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MDM Infomagazin Trailer I I I Mitteldeutsche Medienförderung Sonderausgabe: 10 Jahre Mitteldeutsche Medienförderung Die wichtigste Währung: Regionaleffekte MDM Alphabet 1998 – 2008 Leuchttürme geben Orientierung Erfolg ist planbar Schön wie im Film Drehort Mitteldeutschland 03/2008

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MDM In fomagaz in Tra i le r I I IMi t te ldeu t s che Med ien förderung

Sonderausgabe: 10 Jahre Mitteldeutsche Medienförderung

Die wichtigste Währung: Regionaleffekte MDM Alphabet 1998 – 2008

Leuchttürme geben Orientierung Erfolg ist planbar

Schön wie im Film Drehort Mitteldeutschland

03/2008

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AG Kino – Gilde und cut gratulieren der MDM ganz herzlich zum 10. Geburtstag und danken für die stets vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit!

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Inhalt

Inhalt

4 Grußworte der GesellschafterSachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, MDR und ZDF bilanzieren zehn Jahre Mitteldeutsche Medienförderung

6 Dank an die GremienMitglieder des Aufsichtsrates und Vergabeausschusses

7 Förderwelt in ZahlenStatistik zur Arbeit der Mitteldeutschen Medienförderung

8 MDM Alphabet 1998 – 2008 Manfred Schmidt in 26 Schlagworten von A wie Anfang bis Z wie Zukunft

18 Erfolg ist planbarÜber erfolgreiche Medienzentren und zukunftsweisendePerspektiven in den mitteldeutschen Ländern

24 Schön wie im FilmMitteldeutschland als Drehort. Ein Blick hinter die Kulissen

33 Spiel ohne GrenzenWie die Arbeit der Mitteldeutschen Medienförderung denAufbau von Netzwerken und europäischen Kooperationenbefördert

36 In aller FreundschaftLob, Kritik und Anregungen für weitere zehn Jahre

38 MDM TeamDie Mitarbeiter der Mitteldeutschen MedienförderungImpressum

»Die Welt ist groß und Rettung lauert überall«

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Grußworte

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Grußworte derGesellschafter: Die Ministerpräsidentender Länder Sachsen,Sachsen-Anhalt, Thürin-gen und die Intendantendes MitteldeutschenRundfunks und desZweiten DeutschenFernsehens anlässlichdes 10jährigenBestehens derMitteldeutschenMedienförderung.

Die Mitteldeutsche MedienförderungGmbH schreibt seit zehn Jahren Erfolgs-geschichte in Leipzig. Ich gratuliere allen, die an dieser positiven Entwick-lung mitgewirkt haben, ganz herzlich zudiesem Jubiläum! Die Sächsische Staats-regierung ist angesichts dieses Erfolgsbesonders stolz, damals maßgeblich ander Gründung des Unternehmens mitge-wirkt zu haben. Die MDM hat sich festin Mitteldeutschland etabliert und knüpftin Leipzig nahtlos an die lange Medien-tradition der Messestadt an. Die regeFördertätigkeit der MDM hat viele deut-sche und jüngst auch internationaleGroßproduktionen nach Sachsen ge-lockt. Vor wenigen Wochen fanden inGörlitz die Dreharbeiten zu »Der Vorle-ser« mit Kate Winslet und Ralph Fiennesstatt. So strahlt die erfolgreiche Arbeitder MDM bis in die Regionen des Frei-staates aus: Kommunen, Dienstleistungs-branche und Einzelhandel profitierenenorm, wenn Hollywood zu Gast ist.

Mein Wunsch für die Zukunft der MDMkann also nur lauten: Weiter so! DerFreistaat Sachsen bietet mit seinen histo-rischen Bauten, idyllischen Landschaftenund lebendigen Städten viele abwechs-lungsreiche und bislang unentdeckte Kulissen für künftige Filmproduktionen.

Georg MilbradtMinisterpräsident des Freistaates Sachsen

In Sachsen-Anhalt ist die Medienwirt-schaft eine Wachstumsbranche. Fernse-hen, Kino und medientechnische Dienst-leistungen sind Teil der Kreativwirtschaft,die sich in Sachsen-Anhalt nach der An-zahl der Beschäftigten zu einem dergrößten Wirtschaftszweige entwickelthat. Sachsen-Anhalt unterstützt Unterneh-mensgründer und Projekte nach Kräften.Bestes Beispiel ist das MitteldeutscheMultimediazentrum MMZ in Halle, indem mehr als 30 junge Unternehmen ih-ren Platz gefunden haben und wo einesder weltweit modernsten Kinotonstudiosim Einsatz ist. Aktuelle internationaleProduktionen zeigen, dass Sachsen-An-halt als Filmland zunehmend gefragt ist.

Wichtig bleibt das finanzielle und inhalt-liche Engagement unserer Partner MDRund ZDF, für das ich dankbar bin. An-ders als noch vor der MDM-Gründungsind heute alle Voraussetzungen gege-ben, die Rundfunkgebührenmittel in unse-rer Region zu investieren. Die Förderungder Medienwirtschaft hat in Sachsen-An-halt hohe volkswirtschaftliche Effekte aus-gelöst. Gleichzeitig freuen wir uns, dassdie hier produzierten Fernseh- und Kino-filme zu einem positiven Landesimagenational und international beitragen.

Die MDM beglückwünsche ich zu ihremzehnjährigen Bestehen und freue michauf die weitere Zusammenarbeit mit denvielen Unternehmerinnen und Unterneh-mern der Medienwirtschaft, die sich beiuns zu Hause fühlen.

Prof. Dr. Wolfgang BöhmerMinisterpräsident des Landes Sachsen-Anhalt

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Hollywood in Mitteldeutschland? Hätteich zu Beginn meiner Tätigkeit eine sol-che Vision in den Raum gestellt, dannhätten vermutlich nicht nur Filmprodu-zenten süffisant lächelnd zur Seite ge-schaut.

Inzwischen ist Hollywood hier. Zur Zeitwerden Szenen für »The Last Station«mit Oscar®-Preisträgerin Helen Mirren gedreht, »The Countess« von und mitShootingstar Julie Delpy wird auf derWartburg realisiert, »Der Vorleser«nach dem Weltbestseller von BernhardSchlink wurde in Görlitz in Szene ge-setzt. Eine unglaubliche Entwicklung,bei der mir das Wort von den blühen-den Landschaften durchaus angebrachterscheint.

Die MDM hat am Aufschwung des Me-dienstandortes Mitteldeutschland we-sentlichen Anteil. Durch eine kluge För-derpolitik und emsige Lobbyarbeit ist esgelungen, neben internationalen Groß-produktionen auch viele kleine und mitt-lere Filmprojekte in die Region zu ho-len. Zahlreiche Produktionsfirmen undkreative Filmemacher haben sich inzwi-schen hier niedergelassen. Eine gute Bilanz zum 10. Geburtstag, und derMDR ist stolz dabei zu sein.

Prof. Dr. Udo ReiterIntendant des Mitteldeutschen Rundfunksund Filmintendant der ARD

Seit zehn Jahren ist die MitteldeutscheMedienförderung MDM zuverlässigerPartner, wenn es um die Gewährungvon Darlehen und Zuschüssen für Film,Fernsehen und Multimedia geht. Herz-lichen Glückwunsch zu diesem Jubiläumund meinen Dank für die Unterstützungdes Medienstandorts Thüringen!Ohne die Fördermöglichkeiten derMDM hätte sich der Freistaat nicht alsdas Kindermedienland etablieren kön-nen. In den vergangenen zehn Jahrenhat sich der Medienstandort Thüringenrasant entwickelt: Täglich erreicht derKinderkanal von ARD und ZDF mit Sitzin der Landeshauptstadt Erfurt Millionenvon Kindern aus dem In- und Ausland.Das international anerkannte Kinderfilm-und Fernsehfestival »Goldener Spatz«,zu dessen Stiftern die MDM gehört, lockt alljährlich tausende Besucher. Mit Einzug innovativer Unternehmenwie IOSONO® in die Büros und Stu-dios des KinderMedienZentrums in Er-furt eröffnen sich neue zukunftsweisendePerspektiven für das KindermedienlandThüringen.

Neugierig geworden? Noch mehr Bei-spiele gibt es in dieser MDM-Sonder-ausgabe. Den Lesern eine interessanteLektüre! Der MDM eine erfolgreiche Zukunft!

Dieter AlthausMinisterpräsident des Freistaates Thüringen

Auch wenn das ZDF der kleinste Gesell-schafter der Mitteldeutschen Medienför-derung ist, zeigt es doch mit großenProduktionen Flagge am Medienstand-ort Mitteldeutschland: Die historischgrundierten Fernsehfilme »Dresden« und»Gustloff« gehören zu den größten Film-Events des ZDF in jüngerer Zeit.

Große Dinge können nur gemeinsamentstehen. Ihre Größe ist dabei kein Alibi: Die Präsenz des ZDF in Mittel-deutschland hat System. Regelmäßigentstehen dort wichtige Auftrags- und Eigenproduktionen, am augenfälligstendie »SOKO Leipzig«, daneben aberauch Projekte aus Politik und Kultur,Sport und Show, Kinder und Jugend.Insgesamt beläuft sich das finanzielleEngagement des ZDF in den drei Bun-desländern Sachsen, Sachsen-Anhaltund Thüringen auf jährlich rund 40Millionen Euro. Ohne die Förder- undFinanzierungshilfe der MDM wäre da-bei produktionell vieles nicht möglich.

Von daher wünsche ich der MDM unddem ZDF für das zweite Jahrzehnt eineweiterhin erfolgreiche Zusammenarbeitzur Förderung nicht nur der Medien,sondern auch des Medienstandortes;zur Sicherung nicht nur von Arbeitsplät-zen, sondern auch zur Aufwertung vonSendeplätzen, auf denen das Fernsehenmithilft, gerade in dieser geschichts-trächtigen Region unsere eigene Geschichte filmisch aufzuarbeiten.

Prof. Markus SchächterIntendant des ZDF

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Aufsichtsrat

Staatssekretär Dr. Jürgen Aretz, 2004bis 2007, Staatssekretär Prof. Dr. phil.Walter Bauer-Wabnegg, seit 2007,Staatsminister a.D. Georg Brüggen,2001 bis 2002, Bundesminister Dr.Thomas de Maizière, 2000 bis 2001,Staatssekretär a.D. Rainer Elze, 2001bis 2002, Enno Friccius, 1998 bis2001, Staatssekretär a.D. Niels Jonas,1998 bis 2002, Staatssekretär a.D. Ulrich Köhler, 2002 bis 2006, Staats-sekretär a.D. Dr. Klaus Köpp, 1998,Minister a.D., MdL, Prof. Dr. MichaelKrapp, 1998 bis 2004, Staatsministera.D. Günter Meyer, 1998 bis 2000,Staatssekretär Dr. Knut Nevermann, seit 2006, Staatssekretär a.D. Eckhard Noack, 1998 bis 2002, StaatssekretärRoland Richwien, 1998 bis 2004,Staatsminister Rainer Robra, seit 2002,Henning Röhl, 1998 bis 2001, Staats-minister Michael Sagurna, seit 2007,Staatssekretär a.D. Dr. Karl-PeterSchackmann-Fallis, 1998 bis 2001,Staatssekretär a.D. Dr. Frank Schmidt,2002 bis 2006, Georg Stingl, seit1998, Staatssekretär Dr. Christian Sundermann, seit 2006, StaatsministerStanislaw Tillich, 2002 bis 2004, Wolf-gang Vietze, seit 2001, StaatssekretärHans Werner Wagner †, 1998, PeterWeber, seit 2001, Dr. Karola Wille, seit 1998, Staatsminister a.D. HermannWinkler, MdL, 2004 bis 2007, MinisterGerold Wucherpfennig, seit 2004

Vergabeausschuss

Peter Förster, seit 2007, Prof. PeterGerlach †, 1998 bis 2007, SieglindeHamacher, 1998 bis 2007, ChristophHolch, 1998 bis 2002, Jürgen Hübner,1998 bis 2004, Dr. Christina Kinderva-ter, 2004 bis 2007, Lutz Kühn, 1998bis 2004, seit 2007, Jürgen Lange, seit1998, Jutta Reuter, seit 1998, Staats-minister Michael Sagurna, 1998 bis2007, Albert Schäfer, 1998 bis 2004,Klaus F. Schneider, 2004 bis 2007,Reiner Schomburg, seit 2004, JörgSchwäblein, MdL, seit 2007, Dr. ArnoldSeul, seit 2001, Klaus Spieler, seit2007, Cosima Stracke-Nawka, seit2007, Dagmar Ungureit, seit 2002,Wolfgang Vietze, 1998 bis 2001

Dank an dieGremien: Allen aktiven und ehemaligenMitgliedern des Auf-sichtsrates und Vergabe-ausschusses der Mittel-deutschen Medienför-derung Dank für diegeleistete Arbeit in denJahren 1998 bis 2008.

