Matheon Image 2008 Mathematik hat in vielen Bereichen der Lebenswissen- schaften eine prägende...

24
STIMMEN » Andere Projekte im Bereich „Lebenswis- senschaften“ widmen sich der computer- gestützten Operations- planung. « MAX MUSTERMANN MATHEON | U1 DFG-Forschungszentrum MATHEON Mathematik für Schlüsseltechnologien Mathematik ist Zukunft M ATHEON

Transcript of Matheon Image 2008 Mathematik hat in vielen Bereichen der Lebenswissen- schaften eine prägende...

STIMMEN

»AndereProjekte imBereich„Lebenswis-senschaften“widmen sichder computer-gestütztenOperations-planung.«MAX MUSTERMANN

MATHEON | U1

DFG-Forschungszentrum MATHEON

Mathematik für Schlüsseltechnologien

Mathematik ist ZukunftMATHEON

MAT H E O N

Kreativ und effizient

reale Prozesse mit Methoden aus den mathematischen Berei-chen Optimierung und Diskrete Mathematik, Numerik undScientific Computing sowie Angewandte und StochastischeAnalysis.

Getreu dem Motto »Mathematik ist Zukunft« engagiert sichdas MATHEON ferner für die Vermittlung der Faszination, die vonder Mathematik ausgeht. Zielgruppen sind die breite Öffent-lichkeit und insbesondere Schulen. Projekte wie der mathemati-sche Adventskalender, die MATHEredaktiON und Vortrags- undBesuchsangebote tragen dazu bei, bei Schülerinnen undSchülern Spaß und Interesse an der Mathematik zu wecken.

Die wissenschaftliche Exzellenz des MATHEON ist weltweitanerkannt. Immer mehr Unternehmen greifen bei der Lösungder unterschiedlichsten Fragen auf das Know-how der Mathe-matikerinnen und Mathematiker des DFG-Forschungszentrumszurück. Die Kreativität und Effektivität der am MATHEON geleis-teten Forschungsarbeit überzeugt die Praxis.

www.matheon.de

Mathematik ist kreativ, Mathematik ist spannend undvielseitig. Mathematik ist Zukunft. Ohne Mathematikwären die modernen Schlüsseltechnologien undenk-

bar; wir könnten nicht auf den Mond fliegen, sondern würdennoch hinterm Mond leben.

Zur Steigerung der Effizienz technologischer Entwicklungendurch die Mathematik wurde 2002 das DFG-Forschungs-zentrum MATHEON ins Leben gerufen. Institutionelle Träger sinddie Technische Universität Berlin als Sprecherhochschule, dieFreie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, dasZuse-Institut Berlin und das Weierstraß-Institut für AngewandteAnalysis und Stochastik. Gefördert von der Deutschen For-schungsgemeinschaft hat es sich das MATHEON zum Zielgesetzt, maßgeschneiderte Lösungen für komplexe Problememoderner Schlüsseltechnologien zu entwickeln.

Lebenswissenschaften, Logistik-, Verkehrs- und Telekommu-nikationsnetze, Produktion, Schaltkreissimulation und opto-elektronische Komponenten, Risiken der Finanzmärkte sowieVisualisierung sind die Hauptanwendungsgebiete desMATHEON. In rund 70 Projekten arbeiten Wissenschaftlerinnenund Wissenschaftler des MATHEON an der Lösung der hier auf-tretenden mathematischen Grundlagenprobleme. Die circa 200MATHEON-Mitglieder modellieren, simulieren und optimieren

MATHEON | 1

LEBENSWISSENSCHAFTEN

Mit Heilung wird gerechnet

scher Prozesse in der Systembiologie und der Pharmakokinetikentwickelt.

