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medianet - die ganze Zeitung

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medianet.atW i r t s c h a f t s z e i t u n g f ü r M a r k e t i n g & s a l e s

WÄCHST SCHNELLER ALS MAN DENKT.

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Eurovision 2015: Was aus Werbesicht geblieben istJetzt in Stockholm, vor einem Jahr in Wien: Österreich Werbung-Chefin Petra Stolba über damalige Erwartungen und die heutige Bilanz.

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Kurs auf die Zukunft pjure isobar-CEO Helmut Kosa im Interview 10

Egger ganz exotisch Privatbrauerei agiert international geschickt 18

Baubranche macht mobil Neue Plattform: Planen.Bauen.Betreiben 4.0 26

Öfter stiften gehen Gemeinnützige Stiftungen sind im Kommen 28

Bauer sucht Arzt Ärztemangel am Land wird zum Problem 34

Aufbruchsstimmung Endlich positive Signale aus der Industrie 44

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Das war der 11. Marketing-Tag

WIEN. Die ÖMG hatte zum 11. Österreichischen Marketing-Tag geladen, und zahlreiche Unternehmen gaben Einblicke in ihre Unternehmensstrategi-en und ihr Sport-Engagement: Felix Austria-Chef Peter Buchauer erläuterte seine Vi-sion von Sponsoring und das Umfeld von Randsportarten, und Kickboxweltmeisterin Nicole Trimmel erzählte von Verletzungsrückschlägen und dem geplanten Comeback. Die Besucher erfuhren, wofür das Herz der Männer schlägt – und informierten sich über stei-gende Sponsoringinvestments, Matchfixing und das Rapid Al-lianz Stadion (Bild: Alexander Antonitsch, Barbara Forsthu-ber, Gabriele Stanek, Peter Dro-bil). Mehr dazu auf S. 7 (red)

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Stolba: Ein derartiger Event stei-gert nicht nur die Bekanntheit ei-nes Gastgeberlands, sondern hat auch Einfluss auf das konkrete Image. Zusätzlich zu den unmit-telbaren Wertschöpfungseffekten, die eine solche Großveranstaltung mit sich bringt, sehen wir zwei Ebenen, die sich positiv auf das Image Österreichs auswirken: Die professionelle und sympathische Gastgeberfunktion sowie ein span-nendes und zeitgemäßes Bild von Österreich, von dem nicht nur der Tourismus, sondern der gesam-te Standort im Sinne eines Brü-ckenbauers profitiert. Die Marke ‚Urlaub in Österreich‘ besetzt üb-rigens in ihrem Markencharakter u.a. die Werte Kreativität und Le-bensfreude. Der ESC brachte auch eine einmalige Möglichkeit, kon-krete Maßnahmen zu setzen, die auf diese Markenwerte einzahlen.

Ein Sonderbudget des Wirt-schaftsministeriums in der Hö-he von 900.000 Euro ermöglichte zahlreiche Aktivitäten, um den 60. Eurovision Song Contest in Wien optimal für den Tourismusstandort und Österreich insgesamt zu nut-zen. Auf der Website www.austria.info/esc standen in den Wochen vor dem ESC moderne österreichische Künstler aus ganz Österreich im Mittelpunkt, deren Inhalte auch international breit über Facebook,

••• Von Dinko Fejzuli und René Ach

WIEN. Ganz Europa blickt dieser Tage zum 61. Eurovision Song Con-test nach Stockholm. Genau vor ei-nem Jahr standen Österreich und Wien im Mittelpunkt des Eurovisi-on-Treibens und der damit einher-gehenden prestigeträchtigen Vor-teile. Vor allem aus touristischer Sicht profitierte Österreich. Wel-chen Werbewert das zweitgrößte TV-Ereignis nach dem Superbowl hat, lässt sich jedoch nur schwer beziffern.

medianet hat die Geschäftsfüh-rerin der Österreich Werbung (ÖW), Petra Stolba, zum Interview getrof-fen und nachgefragt, was von dem Ereignis – ein Jahr später – noch geblieben ist.

