MEDI-LEARN Zeitung 03/2009

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Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7 Ausgabe 03/ 09 ∙ Juni/ Juli 2009 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 € ZEITUNG Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte Bunte Treter im Klinikalltag Eine farbenfrohe Erfolgsgeschichte: Crocs, die knallbunten Treter aus federleichtem Kunstharz, erfreuen sich auch unter Klinik- mitarbeitern großer Beliebtheit. MEDI-LEARN zeichnet die Croc-Story nach und präsentiert: „Germany´s Next Croc Models“! Nähen lernen Mehr als nur eine Brotzeit Zum Aachener interdisziplinären Trainingszentrum für medizinische Ausbildung 10 Hochschulsport mal anders! Yoga voll im Trend Yoga hat sich von der belächelten Gymnastik für Esoteriker zu einem regel- 03 rechten Volkssport entwickelt. Auch an der Uni werden immer mehr Kurse angeboten. Aus gutem Grund: Yoga hilft gegen Ver- spannungen, Kopfschmerzen, Stress und vieles mehr. Summer School Der etwas andere Kurs Akupunktur ist das am häufigsten eingesetzte alternative Therapieverfahren 05 in der westlichen Medizin. Im Studium spielt sie jedoch noch immer keine große Rolle. Interessierte Studenten können die Bildungslücke mit der „Summer School of Acupuncture“ füllen. (AIXTRA) bringen die Studenten Hähnchenschenkel mit. Nicht für die Brotzeit, sondern um an ihnen das Nähen zu erlernen. Ein Kursbericht. Eine ganz besondere Narkose „Keine Angst vor dem Tod“ Interview mit Kerstin Paulsen I m Laufe der Geburt ihrer Tochter im Jahr 1982 wurde ein Kaiserschnitt für Kerstin Paulsen aus Berlin (damals Ost- Berlin) unumgänglich. Währenddes- sen kam es zu Komplikationen, die eine Wiederbelebung erforderlich machten. Kerstin hat sich dan- kenswerter Weise bereit erklärt, über diese Nahtod-Erfahrung zu berichten. Heute leben Mut- ter und Tochter wohlauf in Berlin. Rezensionen Für das wichtige Gebiet der Inneren er- fährst du in dieser Ausgabe die kritische Meinung von Studenten, die zwei Lehrbü- cher genau unter die Lupe genommen ha- ben. Zusätzlich enthalten: eine Rezension zum Studienführer von MEDI-LEARN S. 04 Inhalt Vieles neu bei MEDI-LEARN! Wir haben unseren Internet-Auftritt re- launcht: Ab sofort gibt es auf 14 neuen Unterstartseiten wöchentlich mehrfach wechselnde Infos zu allen Studien- und Be- rufsphasen. So gelangst Du schneller zur Information! S. 11 Ein Tertial in der Karibik Die Karibikinsel Grenada ist nicht nur wunderschön, sondern bietet zudem die Möglichkeit, im englischsprachigen Raum praktizieren zu können, ohne dass hohe Studiengebühren dafür fällig würden. S. 09 Medimeisterschaft 2009 Es wird wieder gekickt: Vom 3. bis 5. Juli 2009 findet in Dresden die Medimeister- schaft 2009 statt. Können Homburg und Leipzig, Meister der Jahre 2007 und 2008, dieses Mal vom Thron gestoßen werden? Alle Infos zum Turnier bei uns. S. 05 In eigener Sache Praktisches Jahr Studium weiter auf Seite 2 Medizinstudenten singen Der European Medical Students´ Choir (EMSC) verbindet Medizinstudenten mit der Leidenschaft für den Gesang. Die Mit- glieder des 1996 gegründeten Projekt- chors bekommen viel von unserem Konti- nent zu sehen – und neue Gesichter sind immer willkommen! S. 12 Studium besteht sondern so etwas wie Mittei- lungen in Bildern sind. In einer krassen Geschwindigkeit sehe ich Bilder von ei- ner Operation und einem Baby. Die Bilder zeigen mir die Zeit, in der ich mir ein Kind gewünscht habe. Immer wieder werden mir Bilder gezeigt, wie im Kino. Dann sind die Bilder plötzlich weg und meine Gedanken erklären mir, dass dieses Kind nur überleben wird, wenn auch ich wie- der zurück gehe. Aber ich will nicht. Hier fühle ich mich so wohl, plötzlich weiß ich, dass ich mich eingesperrt fühle da unten und hier an diesem Ort ist es gemütlich. Was geschah dann? Dann wird mir klar: Jetzt muss ich mich entscheiden, ob ich hier bleibe oder zurück- gehe zu dem Baby. Ich weiß genau, wenn ich nicht gehe, wird das Baby nicht atmen. Die Stimme, die mich zum Anfang begrüßt hat sagt nun wieder: „du kannst hier blei- ben, so lange du willst, aber von hier geht es nicht weiter, nur zurück. Du kannst war- ten solange du möchtest und alles, was du bis jetzt nicht gelebt hast, lebst du dann ein anderes Mal.“ Da tut sich ein Gefühl in mir auf: Wenn das so ist, gehe ich lieber wieder zurück mit dem Baby und erfülle meinen Plan, sonst komme ich nicht nach Hause. Wo ich hier gerade bin, ist nicht zu Hause, nur eine Zwischenstufe. Im gleichen Mo- ment gibt es wieder ein krasses lautes Ge- räusch, es kommt von dem Körper, in den ich hineingezogen werde. Es ist furchtbar. Jetzt bin ich nicht mehr dieses freie Ich, und ich hörte die Ärzte über einen Herz- stillstand sprechen. Sie würden jetzt einen Kaiserschnitt machen, dabei wurde ich angeschnallt und bekam etwas in meinen Arm. Alle rannten mit mir in einen ande- ren Raum. Dann erinnere ich mich noch an die riesigen grellen OP-Lampen. Etwas wird auf meinen Mund und meine Nase gestülpt. Ich versuche zu atmen, einmal, es geht nicht, zweimal, es geht wieder nicht. Beim dritten Atemzug, der nicht mehr geht, sagt eine Stimme, die in mir ist, irgendwie meine Stimme, aber doch nicht meine Stim- me: „Ich kann nicht atmen? Macht nichts, ich muss nicht atmen.“ Also atme ich nicht und das ist kein Problem, kein Kampf wie im Film beim Ersticken, einfach kein Atmen. Dann plötzlich kommt ein schreckliches Ge- räusch. Wahnsinnig laut und undefinierbar. Es könnten Maschinenklänge sein, etwas rattert und knallt, es ist furchtbar und ich kann es bis heute nicht genau beschreiben. Dann, plötzlich, werde ich aus dem Körper gerissen und nach oben gezogen. Was hast du noch gesehen oder wahrgenommen? Ich sehe in weiter Entfernung eine Art Mosaiknetz. Riesig groß, ohne Anfang und ohne Ende und bestehend aus unend- lich vielen kleinen bunten Mosaiksteinen. Eins ist leer, also vollkommen schwarz, wie ein Loch, aber eben in Mosaikform. Ich weiß plötzlich ganz genau, dass das meins ist und ich da hinein muss. Als ich ankomme, höre ich Stimmengewirr und eine männliche Stimme sagt zu mir: „Hier ist es auch nicht anders als in der anderen Welt!“ Ich habe ein Gefühl von Ver- wunderung, ohne gefühls- mäßige Wertung, einfach so etwas wie Unver- ständnis. Dann be- ginnt eine Un- terhaltung, die nicht mehr aus Stim- m e n Was erkenne ich auf dem Röntgenbild? Heidelberger Studenten lernen radiologische Befundung „Hands-on“ von Dr. Annette Tuffs (idw) I st das eine Metastase? Wo befindet sich der Primärtumor? Gibt es wei- tere Auffälligkeiten? In einem innova- tiven Kurs lernen Heidelberger Medi- zinstudenten höherer Semester, wie sie klinische Bilder von Patienten inter- pretieren und dabei ihre anatomischen Kenntnisse einsetzen. Ob Röntgen, Ultraschall, Computer-, Kern- spin- oder Positronenemmissionstomogra- phie in drei Dimensionen: An klinischen Fällen erproben Heidelberger Studenten unter kompetenter Anleitung erstmals ihre diagnostischen Fähigkeiten. „Der ständige Bezug zur Anatomie erleichtert die Ori- entierung auf radiologischen Bildern und die korrekte Identifizierung pathologischer Strukturen“, erklärt Dr. Frederik Giesel, Wissenschaftler der Abteilung Radiologie am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg. Ein Teil der Studenten kann auf Erfah- rungen aus den ersten Semestern zurück- greifen: Seit 2007 wird in Heidelberg - als Ergänzung zum traditionellen Prä- parierkurs - ein virtueller Anatomiekurs angeboten, denn am Bildschirm lassen sich Organe, Blutgefäße und Knochen zum Teil besser freilegen als an Leichen. Dazu werden Computerprogramme be- nutzt, die Radiologen ursprünglich für die Klinik, u.a. zur Vorbereitung schwie- riger Operationen, entwickelt haben. Teilnehmer beurteilen selbstständig Steht beim virtuellen Anatomiekurs noch die Anatomie im Vordergrund, so fokussiert der neue Kurs auf die Radi- ologie. In jedem der insgesamt sieben wöchentlichen Seminare werden zwei häufige Krankheitsbilder präsentiert. Die radiologischen Original-Bilddatensätze zu diesen Fällen werden von den Teil- nehmern zunächst selbstständig mittels einer radiologischen Software interaktiv betrachtet und beurteilt. Anatomische und radiologisch-patholo- gische Checklisten geben Anhaltspunkte, was der Teilnehmer erkennen oder auch ausschließen soll. Die Software bietet au- ßerdem die Möglichkeit der dreidimensi- onalen Bildnachverarbeitung, die in der Klinik immer häufiger eingesetzt wird. Erfahrene Dozenten besprechen dann Befunde, Differentialdiagnosen sowie Nebenbefunde. „Für die Studenten ist es wichtig, dass sie direkt Rückmeldung zu den selbstständig erarbeiteten Befunden erhalten", unterstreicht Fabian Rengier. „Ein reines E-Learning-Angebot kann diesen Kurs nicht ersetzen.“ Äußerst positive Resonanz Schon beim ersten Durchlauf im Som- mersemester 2008 haben etwa 30 Stu- dierende den Kurs besucht; im laufenden Sommersemester 2009 stehen 80 Plätze zur Verfügung. Das neue Angebot hat bei den Studieren- den einen hervorragenden Eindruck hin- terlassen. „Die Rückmeldungen waren überwältigend. Die Studierenden haben immer wieder betont, wie sehr ihnen das hohe Maß an Interaktivität und selbst- ständiger Erarbeitung der Fälle gefallen hat“, resümieren die Kursleiter. Wie interpretiere ich dieses Röntgenbild mit anatomischen Kenntnissen richtig? Kerstin, kannst du uns beschrei- ben, wie sich deine Nahtod-Erfahrung abspielte? Als die Presswehen einsetzten, ging auf einmal der Herzton meiner Tochter weg sondern plötzlich wieder mit Angst, diesem Herzrasen, einfach der Horror. Wann hast du und wie bewusst gemerkt, dass du wieder „auf Erden“ gelandet bist? Was war daran anders als zuvor? Ich wurde ja dreimal reanimiert, weil ich fünf Minuten Herzstillstand hatte. Die ersten zwei Male scheinen ja nicht ge- klappt zu haben, aber an das dritte Mal erinnere ich mich. Es gab einen Sog, der sehr unangenehm war. Ich wurde zurück gezogen mit einer ungeheuren Kraft und nicht beschreib- barer Geschwindigkeit.

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Die MEDI-LEARN Zeitung im Printformat. Sie enthält auf 12 Zeitungsseiten News und Informationen für Medizinstudenten und Jungärzte und erscheint fünfmal pro Jahr als Beilage zur renommierten Zeitschrift Via medici aus dem Thieme Verlag.

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Mehr dazu auf den Seiten 6 und 7

Ausgabe 03/09 ∙ Juni/ Juli 2009 ∙ In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag ∙ www.medi-learn.de ∙ ISSN 1860-8590 ∙ 1,90 €

ZEITUNGDie Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte

Bunte Treter im KlinikalltagEine farbenfrohe Erfolgsgeschichte: Crocs, die knallbunten Treter aus federleichtem Kunstharz, erfreuen sich auch unter Klinik-mitarbeitern großer Beliebtheit. MEDI-LEARN zeichnet die Croc-Story nach und präsentiert: „Germany´s Next Croc Models“!

Nähen lernen Mehr als nur eine BrotzeitZum Aachener interdisziplinären Trainingszentrum für medizinische Ausbildung

10

Hochschulsport mal anders! Yoga voll im TrendYoga hat sich von der belächelten Gymnastik für Esoteriker zu einem regel-

03rechten Volkssport entwickelt. Auch an der Uni werden immer mehr Kurse angeboten. Aus gutem Grund: Yoga hilft gegen Ver-spannungen, Kopfschmerzen, Stress und vieles mehr.

Summer School Der etwas andere KursAkupunktur ist das am häufigsten eingesetzte alternative Therapieverfahren

05in der westlichen Medizin. Im Studium spielt sie jedoch noch immer keine große Rolle. Interessierte Studenten können die Bildungslücke mit der „Summer School of Acupuncture“ füllen.

(AIXTRA) bringen die Studenten Hähnchenschenkel mit. Nicht für die Brotzeit, sondern um an ihnen das Nähen zu erlernen. Ein Kursbericht.

Eine ganz besondere Narkose„Keine Angst vor dem Tod“Interview mit Kerstin Paulsen

Im Laufe der Geburt ihrer Tochter im Jahr 1982 wurde ein Kaiserschnitt für

Kerstin Paulsen aus Berlin (damals Ost-Berlin) unumgänglich. Währenddes-

sen kam es zu Komplikationen, die eine Wiederbelebung erforderlich machten. Kerstin hat sich dan-kenswerter Weise bereit erklärt, über diese Nahtod-Erfahrung zu

berichten. Heute leben Mut-ter und Tochter wohlauf in

Berlin.

RezensionenFür das wichtige Gebiet der Inneren er-fährst du in dieser Ausgabe die kritische Meinung von Studenten, die zwei Lehrbü-cher genau unter die Lupe genommen ha-ben. Zusätzlich enthalten: eine Rezension zum Studienführer von MEDI-LEARN

S. 04

Inhalt

Vieles neu bei MEDI-LEARN!Wir haben unseren Internet-Auftritt re-launcht: Ab sofort gibt es auf 14 neuen Unterstartseiten wöchentlich mehrfach wechselnde Infos zu allen Studien- und Be-rufsphasen. So gelangst Du schneller zur Information!

S. 11

Ein Tertial in der KaribikDie Karibikinsel Grenada ist nicht nur wunderschön, sondern bietet zudem die Möglichkeit, im englischsprachigen Raum praktizieren zu können, ohne dass hohe Studiengebühren dafür fällig würden.

S. 09

Medimeisterschaft 2009Es wird wieder gekickt: Vom 3. bis 5. Juli 2009 findet in Dresden die Medimeister-schaft 2009 statt. Können Homburg und Leipzig, Meister der Jahre 2007 und 2008, dieses Mal vom Thron gestoßen werden? Alle Infos zum Turnier bei uns.

S. 05

In eigener Sache

Praktisches Jahr

Studium

weiter auf Seite 2

Medizinstudenten singenDer European Medical Students´ Choir (EMSC) verbindet Medizinstudenten mit der Leidenschaft für den Gesang. Die Mit-glieder des 1996 gegründeten Projekt-chors bekommen viel von unserem Konti-nent zu sehen – und neue Gesichter sind immer willkommen!

S. 12

Studium

besteht sondern so etwas wie Mittei-lungen in Bildern sind. In einer krassen Geschwindigkeit sehe ich Bilder von ei-ner Operation und einem Baby. Die Bilder zeigen mir die Zeit, in der ich mir ein Kind gewünscht habe. Immer wieder werden mir Bilder gezeigt, wie im Kino. Dann sind die Bilder plötzlich weg und meine Gedanken erklären mir, dass dieses Kind nur überleben wird, wenn auch ich wie-der zurück gehe. Aber ich will nicht. Hier fühle ich mich so wohl, plötzlich weiß ich, dass ich mich eingesperrt fühle da unten und hier an diesem Ort ist es gemütlich.

Was geschah dann? Dann wird mir klar: Jetzt muss ich mich entscheiden, ob ich hier bleibe oder zurück-gehe zu dem Baby. Ich weiß genau, wenn ich nicht gehe, wird das Baby nicht atmen. Die Stimme, die mich zum Anfang begrüßt hat sagt nun wieder: „du kannst hier blei-ben, so lange du willst, aber von hier geht es nicht weiter, nur zurück. Du kannst war-ten solange du möchtest und alles, was du bis jetzt nicht gelebt hast, lebst du dann ein anderes Mal.“ Da tut sich ein Gefühl in mir auf: Wenn das so ist, gehe ich lieber wieder zurück mit dem Baby und erfülle meinen Plan, sonst komme ich nicht nach Hause. Wo ich hier gerade bin, ist nicht zu Hause, nur eine Zwischenstufe. Im gleichen Mo-ment gibt es wieder ein krasses lautes Ge-räusch, es kommt von dem Körper, in den ich hineingezogen werde. Es ist furchtbar. Jetzt bin ich nicht mehr dieses freie Ich,

und ich hörte die Ärzte über einen Herz-stillstand sprechen. Sie würden jetzt einen Kaiserschnitt machen, dabei wurde ich angeschnallt und bekam etwas in meinen Arm. Alle rannten mit mir in einen ande-ren Raum. Dann erinnere ich mich noch an die riesigen grellen OP-Lampen. Etwas wird auf meinen Mund und meine Nase gestülpt. Ich versuche zu atmen, einmal, es geht nicht, zweimal, es geht wieder nicht. Beim dritten Atemzug, der nicht mehr geht, sagt eine Stimme, die in mir

ist, irgendwie meine Stimme, aber doch nicht meine Stim-

me: „Ich kann

nicht atmen? Macht nichts, ich muss nicht atmen.“ Also atme ich nicht und das ist kein Problem, kein Kampf wie im Film beim Ersticken, einfach kein Atmen. Dann plötzlich kommt ein schreckliches Ge-räusch. Wahnsinnig laut und undefinierbar. Es könnten Maschinenklänge sein, etwas rattert und knallt, es ist furchtbar und ich kann es bis heute nicht genau beschreiben. Dann, plötzlich, werde ich aus dem Körper gerissen und nach oben gezogen.

Was hast du noch gesehen oder wahrgenommen?Ich sehe in weiter Entfernung eine Art Mosaiknetz. Riesig groß, ohne Anfang und ohne Ende und bestehend aus unend-lich vielen kleinen bunten Mosaiksteinen. Eins ist leer, also vollkommen schwarz, wie ein Loch, aber eben in Mosaikform. Ich weiß plötzlich ganz genau, dass das meins ist und ich da hinein muss. Als ich

ankomme, höre ich Stimmengewirr und eine männliche Stimme sagt

zu mir: „Hier ist es auch nicht anders als in der anderen Welt!“

Ich habe ein Gefühl von Ver-wunderung, ohne gefühls-

mäßige Wertung, einfach so etwas wie Unver-

ständnis. Dann be-ginnt eine Un-

terhaltung, die nicht mehr

aus Stim-m e n

Was erkenne ich auf dem Röntgenbild?Heidelberger Studenten lernen radiologische Befundung „Hands-on“von Dr. Annette Tuffs (idw)

Ist das eine Metastase? Wo befindet sich der Primärtumor? Gibt es wei-

tere Auffälligkeiten? In einem innova-tiven Kurs lernen Heidelberger Medi-zinstudenten höherer Semester, wie sie klinische Bilder von Patienten inter-pretieren und dabei ihre anatomischen Kenntnisse einsetzen.

