Maturitätsarbeit Kim Schwendimann€¦ · 4.2. Trachtengeschichte in der Schweiz: «Die Tracht ist...

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Maturitätsarbeit Kim Schwendimann Meine selbst kreierte Tracht - Der Herstellungsprozess KME – Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene Zürich Betreuungspersonen: Frau Rezia Krauer und Herr Miguel Garcia Zürich, 07.01.2020

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  • Maturitätsarbeit Kim Schwendimann

    Meine selbst kreierte Tracht - Der Herstellungsprozess

    KME – Kantonale Maturitätsschule für Erwachsene Zürich

    Betreuungspersonen: Frau Rezia Krauer und Herr Miguel Garcia

    Zürich, 07.01.2020

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    1. Abstract S. 42. Vorwort S. 43. Einleitung S. 54. Historischer Teil 4.1. Begriffsdefiniton Tracht (Kleidung) S. 6 4.2. Trachtengeschichte in der Schweiz S. 6 4.3. Veränderung des Zeitgeists S. 7 4.4. Die bekanntesten Trachten Arten S. 8 4.5. Aufbau einer Festtagstracht S. 95. Gestalterischer Teil 5.1. Methoden und Vorgehen bei der Herstellung der Tracht S. 12 5.2. Inspirationen Festtagstrachten S. 14 5.3. Herstellungsprozess S. 16 5.4. Lookbook S. 206. Fazit und Reflexion S. 227. Anhang 7.1. Arbeitsbericht S. 24 7.2. Danksagung S. 26 7.3. Literaturverzeichnis S. 27 7.4. Abbildungsverzeichnis S. 27 7.5. Terminplan S. 28 7.6. Kombinationsmöglichkeiten S. 30 7.7. Selstständigkeitserklärung S. 32

    Inhaltsverzeichnis

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    1. Abstract

    In dieser Maturitätsarbeit wird über die selbststän-dige Herstellung einer Tracht berichtet, welche durch bereits bestehende traditionelle Schweizer Trachten inspiriert ist. Die Inspiration grenzt sich hierbei auf Festtagstrachten für Damen aus dem Kantonen Zürich, Luzern und Uri ein. Dabei wird folgende Fragestellung geklärt: „Wie schneidere ich eine neu für mich entworfene Tracht, welche Inspirationen von traditionellen Schweizer Trach-ten aufweist?“.Es wird ein historischer Einblick in das Schwei-zer Trachtenwesen gegeben. Anschliessend wird vertieft auf den Herstellungsprozess von Rock, Schürze, Korsett, Stickerei, Mieder, Bluse und Kopfschmuck eingegangen. Hierbei befasst sich die Arbeit mit den verschiedenen handwerklichen Prozessen. Besonders einzigartig an der selbst genähten Tracht ist der Punkt, dass diese im Gegensatz zu den traditionellen Variationen, ein Unikat ist. Zur Fertigstellung wurden Materialien aus dem eige-nen Familienfundus verwendet, um einen persön-lichen Bezug herzustellen.

    Mit der Bekanntgabe der Informationen für die Maturitätsarbeit ging auch gleich mein Brain-storming los. Von Beginn an wusste ich, dass ich eine gestalterische Arbeit fertigen möchte, da in der Schule sehr viel Kopfarbeit geleistet wird und ich einen Ausgleich dafür suchte, indem ich mich kreativ ausleben konnte. Es verging viel Zeit, bis ich mich für eine Idee entschieden habe, einige Gedanken und Inspirationen kamen spontan, an-dere habe ich versucht beim Spazieren, Disku-tieren und Meditieren zu finden. Dabei kam ein Gedanke auf, dass ich ein mittelalterliches Kleid herstellen könnte, weil aber aus dieser Zeit leider viel zu wenig schriftlich belegt ist, ging ich weiter in der Zeit der historischen Kleider und so landete ich bei den Schweizer Trachten. Trachten sind für jedermann und jedefrau, aber wie kommt man zu einer Tracht? Diese Wissens-lücke galt es nun zu schliessen. So kam ich zur Idee für meine Maturitätsarbeit selbst eine zu schneidern. Danach musste ich meinen Plan nur noch ausarbeiten und eine passende Fragestel-lung dazu entwickeln. Ich hatte so die Möglich-keit, neben dem Entfalten meiner Kreativität auch neues handwerkliches Wissen zu erlernen. Zu-dem konnte ich mich mit Schweizer Trachtentra-ditionen und meiner Herkunft auseinandersetzen.

    2. Vorwort

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    3. Einleitung

    Wie man dem Vorwort entnehmen kann, handelt meine Maturitätsarbeit von Schweizer Trachten. Meine Dokumentation grenzt sich auf Festtags-trachten für Damen aus den Kantonen Zürich, Luzern und Uri ein. Eine regionale Einschrän-kung musste vollzogen werden, da die Schweiz ein sehr vielfältiges Trachtenwesen besitzt. Ent-schieden habe ich mich für diese drei Kantone aus dem Grund, weil meine Wurzeln bis dorthin zurückzuführen sind. Es war einfach diese Daten aufzutreiben, da die Unterlagen meiner Verwandt-schaft und deren Stammbäume bereits dokumen-tiert waren.Von den verschiedenen Trachtenarten hat mich die Festtagstracht am meisten fasziniert, weil sie nicht zum Alltag gehört. Das ganze Wissen, die vielen Impressionen und Elemente aus meinen Heimatkantonen, zu denen ich Bezug gefunden habe, habe ich in meine per-sönliche und einzigartige Tracht verarbeitet, denn seit der Reformierung der Trachten um 1926 gab es keinen Freiraum mehr für Weiterentwicklun-gen, Komfort und neue Ideen. Meine Arbeit ist in zwei Teile gegliedert, um so einen Einblick in die historische Trachtengeschichte und in die Her-stellung meiner selbst kreierten Tracht zu geben.Im Rahmen meiner Maturitätsarbeit habe ich Kontakt mit einer Trachtenschneiderin, Frau Hirte, aufgenommen, welche sich bereit erklärt hatte,

    mich in den Herstellungsprozess einzuführen. Ohne ihr fachliches Wissen wäre es mir nicht möglich gewesen diese Arbeit in solch kurzer Zeit selbstständig zu erarbeiten. Während den Terminen mit Frau Hirte hat sich folgende Leit-frage entwickelt: Wie schneidere ich eine neu für mich entworfene Tracht, welche Inspirationen von traditionellen Schweizer Trachten aufweist? Die-se Frage hat sich aus vielen einzelnen Punkten zusammengesetzt, wie zum Beispiel, was hinter der Produktion einer traditionellen Tracht steckt, was man alles dazu benötigt, was eine Tracht ausmacht und wie die einzelnen Teile zusammen getragen werden.Nachdem ich von ihr in einem ersten Gespräch einen ersten Blick in das Trachtenwesen werfen durfte, habe ich damit begonnen, mich mit dem Themengebiet auseinander zu setzten. Dafür ging ich mehrere Male in die Zentralbibliothek. Dort habe ich viel Fachliteratur gefunden, welche mich während meiner Maturitätsarbeit begleitet hat. Die Bücher waren für mich sehr aufschlussreich, denn im Internet war nur bedingt das zu finden, was ich suchte. Das Internet war für mich nütz-lich, als es darum ging, Definitionen oder digitales Bildmaterial zu finden.Für das praktische Vorgehen erstellte ich zuerst Skizzen, beschäftigte mich mit dem Auftreiben der Materialien und erhielt schrittweise von Frau

    Hirte die Einführung in die Kunst des Schneiderns. Sie stellte mir ihr Fachwissen, sowie Schnittmus-ter und einige Materialien zur Verfügung.

    In dieser Maturitätsarbeit steckt sehr viel Herz-blut und über 350 Stunden Arbeitsaufwand.

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    1. Tracht (Kleidung). In: Brockhaus, URL: http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/tracht-kleidung (29.08.2019).

    4. Historischer Teil

    4.1. Begriffsdefinition Tracht (Kleidung):Den Begriff «Tracht» gibt es in verschiedenen Branchen. Im Bereich der Kleidung bedeutet er so viel wie das «Getragene». Mit dem Begriff wird die Kleidung aber auch die Aufmachung von Haar, Bart oder Ähnlichem bezeichnet. Die Tracht wurde nach Vorschriften der herrschenden Sitte getra-gen. Die Trachten wurden ab dem 16. Jahrhundert in Büchern als Kleidung der Mode, Nationalität oder der Gesellschaft vorgestellt. Später wurde der Begriff auch für Kostüme verwendet. Heutzu-tage beziehen wir den Begriff auf verschiedene Regionen und beschreiben so die traditionellen Gewänder des Volks, sowie die Kleidung, die kei-nen Wandel durch die Mode erlebt, wie zum Bei-spiel die Berufstracht.