»Luther«»Der kleine Eisbär 2«

»Schussangst«»Dresden«

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Förderanträge: 2.020Vergabeausschusssitzungen: 58

Gesamtfördersumme: 118.928.000 EUR

Produktion: 92.739.000 EURProjektentwicklung: 5.225.000 EURDrehbuch: 1.419.000 EURVerleih/Vertrieb: 5.962.000 EURMultimedia-Produktion: 5.755.000 EURMultimedia-Projektentwicklung:1.088.000 EURAbspiel/Präsentation: 341.000 EURSonstiges: 6.399.000 EUR

Regionaleffekte in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen(gesamt): 172.780.000 EUR (145,3 %)

Erfolgreiche Filme – Kinobesucherzahlenin Deutschland:

»Luther«: 3.082.790»Der kleine Eisbär«: 2.742.791»Der kleine Eisbär 2«: 1.395.541»Lauras Stern«: 1.348.302»Bibi Blocksberg und das Geheimnisder blauen Eulen«: 1.301.933»Elementarteilchen«: 840.037»NVA«: 786.697»Kleiner Dodo«: 538.162»Schultze gets the Blues«: 466.239»Irina Palm«: 404.639

Ausgezeichnete Filme (Auswahl):

»Die Stille nach dem Schuss«Berlinale 2000, Silberner Bär, Beste Darstellerinnen (Nadja Uhl, Bibiana Beglau)

»Schultze gets the Blues«Biennale Venedig 2003, Beste Regie Controcorrente

»Die Blindgänger«Deutscher Filmpreis in Gold 2004, Bester Kinder- und Jugendfilm

»Das fliegende Klassenzimmer«Deutscher Filmpreis in Gold 2003, Bester Kinder- und Jugendfilm

»Schussangst«San Sebastian 2003, Goldene Muschel, Bester Film

»Die Jahreszeit des Glücks«San Sebastian 2005, Goldene Muschel, Bester Film

»Elementarteilchen«Berlinale 2006, Silberner Bär, Bester Darsteller (Moritz Bleibtreu)

»Dresden«Deutscher Fernsehpreis 2006

»An die Grenze« Adolf-Grimme-Preis 2008, Kategorie Fiktion

»Knowledge is the Beginning«International Emmy Award 2006

»Delta«Cannes 2008, FIPRESCI Award

»Snow«Cannes 2008, Hauptpreis der Semaine Internationale de la Critique

»Tulpan«Cannes 2008, Bester Film Un Certain Regard

Erfolgreiche Fernsehfilme –Zuschauer, Marktanteil:

»Dresden«: 11.965.000, 31,9 Prozent »Die Frau vom Checkpoint Charlie«:8.735.000, 26,0 Prozent »Die Gustloff«: 8.160.000, 23,2 Prozent

1998 – 2008

MDM in Zahlen:

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MDM von A bis Z

Die wichtigste Währung – Regional-effekte: Im MDM Alphabet 1998 bis 2008von A wie Anfang über G wie Großproduktion, S wie Superlative bis Z wie Zukunft, gibtGeschäftsführer Manfred Schmidt in 26Schlagworten Einblick in die Arbeit derMitteldeutschen Medienförderung.

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A – AnfangDie Entscheidung, Förderhilfen für dieFilm- und Medienbranche in Mittel-deutschland bereitzustellen, basierte da-mals auf dem bekannten Umstand, dassFilm als Medium nicht nur ein Kulturgut,sondern gleichzeitig auch ein Wirt-schaftsgut ist. Seine Herstellung bringtArbeitsplätze und wirtschaftliche Effekte.Deshalb war und ist Filmförderung einepolitische Entscheidung, die über Jahrevon Politikern getragen wird. DerWunsch nach einer mitteldeutschen Fördereinrichtung, die ähnlich wie derMitteldeutsche Rundfunk als Dreiländer-anstalt arbeitet, kam im Jahr 1995 vonden ortsansässigen Produzenten. DieserAufforderung kam die Politik innerhalbvon nur drei Jahren nach. Damals wares in der deutschen Filmförderlandschafteher ungewöhnlich, dass sich drei Län-der zu einer Förderung zusammen-schlossen. Aber diese Grundentschei-dung war enorm wichtig und hat uns,wie man in der Strukturfindung andererregionaler Filmförderinstitute in den letz-ten Jahren beobachten konnte, vieleUmwege erspart.

B – BundesländerSachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen –die Ausgangslage war in den drei Län-dern recht unterschiedlich. Sicher mussman beachten, dass sich vor 1989sämtliche Medien- und Filmproduktionenim Osten Deutschlands in Berlin undPotsdam-Babelsberg konzentrierten, mitAusnahme des Trickfilmstudios in Dres-den. So entstanden erst mit der Grün-dung des Mitteldeutschen Rundfunks(MDR) im Jahr 1991 in Leipzig undDresden erste Infrastrukturen. In Halle gewann der MedienstandortSachsen-Anhalt durch den Neubau derMDR-Hörfunkzentrale eine erste Struktur,

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und die Grundlage für die EntwicklungThüringens zum Kindermedienstandortlag sicher in der Ansiedlung des ARD/ZDF-Kinderkanals KI.KA in Erfurt. Insge-samt fehlten Kinofilm-Produktionsfirmen– das Fiktionale war bestimmt durch dieSendeprofile des MDR, was vor allemdie Produktion von Serien beinhaltete.Heute haben sich in den Ländern je-weils unterschiedliche Schwerpunkte imLeistungsprofil entwickelt, es gibt eineländerübergreifende Zusammenarbeitim Medienbereich und eine gemeinsa-me Medien- und Standortpolitik.

C – ComputerspieleWir nahmen als erste Förderung inDeutschland das Thema Multimedia indie Förderrichtlinien auf. Doch derBoom dieser neuen Informations- undKommunikationstechnologien fand einjähes Ende in der Krise des NeuenMarktes. Mit dem Platzen der Spekula-tionsblase konnten sich einige der Pro-jekte, die wir gefördert hatten, nichtweiter am Markt finanzieren. Inzwi-schen hat sich die Branche wieder er-holt, und es entsteht allmählich auch einstärkeres Interesse der mitteldeutschenLänder an einer leistungsfähigen Infra-struktur in diesem Bereich. Wir selbsthaben aus den Erfahrungen, die wir inden letzten Jahren gesammelt haben,Multimedia sehr stark auf den Schwer-punkt Games fokussiert.

D – DankDie Liste derer, denen die MDM Dankschuldet, ist lang. Da viele unsererDienstleistungen physisch nicht präsentsind, kann eine Leistungsbewertung, dieDank oder Lob beinhaltet, deshalb nuranhand der Bewertung des Leistungsum-feldes erfolgen. Danken wollen wir allen,die das »unsichtbare Tun« der MDM

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durch die Qualität ihrer Arbeit sichtbarmachten und die Kompetenz, dasKnow-how und die Verantwortung derFilmförderung für ihren Erfolg nutzten.

E – EffekteDie mitteldeutschen Länder waren sehrschnell daran interessiert, dass sich auf-grund des in den Fördertopf eingezahl-ten Geldes Effekte in den Regionen ab-lesen lassen. Ich erinnere mich an dieersten Fördergespräche, als Zusagensofort mit der Absicht verbunden wur-den, in ein, zwei Jahren genau zuschauen, was sich bewegt hat. Dies wa-ren natürlich viel zu kurze Zeiträume,um Entwicklungen abzulesen. Heutesind die Regionaleffekte ein sehr genau-es Spiegelbild der gewachsenen Infra-struktur. So haben sich die Regionalef-fekte in Mitteldeutschland über dieJahre kontinuierlich gesteigert und sinddie wichtigste »Währung« unserer Ar-beit. Die zukünftige Aufgabe bestehtdarin, die Qualität der Regionaleffektezu verbessern. Das bedeutet in erster Linie dafür zu sorgen, dass noch mehrMenschen aus Mitteldeutschland in denProduktionen beschäftigt werden unddass die Produktionsdichte ein regelmä-ßiges Arbeitsmaß nach sich zieht.

F – FörderrichtlinienAm Anfang wurden wir sehr oft um unsere Förderrichtlinien beneidet. Mitder Filmförderungsanstalt (FFA) wurdebereits 1968 die erste große Förderein-richtung gegründet, und 1979 began-nen auch die Bundesländer, Förder-einrichtungen im damaligen WestenDeutschlands aufzubauen. Diejenigen,die in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Gründung derMDM vorbereiteten, haben sich damalssehr klug und intensiv umgeschaut und

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das Beste aus den bestehenden Förder-regularien zusammengetragen – nochheute gelten unsere Richtlinien fast un-verändert.

G – GroßproduktionenZunächst versuchen Produzenten, guteFilme an geeigneten Standorten zu ma-chen. Dieser Anspruch hat sich in denletzen Jahren nicht verändert. Als regio-nale Förderung sind wir in diesem Zu-sammenhang auch regional tätig undschaffen für ortsansässige Produzentenunterstützende Bedingungen. Es ist nichtzu übersehen, dass in den letzten Mo-naten, durch Funk und Fernsehen be-gleitet, erheblich mehr internationaleGroßproduktionen nach Mitteldeutsch-land kamen. Diese Entwicklung basiertzum einem auf dem Zusammenspiel mitdem Deutschen Filmförderfonds undzum anderen auf unserer kontinuier-lichen und verlässlichen Arbeit, denndie Produzenten dieser »Großproduktio-nen« hatten mit ihren bisherigen kleine-ren Projekten in der Region gute Erfah-rungen gemacht. Diese Großprojekteerzeugen hohe Regionaleffekte, eine ho-he Aufmerksamkeit in der Filmbranche

und verstärken somit den Bekanntheits-grad der Region. Unsere Arbeit derletzten zehn Jahre beginnt an dieserStelle Früchte zu tragen. Und so gibt esmomentan einen erhöhte Anzahl vonFilmprojekten, auch von Antragstellernhier aus der Region, die insgesamt an-spruchsvoller und teurer werden. Wennjetzt diese Projekte höhere, angemesse-ne Budgets brauchen, müssen wirschauen, wie wir die Balance halten.Mit Blick auf die wachsenden Etats an-derer Filmförderinstitute, muss man zurKenntnis nehmen, dass sich der Konkur-renzkampf der Medienstandorte weiterverschärfen wird.

H – HollywoodNun ja, dieser Mythos wird nun auchzunehmend öfter in Mitteldeutschland inden Mund genommen, wenn man weni-ger differenziert einzelne Filmproduktio-nen glorifizieren möchte oder einfachnur nach einem Synonym für Erfolgsucht. Gemeint sind meist internationaleProduktionen, die ein deutlich höheresBudget haben als ein nationaler Filmund die aufgrund der Besetzung auf eine starke internationale Auswertung

setzen. Diese großen, hoffentlich aucherfolgreichen Filme, suchen bereits inder Entstehungsphase mit einer starkenPR sehr offensiv die breite Öffentlichkeitund können sich später in der Tages-und Boulevardpresse vor solchen Ver-gleichen nicht schützen.

I – IrrtümerAnfangs hörte man aus Teilen der Lan-despolitik: Filmförderung organisiertman über zwei, drei Jahre, um das Bu-siness anzuschieben, dann muss allesvon alleine laufen. Das war natürlichein Irrtum. Wenn man Filme sehenmöchte, die nicht aus Hollywood kom-men, sondern mit den Menschen vorOrt, mit Landschaften, Regionen oderder eigenen Geschichte zu tun haben,dann braucht es eine funktionierende,gut vernetzte, regionale Infrastruktur.Diese wiederum bedarf einer kontinuier-lichen und zuverlässigen Förderung,denn der größte Teil der in Europa pro-duzierten nationalen Filme lässt sichnicht allein aus dem Markt heraus finan-zieren. Und so gibt es in fast allen Län-dern der Europas seit vielen JahrenFilmförderungsprogramme und Förder-

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MDM von A bis Z

institutionen. Würde es diese nicht ge-ben, hätte der europäische Film keineÜberlebenschancen.

J – Jugend- und KinderfilmEin Schwerpunkt unserer Arbeit – Mittel-deutschland, insbesondere Thüringen,befindet sich als Standort für Kinderfilmund -fernsehen stark im Aufwind. Mitder Definition als »Kindermedienland«hat Thüringen eine gute Chance, als einbesonderer Ort wahrgenommen zu wer-den. Mit dem Kinderkanal KI.KA unddem Kinder-Medien-Festival GOLDENERSPATZ verfügt das Land über ein bun-desweit einmaliges Angebot. Aus denFortbildungsangeboten der Sommer-bzw. Winterakademien entwickelte sichdie Akademie für Kindermedien, um dieProduktion von Kindermedien weiter zuprofessionalisieren. Das KinderMedien-Zentrum in Erfurt ist mit seiner inhalt-lichen Fokussierung auf die Zielgruppe»Kinder« einzigartig in Deutschland,und das Thüringer Mediensymposiumrückt immer wieder Kindermedien the-matisch in den Mittelpunkt. Hier setzenPolitik und Wirtschaft gemeinsame Ak-zente, und der Standort überzeugt inzwi-

schen mit der bundesweit höchsten Kon-zentration von Medienunternehmen imBereich Kinder-Content.

K – KontinuitätWir alle haben uns eine stürmische Ent-wicklung des Medienstandortes Mittel-deutschland gewünscht und Ansprücheund Ziele formuliert. Und nun müssenwir aufpassen, dass wir auf dem ge-wonnenen Niveau, mit der Vielzahl derkünstlerischen und wirtschaftlichen Erfol-ge, weiter wettbewerbsfähig bleiben.Die Gesellschafter der MDM haben, beiall den schwierigen Haushaltsdebattenin den Ländern und Sendeanstalten, niedie Mittel für die MDM gekürzt. Nunsollten wir aber, nach 10 Jahren ge-meinsamer Arbeit, darüber diskutieren,inwieweit diese Mittelausstattung nochausreichend ist, denn es ist für nieman-den zu übersehen, dass der Medien-standort Mitteldeutschland inzwischenenorm an Bedeutung gewonnen hat unddie Vielfalt der angesiedelten Firmen Po-tenzial für die Zukunft bieten. Wir müs-sen weiter über Stärken und Defizite of-fen reden und uns darüber im Klarensein: Zukunft ist jetzt, wenn wir die Film-

und Medienwirtschaft in Mitteldeutsch-land weiter kontinuierlich ausbauenmöchten.