medianet: Frau Stolba, ein Jahr nach dem ESC in Wien – welchen Impact hatte das letztjährige glo-bale TV-Ereignis aus Ihrer Sicht auf das Tourismus-Land Österreich und speziell für Wien?Petra Stolba: Neben der unmittel-bar erzielten Wertschöpfung durch die Tausenden Besucher vor Ort konnten mit der TV-Übertragung über 200 Millionen Zuseher in Eu-ropa, Australien und auch erstmals in China erreicht werden. Diese sahen nicht nur eine einzigarti-ge Live-Show, sondern auch ein vielfältiges und modernes Öster-reich – und spürten die Begeiste-rung, mit der das Motto ‚Building Bridges‘ umgesetzt wurde. Konkret für Wien als weltoffene Metro-pole mit ihrer Kernkompetenz in Sachen Gastfreundschaft und als Welt musikhauptstadt war der ESC, der in so vielen Ländern rund um den Globus übertragen wird, vom Werbewert her quasi unbezahlbar. Hier haben alle Verantwortlichen die Chancen, die sich für Öster-reich nach dem Sieg von Conchita Wurst geboten haben, erkannt und das Beste – auch für den Tourismus – herausgeholt.

medianet: In welcher Art und Weise lässt sich ein Event wie der ESC marketingtechnisch am bes-ten nutzen? Ist es Image-Aufbau, die Erhöhung der ‚Markenbe-kanntheit‘ oder ist er eher zur Po-sitionierung der Marke Österreich geeignet?

Newsletter und die Pressearbeit gestreut wurden. Die ÖW lieferte als Partner des ORF Impulse für eine spannende und zeitgemä-ße Darstellung des Urlaubslands Österreich und stellte den mehr als 1.700 Medienvertretern und Blog-gern Material in jeder Form für die Rundumberichterstattung zur Ver-fügung. Zusätzlich nutzte die ÖW den Event auch als Netzwerkplatt-form und lud gemeinsam mit Wien-Tourismus rund 110 internationale Reiseveranstalter und Top-Medien-kontakte aus dem Reise- und Life-style-Bereich aus 20 Ländern von 20. bis 24. Mai nach Österreich ein. Neben dem Song Contest-Finale in der Wiener Stadthalle wurde dieser Gruppe ein facettenreiches Pro-gramm inklusive kulinarischer und kultureller Aspekte geboten, um ih-nen vor allem auch die junge und vielfältige Musikszene in Öster-reich näherzubringen. Ein eigens geshootetes Song Contest-Sujet ‚Building Bridges‘ zeigt ‚Walzerkö-nig‘ Johann Strauss Sohn Rücken an Rücken mit seinem modernen Gegenstück Julia Lacherstorfer, einer aufstrebenden Violinistin, die traditionelle Musik neu inter-pretiert. Dieses Sujet kam am Flug-hafen Wien und am dortigen Tower großflächig zum Einsatz und hieß die internationalen Teilnehmer und Besucher des Song Contest mit der

Marke Urlaub in Österreich will-kommen.

Nachhaltige Effekte erwarteten wir uns auch durch die Begeiste-rung der internationalen Gäste, vor allem der über 1.700 anwesen-den Medienvertreter und Blogger. Das Medienzentrum in der Wiener Stadthalle, das von der ÖW mit großflächigen Sujets aus allen Bun-desländern und einer Naturlounge ausgestattet wurde, kam ebenso gut an wie die Austria Guides, die per-sönlich und individuell Geschichten über Österreich erzählten.

medianet: Aus der Sicht der Ge-schäftsführerin der ÖW: Ist der ESC ein werblicher Glücksfall, oder kann da auch einiges schiefgehen?Stolba: Auf alle Fälle ein Glücksfall. Wie oft hat man sonst die Möglich-keit, über 1.700 Medienvertreter und Blogger gleichzeitig in Öster-reich begrüßen zu können? Die-se waren Großteils zwei Wochen in Wien und haben in dieser Zeit unzählige Beiträge aus und über Österreich verfasst. Viele sprachen vom professionellsten und gleich-zeitig sympathischsten Song Con-test aller Zeiten – diese positiven Eindrücke werden sie mit nach Hause nehmen und weitertragen. Dieser Erfolg war nur durch das professionelle Zusammenspiel aller Beteiligten möglich – vom ORF und der EBU als Veranstalter über die Location in der Wiener Stadthalle bis hin zu den 800 Freiwilligen, um nur einige zu nennen. Dank ihnen allen konnten wir uns als professi-onelles, sympathisches und innova-tives Gastgeberland präsentieren.

