MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR BIOPHYSIKALISCHE CHEMIE ... · JAK/STAT-Signalübertragung...

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„Die Fruchtfliege Drosophila melanogaster als Modell für menschliche Krankheiten“ 37077 Göttingen, Am Fassberg 11 www.mpibpc.mpg.de Forschungsbereiche stellen sich vor JAK/STAT-Signalübertragung MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR BIOPHYSIKALISCHE CHEMIE -Dr. Martin Zeidler- Signalübertragungswege kommen in allen Organismen vor. Sie dienen dazu, Signale von außerhalb der Zelle zu erkennen und Veränderungen der Genaktivitäten innerhalb der betreffenden Zelle zu bewirken. Meine Arbeitsgruppe konzentriert sich auf die Untersuchung eines dieser Mechanismen, des so genannten JAK/STAT-Signalübertragungswegs. Bei diesem Übertragungsweg sind die externen Signale, die auf die Zellen einwirken, von besonderer Bedeutung bei der Blutzellentwicklung und der Immunantwort. Mutationen, die den JAK/STAT-Signalübertragungsweg stören, können beim Menschen zu schweren Krankheiten wie Leukämien oder Lymphomen führen. Leider ist das Studium der molekularen Grundlagen menschlicher Krankheiten äußerst komplex und zeitaufwendig. Zudem erschweren praktische und ethische Einschränkungen die genetische Analyse von Krankheiten wie Leukämien und Lymphomen beim Menschen in erheblichem Maße. Aber der JAK/STAT-Signalübertragungsweg selber und seine Funktion bei der Entwicklung von Blutzellen und des Immunsystems sind nicht nur beim Menschen vorhanden, sondern auch bei der Fruchtfliege evolutionär konserviert. Aus diesem Grund verwendet mein Labor die Fruchtfliege Drosophila melanogaster als Modellsystem, um zu einem Verständnis der grundlegenden biologischen Prozesse bei denjenigen menschlichen Krankheiten zu gelangen, die durch eine Fehlsteuerung der JAK/STAT-Signalübertragung hervorgerufen werden. In meinem Vortrag werde ich die erstaunlichen Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Fruchtfliege darstellen und den genetischen Ansatz beschreiben, den wir verwendet haben, um Mutationen im JAK/STAT-Signalübertragungsweg zu finden und anschließend solche Gene zu identifizieren, die die JAK/STAT-Signalübertragung beeinflussen. Ich werde unsere Funktionsanalyse einiger dieser neu entdeckten Gene präsentieren und darauf eingehen, wie wir nun zu menschlichen Zellen zurückkehren, um die Funktion der Gene, die wir in der Fruchtfliege charakterisiert haben, auch beim Menschen zu bestätigen. VORTRAGSREIHE Freitag 24. März 2006 13:30 Uhr Manfred Eigen- Hörsaal Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie Am Fassberg 11 37077 Göttingen (bei Nikolausberg, Stadtbuslinie 5)

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„Die Fruchtfliege Drosophila melanogaster als Modell für menschliche Krankheiten“

37077 Göttingen, Am Fassberg 11 www.mpibpc.mpg.de

Forschungsbereiche stellen sich vorJAK/STAT-Signalübertragung

MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR BIOPHYSIKALISCHE CHEMIE

-Dr. Martin Zeidler-Signalübertragungswege kommen in allen Organismen vor. Sie dienen dazu, Signale von außerhalb der Zelle zu erkennen und Veränderungen der Genaktivitäten innerhalb der betreffenden Zelle zu bewirken. Meine Arbeitsgruppe konzentriert sich auf die Untersuchung eines dieser Mechanismen, des so genannten JAK/STAT-Signalübertragungswegs. Bei diesem Übertragungsweg sind die externen Signale, die auf die Zellen einwirken, von besonderer Bedeutung bei der Blutzellentwicklung und der Immunantwort. Mutationen, die den JAK/STAT-Signalübertragungsweg stören, können beim Menschen zu schweren Krankheiten wie Leukämien oder Lymphomen führen. Leider ist das Studium der molekularen Grundlagen menschlicher Krankheiten äußerst komplex und zeitaufwendig. Zudem erschweren praktische und ethische Einschränkungen die genetische Analyse von Krankheiten wie Leukämien und Lymphomen beim Menschen in erheblichem Maße. Aber der JAK/STAT-Signalübertragungsweg selber und seine Funktion bei der Entwicklung von Blutzellen und des Immunsystems sind nicht nur beim Menschen vorhanden, sondern auch bei der Fruchtfliege evolutionär konserviert. Aus diesem Grund verwendet mein Labor die Fruchtfliege Drosophila melanogaster als Modellsystem, um zu einem Verständnis der grundlegenden biologischen Prozesse bei denjenigen menschlichen Krankheiten zu gelangen, die durch eine Fehlsteuerung der JAK/STAT-Signalübertragung hervorgerufen werden.In meinem Vortrag werde ich die erstaunlichen Ähnlichkeiten zwischen Mensch und Fruchtfliege darstellen und den genetischen Ansatz beschreiben, den wir verwendet haben, um Mutationen im JAK/STAT-Signalübertragungsweg zu finden und anschließend solche Gene zu identifizieren, die die JAK/STAT-Signalübertragung beeinflussen. Ich werde unsere Funktionsanalyse einiger dieser neu entdeckten Gene präsentieren und darauf eingehen, wie wir nun zu menschlichen Zellen zurückkehren, um die Funktion der Gene, die wir in der Fruchtfliege charakterisiert haben, auch beim Menschen zu bestätigen.

VORTRAGSREIHEFreitag

24. März 2006

13:30 Uhr

Manfred Eigen-

Hörsaal

Max-Planck-Institut

für biophysikalische

Chemie

Am Fassberg 11

37077 Göttingen

(bei Nikolausberg,

Stadtbuslinie 5)