Andere Projekte im Bereich »Lebenswissenschaften« widmensich der computergestützten Operationsplanung, die den Ver-gleich unterschiedlicher Operationsmöglichkeiten vor der tat-sächlichen Operation simulieren kann und immer detailliertereund realistischere Modelle von weichem Gewebe, Knochen undmenschlichen Bewegungen erstellt. Ein weiteres Thema aus dercomputergestützten Medizin ist die Erforschung völlig neuerPerspektiven der optimalen Gestaltung von Prothesen zurAnpassung an die individuelle Anatomie.

www.matheon.de/research

Diabetes, Krebs und Creutzfeldt-Jakob sind Beispiele vonKrankheiten, die große Teile der Gesellschaft direktoder indirekt betreffen. Ihre Heilung ist häufig noch

immer nicht möglich, da die Erkrankungen auf sehr komplizier-ten Vorgängen beruhen, die bis heute nicht völlig verstandenwerden. Dennoch gab es hier in den letzten Jahrzehntenenorme Fortschritte. Viele dieser Fortschritte wurden erst durchden Einsatz mathematischer Methoden möglich.

Mathematik hat in vielen Bereichen der Lebenswissen-schaften eine prägende Rolle bei der Entwicklung neuerMedikamente, Therapien und Heilmethoden übernommen.Das MATHEON-Anwendungsgebiet »Lebenswissenschaften«trägt dieser wachsenden Bedeutung Rechnung und ermöglichtmit seinen Forschungsarbeiten, dass wichtige biologische undmedizinische Prozesse mathematisch modelliert und so in virtu-ellen Laboratorien getestet, bearbeitet und optimiert werdenkönnen.

Projekte des Anwendungsgebietes »Lebenswissenschaften«beschäftigen sich mit der Entwicklung neuer Medikamente undderen gezielter Wirkungsplanung. Die Erforschung von Eigen-schaften einzelner Moleküle tritt dabei neben die Analyse vonmolekularen Netzwerken. Darauf aufbauend werden mathema-tische Werkzeuge zur Modellierung zellulärer und physiologi-

MATHEON | 3

LOGISTIK- , VERKEHRS- UND TELEKOMMUNIKATIONSNETZE

Netzwerke für eine organisiertere Welt

Das MATHEON ist unter anderem an der Funknetzplanung fürden UMTS-Mobilfunk und an der optimalen Auslegung desFestnetzes des DFN-Vereins beteiligt. Der Fahrplan der BerlinerU-Bahn wurde hier ebenso optimiert wie die Einsatzplanungvon Busfahrern und S-Bahn-Zügen in Berlin und vielen anderenOrten. Die Einsatzpläne der »Gelben Engel« des ADAC wieauch die Routenpläne der fahrerlosen Transportfahrzeuge ineinem Containerterminal des Hamburger Hafens sind mit Algo-rithmen berechnet, die aus dem MATHEON stammen. Demnächstkönnte auch der Fahrstuhl, der Sie mit minimalen Wartezeiten indie gewünschte Etage befördert, von einem Algorithmusgesteuert sein, der im MATHEON entwickelt wurde.

www.matheon.de/research

Netzwerke begegnen uns im Alltag überall. Dicht ver-knüpfte Straßen-, Bus-, Bahn- und Flugnetze bilden dasRückgrat lokaler und globaler Mobilität, Logistiknetze

die Basis effizienter Produktion und zuverlässiger Güterversor-gung. Datentransport, Surfen im Internet und Telefonieren sindohne leistungsstarke Kommunikationsnetze unmöglich. UnzähligeEinflussfaktoren bestimmen die Qualität, Kosten und Sicherheitdieser Netzwerke. Traditionelle Planungsansätze reichen nichtmehr aus, die komplexen Zusammenhänge zu erfassen undoptimale Lösungen für die auftretenden Probleme zu finden.

International führende Experten entwickeln in den For-schungsprojekten des Anwendungsgebiets »Logistik-, Verkehrs-und Telekommunikationsnetze« des MATHEON mathematischeMethoden zur Modellierung, Simulation, Optimierung undSteuerung von komplizierten Material-, Personen-, Energie-,Finanz- und Informationsflüssen. Ziel ist es, aus der schierunendlichen Vielfalt der Möglichkeiten Entscheidungen auszu-wählen, welche den Vorgaben der Kunden in bestmöglicherWeise entsprechen. Hierzu werden Methoden der linearen,ganzzahligen und stochastischen Optimierung, der Graphen-theorie und der Kombinatorik eingesetzt und weiterentwickelt.Weltweit beachtete Ergebnisse dokumentieren die in Zusam-menarbeit mit vielen Industriepartnern erzielten Erfolge.