    Die Schweizer Trachtenkleidung dient dem Aufbau von Selbstwertgefühl, zum Schmücken der Träge-rin und des Trägers, der Differenzierung oder dem Gegenteil, indem eine Einheit gebildet wird, sowie der Darstellung einer religiösen Angehörigkeit. Jede Region hat ihre eigenen charakteristischen Merkmale unterschiedlich ausgeprägt.

    4.2. Trachtengeschichte in der Schweiz:«Die Tracht ist das Kleid der Heimat. Der Heimat-begriff wird durch die Tracht verkörpert. Sie ist ein Erzeugnis eigener Arbeit und ist aus der Land-schaft und dem Brauchtum herausgewachsen. Die Tracht ist auch das Ehrenkleid des Volkes, der Männer wie der Frauen.» Dieses Zitat aus dem Buch, «Die Urner Trachten», beschreibt in weni-gen Sätzen, was der Ursprung und Zweck einer Tracht ist.Es ist schwierig den Anfang der Tracht auf ein bestehendes Datum zurückzudatieren. Bereits im Mittelalter entwickelten sich einfache Ge-wandformen in ganz Mitteleuropa, inklusiv der Schweiz weiter. Die Entwicklungen gingen nur schleichend voran. Im 18. Jahrhundert erreich-ten sie den Stand der ersten Bauerntracht, die unserem heutigen Verständnis einer Tracht ent-spricht. Diese Bauerntracht entstand durch den aufkommenden Wohlstand im 18. Jahrhundert und einem ausgiebigen Standesbewusstsein. Das Bewusstsein drückte sich durch die Wahl, der für die Tracht gewählten Stoffe und der verwendeten Motive aus, welche immer in Verbindung mit einer Ortschaft standen. Diese Trachten waren vergli-chen mit dem heute meistens grob und einfach gefertigt, mit Materialien, welche damals zur Ver-fügung standen. Mit dem Handeln von Rohstoffen aus umliegenden

    oder fernen Ortschaften wurden die Trachten im-mer aufwändiger. Auch die einheimisch produzier-ten Materialien wurden kostbarer. Da die Schweiz vom Krieg verschont blieb, erlebte sie im 17. und 18. Jahrhundert einen wirtschaftlichen Aufstieg. Dadurch entwickelten sich Seidenindustrien, Lei-nengewerbe, Weissstickereien, Bandwebereien und Posamenterie, sowie die Zeugdruckerei. Die-se Produkte wurden alle von Hand gefertigt, was viele Arbeitsstellen generierte. Die verfeinerten Handwerke und die verbesserten Techniken ka-men auch den Trachtenschneiderinnen zu Gute, die sie in die Trachten einfliessen liessen.

    Das führte dazu, dass extra Gewänder für Feierta-ge genäht wurden. Modetrends aus nah und fern hinterliessen auch im Trachtenwesen ihre Spuren. In der Schweiz entwickelten sich die Trends durch die geografische Lage unterschiedlich. Durch die Abtrennung von Bergen und Tälern entwickelten sich die Sitten und die Gebräuche in den Ge-meinschaften in verschiedene Richtungen. An der Tracht erkennt man den Kanton und dessen Region. Die Trachten aus Kantonen mit evange-lisch-reformierten Grundsätzen, waren oftmals schlichter und zurückhaltender als die prunkvol-len Gewänder mit farbenfrohen Stickereien und reichlichem Schmuck aus katholischen Gebieten. Aufwändige Stickereien wurden damals auch in

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    Klöstern hergestellt. Zudem kann man erkennen, ob die Trägerin ledig oder verheiratet ist.

    Durch die Besinnung zurück zur Natur, welche durch Jean-Jacques Rousseau angetrieben wur-de, brachte allgemein das Interesse an der Na-tur zurück. Alpenreisen, Molken- und Badekuren führten die Städter aufs Land und brachten so auch die neusten Modetrends mit, die von den feinen Patriziern getragen wurden.

    1926 wurde die Schweizer Trachtenvereinigung gegründet mit dem Ziel, die Schweizer Trachten, Volkstänze und Volkslieder zu erhalten. In dieser Zeit wurden Richtlinien für die jeweiligen Kanto-ne zusammengestellt, wie eine Tracht aufgebaut und richtig zu tragen ist. Diese Zeit wurde auch als «Trachtenreformation» bezeichnet. Wichtige Schriftstücke zur Erhaltung der wissenschaftli-chen Grundlage war das Werk von Julie Heierli.

    Die Arbeit von Julie Heierli ist ein Meilenstein in der Geschichte der Schweizer Tracht. Sie hatte es sich zur Aufgabe gemacht über Jahrzehnte lang eine Vielzahl an Dokumenten, Notizen, Überlie-ferungen, Bilder und Kleidungsstücken, die im Zusammenhang mit Trachten stehen, zu sichten, auszuwerten und zu dokumentieren. Dank ih-rem gewissenhaften Vorgehen ist ein wichtiger

    Teil der Schweizer Kultur erhalten geblieben. Ihr fünfbändiges Werk brachte die alten Trachten der Schweizer Bevölkerung wieder näher.

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    2. Schürch, Lotti; Witzig, Louise: Trachten der Schweiz. 2. Auflage. Basel 1984, S. 7. 3. Rausser, Fernand; Eberle, Ambros: Schweizer Trachten. Lausanne 1992, S. 9.4. Just, Marcel; Vögele Christoph: Die Pracht der Tracht. Solothurn 2017, S. 136.

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    4.3. Veränderung des ZeitgeistsDie Tracht hat sich seit der Reformation der Trachtnur noch langsam entwickelt, nicht hingegen die Wahrnehmung der Gesellschaft.In der heutigen Zeit fehlt einem Grossteil der Be-völkerung den Bezug zum Trachtenwesen. Wenn man nicht mit den heimischen Traditionen be-kannt gemacht wurde, wirken die historischen Kleidungen sehr ausergewöhnlich. Trotzdem ist sie ein Hingucker und wird gerne für Werbezwe-cke verwendet, um ein Gefühl der Schweizer Kul-tur zu vermitteln.

    Was schön aussieht wird jedoch nicht von jedem bevorzugt zum Tragen. Eine neue massgeschnei-derte Festtagstracht für Damen kostet ohne Schmuck schnell um die 6‘000 Schweizer Fran-ken. Daher ist es nicht wunderlich, dass in fast jedem Kleiderschrank ein Dirndel zu finden ist, denn diese sind bereits ab 60 Schweizer Franken zu kaufen und entsprechen mit kürzeren Röcken und tieferen Ausschnitten eher dem Zeitlichen Modegeschmackt.

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    4.4. Die bekanntesten Trachten ArtenKleidung dient seit jeher dem Menschen einer-seits, seinen Körper vor Umwelteinflüssen zu schützen und andererseits, um ihn zu schmü-cken. Jeder hat so die Möglichkeit, sich von an-deren zu differenzieren oder das Gegenteil, einen Zusammenhalt mit einer Gruppe zu visualisieren.Dasselbe gilt auch im Trachtenwesen. Einige der Gewänder sind zum Arbeiten geeignet, während andere auf Festen oder Kirchbesuchen getragen werden. Die Trägerin und der Träger präsentieren so ihre Herkunft aus einer Gemeinschaft und kön-nen sich trotzdem durch prächtigere und teurere Materialien hervorheben. Oftmals gibt es schlich-tere und farbenfrohere Versionen der einzelnen Trachten und Möglichkeiten diese mit passenden Jacken wintertauglich zu kombinieren.Die bekanntesten Arten der Tracht sind:

    Arbeits- oder Werktagstracht: Dies ist die Urform der Schweizer Tracht. Die Kleidung musste arbeitstauglich sein. Daher sind diese sehr schlicht gehalten und aus erschwing-lichen Stoffen, zum Beispiel aus Leinen. Wenn ein Schmuckstück dazu getragen wird, dann eine Fi-ligran- oder Holzbrosche. Dazu trägt man in vie-len Regionen einen Strohhut zum Schutz vor der Sonne.

    Festtagstracht: Dies ist die edle Variante der regionalen Tracht. Sie wird aus kostbaren Stoffen geschneidert und mit teurem Filigranschmuck getragen. Sie wird gerne für festliche Anlässe verwendet.