medianet: Im Vorfeld wurde viel über die hohen Kosten des Events debattiert. Wie stehen diese, auch jetzt im Nachhinein, in Bezug mit dem daraus resultierenden Werbe-wert?Stolba: Der Werbewert dieser Veranstaltung und der begleiten-den Berichte über Österreich und Wien als Austragungsorte über-steigt sicherlich bei Weitem die Investments. Wir sehen hier un-mittelbare Effekte in Form von Medienberichten, die nicht nur die Veranstaltung, sondern auch das Lebensgefühl in Wien und Öster-reich thematisiert haben. Die ge-samte Medienberichterstattung zu Österreich bzw. Wien in Verknüp-fung mit dem ESC ist nicht erfasst, doch haben der WienTourismus, der Presse- und Informations-dienst der Stadt Wien und der ORF in Kooperation Studien erstellen lassen, von denen eine zumindest Auskunft über die diesbezügliche Online-Berichterstattung im Aus-land gibt. Laut ihr erschienen im Zeitraum 1. Mai bis 14. Juni in 116 Ländern 35.822 Online-Artikel, die auf Wien in Zusammenhang mit dem ESC Bezug nahmen.

medianet: Gibt es trotzdem Zah-len, die den Werbewert irgendwie beziffern können?Stolba: Die Österreich Werbung verfügt diesbezüglich über keine Zahlen. Die Werbewertberechnung von IHS ging im Vorfeld von ge-schätzten 100 Millionen Euro aus. Noch wertvoller, wenn auch nicht genauer quantifizierbar, ist aller-dings die nachhaltige und lang-

Gebaute Brücken stehen festVor genau einem Jahr hat der 60. Eurovision Song Contest („Building Bridges“) in Wien stattgefunden. Österreich Werbung-Geschäftsführerin Petra Stolba über Werbewert und übertroffene Erwartungen.

Ländlich Über 1.700 internationale Journalisten und Blogger berich-teten aus einem Presse zentrum, umgeben von riesigen Bildern der ÖW, über den ESC. Das Finale am 24. Mai erreichte einen europaweiten Durchschnitts-Marktanteil von 39,6%.

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Der Werbewert dieser Veranstaltung und der begleitenden Berichte über Österreich und Wien als Austragungsorte übersteigt sicherlich bei Weitem die Investments.

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Petra Stolba ist stolz auf den ESC 2015 und dessen Image.

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fristige Wirkung einer derartigen Veranstaltung und der weltwei-ten Berichterstattung. Österreich war über einen Zeitraum mehrerer Wochen in den Köpfen vieler Men-schen. Und wenn diese jetzt oder im nächsten Jahr ihren Urlaub planen, erinnern sie sich – und sagen, da sollte ich wieder einmal hin fahren.

medianet: Hat man sich da im Vorfeld mehr erwartet? Oder wur-den die Erwartungen womöglich sogar übertroffen?Stolba: Wir haben uns aufgrund des Song Contests keinen unmit-telbaren Anstieg der Nächtigun-gen erwartet, der stärkere Nutzen liegt im Imagegewinn für das gan-ze Land. Der ESC war die ideale Chance, unser Land als weltoffen, musikbegeistert und modern zu präsentieren, was unser klassi-sches Image um eine kontemporä-re Facette bereichert hat. Dadurch profitierte nicht nur der Tourismus, sondern der gesamte Standort. Mit keiner Marketing-Kampagne der Welt hätte man eine solche posi tive Imageaufladung erzielen können.

medianet: Kann man bereits sa-gen, ob und wie der ESC trotzdem Veränderungen in den touristi-schen Kennzahlen gebracht hat? Stolba: Darüber lassen sich keine eindeutigen Aussagen treffen, da bei der Urlaubswahl viele Faktoren mitspielen. Allerdings zeigt sich zum Beispiel in Australien – einem sehr ESC-affinen Land, das 2015 erstmals am Bewerb teilnehmen durfte und vom Gastgeberland Ös-terreich gleich 12 Punkte bekam – eine deutlich erhöhte Österreich-Begeisterung. So stiegen die An-künfte aus Australien 2015 um 8,2 Prozent, die Nächtigungen sogar um 9,4 Prozent. Im März 2016 gab Conchita gemeinsam mit dem Syd-ney Symphony Orchestra vor 2.700 Besuchern ein Konzert ‚From Vien-na with love‘ in der Oper von Syd-ney. Der staatliche Fernsehsender SBS nutzte dieses Konzert, um die diesjährige australische Teilneh-merin für den ESC 2016 in Stock-holm, Dami Im, vorzustellen. Das Medienecho war bereits im Vorfeld enorm – mit über 140 Berichten im Online-, Print-, TV- und Radio-Bereich. Hier sehen wir schon eine nachhaltige Wirkung.

medianet: Wie weit hat die ÖW in ihren Marketing-Aktivitäten an die weltweite Werbung anknüp-

fen können, die hier für Österreich durch den ESC möglich war?Stolba: Österreich ist ein interna-tional anerkanntes Weltland der klassischen Musik, Geburtsort der Moderne und ein Land, das bis zum heutigen Tag hochwertige Kunst- und Kulturleistungen hervorbringt. Ob in der Hochkultur oder in der Volkskultur, Österreich kann als Tourismusland sein unermess-liches Kulturkapital eindrucksvoll einsetzen. Der Schwerpunkt im Marketing 2015 ‚Österreich.Treff-punkt Europas‘ ermöglichte ein optimales Ineinandergreifen der ohnehin geplanten und aufgrund des ESC zusätzlichen weltweiten Aktivitäten.

