ME2BE HIERGEBLIEBEN SH Nord

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FLENSBURG SCHLESWIG HUSUM SANKT PETER ORDING SYLT HIERGEBLIEBEN AUSBILDUNG & STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN – NORD LAND SCHLESWIG-HOLSTEIN / LANDESBETRIEB STRASSENBAU UND VERKEHR SCHLESWIG-HOLSTEIN / VR BANK NIEBÜLL / STEUERBERATERKAMMER DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN / DUPONT DANISCO / NORD-OSTSEE-SPARKASSE / OSTERHUSUMER MEIEREI / GALERIE TOBIEN / STEUER KÄLTE- UND KLIMATECHNIK / VR BANK FLENSBURG-SCHLESWIG / BUNDESWEHR SCHLESWIG / KREISHANDWERKERSCHAFT / BIZ / WKK – WESTKÜSTENKLINIKUM HEIDE / AMT SÜDTONDERN DIE SCHÖNSTEN SEITEN DEINER REGION COMPANIES, SCHULE, LEUTE & SPOTS NIEBÜLL

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01/2014 Das Magazin für Ausbildung & Studium in deiner Region.

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FLENSBURG

SCHLESWIG

HUSUM

SANKT PETER ORDING

SYLT

HIERGEBL IEBENA U S B I L D U N G & S T U D I U M I N S C H L E S W I G - H O L S T E I N – N O R D

LAND SCHLESWIG-HOLSTEIN / LANDESBETRIEB STRASSENBAU UND VERKEHR SCHLESWIG-HOLSTEIN / VR BANK NIEBÜLL / STEUERBERATERKAMMER DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN / DUPONT DANISCO / NORD-OSTSEE-SPARKASSE / OSTERHUSUMER MEIEREI / GALERIE TOBIEN / STEUER KÄLTE- UND KLIMATECHNIK / VR BANK FLENSBURG-SCHLESWIG / BUNDESWEHR SCHLESWIG / KREISHANDWERKERSCHAFT / BIZ / WKK – WESTKÜSTENKLINIKUM HEIDE / AMT SÜDTONDERN

DIE SCHÖNSTEN SEITENDEINER REGIONCOMPANIES, SCHULE, LEUTE & SPOTS

NIEBÜLL

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Alle mal Hiergeblieben

Malstunde: Kramt mal euren inneren Bleistift hervor und zeichnet ein Bild vom Ausbildungslei-ter einer Stadtverwaltung, wie ihr ihn euch vor-stellt. Fertig? Gut, dann schnappt euch jetzt ein großes Radiergummi und fangt noch mal ganz von vorne an. Mussten wir auch tun!

Eine Ausbildung beim Land Schleswig-Holstein, in der Verwaltung oder beim Landesbetrieb Stra-ßenbau ist heute ganz anders, als man so denkt. Wir haben uns überall umgeschaut. Und in der Re-gionalschule Niebüll. Haben Azubis gefragt, auch an der beru� ichen Schule in Niebüll. Schnarchige Beamte haben wir nirgendwo getroffen. Schaut mal selbst.In und um Niebüll haben wir die interessantesten Arbeitgeber und Ausbilder unter die Lupe genom-men. Hier haben Unternehmen wie die Nord-Ost-see-Sparkasse, die Bundeswehr Schleswig oder Danisco Dupont ihren Sitz. Enorm, was hier für die Fachkräfte von morgen getan wird.

Sie alle wollen euch, wenn ihr wollt. Also, Hier-geblieben. Im spannenden Norden von Schles-wig-Holstein gibt es viel Neues zu entdecken.

HerzlichEuer ME2BE-Team und Josh, Chefredakteur

EDITORIAL

in der Verwaltung oder beim Landesbetrieb Stra-ßenbau ist heute ganz anders, als man so denkt. Wir haben uns überall umgeschaut. Und in der Re-gionalschule Niebüll. Haben Azubis gefragt, auch an der beru� ichen Schule in Niebüll. Schnarchige Beamte haben wir nirgendwo getroffen. Schaut

In und um Niebüll haben wir die interessantesten Arbeitgeber und Ausbilder unter die Lupe genom-men. Hier haben Unternehmen wie die Nord-Ost-see-Sparkasse, die Bundeswehr Schleswig oder Danisco Dupont ihren Sitz. Enorm, was hier für

in der Verwaltung oder beim Landesbetrieb Stra-ßenbau ist heute ganz anders, als man so denkt. Wir haben uns überall umgeschaut. Und in der Re-gionalschule Niebüll. Haben Azubis gefragt, auch an der beru� ichen Schule in Niebüll. Schnarchige Beamte haben wir nirgendwo getroffen. Schaut mal selbst.In und um Niebüll haben wir die interessantesten Arbeitgeber und Ausbilder unter die Lupe genom-men. Hier haben Unternehmen wie die Nord-Ost-see-Sparkasse, die Bundeswehr Schleswig oder Danisco Dupont ihren Sitz. Enorm, was hier für die Fachkräfte von morgen getan wird.

Sie alle wollen euch, wenn ihr wollt. Also, Hier-geblieben. Im spannenden Norden von Schles-wig-Holstein gibt es viel Neues zu entdecken.

HerzlichEuer ME2BE-Team und Josh, Chefredakteur

Editorial_01_2014_NOSWH.indd 1 19.03.14 12:07

STEUER

KARRIERE

DEINE

DUALES STUDIUM ZUM DIPLOM-FINANZWIRT/ ZUR DIPLOM-FINANZWIRTIN

AUSBILDUNGSDAUER: 3 JAHRENÄCHSTER EINSTELLUNGSTERMIN: 1. September 2015BEWERBUNGSENDE: 15. September 2014

EINSTELLUNGSVORAUSSETZUNGEN:• Abitur oder Fachhochschulreife • EU-Staatsangehörigkeit

AUSBILDUNG ZUM FINANZWIRT/ ZUR FINANZWIRTIN

AUSBILDUNGSDAUER: 2 JahreNÄCHSTER EINSTELLUNGSTERMIN: 15. August 2015BEWERBUNGSENDE: 15. September 2014

EINSTELLUNGSVORAUSSETZUNGEN: • Realschulabschluss• EU-Staatsangehörigkeit

WWW.FHVD.DEWWW.BIZSTEUER.SCHLESWIG-HOLSTEIN.DE

Die Bewerbung geht an das zuständigeFinanzamt für deinen Wohnort.

BILDUNGSZENTRUM DER STEUERVERWALTUNG DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN

Finanzamt_Anzeige_07012014_01.indd 2 25.02.14 13:06

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Alle mal Hiergeblieben

Malstunde: Kramt mal euren inneren Bleistift hervor und zeichnet ein Bild vom Ausbildungslei-ter einer Stadtverwaltung, wie ihr ihn euch vor-stellt. Fertig? Gut, dann schnappt euch jetzt ein großes Radiergummi und fangt noch mal ganz von vorne an. Mussten wir auch tun!

Eine Ausbildung beim Land Schleswig-Holstein, in der Verwaltung oder beim Landesbetrieb Stra-ßenbau ist heute ganz anders, als man so denkt. Wir haben uns überall umgeschaut. Und in der Re-gionalschule Niebüll. Haben Azubis gefragt, auch an der beru� ichen Schule in Niebüll. Schnarchige Beamte haben wir nirgendwo getroffen. Schaut mal selbst.In und um Niebüll haben wir die interessantesten Arbeitgeber und Ausbilder unter die Lupe genom-men. Hier haben Unternehmen wie die Nord-Ost-see-Sparkasse, die Bundeswehr Schleswig oder Danisco Dupont ihren Sitz. Enorm, was hier für die Fachkräfte von morgen getan wird.

Sie alle wollen euch, wenn ihr wollt. Also, Hier-geblieben. Im spannenden Norden von Schles-wig-Holstein gibt es viel Neues zu entdecken.

HerzlichEuer ME2BE-Team und Josh, Chefredakteur

EDITORIAL

in der Verwaltung oder beim Landesbetrieb Stra-ßenbau ist heute ganz anders, als man so denkt. Wir haben uns überall umgeschaut. Und in der Re-gionalschule Niebüll. Haben Azubis gefragt, auch an der beru� ichen Schule in Niebüll. Schnarchige Beamte haben wir nirgendwo getroffen. Schaut

In und um Niebüll haben wir die interessantesten Arbeitgeber und Ausbilder unter die Lupe genom-men. Hier haben Unternehmen wie die Nord-Ost-see-Sparkasse, die Bundeswehr Schleswig oder Danisco Dupont ihren Sitz. Enorm, was hier für

in der Verwaltung oder beim Landesbetrieb Stra-ßenbau ist heute ganz anders, als man so denkt. Wir haben uns überall umgeschaut. Und in der Re-gionalschule Niebüll. Haben Azubis gefragt, auch an der beru� ichen Schule in Niebüll. Schnarchige Beamte haben wir nirgendwo getroffen. Schaut mal selbst.In und um Niebüll haben wir die interessantesten Arbeitgeber und Ausbilder unter die Lupe genom-men. Hier haben Unternehmen wie die Nord-Ost-see-Sparkasse, die Bundeswehr Schleswig oder Danisco Dupont ihren Sitz. Enorm, was hier für die Fachkräfte von morgen getan wird.

Sie alle wollen euch, wenn ihr wollt. Also, Hier-geblieben. Im spannenden Norden von Schles-wig-Holstein gibt es viel Neues zu entdecken.

HerzlichEuer ME2BE-Team und Josh, Chefredakteur

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Inhalt

06

10

12

14

18

Hiergeblieben

Nordfriesland – ganz obenVon Nubul bis Niebüll

Mit dem Bürgermeister auf `nen „richtigen“ KaffeeInterview mit Wilfried Bockholt

Die Azubis vom Amt SüdtondernHier wird einiges erledigt!

Synje NorlandSynje singt von Liebe, Freundschaft und allem,

was sie bewegt

Schule

Ich hab da mal `ne Frage...Schüler der Regionalschule Niebüll erzählen,

was sie am liebsten in der Schule essen würden

20

22

26

28

30

32

36

38

Andere Länder, andere SattmacherSchulessen auf der ganzen Welt

RunderneuertDie Regionalschule Niebüll

Millionär oder Tischler? Schüler der beruflichen Schule in Niebüll

entwerfen ihren eigenen Lebensplan

Fit für den BerufsalltagDie Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südtondern gGmbH

schafft Perspektiven

Attraktives HandwerkDie Kreishandwerkerschaft Nordfriesland-Nord ist für mehr

als 300 Azubis in der überbetrieblichen Ausbildung eine

lehrreiche Zeit

Der Oscar für starke AusbildungsbetriebeDie Kreishandwerkerschaft

Companies

Modern, praxisnah und sicherGespräch mit Thorsten Albig über die Vorzüge

einer Ausbildung im öffentlichen Dienst

Neue Wege, neue Ziele Deine Ausbildung beim Landesbetrieb Straßenbau

und Verkehr Schleswig-Holstein

Azubi-Portraits

40

42

44

48

50

52

54

56

60

62

68

70

71

72

73

74

76

78

Bundeswehr SchleswigFluggerätemechanikerin, Elektroniker für Geräte und Syste-

me, Verwaltungsfachangestellte, Diplomverwaltungswirte,

Maler und Lackierer, Zahnmedizinische Fachangestellte

DuPont DaniscoMilchtechnologe, Groß- und Außenhandelskaufmann,

Milchwirtschaftliche Laborantin

Nord-Ostsee-SparkasseSparkassen-Vertriebskaufmann

VR Bank NiebüllBankkauffrau/-mann

Steuer Kälte- und Klimatechnik Bürokauffrauen

KreishandwerkerschaftTischler, Maurer

Osterhusumer MeiereiMilchtechnologin, Milchwirtschaftlicher Laborant

Delfine in NordfrieslandBeim TSV Rot-Weiß Niebüll zählt die Mannschaft, denn

Schwimmen ist nichts für Einzelkämpfer

Hotspots Niebüll

Zahlen mit Gefühlbei der Steuerberaterkammer

Von Niebüll aus in die WeltJedes zweite Eis auf der Welt, jeder dritte Käse und jedes

vierte Brot enthält Zusatzstoffe von DuPont Danisco

Mit Innovation gegen NachwuchsmangelDie Nord-Ostsee-Sparkasse. Warum sollte man eine Ausbil-

dung nicht so kreieren, wie man sie wirklich benötigt?

Top Ausbildung „made in germany“Die Osterhusumer Meierei. Milchtechnologen und

Milchwirtschaftliche Laboranten sind weltweit gefragt.

Arbeitsstund hat Gold im MundEin einzigartiger Beruf bei der Galerie Tobien

Ein lachendes und ein weinendes AugeSteuer. Manchmal läuft es einfach schief und das Leben

ändert sich grundlegend

Wakeboarder versus BankerVR Bank Flensburg-Schleswig. Warum Sportler und

Krawattenträger doch gut miteinander klarkommen

Ganz ohne UniformDie zivilen Ausbildungen bei der Bundeswehr

Fühl dich wohl!Die VR Bank Niebüll setzt darauf, dass es ihren

Mitarbeitern gut geht

Hiergeblieben

Editorial

Impressum

03

61

Inhalt_01_2014_Nord.indd Alle Seiten 19.03.14 11:14

Page 5: ME2BE HIERGEBLIEBEN SH Nord

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Inhalt

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Hiergeblieben

Nordfriesland – ganz obenVon Nubul bis Niebüll

Mit dem Bürgermeister auf `nen „richtigen“ KaffeeInterview mit Wilfried Bockholt

Die Azubis vom Amt SüdtondernHier wird einiges erledigt!

Synje NorlandSynje singt von Liebe, Freundschaft und allem,

was sie bewegt

Schule

Ich hab da mal `ne Frage...Schüler der Regionalschule Niebüll erzählen,

was sie am liebsten in der Schule essen würden

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Andere Länder, andere SattmacherSchulessen auf der ganzen Welt

RunderneuertDie Regionalschule Niebüll

Millionär oder Tischler? Schüler der beruflichen Schule in Niebüll

entwerfen ihren eigenen Lebensplan

Fit für den BerufsalltagDie Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südtondern gGmbH

schafft Perspektiven

Attraktives HandwerkDie Kreishandwerkerschaft Nordfriesland-Nord ist für mehr

als 300 Azubis in der überbetrieblichen Ausbildung eine

lehrreiche Zeit

Der Oscar für starke AusbildungsbetriebeDie Kreishandwerkerschaft

Companies

Modern, praxisnah und sicherGespräch mit Thorsten Albig über die Vorzüge

einer Ausbildung im öffentlichen Dienst

Neue Wege, neue Ziele Deine Ausbildung beim Landesbetrieb Straßenbau

und Verkehr Schleswig-Holstein

Azubi-Portraits

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Bundeswehr SchleswigFluggerätemechanikerin, Elektroniker für Geräte und Syste-

me, Verwaltungsfachangestellte, Diplomverwaltungswirte,

Maler und Lackierer, Zahnmedizinische Fachangestellte

DuPont DaniscoMilchtechnologe, Groß- und Außenhandelskaufmann,

Milchwirtschaftliche Laborantin

Nord-Ostsee-SparkasseSparkassen-Vertriebskaufmann

VR Bank NiebüllBankkauffrau/-mann

Steuer Kälte- und Klimatechnik Bürokauffrauen

KreishandwerkerschaftTischler, Maurer

Osterhusumer MeiereiMilchtechnologin, Milchwirtschaftlicher Laborant

Delfine in NordfrieslandBeim TSV Rot-Weiß Niebüll zählt die Mannschaft, denn

Schwimmen ist nichts für Einzelkämpfer

Hotspots Niebüll

Zahlen mit Gefühlbei der Steuerberaterkammer

Von Niebüll aus in die WeltJedes zweite Eis auf der Welt, jeder dritte Käse und jedes

vierte Brot enthält Zusatzstoffe von DuPont Danisco

Mit Innovation gegen NachwuchsmangelDie Nord-Ostsee-Sparkasse. Warum sollte man eine Ausbil-

dung nicht so kreieren, wie man sie wirklich benötigt?

Top Ausbildung „made in germany“Die Osterhusumer Meierei. Milchtechnologen und

Milchwirtschaftliche Laboranten sind weltweit gefragt.

Arbeitsstund hat Gold im MundEin einzigartiger Beruf bei der Galerie Tobien

Ein lachendes und ein weinendes AugeSteuer. Manchmal läuft es einfach schief und das Leben

ändert sich grundlegend

Wakeboarder versus BankerVR Bank Flensburg-Schleswig. Warum Sportler und

Krawattenträger doch gut miteinander klarkommen

Ganz ohne UniformDie zivilen Ausbildungen bei der Bundeswehr

Fühl dich wohl!Die VR Bank Niebüll setzt darauf, dass es ihren

Mitarbeitern gut geht

Hiergeblieben

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Impressum

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NIEBÜLLNIEBÜLLH I E R G E B L I E B E N

IN NIEBÜLL

I:

EINWOHNER

WWW.NIE-BUELL.DE

PLZ

9800

NF

: 25899

NORDFRIESLAND – GANZ OBENVON NUBUL BIS NIEBÜLL

KFZ

D

NIEBÜLLD

NIEBÜLLer Bischof von Schleswig ließ 1436

NIEBÜLLer Bischof von Schleswig ließ 1436

NIEBÜLLNIEBÜLLeinen kleinen Markt� ecken in sei-

NIEBÜLLNIEBÜLLnem liber censualis episcopi Sle-

NIEBÜLLNIEBÜLLwicensis eintragen. Der Flecken hieß Nubul

NIEBÜLLNIEBÜLL– heute kennt man ihn als Niebüll. Der kleine

NIEBÜLLNIEBÜLLOrt behielt lange Zeit seinen dör� ichen Cha-

NIEBÜLLNIEBÜLLrakter. Als 1887 die Maschinenbahn gebaut

NIEBÜLLNIEBÜLLwurde, änderte sich das schlagartig. Neben

NIEBÜLLNIEBÜLLden bäuerlichen Betrieben, die sich seit Jahr-

NIEBÜLLNIEBÜLLhunderten angesiedelt hatten, wurden nun

NIEBÜLLNIEBÜLLauch städtische Häuser gebaut, meist in ro-

NIEBÜLLNIEBÜLLtem Backstein, so wie man sie noch heute in

NIEBÜLLNIEBÜLLvielen Straßen sehen kann. Handel, Handwerk

NIEBÜLLNIEBÜLLund Gewerbe breiteten sich aus und immer

NIEBÜLLNIEBÜLLmehr Menschen siedelten sich an oder zogen

NIEBÜLLNIEBÜLLzumindest in die Nähe. Aus dem Dorf wurde

NIEBÜLLNIEBÜLLein zentraler Ort in Nordfriesland. NIEBÜLLNIEBÜLLDurch den 1. Weltkrieg verschob sich die NIEBÜLLNIEBÜLLdeutsch-dänische Grenze und die Kreisverwal-NIEBÜLLNIEBÜLLtung für das südliche Tondern wurde nach Nie-NIEBÜLLNIEBÜLLbüll verlegt. Einen weiteren positiven Impuls NIEBÜLLNIEBÜLLgab es 1927 durch den Bau der Eisenbahnstre-NIEBÜLLNIEBÜLLcke von Niebüll nach Westerland. Niebüll wur-NIEBÜLLNIEBÜLLde das Tor zu den Nordfriesischen Inseln und NIEBÜLLHiergeblieben_nord-intro_11022014_01.indd 1-2 19.03.14 09:49

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NIEBÜLLNIEBÜLLH I E R G E B L I E B E N

IN NIEBÜLL

I:

EINWOHNER

WWW.NIE-BUELL.DE

PLZ

9800

NF

: 25899

NORDFRIESLAND – GANZ OBENVON NUBUL BIS NIEBÜLL

KFZ

D

NIEBÜLLD

NIEBÜLLer Bischof von Schleswig ließ 1436

NIEBÜLLer Bischof von Schleswig ließ 1436

NIEBÜLLNIEBÜLLeinen kleinen Markt� ecken in sei-

NIEBÜLLNIEBÜLLnem liber censualis episcopi Sle-

NIEBÜLLNIEBÜLLwicensis eintragen. Der Flecken hieß Nubul

NIEBÜLLNIEBÜLL– heute kennt man ihn als Niebüll. Der kleine

NIEBÜLLNIEBÜLLOrt behielt lange Zeit seinen dör� ichen Cha-

NIEBÜLLNIEBÜLLrakter. Als 1887 die Maschinenbahn gebaut

NIEBÜLLNIEBÜLLwurde, änderte sich das schlagartig. Neben

NIEBÜLLNIEBÜLLden bäuerlichen Betrieben, die sich seit Jahr-

NIEBÜLLNIEBÜLLhunderten angesiedelt hatten, wurden nun

NIEBÜLLNIEBÜLLauch städtische Häuser gebaut, meist in ro-

NIEBÜLLNIEBÜLLtem Backstein, so wie man sie noch heute in

NIEBÜLLNIEBÜLLvielen Straßen sehen kann. Handel, Handwerk

NIEBÜLLNIEBÜLLund Gewerbe breiteten sich aus und immer

NIEBÜLLNIEBÜLLmehr Menschen siedelten sich an oder zogen

NIEBÜLLNIEBÜLLzumindest in die Nähe. Aus dem Dorf wurde

NIEBÜLLNIEBÜLLein zentraler Ort in Nordfriesland. NIEBÜLLNIEBÜLLDurch den 1. Weltkrieg verschob sich die NIEBÜLLNIEBÜLLdeutsch-dänische Grenze und die Kreisverwal-NIEBÜLLNIEBÜLLtung für das südliche Tondern wurde nach Nie-NIEBÜLLNIEBÜLLbüll verlegt. Einen weiteren positiven Impuls NIEBÜLLNIEBÜLLgab es 1927 durch den Bau der Eisenbahnstre-NIEBÜLLNIEBÜLLcke von Niebüll nach Westerland. Niebüll wur-NIEBÜLLNIEBÜLLde das Tor zu den Nordfriesischen Inseln und NIEBÜLLHiergeblieben_nord-intro_11022014_01.indd 1-2 19.03.14 09:49

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H I E R G E B L I E B E NIN NIEBÜLL

KAFFEEMAUS

Uschi Gade-Grabow

Foto Tim Riediger

In ihrer kleinen Cafélounge Kaffeemaus im Rat-haus treffen wir Uschi Gade-Grabow: „Ich � nde Niebüll toll, weil ich hier meinen Traum verwirk-lichen konnte – ein Kaffee eröffnen. Hier ist ein Ruhepol, man kann dem Alltag ent� iehen, ein-fach auf den gemütlichen Rathausmarkt mit sei-nen roten Backsteinhäusern schauen und nichts sagen. Ich bin total in meinem Element. Schon in meinem alten Bürojob war ich immer schon die Kaffeetante. Dann habe ich meine Leidenschaft zu meinem Beruf gemacht – mitten in Niebüll!“ Eine Etage tiefer laufen gerade die letzten Reno-vierungsarbeiten im Ratskeller. Auch den wird Uschi Gade-Grabow gemeinsam mit ihrem Mann, Michael Gade, auf Vordermann bringen. Die Gäste können kommen!

Es gibt etwa 150 Ortsnamen, die auf -büll enden. Es bedeutet einfach nur „Wohnen“ oder auch „Siedlung“. Die Bezeichnung stammt aus dem Friesischen und die meisten Orte mit einem -büll am Ende sind auch in Nordfriesland zu � nden. Niebüll ist übrigens das größte Büll.

„Kam än kiik hü en üülj frasch böre-hüs ütschucht, hü et baged än inruch-ted as.“ Verstanden? Das ist Friesisch. In Nordfriesland sprechen noch etwa 10.000 Einwohner diese alte Sprache. Von Wissenschaftlern wird sie als ‚se-riously endangered‘, also als ernsthaft gefährdet eingestuft.

Was hoppelt denn da? Osterhasen-alarm in Niebüll, heißt es alljährlich, wenn zig Osterha-sen in der Stadt unterwegs sind, um bunte Eier zu ver-teilen.

1593 ist ein Deich gebrochen – dank dieser Tatsache gibt es heute das Natur-bad „Wehle“ am Stadtrand. Sonnenba-den ist angesagt.

Wer auf dem Fahrradweg zwischen dem Niebüller Ortsteil Uhlebüll und der Gemeinde Bosbüll entlang der Bahnstrecke Richtung Dänemark unterwegs ist, kommt aus dem Naschen nicht heraus. Dort ist 2008 die „Straße der alten Obst-sorten“ entstanden. Jeder Baum auf dieser Strecke ist eine andere Sorte. Grüne Hinweisschildchen zeigen an, um welche Sorte es sich handelt und wer Baumpate ist.

KURIOSESden Halligen – und das ist es noch heute.Niebüll wuchs weiter, erlangte 1960 die Stadt-rechte. Mehr als 80.000 Menschen leben im Einzugsgebiet der kleinen Stadt. Ihren dör� i-chen Charakter hat sie sich dennoch bewahren können und genau das macht sie so charmant und liebenswert. Was genau Niebüll so liebenswert macht? Hier � ndet jeder seinen Platz. Familien fühlen sich hier ebenso wohl wie Senioren oder Menschen mit Handicaps. Es gibt Schulen, von der Grund-schule bis zum Gymnasium, eine Berufsschule und eine Bildungs- und Ausbildungswerkstatt. Das Sportangebot ist umfangreich. Man kann zum Beispiel schwimmen, drinnen und drau-ßen. Oder sich Bücher in der Stadtbücherei ausleihen, ein Naturkundemuseum besuchen oder ein Museum für moderne Kunst, in wun-derschönen Landschaften mal durchschnaufen, die Nähe zur Küste und zu Dänemark ausnut-zen und noch so viel mehr. Das alles macht aus Niebüll einfach mehr, als nur eine kleine Stadt – Niebüll ist ein Ort, an dem es sich zu leben lohnt.

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Stadtmarketing Niebüll

Hiergeblieben_nord-intro_11022014_01.indd 3-4 19.03.14 09:49

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H I E R G E B L I E B E NIN NIEBÜLL

KAFFEEMAUS

Uschi Gade-Grabow

Foto Tim Riediger

In ihrer kleinen Cafélounge Kaffeemaus im Rat-haus treffen wir Uschi Gade-Grabow: „Ich � nde Niebüll toll, weil ich hier meinen Traum verwirk-lichen konnte – ein Kaffee eröffnen. Hier ist ein Ruhepol, man kann dem Alltag ent� iehen, ein-fach auf den gemütlichen Rathausmarkt mit sei-nen roten Backsteinhäusern schauen und nichts sagen. Ich bin total in meinem Element. Schon in meinem alten Bürojob war ich immer schon die Kaffeetante. Dann habe ich meine Leidenschaft zu meinem Beruf gemacht – mitten in Niebüll!“ Eine Etage tiefer laufen gerade die letzten Reno-vierungsarbeiten im Ratskeller. Auch den wird Uschi Gade-Grabow gemeinsam mit ihrem Mann, Michael Gade, auf Vordermann bringen. Die Gäste können kommen!

Es gibt etwa 150 Ortsnamen, die auf -büll enden. Es bedeutet einfach nur „Wohnen“ oder auch „Siedlung“. Die Bezeichnung stammt aus dem Friesischen und die meisten Orte mit einem -büll am Ende sind auch in Nordfriesland zu � nden. Niebüll ist übrigens das größte Büll.

„Kam än kiik hü en üülj frasch böre-hüs ütschucht, hü et baged än inruch-ted as.“ Verstanden? Das ist Friesisch. In Nordfriesland sprechen noch etwa 10.000 Einwohner diese alte Sprache. Von Wissenschaftlern wird sie als ‚se-riously endangered‘, also als ernsthaft gefährdet eingestuft.

Was hoppelt denn da? Osterhasen-alarm in Niebüll, heißt es alljährlich, wenn zig Osterha-sen in der Stadt unterwegs sind, um bunte Eier zu ver-teilen.

1593 ist ein Deich gebrochen – dank dieser Tatsache gibt es heute das Natur-bad „Wehle“ am Stadtrand. Sonnenba-den ist angesagt.

Wer auf dem Fahrradweg zwischen dem Niebüller Ortsteil Uhlebüll und der Gemeinde Bosbüll entlang der Bahnstrecke Richtung Dänemark unterwegs ist, kommt aus dem Naschen nicht heraus. Dort ist 2008 die „Straße der alten Obst-sorten“ entstanden. Jeder Baum auf dieser Strecke ist eine andere Sorte. Grüne Hinweisschildchen zeigen an, um welche Sorte es sich handelt und wer Baumpate ist.

KURIOSESden Halligen – und das ist es noch heute.Niebüll wuchs weiter, erlangte 1960 die Stadt-rechte. Mehr als 80.000 Menschen leben im Einzugsgebiet der kleinen Stadt. Ihren dör� i-chen Charakter hat sie sich dennoch bewahren können und genau das macht sie so charmant und liebenswert. Was genau Niebüll so liebenswert macht? Hier � ndet jeder seinen Platz. Familien fühlen sich hier ebenso wohl wie Senioren oder Menschen mit Handicaps. Es gibt Schulen, von der Grund-schule bis zum Gymnasium, eine Berufsschule und eine Bildungs- und Ausbildungswerkstatt. Das Sportangebot ist umfangreich. Man kann zum Beispiel schwimmen, drinnen und drau-ßen. Oder sich Bücher in der Stadtbücherei ausleihen, ein Naturkundemuseum besuchen oder ein Museum für moderne Kunst, in wun-derschönen Landschaften mal durchschnaufen, die Nähe zur Küste und zu Dänemark ausnut-zen und noch so viel mehr. Das alles macht aus Niebüll einfach mehr, als nur eine kleine Stadt – Niebüll ist ein Ort, an dem es sich zu leben lohnt.

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Stadtmarketing Niebüll

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BÜRGERMEISTERDER

WIR HABEN UNS

MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF ‘NEN „RICHTIGEN“ KAFFEEGETROFFEN UND ERFAHREN, WARUM DER EINKAUF MANCHMAL ETWAS LÄNGER DAUERT

W ir sind schon ganz lange kein Dorf mehr und trotzdem nicht verstäd-tert“, beschreibt Wilfried Bockholt,

Bürgermeister von Niebüll, seine Stadt. „Im Gegensatz zu anderen Kommunen sind un-sere Einwohnerzahlen nicht rückläufig. Wir legen sogar zu.“ Diese positive Entwicklung wünscht sich so manche Kommune, deren Einwohnerzahlen allmählich schrumpfen. Und man fragt sich: Wie machen die das? Was hat dieser Ort an der oberen Grenze Nordfries-lands, was andere nicht haben? Der Bürger-meister hat dafür eine einfache Erklärung: „Wir sind ein zentraler Ort in einem ländlich geprägten Raum. Wir sind für junge Famili-en ein beliebter Wohnstandort, weil wir all das bieten können, was sie benötigen. Das beginnt bei der Geburtsvorbereitung und Krippenplätzen, geht über Kindergarten und Grundschule bis hin zum Gymnasium und zur Kreisberufsschule mit über 2.300 Schülern.“ Die Siedlungsentwicklung ist in vollem Gang, die Neubautätigkeit floriert. All das wirkt sich natürlich auch positiv auf Handwerk und Handel aus – stabile Voraussetzungen für eine starke Infrastruktur!

Wilfried Bockholt ist gebürtiger Eidersted-ter, zog bereits im Kindesalter mit den Eltern nach Leck, ganz in die Nähe von Niebüll, und absolvierte eine Ausbildung zum Verwaltungs-angestellten: „Ich ging dann in die Finanzab-teilung und als schließlich die Bürgermeister-direktwahl eingeführt wurde, habe ich mich aufstellen lassen. Und gewonnen“, erinnert er sich gern. Ganz offensichtlich macht er seinen Job sehr gut, denn inzwischen ist er in seiner dritten Amtszeit angekommen. Dennoch bleibt er sympathisch bescheiden: „Es gehört auch Glück dazu. Die Rahmenbedingungen könnten für meine Arbeit hier nicht besser sein. Niebüll hat keine finanziellen Probleme und aus die-ser komfortablen Grundsituation heraus lässt sich immer besser argumentieren, als wenn man sich in einer Notsituation befindet. Auch den Syltfaktor darf man nicht unterschätzen!“ Die Nähe zur Insel und die schnelle Anbindung durch den funktionierenden Bahnhof eröffnet

den Niebüller Geschäftsleuten und Handwer-kern einen umsatzstarken Absatzmarkt und vielen Bürgern auch den Sylter Arbeitsmarkt. Bereits seit den 60-er Jahren sorgt Niebüll für Strukturen, die das Leben und Arbeiten von Menschen mit Behinderungen unterstützen. Zum Beispiel bieten die ‚Mürwiker Werkstätten‘ etwa 300 Arbeitsplätze, 250 davon für Men-schen mit Behinderung. Der Ortsverein der ‚Le-benshilfe‘ unterhält ein Wohnheim und betreut Menschen mit Handicaps und deren Familien: „Das Förderzentrum für geistige Entwicklung liefert den schulischen Hintergrund. Menschen

mit Handicaps sind bei uns mittendrin und wahrnehmbar – das ist schon beinahe eine Tra-dition“, findet Wilfried Bockholt. In Zukunft wird eine ganz neue Herausforderung auf viele Städte zukommen, die vor zehn Jahren noch niemand im Blickfeld hatte: „Die Menschen mit Behinderung kommen ins Rentenalter. Ihr gewohnter Tagesablauf, zum Beispiel in den Werkstätten, fällt dann weg und es müssen andere Alltagsstrukturen entwickelt und rea-lisiert werden. Dieser Herausforderung stellen wir uns gerne“, bekräftigt Wilfried Bockholt. „Inklusion ist gut und richtig. Dafür stehen wir!“ Es gibt also immer noch viel zu tun und die Arbeit wird nie langweilig. Wenn der Bür-germeister frei hat, genießt er es, am Gottes-koogsee zu chillen: „Der Gotteskoog ist einer der ältesten Köge überhaupt. Vor Jahren schon wurde er renaturiert und zum Wasservogel-schutzgebiet erklärt. Dort kann ich sitzen und einfach nur gucken – das ist etwas Anderes als das Bürogeschäft! Wenn mir nach Kultur ist, besuche ich unser Richard Haizmann Museum, das Friesische Heimatmuseum oder das Natur-kundemuseum. Die Ausstellung des Naturkun-demuseums wurde kürzlich auf den neuesten museumspädagogischen Stand gebracht.“

Ein echtes Highlight und einer der bür-germeisterlichen Lieblingsorte ist der Wochen-markt am Samstag. Der ist nämlich nicht nur Markt, sondern gleichzeitig ein beliebter Treff-punkt: „Es kommt vor, dass man zwei Stunden auf dem Markt war und noch nichts eingekauft hat“, muss er schmunzeln „man trifft sich, un-terhält sich und manchmal wird sogar Stadt-politik gemacht!“ Wenn er irgendwann dann doch dazu kommt, ein bisschen einzukaufen, landen häufig auch die Zutaten für eine ganz bestimmte Suppe im Einkaufskorb: „Diese Sup-pe mochte ich schon weit vor meiner Zeit als Bürgermeister. Meine Schwiegermutter ging in ihren Garten und erntete Gemüse. Daraus zauberte sie eine fantastische frische Suppe“, erzählt er. Auf die Frage, wie sich die Suppe denn nennen würde, muss er lachen: „Sie heißt ‚Bürgermeisters Gartensuppe‘!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

ÜBRIGENS!

Kaffee wird nur in Ländern rund um den Äquator ange-baut. Diese Länder ergeben zusammen den so genannten

„Kaffeegürtel“.