Ob Röntgen, Ultraschall, Computer-, Kern-spin- oder Positronenemmissionstomogra-phie in drei Dimensionen: An klinischen Fällen erproben Heidelberger Studenten unter kompetenter Anleitung erstmals ihre diagnostischen Fähigkeiten. „Der ständige Bezug zur Anatomie erleichtert die Ori-entierung auf radiologischen Bildern und die korrekte Identifizierung pathologischer Strukturen“, erklärt Dr. Frederik Giesel, Wissenschaftler der Abteilung Radiologie am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg. Ein Teil der Studenten kann auf Erfah-rungen aus den ersten Semestern zurück-greifen: Seit 2007 wird in Heidelberg - als Ergänzung zum traditionellen Prä-parierkurs - ein virtueller Anatomiekurs

angeboten, denn am Bildschirm lassen sich Organe, Blutgefäße und Knochen zum Teil besser freilegen als an Leichen. Dazu werden Computerprogramme be-

nutzt, die Radiologen ursprünglich für die Klinik, u.a. zur Vorbereitung schwie-riger Operationen, entwickelt haben.

Teilnehmer beurteilen selbstständigSteht beim virtuellen Anatomiekurs noch die Anatomie im Vordergrund, so

fokussiert der neue Kurs auf die Radi-ologie. In jedem der insgesamt sieben wöchentlichen Seminare werden zwei häufige Krankheitsbilder präsentiert. Die

radiologischen Original-Bilddatensätze zu diesen Fällen werden von den Teil-nehmern zunächst selbstständig mittels einer radiologischen Software interaktiv betrachtet und beurteilt. Anatomische und radiologisch-patholo-gische Checklisten geben Anhaltspunkte, was der Teilnehmer erkennen oder auch

ausschließen soll. Die Software bietet au-ßerdem die Möglichkeit der dreidimensi-onalen Bildnachverarbeitung, die in der Klinik immer häufiger eingesetzt wird.Erfahrene Dozenten besprechen dann Befunde, Differentialdiagnosen sowie Nebenbefunde. „Für die Studenten ist es wichtig, dass sie direkt Rückmeldung zu den selbstständig erarbeiteten Befunden erhalten", unterstreicht Fabian Rengier. „Ein reines E-Learning-Angebot kann diesen Kurs nicht ersetzen.“

Äußerst positive Resonanz Schon beim ersten Durchlauf im Som-mersemester 2008 haben etwa 30 Stu-dierende den Kurs besucht; im laufenden Sommersemester 2009 stehen 80 Plätze zur Verfügung. Das neue Angebot hat bei den Studieren-den einen hervorragenden Eindruck hin-terlassen. „Die Rückmeldungen waren überwältigend. Die Studierenden haben immer wieder betont, wie sehr ihnen das hohe Maß an Interaktivität und selbst-ständiger Erarbeitung der Fälle gefallen hat“, resümieren die Kursleiter.

Wie interpretiere ich dieses Röntgenbild mit anatomischen Kenntnissen richtig?

Kerstin, kannst du uns beschrei-ben, wie sich deine Nahtod-Erfahrung abspielte? Als die Presswehen einsetzten, ging auf einmal der Herzton meiner Tochter weg

sondern plötzlich wieder mit Angst, diesem Herzrasen, einfach der Horror.

Wann hast du und wie bewusst gemerkt, dass du wieder „auf Erden“ gelandet bist? Was war daran anders als zuvor? Ich wurde ja dreimal reanimiert, weil ich fünf Minuten Herzstillstand hatte. Die ersten zwei Male scheinen ja nicht ge-klappt zu haben, aber an das dritte Mal erinnere ich mich. Es gab einen Sog, der sehr unangenehm war. Ich wurde zurück gezogen mit einer ungeheuren Kraft und nicht beschreib-barer Geschwindigkeit.

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2Seite Juni/Juli 2009

www.medi-learn.deMLZ

Studenten aufgepasst!Die 2. Auflage

der Skriptenreihe

www.medi-learn.de/skript

Ein ganz besonderes NarkoseerlebnisFortsetzung von Seite 1

Dann fühlte ich meinen Köper wieder, der in Wellen auf dem Untergrund, auf dem ich lag, hoch und runter knallte. Als ich die Augen öffnete, raste mein Herz. Ich hatte Kribbeln im ganzen Körper und lähmende Angst, konnte mich nicht bewegen.

Wie ging es dann weiter für dich?Als ich nach sechs Wochen aus dem Krankenhaus entlassen wurde, war auf einmal alles fremd. Ich sagte meiner Ärztin ich hätte das Gefühl nicht ganz zurück gekommen zu sein. Ein Teil von mir ist da oben geblieben. Das fühle ich bis heute so und es ist mir oft un-angenehm. Meine Welt war plötzlich ganz anders. Alles war viel lauter als sonst, meine Wahrnehmungen hatten sich irgendwie verstärkt. Jedes Stück in meiner Wohnung war mir fremd. Ich habe seitdem immer wieder Momente, in denen ich fühle, dass ich in diesem Körper eingesperrt bin. Eingesperrt und gezwungen, hier zu sein und an-dererseits aber keinesfalls den Freitod zu wählen, weil ich ja weiß, dann lan-

de ich in dieser Zwischenebene. Zwei Jahre konnte ich nur noch mit Schlaf-mitteln einschlafen. Ich hatte immer Angst, dass es wieder passiert. Für mich wäre es egal gewesen, aber ich hatte ja das Baby. Bis heute habe ich Angst, eine außerkörperliche Erfahrung zu machen, weil ich denke, dass ich dann nicht zurückkommen würde. Ich trage eine Patientenverfügung mit mir, damit ich keinesfalls reanimiert werde.

Was war denn das besonders Gute, Ange-nehme an dieser Nahtod-Erfahrung? Das Freiheitsgefühl, ohne Zeit und Raum. Da war es schön, so schön, wie niemals hier auf Erden in meinem Leben! Die völlige Wahlfreiheit – bleibe ich oder gehe ich zu-rück? – ohne eine Androhung von Konse-quenzen, wie ich sie sonst aus meinem Le-ben kenne, ein Gefühl von vollkommener Akzeptanz, egal, wie ich entscheide.

In welchen Bereichen des Fühlens und Denkens hat diese Erfahrung deine Le-benseinstellung hinterher beeinflusst?

Kleines Haus mit überschaubaren Strukturen, die „relaxte“ irische

Mentalität und sehr geregelte Abläufe: Nur einige von vielen positiven Ein-drücken, die Susanne Waibel in ihrem chirurgischen PJ-Tertial in Irland ge-sammelt hat.

„Susan, how are you?“ Das war die Stan-dardbegrüßung während meines Chirurgie-Tertials in Castlebar, Ireland. Ein „How are you“ kann vieles sein – vom kurzen Hallo auf dem Gang bis zur Aufforderung, etwas über das letzte Wochenende zu erzählen. Anfangs war ich dadurch etwas verwirrt, da im ersten Fall keine Antwort erwartet und somit auch nicht abgewartet wird. Aber man hat schnell raus, wann diese uni-verselle Frage nur eine Höflichkeitsfloskel und wann wirklich ernst gemeint ist. Auch dass sich ein (chirurgischer!) Chef-arzt vom ersten Tag an den Namen seiner neuen Studenten zu merken versucht, wäh-rend der OP von sich aus anfängt, die Ana-tomie zu erklären und sich dafür interes-siert, ob man genügend Tutorials bekommt, war ich aus Deutschland nicht gewohnt. Doch das Mayo General Hospital in Cast-lebar vereint zwei wesentliche Vorteile: Zum einen die kleine Größe und zum anderen die irische Menta-lität. Klein in-

Ein PJ-Bericht aus Castlebar, Irlandvon Susanne Waibel

Susan, how are you?

sofern, als das Haus ca. 350 Betten in den Abteilungen: Allgemein Chirurgie, Innere Medizin, Orthopädie, Pädiatrie, Gynäko-logie und Geburtshilfe, Geriatrie, Psychi-atrie und Radiologie hat. In der Allgemein Chirurgie gibt es vier „surgical Teams“ jeweils bestehend aus „Consultant“ (Chef-arzt), „Registrar“ (Oberarzt), zwei „Senior House Officers“ (Assistenzärzte ab dem 2. Jahr) und zwei „Interns“ (Assistenzärzte im 1. Jahr), also recht überschaubar.

Lunch and tea: eLementare BestandteiLe des tages

Die irische Mentalität ist etwas schwie-riger auf den Punkt zu bringen. Höflich-keit und Hilfsbereitschaft gehören auf jeden Fall dazu. Außerdem die „irish time“, welche das pünktliche Erschei-nen zu Terminen und Verabredungen nicht ganz so eng sieht, sowie die Fä-higkeit, Stress mit der nötigen Gelas-senheit entgegen zu treten und „lunch and tea“ als elementare Bestandteile des Tages zu sehen.

Der ArbeitsalltagJedes chirurgische Team hat in der Wo-che zwei „theater days“, an denen fast

ausschließlich operiert wird, einen

Tag mit ambulanter Sprechstunde, einen Tag mit Endoskopie und kleinen am-bulanten Operationen und den Freitag, der variabel mit OPs oder ambulanten Sprechstunden belegt ist. Das „Teaching“ gehört für die meisten Ärzte zum normalen Tagesgeschehen dazu. Es findet nicht nur bei den täg-lich festgelegten Terminen, sondern gern auch mal spontan im OP oder im Anschluss an eine Visite statt. Da die irischen Studenten jeweils nur für ca. vier Wochen in einer Abteilung sind, kommt es öfters vor, dass sich die The-men wiederholen. Grundsätzlich ist das letzte Jahr der irischen Studenten anders aufgebaut als das deutsche PJ. Sie ver-bringen zwar die meiste Zeit in verschie-denen Krankenhäusern, sind aber kaum in die Stationsarbeit integriert, sondern mit Teachings, Patientenuntersuchungen und in der Bibliothek beschäftigt.

sehr einheitLiche Vorge-hensweise Bei erheBung Von

KranKengeschichten

Außerdem wird sehr viel Wert auf die korrekte Erhebung und Präsentation von Krankengeschichten gelegt, für die es im englischsprachigen

Raum eine sehr einheitliche Vorgehens-weise gibt. Mit dem Oxford Handbook of Clinical Medicine (einem Standard-buch, das nahezu jeder irische Student bei sich trägt und das praktischerweise in die Kitteltasche passt) und ein paar Erklärungen der irischen Ärzte oder Studenten findet man sich bei Erhe-bung und Präsentation der Anamnese schnell zurecht. Blutabnehmen oder Haken halten wird von den Studenten eher nicht erwartet, allerdings freuen sich vor allem die In-terns immer sehr, wenn man ihnen gele-gentlich auf den Stationen hilft. Ich habe versucht eine gesunde Mischung aus deutschem „Stationswahnsinn“ und irischem „Lernwahnisnn“ zu finden. Das klappte auch ganz gut.

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Bist du danach ein anderer Mensch ge-worden? Ja, ich wurde ein komplett anderer Mensch. Auf einmal habe ich das Leben nicht mehr locker gesehen. Ich hatte das Gefühl, hier auf Erden meine Aufgaben besonders gut erledigen zu müssen, damit ich nach meinem Tod auch wirklich frei werde und nicht in dieser Zwischenebene hängen bleiben muss. Viele Menschen wünschen sich Unsterblichkeit. Ich wün-sche mir Sterblichkeit. Die Erfahrung sagt mir, dass es mit diesem Leben nicht vor-bei ist und das macht mir große Angst. Ich sehne mich nach der Freiheit, die schon in der Zwischenebene angedeutet war.

Wie beurteilst du die Diskussionen, die sich in medizinischen Fachkreisen ab-spielen? Ich persönlich bestehe keinesfalls auf ei-ner Nahtod-Erfahrung im „spirituellen“ Sinne. Ich wäre hocherfreut, wenn man medizinisch nachweisen könnte, dass das alles Phantasien des Gehirns sind, durch die Narkose oder den Sauerstoff-

mangel ausgelöst. Das allerdings müsste man mir sehr gut schulmedizinisch und glaubhaft erklären, denn damals sprach niemand über so etwas, ich habe vorher absolut nichts von solchen Dingen ge-hört oder gelesen.

Welchen Rat hast du für Medizinstu-denten und junge Ärzten in Bezug auf eine solche Situation?Einen Rat wage ich nicht zu geben, al-lerdings hege ich den Wunsch, der aus meiner Erfahrung mit diesem Erlebnis stammt, dass die Ärzte mit mir noch ein wenig mehr geredet und mir erklärt hätten, was passiert ist. Ich hätte gern dem Arzt in die Augen gesehen, der um mein Leben gekämpft hat, der mich drei Mal reani-miert hat. Ich hätte ihm gern erzählt, was in diesen fünf Minuten Herzstillstand bei mir passiert ist. Zeit, sich mit den Patienten beschäftigen zu dürfen, fehlt. Dabei hat je-der hat seine eigene Geschichte und jeder seinen Weg zur Heilung.

Kerstin, vielen Dank für das Gespräch.

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag

Für Mediziner hat Irland viel zu bieten: Gute Arbeitsstrukturen und die weltbekannte Schönheit des Landes

Wir verlosen 1x Checkliste Chirurgie von Thieme - ein-fach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw111

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www.medi-learn.deMLZJuni/Juli 2009 3Seite

In den Foren gelauscht

Physikum: in welchem Semester dran?Die Examenszeit ist überstanden. Das lädt zu der Frage ein: Wie viele Seme-ster brauchen Medizin-Studis durch-schnittlich bis zum ersten Abschnitt der staatlichen Prüfung? Die meisten Jungmediziner absolvieren das Phy-sikum ganz regulär nach dem vierten Semester, doch es gibt auch viele, die länger brauchen. „Ich lege das Physikum ins 6 Semester“, schreibt Foren-Mitglied Doc S., „Sonst hätte ich im Dritten Anatomie, Biochemie und Physio zeitgleich zu bewältigen.“ Und wie war das bei dir? Teil Dich mit – in unserem Forum:www.medi-learn.de/MF46097

Mobbing im KrankenhausMobbing ist in unserer Gesellschaft leider ein häufiges Problem. Wie sieht es damit auf Station aus? „Ich kann nur bestätigen, dass Mobbing im Krankenhaus oft vorkommt. Ich glaube zum Teil begünstigen die Strukturen im Krankenhaus Mob-bing sehr“, schreibt Forenmitglied Peter 1. Sein Mit-User Hellequin meint hingegen: „Dass es im Kran-kenhaus zwischen und innerhalb der einzelnen Berufsgruppen Konflikte gibt, stimmt sicher. Direkt Mobbing hab ich aber sehr selten erlebt.“ Wel-che Erfahrungen hast du gemacht? www.medi-learn.de/MF20365 Dinge geregelt kriegenWenn du als Arzt gezwungen bist, auf etwas oder jemanden zu warten, dann nutze die Zeit um Fälle zu kodieren. Mach dir eine To-Do-Liste. Bereite die Visite gut vor und mach dir Noti-zen damit sie reibungsloser verläuft… In diesem Sammel-Thread findest du zahlreiche Tipps und Tricks, die dir helfen den stressigen Arbeitsalltag als junger Arzt effektiver zu gestalten:www.medi-learn.de/MF50149

Für AbenteurerDer Arztberuf kann einen an exotische Orte und in extreme Situationen füh-ren. Als Schiffsarzt drei Monate an Bord des Forschungsschiffes „Polar-stern“ mitfahren oder ein halbes Jahr auf einer Forschungsstation in der Antarktis verbringen – wäre das was für dich oder bewegst du dich lieber in vertrauen Gefilden? Wie denken andere junge Ärzte über solch aben-teuerliche Jobs? Meinungen und Er-fahrungsberichte zum Thema „Wer will Abenteuer?“ findest du in diesem Beitrag: www.medi-learn.de/MF49060

Doktorarbeit: Deine RechteDa arbeitet man seit Jahren an seiner Dissertation, doch der Doktorvater kennt einen gerade mal vom Sehen. Die Arbeit ist längst geschrieben und liegt seit Monaten in der Korrektur. Am Telefon wird immer wieder ab-gewimmelt. Kommt dir das bekannt vor? Fragst du dich, wie du in Sa-chen Doktorarbeit zu deinem Recht kommst? Antworten erhältst du hier: www.medi-learn.de/MF50144

Hörsäle der TU München mit Tageslicht-Technologievon Pressestelle TU München

LED gegen Studi-Schläfrigkeit

Jetzt muss nur noch die „Performance“

der Dozenten stimmen: Modernste Technik und eine lernfreundliche Umgebung sollen den 1.200 Studenten der Fakultät für Medizin der TU München idea-le Voraussetzungen für ihre Ausbildung bie-ten. Sprichwörtliches Highlight der neu ge-stalteten Räume ist der Einsatz von 3.800 LED-Lampen – das ist bislang einzigartig in Europa. Durch die vari-abel einstellbaren Farb-

töne der LEDs kann das Tageslicht nachgebildet werden. Ergebnis: Die Konzentration wird gefördert und die gefürchtete Studi-Schläfrigkeit verhindert, die im schummrigen Hörsaal-Licht herkömmlicher Art schnell entsteht. Zudem ist der En-ergieverbrauch von LEDs wesent-lich niedriger als der von herkömm-lichen Leuchtmitteln. Zusätzlich wird in allen Hörsälen ab sofort modernste Medientechnik eingesetzt. So besteht unter ande-rem die Möglichkeit, Operationen live in den Hörsaal zu übertragen und so Theorie und Praxis eng zu verbinden. „Wir sind stolz darauf, den angehenden Medizinern eine exzellente Ausbildung anbieten

zu können, die schon mehrfach ausge-zeichnet wurde. Mit der Renovierung der großen Hörsäle haben wir es auch baulich geschafft, Maßstäbe zu setzen,“ so Studi-endekan Prof. Johannes Ring. Der renovierte Hörsaaltrakt umfasst drei große Hörsäle mit insgesamt über 700 Plätzen sowie ein Foyer mit Aufenthaltsbe-reichen für die Studenten. Der Neuausbau und die Sa-nierung kosteten zusammen etwa 11 Millionen Euro.

Yoga als Alternative zu den klassischen Sportartenvon Katharina Rösmann

Hochschulsport mal anders!

Yoga als Alternative zu den klas-sischen Sportarten: Das Studium

verlangt Höchstleistungen, Konzentrati-on und lange Schreibtischarbeit: Da bie-tet sich Yoga perfekt an, um zu Entspan-nung und körperlicher Ausgeglichenheit zu gelangen.

Dienstagnachmittag. Im obersten Stock des Sportgebäudes trifft sich eine klei-ne Gruppe Studierender in gemütlicher Runde zum Yoga. Matte, Wolldecken, lockere Kleidung und Stopper-socken sind das einzige, was man für die näch-sten anderthalb Stunden benötigt. Zunächst erst einmal ankommen und ab-schalten vom sonst so turbulenten Alltag. Sich sammeln und mit einem gemeinsamen „Om“ die Stunde beginnen.