L – LocationIn den letzten Jahren hat insbesonderedie gute Arbeit unserer Film Commissiondafür gesorgt, die Anzahl der Dreharbei-ten in Mitteldeutschland deutlich zu erhö-hen. Das Internetangebot der MDM zuDrehorten Mitteldeutschlands umfasstfünf umfangreiche Datenbanken. Der»Location Guide« beispielsweise ermög-licht die Motivsuche per Mausklick. Zu-nehmend berät die Film Commissionauch Projekte, die keine Förderung be-kommen oder beantragt haben. Gemein-sam mit Partnern in den Ländern Sach-sen und Thüringen haben wir Außen-stellen der Film Commission gegründet,damit wir vor Ort Ansprechpartner ha-ben, die eng mit den Kommunen zu-sammenarbeiten und einen direkten Zu-gang zu den Motiveignern haben. An-fangs haben wir Location Touren durch-geführt, um zu zeigen, welche besonde-ren Motive die Länder bieten. Jetzt legenwir den Focus stärker auf eine indivi-duelle Betreuung.

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»Die Landesregierung Thüringens unterstützt die Entwicklung des Freistaats hin zum Kindermedienland durch gezielte Förderung und einen umfassenden Service.«Gerold Wucherpfennig; Thüringer Medienminister

»Die Blindgänger«»Lulu und Jimi«

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MDM von A bis Z

M – MutGanz wichtig, man muss sich trauenund bereit sein, etwas zu wagen – eineBerufstugend sozusagen. Wer sich indem komplexen Zusammenspiel unter-schiedlichster Herausforderungen inner-halb der Film- und Medienwirtschaft eine wirtschaftliche Existenz aufbauenmöchte, benötigt sicher viele Fähigkei-ten, aber noch wichtiger ist eine innereHaltung. Ich schätze Verlässlichkeit, Of-fenheit und das mit Klugheit und Energieuntersetzte, unbedingte Wollen. Analy-tisch denken und emotional fühlen, wa-rum gerade dieser Film und nicht ir-gendein anderer entstehen soll, sind si-cher positive Voraussetzungen, sich vomMittelmaß abzugrenzen. Auf der ande-ren Seite muss auch der Mut unsererGremien benannt werden. Aufsichtsratund Vergabeschuss haben nie zögerlichoder kleinmütig agiert, sondern stetscouragiert Entscheidungen getroffen undverteidigt.

N – NachwuchsFörderung kann nicht nur vom Nach-wuchs leben und ist auch nicht nur fürNachwuchs zuständig. Aber dem Nach-

wuchs attraktive Perspektiven und Ent-wicklungschancen zu geben, ist einwichtiger Punkt, um die besonderen Potenziale und Stärken einer Region zuentwickeln. Wir möchten jungen Kreati-ven helfen, ihre ersten Filme zu realisie-ren und Bedingungen schaffen, in de-nen sie eine weitere professionelle Wei-terbildung erfahren. Hier gibt es guteAnsätze: TP2 Talent Pool oder die Aka-demie für Kindermedien, aber auch vie-le europäische Trainingsinitiativen, diein den letzten Jahren in Mitteldeutsch-land zu Gast waren. InternationaleNetzwerke zu schaffen ist neben derkonkreten Projektförderung ein wesentli-ches Moment unserer Arbeit. Der MDMNachwuchstag KONTAKT, den wir seitvier Jahren veranstalten, richtet sich anjunge Filmemacher aus der Region, diesich oftmals noch nicht genau speziali-siert haben. Erstmals verleihen wir indiesem Jahr den mit 3.000 EUR prä-mierten »MDM KONTAKT Förderpreis«für den besten Pitch eines Filmstoffes.

O – Osteuropa»Filmförderung/Osteuropa« – das ist soetwas wie ein MDM Branding. Es war

wichtig von Anfang an einen Brand, ei-ne Marke für die MDM zu haben und ingewisser Weise logisch, bei dieser Mar-kenbildung nicht nur auf Mitteldeutsch-land zu setzen, sondern sich neben densehr gefestigten Strukturen in Westeuro-pa auf Osteuropa zu konzentrieren. Die Vernetzung in den osteuropäischenRaum war der Wille unserer Gesellschaf-ter, auch um dort inmitten schwierigerTransformationsprozesse mitzuhelfen, geregelte und stabile Strukturen zu ent-wickeln. Inzwischen sind MDM geförder-te Filme in Kooperation mit Osteuropa,was Auszeichnungen und Festivalpreisebedeutet, ein großer Eckpfeiler unserererfolgreichen Bilanz.

P – PostproduktionDie Postproduktion trägt wesentlich zurQualität eines Filmprojektes bei und hebtinsgesamt die Attraktivität eines Film-und Medienstandortes. Im Zuge der Di-gitalisierung der Produktionsprozessenimmt die Komplexität der Postproduk-tion stetig zu, und so hat sie in der mittel-deutschen Film- und Medienwirtschaftauch ein größeres Gewicht bekommen.In den letzten Jahren entstanden mit dem

»Die Jahreszeit des Glücks«

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E U E R K I N O W E LT-T E A M

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MDM Infomagazin Trailer 10 Jahre MDM 15

MDM von A bis Z

Mitteldeutschen Multimediazentrum Hal-le und dem KinderMedienZentrum Erfurtzwei neue Zentren für die Kreativ- undMedienbranche, in denen sich eine Viel-zahl großer und kleiner Firmen ausunterschiedlichsten Bereichen der Kino-und Fernsehproduktionen, Multimedia,Animation und Postproduktion angesie-delt haben. Zusammen mit den Angebo-ten der Media City Atelier Leipzig ver-fügt Mitteldeutschland damit über hoch-moderne Studiokomplexe mit dem dazugehörigen Know-how. All diese Berei-che können nur sich weiterentwickeln,wenn sie ausreichend Aufträge haben.Deshalb ist Kontinuität ein wichtiges Thema beim Aufbau eines Standortes.

Q – QuoteQuote meint Zuschauererfolg. Aber be-deutet ein hoher Marktanteil gleichzeitigauch ein hohes inhaltliches Niveau? ImZentrum unserer Bemühungen stehen dieQualität der Produktion und viele ande-re Kriterien, die wichtig für die Entwick-lung des Medienstandortes sind. Ein vor-zeitiges Schielen auf den Zuschauer-erfolg macht jede Kunst, auch die Film-kunst, unfrei und abhängig. Dies hat

nichts damit zu tun, sehr früh darübernachzudenken, wie man die Zielgrup-pen für seinen Film möglichst gut er-reicht. Dann ergeben sich im Grundeeinzelne Ausreißer in der Zuschauer-gunst von ganz allein: aus 10 bis 15wichtigen und gelungenen Filmenschaut einer heraus, der, aus welchenGründen auch immer, ein sehr, sehrgroßes Publikum erreicht. Inzwischengibt es in Deutschland ganze Genera-tionen von Filmemachern, die richtig gutes und erfolgreiches Kino machen.Mit einigen von ihnen sind wir in en-gem Kontakt, so dass wir weiterhin Pro-jekte mit großem Zuschauerzuspruchunterstützen werden. Aber leider wissenauch wir erst, wenn der Film im Kinooder Fernsehen anläuft, wie groß dieResonanz auf das Angebot wirklichwar. Produzenten können mit einem Zu-schauererfolg ruhiger und entspannterarbeiten, und die Finanzierung ihresnächsten Projektes wird weniger stres-sig. Aber die Frage, ob man neben denkünstlerischen Faktoren auch den Zu-schauererfolg als Kriterium für die Qua-lität eines Films akzeptiert, muss jederfür sich beantworten.

R – regional»regional – national – international«: so sind unsere Anzeigen in den Bran-chenzeitschriften überschrieben. Mittel-deutschland entwickelt sich nur dann zueinem guten Film- und Medienstandort,wenn bei Beachtung der Besonderheitenregionaler Tradition, Kultur und Wirt-schaft über den Tellerrand geschautwird. Es erscheint uns sehr wichtig,weiterhin internationale Koproduktionenfür einen europäischen Markt mit zu initi-ieren, denn der internationale Austauschist für die Weiterentwicklung des Stand-ortes von großer Bedeutung und wirdihn in den nächsten Jahren weiter auf-werten.

S – SuperlativeDie Nennung von Superlativen hilft –wenn überhaupt – nur, wenn sie eineAnalyse der Verhältnismäßigkeiten bein-haltet. Beispiel: Drei MDM geförderte Filme waren in diesem Jahr bei den Film-festspielen in Cannes zu sehen und sinddort mit Preisen bedacht worden: »Del-ta«/In Competition, »Tulpan«/Un Cer-tain Regard und »Snow«/Semaine de laCritique. Alles Produktionen, die zusam-

»Die Gustloff«

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men mit Osteuropa entstanden sind.Wir sind mit Blick auf diesen Erfolg inCannes die erfolgreichste Landesförde-rung mit dieser Ausrichtung. Das istgroßartig, ändert aber zunächst nichtsan der nicht sehr großen Bereitschaftdes deutschen Publikums, osteuropäi-sche Filme in Deutschland im Kino wahr-zunehmen, obwohl diese Produktionenin ihren Ländern teilweise sehr erfolg-reich waren. Da fast alle Filme in Ko-operation mit deutschen Fernsehsendernentstanden sind, erreichen sie dennochein großes Publikum, es fehlt aber ebenhäufig der deutsche Box Office. Auch istes bisher nicht gelungen, osteuropäischeProduzenten für in Majorität deutscherProduzenten hergestellte Filme, die füreinen interessanten internationalenMarkt geeignet sind, zu interessieren.Das muss sich ändern – ein langer Weg.

T – TalentViele wollen, nur wenige können. DaFörderung auch etwas mit räumlicherNähe und genauer Kenntnis regionalerKonstellationen zu tun hat, fällt ihr auchdie Aufgabe der Entdeckung und Pflegevon Talenten zu. Auch die Bindung von

Talenten, selbst wenn sie nicht ausMitteldeutschland kommen, ist wichtig.Man kann Talente aber nicht festbinden.Es gibt keinen »mitteldeutschen Hausar-rest«, denn für junge Leute ist es wich-tig, auch in den größeren deutschenMedienzentren oder im Ausland zu be-stehen und dazu zu lernen. Umso wichti-ger sind interessante Projekte, die »dieSöhne und Töchter« Mitteldeutschlands,die in der »Fremde« Karriere machen,von Zeit zu Zeit »nach Hause« locken.Welchen Wert die ersten kreativenSchritte haben können, wenn junge Fil-memacher zwangsläufig in die Welt desFilmbusiness eintreten, belegen einigesehr intensive Kontakte zu jungen Regis-seuren und Produzenten, mit denen wirsehr erfolgreich zusammenarbeiten.

U – Unternehmerischer GeistKreatives Potenzial und unternehmeri-scher Geist sind die Wurzeln für einewirtschaftliche Entwicklung. Noch immergilt: Produzenten müssen kämpfen,kämpfen, kämpfen... Es gibt kein »easygoing« für ein neues Projekt. Deshalb ist es sehr wichtig, diesen unternehmeri-schen Geist zu stärken, auch von Seiten

der Politik. In diesem Zusammenhangsind die neuen Bürgschaftsmodelle derLänder sehr zu begrüßen. Sie sind auchein Signal an die Banken, sich verstärktim Bereich der mitteldeutschen Film- undMedienwirtschaft zu engagieren.

V – Verleih/VertriebDie Konvergenz der Medien, also dasZusammenwachsen unterschiedlicher,bislang getrennter Medienbereiche,wird in diesem Bereich ernorme Auswir-kungen auf die Unternehmensstrukturenhaben. Die Digitalisierung wird nichtnur große Veränderung in die Produk-tions- sondern eben auch in die Verwer-tungsbedingungen bringen. Diese Fakten aber sind längst bekannt,und meiner Meinung nach sind diemitteldeutschen Firmen gut aufgestellt,sich in diesen technologischen Entwick-lungen und der daraus resultierendenveränderten Wettbewerbssituation zubehaupten.

W – WahrnehmungZunächst bemühen wir uns, mit Ge-schichten und Bildern aus der Regionein Publikum zu erreichen und dies

Lieber Manfred, liebes Team der MDM

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Und vielen Dank für Eure nachhaltige Unterstützung.

Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame Jahre.

Eure Tradewinds

»Elementarteilchen«»Nichts als Gespenster«

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MDM von A bis Z

kann, wie einige Fernsehformate zei-gen, bis hin zu touristischen Aspektenführen. Es gibt aber auch eine Wahr-nehmung in der Branche. Wir möchtenden Medienstandort mit seinen positivenAspekten ins Bewusstsein bringen, unddies funktioniert nur über die professio-nelle Arbeit von Firmen, Dienstleisternund natürlich auch über die Arbeit derFörderung. In beiden Bereichen habenwir eine Menge erreicht.