WILFRIED BOCKHOLT

„Menschen mit Handicaps sind bei uns mittendrin und wahrnehmbar – das ist schon

beinahe eine Tradition.“

Hiergeblieben_Bürgermeister_Azubis_11022014_01.indd 1-2 18.03.14 16:28

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BÜRGERMEISTERDER

WIR HABEN UNS

MIT DEM BÜRGERMEISTER AUF ‘NEN „RICHTIGEN“ KAFFEEGETROFFEN UND ERFAHREN, WARUM DER EINKAUF MANCHMAL ETWAS LÄNGER DAUERT

W ir sind schon ganz lange kein Dorf mehr und trotzdem nicht verstäd-tert“, beschreibt Wilfried Bockholt,

Bürgermeister von Niebüll, seine Stadt. „Im Gegensatz zu anderen Kommunen sind un-sere Einwohnerzahlen nicht rückläufig. Wir legen sogar zu.“ Diese positive Entwicklung wünscht sich so manche Kommune, deren Einwohnerzahlen allmählich schrumpfen. Und man fragt sich: Wie machen die das? Was hat dieser Ort an der oberen Grenze Nordfries-lands, was andere nicht haben? Der Bürger-meister hat dafür eine einfache Erklärung: „Wir sind ein zentraler Ort in einem ländlich geprägten Raum. Wir sind für junge Famili-en ein beliebter Wohnstandort, weil wir all das bieten können, was sie benötigen. Das beginnt bei der Geburtsvorbereitung und Krippenplätzen, geht über Kindergarten und Grundschule bis hin zum Gymnasium und zur Kreisberufsschule mit über 2.300 Schülern.“ Die Siedlungsentwicklung ist in vollem Gang, die Neubautätigkeit floriert. All das wirkt sich natürlich auch positiv auf Handwerk und Handel aus – stabile Voraussetzungen für eine starke Infrastruktur!

Wilfried Bockholt ist gebürtiger Eidersted-ter, zog bereits im Kindesalter mit den Eltern nach Leck, ganz in die Nähe von Niebüll, und absolvierte eine Ausbildung zum Verwaltungs-angestellten: „Ich ging dann in die Finanzab-teilung und als schließlich die Bürgermeister-direktwahl eingeführt wurde, habe ich mich aufstellen lassen. Und gewonnen“, erinnert er sich gern. Ganz offensichtlich macht er seinen Job sehr gut, denn inzwischen ist er in seiner dritten Amtszeit angekommen. Dennoch bleibt er sympathisch bescheiden: „Es gehört auch Glück dazu. Die Rahmenbedingungen könnten für meine Arbeit hier nicht besser sein. Niebüll hat keine finanziellen Probleme und aus die-ser komfortablen Grundsituation heraus lässt sich immer besser argumentieren, als wenn man sich in einer Notsituation befindet. Auch den Syltfaktor darf man nicht unterschätzen!“ Die Nähe zur Insel und die schnelle Anbindung durch den funktionierenden Bahnhof eröffnet

den Niebüller Geschäftsleuten und Handwer-kern einen umsatzstarken Absatzmarkt und vielen Bürgern auch den Sylter Arbeitsmarkt. Bereits seit den 60-er Jahren sorgt Niebüll für Strukturen, die das Leben und Arbeiten von Menschen mit Behinderungen unterstützen. Zum Beispiel bieten die ‚Mürwiker Werkstätten‘ etwa 300 Arbeitsplätze, 250 davon für Men-schen mit Behinderung. Der Ortsverein der ‚Le-benshilfe‘ unterhält ein Wohnheim und betreut Menschen mit Handicaps und deren Familien: „Das Förderzentrum für geistige Entwicklung liefert den schulischen Hintergrund. Menschen

mit Handicaps sind bei uns mittendrin und wahrnehmbar – das ist schon beinahe eine Tra-dition“, findet Wilfried Bockholt. In Zukunft wird eine ganz neue Herausforderung auf viele Städte zukommen, die vor zehn Jahren noch niemand im Blickfeld hatte: „Die Menschen mit Behinderung kommen ins Rentenalter. Ihr gewohnter Tagesablauf, zum Beispiel in den Werkstätten, fällt dann weg und es müssen andere Alltagsstrukturen entwickelt und rea-lisiert werden. Dieser Herausforderung stellen wir uns gerne“, bekräftigt Wilfried Bockholt. „Inklusion ist gut und richtig. Dafür stehen wir!“ Es gibt also immer noch viel zu tun und die Arbeit wird nie langweilig. Wenn der Bür-germeister frei hat, genießt er es, am Gottes-koogsee zu chillen: „Der Gotteskoog ist einer der ältesten Köge überhaupt. Vor Jahren schon wurde er renaturiert und zum Wasservogel-schutzgebiet erklärt. Dort kann ich sitzen und einfach nur gucken – das ist etwas Anderes als das Bürogeschäft! Wenn mir nach Kultur ist, besuche ich unser Richard Haizmann Museum, das Friesische Heimatmuseum oder das Natur-kundemuseum. Die Ausstellung des Naturkun-demuseums wurde kürzlich auf den neuesten museumspädagogischen Stand gebracht.“

Ein echtes Highlight und einer der bür-germeisterlichen Lieblingsorte ist der Wochen-markt am Samstag. Der ist nämlich nicht nur Markt, sondern gleichzeitig ein beliebter Treff-punkt: „Es kommt vor, dass man zwei Stunden auf dem Markt war und noch nichts eingekauft hat“, muss er schmunzeln „man trifft sich, un-terhält sich und manchmal wird sogar Stadt-politik gemacht!“ Wenn er irgendwann dann doch dazu kommt, ein bisschen einzukaufen, landen häufig auch die Zutaten für eine ganz bestimmte Suppe im Einkaufskorb: „Diese Sup-pe mochte ich schon weit vor meiner Zeit als Bürgermeister. Meine Schwiegermutter ging in ihren Garten und erntete Gemüse. Daraus zauberte sie eine fantastische frische Suppe“, erzählt er. Auf die Frage, wie sich die Suppe denn nennen würde, muss er lachen: „Sie heißt ‚Bürgermeisters Gartensuppe‘!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

ÜBRIGENS!

Kaffee wird nur in Ländern rund um den Äquator ange-baut. Diese Länder ergeben zusammen den so genannten

„Kaffeegürtel“.

WILFRIED BOCKHOLT

„Menschen mit Handicaps sind bei uns mittendrin und wahrnehmbar – das ist schon

beinahe eine Tradition.“

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

DIE AZUBISVOM AM T SÜDTONDERN

„Nach einem Wirtschaftspraktikum hatte ich total Lust auf einen Bürojob! Es ist viel abwechslungsreicher, als

man meint, weil man in vielen verschiedenen Bereichen arbeitet. Im Augenblick bin ich im Sachgebiet ‚Haushalt

und Steuern‘ tätig und bearbeite die Rückläufer der Steuerbescheide. Meine Aufgabe ist es zum Beispiel,

Bürger ausfindig zu machen, die umgezogen sind, aber vergessen haben, sich umzumelden. Außerdem gefällt mir die Arbeitszeit sehr gut, weil ich auch weiterhin meinem Sport nachgehen kann. Neben Leichtathletik spiele ich noch Fuß- und Volleyball. Dank der Gleitzeit klappt das

immer gut.“

HIER WIRD EINIGES ERLEDIGT!

„Ich habe in zwei Praktika hier im Amt Südtondern viele Einblicke bekommen und es hat mir gut gefallen. Gerade bin ich als Vertretung im Personalbüro sozu-

sagen das Mädchen für alles. Ich schreibe Urkunden für Dienstjubiläen, über-prüfe Stundenzettel und berechne Zuschläge, zum Beispiel für geleistete Arbeit an Wochenenden. In meiner Freizeit schwimme ich gerne und kochen kann ich

auch ziemlich gut – besonders Lasagne. Am liebsten kümmere ich mich aber um Henry, meinen Jack Russell-Terrier.“

Sina Kießler, 21 Jahre 2. Ausbi ldungs jahr zur Verwaltungsfachangestell ten be im Amt

Südtondern

„Eigentlich wollte ich auf dem Fachgymnasium Abitur machen, habe mich aber doch lieber für eine Ausbildung entschieden. Ein sicherer Job war mir dabei sehr wichtig, ich habe mich umgesehen, mich informiert und mich dann hier

beworben. Das Vorstellungsgespräch war lockerer als ich dachte. Aber ein wenig aufgeregt war ich schon. Seit dieser Woche bin ich im Ordnungsamt. Da werden

Zwangsräumungen, die Überwachung des ruhenden Verkehrs und auch Tierschutz-fälle auf mich zukommen. Wenn ich frei habe, fotografiere ich sehr gerne - am

liebsten Landschaften.“

Alexander Maar, 22 Jahre2. Ausbi ldungs jahr zum Verwaltungsfachangestell ten be im Amt

Südtondern

Gyde Paul sen, 21 Jahre 2. Ausbi ldungs jahr zur Verwaltungsfachange-

s tel l ten be im Amt Südtondern

Verwaltung ist langweilig? Von wegen! Die meisten haben nur eine falsche Vorstellung.Das Amt Südtondern bildet jedes Jahr drei Azubis zu Verwaltungsfachangestellten aus. Ausbildungsleiter Uwe Kressin wählt sie gemeinsam mit Kollegen aus. Dabei spielen nicht nur die Schulnoten eine Rolle, sondern auch, wie sie sich im persönlichen Gespräch schlagen: „Man merkt sehr schnell, ob sie sich für kommunale Politik interessieren. Ein Eignungstest ist auch immer abhängig von der Tagesform und zeigt nur einen Abriss dessen, was eine Person eigentlich ausmacht. Das Gespräch sagt uns viel mehr - und wir haben uns bei der Wahl der Azubis noch nie vergriffen!“

Hiergeblieben_Bürgermeister_Azubis_11022014_01.indd 3-4 18.03.14 16:28

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

DIE AZUBISVOM AM T SÜDTONDERN

„Nach einem Wirtschaftspraktikum hatte ich total Lust auf einen Bürojob! Es ist viel abwechslungsreicher, als

man meint, weil man in vielen verschiedenen Bereichen arbeitet. Im Augenblick bin ich im Sachgebiet ‚Haushalt

und Steuern‘ tätig und bearbeite die Rückläufer der Steuerbescheide. Meine Aufgabe ist es zum Beispiel,

Bürger ausfindig zu machen, die umgezogen sind, aber vergessen haben, sich umzumelden. Außerdem gefällt mir die Arbeitszeit sehr gut, weil ich auch weiterhin meinem Sport nachgehen kann. Neben Leichtathletik spiele ich noch Fuß- und Volleyball. Dank der Gleitzeit klappt das

immer gut.“

HIER WIRD EINIGES ERLEDIGT!

„Ich habe in zwei Praktika hier im Amt Südtondern viele Einblicke bekommen und es hat mir gut gefallen. Gerade bin ich als Vertretung im Personalbüro sozu-

sagen das Mädchen für alles. Ich schreibe Urkunden für Dienstjubiläen, über-prüfe Stundenzettel und berechne Zuschläge, zum Beispiel für geleistete Arbeit an Wochenenden. In meiner Freizeit schwimme ich gerne und kochen kann ich

auch ziemlich gut – besonders Lasagne. Am liebsten kümmere ich mich aber um Henry, meinen Jack Russell-Terrier.“

Sina Kießler, 21 Jahre 2. Ausbi ldungs jahr zur Verwaltungsfachangestell ten be im Amt

Südtondern

„Eigentlich wollte ich auf dem Fachgymnasium Abitur machen, habe mich aber doch lieber für eine Ausbildung entschieden. Ein sicherer Job war mir dabei sehr wichtig, ich habe mich umgesehen, mich informiert und mich dann hier

beworben. Das Vorstellungsgespräch war lockerer als ich dachte. Aber ein wenig aufgeregt war ich schon. Seit dieser Woche bin ich im Ordnungsamt. Da werden

Zwangsräumungen, die Überwachung des ruhenden Verkehrs und auch Tierschutz-fälle auf mich zukommen. Wenn ich frei habe, fotografiere ich sehr gerne - am

liebsten Landschaften.“

Alexander Maar, 22 Jahre2. Ausbi ldungs jahr zum Verwaltungsfachangestell ten be im Amt

Südtondern

Gyde Paul sen, 21 Jahre 2. Ausbi ldungs jahr zur Verwaltungsfachange-

s tel l ten be im Amt Südtondern

Verwaltung ist langweilig? Von wegen! Die meisten haben nur eine falsche Vorstellung.Das Amt Südtondern bildet jedes Jahr drei Azubis zu Verwaltungsfachangestellten aus. Ausbildungsleiter Uwe Kressin wählt sie gemeinsam mit Kollegen aus. Dabei spielen nicht nur die Schulnoten eine Rolle, sondern auch, wie sie sich im persönlichen Gespräch schlagen: „Man merkt sehr schnell, ob sie sich für kommunale Politik interessieren. Ein Eignungstest ist auch immer abhängig von der Tagesform und zeigt nur einen Abriss dessen, was eine Person eigentlich ausmacht. Das Gespräch sagt uns viel mehr - und wir haben uns bei der Wahl der Azubis noch nie vergriffen!“

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S Y N J E N O R L A N D

SÄNGERIN

Synje Norland singt von Liebe, Freundschaft und allem, was sie bewegt

M usikkarriere machen! Davon träumen Millionen, nicht nur Teenies. Man geht in eine Talentshow, lässt sich

ein bisschen coachen und wird vom Fleck weg entdeckt, reich und berühmt. Dass es so ein-fach nicht ist und dass hinter all dem Ruhm viel Arbeit steckt, Mut neue Wege zu gehen und, dass man vor allem auch das Handwerks-zeug benötigt, können sich viele gar nicht vorstellen. Synje Norland kann im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied davon singen, denn sie hat es geschafft – ganz ohne Show versteht sich.

Sie ist ein wahres Naturtalent. Die Zeile aus dem ABBA-Song ‚Thank you for the music’ passt perfekt zu ihr: „Sie hat gesun-gen, bevor sie geredet hat“, erinnert sich Synjes Vater Jür-gen. Es folgten Gesangs- und Klavierunterricht. Irgendwann griff sie zur Gitarre und brach-te sich das meiste selbst bei. Mit 14 gründete sie ihre erste Band, coverte alles Mögliche. Diese ersten Schritte passierten in ihrer Heimat Nordfriesland, wo sie in einem kleinen Ort ganz in der Nähe von Niebüll aufwuchs: „Niebüll ist das Bes-te, was einem Kind passieren kann. Es hat mir an nichts gefehlt“, erinnert sie sich gerne an ihre Kindheit. Doch während sie größer wurde, schien Niebüll immer kleiner zu werden: „Ich musste einfach raus, weit weg. Niebüll wurde mir zu eng“, erzählt sie. Die Schule, naja, auf die hatte sie sowieso keinen Bock mehr, gibt sie zu: „Ich habe es nie bereut, die Schule ab-gebrochen zu haben!“ Von der nordfriesischen Provinz aus zog es sie direkt in die Metropole München, dann

nach Hamburg. Ein Praktikum im Hotelfach führte sie nach Kanada: „Es hat mir großen Spaß gemacht, aber eine Ausbildung wollte ich doch lieber nicht machen. Sowieso hätte ich unmöglich drei Jahre an einem Fleck sein kön-nen – ich hätte viel zu viel verpasst“, muss sie schmunzeln. Damit hat sie sicher Recht. Während ihrer Zeit in Kanada begann sie, eigene Songs zu schreiben und zu texten. Ihre

Melodien sind ebenso facettenreich wie ihre Texte. Von melancholisch bis folkig und pop-pig umspannen ihre gefühlvollen Balladen ein breites Spektrum und erzählen von Liebe, Freundschaft und Beziehungen – eben von al-lem, was sie bewegt. Zurück in Deutschland ist Hamburg für zwölf Jahre ihr Lebensmittelpunkt. Sie veröf-fentlichte zwei Alben, 2007 ‚Skipping Stones‘ und 2011 ‚To the Other Side‘. Sie schrieb Titel für Kino- und Fernsehproduktionen, tourte im

letzten Jahr mit Santiano. Die Kritiker über-schlagen sich und loben Synje in den höchsten Tönen: „Ich nehme das immer noch so wahr, als würde über jemand anderen geschrieben“, er-zählt sie „aber ich freue mich natürlich!“ Es ist auch diese Bescheidenheit, die Synje so sym-pathisch macht. Keine Allüren, kein Gezicke. Sie ist ein bodenständiges Mädchen aus Nord-friesland geblieben: „Und Niebüll ist immer

noch meine Heimat. Nordfries-land hat herrliche Lichtspiele, das Wasser ist wunderschön. Ich liebe das.“ Inzwischen hat sie Ham-burg den Rücken gekehrt und lebt auf einem alten Resthof mit Hühnern, Katzen und Ge-müsegarten in der Nähe von Lüneburg. Hamburg ist nur eine Stunde entfernt – nah ge-nug, um das kulturelle Angebot zu nutzen und weit genug, um nicht ständig dem Konsum aus-gesetzt zu sein. Ob sie von ihrer Musik le-ben kann? Ja, sie kann. Aber wenn sie größere Pläne hat, zum Beispiel eine Reise, geht sie noch immer gerne kellnern: „Die Musikbrache ist manchmal ein wenig an der Realität vor-bei. Ich finde es ist cool auch

‚normale‘ Menschen zu treffen. Das erdet mich und ich behalte meinen offenen Blick. Das tut mir gut!“ Diesen offenen Blick wird Synje sicher niemals verlieren. Dafür ist sie viel zu sehr sie selbst. Das Musikgeschäft ist nicht ohne: „Man muss immer am Ball bleiben. Nichts fällt einem in den Schoß“, weiß sie, „Dennoch mache ich ganz genau das, was ich machen möchte!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Foto Synje Norland

* 1982 in Niebüll

I began to sing long before I could talk

Niebüll_Prominenter__26022014_01.indd Alle Seiten 18.03.14 16:11

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S Y N J E N O R L A N D

SÄNGERIN

Synje Norland singt von Liebe, Freundschaft und allem, was sie bewegt

M usikkarriere machen! Davon träumen Millionen, nicht nur Teenies. Man geht in eine Talentshow, lässt sich

ein bisschen coachen und wird vom Fleck weg entdeckt, reich und berühmt. Dass es so ein-fach nicht ist und dass hinter all dem Ruhm viel Arbeit steckt, Mut neue Wege zu gehen und, dass man vor allem auch das Handwerks-zeug benötigt, können sich viele gar nicht vorstellen. Synje Norland kann im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied davon singen, denn sie hat es geschafft – ganz ohne Show versteht sich.

Sie ist ein wahres Naturtalent. Die Zeile aus dem ABBA-Song ‚Thank you for the music’ passt perfekt zu ihr: „Sie hat gesun-gen, bevor sie geredet hat“, erinnert sich Synjes Vater Jür-gen. Es folgten Gesangs- und Klavierunterricht. Irgendwann griff sie zur Gitarre und brach-te sich das meiste selbst bei. Mit 14 gründete sie ihre erste Band, coverte alles Mögliche. Diese ersten Schritte passierten in ihrer Heimat Nordfriesland, wo sie in einem kleinen Ort ganz in der Nähe von Niebüll aufwuchs: „Niebüll ist das Bes-te, was einem Kind passieren kann. Es hat mir an nichts gefehlt“, erinnert sie sich gerne an ihre Kindheit. Doch während sie größer wurde, schien Niebüll immer kleiner zu werden: „Ich musste einfach raus, weit weg. Niebüll wurde mir zu eng“, erzählt sie. Die Schule, naja, auf die hatte sie sowieso keinen Bock mehr, gibt sie zu: „Ich habe es nie bereut, die Schule ab-gebrochen zu haben!“ Von der nordfriesischen Provinz aus zog es sie direkt in die Metropole München, dann

nach Hamburg. Ein Praktikum im Hotelfach führte sie nach Kanada: „Es hat mir großen Spaß gemacht, aber eine Ausbildung wollte ich doch lieber nicht machen. Sowieso hätte ich unmöglich drei Jahre an einem Fleck sein kön-nen – ich hätte viel zu viel verpasst“, muss sie schmunzeln. Damit hat sie sicher Recht. Während ihrer Zeit in Kanada begann sie, eigene Songs zu schreiben und zu texten. Ihre

Melodien sind ebenso facettenreich wie ihre Texte. Von melancholisch bis folkig und pop-pig umspannen ihre gefühlvollen Balladen ein breites Spektrum und erzählen von Liebe, Freundschaft und Beziehungen – eben von al-lem, was sie bewegt. Zurück in Deutschland ist Hamburg für zwölf Jahre ihr Lebensmittelpunkt. Sie veröf-fentlichte zwei Alben, 2007 ‚Skipping Stones‘ und 2011 ‚To the Other Side‘. Sie schrieb Titel für Kino- und Fernsehproduktionen, tourte im

letzten Jahr mit Santiano. Die Kritiker über-schlagen sich und loben Synje in den höchsten Tönen: „Ich nehme das immer noch so wahr, als würde über jemand anderen geschrieben“, er-zählt sie „aber ich freue mich natürlich!“ Es ist auch diese Bescheidenheit, die Synje so sym-pathisch macht. Keine Allüren, kein Gezicke. Sie ist ein bodenständiges Mädchen aus Nord-friesland geblieben: „Und Niebüll ist immer

noch meine Heimat. Nordfries-land hat herrliche Lichtspiele, das Wasser ist wunderschön. Ich liebe das.“ Inzwischen hat sie Ham-burg den Rücken gekehrt und lebt auf einem alten Resthof mit Hühnern, Katzen und Ge-müsegarten in der Nähe von Lüneburg. Hamburg ist nur eine Stunde entfernt – nah ge-nug, um das kulturelle Angebot zu nutzen und weit genug, um nicht ständig dem Konsum aus-gesetzt zu sein. Ob sie von ihrer Musik le-ben kann? Ja, sie kann. Aber wenn sie größere Pläne hat, zum Beispiel eine Reise, geht sie noch immer gerne kellnern: „Die Musikbrache ist manchmal ein wenig an der Realität vor-bei. Ich finde es ist cool auch

‚normale‘ Menschen zu treffen. Das erdet mich und ich behalte meinen offenen Blick. Das tut mir gut!“ Diesen offenen Blick wird Synje sicher niemals verlieren. Dafür ist sie viel zu sehr sie selbst. Das Musikgeschäft ist nicht ohne: „Man muss immer am Ball bleiben. Nichts fällt einem in den Schoß“, weiß sie, „Dennoch mache ich ganz genau das, was ich machen möchte!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Foto Synje Norland

* 1982 in Niebüll

I began to sing long before I could talk

Niebüll_Prominenter__26022014_01.indd Alle Seiten 18.03.14 16:11

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Schülerfrage

Schulessen auf der ganzen Welt

Regionalschule Niebüll

Berufliche Schule Niebüll

Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südtondern gGmbH

Kreishandwerkerschaft Nordfriesland-Nord

Die Kreishanderwerkerschaft

18

20

22

26

28

30

32

S C

HU

L E

SCHULE

18-33

HIER_RubrikenAufmacher_01_2014_Nord.indd 2-3 18.03.14 20:50

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Schülerfrage

Schulessen auf der ganzen Welt

Regionalschule Niebüll

Berufliche Schule Niebüll

Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südtondern gGmbH

Kreishandwerkerschaft Nordfriesland-Nord

Die Kreishanderwerkerschaft

18

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S C

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SCHULE

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HIER_RubrikenAufmacher_01_2014_Nord.indd 2-3 18.03.14 20:50

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

ICHHAB DA

MAL ‘NEFRAGE...

„Obst und Gemüse stehen bei mir ganz oben auf der Liste. Das esse ich zu Hause und auch in der Schule.“

„Für die Pause habe ich meistens Waffeln mit. Gerne würde ich in der Schule Fleisch essen, Filet schmeckt mir am besten. Dazu etwas kartoffelartiges, zum Bei-spiel Pommes.“

„Bei mir könnte es immer Nudeln geben, in allen Va-riationen. Dazu schmeckt mir Gemüse. Ich habe eine Zeitlang vegetarisch gegessen, aber inzwischen esse ich auch wieder Fleisch, aber auf meinem Pausenbrot ist Käse – immer.“

„Ich habe morgens immer wenig Zeit und nehme mir deshalb meistens nur ein Brot mit zur Schule. In der Schule würde ich gerne Fisch essen, so im Teigmantel mit viel Gemüse dazu.“

„In der Pause esse ich ein Brot, meistens mit Salami. Au-ßerdem habe ich noch Tomaten und Gurke dabei. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich in der Schule gerne Fisch essen. Lachs und Forelle mag ich besonders. Dazu passen Karotten sehr gut.“

SCHÜLER-UMFRAGEVanessa Stengel, 16

Yasmin Andrews, 14

Jane Mommsen, 16

Sören Christiansen, 15

Niklas Brodersen, 14

WAS WÜRDEST DU AM L IEBSTEN IN DER SCHULE ESSEN?

Da gibt es keine zwei Meinungen: Gute Ernährung ist für uns lebenswichtig! Der Kör-per braucht Energie, um sich zu entwickeln und gesund zu bleiben. Auch das Gehirn benötigt Kraftstoff, um auf Touren zu kommen und Leistung zu bringen. Vor allem dann, wenn wir lernen und nachdenken sollen – also vor allem in der Schule. Es stellt sich die Frage, was Schüler denn so in der Schule essen. Auf dem ersten Platz liegt da

ganz weit vorn immer noch das gute alte Butterbrot.

Hiergeblieben_Niebüll_Schule_060214_03.indd 1-2 18.03.14 16:40

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ICHHAB DA

MAL ‘NEFRAGE...

„Obst und Gemüse stehen bei mir ganz oben auf der Liste. Das esse ich zu Hause und auch in der Schule.“

„Für die Pause habe ich meistens Waffeln mit. Gerne würde ich in der Schule Fleisch essen, Filet schmeckt mir am besten. Dazu etwas kartoffelartiges, zum Bei-spiel Pommes.“

„Bei mir könnte es immer Nudeln geben, in allen Va-riationen. Dazu schmeckt mir Gemüse. Ich habe eine Zeitlang vegetarisch gegessen, aber inzwischen esse ich auch wieder Fleisch, aber auf meinem Pausenbrot ist Käse – immer.“

„Ich habe morgens immer wenig Zeit und nehme mir deshalb meistens nur ein Brot mit zur Schule. In der Schule würde ich gerne Fisch essen, so im Teigmantel mit viel Gemüse dazu.“

„In der Pause esse ich ein Brot, meistens mit Salami. Au-ßerdem habe ich noch Tomaten und Gurke dabei. Wenn ich es mir aussuchen könnte, würde ich in der Schule gerne Fisch essen. Lachs und Forelle mag ich besonders. Dazu passen Karotten sehr gut.“

SCHÜLER-UMFRAGEVanessa Stengel, 16

Yasmin Andrews, 14

Jane Mommsen, 16

Sören Christiansen, 15

Niklas Brodersen, 14

WAS WÜRDEST DU AM L IEBSTEN IN DER SCHULE ESSEN?

Da gibt es keine zwei Meinungen: Gute Ernährung ist für uns lebenswichtig! Der Kör-per braucht Energie, um sich zu entwickeln und gesund zu bleiben. Auch das Gehirn benötigt Kraftstoff, um auf Touren zu kommen und Leistung zu bringen. Vor allem dann, wenn wir lernen und nachdenken sollen – also vor allem in der Schule. Es stellt sich die Frage, was Schüler denn so in der Schule essen. Auf dem ersten Platz liegt da

ganz weit vorn immer noch das gute alte Butterbrot.

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ANDERE LÄNDER,ANDERE SATTMACHER

Schulessen auf der ganzen Welt

Nix mit schnöden Stullen. Wir wissen ja nicht, wann japanische Mütter morgens aufstehen. Aber eine Weile werden sie für die lustigen Pandabären aus Reis und die kunstvoll ge-schnitzten Gemüse-Kunstwerke brauchen. Ei-gentlich fast zu schade, um sie zu essen. Aber auch nur fast, denn die „Bento-Boxen“ sind auch echt lecker.

Morgens wie ein Kaiser... Daran halten sich auch die Chinesen. Und scheinbar isst der Kai-ser gern Warmes. Schon zum Frühstück kom-men hier Suppen und gefüllte Teigtaschen auf den Tisch. Mittags sieht es ähnlich aus und abends gibt es nur noch eine Kleinigkeit.

Eine bunte Mischung. Deftige Tortillas mit Gu-acamole, Rührei mit Bohnen, Zwiebeln, Paprika und würziger Salsa oder doch lieber Hefebrot mit Puddingcreme und Streuseln? In Mittel-amerika muss man sich gar nicht entscheiden. Hier gibt es von allem etwas. Und oben drauf noch eine heiße Schokolade mit Chili.

Das ist doch alles Grütze!? Ja, ganz recht. Und russische Schulkinder lieben ihre „Kascha“. Der Buchweizenbrei wird erst angeröstet und dann im Ofen gegart. Dazu gibt es Butter, süße oder saure Sahne – fertig!

Drei Dinge braucht der Mensch: Reis, Bohnen und Hähnchenbrust – zumindest in Brasilien. Denn dort wird das landestypische Gericht na-türlich auch in den Schulen angeboten. Klingt ein bisschen trocken, oder? Darum wird mit er-frischendem Melonensaft nachgespült.

RUSSLAND

BRASILIEN

JAPAN MEXIKO

CHINA

COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Bentobox_180314_01.indd Alle Seiten 18.03.14 17:38

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ANDERE LÄNDER,ANDERE SATTMACHER

Schulessen auf der ganzen Welt

Nix mit schnöden Stullen. Wir wissen ja nicht, wann japanische Mütter morgens aufstehen. Aber eine Weile werden sie für die lustigen Pandabären aus Reis und die kunstvoll ge-schnitzten Gemüse-Kunstwerke brauchen. Ei-gentlich fast zu schade, um sie zu essen. Aber auch nur fast, denn die „Bento-Boxen“ sind auch echt lecker.

Morgens wie ein Kaiser... Daran halten sich auch die Chinesen. Und scheinbar isst der Kai-ser gern Warmes. Schon zum Frühstück kom-men hier Suppen und gefüllte Teigtaschen auf den Tisch. Mittags sieht es ähnlich aus und abends gibt es nur noch eine Kleinigkeit.

Eine bunte Mischung. Deftige Tortillas mit Gu-acamole, Rührei mit Bohnen, Zwiebeln, Paprika und würziger Salsa oder doch lieber Hefebrot mit Puddingcreme und Streuseln? In Mittel-amerika muss man sich gar nicht entscheiden. Hier gibt es von allem etwas. Und oben drauf noch eine heiße Schokolade mit Chili.

Das ist doch alles Grütze!? Ja, ganz recht. Und russische Schulkinder lieben ihre „Kascha“. Der Buchweizenbrei wird erst angeröstet und dann im Ofen gegart. Dazu gibt es Butter, süße oder saure Sahne – fertig!

Drei Dinge braucht der Mensch: Reis, Bohnen und Hähnchenbrust – zumindest in Brasilien. Denn dort wird das landestypische Gericht na-türlich auch in den Schulen angeboten. Klingt ein bisschen trocken, oder? Darum wird mit er-frischendem Melonensaft nachgespült.

RUSSLAND

BRASILIEN

JAPAN MEXIKO

CHINA

COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

RUNDERNEUERTDurch die Zusammenlegung von Real- und Hauptschulen entstand eine von Schleswig-Holsteins größten Regional-

schulen mit 790 Schülern – jetzt wird sie zur Gemeinschaftsschule

„Der alte Teil der Schule ist total entkernt worden und der Rest ist sozusagen runder-neuert worden“, beschreibt Schulleiter Hans Ferdinand Sönnichsen die umfangreichen Sa-nierungs- und Renovierungsarbeiten an seiner Schule. „Entstanden ist eine sehr helle, freund-liche und moderne Schule mit ganz viel Glas.“ Schon auf den ersten Blick scheinen die Vo- raussetzungen für gutes Lernen hier gegeben zu sein: Es gibt moderne Fachräume für Che-mie, Biologie, Musik, Technik und Informatik. Zwei Sporthallen, nebenan befindet sich die VHS mit einer großen Bühne, die für Theater-aufführungen genutzt werden darf. Aber na-türlich sind auch hier, wie überall, Schüler und Lehrer vor die Herausforderungen der Schulre-form gestellt – Binnendifferenziertes Lernen heißt das Zauberwort, dass so manchen das Gruseln lehrt. Schüler mit sehr unterschiedli-chen Begabungen und Wissenstand gemeinsam in einer Klasse zu unterrichten – das ist nicht ohne: „Wir sind sehr froh, dass wir durch den Umbau der Schule nun in einigen Klassen noch separate Gruppenräume haben, in denen wir dann einzelne Schülergruppen fördern oder auch fordern können“, erzählt Judith Boldt, Lehrerein für Englisch und WiPo. In der Regionalschule Niebüll wird aus-schließlich die Sekundarstufe 1 unterrichtet. Klar, dass hier die Vorbereitung auf eine Aus-bildung ganz oben auf dem Programm steht. Die neunten Klassen widmen diesem wichtigen Thema deshalb seit Jahren eine ganze Projekt-woche. Sie macht die Schüler ‚Fit für den Beruf‘.

Benimm dich!Aber wie? Projektwoche mal anders

Jeder kennt sie: Die Projektwoche. Da heißt es, sich für mehr oder weniger interessante The-men zu begeistern – was nicht immer leicht fällt. Aber es geht auch anders! Wie wäre es, wenn man in einer Woche all das lernt, was man für eine gut Bewerbung und ein erfolg-reiches Vorstellungsgespräch wirklich braucht? „Ich bin froh über jeden Tag, der glatt läuft“, muss Judith Boldt schmunzeln, dabei hat sie für die Projektwoche der acht 9. Klassen alles bis ins letzte Detail geplant und natürlich läuft alles glatt. Etwa 120 Schüler sind in dieser Wo-che unterwegs und werden ganz gezielt rund um das große Thema Beruf und Ausbildung vorbe-reitet. Für das Projekt hat sie Niebüller Unter-nehmen und Institutionen mit ins Boot geholt: „Bei der VR-Bank lernen sie alles zum Thema Bewerbung“, erzählt Judith Boldt, „die Bewer-bungsunterlagen werden geprüft und Vorstel-lungsgespräche durchgespielt. Gleichzeitig be-kommen sie mit auf den Weg, wie sie sich zum Gespräch anziehen sollen.“ Das ist ein wichti-ger Punkt, denn wer sich als Banker bewirbt, sollte sich auch entsprechend kleiden. Und wer gerne Handwerker werden möchte, muss auch nicht in Schlips und Kragen erscheinen. Dann geht es ab ins Tanzstudio Stümer – keine Sorge, getanzt wird hier heute nicht. Hier gibt es Tipps in Sachen gutes Benehmen: „Ich erzähle den Schülern, wie wichtig Etiket-te ist. Es gibt nun mal Spielregeln in der Ge-sellschaft. Und die muss man kennen“, erklärt

Sonja Stümer, die nicht nur Tanzlehrerein ist, sondern auch Coach für Umgangsformen. Gutes Benehmen öffnet Türen, da ist sie sich absolut sicher: „Wenn ich weiß, wie ich mein Gegen-über richtig begrüße, wem ich zum Beispiel bei einem Vorstellungsgespräch zuerst die Hand schüttele, kann ich sofort punkten. Vielen ist das gar nicht klar.“ Oft entscheiden nicht die Noten darüber, wer eine Lehrstelle bekommt, sondern das Auftreten – und eben das gute Be-nehmen. Dafür möchte Sonja Stümer sensibili-sieren. In der Bildungs- und Ausbildungswerk-statt haben die Schüler die Möglichkeit, in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern. Dort sind die Möglichkeiten vielfältig: Sie können in der Lehrküche mal in die Töpfe gucken, an der Hobelbank ein Stück Holz bearbeiten oder den Pinsel schwingen – einfach mal sehen, was passt.

