MEDI-LEARN Zeitung 04/2005

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Mehr dazu auf Seite 6/ 7 Ausgabe 04/05 · September 2005 · In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag · www.medi-learn.de · ISSN 1860-8590 · 1,90 € 08 ZEITUNG Die Zeitung für Medizinstudenten und junge Ärzte Medizin studieren in Deutschland Die 36 medizinischen Fakultäten geben ein uneinheitliches Bild ab: Reformierung der Lehre und gute Betreuung hier, Praxisferne und überfüllte Hörsäle da. Wo man studie- ren kann – und wo man es sollte – erfahrt Ihr diesmal im Schwerpunkt-Thema. Auf dem Weg zum Titel Eine experimentelle Arbeit oder eine überschaubare Studie: Die Suche nach der richtigen Doktor- arbeit ist nicht leicht. Linda Vilz schildert ihre Erfahrungen und gibt spannende Tipps. 09 Fragen Sie Ihren Arzt! In unserem Interview mit praktizierenden Medizinern erfuhren wir von Dr. med. Robin Banerjee unter anderem, warum Anatomie für Ärzte so wichtig ist. Anatomie ist wichtig Zeitgemäße Information Nicht nur für Technokraten spannend: Mit RSS-Feeds könnt Ihr Euch nicht nur auf den Seiten von MEDI-LEARN gezielt über neu eingestellte Inhalte informieren. Wir verraten, wie es funktioniert. 05 A m 22. Juni fand in acht Städten ein Pretest zum Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung nach der Approbati- onsordnung von 2002 statt, in Studenten- kreisen besser als Hammerexamen be- kannt. In der Zeit von 9.00 bis 15.00 Uhr brüteten (auch hitzebedingt) Studenten in Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Hom- burg, Leipzig, Mainz, Neuss und Würz- burg über MC-Fragen im neuen Stil. Der Aufbau der Prüfung Das (Test-)Examen bestand insgesamt aus 123 Fragen, die in vier Hefte gesplit- tet waren (siehe Schaubild). Die Teil- nehmer bekamen jeweils immer nur ein Heft ausgehändigt. Das Folgeheft gab es danach im Tausch gegen den Lösungsbo- gen und das Vorgängerheft. Im ersten Teil (Heft 1) wurden fünf verschiedene klinische Fälle geprüft. Die Fallbeispiele wurden dabei auf un- gefähr einer DIN A4-Seite ausführlich mit Blickdiagnosen, Laborwerten und anamnestischen Aussagen beschrieben. Danach folgten rund zehn MC-Fragen zum jeweiligen Fallbeispiel. Für den ers- ten Part hatten die Teilnehmer maximal zweieinhalb Stunden Zeit. Im zweiten Teil der Prüfung (Heft 2 bis 4) waren fünf sequentielle Fallbeispiele zu finden. Pro Heft wurden je 21 Fragen gestellt, zu deren Lösung pro Ausgabe je- weils 50 Minuten zur Verfügung standen. Im Heft 2 wurden nur Fragen zur Ana- mnese und zu möglichen diagnostischen Methoden gestellt, im Heft 3 folgen Fra- gen zu Untersuchungsergebnisse. Darü- ber hinaus wurden z.B. Fragen zur mög- lichen Medikation gestellt. Im letzten Heft (Heft 4) erfuhr man, was aus dem virtuellen Patienten geworden ist; hier wurden z.B. Fragen zur Weiterbehand- lung, zur Prognose oder zu Risikofakto- ren der jeweiligen Erkrankung gestellt. Im Wechselbad der Gefühle Im MEDI-LEARN Telefoninterview di- rekt nach der Prüfung sagte uns ein Teil- nehmer: „Gerade im zweiten Teil konnte man sehen, ob man die Fragen in den vor- hergehenden Heften korrekt beantwortet hatte. Wenn ich merkte, dass ich korrekt gelegen hatte, pushte mich das – meine Laune war jedoch im Keller, wenn ich Doch gar nicht so „hammermäßig“? Pretest zum Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung von Jens Plasger und Christian Weier feststellte, dass ich eine Aufgabe falsch gelöst hatte. Dieses Wechselbad der Ge- fühle störte meine Prüfungskonzentrati- on im Gesamten doch sehr!“ Um die Bearbeitung der Fragen und die Bewertung der Fallbeispiele zu er- leichtern, bekam jeder Teilnehmer einen vierseitigen Bogen mit Labor- und Refe- renzwerten. Eine Teilnehmerin sagte uns dazu: „Die Laborwerte-Übersicht hat mir die Einordnung sehr vereinfacht. “ Thema Altfragen Auf die Frage nach Altfragen äußerten sich die Teilnehmer unterschiedlich. Eine Studentin aus Neuss berichtete uns: „Eigentlich waren kaum neue Themen zu finden. Im Prinzip war das Examen aus Altfragen konstruiert, die den jeweiligen Fallbeispielen zusortiert worden sind. Schön war, dass abgedrehte Fragen, z.B. zu seltenen Syndromen, in der Prüfung nicht zu finden waren.“ Eine Studentin aus Göttingen äußerte sich dagegen so: „Ich habe kaum Altfragen wieder er- kannt. Besonders unangenehm habe ich die Folgefragen empfunden, in denen ich mit großer Sicherheit einige Fragen am Stück falsch gekreuzt habe, weil zur Beantwortung der Frage das Wissen der korrekten Antwort der Voraufgabe not- wendig gewesen wäre.“ Ein Mitstudent untermalte die Aussage mit einem Beispiel: „In einer Frage stan- den als Antwortmöglichkeiten Hepatitis A, B, C, D und E zur Verfügung. In der Anschlussfrage sollten wir nun sagen, welche Serologie durchgeführt werden sollte, wobei diese von der Art der Hepa- titis und damit von der Antwort der Vor- frage abhängt. Nur wer die erste Frage korrekt beantwortet, konnte die folgende auch richtig lösen. Na ja – vielleicht gibt es ja Teilpunkte!“ Der Gesamteindruck Der Gesamteindruck aller befragten Stu- denten war jedoch sehr positiv. Beson- ders die vorwiegend klinischen Bezüge und der Verzicht auf „Kolibrifragen“ zu seltenen Krankheiten scheinen bei den Teilnehmern gut angekommen zu sein. Ein Teilnehmer sagte uns abschließend: „Trotz einiger Pannen im Ablauf der Prü- fung, die dafür gesorgt haben, dass es im Prüfungsraum recht laut war, hat es viel Spaß gemacht. Wenn das Hammerexa- men ähnlich aufgebaut sein wird, ist man in jedem Fall mit Altfragen gut vorberei- tet. Im Gesamten habe ich die Prüfung als wesentlich praxisnäher und dadurch auch als einfacher empfunden!“ Detaillierte weitere Infos zum Pretest mit zahlreichen Erfahrungsberichten findet Ihr unter www.medi-learn.de/pretest. S chon damals, als die ZVS ihr den Zu- lassungsbescheid zuschickte, stand für Claudia M. fest: „Maximal bis zum Physikum. Dann gehe ich an eine andere Universität!“ Wie Claudia geht es vielen Studenten: Einmal im Studium wird die Stadt gewechselt. Auch Studenten, die beim „ZVS-Rou- lette“ Glück gehabt haben, entscheiden sich häufig, die Universität mindestens einmal im Studium zu tauschen. Wer sich prinzipiell für den Wechsel entschie- den hat, für den stellen sich schnell die Fragen: Wann, wohin und vor allem wie wechsle ich den Ausbildungsplatz? Wann sollte man wechseln? Frage eins ist recht schnell beantwortet: Die meisten Studenten wechseln direkt nach dem Physikum. Die zweite Wech- sel-Welle rollt nach dem alten 2. Stex an, um das PJ an einer anderen Uni zu machen. Ein anderer Zeitpunkt ist nicht empfehlenswert, da es sonst zu Proble- men bei der Anerkennung von Studien- leistungen zwischen den Unis kommen kann. Wohin sollte man wechseln? Auf welche Uni die Wahl fällt, ist vor allem von persönlichen Neigungen ab- hängig. Viele Studenten versuchen, mit einem Wechsel wieder näher an die alte Heimat zu rücken, andere wollen in die Ferne schweifen. Andere tauschen den Ausbildungsort, zum Beispiel aufgrund besserer zukünftiger Arbeitsplatzchancen oder wegen Forschungsschwerpunkten der Ziel-Uni. Für alle Fälle gilt: Vor dem Wechsel sollte man sich gründlich über die zukünftige Fakultät informieren. Für alle Tauschwilligen haben wir auf den Seiten 6 und 7 dieser Ausgabe der MLZ eine Übersicht aller Standorte plat- ziert, an denen in Deutschland Medizin studiert werden kann. Neben einer Kurz- darstellung finden sich Kernkennzahlen zu jeder Universität. Wie sollte man wechseln? Last but not least steht die Frage nach dem „Wie“ des Wechsels: Prinzipiell kann man sich an jeder Uni direkt be- werben. Die Formalitäten werden dabei unispezifisch geregelt; Informationen findet man meistens auf der Webseite des Studentendekanates. Die Chancen, einen Studienplatz zu bekommen, hängen von der Attraktivität der Uni und damit von der Anzahl der Mitbewerber ab. Eine Alternative, zum Ziel zu kommen, ist der Studienplatztausch. Dabei ist ein direkter Wechsel oder ein so genannter Ringtausch möglich. Beim Ringtausch wechselt Student A an den Standort von Student B, Student B an den Standort von Student C und Student C an den Standort von Student A. Der Wechsel über mehr als drei Positionen ist grundsätzlich auch möglich, in der Praxis jedoch nicht emp- fehlenswert, weil man sich auf die Zu- sage sämtlicher Tauschpartner verlassen muss. Einen Tauschpartner oder mehrere tauschwillige Studenten für einen Tausch findet man entweder über einen Aushang an der Wunschuni oder über eine Studi- enplatztauschbörse im Internet. MEDI-LEARN bietet seit vielen Jahren eine reine Medizinstudenten-Tausch- börse inklusive Ringtauschfunktion an. Die kostenlose Börse ist im September in vollständig erneuerter Version online gestellt worden. Als Tauschwilliger legt man einfach ein Profil an und trägt sei- ne Präferenzen (Zieluni, Zeitpunkt etc.) ein. Direkt danach sucht das System nach Tauschpartnern. Wer nicht sofort fündig wird, kann mit seinen Zugangsdaten je- derzeit die Suche wiederholen. Ist ein Tauschpartner gefunden, gilt es, die Formalitäten (u.a. Ex- und Immatri- kulation) zu erledigen, bevor man sich dem Umzug widmen darf! Die Investition lohnt sich! Ein Tipp zum Schluss: Wer einen Studi- enplatztausch plant, sollte frühzeitig da- für sparen oder Geld von seinen Eltern „organisieren“. Inklusive Bewerbungen, Formalitäten, Wohnungssuche und Um- zug kostet ein Tausch nicht selten über 2.000 Euro. Eine Zahl, die vielen kalte Füße bereiten dürfte. Doch ist man erst einmal in der neuen Stadt, dann stellen die allermeisten Wechsler fest, dass sich Kosten und Mühe gelohnt haben! Zimmer frei! Die Wohnungssuche zum Semesterbeginn: Yvonne Bernsdorf berichtet uns von ihren abenteuerlichen Erfahrungen. S. 12 Inhalt Operieren in Indien Für gutes Arbeiten müssen Mediziner sich auf ihre Fähigkeiten verlassen können. Be- sonders, wenn keine High Tech-Ausstat- tung vorliegt. Christiane Lenz schildert ihre Eindrücke aus Kerala. S. 02 La vie à Paris Walid Fazeli hat ein Erasmus-Studienjahr in Paris verbracht und bewertet für Euch die absolvierten Praktika. S. 10 Ausland Interaktiv Lernen Zwei Jahre Reformstudiengang an der RUB: Ein Interview mit Ansgar Deppe von der AG Öffentlichkeitsarbeit. S. 03 Helfen ist schön Das Pflegepraktikum stellt für die meisten die erste Praxiserfahrung im Rahmen des Medizinstudiums dar. Deborah Schäfer hat sechs Wochen auf der Gastroentero- logie verbracht. S. 08 Vorklinik Einstellungs-Chancen erhöhen Einmal durch die Brille von Chefärzten zu schauen, erlaubt uns Peter Dahlhausen, der regelmäßig Chefärzte nach dem „idealen Bewerber“ befragt. S. 11 Berufsstart Fit für die Mündliche Dann erzählen Sie uns doch mal… MEDI-LEARN gibt Euch praktische Tipps für den Ernstfall! S. 03 Examen Bäumchen, wechsle Dich! Studienplatztausch: wann, wohin und vor allem wie? von Peter Wollny Schematischer Aufbau des Pretests zum Hammerexamen

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Die MEDI-LEARN Zeitung im Printformat. Sie enthält auf 12 Zeitungsseiten News und Informationen für Medizinstudenten und Jungärzte und erscheint fünfmal pro Jahr als Beilage zur renommierten Zeitschrift Via medici aus dem Thieme Verlag.

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Mehr dazu auf Seite 6/7

Ausgabe 04/05 · September 2005 · In Kooperation mit dem Georg Thieme Verlag · www.medi-learn.de · ISSN 1860-8590 · 1,90 €

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ZEITUNGDie Zeitung für Medizinstudenten

und junge Ärzte

Medizin studieren in DeutschlandDie 36 medizinischen Fakultäten geben ein uneinheitliches Bild ab: Reformierung der Lehre und gute Betreuung hier, Praxisferne und überfüllte Hörsäle da. Wo man studie-ren kann – und wo man es sollte – erfahrt Ihr diesmal im Schwerpunkt-Thema.

Auf dem Weg zum TitelEine experimentelle Arbeit oder eine überschaubare Studie: Die Suche nach der richtigen Doktor- arbeit ist nicht leicht. Linda Vilz schildert ihre Erfahrungen und gibt spannende Tipps.09

Fragen Sie Ihren Arzt! In unserem Interview mit praktizierenden Medizinern erfuhren wir von Dr. med. Robin Banerjee unter anderem, warum Anatomie für Ärzte so wichtig ist.

Anatomie ist wichtigZeitgemäße InformationNicht nur für Technokraten spannend: Mit RSS-Feeds könnt Ihr Euch nicht nur auf den Seiten von MEDI-LEARN gezielt über neu eingestellte In halte informieren. Wir verraten, wie es funktioniert. 05

Am 22. Juni fand in acht Städten ein Pretest zum Zweiten Abschnitt der

Ärztlichen Prüfung nach der Approbati-onsordnung von 2002 statt, in Studenten-kreisen besser als Hammerexamen be-kannt. In der Zeit von 9.00 bis 15.00 Uhr brüteten (auch hitzebedingt) Studenten in Göttingen, Hamburg, Heidelberg, Hom-burg, Leipzig, Mainz, Neuss und Würz-burg über MC-Fragen im neuen Stil.

Der Aufbau der PrüfungDas (Test-)Examen bestand insgesamt aus 123 Fragen, die in vier Hefte gesplit-tet waren (siehe Schaubild). Die Teil-nehmer bekamen jeweils immer nur ein Heft ausgehändigt. Das Folgeheft gab es danach im Tausch gegen den Lösungsbo-gen und das Vorgängerheft.Im ersten Teil (Heft 1) wurden fünf verschiedene klinische Fälle geprüft. Die Fallbeispiele wurden dabei auf un-gefähr einer DIN A4-Seite ausführlich mit Blickdiagnosen, Laborwerten und anamnestischen Aussagen beschrieben. Danach folgten rund zehn MC-Fragen zum jeweiligen Fallbeispiel. Für den ers-ten Part hatten die Teilnehmer maximal zweieinhalb Stunden Zeit.Im zweiten Teil der Prüfung (Heft 2 bis 4) waren fünf sequentielle Fallbeispiele zu fi nden. Pro Heft wurden je 21 Fragen gestellt, zu deren Lösung pro Ausgabe je-weils 50 Minuten zur Verfügung standen. Im Heft 2 wurden nur Fragen zur Ana-mnese und zu möglichen diagnostischen

Methoden gestellt, im Heft 3 folgen Fra-gen zu Untersuchungsergebnisse. Darü-ber hinaus wurden z.B. Fragen zur mög-lichen Medikation gestellt. Im letzten Heft (Heft 4) erfuhr man, was aus dem virtuellen Patienten geworden ist; hier wurden z.B. Fragen zur Weiterbehand-lung, zur Prognose oder zu Risikofakto-ren der jeweiligen Erkrankung gestellt.

Im Wechselbad der GefühleIm MEDI-LEARN Telefoninterview di-rekt nach der Prüfung sagte uns ein Teil-nehmer: „Gerade im zweiten Teil konnte man sehen, ob man die Fragen in den vor-hergehenden Heften korrekt beantwortet hatte. Wenn ich merkte, dass ich korrekt gelegen hatte, pushte mich das – meine Laune war jedoch im Keller, wenn ich

Doch gar nicht so „hammermäßig“?Pretest zum Zweiten Abschnitt der Ärztlichen Prüfungvon Jens Plasger und Christian Weier

feststellte, dass ich eine Aufgabe falsch gelöst hatte. Dieses Wechselbad der Ge-fühle störte meine Prüfungskonzentrati-on im Gesamten doch sehr!“Um die Bearbeitung der Fragen und die Bewertung der Fallbeispiele zu er-leichtern, bekam jeder Teilnehmer einen vierseitigen Bogen mit Labor- und Refe-renzwerten. Eine Teilnehmerin sagte uns dazu: „Die Laborwerte-Übersicht hat mir die Einordnung sehr vereinfacht. “

Thema AltfragenAuf die Frage nach Altfragen äußerten sich die Teilnehmer unterschiedlich. Eine Studentin aus Neuss berichtete uns: „Eigentlich waren kaum neue Themen zu fi nden. Im Prinzip war das Examen aus Altfragen konstruiert, die den jeweiligen Fallbeispielen zusortiert worden sind. Schön war, dass abgedrehte Fragen, z.B. zu seltenen Syndromen, in der Prüfung nicht zu fi nden waren.“ Eine Studentin aus Göttingen äußerte sich dagegen so: „Ich habe kaum Altfragen wieder er-kannt. Besonders unangenehm habe ich die Folgefragen empfunden, in denen ich mit großer Sicherheit einige Fragen am Stück falsch gekreuzt habe, weil zur Beantwortung der Frage das Wissen der korrekten Antwort der Voraufgabe not-wendig gewesen wäre.“ Ein Mitstudent untermalte die Aussage mit einem Beispiel: „In einer Frage stan-den als Antwortmöglichkeiten Hepatitis A, B, C, D und E zur Verfügung. In der

Anschlussfrage sollten wir nun sagen, welche Serologie durchgeführt werden sollte, wobei diese von der Art der Hepa-titis und damit von der Antwort der Vor-frage abhängt. Nur wer die erste Frage korrekt beantwortet, konnte die folgende auch richtig lösen. Na ja – vielleicht gibt es ja Teilpunkte!“

Der GesamteindruckDer Gesamteindruck aller befragten Stu-denten war jedoch sehr positiv. Beson-ders die vorwiegend klinischen Bezüge und der Verzicht auf „Kolibrifragen“ zu seltenen Krankheiten scheinen bei den Teilnehmern gut angekommen zu sein. Ein Teilnehmer sagte uns abschließend: „Trotz einiger Pannen im Ablauf der Prü-fung, die dafür gesorgt haben, dass es im Prüfungsraum recht laut war, hat es viel Spaß gemacht. Wenn das Hammerexa-men ähnlich aufgebaut sein wird, ist man in jedem Fall mit Altfragen gut vorberei-tet. Im Gesamten habe ich die Prüfung als wesentlich praxisnäher und dadurch auch als einfacher empfunden!“

Detaillierte weitere Infos zum Pretest mit zahlreichen Erfahrungsberichten fi ndet Ihr unter www.medi-learn.de/pretest.

Schon damals, als die ZVS ihr den Zu-lassungsbescheid zuschickte, stand

für Claudia M. fest: „Maximal bis zum Physikum. Dann gehe ich an eine andere Universität!“ Wie Claudia geht es vielen Studenten: Einmal im Studium wird die Stadt gewechselt. Auch Studenten, die beim „ZVS-Rou-lette“ Glück gehabt haben, entscheiden sich häufi g, die Universität mindestens einmal im Studium zu tauschen. Wer sich prinzipiell für den Wechsel entschie-den hat, für den stellen sich schnell die Fragen: Wann, wohin und vor allem wie wechsle ich den Ausbildungsplatz?