X – XennonbrennerXennonbrenner führt uns direkt zu einemder zentralen Zukunftsprobleme der Ki-nos: die digitale Wiedergabetechnik.Zunächst möchte ich aber den Kinobe-treibern danken, denn ich finde es un-glaublich wichtig, dass gute und enga-gierte Leute ein anspruchsvolles Pro-gramm machen. Ich weiß, viele Leutelieben den Film, aber eine der schwie-rigsten Umstände diese Leidenschaftauszuleben, ist ein Kino zu betreiben. Indiesen Wochen kamen erste genauereModelle ins Gespräch, welche Finanzie-rungen für die digitale Umgestaltung derKinos nötig sind. Fest steht, diese Her-ausforderung werden Bund und Land,

Verleiher und Kinobetreiber gemeinsamlösen müssen – alle müssen mitwirken,damit wir über dieses Problem nichtnoch einmal ein Kinosterben in Mittel-deutschland wie zu Wendezeiten be-kommen. Ein anderes Problem ist der Ki-nomarkt selbst. Ich glaube es gibt nichtzu viele deutsche Filme, aber zu vieleFilme, die ins Kino wollen oder müssen.Viele gelungene Produktionen haben esam Kinomarkt sehr schwer. Für uns gibtes oftmals gute Gründe eine Produktionzu fördern, aber nicht jeder Film mussins Kino.

Y – YesDem Ja-Sagen in Form einer Förderzusa-ge geht meist ein komplexer Prozessvoraus, an dem viele Personen – vomAntragsteller über unsere Mitarbeiter bishin zu den Mitgliedern des Vergabeaus-schusses – beteiligt sind. Wir alle habenuns immer bemüht, den Bedürfnissen,Ansprüchen und Möglichkeiten gerechtzu werden und werden das auch in Zu-kunft weiter tun. Gleichwohl ist ange-sichts der erhöhten Antragszahl, wasvon einem Interesse für den Standortzeugt, das Ja-Sagen nicht immer leicht.

Lieber Manfred, liebes Team der MDM

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!

Und vielen Dank für Eure nachhaltige Unterstützung.

Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame Jahre.

Eure Tradewinds

Z – Zukunft Die Medien haben sich in Mitteldeutsch-land zu einem bedeutenden und zukunft-strächtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt.Niemand kann in die Zukunft schauen.Wie werden sich Formen der Produk-tion, Verbreitung und Vermarktung vonFilmen verändern? Wird das Internet dasneue Leitmedium? Und wie verhaltensich Förderinstitutionen in diesem media-len Umbruch? Durch die Digitalisierung,veränderte Wertschöpfungsketten undneue Branchenstrukturen ergeben sichAufgaben, die wir, mit einem politischenGestaltungswillen untersetzt, lösen müs-sen. Ich sagte am Anfang unseres Ge-spräches: Die Entscheidung, Förderhilfenfür die Film- und Medienbranche inMitteldeutschland bereitzustellen, basier-te damals auf dem bekannten Umstand,dass Film als Medium nicht nur ein Kul-turgut, sondern gleichzeitig auch einWirtschaftsgut ist. Diese Wirtschaft, die-se Film- und Medienindustrie steckt gera-de in einem großen Umbruch. Der Me-dienstandort Mitteldeutschland hat alleChancen, diese Veränderungen mit zugestalten und davon zu profitieren. ■Frank Salender

»Tulpan«

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Medienwirtschaft

Leuchttürme geben Orientierung: Mit vor-ausschauenden Strategien und einer eng verzahntenKultur-, Medien- und Wirtschaftspolitik konnten dieLänder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringengemeinsam mit der MDM in den vergangenen zehnJahren erfolgreiche Medienzentren aufbauen undzukunftsweisende Perspektiven entwickeln.

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MDM Infomagazin Trailer 10 Jahre MDM 19

ren die Geschäftsführung der Media City Leipzig übernahm, war das Fernse-hen der Hauptkunde des Studios. Inzwi-schen hat sich das Geschäft mit dem Ki-nofilm gut entwickelt. »Große Regis-seure und Produzenten kommen nachMitteldeutschland. Im Bereich des Equip-ment haben wir in den letzen Jahrenenorm aufgerüstet und sind heute in derLage, sieben Spielfilme parallel tech-nisch auszurüsten.« Nachdem PeterGreenaway 2003 Teile seines Films»The Tulse Luper Suitcases« hier drehte,verwandelte 2004 die Kinoproduktionder Brüder Quay »Klavierstimmer derErdbeben« das Studio 3 in eine Insel-landschaft. Auch für die internationaleKoproduktion »Irina Palm« gestaltetedas Media City Atelier im Januar undFebruar 2006 große Teile des Dekora-tionsbaus und für 13 Drehtage kam mitMarianne Faithfull ein echter Weltstarnach Leipzig. Im laufenden Jahr 2008werden mit »The Last Station«, »Dasweiße Band« und »Mein Kampf« dreigroße Kinoproduktionen realisiert. Zuvorgingen Anfang Mai die Größen derdeutschen Medienlandschaft drei Tagelang in der Media City Leipzig ein undaus. Der Medientreffpunkt Mitteldeutsch-land kam dorthin, wo in Leipzig Mediengemacht werden und zeigte der vor-nehmlich nationalen Medienbranche,welche Möglichkeiten die Media CityLeipzig bietet. Neben den beiden gro-ßen Medientreffen in Köln (Medienfo-rum) und München (Medientage) hatsich der Medientreffpunkt Mitteldeutsch-land in Leipzig mittlerweile als wichtigerBranchentreff etabliert. Auch die Erfolgsgeschichte der Leipzi-ger Filmkunstmesse hält an: jedes Jahrmehr Zuschauer, mehr Branchenvertre-ter, mehr Filme. Seit 2001 lädt die AGKino – Gilde, der Interessenverband der

Herzstück Sachsen Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) mitseinen Tochterunternehmen ist das lei-stungsstärkste Unternehmen der Brancheim Freistaat Sachsen. Inzwischen produ-ziert die fünftgrößte ARD-Sendeanstaltfür rund 9,2 Millionen Menschen achtRadioprogramme und ein Fernsehvoll-programm. Wichtige Impulse erhält diemitteldeutsche Region dadurch, dass derMDR etwa 70 Prozent seines Etats imSendegebiet ausgibt und somit direkt indie regionalen Wirtschaftskreisläufe ein-speist. So avancierte beispielsweise dieSaxonia Media GmbH mit einem jähr-lichen Produktionsvolumen zwischen 20und 30 Millionen Euro, 14 fest angestell-ten und monatlich etwa 200 freien Mit-arbeitern mittlerweile zum größten ost-deutschen Film-TV-Produzenten im fiktio-nalen Bereich. Mit Dokumentar-Reihen für den interna-tionalen Markt wie »Der Schatz der Ni-belungen« und »Napoleon und die Deut-schen« sind überdies die Leipziger Fir-men LE Vision und LOOKS Film zu festenGrößen in der deutschen und internatio-nalen Produzentenlandschaft geworden.Gleichzeitig stellen sie einen beacht-lichen Anteil an Ausbildungsplätzen fürjunge Medienschaffende in der Regionund tragen somit entscheidend zum Aus-bau des Standortes bei. Seit nunmehrfünf Jahren ist die Kinowelt Gruppe inLeipzig ansässig und deckt in zahlrei-chen Geschäftszweigen ein weitreichen-des Medienspektrum – vom Filmverleihüber Kinofilmproduktion und Vertrieb bishin zum TV-Geschäft – ab. Das Unter-nehmen verzeichnet anhaltende Umsatz-steigerungen und ist einer der wichtig-sten Medienpartner für Produzenten undDienstleister in Mitteldeutschland.

Als Hans Georg Witthohn vor drei Jah-

Programmkinos und Filmkunsttheater inDeutschland, Kinobetreiber und Verlei-her zu diesem partnerschaftlichen Aus-tausch ein, bei dem Fachleute weit vorBundesstart Filme sichten, über Marke-ting und Potenzial der einzelnen Filmediskutieren und gemeinsam in Semina-ren, Workshops und DiskussionsrundenStrategien für die Zukunft der Filmkunstentwickeln. Mit den abendlichen öffent-lichen Vorführungen wendet sich dieFilmkunstmesse Leipzig auch an dasLeipziger Publikum. Und dieses kommt in Scharen. Ausverkaufte Kinos sind auch das Mar-kenzeichen des Filmfestes Dresden, daseine in Kino und Fernsehen häufig ver-nachlässigte Gattung, den Kurzfilm, inden Mittelpunkt des filmischen Engage-ments stellt und damit alle Rekordebricht. Mit einem Preisgeld von insge-samt 60.000 EUR ist der Wettbewerb inzwischen der höchstdotierte in Europa.In diesem Jahr erlebten die Besucher ansechs Tagen elf Wettbewerbs- und 31Rahmenprogramme sowie diverse Son-derveranstaltungen. Gezeigt wurden ins-gesamt 285 kurze Streifen aus 21 Na-tionen. Damit hat sich das Festival seitseiner Gründung im Jahre 1989 zu ei-nem der wichtigsten Kurzfilmfestivals Europas entwickelt.Seit 1955 ist das größte Dokumentar-filmfestival Deutschlands in Leipzig be-heimatet. Im 50. Jubiläumsjahr 2007:Zuschauerrekord, nicht ganz zufällig,wie ein Blick in die Presse verrät: »DOKLeipzig ist unentbehrlich als Gegenent-wurf zu all den Fernsehbildern.« (Berli-ner Zeitung), »Zusammen mit Amsterdamdas wichtigste Dokfilmfestival in Euro-pa.« (Junge Welt ), oder »Dokumentar-film, erste Liga« (Film&TV Kameramann).Knapp 31.000 Zuschauer besuchten imletzten Jahr die insgesamt 276 Kinovor-

Erfolg ist planbar

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stellungen und Veranstaltungen des Rah-menprogramms. Die Filmvorführungenumfassten eine Gesamtzeit von 19.720Minuten – das wären fast 14 Tage Kinoam Stück! Die DOK Industry Offers locken seit einigen Jahren die internatio-nale Branche in die Stadt, mit Zuwachs,wie die Zahl der Sichtungen im DOKMarkt Digital beweisen: Wurden im Jahr2006 rund 2.300 Sichtungen vorgenom-men, so waren es 2007 bereits 7.400Sichtungen.

Erfolgsstory Sachsen-AnhaltDie letzten Messergebnisse, die JamesSeddon, »Consultant for new studios derDolby Laboratories«, überprüft, überzeu-gen ihn restlos. »Die räumlichen undtechnischen Facilities sind optimal«,zeigt sich der Fachmann beeindruckt.Über 50 Kinotonmischstudios weltweithat der erfahrene Dolby-Spezialist be-reits geprüft. Nur ganze drei Studios davon haben die so genannte Premier Licence erhalten. Eines dieser Studios befindet sich nun im MitteldeutschenMultimediazentrum Halle (MMZ). DieseZertifizierung bescheinigt dem MMZ be-sonders hochwertige räumliche Produk-

tionsbedingungen für Kinofilmvertonun-gen und eine ausgezeichnete technischeAusstattung. Herzstück des ca. 200 m2

großen Kinotonmisch-Studios ist einegroße Harrison MPC4D Filmkonsole,das derzeit modernste Digitalmischsys-tem, das hervorragende Klangqualitätgarantiert. Bereits im Juni dieses Jahreshatte THX, der durch Star-Wars-Regis-seur George Lucas initiierte Soundstan-dard, dem MMZ-Kinotonstudio die be-sondere Qualität durch ein Zertifikatbestätigt. Ein riesiges Banner an derHausfassade des Gebäudes setzt seitdem 01.04.08 mit dem Slogan »Lon-don, Moskau und Halle geben den Tonan!« diese moderne Kinotonmischungund die zwei weiteren Standorte insBild. Die Großflächenaktion ist Teil dervon der Investitions- und Marketinggesell-schaft Sachsen-Anhalt mbH (IMG) koor-dinierten Kampagne »Sachsen-Anhalt.Wir stehen früher auf«, um für denIdeenreichtum und die InnovationskraftSachsen-Anhalts zu werben und unter-streicht gleichzeitig den Anspruch desMMZ, als wichtiger Baustein für einestrategische Medienstandortentwicklungdes Landes Sachsen-Anhalt im Konzert

der Großen mitzuspielen. Insgesamt 35Millionen Euro wurden in die Errichtungund Ausstattung des spezialisierten Multi-mediakomplexes in den vergangenenJahren investiert. Derzeit haben 34 Fir-men, Institutionen und Existenzgründermit ca. 200 Angestellten ihren Sitz imHalleschen Multimediazentrum. »DasMMZ besetzt mit dem Schwerpunkt Tonein Alleinstellungsmerkmal und ergänztsinnvoll die infrastrukturellen Angebotefür den mitteldeutschen Medienmarkt inSachsen und Thüringen«, erklärt MMZGeschäftsführerin Katerina Hagen.

Vor etwa zehn Jahren entschloss sichdas Land Sachsen-Anhalt, die Stadt Hal-le zu einem Medien- und Multimedia-standort zu entwickeln. Heute lebt dieMedienszene in Halle vor allem durchdie Bereiche Animationsfilm, Multime-dia, Postproduktion, Hörfunk und Ausbil-dung. Die Entwicklung des Animations-films in der Saale-Stadt geht maßgeblichvon der Firma MotionWorks aus, die mitKinofilmen wie »Globi und der Schatten-räuber« und Serien wie »Ein Fall fürFreunde« bekannt wurde. Gemeinsammit anderen Unternehmen gründete sie

Media City Atelier: »Klavierstimmer der Erdbeben«»Irina Palm«

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Medienwirtschaft

die International Academy of Mediaand Arts e.V., um Weiterbildungsange-bote mit internationalem Anspruch zu in-itiieren. Die European Animation Ma-sterclass (EAM) richtet sich mit eineminternationalen, siebenmonatigen Trai-ningsprogramm an den zeichnerischenNachwuchs. Und auch die LeadershipMaster Class for European Media Exe-cutives (LMC) ergänzt die internationaleAusrichtung des MMZ durch Aus- undWeiterbildungsprogramme für die Füh-rungselite der Film- und Fernsehindustrie.Daneben bietet forward2business, derZukunftskongress der Medienbranche,alljährlich Einblick in die Geschäftsmo-delle der europäischen Medienzukunft.Der forward2business-ThinkTank hältpermanenten Kontakt zu den Business-Developern großer Markenunternehmen,Erfindern und Technologieentwicklern,Politikern, Zukunftsforschern und Quer-denkern. Dabei begrenzen die Veran-stalter die Anzahl der Teilnehmer auf200, um auf der Burg Giebichenstein»eine einzigartige Atmosphäre zu schaf-fen«, erläutert Sven Gábor Jánszky, Lei-ter des forward2business-Zukunftskon-gresses.