    Sonntagstracht:Diese liegt zwischen der Arbeits- und Festtags-tracht. Optisch ähnelt sie der Arbeitstracht, jedoch mit kostbareren Materialien, welche oft auch für Festtagstrachten verwendet werden.

    Patriziertracht:Sie wurde nur von der Oberschicht in den Städ-ten getragen. Die Trachten sind hauptsächlich aus Seide. Es werden nur die besten und teuersten Materialien verarbeitet.

    Selbstständiges erarbeiten von Fachwissen durch Gesrpäche mit Frau Hirte.

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    5. Mieder. In: Brockhaus, URL: http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/mieder (29.08.2019).

    4.5. Aufbau einer FesttagstrachtEine Festtagstracht ist aus mehreren Komponen-ten zusammengestellt, welche in den meisten Fällen bei allen Trachten gleich aufgebaut ist. Es ändert sich lediglich das Material, die Farben oder der Schnitt. Für Festtagstrachten werden gerne wertvolle Materialien verarbeitet.

    TrachtenrockDen Rock gibt es in verschiedenen Farben und manchmal auch mit Streifenmustern. Vom Schnitt unterscheidet er sich optisch nur dezent in Bezug auf die verschiedenen Herkunftsorte. Die Rück-seite ist in ganz kleine Falten gelegt. Wie gross und breit der gefaltete Abschnitt ist, ist wiederum regionsabhängig. Die Rocklänge ist mehr oder weniger gleich, mal etwas länger oder kürzer, aber nie unter Knielänge.Einst trug man mehrere Röcke übereinander, jede Schicht war etwas länger als die darüber getra-gene und glänzte durch eine schöne Bordüre. Je mehr Röcke man damals trug, desto wohlhaben-der war die Trägerin. Dieser Brauch wird jedoch heute nicht mehr ausgeübt, da die vielen Schich-ten den Komfort einschränken und ein zusätzli-ches Gewicht bewirken. Man trägt meistens nur noch einen Unterrock unter dem eigentlichen Rock.Unter dem Rock werden entweder Trach-

    tenstrümpfe oder Socken mit langen Unterhosen getragen. Socken und Strümpfe sind gestrickt.

    TrachtenbluseDie Trachtenbluse ist in Weiss gehalten. Es wird dafür gerne Leinen oder Halbleinen verwendet. Viele Blusen kommen mit Puffärmeln daher und einer filigranen Spitze. Früher wurde die Spitze von Hand geklöppelt. Dies ist ein sehr aufwen-diger Prozess und führt dazu, dass der Preis pro Meter sehr teuer ist. Heutzutage verwendet man auch günstigere Spitzen, welche maschinell her-gestellt werden. Zudem können die Blusen feine Hohlsaummuster aufweisen, welche von Hand oder heutzutage auch maschinell in den Stoff hi-neingearbeitet werden.Nicht alle Trachten haben eine separate Bluse un-ter dem Mieder, in einzelnen Regionen setzt man einzelne Stoffärmel an das Mieder an, um das Aussehen einer Bluse zu imitieren, ohne eine zu tragen.

    MiederDer Begriff Mieder, welcher im mittelhochdeutsch Müder genannt wird, steht für «Leibchen». Es ist eine Nebenform von Muoder, welches aus dem Althochdeutschen stammt und die Bedeutung «Bauch» trägt. Es wird als dicht anliegende Klei-dung für den Oberkörper der Frau definiert. Das

    Mieder wird entweder durch Knöpfe, Haken oder ein Band, das geschnürt wird, zusammengehal-ten. Für eine bessere Passform wird es zudem oft mit Stäbchen verstärkt. Je nach Schnittmuster ist das Mieder ein separates Kleidungsstück oder direkt an den Rock genäht, in diesem Fall nennt man das ganze Gestaltrock. Seit dem 16. Jahr-hundert wird es auch unter einem prunkvollen Kleid getragen, um den Körper zu formen.

    Das Mieder ist das Herzstück jeder Tracht. Es ist zusammen mit dem Brustlatz das aufwendigste Teil an der ganzen Tracht. Am Mieder kann man oftmals am besten erkennen, aus welcher Region die Tracht stammt.

    Brustlatz/VorsteckerDer Brustlatz ist ein zusätzliches Stück Stoff, wel-ches von innen mit Druckknöpfen an das Schnür-mieder anbracht werden kann. Auf dem Brustlatz befinden sich direkt die Stickereien. Da bei unge-nauer Passform der Latz schnell anfängt Falten zu werfen, falls dieser zu gross ist, haben sich eini-ge Abhilfe geschafft, indem sie unter dem Mieder ein Korsett tragen. Dieses ist durch eine zweite Schnürung separat anpassbar und der bestickte Teil wird separat mit Druckknöpfen an das Korsett angebracht. Diese Machart wird unter anderem bei der Aargauer Tracht angewendet.

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    6. Stickerei. In: Brockhaus, URL: http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/stickerei (29.08.2019). 7. Schürze. In: Brockhaus, URL: http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/schurze (29.08.2019).8. Unter die Haube bringen. In: Wiktionary, Version vom 01.05.2019, URL: https://de.wiktionary.org/wiki/unter_die_Haube_bringen#targetText=%5B1%5D%20eine%20Frau%20verheiraten,ihr%20Haar%20offen%20zu%20tragen. (15.10.2019).

    Nicht alle Trachten weisen einen Brustlatz auf. Mieder, die vorne ganz geschlossen sind, benöti-gen diesen nicht.

    StickereiDer Begriff Stickerei stammt aus dem Althoch-deutschen und bedeutet «fest zusammenstecken». Dafür wird ein Faden von Hand oder maschinell in einen textilen Untergrund eingearbeitet. Es gibt diverse Stichtechniken, um verschiedene Muster zu erzielen.

    Die Trachtenstickereien können sehr aufwendig werden. Es werden viele Stunden Arbeit in die kleinen Motive gesteckt. Es können auch Seiden-fäden und Perlen miteingearbeitet werden.6

    Die Motive, die die Stickereien mit Farbe, Form und Anzahl darstellen, drücken meisten eine tie-fere Symbolik aus, oftmals mit religiösem Hinter-grund. Die Stickereien werden auf dem Brustlatz, Mieder und Handtaschen angebracht.

    SchürzeDie Schürze diente bei Arbeit zum Schutz und ist somit ein fester Bestandteil der Werktagstracht. Sie ist oft aus Leinen hergestellt. Die Schürze eta-blierte sich als ein Teil der Volkstracht. Für fest-liche Variationen können Schürzen aus Leinen, Baumwolle oder Seide in verschiedenen Farben

    mit unterschiedlichen Mustern getragen werden. Die Schürze wird bei uns auch Scheube genannt. Am Bund ist sie in Falten gelegt und die Breite ist im kantonalen Trachtenreglement festgehal-ten. Sie kann unterschiedlich in der Farbe und der Musterung daherkommen. Zudem wird diese je nach Region entweder unter oder über dem Mie-der getragen. Es gibt die Möglichkeit sie am Rü-cken mit einer Masche zu binden oder mit Druck-knöpfen zu schliessen.

    GöllerDas Göller wird um den Hals getragen. Es kann aus Leinen sein mit eingearbeitetem Hohlsaum oder aus dem gleichen Stoff wie das Mieder und mit Stickereien und Schmuck verziert sein. Damit das Göller nicht verrutscht, wird dieses am Mie-der eingehakt oder mit Druckknöpfen befestigt. Es kann gestrickt, geklöppelt, filoschiert oder ge-häkelt sein.

    Schultertuch / FichuDas Fichu bezeichnet ein Brust- oder Schulter-tuch mit drei Ecken. Es ist ein fester Bestandteil im Trachtenwesen und wird vor der Brust zusam-men geknöpft, mit einer Brosche befestigt, oder am Mieder angebracht.

    KopfbedeckungDie Kopfbedeckung ist sehr unterschiedlich, man findet von Strohhüten über Hauben bis hin zu Haarpfeilen diverse Variationen. Diese variieren auch stark in der Grösse. Am Kopfschmuck kann man zum Teil ablesen, ob die Trägerin ledig oder verheiratet ist, so ist zum Beispiel die Haube für verheiratete Damen gedacht, während die Ledi-gen zum Beispiel ein «Meitli Käppli» tragen.Hier stammt das Sprichwort: «Unter die Haube kommen/bringen» her, da im Mittelalter die Frau-en ihre Haarpracht unter einer Haube verstecken mussten. Heute wird oftmals das Haar einfach geflochten.

    TrachtenhandschuheZur Tracht trägt man gestrickte Trachtenhand-schuhe in Weiss oder Schwarz. Diese gibt es in kurzer Form, welche knapp über das Handgelenk reichen oder die längere Variante, welche bis zu den Ellenbogen reicht. Sie sind gestrickt oder fi-loschiert.