Wann sollte man wechseln?Frage eins ist recht schnell beantwortet: Die meisten Studenten wechseln direkt nach dem Physikum. Die zweite Wech-sel-Welle rollt nach dem alten 2. Stex an, um das PJ an einer anderen Uni zu machen. Ein anderer Zeitpunkt ist nicht empfehlenswert, da es sonst zu Proble-

men bei der Anerkennung von Studien-leistungen zwischen den Unis kommen kann.

Wohin sollte man wechseln?Auf welche Uni die Wahl fällt, ist vor allem von persönlichen Neigungen ab-hängig. Viele Studenten versuchen, mit einem Wechsel wieder näher an die alte Heimat zu rücken, andere wollen in die Ferne schweifen. Andere tauschen den Ausbildungsort, zum Beispiel aufgrund besserer zukünftiger Arbeitsplatzchancen oder wegen Forschungsschwerpunkten der Ziel-Uni. Für alle Fälle gilt: Vor dem Wechsel sollte man sich gründlich über die zukünftige Fakultät informieren.Für alle Tauschwilligen haben wir auf den Seiten 6 und 7 dieser Ausgabe der MLZ eine Übersicht aller Standorte plat-ziert, an denen in Deutschland Medizin studiert werden kann. Neben einer Kurz-darstellung fi nden sich Kernkennzahlen zu jeder Universität.

Wie sollte man wechseln?Last but not least steht die Frage nach dem „Wie“ des Wechsels: Prinzipiell kann man sich an jeder Uni direkt be-werben. Die Formalitäten werden dabei unispezifi sch geregelt; Informationen fi ndet man meistens auf der Webseite des Studentendekanates. Die Chancen, einen Studienplatz zu bekommen, hängen von der Attraktivität der Uni und damit von der Anzahl der Mitbewerber ab. Eine Alternative, zum Ziel zu kommen, ist der Studienplatztausch. Dabei ist ein direkter Wechsel oder ein so genannter Ringtausch möglich. Beim Ringtausch wechselt Student A an den Standort von Student B, Student B an den Standort von Student C und Student C an den Standort von Student A. Der Wechsel über mehr als drei Positionen ist grundsätzlich auch möglich, in der Praxis jedoch nicht emp-fehlenswert, weil man sich auf die Zu-sage sämtlicher Tauschpartner verlassen muss. Einen Tauschpartner oder mehrere tauschwillige Studenten für einen Tausch fi ndet man entweder über einen Aushang an der Wunschuni oder über eine Studi-enplatztauschbörse im Internet.

MEDI-LEARN bietet seit vielen Jahren eine reine Medizinstudenten-Tausch-börse inklusive Ringtauschfunktion an. Die kostenlose Börse ist im September in vollständig erneuerter Version online gestellt worden. Als Tauschwilliger legt man einfach ein Profi l an und trägt sei-ne Präferenzen (Zieluni, Zeitpunkt etc.) ein. Direkt danach sucht das System nach Tauschpartnern. Wer nicht sofort fündig wird, kann mit seinen Zugangsdaten je-derzeit die Suche wiederholen.Ist ein Tauschpartner gefunden, gilt es, die Formalitäten (u.a. Ex- und Immatri-kulation) zu erledigen, bevor man sich dem Umzug widmen darf!

Die Investition lohnt sich!Ein Tipp zum Schluss: Wer einen Studi-enplatztausch plant, sollte frühzeitig da-für sparen oder Geld von seinen Eltern „organisieren“. Inklusive Bewerbungen, Formalitäten, Wohnungssuche und Um-zug kostet ein Tausch nicht selten über 2.000 Euro. Eine Zahl, die vielen kalte Füße bereiten dürfte. Doch ist man erst einmal in der neuen Stadt, dann stellen die allermeisten Wechsler fest, dass sich Kosten und Mühe gelohnt haben!

Zimmer frei!Die Wohnungssuche zum Semesterbeginn: Yvonne Bernsdorf berichtet uns von ihren abenteuerlichen Erfahrungen. S. 12

Inhalt

Operieren in IndienFür gutes Arbeiten müssen Mediziner sich auf ihre Fähigkeiten verlassen können. Be-sonders, wenn keine High Tech-Ausstat-tung vorliegt. Christiane Lenz schildert ihre Eindrücke aus Kerala. S. 02

La vie à ParisWalid Fazeli hat ein Erasmus-Studienjahr in Paris verbracht und bewertet für Euch die absolvierten Praktika. S. 10

Ausland

Interaktiv LernenZwei Jahre Reformstudiengang an der RUB: Ein Interview mit Ansgar Deppe von der AG Öffentlichkeitsarbeit. S. 03

Helfen ist schönDas Pflegepraktikum stellt für die meisten die erste Praxiserfahrung im Rahmen des Medizinstudiums dar. Deborah Schäfer hat sechs Wochen auf der Gastroentero-logie verbracht. S. 08

Vorklinik

Einstellungs-Chancen erhöhenEinmal durch die Brille von Chefärzten zu schauen, erlaubt uns Peter Dahlhausen, der regelmäßig Chefärzte nach dem „idealen Bewerber“ befragt. S. 11

Berufsstart

Fit für die MündlicheDann erzählen Sie uns doch mal… MEDI-LEARN gibt Euch praktische Tipps für den Ernstfall! S. 03

Examen

Bäumchen, wechsle Dich!Studienplatztausch: wann, wohin und vor allem wie?von Peter Wollny

Schematischer Aufbau des Pretests zum Hammerexamen

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Indien faszinierte mich schon seit lan-gem. So war es eine glückliche Fügung,

dass ich von der Englischlehrerin meines Medical English-Kurses die Adresse eines indischen Krankenhauses in die Hand gedrückt bekam mit den Worten: „I think, you will be mostly welcome and you will like it!“ Für die Organisation des Fluges, des Visums, der Impfungen und aller anderen Kleinigkeiten rechnete ich ein halbes Jahr ein, was sich auch als ein guter Zeitrahmen herausstellte.Am 11. Dezember war es dann soweit: Ich saß im Flugzeug zu meiner Auslands-famulatur im Amala Cancer Hospital and Research Centre in Kerala. Das Kranken-haus ist katholisch und wird von einem indischen Orden unterhalten und geleitet. Es gliedert sich in ein Krebskrankenhaus mit 280 Betten, ein allgemeines Kranken-haus mit 320 Betten und einen Ayurveda-Komplex mit 68 Betten. Ferner liegen im Moment Bestrebungen vor, den offi -ziellen Titel einer universitären Ausbil-dungsstätte zu erhalten. Es werden schon jetzt Medizinstudenten ausgebildet, Wei-terbildungsmöglichkeiten im Sinne eines Bachelor-Abschlusses in verschiedenen Disziplinen wie Radiologie, Biochemie, medizinische Mikrobiologie und Phar-makologie sollen innerhalb der nächsten Jahre angeboten werden. Außerdem lie-gen auf dem Campus eine Krankenpfl e-geschule (40 Plätze/Jahr), die Studenten- und Schwesternwohnheime sowie die Fakultät für Medizin mit Bibliothek und Internetzugang.

Reger Behandlungsandrang Nach meinem ersten Rundgang über dieses eindrucksvolle Gelände war ich gespannt, was mich am nächsten Tag in der Pädiatrie erwarten würde. Nach ei-nem gemeinsamen Gebet, bei dem auch Hindus und Muslime mitbeteten, verteil-ten sich die Ärzte und Schwestern auf ihre jeweiligen Stationen. Nun fand eine kurze Tagesbesprechung statt und danach die Visite. In der Pädiatrie macht ein Arzt den Rundgang, er untersucht die Neuge-borenen und hat OP-Bereitschaft. Wird er nicht gerufen, hat er „out-patient ser-vice“, also Ambulanzdienst. Die beiden anderen anwesenden Pädiater machen ihren Ambulanzdienst direkt nach ihrer Stationsvisite.

ICH WURDE MEISTENS NEUGIERIG VON OBEN BIS

UNTEN GEMUSTERT

Von 9.15 bis 11.30 Uhr ist die Behand-lung der Patienten kostenlos, was zu einem starken Andrang während dieser Zeit führt. Dennoch untersuchen die Ärz-te ihre Patienten gewissenhaft und wei-sen sie nur im Notfall stationär ein. Jeder Patient muss die weitere Behandlung und Medikamente selbst bezahlen. Vom Staat werden lediglich die Zahnbehandlung, augenärztliche Behandlungen und Imp-fungen übernommen, was dazu führt, dass die Diagnostik auf das Nötigste be-schränkt wird. Dabei hatte ich aber nie den Eindruck, dass das Auslassen einer diagnostischen Methode zu einer Fehldi-agnose oder Fehlbehandlung führte.Ab 11:30 Uhr ist die Konsultation eines Arztes kostenpfl ichtig, was bedeutet,

dass es nun sehr ruhig wird. Vereinzelt kommen Privatpatienten, aber es ist kein Vergleich zu der Masse davor. Der Dienst endet um 15 Uhr, ein Notfallbe-reitschaftsdienst in der Notaufnahme

bleibt im Haus. Ich nutzte diese ruhige-ren Zeiten, um mich mit den Ärzten und Schwestern zu unterhalten. So hatte ich die Möglichkeit, etwas mehr über indi-sche Lebensweise und Ansichten zu er-fahren. Unterbrochen wurden unsere Ge-spräche von zahllosen Pharmavertretern, die sich die Klinke in die Hand gaben, jeweils einen zehnminütigen Vortrag über ihr Produkt hielten und dann wieder verschwanden. In den nächsten Tagen hatte ich dann die Möglichkeit, die häufi gsten pädiatrischen Krankheitsbilder zu studieren. Viele Kin-der kamen mit Atemwegsinfektionen, Durchfällen, abdominellen Schmerzen und parasitären Erkrankungen. Die Kin-der mit schwereren Verläufen blieben stationär, was gleichbedeutend mit einem Krankenhausaufenthalt für die ganze Fa-milie war! Nicht selten kam ich mit zur Visite in ein Zimmer, in dem Oma, Opa, Mama, Papa und Geschwisterkinder schon warteten. Dann wurde ich meistens neugierig von oben bis unten gemustert. Leider spreche ich kein Malayalam, die hiesige Sprache, und so war es manchmal doch schwierig, mit der einfachen Bevöl-kerung in Kontakt zu treten. Sehr irritie-rend war für mich die Erfahrung, dass viele Kinder im ersten Moment Angst vor mir hatten, weil ich weißer Hautfarbe bin. Diese Angst wich aber nach wenigen Minuten einer ausgesprochenen Neugier und endete meist mit einem herzhaften Lachen aller Beteiligten.

Einfache Mittel & gute ArbeitNach zwei Wochen wechselte ich in die anästhesiologische Abteilung: Voller Spannung, was mich hier alles erwarten würde, begab ich mich zum OP, um dort erst einmal festzustellen, dass es doch schwieriger ist, OP-Kleidung für eine Europäerin zu fi nden, die den Durch-schnittsinder um einen Kopf überragt. Aber auch das ging irgendwann nach dem indischen Leitspruch „no problem“ gut aus, und so fand ich mich bald im gy-näkologischen OP wieder. An diesem Tag standen drei abdominelle Hysterektomien wegen Uterus myomato-sus auf dem Programm. Diese Operation wurde in Spinalanästhesie durchgeführt. Nach einer gewissenhaften Desinfektion wurde die Spinale gestochen; dann be-gann die Operation, die Patientinnen be-kamen zur Sedierung etwas Midazolam.

Nach dem Eingriff wurden die Frauen zur Überwachung auf die operative In-tensivstation gelegt. Diese ist am besten als ein Saal mit 16 Betten zu beschreiben, der einfach, aber sauber ist.

DIE CHIRURGEN UND OP-SCHWESTERN

WARTETEN, BIS DER STROM WIEDER ANGING

Die Gerätschaften auf der Intensivstation sind eingeschränkt; die Monitore veraltet (nur EKG-Ableitung, keine Sättigungs-funktion oder NIBP), es stehen 2 Servo 900C für Langzeitbeatmungen zur Ver-fügung und Perfusoren sind fast nur bei katecholaminpfl ichtigen Patienten zu fi n-den. Kein Vergleich zu deutschen High-Tech-Stationen.Auch im Operationssaal sind die Gerät-schaften recht alt. So kann mit dem Nar-kosegerät nur eine volumenkontrollierte Beatmung durchgeführt werden. Irritiert hat mich, dass dieses Gerät nicht an die Notstromversorgung angeschlossen

war, so dass bei jedem Stromausfall (im Schnitt zweimal pro Morgen) der Pati-ent bebeutelt werden musste. In der Zeit standen dann Chirurgen und OP-Schwes-tern geduldig da und warteten, bis der Strom wieder anging. Ansonsten erinner-te mich vieles an deutsche Operationen, wenn auch mit weniger Programm und einfacheren Mitteln, dafür aber mit mehr Ruhe und Gelassenheit. Ich hatte nie den Eindruck, jemandem im Weg zu stehen und konnte zu jeder Zeit Fragen stellen, die dann auch ausführlich und kompetent beantwortet wurden.

Auf die eigenen Sinne verlassen könnenUm gute Medizin zu machen, braucht man nicht unbedingt High-Tech: Es mag vieles erleichtern, wo aber die fi nanziellen Mittel fehlen, muss man sich doch auf sei-ne eigenen Sinne, Fähigkeiten und Beob-achtungen verlassen können.Nach meiner Famulatur hatte ich dann die Gelegenheit, Kerala zu bereisen. Auch in dieser Beziehung ist dieses Land einen Besuch wert. Neben touristischen Höhe-punkten sind es vor allem die Menschen, die den Reiz dieses Landes ausmachen. Leider fehlte mir die Zeit, um den Norden Indiens besser kennen zu lernen, was ich aber gewiss noch nach-holen werde!

Gute Medizin braucht nicht immer High-TechAuslandsfamulatur in Kerala, Indienvon Christiane Lenz

Mit einfachen Mitteln viel bewirken – Bild: Christiane Lenz

Behandlung eines Neugeborenen – Bild: Christiane Lenz

Surftipps

LernsklaveMedizin studieren heißt viel aus-wendig lernen – ein allen Studen-ten bekanntes Problem. Auf der Seite www.Lernsklave.de fi ndet Ihr Eselsbrücken und Merksätze, die Euch das Lernen (und das Leben) an vielen Stellen erleichtern. Hier fi nden übrigens nicht nur Medizi-ner, sondern auch Studenten ande-rer Bereiche und Schüler wertvolle Hilfen für die nächste Prüfung. www.medi-learn.de/ST0013

KinderchirurgieAuf dieser Seite liegen recht um-fangreiche Informationen rund um die Kinderchirurgie vor: Es gibt einen Bildatlas rund um Erkrankun-gen bei Kindern und Jugendlichen, Ihr könnt Euch in einer Tabelle über verschiedene Krankheiten infor-mieren und erhaltet weiterführende Links, auch zu Vorträgen und ande-ren Veranstaltungen. Wenn Ihr Euer Wissen überprüfen wollt, könnt Ihr dies in einem kleinen Quiz tun. Zu Themen wie stumpfem Bauch-trauma, Morbus Hirschsprung und Kurzdarm warten kniffl ige Fragen auf Euch. Keine Angst, eine Kreuz-funktion gibt es hier nicht. Schaut einfach mal rein! www.medi-learn.de/ST0012

Erste Hilfe onlineDen Kurs in Erster Hilfe müssen Mediziner bis zum Ersten Abschnitt der Ärztlichen Prüfung absolvieren. Um zu verhindern, dass danach al-les schnell „entlernt“ wird, solltet Ihr den ersten vollständigen online verfügbaren Erste-Hilfe Kurs des Deutschen Roten Kreuzes anklicken. Daneben bekommt Ihr Informations-material und natürlich Hinweise zu aktuellen Lehrgängen, falls Ihr den „echten“ Kurs noch machen müsst. www.medi-learn.de/ST0014

Medizin-VideothekVVFM: Das ist die virtuelle Vi-deothek für die Medizin. Filme zu verschiedenen Fachbereichen, vom Herzkatheter über laparoskopische OP-Techniken bis hin zu wissen-schaftlichen Infos (z.B. Apoptose) sind vorhanden. Auch Lehrvideos zum Anatomie Präpkurs fi ndet Ihr in dieser Datenbank, für die Ihr Euch anmelden müsst. Das Anschauen der Filme kostet je drei bis vier Euro. Für tiefe Einblicke sollte sich diese Investition lohnen!www.medi-learn.de/ST0015

EMG-KursEin Buch mit sieben Siegeln stellt für viele Studenten das Elektromy-ogramm (EMG) dar. Abhilfe schafft hier die englischsprachige Seite www.teleemg.com mit einer gelun-genen Darstellung der Anatomie von Nerven und Muskeln, einem EMG-Manual und weiteren Leitfäden zur Vertiefung der Materie. Besonders empfehlenswert für PJ-ler und junge Ärzte, die das erste Mal mit EMG in Kontakt kommen.www.medi-learn.de/ST0016

Wissen, was der Patient Dir sagen möchte?Wir verlosen unter allen Teil-nehmern Gross, Medical English Lernkarten – einfach Namen ein-tragen und schon bist du dabei: www.medi-learn.de/gw125

MEDI-LEARN Zeitung5x im Jahr als Printausgabe und 1x wöchentlich als News letter. Mehr Infos zur Onlineausgabe fin-det Ihr unter: www.medi-learn.de/zeitung

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Medizinische Modellstudiengänge gibt es bereits an vielen Fakul-

täten. Wir waren neugierig, wie es hin-ter den Kulissen bei der Planung eines solchen alternativen Studienangebots zugeht. Ansgar Deppe aus der AG Öf-fentlichkeitsarbeit der Ruhr-Uni Bochum war freundlicherweise bereit, uns Rede und Antwort zu stehen.

Ansgar, in Bochum wird parallel zum kon-ventionellen Medizinstudium auch ein Re-formstudiengang angeboten. Hältst Du den Studiengang grundsätzlich für besser? Da erlaube ich mir nach so kurzer Zeit seit der Einführung noch kein fundiertes Urteil. Zudem kennt man ja nur seine ei-gene Studienform gut genug, um sich ein detailliertes Bild zu verschaffen. Ein Entscheidungskriterium für den Modellstudiengang sollte aber meiner Meinung nach sein, ob man sich zutraut, genügend Lern-Motivation auch ohne wöchentlichen Testat- und Prüfungsstress aufzubringen. Natürlich hat man auch bei uns im Modellstudiengang durch das Problemorientierte Lernen (POL) in Sie-bener-Gruppen einen gewissen Druck.Abgesehen davon spielt die Fähigkeit und Bereitschaft, sich in Gruppenstruk-turen einzufügen, eine wichtige Rolle bei der Wahl zwischen Regel- und Modell-studiengang. „Einzelkämpfer“ können wahrscheinlich weniger mit dem neuen Konzept anfangen. Außerdem ist der Re-gelstudiengang etabliert: Man hat gewis-se Erfahrungswerte, kann sich Altklausu-ren besorgen und die höheren Semester erzählen dir, wie der Hase läuft.Im Modellstudiengang herrscht eher Pio-niergeist. Mittlerweile ist erst die zweite Generation am Start. Vieles ist einfach neu und ungewohnt. Das hat allerdings auch den Vorteil, dass aktiv mitgestaltet und mitgedacht werden kann.

Das Studienangebot im Reformstudium ist recht neu. Gab es Pannen und Unzu-länglichkeiten oder lief alles glatt?Hin und wieder gab es organisatorische Schwierigkeiten. Zum Beispiel dann, wenn die Zeit knapp wurde, von einem Veranstaltungsort zum nächsten zu ge-langen, weil ein Seminar mal länger gedauert hat oder spontan Änderungen im Stundenplan vorgenommen werden mussten. Im Großen und Ganzen gab es aber keine schwerwiegenderen Pannen.Durch die viel persönlichere Struktur kann es bei uns zu individuellen Dif-ferenzen kommen, allerdings schulen solche möglichen Probleme die soziale

Veranstaltungen haben Dialogcharakter

Intelligenz und die Anpassungsfähigkeit, fi nde ich. Auch nicht unwichtig für den Arzt-Beruf!

Gibt es gemeinsame Veranstaltungen, die Reformstudenten und Normalstudenten in Bochum gemeinsam besuchen?Nein, bedauerlicherweise nicht. Durch die unterschiedliche Studienkonzeption wäre das schwierig zu realisieren. Trotz-dem kennt man sich gegenseitig durch Vorkurse und die Ersti-Fahrt. Da rüber hinaus bekomme ich auch im Fach-schaftsrat einiges vom Regelstudiengang mit und natürlich auch umgekehrt. Aber gemeinsame Veranstaltungen gibt es bis-lang nicht.