Pause für den GeistDie nächsten Minuten: Hinlegen, sich ganz in den Boden fallen lassen und auf den Atem kon-zentrieren. Atmung ist das wichtigste Element im Yoga, um den Kon-takt zu sich herzustel-len, sich besser zu spü-ren, die Energie fließen zu lassen und dem analysierenden Geist eine Pause zu gönnen. Es geht darum, sich nur auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren und sich von allem Vergangenem und Zukünftigem freizumachen.Für viele Studierende ist gerade die Ent-spannung der Hauptgrund, warum sie einen Yogakurs besuchen. Das Studium verlangt von den Studierenden, Höchst-leistungen zu vollbringen: Hohe Kon-zentration, lange Schreibtischarbeit, wenig Zeit für Sport und eine gesunde Ernährungsweise. Wie auch Studien be-legen, führt dies nicht selten dazu, dass viele Studierende schon während des Studiums unter den negativen Auswir-kungen leiden: Verspannungen, Schlaf-störungen, Kopfschmerzen, Abhän-gigkeit von bestimmten Suchtmitteln,

Ängste und mehr. Yoga setzt hier an den Ursachen an und versucht Körper, Seele und Geist auf sanfte Weise wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Wirkung auf allen EbenenDie Körperübungen, auch Asanas ge-nannt, welche die Studierenden im weiteren Verlauf der Stunde prakti-zieren, wirken auf allen Ebenen: Der Geist kommt zur Ruhe, die Studie-

renden lernen, sich und ihren Körper bewusst wahrzunehmen, Blockaden aufzuspüren und schließlich mit der Lenkung des eigenen Atems und spezi-ellen Bewegungsabläufen aufzulösen. Außerdem werden durch regelmäßiges Üben Muskelkraft, Ausdauer und Fle-xibilität gefördert. Jede Übung hat ihre eigene Wirkung. Die Reihenfolge spielt eine bedeutende Rolle: Der Schulterstand, Sarvangasana, normalisiert die Funktion der Schilddrü-se und hilft, eine jugendliche Figur und glatte Haut zu erhalten. Magenverstimmungen und Krampfa-dern können verschwinden, die Wirbel-säule bleibt oder wird wieder flexibel, Nackenverspannungen mildern sich.

Nach einem anstrengenden Arbeitstag bringt er neue Energie. Eine andere wichtige Übung ist die Vor-wärtsbeuge, Paschimothanasana. Sie regt die Bauchorgane an, wirkt harmonisierend auf die Verdauung und regt die Abwehr-kräfte an. Bei drohender Erkältung können drei bis zehn Minuten Wunder wirken. Zu-dem wird die Flexibilität der Beinmuskula-tur und der Wirbelsäule erhöht.Der Drehsitz (Ardha Matsyendrasana) dient dazu, die Flexibilität der Wirbelsäu-le zu erhöhen, das sympathische Nerven-

system zu stärken und die Bauchorgane zu massieren. Er baut Stress ab, stärkt die Nerven, beruhigt und gibt Kraft, in seiner Mitte zu bleiben. Und dies war nur ein kurzer Ausschnitt aus den vie-len Übungen, die während einer Stunde durchgeführt werden.

TiefenentspannungDie am Schluss stattfindende 15-minü-tige Tiefenentspannung löst den Entspan-nungsimpuls aus. Es kommt zum Abbau der Stresshormone, einer vermehrten Ausschüttung von Endorphinen, zur An-regung der Produktion von bestimmten Botenstoffen im Gehirn und das Herz-Kreislaufsystem kommt zur Ruhe. Der Parasympathikus wird aktiviert, der Sym-

pathikus reduziert. Vegetativen Dysfunkti-onen, Kopfschmerzen, Magenproblemen, Verdauungsstörungen, Bluthochdruck sowie allen stressbedingten Krankheiten wird vorgebeugt. Zusätzlich wird das Im-munsystem angeregt, womit Erkältungs-krankheiten- und Stoffwechselstörungen entgegenwirkt wird. Die Tiefenentspan-nung am Ende einer Yogastunde sollte auf keinen Fall fehlen, da das sonst erweckte Prana (die Lebensenergie) zu Unruhe und Nervosität führen kann.

Das sagen die StudentenLangsam kommen die Studierenden wieder zurück aus der Entspannung. Wie fühlen sie

sich und was hat sich durch die Yogapra-xis in ihrem Leben verändert? „Ich habe ein Gespür für die Eintracht von Körper, Geist und Seele bekommen und achte besser auf die Signale meines Körpers. Yoga hilft mir sehr. Meine Lebensqualität hat sich dadurch deut-lich erhöht“, sagt eine Studentin, ein anderer fügt hin-zu: „Der Körper fühlt sich spürbar besser an“. Wei-tere Meinungen: „Man hat nach jeder Yoga-Stunde gute Laune“, „ich gehe lockerer und gelas-sener mit den Din-gen um“ und „man fühlt sich fitter und

beweglicher, geht mit stressigen Situationen besser um.“Dies sind nur einige Stimmen von den Kursteilnehmern, aber alle sind sich einig, dass die 90 Minuten Investition und das gelegentliche Üben zu Hause eine große Wirkung zeigen. Gut gelaunt, entspannt und zufrieden verlassen die Teilnehmer den Raum und freuen sich schon auf die nächste Stunde. Wer sich selbst von den positiven Wirkungen des Yoga überzeu-gen möchte, sollte einfach mal an einer „Schnupperstunde“ teilnehmen – Yoga bietet mittlerweile fast jedes Hochschul-sport-Programm an!

Fortsetzung im Digitalen Nachschlag: Weitere Artikel zum neuen Wellness-trend Yoga sowie ein Interview mit einer Yoga-Lehrerin.

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Was muss ich als Assistenzarzt beachten?Ansprechpartner und Termine unter

www.aerzte-finanz.deLED sei Dank: Die Lämpchen unter der Saaldecke halten wach

Wirkung auf allen Ebenen: Studenten sagen mit Yoga dem Stress und Schmerz den Kampf an

Page 4: MEDI-LEARN Zeitung 03/2009

4Seite Juni/Juli 2009

www.medi-learn.deMLZ

KurzbeschreibungDieses Lehrbuch aus der Dualen Reihe handelt auf knapp 1.500 Seiten das ge-samte prüfungsrelevante Wissen der In-

Duale Reihe Innere Medizin (Thieme)von Remo Förster (10. Semester in Lübeck)

neren Medizin ab. Es dient einerseits als Nachschlagewerk, andererseits als Kurz-lehrbuch, wobei man sich lieber überlegen sollte, ob man das 3,2 kg schwere Buch mit in den Park zum Lernen nimmt oder nicht.

ZielgruppeDas Buch wendet sich an Medizinstudie-rende des klinischen Studienabschnittes. Ich benutze es zur Vorbereitung auf die Innere-Klausur und später aufs 2. Staatsexamen. Bei internistischen Verständnisschwierig-keiten wird es mir sicherlich auch nach dem Studium ein treuer Begleiter bleiben. InhaltDie Duale Reihe Innere Medizin ist als Kombination aus Kurzlehrbuch und groß-em Lehrbuch konzipiert. Wie jedes Buch dieser Machart steht in der Randspalte das Wichtigste kurz und knapp zusammenge-fasst, während im Haupttext ausführlich auf das jeweilige Thema eingegangen wird.Die Abbildungen sind von sehr guter Qua-lität und zahlreich vorhanden, es gibt far-

Titel: Duale Reihe Innere MedizinAutoren: Keikawus Arasteh, Hanns-Wolf Baenkler, Christiane BieberVerlag: ThiemeISBN: 978-3-131-181-626Preis: 69,95 €

bige Zeichnungen, Diagramme und viele Fotos, die helfen, Struktur in die vielen Informationen zu bringen.

DidaktikDuale Reihe – typisch finden sich im Lehrbuch durchweg Definitions- und Merke-Kästen, das Repetitorium am Seitenrand dient als Wiederholungshilfe kurz vor der Prüfung, es gibt viele kli-nische Fallbeispiele um das Wissen an-schaulicher zu gestalten. Die Texte sind in leicht verständlicher Sprache geschrie-ben und in handliche Absätze unterteilt.

Aufbau Insgesamt ist die Duale Reihe Innere Me-dizin ein sehr übersichtliches Lehrbuch. Wie bereits weiter oben erwähnt ist der Text klar gegliedert, Überschriften sind blau hervorgehoben, wichtige Fakten so-wie Punkte der Gliederung fett markiert. Das Sachverzeichnis ist mit fast 30 Sei-ten sehr ausführlich gehalten, es gibt ein großes Inhaltsverzeichnis am Anfang des

Buches sowie zusätzlich Kapitelüber-sichten auf den jeweiligen Anfangsseiten der einzelnen großen Fachgebiete.

PreisDiese neueste Auflage ist für 69,95 Euro zu bekommen, ein angemessener Preis, bekommt man doch auf knapp 1500 Seiten einiges an Wissen vermittelt.

FazitDie Neuauflage ist ein sehr aktuelles Lehrbuch. Alle relevanten Inhalte sind in leicht verständlicher Form dargestellt, die gute Gliederung erleichtert es sich im Buch zurechtzu-finden. Die Duale Reihe ist aufgeräumter und liest sich flüssiger.

Der Studienführer von MEDI-LEARN "Abenteuer Medizinstudium" ist ein kompaktes Handbuch, das jeden, der

Abenteuer Medizinstudium (MEDI-LEARN) von Anke Thiel

sich für ein Medizinstudium interessiert oder der in den ersten Semestern stu-diert, mit den wichtigsten Fakten rund ums Studium vertraut macht. In diesem Buch ist in vielen kleinen, gut verständ-lichen Schritten der Weg von der ZVS bis zum Hammerexamen erklärt.

Sinnvolle KapitelgliederungSehr hilfreich ist dabei die Unterteilung in sinnvoll gegliederte Kapitel, von „Ist Medizin überhaupt das richtige für mich?“ über „Wo studiere ich am bes-ten“, „ZVS, Auswahlverfahren oder Los“, „Das Medizinstudium“ bis hin zu „Die Vorklinik des Medizinstudiums“ und „Zweiter Abschnitt des Medizinstu-diums: Die klinische Ausbildung“.

Mit Extratipps am Rande wird nicht gespartZusätzlich erfährt man auch noch einiges darüber, was man tun kann, wenn man nicht den begehrten Studienplatz erhält, wie man sich am besten eine eigene Blei-

be sucht, sein Studium finanziert bis hin zum Thema, welche Versicherungen man denn während des Studiums so braucht – hier bleiben keine Fragen offen.

Unverzichtbar: Erfahrungen von StudentenBesonders positiv hervorzuheben ist, dass wirklich sehr oft Medizinstudenten oder Ärzte zu Wort kommen und so aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz rund um das Medizinstudium berichten. So erhält man nicht nur wissenschaftliche Fakten, sondern auch authentische Einblicke ins Studium.

Zusammenfassungen, Surftipps und mehrWer den Leseaufwand von ca. 323 Seiten scheut, dem sei an dieser Stelle gesagt, dass am Ende jedes Kapitels eine Zusam-menfassung des zuvor Gesagten zu fin-den ist und auch sehr oft auf „Surftipps“ hingewiesen wird, so dass alles noch einmal im Internet gemütlich nachgele-

sen oder in zahlreichen Foren diskutiert werden kann. Ergänzend findet sich ein umfangreicher Lokalteil zu allen 36 bun-desweiten Unis.

Leicht und lesefreundlichDer Studienführer ist so leicht und le-sefreundlich geschrieben, dass es selbst dem größten Lesemuffel keine Schwie-rigkeiten bereiten sollte bis zum Ende durchzuhalten. Der Preis von 19,95 € ist für die Arbeit, die sich das Autorenteam mit dem Studienführer augenscheinlich für das gut gestaltete Buch gemacht hat, durchaus gerechtfertigt. Also: Kaufen kann nicht schaden, falls du Medizin studieren möchtest oder in den ersten Semestern studierst.

KurzbeschreibungDer Untertitel des Buches kompakt-greifbar-verständlich sagt eigentlich schon so ziemlich alles über dieses Buch

Basislehrbuch Innere Medizin (Elsevier)

aus. Der „Renz-Polster“ ist ein großes, sehr umfangreiches, aber dennoch sehr kompaktes Buch der Inneren Medizin.

ZielgruppeDieses Buch ist sowohl für Studenten ge-eignet, die zum ersten Mal mit der Inne-ren Medizin in Berührung kommen oder sich auf Prüfungen vorbereiten müssen als auch für den Assistenzarzt im Kranken-haus, der kurz etwas nachlesen möchte.

InhaltIn 14 Kapiteln werden alle Bereiche der Inneren Medizin abgedeckt. Bereits auf der ersten Seite findet man einen Über-blick über alle Kapitel mit dazugehö-riger Seitenzahl, was ein langes Suchen erspart. Am Ende dieser Kurzbeschrei-bung steht immer ein Kasten mit dem Inhalt „Prüfungsschwerpunkte“, womit man aufmerksamer auf die wichtigsten Krankheitsbilder schaut. Die einzelnen Krankheitsbilder sind sehr strukturiert und verständlich dargestellt, zahlreiche Farbtafeln und Farbfotos unterstützen

das Gelernte sehr gut. Besonders die roten Tafeln mit dem Titel „Auf den Punkt gebracht“ halte ich für sehr sinn-voll, da sie wichtige Sachverhalte noch mal kurz und prägnant wiedergeben.

DidaktikDas Buch ist sehr verständlich und in kla-rer Sprache geschrieben und verzichtet vollkommen auf Umständlichkeiten. Sehr viele Farbfotos, -tafeln und –abbildungen tragen zum besseren Verständnis bei. Be-sonders hervorzuheben sind auch noch die Kästen mit dem Titel „Aus Patientensicht“, in denen auf „die andere Seite“, also den Patienten mit seinen Hoffnungen und Äng-sten eingegangen wird und so die empa-thische Haltung des Arztes gut schult..

Aufbau Die 14 Kapitel sind sehr gut gegliedert und durch Farbsäume voneinander abge-grenzt. Durch den Kapitelüberblick auf der ersten Seite kann man seine Suche schonmal zügig eingrenzen. Für weitere Details steht ein ausführ-

liches Inhaltsverzeichnis sowie Stich-wortverzeichnis zur Verfügung.

PreisDas Buch kostet im Handel 74,95 €. Für die Größe und den Umfang halte ich den Preis als absolut gerechtfertigt.

FazitDas Basislehrbuch Innere Medizin von Renz-Polster und Krautzig ist meiner Meinung nach eine sinnvolle Anschaf-fung für jeden Mediziner. Ein gutes Inne-re-Buch darf in keinem Medizinerregal fehlen. Die verständliche Sprache und die zahlreichen Farbabbildungen machen dieses Werk zu einem Top-Lehrbuch, welches sowohl für Studenten als auch für Assistenzärzte geeignet ist.

Titel: Abenteuer MedizinstudiumAutor: Christian Weier, Jens Plasger, Jan-Peter WulfVerlag: MEDI-LEARNISBN: 978-3-938-802-57-1 Preis: 19,95 €

Titel: Basislehrbuch Innere Medizin:Autor: Herbert Renz-Polster, Steffen Krautzig Verlag: ElsevierISBN: 978-3-437-410-536 Preis: 74,95 €

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen ein-tragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw99

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von Sandra Funke (8. Semester in Wien)

Kurz notiert

Bakterien als SchmerzkillerForscher der Charité Berlin haben erstmals nachgewiesen, dass be-stimmte Bestandteile von Bakterien im entzündeten Gewebe schmerzlin-dernd wirken. Bislang war man davon ausgegangen, dass bakterielle Ent-zündungen generell Schmerz verstär-ken. „Es gibt also ein körpereigenes System, das entzündliche Schmerzen erträglich machen kann“, folgert Prof. Stein, einer der Projektleiter. „Wenn es uns gelingt, dieses System gezielt zu verstärken, werden entzündliche Erkrankungen in Zukunft schmerz-freier für die Patienten sein.“

Geschlecht beeinflusst die Therapie Wie intensiv eine chronische Herz-schwäche behandelt wird, ist vom Geschlecht des Patienten, aber auch von dem des Behandelnden abhän-gig: Das zeigt eine aktuelle Studie der Uni-Klinik Saarland an rund 1800 Pa-tienten. „Weibliche Ärzte behandelten ihre Patienten gleich, unabhängig von deren Geschlecht, wohingegen männ-liche Ärzte ihre weiblichen Patienten signifikant seltener und mit gerin-geren Dosierungen therapierten“, so die Autoren der Studie. Außerdem seien die Dosierungen der Herzinsuf-fizienztherapie bei weiblichen Ärzten im Allgemeinen tendenziell höher ge-wesen als bei männlichen.

Salzhaushalt unter ExtrembedingungenZurzeit verbringen sechs Männer 105 Tage in einem hermetisch abgeschot-teten Nachbau einer Raumstation in Moskau. Die Mission „Mars500“ soll einen Flug zum Mars simulieren. Das umfangreichste medizinische Projekt im Rahmen der Mission wird von Forschern der Universität Erlangen-Nürnberg durchgeführt. „Das Projekt gibt uns die einmalige Gelegenheit, die Kochsalzzufuhr beim Menschen kontrolliert zu ver-ändern“, erläutert der Projektgrup-penleiter Dr. Titze. „Sollten unter reduzierter Kochsalzgabe die Blut-druckwerte bei den gesunden Pro-banden fallen, wäre das ein starkes Argument, der Allgemeinbevölke-rung eine Reduktion des Kochsalz-konsums zu empfehlen“, fügt sein Teamkollege Prof. Eckardt hinzu.

Der Teilchen-SchwarmNeues aus der Nano-Forschung: Wissenschaftler um Ayusman Sen von der Pennsylvania State Univer-sity (USA) präsentieren Silberchlo-rid-Mikropartikel, die sich fast wie lebende Einzeller zu „Schwärmen“ zusammenfinden können. Die Teil-chen sondern bei UV-Bestrahlung Signalsubstanzen ab, die andere Partikel anlocken. Das System kann als nichtbiologisches Modell für die Kommunikation zwischen Zel-len genutzt werden. Vor allem aber stellt es ein neues Designprinzip für intelligente synthetische Nano- oder Mikromaschinen dar, die im Team zusammenarbeiten können.