    TrachtentascheDer Trachtenrock hat meistens eine eingearbeite-te Tasche. Sollte man noch mehr Platz benötigen, so kann eine zusätzliche Handtasche mitgenom-men werden. Um ein einheitliches Bild zu schaf-fen, hat diese oftmals die gleichen Stickereien

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    9. Schmuck. In: Brockhaus, URL: http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/schmuck (29.08.2019).

    wie auf dem Mieder und Brustlatz, oder ist aus einem identischen Stoff, der in der Tracht verar-beitet wurde.

    TrachtenschmuckDer Begriff Schmuck kommt vom Schmücken. Es können diverse Gegenstände sein, die von der Trägerin und dem Träger an ihrem Körper und ih-rer Kleidung getragen werden, um sie so zu ver-zieren und verschönern. Schmuck hat eine grosse Bedeutung, es ermöglicht es, so ein gutes Gefühl zu bescheren, seinen Status zu demonstrieren oder eine Angehörigkeit einer Gemeinschaft oder Gruppe zu verbildlichen. Einzelne Schmuckstü-cke, wie zum Beispiel eine Brosche kann zudem verwendet werden, um einzelne Teile der Klei-dung und Tücher zusammenzuhalten.

    Der Schweizer Trachtenschmuck ist meistens sehr fein und filigran aus Silber gearbeitet. Manchmal sind auch Edelsteine in Kopfschmuck, Hals- und Armketten eingearbeitet.

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    5. Gestalterischer Teil

    5.1. Methoden und Vorgehen bei der Herstel-lung der TrachtDas spezielle an meiner eigenen Tracht ist, dass es eine Eigenkreation meines Ursprungs ist, also eine Tracht, die sich aus mehreren Regionen zu-sammen setzt und meinen kreativen Einfluss wi-derspiegelt.Meine Kreativität konnte ich ausleben, als es dar-um ging, meine eigene Tracht herzustellen. Durch das Recherchieren in der Fachliteratur wusste ich, welche Punkte zentral für eine Tracht sind und welche mir davon wichtig erschienen, um diese dann auch in meiner eigenen Tracht wider zu spiegeln. Ich teilte mir meine Arbeit in die für mich fünf wichtigsten Punkte ein:

    - Der Trachtenrock- Die Trachtenbluse- Das Trachtenmieder mit Korsett und Stickerei- Der Trachtenkopfschmuck- Die Trachtenschürze

    Das Problem, dass im Trachtenwesen nur wenig digital dokumentiert ist, stellte mich immer wie-der vor neue Probleme. Mit viel Geduld, einge-grenzter Suche in der Zentralbibliothek und dem Fachwissen von Frau Hirte, habe ich mir trotzdem das nötige Wissen angeeignet, welches ich später in meine ersten Gedanken und Skizzen einflies-

    sen lassen konnte. Um ein Beispiel zu nennen: Als ich qualitativ hochwertige Bilder der Rücksei-te eines Luzerner Mieder suchte, wurde ich im Internet nicht fündig, erst in einem Buch, das ich bei einem meiner Besuche in der Zentralbiblio-thek gefunden habe, fand ich ein passendes Bild-beispiel im Buch «Trachten der Schweiz».Danach ging es um das Besorgen, Kennenlernen und Verstehen der Materialien. Es war eine an-strengende Reise durch verschiedene Stoffge-schäfte, bis ich alle Textilien zusammen hatte.

    Die Textilien hatten alle ihre eigenen Vorteile, aber auch Nachteile in der Verarbeitung. Jeder Stoff hat ein eigenes Verhalten, welches es zuerst zu Verstehen galt. Zum Beispiel die Seide muss-te vergleichsweise sehr behutsam behandelt und gewaschen werden, damit die Stofffasern nicht brechen und zu Falten führt, welche man nicht mehr entfernen kann. Dieses Wissen habe ich mir durch Frau Hirte und die Verkäuferinnen in den Stoffgeschäften angeeignet.Danach war es mir möglich mit dem Herstel-lungsprozess zu beginnen. Da die Idee und das Material nun vorhanden waren, konnte ich mit dem Schneidern loslegen.

    Folgende Methoden habe ich in meiner Maturi-tätsarbeit angewendet:

    - Inspiration und Bildmaterial beziehen aus Anlässen (Zürcher Sechseläuten, Olma)- Informationen beziehen über eine Fachperson.- Informationen beziehen aus Fachliteratur.- Informationen beziehen aus dem Internet.- Arbeiten nach Schnittmustern und Reglementen.- Arbeiten nach bestehendem Bildmaterial.

    10. Schürch, Lotti; Witzig, Louise: Trachten der Schweiz. 2. Auflage. Basel 1984.

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    Abb. 6: Anfängliche Skizzen für das Mieder

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    Abb. 1: Urner Trachtenverein: Fotografie, Urner Festtagstracht. In: Trachten Uri, URL: http://www.trachten-uri.ch/urner-trachten/urner-frauen-festtags--und.html (30.12.2019).

    5.2. Inspirationen Festtagstrachten

    Meine Wurzeln reichen zurück bis in die Kantone Zürich, Luzern und Uri.

    Abb. 1

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    Abb. 2: Zürcher Festtagstracht, Ausstellung der Olma 2019Abb. 3-5: Luzerner Fesstagstracht, Ausstellung der Olma 2019

    Abb. 2 Abb. 3

    Abb. 4

    Abb. 5

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    Abb. 7: Ausführung der praktischen Näharbeit Abb. 8: 5mm grosse Falten auf der Rückseite des RocksAbb. 9: Ausgeschnittene Einzelteile der Bluse

    5.3. Herstellungsprozess

    RockDie Herstellung des Rocks wird in vielen Kan-tonen oftmals bis auf Kleinigkeiten ähnlich her-gestellt. Ich habe mich an der Zürcher Machart orientiert, da ich im Kanton Zürich aufgewachsen bin. Hierfür werden zwei Stoffbahnen aneinander-genäht, kleine und grosse Falten anhand des Tail-lenumfangs abgesteckt und dann von Hand am Gurtband angenäht. Auf der Seitenöffnung wird im Nähprozess eine Tasche miteingearbeitet, op-tional kann auch auf der gegenüberliegenden Sei-te eine weitere Tasche angebracht werden. Nach historischer Herstellung verwendet man Wolle. Ich habe mich jedoch für eine preisgünstigere Variante mit Elasthan entschieden, die sich ange-nehm an den Körper schmiegt, aber von blossem Auge nicht zu unterscheiden ist von einem Woll-stoff. Anschliessend wurden noch Druckknöpfe und Haken angebracht, um den Rock einfach zu schliessen und wieder öffnen. Zuletzt wurde der Rock noch abgerundet. Dieser Schritt sollte am Ende getätigt werden, um eine optisch passende Länge zu finden.

    BluseFür die Bluse verwendete ich ein weisses Leinen. Das Schnittmuster wurde mir von Frau Hirte zur Verfügung gestellt. Es ist am Zürcher Schnittmus-ter angelehnt und durch einige Änderungen an meine Körperform angepasst worden. Die Bluse hat eine sichtbare Knopfleiste mit Knöpfen aus dem Fundus meiner Grossmutter.An beiden Armen habe ich ein Band aus Sei-den-Organza angebracht, mit je drei Schnüren. Durch das Zusammenziehen der Schnüre entste-hen so kleine Falten. Diese Technik wird nicht in der Trachtenschneiderei verwendet, dort werden die Falten gelegt und fixiert. Der Vorteil meiner Variante ist die Möglichkeit, die zusammenge-zogenen Falten wieder zu öffnen, um den Ärmel besser zu bügeln. Am Ärmelabschluss habe ich eine Spitze angebracht, ebenfalls aus dem Fun-dus meiner Grossmutter.