Mit der Werkleitz Biennale wurde 1996ein grenzüberschreitendes, internationa-les Forum für Medien und Kunst ins Le-ben gerufen, das ab diesem Jahr alsjährliches Festival in Halle stattfindet. Esist das größte Festival dieser Art in denneuen Bundesländern und wird bundes-und europaweit mit großer Aufmerksam-keit verfolgt.

Im Multimediabereich konnte insbeson-dere die Entwicklung von Computerspie-len in Halle etabliert werden. Im Segmentder PC-Spiele wurde allein in Deutsch-land 2006 ein Marktvolumen von mehrals 470 Mio. Euro umgesetzt. Zu dengrößten deutschen Developern zählt dieFirma Radon Labs, die in Halle ihr ak-tuelles Produkt »Das schwarze Auge –Drakensang« entwickelt hat, das in denkommenden Wochen veröffentlicht wird.

Dass sich die Medienunternehmen inSachsen-Anhalt auf einem internationalerfolgreichen und vielversprechendenWeg befinden, zeigt auch die diesjähri-ge Oscar®-Verleihung in Los Angeles.Die Amerikanische Filmakademie vergabden Oscar® in der Kategorie »Bester

animierter Kurzfilm« an »Peter & derWolf«. Digital Images aus Halle produ-zierte die aufwendige DVD mit umfang-reichem Begleitmaterial und sieben zu-sätzlichen Sprachversionen. Das Unter-nehmen betreibt mit zahlreichen anderenDienstleistern für Film- und Ton-Postpro-duktion, Mastering und Media Designdas »Studio Halle«. Eine Tochterfirma,Arthaus-Musik, gehört zu den weltweitgrößten DVD-Anbietern für klassischeMusik. »Sachsen-Anhalt ist ein aufstrebenderMedienstandort«, bestätigte der für Me-dien zuständige Staatsminister RainerRobra. Ende März begannen in Pretzsch(Kreis Wittenberg) und Pietzpuhl (KreisJerichower Land) Dreharbeiten für denKinofilm »The Last Station« mit Oscar®-Preisträgerin Helen Mirren und Chris-topher Plummer in den Hauptrollen. DieProduktionsfirma Egoli Tossell Film HalleGmbH plant weitere große Kinoproduk-tionen in Sachsen-Anhalt: Stephen Frywill mit den Dreharbeiten eines Filmsüber Georg Friedrich Händel in Hallebeginnen, zudem soll der mittelalterlicheThriller »Black Death« komplett in Sach-sen-Anhalt gedreht werden.

MotionWorks GmbH

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Kindermedienland ThüringenSeit etwa sechs Jahren setzen Wirtschaftund Politik in Thüringen gemeinsam Ak-zente, das Land zu einem erfolgreichenKindermedienstandort in Deutschland zuentwickeln. Hier finden Medienmachereine gute Infrastruktur, und mit der Bau-haus-Universität Weimar und dem Tech-nologiedreieck Erfurt-Jena-Ilmenau ver-fügt das Land über ein dichtes Netz anHochschulen sowie außeruniversitärenund wirtschaftsnahen Forschungseinrich-tungen. Zentrum des Mediennetzwerkesvon Institutionen und Unternehmen istseit 1997 der Kinderkanal von ARD undZDF (KI.KA). Seit elf Jahren sendet dererste deutsche werbefreie Sender für Kin-der aus Erfurt. Heute ist der KI.KA ausder deutschen Fernsehlandschaft nichtmehr wegzudenken, und in seinem Um-feld haben sich viele Medienproduzen-ten und -dienstleister angesiedelt. Dasneue KinderMedienZentrum, gleich ne-ben dem KI.KA und dem Landesfunk-haus des Mitteldeutschen Rundfunks, bietet kleinen und mittelständischen Me-dienunternehmen Büro- und Studiokapa-zitäten sowie eine umfassende medien-technische Infrastruktur. Mit seiner

inhaltlichen Fokussierung auf die Ziel-gruppe »Kinder« ist es einzigartig inDeutschland und garantiert durch dieverschiedenen Kernkompetenzen seinerNutzer, Auftraggebern und Produzenteneinen umfangreichen Leistungskatalogan einem Ort. Besonders beeindruckendist das Produktions- und Präsentationsstu-dio mit dem innovativen IOSONO®-FullMotion Soundsystem. »Der Zuspruch derUnternehmen ist riesig und die zusätz-lichen Bedarfsanmeldungen so beacht-lich, dass man in der Thüringer Medien-politik bereits über eine Erweiterung desKinderMedienZentrums nachdenkt«, er-läutert Johannes Selle, Leiter des Kinder-medienzentrums und verweist auf die er-folgreiche Vermarktung des Hauses.

Auch außerhalb des neuen KinderMe-dienZentrums werden Kindermedien er-folgreich produziert – insbesondere fürden Kinomarkt. Beispiel KinderfilmGmbH, seit Sommer 2000 in Erfurt ak-tiv. Spezialisiert auf die Produktion hoch-wertiger Formate für Kinder und Jugend-liche hat sich das Unternehmen vorallem als Produzent von anspruchsvollenKinderfilmen einen Namen gemacht.

»Die Blindgänger« gewann mehrereFilmpreise, darunter den des Kinderfilm-fests der Berlinale 2004 und im gleichenJahr den Deutschen Filmpreis in Gold alsbester Kinderfilm. Mit »Blöde Mütze!«präsentierte das Unternehmen bereitszum dritten Mal einen Film im Kinder-film-Wettbewerb der InternationalenFilmfestspiele Berlin. Tradewind PicturesGmbH, eine Firma mit Sitz in Köln undin Erfurt, produziert unterhaltende undanspruchsvolle Kino- und Kinderfilme so-wie Dokumentarfilme für den deutschenund den internationalen Markt. »Erik imLand der Insekten« und »Mein Bruder istein Hund« wurden an Thüringer Schau-plätzen realisiert. Ihr neuer internationa-ler Kinofilm »The Orange Girl« nutzt imJuni das KinderMedienZentrum Erfurt füreinen Studiodreh. Die Gruppe Weimarwurde als Filmproduktionsfirma für Kin-der- und Jugendfilme im Frühjahr 2007gegründet. Die kleine Firma ist ein Zu-sammenschluss von Studierenden undAbsolventen der Bauhaus-UniversitätWeimar. Die ostlicht filmproduktion hatebenfalls ihren Sitz in Weimar. Schwer-punkt ist die Entwicklung und Herstellungvon Spielfilmen für Kino und TV.

GOLDENER SPATZ 2008

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Medienwirtschaft

2006 produzierte ostlicht den Jugend-Musik-Spielfilm »Meer is nich«, dessenHauptdarstellerin Elinor Lüdde aus Wei-mar als Beste Nachwuchsdarstellerin mitdem Bayerischen Filmpreis ausgezeich-net wurde.

Im Bereich Neue Medien setzt Thüringenebenfalls Akzente. Die Firma SoliMediaproductions aus Erfurt entwickelt Edutain-ment-Software für Kinder und Jugendli-che. Die Medienmacher von Weltlaborrealisieren seit 2003 Edutainment- undE-Learning-Projekte für den Schulunter-richt bis hin zu Kinder-Webseiten für dasTourismus-Marketing oder Online-Gamesfür Unternehmenswebseiten. Die Firmainitiierte das Projekt einer virtuellen Kin-dermedienstadt. Dabei sollen zukünftigalle Kinder einen kostenfreien Zugangzu pädagogisch fördernden Lernspielenerhalten. Die KIDS interactive GmbHproduziert und entwickelt innovative Mul-timedia- und TV-Formate für Kinder inden Bereichen Entertainment, Edutain-ment, E-Learning und Trickfilmserien.

Der GOLDENE SPATZ, das Festival fürKinderfilme und -fernsehprogramme so-

wie für Onlinemedien, ist das größte Festival seiner Art in Deutschland undrichtet sich an ein breites Publikum undFachleute. Präsentiert werden Kino- undFernsehfilme, Trickfilme, Dokumentar-und Kurzspielfilme, Informations- undUnterhaltungsprogramme sowie Websei-ten und Online-Games. Die Hauptpreise,GOLDENE SPATZEN, werden von einerKinderjury verliehen. Trotz des Wechselsvom biennalen in den jährlichen Rhyth-mus, durch den das Festival kürzer undkompakter geworden ist, weisen die Be-sucherzahlen 2008 »einen bemerkens-werten Anstieg« auf, resümiert Festival-leiterin Margret Albers. Als Studienlei-terin der Akademie für Kindermedienlädt sie zudem professionelle Autorenund Entwickler der Bereiche Spielfilm, TV-Serie und Interaktive Medien aus demgesamten Bundesgebiet zu Workshopsnach Erfurt. Ziel der Akademie ist dienachhaltige Professionalisierung der Medienschaffenden in Deutschland, ins-besondere für die Produktion von an-spruchsvollen Kinder- und Jugendmedien-projekten unter größtmöglicher Konver-genz und Vernetzung verschiedener Me-dienformen.

Seit 1995 bietet das Thüringer Medien-symposium insbesondere den ThüringerMedienakteuren und überregionalenPartnern eine Plattform zur Informationund zum Meinungsaustausch. Bis 2003beschäftigte sich die Veranstaltung mitunterschiedlichen Aspekten der Mediens-zene. Im Zusammenhang mit der Profilie-rung Thüringens als Kindermedienlandrückten die Themen rund um Medienund Kinder seit 2004 in den Mittelpunktdes Symposiums, das seitdem den Titel»Kinder.Medien@Thüringen« trägt. Aufdem diesjährigen Kongress kündigte Ge-rold Wucherpfennig, Thüringer Ministerfür Bau, Landesentwicklung und Medien,in seiner Eröffnungsrede an: »Thüringenwird als Produktionsstandort weiter aus-gebaut.« Erfolgreiche Kinderserien wie»Schloss Einstein« oder »Krimi.de« seienerst der Anfang. Es gehe nun darum,das Land Thüringen noch intensiver alsDrehort zu vermarkten, denn die Rah-menbedingungen stimmen, schon jetztüberzeugt der KindermedienstandortThüringen mit der bundesweit höchstenKonzentration an Medienunternehmenfür die Zielgruppe Kinder. ■Hannelore Adolph

Wir freuen uns mit Aida Begic und unseren Partnern über den

Grand Prix der 47. Semaine de la Critique, Cannes Filmfestival 2008

und danken der MDM herzlich für die Unterstützung bei diesem besonderen Film.

ˇ

»Meer is nich«

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Drehort Mitteldeutschland

Mitteldeutschland als Drehort: Die LänderSachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen bieten Filme-machern eine Fülle von unterschiedlichen Locations.Diese Vielfalt liegt in der bedeutenden kulturellen undgeschichtlichen Tradition Mitteldeutschlands begründet.Dreharbeiten an filmisch interessanten Orten sind inzwischen ein Wirtschaftsfaktor für die Region.