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Der Klassik Schädel

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Page 5: MEDI-LEARN Zeitung 03/2009

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In den Foren gelauscht

Vor dem ersten Arbeitstag „Montag fange ich an zu arbeiten und frage mich, ob ich außer der ganzen Bürokratie noch etwas hätte tun sollen“, schreibt Foren-Mitglied McBeal, „Was habt ihr vor eurem ersten Arbeitstag ge-macht?“, will sie von ihren Mit-Usern wissen. Hast du vor deinem ersten Ar-beitstag als Assistenzarzt panisch sämtliche Lehrbücher gewälzt oder ordentlich gefeiert, dass jetzt erst mal Schluss mit dem Ler-nen ist? Schau vorbei in unserem Assistenzarztforum:www.medi-learn.de/MF49154

Keine Lust auf praktische Tätigkeit?Foren-Userin Nole schreibt: „Alle anderen drängeln sich immer, wenn‘s was Praktisches zu lernen gibt, aber ich habe generell wenig Lust auf jegliche praktische Tätig-keit. Die Theorie finde ich dage-gen höchst interessant und bereue auch nicht mein Studium...“ Ge-hörst auch du zu den Studenten, denen Medizin zwar Spaß macht, die sich jedoch nicht vorstellen können, später praktisch zu ar-beiten? Im MEDI-LEARN Fo-ren triffst du Gleichgesinnte und lernst zahlreiche Alternativen zum Arztberuf kennen: www.medi-learn.de/MF50733 Bleibt Zeit für Sport?Du bist im Grunde ziemlich sport-lich, schaffst es neben dem Studi-um aber kaum, dich körperlich zu betätigen? Oder meinst du Sport sei der beste Ausgleich zum stres-sigen Pauken und willst darauf einfach nicht verzichten? Laufen, Fitness oder sogar Ver-einssport – welche Sportarten be-treiben Medizinstudenten und wie oft finden sie dafür Zeit? Einen in-teressanten Austausch zum Thema findest du in unseren Foren: www.medi-learn.de/MF47262 Wie wichtig ist der Studienort?„Wie wichtig ist der Studienort für den beruflichen Werdegang?“ will Foren-Mitglied Pampelmuse wis-sen. „Wenn ich erzähle, dass ich in Berlin studieren will, ist direkt die erste Frage, ob es denn für Heidel-berg nicht gereicht hätte. Meiner Meinung nach ist das völ-lig irrelevant, Berlin ist ne geile Stadt und da will ich hin“, antwor-tet Foren-User Dr. Julius Hibbert. Und was ist deine Meinung? Schau vorbei im Thread zum Thema und diskutiere mit: www.medi-learn.de/MF47275

Es wird wieder gekickt!Jetzt anmelden zur Medimeisterschaft 2009 in Dresden!von Redaktion MEDI-LEARN

Seminar / Workshop

Bewerberworkshop, PJ-Infotreff, u.v.m.Ansprechpartner und Termine unter

www.aerzte-finanz.de

Zum nunmehr achten Mal wird vom 3. bis 5. Juli 2009 ermittelt, welche

Medizin-Fakultät Deutschlands „aufm Platz“ das beste Bild abgibt: Die Medi-meisterschaften kommen nach Dresden – jetzt anmelden!

ger gelegen, die besten Fußballerinnen und Fußballer in ihren Reihen ermitteln.

Wer holt den Cup 2009? Die Medimeisterschaft beginnt am Frei-tagabend um 20 Uhr mit einer Eröff-

nungsfeier und der Vorstellung der teilnehmenden Mann-

schaften. Danach

dimeisterinnen), beide 2007 und 2008 Titelträger, in diesem Jahr von ihrem Thron gehoben werden können?An den Rahmenbedingungen des Tur-niers hat sich im Vergleich zu den ver-gangenen Jahren nichts geändert: 12 Kleinfelder stehen für den Tur-

Als Fischer-dorf gegründet und seit dem 16. Jahrhundert Sitz sächsischer Kurfürsten und Könige, die Perle des Barocks, das Florenz im Elbtal – das ist Dresden. Vom 3. bis 5. Juli ist Dresden aber auch: Austragungs-ort des „gnadenlosen“ Kampfes darum, welche Medizin-Uni die talentiertesten Kicker aufweist: 1.500 Medizinstudenten werden im Dresdner Ostragehege, (fast) im Schatten von Frauenkirche und Zwin-

heißt es aber nicht „ab ins Bett

und Licht aus“ wie bei Jogis Mannen,

sondern natürlich wird mit DJ-Sounds kräftig Party gemacht

bis vier Uhr morgens, so sieht es der Zeitplan der Organisatoren vor. Samstag-morgen ab sieben Uhr wartet schon das Frühstücksbuffet auf die (hoffentlich) munteren Kicker, und von 9 bis 18 Uhr findet das eigentliche Turnier statt. Ge-gen 20 Uhr werden die Sieger geehrt und es schließt sich eine große Abschlussfei-er an. Ob die Meister ihrer Klassen Hom-burg (Medimeister) und Leipzig (Me-

in diesem Jahr aus Kapazitätsgrün-den und aufgrund von organisato-rischen Unwegbarkeiten keine Halle zum Übernachten zur Verfügung stel-len. Allerdings steht eine ausreichend

große Ra-senfläche

z u m Zelten

nierteil bereit und gekickt wird im Spie-lermodus 5:1. Ebenso zur Tradition ge-worden und in Dresden fortgeführt: Der Fancontest, den in den vergangenen bei-den Jahren die Uni Magdeburg gewann. Verschiedene Bewertungskriterien wie die Zahl der mitgereisten Fans, Anreise-kilometer und Kreativität in Bezug auf das diesjährige Motto „Pleite rock(t), spar am Top!“ werden von einer Jury ausgewertet. Man darf gespannt sein, wer in diesem Jahr den Sonderpreis holt.

Es wird gezeltet!Leider können die Veranstalter auch

bereit. Ein Zelt sollte somit neben

Stutzen, Fußballschuhen, frischer Unterwäsche und einer

Zahnbürste zur Grundausstattung für das Wochenende gehören. Die Anmel-degebühren werden auch dieses Jahr trotz Finanzkrise die Marke von 10 Euro pro Teilnehmer nicht übersteigen.

MEDI-LEARN wünscht als Sponsor der diesjährigen Meisterschaften allen Teil-nehmern viel Spaß und „gut Sport!“

Informationen zur Anmeldung, zur Anrei-se, zum Ablauf und vielem mehr findest du auf der Internetseite unter

www.medimeisterschaften09.de

Im September letzten Jahres bot die DÄGfA erstmals in Kochel am See

eine Akupunktur Sommer Akademie für Studenten an. Die Veranstaltung war den Berichten und Erzäh-lungen der Teilnehmer und Organisatoren zufolge ein großer Erfolg.

Deswegen wird die DÄGfA auch 2009 die Durchfüh-rung der Summer School of Acupuncture weiter unter-stützen. Aufgrund der groß-en Anzahl an Interessenten werden die Dozenten dieses Jahr zwei Summer Schools vorbereiten: Die erste fand vom Anfang April 2009 auf Schloß Tornow in der Nähe von Berlin statt, eine zweite wird bei großer Nachfrage vom 26. bis 30. August 2009 in Kochel am See in Ober-bayern stattfinden.

Warum Akupunktur? Akupunktur ist gegenwärtig das am häufigsten alternativ eingesetz-te Therapieverfahren in der westlichen Medizin. Die aktuellen Forschungsvor-haben und Studienergebnisse zeigen die Möglichkeiten aber auch die Grenzen dieser alten chinesischen Heilkunst. Chinesische Medizin und insbesonde-re Akupunktur sind keine wesentlichen Bestandteile des deutschen Medizin-

Summer School feiert PremiereDÄGfA präsentiert erstmalig Summer School of Acupunturevon Dr. med. Johannes Fleckenstein

Das SEIRIN®-Akupunktur-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Akupunktur, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und SEIRIN in der MLZ ausführlich vorstellen. Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/akupunktur

studiums. Gerade aber die aktuelle wis-senschaftliche Entwicklung sowie die

Präsenz und breite Akzeptanz bei vielen Patienten und in der Bevölkerung ma-chen neugierig auf die Hintergründe! Was steckt hinter einer teilweise so kon-trovers beurteilten Therapie?

Was ist so interessant an diesem Programm? Im Rahmen dieser Summer School of

Acupunture sollen Studenten die Wirk-mechanismen und Therapiemöglich-

keiten der Akupunktur in Theorie, Pra-xis und Dialog ergründen. Die Informationen sind brandaktuell und kommen aus erster Hand: Die Tutoren der DÄGfA sind allesamt junge Ärzte, die in der Lehre und Forschung tätig sind. Der Unterricht wird von erfahrenen Dozenten der DÄGfA begleitet. Das tra-ditionelle, aber auch das aktuelle Wissen

um Akupunktur ist eine Bereicherung für Medizinstudenten und alle werdenden

Ärzte. Nicht zuletzt deshalb wird im Rah-men dieser Veranstal-tung auch intensiv die Thematik des Arzt-Pa-tienten-Verhältnisses, insbesondere der durch diese Heilmethode be-dingte andere ärztliche Zugang zu Krankheit und Patient, beleuchtet. Ein Rahmenprogramm mit chinesischen und europäischen Inhalten rundet die Kurstage ab.

Was wird vo-rausgesetzt?Das Programm richtet sich an Studenten al-ler Semester mit Vor-kenntnissen auf dem Gebiet der Akupunk-tur, z.B. universitäre Vorlesungen.

Alles Infos unter:www.daegfa.de

Nadeln setzen: Was die Uni nicht lehrt, das vermittelt die Summer School of Acupuncture

Page 6: MEDI-LEARN Zeitung 03/2009

6Seite Juni/Juli 2009

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Bunte Treter für den KlinikalltagCrocs: Eine farbenfrohe Erfolgsgeschichtevon Dominika Sobecki (MEDI-LEARN)

Auf Station sind sie der Renner und auch im OP – wo die Schuhe ja

eigentlich werden – sind sie immer öf-ter zu sehen: Crocs. Die federleichten, farbenfrohen Latschen aus Amerika sind bei Medizinstudenten, Ärzten und Pflegepersonal gleichermaßen beliebt. MEDI-LEARN hat sich in die Fußstap-fen der Erfolgs-Treter begeben. Wie schon viele andere Schuhtrends zu-vor, kamen auch die bunten Croc-Pla-stiktreter aus den USA zu uns herüber. Die Firma Croc wurde 2002 in Colorado gegründet. Das ursprüngliche Geschäfts-modell: rutsch- und wasserfeste Schuhe für den Wassersport. Dementsprechend wurden die Plastiktreter zunächst aus-schließlich auf Bootsmessen präsen-tiert. Doch bald fanden die praktischen Schuhe auch andere Verwender: Es stell-te sich heraus, dass sie sich auch bestens für die Großküche, den Garten und eben für Arztpraxen und Kliniken eignen.

Stethoskop-Krawatten sind die Kroko-Latschen das Accessoire schlechthin, um den Krankenhaus-Look aufzupeppen. Allein das Modell „Cayman“ ist in Dut-zenden von Tönen erhältlich – von Alt-rosa über Zitronengelb bis hin zu Khaki – und erscheint mit verschiedenen So-ckenfarben kombiniert noch farbenfro-her. Manch einer scheint sich nicht für ein Paar der bunten Schuhe entscheiden zu können, weshalb er gleich zwei ver-schiedenfarbige Crocs anzieht. Die Fersenriemchen werden je nach Ge-schmack hinten oder (verbotenerweise) vorne getragen – und sie lassen sich farb-lich variieren. Den ultimativen Individu-alisierungsfaktor jedoch bietet das riesige Angebot an Zubehör: Besonders begehrt sind die so genannten „Jibbitz“, kleine Anstecker aus Gummi, die in Hunderten von Variationen erhältlich sind und aus dem Plastik-Massenprodukt ein Unikum machen: Glitzersteinen und Sternchen

auf rosafarbenem Schuh, SpongeBob, Patrick und Mr. Krebs auf einem blauen, oder Gänseblümchen, Marienkäfern und Schmetterlingen auf grünem Croc – da ist die Frühlingswiese auf Schritt und Tritt dabei!

Original und FälschungDer Erfolg ruft – wie immer – billige Nachahmer hervor: Kosten die Caymans durchschnittlich rund 40 Euro, liegen die täuschend echt aussehenden Imitate, die es mittlerweile in jeder Fußgängerzone gibt, oft nicht mehr als eine Handvoll Jibbitz, deren Preis bei rund drei Euro liegt. Und auch zu diesen gibt es an fast jeder Ecke preiswertere Alternativen. Lohnt es sich denn überhaupt, zum Ori-ginal zu greifen? Für alle, die ihre Treter viel tragen – und das ist bei der Arbeit der Fall – mit Sicherheit, denn die Crocs bestehen aus einem leichten und gleich-

Zum Erfolg der Marke trugen nicht zu-letzt Weltstars wie Madonna, Victoria Beckham, Jack Nicholson oder Al Pacino bei, die sich mit den farbigen Funktions-schuhen in der Öffentlichkeit zeigten und sie zum „dernier cri“ in der Schuh- und Modewelt machten. Mittlerweile gibt es Dutzende von Croc-Modellen für Beruf und Freizeit: Latschen mit flauschiger Felleinlage, Gummistiefel und sogar Flip-Flops oder Ballerinas. Unter Klinikmitarbeitern weltweit ist das Modell „Cayman“ gera-de das angesagteste Schuhwerk.

Meine Latschen: einmalig wie ich!Dass die Crocs so hoch im Klinik-Kurs stehen, ist nicht verwunderlich: Denn der Trend beim sonst so uniformen Klinik-Outfit steht zurzeit eindeutig im Zei-chen des Individualismus: Neben phan-tasievoll gemusterten OP-Hauben und

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www.medi-learn.deMLZJuni/Juli 2009 7Seite

Wir bedanken uns bei der Bergfreunde GmbH (www.bergfreunde.de/crocs-shop), die uns die präsentierten Crocs und Jibbitz zur Verfügung gestellt hat!

Mehr Informationen unter: www.medi-learn.de/crocs

zeitig robusten Kunstharz, das sich bei Erwärmung der Fußform anpasst und in dem sich Keime nur schwer festsetzen können. Die meisten Imitate sind zwar ebenfalls aus einem sehr leichten Ma-terial, dieses verschleißt jedoch oft viel schneller als der Croc-Grundstoff und ist auch ansonsten meist von deutlich niedrigerer Qualität. Das Fußbett der Originale ist orthopädisch geformt, die Nachbauten besitzen dieses oft nicht und bieten so einen geringeren Tragekomfort.

Verbannung aus Kliniken?Trotz Hype: In der Klinik ist das Kroko-dil vom Aussterben bedroht. Häuser in Schweden, Österreich und der Schweiz haben die bunten Schlappen schon von ihren Stationen verbannt. Die Schuhe können sich elektrisch aufladen, Stö-rungen bei elektronischen Geräten auslö-sen und schlimmstenfalls Herzpatienten gefährden, weil sie – im Gegensatz zu herkömmlichen OP- und Stationsschu-hen – nicht antistatisch seien, so die Begründung. Bei uns ist ein Verbot der

beliebten Schlappen bislang noch nicht in Aussicht. Die Berliner Charité jedoch prüft, inwieweit die im Ausland geäu-ßerten Bedenken berechtigt sind. Es ist allerdings auch sehr gut möglich, dass bis dahin die Sperre bei unseren Nachbarn wieder aufgehoben wird. Ein schwedischer Intensivmediziner – und ganz offensichtlich Croc-Fan – hat einen so genannten „SafeClip“ entwickelt: Die Plastikspange ist an den Schuhen anzu-bringen und soll diese erden. Online ist der „SafeClip“ bereits erhältlich.

Germany´s Next Croc ModelHast du Lust bekommen, dich an deinen Füßen kreativ auszutoben? Oder bist du längst Croc-Fan und immer auf der Su-che nach neuen Variationsideen? Dann lass dich inspirieren! In einem kunterb-unten Fotoshooting haben unsere Medi-Models Judith, Lena und Adrian etliche Farbvarianten und Jibbitz-Kombinati-onen für die beliebten „Cayman“ Crocs ausprobiert, die du in unserer Galerie ausführlich betrachten kannst!

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8Seite Juni/Juli 2009

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Mal in die Ferne schweifen … von Werner Becker(Deutsche Ärzteversicherung)

...und ein Geheimtipp vorweg von einem, der eine Auslandsfamulatur schon hinter sich hat: Ein kleiner Survival-Beutel mit Loperamid, Ibuprofen, Paracetamol, Fenistil-Gel und Metoclopramid-Tropfen hat noch nie geschadet. Und da wir beim Thema Vorsorge und Absicherung sind ein zweiter Tipp: Die richtige Versicherung, über die vor einer Famulatur in einem fremden Land nachzudenken ist.

Was raten die Versicherer, die sich auf medizinische Heilberufe spe-zialisiert und seit Jahrzehnten jun-ge Mediziner in ihr Famulaturland begleiten?

Hierzu Patrick Weidinger, Rechts-anwalt und Spezialist für Haftpflicht bei der Deutschen Ärzteversiche-rung: „Für den Famulant steht ja das erste praktische Tun am Pati-enten an der Spitze und somit ist die Haftpflichtversicherung ein absolu-tes Muss. Sie sichert die beruflichen und privaten Haftpflichtrisiken ab, bezahlt, wenn die Forderung be-rechtigt ist und wehrt unberechtigte Forderungen ab. Wichtig ist - zwei-tens - auch die Unfallversicherung, denn sie schützt weltweit und rund um die Uhr. Die Absicherung sollte neben dem unerlässlichen Invaliditätsschutz in jedem Fall auch Bergungskosten enthalten. In dem Zusammenhang ist - drittens - die Krankenversiche-rung anzusprechen. Natürlich hat jeder Student eine Krankenversi-cherung. Diese gilt jedoch, wenn sie über eine gesetzliche Krankenkasse besteht, nur für Deutschland. Das bedeutet im Klartext, dass das Kostenrisiko beim Famulant liegt. Eine Auslandskrankenversicherung einschließlich angemessener Rege-lung für den Fall eines Rücktrans-portes aus medizinischen Gründen ist deshalb unbedingt zu empfehlen.“

Damit das Thema Versicherung nicht zum Alptraum wird, hat die Deutsche Ärzteversicherung ein „Famulaturpaket“ für das Aus-land geschnürt. Dies bündelt die für einen Famulanten notwendige Vorsorge im Bereich Berufs- und Privathaftpflicht-Versicherung, Un-fallversicherung und Auslandsreise-krankenversicherung.

Diese drei Versicherungen lassen sich bequem im Baukastenprinzip ganz nach den persönlichen Bedürf-nissen kombinieren. Informationen hierzu sind unter [email protected] oder Te-lefon 0221 148 22700 anzufordern.

Und noch ein Tipp: Von über 60 Ländern hat die Deut-sche Ärzteversicherung die wich-tigsten Informationen für eine Fa-mulatur zusammengestellt. Diese „Länderinfos“ mit Basisdaten über Land und Leute, Einreisebe-stimmungen, wichtigen Adressen, Fördermöglichkeiten und vieles mehr sind unter www.aerzteversi-cherung.de kostenlos zu bestellen.

Famulatur im Ausland „Man sieht nur, was man weiß“ Erste Erfahrungen im Präp-Kurs ein Interviewvon Bea*

In unserer Interview-Reihe mit Medi-zinstudenten, die den Präp-Kurs ab-

solviert haben, haben wir dieses Mal mit Studentin Bea* gesprochen.

Bea, kannst du dich noch an den Augen-blick und die Szene erinnern, als du den Präp-Saal zum ersten Mal betreten hast? Wie sah das aus und was ging dabei in dir vor? Mein erster Tag im Präp-Saal war ei-gentlich weniger schlimm als zunächst vermutet. Auch wenn mir meine Eltern, die selbst Mediziner sind, schon einiges im Vorfeld erzählen konnten: So richtig habe ich mir das alles nicht vorstellen können und vor allem hab ich mich selbst dabei nicht gesehen. Als ich den Raum betrat, waren die 25 Leichen alle abgedeckt. Dennoch war es ein Schreck-moment. Allerdings waren die meisten Studenten schon im Saal und es war laut und alle haben geredet, wie in einer „normalen“ Vorlesung – das fiel mir ei-gentlich besonders auf.

enttäuscht,wie schneLL man scham und hemmschweLLe

aBgeLegt hat

Hast du auch im Vorfeld vor dem ersten Termin des Präp-Kurses schon vermehrt an das „erste Mal Präppen“ gedacht? Wurde das Thema in der Vorlesung aus-führlicher behandelt?Es gab vor dem ersten Termin eine Vor-lesung, die einmal zum Inhalt hatte, was wir alles besorgen sollen und brauchen werden im Verlauf des Präp-Kurses und zum anderen, wie wir vorgehen wür-den. Außerdem wurde die Einteilung bekannt gegeben und Verhaltensmaß-regeln genannt. Ich habe schon hin und wieder an das „erste Mal Präppen“ ge-dacht und mich sehr auf den Kurs ge-freut – endlich richtige Medizin!