    Abb. 7

    Abb. 8 Abb. 9

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    Abb. 10: Moulure/Grundgerüst Mieder Abb. 11: Mit Watteline und Pikierstick belegte VorderseiteAbb. 12: Rückseite mit Seide, Keder und gemustertem Stoff belegt

    MiederMein Mieder ist eine Kombination aus allen drei Kantonen. Den Schnitt übernahm ich vom Zür-cher Mieder, die Aufteilung der Stoffe sind ins-piriert vom Kanton Luzern, jedoch mit Farben und Stoffen, die mehr meinem persönlichen Mo-degeschmack entsprechen. Das typische grü-ne Rückenteil habe ich beibehalten. Der Kanton Uri fliesst in mein Korsett mit der Stickerei ein. Hier habe ich die dafür bekannte schwarze Farbe übernommen.Zuerst habe ich aus Leinen ein Grundgerüst nach einem Standartschnittmuster erstellt, und dieses in einem weiteren Schritt mit der Hilfe von Frau Hirte auf meine Körperform angepasst. Anschlies-send habe ich die Kanten versäubert und diverse Stellen mit Watteline und einem Pikierstich über-zogen. Dies überdeckt allfällige Ungleichmässig-keiten im Grundgerüst und hilft für ein straffes Erscheinungsbild der darüberliegenden Stoffe. Anschliessend schnitt ich die Einzelteile aus den verschiedenen Stoffen zu. Für das Rückenteil verwendete ich eine changierend gewebte Seide. Die Seitenteile habe ich aus einem braunschwarz gemusterten Stoff zugeschnitten, welcher einst meiner Grossmutter gehörte. Für die Brusttei-le verwendete ich gekauften Samt in Schwarz. Um die Tracht zu veredeln, bereitete ich Keder in Bronze und Schwarz vor, hier handelt es sich um

    einen zugeschnittenen Streifen Stoff, welcher ge-faltet wird und in deren Mitte man eine Schnur hineinlegt. Danach wird dicht an der Schnur das Ganze zusammengenäht. Die Keder kommen an die Kanten, um diese zu versäubern, zudem kann durch leichtes Ziehen an der Schnur die Form jus-tiert werden.Alle Teile habe ich von Hand schrittweise auf mein Grundgerüst angebracht. Das Schwierige hierbei ist es, den Stoff so zu befestigen, dass weder Fal-ten oder Züge entstehen. Ich musste einige Nähte mehrmals erneut öffnen, bis ich das gewünschte Ergebnis erzielt habe. Zum Schluss habe ich Ha-ken angebracht, um das Mieder vorne zu schnü-ren.

    Abb. 10

    Abb. 11

    Abb. 12

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    Abb. 13: Innenseite Korsett mit eingearbeiteten StäbchenAbb. 14: Anfängliche Skizze für StickmotivAbb. 15: Motiv auf Samt transferieren mit Nähmaschine

    KorsettFür das Korsett verwendete ich ein Schnittmus-ter, welches von Frau Hirte persönlich entwor-fen wurde. Hierzu wird aus Moulure wieder ein Grundgerüst hergestellt. Da ein Korsett für das Formen des Körpers zuständig ist, habe ich durch zwei Schichten Moulure und eingearbeiteten Me-tallstäbchen Stabilität erhalten. Anschliessend überzog ich das Grundgerüst mit einer Schicht Watteline, Jersey und zuoberst mit dem gleichen Stoff, aus dem ich den Rock hergestellt habe, um den gleichen Farbton wieder aufzunehmen. Aus demselben Stoff habe ich die Seitenteile herge-stellt, welche links und rechts mit kleinen Haken versehen sind, um das Korsett ohne Hilfe selbst anziehen zu können. An der Rückseite werden die Teile mit einer Schnürung zusammengehalten.

    StickereiStickereien sind ein fester Bestandteil von fast allen Festtagstrachten in der Schweiz. Meistens sind diese auf oder um die Höhe der Brust zu fin-den, da diese gern gezeigt werden und dort am ersichtlichsten sind. In den kleinen Kunstwerken steckt eine Unmenge an Arbeit. Meine Stickerei benötigte etwas mehr als 55 Stunden.Die Motive der Schweizer Trachten sind an sich simpel, entweder nimmt man Feldblumen, Früchte oder Obst. Diese werden meistens auch nach der Region gewählt, aus der die Tracht stammt. Viele dieser Motive bringen Symbole oder Bedeutungen mit sich. So wird zum Beispiel oftmals eine Blume als Tribut für die heilige Maria gewählt.Für meine Tracht habe ich eine Wildrose gewählt, da sie ein Symbolbild für Schön- und Einfachheit ist. Ich habe mich für eine weissgelbliche Variante mit intensiven grünen Blättern entschieden, um das Farbspektrum der Bluse, das Rückenteil des Mieders und der Schürze nochmals aufzunehmen. Als Stickunterlage diente schwarzer Samt.

    Abb. 13

    Abb. 14

    Abb. 15

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    Abb. 16: Verstärkter SchürzenbundAbb. 17: Grundgerüst für „Meitli Käppli“Abb. 18: Dekoelement für Haarpfeil aus Fimo

    SchürzeDie Schürze ist ähnlich wie der Rock aufgebaut. Hierfür wird der Stoff ebenfalls in Falten gelegt und an einem Band aus dem gleichen Stoff ange-bracht. Ich habe mich hier für eine bronzefarbene Wildseide entschieden, die meine Mutter in jun-gen Jahren einmal für sich gekauft hatte, aber nie dazu kam etwas daraus zu kreieren. Links und rechts wird ein Band aus demselben Stoff befes-tigt. Zum Schluss habe ich die Länge angepasst und den Saum von Hand genäht.

    KopfschmuckMein Kopfschmuck ist angelehnt an den Urner Haarpfeil, welcher von ledigen Frauen getragen wird. Dieser ist aus Silber gefertigt, da ich kei-nerlei Erfahrung im Schmieden von Silber habe, kam mir die Idee, das ganze durch Holz und Fimo zu ersetzen. Zuerst hatte ich mir eine Schablone erstellt, indem ich diverse Bilder von Haarpfeilen analysiert habe. Diese sind alle sehr fein verar-beitet und haben florale Muster. Anschliessend habe ich die Schablone auf ein Stück Holz über-tragen, mit der Dekupiersäge ausgeschnitten und die Kanten abgeschliffen. Danach habe ich aus Fimo die eine Unterlage modelliert mit Schnörkel und Blumen. Das Ganze wurde durch Backen im Ofen hart, und ich konnte einzelne Teile mit De-korgold überziehen und Swarovski Steine, sowie ein Teil einer alten Granatbrosche meiner Gross-mutter aufkleben (Granatschmuck ist typisch für eine Urner Tracht).Den Fimoteil und den fertigen Holzpfeil habe ich mit Kontaktkleber zusammengeklebt.

    Die ledigen Urner Frauen tragen ihren Haarpfeil zusammen mit einem «Meitli Käppli». Auch hier habe ich mich von bestehendem Bildmaterial in-spiriert und diesen vereinfacht. Anhand von dem hat mir mein Vater ein Drahtgestell zusammenge-bogen und gelötet, weil ich dafür zu wenig Kraft

    hatte. Das Gestell habe ich dann mit schwarzer Farbe angesprüht und ihn mit Spitze aus alten Stoffen meiner Grossmutter überzogen.

    Abb. 16

    Abb. 17

    Abb. 18

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    Abb. 19 - 22: Fotograf, Joel Spielmann. Fertige Tracht aus verschiedenen Perspektiven. Schuhe und Strumpfhosen sind gekauft. Die weissen Trachtenhandschuhe sind ein geschenktes Familienerbstück von Frau Spielmann.

    5.4. Lookbook

    Abb. 19 Abb. 20

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    Abb. 21 Abb. 22

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    Ich bin mit meiner Arbeit sehr zufrieden. Es war eine sehr anstrengende Zeit und manchmal auch etwas nervenzerreissend, wenn nicht alles beim ersten Anhieb funktioniert hatte, aber nachdem ich mich in meiner vollständigen Tracht zum ers-ten Mal im Spiegel gesehen habe, wusste ich, dass sich der Aufwand gelohnt hatte.Meine Maturitätsarbeit hat mir ein vertiefteres Gespür für das Handwerk mit Textilien beige-bracht. Ich habe gelernt, dass sehr viel Herzblut und Leidenschaft in solchen Kleidungstücken steckt und dass man sich den enormen Zeitauf-wand fast nicht vorstellen kann, wenn man nicht selbst einmal Hand angelegt hat.Ich habe die Einblicke in die Schweizer Geschich-te sehr genossen und verstehe jetzt besser, wie früher gelebt wurde und was für andere Werte zählten.Für diese Arbeit habe ich viele der kantonalen Trachtenreglemente gebrochen. Diese kleine Re-belion erkläre ich dadurch, dass meine Tracht kei-ne Schweizer Tracht, sonder mein kleines persön-liches Kunstwerk ist.