MATHEON | 5

PRODUKTION

Effiziente Produktion dank Mathematik

Die mathematische Modellierung und Simulation von Form-gedächtnis-Legierungen ist ein weiteres Forschungsgebiet.Gegenstände aus diesen Materialien können sich auch nachstarker Verformung an eine ursprüngliche Formgebung »erin-nern« und sich unter bestimmten Bedingungen wieder zurück-formen. Formgedächtnis-Legierungen werden beispielsweise inmodernen Antrieben, in Sensoren oder in der Medizin für Stentseingesetzt.

Halbleitermaterialien spielen sowohl in der Chipproduktionwie auch bei Solarzellen zur Stromerzeugung eine entschei-dende Rolle. Die Modellierung von Halbleitern und deren Her-stellungsprozesse bildet einen weiteren Schwerpunkt imMATHEON. So wird beispielsweise die Züchtung von Halbleiter-kristallen aus Gallium-Arsenid (GaAs) modelliert, simuliert undoptimiert. Andere Forscher beschäftigen sich mit dünnen Flüs-sigkeitsfilmen, der Tropfenausscheidung oder der Wirkung vonLicht auf Halbleiterprozesse, die zum Beispiel bei der Herstel-lung moderner Solarzellen sehr wichtig sind.

www.matheon.de/research

Die Produktionsprozesse in modernen Schlüsseltechnolo-gien wie Halbleitertechnik, Fotovoltaik oder Medizin-technik werden zunehmend komplexer. Neue Materia-

lien ermöglichen dabei Funktionalitäten, die bislang nichtrealisierbar waren. Die Beherrschung der komplizierten Entwick-lungs-, Herstellungs- und Verarbeitungsschritte stellt eine echteHerausforderung dar, bei der die Methoden der mathemati-schen Modellierung, Simulation und Optimierung einen großenBeitrag leisten können.

Das MATHEON konzentriert sich mit seinen Forschungsprojek-ten im Bereich »Produktion« speziell auf multifunktionale Mate-rialien, aber auch auf wichtige Aspekte der Stromerzeugung.

Im Zentrum einiger Untersuchungen steht moderner Stahl.Die Ansprüche an die Materialeigenschaften von Stahl alsBasismaterial für zahlreiche industrielle Anwendungen steigen.Diese Ansprüche können nur erfüllt werden, wenn die bei derHerstellung und Verarbeitung auftretenden Phasenübergänge,wie beispielsweise die Veränderungen der physikalischen Eigen-schaften unter wechselnden thermischen Bedingungen, verstan-den und kontrolliert werden. Dabei helfen unsere mathemati-schen Methoden auch, diese Prozesse in der industriellenAnwendung konkret zu realisieren, zum Beispiel mit computer-geführten Lasern und Schweißrobotern.

MATHEON | 7

SCHALTKREISSIMULATION UND OPTISCHE KOMPONENTEN

Mathematik für die Chips von morgen

So wird in einigen Forschungsprojekten daran gearbeitet, diedreidimensionale Ausbreitung elektromagnetischer Wellenschnell und zuverlässig zu simulieren. Dies spielt beispielsweisebei der Entwicklung neuer nano-optischer Bauteile wie Minia-tur-Laser oder neuen Generationen von Solarzellen eine wich-tige Rolle. Die Beschreibung und Simulation optischer Systememit quantenmechanischen Modellen ist ein ebenso bedeuten-des Forschungsthema.