Wir als Österreich Werbung kom-munizieren seit Längerem in un-seren Kampagnen, dass Österreich nicht nur klassisch bzw. traditio-nell, sondern auch weltoffen und modern ist. Der Sieg Conchitas beim Song Contest und der ESC 2015 in Wien sind eindrucksvolle Belege,

quasi ‚lebendige Beweise‘ dieser Aspekte der Markenpositionierung.

medianet: Diese Woche steht Schweden und nicht mehr Öster-reich im Fokus. Lässt sich trotzdem

sagen, wie lange so ein Event mar-ketingtechnisch ‚nachhallt‘?Stolba: Auf einen konkreten Zeit-raum lässt sich das nicht seriös einschränken. Wir haben aufgrund des ESC viele positive Rückmel-dungen aus dem In- und Ausland bekommen. Zum einen durch den Sieg von Conchita Wurst im Jahr 2014 – der neben der Auszeichnung für eine erstklassige künstlerische Performance auch ein Zeichen für Toleranz und Akzeptanz in Europa war. Und mit dem ESC 2015, der ne-ben einer professionellen und groß-artigen Veranstaltung mit ‚Building Bridges‘ auch eine Botschaft trans-portiert hat, die das Bild Öster-reichs künftig mitprägen wird.

Petra Stolba ist seit 2006 Geschäfts-führerin der ÖW. Ihr Vertrag läuft mit Ende Oktober 2016 aus, der Posten ist daher seit dem vergange-nen Wochenende neu ausgeschrie-ben. Ob sich Stolba selbst nochmals bewirbt, ist derzeit nicht bekannt.

Unschätzbar 197 Mio. verfolg-ten via TV alle drei Shows des Euro vision Song Contest aus Wien.

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Wir als Öster-reich Werbung kommunizieren seit Längerem in unseren Kampa-gnen, dass Öster-reich nicht nur klassisch/tradi-tionell, sondern auch weltoffen und modern ist.

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Präsidentschaftswahl

Puls 4: neue Rekordzahlen WIEN. Das Puls 4-Duell „Wer wird Präsident – Das Duell: Amtsverständnis“ zwischen Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer erreichte vergan-genen Sonntag im Schnitt einen Marktanteil von 15,4%. Die Sendung war damit die markt-anteilsstärkste Info-Sendung in der Sendergeschichte von Puls 4 und gleichzeitig die markt-anteilsstärkste Info-Sendung im Privat-TV in diesem Jahr. In Spitzen verfolgten bis zu 476.000 Zuseher das Duell, die Durchschnittsreichweite waren 390.600 Zuseher (E12+). (red)

life radio

„Nur die Farbe gelb ist geblieben“LINZ. Musik, Nachrichten, Ver-packung oder die Sendungen – bei Life Radio wird alles neu gemixt. „Am wichtigsten ist na-türlich die Musik. Wir haben in den letzten Monaten Tausende Hörer gefragt, welche Songs sie lieben, und mixen das nun mit 18 Jahren Know-how. Der neue Slogan: ‚Ganz viel aktu-elle Musik und Songs mit Ge-schichte‘“, so Station Manager Matthias Dietinger. Begleitet werden die Neuerungen von einer Medienkampagne, die unter anderem auf Plakaten, Bussen und Online zu sehen ist. „Wir geben dem Sender damit auch ein vollkommen neues Gesicht nach außen. Nur die Farbe Gelb ist geblieben“, so Life Radio-Geschäftsführer Christian Stögmüller über die Kampagne. (red)

medieninnovationen

ORF kooperiert mit FH OÖWIEN. In Sachen Medieninno-vation gehen der ORF und die Fachhochschule Oberösterreich gemeinsame Wege. Am Montag den 9. Mai, wurde im Rahmen eines Pressegespräches die Kooperation vorgestellt. Im Mittelpunkt dieser soll die Entwicklung innovativer Me-dienprojekte stehen. Ein „Da-tenjournalistisches Produkti-onstool“ und ein „Intelligenter, multimedialer Player“ sind die ersten gemeinsamen Projekte, die die FH OÖ Fakultät für In-formatik, Kommunikation und Medien in Hagenberg und der ORF entwickeln werden. „Diese vielversprechende Kooperati-on soll auch helfen, kreativen Nachwuchs an den ORF zu binden“, so ORF Generaldirek-tor Alexander Wrabetz. (red)