Wie stehen die Professoren den Themen Reform der Lehre gegenüber? Die Meinungen sind recht gespalten. Einige Dozenten zeigen sich den neuen Ideen gegenüber sehr aufgeschlossen. Andere sehen die naturwissenschaftli-chen Grundlagen bei uns ein wenig stief-mütterlich behandelt und beobachten das Geschehen mit einer gewissen Skepsis, soweit ich das bisher beurteilen kann. Kritik zu üben und Verbesserungsvor-schläge mitzuteilen, ist meiner Meinung nach aber auch wichtig für die Weiter-entwicklung des Modellstudiengangs. Andernfalls kämen die Ideen und die re-formierte Lehre zum Stillstand. Was denkst Du über den Ablauf der Unter-richtsveranstaltungen im Reformstudium? Eigentlich sollen die Seminare, Prakti-ka, praktischen Übungen und Stränge interaktiven Charakter haben. Natürlich legt nicht jeder Dozent diesen Begriff gleich aus und einige Seminare haben schon eher Vorlesungs-charakter. Trotzdem bin ich begeis-

tert davon, wie eng der Kontakt zu den Dozenten ist und dass man immer die Möglichkeit hat, Fragen zu stellen. Oft-mals haben die Veranstaltungen auch den tatsächlich angedachten Dialogcharakter. Das ist dann natürlich besonders erfreu-lich.

Welche Dinge gäbe es im Reformstudium Bochum zu verbessern?Mitunter könnten die Lehrveranstaltun-gen besser aufeinander und auf die Pati-entengeschichte abgestimmt sein. Einige Seminare sind da manchmal zu speziell. Grundsätzlich aber ist das Engagement der meisten Dozenten schon sehr groß. Unser Physik-Professor zum Beispiel bietet zurzeit einen Crash-Kurs an. Dabei wiederholt er an Wochenenden die bisher behandelten physikalischen Lehrinhalte auf freiwilliger Basis. Das geht über das normale Maß hinaus!

Wie darf man sich die Lehrveranstaltun-gen der Vorklinik vorstellen? Im Prinzip besteht der Unterricht aus POL, Seminaren, Praktika und Prakti-schen Übungen. Dazu kommt das Selbst-studium: Jeder Student soll sich auf seine Art und Weise – egal ob in Gruppen oder alleine, ob anhand von Modellen oder Lehrbüchern – vorbereiten, zum Beispiel auf das Anatomie-Seminar. Dabei kommt natürlich auch das problemorientierte Lernen zum Tragen: Hier setzen wir uns anhand von Patientengeschichten wö-chentlich Lernziele, die es zu erreichen gilt. Dieses Lernsystem ist Grundlage des Modellstudiengangs hier in Bochum.Im Seminar selbst kommen die

grundlegenden Inhalte natürlich auch noch zur Sprache, manches wird aller-dings vorausgesetzt. Die Veranstaltung selbst läuft dann häufi g im fachlichen Gesprächsstil ab. Das heißt, dass der Do-zent uns anhand von Präsentationen die Inhalte näher bringt, gleichzeitig aber auch Fragen an uns richtet. Natürlich können Verständnisprobleme aus der Selbstlernzeit dann auch angesprochen und ausgeräumt werden. Der kleinere Rahmen ermöglicht einen viel weniger anonymen Unterricht und motiviert zur aktiven Teilnahme.

Was hat Dich bewogen, in die AG Öffent-lichkeitsarbeit einzutreten? Ein Kommilitone aus dem Jahrgang über uns sprach mit mir über die AG. Da ich mich für Journalismus interessiere und später vielleicht auch mal medizinjour-nalistisch aktiv sein möchte, war ich so-fort begeistert. Wir sind fünf Studenten aus dem 2. und 4. Semester und möchten den Bekanntheitsgrad des Modellstudien-gangs vergrößern und unsere öffentliche Präsenz steigern. Zum Beispiel versuchen wir die Presse für außerordentliche Veran-staltungen und Ereignisse zu gewinnen.

Welche Tipps würdest Du zukünftigen Stu-denten mit auf den Weg geben wollen?Mein Ratschlag lautet, ein Stück weit auch auf das Bauchgefühl zu vertrauen und kombiniert mit allen Infos, die man bekommen kann, eine Studienwahl zu treffen. Erstsemestern würde ich raten, den Studienalltag so gut wie möglich zu organisieren. Optimal ist es, ausreichend viel für die Uni zu tun, so dass sich kein allzu schlechtes Gewissen ausbreiten kann. Daneben ist es auch sehr wichtig, seinen Hobbys nachzugehen und die blei-bende Freizeit zu genießen. Dann ist man auch privat zufrieden und fokussiert das ganze Leben nicht ausschließlich auf das Studium. Diese Gratwanderung ist schon eine echte Herausforderung, fi nde ich!Ansgar, vielen Dank für das Interview!

Prinzipiell sind die Inhalte der münd-lichen Examensprüfung deckungs-

gleich mit denen der schriftlichen. Aller-dings haben manche Prüfer bestimmte „Lieblingsthemen“, die vom allgemeinen Prüfungskatalog abweichen. Sobald Termin und Prüfer bekannt sind, solltet Ihr Euch deshalb anhand von al-ten Prüfungsprotokollen z.B. unter www.medi-learn.de/protokolle darüber infor-mieren, welche Art von Fragen (offene oder detaillierte) und Themen für Eure Prüfer typisch sind. Bis dahin empfi ehlt es sich, die Präsenta-tion von Basiswissen in der mündlichen Prüfung zu üben. Der überwiegende Teil der Prüfungen bewegt sich in fachlich überschaubarem Rahmen. Die Erfahrung

zeigt, dass solide Grundlagenkenntnisse in der Regel ein Bestehen sicherstellen, während die Detailkenntnisse die Prüfl in-ge nach Noten differenzieren. Zur Vorbereitung auf das Prüfungsge-spräch solltet Ihr täglich zwei kurze Re-ferate halten, entweder für Euch allein oder, noch besser, vor der Arbeitsgruppe, denn hier erhaltet Ihr Rückmeldung über den Vortrag in fachlicher und sprachlicher Hinsicht. Wichtig ist in jedem Fall, den Stoff laut zu referieren. Sucht Euch zwei wichtige Themen aus dem Stoffgebiet des jeweiligen Lerntages aus, nehmt Euch dann rund 20 Minuten Zeit und fertigt eine Liste mit maximal 25 zentralen Stichwor-ten an. Nicht im Buch nachschlagen – das kostet Zeit und verzerrt die Einschätzung

Dann erzählen Sie uns doch mal... Vorbereitung auf die mündliche Prüfungvon MEDI-LEARN

Eures Wissensstandes in diesem Bereich! Versucht, die Stichwörter in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, so dass Ihr in Eu-rem Vortrag vom Allgemeinen zum Spezi-ellen voranschreitet. Anschließend haltet den Vortrag anhand der Liste und erläutert die einzelnen Punkte ausführlich. Wenn Euch wichtige Informationen entfallen sein sollten, könnt Ihr diese anschließend nachschlagen.

Vortrag in der ArbeitsgruppeBereitet Euch in einer Arbeitsgruppe vor, bittet Eure Kommilitonen, sich während des Vortrags mit Fragen einzuschalten, wenn die Darstellung fachlich fehlerhaft oder ohne roten Faden ist oder wenn Ihr bei einem Thema „hängt“. So erhaltet Ihr Routine für die Prüfungs-situation und wichtige Hinweise zu noch vorhandenen Schwachstellen.

In der mündlichen Prüfung solltet Ihr folgende Faustregeln beherzigen: • Blickkontakt zu Eurem Gesprächspart-

ner suchen • Langsam, laut und deutlich sprechen

• Kurze Sätze formulieren • In ganzen Sätzen antworten, selbst rich-

tige Stichwort- oder Ein-Wort-Antwor-ten wirken oft geraten

• Antwort immer vom Allgemeinen zum Speziellen strukturieren

• Nur solche Fachtermini verwenden, die Ihr auch erläutern könnt und auf korrek-te Aussprache achten

• Auch bei lückenhaften Kenntnissen eine Antwort geben, notfalls „Starthil-fe“ vom Prüfer erbitten

• „Passen“, wenn Ihr zum betreffenden Thema nichts sagen könnt, um weiteres Nachfragen zu vermeiden Viel Erfolg!

Viele weitere Infos und Einblicke in den Modellstudiengang Medizin der Ruhr-Uni Bochum erhaltet Ihr über folgende Links: http://www.medi-learn.de/CA1210http://www.medi-learn.de/CA1213

Sehr lesenswert ist auch das von den Studenten erstellte Ersti-Info: http://www.medi-learn.de/ST0017

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Zwei Jahre Modellstudiengang Medizin in BochumInterview mit Ansgar Deppe

Page 4: MEDI-LEARN Zeitung 04/2005

4Seite September 2005

www.medi-learn.deMLZ

kurz notiert

Arztpraxis oder Krankenhaus?Mit der Reform des Gesundheits-wesens wurden Krankenhäuser für die ambulante Behandlung geöff-net. Patienten können jetzt häufi ger entscheiden, wo, von wem und un-ter welchen Bedingungen sie sich behandeln lassen möchten. Auf der Webseite www.GesundheitsPanel.deder Universität Witten/Herdecke wurde in einer Befragung von 3.031 Personen erforscht, welche Kriteri-en bei der Wahl zwischen ambulan-ten und stationären Behandlungen wichtig sind. Ein zentrales Ergebnis der Studie: Die Wahlmöglichkeit zwischen Krankenhaus und Arzt-praxis wird von einer großen Mehr-heit (87%) prinzipiell als positiv bewertet.

Artikelarchiv bei MEDI-LEARNAuf den Webseiten von MEDI-LEARN fi ndet Ihr in über 1.000 Artikeln ein breites Spektrum an In-formationen rund um das Medizin-studium. Da ist es manchmal schon schwierig, den Überblick zu behal-ten. Deswegen haben wir Euch ein Artikelarchiv bereitgestellt, in dem Ihr beginnend bei den aktuellsten Artikeln mit nur wenigen Klicks zurück bis in das Jahr 2001 stöbern könnt. Hier seid Ihr immer auf dem Laufenden, was an neuen Artikeln veröffentlicht wurde, könnt aber bei Lust, Laune und Zeit auch in den äl-teren Beiträgen stöbern unter: www.medi-learn.de/archiv

Körperspender sollen zahlenEine Folge der Gesundheitsreform: Wer seinen Körper nach dem Tod der Forschung und Ausbildung zur Verfügung stellen möchte, z.B. im Präpkurs, muss nun in einigen Städten auch die Bestattungskosten im Vorfeld begleichen. In Leipzig, Hannover, München und Düssel-dorf ist man in Anbetracht der Kos-ten bei den anatomischen Instituten dazu übergegangen, den Körpers-pendern den Aufwand für die Be-stattung im Vorfeld in Rechnung zu stellen. Darüber hinaus wird erwägt, die Studenten über einen Anteil aus potentiellen Studiengebühren an diesen neu entstandenen Kosten zu beteiligen, die zuvor meist aus dem gesetzlichen Sterbegeld fi nanziert werden konnten.

ZVS-OnlinebewerbungDer Onlineservice „AntOn“ der ZVS, der bisher von Erstbewerbern genutzt werden konnte, um einen Studienplatz bei der ZVS zu be-antragen, wurde weiter ausgebaut. Jetzt ist es auch für Wiederbewer-ber möglich, ihre Studienplatzbe-werbung online über den Service durchzuführen. Im Sommerse-mester 2005 wurden rund 46.000 Anträge gestellt, es stehen für die Bewerber insgesamt aber nur etwa 7.400 Studienplätze zur Verfügung. Mehr über den Service erfahrt Ihr unter www.zvs.de

Kurzbeschreibung: Das 1.267 Sei-ten starke Basislehrbuch führt von

der Physiologie über die Pathophysiolo-gie hin zum klinischen Bild des Patienten.

Basislehrbuch Innere Medizinvon Bente Flittiger, 2.klinisches Semester in Halle (Saale)

Die Krankheiten werden pathogenetisch, diagnostisch und therapeutisch abgehan-delt und durch Bilder, Illustrationen und Tabellen anschaulich gemacht.Zielgruppe: Das Buch ist primär für Studenten gedacht, eignet sich aber auch hervorragend als Nachschlagewerk, zum Beispiel im PJ. Die ausführliche anato-misch-physiologische Einleitung setzt nur geringe Vorkenntnisse voraus und ermöglicht dem Leser die Rekapitulation des schon Erlernten.Inhalt: Das Basislehrbuch ist kein Kurz-lehrbuch, sondern ein Werk, das primär auf Verständnis und Nachvollziehbarkeit der Krankheitsbilder setzt. Die Themen werden ausführlich behandelt. Es hilft, sich in der schier unbegrenzten medizini-schen Informationsfülle zurechtzufi nden. Die Bilder und Illustrationen sind aus-führlich und untermauern den Inhalt des Textes. Es eignet sich nicht zur schnellen IMPP-Wiederholung, bietet aber einpräg-sam die Vielfalt der Klinik und reicht auf jeden Fall, um die „Innere“ abzudecken.

Titel: Basislehrbuch Innere Medizin Autoren: H. Renz-Polster, S. Krautig, J. BraunVerlag: ElsevierISBN: 3437410520Preis: 59,95 €

Der Schwerpunkt liegt eindeutig im kli-nischen Blick auf die Krankheiten.Didaktik: Das Buch ist didaktisch klar aufgebaut. Die Sprache ist nicht unnötig kompliziert, sondern fl üssig und ver-ständlich und Fachtermini werden aus-reichend erläutert. Das Wichtigste ist mit Ausrufezeichen versehen, Differentialdi-agnosen und pharmakologische Querver-weise werden farblich abgesetzt.Aufbau: Das Buch ist klar gegliedert. Es wird folgendes Schema verfolgt: Jedes Kapitel hat eine anatomisch-physiolo-gische Einführung, gefolgt von den je-weiligen diagnostischen Möglichkeiten, den klinischen Manifestationen, deren Leitsymptomatik und der Therapie. Am Ende jedes Kapitels besteht die Möglich-keit, das neu erworbene Wissen an einem Fallbeispiel zu erproben. Das Register ist ausführlich und lädt zum Nachschlagen ein.Relevanz: Das Buch wird an der Uni empfohlen und eignet sich hervorragend zur Begleitung des Blockpraktikums und

auch zur Vorbereitung auf die Prüfung.Preis: 59,95 € erscheint mir nicht über-teuert, sondern sind es auf jeden Fall wert zu zahlen, zumal das Verfallsdatum des Buches nicht mit Abschluss des Studi-ums erreicht ist.Fazit: Das Basislehrbuch ermöglicht dem Leser einen guten Gesamteinblick in die „Innere Medizin“. Der Inhalt der einzel-nen Kapitel ist einprägsam und hervor-ragend illustriert. Positiv hervorzuheben sind auch die kausalen Verknüpfungen zwischen Pathophysiologie und klinischen Manifestation. Dieses Lehrbuch schneidet mit 'sehr gut' ab, weil es ihm gelingt, die umfangreichen Krankheitsbilder einpräg-sam darzustellen, ohne den Leser mit in-ternistischer Vielfalt zu erschlagen. Während des Studiums, aber auch danach ist das Basislehrbuch Innere Medizin aus dem Elsevier Verlag als Nach-schlagewerk für die klinische Tätigkeit empfehlenswert.

Kurzbeschreibung: Der Herold ist ein Kompendium der Inneren Me-

dizin. In 17 Kapiteln fi ndet der Leser alle Themengebiete logisch aufgebaut und damit übersichtlich strukturiert wieder.

Herold Innere Medizin 2005 von Antje Viehweg, TU Dresden, 4. Studienjahr

Die Einteilung der Kapitel ist immer gleich, so dass eine gute Übersicht ge-währleistet ist.Zielgruppe: Der Herold ist geeignet für Studenten nach dem Physikum, für PJ-ler und Assistenzärzte. Es ist ein her-vorragendes Lern- und Wiederholungs-buch für Klausuren und Prüfungen wie auch für den Alltag auf der Station.Inhalt: Beim Herold handelt es sich um ein kompaktes Nachschlagewerk mit der Tendenz zum Lehrbuch. Zu jeder einzel-nen Erkrankung fi ndet sich eine Aufl is-tung von Ursachen, Differentialdiagno-sen, Pathogenese, Verlauf, Diagnostik, Therapiemöglichkeiten und Prognose. Jedes Thema ist solide abgehandelt und enthält alles Wesentliche. Die jährliche Überarbeitung berücksichtigt Neuerun-gen in Therapie und Diagnostik. Der Herold bietet umfangreiche Informa-tionen in kurzer Zeit, die das Fach gut abdecken. In Einzelfällen ist das Nach-schlagen in ausführlichen Bücher nötig. Was ich als sehr positiv empfi nde, sind

die Tipps zum Stationsalltag. Außerdem werden wesentliche deutsche und ameri-kanische Lehrbücher (z.B. Harrisson) be-rücksichtigt. Daher wird der Herold auch für das amerikanische USMLE-Examen des ECFMG empfohlen.Didaktik: Die Fakten sind in gut lesba-ren Sätzen bzw. Stichpunkten dargestellt, wodurch schnelles Lesen und strukturier-tes Lernen möglich sind. Neben wichti-gen Tipps für die Stationsarbeit, erhält der Leser hilfreiche Informationen für die Diagnosestellung. Man muss den Schreibstil des Herolds mögen: Wer ein großes Lehrbuch mit vielen Abbildungen und bunten Schemata liebt, für den ist der Herold eher ungeeignet.Aufbau: Fächerweise gegliedert werden die Krankheiten mit Defi nition, Pathoge-nese, Differentialdiagnostik, Diagnostik und Therapie dargestellt. Neben einem ausführlichen Inhalts- und Stichwortver-zeichnis stehen Normwerte, Impftabellen und der ICD 10-Schlüssel zur Verfü-gung.

Relevanz: Aufgrund der Aktualität ist der Herold absolut empfehlenswert. In unseren POL-Kursen in Dresden greifen wir gern und häufi g auf den Herold zu-rück.Zur Vorbereitung auf Klausuren und mündliche Prüfungen ist wohl kaum ein Buch geeigneter. Es sei denn, man mag den kompakten Stil nicht.Preis: Der Ladenpreis beträgt 47 €. Bei Sammelbestellungen direkt beim Her-ausgeber wird bei Abnahme von 10 Ex-emplaren ein Rabatt gewährt, so dass man dann mit 32 € dabei ist. Ein super Preis-Leistungsverhältnis!Fazit: Es gibt kaum ein anderes Buch, welches derart viele Fakten so klar ge-gliedert liefern kann. Ich kann dieses Buch jedem Medizinstudenten nur aus-drücklich empfehlen. Der Herold wird einem immer ein guter und zu-verlässiger Begleiter sein, und das nicht nur während des Studiums.

Kurzbeschreibung: Was dieses Buch so ansprechend macht, ist

neben seiner handlichen Größe auf jeden Fall das farbliche Layout, die Abbildun-gen und die übersichtlichen Tabellen. Mit

Innere Medizin Verstehen – Lernen – Anwendenvon Monika Müller, PJ in Mainz

Hilfe der Übersicht „Auf einen Blick“ und der verschiedenfarbigen Kapitel fi ndet man sich sehr schnell zurecht und erspart sich zum Teil langes Suchen. Die einzelnen Krankheitsbilder sind struktu-riert und ausführlich behandelt. Dadurch, dass der Anhang „Referenzbereiche kli-nisch wichtiger Laborparameter“ sich im hinteren Einband befi ndet, kann man ihn mit einem Handgriff fi nden, was sich ebenfalls bei der Arbeit mit dem Buch als sehr benutzerfreundlich erweist.Zielgruppe: Dieses Buch richtet sich sowohl an den Studenten ohne Vorkennt-nisse, als auch an den Assistenzarzt. Zur Prüfungsvorbereitung, ob Klausur oder Staatsexamen, kann man es bedenken-los einsetzen. Allerdings kann es hin und wieder nötig sein, auf ein größeres Lehrbuch oder Nachschlagewerk zurück-zugreifen.Inhalt: Bei diesem Buch handelt es sich auf alle Fälle um ein Lehrbuch, das sei-nen Leser gut vorbereitet in eine Prüfung

gehen lässt. Die wichtigsten Themen und Aspekte der Inneren Medizin werden prägnant und verständlich dargestellt. Mit diesem Wissen ist man außerdem bestens für den Klinikalltag gerüstet. Die zahlreichen Tabellen und Abbildungen sind nicht nur sehr ansprechend, sondern auch hilfreich und tragen wesentlich zur Erklärung bei.Didaktik: In einer klaren, leicht ver-ständlichen Sprache geschrieben, lässt sich der „Greten“ sehr fl üssig lesen. Klei-ne Lernhilfen wie Merksätze, Abbildun-gen und Tabellen erleichtern dabei, das Gelesene zu verinnerlichen. Leider gibt es keine Fallbeispiele, Repetitorien oder Fragen zur Selbstkontrolle.Aufbau: Das Buch ist sehr übersicht-lich gegliedert und durch das farbliche Layout besonders ansprechend. Durch die Tabellen und Abbildungen wird der Text aufgelockert, wichtige Dinge wer-den hervorgehoben. Insgesamt ein sehr gelungener Aufbau.