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schaftlichen und architektonischen Rei-zen versteckt sich harte Arbeit. Eine effi-ziente Infrastruktur und eine Offenheitder Städte und Gemeinden gegenüberFilmproduktionsfirmen lassen sich nichtmit einem Fingerschnippen herstellen.Erst mit den Serviceleistungen der Län-der und Kommunen kann Kino vor Ortspielen, in dem dann eine Region nichtnur an den Kirchturmspitzen der Landes-hauptstädte identifizierbar ist. Filmpro-duktion braucht ein gutes Netzwerk.Deshalb unterstützt das Team der MDMFilm Commission Dreharbeiten kostenlosmit Serviceangeboten wie Informations-management, Recherche, Beratung undProjektbegleitung. »Unsere Hauptziel-gruppe sind die Antragsteller bei derMDM. Dabei soll ein möglichst hoherAnteil der Produktionsaktivitäten für dieRegion akquiriert werden, denn be-sonders bei den Dreharbeiten entstehengewünschte Regionaleffekte, die sich ne-ben der Stärkung ansässiger Branchen-dienstleister auch im Umsatz von Unter-nehmen anderer Wirtschaftsbereichedokumentieren lassen. Interessante Part-ner sind für uns auch Filmproduzenten,die Projekte mit regional nicht gebunde-nen Geldern, zum Beispiel mit privatenInvestments, entwickeln, sowie TV-Produ-zenten, die von privaten Sendern beauf-tragt sind. In beiden Fällen besteht eineChance, unabhängig von Fördergeldernder MDM, Dreharbeiten nach Mittel-deutschland zu holen. Selbstverständlichberaten wir alle Produzenten, die inMitteldeutschland ihre Projekte realisie-ren möchten«, beschreibt Bea Wölfling,Film Commissioner der MDM, die Zieleihrer Arbeit. Neben dem Motivangebotspielen weitere Aspekte bei der Ent-scheidung für einen Produktionsstandorteine nicht zu unterschätzende Rolle. »Jeder am Filmbusiness Beteiligte weiß,

Der Ort wird Drehort. »Wir sind darauf spezialisiert, weltweitzu schauen, wo Landschaft und Studiosfür unsere Filme am besten funktionie-ren. Gut vernetzt wissen wir, auch inHollywood, ziemlich genau Bescheid,wer sucht was? Durch den DeutschenFilmförderfonds ist es wesentlich leichtergeworden, internationale Produzentendavon zu überzeugen, in Deutschlandzu drehen. Und sehr oft führte uns bis-her der Weg in die Region Sachsen,Sachsen-Anhalt und Thüringen.« Hen-ning Molfenter, Geschäftsführer von Stu-dio Babelsberg Motion Pictures GmbH,kreiste in den letzten 10 Jahren oft imHubschrauber über Mitteldeutschland,an Bord Regisseur, Ausstatter oder Loca-tion Scout einer in Planung befindlicheninternationalen Kinoproduktion. »Fürden Regisseur Ridley Scott waren wir für eine Weltkriegsgeschichte und einenMittelalterstoff in der Luft. Wir präsen-tierten Drehorte für ›The Bourne Ultima-tum‹, ›Die Chroniken von Narnia‹, ›DerGoldene Kompass‹, ›Valkyrie‹ und eini-ge andere Filme, obwohl sie dann dochin anderen räumlichen Zusammenhän-gen gedreht wurden. Allgemein gilt, von10 bis 15 Scoutings führen nur drei bisvier zum Erfolg. So haben wir in Mittel-deutschland Dreharbeiten zu den Pro-duktionen ›Taking Sides – Der Fall Furt-wängler‹, ›In 80 Tagen um die Welt‹,›Flightplan‹, ›Speed Racer‹ und ›DerVorleser‹ realisiert. Die nächsten Projek-te sind in Planung. Wir kennen Mittel-deutschland sehr gut und schätzen dieDrehbedingungen, die Infrastruktur undvor allem die hervorragenden Motive.«

Zeig mir ein »drehfreundliches« Motiv!Hinter dem Lob über das filmische Po-tenzial einer Region mit seinen land-

dass die Schaffung einer filmfreund-lichen Atmosphäre die Voraussetzung füroptimale Drehbedingungen ist. Dies be-deutet, dass bereits im Vorfeld der ei-gentlichen Dreharbeiten bei den zustän-digen Ansprechpartnern in denKommunen und anderen Behörden umVerständnis für die Besonderheiten desFilmgeschäfts geworben werden muss.Bei der Erteilung von Dreh- und Sonder-genehmigungen erweisen sich kurzeWege, schnelle Bearbeitungszeiten,Transparenz bei der Entscheidungsfin-dung, Flexibilität und zweifellos geringeGebühren als Standortvorteile. Darüberhinaus sind auch günstige Konditionenbei der Buchung von Hotels und Apart-ments und bei der Anmietung des Pro-duktionsbüros oder die Bereitstellung vonParkplätzen und Stellflächen gefragt.« Die Film Commission stellt sich auf diejeweiligen Bedürfnisse der Produzentenein und bietet eine projektbegleitendeBetreuung und einen effizienten Servicean. Um Filmteams für Mitteldeutschlandzu interessieren und die Produktionsvor-bereitung zu unterstützen, wurden diespeziellen Angebote regionaler Partnerin Welcome Packages zusammenge-fasst. Die Drehortsuche in den drei Län-dern erleichtert der Location Guide derFilm Commission. Für diese Onlinedaten-bank, deren Erstellung auf eine Initiativedes Medienverbandes Sachsen-Anhalt,des Filmverbandes Sachsen und des Thü-ringer Filmbüros zurückzuführen ist, wur-den über 750 Locations ausgewählt underfasst, die ständig aktualisiert werdenmüssen. Bei entsprechenden Anfragenrecherchiert die Film Commission aberauch nach weiteren Motiven und organi-siert für die Produktionen Location Tou-ren. Die Empfehlungen berücksichtigenausschließlich öffentlich zugängliche Locations. Zum umfangreichen Internet-

Schön wie im Film

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angebot der Film Commission gehörenauch der Production Guide, ein Bran-chenverzeichnis für ansässige Dienstleis-ter, und eine Praktikumsbörse.

Halle, mon amour.Spielt ein Film in Halle, freut sich der Lo-kalpatriot. Besonders, wenn er die hei-mischen Orte identifiziert. Es gibt aberLocations, die wurden filmisch so häufigins Bild gesetzt, dass sie der Zuschauersofort erkennt, auch wenn er noch niedort war. »Totgedreht« nennen Filmema-cher dieses Phänomen. Deshalb lautetein nicht zu vernachlässigendes Argu-ment: Ist das Motiv neu? Wurde es be-reits vorher in anderen Filmen verwen-det? Dieser Frage begegnet Halle ganzgelassen. Die Stadt bietet eine Vielzahlfilmischer Gegensätze auf engem Raum.Diese Dichte der Filmmotive war imHerbst 2007 für drei aufeinander fol-gende Kinoproduktionen gut. Im Sep-tember drehte Regisseur Christoph Röhldas Jugend-Drama »Ein Teil von mir«,im Oktober folgte »Ganz nah bei dir«,der zweite Kinospielfilm der mehrfachausgezeichneten Filmemacherin AlmutGetto und Ende November begannen

die Dreharbeiten zu dem Musikfilm »Lie-beslied« von Anne Høegh Krohn. Nachden Dreharbeiten lobte die gebürtigeNorwegerin nachdrücklich das Drehkli-ma in der Saalestadt: »Alles absolut po-sitiv, die Stadt war super für meinenFilm.« Auch Regisseur Christoph Röhlhatte keine Probleme, koordinierte mittatkräftiger Unterstützung der städtischenÄmter die Dreharbeiten auf dem Uni-platz, der Peißnitzinsel, im Paulusviertelund an 30 weiteren Schauplätzen in dergesamten Stadt. Für Almut Getto warHalle eine Stadt »mit vielen interessan-ten Brüchen«. Riebeck-Platz oder Ranni-scher Platz, »da findet man in Deutsch-land kaum Vergleichbares«. ProduzentMichael Eckelt freute sich über die gutenProduktions- und Drehbedingungen inHalle, insbesondere über die noch nichtunzählige Male abgefilmten, spannen-den Motive. So war es möglich, eine derwichtigsten Verkehrsadern der mittel-deutschen Region, die Magistrale inHalle, mehrere Stunden für den Dreh zusperren. »Undenkbar in vielen Städten,die sich Filmmetropole nennen.« Dochnicht nur die Dreharbeiten dieser dreiKinofilme erfolgten in Halle. Auch Teile

der Postproduktion, insbesondere die Ki-notonmischung, wurden hier realisiert.

Und ewig lockt das Motiv.Kurz vor seinen Tod nahm der legendä-re Theatermacher George Tabori denRegisseur Urs Odermatt in den Arm undsagte: »Ich vertraue Ihnen mein Stückan«. In Zittau, der südöstlichsten StadtMitteldeutschlands, entsteht bis zum16.06.08 nach Motiven der gleichnami-gen Vorlage Taboris unter Federführungdes ZDF-theaterkanals die Filmgroteske»Mein Kampf«. In dieser Parabel vomGuten, das dem Bösen dient, spielt GötzGeorge den Juden Schlomo und TomSchilling den jungen Hitler. »Zittau istein Geschenk des Himmels«, bekenntUrs Odermatt. »Die Stadt hat nichts Preu-ßisches, sondern sieht aus wie ein klei-ner Wiener Stadtteil.« »Das hat seinenGrund«, erklärt Bürgermeister Arnd Vo-igt, der die Filmproduktion nach einemersten Schreck mit offenen Armen auf-nahm und kurzerhand zur Chefsacheder städtischen Verwaltung machte: »Zit-tau gehörte bis 1635 zur BöhmischenKrone und damit zum Habsburgerreich.Obwohl diese Herrschaft nur ein Jahr-

»Flightplan«»In 80 Tagen um die Welt«

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Drehort Mitteldeutschland

hundert andauerte, hat sie den Lands-trich nachhaltig geprägt. Auch 1757nach der totalen Zerstörung durch dieÖsterreicher entstand wieder eine böh-misch anmutende Altstadt. So haben wirbis heute Ähnlichkeiten mit dem histori-schen Wien.« Doch Zittau, einst an derEisenbahnlinie Berlin-Prag gelegen undfest eingebunden in den reichen böh-misch-schlesischen Wirtschaftsraum, lei-det heute unter seiner Randlage und hatwie alle Städte in der Oberlausitz mitstarker Abwanderung zu kämpfen. »Andie etwas weiteren Anfahrtswege mussman sich gewöhnen, aber ohne dieseEntfernung würde es wahrscheinlich hierganz anders aussehen«, verkehrt Oder-matt diesen Nachteil in einem Vorteil.Aber nicht die Entfernung, sondern dieBraunkohle bewahrte der Stadt denGlanz. Bis in die 1980er Jahre war Zit-tau Bergbauschutzgebiet und sollte auf-grund der reichen Vorkommen deva-stiert, also als Auswirkung des Braun-kohlenbergbaus abgerissen werden.Deshalb regte sich hier kein industriellesWohnungsbauprogramm, das die histo-rische Bausubstanz hätte zerstören kön-nen. Erst nach der Wende beschloss der

Ministerrat der letzten DDR-Regierungdie Stilllegung des Tagebaus im ZittauerBecken, 1991 fuhr der letzte Kohlezugaus der Grube. Für »Mein Kampf« wurde in Zittau zweiMonate lang aufwendig an den Kulissenfür die Motive gearbeitet. Die Zimmer-mann-Grundgerüste errichteten einheimi-schen Handwerker, dann kamen dieSpezialisten des Media City Atelier Leip-zig, die zeitgetreu und detailverliebt dieGassen Wiens, das Postamt und schließ-lich auch das Männerwohnheim, in demdie meisten Szenen spielen, bauten. Ins-gesamt 33 Tage dauern die Dreharbei-ten vor Ort an. »Wir wollen einen gutenService bieten«, verspricht BürgermeisterArndt Voigt. Er hat historisches Pflasterlegen und die Fassaden für den Drehvorbereiten lassen, Räume für den Pro-duktionsstab zur Verfügung gestellt undjede Menge Kontakte hergestellt. Sechsbekannte Mimen des Zittauer Theatersspielen in der Produktion mit, insgesamtsind über 60 Mitwirkende in der Stadt.»Die Bürger sind fröhlicher im Gesicht,nicken mir ständig zu. Viele Leute ausdem Umland kommen, um zu schauen.Alle lassen Geld in der Stadt.« Der Bür-

germeister hofft auf internationale Popu-larität: »Lange Zeit wurde Zittau undZwickau ständig verwechselt. Jetzt weißjeder in Deutschland, dass Zittau weiteröstlich liegt.« Die nächsten großen Film-projekte für die Stadt im Osten Sach-sens sind mit der deutsch-polnischen Ko-produktion »Piggies« und mit »LenasLiebe«, einer Verfilmung des gleichnami-gen Romans von Judith Kuckart, bereitsfür den Spätsommer angekündigt. Wichtig sei, so die Filmleute von »MeinKampf«, die Region nicht nur als »Mo-tivgeber« zu begreifen, sondern auch,dass die Verantwortlichen und die Be-völkerung vor Ort mitziehen.

Die Kulisse ist echt. »Burg, düster, 16. Jahrhundert, Krähenim Innenhof« steht in der Regieanwei-sung, und diese Burg wird nun gesucht.Je mehr geeignete Drehorte gefundenwerden, desto weniger Kulissen müssenim Studio gebaut werden. Das ist einer-seits eine Kostenfrage, andererseits aberauch eine Frage der Filmwahrheit: Jeauthentischer ein Ort, desto glaubwürdi-ger erscheint die Geschichte, die derFilm erzählt. Location Scouts schwärmen

»Ganz nah bei Dir«»Mein Kampf«

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Drehort Mitteldeutschland

aus: Slowakei, Tschechien, Ungarn,Österreich... »Zu guter Letzt ergabendie Burgen und Schlösser im SüdenSachsens und in Thüringen unter finan-ziellen, logistischen und optisch-inhalt-lichen Bedingungen den meisten Sinnfür einen Dreh«, bilanziert ProduzentAndro Steinborn, Geschäftsführer X Fil-me International, die aufwendigen Dre-hortrecherchen. »Wir wollten der Regis-seurin Julie Delpy einfach zeigen, esgibt echte Burgen und Schlösser, wowir die an historischen Fakten orientier-te Geschichte ›The Countess‹ an Origi-nal-Locations drehen können. Dabei ha-ben uns ganz wesentlich die Mitarbeiterder MDM Film Commission unterstütztund sehr überzeugend bewiesen, dasswir die benötigten Bauwerke in einemengen Radius finden, um die Dreharbei-ten in dem geplanten Zeitplan problem-los durchzuführen.«Schauplätze des Films wurden nebendem Dom und der Albrechtsburg inMeißen sowie der Hauptlocation BurgKriebstein, die Burg Mildenstein, die Festung Königsstein und die Wartburg.»Wir haben in der Wartburg alle reprä-sentativen Aufnahmen gedreht und mit

der Burg Kriebstein genau die Locationgehabt, die von außen so aussah, wiewir uns das Schloss der ungarischenGräfin Erzebet Bathory (1560-1614)vorgestellt hatten.«