    Mir gefällt besonders gut, dass meine Arbeit hier nicht einfach endet. Eine Tracht könnte man mit einem Baukasten vergleichen. Einzelne Teile kön-nen ausgetauscht, aufgearbeitet oder hinzugefügt werden. Durch das wird meine Tracht auch wei-

    6. Fazit und Reflexion

    terhin noch eine Rolle in meinem Leben spielen, denn ich kann sie weiterentwickeln und sie im-mer auf meinen aktuellen Geschmack abstim-men. Für die Zukunft könnte ich mir zum Beispiel vorstellen, dass ich mir das Stricken von Mustern beibringe, um mir selbst ein Fichu herstellen zu können oder eine Stickerei mit einem anderen Motiv zu kreieren.Meine Arbeit hat auch viele Schwierigkeiten mit sich gebracht, wie zum Beispiel die fehlende Übung im Umgang mit den Textilien. Ich musste viele Nähte erneut öffnen und wieder zunähen, bis ich mit meinem Ergebnis zufrieden war. Ganz harmlos war zudem das Nähen auch nicht, ir-gendwann habe ich aufgehört zu zählen, wie viele Male ich mir mit der Nadel in die Finger gesto-chen habe.Ich hatte viel Glück, denn ich kam nie an einen Punkt, an dem ich Kompromisse hätte eingehen müssen, die mir nicht gepasst hätten. Mit Kreati-vität und Geduld liess sich alles lösen, und falls es doch schwieriger aussah, hatte mir Frau Hirte mit ihrer langjährigen Erfahrung weiterhelfen können.Ohne sie und einer ausführlichen Planung wäre ich nicht im Stande gewesen, diese Arbeit zu vollenden. Daher bin sehr froh, dass sie mich auf meinem Weg begleitet hat und ich mich manch-mal mehr und manchmal weniger an mein Kon-zept halten konnte.

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    7.1. ArbeitsberichtIch wusste, dass meine Arbeit immense Zeitansprüche benötigen würde und ich von ver-schiedenen Faktoren abhängig war, die ich nicht kontrollieren konnte. Aus diesem Grund erstellte ich, nachdem mir Frau Hirte ihre Zusammenarbeit bestätigte, bereits im April ein sehr umfangreiches Konzept, damit ich nicht von Unvorhersehbarem überrascht würde. Nachdem ich Frau Krauer als meine Betreuungsperson gefunden habe und sie meinen Vertrag unterschrieben hatte, konnte ich mit meiner Maturitätsarbeit loslegen.Zuerst musste ich allerlei Informationen und Inspi-rationen beschaffen. Hierfür war ich zum Beispiel am Sechseläuten mit meiner Kamera unterwegs, um einen ersten Blick ins Zürcher Trachtenwesen zu erhaschen. Zudem habe ich mir alle Bücher aus der Zentralbibliothek Zürich geholt, die etwas mit dem Trachtenwesen zu tun haben. Um defini-tiv nichts dem Zufall zu überlassen, besuchte ich einige Workshops von der Schule aus, unterande-rem den Workshop « Eine Leitfrage entwickeln», «Umgang mit Quellen», «Wissenschaftliches Ar-beiten». Diese kleinen Kurse waren meistens sehr hilfreich und informativ.Im gleichen Zeitraum hatte ich meine ersten Ter-mine mit Frau Hirte, um meine Vorstellungen et-was einzugrenzen, und damit ich wusste, was für Materialien ich beschaffen musste. Da es mir sehr

    7. Anhang

    wichtig war, meine Geschichte und Vergangenheit in die Tracht hinein fliessen zu lassen, habe ich aus den Erbsachen meiner Grossmutter diverse Stoffe, Knöpfe und mehr herausgesucht. Genau wie ich, hatte auch sie es geliebt, ihre Freizeit kreativ auszuleben. Alles was ich gefunden habe, von dem ich glaubte, dass ich es benötigen könn-te, habe ich mit zum Gespräch gebracht. Zusam-men haben wir meine Ideen, Skizzen und Materi-alien begutachtet und eine Einkaufsliste erstellt.Nun ging die grosse Jagd nach meinen benötig-ten Materialien los. Ich musste enttäuscht fest-stellen, dass viele Geschäfte in den vergangenen Jahren ihr Sortiment umgestellt oder verkleinert hatten und sie leider nicht mehr meinen Erinne-rungen entsprachen. Oftmals verkauften sie nur noch Standardware, welche viel gebraucht wird. So bin ich etwas herumgekommen und habe in Winterthur ein super Stoffgeschäft gefunden. Vom gesuchten Stoff war leider nicht mehr genügend vorrätig, daher nahm ich den Rest mit und habe mir noch mehr Stoff nachbestellt. Auch eine klei-ne Papeterie in Dielsdorf hat mir weitergehol-fen. Dort habe ich einen Spannrahmen für meine geplante Stickerei gefunden und die passenden Fäden dazu fand ich in Dübendorf. Meine kleine Reise hat mich in verschiedene Läden geführt. In einem fand ich auch einen sehr schönen seidenen Stoff für das Rückenteil meiner Tracht. Als ich die

    wichtigsten Materialien zusammengetragen hat-te, konnte ich mit Nähen beginnen. Ich habe mir aber immer wieder kleine Dinge angeschafft. Die Materialkosten belaufen sich auf ca. 500 CHF. Ich konnte vom Fundus meiner Grossmutter profitie-ren und durfte Stoffresten, wie zum Beispiel die Moulure oder Watteline von Frau Hirte beziehen, was mir einige Kosten ersparte.Erst jetzt konnte ich mit der aufwendigen Arbeit beginnen. Frau Hirte gab mir immer Arbeit in Por-tionen aufgeteilt mit, die ich zu Hause ausführte und nach dem Fertigstellen zur Kontrolle vorbei-brachte. Anschliessend gab es die nächste Aufga-be. So erarbeitete ich mir Schritt für Schritt meine Tracht. Ich startete mit dem Rock. Ich hatte einige Probleme mit dem Verständnis der Anleitung zu Beginn, da ich dachte, ich hätte eine Seite zuge-näht, die noch offenbleiben sollte. Diese habe ich dann geöffnet und später festgestellt, dass es zu-erst doch richtig war. Ich brauchte etwas Zeit, bis ich wieder in meinem Element war und ich eins mit der Nadel wurde. Danach hat es mir gros-se Freude bereitet. Ich konnte mich lange daran verweilen, denn jedes Einzelteil meiner Tracht ist zeitaufwändig. Das Mieder, das Korsett, die Bluse habe ich zeitgleich begonnen und immer wieder mal an einer Baustelle gearbeitet. Für alle Teile habe ich zuerst Schnittmuster angefertigt, über-nommen oder angepasst. Hierfür eignet sich das

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    simple Papier einer Wegwerftischdecke, welche man auf einer Rolle kaufen kann. Der grosse Vor-teil ist, dass man das robuste Papier unter die Nähmaschine legen kann, und so sein Schnitt-muster anprobieren kann. Dieser Trick kam mir bei der Bluse zugute. Für das Mieder und das Korsett konnte ich Schnittmuster übernehmen und muss-te diese lediglich an meinen Körper anpassen. Ich war froh um Frau Hirtes Hilfe, wenn es um An-passungen ging, da es sehr schwierig ist, an sich selbst etwas abzustecken und zu begutachten. Für das Korsett und das Mieder fertigte ich ein Grundgerüst, eine sogenannte Moulure an, die ich später mit den verschiedensten Stoffen belegen konnte. Dieser Schritt war eher etwas langweilig, aber trotzdem zeitaufwendig, weil man viele Näh-te wieder öffnen muss und neu zusammennähen, um eine perfekte Passform zu erhalten. Wäre ich bei diesem Schritt nicht sorgfältig vorgegangen, dann würde mir die Tracht jetzt nicht wie ange-gossen passen.Zwischendurch fertigte ich noch meinen Kopf-schmuck an. Dieser ist typisch für den Kanton Uri. Ich habe mich hier an einer anderen Metho-de versucht, nämlich am Rekonstruieren durch Bildmaterial. Der grosse Unterschied ist hier das Material des Haarpfeils. Ich habe mich für Holz entschieden anstatt Silber, weil ich so die Mög-lichkeit besass, den Schmuck selber herzustellen,