6 marketing Freitag, 13. Mai 2016

••• Von Chris Radda und René Ach

WIEN. Fulfillment – ein Begriff, zu dem es in Europa sehr unter-schiedliche Zugänge gibt. In Groß-britannien zum Beispiel hat das Outsourcen, sprich das Auslagern von Waren oder Abläufen, bereits eine lange Tradition. swiss mail solutions (sms), 2013 im schwei-zerischen St. Gallen gestartet und mittlerweile mit einem Sitz in Her-zogenburg und Hongkong, setzt auf dieses Modell und erzielte im letz-ten Jahr, ohne österreichische Kun-den, einen Umsatz von über fünf Mio. €. medianet sprach mit sms-Geschäftsführer Georg Weidinger über das letzte Jahr und die Ent-wicklung nach Asien.

medianet: Sie haben einen sehr flotten Start hingelegt mit Ihrer neuen Gesellschaft. Was hat sich bei Ihnen im letzten Jahr alles ereignet? Georg Weidinger: Es ist eingetrof-fen, was wir vorgesehen und be-fürchtet haben: Der Abwärtstrend im internationalen Brief- und Wer-bemailingversand setzt sich weiter fort. Aber ich habe von Anfang an gesagt, die Zukunft liegt im Ful-fillment-Geschäft, liegt in der Ent-wicklung von Lösungen im eCom-merce, und dieser Trend bestätigt sich. Das Onlinekauf-Volumen stei-gert sich nach wie vor um 18 bis 20 Prozent pro Jahr.

medianet: Wen konnten Sie bereits im ersten Jahr als Kunden gewin-nen?Weidinger: Wir haben Kunden aus verschiedenen europäischen Län-dern – von Nahrungsergänzungen, Druckerpatronen über elektroni-

sche Gadgets. Welche Produkte wir lagern, verpacken und versenden, ist für uns sekundär. Was wir aus-schließen, sind frische Nahrungs-mittel und Textilien. Aber prinzipi-ell können wir alles anbieten, das sich bis 31,5 kg verschicken lässt.

medianet: Sie haben im letzten Jahr als Newcomer fünf Mio. Euro umgesetzt und das nur mit inter-nationalen Kunden. Wie ist Ihnen das gelungen?

Weidinger: Der Start war tatsäch-lich sehr schön. Wir bieten umfas-sende Dienstleistungen rund um Fulfillment und Versand an. Unser USP ist, dass wir als Kleinunter-nehmen sehr flexibel agieren kön-nen. Jeder Kunde ist mit seinem Produkt einmalig. Dazu setzen wir in der Distribution auf die jeweils ‚beste‘ Zustellorganisation. Anhand der Anforderungen des Kunden wählen wir den für ihn optimalen Zustellpartner in jedem europäi-schen Land aus. Als Beispiel: DHL hat ein sehr gutes Netz – aber sie sind nicht in jedem Land die opti-male Organisation, was Laufzeit, Track & Trace, Preis oder Zusatz-leistungen wie Nachnahme betrifft.

medianet: Ihnen ist es gelungen, in Hongkong Fuß zu fassen …Weidinger: Das war ein unter-nehmerisches Risiko. Ich habe mich dazu entschlossen, dorthin zu gehen, wo unsere potenziellen Kunden für Fulfillment und Zustel-lung in Europa sind. Ich hatte das Glück, Mitarbeiter zu finden, die aus der Branche kamen, wie die sehr fähige Geschäftsführerin von swiss mail solutions Hongkong, Tammy Chan, die den Markt kennt und diesen phänomenalen Start ermöglicht hat. Wie so oft hängt es am optimalen Team, ob man erfolg-reich ist oder nicht.

medianet: Wie ist der verlaufen?Weidinger: Wir haben das Ge-schäftsmodell Mitte letzten Jahres aufgebaut, die Kollegin einen Mo-nat in Österreich geschult und sie hat im September angefangen zu akquirieren. In der Hochsaison für das eCommerce-Geschäft im letz-ten Quartal als neuer Dienstleister in Südchina und Hongkong zu star-

ten, ist nicht einfach, aber wir ha-ben einige Testkunden gewonnen. Der Roll-out 2016 war dann eine Selbstverständlichkeit. Seitdem ak-quirieren wir nicht nur neue Kun-den, sondern die Bestandskunden nutzen auch unsere verschiedenen Zustellkanäle, womit sich auch das Volumen erhöht.