Eine Klasse für sich.»›Dresden‹ ist für mich eines der wich-tigsten Projekte in meiner Zeit als Produ-zent bei teamWorx. Als ich im Jahr2003 mit Autor Stefan Kolditz zusam-men saß, gab es für uns beide eine zen-trale Fragestellung: Lässt sich ›Dresden‹als deutscher Antikriegsfilm erzählen?«,erinnert sich Produzent Nico Hofmannan den Anfang der mit einem 10-Millio-nen-Euro-Budget teuersten deutschspra-chigen Fernsehfilm-Produktion, die erst-mals den alliierten Bombenangriff aufDresden vom 13. und 14. Februar1945 zum Thema eines Spielfilms mach-te. »Dresden« wurde – im Gegensatz zuanderen Filmen, die im Zweiten Welt-krieg spielen – nicht in Osteuropa, son-dern vor allem an Originalschauplätzenin der sächsischen Landeshauptstadt ge-dreht. Die Vergangenheit wiedererste-hen zu lassen, erlebbar und gegenwär-tig zu machen, gehört im Film zu den

größten Herausforderungen überhaupt.Die Frauenkirche, der Fürstenzug unddie Augustusbrücke sind Motive, so derProduzent Sascha Schwingel, die mananderenorts nicht authentisch darstellenkann. Indem die Wiedereröffnung derdurch den Angriff zerstörten Frauenkir-che in die Rahmenhandlung einbezogenwurde, spannt der Film auch einen Bo-gen in die Gegenwart. »Die Dreharbei-ten zu ›Dresden‹ sind für alle Beteiligtenselbst zu einem Prozess geworden, sichdieses Themas anzunehmen, und fürmich unvergessen sind die Drehnächte,in denen das Grauen jener Bombardie-rung nachgestellt wurde«, beschreibtHofmann die aufwendigsten Szenen aus67 Drehtagen, die mit einem giganti-schen Ausmaß an Komparsen, Requisi-ten und Bühnenbauten sowie einem Star-aufgebot vor und hinter der Kamera denFilm zu einem der Fernsehereignisse desJahres 2006 werden ließen.Nicht weniger lang dauerten die Ent-wicklung der Drehbücher und die Finan-zierung eines ebenso aufwendigen undteuren Fernsehfilms der UFA und desZDF. Nach fünf Jahren ausgiebiger Re-cherche gelang es, Joseph Vilsmaier als

»The Countess«

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INTERNATIONALES LEIPZIGER FESTIVAL FÜR DOKUMENTAR- UND ANIMATIONSFILM27. Oktober–2. November 2008

www.dok-leipzig.de

10 Jahre MDM – wir gratulieren herzlich und bedanken uns für die erfolgreiche Zusammenarbeit:

DOK Markt Digital Internationales DOK Leipzig Koproduktionstreffen DOK Summit-Podiumsdiskussionen Leipzig Masters – Forum innovatives dokumentarisches Fernsehen

Einreich-

schluss:

18. Juli 2

008

Drehort Mitteldeutschland

Regisseur für den spektakulären Fern-seh-Zweiteiler: »Die Gustloff« zu gewin-nen. Der Film greift das Schicksal derMenschen an Bord dieses Schiffes auf,das im Januar 1945 versuchte, tausen-de Flüchtlinge über die Ostsee in Si-cherheit zu bringen. Mit einer bis in diekleinsten Rollen herausragenden Beset-zung wurde die Geschichte realitäts-nah, dramatisch und spannend auf derBasis von Zeitzeugen-Aussagen insze-niert. Die Dreharbeiten des Films überdie größte Schiffskatastrophe aller Zei-ten fanden im Frühjahr 2007 in Peene-münde, Hamburg, Köln, Berlin, Maltaund in Leipzig statt. Als am 02. und03.03.08 die Zuschauer im ZDF denUntergang der »Wilhelm Gustloff« er-lebten, war das für die Mitarbeiter derhalleschen Metrix Media GmbH ein be-sonderer Augenblick: Denn in den Stu-dios des Mitteldeutschen Multimedia-zentrums entstanden die gesamteTonbearbeitung und das Sounddesigndes Mammutprojekts. Ein Team ausknapp einem Dutzend Fachleuten arbei-tete etwa drei Monate an Geräuschen,Klängen und Stimmen. Und das wardeutlich aufwändiger, als bei einer an-

deren Schiffskatastrophe. »Die Titanic«,so Tonmeister Olaf Mehl, »versank insternenklarer Nacht im spiegelglattenMeer. Beim Untergang der Gustloff tob-te die Ostsee: Orkanböen brausten, Eis-regen prasselte.«

Plätze mit besonderem Schauwert.Regelrecht begeistert zeigte sich Produc-tion Designerin Patrizia von Branden-stein über die Drehorte in Mitteldeutsch-land für den Film »The Last Station« derProduktionsfirma Egoli Tossell Film HalleGmbH. Die Geschichte über die letztenLebenstage des russischen SchriftstellersLeo Tolstoi mit Oscar®-Preisträgerin He-len Mirren und Christopher Plummer inden Hauptrollen, sah die amerikanischeSzenografin ursprünglich in Russland anOriginalschauplätzen. Als sie aber dieMotivangebote in Sachsen-Anhalt, Bran-denburg, Thüringen und Sachsen inspi-zierte, blieben nur noch wenigen Sze-nen für die Heimat des russischenDichters. Weniger Glück hatte X FilmeCreative Pool in der Vorbereitung desneuen Spielfilms von Michael Haneke.Für »Das weiße Band« waren sie über-

zeugt, in Mitteldeutschland typisch pro-testantisches Flachland um 1914 zu fin-den. Nachdem sie etwa 800 Dörfer indrei Bundesländern vermessen, fotogra-fiert und dokumentiert hatten, gaben siedie Suche erfolglos auf. Eine Locationan der Grenze Branden-burg/Mecklenburg-Vorpommern dientnun als Kulisse. Aber die Produktionkommt nun für Studioaufnahmen in dieMedia City Ateliers nach Leipzig.Henning Molfenter, Geschäftsführer von Studio Babelsberg Motion PicturesGmbH, nennt solche Filme, die Loca-tions mit hervorragendem Schauwertbrauchen, für zwei oder drei Wochenin eine Region kommen und dort sehrviel Geld ausgeben, »Reisefilme«. Mit der von ihm betreuten Produktion»Der Vorleser« mit Kate Winslet in derHauptrolle realisierte er gerade umfang-reiche Dreharbeiten in Görlitz. Für denJuni sind zum Abschluss mehrere Sze-nen im Kirnitzschtal und auf den reizvol-len Wanderwegen des Elbsandsteinge-birges geplant – dort, wo die Säch-sische Schweiz am schönsten ist und ambesten für einen Film funktioniert. ■Wolfgang Otto

»The Last Station«

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Die NFP* gratuliert herzlich zum zehnjährigen Jubiläum – danke, Sie an unserer Seite zu wissen!

„Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinausgibt,

geht nicht verloren.“Albert Schweitzer

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Europäische Koproduktionen

Die Mitteldeutsche Medienförderung(MDM) hat die Entwicklung des Standor-tes Mitteldeutschland von Beginn ihrerTätigkeit 1998 mit einer starken europäi-schen Ausrichtung betrieben. Das Zielwar und ist, Erfolg versprechende Projek-te sowohl für den einheimischen wie fürden internationalen Markt zu befördern.Im Zuge dieser Entwicklung wurdenzahlreiche Partnerschaften gegründet,die zu verlässlichen Beziehungen unddauerhaften Kooperationen geführt ha-ben. Eine besondere Rolle nehmen indiesem Zusammenhang europäische Angebote zur Fortbildung im Medienbe-reich ein, die mit Hilfe der MDM bereitssehr früh in der Region durchgeführtwerden konnten, oder an denen mittel-deutsche Akteure der Medienbranchebis heute erfolgreich teilnehmen. Insbe-sondere solche Programme, die mit Mit-teln aus dem MEDIA Programm der Eu-ropäischen Union unterstützt werden,galt es in Mitteldeutschland zu verankernund regionalen Vertretern den Zugangzu diesen Trainingsinitiativen zu ermög-lichen. Hierzu zählen die European An-imation Masterclass (EAM) sowie dieVeranstaltungen des CARTOON – Pro-gramms für Kreative im Animationsfilm-bereich, die Discovery Campus Master-school für Dokumentarfilmautoren, Moon-stone International für Autoren und Filme-macher sowie EAVE für professionellejunge Produzenten. All diese Initiativensind in den vergangenen Jahren zu fest-en Bausteinen im Fortbildungsangebot inMitteldeutschland geworden und bildengemeinsam mit weiteren Programmen,z.B. der Akademie für Kindermedienoder TP2 Talent Pool, das Spektrum inden Förderschwerpunkten der MDM ab. Die kontinuierliche Zusammenarbeit mitdem MEDIA Programm wurde im Jahr2001 institutionell verankert: die MEDIAAntenne Berlin-Brandenburg vertritt seit-

her die Interessen Mitteldeutschlands inBrüssel und betreut regionale Produzen-ten und Ausrichter von Weiterbildungs-programmen bei der Antragstellung.Gleichzeitig wurden gemeinsam ausge-richtete Podiumsdiskussionen ins Lebengerufen, die regelmäßig im Rahmen desFilmfests Dresden oder des ThüringerMediensymposiums stattfinden. Ein weiterer wichtiger Schritt, um denMedienstandort international zu orientie-ren, war die Kontaktaufnahme und -pfle-ge zu Medienschaffenden und Institutio-nen im europäischen Ausland. Dass dieWahl dabei zunächst auf die Nachbarnund Länder in Mittel- und Osteuropa fiel,lag an den bereits bestehenden Kontak-ten und oftmals gemeinsam entwickelterTraditionen zahlreicher Filmemacher undProduzenten aus Deutschland und ihrenKollegen in Tschechien, Polen, Russland,Bulgarien oder Serbien. Bereits früh ent-standen aus bekannten aber auch neuenKontakten eine Reihe von Koproduktio-nen, die die MDM kontinuierlich geför-dert hat. »Russian Ark« (Cannes 2002),»Fateless« (Berlinale 2006), »Die Jahres-zeit des Glücks« (Goldene Muschel inSan Sebastian 2005) sind nur einige Belege dieser Arbeit.Doch auch die Zusammenarbeit und dar-aus resultierende Koproduktionen mitWesteuropa unterstützte die MDM seitihrer Gründung regelmäßig. Insbesonde-re Kinderfilmprojekte wie »Lepel« oder»Erik im Land der Insekten«, aber auchProduktionen wie »Der Klavierstimmerder Erdbeben«, »32 A«, »Khadak« oder»Irina Palm« sind von mitteldeutschenProduzenten gemeinsam mit ihren Part-nern in den Niederlanden, Belgien, Ir-land oder Großbritannien entwickelt undrealisiert worden.

Um die weitere Zusammenarbeit von eu-ropäischen Partnern auszubauen, unter-

Lokal verwurzeltmit Blick nach Ostund West: Ob inCannes, Venedig oderMoskau – Filme undProjekte in Zusammen-arbeit mit mitteldeut-schen Akteuren genie-ßen international hohesAnsehen und zeugenvon den Potenzialendes Standortes.

Spiel ohne Grenzen

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Europäische Koproduktionen

stützt die MDM seit vielen Jahren ent-sprechende Koproduktionsmärkte, soden Berlinale Co-Production Market undConnecting Cottbus, aus denen in derZwischenzeit zahlreiche international erfolgreiche Projekte hervorgegangensind, wie zum Beispiel die auf den Film-festspielen in Cannes ausgezeichneteProduktion »Delta« (FIPRESCI Award,Cannes 2008), »Klopka – Die Falle«oder »The Sun«. Auch auf den Kopro-duktionsmärkten in Sarajevo und Sofiasind die MDM und mitteldeutsche Film-schaffende regelmäßig vertreten, bei de-nen z.B. Koproduktionen wie »Gucha«(Berlinale 2007) oder »It’s hard to be nice« (Internationales Filmfestival Rotter-dam 2007) ihren Anfang nahmen. Mit der Gründung des Deutsch-Polni-schen Co-Development Fonds 2005konnte insbesondere die Zusammenar-beit mit den polnischen Partnern intensi-viert werden. Das Fördermodell unter-stützt die Entwicklung polnisch-deutscherStoffe, um mehr Koproduktionen zwi-schen polnischen Produzenten und Pro-duzenten aus Mitteldeutschland, Berlinund Brandenburg zu ermöglichen. Dem-nächst werden die ersten Projekte –

»Wintervater« und »August der Starke«,die mit Mitteln des Fonds von der MDM,des Medienboard Berlin-Brandenburgund des Polnischen Filminstituts unter-stützt wurden, in Produktion gehen undsomit erste Früchte der gemeinsamen Be-mühungen tragen. Begleitend hierzu or-ganisieren die drei Förderinstitutionen re-gelmäßige Arbeitstreffen und Konferen-zen, so wird nach Berlin im Herbst2007 die nächste Deutsch-PolnischeKonferenz Teilnehmer aus Deutschlandund Polen in diesem Jahr nach War-schau einladen.Auch zur russischen Filmwirtschaft unter-hält die MDM seit langem enge Bezie-hungen und richtet seit einigen Jahrenregelmäßig Treffen für Medienvertreterbeider Länder aus. So fanden in Zu-sammenarbeit mit der FFA und dem Me-dienboard 2007 und 2008 Koproduk-tionstreffen im Rahmen der Internatio-nalen Filmfestspiele Berlin sowie 2006und 2007 im Rahmen der DeutschenFilmwoche in Moskau zwischen Medien-schaffenden beider Seiten statt.Darüber hinaus engagiert sich die MDMseit 2006 im europäischen Netzwerkder Länderförderer CineRegio, dem in-

zwischen mehr als 30 Institutionen ausbeinahe allen Ländern der EuropäischenUnion angehören. In kurzer Zeit hat sichCineRegio zu einem sehr vitalen Netz-werk entwickelt, das mehr als nur eineInteressengemeinschaft ist. Die Hauptan-liegen der Mitglieder bestehen zunächstdarin, die Zusammenarbeit zwischenProduzenten und Medienschaffenden inden jeweiligen Mitgliedsländern bei ge-meinsamen Projekten verbessern zu hel-fen, Koproduktionen zu initiieren undeventuelle Auslandsdreharbeiten mitfachlichem Rat und praktischer Hilfe zuunterstützen. Zudem dient CineRegio dem Austauschüber Finanzierungs-, Produktions- undFörderbedingungen mit dem Ziel – dort,wo dies sinnvoll und möglich ist – Krite-rien anzugleichen oder zu vereinfachen.Auf Initiative der MDM haben sich indiesem Jahr CineRegio-Vertreter in derArbeitsgruppe KIDSREGIO zusammenge-funden, um über Möglichkeiten einerverstärkten Zusammenarbeit hinsichtlichFinanzierung, Produktion und Auswer-tung im Kinder- und Jugendfilmbereichzu diskutieren. ■Oliver Rittweger