Ein wichtiger Forschungsschwerpunkt ist auch die Modellie-rung und numerische Simulation von immer komplexer werden-den integrierten Schaltkreisen für neue Chipgenerationen mit-tels sogenannter algebraischer Differenzialgleichungen. DieserGleichungstyp wird auch dazu eingesetzt, komplizierte Systemewie beispielsweise moderne Autogetriebe zu beschreiben undoptimal elektronisch zu steuern.

www.matheon.de/research

Die Erfindung des Transistors, des Lasers und des Mikro-chips waren Meilensteine des technischen Fortschritts.Diese und insbesondere die immer leistungsfähigeren

Computer-Prozessoren haben unseren Alltag revolutioniert.Dabei wurden die integrierten Schaltkreise immer komplexer, dieverwendeten Bauteile wie Transistoren immer kleiner, die Herstel-lungszyklen immer kürzer und die produktionstechnische Umset-zung immer aufwendiger. Zunehmend spielt in technischenAnwendungen neben der Elektrizität auch Licht eine entschei-dende Rolle, so bei Solarzellen, Lasern und Glasfaserleitungen.

Mathematische Modellierung und numerische Simulationwerden schon lange erfolgreich bei elektrotechnischen Entwick-lungen eingesetzt. Allerdings erreichen die bekannten Metho-den in steigendem Maße ihre Grenzen. Durch fortschreitendeMiniaturisierung und neue Anwendungen müssen physikalischeEffekte verstanden und beherrscht werden, die bislang nichtauftraten oder überhaupt keine Rolle spielten. Die weiterhinwachsende Komplexität der Produkte macht zusätzlich neuemathematische Ansätze erforderlich.

Die MATHEON-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler imAnwendungsgebiet »Schaltkreissimulation und optische Kompo-nenten« haben sich der Bewältigung dieser neuen Herausforde-rungen verschrieben.

MATHEON | 9

FINANZEN

Risiken beschränken

Eine führende Rolle spielt das MATHEON bei der Suche nachdynamischen Investmentstrategien mit optimalen Kriterien derRisikominimierung.

Schließlich werden für die allgemeine Evaluation ökono-mischer Instrumente und die daraus folgenden Finanzrisikenin hochdimensionierten Modellen neue statistische und nume-rische mathematische Methoden bestimmt und effektive Algo-rithmen entwickelt.

www.matheon.de/research

Die Finanzwelt wird immer komplexer: Neue Derivateerobern den Markt, die Kurssicherung wird immer wichti-ger und die Abhängigkeiten von globalen und lokalen

Märkten nehmen zu. Für Banken und auch für Versicherungenbekommen Risikofaktoren wie Klimaveränderungen oder stei-gende Rohstoffpreise ein zunehmendes Gewicht. Konventio-nelle Lehrbuch-Modelle reichen nicht mehr aus, um die Finanz-märkte zu beschreiben.

Dies hat zur Folge, dass immer häufiger mathematischeLösungen nachgefragt werden. Zunehmend werden wahr-scheinlichkeitstheoretische und statistische Methoden zurAnalyse finanzieller Risiken in ihren vielfältigen Erscheinungenbenutzt. Damit entstehen vielfältige Forschungsaufgaben inmathematischer Modellierung, Simulation und Optimierung, dieim Finanzbereich des MATHEON bearbeitet werden. Schon seitLangem spielen Berlin und insbesondere das Anwendungsge-biet »Finanzen« des MATHEON hierbei eine führende Rolle.

Am MATHEON beschäftigen sich Mathematikerinnen undMathematiker mit Preisprozessen von Gütern, die auf unter-schiedlichen Märkten gehandelt werden. Erforscht werdenauch Sicherungsmaßnahmen unter Berücksichtigung von Risiko-faktoren, die durch Wetter- und Klimaveränderungen bedingtsind.

MATHEON | 11

VISUALISIERUNG

Virtuelle Bilder

Entwickelt werden auch mehrstufige Algorithmen für Industrie-anwendungen und Computergrafiken, bei denen große Flä-chennetze effizient bearbeitet werden müssen. Dies wird beson-ders in der Automobilindustrie nachgefragt.

Daneben finden die Ergebnisse der Arbeit am MATHEON

Anwendung bei der Herstellung von Computerspielen undgroßen Kinofilmen.