Relevanz: Insgesamt kann man das Werk zur Vorbereitung auf jede Art von Prü-fung sowohl schriftlich als auch münd-lich innerhalb des Faches Innere Medizin empfehlen.Preis: Das Buch kostet im Handel 49,95 €, ein durchaus gerechtfertigter Preis. Es handelt sich dabei um eine sinnvolle Anschaffung, da man dieses Lehrbuch nicht nur während des Studi-ums, sondern durchaus auch später noch gebrauchen kann.Fazit: Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem „Greten“ um ein sehr gutes Lehrbuch, das durch sein Taschenbuch-format und seinen farbigen Aufbau mit zahlreichen Tabellen und Abbildungen besticht. Ergänzend braucht man jedoch ein Nachschlagewerk und eigentlich auch ein Buch mit Fallbespielen und Fragen zur Selbstkontrolle. Ich kann das Buch empfehlen, nicht zuletzt wegen der leicht verständli-chen Sprache.

Von diesem Buch ver losen wir unter allen Teilnehmern ein Exemplar – einfach Namen ein-tragen und schon bist Du dabei: www.medi-learn.de/gw111

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Titel: Herold Innere Medizin 2005Autor: G. HeroldVerlag: EigenverlagISBN: 1111114317Preis: 47 €

Titel: Innere Medizin Verstehen – Lernen – AnwendenAutor: H. GretenVerlag: Georg ThiemeISBN: 3135522121Preis: 49,95 €

MEDI-LEARN ZeitungSchon gewusst? Die MLZ gibt es auch per E-Mail. Weitere Infos und kostenlose Bestellung unter: www.medi-learn.de/zeitung

Page 5: MEDI-LEARN Zeitung 04/2005

www.medi-learn.deMLZSeptember 2005 5Seite

Im Forum gelauschtNeue Wege zu Informationen RSS-Format jetzt auch bei MEDI-LEARN von Peter Christian Artz

Vielleicht hat der eine oder andere von Euch schon mal von Podcasting

gehört? Der seltsame Begriff setzt sich aus Broadcasting und i-Pod zusammen. Beim Podcasting geht es darum, dass man irgendeine Art von Beitrag verfasst und zum Beispiel mit dem eigenen Rech-ner aufnimmt. Unter www.podcasting.de fi ndet Ihr eine Menge solcher Beiträge, die von purem Nonsens bis zu wissen-schaftlichen Vorträgen reichen. Um an-dere Internetuser über neue Beiträge zu informieren, die diese dann als MP3 auf ihr mobiles Abspielgerät ziehen können (deswegen i-Pod), ist ein Datei-System notwendig, das diese Beiträge erkennt: RSS. Die Abkürzung steht für „Really Simple Syndication“ (oder auch für „Rich Site Summary“ oder „RDF Site Summary“). Innerhalb der letzten vier Jahre hat sich RSS als gängiges Informationsformat im Internet durchgesetzt und wird mittlerwei-le selbst von populären Seiten wie BBC, CNN, SPIEGEL Online oder tages schau.de eingesetzt. Soweit die technische Er-klärung. Pragmatisch ausgedrückt, bietet Euch RSS einen Newsticker in Schlag-zeilen und Kurztextform.

Wie kann ich RSS nutzen?RSS-Dateien sind einfach aufgebaute, textorientierte Dateien ohne zusätzli-chen Ballast (z.B. Design- und Lay-

out-Elemente). Sie enthalten also nur die puren Informationen. RSS-Inhalte können mit einer speziellen Software, so genannten RSS-Readern wie z.B. dem RSSOwl (s.u.), abgerufen und ge-lesen werden. Wie es für Webseiten die Internetbrowser und für E-Mails die Mailprogramme gibt, so existieren für die RSS-Feeds die RSS-Reader. Wo Ihr die Software kostenlos erhaltet und wie Ihr die RSS-Feeds einrichtet, könnt Ihr weiter unten lesen.

Wozu brauche ich RSS überhaupt?RSS hat den großen Vorteil, dass Ihr Euch schnell über neue Inhalte von den Seiten von MEDI-LEARN informieren könnt. Dabei erhaltet Ihr prägnante kurze Infor-mationen (Überschrift und einleitender Text) und könnt so nach Lektüre der News schnell und gezielt die Webseiten von

MEDI-LEARN aufsuchen, um z.B. den Artikel oder Beitrag weiterzuverfolgen. Darüber hinaus schützt Euch das RSS vor SPAM: Da Ihr bewusst auswählt, von welchen Webseiten Euer RSS-Programm Nachrichten und Schlagzeilen abrufen soll. Ungewollte Zustellung von Infor-mationen ist damit nahezu ausgeschlos-sen.

Welche RSS-Feeds gibt es von MEDI-LEARN?Wir haben für Euch vier verschiedene RSS-Feeds mit den aktuellsten Artikeln, Forenbeiträgen, Onlinezeitungen und Weblog-Meldungen erstellt. Ihr benötigt dazu folgende Links:

Das RSS zur Onlinezeitunghttp://www.medi-learn.de/medizinstudi-um/campus/Artikelarchiv/oz.xmlDas RSS zum Forumhttp://www.medi-learn.de/medizinstudi-um/foren/external.php?TYPE=RSSDas RSS zum Webloghttp://www.medi-learn.de/medizinstudi-um/campus/Artikelarchiv/weblog.xmlDas RSS mit den aktuellen Arti-keln und Berichtenhttp://www.medi-learn.de/medizinstudium/campus/Artikelarchiv/artikelarchiv.xml

Wo erhalte ich die kostenlose Software?Um das RSS nutzen zu können, benötigt Ihr, wie oben bereits erwähnt, eine spezi-elle Software, einen so genannten RSS-Reader. Dieser ist online kostenlos an vielen Stellen und in unterschiedlichen

Versionen verfügbar. Ihr könnt z.B. den RSS-Reader RSSOwl kostenlos aus dem Internet downloaden und installieren. Zu fi nden ist er unter http://www.rssowl.org/. Weitere RSS-Reader sind unter http://www.rss-verzeichnis.de/rss-reader.php gelistet.Nachdem der RSS-Reader installiert wur-de, müsst Ihr nach einem Feld oder But-ton „neues Feed hinzufügen“ oder „neue Adresse hinzufügen“ suchen. Wenn Ihr die Stelle gefunden habt, an die die RSS-Adresse eintragen werden kann, könnt Ihr eine oder gleich mehrere der genann-ten RSS-Adressen von MEDI-LEARN (für die Onlinezeitung z.B. http://www.medi-learn.de/medizinstudium/campus/Artikelarchiv/oz.xml) dem Reader hinzu-fügen und sie nun lesen. Den RSS-Feed könnt Ihr nach Lust und Laune alle paar Tage downloaden und so nach News auf MEDI-LEARN stöbern.Übrigens: Im Browser Firefox (http://www.fi refox-browser.de), der immer größeren Zuspruch fi ndet, ist eine ent-sprechende RSS-Funktionalität bereits integriert.

Alles klar?Das war für die nicht so technisch orien-tierten unter Euch sicherlich eine Menge an Informationen, die es erst einmal zu verdauen gilt. Keine Angst: Nach die-sen ersten orientierenden Informationen werden wir Euch in weiteren Artikeln die Handhabung der RSS-Reader mit gän-gigen Programmen weiter erläutern und die Vorteile dieser Form der Informati-onsdarstellung aufzeigen.

RSS setzt sich immer mehr als gängiges Informations format durch

PJ-StudiengebührenWird es im PJ auch Studiengebüh-ren geben? Soll man neben kosten-loser Arbeit nun auch noch Geld an die Universität für die geleistete, aber meist nicht vorhandene Aus-bildung im Praktischen Jahr zahlen? Die Studenten im Forum sind unter-schiedlicher Meinung und diskutie-ren darüber hinaus, ob man während des PJ eigentlich nebenher arbei-ten darf oder ob man damit gegen Höchstarbeitszeit verstößt.www.medi-learn.de/MF20700

Ist Medizin anspruchs-voll?Ist Medizin bzw. der Beruf als Arzt eigentlich eine intellektuelle Her-ausforderung oder kann im Grunde jeder Medizin studieren, wenn er nur genügend paukt? Ob Fleiß, geis-tige Leistungsfähigkeit oder beides zusammen Voraussetzung für ein er-folgreiches Studium und die spätere Tätigkeit als Arzt sind, diskutiert die Community in folgendem Beitrag: www.medi-learn.de/MF20774

Eine Stunde Anfahrt zur UniKann man es sich als Medizinstudent erlauben, nicht direkt am Uni-Ort zu wohnen und täglich zu pendeln oder lässt das Studium diesen täglichen Zeitverlust gar nicht zu? Die Frage stellen sich nicht nur Studenten, die gerne bei ihren Eltern wohnen blei-ben wollen, sondern auch die User im Forum. Die Antworten dazu sind unter der folgenden Adresse zu fi n-den: www.medi-learn.de/MF20787

Holland in Not: Biochemie naht!Zwei Semester Biochemie liegen hinter Dir – noch zwei Wochen bis zur Klausur und Du verstehst nur noch Bahnhof. Wahrscheinlich kommt fast jedem Medizinstuden-ten die Situation bekannt vor oder er kann sie zumindest nachvollziehen. Wenn der Professor dann auch noch auf Inhalte eingeht, die im normalen Lernbuch nicht zu fi nden sind, weiß man nicht mehr ein noch aus. Tipps zur Bewältigung dieser Situation gibt es unter:www.medi-learn.de/MF20027

Fälle virtuell lösenEine 78-jährige Patientin wird von ihrer Tochter akut verwirrt in ihrer Wohnung aufgefunden. Zu diesem Zeitpunkt besteht offenbar auch eine globale Aphasie, soweit beurteil-bar. Die Patientin wird durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus ge-bracht. Als der Kollege in der Notauf-nahme sie sieht, hat sich die Sympto-matik schon teilweise zurückgebildet. Laut sonstigem Untersuchungsbefund besteht keine akute Gefährdung für die Patientin, also wird sie von Dir auf der neurologischen „Normalstation“ in Empfang genommen. Wie gehst Du vor? In unserem Trainingscenter im Forum kannst Du gemeinsam mit Kollegen den Fall virtuell lösen: www.medi-learn.de/MF18473

IMPRESSUM

Herausgeber: MEDI-LEARN, ISSN 1860-8590 Bahnhofstraße 26b, 35037 Marburg/LahnTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected], www.medi-learn.de

Redaktion: Jens Plasger (Redaktionsleitung), Christian Weier (V.i.S.d.P.), Trojan Urban, Marlies Lehmkuhl, Lilian Goharian, Peter Christian Artz, Peter Wollny,Dr. med. Dipl.-Psych. Bringfried Müller, Thomas Brockfeld

Lektorat: Jan-Peter Wulf

Layout & Graphik: Stephanie Landskron

Berichte: Deborah Schäfer, Christina Lenz, Bente Flittiger, Antje Viehweg, Monika Müller, Linda Vilz, Walid Fazeli, Yvonne Bernsdorf, Peter Christian Artz, Jens Plasger, Christian Weier

Druck: Druckerei + Verlag Wenzel, Am Krekel 47, 35039 Marburg/LahnTel: 0 64 21/17 32 60, Telefax: 0 64 21/17 32 69

Anzeigenbetreuung: Christian Weier, Olbrichtweg 11, 24145 KielTel: 04 31/780 25-0, Fax: 04 31/780 25-29E-Mail: [email protected] - Es gilt die Anzeigenpreisliste 02/2005.

Bildnachweis: Photocase.de, istockphoto.com, Artikelautoren

Erscheinungsort: MarburgDie MEDI-LEARN Zeitung erscheint fünfmal pro Jahr und wird als Beilage der Zeitschrift Via medici aus dem Georg Thieme Verlag, Stuttgart, zugelegt. Der Bezug ist für Abonnenten der Via medici in deren Abonnement bereits enthalten. Der Einzelpreis beträgt 1,90 €. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Fotos etc. kann der Verlag keine Gewähr übernehmen. Nachdruck – auch in Auszügen – nur mit vorheriger schriftlicher Zu-stimmung. Der Verlag kann für Preisangaben keine Garantie übernehmen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Bei allen Gewinnspielen und Aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Anregungen und Redaktionskontakt per E-Mail unter: [email protected].

Verlosung: Bei allen Verlosungen in dieser Ausgabe ist der Rechtsweg ausgeschlossen. Der Einsendeschluß ist am 30. November 2005. Die Gewinner werden schriftlich be-nachrichtigt und in der nächsten Ausgabe der MEDI-LEARN Zeitung bekannt gegeben.

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AachenAn der Rheinisch-Westfälischen Tech-nischen Hochschule (RWTH) Aachen wird seit dem Wintersemester 03/04 für Studienanfänger ausschließlich der Modellstudiengang Medizin angeboten. Kleinere Arbeitsgruppen, früher Patien-tenkontakt und organ- statt fächerzen-triertem Lernen zeichnen das Reform-Modell aus. Die technische Ausstattung wird von den Studenten für gut befunden (Platz 8). Positiv hervorgehoben werden auch die kurzen Laufwege an Uni und Klinik, die gute Atmosphäre unter den Studenten und die vielen Möglichkeiten, an Kongressen, Weiterbildungen und Forschungsprojekten teilzunehmen. Die hohe Kneipendichte und die Nähe zu Belgien und Holland zeichnen das Frei-zeitangebot aus. 2,4 | 19/13 | ���� | 619 € | 257 € | SS/WS

Berlin Die Charité Universitätsmedizin Ber-lin (CUB) zählt immer noch zu den re-nommiertesten und gefragtesten Ausbil-dungsorten für Medizin in Deutschland. 1999 wurde parallel zum Regelstudien-gang der praxisorientierte Reformstudi-engang eingeführt. Ausgebildet wird auf vier Campi: Der Charité in Mitte, dem Virchow-Klinikum im Wedding, dem Universitätsklinikum Benjamin Franklin in Steglitz und im Helios-Klinikum in Buch. Entsprechend viel müssen die Ber-liner Medizinstudenten pendeln. Dafür wird die äußerst anspruchsvolle Lehre betont. Fast jedes Fachgebiet der CUB verfügt über ausgewiesene Experten. Zu-dem bietet die Hauptstadt natürlich für nahezu jedes Freizeitinteresse vielerlei Möglichkeiten. 2,3 | 21/19 | ���� | 675 € | 303 € | SS/WS

BochumAn der Ruhr-Universität (RUB) in Bo-chum wird parallel zum Regelstudien-gang ein Reformstudiengang angeboten (s. Interview Seite 3). Die eingeschriebe-nen Studenten heben besonders die sehr gute Ausbildung in der Biochemie (Platz 1) hervor. Die RUB gilt als Prototyp der Campus-Uni. Das bedeutet kurze Wege zu Hörsälen, Mensa und Verwaltungs-einrichtungen. Erst im zweiten Abschnitt muss zu verschiedenen Kliniken gepen-delt werden, da es kein zentrales Uni-Kli-nikum gibt. Die hohe Gastronomiedichte in der Stadt und die vielen Freizeitmög-lichkeiten im Ballungsraum Ruhrgebiet zeichnen das Umfeld der Uni aus. 2,6 | 9/35 | ���� | 648 € | 248 € | WS

BonnEin Schloss als Hauptgebäude, der Rhein und immer noch viel Kultur: Das verbin-den die Bonner mit ihrer Stadt. Das Stu-dium an der Rheinischen Friedrich-Wil-helms-Universität bekommt aller dings eine weniger idyllische Note: Platz 29 in der Gesamtwertung, wobei besonders die Forschungslastigkeit und die wenigen Möglichkeiten, ins Ausland gehen zu kön-

nen, angekreidet werden. Der zweite Stu-dienabschnitt, liegt auf dem Schlussplatz, positiv hingegen werden die Motivation der Professoren und die recht familiären Verhältnisse hervorgehoben. Die Nähe zur Natur und zu Köln – z.B. für Nacht-schwärmer – sind ebenfalls Pluspunkte. 2,6 | 20/29 | ���� | 608 € | 291 € | WS

DresdenDie Technische Universität Dresden führte nach der Wiedervereinigung Me-dizin als Studiengang ein. Entsprechend neuwertig ist die technische Ausstattung der Medizin, die deutschlandweit den Spitzenplatz einnimmt. Auch die Lehr-qualität, insbesondere die Biochemie (Platz 6), wird gut bewertet. Zum Win-tersemester 03/04 wurde das Studium mit dem Curriculum Dipol (Dresdner Integratives Problem/Praxis/Patienten Orientiertes Lernen) reformiert. Dresden bietet mit der Neustadt eine der interessantesten Ausgehmeilen des Lan-des, viele kulturelle Angebote und Aus-fl ugsmöglichkeiten. 1,9 | 5/6 | ���� | 514 € | 229 € | WS

DüsseldorfSchlusslicht in unserer Umfrage unter Studenten: In Sachen Lehrqualität, tech-nische Ausstattung und Benotung der Vorklinik wird die Uni geradezu abge-straft. Positiv bemerkt werden von den Studenten die Ausstattung der Bibliothek und die Nähe durch die Campus-Struk-tur. Auch die Heinrich Heine-Universi-tät Düsseldorf ist eine klassische Pend-ler-Uni: Viele Studenten kommen von außerhalb, deswegen ist D´dorf keine klassische Studentenstadt. Das Düssel-dorfer Nachtleben ist allerdings über die Stadtgrenzen hinaus berühmt-berüchtigt. Zudem lockt das weiträumig nutzbare Semesterticket. 2,9 | 29/25 | ���� | 626 € | 288 € | WS

ErlangenDie Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg zählt zu den klei-neren Ausbildungsorten für Medizin in Deutschland. Die einzelnen Bereiche sind gut zu Fuß erreichbar, was auch we-gen des nicht vorhandenen Semesterti-ckets vorteilhaft ist. Die Kliniken werden renoviert und zum Teil neu gebaut, so dass sich technische Ausstattung und Forschungsmöglichkei-ten weiter verbessern. 2,3 | 8/9 | ���� | 568 € | 251 € | SS/WS

EssenDie Uni ist mit der Hochschule Duisburg fusioniert worden, Ausbildungsort für die Medizin bleiben der Campus Essen und die auf die Stadt verteilten Kliniken. Wer sich für Herz-Kreislauf-Erkran-kungen, Onkologie und Transplantati-onsmedizin interessiert, fi ndet hier den richtigen Forschungsschwerpunkt. Die Studenten heben besonders die Lehrqua-lität in der Pharmakologie hervor (Platz 5). Die gute Erreichbarkeit umliegender

Städte und das vielfältige Freizeit- und Kulturangebot sind Pluspunkte der nicht gerade pittoresken Stadt. Viele Studenten pendeln aus anderen Städten zur Uni, ein klassisches Studentenleben ist nur mäßig ausgeprägt. 2,2 | 25/30 | ���� | 603 € | 271 € | WS

FrankfurtStudieren in der Bankenstadt: Die Medi-zinische Fakultät der Johann Wolfgang von Goethe-Universität Frankfurt gehört zu den großen Ausbildungsplätzen. Das bedeutet viel Eigenverantwortlichkeit und Organisationstalent. Doch wer den recht harten ersten Studienabschnitt hin-ter sich hat, der kann auf seiner geschaf-fenen Substanz aufbauen. Zudem werden die Kliniken bis 2009 generalüberholt, so dass sich die Ausstattung kontinuierlich verbessert. Hier fi ndet die gesamte Ausbildung statt, so dass eine recht familiäre Atmosphäre unter den Studenten besteht. 2,7 | 23/34 | ���� | 706 € | 340 € | WS