medianet: Das weiter wächst?Weidinger: Das wächst – und damit auch die Herausforderung. Wir be-wegen uns dort in einem ganz an-deren Kulturkreis. Man kann nicht davon ausgehen, dass unsere Nor-men komplett akzeptiert, verstan-den und übernommen werden; sie können nicht davon ausgehen, dass Sendungen, die mit Autriche, Aus-tria oder Österreich adressiert sind, immer korrekt sortiert werden.

medianet: Wie sehen Sie die wei-tere Entwicklung von swiss mail solutions in Österreich? Das klingt sehr nach einer Verdoppelung der Umsätze in absehbarer Zeit. Weidinger: Das würde ich mir wünschen. Wir sind jetzt dabei, ein Kundenportal für die Kommunika-tion zwischen Versender und Emp-fänger aufzubauen. Durch dieses Front-End-Portal sollen unsere Kunden, egal ob sie nur Fulfillment bei uns machen oder fertige Pake-te übergeben, sehr viel selbst ent-scheiden und gestalten.

Der Kunde wird in der Lage sein, zu entscheiden, über welchen Dienstleister – ob DPD, Post.at oder Express – er versenden möchte. Im Portal EasyCommerce sieht er über die unterschiedlichen Versand-schienen den Status seiner Sen-dung und kann darauf reagieren: Ist das Paket nicht angenommen worden und auf dem Weg retour, ist es in einem Postamt abgegeben worden, etc. Mit diesen Informati-onen kann unser Kunde aktiv wer-den und einen Neuversand initiie-ren, seinem Kunden eine Gutschrift erstellen, etc. Mit EasyCommerce lösen wir ein weiteres Problem der eCommerce-Versender: Verkaufs-plattformen wie Amazon sind sehr konsumentenfreundlich und strikt. Wenn der Kunde sagt, er hat sein Paket nicht bekommen, erstattet Amazon prompt den Kaufbetrag. Der Versender muss dann aber nachweisen, dass ein Paket doch zugestellt wurde. Diese Kommu-nikation zwischen dem Versender und seinem Kunden zu unterstüt-zen, ist die kommende Herausfor-derung.

aus der schweiz nach hongkongswiss mail solutions hat nach seinem Start 2013 auch im vergangenen Jahr beachtliche Erfolge erzielt; unter anderem ist es gelungen, auch in Asien Fuß zu fassen.

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uns dort in ganz anderen Kultur­kreisen. Man kann nicht da­von ausgehen, dass unsere Normen kom­plett akzeptiert, verstanden und übernommen werden.

swiss mail solutions Geschäftsführer Georg Weidinger spricht über wirt-schaftliche Erfolge und den Sprung nach Hongkong.

Tammy Chan ist seit Herbst für sms als Geschäftsführerin Hongkong zuständig.

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Media awards

Die Shortlist steht fest

WIEN. Dialog und Interaktion sind online selbst-verständlich und werden auch offline immer wichtiger. Offline-Medien bleiben die Basis, On-line liefert Anlässe und Special Content.

Diese beiden Trends ließen sich zumindest bei den Einreichungen zu den Media Awards beob-achten.

Diese zeichnen seit dem Jahr 2004 Mediaagen-turen, Werbetreibende und Werbeagenturen für hervorragende Medialeistungen aus. Auch heuer wird der Award am 3. Juni bei der Media Award Gala verliehen. Bis zum 4. März wurden 89 Me-dienprojekte eingereicht; eine Fachjury wählte in einem zweistufigen Prozess nun die Nominierten für den diesjährigen Bewerb. In den Kategorien „Exzellente Mediastrategie“, „Kreative Media-Idee“ und „Sonderpreis Junge Mediastrategie“ schafften es zweimal acht Projekte und einmal fünf Projekte auf die Liste der Nominees.