Mit welchen Erwartungen bist du in den Präpkurs gegangen? Wurden Sie erfüllt oder eher enttäuscht?Enttäuscht war ich, wie schnell man die Scham und die Hemmschwelle abgelegt hat, dass man hier gerade einem Men-schen die Haut abtrennt. Auch die Tisch-gespräche waren nicht immer angebracht – unsere Leiche war etwas stattlicher und darüber wurden viele Witze gemacht. Ich habe mich selbst einmal erwischt, wie ich im Präp-Saal zum Spaß einen Hand-schuh mit Wasser füllte, um meine Mit-studenten zu ärgern und damit nass zu spritzen – Gott sei Dank wurde mir mein Verhalten recht schnell bewusst und ich habe damit aufgehört. Aber das zeigt, wie schnell man die Umstände vergisst. Insgesamt wurden meine Erwartungen, was die Anatomie angeht, allerdings bei weitem übertroffen. Es war einfach un-heimlich interessant und wir haben so viel gelernt und gesehen!

unsere Leiche war etwas stattLicher

Was war in deinen Augen das absolute Highlight des Präp-Kurses?Begeistert haben mich die Kopfpräpa-rationen. Wir haben sogar mit dem Pro-fessor die Pars petrosa aufgehämmert, um die Gehörknöchelchen zu sehen! Ein weiteres Highlight ist auch der moderne Präp-Saal mit einer komplett neuen Kli-maanlage – man konnte danach in die Bahn steigen, ohne sich umzuziehen.

Welches Themengebiet fandest du am

schwierigsten zu lernen?Am komplexesten war die Neuroanato-mie und am schwierigsten empfand ich das Kopf-Testat – und die Eingeweide, der Bereich hat vom Umfang her einfach kein Ende genommen!

Was hat dir beim Präppen am meisten Spaß gemacht?Durchzublicken! Man sieht nur, was man weiß. Wenn es auf eine Prüfung zu-ging und man schon vieles wusste, hat es immer am meisten Spaß gemacht – egal bei was.

Und im Gegenzug: was fan-dest du beim Präp-Kurs

am unangenehmsten?Handschuhe an, Handschuhe aus – im Atlas nachschla-gen und wieder von vorne. Oh nein!

Wie häufig und wie lange fand der Präp-kurs statt?

Ein Semester lang, Montag bis Donners-tag 13 bis 17 Uhr, und

freitags freiwillig.

Konnten am Präp-Nachmittag alle gleichzeitig und im Team präparieren oder ging das ab-wechselnd?

Wir waren zehn Leute an einem Tisch und man behindert sich schon

ein wenig, vor allem am Anfang. Wir haben meist abwechselnd präpariert,

an externen Präparaten gelernt und Pause gemacht.

Famulatur im Ausland? Aber bitte mit großem Schutz, für kleines Geld!Auch wenn Sie nicht gleich in eine Dschungelklinik gehen – eine Auslandsfamulatur bringt immer Risiken mit sich, für die kein Versicherungsschutz besteht. Haftpflicht, Unfall, Krankheit: Schützen Sie sich mit dem Auslands-Famulatur-Paket der Deutschen Ärzteversicherung.

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Das 3B-Scientific Anatomie-SpecialDieser Artikel ist Teil des Themenspecials rund um den Bereich Anatomie, den wir euch in Kooperation mit 3B Scientific und in der MLZ ausführlich vorstellen.

Weitere Infos auch online unter:www.medi-learn.de/anatomie

Wie waren die Prüfungen?Alle drei Wochen fand ein Testat statt: Arm, Becken und Bein, Eingeweide, Kopf, Neuroanatomie.

wir haBen sogar die Pars Pe-trosa aufgehämmert

Wurde über die Herkunft der Personen gesprochen und den vorgebenen Ablauf, wie man sich der Lehre und Wissenschaft z.B. für den Anatomie-Kurs zur Verfü-gung stellen kann?Ja, in der Einführung. Das war sehr in-teressant – ich wusste nicht, dass es tat-sächlich Geld kostet, sich zur Verfügung zu stellen!

Gab es nach dem Ende des Präp-Kurses eine Trauerfeier? Eine Trauerfeier gibt es, an der wir als Kursbesucher auch teilnehmen werden. Sie hat in diesem Semester aber noch nicht stattgefunden.

Würdest du den Präp-Kurs noch einmal absolvieren oder bist du der Ansicht, dass einmal genügt?Wenn ich die Möglichkeit dazu hätte, würde ich den Kurs sicherlich noch ein-mal besuchen. Es war wirklich genial!

meine erwartungen wurden Bei weitem üBertroffen

Dein Tipp für Studenten, die den Präp-Kurs noch vor sich haben?Klare Sache: Immer schön mitlernen – denn dann macht es am meisten Spaß!

*Name von der Redaktion geändert

Das Erlernen der Anatomie an Leichen ist Highlight der Vorklinik

Page 9: MEDI-LEARN Zeitung 03/2009

www.medi-learn.deMLZJuni/Juli 2009 9Seite

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Ein Tertial in der KaribikErfahrungsbericht aus Grenada, West Indies von Corinna Bartels

Es muss an der wunderschönen Land-schaft und den Traumstränden liegen:

In der Karibik läuft alles etwas gelassener ab. Sogar im Krankenhaus. Corinna Bar-tels berichtet aus Grenada, West Indies.

Mein Chirurgietertial im englischspra-chigen Raum absolvieren und keine rie-sigen Studiengebühren zahlen – das ist in der Karibik möglich. Darum habe ich mich für die Antillen-Insel Grenada ent-schieden, zudem ist die Anreise einfach und auf meine Bewerbung wurde nett geantwortet. Zuständig für die PJler und Famulanten, beides im Englischen als „medical elective“ bekannt, ist Berna-dette Brown, Sekretärin von Dr. Emma Thomson, CMO („chief medical officer“) des Hauses. Es empfiehlt sich, per E-Mail (Kontaktdaten liegen MEDI-LEARN vor, d. Red.) bei Frau Brown anzufragen, ob für den gewünschten Zeitraum eine Stelle frei ist. Ich habe gleich meinen Lebenslauf mitgeschickt. Es hat einige Zeit gedauert, bis die liebe Frau Brown geantwortet hat, dann aber sehr nett. Sie schickte mir Informationen über Land und Leute zu sowie über mögliche Un-terkünfte. Kurz vor Antritt des PJ erhielt ich dann ein Bestätigungsschreiben für die Heimatuni.

Keine Studiengebühren!Das Schöne an Grenada ist, dass es gibt keine Studiengebühren gibt. Bis auf die E-Mail entsteht kein Aufwand, denn auch für den Aufenthalt benötigt man kein Vi-sum. Man darf offiziell drei Monate im Land sein, bekommt aber jederzeit eine Verlängerung ausgestellt.Das General Hospital in St. Georges, nimmt nur ausländische Studenten auf, häufig aus England oder Deutschland. Grenada gehört heute noch zum Com-monwealth und ist daher im Vereinten Königreich besser bekannt. Auf Grena-da gibt es auch eine Universität (SGU), die aber amerikanisch ist. Die Vorkli-nik können amerikanische Studenten so in Grenada absolvieren, die Klinik machen sie dann in den Staaten oder in UK, daher sind sonst keine Studenten im Krankenhaus.

Entspanntes ArbeitenAuf Station arbeitet man zusammen mit den „Interns“, Ärzten im ersten Jahr. Wer engagiert ist, bekommt eigene Patienten bzw. macht die Visite („ward round“) mit den „Interns“ zusammen und kann in die jeweiligen Patientenakten Plan, Prozedere etc. hineinschreiben. Wer lie-ber mehr Freizeit haben möchte, nimmt Blut ab, legt Zugänge, schreibt EKGs – und geht dann wieder. Man muss aber jeden Tag in eine Liste bei Frau Brown eintragen, wann man gekommen ist und

wieder geht. Die Zeiten sind ihr egal, Hauptsache man hat

sich eingetragen. Freitags um zwölf fin-det für die „Interns“ und die Studenten eine „teaching unit“ mit Dr. Thomson statt, die von den jungen Ärzten vorbe-reitet und mit Dr. Thomson nachbespro-chen wird.Mit den Oberärzten hat man weniger zu tun. Die kommen nur zweimal pro Wo-che in die Klinik zur Visite. Dann aller-dings kann man durchaus etwas lernen! Weiterhin lernte ich Magensonden zu le-gen, Diabetische Füße zu versorgen und Nekrosen abzutragen.Die OP-Tage sind nur Montag und Dienstag. Da wird dann gerne gese-hen, dass man bis zum Nachmittag bleibt, ansonsten bin ich oft gegen Mittag gegangen. Schnell merkt man: In der Karibik läuft alles etwas langsamer ab, und so natürlich auch in der Klinik. Keiner hetzt und eilt. Das ist schon eine Umstellung!

Wohnen am Strand Die Informationen zu den Unterkünften bekommt man von Frau Brown zuge-schickt. Da fällt aber schnell auf, dass die Preise in US-Dollar angegeben werden und sehr hoch sind (pro Monat zwischen 400 und 700 USD). Ich wählte eine pri-vate Unterkunft, also keine kleine Feri-enanlage wie die sonstigen Unterkünfte, einen Bungalow mit einer großen Küche, Schlafzimmer, Terrasse und WLAN für rund 250 Euro im Monat. Das Beste: Er befindet sich am Grand Anse Beach, dem Hauptstrand der Insel (auch diese Adres-se ist uns natürlich bekannt, d. Red.). Grenada ist wunderschön, hat vielfäl-tige Natur mit schönen Sandstränden, aber auch Steilküste und schwarzem Vukansand, sowie Regelwald und ei-nige Wasserfälle. Die Grenadiner sind immer sehr hilfsbereit, zum Beispiel bei der Wegbeschreibung. Ich war von Juni bis Oktober 2008 dort, genau in der Regenzeit und Hurrikane-Saison. Es hat geregnet, jedoch nie ei-nen ganzen Tag hindurch, Grenada ist also durchaus auch in dieser Jahreszeit zu empfehlen. Besonders, da von No-vember bis April die Kreuzfahrtschiffe Grenada ansteuern und die Insel deut-lich voller wird. Das karibische Essen ist super und die Insel ist völlig sicher. Auch als Frau kann man abends alleine unterwegs sein. Das ist der große Unterschied zu vielen an-deren karibischen Inseln, dafür gibt man gerne mehr Geld für Unterkunft und Es-sen aus. Die Insel hat ihren ursprünglichen Charakter bewahrt, wird aber sicher in den nächsten Jahren touristischer werden.

Ideal zum Tauchen!Zum Abschluss noch ein Tipp: Tauchen. Ich habe auf Grenada einen Tauchschein

gemacht, denn die Un-terwasserwelt

der Insel ist einfach wunderbar. Wen es auch reizt, sollte bei „Grenada Dive“ am Ende des Grand Anse Beach vorbeischau-en: Hier gibt es Ver-günstigungen

für Studenten, da die Frau, die zusammen mit ihrem Mann die Schule leitet, eine Ärztin aus England ist. Viel Spaß!

Üppiges Grün, traumhafte Strände: Grenada ist beliebte Kreuzfahrt-Station

Taucherparadies Grenada: Das sollte sich kein Besucher entgehen lassen!

Page 10: MEDI-LEARN Zeitung 03/2009

10Seite Juni/Juli 2009

www.medi-learn.deMLZ

IMPRESSUMHerausgeber: MEDI-LEARN, ISSN 1860-8590 Elisabethstraße 9, 35037 Marburg/LahnTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected], www.medi-learn.de

Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Trojan Urban, Dr. Marlies Weier, Dr. Lilian Goharian, Dominika Sobecki,Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld

Lektorat: Jan-Peter Wulf und Simone Arnold

Layout & Graphik: Kristina Junghans und Kjell Wierig

Berichte: Lydia Collet, Dominika Sobecki, Dr.med. Johannes Fleckenstein, Bea, Katharina Rösmann, Susanne Waibel, Kerstin Paulsen , Corinna Bartels, Dr. Hagen Graf Einsiedel , Dr. Annette Tuffs (idw); Models: Lena Greve, Judith Manns, Adrian Walkusch

Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/LahnTel: 0 64 21/17 32 60, Telefax: 0 64 21/17 32 69

Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Olbrichtweg 11, 24145 KielTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected]. – Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005.

Bildnachweis: www.photocase.com, www.istockphoto.com, www.sxc.hu, www.pixelquelle.de, Grenada Tourism, Artikelautoren, www.flickr.com

Erscheinungsort: MarburgDie MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu-stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter: [email protected].

Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluss ist am 30. September 2009. Die Gewinner werden regelmäßig im Internet unter www.medi-learn.de/gewinner bekannt gegeben.

Dein Artikel bei MEDI-LEARN? Wir freuen uns über die Zusendung von Erfahrungs-berichten und anderen Artikeln und belohnen die Autoren mit Fachbüchern. Alle weiteren Infos findest du unter www.medi-learn.de/artikel.

Wie gefällt dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung?

Unter www.medi-learn.de/gw121 findest du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn du uns deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich. Unter allen Teilnehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 Euro. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist du dabei!

Deine Meinung ist uns wichtig!

NEU!Der Hammerplan von MEDI-LEARN

In 100 Tagen zum 2. Staatsexamen

Der 2. Abschnitt der Ärztlichen Prüfung um-fasst laut neuer AO das gesamte klinische Wis-sen, so dass die gefor-derte Stoffmenge kaum zu bewältigen scheint.

Eine genauere Analyse der bisherigen Hammer-examina hat jedoch ge-zeigt, dass inhaltlich eine große Übereinstimmung mit dem alten 2. Staats-examen gegeben ist, während der Stoff des alten 1. Staatsexamens kaum geprüft wird.

Dieser Analyse folgend haben wir einen Lern-plan zusammen gestellt, in dem der Lernstoff auf das Wesentliche redu-ziert, strukturiert und auf 100 Tage verteilt wurde.

Der 100-Tage-Lernplan und ausführliche Erläu-terungen mit zusätzli-chem Kreuzplan stehen im Internet zur Verfü-gung unter:

www.medi-learn.de/ hammerplan

Im interdisziplinären Trainingszen-trum Aachen (AIXTRA) erhalten

Medizinstudenten ab dem ersten Seme-ster praxisnahe und professionelle Aus-bildung. Lest den Erfahrungsbericht einer PJlerin.

AIXTRA, das Aachener interdiszipli-näre Trainingszentrum für medizinische Ausbildung, existiert seit dem Winterse-mester 2005. Es im Rahmen eines von der medizinischen Fakultät geförderten innovativen Lehrprojektes ins Leben gerufen und ist kontinuierlich weiterent-wickelt worden. Im Jahr 2007 erhielt das AIXTRA den Lehrpreis der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) für seine professionellen, von kompetenten Dozenten geleiteten und praktischen Unterrichtskurse. Derzeit sind zwei ärztliche Mitarbeiter mit der Organisation betraut. Rund 15 verschiedene klinische Abteilungen sind beteiligt und rund 20 studentische Hilfs-kräfte mit der Durchführung des Kursan-gebotes beschäftigt.

Teilnahme ab dem ersten Semester Die kostenlose Teilnahme ist für alle Studierenden in der Regel vom ersten Semester an möglich. So erlernt man von Anfang an wichtige klinische Fer-tigkeiten und kann sich auch optimal auf Klausuren und Prüfungen vorberei-ten. Das Kursangebot ist zahlreich und vielseitig, sodass Praxiskenntnisse für alle klinischen Bereiche erworben wer-den, die später schließlich beherrscht werden müssen. Im letzten Semester nahmen ca. 700 Stu-denten an den insgesamt 130 fakultativen Kursen teil, die über das gesamte Seme-ster angeboten werden. Hinzu kamen 900 Studenten, die im Rahmen von Pflicht-veranstaltungen praktische Kursteile im AIXTRA besuchten.

KursbeispieleIn Punktionskursen erlernen die Teil-nehmer z.B. steriles Arbeiten, die Ve-nenpunktion mit Blutabnahme und Ve-nenverweilkanüle, ZVK-Anlage und arterielle Punktion. Im Kurs „Airway-Management” werden die Techniken der Atemwegssicherung mit Maskenbe-atmung, Anwendung von Larynxmaske und Larynxtubus sowie endotrachealer Intubation vermittelt. Die Kurse „Basic Life Support (BLS)“ für Kinder und Erwachsene sowie der

CRM-Kurs (Crisis Ressource Manage-ment, zu Deutsch Zwischenfallsmanage-ment) für besondere Notfallsituationen vermittelten wichtige Basisfertigkeiten in der Notfallmedizin. Hier wird die Durchführung lebensrettender und le-benserhaltender Maßnahmen trainiert, die im Rahmen einer kardiopulmonalen Reanimation durchgeführt werden müs-

sen: Mund-zu-Mund-Beatmung, Herz-druckmassage und die Verwendung von automatisierten externen Defibril-latoren (AED). Unter der Anleitung von Dozenten aus der Klinik für Anäs-thesie werden an speziell vorbereiteten „Dummies“ durch extern gesteuerte Herzkreislauf- und Sprachfunktion ver-schiedene Notfall -und Krisenszenari-en durchlaufen.

nähen Lernen an hähnchenschenKeLn

Der „Abdomen-Sonographie-Kurs“ ver-mittelt an vier Terminen die Grundlagen-technik zur Durchführung der Sonographie an Abdomen und Schilddrüse. Außerdem gibt es einen gynäkologischen Sonogra-phie-Kurs: Am Sonographie-Simulator er-lernen die Studierenden die Grundzüge der gynäkologischen und Pränatal-Diagnostik. Im Kurs „Nähen und Knoten“ üben die Teilnehmer unter Anleitung der Ärzte aus den chirurgischen Kliniken Techniken und Fertigkeiten wie z.B. Ligaturen, Knoten und Hautnähte am mitgebrachten Hähnchenschenkeln. Nach jedem Kurs gibt es noch eine Übungsstunde ohne Dozent, wodurch genug Zeit bleibt, die Techniken zu vertiefen. „Wenn man die ganze Palette von den Basis-Kursen bis zu den fortgeschrittenen Kursen mit Fas-zien und- Sehnennaht mitmacht bringt man jeden Arzt im OP aus der Fassung wenn man dort sein Können unter Be-weis stellen kann“, berichtet eine be-geisterte Studentin.

studierende VerLieren die angst, BLasenKatheter an „echten“ Patienten zu Ver-

Legen Ein weiterer wichtiger Kurs ist der „Bla-senkatheterisierungskurs“: An Modellen wird das Anlegen eines Blasenkatheters erlernt. „Wer an einem solchen Kurs teilgenommen hat, verliert die Angst, es

beim echten Patienten durchzuführen“ lautet die Beurteilung einer Studentin.

Erfahrung durch ÜbungUnd das gilt nicht nur für den Blasen-katheterkurs: Lernen, Trainieren, Op-timieren lautet das Ziel des AIXTRA-Kursangebotes. Hemmungen abbauen, Erfahrung durch Übung gewinnen und

die Fertigkeiten durch häufiges Durch-führen festigen, „die Angst vor dem Ech-ten verlieren, Routineabläufe erlernen und wissen, welche Algorithmen in den speziellen Fällen abzuarbeiten sind“, so die Selbstbeschreibung.

dozenten Kommen aus aLLen fachBereichen

Damit dieses Ziel auch erreicht wird, ist ein Team aus Dozenten notwendig, die sich aus den unterschiedlichsten Fachbereichen

AIXTRA: Per „Hands-on“ zum perfekten Handlungswissenvon Lydia Collet

Nähen lernen an Hähnchenschenkeln

zusammensetzen, z.B. Ärzte aus der Urolo-gie in den Blasenkatheterisierungskursen, die Anästhesie und Kinderheilkunde in den BLS-Kursen, Innere Medizin in den Sono-graphie- Kursen und die Chirurgischen Fä-cher in den Naht- und Knotenkursen.