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

Hans Ferdinand Sönnichsen ist Schulleiter einer der größten Schulen

in Schleswig-Holstein.

„Entstanden ist eine sehr helle, freundliche und mo-derne Schule mit ganz viel

Glas.“

Hiergeblieben_Niebüll_Schule_060214_03.indd 3-4 18.03.14 16:41

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RUNDERNEUERTDurch die Zusammenlegung von Real- und Hauptschulen entstand eine von Schleswig-Holsteins größten Regional-

schulen mit 790 Schülern – jetzt wird sie zur Gemeinschaftsschule

„Der alte Teil der Schule ist total entkernt worden und der Rest ist sozusagen runder-neuert worden“, beschreibt Schulleiter Hans Ferdinand Sönnichsen die umfangreichen Sa-nierungs- und Renovierungsarbeiten an seiner Schule. „Entstanden ist eine sehr helle, freund-liche und moderne Schule mit ganz viel Glas.“ Schon auf den ersten Blick scheinen die Vo- raussetzungen für gutes Lernen hier gegeben zu sein: Es gibt moderne Fachräume für Che-mie, Biologie, Musik, Technik und Informatik. Zwei Sporthallen, nebenan befindet sich die VHS mit einer großen Bühne, die für Theater-aufführungen genutzt werden darf. Aber na-türlich sind auch hier, wie überall, Schüler und Lehrer vor die Herausforderungen der Schulre-form gestellt – Binnendifferenziertes Lernen heißt das Zauberwort, dass so manchen das Gruseln lehrt. Schüler mit sehr unterschiedli-chen Begabungen und Wissenstand gemeinsam in einer Klasse zu unterrichten – das ist nicht ohne: „Wir sind sehr froh, dass wir durch den Umbau der Schule nun in einigen Klassen noch separate Gruppenräume haben, in denen wir dann einzelne Schülergruppen fördern oder auch fordern können“, erzählt Judith Boldt, Lehrerein für Englisch und WiPo. In der Regionalschule Niebüll wird aus-schließlich die Sekundarstufe 1 unterrichtet. Klar, dass hier die Vorbereitung auf eine Aus-bildung ganz oben auf dem Programm steht. Die neunten Klassen widmen diesem wichtigen Thema deshalb seit Jahren eine ganze Projekt-woche. Sie macht die Schüler ‚Fit für den Beruf‘.

Benimm dich!Aber wie? Projektwoche mal anders

Jeder kennt sie: Die Projektwoche. Da heißt es, sich für mehr oder weniger interessante The-men zu begeistern – was nicht immer leicht fällt. Aber es geht auch anders! Wie wäre es, wenn man in einer Woche all das lernt, was man für eine gut Bewerbung und ein erfolg-reiches Vorstellungsgespräch wirklich braucht? „Ich bin froh über jeden Tag, der glatt läuft“, muss Judith Boldt schmunzeln, dabei hat sie für die Projektwoche der acht 9. Klassen alles bis ins letzte Detail geplant und natürlich läuft alles glatt. Etwa 120 Schüler sind in dieser Wo-che unterwegs und werden ganz gezielt rund um das große Thema Beruf und Ausbildung vorbe-reitet. Für das Projekt hat sie Niebüller Unter-nehmen und Institutionen mit ins Boot geholt: „Bei der VR-Bank lernen sie alles zum Thema Bewerbung“, erzählt Judith Boldt, „die Bewer-bungsunterlagen werden geprüft und Vorstel-lungsgespräche durchgespielt. Gleichzeitig be-kommen sie mit auf den Weg, wie sie sich zum Gespräch anziehen sollen.“ Das ist ein wichti-ger Punkt, denn wer sich als Banker bewirbt, sollte sich auch entsprechend kleiden. Und wer gerne Handwerker werden möchte, muss auch nicht in Schlips und Kragen erscheinen. Dann geht es ab ins Tanzstudio Stümer – keine Sorge, getanzt wird hier heute nicht. Hier gibt es Tipps in Sachen gutes Benehmen: „Ich erzähle den Schülern, wie wichtig Etiket-te ist. Es gibt nun mal Spielregeln in der Ge-sellschaft. Und die muss man kennen“, erklärt

Sonja Stümer, die nicht nur Tanzlehrerein ist, sondern auch Coach für Umgangsformen. Gutes Benehmen öffnet Türen, da ist sie sich absolut sicher: „Wenn ich weiß, wie ich mein Gegen-über richtig begrüße, wem ich zum Beispiel bei einem Vorstellungsgespräch zuerst die Hand schüttele, kann ich sofort punkten. Vielen ist das gar nicht klar.“ Oft entscheiden nicht die Noten darüber, wer eine Lehrstelle bekommt, sondern das Auftreten – und eben das gute Be-nehmen. Dafür möchte Sonja Stümer sensibili-sieren. In der Bildungs- und Ausbildungswerk-statt haben die Schüler die Möglichkeit, in verschiedene Berufe hineinzuschnuppern. Dort sind die Möglichkeiten vielfältig: Sie können in der Lehrküche mal in die Töpfe gucken, an der Hobelbank ein Stück Holz bearbeiten oder den Pinsel schwingen – einfach mal sehen, was passt.

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

Hans Ferdinand Sönnichsen ist Schulleiter einer der größten Schulen

in Schleswig-Holstein.

„Entstanden ist eine sehr helle, freundliche und mo-derne Schule mit ganz viel

Glas.“

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WAS MACHT DIE WINKENDE QUEENAUF DEM SCHRANK?

‚Merk‘-wüdigkeiten im Klassenzimmer: Albert Einstein steckt uns die Zunge heraus, während eine Ratte durch das Zimmer läuft

S o ‚merk‘-würdig wie an diesem Vor-mittag geht es in der 9. Klasse der Regionalschule Niebüll normalerwei-

se nicht zu! In der Projektwoche zum Thema ‚Fit für den Beruf‘ stand Gedächtnistraining auf dem Programm. Was das mit winkenden Königinnen auf Schränken, frechen Physikern und flotten Nagern zu tun hat? Das es ist eine etwas längere Geschichte...

„Die Informationsmenge, die täglich auf euch einprasselt, ist riesig“, erklärt Jürgen Peter-sen, „und sie wird immer größer. Jeden Tag. Damit das Gehirn dabei nicht überlastet, hat es sogenannte Wahrnehmungsfilter eingebaut. Ihr nehmt nämlich nur bestimmte Dinge be-wusst wahr. Eine Mutter hört zum Beispiel im größten Lärm das Weinen ihres Babys – das ist lebenswichtig. Auch Bekanntes nehmt ihr wahr, weil eine persönliche Beziehung zu den Informationen besteht. Was euch bewusst inte-ressiert, bemerkt ihr ebenfalls und ihr nehmt das wahr, was ‚merk‘-würdig ist, also Witziges, Ungewöhnliches oder Übertriebenes.“ Ok, so viel zur Theorie. Aber was bedeutet das für den Alltag eines Schülers? Was kann man mit diesen Infos anfangen? Man kann sich Dinge merken! Ganz einfach und vor allem dauerhaft. Wie das funktioniert, ist kein Ge-heimnis, sondern eine Methode, die schon die Redner in der Antike drauf hatten. Damit man sie richtig ausüben kann, muss man zuerst ein paar Vorbereitungen treffen: „Geht in Gedan-ken in euer Zimmer und sucht euch markan-te Punkte aus. Zum Beispiel den Schrank, das Bett, ein Bild, die Lampe, die Uhr an der Wand usw. Die müsst ihr euch einprägen und zwar in der richtigen Reihenfolge“, beschreibt Jürgen Petersen. Wenn diese Vorarbeit geleistet ist, kann man an diesen Positionen, nennen wir sie Merk-

orte, Dinge in Gedanken ablegen. Am besten verknüpft man etwas Bekanntes und etwas ‚merk‘-würdiges damit: „Wenn wir uns zum Beispiel die zehn größten Städte der EU mer-ken sollen, überlegen wir bei Platz eins, das ist London, was wir mit dieser Stadt verbinden: Den Tower, den Buckingham Palast oder viel-leicht die Queen. Damit sich das Bild von ihr in unseren Gedanken einprägt, verknüpfen wir es mit etwas ‚merk‘-würdigem und setzen sie win-kend auf den Schrank, den ersten Merkort in unserem Zimmer.“ In dieser Art verfährt man nun auch mit den anderen Städten: Rattenflö-he haben im Mittelalter die Pest übertragen. Eine Ratte steht deshalb für die Pest und die wiederum für Budapest, Platz neun der Rang-liste. Auf Platz zehn liegt Warschau. Da könn-te man sich Albert Einstein vorstellen, wie er gerade seine Zunge herausstreckt – denn er war schlau! Was sich jetzt vielleicht komisch anhört, funktioniert einwandfrei. Innerhalb ei-nes Schultages haben die Schüler nicht nur die zehn größten Städte der EU gelernt, sondern auch die zehn häufigsten Entenarten, die zehn letzten amerikanischen Präsidenten, die zehn größten Bundeslänger inklusive ihrer Einwoh-nerzahlen, die chemische Zusammensetzung von Chlorophyll und vor allem die Methode, die ihnen das alles ermöglicht: „Ihr müsst das Gelernte nach einer Stunde wiederholen, dann nach einem Tag, nach einer Woche, nach einem Monat und dann nach einem halben Jahr – ihr werdet das nie wieder vergessen!“ verspricht Jürgen Petersen. Als amtierender Gedächtnis-Großmeister muss er es ganz ge-nau wissen. Seit vielen Jahren gibt er Semi-nare zu diesem Thema und erklärt, wie man sich schnell und langfristig Dinge einprägt. Er kann sich so ziemlich alles merken, und zwar als zehn Dinge. In seinem Gedächtnis hat er über 3500 Merkplätze gesammelt. Natürlich ist

er auch schön länger dabei und hat sich im Laufe der Zeit immer mehr Plätze zum Ablegen seines Wissens gemerkt: „Wenn man sich zehn Plätze merken kann, kann man auch zwanzig, dreißig oder hundert behalten“, weiß er. Die Schüler zeigen sich ganz schön beeindruckt: „Es ist echt heftig, dass man sich mit diesem System so viel merken kann. Ich weiß zwar noch nicht so genau, wie ich es im Schulalltag anwenden soll, aber ich bin sicher, dass mir da noch etwas einfällt“, staunt Evelyn Grätchen. Ihr Mitschüler Lukas Nielsen hat schon ganz konkrete Vorstellungen: „Das kann ich sicher gut gebrauchen, wenn ich mich auf den Real-schulabschluss vorbereite. Danach möchte ich gerne am Fachgymnasium mein Abitur machen und später etwas Kreatives studieren. Um sich die verschiedenen Dinge einzuprägen, sollten wir uns ja Sachen vorstellen, auch Gerüche und Bewegungen – das fällt mir nicht schwer und deshalb ist es für mich sicher eine gute Art zu lernen.“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

Großmeister des Gedächtnisses: Jürgen Petersen lernt schnell und dauerhaft – wenn es ‚merk‘-würdig ist.

Evelyn Grätchen, 15 Jahre

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WAS MACHT DIE WINKENDE QUEENAUF DEM SCHRANK?

‚Merk‘-wüdigkeiten im Klassenzimmer: Albert Einstein steckt uns die Zunge heraus, während eine Ratte durch das Zimmer läuft

S o ‚merk‘-würdig wie an diesem Vor-mittag geht es in der 9. Klasse der Regionalschule Niebüll normalerwei-

se nicht zu! In der Projektwoche zum Thema ‚Fit für den Beruf‘ stand Gedächtnistraining auf dem Programm. Was das mit winkenden Königinnen auf Schränken, frechen Physikern und flotten Nagern zu tun hat? Das es ist eine etwas längere Geschichte...

„Die Informationsmenge, die täglich auf euch einprasselt, ist riesig“, erklärt Jürgen Peter-sen, „und sie wird immer größer. Jeden Tag. Damit das Gehirn dabei nicht überlastet, hat es sogenannte Wahrnehmungsfilter eingebaut. Ihr nehmt nämlich nur bestimmte Dinge be-wusst wahr. Eine Mutter hört zum Beispiel im größten Lärm das Weinen ihres Babys – das ist lebenswichtig. Auch Bekanntes nehmt ihr wahr, weil eine persönliche Beziehung zu den Informationen besteht. Was euch bewusst inte-ressiert, bemerkt ihr ebenfalls und ihr nehmt das wahr, was ‚merk‘-würdig ist, also Witziges, Ungewöhnliches oder Übertriebenes.“ Ok, so viel zur Theorie. Aber was bedeutet das für den Alltag eines Schülers? Was kann man mit diesen Infos anfangen? Man kann sich Dinge merken! Ganz einfach und vor allem dauerhaft. Wie das funktioniert, ist kein Ge-heimnis, sondern eine Methode, die schon die Redner in der Antike drauf hatten. Damit man sie richtig ausüben kann, muss man zuerst ein paar Vorbereitungen treffen: „Geht in Gedan-ken in euer Zimmer und sucht euch markan-te Punkte aus. Zum Beispiel den Schrank, das Bett, ein Bild, die Lampe, die Uhr an der Wand usw. Die müsst ihr euch einprägen und zwar in der richtigen Reihenfolge“, beschreibt Jürgen Petersen. Wenn diese Vorarbeit geleistet ist, kann man an diesen Positionen, nennen wir sie Merk-

orte, Dinge in Gedanken ablegen. Am besten verknüpft man etwas Bekanntes und etwas ‚merk‘-würdiges damit: „Wenn wir uns zum Beispiel die zehn größten Städte der EU mer-ken sollen, überlegen wir bei Platz eins, das ist London, was wir mit dieser Stadt verbinden: Den Tower, den Buckingham Palast oder viel-leicht die Queen. Damit sich das Bild von ihr in unseren Gedanken einprägt, verknüpfen wir es mit etwas ‚merk‘-würdigem und setzen sie win-kend auf den Schrank, den ersten Merkort in unserem Zimmer.“ In dieser Art verfährt man nun auch mit den anderen Städten: Rattenflö-he haben im Mittelalter die Pest übertragen. Eine Ratte steht deshalb für die Pest und die wiederum für Budapest, Platz neun der Rang-liste. Auf Platz zehn liegt Warschau. Da könn-te man sich Albert Einstein vorstellen, wie er gerade seine Zunge herausstreckt – denn er war schlau! Was sich jetzt vielleicht komisch anhört, funktioniert einwandfrei. Innerhalb ei-nes Schultages haben die Schüler nicht nur die zehn größten Städte der EU gelernt, sondern auch die zehn häufigsten Entenarten, die zehn letzten amerikanischen Präsidenten, die zehn größten Bundeslänger inklusive ihrer Einwoh-nerzahlen, die chemische Zusammensetzung von Chlorophyll und vor allem die Methode, die ihnen das alles ermöglicht: „Ihr müsst das Gelernte nach einer Stunde wiederholen, dann nach einem Tag, nach einer Woche, nach einem Monat und dann nach einem halben Jahr – ihr werdet das nie wieder vergessen!“ verspricht Jürgen Petersen. Als amtierender Gedächtnis-Großmeister muss er es ganz ge-nau wissen. Seit vielen Jahren gibt er Semi-nare zu diesem Thema und erklärt, wie man sich schnell und langfristig Dinge einprägt. Er kann sich so ziemlich alles merken, und zwar als zehn Dinge. In seinem Gedächtnis hat er über 3500 Merkplätze gesammelt. Natürlich ist

er auch schön länger dabei und hat sich im Laufe der Zeit immer mehr Plätze zum Ablegen seines Wissens gemerkt: „Wenn man sich zehn Plätze merken kann, kann man auch zwanzig, dreißig oder hundert behalten“, weiß er. Die Schüler zeigen sich ganz schön beeindruckt: „Es ist echt heftig, dass man sich mit diesem System so viel merken kann. Ich weiß zwar noch nicht so genau, wie ich es im Schulalltag anwenden soll, aber ich bin sicher, dass mir da noch etwas einfällt“, staunt Evelyn Grätchen. Ihr Mitschüler Lukas Nielsen hat schon ganz konkrete Vorstellungen: „Das kann ich sicher gut gebrauchen, wenn ich mich auf den Real-schulabschluss vorbereite. Danach möchte ich gerne am Fachgymnasium mein Abitur machen und später etwas Kreatives studieren. Um sich die verschiedenen Dinge einzuprägen, sollten wir uns ja Sachen vorstellen, auch Gerüche und Bewegungen – das fällt mir nicht schwer und deshalb ist es für mich sicher eine gute Art zu lernen.“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

Großmeister des Gedächtnisses: Jürgen Petersen lernt schnell und dauerhaft – wenn es ‚merk‘-würdig ist.

Evelyn Grätchen, 15 Jahre

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

MILLIONÄR ODER TISCHLER?Schüler entwerfen ihren eigenen Lebensplan

E in Blick in die Zukunft – für viele ist das nicht einfach. Besonders, wenn man eigentlich nicht so richtig weiß,

wie diese Zukunft aussehen soll. Jan-Ove Knudsen ist Studienleiter an der Beruflichen Schule in Niebüll und versucht, genau das zu ändern.

Sein Projekt heißt „Zukunftswerkstatt Lebens-planung“. Es soll Schüler an das Berufsleben heranführen und sie dazu bringen, sich mit ihrer eigenen Zukunft auseinander zu setzten. Die Schüler sind zwischen 16 und 18 Jahre alt und besuchen den Bereich der Ausbildungsvor-bereitung. An zwei Tagen sollen sie gemeinsam einen Zukunftsplan erarbeiten – die Herausfor-derung dabei: Sie sollen Spaß daran haben! Das funktioniert tatsächlich. Der, sagen wir mal ‚Trick‘, ist es, das Projekt zu einem Teil außerhalb der Schule stattfinden zu lassen.

BERUFSSCHULE

Druck und Zwang kommen dann nämlich gar nicht erst auf. Außerdem werden die Schüler in zwei Gruppen eingeteilt: Jungen und Mädchen: „Es gibt so einfach weniger Peinlichkeiten, und die Schüler haben weniger Hemmungen, sich miteinander zu unterhalten“, weiß Jan-Ove Knudsen. Die Zukunftswerkstatt hat das erste Mal vor drei Jahren stattgefunden: „Wir dachten, es wäre mal ganz gut, wenn sich die Schüler mit ihrer Zukunft beschäftigen würden“, erin-nert sich Jan-Ove Knudsen. Als es nun losge-hen sollten, haben einige Schüler nach Blau-männern gefragt – da hatten sie wohl etwas falsch verstanden, denn handwerklich arbeiten sollte sie ja nicht: „Darum geht es bei dem Pro-jekt nicht. Wir wollen die Schüler mithilfe ver-schiedener Techniken an ihre eigene Zukunft heranführen und machen das in zwei Phasen.“

KritikphaseGestartet wird mit einem gemeinsamen Früh-stück, jeder hat dafür etwas mitgebracht. Bei einer Fantasiereise werden die Schüler locker. Sie sollen ihr Leben kritisch betrachten und Statements zu den Themen „Heute stört mich an meinem Leben (...)“ und „So soll mein Le-ben niemals werden (...)“ abgeben. Die Argu-mente werden auf Karten festgehalten. Bei der zweiten Fantasiereise sind sie ge-fordert und sollen alles aufschreiben, was sie im Leben erreichen möchten: „Da kommen oft Antworten wie eine Million verdienen oder einen Bugatti fahren, aber auch ganz banale Dinge wie ein Beruf, Geld, Familie“, erzählt der Schulleiter. Um die Lebensschwerpunkte der Schüler herauszufinden und anschaulich dar-zustellen, werden die Ergebnisse auf Postern zusammengetragen. Auf Karten sammeln und bündeln sie Assoziationen zu ihren Lebens-vorstellungen: „Erstaunlicherweise geben viele dabei auch sehr solide Begriffe und Berufe wie Tischler oder Koch an.“

UmsetzungsphaseIn der Umsetzungsphase steht die Frage nach der Machbarkeit der Pläne im Vordergrund: Was kann ich schaffen? Die Schüler lernen, sich selbst realistisch einzuschätzen: Welches Po-tenzial habe ich wirklich und was kann ich da-raus machen? Dabei geht es darum, welche Vo- raussetzungen man für einen bestimmten Be-ruf mitbringen muss, dass man zum Beispiel mit einem schlechten Hauptschulabschluss keine Banklehre machen kann. „Am Ende wird eine Pyramide zu den wichtigen Dingen im Leben erstellt. Im Fundament stehen oft tat-sächlich Schule, Arbeit, Wohnung oder Familie. In der nächsten Zeile dann Kinder oder Aus-bildung und Beruf – und als Schmankerl ganz oben Dinge wie glückliches Zusammenleben“, resümiert Jan-Ove Knudsen. Abschließend werden die Ergebnisse von den Gruppen vorge-stellt. Es lassen sich zwar unterschiedliche An-sichten ablesen, aber im Grunde denken doch alle ganz ähnlich. „Als Abschluss muss dann jeder einen Brief an sich selbst schreiben, in dem er seine Ziele für die nächsten sechs Wochen festhält. Die Briefe sammle ich ein und schicke sie nach

sechs Wochen per Post an die Schüler und wir besprechen dann alles gemeinsam.“Das klingt spannend, aber was halten die Schüler wohl von diesem Projekt? Auffällig ist, dass die Atmosphäre während dieser Zukunfts-werkstatt ganz anders ist, als in der Schule. Die Schüler kommen von sich aus auf die Pro-jektleiter zu und führen oft auch sehr erns-te Gespräche. Das kann unter vier Augen sein oder auch in der Gruppe. Teilweise sind es sehr persönliche Probleme: „Ich freue mich über das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird. Das macht die Zusammenarbeit sehr viel leichter“, betont der Schulleiter.

Überrascht waren vor allem die Projektleiter: „Ich habe gemerkt, dass die Schüler meistens gar nicht so überkandidelte Vorstellungen von ihrer Zukunft haben, wie wir Erwachsenen oft denken. Für viele sind Dinge wie Ausbildung, Beruf, Familie und Freunde wichtiger als Geld und Autos. Natürlich spielen diese Dinge auch eine Rolle, aber im Endeffekt legen die meisten Wert auf ein glückliches Zusammenleben. Das finde ich sehr erstaunlich. Außerdem haben die Jungen und Mädchen dabei sehr ähnliche Ansich-ten.“

Die Zukunftswerkstatt hat also auf beiden Seiten für ganz neue Einblicke gesorgt. Die Schüler haben viel über sich, ihre Wünsche und Träu-me erfahren und die Lehrer sehen jetzt ihre Schüler mit ganz anderen Augen – ein Gewinn auf ganzer Linie!

Text Lara Felsch

und Claudia Kleimann-Balke

„Wir dachten, es wäre mal

ganz gut, wenn sich die Schüler

mit ihrer Zu-kunft beschäfti-gen würden.“

Hiergeblieben_Niebüll_Berufschule_140214_01.indd Alle Seiten 19.03.14 09:51

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MILLIONÄR ODER TISCHLER?Schüler entwerfen ihren eigenen Lebensplan

E in Blick in die Zukunft – für viele ist das nicht einfach. Besonders, wenn man eigentlich nicht so richtig weiß,

wie diese Zukunft aussehen soll. Jan-Ove Knudsen ist Studienleiter an der Beruflichen Schule in Niebüll und versucht, genau das zu ändern.

Sein Projekt heißt „Zukunftswerkstatt Lebens-planung“. Es soll Schüler an das Berufsleben heranführen und sie dazu bringen, sich mit ihrer eigenen Zukunft auseinander zu setzten. Die Schüler sind zwischen 16 und 18 Jahre alt und besuchen den Bereich der Ausbildungsvor-bereitung. An zwei Tagen sollen sie gemeinsam einen Zukunftsplan erarbeiten – die Herausfor-derung dabei: Sie sollen Spaß daran haben! Das funktioniert tatsächlich. Der, sagen wir mal ‚Trick‘, ist es, das Projekt zu einem Teil außerhalb der Schule stattfinden zu lassen.

BERUFSSCHULE

Druck und Zwang kommen dann nämlich gar nicht erst auf. Außerdem werden die Schüler in zwei Gruppen eingeteilt: Jungen und Mädchen: „Es gibt so einfach weniger Peinlichkeiten, und die Schüler haben weniger Hemmungen, sich miteinander zu unterhalten“, weiß Jan-Ove Knudsen. Die Zukunftswerkstatt hat das erste Mal vor drei Jahren stattgefunden: „Wir dachten, es wäre mal ganz gut, wenn sich die Schüler mit ihrer Zukunft beschäftigen würden“, erin-nert sich Jan-Ove Knudsen. Als es nun losge-hen sollten, haben einige Schüler nach Blau-männern gefragt – da hatten sie wohl etwas falsch verstanden, denn handwerklich arbeiten sollte sie ja nicht: „Darum geht es bei dem Pro-jekt nicht. Wir wollen die Schüler mithilfe ver-schiedener Techniken an ihre eigene Zukunft heranführen und machen das in zwei Phasen.“

KritikphaseGestartet wird mit einem gemeinsamen Früh-stück, jeder hat dafür etwas mitgebracht. Bei einer Fantasiereise werden die Schüler locker. Sie sollen ihr Leben kritisch betrachten und Statements zu den Themen „Heute stört mich an meinem Leben (...)“ und „So soll mein Le-ben niemals werden (...)“ abgeben. Die Argu-mente werden auf Karten festgehalten. Bei der zweiten Fantasiereise sind sie ge-fordert und sollen alles aufschreiben, was sie im Leben erreichen möchten: „Da kommen oft Antworten wie eine Million verdienen oder einen Bugatti fahren, aber auch ganz banale Dinge wie ein Beruf, Geld, Familie“, erzählt der Schulleiter. Um die Lebensschwerpunkte der Schüler herauszufinden und anschaulich dar-zustellen, werden die Ergebnisse auf Postern zusammengetragen. Auf Karten sammeln und bündeln sie Assoziationen zu ihren Lebens-vorstellungen: „Erstaunlicherweise geben viele dabei auch sehr solide Begriffe und Berufe wie Tischler oder Koch an.“

UmsetzungsphaseIn der Umsetzungsphase steht die Frage nach der Machbarkeit der Pläne im Vordergrund: Was kann ich schaffen? Die Schüler lernen, sich selbst realistisch einzuschätzen: Welches Po-tenzial habe ich wirklich und was kann ich da-raus machen? Dabei geht es darum, welche Vo- raussetzungen man für einen bestimmten Be-ruf mitbringen muss, dass man zum Beispiel mit einem schlechten Hauptschulabschluss keine Banklehre machen kann. „Am Ende wird eine Pyramide zu den wichtigen Dingen im Leben erstellt. Im Fundament stehen oft tat-sächlich Schule, Arbeit, Wohnung oder Familie. In der nächsten Zeile dann Kinder oder Aus-bildung und Beruf – und als Schmankerl ganz oben Dinge wie glückliches Zusammenleben“, resümiert Jan-Ove Knudsen. Abschließend werden die Ergebnisse von den Gruppen vorge-stellt. Es lassen sich zwar unterschiedliche An-sichten ablesen, aber im Grunde denken doch alle ganz ähnlich. „Als Abschluss muss dann jeder einen Brief an sich selbst schreiben, in dem er seine Ziele für die nächsten sechs Wochen festhält. Die Briefe sammle ich ein und schicke sie nach

sechs Wochen per Post an die Schüler und wir besprechen dann alles gemeinsam.“Das klingt spannend, aber was halten die Schüler wohl von diesem Projekt? Auffällig ist, dass die Atmosphäre während dieser Zukunfts-werkstatt ganz anders ist, als in der Schule. Die Schüler kommen von sich aus auf die Pro-jektleiter zu und führen oft auch sehr erns-te Gespräche. Das kann unter vier Augen sein oder auch in der Gruppe. Teilweise sind es sehr persönliche Probleme: „Ich freue mich über das Vertrauen, das uns entgegengebracht wird. Das macht die Zusammenarbeit sehr viel leichter“, betont der Schulleiter.

Überrascht waren vor allem die Projektleiter: „Ich habe gemerkt, dass die Schüler meistens gar nicht so überkandidelte Vorstellungen von ihrer Zukunft haben, wie wir Erwachsenen oft denken. Für viele sind Dinge wie Ausbildung, Beruf, Familie und Freunde wichtiger als Geld und Autos. Natürlich spielen diese Dinge auch eine Rolle, aber im Endeffekt legen die meisten Wert auf ein glückliches Zusammenleben. Das finde ich sehr erstaunlich. Außerdem haben die Jungen und Mädchen dabei sehr ähnliche Ansich-ten.“

Die Zukunftswerkstatt hat also auf beiden Seiten für ganz neue Einblicke gesorgt. Die Schüler haben viel über sich, ihre Wünsche und Träu-me erfahren und die Lehrer sehen jetzt ihre Schüler mit ganz anderen Augen – ein Gewinn auf ganzer Linie!

Text Lara Felsch

und Claudia Kleimann-Balke

„Wir dachten, es wäre mal

ganz gut, wenn sich die Schüler

mit ihrer Zu-kunft beschäfti-gen würden.“

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FIT FÜR DEN AUSBILDUNGSALLTAGDie Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südtondern

gGmbH schafft Perspektiven

BILDUNGSWERKSTATT

D ie Jugendaufbauwerke entstanden Ende der 40er-Jahre, weil viele Ju-gendliche durch den Zweiten Welt-

krieg nicht die Möglichkeit hatten, einen Schulabschluss zu machen. Auch heute bietet die Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südton-dern gGmbH, wie sie seit 2006 heißt, jun-gen Menschen eine Chance auf berufliche Orientierung: „Die Stadt ist zu 100 Prozent Gesellschafter und möchte dazu beitragen, junge Menschen auf den Weg zu bringen. Struktur und Ausbildung sind wichtig. Wir möchten Perspektiven bieten – keine Sozial-hilfe zahlen“, erklärt Bürgermeister Wilfried Bockholt, dem die Arbeit dieser besonderen Werkstatt sehr am Herzen liegt.

„Unser Ziel ist es, junge Menschen zu för-dern, bei denen es bisher nicht so glatt ge-laufen ist. Wir möchten sie fit für den Aus-bildungsalltag machen und ihnen helfen, ein Berufsleben zu starten“, beschreibt Jürgen Bange seine Arbeit. Er ist stellvertretender Diplom-Pädagoge und Geschäftsleiter der Bil-dungs- und Arbeitswerkstatt in Niebüll. Er setzt alles daran, Perspektiven aufzuzeigen und die Schüler ein Stück ihres Weges zu be-gleiten. „Wir bieten verschiedene Maßnahmen an, zum Beispiel das Programm AViBA, eine Kurzzeitmaßnahme, die in acht Wochen fit für den Arbeitsmarkt macht. Wir vermitteln ganz gezielt Bewerbungsstrategien, machen Bewer-bungstrainings und zeigen, wie man sich ei-gentlich einen Arbeitsplatz sucht“, beschreibt er. In arbeitsbegleitenden Maßnahmen werden Azubis, die sich in der Ausbildung befinden, bei Sorgen und Problemen unterstützt, ganz gleich, ob es sich dabei um fachliche, soziale oder schulische Angelegenheiten handelt. „Im Rahmen dieser Maßnahme betreuen wir zur Zeit 74 Azubis am Standort Niebüll“, weiß Jür-gen Bange. Aber es gibt auch Jugendliche, die ein biss-chen mehr Unterstützung benötigen, vielleicht weil sie schon seit Jahren schulabstinent sind, eine Lernbehinderung haben oder es ihnen aus

anderen Gründen einfach schwer fällt, eine re-guläre Ausbildung zu meistern: „Sie haben bei uns die Möglichkeit, eine dreijährige Ausbil-dung zum Fachpraktiker Küche beziehungswei-se Hauswirtschaft zu machen. Geläufiger sind die älteren Bezeichnungen Beikoch und Haus-wirtschaftshelfer. Mit dieser Qualifikation hat man sehr gute Chancen auf eine Anschlussper-spektive“, erzählt der Diplom-Pädagoge. Darauf hofft zum Beispiel Melanie Klindt. Sie hat eine Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin be-gonnen und schnell bemerkt, dass sie mit den Anforderungen der Berufsschule nicht zurecht-kommt: „Ich habe dann lieber aufgehört. Herr Cleve, mein Berater bei der Agentur für Arbeit, hat mir vorgeschlagen, hier mal in die Haus-wirtschaft hineinzuschnuppern“, erinnert sie sich. Es hat ihr gefallen und nun hat sie hier ihre Ausbildung begonnen. In der Berufsschule wird sie gemeinsam mit den Hauswirtschaftlern unterrichtet: „Der Stoff ist aber für uns ange-passt und im BAW bekommen wir extra Förde-rung, in Mathe, Deutsch und dort, wo es nötig ist.“ Die Arbeit bringt ihr Spaß. Der Job bietet vielfältige Aufgaben: „Wir putzen ja nicht den ganzen Tag, sondern ler-nen zum Beispiel, wie man Kleidung richtig pflegt und was die eingenähten Sym-bole an Textilien bedeuten. Vor Weihnachten habe ich Mirabellen-Apfelkonfitüre gekocht – die war ziemlich gut!“ Für Adonis, ihr Pferd, bleibt nicht viel Zeit übrig: „Ich muss in der Woche ganz schön viel lernen, aber am Wochenende reite ich aus und kann abschalten.“ Melanie kommt gut zurecht und hat ihren Weg gefun-den. Kevin Petersen hat sich für die Ausbildung zum Fachpraktiker Küche entschieden und ist schon beinahe durch damit. Er ist Förder-schüler gewesen und hat mit viel Engagement und Fleiß schon einiges erreichen können: „Inzwischen habe ich schon ein paar Praktika gemacht. Auf Sylt zum Beispiel, in Oldeswort, auf Amrum und Föhr. Das waren alles à la carte Restaurants. Am Anfang ist es immer schwer, alles ist neu und man kennt niemanden. Aber schon am dritten Tag weiß man, wie es in der Küche läuft und kennt seine Aufgaben.“ Ge-nau deshalb, weil er es schafft, sich schnell zu integrieren, kann er in einem der Restaurants

wahrscheinlich sogar eine Kochlehre anhängen – in einer ganz normalen betrieblichen Ausbil-dung. Das ist für ihn Bestätigung seines Kön-nens, Motivation pur und der Lohn für seinen Fleiß. Am liebsten bereitet er übrigens Salate und Desserts zu: „Das sind meine Stärken“, er-zählt er und schwärmt dabei von einer weißen

Mousse au Chocolat mit Rosmarin: „Ja, ich weiß, das hört sich komisch an. Aber es passt wirklich su-per zusammen!“ Ganz so weit ist

Boyke Botsch noch nicht. Auch er wird Beikoch. Nachdem er sich in der Berufsvorbereitung zu-erst den Metallbereich angesehen hat, lande-te auch er in der Küche: „Kochen macht total Spaß! Wenn man den Leuten ansieht, dass es ihnen schmeckt, freue ich mich wie ein Honig-kuchenpferd.“ Gemeinsam mit Kevin und den anderen Azubis bekocht er in der Lehrküche nicht nur die Klienten der BAW, sondern auch andere Kunden, wie Kindergärten und Schulen. Etwa 150 Essen werden täglich zubereitet. Das kann sich sehen lassen. „Die Ausbildung hier“, findet er „ist eine super Vorbereitung für eine Kochlehre. Man steht vom ersten Tag an am Herd, lernt die Hygienebestimmungen, die sind in einer Küche ja ganz besonders wichtig, und bekommt schon ganz viel Hintergrundwissen mit. Das wird später in der Berufsschule ein großer Vorteil für uns sein!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

„Wir möchten Perspek-tiven bieten – keine Sozialhilfe zahlen.“

„Kochen macht total Spaß! Wenn man den Leuten ansieht, dass es ihnen schmeckt, freue

ich mich wie ein Honigkuchenpferd.“

Melanie Klindt, 20 Jahre, im 1. Ausbildungsjahr zum Fachpraktiker Hauswirtschaft.