In der ersten Jurystufe begutachteten 58 Ex-perten aus Mediaagenturen, dem Kreis der Ini-tiatoren, der werbetreibenden Wirtschaft sowie Studenten der Fachhochschule St. Pölten die eingereichten Cases. Die getroffene Vorauswahl wurde anschließend einer 22köpfigen Hauptjury präsentiert; diese wählte die Gewinner. (red)

Weitere Informationen zu den Awards finden sich auf der Website: www.mediaaward.at

wiener zucker

Auf neue Pferde setzen

WIEN. Bei Wiener Zucker setzt man nun nicht mehr auf Pferde, sondern auf das Thema Sport. Nach sechs Jahren Zusammenarbeit mit der Spa-nischen Hofreitschule lenkt das Unternehmen den Fokus seiner Markenkommunikation in eine neue Richtung. Besetzt wurde nun das Thema Sport: man wolle neue Zielgruppen erschließen und die Marke breiter positionieren, heißt es in einer Aussendung. „Mit Steffen Hofmann konnten wir ein ideales Testimonial gewinnen. Schließlich ist er schon viele Jahre der Kapitän von Österreichs wohl traditionsreichstem Fußballverein SK Rapid. Die große Tradition ist – auch das verbindende Element von Rapid und Wiener Zucker. Darüber hinaus steht Rapid für die Werte Qualität und Innovation, also Prinzipien, die auch für die Mar-ke Wiener Zucker von großer Bedeutung sind“, so Roman Knotzer, Geschäftsführer der Agrana Zucker GmbH. Der neue TV-Spot wurde vergange-nen Montag das erste Mal ausgestrahlt. Für die Konzeption zeichnet die Agentur Demner, Merli-cek & Bergmann verantwortlich, für die filmische Umsetzung das Filmhaus Wien, Regie führte wie schon zuletzt der englische Regisseur Trevor Melvin. (red)

nes Sportprogramm. Die Quoten-highlights der vergangenen Jahre können sich sehen lassen: Rund 2,3 Mio. Menschen verfolgten den Stratos-Sprung von Felix Baum-gartner, 2,19 Mio. Fans verfolgten die Euro 2008, und unglaubliche 2,21 Mio. Menschen die Ski WM in St. Moritz. In diesem Jahr liegt die Abfahrt in Kitzbühel mit 1,53 Mio. Zusehern in Führung.

„Seriös, mit Augenzwinkern“Deutlich kompetitiver ist der Markt in der Wettbranche. Rund 70 Unter-nehmern rittern um die Wetteinsät-ze der Sportbegeisterten, wirklich relevant davon in Österreich sind

••• Von Michael Fiala

WIEN. David Alaba tut es, Marko Arnautovic, Christian Fuchs, Marc Janko und selbst Teamchef Mar-cel Koller tut es auch: Sie alle sind derzeit – wenige Wochen vor der Europameisterschaft – in Werbe-spots zu sehen. Ob Bank Austria, kika, Coca-Cola, Hartl Haus, T-Mo-bile, Samsung, Nivea oder tipp3: Viele Unternehmen setzen bereits seit einiger Zeit oder erst seit we-nigen Wochen auf die Strahlkraft der rot-weiß-roten Fußball-Elite. Welches Potenzial haben Testimo-nials, und was ist ein Sponsoring wert? Welche Rolle spielt Content Marketing? Und wie kommt man in der Masse der über 13.000 Werbe-botschaften, die eine Person täglich empfängt, durch?

Werbung im SportumfeldUm Themen wie diese ist es beim Point of Marketing 2016 im Wiener Schloss Schönbrunn gegangen. Und dies zu Recht: Werbung im Sport-umfeld liegt voll im Trend, da sie hohe Reichweiten generiert und eine breite gesellschaftliche Ziel-gruppe erreicht. Viele Unterneh-men vertrauen auf positive Effekte für ihre Marken durch das Enga-gement rund um den Breiten- und Profisport. Jedoch liegt die Haupt-motivation nicht im Verfolgen öko-nomischer Ziele (18%); Imagepflege (75%) und Wahrnehmung gesell-schaftlicher Verantwortung (60%) gelten in erster Linie als Haupt-gründe befragter Unternehmen für ihr Engagement im Sportbereich.

Welche enorme Rolle etwa der Sport für den ORF spielt, erklär-te ORFSport+ Chefin Veronika Dragon-Berger und verdeutlichte dies mit beeindruckenden Zahlen. So sendete der öffentlich-rechtli-che Sender im Jahr 2015 insgesamt über alle Kanäle über 411 Tage rei-

25 Wettanbieter. Einer davon ist tipp3, das seit einiger Zeit als Part-ner des ÖFB fungiert. Im Rahmen dieser Partnerschaft setzt tipp3-CEO Philip Newald auf Teamchef Marcel Koller, der auch bereits in einigen Werbespots – umgesetzt von der Agentur Serviceplan – zu sehen war. „Marcel Koller passt deswegen auch so gut zu tipp3, weil er ein äußerst seriöses Auf-treten mit Augenzwinkern hat“, so Newald. Derzeit laufen laut Newald die Verhandlungen mit dem ÖFB, den Vertrag mit Hinblick auf die WM-Qualifikation 2018 zu verlän-gern.