Deutsche KindermedienstiftungGOLDENER SPATZ

Wir gratulieren herzlichManfred Schmidt und seinem Team

zu 10 Jahren erfolgreicher Arbeit

Kommt Ihr erst mal in unser Alter!Wir gratulieren zum 10-jährigen Jubiläum.

www.fi lmfest-dresden.de

»Delta«»Lepel«

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Branchenfeedback

Karsten Stöter, Rohfilm GmbH»In Zeiten radikaler kultureller Gleichma-cherei in Film und Fernsehen bietet unsdie Förderung die Chance, regionale au-thentische Geschichten auf der großenLeinwand zu erzählen. Im besten Falleerobern wir uns damit ein Stück europäi-sche Kultur- und Marktpräsenz zurück.«

Manuela Stehr, X Filme CreativePool GmbH»Kultur und damit auch Film gehört zuden überlebenswichtigen Gütern derMenschen. Solange sich diese nicht aussich selbst heraus finanzieren kann –und vielleicht auch nicht sollte – brau-chen wir die Filmförderung wie der Pa-tient den Arzt. Perspektivisch wäre esschön, wenn auch hier ein Zweig dieProphylaxe wäre, das heißt, die Unter-stützung der Filmschaffenden durch dieFilmförderung im Spiel der Marktgewal-tigen ist immer willkommen.«

Thomas Springer, Tradewind Pictures GmbH»Mitteldeutsche Talente, die heute ihre ersten Low-Budget Projekte realisieren,werden in fünf bis zehn Jahren zu den

wichtigen Playern der Region gehören.Daher muss die Förderung des Nach-wuchses eine der Kernaufgaben derMDM bleiben. In Form von Trainingspro-grammen, Förderung von Nachwuchs-projekten und Nachwuchsunternehmen,sowie in der gezielten Integration jungerFilmschaffender in große, internationaleProduktionen, die in Mitteldeutschland re-alisiert werden. Der Nachwuchs von heu-te ist der Medienstandort von morgen.«

Jens Meurer, Egoli Tossell Film Halle GmbH»Wenn wir überlegen, wie sieht Filmför-derung in zehn Jahren aus, sollten wirauch überlegen, wie sehen Filmfirmen inzehn Jahren aus? Wir machen jetzt seit15 Jahren Filme, zehn davon in Mittel-deutschland. Zwischenstand: Das Fir-menmotto von Regina Ziegler ›Produzie-ren bleibt schwierig‹ ist sehr gut ge-wählt. Noch mehr als am Anfang hoffeich auf Filmförderung nicht nur als Unter-stützung einzelner Projekte, sondern alsnachhaltige Förderung des Unterneh-mens Filmproduktion. Ich glaube nicht,dass dies in den nächsten zehn Jahrenleichter werden wird.«

Feedback von derBranche: zehn JahreMitteldeutsche Medien-förderung – wir batenum Lob, Tadel undAnregungen für unsereArbeit.

In aller Freundschaft

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Eva Matlok, AG Kino – Gildedeutscher Filmkunsttheater e.V.»Zehn Jahre MDM – das sind siebenJahre stabile und kreative Kontakte, ausdenen sich die Filmkunstmesse Leipzigals wichtigster Branchenevent im Art-housebereich über die Landesgrenzenhinaus erfolgreich entwickelte. Dafür an dieser Stelle ein aufrichtiges Danke-schön. Für die Weiterentwicklung undStärkung des Film- und KinostandortsMitteldeutschland sollte unter kulturellen,filmwirtschaftlichen und gesellschaftspoli-tischen Gesichtspunkten die Einführungeiner Kinoförderung – über die Vergabevon Kinoprogrammpreisprämien hinaus– als einer der unverzichtbaren Förder-schwerpunkte auf der Agenda stehen.«

Tony Loeser, MotionWorks GmbHDurch die Unterstützung der MDM hatsich in den letzten zehn Jahren in Mittel-deutschland eine gesunde und sehr krea-tive Medienlandschaft entwickelt. Vielegute, interessante und erfolgreiche Fir-men und Produktionen sind entstandenund damit auch viele Arbeitsplätze, besonders für viele junge Absolventen.Um die Positionen der Firmen am Marktzu halten und zu stärken, brauchen wirin Mitteldeutschland eine starke undauch finanziell noch besser aufgestellteMDM.«

Marcel Lenz/Guido Schwab, ostlicht filmproduktion»Neben aller Wirtschaftlichkeit mussauch zukünftig der Film als Kulturgut gelten und aktiv unterstützt werden. Wirwünschen uns ein Wachstum des Bud-gets der MDM, das der positiven Ent-wikklung der mitteldeutschen Brancheund den steigenden Produktionsbudgetsgerecht wird. Wir freuen uns auf weitereJahre engagierter, vertrauensvoller undkritischer Zusammenarbeit!«

Jens Körner, filmkombinat nordost GmbH & Co. KG»Ich hoffe vor allem, dass weiter unter-schiedliche Segmente gefördert werden,neben TV- & Großproduktionen insbe-sondere solche Filme ihren Weg finden,die Themen der Region aufgreifen undso die kulturelle Identität stärken, dassder Nachwuchs und sperrige Filme ihreChance bekommen. Daneben wünschteich mir eine Zentralisierung der verstreu-ten Ausbildungsaktivitäten, so dass einesich selbst tragende Szene entstehenkann. Auch von Vorteil wäre eine enge-re Zusammenarbeit zwischen regionalemPotenzial, dem MDR und der MDM.«

Ingelore König, Kinderfilm GmbH»Die Freiheit der Entscheidung kann undmuss immer eine Entscheidung für dieRegion sein. Klug und konsequent! Dasführt zu Effekten, die im Kleinen auchGroßes ermöglichen. Raus aus der Pro-vinz – rein in die Provinz! Das verlangtKreativität, kostet Geld und Nerven,aber bringt Kultur, Kommerz und künstle-rische Vielfalt – auch in den nächstenzehn Jahren MDM.«

Olaf Jacobs, Hoferichter & Jacobs GmbH»Eine lebendige Struktur ist die Basis fürkontinuierliche Produktion, eine funktio-nierende Infrastruktur, für Know-How undArbeitsplätze in der Region. Nachhalti-ge Filmförderung ist insofern auch Struk-turförderung.«

Heino Deckert, MA.JA.DE Film-produktion GmbH»Die MDM ist für Kinoproduzenten inMitteldeutschland eine wirtschaftlicheNotwendigkeit. Sie ermöglicht Planungs-sicherheit und damit eine Zukunft. WasFilmförderung in Zukunft leisten sollte?Genau das.«

Leander Carell, SchmitzKatzeFilmkollektiv GmbH & Co. KG»Wir finden, dass der Film in der Öf-fentlichkeit in Mitteldeutschland nochviel stärker präsent sein sollte. Hier wä-re es schön, wenn es noch mehr Eventsgäbe, bei denen der Film im Mittelpunktsteht – seien es Filmpreise oder Nach-wuchsideenwettbewerbe oder Publi-kumsveranstaltungen zum Thema. Einewirkliche Stärke der MDM sehen wir indem ganzheitlichen Förderansatz. Ge-rade die Kombination von Produktions-und Verleihförderung ist aus unsererSicht äußerst attraktiv.«

Simone Baumann, LE VisionFilm- und FernsehproduktionGmbH»Vor dem Hintergrund wachsender Kos-ten in der Filmproduktion und höhererBudgets der Filme sollte der Etat derFilmförderung dringend erhöht werden.Noch immer gilt: Langfristige Effekte imSinne von Arbeitsplätzen im filmspezifi-schen Bereich können nur Firmen erzie-len, die wirklich hier ansässig sind undjunge Leute ausbilden. Schade findeich, dass man die Lektorate für die ein-gereichten Projekte nicht einsehen kann.Selbst anonymisiert, würden sie Autorenund Produzenten nicht nur inhaltlichweiterhelfen, sondern auch klären, wel-ches Gewicht die Lektorate bei der Ent-scheidungsfindung haben.«

Helge Albers, Flying Moon Filmproduktion»Wir freuen uns auf mindestens zehnweitere Jahre Zusammenarbeit undwünschen Kraft dabei, den eingeschla-genen Kurs fortzusetzen: Unabhängigund mit Blick auf das individuelle Pro-jekt zu fördern, unbürokratisch undschnell abzuwickeln und die Leiden-schaft für das Kino zu bewahren.«

MDM Empfang Berlinale 2008

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Impressum

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Herausgeber: Manfred SchmidtMitteldeutsche Medienförderung GmbHHainstraße 17–19, 04109 LeipzigTelefon: (0341) 269 87 0 Telefax: (0341) 269 87 65Internet: www.mdm-online.dee-mail: [email protected]

Redaktionsleitung: Frank Salender

Autoren dieser Ausgabe: Oliver Rittweger,Ivonne Köhler, Alexander Kolbe, Anke Kunze, Wolfgang Otto, Hannnelore Adolph,Paul Klinger

Fotografen dieser Ausgabe: Thomas Schulze, Verena Toth, Hagen Keller, Joseph Wolfsberg, Steffen Jung-hans, Mario Pfeifer, Günther Berthold

Redaktionsschluss: 23.05.08

Verlag, Vertrieb, Anzeigen:zitadelle medien GmbHBüro BerlinRauchstraße 21, 10787 BerlinTelefon: (030) 26 39 17 22Telefax: (030) 26 39 17 11e-mail: [email protected]

Büro MagdeburgMoritzplatz 1a, 39124 MagdeburgTelefon: (0391) 256 49 50Telefax: (0391) 256 49 51

Gestaltung: zitadelle medien GmbH

Anzeigenpreise:Preisliste Nr. 4, gültig ab 01.01.02

Gerichtsstand und Erfüllungsort: Leipzig

Druck: Messedruck Leipzig GmbH

Erscheinungsweise: 4 mal jährlichnächste Ausgabe 04/08Redaktionsschluss: 26.08.08Ersterscheinungstag: 09.09.08

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder.Für unverlangt eingesandte Material (Ma-nuskripte, Bilder etc.) wird keine Haftungübernommen. Nachdruck von Beiträgen,auch auszugsweise, nur mit Genehmigungdes Herausgebers.

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Gesellschafter der MitteldeutschenMedienförderung GmbH (MDM)der Freistaat Sachsen,das Land Sachsen-Anhalt,der Freistaat Thüringen sowieder Mitteldeutsche Rundfunk unddas Zweite Deutsche Fernsehen.

TeamManfred SchmidtGeschäftsführerTel.: +49(0)341 – 260 87 [email protected]

Evelin BeckerAssistentin des GeschäftsführersTel.: +49(0)341 – 269 87 21Mobil: +49(0)174 – 333 65 [email protected]

Dr. Markus GörschFörderbereich: Produktion, Internationale KoproduktionenTel.: +49(0)341 – 269 87 12Mobil: +49(0)174 – 333 65 [email protected]

Alrun ZiemendorfFörderbereich: Produktion, Dokumentarfilm, AnimationTel.: +49(0)341 – 269 87 24Mobil: +49(0)174 – 333 65 [email protected]

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METRIX Media GmbHMansfelder Straße 56 | D-06108 Halle (Saale) | Fon: (0345) 4 78 07 50 | Fax: (0345) 4 78 07 77 | www.metrixmedia.de | [email protected]

Der SOUND zum Film

10 Jahre MDM – für METRIX eine Zeit in der wir zahlreichen aufregenden Filmproduktionenunseren SOUND geben durften.Alles Gute an das Team der MDM und einen Dank an unsere Geschäftspartner und Freunde.

+++ Spuk im Reich der Schatten +++ Mit IKEA nach Moskau +++

Silent Resident +++ Die Datsche +++ Too Much Future +++ Maria

am Wasser +++ Die letzte Fahrt der W. Gustloff +++ The World

Is Big +++ Schröders wunderbare Welt +++ Something Like Happiness

+++ Rosenhügel +++ Klopka – Die Falle +++ Milchwald +++

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HALLESTUDIO

Ihr habt den Stoff,

wir fangen ihn ein...

Wir gehen später ins Bett. Die digital images GmbH ist ein Unternehmen der Medienfirmengruppe „Studio Halle“

Flair for entertainment

Der Partner für den Filmschaffenden

in Mitteldeutschland

Full-Service Dienstleistung für Film- und Ton-Postproduktion, Mastering und Media Design.

www.digim.de