Boyke Botsch, 17 Jahre, im 1. Ausbildungsjahr zum Fachpraktiker Küche.

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

FIT FÜR DEN AUSBILDUNGSALLTAGDie Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südtondern

gGmbH schafft Perspektiven

BILDUNGSWERKSTATT

D ie Jugendaufbauwerke entstanden Ende der 40er-Jahre, weil viele Ju-gendliche durch den Zweiten Welt-

krieg nicht die Möglichkeit hatten, einen Schulabschluss zu machen. Auch heute bietet die Bildungs- und Arbeitswerkstatt Südton-dern gGmbH, wie sie seit 2006 heißt, jun-gen Menschen eine Chance auf berufliche Orientierung: „Die Stadt ist zu 100 Prozent Gesellschafter und möchte dazu beitragen, junge Menschen auf den Weg zu bringen. Struktur und Ausbildung sind wichtig. Wir möchten Perspektiven bieten – keine Sozial-hilfe zahlen“, erklärt Bürgermeister Wilfried Bockholt, dem die Arbeit dieser besonderen Werkstatt sehr am Herzen liegt.

„Unser Ziel ist es, junge Menschen zu för-dern, bei denen es bisher nicht so glatt ge-laufen ist. Wir möchten sie fit für den Aus-bildungsalltag machen und ihnen helfen, ein Berufsleben zu starten“, beschreibt Jürgen Bange seine Arbeit. Er ist stellvertretender Diplom-Pädagoge und Geschäftsleiter der Bil-dungs- und Arbeitswerkstatt in Niebüll. Er setzt alles daran, Perspektiven aufzuzeigen und die Schüler ein Stück ihres Weges zu be-gleiten. „Wir bieten verschiedene Maßnahmen an, zum Beispiel das Programm AViBA, eine Kurzzeitmaßnahme, die in acht Wochen fit für den Arbeitsmarkt macht. Wir vermitteln ganz gezielt Bewerbungsstrategien, machen Bewer-bungstrainings und zeigen, wie man sich ei-gentlich einen Arbeitsplatz sucht“, beschreibt er. In arbeitsbegleitenden Maßnahmen werden Azubis, die sich in der Ausbildung befinden, bei Sorgen und Problemen unterstützt, ganz gleich, ob es sich dabei um fachliche, soziale oder schulische Angelegenheiten handelt. „Im Rahmen dieser Maßnahme betreuen wir zur Zeit 74 Azubis am Standort Niebüll“, weiß Jür-gen Bange. Aber es gibt auch Jugendliche, die ein biss-chen mehr Unterstützung benötigen, vielleicht weil sie schon seit Jahren schulabstinent sind, eine Lernbehinderung haben oder es ihnen aus

anderen Gründen einfach schwer fällt, eine re-guläre Ausbildung zu meistern: „Sie haben bei uns die Möglichkeit, eine dreijährige Ausbil-dung zum Fachpraktiker Küche beziehungswei-se Hauswirtschaft zu machen. Geläufiger sind die älteren Bezeichnungen Beikoch und Haus-wirtschaftshelfer. Mit dieser Qualifikation hat man sehr gute Chancen auf eine Anschlussper-spektive“, erzählt der Diplom-Pädagoge. Darauf hofft zum Beispiel Melanie Klindt. Sie hat eine Ausbildung zur Bäckereifachverkäuferin be-gonnen und schnell bemerkt, dass sie mit den Anforderungen der Berufsschule nicht zurecht-kommt: „Ich habe dann lieber aufgehört. Herr Cleve, mein Berater bei der Agentur für Arbeit, hat mir vorgeschlagen, hier mal in die Haus-wirtschaft hineinzuschnuppern“, erinnert sie sich. Es hat ihr gefallen und nun hat sie hier ihre Ausbildung begonnen. In der Berufsschule wird sie gemeinsam mit den Hauswirtschaftlern unterrichtet: „Der Stoff ist aber für uns ange-passt und im BAW bekommen wir extra Förde-rung, in Mathe, Deutsch und dort, wo es nötig ist.“ Die Arbeit bringt ihr Spaß. Der Job bietet vielfältige Aufgaben: „Wir putzen ja nicht den ganzen Tag, sondern ler-nen zum Beispiel, wie man Kleidung richtig pflegt und was die eingenähten Sym-bole an Textilien bedeuten. Vor Weihnachten habe ich Mirabellen-Apfelkonfitüre gekocht – die war ziemlich gut!“ Für Adonis, ihr Pferd, bleibt nicht viel Zeit übrig: „Ich muss in der Woche ganz schön viel lernen, aber am Wochenende reite ich aus und kann abschalten.“ Melanie kommt gut zurecht und hat ihren Weg gefun-den. Kevin Petersen hat sich für die Ausbildung zum Fachpraktiker Küche entschieden und ist schon beinahe durch damit. Er ist Förder-schüler gewesen und hat mit viel Engagement und Fleiß schon einiges erreichen können: „Inzwischen habe ich schon ein paar Praktika gemacht. Auf Sylt zum Beispiel, in Oldeswort, auf Amrum und Föhr. Das waren alles à la carte Restaurants. Am Anfang ist es immer schwer, alles ist neu und man kennt niemanden. Aber schon am dritten Tag weiß man, wie es in der Küche läuft und kennt seine Aufgaben.“ Ge-nau deshalb, weil er es schafft, sich schnell zu integrieren, kann er in einem der Restaurants

wahrscheinlich sogar eine Kochlehre anhängen – in einer ganz normalen betrieblichen Ausbil-dung. Das ist für ihn Bestätigung seines Kön-nens, Motivation pur und der Lohn für seinen Fleiß. Am liebsten bereitet er übrigens Salate und Desserts zu: „Das sind meine Stärken“, er-zählt er und schwärmt dabei von einer weißen

Mousse au Chocolat mit Rosmarin: „Ja, ich weiß, das hört sich komisch an. Aber es passt wirklich su-per zusammen!“ Ganz so weit ist

Boyke Botsch noch nicht. Auch er wird Beikoch. Nachdem er sich in der Berufsvorbereitung zu-erst den Metallbereich angesehen hat, lande-te auch er in der Küche: „Kochen macht total Spaß! Wenn man den Leuten ansieht, dass es ihnen schmeckt, freue ich mich wie ein Honig-kuchenpferd.“ Gemeinsam mit Kevin und den anderen Azubis bekocht er in der Lehrküche nicht nur die Klienten der BAW, sondern auch andere Kunden, wie Kindergärten und Schulen. Etwa 150 Essen werden täglich zubereitet. Das kann sich sehen lassen. „Die Ausbildung hier“, findet er „ist eine super Vorbereitung für eine Kochlehre. Man steht vom ersten Tag an am Herd, lernt die Hygienebestimmungen, die sind in einer Küche ja ganz besonders wichtig, und bekommt schon ganz viel Hintergrundwissen mit. Das wird später in der Berufsschule ein großer Vorteil für uns sein!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

„Wir möchten Perspek-tiven bieten – keine Sozialhilfe zahlen.“

„Kochen macht total Spaß! Wenn man den Leuten ansieht, dass es ihnen schmeckt, freue

ich mich wie ein Honigkuchenpferd.“

Melanie Klindt, 20 Jahre, im 1. Ausbildungsjahr zum Fachpraktiker Hauswirtschaft.

Boyke Botsch, 17 Jahre, im 1. Ausbildungsjahr zum Fachpraktiker Küche.

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F ür den gesamten Raum Südtondern ist die Kreishandwerkerschaft Nordfries-land-Nord in Niebüll zuständig. Hier

kommen hauptsächlich Maurer-, Zimmerer- und Tischler-Lehrlinge zusammen. Die Azu-bis können in den eigenen Werkstätten vor allem üben, üben, üben. Und dafür wird dann auch mal eine Straße oder ein ganzes Fach-werkhaus gebaut, was danach in Kleinstarbeit wieder abgebaut wird, damit die nächsten Lehrlinge ihr Können auf die Probe stellen können.

Die Kreishandwerkerschaft hat sich gemeinsam mit Ingwer Christophersen, der seit drei Mo-naten Kreishandwerksmeister ist, hohe Ziele gesteckt. Sie wollen das Handwerk für die jun-gen Leute attraktiver machen. Das Handwerk ist zwar etabliert, aber der Bereich Wirtschaft, Energie und Tourismus spielen hier auch eine große Rolle. Vor allem auf den Inseln Sylt und Föhr ist der Tourismus vorherrschend“. Um allerdings auch Betriebe nach Nord-friesland zu locken, bedarf es einer besseren Infrastruktur. „Das ist ein großes Thema. Die B5 und die B199 müssen dringend ausgebaut wer-den. Nur so könnten wir das Interesse größerer Firmen wecken, die dann auch junge Menschen ansprechen“, erklärt Ingwer Christophersen. Derzeit gibt es etwa 300 Innungsbetriebe. „Das ist gut“, findet der Kreishandwerksmeister. In der überbetrieblichen Ausbildung gibt es der-zeit mehr als 300 Azubis. Die kommen dann in die Werkstätten in Niebüll, lernen viel Prakti-sches und die Grundlagen, die in einem Fach-betrieb manchmal nicht mehr vermittelt wer-den. Nebenbei geht es dann zur Schule und in den Betrieb. Wobei das im ersten Jahr nicht so häufig der Fall ist. „Jetzt im zweiten Lehrjahr habe ich immer zwei Wochen Betrieb und Schu-le und dann wieder zwei Wochen Kreishand“, sagt Lasse Ohlsen (18), der von Föhr kommt und jeden Tag um 5 Uhr aufstehen muss, damit er die Fähre nach Niebüll erwischt. Dass die Jungs von den Inseln häufig 14-Stunden-Tage haben, ist nicht anders zu händeln. Einige von ihnen müssen sogar ei-nen Tag eher anreisen, weil sie das sonst nicht schaffen würden. Sollte den Lehrlingen doch mal etwas auf dem Herzen liegen, sie in der Schule nicht richtig

mitkommen oder den Betrieb wechseln wol-len, ist Olaf Behrmann der Richtige. Sein Amt nennt sich Regionale Ausbildungsbetreuung und wird vom Europäischen Sozialfonds und dem Land Schleswig-Holstein gefördert. Von Südtondern bis Langhorn ist er für alle Azubis der Ansprechpartner. Als gelernter Tischler und Veranstaltungskaufmann kann er sich außer-dem in viele Situationen hineinversetzen. „Mir gefällt die Arbeit sehr gut. Sie ist sehr abwechslungsreich und ich habe mit jun-gen Menschen zu tun“, sagt Olaf Behrmann. Sein Ziel für das eine Jahr im Amt ist Kontinu-ität. Er möchte weiter in gutem Kontakt zu den Betrieben stehen und die Akzeptanz erhalten. In den Ausbildungswerkstätten erwartet die Jungs Kay-Walter Wulff. Er ist Lehrwerkmeister und Zimmermeister, hält die Lehrlinge ordent-lich auf Trab und weiß, wie er die Jungs wieder in die richtige Spur bekommt. Lasse Ohlsen und Sören Nissen haben das beide nicht nötig. Sie haben Lust auf ihren Beruf, pendeln dafür sogar täglich bis zu 14 Stunden hin und her. Beide sind im zweiten Ausbildungsjahr zum Maurer und probieren sich gerade an einem Versuchsobjekt. „Mauern macht uns am meis-ten Spaß“, sind sich die beiden einig. Bei den Zimmerleuten riecht es nach fri-schem Holz und überall liegen Späne herum. Erik Martensen kommt auch von Föhr und macht hat gerade seine Zimmermannausbil-dung begonnen. „Bisher waren wir noch nicht viel im Betrieb, aber hier bei der Kreishand ler-nen wir auch jede Menge“, findet Martensen. Er möchte jetzt vor allem seine Lehre gut ab-schließen und später vielleicht mal Bauzeich-ner werden, denn das gefällt ihm an seinem Beruf besonders gut. So ist die Kreishandwerkerschaft in Niebüll für viele eine gute Möglichkeit, ihre Talente zu entfalten und zu erforschen. Ausgebildete Leh-rer spiegeln das Können und geben wertvolle Tipps aus dem echten Handwerksleben. „Alter-nativen zum Handwerk gibt`s für mich nicht“, sagt Martensen.

Text Kim Julia Schöffler

Fotos Tim Riediger

ATTRAKTIVES HANDWERKDie Kreishandwerkerschaft Nordfriesland-Nord mit Sitz in Niebüll ist für mehr als 300 Azubis in der überbetrieblichen Ausbildung eine lehrreiche Zeit

Ingwer Christophersen (oben) und Olaf Behrmann kümmern sich als Kreishandwerksmeister und als Ausbildungsbetreuer um die Geschicke der Kreishandwerkerschaft Nordfries-land-Nord mit Sitz in Niebüll.

Henning Hinrichsen hat gerade seine Ausbildung zum Zimmermann begonnen, denn die Arbeit mit Holz macht ihm besonders viel Spaß.

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F ür den gesamten Raum Südtondern ist die Kreishandwerkerschaft Nordfries-land-Nord in Niebüll zuständig. Hier

kommen hauptsächlich Maurer-, Zimmerer- und Tischler-Lehrlinge zusammen. Die Azu-bis können in den eigenen Werkstätten vor allem üben, üben, üben. Und dafür wird dann auch mal eine Straße oder ein ganzes Fach-werkhaus gebaut, was danach in Kleinstarbeit wieder abgebaut wird, damit die nächsten Lehrlinge ihr Können auf die Probe stellen können.

Die Kreishandwerkerschaft hat sich gemeinsam mit Ingwer Christophersen, der seit drei Mo-naten Kreishandwerksmeister ist, hohe Ziele gesteckt. Sie wollen das Handwerk für die jun-gen Leute attraktiver machen. Das Handwerk ist zwar etabliert, aber der Bereich Wirtschaft, Energie und Tourismus spielen hier auch eine große Rolle. Vor allem auf den Inseln Sylt und Föhr ist der Tourismus vorherrschend“. Um allerdings auch Betriebe nach Nord-friesland zu locken, bedarf es einer besseren Infrastruktur. „Das ist ein großes Thema. Die B5 und die B199 müssen dringend ausgebaut wer-den. Nur so könnten wir das Interesse größerer Firmen wecken, die dann auch junge Menschen ansprechen“, erklärt Ingwer Christophersen. Derzeit gibt es etwa 300 Innungsbetriebe. „Das ist gut“, findet der Kreishandwerksmeister. In der überbetrieblichen Ausbildung gibt es der-zeit mehr als 300 Azubis. Die kommen dann in die Werkstätten in Niebüll, lernen viel Prakti-sches und die Grundlagen, die in einem Fach-betrieb manchmal nicht mehr vermittelt wer-den. Nebenbei geht es dann zur Schule und in den Betrieb. Wobei das im ersten Jahr nicht so häufig der Fall ist. „Jetzt im zweiten Lehrjahr habe ich immer zwei Wochen Betrieb und Schu-le und dann wieder zwei Wochen Kreishand“, sagt Lasse Ohlsen (18), der von Föhr kommt und jeden Tag um 5 Uhr aufstehen muss, damit er die Fähre nach Niebüll erwischt. Dass die Jungs von den Inseln häufig 14-Stunden-Tage haben, ist nicht anders zu händeln. Einige von ihnen müssen sogar ei-nen Tag eher anreisen, weil sie das sonst nicht schaffen würden. Sollte den Lehrlingen doch mal etwas auf dem Herzen liegen, sie in der Schule nicht richtig

mitkommen oder den Betrieb wechseln wol-len, ist Olaf Behrmann der Richtige. Sein Amt nennt sich Regionale Ausbildungsbetreuung und wird vom Europäischen Sozialfonds und dem Land Schleswig-Holstein gefördert. Von Südtondern bis Langhorn ist er für alle Azubis der Ansprechpartner. Als gelernter Tischler und Veranstaltungskaufmann kann er sich außer-dem in viele Situationen hineinversetzen. „Mir gefällt die Arbeit sehr gut. Sie ist sehr abwechslungsreich und ich habe mit jun-gen Menschen zu tun“, sagt Olaf Behrmann. Sein Ziel für das eine Jahr im Amt ist Kontinu-ität. Er möchte weiter in gutem Kontakt zu den Betrieben stehen und die Akzeptanz erhalten. In den Ausbildungswerkstätten erwartet die Jungs Kay-Walter Wulff. Er ist Lehrwerkmeister und Zimmermeister, hält die Lehrlinge ordent-lich auf Trab und weiß, wie er die Jungs wieder in die richtige Spur bekommt. Lasse Ohlsen und Sören Nissen haben das beide nicht nötig. Sie haben Lust auf ihren Beruf, pendeln dafür sogar täglich bis zu 14 Stunden hin und her. Beide sind im zweiten Ausbildungsjahr zum Maurer und probieren sich gerade an einem Versuchsobjekt. „Mauern macht uns am meis-ten Spaß“, sind sich die beiden einig. Bei den Zimmerleuten riecht es nach fri-schem Holz und überall liegen Späne herum. Erik Martensen kommt auch von Föhr und macht hat gerade seine Zimmermannausbil-dung begonnen. „Bisher waren wir noch nicht viel im Betrieb, aber hier bei der Kreishand ler-nen wir auch jede Menge“, findet Martensen. Er möchte jetzt vor allem seine Lehre gut ab-schließen und später vielleicht mal Bauzeich-ner werden, denn das gefällt ihm an seinem Beruf besonders gut. So ist die Kreishandwerkerschaft in Niebüll für viele eine gute Möglichkeit, ihre Talente zu entfalten und zu erforschen. Ausgebildete Leh-rer spiegeln das Können und geben wertvolle Tipps aus dem echten Handwerksleben. „Alter-nativen zum Handwerk gibt`s für mich nicht“, sagt Martensen.

Text Kim Julia Schöffler

Fotos Tim Riediger

ATTRAKTIVES HANDWERKDie Kreishandwerkerschaft Nordfriesland-Nord mit Sitz in Niebüll ist für mehr als 300 Azubis in der überbetrieblichen Ausbildung eine lehrreiche Zeit

Ingwer Christophersen (oben) und Olaf Behrmann kümmern sich als Kreishandwerksmeister und als Ausbildungsbetreuer um die Geschicke der Kreishandwerkerschaft Nordfries-land-Nord mit Sitz in Niebüll.

Henning Hinrichsen hat gerade seine Ausbildung zum Zimmermann begonnen, denn die Arbeit mit Holz macht ihm besonders viel Spaß.

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DER OSCAR FÜR STARKE AUSBILDUNGSBETRIEBE

S chlank, 30 Zentimeter hoch, aus kris-tallklarem Glas und mit markanter Gravur – der neue Ehrenpreis im nord-

friesischen Handwerk erinnert in seiner Ele-ganz an den Musikpreis Echo. Hochwertig wie der Pokal ist auch der gesamte Wettbewerb angelegt, um die Auszeichnung zu erringen. Es geht um den Titel „Starker Ausbildungsbe-trieb“. Gestiftet wird er gemeinsam von der VR Bank Niebüll, der Föhr-Amrumer Bank, der Sylter Bank und der Husumer Volksbank. Die Kreishandwerkerschaften in Nordfriesland ru-fen alle Auszubildenden auf, sich mit ihrem Betrieb um diese Auszeichnung zu bewerben. Teilnehmen können ausschließlich Innungs-betriebe, und zwar in drei Klassen: Firmen mit bis zu drei, bis zu sechs und über sechs Auszubildenden. Verliehen wird der Preis im Herbst.

Der Preis trifft nach Auffassung der Stifter punktgenau die aktuelle gesellschaftliche Dis-kussion und das Anliegen aller Beteiligten: Die Handwerksbetriebe suchen Auszubildende, junge Schulabgänger suchen attraktive Hand-werksbetriebe, und der Kreis Nordfriesland strebt eine hohe Vermittlungsquote an. Um die Betriebe zukunftsfähig zu halten, muss der Fachkräftemangel im Handwerk be-wältigt werden. Das gelinge aber nur, wenn die Unternehmen neben berechtigten Ansprüchen an fachliche und soziale Eignung der jungen Bewerber auch ihre eigenen Qualitäten heraus-stellen. Mit der Nominierung für den Wettbe-werb „Starker Ausbildungsbetrieb“ stellen sich die Unternehmer also erstmals direkt dem Ur-teil der jungen Leute, die bei ihnen eine Hand-werkslehre absolvieren. Und die Anforderun-gen sind durchaus hoch. Beurteilt werden die Firmen in sieben Kategorien: Unternehmens-kultur (unter anderem Familienfreundlichkeit, Kritikfähigkeit, Innovationen). Arbeitsplatz (Ausrüstung, Gesundheitsförderung), Arbeits-zeit (Flexibilität, Pausen- und Urlaubsrege-lung), Umwelt (Fahrgemeinschaften, Nutzung erneuerbarer Energien), Kommunikation (In-ternet, Netzwerke), Team („offenes Ohr“, Ver-antwortung) und Karriere (Perspektiven, fi -nanzielle und persönliche Unterstützung). Allein das Thema soziale Kompetenz ge-winnt durch diesen Wettbewerb eine ganz neue

Dynamik. Galt die Frage nach sozialem Verhal-ten bislang den jungen Bewerbern und ihrer Teamfähigkeit, zielt sie jetzt auch auf die ge-sellschaftliche Verantwortung der Handwerks-betriebe. Wie steht es um die Integration leis-tungsschwächerer Schüler, von Migranten oder Menschen mit Handicaps? Die Kooperation mit Schulen gilt da inzwischen als eine der besten Möglichkeiten, sich als geeigneter Handwerks-betrieb bekannt zu machen und Schüler für eine Ausbildung zu interessieren. Kein Wunder, dass der Wettbewerb daher auch in den sozia-len Netzwerken kommuniziert wird – vor allem unter facebook.de/starkerausbildungsbetrieb.An den vielen Kriterien des Wettbewerbs wird schnell deutlich, dass Ausbildungsbetriebe heute – anders als früher – sehr viel stärker ihr Image und ihre Leistungen beim Werben um Berufsnachwuchs herausstellen müssen. Mit dem von den Kreishandwerkerschaften und den Volksbanken und Raiffeisenbanken ausge-rufenen Wettbewerb geht es genau um diese Ziele. Teilnehmen können Handwerksbetriebe, die ausbilden und Mitglied in einer der nord-friesischen Innungen sind. Bewerbungsvor-drucke gibt es im Internet: www.kh-nf.de. Auszubildende reichen die Unterlagen in Ab-stimmung mit ihren Meistern oder Firmenin-habern bis zum 15. September 2014 ein.Der Jury gehören je ein Mitarbeiter der Volks-banken und Raiffeisenbanken, jeweils ein Kreishandwerksmeister und Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaften in Nordfriesland sowie jeweils ein Vertreter der Berufl ichen Schulen in Husum und Niebüll an.

Quelle Kreishandwerkerschaft

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Herr Albig, Sie haben Anfang Januar eine Ausbildungsoffensive zur Nachwuchsgewin- nung in der öffentlichen Verwaltung ge-startet. Gibt es in der Verwaltung in Schles-wig-Holstein einen Mangel an Auszubilden-den? Wir müssen uns ebenso wie andere Arbeit-geber darauf einstellen, dass es in unserem Land immer weniger junge Menschen gibt. Wir bieten eine attraktive Berufsperspektive, haben aber jetzt schon zum Beispiel weniger Bewerbungen für den Allgemeinen Verwal-tungsdienst, die Steuerverwaltung und den technischen Bereich. Welche Maßnahmen sieht das von Ihrem Kabinett verabschiedete Konzept der Ausbil-dungsoffensive vor? Wir wollen uns anstrengen, um junge Men-schen für eine Tätigkeit beim Land zu begeis-tern. Deshalb planen wir eine Informations- und Werbekampagne für die Arbeit und die Ausbildung beim Land Schleswig-Holstein und erweitern unsere Informationen zum Ausbil-dungsangebot im Internet. Wir werden künftig stärker neue Medien nutzen, um Jobs anzubie-ten. Aber wir sprechen die jungen Menschen auch direkt an, die einen Ausbildungsplatz suchen oder sich erst einmal Gedanken über ihre berufliche Zukunft machen: bei Veranstal-tungen in Schulen oder bei Jobmessen. Weswegen sollten sich junge Menschen für eine Verwaltungsausbildung entscheiden? Was sind die Vorteile eines Berufs im Öffent-lichen Dienst?

Die Jobs beim Land sind modern, praxisnah und sicher. Verwaltung ist nicht langweilig und trocken – der Landesdienst ist abwechslungs-reich! Man kann im Laufe seines Berufslebens ganz unterschiedliche Themen bearbeiten und dabei viele Menschen kennenlernen.

Polizistinnen und Polizisten sind im Ein-satz für den Schutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Schleswig-Holstein. Justizfachangestellte organisieren in Gerichten und Staatsanwaltschaften den reibungslosen Ablauf. Bauzeichnerinnen erhalten Einbli-cke in Brückenbau oder Architektur. Wasser-bauer und Tierpfleger kümmern sich um den Küsten- und Naturschutz. Und wer sich für

Naturwissenschaften interessiert, findet interes-sante Ausbildungsplätze mit guten Perspektiven als Biologielaborant oder Chemielaborantin. Das Land bietet aber auch viele Ausbildungsplätze im technischen Bereich an: Vom Mechaniker für Landmaschinentechnik bis hin zur Gewerbeprü-ferin. Diese Vielfalt kann kein anderer Arbeitge-ber so bieten. Und die Möglichkeiten, sich im Laufe des langen Berufslebens weiterzuentwi-ckeln, sind groß. Niemand muss bei uns von der Ausbildung bis zur Rente die gleiche Tätigkeit ausüben. Ein weiterer großer Vorteil bei uns ist die besonders gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir wollen, dass Frauen und Männer die Zeit für Familie haben, die sie wünschen und brauchen – egal, ob sie jung oder alt sind. Es gibt also sehr viele gute Gründe, eine Ausbildung beim Land in Erwägung zu ziehen, wenn man seinen Beruf fürs Leben wählen soll. In welchen Verwaltungsberufen sucht das Land vornehmlich Bewerber?Ein Schwerpunkt liegt in der Allgemeinen Ver-waltung und der Steuerverwaltung. Da gibt es besonders viele Plätze. Aber wir bilden in allen genannten Bereichen und noch einigen mehr aus. Das kann man alles im Internet unter www.karriere.schleswig-holstein.de nachlesen. Dort erfährt man, welche Ausbildungsplätze das Land in den kommenden Jahren besetzt, wann die Ausbildung beginnt, wie lange sie dauert und was man dabei verdient. Und natürlich auch, wo man sich bewirbt. Wir freuen uns über alle, die zu uns kommen wollen.

Illustration Sarah Matuszewski

MODERN, PRAXISNAH UND SICHERGespräch mit dem dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Thorsten Albig, über die

Vorzüge einer Ausbildung im öffentlichen Dienst

Albig_Interview_13032014_01.indd Alle Seiten 18.03.14 17:44

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Herr Albig, Sie haben Anfang Januar eine Ausbildungsoffensive zur Nachwuchsgewin- nung in der öffentlichen Verwaltung ge-startet. Gibt es in der Verwaltung in Schles-wig-Holstein einen Mangel an Auszubilden-den? Wir müssen uns ebenso wie andere Arbeit-geber darauf einstellen, dass es in unserem Land immer weniger junge Menschen gibt. Wir bieten eine attraktive Berufsperspektive, haben aber jetzt schon zum Beispiel weniger Bewerbungen für den Allgemeinen Verwal-tungsdienst, die Steuerverwaltung und den technischen Bereich. Welche Maßnahmen sieht das von Ihrem Kabinett verabschiedete Konzept der Ausbil-dungsoffensive vor? Wir wollen uns anstrengen, um junge Men-schen für eine Tätigkeit beim Land zu begeis-tern. Deshalb planen wir eine Informations- und Werbekampagne für die Arbeit und die Ausbildung beim Land Schleswig-Holstein und erweitern unsere Informationen zum Ausbil-dungsangebot im Internet. Wir werden künftig stärker neue Medien nutzen, um Jobs anzubie-ten. Aber wir sprechen die jungen Menschen auch direkt an, die einen Ausbildungsplatz suchen oder sich erst einmal Gedanken über ihre berufliche Zukunft machen: bei Veranstal-tungen in Schulen oder bei Jobmessen. Weswegen sollten sich junge Menschen für eine Verwaltungsausbildung entscheiden? Was sind die Vorteile eines Berufs im Öffent-lichen Dienst?

Die Jobs beim Land sind modern, praxisnah und sicher. Verwaltung ist nicht langweilig und trocken – der Landesdienst ist abwechslungs-reich! Man kann im Laufe seines Berufslebens ganz unterschiedliche Themen bearbeiten und dabei viele Menschen kennenlernen.

Polizistinnen und Polizisten sind im Ein-satz für den Schutz und die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Schleswig-Holstein. Justizfachangestellte organisieren in Gerichten und Staatsanwaltschaften den reibungslosen Ablauf. Bauzeichnerinnen erhalten Einbli-cke in Brückenbau oder Architektur. Wasser-bauer und Tierpfleger kümmern sich um den Küsten- und Naturschutz. Und wer sich für

Naturwissenschaften interessiert, findet interes-sante Ausbildungsplätze mit guten Perspektiven als Biologielaborant oder Chemielaborantin. Das Land bietet aber auch viele Ausbildungsplätze im technischen Bereich an: Vom Mechaniker für Landmaschinentechnik bis hin zur Gewerbeprü-ferin. Diese Vielfalt kann kein anderer Arbeitge-ber so bieten. Und die Möglichkeiten, sich im Laufe des langen Berufslebens weiterzuentwi-ckeln, sind groß. Niemand muss bei uns von der Ausbildung bis zur Rente die gleiche Tätigkeit ausüben. Ein weiterer großer Vorteil bei uns ist die besonders gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir wollen, dass Frauen und Männer die Zeit für Familie haben, die sie wünschen und brauchen – egal, ob sie jung oder alt sind. Es gibt also sehr viele gute Gründe, eine Ausbildung beim Land in Erwägung zu ziehen, wenn man seinen Beruf fürs Leben wählen soll. In welchen Verwaltungsberufen sucht das Land vornehmlich Bewerber?Ein Schwerpunkt liegt in der Allgemeinen Ver-waltung und der Steuerverwaltung. Da gibt es besonders viele Plätze. Aber wir bilden in allen genannten Bereichen und noch einigen mehr aus. Das kann man alles im Internet unter www.karriere.schleswig-holstein.de nachlesen. Dort erfährt man, welche Ausbildungsplätze das Land in den kommenden Jahren besetzt, wann die Ausbildung beginnt, wie lange sie dauert und was man dabei verdient. Und natürlich auch, wo man sich bewirbt. Wir freuen uns über alle, die zu uns kommen wollen.

Illustration Sarah Matuszewski

MODERN, PRAXISNAH UND SICHERGespräch mit dem dem Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein, Thorsten Albig, über die

Vorzüge einer Ausbildung im öffentlichen Dienst

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

NEUE WEGE, NEUE ZIELE

Zu diesen vielen Wegen und Möglichkeiten im Leben gehören: rund 8.300 Kilometer Straße, etwa 5.000 Kilometer Radwege und ca. 2.200 Brückenbauwerke, die in der Verantwortung des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) liegen. 1.400 Mitarbeiter, verteilt an fünf Stand-orten und 26 Autobahn- und Straßenmeisterei-en, sind zur Erhaltung und zum Ausbau dieses Verkehrswegenetzes eingesetzt. Als moderner Dienstleister investiert der LBV-SH nicht nur in moderne Technik, sondern vor al-lem in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele junge Leute werden in Technik und Ver-waltung ausgebildet.

Straßenwärter/-in Die Ausbildung zur Straßenwärterin bzw. zum Straßenwärter findet hauptsächlich in einer der 26 Autobahn- und Straßenmeistereien des LBV-SH statt. Die spätere Tätigkeit ist im Wesentlichen im Bereich der Straßenunterhaltung zu sehen, wobei neben Instandhaltungsarbeiten an den Straßen unter anderem auch Grün- und Ge-hölzpflege, Reinigungsarbeiten an Entwässe-rungseinrichtungen sowie Einsätze im Winter-dienst durchzuführen sind. Voraussetzungen: mindestens Hauptschul- abschluss, körperliche Belastbarkeit, hand-werkliches Geschick. Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Weiterhin sucht der LBV-SH fertige Bauingenieu-

re mit Fachhochschulabschluss oder als Bachelor

of Engieneering zur Ausbildung zum Beamten im

Gehobenen Dienst als Regierungsoberbauinspekto-

renanwärterin oder –anwärter (Ausbildungsdauer:

1½ Jahre) sowie fertige Bauingenieure mit Univer-

sitätsabschluss (Master) zur Ausbildung zur Be-

amtin bzw. zum Beamten im Höheren Dienst als

Regierungsbaureferendarin oder –referendar (Aus-

bildungsdauer: 2 Jahre mit Großer Staatsprüfung).

Hast du Interesse an einem unserer Ausbildungsbe-

rufe, dann wende dich bitte an die Personalverant-

wortlichen der Niederlassungen in:

LBV-SH

Niederlassung Flensburg

Schleswiger Straße 55

24941 Flensburg

Telefon 0461- 90309-0

LBV-SH

Niederlassung Rendsburg

Kieler Straße 19

24768 Rendsburg

Telefon 04331-784-0

LBV-SH

Niederlassung Itzehoe

Breitenburger Straße 37

25524 Itzehoe

Telefon 04821-66-0

GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

Bauzeichner/-inDie Ausbildung zur Bauzeichnerin bzw. zum Bauzeichner findet in einer der vier Nieder-lassungen des LBV-SH (Flensburg, Rends-burg, Itzehoe, Lübeck) statt. In der eigentlichen späteren Tätigkeit sind vor allem Planunterlagen am PC mit CAD-Pro-grammen zu erstellen, die für die Umsetzung einer Baumaßnahme erforderlich sind. Neben der Fertigung von Bauzeichnungen sind auch fachspezifische Berechnungen, wie z. B. Mengen- und Massenermittlungen, durchzuführen. Voraussetzungen: Realschulabschluss oder überdurchschnittlicher Hauptschulabschluss, ausgeprägtes technisches Verständnis, großes Interesse an der Arbeit mit DV-Programmen. Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Duales Bauingenieurstudium Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein geht in der Nachwuchskräfte-ausbildung neue Wege. Duales Bauingenieur-studium mit integrierter Straßenwärter-Ausbil-dung (StudiLe). Der LBV-SH bietet erstmals zum 01. 07.2014 ein Duales Studium an. Innerhalb einer 4 ½ jährigen Ausbildung werden zwei qualifizierte Abschlüsse erworben: nach 3 Jahren wird die Straßenwärterprüfung abgelegt und nach 4 ½ Jahren wird die Ausbildung mit der Bache-lorprüfung an der FH Lübeck im Fachbereich Bauwesen als Bauingenieurin / Bauingenieur abgelegt.