Viele ZusatzangeboteSeit kurzem ist dem AIXTRA auch das

sog. AIXSIM (Aachener Interdisziplinäres Medi-zinisches Simulations-zentrum am Universi-tätsklinikum Aachen). Hier können Studenten an verschiedenen Simu-latoren arbeiten lernen, etwa im Kurs „Versor-gung eines Neugebore-nen/Säuglings“ unter der Leitung der Klinik für Kinder- und Jugendme-dizin in Zusammenarbeit mit der Klinik für Anäs-thesiologie. Im Medien-Skillslab, das sich seit dem Winterseme-ster 2006 im Zentrum des Skillslab AIXTRA befin-det, können Studierende an PCs ausgewählte E-Learning-Anwendungen benutzen. In einer Prä-senz-Bibliothek können sie sich ausgewählter und

topaktueller Literatur sowie einer Samm-lung anatomischer Modelle und Schauta-feln für das modellhafte einprägsame Ler-nen bedienen. Wenn ihr Lust habt, mehr über AIXTRA zu erfahren, dann schaut doch einfach auf die Homepage unter www.aixtra.rwth-aachen.de!

Gibt es an Eurer Uni auch ein solches praktisches Ausbildungsangebot? Dann schreibt uns eine Info-Mail: Wir suchen ständig Studierende, die über innovative Lernmethoden an ihren Unis berichten! Kontakt: [email protected]

Im AIXTRA lernen die Studenten ab Semester

eins praxisbezogen

Nicht zum Verzehr gedacht: An diesen Hähnchenschenkeln wird das Nähen gelernt

Page 11: MEDI-LEARN Zeitung 03/2009

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Alles neu macht nicht nur der Mai, sondern auch MEDI-LEARN: Wir haben unseren Startseitenbereich einem „Online-Frühjahrsputz“ unterzogen: Ab sofort findest du auf 14 neuen Unterstartseiten wöchentlich mehrfach wechselnde Infos zu allen Studien- und Berufsphasen. Von der ZVS-Bewerbung bis zur Facharztprüfung:

Handverlesen für dich! Schau dir unter www.medi-learn.de den komplett neu gestalteten Einstiegsbereich unserer Webseite einmal an – von Grund auf renoviert, findest du hier drei klar unterteilte Bereiche: Erstens den Zeitstrahl in der Mitte, zweitens Navigationshilfen am rechten Rand und drittens eine nach Firmenbereichen gegliederte Darstellung im unteren Abschnitt. So findest du kinderleicht und intuitiv immer das, was du zu deiner Information oder zu deiner Unterhaltung gerade suchst. Wir stellen dir nun diese drei neuen Bereiche nacheinander kurz vor.

Mit 14 neuen Startseiten schneller zur Information

Das Herzstück: die neue Einstiegsseite Das „Herzstück“ der neuen Einstiegssei-te von MEDI-LEARN ist der nach Aus-bildungs- und Berufsphasen gegliederte Zeitstrahl in der Mitte. Dieser Werdegang jedes Mediziners wird mit einer „Evolu-tion of Medicine“ (Abi bis Facharzt) un-seres Cartoonisten Daniel Lüdeling alias Rippenspreizer optisch hübsch garniert. Der Einstieg in deine Studienphase wird dir einfach gemacht, so dass du ohne Zeitverlust dorthin gelangst, wo die für dich passenden Infos und lesenswerte Neuigkeiten auf dich warten.

Ständig neuer ContentJede Studien- und Berufsphase wird stän-dig mit neuen Infos aufgefrischt. Es lohnt sich also, mehrfach wöchentlich vorbeizu-schauen! Wenn du dich auf dem Zeitstrahl durchklickst, gelangst du vom Abitur bis zur Facharztprüfung zu entsprechenden Unterstartseiten. Auf diesen findest du von nun an geballte Infos speziell für jede Phase. Hier steht eine Menge häufiger aktualisierter Inhalte für dich steht bereit. Ob Erfahrungsbericht, Blog-Beitrag, Fo-rendiskussion oder Servicedienst: Unsere Redaktion sucht mehrfach wöchentlich neue, zugeschnittene Infos für dich raus. So bist du immer rundum informiert und wirst dazu noch bestens unterhalten!

Schnell zum Ziel: NavigationshilfenIm rechten Bereich unserer neuen Ein-stiegsseite www.medi-learn.de findest du Hilfen, die dir zusätzliche Bereiche unserer Webseite erschließen. Mit ei-nem „Hüpfer“ gelangst Du von dort in fachspezifische Foren, die randvoll und rundum erneuerten Lokalbereiche (nä-here Infos dazu später) oder aber per A-Z-Index zu Inhal-ten wichtiger Schlagworte. Schneller geht es nicht!

Jetzt vorbeisurfen!Mach dich doch gleich einmal auf zu einem Erkundungsstreifzug durch die neuen Webseiten von MEDI-LEARN. Wir freuen uns auf deinen Besuch – und wir können Feedback (Verbesserungsvorschläge, Lob und Kritik) jederzeit gebrauchen! Wenn Dir also etwas auf- oder einfällt, mai-le uns: [email protected]!

Deine Redaktion MEDI-LEARN

Die Startseiten-RallyeGerne möchten wir dir live und in Farbe einen Einblick in die neuen Startseiten geben – noch dazu hast du die Chance auf tolle Lehrbuchgewinne! Was gibt es zu tun? Wir haben für dich auf den Startseiten beginnend beim Abitur bis hin zum Facharztgespräch jeweils einen Stan versteckt, der einen Buchstaben in die Lüfte hält. Suche zunächst die Portalseite www.medi-learn.de auf. Dort findest du in Sei-

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tenmitte einen Zeitstrahl mit einer Car-toon-Darstellung der Medizinerlaufbahn. Um das Lösungswort zu ermitteln, suchst du die einzelnen Bereichsseiten (Abi-tur, ZVS usw.) jeweils einmal auf und durchmusterst sie nach dem Stan. Das Lösungswort ergibt sich in Reihenfolge der Startseiten von links nach rechts, wie sie auf dem Zeitstrahl von Abitur bis zur Facharztprüfung angeordnet sind. In diesem Zuge erfährst du auch, wie

vielfältig wir dir passend zur Berufs-phase aktuelle und nützliche Infos in abwechslungsreicher Form präsentieren. Und das wöchentlich mehrfach aktuali-siert, so dass Wiedersehen Freude macht oder Wissen bringt, in jedem Fall emp-fehlenswert ist. Also: Reinklicken auf www.medi-learn.de und viel Spaß mit unserer Startseiten-Rallye!

Page 12: MEDI-LEARN Zeitung 03/2009

12Seite Juni/Juli 2009

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Die ExtraportionDiese Artikel findest du im Online-Teil unserer Zeitung:

Nachschlag

Online geht's weiterWie immer gibt es auch zu dieser Aus-gabe der MEDI-LEARN Zeitung wie-der eine Extraportion für besonders MLZ-Hungrige: Ausgabe 23 unseres Digitalen Nachschlags präsentiert dir weitere spannende Artikel – dieses Mal unter anderem zum Thema Erasmus – und Fortsetzungen von Beiträgen aus der gedruckten Version. Außerdem: ein Bericht über "Krieg und Medizin." All das erfährst du im Digitalen Nach-schlag. Er steht kostenlos als PDF im Internet zur Verfügung. Einfach die fol-gende Seite aufrufen:www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

Kommt zu kurz: AnatomieÜber 50 Prozent der Medizinischen Fa-kultäten in Deutschland haben ihre ana-tomischen Lehrstühle umgewidmet oder radikal das hierfür ausgebildete Personal abgebaut. Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie sieht die Patientenversor-gung gefährdet.

Krieg und MedizinMenschen erleiden im Krieg entsetzliche Verletzungen. Der Zerstörungsgewalt des Krieges steht das Ziel der ärztlichen Heilkunst gegenüber, Leiden zu lindern und Menschenleben zu retten. Eine Wi-dersprüchlichkeit, die jetzt in einer Aus-stellung in Dresden thematisiert wird.

Erasmus in KopenhagenZeit für den Kaffee zwischendurch, Ärzte, die viel erklären und Studenten, die selbst „werkeln“ dürfen: Mona Mähler wählte Kopenhagen für ihren Auslandsaufent-halt. Ihr Bericht aus der facettenreichen, spannenden Hauptstadt Dänemarks.

WHO im ModellDie Model United Nations (MUN) simulie-ren die Gremien der Vereinten Nationen, um Möglichkeiten und Einschränkungen dieser Riesen-Organisation zu veran-schaulichen. Auch die Weltgesundheitsor-ganisation WHO wird „nachgespielt“. Ein Nachbericht aus Den Haag.

Forschung

Ausland

Der European Medical Students' Choir (EMSC) existiert seit 1996

und verbindet Medizinstudenten und Ge-sangsenthusiasten aus ganz Europa. Der Chor tritt ein bis zwei Mal jährlich vor großem Publikum in Städten wie Stock-holm, Warschau oder Riga auf – neue Mitglieder sind willkommen! Chormit-glied Dr. Hagen Graf Einsiedel ist seit dem ersten Auftritt dabei. Wir haben ihn zum Singen, Reisen, Feiern und dem „Europäischen Gedanken“ interviewt.

Herr Dr. Graf Einsiedel, was war die Idee hinter der Chorgründung im Jahr 1996?Vasuki Sivagnavel, eine Medizinstuden-tin aus England, wollte ein Benefizkon-zert für den Wiederaufbau der während des Bosnienkriegs zerstörten Biblio-thek in Sarajevo organisieren. Die Idee, daraus einen Projektchor zu gründen, stammte von vier Berliner Teilnehmern des Sarajevo-Konzerts. Sie kamen zu dem Schluss, dass das Konzept „Medi-zinstudenten aus ganz Europa machen gemeinsam Chormusik“ unglaublich viel Spaß macht, den Horizont erweitert und Menschen tatsächlich verbindet – inzwi-schen gibt es sogar schon zwei „EMSC-Babys“! Bis heute sind 14 Konzertpro-jekte gefolgt.

Bei seiner Gründung hatte der EMSC etwa 70 Mitglieder, nun sind es mehr als 200. Wie sind die neuen Mitglieder dazugekommen?Wir sind ein Projekt-chor. Jeder neue Cho-rauftritt ist ein geson-dertes Projekt, für das sich Mu-

sik begeisterte bewerben kön-nen. Ich denke, ein Mitglied ist, wer einmal dabei war. Früher haben wir noch Serienbriefe an die europäischen Medizinfakultäten geschrieben, Poster beigelegt und um Aushang gebeten, dann natürlich die aktiven Sänger/in-nen angeschrieben und um Verteilung der Information gebeten. Nun geht das übers Internet.In einigen Ländern haben wir bis heu-te arge „Rekrutierungsprobleme“, z.B. Frankreich, Italien und Tschechien. Kernländer sind Deutschland, Polen, Holland, Slowenien, England, Lettland, Schweden und Spanien.

Wie sieht die Struktur aus bei so einem pan-europäischen Projekt?Es gibt keine formale, den einzelnen Projekten übergeordnete Struktur, also z.B. keinen Mitgliedsbeitrag, Sitzungen oder Ähnliches, und somit keine Sta-tuten, keine festen Regeln. Jedes Projekt

ist einzigartig. Jede neue Projektgruppe arbeitet anders, hat andere Vorstellungen – musikalisch, organisatorisch – und an-dere Ausgangsbedingungen, finanziell, kulturell und von der Größe des Organi-sationskomitees her.

Werden immer noch neue Sängerinnen und Sänger aufgenommen?Natürlich! Wenn wir nur bei den Leuten aus der „Hardcore-EMSC-Fraktion“ ver-blieben, müssten wir uns schon längst in „EMDC“ mit „D“ für „Doctors“ umben-annt haben und wären vermutlich kein aktiver Chor mehr.

Welche Anforderungen werden an neue Chormitglieder gestellt?Sie sollten singen können. Irgendwie mit Medizin zu tun haben. Im letzte-ren Punkt sind wir allerdings extrem inkonsequent, oder nennen wir es lie-ber: pragmatisch. Wir haben gefühl-te 30% Nichtmediziner in unseren Reihen, wenn nicht mehr. Das ist für uns überhaupt kein Nachteil, eher ein großer Vorteil. Zum Beispiel ist unser slowenischer Webmaster und EMSC-Urgestein Peter Pogacar Informatiker, sein polnisches Pendant Przemysław Sołdacki (Przemek) ebenfalls. Es kam schon vor, dass die jewei-

Medizinstudenten singen für Europa Der European Medical Students´ Choir - Interview mit Chormitglied Dr. Hagen Graf EinsiedelDas Gespräch führte Dominika Sobecki (MEDI-LEARN)

zusammen, teilweise auf einem wirk-lich sehr hohem Niveau. Dazu kommen natürlich Feste und Ausflüge. Einige unserer bisherigen Höhepunkte waren (definitiv ohne Anspruch auf Vollständigkeit): ein Picknick in einem schottischen Castle mit spontaner Singeinlage, ein halber Tag in einem extra für uns geöffneten türkischen Bad und anschließendes „Fish and Chips“-Essen mit Blick auf den Firth of Forth in Edinburgh, die Abschlussparty in Edinburgh mit Livemusik und schottischen Kreistän-zen. Oder: Ein Empfang in der Burg von Ljubljana mit spontaner, ausdau-ernder Singeinlage, oder eine Besichti-gungstour durch Lettland, oder Oster-eiersammeln in einem Park in Potsdam sowie sehr viele Partys...

…und für die Konzertgäste? Das kann ich ja selbst schwer beurtei-len. Vermutlich mögen sie die Idee des Chores. Je nach Projekt sind unsere Konzerte auch echte Kulturhighlights. In Ljubljana haben wir 1998 eine der groß-en Kirchen wieder eingeweiht, die zu So-wjetzeiten nicht als solche genutzt wurde – zusammen mit dem besten Orchester Sloweniens und mit Live-Übertragung im Fernsehen. In Stockholm haben wir 1999 im berühmten Vasa-Museum die Matt-

z.B. aus dem Umfeld des jeweiligen Or-ganisationskomitees, einzuwerben. Dazu kommen die Konzerteinnahmen. Wenn es einen Gesamtüberschuss gibt – das hat bisher tatsächlich immer funkti-oniert – gehen die Einnahmen meist an medizinische Hilfsorganisationen wie zum Beispiel Médecins Sans Frontières (Ärzte ohne Grenzen).

Was ist für Sie persönlich das Besondere am EMSC?Menschen, die im EMSC waren, werden sicher viel schwerer für nationalistisch-chauvinistische Denkweisen zu gewinnen sein als andere. Abwertende Sprüche über „die Polen“, „die Jugos“, „die Briten“ etc. erscheinen mir z.B. schlicht befremdlich, da ich viele verschiedene, meist sehr gute und interessante Erfahrungen mit realen Menschen aus diesen Ländern machen konnte. Über diese persönlichen Kontakte habe ich auch einen differenzierteren Blick bekommen auf die unterschiedlichen Län-der und die Lebensbedingungen dort. Mein Horizont hat sich im wahrsten Sinne des Wortes erweitert. „The European idea, translated into practice“ – so haben wir das am Anfang formuliert. Unter der „Eu-ropäischen Idee“ verstehe ich den – bisher insgesamt erfolgreichen! – Versuch, auf der Basis von gegenseitiger respektvoller Neugier die Unterschiede und Gemein-samkeiten mit anderen Nationen kennen zu lernen und als anregende Bereiche-rung anzunehmen. Auf dieser Grundlage

wird es möglich, die eigene nationale Identität besser

wahrzunehmen, sowie eine europäische Identität aufzubauen und mit konkreten Erfahrungen zu füllen.

Gibt es von Ihrer Seite noch etwas Wichtiges oder Interessantes zum EMSC zu berichten?Wir stemmen Projekte von zum Teil be-trächtlichen finanziellen Dimensionen (Kosten von zum Beispiel 30.000 Euro für Berlin 2002 oder Stockholm 1999) ohne Bezahlung, ohne großen Sponsor, aller-dings nicht ohne Eigennutz: Es ist näm-lich ein sehr gutes Gefühl, so etwas ge-schafft zu haben, und weil das Singen und das Feiern mit Menschen aus sehr unter-schiedlichen Kulturkreisen einfach sehr, sehr viel Spaß macht. Es „bereichert“ ei-nen persönlich!

Herr Dr. Graf Einsiedel, vielen Dank für das Inter-view!

PJ in CastlebarAus dem irischen Arbeitsalltag hat Susanne Waibel fast nur Gutes zu berichten. Wie aber bewirbt man sich für ein Tertial auf der „grü-nen Insel“ und welche Tipps gibt es für Unter-bringung und Ausflüge in die Umgebung? Das alles im zweiten Teil des PJ-Berichts.

Noch mehr YogaYoga wird immer beliebter. Mechtild Rös-mann berichtet im Interview, wie sie zum Yoga gekommen ist und schließlich sogar Yogalehrerin und Atemtherapeutin wurde. Außerdem: noch mehr Infos zum neuen Volkssport.

Alle Artikel findet ihr kostenlos unter:www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

PS: MLZ im DigitalaboUnter www.medi-learn.de/mlz kannst du die MEDI-LEARN Zeitung ab sofort im Digi-talabo als PDF gratis bestellen.

Medizinstudium

Wir verlosen Medical En-glish von Thieme – einfach Namen eintragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw155

ligen Organisations-komitees dringend Hil-fe brauchten und in ihrer Stadt und im Freundeskreis herumfragen mussten. Einige der Angefragten wollten helfen, aber eben auch mitsingen, und blieben dann dabei – wie so viele, die über lan-ge Jahre hinweg immer wieder mitma-chen, wenn sie erst einmal dabei sind…

Wie kann man Mitglied werden?Ganz einfach: Sich vor einem geplanten Konzert über unsere Homepage (www.emsc.org) bewerben und „musical expe-rience“ angeben. Das war’s schon.

Was macht die Konzerte des EMSC so be-sonders für Chormitglieder? Es ist wirklich schwer, das jemandem zu vermitteln, der es nicht selbst erlebt hat – singen Sie doch einfach mal mit! Stellen Sie sich vor, Sie reisten in ein anderes Land, lernten neue Leute ken-nen, träfen ggf. alte Freunde wieder und probten sehr intensiv eine Woche

häus-Passion gesungen. Je nach Konzert treten wir vor 300 bis fast

1000 Menschen auf, würde ich schätzen.

Wie übt der Chor? Finden die gemein-samen Proben erst beim jeweiligen Tref-fen statt, also dieses Jahr während der zehn Tage in Ljubljana?Genau so. Geprobt wird nur vor Ort. In Berlin zum Beispiel in der Hum-boldt Universität, da wir den Univer-sitätsmusikdirektor Prof. Alex als Di-rigenten hatten; in Stockholm in der studentischen Vereinigung Medicinska Föreningen auf dem Gelände des Ka-rolinska Institutet – ca. 50 m von dem Haus entfernt, wo das Nobelpreis-Ko-mitee tagt.