Bildsegmentierung, also die Erkennung und Identifizierungvon Objekten unter Nutzung von anatomischem Vorwissen, istdie Basis für Anwendungen der computergestützten Therapie-und Operationsplanung. Entwickelt werden auch neue Metho-den für die Visualisierung von Quantenmolekularsystemen, diein der Chemie und der Physik auftreten.

Schließlich ermöglicht das 3-D-Portal des MATHEON diemathematische Visualisierung und erlaubt die experimentelleDarstellung gekrümmter Räume und die Untersuchung geo-metrischer Optimierungsaufgaben in der Biophysik und derMaterialwissenschaft.

www.matheon.de/research

Bei der Berechnung naturwissenschaftlicher und techni-scher Vorgänge oder bei Mess- und Bildgebungsverfah-ren werden immer umfangreichere Daten produziert. Die

hierin enthaltene Information ist dem Menschen nicht direktzugänglich. Erst durch Aufbereitung, Filterung und Visualisie-rung der Daten in einer dem Menschen gewohnten Form wer-den die Daten nutzbar. Auch für komplexe 3-D-Objekte undderen elektronische Darstellung und Manipulation ist die Visua-lisierung notwendig und hilfreich. Bei der Planung von Freiform-Architekturen, beim Design neuer Automobil-Karosserien perCAD, bei realitätsechten Computeranimationen in Filmen sindneue mathematische Methoden zur Beschreibung und Verarbei-tung der Objekte im Rechner grundlegende Voraussetzung.

Die Forscher im Anwendungsgebiet »Visualisierung« desMATHEON erstellen effiziente Algorithmen zur visuellen Analysegroßer Datenmengen. Sie gehören weltweit zu den führendenExperten, wenn es darum geht, die »alte« Geometrie in einecomputergerechte Form, die »diskrete Geometrie«, zu überfüh-ren. Die diskrete Geometrie untersucht im weitesten Sinne dasWechselspiel zwischen räumlichen Objekten und deren Compu-ter-Repräsentation; sie unterstützt damit die Bearbeitung undOptimierung polyedrische Netze in industriellen Anwendungenwie CAD und Computergrafik.

MATHEON | 13

BILDUNG

Mathematik-Ausbildung verbessern

Am MATHEON werden neue Lehr- und Lernmaterialien entwickeltund erprobt. Ebenfalls werden neue Unterrichtsinhalte und-modelle sowie Lehrpläne erarbeitet. Hier engagieren sich dieMitarbeiter in den unterschiedlichsten Kommissionen und versu-chen, Lebendigkeit und Vielseitigkeit der Mathematik in den all-täglichen Unterricht und die Lehrpläne zu integrieren.

www.matheon.de/research

Nicht erst seit der PISA-Studie steht die mathematischeAusbildung in Deutschland auf dem Prüfstand. Dendeutschen Schülerinnen und Schülern wird dabei keine

besonders gute Note gegeben, aber auch das Ausbildungs-system wird kritisiert. Noch ist das Vorurteil, dass Mathematiklangweilig, unverständlich und eigentlich sinnlos sei, in weitenTeilen der Schülerschaft verbreitet. Die Bereitschaft eines Teilsder Lehrerschaft, dieses Vorurteil durch einen spannenden undabwechslungsreichen Unterricht zu entkräften, erscheint eben-falls verbesserungswürdig.

Um diese Situation zu verändern, hat das MATHEON einAnwendungsgebiet »Bildung« eingeführt. In diesem Bereichsind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bemüht, neueKonzepte für die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern zuerarbeiten. Auch in der Fort- und Weiterbildung engagiert sichdas MATHEON. Dabei fließen die praktischen Erfahrungen vondrei Lehrern ständig in die Projektarbeit mit ein. Diese Lehrerin-nen und Lehrer werden von der Berliner Senatsverwaltung fürBildung, Wissenschaft und Forschung jeweils für ein Jahr andas MATHEON abgeordnet. Im Rahmen des Berliner Netzwerksmathematisch-naturwissenschaftlich profilierter Schulen widmensich die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer sowie Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler auch der Begabtenförderung.