Baustoffprüfer/-in Die Ausbildung zur Baustoffprüferin bzw. zum Baustoffprüfer findet in Kiel vor allem im geo-technischen Labor des LBV-SH statt. Später arbeitet die ausgebildete Baustoff-prüferin bzw. der Baustoffprüfer im Labor sowie auf den Baustellen des LBV-SH. So wird z. B. die Tragfähigkeit des Baugrundes ermittelt oder die Qualität der eingebauten Straßenbaustoffe kontrolliert. Voraussetzungen: mindestens Hauptschul-abschluss, körperliche Belastbarkeit, handwerk-liches Geschick. Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Deine Ausbildung beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein

W as alles auf einem Verkehrsweg pas-sieren kann: Ein bisschen Abenteu-er – wenn du den Bus verpasst hast

und wartest. Tragödien, wenn du eine Panne hast oder dich mit deiner Freundin streitest und sie dich vor die (Auto-)Tür setzt. Kurzur-laube – wenn dich auf deinem Weg die Um-gebung fasziniert und aus einer Fahrt eine Reise wird – das gehört zum echten Leben genauso wie die Arbeit rund um die Straßen und Wege Schleswig-Holsteins.

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LBV-SH

Niederlassung Lübeck

Jerusalemsberg 9

23568 Lübeck

Telefon 0451-371-0

LBV-SH

Betriebssitz

Mercatorstraße 9

24106 Kiel

Telefon 0431 383 - 0

Telefax 0431 383 - 27 54

www.lbv-sh.de

Die 14 monatige betriebliche Ausbildung umfasst praktische Mitarbeit in einer Straßen- meisterei. Darüber hinaus wird im überbe-trieblichen Ausbildungszentrum des Bauindus-trieverbandes in Ahrensbök und der DEULA in Rendsburg, dem Berufsbildungszentrum Rendsburg und der Verwaltungsakademie Bor-desholm ausgebildet. Anschließend wird das Studium an der FH Lübeck aufgenommen und die betriebliche Ausbildung parallel zum Studi-um fortgesetzt.

Text & Fotos LBV-SH

LBV_Companies_070214_02.indd Alle Seiten 25.02.14 13:27

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

NEUE WEGE, NEUE ZIELE

Zu diesen vielen Wegen und Möglichkeiten im Leben gehören: rund 8.300 Kilometer Straße, etwa 5.000 Kilometer Radwege und ca. 2.200 Brückenbauwerke, die in der Verantwortung des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein (LBV-SH) liegen. 1.400 Mitarbeiter, verteilt an fünf Stand-orten und 26 Autobahn- und Straßenmeisterei-en, sind zur Erhaltung und zum Ausbau dieses Verkehrswegenetzes eingesetzt. Als moderner Dienstleister investiert der LBV-SH nicht nur in moderne Technik, sondern vor al-lem in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Viele junge Leute werden in Technik und Ver-waltung ausgebildet.

Straßenwärter/-in Die Ausbildung zur Straßenwärterin bzw. zum Straßenwärter findet hauptsächlich in einer der 26 Autobahn- und Straßenmeistereien des LBV-SH statt. Die spätere Tätigkeit ist im Wesentlichen im Bereich der Straßenunterhaltung zu sehen, wobei neben Instandhaltungsarbeiten an den Straßen unter anderem auch Grün- und Ge-hölzpflege, Reinigungsarbeiten an Entwässe-rungseinrichtungen sowie Einsätze im Winter-dienst durchzuführen sind. Voraussetzungen: mindestens Hauptschul- abschluss, körperliche Belastbarkeit, hand-werkliches Geschick. Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Weiterhin sucht der LBV-SH fertige Bauingenieu-

re mit Fachhochschulabschluss oder als Bachelor

of Engieneering zur Ausbildung zum Beamten im

Gehobenen Dienst als Regierungsoberbauinspekto-

renanwärterin oder –anwärter (Ausbildungsdauer:

1½ Jahre) sowie fertige Bauingenieure mit Univer-

sitätsabschluss (Master) zur Ausbildung zur Be-

amtin bzw. zum Beamten im Höheren Dienst als

Regierungsbaureferendarin oder –referendar (Aus-

bildungsdauer: 2 Jahre mit Großer Staatsprüfung).

Hast du Interesse an einem unserer Ausbildungsbe-

rufe, dann wende dich bitte an die Personalverant-

wortlichen der Niederlassungen in:

LBV-SH

Niederlassung Flensburg

Schleswiger Straße 55

24941 Flensburg

Telefon 0461- 90309-0

LBV-SH

Niederlassung Rendsburg

Kieler Straße 19

24768 Rendsburg

Telefon 04331-784-0

LBV-SH

Niederlassung Itzehoe

Breitenburger Straße 37

25524 Itzehoe

Telefon 04821-66-0

GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

Bauzeichner/-inDie Ausbildung zur Bauzeichnerin bzw. zum Bauzeichner findet in einer der vier Nieder-lassungen des LBV-SH (Flensburg, Rends-burg, Itzehoe, Lübeck) statt. In der eigentlichen späteren Tätigkeit sind vor allem Planunterlagen am PC mit CAD-Pro-grammen zu erstellen, die für die Umsetzung einer Baumaßnahme erforderlich sind. Neben der Fertigung von Bauzeichnungen sind auch fachspezifische Berechnungen, wie z. B. Mengen- und Massenermittlungen, durchzuführen. Voraussetzungen: Realschulabschluss oder überdurchschnittlicher Hauptschulabschluss, ausgeprägtes technisches Verständnis, großes Interesse an der Arbeit mit DV-Programmen. Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Duales Bauingenieurstudium Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein geht in der Nachwuchskräfte-ausbildung neue Wege. Duales Bauingenieur-studium mit integrierter Straßenwärter-Ausbil-dung (StudiLe). Der LBV-SH bietet erstmals zum 01. 07.2014 ein Duales Studium an. Innerhalb einer 4 ½ jährigen Ausbildung werden zwei qualifizierte Abschlüsse erworben: nach 3 Jahren wird die Straßenwärterprüfung abgelegt und nach 4 ½ Jahren wird die Ausbildung mit der Bache-lorprüfung an der FH Lübeck im Fachbereich Bauwesen als Bauingenieurin / Bauingenieur abgelegt.

Baustoffprüfer/-in Die Ausbildung zur Baustoffprüferin bzw. zum Baustoffprüfer findet in Kiel vor allem im geo-technischen Labor des LBV-SH statt. Später arbeitet die ausgebildete Baustoff-prüferin bzw. der Baustoffprüfer im Labor sowie auf den Baustellen des LBV-SH. So wird z. B. die Tragfähigkeit des Baugrundes ermittelt oder die Qualität der eingebauten Straßenbaustoffe kontrolliert. Voraussetzungen: mindestens Hauptschul-abschluss, körperliche Belastbarkeit, handwerk-liches Geschick. Ausbildungsdauer: 3 Jahre

Deine Ausbildung beim Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein

W as alles auf einem Verkehrsweg pas-sieren kann: Ein bisschen Abenteu-er – wenn du den Bus verpasst hast

und wartest. Tragödien, wenn du eine Panne hast oder dich mit deiner Freundin streitest und sie dich vor die (Auto-)Tür setzt. Kurzur-laube – wenn dich auf deinem Weg die Um-gebung fasziniert und aus einer Fahrt eine Reise wird – das gehört zum echten Leben genauso wie die Arbeit rund um die Straßen und Wege Schleswig-Holsteins.

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Niederlassung Lübeck

Jerusalemsberg 9

23568 Lübeck

Telefon 0451-371-0

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Betriebssitz

Mercatorstraße 9

24106 Kiel

Telefon 0431 383 - 0

Telefax 0431 383 - 27 54

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Die 14 monatige betriebliche Ausbildung umfasst praktische Mitarbeit in einer Straßen- meisterei. Darüber hinaus wird im überbe-trieblichen Ausbildungszentrum des Bauindus-trieverbandes in Ahrensbök und der DEULA in Rendsburg, dem Berufsbildungszentrum Rendsburg und der Verwaltungsakademie Bor-desholm ausgebildet. Anschließend wird das Studium an der FH Lübeck aufgenommen und die betriebliche Ausbildung parallel zum Studi-um fortgesetzt.

Text & Fotos LBV-SH

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STEUERFACHANGESTELLTE/-R

STEUERFACHWIRT/-IN

STEUERBERATER/-INSTEUERBERATER/-IN

STEUERFACHWIRT/-IN

ZAHLEN MIT GEFÜHL

G raue Mäuse, Erbsenzähler, Ärmel-schoner… sind nur einige Begrif-fe, die dem steuerberatenden Be-

ruf fehlerhaft zugewiesen werden.Zugegeben, mit Zahlen hantieren sollte man können, denn Schwerpunkte der Ausbildung sind Steuer- und Rechnungs-wesen, Betriebswirtschaft und Wirt-schaftsrecht. Ebenso wichtig ist aber auch Kommunikationsstärke, Teamfähig-keit und Freude am Umgang mit Men-schen. Die quali� zierte Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten bietet die optimale Kombination aus spannender und vielseitiger Büroarbeit und interes-santer Mandantenbetreuung.Lese dazu einen Erfahrungsbericht von Assal Tajalli, angehende Steuerfachan-gestellte im Trialen Modell bei der SHBB Steuerberatungsgesellschaft mbH.

„Nach meinem Abitur hatte ich genaue Vorstellungen von meinem Berufswunsch. Es sollte ein Bürojob sein, aber zugleich auch einen Ausgleich dadurch bieten, dass ich viel mit Menschen zu tun habe.

Nach einigen Recherchen habe ich mich für den steuerberatenden Beruf entschie-den, da ich mir eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Arbeit versprochen habe, die wirklich allen meinen Vorstel-lungen gerecht wird. Und da habe ich mir nicht zu viel versprochen, denn obwohl ich erst in der Ausbildung bin, merke ich jetzt schon alle Vorteile, die mit diesem Beruf einhergehen. Ich habe einen mo-dernen Arbeitsplatz, der mir durch die vielseitigen Aufgaben wie der Buchhal-tung, den Jahresabschlüssen und den Steuererklärungen eine Vielzahl an Ab-wechslung bietet.

Die Arbeit mit Gesetzen und das Anwen-den an realen Beispielen ist zwar an-spruchsvoll, macht aber trotzdem oder gerade deswegen viel Spaß. Zudem steht man den Mandanten, die man betreut, sehr nahe. Um sie optimal beraten zu können, benötigen wir viele Informatio-nen von ihnen und ihrem Beruf. Teilweise besuchen wir sie in den Betrieben, um so mehr über ihre Arbeit zu erfahren. Nach der Ausbildung hat man in der steu-erberatenden Branche diverse Weiter-bildungsmöglichkeiten, mit deren Hilfe, man seine beru� iche Position enorm ver-bessern kann.

Ich hatte von Anfang an das Ziel, Steuer-beraterin zu werden. Deswegen habe ich mich für eine besondere Form der Ausbil-dung entschieden, das Triale Modell. In nur vier Jahren kann man hierbei sowohl die Ausbildung zum/r Steuerfachange-stellten als auch im Betriebswirtschafts-studium mit dem Schwerpunkt Steuerleh-re den Bachelor of Arts Betriebswirtschaft erwerben. Um dann zur Steuerberaterprü-fung zugelassen zu werden, braucht man nur noch zwei Jahre Berufserfahrung, statt der nach einem Bachelorstudium üb-lichen drei Jahre.

Im Allgemeinen erfährt man hier eine hochwertige Ausbildung und wird zu einer quali� zierten Fachkraft ausgebildet. Vor allem die „Trialer“ sind in vielen Betrie-ben gern gesehen, wodurch man nach der Ausbildung super Chancen hat, entweder vom eigenen Ausbildungsbetrieb über-nommen zu werden oder auch in anderen Firmen Fuß zu fassen. Eine tolle Möglich-keit, in kurzer Zeit viel zu erreichen. Aber auch nach der „klassischen“ Ausbil-dung sind die Möglichkeiten noch nicht zu Ende.

Man kann eine Weiterbildung zum Steu-erfachwirt machen, die Steuerberaterprü-fung ablegen oder auch Wirtschaftsprüfer werden.

Dieser Beruf bietet die besten Aufstieg-schancen um eine Führungsposition zu erreichen. Und das „Triale Modell“ bietet dafür einen wundervollen Einstieg.“

Weitere Informationen zum Beruf sowie eine bundesweite Ausbildungsplatzbör-se � ndest du unter www.mehr-als-du-denkst.de oder bei der Steuerberaterkam-mer Schleswig-Holstein.

Bei weiteren Fragen rund um die Ausbildung und das Studium steht dir zur Verfügung:

Julia MazurovskajaSteuerberaterkammerSchleswig-HolsteinTelefon: 0431 570 49 0E-Mail: [email protected]

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GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS

STEUERBERATERKAMMER SCHLESWIG-HOLSTEIN

Eine spannende Alternative zur regulären Ausbildung für ehrgeizige Schulabgänger/innen ist das Triale Modell Betriebswirt-schaft, das die Fachhochschule Westküste in Heide in Kooperation mit Ausbildungs-betrieben und der Berufsschule Heide anbietet. In nur vier Jahren kann man sowohl die Ausbildung zum/zur Steuer-fachangestellten als auch im Betriebs-wirtschaftsstudium mit dem Schwerpunkt Steuerlehre den Bachelor of Arts Betriebs-wirtschaft erwerben.

Ausbildungsdauer und Studienzeit sind bei diesem Studiengang, übrigens einzig-artig in Schleswig-Holstein, somit um je ein Jahr verkürzt. Neben der Ausbildungs-vergütung in den ersten zwei Jahren er-geben sich während des nachfolgenden Studiums oft lukrative Teilzeitbeschäf-tigungen in den Semesterferien, sodass man nicht wie viele andere Studenten zum Tablett oder zur Schürze greifen muss.

Nach einer praktischen Tätigkeit von zwei Jahren kann die Prüfung zum/r Steuerbe-rater/in abgelegt werden.

In der bundesweiten Ausbildungsplatz-börse unter www.mehr-als-du-denkst.de � ndest du zahlreiche freie Ausbildungs-plätze. Bitte schicke deine vollständigen Bewerbungsunterlagen an die dort aufge-führten Steuerkanzleien.

Text & Foto Steuerberaterkammer Schleswig-Holtstein

STUDIUM? AUSBILDUNG? MACH BEIDES!

Assal Tajalli, SHBB Steuerberatungsgesellschaft mbH, Auszubildende im Trialen Modell

COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Companies_SbK_14022014_03.indd Alle Seiten 26.02.14 11:29

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STEUERFACHANGESTELLTE/-R

STEUERFACHWIRT/-IN

STEUERBERATER/-INSTEUERBERATER/-IN

STEUERFACHWIRT/-IN

ZAHLEN MIT GEFÜHL

G raue Mäuse, Erbsenzähler, Ärmel-schoner… sind nur einige Begrif-fe, die dem steuerberatenden Be-

ruf fehlerhaft zugewiesen werden.Zugegeben, mit Zahlen hantieren sollte man können, denn Schwerpunkte der Ausbildung sind Steuer- und Rechnungs-wesen, Betriebswirtschaft und Wirt-schaftsrecht. Ebenso wichtig ist aber auch Kommunikationsstärke, Teamfähig-keit und Freude am Umgang mit Men-schen. Die quali� zierte Ausbildung zum/zur Steuerfachangestellten bietet die optimale Kombination aus spannender und vielseitiger Büroarbeit und interes-santer Mandantenbetreuung.Lese dazu einen Erfahrungsbericht von Assal Tajalli, angehende Steuerfachan-gestellte im Trialen Modell bei der SHBB Steuerberatungsgesellschaft mbH.

„Nach meinem Abitur hatte ich genaue Vorstellungen von meinem Berufswunsch. Es sollte ein Bürojob sein, aber zugleich auch einen Ausgleich dadurch bieten, dass ich viel mit Menschen zu tun habe.

Nach einigen Recherchen habe ich mich für den steuerberatenden Beruf entschie-den, da ich mir eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Arbeit versprochen habe, die wirklich allen meinen Vorstel-lungen gerecht wird. Und da habe ich mir nicht zu viel versprochen, denn obwohl ich erst in der Ausbildung bin, merke ich jetzt schon alle Vorteile, die mit diesem Beruf einhergehen. Ich habe einen mo-dernen Arbeitsplatz, der mir durch die vielseitigen Aufgaben wie der Buchhal-tung, den Jahresabschlüssen und den Steuererklärungen eine Vielzahl an Ab-wechslung bietet.

Die Arbeit mit Gesetzen und das Anwen-den an realen Beispielen ist zwar an-spruchsvoll, macht aber trotzdem oder gerade deswegen viel Spaß. Zudem steht man den Mandanten, die man betreut, sehr nahe. Um sie optimal beraten zu können, benötigen wir viele Informatio-nen von ihnen und ihrem Beruf. Teilweise besuchen wir sie in den Betrieben, um so mehr über ihre Arbeit zu erfahren. Nach der Ausbildung hat man in der steu-erberatenden Branche diverse Weiter-bildungsmöglichkeiten, mit deren Hilfe, man seine beru� iche Position enorm ver-bessern kann.

Ich hatte von Anfang an das Ziel, Steuer-beraterin zu werden. Deswegen habe ich mich für eine besondere Form der Ausbil-dung entschieden, das Triale Modell. In nur vier Jahren kann man hierbei sowohl die Ausbildung zum/r Steuerfachange-stellten als auch im Betriebswirtschafts-studium mit dem Schwerpunkt Steuerleh-re den Bachelor of Arts Betriebswirtschaft erwerben. Um dann zur Steuerberaterprü-fung zugelassen zu werden, braucht man nur noch zwei Jahre Berufserfahrung, statt der nach einem Bachelorstudium üb-lichen drei Jahre.

Im Allgemeinen erfährt man hier eine hochwertige Ausbildung und wird zu einer quali� zierten Fachkraft ausgebildet. Vor allem die „Trialer“ sind in vielen Betrie-ben gern gesehen, wodurch man nach der Ausbildung super Chancen hat, entweder vom eigenen Ausbildungsbetrieb über-nommen zu werden oder auch in anderen Firmen Fuß zu fassen. Eine tolle Möglich-keit, in kurzer Zeit viel zu erreichen. Aber auch nach der „klassischen“ Ausbil-dung sind die Möglichkeiten noch nicht zu Ende.

Man kann eine Weiterbildung zum Steu-erfachwirt machen, die Steuerberaterprü-fung ablegen oder auch Wirtschaftsprüfer werden.

Dieser Beruf bietet die besten Aufstieg-schancen um eine Führungsposition zu erreichen. Und das „Triale Modell“ bietet dafür einen wundervollen Einstieg.“

Weitere Informationen zum Beruf sowie eine bundesweite Ausbildungsplatzbör-se � ndest du unter www.mehr-als-du-denkst.de oder bei der Steuerberaterkam-mer Schleswig-Holstein.

Bei weiteren Fragen rund um die Ausbildung und das Studium steht dir zur Verfügung:

Julia MazurovskajaSteuerberaterkammerSchleswig-HolsteinTelefon: 0431 570 49 0E-Mail: [email protected]

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KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS

STEUERBERATERKAMMER SCHLESWIG-HOLSTEIN

Eine spannende Alternative zur regulären Ausbildung für ehrgeizige Schulabgänger/innen ist das Triale Modell Betriebswirt-schaft, das die Fachhochschule Westküste in Heide in Kooperation mit Ausbildungs-betrieben und der Berufsschule Heide anbietet. In nur vier Jahren kann man sowohl die Ausbildung zum/zur Steuer-fachangestellten als auch im Betriebs-wirtschaftsstudium mit dem Schwerpunkt Steuerlehre den Bachelor of Arts Betriebs-wirtschaft erwerben.

Ausbildungsdauer und Studienzeit sind bei diesem Studiengang, übrigens einzig-artig in Schleswig-Holstein, somit um je ein Jahr verkürzt. Neben der Ausbildungs-vergütung in den ersten zwei Jahren er-geben sich während des nachfolgenden Studiums oft lukrative Teilzeitbeschäf-tigungen in den Semesterferien, sodass man nicht wie viele andere Studenten zum Tablett oder zur Schürze greifen muss.

Nach einer praktischen Tätigkeit von zwei Jahren kann die Prüfung zum/r Steuerbe-rater/in abgelegt werden.

In der bundesweiten Ausbildungsplatz-börse unter www.mehr-als-du-denkst.de � ndest du zahlreiche freie Ausbildungs-plätze. Bitte schicke deine vollständigen Bewerbungsunterlagen an die dort aufge-führten Steuerkanzleien.

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STUDIUM? AUSBILDUNG? MACH BEIDES!

Assal Tajalli, SHBB Steuerberatungsgesellschaft mbH, Auszubildende im Trialen Modell

COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Companies_SbK_14022014_03.indd Alle Seiten 26.02.14 11:29

Page 42: ME2BE HIERGEBLIEBEN SH Nord

42

S eit 2011 gehört die ehemals dänische Firma Danisco zum weltweit agieren-den Konzern DuPont Danisco, Bereich

‚Nutrition and Health‘. Alles ist dadurch grö-ßer und noch internationaler geworden. Wird ein Konzern dieser Größe nicht automatisch unpersönlich? Interessiert sich überhaupt noch jemand für die Azubis in den Standorten oder steht nur noch Umsatz und Gewinn auf dem Programm? „Mal gar nicht!“ Das finden zumindest die Azubis am Standort Niebüll – und sie müssen es wissen!

Die Lebensmittelindustrie benötigt zur Herstellung ihrer Produkte Zusatzstoffe, zum Beispiel bei der Produktion von Joghurt, Käse, Butter und Sauermilch. Am Standort von Du-Pont Danisco in Niebüll produzieren Milchtech-nologen dafür aus lebenden Mikroorganismen Starterkulturen, Hefen und Schimmelpilzkul-turen. Milliarden Menschen nehmen täglich Lebensmittel zu sich, die Produkte des Markt-führers enthalten – auf der ganzen Welt. Die Milchtechnologen und Milchwirt-schaftlichen Laboranten, die hier lernen, wer-den natürlich speziell für die Produktion bei DuPont Danisco ausgebildet. Dennoch ist es Ausbildungsleiter Olaf Boguhn wichtig, dass seine Azubis in allen Bereichen einer klassi-schen Molkerei ihr Handwerk verstehen: „Un-

Jedes zweite Eis auf der Welt, jeder dritte Käse und jedes vierte Brot enthält Zusatzstoffe von DuPont Danisco.

WIR BILDEN AUS

Milchtechnologen

Milchwirtschaftliche Laboranten

Kaufleute im Groß- und Außenhandel

Kaufleute für Büromanagement

Fachkräftefür Lagerlogistik

Bewerbungsende: 30. September 2014

Kontakt

Danisco Deutschland GmbH

Stefanie Kaim

Human Resources

Busch-Johannsen-Straße 1

25899 Niebüll

Telefon: 04661 / 60 2-0

Web: [email protected]

www.danisco.com

GUT ZU

WIS

SEN

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VON NIEBÜLL AUS IN DIE WELT

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sere Azubis im Bereich Milchtechnologie lernen dasselbe wie ihre Azubikollegen in einer Mol-kerei. Dafür sorgt eine überbetriebliche Ausbil-dung in kooperierenden Molkereibetrieben aus der Region.“ Trotz der Konzerngröße spielt eine fun-dierte Ausbildung und die Sicherheit der Azu-bis eine wesentliche Rolle: „DuPont Danisco ist zum Beispiel ein Vorreiter in Sachen Arbeits-sicherheit. Hier ist jeder Mitarbeiter wichtig und es wird viel investiert, damit wir hier sicher mit den Maschinen umgehen können“, erzählt Manuel Lüdtke, der eine Ausbildung zum Milchtechnologen absolviert. Für Simon Attisso war es genau die Internationalität, die ihn dazu bewogen hat, seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann bei DuPont Danisco zu beginnen: „Wir haben Kunden in der ganzen Welt. So habe ich nicht nur mit Kunden in Deutschland, sondern auch in England oder Südafrika zu tun. Ich habe also immer wieder die Gelegenheit, Englisch zu sprechen.“ DuPont Danisco bildet für den eigenen Be-darf aus und bietet darüber hinaus gute Pers-pektiven für die berufliche Weiterentwicklung: „Wer etwas leisten kann und leistungsbereit ist, der hat beste Chancen, auch nach der Aus-bildung im Unternehmen zu arbeiten“, erklärt Stefanie Kaim, Personalleiterin am Standort Niebüll.

Text Claudia Kleimann-Balke

Danisco_Companies_180214_03.indd 1 14.03.14 17:21

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Morgens, mittags, abends – jeden Tag nehmen Milliarden von Menschen auf der ganzen Welt Lebensmittel zu sich, die Pro-dukte von Danisco enthalten. Der Konzern ist ein weltweit führender Hersteller von Zutaten für Lebensmittel und andere Kon-sumprodukte. Am Standort in Niebüll dreht sich alles um Joghurt und Co. – von Star-terkulturen über Hefen bis zu Schimmel-pilzkulturen.

DANISCO DEUTSCHLAND GMBHHUMAN RESOURCESBUSCH-JOHANNSEN-STRASSE 125899 NIEBÜLL

TELEFON: 04661 / 60 [email protected]

WIR BILDEN AUS

MILCHTECHNOLOGEN MILCHWIRTSCHAFTLICHE LABORANTEN KAUFLEUTE IM GROSS- UND AUSSENHANDELKAUFLEUTE FÜR BÜROMANAGEMENTFACHKRÄFTE FÜR LAGERLOGISTIK

AUSBILDUNGSBEGINN 01. AUGUST 2015

DEINE

30. SEPTEMBER 2014 BEWERBUNGSENDE

BERUFUNG?

Danisco_Anzeige-1/2_180214_03.indd 1 14.03.14 16:50

Page 44: ME2BE HIERGEBLIEBEN SH Nord

44

COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

MIT INNOVATION GEGEN NACHWUCHSMANGELWarum sollte man eine Ausbildung nicht so kreieren, wie man sie wirklich benötigt?

D er demografische Wandel geht auch an den Banken und Sparkassen nicht spurlos vorüber. Aber anstatt den

Kopf in den Sand zu stecken und das Problem immer größer werden zu lassen, hat man bei den Sparkassen in Schleswig-Holstein nach einer passenden Lösung gesucht und Nägel mit Köpfen gemacht. Dabei ist man einen ziemlich unkonventionellen Weg gegangen: Man hat einen völlig neuen Ausbildungsberuf konzipiert, maßgeschneidert für die eigenen Anforderungen – den Sparkassen-Vertriebs-kaufmann.

„Wir haben uns zusammengesetzt und gemein-sam festgestellt, dass wir eigentlich in allen Filialen das gleiche Problem haben: Uns fehlt der Nachwuchs“, bedauert Thomas Grambauer, Ausbildungsleiter bei der Nord-Ostsee Spar-kasse. „Besonders im Vertrieb spüren wir das. Dort, wo wir erster Ansprechpartner für un-sere Kunden sind.“ Die Ausbildung des Bank-kaufmanns ist sehr breit gefächert. Die Azu-bis schnuppern in alle Bereiche der Sparkasse hinein, wobei sie zu wenig Zeit in den Filialen verbringen: „Wir haben uns gefragt, ob es nicht gut wäre, wenn wir genau für diesen Bereich spezielle Mitarbeiter hätten. Wie wäre es, wenn wir einen speziellen Ausbildungsberuf kreieren würden? Vielleicht können wir auch mit einer neuen Form der Ausbildung in der Bank ganz andere Schüler ansprechen, als wir es bisher tun“, ging es Thomas Grambauer und seinen Kollegen durch den Kopf. Am Ende der Überle-gungen stand ein neuer interner Ausbildungs-beruf – der Sparkassen-Vertriebskaufmann. Die Ausbildung zum Sparkassen-Vertriebs-kaufmann dauert zwei Jahre und ist auf die Praxis zugeschnitten. Den überwiegenden Teil der Ausbildung verbringen die Azubis in den Filialen. In vier Unterrichtsblöcken an der Sparkassenakademie in Kiel bekommen sie das

theoretisches Rüstzeug mit auf den Weg – ganz ohne geht es eben doch nicht. „Um sich zu bewerben, muss man kein Abitur haben. Wir sprechen ganz gezielt gute Haupt- und Realschüler an, die vielleicht kei-ne Theoretiker sind, aber Lust dazu haben, mit Kunden umzugehen, auf Menschen zugehen können und sich im Verkauf sehen“, beschreibt Thomas Grambauer den idealen Bewerber. Auch wer gerne nach der Ausbildung in der Region bleiben möchte, weil er fest ver-wurzelt ist, oder einfach gerne Familien und Freunde in der Nähe hat, ist bei der Sparkas-se gut aufgehoben: „Bei uns haben sie die Möglichkeit, nach der Ausbildung zu bleiben. Unsere Übernahmequote ist sehr hoch“, bestä-tigt Thomas Grambauer, der übrigens auch ein echter Schleswiger ist: „Ich selbst bin mit der Region sehr eng verbunden und kann es gut verstehen, dass man hier bleiben möchte. Mich haben damals meine Freundin und der Sport an Schleswig gebunden“, schmunzelt er. Bisher ist die Ausbildung von der IHK noch nicht anerkannt. Die Anträge dafür laufen aber bereits auf Hochtouren. Auch Weiterbildungen an der Sparkassenakademie in Kiel stehen den Vertriebskaufleuten natürlich offen. Ein guter Weg in der Region!

TIPP von Thomas Grambauer:„Man sollte sich unbedingt vor seinem Bewer-bungsgespräch über die Firma informieren und sich schlau machen – da geht mir immer das Herz auf!“

„Wir haben uns gefragt, ob es nicht gut

wäre, wenn wir genau für diesen Bereich spezielle Mitarbeiter hätten. Wie wäre es, wenn wir einen

speziellen Ausbildungsberuf kreieren würden?“

(Thomas Grambauer, Ausbildungsleiter und für

insgesamt 120 Azubis zuständig)

Nospa_Companies_310114_02.indd 1-2 19.03.14 09:57

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

MIT INNOVATION GEGEN NACHWUCHSMANGELWarum sollte man eine Ausbildung nicht so kreieren, wie man sie wirklich benötigt?

D er demografische Wandel geht auch an den Banken und Sparkassen nicht spurlos vorüber. Aber anstatt den

Kopf in den Sand zu stecken und das Problem immer größer werden zu lassen, hat man bei den Sparkassen in Schleswig-Holstein nach einer passenden Lösung gesucht und Nägel mit Köpfen gemacht. Dabei ist man einen ziemlich unkonventionellen Weg gegangen: Man hat einen völlig neuen Ausbildungsberuf konzipiert, maßgeschneidert für die eigenen Anforderungen – den Sparkassen-Vertriebs-kaufmann.

„Wir haben uns zusammengesetzt und gemein-sam festgestellt, dass wir eigentlich in allen Filialen das gleiche Problem haben: Uns fehlt der Nachwuchs“, bedauert Thomas Grambauer, Ausbildungsleiter bei der Nord-Ostsee Spar-kasse. „Besonders im Vertrieb spüren wir das. Dort, wo wir erster Ansprechpartner für un-sere Kunden sind.“ Die Ausbildung des Bank-kaufmanns ist sehr breit gefächert. Die Azu-bis schnuppern in alle Bereiche der Sparkasse hinein, wobei sie zu wenig Zeit in den Filialen verbringen: „Wir haben uns gefragt, ob es nicht gut wäre, wenn wir genau für diesen Bereich spezielle Mitarbeiter hätten. Wie wäre es, wenn wir einen speziellen Ausbildungsberuf kreieren würden? Vielleicht können wir auch mit einer neuen Form der Ausbildung in der Bank ganz andere Schüler ansprechen, als wir es bisher tun“, ging es Thomas Grambauer und seinen Kollegen durch den Kopf. Am Ende der Überle-gungen stand ein neuer interner Ausbildungs-beruf – der Sparkassen-Vertriebskaufmann. Die Ausbildung zum Sparkassen-Vertriebs-kaufmann dauert zwei Jahre und ist auf die Praxis zugeschnitten. Den überwiegenden Teil der Ausbildung verbringen die Azubis in den Filialen. In vier Unterrichtsblöcken an der Sparkassenakademie in Kiel bekommen sie das

theoretisches Rüstzeug mit auf den Weg – ganz ohne geht es eben doch nicht. „Um sich zu bewerben, muss man kein Abitur haben. Wir sprechen ganz gezielt gute Haupt- und Realschüler an, die vielleicht kei-ne Theoretiker sind, aber Lust dazu haben, mit Kunden umzugehen, auf Menschen zugehen können und sich im Verkauf sehen“, beschreibt Thomas Grambauer den idealen Bewerber. Auch wer gerne nach der Ausbildung in der Region bleiben möchte, weil er fest ver-wurzelt ist, oder einfach gerne Familien und Freunde in der Nähe hat, ist bei der Sparkas-se gut aufgehoben: „Bei uns haben sie die Möglichkeit, nach der Ausbildung zu bleiben. Unsere Übernahmequote ist sehr hoch“, bestä-tigt Thomas Grambauer, der übrigens auch ein echter Schleswiger ist: „Ich selbst bin mit der Region sehr eng verbunden und kann es gut verstehen, dass man hier bleiben möchte. Mich haben damals meine Freundin und der Sport an Schleswig gebunden“, schmunzelt er. Bisher ist die Ausbildung von der IHK noch nicht anerkannt. Die Anträge dafür laufen aber bereits auf Hochtouren. Auch Weiterbildungen an der Sparkassenakademie in Kiel stehen den Vertriebskaufleuten natürlich offen. Ein guter Weg in der Region!

TIPP von Thomas Grambauer:„Man sollte sich unbedingt vor seinem Bewer-bungsgespräch über die Firma informieren und sich schlau machen – da geht mir immer das Herz auf!“

„Wir haben uns gefragt, ob es nicht gut

wäre, wenn wir genau für diesen Bereich spezielle Mitarbeiter hätten. Wie wäre es, wenn wir einen

speziellen Ausbildungsberuf kreieren würden?“

(Thomas Grambauer, Ausbildungsleiter und für

insgesamt 120 Azubis zuständig)

Nospa_Companies_310114_02.indd 1-2 19.03.14 09:57

Page 46: ME2BE HIERGEBLIEBEN SH Nord

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

IMMER EIN ZIEL VOR AUGENWer engagiert ist, dem stehen bei der Sparkasse alle Türen offen

„Ich komme jeden Morgen mit einem strah-lenden Lächeln zur Arbeit“, erzählt Jennifer Becker – und das glaubt man ihr auf’s Wort. Sie ist glücklich in ihrem Beruf, hat die richti-ge Wahl getroffen. Von Anfang an war sie am richtigen Platz und die Entscheidung, den Weg in die Bank über die Sparkassen-Vertriebskauf-frau zu gehen, passte ebenfalls: „Man lernt in der Filiale so viel, geht gleich zum Schal-ter und schaut den Kollegen bei ihrer Arbeit über die Schulter. Ich habe immer versucht, bei möglichst vielen Kundenberatungen dabei zu sein. Auf diese Weise lernt man Gesprächsfüh-

rung und Gesprächsstrukturen am besten ken-nen. Meine Kollegen haben schnell bemerkt, dass ich das auch selber gut kann und haben mich machen lassen. Natürlich waren sie da-bei in meiner Nähe, um mir zur Not helfen zu können und um aufzupassen, dass ich alles richtig mache.“ Es ist nicht selbstverständlich, dass Azubis so intensiv an den Kunden heran-geführt werden: „Manchmal, vor allem in klei-nen Filialen, ist es nicht immer möglich, einen Azubi in Gespräche zu integrieren, einfach weil viel zu tun ist vor Ort“, erklärt Filialbereichs-leiterin Christina Messolle, „aber wir sind eine

recht große Filiale hier in Flensburg-Weiche, in der das gut funktioniert.“ Von diesem Prin-zip hat auch Jennifer Be-cker profitiert und ihr war schnell klar, dass sie nach der Ausbildung zur Spar-kassen-Vertriebskauffrau noch aufsatteln würde. So ging sie noch ein-mal an die Sparkassenakademie nach Kiel. Sie stieg in den letzten Block der Ausbildung für Bankkaufleute mit ein: „Das hat gut geklappt. Ich habe den Stoff, der mir fehlte, schnell auf-geholt und in der Praxis war ich durch meine vertriebliche Ausbildung klar im Vorteil“, erin-nert sie sich. Gemeinsam mit ihrer Filialleiterin Chris-tina Messolle spricht sie regelmäßig über ihre beruflichen Ziele: „Die möchte ich zu 100 Pro-zent erfüllen, das ist mir sehr wichtig“, erzählt sie, „aber ich setze mir auch selbst Ziele. Im Augenblick bilde ich mich zum Beispiel im Be-reich Wertpapiere weiter.“ Bei allem Ehrgeiz darf eines nicht auf der Strecke bleiben: „Die Mitarbeiter sollen vor allem Spaß an ihrem Beruf haben. Junge Mitarbeiter möchten wir

Jennifer Becker, 23 Jahre, Sparkassen-Kauffrau in Flensburg-Weiche.