    was mir sehr wichtig war. Die Werkzeuge wurden mir von meinem Vater zur Verfügung gestellt. Er half mir auch den Draht für das «Meitli Käppeli» zurechtzubiegen. Die Verzierung für den Haarpfeil habe ich in mühseliger Arbeit mit Fimo verziert und mit Blattgold vergoldet, sowie den Metallring mit einem schönen Spitzenstoff aus dem Fundus meiner Grossmutter bezogen. Der Kopfschmuck war mein erstes fertige Teil.Später startete ich mit der Schürze aus Wildsei-de und der Stickerei. Die Schürze war das Stück, das am wenigsten Zeit beanspruchte. Ich bin sehr froh, dass ich die Seide zwischen den Stoffres-ten meiner Mutter gefunden habe. Ich finde sie verleiht meiner Tracht ein edles Erscheinungs-bild. Damit die Seide nicht ausfranste, wollte ich diese mit einem Zickzack-Stick versäubern. Dies verzog mir jedoch den ganzen Stoff. Das war der Grund, weshalb ich von meinen Eltern ein ver-frühtes Weihnachts- und Geburtstagsgeschenk erhielt, nämlich eine Overlockmaschine. Dies ver-einfachte die Arbeit mit der Seide um einiges. Ab diesem Zeitpunkt habe ich jede Kante nur noch mit der Overlockmaschine versäubert.Die Stickerei hatte einen grossen Wandel durch-gemacht von der Skizze bis zum endgültigen Pro-dukt. Zuerst habe ich mich an einem gestickten Käfer geübt, weil ich nur Grüntöne zu Hause hat-te. Dafür habe ich mir zuerst verschiedene Youtu-

    be Videos angeschaut und versucht einige Arten von Stichen nachzumachen. Mein erster Versuch war sehr kantig, daher habe ich mich an der Fa-denmalerei versucht. Fadenmalerei heisst soviel, wie dass man versucht, die einzelnen Stiche inei-nander zu setzen, um einen feinen Farbverlauf zu erhalten. Im Internet sieht es definitiv einfacher aus, als es ist. Für das habe ich mich an einem zweiten Versuch geübt und einige Blütenblätter gestickt. Der Besuch der Olma gab mir noch eini-ge Ideen und den Aufschluss über die Stickereien, weil dieses Jahr praktischerweise die Schweizer Volkskultur als Ehrengast da war. Die Versuche und die Inspirationen haben dazu geführt, dass ich meinen ersten Entwurf immer weiter verein-facht habe, bis ich zu einer sehr schlichten Auf-stellung von Wildrosen kam, die ich dann auf den Samt transferierte. Das Ganze hat viel Nerven be-nötigt, weil es lange nicht so wollte, wie ich es mir vorgestellt habe. Samt ist ein sehr sensibler, aber auch schwieriger Stoff zum Bearbeiten, we-gen den kleinen Härchen. Zudem habe ich mir et-liche Male mit der Nadel in den Finger gestochen.Gegen Ende der Arbeit konnte ich dann auch mei-ne Bluse, das Korsett und das Mieder fertigstel-len. Für die Bluse verwendete ich Spitze aus dem Fundus meiner Grossmutter. Da die Spitze aber vergilbt war, musste ich sie zuerst mit Bleichmit-tel auf den gewünschten Weisston herunterblei-

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    7.2. DanksagungUm dieser Arbeit möglich zu machen möchte ich mich herzlich bei all denen bedanken, welche mich tatkräftig unterstützt haben. Ein grosser Dank gebührt:

    Frau Hirte, für die Zeit und Liebe, die sie sich ge-nommen hat, um mir das Trachtenwesen näher zu bringen und mir einen Blick in das Leben einer Trachtenschneiderin zu geben. Ohne sie wäre die-se Arbeit nicht möglich gewesen.

    Frau Krauer und Herr Garcia, für die fachliche und hilfsbereite Betreuung, während meiner Arbeit.

    Frau und Herr Schwendimann, für die finanzielle Unterstützung und die Hilfeleistung, wenn ich al-lein nicht weiter kam.

    Frau Spielmann, für das Korrekturlesen und die Trachtenhandschuhe, welche einst ihrer Mutter gehörten.

    Herr Spielmann, für das kurzfristige Einspringen um Fotos zu schiessen.

    chen. Ich war fasziniert, wie schnell und einfach das ging. Anschliessend nähte ich die Spitze an die Ärmel meiner Bluse.Dem Korsett würde man es nicht geben, aber durch seine Vielschichtigkeit von verschiedenen Lagen, benötigt es sehr viel Zeit um es zu bele-gen. Nachdem ich es endlich anprobieren konnte, war ich sehr positiv überrascht, denn im Gegen-satz zu der Annahme, dass es ziemlich einengend werden könnte, ist es sehr bequem, weil es passt sich genau an meinen Körper an und führt wegen der Stabilisierung zu einem aufrechten Gang.Zum Schluss habe ich auch noch mein Mieder vollendet. Das war die nervenzerreissendste Ar-beit von allen. Das Belegen der verschiedenen Stoffe ist sehr schwierig ohne die dazu benötig-te Übung. Ich hätte manchmal gerne das Ganze in eine Ecke geschmissen, aber nachdem ich es vollendet habe, hat sich der Aufwand definitiv ge-lohnt. Es ist meiner Meinung nach mit Abstand das schönste Stück meiner ganzen Tracht.Danach habe ich noch einige Druckknöpfe und Haken montiert, um die einzelnen Teile zusam-men zu halten, damit diese nicht verrutschen. Dieser Schritt benötigte wesentlich mehr Zeit als gedacht.Zeitgleich zum praktischen Arbeiten schrieb ich auch an meinem schriftlichen Teil. Mit den vielen Büchern aus der Zentralbibliothek war dies soweit

    problemlos verlaufen. Ich musste nur gut darauf achten, aus welcher Zeit die Bücher stammten, um die Aussagen nicht mit dem heutigen Zeitgeist zu vermischen. Zwischendurch konnte ich meine Rohfassung zur Kontrolle abgeben und erhielt vie-le konstruktive Kommentare, die ich hoffentlich nun richtig erwidert habe.Im Rückblick bin ich sehr zufrieden mit meiner ge-leisteten Arbeit. Ich konnte mich auch sehr lange an meinen vorgegebenen Zeitplan halten. Gegen Ende kam ich etwas in Verzug, weil ich einzelne Arbeitsschritte schneller eingeschätzt hatte. Da ich aber auch das miteinberechnet habe, waren meine Weihnachtsferien meine Pufferzone, um alles fertigzustellen. Von der Idee bis zum ferti-gen Produkt hat mich meine Arbeit mehr als 350 Stunden beansprucht.

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    7.4. Abbildungsverzeichnis

    Titelbild: Kim Schwendimann: Fotografie, Verwendetes Material für Tracht. Dezember, 2019.Abb. 1: Urner Trachtenverein: Fotografie, Urner Tracht. In: Trachten Uri, URL: http://www.trachten-uri.ch/urner-trachten/urner-frauen-festtags--und.html (30.12.2019).Abb. 2-5: Kim Schwendimann: Fotografie, Trachtenausstellung Olma. 11.10.2019.Abb. 6: Kim Schwendimann: Skizze, Entwurf Tracht. Mai, 2019.Abb. 7-13: Kim Schwendimann: Fotografie, Herstellungsprozess Tracht.Abb. 14: Kim Schwendimann: Digitale Skizze, Entwurf Stickerei. September, 2019.Abb. 15-18: Kim Schwendimann: Fotografie, Herstellungsprozess Tracht.Abb. 19-22: Joël Spielmann: Fotografie, Bilder fürs Lookbook. 04.01.2020

    7.3. Literaturverzeichnis

    Sekundärliteratur:- Heierli, Julie: Die Volkstrachten der Mittel- und Westschweiz, (Luzern, Zug, Aargau, Solothurn, Basel, Waadt, Neuenburg und Genf). Fünfter Band der Serie: Die Volkstrachten der Schweiz. Zürich 1931. - Just, Marcel; Vögele Christoph: Die Pracht der Tracht. Solothurn 2017.- Rausser, Fernand; Eberle, Ambros: Schweizer Trachten. Lausanne 1992.- Schürch, Lotti; Witzig, Louise: Trachten der Schweiz. 2. Auflage. Basel 1984.

    Online-Lexikon:- Mieder. In: Brockhaus, URL: http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/mieder (29.08.2019).- Schmuck. In: Brockhaus, URL: http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/schmuck (29.08.2019).- Schürze. In: Brockhaus, URL: http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/schurze (29.08.2019).- Stickerei. In: Brockhaus, URL: http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/stickerei (29.08.2019).- Tracht (Kleidung). In: Brockhaus, URL: http://brockhaus.de/ecs/enzy/article/tracht-kleidung (29.08.2019).- Unter die Haube bringen. In: Wiktionary, Version vom 01.05.2019, URL: https://de.wiktionary.org/wiki/unter_die_Haube_bringen#targetText=%5B1%5D%20eine%20Frau%20verheiraten,ihr%20Haar%20offen%20zu%20tragen. (15.10.2019).