MATHEON | 15

BILDUNG

Schüler interessieren

Die MATHEredaktiON findet fünfmal pro Schuljahr jeweils ineiner der MATHEON-Trägereinrichtungen statt. Hier könnenRedakteure von Schülerzeitungen recherchieren und Wissen-schaftlerinnen und Wissenschaftler befragen, um danach Arti-kel in ihren Schülerzeitungen zu veröffentlichen.

Ein Highlight der Schüleraktivitäten ist der jährliche DigitaleAdventskalender des MATHEON, bei dem es gilt, zwischen dem1. und dem 24. Dezember täglich im Internet eine mathemati-sche Aufgabe zu lösen. Dabei sind viele wertvolle von derIndustrie gespendete Preise zu gewinnen. Jährlich nehmen etwa10 000 Schülerinnen und Schüler und zunehmend auch Erwach-sene aus der ganzen Welt an diesem Mathekalender teil.

www.matheon.de/schools

Um das Interesse von Schülerinnen und Schülern an derMathematik zu wecken und sie möglichst frühzeitig fürdie Mathematik zu begeistern, hat das MATHEON eine

Reihe von Projekten gestartet. So werden an Berliner Grund-schulen gemeinsam mit Mathematiklehrern Projektwochendurchgeführt, in denen Schülerinnen und Schüler der 5. und6. Klasse spielerisch an die Mathematik herangeführt werden.Gleichzeitig liefern die Projektwochen den Lehrern neue Ideenfür eine praxisnahe Gestaltung des Unterrichts.

Einmal im Jahr treffen sich Schülerinnen und Schüler derSekundarstufe II für eine Woche zur Sommerschule »Lust aufMathematik« außerhalb von Berlin. Dort arbeiten sie unterAnleitung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern anspannenden mathematischen Themen.

An der Berliner Urania finden pro Schuljahr dreimal Vorträgeunter dem Motto »MathInside« von MATHEON-Mitgliedern fürSchulklassen statt, zu denen alle Schulen in Berlin und Bran-denburg eingeladen werden. Schülergruppen aus dem restli-chen Deutschland und dem Ausland werden bei einem Besuchdes MATHEON ausgewählte Führungen und Vorträge angeboten.Unter dem Titel »Rent the Center« erscheint ein Katalog vonMathematik-Vorträgen, die Schulen für einzelne Gruppen oderKlassen buchen können.

MATHEON | 17

TECHNOLOGIETRANSFER

Mathematik macht erfinderisch

mit MATHEON-Wissenschaftlern angewandte Forschung zubetreiben. Daraus sind innovative Lösungen für die unter-schiedlichsten Branchen hervorgegangen. Am MATHEON wirdunter anderem neue Software entwickelt, die von Industrie undWirtschaft gewinnbringend eingesetzt wird. Auch Patente ent-stehen. Einige mathematische Methoden und Konzepte wurdenund werden in einer Reihe von Firmenausgründungen zur wirt-schaftlichen Reife weiterentwickelt und dann professionell ver-marktet.

Das MATHEON veranstaltet regelmäßig Workshops fürIndustrie und Wirtschaft, um gemeinsam das Potenzial fürmathematische Lösungsansätze in aktuellen Vorhaben aus derindustriellen Forschung und Entwicklung ausloten zu können. Inspeziellen Seminaren wird der derzeitige Stand der mathemati-schen Forschung »anwenderfreundlich« vermittelt. Außerdembemüht sich das MATHEON intensiv um eine exzellente undanwendungsorientierte Qualifikation des Nachwuchses, sowohlim ingenieurwissenschaftlichen wie im mathematischen Bereich.

www.matheon.de/transfer

Mathematiker sind dafür bekannt, dass sie »Probleme«suchen, je komplexer, desto spannender. Und was istkomplexer als die Wirklichkeit, gerade wenn es um

neue Entwicklungen in modernen Schlüsseltechnologien geht?Daher sind die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausdem MATHEON ständig auf der Suche nach neuen mathema-tischen Herausforderungen, die aus industriellen und wirt-schaftlichen Anwendungen entspringen. Im Gegenzug setzenauch Wirtschaft und Industrie zunehmend auf die Mathematik,wenn es darum geht, komplexe Probleme zu strukturieren und informale, quantitative Modelle zu überführen. Das mathemati-sche Vorgehen hilft, Probleme besser zu verstehen und dasWesentliche zu erkennen, in schwierigen Situationen Vorhersa-gen zu treffen und bessere Entscheidungen zu fällen.