FreiburgFreiburg ist die sonnigste Stadt Deutsch-lands – das verrät uns fast allabendlich die Wetterkarte. Heiter bis wolkig ist die Wetterlage des Studiengangs Medizin der Albert-Ludwigs-Universität: Platz 13 deutschlandweit, Biochemie mit gu-ten Noten für Qualität und Lernaufwand und Bestnote für das Erreichen des alten Physikums in der Regelstudienzeit. Der Kontakt zu den Lehrenden wird als zu unpersönlich eingestuft, auch die starke Forschungsausrichtung und der Fokus auf Details (z.B. in Embryologie und Physiologie) statt eines generalistische-ren Ansatzes werden negativ bemerkt. Kaum zu toppen sind die Ausfl ugsmög-lichkeiten, die sich von der Solarzellen-Hauptstadt aus bieten. 2,1 | 2/1 | ���� | 574 € | 283 € | WS

GießenDer Namensgeber der Justus-Liebig-Universität Gießen erfand nicht nur den Instant-Suppenwürfel, sondern auch den Pfl anzendünger und Säuglingsnah-rung. Medizin wird hier allerdings auch gelehrt: Die Studenten – rund 35 % der Einwohner – loben die familiäre Atmos-phäre und die qualitativ und quantitativ gute Studentenbetreuung, besonders im klinischen Abschnitt. Der Tenor: Die Lehrenden tun einiges, um den Studis in der nicht gerade schö-nen Stadt eine gute Ausbildung zu bieten. Die Organisation des Ersten Abschnitts wird allerdings etwas bemängelt. 2,4 | 33/33 | ���� | 636 € | 273 € | SS/WS

GöttingenGöttingen liegt (fast) mitten in Deutsch-land, und auch in unserer Studie besetzt die Uni regelmäßig die mittleren Plätze: Vorklinik Platz 20, Klinik Platz 17, tech-nische Ausstattung Platz 18. Das fächerübergreifende Curriculum „Kardiopulmonale Lehre“ wird von den

Hier wird übrigens in Tertialen studiert, die Studenten sind in Module aufgeteilt, um mehr Praxisnähe und geringere Teil-nehmerzahlen pro Veranstaltung zu er-möglichen. Auch wenn Harald Schmidt Hannover regelmäßig als langweilig dis-kreditiert: Das Freizeitangebot und die netten Bars in der Innenstadt können sich sehen lassen. 2,1 | 31/17 | ���� | 678 € | 303 € | WS

Studenten als sehr verschult, aber recht gut eingestuft. Göttingen zählt zu den typischen Unistädten, alle Ziele sind per Fahrrad bequem zu erreichen. Das Sportprogramm ist vielfältig und selbst die Mensa soll laut Studentenaus-sagen gut sein. 2,2 | 32/26 | ���� | 648 € | 230 € | WS

GreifswaldDie Unistadt an der Ostsee gilt als ZVS-Zonk. Weit gefehlt: Greifs-wald nimmt Platz 3 unse-res Rankings ein. Die neuwertige technische Ausstattung, freie Prak-tikumsplätze, eine gute Bibliothek und freundli-che Professoren machen den Reiz der Ernst-Moritz-Arndt-Univer-sität aus. Zudem bleiben die meisten Studenten auch an den Wochenenden in der Stadt, so dass familiäre Verhältnisse herrschen. Minuspunkt: Die wenigen Möglichkeiten, hier neben der Uni Geld zu verdienen. 1,7 | 14/20 | ���� | 42 € | 237 € | WS

HalleÄhnlich wie Greifs-wald gilt auch Halle nicht als Traum-ziel: Doch auch hier strengt man sich an, den Ruf zu verbes-sern. Mit Erfolg: In unserer Um-frage belegt die Martin Luther-Universität Halle Platz 6. Positiv hervor-gehoben wird der Einsatz der Dozenten für die Studenten – Praktika und „Schnuppertage“ werden häufi g angeboten, ebensoder enge Kontakt zu den Kommilitonen. Das kulturelle Angebot ist überaus viel-fältig, gute Jobs sind aber auch hier nur schwer zu bekommen. 1,8 | 18/31 | ���� | 550 € | 230 € | WS

HamburgMit 4.000 Studenten zählt Hamburg zu den größten Ausbildungsorten. Die Kon-sequenz: Volle Hörsäle, wenige freie Praktikumsplätze, anonyme Verhältnis-se. In unserer Umfrage belegt die Uni der Hansestadt Platz 32. Bemängelt wird seitens der Studenten, dass zuviel Fokus auf die Forschung gelegt wird und die Qualität der Ausbildung darun-ter leidet. Dafür bestehen an der großen Fakultät viele Möglichkeiten, freiwilli-ge Veranstaltungen zu besuchen. Den Studenten „gehört“ auf dem Campus eine eigene Villa. Die Freizeitangebote in der Stadt, Natur- und Nordseenähe dürften nur eingefl eischte Bergsteiger enttäuschen. 2,7 | 24/23 | ���� | 772 € | 362 € | WS

Medizin studieren in DeutschlandHannoverWer an der Uni Hannover nach Medizin sucht: Fehlanzeige. Die Medizinische Hochschule Hannover ist nämlich ei-genständig. Platz 11 nimmt der Ausbil-dungsort in unserer Umfrage ein. Den Studenten gefallen die gute Organisation, eine gut ausgestattete Bibliothek und die Qualität der vorklinischen Ausbildung.

Studenten-Note | Position im Physikum/Position im 2. Stex | Medizinstudentenanzahl | Lebenshaltungskosten | Mietpreis | Studienbeginn

Ob Studienbeginn und ZVS-Bewerbung, Studienplatztausch nach dem Physikum oder zu Beginn des PJ: Wer eine neue Universität sucht, steht vor der Qual der Wahl. Um Euch die Entscheidung einfacher zu machen, haben wir in dieser MLZ eine Übersicht über alle Standorte zusammengestellt, an denen man in Deutschland Medizin studieren kann. Neben einem kurzen Übersichtstext findet Ihr ein Uni-Barometer zu jeder Uni, das Euch folgende Infos verrät:

Die Studenten-Note wurde in der MEDI-LEARN Uni-Umfrage unter über 3.000 Me-dizinstudenten ermittelt, die aufgefordert waren, ihre eigene Uni zu bewerten. Die Po-sition im Physikum bzw. im 2. Staatsexamen basiert auf den Ergebnissen des Examens Herbst 2004, wobei z.B. Regensburg mit Platz 1 im Physikum am besten abgeschnit-

von Jan-Peter Wulf, Christian Weier, Jens Plasger

ten hat. Bei der Anzahl der Studenten haben wir bis zu vier Kreise vergeben – so gehören u.a. Berlin und München mit vier Kreisen zu den Städten mit sehr vielen Medizinstuden-ten. Die durchschnittlichen Lebenshaltungs-kosten und der durchschnittliche Mietpreis wurde ebenfalls medizinstudenten-spezifisch in der MEDI-LEARN Uni-Umfrage ermittelt.

Last but not least verbirgt sich hinter der Abkürzung SS das Sommersemester und hinter WS das Wintersemester bei der An-gabe des Studienbeginns. Mehr Infos zu den einzelnen Uni-Städten und Detailauswertungen der Studentenbefra-gung gibt es in der MEDI-LEARN Uni-Umfrage unter www.medi-learn.de/uni-umfrage

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cken liegt, so dass man nur wenig vom Studi-Leben in der Landeshauptstadt mitbekommt. Dafür sind die Strukturen innerhalb der Medizinstudenten-Kreise umso familiärer. Auch der Kontakt zu den Lehrenden ist unkomplizierter als an den großen Ausbildungsorten. Schluss-licht unserer Umfrage ist Homburg in der technischen Ausstattung. Dafür wird das Fach Anatomie hier als leicht zu bewälti-gen eingestuft – Bestnote.2,6 | 12/32 | ���� | 662 € | 272 € | WS

JenaAuch Jena leidet unter seinem

Ruf. Doch in unserer Umfrage belegt die Friedrich-Schiller-Universität Platz 2 – die Lehrqualität und die techni-sche Ausstattung sind ganz vorne mit da-bei. Praktika und Seminare sind nie über-füllt, und auch in den Hörsälen müssen die Studenten nicht auf der Treppe Platz nehmen. Die Uni liegt etwas außerhalb

der Stadt, weswegen gependelt werden muss. Dafür wartet auf die

meisten Studenten in der Stadt neben vielen Kul-

tur- und Freizeitan-geboten meist eine üppige Wohnung – sehr niedrige

Mietpreise machen es möglich.

1,6 | 15/16 | ���� | 516 € | 210 € | WS

KielDer nördlichste Ausbildungsort für Medizin ist die Christian-Alb-rechts-Universität Kiel. Hier rei-

zen die Studenten vor allem die un-mittelbare Lage am Wasser und die damit verbundenen Freizeitmöglichkeiten. Der Studiengang Medizin selbst liegt in Sa-chen Beliebtheit mit Platz 25 im unteren Durchschnitt. Viele Studenten kritisieren auch die mangelnde Organisation der Kurse zu Beginn des Semesters. Dafür ist die Qualität der Lehre hoch. Besonders im Fach Anatomie erhalten die Studenten hier eine äußerst harte (Platz 1), aber gute Ausbildung (Platz 7). 2,4 | 22/22 | ���� | 616 € | 281 € | WS

KölnAuch in der Domstadt wird nach Modell Medizin studiert: Seit dem Wintersemes-ter 03/04 erhalten alle neu beginnenden Studenten eine reformierte Ausbildung mit praxisnaher Ausbildung. Besonders loben die Studenten die guten Mög-lichkeiten, im Rahmen des Studiums Auslandsaufenthalte zu absolvieren. In Sachen Lehrqualität, Ausstattung und Lernaufwand herrscht gesundes Mittel-maß. Das Wohnen in Köln ist teuer. Wem dann noch etwas Geld zur Verfügung steht, den erwartet ein spannendes Kul-tur- und Nachtleben. 2,4 | 30/21 | ���� | 566 € | 345 € | SS/WS

LeipzigIn Leipzig ist alles so oder so: Gro-ßer Ausbildungsort – kleine Gruppen, brandneue technische Ausstattung oder uralte, ein Semesterticket, aber das gilt nur abends und am Wochenende. Den Studenten gefällt es hier: Platz 9 in der Gesamtwertung belegt die Uni. Die Na-turwissenschaften und der erste Studie-nabschnitt werden insgesamt sehr posi-tiv bewertet, die klinische Ausbildung schneidet bei den Studenten weniger gut ab. Die Wohnsituation ist ausgezeichnet, viele günstige und schöne Altbauten war-ten auf ihren Bezug. Auch das Kultur- und Nachtleben ist hier überaus vielfältig. 2,0 | 26/27 | ���� | 576 € | 219 € | WS

LübeckDie Universität zu Lübeck bietet ein Stu-dium im kleinen Kreis: Während früher die Humanmediziner sogar ganz unter sich waren, bietet die Uni mittlerweile auch Fächer wie Informatik und Medi-cal Technology an. Lange Wege kennen Studenten in der Hansestadt nicht. Neben guter Lehre, die seit dem WS 02/03 durch Blockpraktika der neuen AO angepasst wurde, wird fast familiäre Atmosphäre geboten. Die Nähe zur Ostsee macht ei-nige Defi zite wett, wie zum Beispiel die Ausstattung der Unibibliothek und ein nur in Lübeck gültiges Semester ticket. Deutschlandweit belegt Lübeck den fünften Platz. 1,8 | 16/2 | ���� | 694 € | 315 € | WS

MagdeburgKleine Seminargruppen, intensive Be-treuung und gute Ausstattung zeichnet das Medizinstudium der Otto von Gue-ricke-Universität Magdeburg aus. Abge-schieden vom Rest der Studenten, sind Vorkliniker und Kliniker auf dem Ge-lände der Uniklinik vereint. Gute Ergeb-nisse in den Examina im bundesweiten Vergleich werden jedes Jahr durch hohen Lernaufwand besonders in den vorklini-schen Jahren erzielt. Der erste Studienab-schnitt liegt in unserer Umfrage auf Platz 3. Der Zusammenhalt unter den Medizin-studenten an der „Harvard des Ostens“ ist groß, was nicht zuletzt an einem Relikt der DDR, dem Studentenclub „Kiste“ auf dem Klinikgelände liegt. Unschlagbar sind die niedrigen Mietpreise – und das nicht nur für Plattenbau-Domizile. 2,2 | 4/8 | ���� | 570 € | 234 € | WS

MainzGar nicht zum Singen und Lachen: Die Johannes-Gutenberg-Universität Mainz belegt unter den von uns befragten Me-dizinern den vorletzten Platz. Fixierung auf die Forschung, Massenabfertigung (Anmietung von Hallen für Klausuren), verschultes System – das fällt den hiesi-gen Studenten zu ihrer Uni ein. Die Leh-re im ersten Studienabschnitt wird als hart, aber meist als qualitativ hochwertig eingeschätzt. Den klinischen Abschnitt stufen die Studenten etwas angenehmer ein. Daneben bestehen gute Freizeit- und Veranstaltungsangebote. 2,8 | 28/28 | ���� | 649 € | 298 € | SS/WS

MannheimDie Fakultät für Klinische Medizin in Mannheim gehört nicht zur dortigen Uni, sondern zur Uni Heidelberg, läuft also parallel zum Heidelberger Studi-engang Heicumed. In Mannheim wird ausschließlich der klinische Abschnitt des Studiums angeboten. Rund ein Drit-tel der Heidelberger Studenten wech-selt zum zweiten Abschnitt hierhin. Die Studenten, die sich an unserer Umfrage beteiligten, betonen die angenehmeren Bedingungen in Mannheim. Die nach Schachbrett-Muster aufgebaute Stadt gilt nicht einmal unter Industrie-Ästhetikern als schön, dafür wird mit Freizeitangebot und zentraler Lage gepunktet. 2,3 | -/10 | ���� | 547 € | 286 € | WS

MarburgEin Klassiker unter den Studentenstäd-ten ist Marburg: Überschaubare Größe, zauberhafte Innenstadt, idyllisch gele-gen. Das Flair dieser Stadt weiß den hier eingeschriebenen Studenten zu gefallen, auch der Kontakt zu den Kommilitonen und den Lehrenden ist persönlich. Ana-tomie und Biochemie gelten als recht einfach. Deutliche Kritik hingegen äu-ßern die Medizinstudenten der Phillips-Universität bezüglich der Einführung des Studienjahres, das organisatorisch als sehr kompliziert gilt. Gelobt werden die vielen Extra-Veranstaltungen im zweiten Studienabschnitt. Das Semesterticket ist weiträumig nutzbar. 2,5 | 13/15 | ���� | 591 € | 272 € | WS

München LMUSchön, aber teuer: Das ist München. Hier eine günstige Wohnung zu fi nden, ist nahezu unmöglich. Dafür leben die Studenten in einer Stadt mit vielfälti-gem Kulturangebot, einem ausgeprägten Nachtleben und den Bergen vor der Tür. Die medizinische Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität zählt zu den größten in Deutschland, entsprechend anonym bewerten die Studenten die At-mosphäre an der Uni und in den Klini-ken. Die Qualität der Lehre im zweiten Abschnitt wird für gut befunden, gelobt werden die neu eingeführten Harvard-Kurse, die sehr praxisbezogen sind. Die Fachschaft erhielt in der Umfrage den ersten Platz. 2,3 | 17/11 | ���� | 690 € | 411 € | WS

München TUAuch an der Technischen Universität München wird Medizin angeboten. Wie in Mannheim fi ndet derzeit nur der kli-nische Abschnitt statt, viele Studenten der TU wechseln hierhin. Der wesentlich kleinere Ausbildungsstandort fi ndet Zu-spruch: Gute Organisation, viele Mög-lichkeiten der eigenen Schwerpunkt-Gestaltung und neuwertige technische Ausstattung (Platz 7) werden genannt. Wer in die Forschung gehen möchte, fi n-det hier ebenfalls gute Möglichkeiten. 2,1 | -/7 | ���� | 758 € | 373 € | WS

MünsterMünster ist die lebenswerteste Stadt der Welt! Das jedenfalls ist Ergebnis des 2004 durchgeführten „LivCom Awards“. Nicht ganz aufs Treppchen, aber im-merhin auf Platz 4 kommt die Stadt am Aasee in der MEDI-LEARN-Umfrage. Praxisorientiertes Lernen, Evaluation der Veranstaltungen und eine gute At-mosphäre zeichnen das Studieren an der Westfälischen Wilhelms-Universität aus. Besonders erfreulich sind die vielen Plät-ze für Auslandssemester. Münsters Fort-bewegungsmittel Nummer eins ist das Fahrrad: Mit 300.000 Stück übertrifft die Anzahl der hier als „Leezen“ titulierten Drahtesel sogar die Einwohnerzahl von 280.000. 1,8 | 27/14 | ���� | 605 € | 287 € | SS/WS

RegensburgDie Stadt liegt nicht nur an der Donau, sondern auch auf Platz 1 unserer Um-frage. Kurse, die in der Teilnehmerzahl 20 Personen selten übersteigen, der per-sönliche Kontakt zu den Lehrenden und der gute Wissenstransfer werden von den Studenten positiv hervorgehoben. Auch in Sachen Lernaufwand und technische Ausstattung ist Regensburg immer vorne mit dabei. Auch das Kulturangebot wird in der Walhalla-Stadt für gut befunden.Fazit: Sehr guter Gesamteindruck 1,6 | 1/3 | ���� | 568 € | 245 € | WS

RostockPlatz 1 im ersten Studienabschnitt: Das attestieren die Rostocker Studenten. Ana-tomie und Biochemie bekommen „Silber“ in punkto Lehrqualität, gelten aber auch als äußerst lernintensiv. Die technische Ausstattung liegt am Tabellenende, ent-sprechend schlechter und wenig professi-onell wird der Zweite Abschnitt eingestuft (Platz 20), daher wechseln viele Studen-ten nach dem ersten Studienabschnitt. Die direkte Lage an Meer und Strand, die vie-len Freizeit- und Sportmöglichkeiten sor-gen für Pluspunkte, ebenso die niedrigen Mietpreise und Lebenshaltungskosten. 2,2 | 3/18 | ���� | 543 € | 271 € | WS

TübingenTübingen zählt wie Marburg und Heidel-berg zu den typischen Studi-Städten. Die Eberhard-Karls-Universität erreicht unter diesen mit Platz 7 in der Umfrage die beste Positionierung. Das Curriculum sieht eine Einteilung in überschaubare Lerngruppen vor, auch der Kontakt zu den Dozenten ist gut. Das studentische Nachtleben ist für die überschaubare Größe gut ausgeprägt. 1,9 | 10/12 | ���� | 568 € | 282 € | SS/WS

UlmSchön, überschaubar, naturverbunden: Das fällt den Ulmer Studenten zu ihrer Stadt ein. Die Uni selbst schneidet mit Platz 28 weniger gut ab. Dafür wird die Lehrqualität eher positiv bewertet. An der insgesamt technisch und informations-wissenschaftlich ausgerichteten Uni ha-ben auch zahlreiche E-Learning-Systeme Einzug in das Studium gehalten. Wer an einer Uni mit überschaubaren Strukturen und Naturnähe studieren möchte, ist hier an der richtigen Adresse. 2,6 | 11/24 | ���� | 644 € | 270 € | WS

Witten-HerdeckeAuch an der Privatuniversität Witten-Herdecke kann Medizin studiert werden: In sehr kleinen Lerngruppen werden pa-tienten-fallorientierte Lerneinheiten ab-solviert. Wen die hohen Studiengebühren nicht abschrecken, für den ist Witten auch eine Alternative. 2,2 | -/36 | ���� | 613 € | 341 € | SS

WürzburgDie Julius-Maximilians-Universität Würz-burg belegt in unserer Umfrage den elften Platz. Die Klinik schneidet etwas besser ab als die Vorklinik, in der vor allem überfüll-te Kurse und organisatorische Probleme bemängelt werden. Besonders positiv her-vorgehoben wird die theoretische klinische Medizin. In der Stadt am Main wird ein breites Fächerspektrum gelehrt; der Kon-takt zu Studenten anderer Fachbereiche ist hier recht gut. Und der Wein, der in den um-liegenden Bergen angebaut wird, schmeckt nicht nur den Patienten der Spitäler, die hier täglich ein Glas „Medizin“ erhalten. 2,1 | 6/5 | ���� | 521 € | 248 € | SS/WS

gehen möchte, ist hier allerdings bestens aufgehoben. Besonders in der Tumorfor-schung bestehen ausgezeichnete Mög-lichkeiten. 2,2 | 7/4 | ���� | 646 € | 330 € | WS

HomburgHomburg ist der ausgelagerte Campus der Universität des Saarlandes, deren Haupt-sitz im 35 Kilometer entfernten Saarbrü-

Heidelberg„Ich hab mein Herz in Heidelberg ver-loren…“ liest man auf den Postkarten der wunderschönen Stadt. Fragt man die Medizinstudenten, so sind es aber eher die Nerven, die hier verloren gehen: Die Qualitäten der Lehre schneiden allesamt unterdurchschnittlich ab. Auch das neue Ausbildungssystem Heicumed weiß nicht recht zu gefallen, da es das Studi-um zwar um acht Monate verkürzt, aber

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Stellensuche, erster Arbeitstag, der erste eigenverantwortliche Bereit-

schaftsdienst: Der Start ins Berufsleben als Arzt gleicht für viele einem Sprung ins kalte Wasser. Um Euch die ersten Schritte in der Arbeitswelt Krankenhaus zu erleichtern, führen wir regelmäßig In-terviews mit Ärzten, die über ihre Erfah-rungen berichten.Dieses Mal war Dr. med. Robin Banerjee so freundlich, unsere Fragen zu beant-worten.