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    7.5. Terminplan

    Betreff: Datum: Dauer: Check: Bemerkung / Benötigte Zeit:

    Instruktion der Maturarbeit

    05.03.2019

    Konzept (dient als Projektskizze) erstellen

    Betreuungsperson finden

    Sechseläuten 08.04.2019 Fotografie Recherche, was fällt besonders auf?

    Frühlingsferien

    Konzept fertig stellen

    In den Frühlingsferien

    Vorgespräch zur Projektidee

    09.05.2019 Um 12:00 Uhr vor dem Lehrerzimmer

    Provisorischer Arbeitstitel eingeben

    10.05.2019

    Kurs: «Eine Leitfrage entwickeln»

    14.05.2019 Könnte nützlich sein

    Projektbeschrieb und Vertragsabschluss

    16.05.2019

    Kurs: «Umgang mit Quellen»

    23.05.2019 Unbedingt besuchen!

    Kurs: «Wissenschaftliche Arbeiten»

    27.05.2019 Besuchen falls genügend Zeit vorhanden ist

    Prüfungsphase 27.05.19- 28.06.19

    Kurs: «Zitieren und Bibliografieren»

    04.06.2019 Unbedingt besuchen!

    Vertragsabschluss bis 07.06.2019 Material für Recherchen sammeln und recherchieren

    bis 30.06.2019

    Material besorgen und testen

    bis 03.07.2019

    Vorbereitung für Produkt

    bis 10.07.2019

    Gespräch «Work in Progress»

    Sommerferien

    Arbeiten am Produkt

    Dokumentation und Abstrakt schreiben

    bis 28.09.2019 so weit schreiben wie möglich, falls die Tracht noch nicht fertig ist

    Korrekturlesen bis 05.10.2019 Herbstferien 07.10.19-

    19.10.19

    Olma 10.-20.10.2019 Schweizer Volkskultur zu Gast

    Produkt fertig stellen

    bis 16.10.19 wenn möglich fertig, damit ich am schriftlichen Teil arbeiten kann

    Rohfassungen abgeben

    bis 25.10.2019

    Feedback Rohfassung

    bis 15.11.2019

    Dokumentation und Abstrakt fertigstellen

    bis 10.12.2919

    Korrekturlesen bis 17.12.2019 Korrekturen vornehmen

    bis 20.12.2019

    Zusätzliches Gespräch nach der Rohfassung

    Weihnachtsferien 23.12.19- 04.01.20

    Korrekturlesen bis 25.12.2019 Layouten bis 26.12.2019 Korrekturlesen bis 27.12.2019 Druck und Binden bis 01.01.2020 Abgabe Maturarbeit, inklusive Lerndokumentation

    07.01.2020

    Bestätigung Betreuungsperson > Erhalt der Arbeit

    bis 14.01.2020

    Üben für Kolloquium

    bis 01.02.2020

    Kolloquium 06.02.2020 Bekanntgabe der Beurteilung:

    bis 06.03.2020

    Finissage der Maturarbeiten

    01.04.2020

    Betreff: Datum: Dauer: Check: Bemerkung / Benötigte Zeit:

    Instruktion der Maturarbeit

    05.03.2019

    Konzept (dient als Projektskizze) erstellen

    Betreuungsperson finden

    Sechseläuten 08.04.2019 Fotografie Recherche, was fällt besonders auf?

    Frühlingsferien

    Konzept fertig stellen

    In den Frühlingsferien

    Vorgespräch zur Projektidee

    09.05.2019 Um 12:00 Uhr vor dem Lehrerzimmer

    Provisorischer Arbeitstitel eingeben

    10.05.2019

    Kurs: «Eine Leitfrage entwickeln»

    14.05.2019 Könnte nützlich sein

    Projektbeschrieb und Vertragsabschluss

    16.05.2019

    Kurs: «Umgang mit Quellen»

    23.05.2019 Unbedingt besuchen!

    Kurs: «Wissenschaftliche Arbeiten»

    27.05.2019 Besuchen falls genügend Zeit vorhanden ist

    Prüfungsphase 27.05.19- 28.06.19

    Kurs: «Zitieren und Bibliografieren»

    04.06.2019 Unbedingt besuchen!

    Vertragsabschluss bis 07.06.2019 Material für Recherchen sammeln und recherchieren

    bis 30.06.2019 Betreff: Datum: Dauer: Check: Bemerkung / Benötigte Zeit:

    Instruktion der Maturarbeit

    05.03.2019

    Konzept (dient als Projektskizze) erstellen

    Betreuungsperson finden

    Sechseläuten 08.04.2019 Fotografie Recherche, was fällt besonders auf?

    Frühlingsferien

    Konzept fertig stellen

    In den Frühlingsferien

    Vorgespräch zur Projektidee

    09.05.2019 Um 12:00 Uhr vor dem Lehrerzimmer

    Provisorischer Arbeitstitel eingeben

    10.05.2019

    Kurs: «Eine Leitfrage entwickeln»

    14.05.2019 Könnte nützlich sein

    Projektbeschrieb und Vertragsabschluss

    16.05.2019

    Kurs: «Umgang mit Quellen»

    23.05.2019 Unbedingt besuchen!

    Kurs: «Wissenschaftliche Arbeiten»

    27.05.2019 Besuchen falls genügend Zeit vorhanden ist

    Prüfungsphase 27.05.19- 28.06.19

    Kurs: «Zitieren und Bibliografieren»

    04.06.2019 Unbedingt besuchen!

    Vertragsabschluss bis 07.06.2019 Material für Recherchen sammeln und recherchieren

    bis 30.06.2019

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    Material besorgen und testen

    bis 03.07.2019

    Vorbereitung für Produkt

    bis 10.07.2019

    Gespräch «Work in Progress»

    Sommerferien

    Arbeiten am Produkt

    Dokumentation und Abstrakt schreiben

    bis 28.09.2019 so weit schreiben wie möglich, falls die Tracht noch nicht fertig ist

    Korrekturlesen bis 05.10.2019 Herbstferien 07.10.19-

    19.10.19

    Olma 10.-20.10.2019 Schweizer Volkskultur zu Gast

    Produkt fertig stellen

    bis 16.10.19 wenn möglich fertig, damit ich am schriftlichen Teil arbeiten kann

    Rohfassungen abgeben

    bis 25.10.2019

    Feedback Rohfassung

    bis 15.11.2019

    Dokumentation und Abstrakt fertigstellen

    bis 10.12.2919

    Korrekturlesen bis 17.12.2019 Korrekturen vornehmen

    bis 20.12.2019

    Zusätzliches Gespräch nach der Rohfassung

    Weihnachtsferien 23.12.19- 04.01.20

    Korrekturlesen bis 25.12.2019 Layouten bis 26.12.2019 Korrekturlesen bis 27.12.2019 Druck und Binden bis 01.01.2020 Abgabe Maturarbeit, inklusive Lerndokumentation

    07.01.2020

    Bestätigung Betreuungsperson > Erhalt der Arbeit

    bis 14.01.2020

    Üben für Kolloquium

    bis 01.02.2020

    Kolloquium 06.02.2020 Bekanntgabe der Beurteilung:

    bis 06.03.2020

    Finissage der Maturarbeiten

    01.04.2020

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    7.6. Kombinationsmöglichkeiten

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  • 32

    7.7. Selbstständigkeitserklärung

    – Ich achte das geistige Eigentum anderer Autoren und gebe ihre Leistung nicht als meine eigene aus.

    – Ich kennzeichne deshalb klar, wo ich wörtlich zitiere, und weise auch darauf hin, wenn ich Erkenntnisse anderer umschreibe oder zusammenfasse. Damit ermögliche ich dem Leser, die Herkunft und Qualität der von mir benutzten Information richtig einzuschätzen.

    – Ich achte darauf, dass die Informationen, die ich von anderen bezogen habe, klar von meinen eigenen Überlegungen und Folgerungen unterschieden werden können. Erst dadurch wird auch meine eigene Leistung richtig einschätzbar.

    – Ich achte darauf, dass meine bibliographischen Angaben so genau sind, dass sie dem Leser das Auffinden der Quellen ermöglichen.

    – Auch die aus dem Internet bezogene wissenschaftliche Information belege ich klar nach Herkunft von Texten und Bildern mit entsprechenden Internet-Adressen.

    – Ich respektiere die Autorenrechte meiner Informationsquellen und halte mich an die geltenden gesetzlichen Regelungen.

    Erklärung:Ich versichere, dass ich meine Maturarbeit unter Berücksichtigung der oben stehenden Regeln selbständig verfasst habe.

    Ort / Datum: Regensdorf, 05.01.2020

    Unterschrift:

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