Christina Messolle, Filial- und Bereichsleiterin in Flensburg, unterstützt ihre Azubis auf ihrem Weg.

„Ich komme jeden Morgen mit einem

strahlenden Lächeln zur Arbeit.“

„Die Mitarbeiter sollen vor allem Spaß an ihrem

Beruf haben.“

J ennifer Becker ist zielstrebig – das würde sicher jeder, der die junge Frau kennt, unterschreiben. Sie ist enga-

giert, spricht vier Sprachen fließend, will es wissen. Nach der Ausbildung zur Spar-kassen-Vertriebskauffrau ging sie zurück an die Sparkassenakademie nach Kiel, um sich weiterzubilden. Nun ist sie Sparkassen-Kauf-frau und berät in ihrem eigenen kleinen Büro ihre Kunden in allen Finanzangelegenheiten – aber das ist sicher nicht das Ende ihrer Laufbahn.

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Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

allmählich aufbauen und nicht gleich ‚verbren-nen‘. Das ist mir ganz wichtig!“, unterstreicht

Christina Messolle. Deshalb wird Jennifer nun auch erst mal eine Zeit in der Flensburger Filiale bleiben, viel lernen und Erfahrun-

gen sammeln. Später kann sie dann, wenn sie möchte, noch den Sparkassen-Fachwirt anhän-gen. Bis dahin wird sie alle Unterstützung ha-ben, die sie benötigt, denn hier ziehen alle an einem Strang!

Nospa_Companies_310114_02.indd 3-4 19.03.14 09:57

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IMMER EIN ZIEL VOR AUGENWer engagiert ist, dem stehen bei der Sparkasse alle Türen offen

„Ich komme jeden Morgen mit einem strah-lenden Lächeln zur Arbeit“, erzählt Jennifer Becker – und das glaubt man ihr auf’s Wort. Sie ist glücklich in ihrem Beruf, hat die richti-ge Wahl getroffen. Von Anfang an war sie am richtigen Platz und die Entscheidung, den Weg in die Bank über die Sparkassen-Vertriebskauf-frau zu gehen, passte ebenfalls: „Man lernt in der Filiale so viel, geht gleich zum Schal-ter und schaut den Kollegen bei ihrer Arbeit über die Schulter. Ich habe immer versucht, bei möglichst vielen Kundenberatungen dabei zu sein. Auf diese Weise lernt man Gesprächsfüh-

rung und Gesprächsstrukturen am besten ken-nen. Meine Kollegen haben schnell bemerkt, dass ich das auch selber gut kann und haben mich machen lassen. Natürlich waren sie da-bei in meiner Nähe, um mir zur Not helfen zu können und um aufzupassen, dass ich alles richtig mache.“ Es ist nicht selbstverständlich, dass Azubis so intensiv an den Kunden heran-geführt werden: „Manchmal, vor allem in klei-nen Filialen, ist es nicht immer möglich, einen Azubi in Gespräche zu integrieren, einfach weil viel zu tun ist vor Ort“, erklärt Filialbereichs-leiterin Christina Messolle, „aber wir sind eine

recht große Filiale hier in Flensburg-Weiche, in der das gut funktioniert.“ Von diesem Prin-zip hat auch Jennifer Be-cker profitiert und ihr war schnell klar, dass sie nach der Ausbildung zur Spar-kassen-Vertriebskauffrau noch aufsatteln würde. So ging sie noch ein-mal an die Sparkassenakademie nach Kiel. Sie stieg in den letzten Block der Ausbildung für Bankkaufleute mit ein: „Das hat gut geklappt. Ich habe den Stoff, der mir fehlte, schnell auf-geholt und in der Praxis war ich durch meine vertriebliche Ausbildung klar im Vorteil“, erin-nert sie sich. Gemeinsam mit ihrer Filialleiterin Chris-tina Messolle spricht sie regelmäßig über ihre beruflichen Ziele: „Die möchte ich zu 100 Pro-zent erfüllen, das ist mir sehr wichtig“, erzählt sie, „aber ich setze mir auch selbst Ziele. Im Augenblick bilde ich mich zum Beispiel im Be-reich Wertpapiere weiter.“ Bei allem Ehrgeiz darf eines nicht auf der Strecke bleiben: „Die Mitarbeiter sollen vor allem Spaß an ihrem Beruf haben. Junge Mitarbeiter möchten wir

Jennifer Becker, 23 Jahre, Sparkassen-Kauffrau in Flensburg-Weiche.

Christina Messolle, Filial- und Bereichsleiterin in Flensburg, unterstützt ihre Azubis auf ihrem Weg.

„Ich komme jeden Morgen mit einem

strahlenden Lächeln zur Arbeit.“

„Die Mitarbeiter sollen vor allem Spaß an ihrem

Beruf haben.“

J ennifer Becker ist zielstrebig – das würde sicher jeder, der die junge Frau kennt, unterschreiben. Sie ist enga-

giert, spricht vier Sprachen fließend, will es wissen. Nach der Ausbildung zur Spar-kassen-Vertriebskauffrau ging sie zurück an die Sparkassenakademie nach Kiel, um sich weiterzubilden. Nun ist sie Sparkassen-Kauf-frau und berät in ihrem eigenen kleinen Büro ihre Kunden in allen Finanzangelegenheiten – aber das ist sicher nicht das Ende ihrer Laufbahn.

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Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

allmählich aufbauen und nicht gleich ‚verbren-nen‘. Das ist mir ganz wichtig!“, unterstreicht

Christina Messolle. Deshalb wird Jennifer nun auch erst mal eine Zeit in der Flensburger Filiale bleiben, viel lernen und Erfahrun-

gen sammeln. Später kann sie dann, wenn sie möchte, noch den Sparkassen-Fachwirt anhän-gen. Bis dahin wird sie alle Unterstützung ha-ben, die sie benötigt, denn hier ziehen alle an einem Strang!

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M ilch ist in aller Munde – im wahrsten Sinne des Wortes. Im Durchschnitt nimmt jeder Deutsche pro Jahr 90,6

Kilogramm Frischmilcherzeugnisse zu sich. Dafür, dass aus Rohmilch Trinkmilch, Sahne und Joghurt wird, sorgen Milchtechnologen. Milchwirtschaftliche Laboranten überprüfen die Qualität der Produkte und kümmern sich darum, dass sie in einwandfreiem Zustand in den Handel gelangen. Der Arbeitsplatz dieser Fachleute ist die Meierei und dort ist es vor allem eines – blitzsauber!

„Wir verarbeiten etwa 170 Millionen Kilo-gramm Milch pro Jahr“, erklärt Lutz Kastka, Ausbilder bei der Osterhusumer Meierei in Witzwort, „das sind 465.000 Kilogramm am Tag.“ Der überwiegende Teil der Milch wird zu Frischmilcherzeugnissen verarbeitet: „Der Rest geht als Magermilchpulver zur Weiterverarbei-tung.“ Insgesamt sorgen 80 Mitarbeiter dafür, dass die Milch aus der Region zu schmackhaf-ten und vor allem hygienisch einwandfreien Produkten werden. „Hygiene ist das A und O in der Milchwirt-schaft“, betont Lutz Kastka. Das ist eines der Dinge, die seine Azubis am ersten Tag der Aus-bildung mit auf den Weg bekommen. Dabei ist pingelige Sauberkeit keine Schikane, sondern ein absolut notwendiges Muss, schließlich werden hier Lebensmittel hergestellt. Hygie-ne beginnt bei der Arbeitskleidung: Kittel und Haube sind Pflicht. Vor dem Betreten der Pro-duktion durchläuft jeder Mitarbeiter die Desin-fektionsstraße, damit keine Keime mitgebracht werden können. Verlässt man diesen Bereich, wird die Kleidung gewechselt – da geht man auf Nummer sicher. Natürlich werden auch alle Produktionsmaschinen regelmäßig einer gründlichen Reinigung unterzogen: „Sauber-keit ist in unserer Branche unglaublich wich-tig. Deshalb bekommen unsere Azubis eine sehr gute Hygieneausbildung“, betont der Aus-bilder. Die Ausbildung in der Milchwirtschaft setzt sich aus den Kernbereichen Trinkmilch-herstellung, Butter, Käse und Milcherzeugnisse zusammen: „Die Bereiche Trinkmilchherstel-lung und Milcherzeugnisse können wir hier vor Ort ausbilden“, erklärt Lutz Kastka. Käse und

Butter werden in Witzwort nicht hergestellt. Diese Bereiche lernen die Azubis während ihrer überbetrieblichen Ausbildung in Bad Malente: „Um sich das Gelernte auch in großem tech-nologischen Rahmen anzusehen, gehen sie au-ßerdem für ein paar Wochen in einen anderen Betrieb.“ Durch diese Kooperation können die Azubis in alle Kernbereiche der Milchprodukti-on hineinschnuppern. Azubis in der Milchwirtschaft erhalten eine fundierte Ausbildung, um die uns nicht nur unsere europäischen Nachbarn beneiden. Wer Lust hat, auf Wanderschaft zu gehen, dem stehen mit seiner Ausbildung alle Türen offen – weltweit. Auch in anderen Branchen, zum Beispiel der Feinkostindustrie, wird Fachper-sonal mit einem milchwirtschaftlichen Hinter-grund gerne eingestellt, weil die Ausbildung so angesehen ist – eben „Made in Germany“. Nach der Ausbildung gibt es Weiterbil-dungsmöglichkeiten: „Jedes Jahr werden deutschlandweit etwa 80 Meister ausgebildet. Im Anschluss daran kann man noch einen Techniker aufsatteln und sogar studieren“,

weiß Lutz Kastka. Ganz neu ist in diesem Jahr das Duale Studium Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Neubrandenburg. Dort schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und hat neben dem Bachelorabschluss auch die ab-geschlossene Berufsausbildung zum Milchtech-nologen in der Tasche: „In Neubrandenburg werden Führungskräfte ausgebildet, die auch die Praxis kennen – das ist eine gute Sache“, bekräftigt der Ausbilder. Natürlich ist es von Vorteil, einen Beruf mit guten Zukunftschancen und hervorragen-den Weiterbildungsmöglichkeiten zu wählen, aber das ist nicht alles. Einen Beruf macht man sein Leben lang, und ganz andere Faktoren spielen eine wichtige Rolle: „Der Beruf muss Spaß machen, und das tut er“, weiß Lutz Kast-ka aus eigener Erfahrung, „es gibt immer etwas Neues und es bleibt abwechslungsreich, weil man so viele Möglichkeiten hat!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

TOP AUSBILDUNG „MADE IN GERMANY“Milchtechnologen und Milchwirtschaftliche Laboranten sind weltweit gefragt

„Sauberkeit ist in unserer Branche unglaublich wichtig.

Deshalb bekommen unsere Azubis eine sehr gute Hygieneausbildung.“

Auf Nummer sicher - wer den Produktionsbereich betreten möchte, durchläuft vorher die Desinfektionsstraße.

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OsterhusumerMeierei_Companies_19022014_01.indd Alle Seiten 14.03.14 19:12

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M ilch ist in aller Munde – im wahrsten Sinne des Wortes. Im Durchschnitt nimmt jeder Deutsche pro Jahr 90,6

Kilogramm Frischmilcherzeugnisse zu sich. Dafür, dass aus Rohmilch Trinkmilch, Sahne und Joghurt wird, sorgen Milchtechnologen. Milchwirtschaftliche Laboranten überprüfen die Qualität der Produkte und kümmern sich darum, dass sie in einwandfreiem Zustand in den Handel gelangen. Der Arbeitsplatz dieser Fachleute ist die Meierei und dort ist es vor allem eines – blitzsauber!

„Wir verarbeiten etwa 170 Millionen Kilo-gramm Milch pro Jahr“, erklärt Lutz Kastka, Ausbilder bei der Osterhusumer Meierei in Witzwort, „das sind 465.000 Kilogramm am Tag.“ Der überwiegende Teil der Milch wird zu Frischmilcherzeugnissen verarbeitet: „Der Rest geht als Magermilchpulver zur Weiterverarbei-tung.“ Insgesamt sorgen 80 Mitarbeiter dafür, dass die Milch aus der Region zu schmackhaf-ten und vor allem hygienisch einwandfreien Produkten werden. „Hygiene ist das A und O in der Milchwirt-schaft“, betont Lutz Kastka. Das ist eines der Dinge, die seine Azubis am ersten Tag der Aus-bildung mit auf den Weg bekommen. Dabei ist pingelige Sauberkeit keine Schikane, sondern ein absolut notwendiges Muss, schließlich werden hier Lebensmittel hergestellt. Hygie-ne beginnt bei der Arbeitskleidung: Kittel und Haube sind Pflicht. Vor dem Betreten der Pro-duktion durchläuft jeder Mitarbeiter die Desin-fektionsstraße, damit keine Keime mitgebracht werden können. Verlässt man diesen Bereich, wird die Kleidung gewechselt – da geht man auf Nummer sicher. Natürlich werden auch alle Produktionsmaschinen regelmäßig einer gründlichen Reinigung unterzogen: „Sauber-keit ist in unserer Branche unglaublich wich-tig. Deshalb bekommen unsere Azubis eine sehr gute Hygieneausbildung“, betont der Aus-bilder. Die Ausbildung in der Milchwirtschaft setzt sich aus den Kernbereichen Trinkmilch-herstellung, Butter, Käse und Milcherzeugnisse zusammen: „Die Bereiche Trinkmilchherstel-lung und Milcherzeugnisse können wir hier vor Ort ausbilden“, erklärt Lutz Kastka. Käse und

Butter werden in Witzwort nicht hergestellt. Diese Bereiche lernen die Azubis während ihrer überbetrieblichen Ausbildung in Bad Malente: „Um sich das Gelernte auch in großem tech-nologischen Rahmen anzusehen, gehen sie au-ßerdem für ein paar Wochen in einen anderen Betrieb.“ Durch diese Kooperation können die Azubis in alle Kernbereiche der Milchprodukti-on hineinschnuppern. Azubis in der Milchwirtschaft erhalten eine fundierte Ausbildung, um die uns nicht nur unsere europäischen Nachbarn beneiden. Wer Lust hat, auf Wanderschaft zu gehen, dem stehen mit seiner Ausbildung alle Türen offen – weltweit. Auch in anderen Branchen, zum Beispiel der Feinkostindustrie, wird Fachper-sonal mit einem milchwirtschaftlichen Hinter-grund gerne eingestellt, weil die Ausbildung so angesehen ist – eben „Made in Germany“. Nach der Ausbildung gibt es Weiterbil-dungsmöglichkeiten: „Jedes Jahr werden deutschlandweit etwa 80 Meister ausgebildet. Im Anschluss daran kann man noch einen Techniker aufsatteln und sogar studieren“,

weiß Lutz Kastka. Ganz neu ist in diesem Jahr das Duale Studium Lebensmitteltechnologie an der Hochschule Neubrandenburg. Dort schlägt man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe und hat neben dem Bachelorabschluss auch die ab-geschlossene Berufsausbildung zum Milchtech-nologen in der Tasche: „In Neubrandenburg werden Führungskräfte ausgebildet, die auch die Praxis kennen – das ist eine gute Sache“, bekräftigt der Ausbilder. Natürlich ist es von Vorteil, einen Beruf mit guten Zukunftschancen und hervorragen-den Weiterbildungsmöglichkeiten zu wählen, aber das ist nicht alles. Einen Beruf macht man sein Leben lang, und ganz andere Faktoren spielen eine wichtige Rolle: „Der Beruf muss Spaß machen, und das tut er“, weiß Lutz Kast-ka aus eigener Erfahrung, „es gibt immer etwas Neues und es bleibt abwechslungsreich, weil man so viele Möglichkeiten hat!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

TOP AUSBILDUNG „MADE IN GERMANY“Milchtechnologen und Milchwirtschaftliche Laboranten sind weltweit gefragt

„Sauberkeit ist in unserer Branche unglaublich wichtig.

Deshalb bekommen unsere Azubis eine sehr gute Hygieneausbildung.“

Auf Nummer sicher - wer den Produktionsbereich betreten möchte, durchläuft vorher die Desinfektionsstraße.

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ARBEITSSTUND HAT GOLD IM MUNDEin einzigartiger Beruf

I n Galerien und Museen bewundern wir die Arbeit von van Gogh, Mi-chelangelo und Andy Warhol. Was wir dabei oft übersehen, ist das Kunstwerk um das Kunstwerk. Denn was wäre ein schönes Bild ohne

einen ebenso schönen Rahmen? Zum Glück gibt es einen Berufszweig, der dafür sorgt, dass Gemälde ein passendes Zuhause finden – und noch so einiges mehr zu bieten hat.

Die 24 Jahre alte Hannah Neumann kommt aus Husum. Und damit hat sie Glück gehabt, denn die nordfriesische Stadt ist die einzige in Schleswig-Holstein, in der man die Ausbildung zur Vergolderin und Fassmalerin machen kann. In der ortsansässigen Galerie Tobien stellt die junge Frau ihr handwerkliches Geschick und künstlerisches Talent jetzt bereits im dritten Lehrjahr jeden Tag aufs Neue unter Beweis. Aus simplen Holzleisten schafft sie in filigraner Kleinarbeit Schritt für Schritt wunderschöne Rahmen für Bilder und Gemälde. Und das ist nicht mal eben so getan. Bevor das Kunstwerk an der Wand hängt, wird geschliffen, poliert, lackiert und montiert. Zu Hannahs Alltag ge-hören außerdem das Planen von Ausstellun-gen, das Anlegen von Aufträgen und zum Bei-spiel der Farbaufbau von Kirchenfiguren. Ein vielseitiger Job, für den man einiges mitbringen muss. Zum einen sollte ein guter Realschulabschluss vorhanden sein. Zum an-deren braucht es Teamgeist, ein Grundwissen in Sozialkunde und Mathematik und natürlich Verständnis für Farben und Kunstepochen. Hannah bringt das von Natur aus mit. Auch in ihrer Freizeit malt und zeichnet sie gern. Um sich einen Ausgleich zu ihrem körper-lich anstrengenden Job zu schaffen, geht sie laufen oder Rad fahren. Im Juli hat Hannah ihre Gesellenprüfung und beendet damit ihre Ausbildung zur Vergolderin und Fassmalerin. Nächster Halt: Vergoldermeisterin. Um diesen Schritt zu gehen, muss sie allerdings den ho-hen Norden verlassen und nach Bayern ziehen. Ganz fremd ist sie dort nicht. Denn auch wäh-rend der Lehrzeit darf man schon ein wenig süddeutsche Stadtluft schnuppern. Die einzige Berufsschule, die diesen Berufszweig anbietet, befindet sich nämlich in München, wo man den Blockunterricht von 3 x 3 Wochen im Jahr ab-leistet. Wer jetzt denkt: „Das will ich auch“, für den haben wir gute Nachrichten. Denn wenn Han-nah erstmal aufbricht in die weite Welt, dann wird in der Galerie Tobien ein Ausbildungsplatz frei. Vielleicht bist du hier ja goldrichtig.

Text Mimi Blume

Fotos Antje Kelz

Nachwuchs gesucht! Bewirb dich zum

1. August 2014 für eine Ausbildungsstelle

zur/m Vergolder/in.

Bewerbungsschluss ist der 30. Mai 2014.

Bewerbungen bitte an:

Galerie Tobien

Marid Taubert

Neustadt 8-10

25813 Husum

KONTAKTDATEN:

Galerie Husum

Neustadt 8-10, 25813 Husum

Tel: 04841-64 800

[email protected]

www.galerie-tobien.de

Mo-Fr. 9.30-18 Uhr

Samstag 9.30-15 Uhr

GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

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Hannah (rechts) ist die Einzige, die den Beruf Vergolderin & Fassmalerin in Schleswig-Holstein erlernt

GalerieTobien_Companies_17032014_01.indd Alle Seiten 18.03.14 11:15

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ARBEITSSTUND HAT GOLD IM MUNDEin einzigartiger Beruf

I n Galerien und Museen bewundern wir die Arbeit von van Gogh, Mi-chelangelo und Andy Warhol. Was wir dabei oft übersehen, ist das Kunstwerk um das Kunstwerk. Denn was wäre ein schönes Bild ohne

einen ebenso schönen Rahmen? Zum Glück gibt es einen Berufszweig, der dafür sorgt, dass Gemälde ein passendes Zuhause finden – und noch so einiges mehr zu bieten hat.

Die 24 Jahre alte Hannah Neumann kommt aus Husum. Und damit hat sie Glück gehabt, denn die nordfriesische Stadt ist die einzige in Schleswig-Holstein, in der man die Ausbildung zur Vergolderin und Fassmalerin machen kann. In der ortsansässigen Galerie Tobien stellt die junge Frau ihr handwerkliches Geschick und künstlerisches Talent jetzt bereits im dritten Lehrjahr jeden Tag aufs Neue unter Beweis. Aus simplen Holzleisten schafft sie in filigraner Kleinarbeit Schritt für Schritt wunderschöne Rahmen für Bilder und Gemälde. Und das ist nicht mal eben so getan. Bevor das Kunstwerk an der Wand hängt, wird geschliffen, poliert, lackiert und montiert. Zu Hannahs Alltag ge-hören außerdem das Planen von Ausstellun-gen, das Anlegen von Aufträgen und zum Bei-spiel der Farbaufbau von Kirchenfiguren. Ein vielseitiger Job, für den man einiges mitbringen muss. Zum einen sollte ein guter Realschulabschluss vorhanden sein. Zum an-deren braucht es Teamgeist, ein Grundwissen in Sozialkunde und Mathematik und natürlich Verständnis für Farben und Kunstepochen. Hannah bringt das von Natur aus mit. Auch in ihrer Freizeit malt und zeichnet sie gern. Um sich einen Ausgleich zu ihrem körper-lich anstrengenden Job zu schaffen, geht sie laufen oder Rad fahren. Im Juli hat Hannah ihre Gesellenprüfung und beendet damit ihre Ausbildung zur Vergolderin und Fassmalerin. Nächster Halt: Vergoldermeisterin. Um diesen Schritt zu gehen, muss sie allerdings den ho-hen Norden verlassen und nach Bayern ziehen. Ganz fremd ist sie dort nicht. Denn auch wäh-rend der Lehrzeit darf man schon ein wenig süddeutsche Stadtluft schnuppern. Die einzige Berufsschule, die diesen Berufszweig anbietet, befindet sich nämlich in München, wo man den Blockunterricht von 3 x 3 Wochen im Jahr ab-leistet. Wer jetzt denkt: „Das will ich auch“, für den haben wir gute Nachrichten. Denn wenn Han-nah erstmal aufbricht in die weite Welt, dann wird in der Galerie Tobien ein Ausbildungsplatz frei. Vielleicht bist du hier ja goldrichtig.

Text Mimi Blume

Fotos Antje Kelz

Nachwuchs gesucht! Bewirb dich zum

1. August 2014 für eine Ausbildungsstelle

zur/m Vergolder/in.

Bewerbungsschluss ist der 30. Mai 2014.

Bewerbungen bitte an:

Galerie Tobien

Marid Taubert

Neustadt 8-10

25813 Husum

KONTAKTDATEN:

Galerie Husum

Neustadt 8-10, 25813 Husum

Tel: 04841-64 800

[email protected]

www.galerie-tobien.de

Mo-Fr. 9.30-18 Uhr

Samstag 9.30-15 Uhr

GUT ZU

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Hannah (rechts) ist die Einzige, die den Beruf Vergolderin & Fassmalerin in Schleswig-Holstein erlernt

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EIN LACHENDES UND EIN WEINENDES AUGE

J enrik Tetens hatte gerade drei Monate seinen Gesellenbrief als Mechatroni-ker für Kälte- und Klimatechnik in der

Tasche, als er sich bei einem Handballspiel das Handgelenk so schwer verletzte, dass er seinen Beruf nicht mehr ausüben konnte. Das war anfangs ein Schock. Er hatte zwei Mög-lichkeiten: Entweder den Kopf in den Sand stecken oder durchstarten – Jenrik hat sich für das Durchstarten entschieden.

Gemeinsam mit seiner Ausbildungsleiterin Eli-sabeth Petersen fand er schließlich die perfekte Lösung: Die Umschulung zum Bürokaufmann!Jenrik ist gleich im zweiten Ausbildungsjahr eingestiegen: „Ich bin im Service tätig und nehme zum Beispiel Störungen oder Bestel-lungen an. Dabei hilft mir mein Fachwissen natürlich unglaublich viel. Ich weiß sofort, welche Probleme die Kunden mit ihren Anla-gen haben und kann gleich richtig darauf re-agieren“, erzählt er. Für die Firma Steuer ist das ein Glücksfall: „Wir wollten Jenrik gerne behalten und er kann sein Fachwissen weiter

verwenden. Wir sind sehr froh über diese Lö-sung“, sagt Elisabeth Petersen. Und auch Jen-rik hat sich mit seinen neuen Aufgaben arran-giert: „Zuerst hat mir die Arbeit draußen sehr gefehlt. Ich mochte meinen Beruf sehr, weil er so vielseitig und anspruchsvoll ist. Außerdem hat man als Mechatroniker sehr gute Weiterbil-dungsmöglichkeiten, kann seinen Meister und später auch den Techniker machen. Ein absolut zukunftsorientierter Beruf. Aber inzwischen habe ich auch gemerkt, wie abwechslungsreich mein neuer Beruf ist. Man lernt die Abläufe kennen, die hinter dem Ganzen stecken und ich war zuerst ganz überrascht, wie viel hier eigentlich hinter den Kulissen passiert. Des-halb sehe ich meine Entwicklung jetzt mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Mein alter Job fehlt mir manchmal, aber ei-gentlich macht mir der neue ebensoviel Spaß. “

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

Manchmal läuft es einfach schief und das Leben ändert sich grundlegend

Jenrik Tetens, 22 Jahre, macht eine Umschulung zum Bürokaufmann und hat neue Einblicke in seine Firma gewonnen.

GUT ZU

WIS

SEN

A U S B I L D U N G S I N FO S • BEWIRB DICH •

Schicke deine schriftliche Bewerbung an:

Steuer Kälte-Klima-Großküchentechnik GmbH

Robert-Koch-Straße 24

25813 Husum

Telefon: 04841/900-0

Mail: [email protected]

www.steuer-ag.de

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Im Jahr 2008 entstand aus der Zusammen-legung von vier Ämtern, der Gemeinde Leck und der Stadt Niebüll, das Amt Südtondern. Es liegt im nördlichen Teil des Kreises Nordfries-land und ist das größte Amt in Schleswig-Hol-stein. Das Amt beschäftigt ca. 160 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Aufgrund des großen Bedarfs an Nachwuchs-kräften werden jährlich drei neue Auszubil-dende eingestellt. Sie erlernen den Beruf der bzw. des Verwaltungsfachangestellten. Vom Sozialzentrum bis zum Ordnungsamt, vom Be-reich Schule und Soziales bis zum Personalamt – die Aufgaben sind interessant, vielfältig und abwechslungsreich.

AMT SÜDTONDERNFB 1/SACHGEBIET PERSONALMARKTSTRASSE 1225899 NIEBÜLL

WWW.AMT-SUEDTONDERN.DE

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an:

05.09.2014BEWERBUNGSSCHLUSS

VERWALTUNGS- FACHANGESTELLTE/R

VIELSEITIG & BÜRGERNAH

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AZUBIIN DER FREIZEIT

I n der Brust von Michael Hollesen schla-gen zwei Herzen – das des Sportlers und das des Bankers. Und obwohl ihre

Schlagfrequenzen unterschiedlich hoch sind, finden sie doch irgendwie einen gemeinsa-men Rhythmus. Sind sich vielleicht beide Herzen gar nicht so unähnlich, wie man mei-nen würde?

Es begann ganz ohne Plan und völlig spontan im Urlaub an der kroatischen Adria. Michael Hollesen und sein Freund genossen den Som-mer am Strand und sahen anderen beim Wake- boarding zu. Coole Sache, dachten sie und ent-schlossen sich kurzerhand, es auch mal zu ver-suchen. Sie schlüpften in Neoprenanzüge und schnallten sich Boards unter die Füße: „Wir haben uns das selbst beigebracht“, erinnert sich Michael Hollesen. Anstatt es mal vorsich-tig an einer Seilanlage auszuprobieren, häng-ten sich die Zwei gleich hinter ein Motorboot: „Hinter einem Boot zu waken ist viel schwieri-ger, als auf einer Anlage“, erklärt er. Aber der Ehrgeiz hatte sie gepackt und nach zwei Ta-gen standen sie endlich auf ihren Boards: „Ich muss schon zugeben, dass wir am Abend ganz schön kaputt waren – das geht ordentlich in die Arme!“ Ihre Versuche blieben nicht unbe-obachtet: „Die Leute in den vorbeifahrenden Booten haben uns animiert, etwas auf unseren Boards vorzuführen. Wir haben das natürlich auch versucht – ist aber erst einmal ziemlich

in die Hose gegangen“, muss er schmunzeln. Froh, die Grundstellung „Goofy“ endlich zu beherrschen, haben sie sich dann langsam auf der Bugwelle des ziehenden Bootes bewegt. Ein bisschen nach links, dann ein bisschen

ist im 2. Ausbildungsjahr zum Bankkauf-mann bei der VR Bank Flensburg-Schleswig und begeisterter Wakeboarder.

MICHAEL HOLLESEN, 21

„Man hat den Anspruch, sich stetig zu verbessern und lernt jeden Tag etwas Neues – eine neue Drehung beim Waken oder ein neues Wertpapier in der Bank.“

„Beim Waken bin ich ein Ein-zelkämpfer und ganz auf mich allein gestellt – in der Bank bin ich ein Teamplayer!“

BANKKAUFMANN

+WAKEBOARDER

WAKEBOARDER VERSUS BANKERWarum Sportler und Krawattenträger doch gut miteinander klarkommen

nach rechts: „Im ersten Jahr konnten wir stehen. Im zweiten schon schlenkern und im dritten sogar die Sei-ten wechseln“, beschreibt er. Zu Hause geht es ab und zu auf die Anlagen. Dort zieht ein Seil die Wakeboar-der über das Wasser. Das ist zwar nicht so schnell, aber für zwischendurch eine su-per Alternative: „So kann man auch alte Tricks immer mal wieder auffrischen und bleibt am Ball“, findet Mi-chael Hollesen. Und wie ist es so in der Bank? Ist es dort auch manchmal so, als würde man auf einem Wakeboard ste-hen? „Da gibt es ganz viele Parallelen“, findet der Azubi, „aber auch ganz viele Unter-schiede.“ Das beginnt schon bei den ersten Schritten: „Wir haben uns einfach auf die Boards gestellt und los ging es. In der Bank werden wir deut-lich besser vorbereitet. Wir hatten eine Einfüh-rungswoche, in der wir schon einige Grundla-gen mit auf den Weg bekommen haben. Auch in der Berufsschule bekommen wir eine ganze Menge Theorie mit, die man im Bankalltag dringend benötigt. Dabei hat man immer Hilfe-stellung von seinen Kollegen und Ausbildern.“ Goofy klappt! Aber dann kann Michael Hollesen auch unglaublich viele Vergleiche zwischen dem Wa-ken und der Bankausbildung ziehen: „Man hat den Anspruch, sich stetig zu verbessern und lernt jeden Tag etwas Neues – eine neue Dre-hung beim Waken oder ein neues Wertpapier in der Bank.“ Und wenn es nicht so gut läuft, sich ein Fach in der Berufsschule einfach nicht erschließen will, die Zwischenprüfung droht oder ein Kunde nicht ganz einfach war? „Dann heißt es, aus dem Wasser herausdrücken! Man

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muss auch mal ins Wasser fallen, um wieder aufzustehen – dann kann man auch stolz auf sich sein, wenn man die Welle geschafft hat...oder der Kunde dann doch mit einem Lächeln die Bank wieder verlässt.“ Waken und der Job in der Bank sind also gar nicht so unterschiedlich, wie man zuerst meint. Viele Eigenschaften helfen in beiden Bereichen und auch viele Anforderungen sind ähnlich: „Doch eines ist grundlegend anders“, findet Michael, und das ist auch ein Grund da-für, weshalb ihm seine Ausbildung bei der Bank so gut gefällt: „Beim Waken bin ich ein Einzel-kämpfer und ganz auf mich allein gestellt – in der Bank bin ich ein Teamplayer!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

VRBFlensburg-Schleswig_260214_01.indd Alle Seiten 19.03.14 09:59

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AZUBIIN DER FREIZEIT

I n der Brust von Michael Hollesen schla-gen zwei Herzen – das des Sportlers und das des Bankers. Und obwohl ihre

Schlagfrequenzen unterschiedlich hoch sind, finden sie doch irgendwie einen gemeinsa-men Rhythmus. Sind sich vielleicht beide Herzen gar nicht so unähnlich, wie man mei-nen würde?

Es begann ganz ohne Plan und völlig spontan im Urlaub an der kroatischen Adria. Michael Hollesen und sein Freund genossen den Som-mer am Strand und sahen anderen beim Wake- boarding zu. Coole Sache, dachten sie und ent-schlossen sich kurzerhand, es auch mal zu ver-suchen. Sie schlüpften in Neoprenanzüge und schnallten sich Boards unter die Füße: „Wir haben uns das selbst beigebracht“, erinnert sich Michael Hollesen. Anstatt es mal vorsich-tig an einer Seilanlage auszuprobieren, häng-ten sich die Zwei gleich hinter ein Motorboot: „Hinter einem Boot zu waken ist viel schwieri-ger, als auf einer Anlage“, erklärt er. Aber der Ehrgeiz hatte sie gepackt und nach zwei Ta-gen standen sie endlich auf ihren Boards: „Ich muss schon zugeben, dass wir am Abend ganz schön kaputt waren – das geht ordentlich in die Arme!“ Ihre Versuche blieben nicht unbe-obachtet: „Die Leute in den vorbeifahrenden Booten haben uns animiert, etwas auf unseren Boards vorzuführen. Wir haben das natürlich auch versucht – ist aber erst einmal ziemlich

in die Hose gegangen“, muss er schmunzeln. Froh, die Grundstellung „Goofy“ endlich zu beherrschen, haben sie sich dann langsam auf der Bugwelle des ziehenden Bootes bewegt. Ein bisschen nach links, dann ein bisschen

ist im 2. Ausbildungsjahr zum Bankkauf-mann bei der VR Bank Flensburg-Schleswig und begeisterter Wakeboarder.