Das MATHEON bietet der Industrie dazu eine weltweit aner-kannte Expertise im gesamten Spektrum der angewandtenMathematik an. Darüber hinaus kann über das MATHEON aufein weltweites Netzwerk von exzellenten Forschungskontakten inden Bereichen Mathematik, Informatik, Natur-, Wirtschafts-und Ingenieurwissenschaften sowie der Medizin zugegriffenwerden.

Dieses Angebot hat in den letzten Jahren weit über einhun-dert Firmen aus dem In- und Ausland überzeugt, gemeinsam

MATHEON | 19

MAT H E O N

Das MATHEON ist mit innovativen Lösungen unteranderem in den folgenden Branchen aktiv:

■ Architektur & Bauindustrie■ Automobilbau & Maschinenbau■ Banken & Versicherungen■ Elektronik- & Halbleiterindustrie■ Energie- & Wasserversorgung■ Logistik■ Medien & Unterhaltung■ Medizintechnik■ Pharmazie■ Prozessindustrie■ Telekommunikation■ Transport & Verkehr

Eine Auswahl unserer zahlreichen Kooperations-projekte mit Partnern aus Industrie und Wirtschaftfinden Sie im Internet.

www.matheon.de/transfer

MATHEON

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die Pressestelle des MATHEON ist Ansprechpartnerfür Journalistinnen und Journalisten wie auch für dieinteressierte Öffentlichkeit und immer bemüht,Ihnen die spannende Welt der Mathematik zu zei-gen und Sie mit Informationen jeder Art zu versor-gen. Sie vermittelt Experten zu vielen Themen,arrangiert gerne einen Besuch in einem der beiden3-D-Vorführräume oder dem 3-D-Labor, organisiertGespräche mit Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftlern, vermittelt spannende Vorträge und vielesmehr. Wenn Sie im Verteiler registriert sind, bekom-men Sie die aktuellen Pressemitteilungen.

Ebenfalls abonnieren können Sie den Newslet-ter, der in unregelmäßigen Abständen erscheint.Außerdem können Sie über die Pressestelle alle wei-teren Publikationen des MATHEON beziehen. Auchmit Bildern, Filmen und anderen visuellen Medienhilft Ihnen die Pressestelle weiter.

Jährlich schreibt die Pressestelle des MATHEON

einen Medienpreis für Nachwuchsjournalistinnenund -journalisten in Printmedien aus und prämiertArtikel zu Themen der angewandten Mathematik.

KONTAKT:Pressestelle MATHEON

Tel.: +49 (0)30 314-2 92 74E-Mail: [email protected]/press

Impressum

HERAUSGEBER:DFG-Forschungszentrum MATHEON

c/o Technische Universität BerlinPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitStraße des 17. Juni 136, D-10623 BerlinTel.: +49 (0)30 314-2 92 74E-Mail: [email protected]

REDAKTION:Rudolf Kellermann

FOTOS:Kay Herschelmannwww.kayherschelmann.de

GRAFIK UMSCHLAGSEITE 3:Charles Gunn, MATHEON

LAYOUT UND GESAMTHERSTELLUNG:deutsch-türkischer fotosatz, Berlin (dtf)E-Mail: [email protected]

ERSCHEINUNGSTERMIN:Januar 2008

Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung:Verkehrsbetriebe PotsdamDr. Michael Hünerbein, Helios Klinik für Chirurgieund Chirurgische Onkologie, Berlin-BuchAndreas-Oberschule Berlin (Gymnasium)

20 | MATHEON