Wie finanziert sich der EMSC?Bei jedem Projekt geschieht das auf et-was andere Weise. Die Sänger zahlen allerdings immer einen kleinen Teilnah-mebeitrag. Meist schaffen wir es auch, Sponsorengelder und private Spenden,

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Juni/Juli 2009 13Seite

MLZ-SonderbeilageClubDer Club für

Medizinstudentenund junge Ärzte

Wir haben tolle neue Nachrichten für alle Clubmitglieder und sol-

che, die es werden möchten: Im neuen MEDI-LEARN Club wird ab sofort vieles anders – und das zu deinen Gunsten!

• Der Club wird für Studenten dauer-haft kostenfrei!

• Clubmitglieder erhalten eine Son-derausgabe der MEDI-LEARN Zei-tung!

• Clubmitglieder erhalten auf Wunsch eine kostenlose Hartmannbund-Mitgliedschaft

Gleich drei markante Neuerungen auf einmal. Du möchtest wissen, was genau sich ändert, und wie du von den Neu-erungen profitierst? In diesem Artikelbeantworten wir die wichtigsten Fragen rund um die neue Club-Struktur, die ab sofort für alle bisherigen und neuen Mitglieder gültig ist. Das ist natürlich auch eine Meldung zum Weitersagen, also: bring deine Kommilitonen mit in den Club!

Dein All-Inclusive-Paket für ein erfolgreiches Studium Lehrjahre sind keine Herrenjahre, das wissen Medizinstudenten und junge Ärzte nur all zu gut. Bist auch du öf-termalknappbeiKasse?InZeitenvongestiegenen Lebenshaltungskosten und Studiengebühren kann so mancher Stu-dent ein Lied davon singen, dass der ein oder andere Cent doch zwei Mal um-gedreht werden muss. Da freut es dich sicher zu hören, dass du demnächst ei-nen Kostenpunkt weniger hast, denn: Zukünftig wird die Mitgliedschaft im MEDI-LEARN Club für Studenten kom-plett umsonst!

MLZ zweimal pro Jahr gratis!Die kostenlose Mitgliedschaft ist zwar ein absolutes Highlight, jedoch nicht die einzige Neuerung im Club, die mit dem neuen Club-Modell auf dich zu-kommt: Zweimal jährlich bekommst du von uns je eine Ausgabe der MEDI-LEARN Zeitung (MLZ) inklusive Club-sonderseiten kostenlos und frei Haus geliefert! Damit wird die randvolle MLZ mit zusätzlichen interessanten Informa-

tionen, Reportagen und Interviews für junge Mediziner erweitert! Als Club-Mitglied erhältst du exklusiv eine Extra-Doppelseite mit brandhei-ßen Informationen, speziell für dich als jungen Mediziner. Die MLZ wird dir einmal pro Semester automatisch an deine Postanschrift zugeschickt – du brauchst also nichts weiter zu tun und kannst dich auf diesen Clubvorteil be-reits jetzt freuen.

Gratis-Mitgliedschaft im Hartmannbund!Als Clubmitglied hast Du jetzt die Mög-lichkeit während Deiner Studien- und Ausbildungszeit kostenfreies Mitglied im Hartmannbund zu werden! Der Ver-band der deutschen Ärzte bietet dir eine

breite Palette zusätzlicher Services für deinen Studien- und Berufsweg.

Du genießt als Clubmitglied den Vorteil, keinen Cent Beitrag für deine Mitgliedschaft in

diesem angesehenen Berufs-verband zahlen und kannst

so noch besser deinen eigenen Weg gehen.

Besonderes Schmankerl: eine kosten-freie Berufs- und Privathaftpflichtversi-cherung, die z.B. auch in den USA und Kanada gültig ist. Darüber hinaus erhältst du über den Hartmannbund eine kostenlose Rechts-beratung, hilfreiche Checklisten für das Studium oder die Lehrkataloge für das Praktische Jahr in Klinik und Praxis. Wir werden alle Mitglieder in Kürze darüber informieren, wie die Hartmannbund-Mitgliedschaft in Anspruch genommen werden kann.

Zu viel Info auf einmal?Kein Problem: Hier noch einmal die wichtigsten Fakten in Frage und Antwort.

Welche drei Änderungen charakterisieren den neuen Club?Der Club wird für Studenten dauerhaft kostenfrei. Alle Clubmitglieder erhalten zwei Mal pro Jahr eine Sonderausgabe MEDI-LEARN Zeitung. Clubmitglieder können auf Wunsch kostenlos eine Hart-mannbund-Mitgliedschaft mit vielen wei-teren Services (u.a. Haftpflichtversiche-rung auch für USA und Kanada) nutzen.

Muss ich als studentisches Mitglied etwas Spezielles machen?Der Club wird automatisch auf die kostenlose Variante umge-stellt. Damit wir keine Doppel-leistungen im Club haben, wird die bisherige Haftpflicht aufgehoben.Darüber werden wir aber noch genau informieren. Die Haftpflicht kannst dudir über die kostenlose Hartmannbund-Mitgliedschaft wieder sichern.

Wie kann ich die kostenlose Hartmann-bund-Mitgliedschaft nutzen?Du kannst als Clubmitglied zusätzlich kostenfrei Mitglied im Hartmannbund werden. Daher werden wir gemeinsam mit dem Hartmannbund alle Clubmit-glieder in nächster Zeit gesondert infor-mieren, um die Wege zu erläutern, auch diese Services nutzen zu können.

Welche weiteren Änderungen bei den Leistungen wird es geben? Neben den drei ausführlich dargestellten Neuerungen wird es noch weitere Ände-rungen in der Leistungsstruktur geben. Die Semestergeschenke werden zu-

Der neue MEDI-LEARN Club ist da!

Neue Erkenntnisse: Ursachen für Bluthochdruck

Dauerhaft kostenfrei, Sonderausgabe MLZ plus gratis Hartmannbund-Mitgliedschaftvon Jens Plasger und Dominika Sobecki (MEDI-LEARN)

Forscher an Kliniken für Nieren- und Hochdruckkrankheiten liefern neue Befundevon Ute Missel (idw)

Der MEDI-LEARN Club zählt schon rund 2.000 Mitglieder und es werden immer mehr. Sei auch du ein Teil davon!

künftig in Form der Sonderausgabe der MEDI-LEARN Zeitung erfolgen. Des Weiteren wird das bisherige Approba-tionsgeschenk umgewandelt in ein PJ-Geschenk: Du kannst dich also auf eine nette, wertvolle medizinische Aufmerk-samkeit zu Beginn dieser wichtigen Stu-dienphase freuen, die dir den Einstieg in dein Praktisches Jahr erleichtert. Komplett entfallen werden das Umzugs-paket, die Semesterausfallversicherung und die rabattierten Premiumskripte. Aber keine Sorge: bereits jetzt arbeitet unsere Kreativschmiede an weiteren, neuen Services und Extraleistungen für alle Clubmitglieder, so dass du der kom-menden Zeit als Clubmitglied voller Vorfreude entgegensehen kannst.Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, dir das Leben und Lernen als Student mit dem MEDI-LEARN Club nachhaltig zu erleichtern. Und das von nun an dauer-haft kostenfrei!Wir hoffen, dass wir dir mit der neu-en Clublandschaft eine Freude machen konnten – schau doch gleich mal unter www.medi-learn.de/club vorbei und lass dir alle Neuigkeiten vor Augen führen!

Die Haut ist offenbar ein wichtiger Salz-speicher des Körpers, und der Trans-

portvonKörperflüssigkeitimHautgewebewirddurchdieSalzzufuhrbeeinflusstundhat Auswirkungen auf den Blutdruck. Di-ese neuen und unerwarteten Erkenntnisse veröffentlichen Forscher an den Kliniken für Nieren- und Hochdruckkrankheiten am Universtätsklinikum Erlangen und Klini-kum Nürnberg in Nature Medicine.Diese Arbeiten vermitteln neue Erkennt-nisse über einen Zusammenhang zwischen Salzzufuhr und Bluthochdruck. Etwa ein Drittel der Bevölkerung ist vom Bluthoch-druck betroffen, und erhöhter Blutdruck ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Gefäßveränderungen, Herzinfarkt, Schlaganfall und Nierenerkrankungen. Kochsalz ist ein unverzichtbarer Nah-

rungsbestandteil. Doch was vor Jahr-hunderten ein rares und teures Gut war, stellt heute eine unüberschaubare Belastung dar. Es ist unbestritten, dass die tägliche Kochsalzzufuhr in Indus-trieländern weit über dem tatsächlichen Bedarf liegt. Wie der Körper mit ver-mehrt zugeführtem Kochsalz umgeht und welche langfristigen Gesundheits-folgen sich daraus ergeben, ist aber um-stritten. Überschüssiges Salz wird über die Nieren wieder ausgeschieden, kann aber offensichtlich auch in der Haut „zwischengelagert“ werden. Der Speicherprozess in der Haut wird, wie die Arbeitsgruppe von Dr. Jens Titze, (Me-dizinische Klinik 4 und Nikolaus-Fiebiger-Zentrum für Molekulare Medizin) jetzt gemeinsam mit Ko operationspartnern aus

Berlin, Hannover, Kulmbach, München, Regensburg, Wien und Helsinki zeigen konnte, von Fresszellen, sogenannten „Ma-krophagen“ gesteuert. Die Forscher fanden heraus, dass in diesen Zellen ein Genschal-ter bei salzhaltiger Nahrung aktiviert wird. Daraufhin kommt es zur vermehrten Bil-dung eines Wachstumsfaktors (VEGF-C), der die Bildung von Lymphgefäßen steuert. Wird diese Neubildung gehemmt, bleibt zuviel Salz in der Haut gespeichert und der Blutdruck steigt an. Die Beobachtung, dass Patienten mit schwer einstellbarem Blut-hochdruck deutlich erhöhte Spiegel dieses Wachstumsfaktors im Blut haben, weist auf die Relevanz dieser Befunde für die Blut-hochdruckentstehung beim Menschen hin. Die Kliniken für Nieren- und Hochdruck-krankheiten am Universitätsklinikum Er-

langen und Klinikum Nürnberg (Direk-tor: Prof. Dr. Kai Uwe Eckardt) bilden im Verbund eines der weltweit größten Forschungs- und Behandlungszentren auf diesem Gebiet. Die Erforschung von Nieren- und Kreislauferkrankungen stellt einen der vier Forschungsschwerpunkte der Medizinischen Fakultät der Univer-sität Erlangen-Nürnberg dar.

Die Universität Erlangen-Nürnberg, ge-gründet 1743, ist mit 26.000 Studieren-den, 550 Professorinnen und Professoren sowie 2000 wissenschaftlichen Mitar-beiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Schwer-punkte in Forschung und Lehre liegen an den Schnittstellen von Naturwissen-schaften, Technik und Medizin in engem

Dialog mit Jura und Theologie sowie den Geistes-, Sozial- und Wirtschafts-wissenschaften. Seit Mai 2008 trägt die Universität das Siegel „familiengerechte Hochschule“.

Interessante Tatsachen wurden aufgedeckt

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14Seite Juni/Juli 2009

MLZ-SonderbeilageClubDer Club für

Medizinstudentenund junge Ärzte

MEDI-LEARN bietet dir insgesamt 14 Startseiten mit diversen Informationen zu den Abschnitten auf dem Werde-gang zu Arzt. Vom Abitur bis hin zur Facharztprüfung.

Mehr unter www.medi-learn.de/

MEDI-LEARN wird lokal. Für jede Uni in Deutschland hat MEDI-LEARN eine eigene Seite mit diversen Informationen rund um Finanzen & Wohnen, Freizeit & Party, Ausbil-dung & Lehr u.v.m.

Mehr unter www.medi-learn.de/

Studienplatztauschbörse, Chat, Gewinnspiel-kompass, Auktionshaus oder Jobbörse – die interaktiven Dienste von MEDI-LEARN runden das Onlineangebot ab und stehen allesamt kostenlos zur Verfügung.

Mehr unter www.medi-learn.de

Von Anfang an in guten Händen: Der MEDI-LEARN Club begleitet dich von der Bewerbung über das Studium bis zur Fach-arztprüfung. Exklusiv für dich bietet der Club dir umfangreichen Service.

Mehr unter www.medi-learn.de/club

&Die Community für Medizinstudenten junge Ärzte

www.medi-learn.de

Die MEDI-LEARN Foren sind der Treffpunkt für Medizinstudenten und junge Ärzte – pro Monat werden über 42.000 Beiträge von den rund 41.000 Nutzern geschrieben.

Mehr unter www.medi-learn.de/foren

Frauenheilkunde und Geburtshilfe im New Haven Hospital, Yalevon Charles Christian Adarkwah

Vergabeverfahren soll ungenutzte Plätze in NC-Fächern verhindernvon MEDI-LEARN

Ein Tertial an der Elite-Uni

Studienplatzverteilung: ZVS koordiniert

Yale – der Name wird in einem Atem-zug mit Harvard und Berkeley ge-

nannt. Unser Autor berichtet von seinem PJ-Aufenthalt und gibt konkrete Tipps, wie ihr eure Chancen auf ein Tertial in den USA erhöht.

Seinen Amerika-Aufenthalt zu pla-nen, ist nicht ganz leicht: In den USA werden die Kurse für die Studenten des letzten Jah-res nämlich in Monats-blöcken organisiert, und das zu ganz spe-ziellen Terminen, die keine Abwei-chungen zulas-sen. Gleichzeitig müssen wir eine ganz spezielle Splitting-Re-gelung seitens des LPA (2 Monate am Stück an einer Einrichtung im gleichen Fach) einhalten. Ich löste das Problem, indem ich zwei „subin-ternships“, Prakti-ka für die Studenten des letzten Jahres, hin-tereinander absolvierte. Das erste Praktikum machte ich in „Maternal Fetal Medicine“, wo es um die Betreuung von Hochrisikoschwan-gerschaften geht, das zweite in gynä-kologischer Onkologie.

Fester PlatzSo unterschiedlich die Tätigkeiten in den beiden Bereichen waren, hatten sie jedoch gemeinsam, dass man war vom ersten Tag an im Team integriert war und als „last-year student“ seinen festen Platz hatte.Im Rahmen der ersten vier Wochen assi-stierte ich bei unzähligen Kaiserschnitten, lernte die Techniken der gynäkologischen Untersuchung (einschließlich einen Ein-

blick in die gynäkologische Sonographie) und nahm Patienten eigenständig auf. Im zweiten Monatsblock standen ope-rative Tätigkeiten im Vordergrund. So bekam ich Einblick in die größten gynä-

kologischen Malignom-Operationen und durfte jedes Mal assistieren – wobei ich mal mehr, mal weniger mit anfassen durf-te. Es wurde gesaugt, Haken gehalten und genäht bis in die Abendstunden. Im Unterschied zu meinen bislang in Deutschland gemachten Famulaturen gab es in der Regel Unterricht, der sich manchmal auf das Erkennen der anato-mischen Strukturen beschränkte, mal in

derPathogenesemalinderKlassifikationeiner Erkrankung endete. So konnte man immer etwas mitnehmen und ich hatte nicht das Gefühl, mehrere Stunden blöd herumgestanden zu haben.

Lange TageMorgensvorderoffiziellenVisitemuss

man als „Subintern“ bzw. als „Intern“ (Assistenzarzt im ersten Jahr) die

Patienten visitieren und einen Verlaufsbericht verfassen. Da dieoffizielleVisiteumhalb

sieben stattfand, durfte ich bei zwei bis vier ei-genen Patienten meist schon gegen 5.30 Uhr antreten. Meine Pa-tienten musste ich dann bei der Visi-te vorstellen und wurde nach allen Regeln der Kunst zu den jeweiligen Krankheitsbildern befragt.Der Tag war zu Ende, wenn nichts mehr zu tun war

bzw. man von den „Residents“ (Assi-

stenzärzten) gnädi-gerweise nach Hause

geschickt wurde – in der Regel irgendwann zwi-

schen 18 und 19.30 Uhr.

Highlight: Outpatient clinic

Zu den Höhepunkten zählte sicherlich die Outpatient clinic, wo ich eigenständig Pa-tienten sehen und untersuchen konnte, die ich nachfolgend dann dem „Fellow“ (Fach-arzt in Spezialweiterbildung) oder dem „Attending“ (Oberarzt, meist Fakultätsmit-glied) präsentieren durfte. Als Subintern nimmt man in der Regel an den Lehrver-anstaltungen für die Assistenzärzte teil, ist in Diskussionen involviert und wird auch schon mal spontan etwas gefragt. Am Ende beider Praktika musste ich eine Präsentation zu einem vorher festgelegten

Thema vor den Fakultätsmitgliedern hal-ten, damit die sich ein Bild von den kogni-tiven Fähigkeiten der Arzt-Anwärter ma-chen können, denn die „subinternships“ werden von US-Studenten gerne benutzt, um sich für eine spätere Facharztausbil-dung zu empfehlen.

New York ist nahEs war eine tolle Zeit in Yale, wenngleich New Haven in CT eine unschöne Klein-stadt mit nur 100.000 Einwohnern ist, die außer einer renommierten Uni und exzes-siven „college nights“ nicht sehr viel zu bieten hat. Es tröstet die Tatsache, dass New York nur anderthalb Zugstunden entfernt liegt und man für 14 Dollar mal schnell ein bisschen Großstadtluft schnup-pern kann.Ich denke mitunter wehmütig an meine Zeit in Yale zurück. Ich kann nur jedem empfehlen, der es möchte, einen US-Auf-enthalt zu wagen, wenngleich die Bewer-bungshürden sehr hoch sind, was schon bei der Beschaffung eines Visums begin-nt. Für jeden, der zum PJ in die USA will, hier meine Tipps zum Abschluss:

Die Vergabe von Studienplätzen mit NC-Beschränkung, von den derzeit

11.000 Studiengängen immerhin rund die Hälfte, wird ab dem WS 2011/12 endlich verbessert: Die ZVS vermittelt Angebot und Nachfrage deutschlandweit. Bis da-hin gibt es ein Übergangsangebot.

Mehr TransparenzUnd so soll es ab 2011 funktionieren: Bis zum 15. Juli stellt jeder Anwärter seinen Antrag online an die Hochschule oder, bei den klassisch über die ZVS vergebenen Fächern wie Medi-zin, an diese. Die einzurei-chenden Dokumente wie das beglau-bigte Abi-zeug-

nis gehen an die ZVS und werden dort auf Echtheit überprüft – damit fallen für Mehrfachbewerber auch eine Menge Kosten weg – und es wird eine zentrale Bewerberdatei erstellt.

Software wird noch entwickelt, anforderungen Sind enorm

Die Bewerbungen werden von der ZVS an die Unis und Fachhochschulen über-mittelt, diese legen Ranglisten zur Aus-wahl fest. So sieht jeder Aspirant nun,

wie gut seine Chancen stehen. Dann treffen die Unis ihre Aus-wahl, die Anwär-ter bekommen eine elektronische Zusage und müs-sen sich bis zum 14. August ent-scheiden. Und das macht den markanten Un-

terschied: Wenn ein Bewerber einen Platz annimmt, verschwindet sein Name aus allen weiteren Ranglisten und die entsprechende Position wird für ande-re – sichtbar – frei. Bislang ziehen sich Zu- und Absagefristen, von Uni zu Uni verschieden, über Wochen, und am Ende führt diese miserable Allokation dazu, dass Plätze in NC-Fächern frei bleiben! Das Handelsblatt ermittelte in einer Umfrage, dass an der Frankfur-ter Goethe-Universität im vergangenen Wintersemester über 800 Plätze in zulas-sungsbeschränkten Fächern nicht verge-ben wurden, ein Fünftel der Gesamtzahl. Auch an der TU Dresden blieben 18 Pro-zent der Stühle leer.