Wo und wann hast Du Dein Medizinstu-dium absolviert?Ich habe von 1995 bis 2002 an der Ruhr-Universität in Bochum studiert.

In welchem Fachgebiet bist Du heute tä-tig und wie sieht der normale Arbeitsall-tag aus?Ich habe von Anfang an in der HNO-Heilkunde gearbeitet und bin inzwischen im dritten Ausbildungsjahr. Der norma-le Arbeitsalltag fängt um 7:45 mit der Frühbesprechung an. Hier werden alle neu aufgenommenen Patienten des Not-dienstes vorgestellt. Dann teilt man sich auf. Entweder man geht in die Ambulanz, auf die Station oder in den OP. Am Vor-mittag wird die Visite beziehungsweise

Interview mit praktizierenden ÄrztenAnatomie in operativen Fächern sehr wichtig

Name: Dr. med. Robin Banerjee

Studienort: Ruhr-Universität in Bochum

Studium: 1995 bis 2002

Facharztrichtung: Hals-Nasen-Ohrenheilkunde

Alter: 29 Jahre

die Ambulanzsprechstunde erledigt. Die Patienten werden aufgenommen, damit sie bei der OP-Planung dem Oberarzt vorgestellt werden können. Dann folgt der Papierkram. Zwischendurch wird noch operiert, je nachdem wann man auf dem OP-Plan steht. Feierabend hat man offi ziell gegen 16:45.

Welche Fächer aus dem Medizinstudium sind für Deine Tätigkeit als Arzt beson-ders wichtig? Generell kann man von vielen Fächern aus dem Studium zehren. Man wird im Laufe der ärztlichen Tätigkeit immer wieder mit Situationen konfrontiert, die man auch als fachfremder Arzt beantwor-ten muss. Sehr wichtig in operativen Fä-chern ist die Anatomie, die ich mir auch jetzt noch immer wieder anschaue. Die Innere Medizin ist besonders bei Visiten sehr nützlich. Und natürlich das Fachge-biet, in dem man arbeitet.

Wie bist Du an Deine erste Stelle gekom-men? Ein Bekannter gab mir die Information, dass in meiner jetzigen Klinik eine AiP-Stelle frei sei. Ich habe mir die Klinik an einem Tag angeschaut, an dem ich „mitgelaufen“ bin. Da zurzeit viele Stel-

len angeboten werden und man so mehr Auswahl hat, kann ich so einen Einfüh-rungstag nur empfehlen, da man einen kleinen Einblick in die Klinik und das Arbeitsklima erhält. Man sollte sich auch auf sein „Bauchgefühl“ verlassen.

Wann musstest Du erstmals selbständig Entscheidungen treffen? Dies ging recht schnell, da man als Stationsarzt auch für seine Patienten Entscheidungen treffen muss. Richtig mulmig wurde mir, als der erste Dienst näher kam. Hier besprach ich mit meiner Stationskollegin die häufi gsten Fälle im Dienst, was mir gut weiterhalf.

Kannst Du eine Situation oder einen Zeitpunkt benennen, an dem Du Dich erstmalig vollkommen sicher fühltest und dachtest, in dieser Situation keine Hilfe oder Anleitung mehr zu benötigen?Im Laufe der ersten Dienste wird man schlagartig selbstständiger. Generell sollte man sich nicht zu sicher sein, denn man kann sich auch schnell überschät-zen. Wichtig ist es schließlich, in der Me-dizin seine eigenen Grenzen zu kennen und auch nach Hilfe zu rufen, denn der Patient sollte nicht aus falschem Stolz gefährdet werden. In einem Haus mit fl a-chen hierarchischen Strukturen fällt dies einfacher und ist für alle Beteiligten ein Bonus.

Was macht Dir als Arzt besonderen Spaß und was gefällt Dir eher nicht?Der Dialog mit den Patienten und das Operieren machen mir sehr viel Spaß. Es ist schön, wenn man Menschen helfen kann – sei es ein Tumorpatient, dem man

Angst und/oder Schmerzen nehmen kann oder einfach ein Patient, dem man durch ein Gespräch zufrieden stellen kann. Am Operieren gefällt mir das kreative und handwerkliche Arbeiten, wobei man Er-folgserlebnisse bekommt. Unliebsam sind die bürokratischen Tätigkeiten wie z.B. das Ausfüllen von Verlängerungs-anträgen und das Kodieren. Trotzdem gehört es einfach dazu, und wenn man sich deswegen nicht zu viel selbst unter Druck setzt, ist es (noch) erträglich.

Welche Tipps würdest Du jungen Berufs-anfängern geben?Nutzt im Studium die Famulaturen, um praktisch fi t zu werden. Diese müssen nicht in den exotischsten Winkeln der Welt verbracht werden. Auch in Deutsch-land lernt man eine Menge. Seid nett zum Pfl egepersonal, denn man kann vonein-ander viel lernen. Der Rest ergibt sich von alleine. Verkauft Euch nicht unter Wert – bei der derzeitigen Arbeitsmarkt-situation kann man über Inhalte des Ar-beitsvertrags gut verhandeln. Und haltet alles schriftlich fest!

Würdest Du den Beruf des Arztes noch einmal wählen?Ja, ich bin sehr gerne Arzt. Die Patien-ten merken das und man hat ein sehr ab-wechslungsreiches Betätigungsfeld. Man kann den nächsten Tag schlecht planen und wird immer überrascht. Außerdem lernt man jeden Tag etwas dazu.

Vielen Dank für das Interview!

Hoffnungen und Sorgen kennen lernenPflegepraktikum in der Gastroenterologie

DIE AUFNAHMEGESPRÄCHE DURFTE ICH BALD ALLEINE

FÜHREN

Dabei habe ich dann auch viel über die Aufnahmediagnosen, aber auch über die Sorgen und Ängste gelernt, die mit ei-nem Krankenhausaufenthalt verbunden sind. Ich empfehle jedem, der sein Pfl e-gepraktikum noch vor sich hat, so oft wie möglich das Gespräch mit den Patienten zu suchen.

Der PatientenumgangDas Wichtigste, was ich aus meinem Praktikum mitgenommen habe, waren die Erfahrungen im Umgang mit den Pa-tienten. Dabei war ich besonders durch die Todesfälle sehr bewegt. Ich habe nicht erwartet, auf einer normalen Sta-tion auf relativ viele Menschen zu tref-fen, die eigentlich in einem Hospiz bes-ser untergebracht wären. Ich habe viele multimorbide Patienten gesehen, die z.B. neben einer schweren (und letztlich töd-lichen) Krebserkrankung auch gastroen-terologische Symptome aufwiesen (wie einen Aszites aufgrund einer Peritoneal-karzinose) und deswegen auf der Station lagen. Es war schwer, nichts tun zu kön-nen und hilfl os dem Leiden der Patienten und der Angehörigen gegenüber zu ste-hen. Dabei fand ich es sehr schade, dass der Tagesablauf im Krankenhaus kaum Gelegenheit geboten hat, einem sterben-

von Deborah Schäfer

Die ersten sechs Wochen meines Pfl egepraktikums habe ich auf einer

gastroenterologischen Station verbracht. Wie wahrscheinlich jeder war auch ich am ersten Tag ziemlich aufgeregt, ob-schon mir meine Mutter als Kranken-schwester schon viel vom pfl egerischen Tagesablauf erzählen konnte. Ich wurde jedoch gleich sehr freundlich begrüßt. Nachdem mir die Wäschekammer und der Umkleideraum gezeigt wurden, ging es sofort los.Die ersten Tage haben sehr viele neue Eindrücke gebracht. Eine große Station mit vielen unterschiedlichen Patienten brachte immer wieder neue und interes-sante Begebenheiten hervor. Der Vorteil war, dass ich viele unterschiedliche und auch seltenere Krankheiten sehen konn-te. Als Nachteil empfand ich, dass man einige Patienten überhaupt nicht kannte und man sich immer wieder neu einstel-len musste.

ES WAR IMMER SCHÖN, EINEM MENSCHEN HELFEN

ZU KÖNNEN

Ich wurde schnell voll in das Team inte-griert. Dies bedeutet zwar eine gewisse Anerkennung, dafür aber auch eine gan-ze Menge Arbeit. Es war die Ausnahme, wenn ich mal daneben stand und zusah (z.B. beim Katheterlegen). Die meiste Zeit konnte ich viel selbstständig erledi-gen (bei der Körperpfl ege helfen, Essen anreichen etc.). Wann immer ich Kontakt mit den Patien-ten haben konnte, war ich froh darüber. Auch die eher unangenehmen Aufgaben (also alles, was mit Körperausscheidun-gen zu tun hatte) haben sich als gar nicht so schlimm erwiesen. Es war immer

schön, wenn ich einem Menschen helfen konnte, und sei es auf diese Art.Nicht gefallen haben mir jedoch die vie-len Dinge, die nur zu gerne an Praktikan-ten delegiert werden: Abwaschen, ins Labor laufen und immer wieder Akten heften.

Gar nicht so einfachDer Tag begann mit dem ersten Gang durch die Zimmer: Betten machen, Blut-druck, Puls und Temperatur sowie, wenn nötig, den Blutzucker messen. Diese Aufgaben wurden schnell zur Routine. Einige bettlägerige Patienten mussten mit im Bett gewaschen werden. Es war schön, wie dankbar sich die meisten äl-teren Damen und Herren zeigten, wenn man ihnen kleine, aber für sie nicht mehr machbare Dinge abnahm. Nachdem wir mit dem Durchgehen angefangen hatten, fi ng eine andere Gruppe an, das Früh-stück auszuteilen. Diese anscheinend so einfache Aufgabe entpuppte sich als durchaus kompliziert, da die Patienten aufgrund verschiedener Krankheiten viele unterschiedliche Diäten einhalten mussten und ein großer Teil (z.B. wegen der anstehenden endoskopischen Unter-suchungen) nüchtern bleiben musste. Danach folgten Verordnungen, Klingel-dienst und einiges, was eben so täglich anfällt. Nebenbei wurden immer wieder neue Patienten aufgenommen. Die Auf-nahmegespräche durfte ich bald alleine durchführen.

den Patienten mehr Zeit zu widmen und individuell auf ihn einzugehen. Wo im-mer möglich, wurde jedoch versucht, auf kleine Wünsche, beispielsweise bezüg-lich des Essens zu reagieren. Eine große Gruppe der Patienten waren Alkoholiker, die zum Entzug bei uns wa-ren. Einige Patienten waren demzufolge sehr schwierig und protestierten gegen das Verbot, die Station zu verlassen. In solchen Situationen galt es dann einfach, ruhig zu bleiben und zu versuchen, den Konfl ikt möglichst ohne ein Abbrechen der Therapie durch den Patienten zu lö-sen. Natürlich gelang das nicht immer. Ein paar der Alkoholabhängigen zeigten auch die typischen Entzugssyndrome wie optische Halluzinationen. Es ist gar nicht so einfach, sachlich und ruhig zu reagie-ren, wenn eine Patientin darauf beharrt, dass man endlich die „Katzen“ aus dem Zimmer entfernen möge!Trotz dieser Erlebnisse war der absolut überwiegende Teil der Patienten sehr freundlich, und das trotz teilweise sehr schwerer Erkrankungen. Ein besonderes Highlight waren für mich die endoskopischen Untersuchungen. Die diagnostischen Möglichkeiten dieser eher gering invasiven Methode waren für mich immer wieder faszinierend. Neben-bei habe ich auch einiges über die Ana-tomie lernen können, da ich auch selbst durch das Endoskop sehen konnte und mir einiges erklärt wurde.

Viele Eindrücke gesammeltMein persönliches Fazit ist, dass man während des Pfl egepraktikums viele inte-ressante Eindrücke sammeln kann. Dies ist neben dem Kennenlernen des allge-meinen Ablaufs im Krankenhausbetrieb vor allem der Kontakt mit den Patienten und ihren Hoffnungen und Sorgen.

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www.medi-learn.deMLZSeptember 2005 9Seite

kurz notiert

Damit Studieren gelingtDas Deutsche Studentenwerk hat sich das Motto „damit Studieren gelingt“ gewählt und legt einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf die sozialen Rahmenbedingungen des Studiums. Nicht nur zum The-ma BAföG lohnt ein Blick auf die Website. Hier sind auch die aktuel-le deutschlandweite Erhebung über die wirtschaftliche und soziale Lage von Studenten einzusehen und eine Übersicht über die erhältlichen Publikationen sowie Links zu den örtlichen Studentenwerken gelistet: All das fi ndet Ihr unter:www.studentenwerke.de

Schönheitswahn(sinn)Eine Umfrage unter plastischen Chi-rurgen hat ergeben, dass der nicht nur in letzter Zeit gemachte Wirbel um Schönheits-Operationen seine Früchte tatsächlich in der Bevölke-rung trägt. Es gibt rund 700.000 Ein-griffe pro Jahr, so die Fachverbände der Plastischen Chirurgen. Dabei seien die häufi gsten in Deutschland durchgeführten ästhetischen Eingrif-fe Injektionen mit Botolinumtoxin sowie Fettabsaugungen. Deutsch-land steht weltweit auf Platz sechs in der Gesamtanzahl der ästhetischen Eingriffe, die stetig zunehmen. Wie selbst Modezar Karl Lagerfeld la-konisch bemerkt: „Plastic Surgery is 21st Century Haute Couture.“

TCM in MainzAls erste deutsche Fakultät ruft die Gutenberg-Universität in Mainz in den nächsten Jahren eine Professur für Traditionelle Chinesische Medi-zin (TCM) ins Leben. Parallel dazu bietet die Uni aller Voraussicht nach auch einen eigenständigen Master-Studiengang TCM an. Die Lehre übernehmen dabei auch Professoren aus China. Ziel ist, ein wissenschaft-lich fundiertes Spektrum dieser Heilslehren auch für deutsche Stu-denten anbieten zu können.

Jobben als Aerobic-InstructorDie meisten Studenten jobben neben-her, da BAföG oder Elternzuschuss einfach nicht ausreichen, um über die Runden zu kommen oder sich das eine oder andere Extra gönnen zu können. Dabei gibt es auch Alterna-tiven zu Standards wie Kellnern und Promotion: Corinna Doelle zum Bei-spiel arbeitet als Aerobic-Intructor. Sie berichtet von ihrer Ausbildung unter: www.medi-learn.de/CA1145

LieblinksJa, es gibt auch ein nicht-medizini-sches Internet! Insgesamt 263 Links sind online aufbereitet, die uns im Rahmen des Favoritengewinnspiels eingereicht wurden. Wir haben eine virtuelle Stipp-Visite daraus aufbe-reitet, die wir Euch für die freien Surf-Minuten zwischendurch emp-fehlen möchten. Zu den „Lieblinks“ gelangt Ihr über:www.medi-learn.de/CA0717

Kaum ist das Physikum vorbei, be-ginnen die Eifrigsten unter uns

Medizinstudenten schon die Suche nach einer Doktorarbeit. Früher oder spä-ter stellt sich jeder von uns die Frage: Will ich einen Titel? Und wenn ja, was will ich investieren? Von den wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, die das nötige Kleingeld und das „Gewissen“ haben, sich ihren Rang zu erkaufen oder von Papa schreiben zu lassen, sollte man sich im Klaren darüber sein: Der Titel kostet einen mehr oder weniger großen Haufen Arbeit. Aber wir Mediziner ha-ben bekanntlich den Vorteil, dass wir schon während des Studiums mit der Dissertation beginnen können. Ich persönlich gehörte nicht zu den allerersten, die sich sofort nach einer Doktorarbeit umschauten. Allerdings hielt ich der innerlichen Unruhe, die Erfahrungsberichte von Kommilitonen über ihre „Diss“ in mir erzeugten, nicht lange stand. Schließlich kann ja immer mal was schief gehen und wenn man früh anfängt, bleibt möglicherweise et-was Spielraum übrig.So begann ich gegen Ende des 2. klini-schen Semesters, über meinen mögli-chen Titel nachzudenken. Bald standen zwei Dinge für mich fest: Titel ja, dafür aussetzen nein. Alles andere war offen.

Je mehr Informationen, desto besserWie sollte ich nun an ausstehende Ar-beiten kommen? Worauf sollte bei der Auswahl achten? Ich interviewte also erst einmal sämtliche Mitstudenten, von denen ich wusste, dass sie bereits ihre Dissertation begonnen hatten. Dabei in-teressierte mich besonders, was für eine Art von Arbeit sie machten, wo sie sie machten und wie zufrieden sie dort wa-ren. Ich achtete auf Aushänge in den Kli-niken, fragte bei Ärzten während Famu-laturen oder Untersuchungskursen nach, ging zu einzelnen Oberärzten (oder deren Sekretärinnen) und schrieb haufenweise E-Mails.

LANGSAM WURDEN MEINE VORSTELLUNGEN GREIFBAR

Die Ausbeute war nicht schlecht. Zwar antworteten einige erst gar nicht auf mei-ne Anfragen, dennoch zeigte sich, dass die Mehrheit der Oberärzte durchaus daran interessiert ist, Doktorarbeiten zu vergeben. Schließlich haben sie ja auch etwas davon.Ich machte also Termine für persönliche Gespräche aus, hörte zu, redete und stell-te Fragen. Mein Motto: je mehr Infor-

mation, desto besser. Nach Mögl ichkei t sprach ich auch noch mit zwei-ten oder dritten Personen (z.B. anderen Dok-toranden aus der Arbeitsgruppe). Eine Entscheidung treffen wollte ich erst, wenn das Spektrum breiter und mein Blick für die Sache kla-rer würde. Langsam wurden meine Vorstellun-gen greifbar: Et-was Experimen-telles? Nein. Die meisten Doktorväter erwarteten ein bis zwei Urlaubsse-mester, was für intensives naturwissenschaftliches Arbeiten sicherlich sinnvoll ist. Man ar-beitet sehr speziell und bekommt unter Umständen beeindruckende Ergebnisse. Einige boten auch Arbeiten ohne Aus-setzen an, schließlich muss man ja nicht jede Vorlesung besuchen und den Neben-job kann man damit vielleicht auch noch vereinbaren. Da ich aber nicht unbedingt eine universitäre Karriere anstrebe und meine Frustrationstoleranz und Geduld diesen Anforderungen wahrscheinlich nicht gewachsen wäre, entschied ich mich dagegen.Eine klinische Studie? Schon eher. Eine Freundin von mir machte eine solche. Bei den prospektiven Studien läuft man aber leider häufi g Gefahr, auf einmal nicht mehr genügend Patienten zu haben, beispielsweise wenn es um das Erproben neuer Medikamente geht. Patienten zie-hen um oder wohnen zu weit entfernt, sind nicht mehr auffi ndbar oder verster-ben. Oft sind die neuen Medikamente den Kliniken zu teuer und noch viele weitere Hürden stehen vor einem. Dafür hat man in der Regel aber Patientenkontakt, was meist ein abwechslungsreiches Arbeiten bedeutet.