MICHAEL HOLLESEN, 21

„Man hat den Anspruch, sich stetig zu verbessern und lernt jeden Tag etwas Neues – eine neue Drehung beim Waken oder ein neues Wertpapier in der Bank.“

„Beim Waken bin ich ein Ein-zelkämpfer und ganz auf mich allein gestellt – in der Bank bin ich ein Teamplayer!“

BANKKAUFMANN

+WAKEBOARDER

WAKEBOARDER VERSUS BANKERWarum Sportler und Krawattenträger doch gut miteinander klarkommen

nach rechts: „Im ersten Jahr konnten wir stehen. Im zweiten schon schlenkern und im dritten sogar die Sei-ten wechseln“, beschreibt er. Zu Hause geht es ab und zu auf die Anlagen. Dort zieht ein Seil die Wakeboar-der über das Wasser. Das ist zwar nicht so schnell, aber für zwischendurch eine su-per Alternative: „So kann man auch alte Tricks immer mal wieder auffrischen und bleibt am Ball“, findet Mi-chael Hollesen. Und wie ist es so in der Bank? Ist es dort auch manchmal so, als würde man auf einem Wakeboard ste-hen? „Da gibt es ganz viele Parallelen“, findet der Azubi, „aber auch ganz viele Unter-schiede.“ Das beginnt schon bei den ersten Schritten: „Wir haben uns einfach auf die Boards gestellt und los ging es. In der Bank werden wir deut-lich besser vorbereitet. Wir hatten eine Einfüh-rungswoche, in der wir schon einige Grundla-gen mit auf den Weg bekommen haben. Auch in der Berufsschule bekommen wir eine ganze Menge Theorie mit, die man im Bankalltag dringend benötigt. Dabei hat man immer Hilfe-stellung von seinen Kollegen und Ausbildern.“ Goofy klappt! Aber dann kann Michael Hollesen auch unglaublich viele Vergleiche zwischen dem Wa-ken und der Bankausbildung ziehen: „Man hat den Anspruch, sich stetig zu verbessern und lernt jeden Tag etwas Neues – eine neue Dre-hung beim Waken oder ein neues Wertpapier in der Bank.“ Und wenn es nicht so gut läuft, sich ein Fach in der Berufsschule einfach nicht erschließen will, die Zwischenprüfung droht oder ein Kunde nicht ganz einfach war? „Dann heißt es, aus dem Wasser herausdrücken! Man

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muss auch mal ins Wasser fallen, um wieder aufzustehen – dann kann man auch stolz auf sich sein, wenn man die Welle geschafft hat...oder der Kunde dann doch mit einem Lächeln die Bank wieder verlässt.“ Waken und der Job in der Bank sind also gar nicht so unterschiedlich, wie man zuerst meint. Viele Eigenschaften helfen in beiden Bereichen und auch viele Anforderungen sind ähnlich: „Doch eines ist grundlegend anders“, findet Michael, und das ist auch ein Grund da-für, weshalb ihm seine Ausbildung bei der Bank so gut gefällt: „Beim Waken bin ich ein Einzel-kämpfer und ganz auf mich allein gestellt – in der Bank bin ich ein Teamplayer!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

VRBFlensburg-Schleswig_260214_01.indd Alle Seiten 19.03.14 09:59

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Die zivilen Ausbildungen bei der Bundeswehr

W enn von Ausbildung bei der Bun-deswehr die Rede ist, denken viele gleich an Uniform, Grundausbil-

dung und den Dienst an der Waffe. Aber die Bundeswehr hat weit mehr zu bieten, als die Ausbildung zu Soldaten. In vielen Bereichen benötigt einer der größten deutschen Arbeit-geber auch ziviles Personal, zum Beispiel in der Verwaltung, in der Instandsetzung oder im Sanitätsdienst. Dieses Personal bildet die Bundeswehr unter anderem in ihrem Dienst-leistungszentrum und verschiedenen Werk-stätten in Husum aus. Tanja Mollnau und Andrea Pöhlmann sorgen dafür, dass diese Ausbildungsplätze mit den passenden Azubis besetzt werden.

Tanja Mollnau, Regierungsamtfrau – Karriereberaterin im Karriereberatungs-büro Schleswig„Ich habe einen hochinteressanten Job“, er-zählt Tanja Mollnau, „bin immer mit einem Ohr an der Jugend, und es macht mir einfach viel Spaß, die jungen Menschen auf ihren Weg zu bringen.“ Tanja Mollnau berät Interessier-te rund um das Thema ‚Karriere bei der Bun-deswehr‘. Das heißt zum einen natürlich die Laufbahn als Soldat, zum anderen aber auch die zivile Karriere. Auf Jobmessen, in Schulen oder im Schleswiger Büro steht sie für alle Fra-gen zur Verfügung: „Viele sind überrascht, wie umfangreich die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr gerade auch im zivilen Bereich sind.“ Im nächsten Jahr werden im Bundesgebiet 900 zivile Stellen besetzt werden. Die neuen Mitarbeiter erwartet ein sicherer, zukunftsori-entierter Arbeitsplatz mit vielen Facetten. Den suchte vor inzwischen 28 Jahren auch Tanja Mollnau: „Ich habe als Beamtin im nichttech-nischen Verwaltungsdienst der Bundeswehr schon ganz unterschiedliche Verwendungen gehabt, zum Beispiel bei der Truppenverwal-tung und im Berufsförderungsdienst. Seit ei-nem Jahr bin ich nun als Karriereberaterin für unseren Nachwuchs zuständig. Den Schritt, zur

Bundeswehr zu gehen, habe ich noch nie be-reut“, erklärt sie. Kein Wunder also, dass es ihr nicht schwer fällt, junge Menschen von der Bundeswehr zu begeistern: „Unsere zi-vilen Ausbildungen sind vom ersten Tag an ausgezeichnet. Etliche unserer Azubis waren Innungsbeste – darauf sind wir stolz!“ Wer sich von Tanja Mollnau und ihrem Team in Schleswig beraten lassen möchte, der muss ein wenig Geduld aufbringen, denn auf einen Termin muss man ein bisschen warten. Dann aber nehmen sich drei Feldwebel, ein Offizier und eine Zivilistin richtig Zeit für die Bewer-ber und beraten in alle Richtungen – damit es am Ende perfekt passt.

GANZ OHNE UNIFORM

Tanja Mollnau

Die Frau für die großen Maschinen: Merle Petersen lernt Fluggerätemechanikerin bei der Bundeswehr.

BundeswehrSchleswig_Companies_17022014_02.indd 1-2 19.03.14 10:00

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Die zivilen Ausbildungen bei der Bundeswehr

W enn von Ausbildung bei der Bun-deswehr die Rede ist, denken viele gleich an Uniform, Grundausbil-

dung und den Dienst an der Waffe. Aber die Bundeswehr hat weit mehr zu bieten, als die Ausbildung zu Soldaten. In vielen Bereichen benötigt einer der größten deutschen Arbeit-geber auch ziviles Personal, zum Beispiel in der Verwaltung, in der Instandsetzung oder im Sanitätsdienst. Dieses Personal bildet die Bundeswehr unter anderem in ihrem Dienst-leistungszentrum und verschiedenen Werk-stätten in Husum aus. Tanja Mollnau und Andrea Pöhlmann sorgen dafür, dass diese Ausbildungsplätze mit den passenden Azubis besetzt werden.

Tanja Mollnau, Regierungsamtfrau – Karriereberaterin im Karriereberatungs-büro Schleswig„Ich habe einen hochinteressanten Job“, er-zählt Tanja Mollnau, „bin immer mit einem Ohr an der Jugend, und es macht mir einfach viel Spaß, die jungen Menschen auf ihren Weg zu bringen.“ Tanja Mollnau berät Interessier-te rund um das Thema ‚Karriere bei der Bun-deswehr‘. Das heißt zum einen natürlich die Laufbahn als Soldat, zum anderen aber auch die zivile Karriere. Auf Jobmessen, in Schulen oder im Schleswiger Büro steht sie für alle Fra-gen zur Verfügung: „Viele sind überrascht, wie umfangreich die Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bundeswehr gerade auch im zivilen Bereich sind.“ Im nächsten Jahr werden im Bundesgebiet 900 zivile Stellen besetzt werden. Die neuen Mitarbeiter erwartet ein sicherer, zukunftsori-entierter Arbeitsplatz mit vielen Facetten. Den suchte vor inzwischen 28 Jahren auch Tanja Mollnau: „Ich habe als Beamtin im nichttech-nischen Verwaltungsdienst der Bundeswehr schon ganz unterschiedliche Verwendungen gehabt, zum Beispiel bei der Truppenverwal-tung und im Berufsförderungsdienst. Seit ei-nem Jahr bin ich nun als Karriereberaterin für unseren Nachwuchs zuständig. Den Schritt, zur

Bundeswehr zu gehen, habe ich noch nie be-reut“, erklärt sie. Kein Wunder also, dass es ihr nicht schwer fällt, junge Menschen von der Bundeswehr zu begeistern: „Unsere zi-vilen Ausbildungen sind vom ersten Tag an ausgezeichnet. Etliche unserer Azubis waren Innungsbeste – darauf sind wir stolz!“ Wer sich von Tanja Mollnau und ihrem Team in Schleswig beraten lassen möchte, der muss ein wenig Geduld aufbringen, denn auf einen Termin muss man ein bisschen warten. Dann aber nehmen sich drei Feldwebel, ein Offizier und eine Zivilistin richtig Zeit für die Bewer-ber und beraten in alle Richtungen – damit es am Ende perfekt passt.

GANZ OHNE UNIFORM

Tanja Mollnau

Die Frau für die großen Maschinen: Merle Petersen lernt Fluggerätemechanikerin bei der Bundeswehr.

BundeswehrSchleswig_Companies_17022014_02.indd 1-2 19.03.14 10:00

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Andrea Pöhlmann, Regierungsamtfrau – Zivile Nachwuchswerbung, Ausbildungs-beauftragte Bundeswehr-Dienstleistungs-

zentrum Husum

„Es gibt hier im Bundeswehr-Dienstleistungs-zentrum so viele Azubis, dass vor einigen Jahren die Stelle eines Ausbildungsbeauftrag-ten eingerichtet worden ist“, erklärt Andrea Pöhlmann, die sich an dieser Stelle seit vier- einhalb Jahren für die Belange der Azubis einsetzt: „Ich bin zum Beispiel die Schnitt-stelle zwischen Ausbilder und Azubi, wenn es mal nicht so gut läuft. Hier gibt es natürlich genau die gleichen Schwierigkeiten, wie in Firmen der freien Wirtschaft. Ich bin immer für die Azubis da, und sie können mit allen Problemen zu mir kommen.“Neben dem Job als Ausbildungsbeauftragte ist sie auch Ausbilderin für die Verwaltungs-fachangestellten: „Meine Azubis begleite ich von Anfang an, und wenn es ernst wird und sie zur Prüfung sollen, dann begleite ich sie.“ Bis dahin ist sie für ordentliche Berichts-hefte, Prüfungsvorbereitung und Unterricht zuständig, damit aus den Azubis kompetente und zuverlässige Beamte im Mittleren oder Gehobenen Nichttechnischen Verwaltungs-dienst werden. Andrea Pöhlmann gefällt neben der Vielsei-tigkeit ihres Jobs besonders die Rücksicht-nahme ihres Arbeitgebers auf die familiäre Situation: „Es sind so gut wie alle Arbeits-zeitmodelle realisierbar. So kann man Familie und Beruf sehr gut miteinander vereinbaren. Außerdem werden an immer mehr Standorten Kitas eingerichtet – da geht die Bundeswehr mit der Zeit und passt sich den Bedürfnissen der Mitarbeiter an.“

Text Claudia Kleimann-Balke

Foto Tim Riediger

„Ich bin immer für die Azubis da, und sie können mit allen Problemen

zu mir kommen.“

Andrea Pöhlmann

BundeswehrSchleswig_Companies_17022014_02.indd 3 19.03.14 10:00

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SUMMEREDITION

Bald gefüllt an Schulen

und im Handel

Der nächste Sommer kommt.Wir machen schon mal kreative Pause. Aber nicht lange: Anfang Juni erscheint die neue ME2BE CAMPUS – Studieren in Schleswig-Holstein und Hamburg. Mit den besten Studienplätzen vor Ort und vielen neuen Themen.

LETZTE AUSGABE VERPASST? FINDEST DU ALS E-PAPER AUF WWW.ME2BE.DE

Eigenanzeige_Campus_01_2014_1/1.indd 2 25.02.14 14:37

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D ie Arbeit als Banker fordert die vol-le Aufmerksamkeit. Man trägt viel Verantwortung. Konzentration ist ge-

fragt. Sich während der Arbeit zu sorgen, weil man nicht weiß, ob es dem Kind in der Krippe gut geht, das geht nicht! Bei der VR Bank in Niebüll wurde deshalb die Kindertagespflege-stelle einfach in die Bank geholt.

Schnell mal sehen, was der Zwerg so macht? Kein Problem, denn die Krippe ist nur eine Tür entfernt. In ihrem kleinen Paradies fühlen sie sich geborgen – und Mama oder Papa können in Ruhe weiter arbeiten: „Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist uns ganz wichtig. Wir sorgen für die perfekten Rahmenbedingun-gen“, erklärt Axel Drews, der sich in Niebüll um alle Fragen rund um das Personal kümmert. „Unsere Mitarbeiter sollen sich gut aufgehoben fühlen“, findet er. Um dieses Ziel zu erreichen, hat die VR Bank ein Konzept entwickelt, das verschiedene Punkte ineinandergreifen lässt: „Ganz oben steht ein Programm, das wir ‚VR Sozial‘ genannt haben. Darunter fällt zum Bei-spiel die angesprochene Vereinbarkeit von Fa-milie und Beruf. Aber auch die gesundheitliche Aufklärung gehört dazu. Wir bieten Gesund-heitstage und Seminare zu ganz unterschied-lichen Themen wie Burn-out, frühkindliche Erziehung oder Gedächtnistraining an.“ Unter den Bereich ‚VR Konkret‘ fällt die klassische Personalentwicklung, mit Karri-ereplanung, Ausbildung, Mitarbeiter- und Führungskräfteförderung. ‚VR Plus‘ vereint die typischen Arbeitgeberleistungen, zum Beispiel Sonderkonditionen und Zusatzversicherungen. Alles in allem ergibt das ein Rundum-sorglos -Paket, das zeigt, wie wichtig uns die Mitarbei-ter sind: „Wir tragen die Verantwortung für die Teams in unseren zwölf Geschäftsstellen und das tun wir gerne“, betont Axel Drews. Für die Region fühlt sich die Genossenschaftsbank ebenfalls verantwortlich und dient als attrak-tiver Arbeitgeber – durch Alleinstellungsmerk-male in Sachen Windenergie und Agrar sogar weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hin-weg.

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

FÜHL DICH WOHL!Die VR Bank Niebüll setzt darauf, dass es ihren Mitarbeitern gut geht

VR-Niebüll_Companies_05032014_01.indd 1 17.03.14 17:51

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VR BANK EG NIEBÜLLTELEFON: 04661 / 939-0WWW.VRBANKNIEBUELL.DE

30. JUNI 2014BEWERBUNGSSCHLUSS

01. AUGUST 2015EINSTELLUNGSTERMIN

Bei der Ausbildung ist uns Qualität besonders wichtig, denn unsere Auszubildenden von heute sind unsere Mitarbeiter von morgen. Daher lernen unsere Auszubildenden während ihrer Ausbildung viele verschiedene Abteilungen und Bereiche ken-nen und erhalten dadurch umfassende Kenntnisse für die spä-tere Karriere.

LEARNINGDOINGBY

INFORMATIKKAUFLEUTE– 3-jährige Ausbildung– für gute Schulabgänger/innen mit Realschulabschluss, Abitur oder Fachhochschulreife

– umfassende Ausbildung in der EDV-Abteilung der Bank – sind die internen Dienstleister für alle Kollegen hinsichtlich

aller Fragen zum Thema EDV

BACHELOR OF ARTSIN BANKING AND FINANCE

– zwei Abschlüsse mit einer Ausbildung– 3 Jahre Duales Studium– für besonders gute und ehrgeizige Schulabgänger/innen mit

Abitur oder Fachhochschulreife– in Zusammenarbeit mit der Berufsakademie des Genossenschafts-

verbandes– enge Verzahnung zwischen den Theorie- und Praxisphasen– hervorragende Grundlage für die weitere Karriere in der VR Bank

BANKKAUFLEUTE– 2,5 – 3-jährige Ausbildung – für gute Schulabgänger/innern mit Realschulabschluss, Abitur

oder Fachhochschulreife – umfassende Ausbildung in allen Abteilungen der Bank – zahlreiche Seminare

VR-Niebüll_Anzeige_110214_01.indd 1 17.03.14 17:39

Redaktionsvertretungen

HamburgBillhorner Röhrendamm 8, 20539 HamburgTelefon 040 - 47 29 [email protected]

HusumNeustadt 29, 25813 HusumTelefon 04841 - 66 83 [email protected]

www.brandpublishers.dewww.me2be.dewww.facebook.com/me2bemag

HerausgeberinMarie Clasen

Chefredaktion (V.i.S.d.P.)Josh Kasthönig

Chefin vom DienstKatharina Grzeca

TextredaktionSlaven Marinovic, Katharina Grzeca, Dr. Claudia Kleimann-Balke, Joachim Welding, Kim Schöffler, Mimi Blume, Mareike Brünig

SchulredaktionKatharina [email protected]

Art Direction / GrafikSonja Klements, Sally Elena [email protected]

IllustrationRaphaelle Martin, Sarah Matuszewski

FotografieTeresa Horstmann, Jonas Wölk, Joachim Welding, Kim Schöffler, Tim Riediger, Michael Ruff, Tom Roeler, Irene Osei-Poku

TitelbildTeresa Horstmann

ME2BE NØRD TIMES undME2BE HIERGEBLIEBENerscheinen im Verlagbrandpublishers GmbH Feldscheide 2, 24814 SehestedtTelefon 04357 - 99 600 81Fax 03212 - 138 95 67

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Anzeigenleitung/VerlagsmanagementAxel von Kortzfleisch, Telefon 04841 - 66 83 [email protected]

BüroleitungAntje Kelz, Telefon 04841 - 66 83 [email protected]

SchulbetreuungKerrin [email protected]

VertriebKerrin [email protected]

Druckwestermann druck GmbHGeorg-Westermann-Allee 66, 38104 Braunschweig

Preis des Heftes: 2,90 EUROME2BE Bestellservice, Telefon 04841-66 83 991Telefax 03212-138 95 [email protected] je Heft 2,90 EURO zzgl. Versandkosten

© 2014 für alle Beiträge brandpublishers GmbH ME2BE HIERGEBLIEBEN und ME2BE NØRD TIMES werden kostenlos an Schulen verteilt. Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern jeglicher Art – auch auszugsweise – nur nach vorheriger schriftli-cher Zustimmung des Verlages. Der Verlag haftet nicht für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos und Videos, und übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit der jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise auf Anfrage.

IMPRESSUM

Impressum_01_2014_ALLEexemplare_hoch.indd 1 18.03.14 19:04

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Im Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in Husum wird ausgebildet, und zwar in ganz unterschiedlichen Berufen. Die Azubis erzäh-len, wie es so ist beim Bund. In einem Punkt sind sie sich absolut einig: Die Ausbildung bei der Bundeswehr ist spannend und viel-seitig!

Merle Petersen, 17

Malte Dethlefsen, 20

Abheben mit Girlpower

Merle Petersen, 17 Jahre, 1. Lehrjahr Flugge-rätemechanikerin, Fachbereich Instandset-zungstechnik

„Für mich war klar, dass ich etwas Handwerk-liches lernen möchte. Zehn Stunden im Büro sitzen, ist nichts für mich. Ich habe die Stel-lenausschreibung gesehen und mich bewor-ben. Nach dem Einstellungstest und einem Gespräch wurde ich hier angenommen. Das hat mich sehr gefreut, denn eigentlich woll-

Ein Glücksgriff – aber Nordsee muss sein

Malte Dethlefsen, 20 Jahre, 4. Lehrjahr Elektroniker für Gerä-te und Systeme

„Die Ausbildung bei der Bundeswehr hat einen ganz großen Vorteil gegenüber einer betrieblichen Ausbildung: Man lernt hier viele verschiedene Bereiche der Elektronik kennen. Wenn man in einer Firma arbeitet, lernt man häufig nur das, was dort auch gebraucht wird. Da sind wir klar im Vorteil, weil wir vielfältige Einblicke in den Beruf bekommen. Dass ich mich hier beworben habe, war ein echter Glücksgriff.

Im Augenblick werden wir explizit auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Dafür gehen wir zum Beispiel alte Prüfungen durch, bauen sie nach und üben an ihnen das Messen und Umbauen. Das gibt Sicherheit für die Prüfung.

Ich habe mich für zwölf Jahre verpflichtet und werde Brand-schutz-Feldwebel hier in Husum. Schon seit Jahren bin ich bei der Freiwilligen Feuerwehr Hattstedt. Nun kann ich beides, Bundeswehr und Feuerwehr, im Job zusammenführen. Dass ich auch versetzt werden kann, ist mir klar. Aber ich habe schon bei meiner Einstellung eines klargestellt – die Nordsee darf nicht länger als eine halbe Stunde entfernt sein!“

te ich gerne Hubschrauberpilot werden. Dafür braucht man leider Abitur, das ich nicht habe. Jetzt habe ich zumindest mit Hubschraubern und Flugzeugen zu tun, kann sie reparieren und instandhalten.

Die Ausbildung bei der Bundeswehr kann ich nur empfehlen. Im Gegensatz zu anderen Firmen lernen wir hier wirklich nur das, was wir später auch benötigen, und müssen nicht nebenbei noch irgendetwas produzieren. Wir können uns ganz auf die Ausbildung konzen-trieren. Mir, und übrigens auch meinen vier Mitstreiterinnen im ersten Lehrjahr, macht es großen Spaß. Eines finde ich ganz wichtig: Wenn man etwas angefangen hat, muss man es auch fertig machen – und wenn es nicht perfekt ist, dann ist es eben einzigartig!“

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Im Bundeswehr-Dienstleistungszentrum in Husum wird ausgebildet, und zwar in ganz unterschiedlichen Berufen. Die Azubis erzäh-len, wie es so ist beim Bund. In einem Punkt sind sie sich absolut einig: Die Ausbildung bei der Bundeswehr ist spannend und viel-seitig!

Merle Petersen, 17

Malte Dethlefsen, 20

Abheben mit Girlpower

Merle Petersen, 17 Jahre, 1. Lehrjahr Flugge-rätemechanikerin, Fachbereich Instandset-zungstechnik

„Für mich war klar, dass ich etwas Handwerk-liches lernen möchte. Zehn Stunden im Büro sitzen, ist nichts für mich. Ich habe die Stel-lenausschreibung gesehen und mich bewor-ben. Nach dem Einstellungstest und einem Gespräch wurde ich hier angenommen. Das hat mich sehr gefreut, denn eigentlich woll-

Ein Glücksgriff – aber Nordsee muss sein

Malte Dethlefsen, 20 Jahre, 4. Lehrjahr Elektroniker für Gerä-te und Systeme

„Die Ausbildung bei der Bundeswehr hat einen ganz großen Vorteil gegenüber einer betrieblichen Ausbildung: Man lernt hier viele verschiedene Bereiche der Elektronik kennen. Wenn man in einer Firma arbeitet, lernt man häufig nur das, was dort auch gebraucht wird. Da sind wir klar im Vorteil, weil wir vielfältige Einblicke in den Beruf bekommen. Dass ich mich hier beworben habe, war ein echter Glücksgriff.

Im Augenblick werden wir explizit auf die Abschlussprüfung vorbereitet. Dafür gehen wir zum Beispiel alte Prüfungen durch, bauen sie nach und üben an ihnen das Messen und Umbauen. Das gibt Sicherheit für die Prüfung.

Ich habe mich für zwölf Jahre verpflichtet und werde Brand-schutz-Feldwebel hier in Husum. Schon seit Jahren bin ich bei der Freiwilligen Feuerwehr Hattstedt. Nun kann ich beides, Bundeswehr und Feuerwehr, im Job zusammenführen. Dass ich auch versetzt werden kann, ist mir klar. Aber ich habe schon bei meiner Einstellung eines klargestellt – die Nordsee darf nicht länger als eine halbe Stunde entfernt sein!“

te ich gerne Hubschrauberpilot werden. Dafür braucht man leider Abitur, das ich nicht habe. Jetzt habe ich zumindest mit Hubschraubern und Flugzeugen zu tun, kann sie reparieren und instandhalten.

Die Ausbildung bei der Bundeswehr kann ich nur empfehlen. Im Gegensatz zu anderen Firmen lernen wir hier wirklich nur das, was wir später auch benötigen, und müssen nicht nebenbei noch irgendetwas produzieren. Wir können uns ganz auf die Ausbildung konzen-trieren. Mir, und übrigens auch meinen vier Mitstreiterinnen im ersten Lehrjahr, macht es großen Spaß. Eines finde ich ganz wichtig: Wenn man etwas angefangen hat, muss man es auch fertig machen – und wenn es nicht perfekt ist, dann ist es eben einzigartig!“

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Page 64: ME2BE HIERGEBLIEBEN SH Nord

Verwaltungsfachangestellte

Die drei zukünftigen Verwaltungsfachangestellten schätzen die Viel-fältigkeit ihres Jobs und können in verschiedene Bereiche hinein-schnuppern, zum Beispiel in das Personalwesen. Außerdem lernen sie jede Menge Gesetze kennen und anwenden. Während Tobias und Sören eine zivile Karriere bei der Bundeswehr anstreben, überlegt Phillipp noch, ob er sich verpflichten soll: „Ich würde gerne als Soldat nach Afghanistan gehen, um mir selbst ein Bild der Situation dort machen zu können“, findet er. Nach seiner Bundeswehrlaufbahn könnte er ohne Problem wieder in seinen zivilen Beruf einsteigen: „Deshalb habe ich mich auch für eine zivile Ausbildung entschieden. Man hat es dann einfach leichter.“

Tobias Paulsen, 193. Lehrjahr

Phillipp Bärwaldt,22 2. Lehrjahr

Sören Johannsen, 18 3. Lehrjahr

Carolin Bierfreund, 23 und Carina Baldi, 24 Erste Praktikumsphase

Diplomverwaltungswirt

Beide Regierungsinspektorenanwärter haben bereits eine Ausbildung hinter sich und ha-ben dort festgestellt, dass ihnen die Verwaltung liegt. Mit dem Dualen Studium haben sie sich für eine umfangreiche Ausbildung entschieden: „Wir werden mal dafür zuständig sein, dass die Truppe alles hat, was sie braucht, zum Beispiel Bekleidung und Verpflegung. Das lernen wir von der Pike auf“, weiß Carina Baldi. „Auch die Praxisfächer, die an der FH der Bundeswehr in Mannheim unterrichtet werden, wie Zivilrecht und Psychologie, sind total spannend. Und es gibt noch einen Vorteil: „Nach unserer Ausbildung“, erklärt Carolin Bierfreund, „können wir in allen Bereichen eingesetzt werden und sind nicht auf ein be-stimmtes Gebiet festgelegt.“

BundeswehrSchleswig_AZP_17022014_02.indd 3-4 17.03.14 16:47

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Verwaltungsfachangestellte

Die drei zukünftigen Verwaltungsfachangestellten schätzen die Viel-fältigkeit ihres Jobs und können in verschiedene Bereiche hinein-schnuppern, zum Beispiel in das Personalwesen. Außerdem lernen sie jede Menge Gesetze kennen und anwenden. Während Tobias und Sören eine zivile Karriere bei der Bundeswehr anstreben, überlegt Phillipp noch, ob er sich verpflichten soll: „Ich würde gerne als Soldat nach Afghanistan gehen, um mir selbst ein Bild der Situation dort machen zu können“, findet er. Nach seiner Bundeswehrlaufbahn könnte er ohne Problem wieder in seinen zivilen Beruf einsteigen: „Deshalb habe ich mich auch für eine zivile Ausbildung entschieden. Man hat es dann einfach leichter.“

Tobias Paulsen, 193. Lehrjahr

Phillipp Bärwaldt,22 2. Lehrjahr

Sören Johannsen, 18 3. Lehrjahr

Carolin Bierfreund, 23 und Carina Baldi, 24 Erste Praktikumsphase

Diplomverwaltungswirt

Beide Regierungsinspektorenanwärter haben bereits eine Ausbildung hinter sich und ha-ben dort festgestellt, dass ihnen die Verwaltung liegt. Mit dem Dualen Studium haben sie sich für eine umfangreiche Ausbildung entschieden: „Wir werden mal dafür zuständig sein, dass die Truppe alles hat, was sie braucht, zum Beispiel Bekleidung und Verpflegung. Das lernen wir von der Pike auf“, weiß Carina Baldi. „Auch die Praxisfächer, die an der FH der Bundeswehr in Mannheim unterrichtet werden, wie Zivilrecht und Psychologie, sind total spannend. Und es gibt noch einen Vorteil: „Nach unserer Ausbildung“, erklärt Carolin Bierfreund, „können wir in allen Bereichen eingesetzt werden und sind nicht auf ein be-stimmtes Gebiet festgelegt.“

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Page 66: ME2BE HIERGEBLIEBEN SH Nord

Lisa Klinck, 191. Lehrjahr

Maler und Lackierer

Anpacken heißt die Devise! Die drei Maler und Lackierer wären in einem Büro nicht glück-lich geworden. Sie müssen etwas Handwerkliches zu tun haben und fühlen sich bei der Bundeswehr richtig wohl: „Wie streichen zum Beispiel die Stuben in der Kaserne, da sind wir Maler für ganz Nordfriesland zuständig. Natürlich gibt es immer etwas zu tun!“, erzählt Rika Börck. Sie wissen ihren Arbeitgeber sehr zu schätzen, vor allem dann, wenn die Kol-legen in der Berufsschule von ihren häufig sehr langen Arbeitszeiten erzählen: „Hier sind die Arbeitszeiten geregelt, das ist super!“

„Ich habe in einer zivilen Praxis angefan-gen und habe nach einem halben Jahr ge-wechselt“, erzählt Denny Dehn. „Hier ist das Arbeiten viel angenehmer, weil man alles besser lernt. Alle stehen hinter einem und helfen.“ Sarah, die für ein halbes Jahr in eine zivile Praxis geschnuppert hat, um das Ab-rechnungswesen kennenzulernen, findet es bei der Bundeswehr sozialer: „Es wird nicht herumgezickt. Wir sind hier alle gleich!“ Im Sanitätszentrum Husum wird sowohl kon-ventionell als auch chirurgisch gearbeitet – das ist, in einer ‚normalen‘ Praxis meist nicht der Fall. Auch hier kann die Ausbildung bei der Bundeswehr durch ihre Vielfältigkeit punkten.

Zahnmedizinische Fachangestellte

Denny Dehn, 24 2. Lehrjahr

Sarah Matthiesen, 213. Lehrjahr

Rika Börck, 172. Lehrjahr

Daniela Dau, 203. Lehrjahr

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Lisa Klinck, 191. Lehrjahr

Maler und Lackierer

Anpacken heißt die Devise! Die drei Maler und Lackierer wären in einem Büro nicht glück-lich geworden. Sie müssen etwas Handwerkliches zu tun haben und fühlen sich bei der Bundeswehr richtig wohl: „Wie streichen zum Beispiel die Stuben in der Kaserne, da sind wir Maler für ganz Nordfriesland zuständig. Natürlich gibt es immer etwas zu tun!“, erzählt Rika Börck. Sie wissen ihren Arbeitgeber sehr zu schätzen, vor allem dann, wenn die Kol-legen in der Berufsschule von ihren häufig sehr langen Arbeitszeiten erzählen: „Hier sind die Arbeitszeiten geregelt, das ist super!“

„Ich habe in einer zivilen Praxis angefan-gen und habe nach einem halben Jahr ge-wechselt“, erzählt Denny Dehn. „Hier ist das Arbeiten viel angenehmer, weil man alles besser lernt. Alle stehen hinter einem und helfen.“ Sarah, die für ein halbes Jahr in eine zivile Praxis geschnuppert hat, um das Ab-rechnungswesen kennenzulernen, findet es bei der Bundeswehr sozialer: „Es wird nicht herumgezickt. Wir sind hier alle gleich!“ Im Sanitätszentrum Husum wird sowohl kon-ventionell als auch chirurgisch gearbeitet – das ist, in einer ‚normalen‘ Praxis meist nicht der Fall. Auch hier kann die Ausbildung bei der Bundeswehr durch ihre Vielfältigkeit punkten.

Zahnmedizinische Fachangestellte

Denny Dehn, 24 2. Lehrjahr

Sarah Matthiesen, 213. Lehrjahr

Rika Börck, 172. Lehrjahr

Daniela Dau, 203. Lehrjahr

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Simon Attisso, 18 Jahre aus Niebüll, 3. Ausbil-dungsjahr zum Groß- und Außenhandelskauf-mann bei DuPont Danisco in Niebüll.

„Schon während meiner Schulzeit habe ich mich für den Verkauf interessiert. Auch wegen der besseren Aufstiegschancen habe ich mich dann für eine Ausbildung zum Groß- und Außenhan-delskaufmann entschieden. Meine Wunschfirma war DuPont Danisco, weil sie weltweit agiert. Wir haben Kunden in der ganzen Welt. So habe ich nicht nur mit Kunden in Deutschland, sondern auch in England oder Südafrika zu tun. Ich habe also immer wieder die Gelegenheit, Englisch zu sprechen. Mit liegt der Umgang mit den Kunden sehr. Die Azubis werden hier bestens betreut und wenn man sich gut anstellt hat man auch Chan-cen, nach der Ausbildung übernommen zu werden und die Karrieremöglichkeiten in der großen Du-Pont Danisco-Welt zu nutzen.“

Manuel Lüdke, 21 Jahre aus Leck, 2. Ausbildungsjahr zum Milchtechnologen bei DuPont Danisco.

„Über meinen Bruder wurde ich das erste Mal auf den Beruf des Milchtechnologen aufmerksam. Ich habe mich dann informiert und war total erstaunt, worin die Produkte aus Niebüll überall enthalten sind. Wir liefern kein fertiges Produkt an unsere Kunden, son-dern zum Beispiel Milchsäurebakterien, mit deren Hil-fe Käse hergestellt werden kann. Oder Schimmelpilze, damit auf dem Käse auch Edelschimmelkäse wächst. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Beruf so vielfältig ist und dass Produkte aus Niebüll auf der ganzen Welt verarbeitet werden. Das bietet mir auch gute Weiter-bildungschancen. Ich kann nach der Ausbildung noch eine Meister- oder Technikerausbildung anhängen oder sogar ein Ingenieurstudium anschließen. Da sind im Grunde alle Türen offen – und das im In- und Ausland.“

Gesche Petersen, 18 Jahre aus Achtrup, 2. Ausbildungsjahr zur Milchwirt-schaftlichen Laborantin bei DuPont Danisco in Niebüll.