Mehr ChancenNach dem Stichtag 14. August beginnt, zentral koordiniert, die zweite Runde, in der die noch verbleibenden Bewer-ber ihre Prioritäten (Hochschule, Studi-engang) festlegen müssen. Sie erhalten, wiederum per Computer, Studienange-bote mit einer voraussichtlich dreitägigen

Frist für Annahme oder Ablehnung. Wer dann noch keinen Studienplatz hat, kommt ins Losverfahren, das neudeutsch „Clearing-Verfahren“ heißt. Zum 1. Sep-tember werden Restplätze bekannt gege-ben und verlost. Allerdings können die Hochschule Bewerber ablehnen, wenn sie diese für ungeeignet halten. Die Software für die transparentere Ver-gabe wird derzeit noch entwickelt. Die Anforderungen sind enorm: Zum Win-tersemester bewerben sich derzeit rund 350.000 Personen. Bis zur Implemen-tierung im Jahr 2011 arbeitet die ZVS mit dem Studentenportal Studienwahl.de zusammen. In dessen Studienange-bots-Datenbank, können die Studienan-wärter Merklisten erstellen, gelangen zu AntOn, der „Antragstellung Online“ der ZVS, und können mit der Antrag-stellung von zwölf optionalen Studien-wünschen beginnen.

Mehr Infos:www.zvs.dewww.studienwahl.de Die ZVS wird Angebot und Nachfrage koordinieren

1. rechtzeitig planen (1 Jahr Vorlauf-zeit)

2. nicht von bürokratischen Hürden abschrecken lassen

3. einen Empfehlungsbrief („Letter of Recommendation“) mehr ein-legen, als verlangt ist

4. die erforderten Unterlagen und Belege genau so einsenden, wie sie verlangt werden. Beispiel: Wenn MMR-Titer explizit ver-langt sind, reicht es nicht, wenn der Betriebsarzt die Impfung be-scheinigt. Titer einreichen, sonst landet die Bewerbung in „Abla-ge P.“ Wenn eine Bescheinigung vom Dekan („Dean“) verlangt wird, muss genau dieser die Be-scheinigung unterzeichnen.

5. vorher ein bisschen Medical English lernen und sich Abkür-zungen schon einmal orientierend anschauen. Die bringen einen sonst um den Verstand!

Seminar / Workshop

Bewerberworkshop, PJ-Infotreff, u.v.m.Ansprechpartner und Termine unter

www.aerzte-finanz.de

Page 15: MEDI-LEARN Zeitung 03/2009

Juni/Juli 2009 15Seite

MLZ-SonderbeilageClubDer Club für

Medizinstudentenund junge Ärzte

NEU!Der große Lokal-

bereich vonMEDI LEARN

Infos zu allen 36 Unis

Mit dem neuen Lokalbe-reich bleibt beinahe kei-ne Frage mehr zu den einzelnen Unis offen. Zu allen 36 Fakultäten findest du dort ausführ-liche Informationen zu allen vor Ort relevanten Themen.

Wie hoch ist eigentlich die monatliche Durch-schnittsmiete? Wie be-werten die Studenten die Ausbildung? Und wie schneiden die Stu-denten in den Examina ab? Wo gibt es welche Wohnheime und Men-sen? Wie lange hat die Bibliothek auf? Welche ZVS-Kriterien gelten?

Nicht nur auf diese, son-dern auf zahlreiche wei-tere Fragen bekommst du unter www.medi-learn.de/lokal umfas-sende Antwort. Wir ha-ben den Bereich in die Themenfelder Campus & Leben, Wohnen & Fi-nanzen, Freizeit & Par-ty sowie Ausbildung & Lehre samt PJ geglie-dert. Wenn du wissen möchtest, was wir für deine Uni dort bieten, klick dich rein unter:

www.medi-learn.de/lokal

Das Centre Hospitalier Regional (CHR) in Dori, Burkina Faso ist so

etwas wie der letzte medizinische Außen-posten vor der Wüstenzone: Das Gesund-heitszentrum ist zuständig für sämtliche in der Sahelzone lebenden Menschen, über 800.000 Menschen.

Im Nu war es soweit: Die Koffer gepackt, mit Malariamitteln ausreichend versorgt und genug Abenteuer- und Reiselust im Gepäck. Und so startete der Flieger mit mir gen Afrika, einem Land entgegen, das mir Kribbeln im Bauch verursachte, einer Kultur entgegen, von der ich so gut wie nichts wusste und einem Leben ent-gegen, dass ich mir vorher nie hätte vor-stellen können.

geSundheitSzentrum iSt zuStändig für über 800.000

menSchen

35 Grad im SchattenMit kurzem Umstieg in Casablanca ging es schnurstracks nach Ouagadougou, die Hauptstadt Burkina Fasos. Dort wurde ich von einer einheimischen Hebamme am Flughafen in Empfang genommen mit einer Begrüßung, die nicht herzlicher hätte sein können. Bei ihr und ihrer Fami-lie verbrachte ich die ersten Tage und be-mühte mich redlich, mich an Klima und Kultur zu gewöhnen, was bei ca. 35°C im Schatten und einer Sprache, die ich nur notdürftig beherrschte, nicht immer ganz leicht war. Kaum, dass ich mich an die dortigen Verhältnisse gewöhnt hatte, ging es per Bus in die Sahelzone von Burkina Faso, nach Dori, der letzten grö-ßeren Stadt vor der Wüstenzone. Dort arbeitete ich die nächsten sechs Mo-nate in der matrenité des örtlichen Kran-kenhaus, des Centre Hospitalier Regional (CHR). Dieses Gesundheitszentrum ist zuständig für sämtliche in der Sahelzo-ne lebenden Menschen, über 800.000 Menschen. Dabei steht die Grundver-

In der Sahelzone von Burkina Faso Ein halbes Jahr in Afrikavon Regina Breitbach

sorgung an erster Stelle. Mit gerade mal einem Röntgengerät, einem nur zeit-weise funktionierenden Ultraschallgerät und maximal zwei gleichzeitig vor Ort tätigen Ärzten war viel mehr auch nicht möglich.

themen wie SchwangerSchaft und Verhütung Sind reine

frauenSache

Während meiner Zeit gab es zumindest zeitweise einen Pädiater und fast durch-gängig einen Gynäkologen vor Ort. Jede helfende Hand war also mehr als erwünscht. Bei derartigen Verhältnissen verwundert es aber nicht, dass Kran-kenhäuser in der Bevölkerung nicht sehr hoch angesehen sind und viele Menschen auf traditionelle Medizinmänner oder Dorfhebammen zurückgreifen.

Die Familien pflegenMein Betätigungsfeld lag hauptsächlich in der Schwangerenvorsorge, Geburts-hilfe und Betreuung der stationär behan-delten Frauen. Dabei lernte ich bald die Bedeutung der ständig präsenten Famili-enmitglieder und Angehörigen schätzen. In Afrika ist es nämlich üblich, dass die PflegeundBetreuungderPatientenvonden Angehörigen übernommen wird. Sie leben und kochen in der Zeit auf dem Ge-lände des Krankenhauses.Das Hauptproblem bei der ganzen Sa-che war allerdings sprachlicher Natur. In der Sahelzone von Burkina Faso treffen zahlreiche Ethnien aufeinander und le-ben auf engem Raum meist friedlich mit-einander. Leider bringt jede Gruppe auch ihre eigene Sprache mit. Diese Sprachen unterscheiden sich allerdings nicht nur so gering wie hochdeutsch und bayrisch, sondern die eine Sprache hat mit der andern rein gar nichts gemeinsam. Mit-glieder der einen Sprache verstehen kein Wort der andern ethnischen Sprache. Und so kam die Kommunikation mit den

Frauen meist nur mit Hilfe von einem oder mehreren Übersetzern zustande. DabeihandelteessichleiderhäufigumMänner, was erneut ein Problem auf-warf. Denn in Afrika ist es nicht üblich, dass sich Männer und Frauen über The-men wie Schwangerschaft, Kinder krie-gen oder Verhütung unterhalten. Das ist reine Frauensache!

Umzug ins WohnheimDie ersten Wochen lebte ich im Schoß ei-ner einheimischen Familie. Selbige nahm mich vom er-sten Tag an auf, als wäre ich eine von ihnen. So lebte ich mit ihnen in einer Hütte, aß mit ihnen per Hand aus einer Schüssel und betei-ligtemichhäufiganden traditionellen Tee-Zeremonien. Aber genau dieses „Einverleiben“ in eine afrikanische Fa-milie war es, das mir bald zu viel wurde. Denn es bedeutet, in jeder Minute mitten unter Afrikanern zu sein, ihr Leben zu le-ben, ständig von ihnen umgeben zu sein und ihre Traditionen und Gebräuche 24 Stunden am Tag mit zu leben. Ich muss-te aber zumindest einige Minuten am Tag einfach Europäer sein dürfen, mit Messer und Gabel essen, laut Musik hören oder einfach mal duschen oder eine richtige To-ilette benutzen dürfen.

Jede einzelne minute war einmalig

Um niemanden zu verletzten, entschloss ich mich also, in eine Art „Wohnheim“ auf dem Gelände des Krankenhauses zu ziehen und meine afrikanischen Freunde, die zum Teil wie eine eigene Familie zu mir waren, täglich zu besuchen, mit ih-

nen zu Mittag zu essen und zum Teil bis in die Nachtstunden zu diskutieren und zu erzählen.

Mit dem Motorrad unterwegsMeine weitere Abenteuerlust stillte ich mit Reisen. Zusammen mit einem ein-heimischen Freund habe ich Burkina mit dem Motorrad erkundet. Zeitweise war ich fast jedes Wochenende unterwegs auf ferneren (Vieh-)märkten, zum Besuch an-

derer Städte oder zum Leben bei den Bauern und Viehhirten auf dem Lande.

Leider verging die Zeit viel zu schnell, so dass ich nach den sechs Monaten die Koffer erneut mit einem lachenden und einem weinenden Auge packte. Auf der einen Seite war ich

froh, wieder europäisch leben zu können und meine Lieben daheim bald wieder zu haben. Auf der anderen Seite hatte ich viel neue Freunde gewonnen, die ich so bald nicht wieder sehen würde, mit de-nen mich aber die gemeinsame Zeit und viele kleine Abenteuer verbunden. Aber eines weiß ich ganz sicher: Jede einzelne Minute in Afrika war einmalig und erlebenswert, wenngleich es manch-mal anstrengend und Nerven zerraubend war. Und wenn ich noch mal eine solche Entscheidung treffen müsste: Ich würde wiederfliegen.Und: Ichwar nicht dasletzte Mal in einem solchen Land!

Wenn ein Familienmitglied ins Krankenhaus muss, übernimmt die Familie die Pflege

MEDI-LEARN PODCASTDiesen Artikel gibt es auch online als Audio- Datei zum Download unter: www.medi-learn.de/podcast

Familienplanung & Verhütung: Frauensache

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Worauf legen Chefärzte wert?Ansprechpartner und Termine unter

www.aerzte-finanz.de

Page 16: MEDI-LEARN Zeitung 03/2009

16Seite Juni/Juli 2009

MLZ-SonderbeilageClubDer Club für

Medizinstudentenund junge Ärzte

Studieren in UngarnDie Semmelweis-Universität Bu-dapest bietet seit 1983 die Mög-lichkeit an, Medizin (Vorklinik) in deutscher Sprache zu studieren. Erst ab dem dritten Studienjahr werden Ungarischkenntnisse vorausgesetzt. Der Ausländeranteil der rund 4.000 Studenten der Fakultäten Human-medizin, Zahnmedizin und Pharma-zie liegt bei 30%. Das Studium ist teuer: Die Gebühren liegen derzeit bei 5.800 Euro pro Semester. Auch die Universitäten Szeged und Pecs bieten deutschsprachige Medizin-studiengänge an.

Mehr Infos: www.medi-learn.de/CA0119 www.ungarnstudium.hu

Auf Umwegen zum Erfolg Über Ungarn ins Medizinstudiumvon Christian Heeger

Kein Studienplatz in Sicht: Warten oder ins Ausland gehen, um mit

demMedizinstudiumzubeginnen?Chri-stian Heeger hat sich für die zweite Alter-native entschieden. Sein Bericht über das Studieren an der Semmelweis-Universi-tät Budapest, Ungarn.

Als Zivildienstleistender beim Deut-schen Roten Kreuz entdeckte ich mein Interesse an der Medizin. Ein Medizin-studium in Deutschland kam für mich jedoch leider nicht in Frage, fehlte mir ein sehr gutes Abitur. Um meinen Traum verwirklichen zu können, blieb mir die Wahl, entweder 5-6 Jahre zu warten oder ins Ausland zu gehen, um dort mein Glück zu versuchen. Einer der Ärzte, mit denen ich in meiner Zeit als Zivildienst-leistender zusammenarbeitete, wies mich auf die Semmelweis-Universität in Bu-dapest, Ungarn, hin. Ich machte mich schlau: An der Semmel-weis-Uni werden die Studienplätze auch nach anderen Gesichtspunkten als nur dem Abitur, z.B. Leistungskurswahl und -noten,

abgeleisteter Zivildienst, soziales Engagement ver-

geben. Ich fand heraus,

dass es an dieser Universität seit 25 Jahren einen deutschen Studiengang in Medizin gibt, und dass pro Jahr ca. 180 deutsche Studenten in Budapest ihr Studium be-ginnen. Nach vier Semestern und dem Physikum besteht die Möglichkeit nach Deutschland zu wechseln. Sofort bewarb ich mich um einen Studienplatz. Nachdem ich meine Zusage erhalten hatte, machte ich mich auf nach Ungarn.

Wunderschöne StadtAm Anfang war alles neu für mich. Die meisten Ungarn sprechen weder englisch noch deutsch und das Ungarische ist eine verdammt schwere Sprache. Da in meinem Semester jedoch viele deutsche Studenten waren, war es leicht neue Leute kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen. Um auch in Kontakt mit den Ungarn tre-ten zu können, wurden wöchentlich vier Stunden ungarische Sprache unterrichtet. Zusätzlich ge-hörte Sport zum Lehrplan – meiner Meinung nach ein guter Ausgleich zum stressigen Uni-Alltag.

Es war sehr spannend für mich, in die-ser wunderschönen Stadt des ehemaligen Ostblocks zu leben, die dortige Mentali-tät der Menschen kennen zu lernen. So-gar den EU-Beitritt, der in Ungarn mit einem großen Feuerwerk gefeiert wurde, erlebte ich mit! Die Vorklinik, in der die Grundlagen des ärztlichen Wissens vermittelt werden, hat man auch in Ungarn mit dem Klinikalltag wenig zu tun: Wie in Deutschland ist es ein riesiger Berg an Wissen, den wir uns aneignen mussten. Nur durch kontinuier-liches Lernen und ständiges Wiederholen war es möglich dies alles zu schaffen. Da ich unbedingt nach vier Semestern in Deutschland weiterstudieren wollte, jedoch bei Weitem nicht alle Studenten

aus Budapest einen Studien-platz bekommen, mussten

gute Noten her. Durch harte Ar-beit und Disziplin

g e l a n g

es mir, zu den besten Studenten des Jahr-gangs zu gehören. Damit war mir ein Stu-dienplatz in Deutschland sicher.

UmgewöhnungSeit zwei Jahren studiere ich jetzt in Deutschland. Das Studium ist hier et-was anders aufgebaut als in Ungarn, z.B. musste ich mich an die Multiple-Choice-Aufgaben gewöhnen, da an der Semmel-weis-Universität die Prüfungen mündlich abgehalten werden. Von den deutschen Medizinstudenten wurde ich sehr nett empfangen und konnte mich schnell in einen neuen Freundeskreis einbringen. Vor zwei Jahren begann ich mit einer ex-perimentellen Doktorarbeit, in der ich die Grundlagen der Arterienverkalkung erfor-sche. Aufgrund guter Noten erhielt ich zur Unterstützung dieser Arbeit, die Zusage für ein Promotionsstipendium.

FazitDer Umweg über Ungarn hat sich für mich in jedem Fall gelohnt. Ich habe viele Erfah-

Das Lernen und Studieren daheim ist im Semester anstrengend genug.

Gut, dass es die Semesterferien gibt, in denen man dann wenigstens bei der Fa-mulatur ein wenig Wahlfreiheit hat. Wie wäre es mit einem Geheimtipp, der wirk-lich jeden Gedanken an Wolken, grauen Himmel und Nieselregen in paradie-sischeZuständeauflöst?

Meeresrauschen. Feiner Sand. Exotik. Und Medizin: Das gibt es auf den Sey-chellen. Die Hauptstadt der Inselgrup-pe heißt Victoria. Sie liegt auf Mahé, der größten der 115 Inseln. Im dortigen Victoria Hospital sind ausländische Fa-mulanten immer wieder herzlich will-kommen. Das Ministry of Health hat einen Angestellten, der nur eigens dafür zuständig ist, ausländische Famulanten zu koordinieren. So wird sich vor Ort wirklich gut um die Belange der wissbe-gierigen Besucher gekümmert.

der längSte Strand iSt der „beau-Vallon beach”

Das war nicht immer so. 2007 wurde eine Mitarbeiterin gefeuert, weil sie Extra-Gebühren für die Studenten ein-führte. Seitdem war eine Seychellen-

Famulatur nur über private Kontakte zum Krankenhaus möglich, also fast gar nicht. Doch seit Anfang des Jah-res ist wieder eine direkte Bewer-bung wieder möglich.

Sogar eine Veranda mit meereSblick

Unterkunft Am schönsten wohnt es sich im „Yellow Beach Cottage“. Es ge-hört Kathrina, die mit ihrem Mann und den Kindern Lucca und Sha-na im Nachbarhaus lebt. Zur Wahl stehen Einzelzimmer (35 Euro pro Tag) und Doppelzimmer (25 Euro). Oder du mietest das ganze Haus für 100 Euro und nimmst fünf Freunde mit. In Kathrinas Unterkunft fehlt einfach nichts: Decken-Venti-latoren, WLAN, komplette Küche, Zimmerreinigung und eine Veranda mit Meeresblick.

Schnorchel mitbringen!Natürlich wirst du

So leicht geht’s zum Geheimtipp auf den Seychellenvon Robert Bullinger

Famulatur im Paradies

auf den Seychellen nicht nur mit Medizin zu tun haben. Die Traum-strände vor deiner Nase solltest du

nachher in und auswendig kennen – sonst hast du etwas verpasst. Der längste Strand der Seychel-len ist der „Beau-Val-lon Beach”.

Er ist wunderbar zum Schnorcheln

rungen gemacht und gelernt, dass man nicht immer den leichtesten Weg gehen sollte, um seine Träume zu verwirklichen.

Die Seychellen haben traumhafte Strände

Ein typisches Wohnhaus auf den Seychellen

Eine gute, aber nicht ganz billige Alternative zum Warten auf den Studienplatz: Medizin in Budapest

geeignet und liegt direkt am Yellow Beach Cottage. Nicht umsonst gehört Schnorchel-Ausrüstung zu den wenigen Dingen, die man mitbringen sollte. Zu Fuß erreichst du in wenigen Minuten Hotels, die Tauchausrüstung anbieten sowie zahlreiche Restaurants. Deine Arbeitsstätte, das Victoria Hos-pital, erreichst du in 15 Minuten mit dem Bus.

Adresstipps:

Krankenhaus: Mrs Monica Servinaictoria Hospital [email protected]: YELLOW BEACH COTTAGE - Belombre, Mahé, [email protected] die Seele baumeln lassen