Die Wahl ist getroffen Also eine rückblickende Studie? Das hieße dann Akten, Akten und nochmals Akten. Und natürlich Statistik, man will ja schließlich etwas auswerten. Die Probleme hier: Oft fehlen Dokumente, Schriften sind nicht entzifferbar und man benötigt ordentlich Sitzfl eisch und einen langen Atem. Vorteile sind die Über-schaubarkeit und die relativ individuelle Zeiteinteilung, denn die Akten laufen ja nicht weg. Überschaubar sollte es schon sein, doch Patienten sehen wollte ich auch. Außer-dem kam es mir sehr darauf an, dass mein Betreuer/Doktorvater in spe und ich auf einer Wellenlänge sind und dass er eine relativ genaue Vorstellung von dem Projekt hat. Nach Möglichkeit sollte er auch schon ei-nige Erfahrung mit Doktoranden haben, denn ohne gute Betreuung macht das spannendste Thema irgendwann keinen Spaß mehr. Frustrierend wäre auch, wenn die Arbeit infolge mangelnder Planung nicht ausreicht oder einfach im Sande verläuft. Wie man leicht sieht: Überall gibt es Vor- und Nachteile.

Auf dem Weg zum TitelDie Suche nach der richtigen Doktorarbeitvon Linda Vilz

Weitere Informationen:Wann fange ich an zu schreiben? Wie fängt man an zu schreiben? Was bedeutet Pilotstudie? Diese und viele weitere Fragen findet Ihr, wenn Ihr das Forum zur Doktorarbeit unter http://www.medi-learn.de/MT9anklickt. Zahlreiche Beiträge sind hier verfasst worden, die Euch in Sachen Promotion Eindrücke ver-mitteln und Informationen geben können. Schaut mal vorbei!

Meine Entscheidung fi el schließlich auf eine retrospektive Datenerhebung mit klinischer Nachuntersuchung und Re-ferenzpathologie. Bis auf Experimente bietet sie von allem etwas. Das Thema ist speziell, aber interessant, mein Dok-torvater ist für jegliche Fragen offen, kompetent und sehr nett – und das nicht im Sinne von adrett mit Besenstiel im Rücken, sondern locker und witzig.

Das schafft ein gutes Klima, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Es ist wichtig, sich diesen Schritt gründlich zu überlegen.

Ein bisschen Glück gehört dazuDoch auch bei bester Planung: Letztlich steht man immer vor etwas ganz Neuem und Großem, dessen Ende man unmög-lich absehen kann, egal, wie gut man vor-bereitet ist. Wie der berühmte Ochs vorm Berg, wenn man so will. Informieren kann und sollte man sich, aber es gehört auch immer ein bisschen Glück dazu.

BEI PROBLEMEN NICHT GLEICH DIE FLINTE INS

KORN WERFEN

Ob alles so klappt wie geplant, hängt nun mal von vielen verschiedenen Faktoren ab. Größere oder kleinere Schwierig-keiten wird es immer geben, da braucht man sich keine Illusionen zu machen. Wenn man sich erst einmal entschieden hat, sollte man es nach Möglichkeit auch durchziehen und bei auftretenden Pro-blemen nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Denn wenn man an diesem Punkt nicht aufgibt, hat man es schon fast ge-schafft!

Um Euch den Weg zur Doktor-arbeit einfach zu machen, verlosen wir vom Via medici Buch „Promotion“ und vom Springerbuch „Mit Vollgas zum Doktor“ je drei Exemplare – einfach Namen eintragen und schon bist Du dabei: www.medi-learn.de/gw273

Doktorarbeit: Je mehr Infos umso besser! – Bild: istockphoto.com

MEDI-LEARN ZeitungOnline gibt es wöchentlich weitere interessante Artikel und Nach-richten rund ums Medizinstu-dium – mehr Infos unter:www.medi-learn.de/zeitung

Wenn Schummeln nicht Ihre Art ist...

MEDI-LEARNBahnhofstr. 26b35037 MarburgTel: 064 21/68 16 68Fax: 064 21/96 19 10 [email protected]

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10Seite September 2005

www.medi-learn.deMLZ

kurz notiert

Eigene Wohnung als Gefahrenherd(idw) – Besonders wichtig für Be-wohner von Studi-WGs, in denen oft prekäre Hygienezustände herrschen: Über fl üchtige organische Verbin-dungen, Schimmelpilze, Radon, Lärm und Elektrosmog denkt man kaum nach, doch sie können die Ge-sundheit erheblich gefährden. Wie kann man dieser Gefahr vorbeugen? Die Broschüre „Gesünder wohnen – aber wie? Praktische Tipps für den Alltag“, herausgegeben vom Umweltbundesamt (UBA), dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) und dem Bundesinstitut für Risiko-bewertung (BfR), schafft Abhilfe. Praktischerweise kann der 64 Seiten umfassende Ratgeber kostenlos un-ter www.apug.de herunter geladen werden – die chaotischsten Buden haben ja meist die beste Internetan-bindung.

Lachen ist die beste MedizinÜber 400 medizinische Cartoons für das alltägliche Lachmuskeltraining, kultige Cartoon-Tassen, lustige Auf-kleber und Bücher für den humo-ristisch geprägten Haushaltsbedarf sowie ein kleiner, aber feiner Bild-schirmschoner mit Rippenspreizer-Motiven zum kostenlosen Down-load warten auf Euch! Das alles und viel mehr gibt es unter: www.rippenspreizer.com

Nostalgisch in eigener SacheBereits 1996 wurden die ersten Webseiten von MEDI-LEARN ins Netz gestellt. Unter der Leitung von Dr. Andreas Jerrentrup wurde in der „Pionierzeit“ des Internets der MEDI-LEARN Examensservice als Webseite aufgebaut. Bis dahin lief diese so beliebte Dienstleistung übrigens als Faxservice, für den zu Spitzenzeiten Strom aus benachbar-ten Büros „angemietet“ wurde! Im Jahr 2001 fusionierten die Websei-ten von MEDI-LEARN dann mit den Seiten von Medizinstudent2000.de. Im August 2004 bekamen die Seiten ihr heutiges Aussehen. Ihr fi ndet Screenshots aus vergangenen Zeiten unter: www.medi-learn.de/RUECK01

Witten in der KritikDer Wissenschaftsrat hat die priva-te Universität Witten-Herdecke im Rahmen seines Akkreditierungsver-fahrens beurteilt. Dabei kam der Rat neben sehr positiven Bewertungen in Forschung, Lehre und Weiterbil-dung ausgerechnet in der Human-medizin zu einem negativen Ergeb-nis. So ist in einer Pressemitteilung von „erheblichen inhaltlichen und strukturellen Schwächen in Lehre und Forschung“ die Rede. Von Seiten der Universität Witten-Herdecke werden diese Vorwürfe zu-rückgewiesen. Man verweist darauf, dass die Forschung beabsichtigt zu Gunsten der Lehre nicht in Vorder-grund gestellt worden ist. Weitere In-fos unter: www.medi-learn.de/CA1323

Das dritte und vierte klinische Se-mester habe ich im Rahmen des

Erasmus-Austauschprogramms der Uni-versität Freiburg an der Université Paris Sud (11. Fakultät) verbracht. Im Folgen-den möchte ich über meine größtenteils sehr positiven Erfahrungen berichten, die ich in den verschiedenen Praktika ge-macht habe.Die Universität Paris Sud 11 besteht aus mehreren hauptsächlich naturwissen-schaftlichen Fakultäten. Der eigentliche Hauptsitz der Uni ist in Orsay, etwas außerhalb von Paris. Die medizinische Fakultät befi ndet sich aber im weiter stadteinwärts gelegenen CHU Kremlin-Bicetre. CHU steht für „Centre Hospita-lier Universitaire“, das entspricht in sei-ner Funktion in etwa einer Uniklinik. In einem riesigen Park befi nden sich die ver-schiedenen Abteilungen des Klinikums, zum Teil in sehr schönen Gebäuden.Die Mehrzahl der Praktika werdet Ihr in diesem CHU absolvieren können. Soll-te der von Euch gewünschte Bereich in Kremlin-Bicetre nicht angeboten werden, besteht die Möglichkeit, diesen in einem der kooperierenden Krankenhäuser zu machen. Dazu später mehr.

Extraversicherung ist nötigWenn Ihr in Frankreich ankommt, be-nötigt Ihr eine normale Krankenver-sicherung. Dafür könnt Ihr momentan durch das Formular E111 Eure deutsche Krankenversicherung auch für das Aus-land geltend machen. Allerdings werden dadurch nur die durch die Sozialversi-cherung übernommenen Kosten gedeckt. Das sind von Fall zu Fall unterschiedlich 50 bis 100%. Für alle Kosten, die nicht übernommen werden, könnt Ihr eine Zu-satzversicherung abschließen. Zwar hat das keiner von uns gemacht, es ist aber dennoch eine Überlegung wert.Daneben müsst Ihr eine Extraversiche-rung abschließen, die Euch für die Arbeit im Krankenhaus deckt. Vorher darf man offi ziell nicht im Krankenhaus arbeiten. Als ich nun am ersten Tag (dem 29. Sep-tember, zwei Tage vor dem Start des ers-ten Praktikums) bei Monsieur Briat, dem damaligen Koordinator der „Relation internationale“, erschienen bin, stand ich genau vor dem Problem, nicht versichert zu sein. Letztlich stellte sich das Ganze aber als keine unüberwindbare Hürde her-aus, denn es gibt seitens der Universität Paris Sud eine Versicherung, die man bei dem Büro der „Relation Inter-nationale“ abschließen kann. Diese kostet nur rund 15 Euro und deckt Euch komplett ab.

Papierkrieg? Keine Panik! Während meiner Zeit in Paris war ich in einem Studentenwohn-heim der „Cité universitaire“ im Süden von Paris untergebracht. Die ersten Tage in der Cité wa-ren von der Uni wirklich gut organisiert worden: Bei mei-ner Ankunft zwei Tage vor

dem Einzugstag wusste ich bereits, dass ich ein Zimmer in der „Maison de Norvè-ge“ erhalten werde. Zwar wird oftmals so getan, als ob man unbedingt alle Doku-mente im Laufe des gleichen Tages parat haben müsste, aber: keine Panik! Nach meiner Erfahrung ist sehr vieles um eini-ges schlechter organisiert als in Deutsch-land. Es wird zwar immer so getan, als hingen Leben und Tod von den kleinsten unwichtigen Dokumenten ab, aber im Endeffekt vergessen die Sachbearbeiter selbst, was sie eigentlich noch von einem brauchen. Gut wäre allerdings, wenn Ihr Kopien von all Euren (Staats-) Examina dabei habt.Das CHU ist durch die Metrolinie Sieben sehr gut an das Pariser Netz angeschlos-sen. So dauert die Fahrt zum Knoten-punkt Chatelet etwa 20 Minuten, was für Pariser Verhältnisse nicht der Rede wert ist. Anders verhält es sich mit den meis-ten der anderen Krankenhäuser, auf die man gegebenenfalls aufgrund teils besse-rer Praktika zurückgreifen wird.Im Allgemeinen wird die Vergabe der Praktikumsplätze für ausländische Stu-denten über das „bureau des relations internationales“ geregelt. Das heißt: Ihr müsst Euch frühzeitig an Madame Beysens (siehe Kontaktdaten) wenden, die sich anschließend an den zuständi-gen Chefarzt richtet. Trotzdem ist es in Einzelfällen besser, sich selber beim Chefarzt um einen Platz zu kümmern. Außerdem solltet Ihr Rücksprache mit den ausländischen (z.B. den deutschen) Kommilitonen halten, die Euch ebenfalls wichtige Informationen und Tipps geben können.Ich habe folgende „stages“ (Praktika) ab-solviert: Neurologie, Pädiatrie, Kinder-Herzchirurgie, Dermatologie und HNO. Meine Erfahrungsberichte möchte ich nun im Detail schildern.

NeurologieInsgesamt war es ein sehr gutes Prakti-kum. Der Dienst ist sehr gut organisiert und hat in Professor Gerard Said einen überaus kompetenten und souveränen Chefarzt. Das Praktikum wird Euch sicherlich ei-niges bringen. Ihr werdet zu Anfang auf jeden Fall Sprachprobleme haben, da die Franzosen selbst in der Medizin sehr dar-auf bedacht sind, alle möglichen Fachter-mini auf Französisch zu benennen. Aber nach einiger Zeit meistert man auch diese Herausforderung.Im Laufe des Praktikums werdet Ihr ei-nen Teil auf Station verbringen, einen anderen im „Hôpital du jour“, was in etwa einer Poliklinik entspricht. Bemüht Euch, in den Stationsdienst eingearbeitet zu werden und Erfahrung zu gewinnen, um anschließend möglichst lange dort arbeiten zu können!Am Ende des Praktikums könnt Ihr ei-nen Patienten vorstellen. Das ist für die französischen Studenten Pfl icht, wir bekommen unser Praktikum in Deutsch-land auch ohne diese abschließende Ar-beit anerkannt.

PädiatrieDas für mich wichtigste Praktikum wäh-rend meiner Zeit in Frankreich hat mich absolut zufrieden gestellt. Ein Tipp: Macht dieses Praktikum nach Möglich-keit am Hôpital Antoine-Béclère in Cla-mart. Ich habe zwar auch von Franzosen, die das Praktikum in Kremlin-Bicêtre am fakultätseigenen Krankenhaus gemacht haben, nur Gutes gehört und Professor Dommergues ist in diesem Service auch ein sehr freundlicher Chefarzt.Trotzdem kann ich Euch nur empfehlen, den täglichen Busweg von hin und zu-rück etwa zwei Stunden (!) nach Clamart auf Euch zu nehmen, um im Service von Prof. Labrune arbeiten zu können. Ich habe hier insgesamt drei Monate ver-bracht. Dabei habe ich einen Monat in der „pédiatrie A“ (Kleinkinder und ältere Kinder bis zu 18 Jahren), zwei Wochen in der „pédiatrie B/néonatalogie“ (Früh- und Neugeborene), zwei Wochen in der „maternité“ (Schnittstelle mit der Gynä-kologie) sowie zwei Wochen in der Not-aufnahme gearbeitet.Ihr erhaltet drei Mal wöchentlich mor-gens vor Arbeitsbeginn Unterricht von den Ärzten der Abteilung. Daneben haben alle Ärzte im Rahmen des ihnen zeitlich Möglichen ein offenes Ohr für Euch. Scheut Euch daher nicht, Fragen zu stellen, ansonsten könnte das Prak-tikum nach kurzer Zeit stagnieren und dann etwas langweilig verlaufen. Prof. Labrune ist der liebste Chef, den ich je kennen gelernt habe. Das färbt natürlich auf die Stimmung im Dienst ab.

Chirurgie cardiaque pédiatriqueDieses Praktikum absolvierte ich im Centre Chirurgical Marie Lannelongue. Kurz gefasst: Das solltet Ihr auf keinen Fall machen! Der aktuelle Chef Docteur Alain Serraf mag sehr nett sein, aber das hilft Euch auch nicht über diverse Pro-bleme hinweg. Dieser Dienst erkennt „externes“ nämlich nicht an. Die Konse-quenz: Keine Bezahlung (normalerweise immerhin monatlich rund 100 €), keine Betreuung und keine Möglichkeiten der aktiven Mitarbeit. Letzteres war viel-leicht noch absehbar, doch tagelanges Zuschauen bei OPs fördert nicht gerade die Motivation. Hinzu kommt ein sehr langer Hin- und Rückweg von jeweils anderthalb bis zwei Stunden. Vielleicht hatte mein „Leiden“ dort für meine Nachfolger etwas Gutes: Nach meiner Anfrage wurde ein Vertrag zwi-schen der Fakultät und dem Krankenhaus über die Aufnahme von „externes“ ver-einbart. Demzufolge könnte es also sein, dass in Zukunft andere Studenten folgen werden und bald einiges besser gestaltet wird in diesem ansonsten nicht zu emp-fehlenden Praktikum.

DermatologieEin sehr gutes Praktikum. Die Arbeit beschränkt sich auf die dreimal wöchent-lich stattfi ndende „consultation“ Sprech-stunde in der Poliklinik, bei der Ihr Doc-teur Venencie zur Seite steht. Diesen fand ich sehr nett und kompetent. Er setzt sich zum Ziel, Euch während Eures Aufenthaltes möglichst viel beizubrin-gen. Man hat die Möglichkeit, in einem der beiden Sprechstundenräume eigene Patienten zu untersuchen, sie dann vor-zustellen und das weitere Vorgehen mit Dr. Venencie zu besprechen. Die Vorteile dieses Praktikums: Auch wenn Ihr schon

wissen solltet, später nicht Dermatologie machen zu wollen, könnt Ihr das Grund-wissen in diesem Bereich in vielen an-deren Gebieten (z.B. Pädiatrie) sehr gut gebrauchen. Dank Docteur Venencie und mit ein wenig Übung bekommt man re-lativ schnell ein Gefühl für die wesentli-chen Krankheiten.Zudem beschränkt sich die Arbeit wie gesagt auf drei Tage in der Woche. Ein Monat für die Dermatologie ist absolut ausreichend. Das Praktikum bietet sich für das Ende des Aufenthaltes gut an, falls man auch mal etwas Zeit außerhalb des Krankenhauses verbringen möchte.

HNODieses Praktikum hat einen großen Vor-teil: Es hat wenige Pfl ichtzeiten und Ein-schränkungen, dadurch kann man sich je nach Interessenlage in die verschiedenen Bereiche des „service“ einbringen. Al-lerdings leistet man hier auch keine ty-pische „externe“-Arbeit ab, sprich kein Schreiben von Krankenberichten. Da eben auch das Arbeitsfeld hier nicht ge-nau defi niert ist, fühlt man sich mitunter etwas überfl üssig – so, wie man es als Medizinstudent in Deutschland in den meisten Fällen tut.Andererseits kann man sich aussuchen, wo man seinen Tag verbringen möchte: Drei Bereiche – Stationsdienst, Sprech-stunde und OP – stehen zur Verfügung. Sehr empfehlenswert sind die Sprech-stunden mit durchweg netten, aufge-schlossenen Ärzten. Diese lassen Euch auch gerne mal „reinschauen“, erklären, was sie da eigentlich machen und lassen Euch assistieren. Hier gilt wiederum: fra-gen, fragen, fragen!Bezüglich des OP unterscheidet man die UCA (Unité Chirurgicale Ambulatoire), in der einfachere Eingriffe ambulanter Art durchgeführt werden, vom allge-meinen OP-Block für umfangreichere Maßnahmen. Speziell im UCA könnt Ihr teilweise, abhängig vom diensthabenden Arzt, Hand anlegen und bei vielen OPs mitarbeiten.

Fazit: Deutlicher MotivationsschubMit etwas Abstand zu den Eindrücken und Erfahrungen – ich bin jetzt seit einem Semester wieder in Freiburg – weiß ich dieses Jahr noch umso mehr zu schätzen.Aufgrund des wesentlich praktischeren Ansatzes des Studiums habe ich durch dieses Jahr einen deutlichen Motivati-onsschub erhalten. Man kommt schon im vierten Jahr des Studiums in den Genuss von Aufgabenbereichen und Tätigkeiten, die in der deutschen Ausbildung im bes-ten Falle den PJ-lern vorbehalten sind. Durch dieses System geprägt, besteht auch bei den Ärzten eine grundsätzlich andere Auffassung ihres Lehrauftrages. Daher kann ich eine derartige Erfahrung, auch für ein eventuelles halbes oder gan-zes PJ-Tertial, wärmstens weiterempfeh-len. Ganz abgesehen davon, dass man ne-ben dem Uni-Alltag ja immer noch Zeit fi ndet für die möglicherweise schönste Stadt der Welt!

Die Kontaktdaten fi ndet Ihr unter:www.medi-learn.de/lavieaparis

La vie à Parisvon Walid Fazeli

Wir verlosen unter allen Teil-nehmern zwei Exemplare des Lehr- und Übungsbuches Le Français médical – einfach Namen eintragen und schon bist Du dabei: www.medi-learn.de/gw100

Erasmusstudienjahr in Frankreichs Metropole

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kurz notiert

Bist Du rätselfit? Wertvolle Sachpreise zu gewinnen!

Gewinnspiel: Im Internet unter www.medi-learn.de/quiz kannst Du Dein Lösungswort eintragen. Wir verlosen 1x ein Klassik-Skelett Stan und 2x ein DocCheck® Otoskop. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Das Gewinnspiel läuft bis zum 30.11.2005.