„Die naturwissenschaftlichen Fächer waren schon in der Schule meine und nach einem Praktikum in einem milchwirtschaftlichen Labor stand die Be-rufswahl für mich fest. Hier im Labor überprüfen wir, ob die Technologen in der Produktion einen guten Job gemacht haben. Wir testen zum Beispiel Temperatur, Wachstum oder Keimzahl. Weil nicht jeden Tag das Gleiche pro-duziert wird, haben wir auch im Labor viel Abwechslung. Der Beruf ist also sehr vielfältig und jeden Tag irgendwie anders und immer wieder neu. Ich finde die Ausbildung viel interessanter, als ich vermutet hätte. Mit meiner Ausbildung kann ich übrigens auch als Chemielaborant beziehungsweise als Biologierlaborant arbeiten – das ist auch ein Pluspunkt.“

Simon Attisso, 18

Manuel Lüdtke, 21

Gesche Petersen, 18

Danisco_AZP_190214_03.indd Alle Seiten 19.03.14 09:58

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Simon Attisso, 18 Jahre aus Niebüll, 3. Ausbil-dungsjahr zum Groß- und Außenhandelskauf-mann bei DuPont Danisco in Niebüll.

„Schon während meiner Schulzeit habe ich mich für den Verkauf interessiert. Auch wegen der besseren Aufstiegschancen habe ich mich dann für eine Ausbildung zum Groß- und Außenhan-delskaufmann entschieden. Meine Wunschfirma war DuPont Danisco, weil sie weltweit agiert. Wir haben Kunden in der ganzen Welt. So habe ich nicht nur mit Kunden in Deutschland, sondern auch in England oder Südafrika zu tun. Ich habe also immer wieder die Gelegenheit, Englisch zu sprechen. Mit liegt der Umgang mit den Kunden sehr. Die Azubis werden hier bestens betreut und wenn man sich gut anstellt hat man auch Chan-cen, nach der Ausbildung übernommen zu werden und die Karrieremöglichkeiten in der großen Du-Pont Danisco-Welt zu nutzen.“

Manuel Lüdke, 21 Jahre aus Leck, 2. Ausbildungsjahr zum Milchtechnologen bei DuPont Danisco.

„Über meinen Bruder wurde ich das erste Mal auf den Beruf des Milchtechnologen aufmerksam. Ich habe mich dann informiert und war total erstaunt, worin die Produkte aus Niebüll überall enthalten sind. Wir liefern kein fertiges Produkt an unsere Kunden, son-dern zum Beispiel Milchsäurebakterien, mit deren Hil-fe Käse hergestellt werden kann. Oder Schimmelpilze, damit auf dem Käse auch Edelschimmelkäse wächst. Ich hätte nie gedacht, dass dieser Beruf so vielfältig ist und dass Produkte aus Niebüll auf der ganzen Welt verarbeitet werden. Das bietet mir auch gute Weiter-bildungschancen. Ich kann nach der Ausbildung noch eine Meister- oder Technikerausbildung anhängen oder sogar ein Ingenieurstudium anschließen. Da sind im Grunde alle Türen offen – und das im In- und Ausland.“

Gesche Petersen, 18 Jahre aus Achtrup, 2. Ausbildungsjahr zur Milchwirt-schaftlichen Laborantin bei DuPont Danisco in Niebüll.

„Die naturwissenschaftlichen Fächer waren schon in der Schule meine und nach einem Praktikum in einem milchwirtschaftlichen Labor stand die Be-rufswahl für mich fest. Hier im Labor überprüfen wir, ob die Technologen in der Produktion einen guten Job gemacht haben. Wir testen zum Beispiel Temperatur, Wachstum oder Keimzahl. Weil nicht jeden Tag das Gleiche pro-duziert wird, haben wir auch im Labor viel Abwechslung. Der Beruf ist also sehr vielfältig und jeden Tag irgendwie anders und immer wieder neu. Ich finde die Ausbildung viel interessanter, als ich vermutet hätte. Mit meiner Ausbildung kann ich übrigens auch als Chemielaborant beziehungsweise als Biologierlaborant arbeiten – das ist auch ein Pluspunkt.“

Simon Attisso, 18

Manuel Lüdtke, 21

Gesche Petersen, 18

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Lukas Johannsen hat sich für die interne Ausbildung der Sparkasse entschieden – für ihn das absolut richtige Ding!

„Man hat sofort Kundenkontakt – das finde ich klasse, das macht mir Spaß und deshalb habe ich mich für die Ausbildung zum Sparkas-sen-Vertriebskaufmann entschieden. Die Ausbildung setzt genau dort an, wo ich meine Stärken sehe, nämlich in der Praxis. Ich lerne direkt in der Filiale, sozusagen am Kunden. Zuerst war natürlich alles neu und fremd, aber in meiner Filiale in Tönning bin ich sofort ganz herzlich aufgenommen worden. Die Kunden kenne ich schon fast alle mit ihrem Namen. Nun schaue ich erst mal meinen Kollegen über die Schulter, bevor ich hoffentlich bald auch das erste Konto eröffnen darf. Bis es soweit ist, bereite ich mich darauf vor, schaue mich um, suche mir In-formationen heraus und frage offen drauf los. Jeden Tag lerne ich Neues und das eben praktisch und nicht theoretisch. Die Arbeit im Team ist dabei eine große Hilfe. Ich bin aktiver Fußballer und habe früher Ame-rican Football gespielt. Da kommt es darauf an, dass man seinen Kol-legen schützt, ihm Deckung gibt, um dann gemeinsam zu siegen – ich bin ein absoluter Teamplayer, nicht nur im Sport, sondern auch in der Sparkasse. In meiner Ausbildung kann ich herausfinden, wo meine Stär-ken liegen und wo ich Potenzial habe. Auf jeden Fall bin ich hier richtig – praktisches Lernen ist genau mein Ding. Ich bin ein Praxistyp und das kann ich hier auch sein. Und das Beste ist: Man bekommt Vertrauen geschenkt und gleichzeitig Hilfestellung – das ist gutes Lernen!“

Lukas Johannsen, 17

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1. Ausbildungsjahr bei der VR Bank Niebüll

„Bevor die Ausbildung losging, haben wir uns mit den Azubis aus dem 2. Ausbildungsjahr getroffen. Sie haben uns schon eine Menge darüber erzählt, wie es in der Bank so läuft, was man anziehen soll, wie man sich zu be-nehmen hat und was uns in der Berufsschule erwartet. Das hat viel Angst und Unsicherheit genommen. Durch meine Praktika hatte ich auch schon einen ganz guten Einblick in die Abläufe. Jetzt bin ich in meiner ersten Fili-ale, arbeite am Schalter mit den Kunden. Bei Gesprächen schaue ich meinen Kollegen über die Schulter, um die Grundlagen zu lernen. Im nächsten Jahr geht es dann richtig los.“

1. Ausbildungsjahr bei der VR Bank Niebüll

„Ich hatte bei der VR Bank einen super Start und fühle mich gut aufgehoben. Von Anfang an habe ich an einem Börsenspiel mitgearbeitet, das von der Friedrich-Paulsen-Schule entwickelt und durchgeführt worden ist. Wir haben es beratend begleitet und nachdem ich zuerst nur mitgeholfen habe, bin ich schließlich damit beauftragt worden, das Projekt ganz zu übernehmen. Das war ein Riesenhighlight! Auch eine Bezirksversammlung mit 175 Mitgliedern und unserem Aufsichtsrat durfte ich schon moderieren. Man wird bei der VR Bank ganz individuell gefördert und ich kann mir sehr gut vorstellen, hier langfristig zu bleiben.“

May-Britt Moje, 19 Jahre

Thore Daub, 20 Jahre

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Kira Bartels, 17

1. Ausbildungsjahr zur Bürokauffrau bei Steuer Kälte-Klima-Großküchentechnik.

„Bei einem Praktikum habe ich erste Einblicke in den Beruf bekommen. Im Au-genblick bin ich im Service tätig. Dort sortiere ich Rechnungen und nehme vor allem die Telefonate entgegen. Unsere Kunden rufen zum Beispiel an, wenn ihre Anlagen Störungen anzeigen und vor Ort ein Mechatroniker gebraucht wird. Der Kontakt mit den Kunden kann auch schon mal eine Herausforderung sein, aber es macht diesen Bereich auch sehr spannend, weil es nie langweilig wird. Zum Ausgleich mache ich Judo, schon seit über elf Jahren. Den orange-grünen Gürtel habe ich schon. Irgendwann mache ich auch den schwarzen – das wäre schon cool!“

1. Ausbildungsjahr zur Bürokauffrau bei Steuer Kälte-Klima-Großküchentechnik.

„Im Moment bin ich in der Ablage tätig und sorge dafür, dass alle Unterlagen im richtigen Ordner abgeheftet werden. Neue Akten müssen angelegt, alte vor-sortiert werden. Außerdem bin ich für die Beschaffung der Büromaterialien zuständig. Dafür kann es nicht schaden, wenn man ein bisschen ordentlich ist. Dass mir die Büroarbeit liegt, habe ich schon während eines Praktikums be-merkt. In den ersten Wochen war ich in unserem Fachmarkt für Gastronomiebe-darf. Dort beginnen alle Azubis, damit wir auch sehen, welche Produkte wir im Angebot haben. Bei uns gibt es nämlich von der Großküche bis zur Gabel alles, was man für Großverpflegung braucht.“

Emily Lemke, 17

SteuerKaelteKlimaTechnik_AZP_05032014_02.indd 1 19.03.14 11:05

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1. Lehrjahr, Zimmermann

Zimmermann im ersten Lehrjahr ist Henning Hinrichsen, dem seine Arbeit mit Holz viel Spaß macht. „Mein Papa ist auch Zimmer-mann, das liegt vielleicht in der Familie“, sagt er. Seine Ausbildung macht er dennoch nicht bei seinem Vater. Später zusammenzu-arbeiten, könnte er sich allerdings vorstellen. Am liebsten mag er das Richten wie bei einem Fertigbauhaus. Dort müssen dann die Elemen-te ausgerichtet werden. Wenn er gerade mal nicht arbeitet, verbringt er Zeit mit seiner Freundin auf deren Bauernhof, spielt Handball oder Beachvolleyball. „Die Zeit bei der Kreis-handwerkerschaft ist sehr lehrreich. Wir ler-nen hier viel, vor allem die Grundlagen, denn im Betrieb ist es ja häufig auch spezifischer“, findet Henning.

2. Lehrjahr, Maurer

Er absolviert gerade sein zweites Ausbildungsjahr bei Helmut Brodersen Baugeschäft auf Föhr und ihm macht es richtig viel Spaß. Sören Nissen kommt von der Insel und will dort auch bleiben. „Mein Onkel arbeitet auch in der Firma. Hab‘ das mal ausprobiert und mir hat es gut gefallen“, sagt Sören, dem die Familie wichtig ist. Nach seiner Azubizeit will er wahrscheinlich auf Wanderschaft gehen. Nämlich nicht nur Zimmerleute tingeln von Baustelle zu Baustelle. Danach geht er aber wieder zurück. „Hier werden Maurer gesucht. Irgendwann ist Sylt ja mal voll, dann kommen alle nach Föhr“, schmunzelt er.

Hennig Hinrichsen, 18

Sören Nissen, 18

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1. Lehrjahr, Zimmermann

Zimmermann im ersten Lehrjahr ist Henning Hinrichsen, dem seine Arbeit mit Holz viel Spaß macht. „Mein Papa ist auch Zimmer-mann, das liegt vielleicht in der Familie“, sagt er. Seine Ausbildung macht er dennoch nicht bei seinem Vater. Später zusammenzu-arbeiten, könnte er sich allerdings vorstellen. Am liebsten mag er das Richten wie bei einem Fertigbauhaus. Dort müssen dann die Elemen-te ausgerichtet werden. Wenn er gerade mal nicht arbeitet, verbringt er Zeit mit seiner Freundin auf deren Bauernhof, spielt Handball oder Beachvolleyball. „Die Zeit bei der Kreis-handwerkerschaft ist sehr lehrreich. Wir ler-nen hier viel, vor allem die Grundlagen, denn im Betrieb ist es ja häufig auch spezifischer“, findet Henning.

2. Lehrjahr, Maurer

Er absolviert gerade sein zweites Ausbildungsjahr bei Helmut Brodersen Baugeschäft auf Föhr und ihm macht es richtig viel Spaß. Sören Nissen kommt von der Insel und will dort auch bleiben. „Mein Onkel arbeitet auch in der Firma. Hab‘ das mal ausprobiert und mir hat es gut gefallen“, sagt Sören, dem die Familie wichtig ist. Nach seiner Azubizeit will er wahrscheinlich auf Wanderschaft gehen. Nämlich nicht nur Zimmerleute tingeln von Baustelle zu Baustelle. Danach geht er aber wieder zurück. „Hier werden Maurer gesucht. Irgendwann ist Sylt ja mal voll, dann kommen alle nach Föhr“, schmunzelt er.

Hennig Hinrichsen, 18

Sören Nissen, 18

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1. Ausbildungsjahr zur Milchtechnologin in der Oster-husumer Meierei Witzwort

Alles unter Kontrolle„Eigentlich wollte ich ja MTRA werden, aber mein Be-rufswahltest ergab etwas ganz anderes. Also habe ich, eigentlich mehr zum Spaß, ein Praktikum in der Meie-rei gemacht und war total überrascht. Es hat mir so gut gefallen, dass ich auch meine Ausbildung hier machen wollte. Meine Aufgaben sind vielfältig und abwechs-lungsreich, zum Beispiel überprüfe ich die eintreffende Milch auf Hemmstoffe. Das sind Antibiotika, die auf keinen Fall in die Milch gehören. Außerdem teste ich Fettgehalt, PH-Wert und Eiweißgehalt und kontrolliere die LKW-Fahrer bei der Abfüllung ihrer Tanks. Hier wird es nie langweilig.“

1. Ausbildungsjahr zum Milchwirtschaftlichen Laboranten in der Osterhusumer Meierei Witzwort

Auf Nummer sicher„Den Chemieunterricht mochte ich schon in der Schule am liebsten und mir war klar, dass ich ins Labor wollte. Nach einigen Praktika habe ich mich für die Milchwirtschaft entschieden. Wie die Milchtechnologen teste ich auch Fettgehalt, Eiweiß und PH-Wert, aber vor allem überprüfe ich die Milch mi-krobiologisch. Dafür nehme ich Proben und setze sie auf einen Nährboden in die Petrischale. Die Proben werden dann bebrütet, wenn ich auf Hefe- oder Schimmelpilze teste, zum Beispiel vier Tage lang bei 25 Grad. Wenn die Produk-tionsmaschinen gereinigt wurden, überprüfen die Laboranten, ob alles richtig sauber ist. Das ist es – ich habe jedenfalls noch nie etwas gefunden.“

Laura Heims, 18

Mirko Behrendt, 18 Jahre

OsterhusumerMeierei_AZP_19022014_01.indd 1 14.03.14 19:11

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NEUE FRISCHE

Seit 118 Jahren hat die Osterhusumer Meierei Witzwort eG ihren Sitz in Witzwort, im östlichen Teil der Halbinsel Eiderstedt am Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Jährlich werden in der genossenschaftlich organisierten Meierei etwa 170 Millionen Liter Rohmilch zu Milch und Milchprodukten verarbeitet. Alle hier hergestellten Erzeugnisse werden nach bewährten Verfahren mit modernster Tech-nik gefertigt, bei manchen fließen traditionelle Rezepte mit ein. Die Produktpalette umfasst Milchprodukte und gesunde Milchgetränke.

MILCHTECHNOLOGE/IN

MILCHWIRTSCHAFTLICHE/R LABORANT/IN

NEU! INDUSTRIETECHNIKER/IN

MECHATRONIKER/IN

Bewerbungen an:

LUTZ KASTKA, BETRIEBSLEITERSÜDEN 1125889 WITZWORTTELEFON: 0 48 64-1 00 43-90E-MAIL: [email protected]

AUSBILDUNGSBEGINN:

01.08.2015

BRAUCHT DAS LAND

OsterhusumerMeierei_Anzeige_1/1_19022014_01.indd 1 14.03.14 19:08

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NEUE FRISCHE

Seit 118 Jahren hat die Osterhusumer Meierei Witzwort eG ihren Sitz in Witzwort, im östlichen Teil der Halbinsel Eiderstedt am Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Jährlich werden in der genossenschaftlich organisierten Meierei etwa 170 Millionen Liter Rohmilch zu Milch und Milchprodukten verarbeitet. Alle hier hergestellten Erzeugnisse werden nach bewährten Verfahren mit modernster Tech-nik gefertigt, bei manchen fließen traditionelle Rezepte mit ein. Die Produktpalette umfasst Milchprodukte und gesunde Milchgetränke.

MILCHTECHNOLOGE/IN

MILCHWIRTSCHAFTLICHE/R LABORANT/IN

NEU! INDUSTRIETECHNIKER/IN

MECHATRONIKER/IN

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LUTZ KASTKA, BETRIEBSLEITERSÜDEN 1125889 WITZWORTTELEFON: 0 48 64-1 00 43-90E-MAIL: [email protected]

AUSBILDUNGSBEGINN:

01.08.2015

BRAUCHT DAS LAND

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

DELFINE IN NORDFRIESLANDBeim TSV Rot-Weiß Niebüll zählt die Mannschaft, denn Schwimmen ist nichts für Einzelkämpfer

D er TSV Niebüll ist ein Sportverein mit Tradition. Er kann auf sage und schreibe 125 Jahre Vereinsgeschich-

te zurückblicken. Heute zählt er mit über 2100 Sportlern mehr als jeden fünften Nie-büller zu seinen Mitgliedern. In 22 Sparten, von Badminton bis Volleyball, wird hier Sport getrieben. Um ein hohes sportliches Niveau zu erreichen, muss man kämpfen und trainie-ren – aber das geht auch mit Spaß!

„Es ist manchmal schon schwierig, Schule und Sport zu koordinieren“, erzählt Sina Erich-son. Sie trainiert vielmal pro Woche, da wird die Zeit schon mal knapp. Trotzdem muss es auch in der Schule gut laufen. Die Gymnasias-tin geht in die 11. Klasse der Friedrich-Paul-sen-Schule. „Das Schwimmen ist ein super Aus-gleich. Und auch, wenn ich nach dem Training ganz schön kaputt bin, ist die Konzentration wieder voll da und ich kann meine Hausaufga-ben erledigen und lernen.“ Dass Sina nach dem Training kaputt ist, kann man sich gut vorstellen, wenn man die Schwimmer des TSV Rot-Weiß Niebüll im Hal-lenbad besucht. Zwei Stunden lang brodelt das Wasser buchstäblich, ziehen pfeilschnelle Körper ihre Bahnen. Weiter und immer weiter. Scheinbar unermüdlich. Ab und an rufen Trai-ner vom Beckenrand aus die geschwommenen Zeiten zu. Für den Nichtwissenden sieht das ehrlich gesagt ein wenig langweilig aus: „Es sieht so aus, das gebe ich zu“, erklärt Birgit-ta Talis, „aber man kann sich wunderbar aus-powern und ordentlich Dampf ablassen.“ Wie die meisten Helfer am Beckenrand ist auch sie durch ihre Kinder zum TSV gekommen. „Erst bringt man die Kinder zum Training, dann backt man Kuchen und verkauft ihn bei Wettkämpfen und irgendwann macht man den Kampfrichterschein und ist mittendrin.“ Und das ist auch gut so, denn ohne die vielen eh-

renamtlichen Helfer wäre der Verein nicht das, was er ist und auch die Schwimmsparte könn-te nicht diese Erfolge feiern. „Gerade waren Bezirksmeisterschaften“, berichtet Maurice Prochnow. Dort hat er ordentlich abgeräumt, ein paar erste Plätze belegt. Gerne schwimmt er auch im Freiwasser, so wie bei den Deut-schen Meisterschaften, wo er auf der Fünfkilo-meterstrecke startete und sich unter die ersten zehn schwamm. Er besucht die 11. Klasse des Tønder Gymnasium, trainiert seit er sechs Jah-re alt ist, inzwischen fünfmal in der Woche: „Ich bekomme das alles gut hin und wenn ich größere Projekte habe, zum Beispiel das ‚Inter-national Swim Meeting‘ in Berlin, nehme ich mir frei. An dänischen Schulen wird Sport sehr unterstützt und es gibt nie Probleme“, erklärt er.

Auch wenn man erst später mit dem Schwimmen beginnt, kann man gute Leistun-gen bringen. Das beste Beispiel dafür ist Tho-re Johannsen. Er ist der Frischling im Team, erst seit ein paar Monaten dabei: „Ich habe vor etwa einem Jahr in einem anderen Verein angefangen, zu schwimmen. Dort sagte mir je-mand als Joke, dass ich, um gut schwimmen zu können, bereits vor zehn Jahren im TSV Niebüll hätte anfangen müssen. Das habe ich dann nachgeholt und nun bin ich hier. Am Anfang war es schon schwierig, aber inzwischen klappt es ganz gut!“ Das nennt man wohl Understate- ment. „Er hat absolut Talent“, ergänzt Sina, „im vergangenen Jahr hat er alle Abzeichen ge-macht, die es so gibt und bei den Bezirksmeis-terschaften hat er im 100 Meter Schmetterling

den zweiten Platz geholt!“ Das ist respektabel. So zielstrebig wie im Wasser ist er auch in Sa-chen Ausbildung unterwegs: „Ich besuche das Berufliche Gymnasium in Husum, Fachrichtung Volkswirtschaftslehre. Dafür interessiere ich mich sehr und habe vor, Business-Management zu studieren.“ Laura ist Sinas jüngere Schwester und mit 14 Jahren das Küken in der Runde: „Bei den Landesmeisterschaften im 200 und 400 Meter Kraulen bin ich Zweite geworden“, erinnert sie sich. „Ja, und du hältst den Kreisrekord – auch in der offenen Klasse“, erzählt ihre Schwester, schon ein bisschen stolz. Stolz auf die Leistungen der jungen Schwimmer ist auch ihr Cheftrainer und Spar-tenleiter Ernst Hinrichsen: „In unserer Leis-tungsgruppe trainieren etwa 50 Schwimmer zwischen 10 bis 25 Jahren. Einer von ihnen sogar gerade im Olympiastützpunkt in Ham-burg – ein potentielles Talent.“ Das Geheimnis seines Erfolges als Trainer verrät er mit einem Schmunzeln: „Ich kann selbst nicht besonders gut schwimmen. Deshalb fällt es mir leicht, meine Schwimmer zu loben – sie können es nämlich alle viel besser als ich!“ Er untertreibt ein wenig, denn als Trainer-B für Leistungs-sport und als Rettungsschwimmer wird er sich schon über Wasser halten können – vielleicht nicht ganz so elegant wie seine Schützlinge. Neben der Motivation und dem Lob sind es aber auch die individuell für jeden Schwimmer aus-gearbeiteten Trainingspläne, die die Leistung steigern: „Sie orientieren sich vor allem an der Kondition. Herzfrequenzen werden während des Trainings regelmäßig kontrolliert und no-tiert“, erklärt Birgitta Talis. Der größte Garant für gute Leistung ist jedoch der Spaß, und den haben die Schwimmer vom TSV. Sina bringt es auf den Punkt: „Wir agieren als Mannschaft, verstehen uns alle super. Das ist es, was zählt!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

„Wir agieren als Mannschaft, verstehen uns alle super. Das

ist es was zählt!“

Wasser ist ihr Element: Laura (14) und Sina (16) Erichson, Thore Johannsen (16) und Maurice Prochnow (15).

Hiergeblieben_Niebüll_Sport_06012014_02.indd Alle Seiten 19.03.14 09:56

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

DELFINE IN NORDFRIESLANDBeim TSV Rot-Weiß Niebüll zählt die Mannschaft, denn Schwimmen ist nichts für Einzelkämpfer

D er TSV Niebüll ist ein Sportverein mit Tradition. Er kann auf sage und schreibe 125 Jahre Vereinsgeschich-

te zurückblicken. Heute zählt er mit über 2100 Sportlern mehr als jeden fünften Nie-büller zu seinen Mitgliedern. In 22 Sparten, von Badminton bis Volleyball, wird hier Sport getrieben. Um ein hohes sportliches Niveau zu erreichen, muss man kämpfen und trainie-ren – aber das geht auch mit Spaß!

„Es ist manchmal schon schwierig, Schule und Sport zu koordinieren“, erzählt Sina Erich-son. Sie trainiert vielmal pro Woche, da wird die Zeit schon mal knapp. Trotzdem muss es auch in der Schule gut laufen. Die Gymnasias-tin geht in die 11. Klasse der Friedrich-Paul-sen-Schule. „Das Schwimmen ist ein super Aus-gleich. Und auch, wenn ich nach dem Training ganz schön kaputt bin, ist die Konzentration wieder voll da und ich kann meine Hausaufga-ben erledigen und lernen.“ Dass Sina nach dem Training kaputt ist, kann man sich gut vorstellen, wenn man die Schwimmer des TSV Rot-Weiß Niebüll im Hal-lenbad besucht. Zwei Stunden lang brodelt das Wasser buchstäblich, ziehen pfeilschnelle Körper ihre Bahnen. Weiter und immer weiter. Scheinbar unermüdlich. Ab und an rufen Trai-ner vom Beckenrand aus die geschwommenen Zeiten zu. Für den Nichtwissenden sieht das ehrlich gesagt ein wenig langweilig aus: „Es sieht so aus, das gebe ich zu“, erklärt Birgit-ta Talis, „aber man kann sich wunderbar aus-powern und ordentlich Dampf ablassen.“ Wie die meisten Helfer am Beckenrand ist auch sie durch ihre Kinder zum TSV gekommen. „Erst bringt man die Kinder zum Training, dann backt man Kuchen und verkauft ihn bei Wettkämpfen und irgendwann macht man den Kampfrichterschein und ist mittendrin.“ Und das ist auch gut so, denn ohne die vielen eh-

renamtlichen Helfer wäre der Verein nicht das, was er ist und auch die Schwimmsparte könn-te nicht diese Erfolge feiern. „Gerade waren Bezirksmeisterschaften“, berichtet Maurice Prochnow. Dort hat er ordentlich abgeräumt, ein paar erste Plätze belegt. Gerne schwimmt er auch im Freiwasser, so wie bei den Deut-schen Meisterschaften, wo er auf der Fünfkilo-meterstrecke startete und sich unter die ersten zehn schwamm. Er besucht die 11. Klasse des Tønder Gymnasium, trainiert seit er sechs Jah-re alt ist, inzwischen fünfmal in der Woche: „Ich bekomme das alles gut hin und wenn ich größere Projekte habe, zum Beispiel das ‚Inter-national Swim Meeting‘ in Berlin, nehme ich mir frei. An dänischen Schulen wird Sport sehr unterstützt und es gibt nie Probleme“, erklärt er.

Auch wenn man erst später mit dem Schwimmen beginnt, kann man gute Leistun-gen bringen. Das beste Beispiel dafür ist Tho-re Johannsen. Er ist der Frischling im Team, erst seit ein paar Monaten dabei: „Ich habe vor etwa einem Jahr in einem anderen Verein angefangen, zu schwimmen. Dort sagte mir je-mand als Joke, dass ich, um gut schwimmen zu können, bereits vor zehn Jahren im TSV Niebüll hätte anfangen müssen. Das habe ich dann nachgeholt und nun bin ich hier. Am Anfang war es schon schwierig, aber inzwischen klappt es ganz gut!“ Das nennt man wohl Understate- ment. „Er hat absolut Talent“, ergänzt Sina, „im vergangenen Jahr hat er alle Abzeichen ge-macht, die es so gibt und bei den Bezirksmeis-terschaften hat er im 100 Meter Schmetterling

den zweiten Platz geholt!“ Das ist respektabel. So zielstrebig wie im Wasser ist er auch in Sa-chen Ausbildung unterwegs: „Ich besuche das Berufliche Gymnasium in Husum, Fachrichtung Volkswirtschaftslehre. Dafür interessiere ich mich sehr und habe vor, Business-Management zu studieren.“ Laura ist Sinas jüngere Schwester und mit 14 Jahren das Küken in der Runde: „Bei den Landesmeisterschaften im 200 und 400 Meter Kraulen bin ich Zweite geworden“, erinnert sie sich. „Ja, und du hältst den Kreisrekord – auch in der offenen Klasse“, erzählt ihre Schwester, schon ein bisschen stolz. Stolz auf die Leistungen der jungen Schwimmer ist auch ihr Cheftrainer und Spar-tenleiter Ernst Hinrichsen: „In unserer Leis-tungsgruppe trainieren etwa 50 Schwimmer zwischen 10 bis 25 Jahren. Einer von ihnen sogar gerade im Olympiastützpunkt in Ham-burg – ein potentielles Talent.“ Das Geheimnis seines Erfolges als Trainer verrät er mit einem Schmunzeln: „Ich kann selbst nicht besonders gut schwimmen. Deshalb fällt es mir leicht, meine Schwimmer zu loben – sie können es nämlich alle viel besser als ich!“ Er untertreibt ein wenig, denn als Trainer-B für Leistungs-sport und als Rettungsschwimmer wird er sich schon über Wasser halten können – vielleicht nicht ganz so elegant wie seine Schützlinge. Neben der Motivation und dem Lob sind es aber auch die individuell für jeden Schwimmer aus-gearbeiteten Trainingspläne, die die Leistung steigern: „Sie orientieren sich vor allem an der Kondition. Herzfrequenzen werden während des Trainings regelmäßig kontrolliert und no-tiert“, erklärt Birgitta Talis. Der größte Garant für gute Leistung ist jedoch der Spaß, und den haben die Schwimmer vom TSV. Sina bringt es auf den Punkt: „Wir agieren als Mannschaft, verstehen uns alle super. Das ist es, was zählt!“

Text Claudia Kleimann-Balke

Fotos Tim Riediger

„Wir agieren als Mannschaft, verstehen uns alle super. Das

ist es was zählt!“

Wasser ist ihr Element: Laura (14) und Sina (16) Erichson, Thore Johannsen (16) und Maurice Prochnow (15).

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Nolde Stiftung SeebüllEmil Nolde war Maler – Expressionist, um genau zu sein. Ihm war es nicht wichtig, etwas so authentisch wie möglich abzubilden. Er woll-te mit seinen Gemälden und Aquarellen vor allem seine Empfindungen ausdrücken. Das war Anfang des 20. Jahrhunderts neu. Heute kann man seine Werke im ehemaligen Wohnhaus des Malers betrachten. Zum Haus gehört auch ein Bauerngarten, den Emil Nolde gemeinsam mit seiner Frau Ada anlegte und dessen Wege die Anfangsbuchstaben ihrer Vorna-men bilden: E&A.

www.nolde-stiftung.de

KaffeemausAnkommen und wohlfühlen heißt es im kleinen Café Kaffeemaus. Ge-mütliche Sitzecken laden zum Chillen ein und der Blick auf den Rathaus-platz ist gleich inklusive. In gemütlicher Runde, oder auch allein, kann man sich hier den Koffeinkick abholen. Oder soll es lieber etwas Süßes sein? Dann heißt es Tortenglück trifft Küchenstück. Außerdem gibt es ein leckeres, gesundes Frühstück mit Biobrötchen – einfach gut!

www.kaffeenmaus.de

Skatepark„Skate if you can“, nannte sich das Projekt der Mobilen Sozialen Ju-gendarbeit, dessen Ziel es war, in Niebüll eine Skateanlage zu bauen. Im letzten Jahr wurde sie realisiert und seitdem viel genutzt. Auf einer Fläche von 28 x 12 Metern bieten verschiedene Rampen alles, was das Skaterherz begehrt. Zu finden ist die Anlage an der westlichen Grenze zur Bürgerwiese. Und wer selbst nicht skatet, der guckt einfach zu! Videoclip made in Niebüll – Tanzstudio Stümer

Walzer, Disco Fox und Jive, das ist Standard – im wahrsten Sinne des Wortes. Das kann man bei Sonja Stümer natürlich auch lernen, aber hier geht es auch ganz anders. Hier kann man es nämlich ordentlich krachen lassen. Neben den klassischen Tanzschritten hat Sonja Stümer auch Videoclipdancing und HipHop drauf. Und das so gut, dass sie mit ihrer Formation „Move it up“ seit 15 Jahren in der Top Ten der Bundes-liga tanzt. Seit 2003 wurde sie insgesamt siebenmal Deutscher Meister – fünfmal davon sogar in Folge. Den Titel Norddeutscher Meister konnte die Formation seit 2006 in jedem Jahr mit nach Niebüll bringen – eine unglaubliche Erfolgsstory, die nur mit viel Fleiß, aber auch ganz viel Spaß zu schreiben war. Sonja Stümer ist ausgebildete Tanzlehrerin, Ae-robic-, Fitness- und Zumbatrainerin. Außerdem ist sie Coach für gute Umgangsformen. Im Tanzstudio trifft man sich, treibt Sport und hat einfach gemeinsam Spaß.

www.tanzstudio-stuemer.com

HOTSPOTS NIEBÜLL

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Foto Nolde Stiftung Seebüll

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COMPANIESSCHULE AZUBIPORTRAITSHIERGEBLIEBEN

Nolde Stiftung SeebüllEmil Nolde war Maler – Expressionist, um genau zu sein. Ihm war es nicht wichtig, etwas so authentisch wie möglich abzubilden. Er woll-te mit seinen Gemälden und Aquarellen vor allem seine Empfindungen ausdrücken. Das war Anfang des 20. Jahrhunderts neu. Heute kann man seine Werke im ehemaligen Wohnhaus des Malers betrachten. Zum Haus gehört auch ein Bauerngarten, den Emil Nolde gemeinsam mit seiner Frau Ada anlegte und dessen Wege die Anfangsbuchstaben ihrer Vorna-men bilden: E&A.

www.nolde-stiftung.de

KaffeemausAnkommen und wohlfühlen heißt es im kleinen Café Kaffeemaus. Ge-mütliche Sitzecken laden zum Chillen ein und der Blick auf den Rathaus-platz ist gleich inklusive. In gemütlicher Runde, oder auch allein, kann man sich hier den Koffeinkick abholen. Oder soll es lieber etwas Süßes sein? Dann heißt es Tortenglück trifft Küchenstück. Außerdem gibt es ein leckeres, gesundes Frühstück mit Biobrötchen – einfach gut!

www.kaffeenmaus.de

Skatepark„Skate if you can“, nannte sich das Projekt der Mobilen Sozialen Ju-gendarbeit, dessen Ziel es war, in Niebüll eine Skateanlage zu bauen. Im letzten Jahr wurde sie realisiert und seitdem viel genutzt. Auf einer Fläche von 28 x 12 Metern bieten verschiedene Rampen alles, was das Skaterherz begehrt. Zu finden ist die Anlage an der westlichen Grenze zur Bürgerwiese. Und wer selbst nicht skatet, der guckt einfach zu! Videoclip made in Niebüll – Tanzstudio Stümer

Walzer, Disco Fox und Jive, das ist Standard – im wahrsten Sinne des Wortes. Das kann man bei Sonja Stümer natürlich auch lernen, aber hier geht es auch ganz anders. Hier kann man es nämlich ordentlich krachen lassen. Neben den klassischen Tanzschritten hat Sonja Stümer auch Videoclipdancing und HipHop drauf. Und das so gut, dass sie mit ihrer Formation „Move it up“ seit 15 Jahren in der Top Ten der Bundes-liga tanzt. Seit 2003 wurde sie insgesamt siebenmal Deutscher Meister – fünfmal davon sogar in Folge. Den Titel Norddeutscher Meister konnte die Formation seit 2006 in jedem Jahr mit nach Niebüll bringen – eine unglaubliche Erfolgsstory, die nur mit viel Fleiß, aber auch ganz viel Spaß zu schreiben war. Sonja Stümer ist ausgebildete Tanzlehrerin, Ae-robic-, Fitness- und Zumbatrainerin. Außerdem ist sie Coach für gute Umgangsformen. Im Tanzstudio trifft man sich, treibt Sport und hat einfach gemeinsam Spaß.

www.tanzstudio-stuemer.com

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