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Die Gewinner des letzten MLZ-Rätsels lauten: 1 Klassik-Skelett Stan: Nicole Gallena

je 1 DocCheck Advance II Stetho-skop: Carsten Bauer, Hanna Löer, Kathrin Kottwitz

Das Lösungswort war: Bewerbung

Brustkrebs-Hörbuch(idw) – Brustkrebs ist die häufi gs-te Krebserkrankung von Frauen in Deutschland. Oft ist die Patientin mit den Informationen über Erkrankung und Behandlung überfordert, denn sie erwartet ein regelrechter Dschungel aus Fachbegriffen. Die Patientenauf-klärung geht nun neue Wege: Auf der 1. Offenen Krebskonferenz in Berlin wurde ein Novum im Bereich der Brustkrebs Ratgeber vorgestellt: Das Hörbuch Brustkrebs. „Es ist eine ech-te Innovation und spricht die Patien-tinnen auf eine moderne und zeitge-mäße Art und Weise an“, so Prof. Dr. Diethelm Wallwiener, Ärztlicher Di-rektor der Universitäts-Frauenklinik in Tübingen. Eine Hörprobe ist unter www.ueberleben-mit-brustkrebs.de verfügbar.

Per SMS zum Nichtraucher(idw) – In einer weltweit einzigar-tigen Studie haben Wissenschaftler der Clinical Trials Research Unit (CTRU) an der Universität Auck-land jungen Rauchern durch Kurz-mitteilungen zum Nichtrauchen verholfen: Regelmäßige, persönlich zugeschnittene Textnachrichten er-munterten die Teilnehmer und sorg-ten in Momenten besonders großer Versuchung für Ablenkung. Die Zahl derjenigen, die nach sechs Wo-chen aktiver Unterstützung mit dem Rauchen aufgehört hatte, war dop-pelt so hoch wie die in der Kontroll-gruppe ohne technischen Support. Zukünftige Studien sollen den Ein-satz neuerer Multimedia-Telefone beinhalten, die zusätzliche Möglich-keiten der Einfl ussnahme bieten.

Frösche und Fische müssen herhalten(idw) - Einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Ursachen von zystischen Nierenerkrankungen, bei denen sich in der Niere fl üssig-keitsgefüllte Blasen bilden, gelang Forschern am Universitätsklini-kum Freiburg. Familiäre Nierener-krankungen, insbesondere solche mit Zystenbildung, gehören zu den häufi gsten Erbkrankheiten des Menschen. Zwar wurde in den letz-ten Jahren eine Reihe von Genen identifi ziert, bisher ist aber unklar, auf welchem Wege es zur Bildung der Zysten in der Niere kommt. Die Arbeitsgruppe von Professor Dr. Gerd Walz, Ärztlicher Direktor der Abteilung für Nephrologie und All-gemeinmedizin, fand nun heraus, dass während der Embryogenese ein durch das Fehlen des Proteins Inver-sin nicht gehemmter Wachstumssti-mulus zu Nierenzysten und schließ-lich zu Nierenversagen führen kann. Da sich Gene und Proteine in Zebra-fi schen und Fröschen einfacher ma-nipulieren lassen als beispielsweise in Mäusen, benutzten die Wissen-schaftler diese Organismen, um die Funktion des menschlichen Proteins zu erforschen. Mehr Infos unter:www.medi-learn.de/CA1236

Der Arbeitsmarkt für Ärztinnen und Ärzte, die nach ihrem Studium in

den Beruf starten wollen, hat sich in den letzten Jahren erheblich verbessert. Doch die zahlreichen Stellenangebote täuschen darüber hinweg, dass es sich dabei viel-fach um weniger attraktive Angebote bei kleineren Häusern oder in ländlichen Ge-bieten handelt, die mit den eigenen Zie-len und Wünschen nicht übereinstimmen. Interessante Stellen in begehrten Fächern und an großen Häusern sind dagegen weiterhin sehr „umkämpft“, es kommen viele Bewerber auf eine freie Stelle.Wie kann man in einer solchen Situation seine Bewerbungsaussichten verbessern? Dazu haben wir sieben Fragen an die Deutsche Ärzte Finanz gestellt, die seit 1992 regelmäßig Chefärzte nach ihren Vorstellungen über den „idealen Bewer-ber“ befragt.

MLZ: Welche persönlichen Eigenschaften sind für Chefärzte besonders wichtig?DÄF: Die Lernbereitschaft steht mit 75% Zustimmung an erster Stelle, gefolgt von Teamfähigkeit mit 58% und Flexibilität mit 51%. Interessanterweise ist selbstän-diges Denken nur bei 38% der Befragten ein wichtiges Kriterium.

MLZ: Wie sieht es bei den nichtmedizi-nischen Kenntnissen bzw. Fertigkeiten aus?DÄF: Hier liegen gute PC-Kenntnis-se ganz weit vorne, und zwar über die Jahre hinweg mit stetig wachsender Bedeutung. Demgegenüber sind Fremd-

sprachenkenntnisse nur für die Hälfte der Chefärzte ein wichtiges Kriterium.

MLZ: Können Bewerber ihre Einstel-lungschancen durch Auslandsaufenthalte verbessern?

DÄF: Ein Auslandsaufenthalt und das da-mit verbundene „Über-den-Tellerrand-Hi-nausschauen“ erhöht die Chancen erheb-lich, eine Stelle zu bekommen. Er belegt nicht nur ein besonderes Engagement und Interesse des Bewerbers, sondern bringt ja auch spezielle Erfahrungen und Belastun-gen mit sich. Das sehen Chefärzte gern.

MLZ: Kommen wir mal zu einem klassi-schen Thema, der Doktorarbeit. Wie ste-hen die Chefärzte dazu?DÄF: Die Doktorarbeit wird von den Chefärzten immer noch erwartet. 90% sagten uns, dass für sie eine abgeschlos-sene Doktorarbeit „sehr wichtig“ bzw. „schon wichtig“ sei. Lediglich 10% bezeichnen die Doktorarbeit als „eher unwichtig“ oder „nicht wichtig“ für die Einstellung.

MLZ: Es gibt genügend Ratgeber dazu, wie man seine Bewerbungsunterlagen zu-sammenstellen sollte. Aber was ist denn den Chefärzten bei den Formalia wichtig?DÄF: Chefärzte achten besonders auf den Lebenslauf. Mit einem Wert von 84% erreicht dieser eine noch höhere Aufmerksamkeit als das eigentliche An-schreiben (78%). Die Bewerbungsunter-

lage sollte natürlich insgesamt einen sehr ordentlichen Eindruck machen – so wie eine persönliche Visitenkarte.

MLZ: Und wann sollte man sich am bes-ten bewerben?DÄF: Darauf lässt sich keine pauschale Antwort geben. Viele Chefärzte begrüßen Bewerbungen während des PJ, manche erst nach abgeschlossenem Studium. Ein wichtiger Tipp: Es ist empfehlenswert, dem Chefarzt der Wahl seine Bewerbungs-unterlagen persönlich vorbei zu bringen. Wenn es terminlich klappt, nutzt nach un-seren Befragungen jeder zweite Chefarzt dieses Treffen bereits für ein Gespräch.

MLZ: Aber man kann doch nicht einfach so bei einem Chefarzt vorbeischauen? DÄF: Das bedarf natürlich einer Vor-bereitung, z.B. durch einen Telefonan-ruf beim Sekretariat. Außerdem sollte man fi t für das Bewerbergespräch sein. Beides kann man in unseren Bewerber-Workshops auch praktisch anhand von Rollenspielen lernen.Herr Dahlhausen, vielen Dank für diese Informationen!

„Dem Chefarzt die Unter-lagen vorbeibringen“ Tipps zur Erhöhung der Einstellungs-ChancenInterview mit Peter Dahlhausen (Deutsche Ärzte Finanz)

Besser auf die Bewerbungssituation einstellen können – Bild: istockphoto.com

Weitere Informationen:Die DÄF führt seit Jahren auf Basis ihrer Chefarztbefragungen Bewer-ber-Workshops an den Unis durch. Termine könnt Ihr einsehen unter www.aerzte-finanz.de oder per Mail anfragen unter: [email protected]

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Mit freundlicher Unterstützung von:Deutsche Ärzte Finanz, 3B Scientific und DocCheck Shop

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2 x DocCheck®kkOtoskope

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Senkrecht:3. Gelenkentzündung5. Abkürzung für Freiburger Per-

sönlichkeitsinventar6. Anderes Wort für Katarakt8. Auf der letzten Seite dieser Aus-

gabe beschriebenes Erlebnis zum Studienbeginn

9. Lähmung dieses Nervs hat einen sogenannten Steppergang zur Folge

10. Laut Studentenmeinung das „Ha-vard des Ostens“

11. bösartige Erkrankung der Frau13. veralteter mikrobiologischer

Ober begriff für Neisseria und Streptococcus

24. Aufstrebender Fußballverein aus dem Norden

26. Diese Böden nutzen die Mikrobi-ologen - nur erste Wortsilbe

28. Jede Substanz wird dazu, es kommt nur auf die Dosis an

30. Dieses Enzym wandelt Angioten-sin um

31. Blutkrebsform32. Abkürzungen für einen 16 Std.

Pfl ichtkurs für‘s Physikum

Waagerecht:1. Mehrzahl der deutschen Überset-

zung von inlet defect11. Abkürzung für basal acid output12. Darstellung des Herzens durch

die Speiseröhre13. Abkürzung für „Dextran indu-

zierte anaphylaktoide Reaktion“14. Abkürzung für „menschliche

Wachstumshormone“15. Abkürzung für die Geschwindig-

keit, mit der Nerven Signale wei-terleiten

16. Heißbegehrte „Ware“ der ZVS (Mehrzahl)

17. Ein holländisches Küstenschiff18. Englische Abkürzung für Inten-

sivstation19. Die umgangssprachliche Kurz-

form für Synkope

20. Ehemaliger Bundespräsident21. Notsignal mit drei Buchstaben22. Auto-Kennzeichen Stadtroda23. Abkürzung für extra-pyramidales

Syndrom25. Bauchorgan, das ähnlich klingt

wie eine Fahrzeugschlange der Bundeswehr, aber nichts damit zu tun hat

27. Abkürzung Schultergelenk

29. Fachbegriff und Mehrzahl von ei-nem Knochen, der sich zwischen Hals und Schulter befi ndet

33. Abkürzung einer medizinischen Fakultät in Niedersachsen

34. Abkürzung, die auf einen italieni-schen Kinderarzt zurück zu füh-ren ist

Page 12: MEDI-LEARN Zeitung 04/2005

12Seite September 2005

www.medi-learn.deMLZ

Rechtsfragen

Studium in ÖsterreichBis vor kurzem galt für das Medi-zinstudium in Österreich eine recht strenge Regelung: Man musste in Deutschland einen Studienplatz vor-weisen, um eine Zulassung an einer Österreichischen Universität zu er-halten. Damit gab es im Prinzip kei-nen allgemeinen und freien Zugang zu diesen Hochschulen. Üblicher-weise muss man wie in Deutschland nur das Abitur vorweisen und ge-gebenenfalls einen entsprechenden Notendurchschnitt.

Wie von vielen erwartet, entschied der Europäische Gerichtshof am 07.07.2005, dass die geltenden Be-stimmungen eine Diskriminierung Studienwilliger aus anderen EU-Ländern darstellen und damit gegen EU-Recht verstoßen. Anders als die österreichischen Bewerber mussten ausländische Studienbewerber aus den EU-Ländern zusätzliche Leis-tungen vorweisen – oder eben einen Studienplatz im Heimatland.

Unmittelbar nach der Verkündung der Entscheidung gelang es eini-gen Bewerbern aus Deutschland, noch schnell eine Zulassung zu erhalten.

Mittelfristig muss nun damit ge-rechnet werden, dass die österreichi-schen Hochschulen einen Numerus Clausus einführen werden. Der Ge-setzgeber in Österreich plant, den Hochschulen die Festlegung einer begrenzten Aufnahmezahl zu be-willigen. Hiervon sind insbesonde-re die medizinischen Studiengänge betroffen. Einstweilen soll es eine auf zwei Jahre befristete Regelung geben.

Für die Zukunft gibt es damit die Möglichkeit einer Bewerbung in Österreich, die nicht mehr mit dem allgemeinen Hinweis auf formale Hindernisse abgewiesen werden darf. Die Bewerbungen müssen geprüft und anhand der von Öster-reich noch festzusetzenden inhaltli-chen Kriterien entschieden werden. Über das Auswahlverfahren muss man sich direkt an die Universitä-ten wenden.

Humanmedizin kann man in Öster-reich an den Universitäten Wien, Graz und Innsbruck studieren.

Der Artikel wurde verfasst von:Rechtsanwalt Reinhard KarasekKanzlei Becker Büttner HeldWilhelm-Roser-Str. 25 35037 Marburg Tel. 06421/16896-0 Fax. 06421/16896-78

Ob Yvonne schließlich doch noch unter-gekommen ist, erfahrt Ihr online im Digi-talen Nachschlag. Alle Infos dazu gibt es im Infokasten rechts.

Spätestens, wenn wieder die Zulas-sungsbescheide von der ZVS ver-

schickt werden, geht der Schicksals-kampf los. Selten wurde ein Brief mit so großer Anspannung aufgerissen, selten mit so zittrigen Fingern das maschinell erstellte Blatt der ZVS entfaltet. Der heiß ersehnte Wunsch nach dem Studienplatz hat sich… erfüllt! Endlich Student! Ein neues Leben, eine neue Existenz! Die nächsten 15 Minuten beherrscht Freuden-geschrei die Szene. Das ganze Haus, die

ganze Nachbarschaft soll es wissen, das Handy wird gezückt. Dann springt doch noch etwas Kleingedrucktes ins Auge: Es ist nicht die Universität Heidelberg, die einen Studienplatz locker macht, sondern Gießen. Gießen? Wo in aller Welt liegt Gießen? Das Entsetzen in den Augen ist nicht zu verleugnen. Die Freudenmi-nuten sind dahin. „Aber ich habe Gie-ßen doch überhaupt nicht angegeben... Nein, da gehe ich nicht hin! Oder doch?“ Man kann ja erst einmal annehmen und

Zimmer frei!Abenteuer Wohnungssuche von Yvonne Bernsdorf

dann wechseln, denn schließlich sind die Studienplätze in Medizin nach wie vor begehrt. Ein Blick in den Atlas macht schlauer über Gießen: Die zentrale Lage innerhalb Deutschlands, die Nähe zu Frankfurt und die ein wenig verstaubte Berühmtheit durch Justus von Liebig, den Namensgeber der Uni, Erfi nder des Instant-Suppenwürfels, – Suppenwürfel? Ah ja!

Der Kampf um die AushängeSo oder ähnlich ergeht es vielen, wenn jedes Semester die Zulassungsbeschei-de für Medizin und andere ZVS-Fächer herausgehen: Der Wunsch wurde nicht erfüllt, aber zumindest der Studienplatz wurde ergattert. Hat man sich dann mit der Uni „abgefunden“ und die Immatri-kulation vollzogen, bleibt gar kein Platz mehr für Gezaudere. Denn dann geht der Kampf um eine Wohnung in der neuen Stadt los. Wie sieht mein zukünftiges Zuhause aus? Mit dem Kopf voller Klischees werden die schwarzen Bretter am Haupt-gebäude der Uni abgegrast. Missgünstig wird ein Student mit der Hornbrille und Skaterhose beäugt, hat sich dieser doch tatsächlich den letzten Abriss von dem grünen Blatt mit der Aufschrift: „ZKB, 20m², zentral gelegen, nur 180 Euro warm“ gesichert. Unverschämt auffällig spricht er dann auch noch in sein Han-dy, damit jeder ja auch nur hören kann: „Ja hallo, Chris, ich rufe an, wegen des Zimmers… ich kann heute noch vorbei-kommen… prima. Ciao, bis dann.“ So ein Angeber geht es einem da nur durch den Kopf.Doch ein angehender Medizinstudent gibt nicht so leicht auf, schließlich soll dies nur die erste Hürde im Studium sein. Die Suche geht verbissen weiter. Plötzlich lacht auch mich ein sonnengelbes DIN A4-Blatt an: „Nette WG sucht Dich! Wir (2 weibliche und 1 männlicher Student), suchen eine(n) nette(n) Mitbewohner(in), Küche, Bad, ISDN- Anschluss, Tiere sind herzlich willkommen.“

„EY, DA RUFT SCHON WIEDER JEMAND FÜR

DAS ZIMMER AN!“

Das Herz schlägt schneller. Die suchen bestimmt mich! Es kommen Bilder aus „Unter Uns“-Zeiten in den Sinn, die Fernseh-WG, bei der ich zumindest zeitweise regelmäßig um 17.30 Uhr für eine halbe Stunde zu Besuch war. Stylis-he Ikea-Möbel, eine große Wohnküche, nackte, gut trainierte Oberkörper von netten Mitbewohnern, immer gute Musik im Hintergrund und tolle Studentenkla-motten, natürlich alle selbst entworfen und genäht. Noch halb im Seifenoper-Traum, höre ich eine etwas verschlafene Stimme am Telefon, im Hintergrund das Gebell eines Hundes. „Jana, ruhig! Mach Sitz! Ja, hallo“. „Hallo, ich rufe wegen des Zimmers an.“ „Einen Moment“, sagt die andere Stimme am Hörer. „Ey, da ruft schon wieder jemand für das Zimmer an!“ Das Genuschel der anderen verstehe ich nicht. Mir kommen erste Zweifel. Ob das meine WG ist? “Ja, hallo – bist Du noch dran?“ Ich bejahe. “Wann möchtest Du Dir das Zimmer denn anschauen?“ „Am besten wäre heute.“ Heute ist in Ordnung.

Ein Heim für TiereEine Stunde später besteige ich die Stie-ge eines dunklen Flurs herauf zu einer Dachwohnung.

Eigenes Reich oder WG olé – das ist Geschmackssache – Bild: photocase, Christian D.

Die kostenlose Extraportion MEDI-LEARN ZeitungLeider sind Seitenzahl und Erschei-nungshäufigkeit der MEDI-LEARN Zeitung begrenzt, so dass wir nicht immer alle Texte berücksichtigen können, die Ihr uns zusendet. Genauer gesagt: berücksichtigen konnten, denn ab jetzt gibt es den DIGITALEN NACHSCHLAG mit weiteren spannenden Artikeln – aktuell auch den zweiten Teil des Wohnungssu-che-Berichts – und Ergänzungen zu den Berichten der Print-Ausgabe. Der DIGITALE NACHSCHLAG steht kos-tenlos als PDF im Internet zur Ver-fügung – einfach die folgende Seite aufrufen: www.medi-learn.de/mlz-nachschlag

Wie gefällt Dir diese Ausgabe unserer MEDI-LEARN Zeitung?

Auf der Seite: www.medi-learn.de/gw121 findest Du einen kurzen Fragebogen mit drei Fragen zu dieser Ausgabe. Wir würden uns freuen, wenn Du Dir ein paar Minuten Zeit nimmst und uns Deine Meinung mitteilst. Mitmachen lohnt sich – unter allen Teil-nehmern verlosen wir Fachbücher im Wert von 300 €. Einfach Fragebogen ausfüllen und schon bist Du dabei!

Deine Meinung ist uns wichtig!

Harvard-Studenten in BonnDa schau her: Studenten der amerikani-schen Elite-Uni machen ein zweimonatiges Studienprogramm in der alten Bundes-hauptstadt.

Opfer der Nazi-JustizWissenschaftler haben die Herkunft der Leichen geklärt, die in der NS-Zeit an das Anatomische Institut der Universität Jena geliefert wurden.

Exzellent, Gießen!Hochdruck? Viagra hilft. Gemeint ist Lun-genhochdruck: Den therapeutischen Ef-fekt wies das Giessener Exzellenzzentrum nach.

News

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Check-up für die InselGroßbritannien bietet viele Vorteile für Mediziner. Und mit dem Einführungskurs der Deutsch-Englischen Ärztevereinigung gibt es sogar Starthilfe!

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Anatomie im BiergartenMediziner kennen keinen Feierabend. Was aber tun, wenn der Ausflug plötzlich zum Einsatz wird? Ein reales Beispiel.

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ZVS: Wichtige NeuerungenDas Auswahlverfahren für das Medizin-studium hat sich in diesem Jahr geändert. Was dabei zu beachten ist, erklärt Bern-hard Scheer von der ZVS.

Ohne Moos nix losZeit, Nerven und vor allem Geld kostet das Medizinstudium. Welche finanziellen Quel-len es gibt, erfahrt Ihr hier.

Abenteuer Wohnungssuche Teil 2Pelz-Spaghetti, offene Gesprächsrunden und Klarlack-Natursteine: Yvonnes Odys-see ist noch längst nicht zu Ende!

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Bitterer ArbeitsalltagMarkus Seeger hat eine Psychiatriefamu-latur in Paraguay absolviert. Er schildert uns zwei tragische Erlebnisse.

Ausland

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