Marktführer werden und bleibenAber auch weniger bekannte Sport-ler haben in Österreich die Chan-ce, ein Sponsoring zu bekommen, wie zum Beispiel Nicole Trimmel, Welt- und Europameisterin im Kick boxen; Trimmel ist für Felix Aus tria „im Rennen“. Bei diesem Engagement zählt jedoch vor al-lem die interne Kommunikation. In zahlreichen Teammeetings ver-mittelt Trimmel ihre Erfahrungen mit dem Thema „Weltmeister wer-den, Weltmeister bleiben“. Die Zie-le bei Felix sind ähnlich: „Markt-führer werden und bleiben.“ Peter Buchauer von Felix: „Nicht nur das Gewinnen ist wichtig, sondern auch das schöne Spiel. Hier gibt es viele Parallelen zwischen Sport und der Wirtschaft. Mit Nicole Trimmel ha-ben wir hier die perfekte Person ge-funden, die uns das vorleben kann.“

In Deutschland angekommenEinblicke in das Leben des Portals-Betreiber gab an diesem Tag auch der Ex-Tennis-Profi Alexander Antonitsch, Geschäftsführer von tennisnet.com: „Begonnen habe ich mit Tennis-Verrückten, jetzt sind wir damit auch in Deutschland angekommen.“

sport bewegt Beim Point of Marketing drehte sich wenige Wochen vor Start der Europa meisterschaft alles um die Marketing-Möglichkeiten im Sport.

Marcel koller Seit wenigen Wochen ist der ÖFB-Teamchef als Testimonial von Nivea aktiv. Bereits seit einiger Zeit ist er in Wer-bespots für den Wettanbieter tipp3 zu sehen.

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Marcel Koller hat ein seriöses Auftreten mit einem Augenwzinkern.

Zahlreiche Branchenvertreter trafen sich am 11. Mai im Wiener Schloss Schönbrunn zum Thema Sport & Marketing.

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Zitat der Woche Petra Stolba, Geschäftsführerin der Österreich Werbung, über den Werbewert des ESC 2015 für Österreich

Gastkommentar ••• Von Ernst Swoboda

MONOPOLISTISCH. Die „Dann-doch-nicht-Einstellung“ von ServusTV war ein Weckruf für alle, die in unserem Land Ver-antwortung für einen überlebensfähigen Rundfunk haben. Monopol-Tradition und politische Vernetzung des ORF haben viel zu lang notwendige Entwicklungen verhin-dert. Deshalb basiert die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf einem längst überholten System und lebt der ORF einen monopolistischen Gesamtversorgungs-anspruch – alle Menschen sollen über die ORF-Programme alles erhalten.

Wachstum der Privaten wird verhindertDeshalb werden öffentlich-rechtliche Inhal-te, die Gegenleistung für Gebühren, in Ni-schen- und Spartenprogramme gepackt, und mit rein „kommerziell/privat“ gestalteten Programmen die Massen adressiert. Gebüh-renfinanzierter Marketingaufwand trägt zur Bewahrung der Marktdominanz bei – und so schöpft der ORF dann auch noch von Privat-sendern dringend benötigte Werbe budgets ab. Bildlich ausgedrückt: Der übergroße Baum ORF sorgt für den Schatten, der das Wachstum der Privaten behindert.

Und das zum Schaden des gesamten Rund-funks. Denn um sich gegenüber einer im-mer stärkeren internationalen Konkurrenz behaupten zu können, wird ein öffentlich-rechtlicher Sender allein nicht genügen. Deshalb muss man den wuchernden Baum fachgerecht stutzen, den Privaten Sonne und Luft zum Wachsen verschaffen und den ver-fügbaren Dünger optimal verteilen. Das be-

deutet, den Programmauftrag des ORF so zu schärfen, dass er internationalen Standards entspricht und vor allem für jedes ORF-Programm gilt, sowie die Finanzierung der Medien neu zu regeln, zeitgemäß und con-tentbezogen.

Um ein solches Rundfunk-Reformpaket zu schnüren, hat der VÖP eine Enquete un-ter Beiziehung von Experten aus dem In- und Ausland angeregt – als vielleicht letzte Chance, den Bestand eines starken österrei-chischen Rundfunks zu sichern.

ServusTV: ein Weckruf für alle VerantwortlichenLaut Ernst Swoboda behindert der ORF das Wachstum der Privaten.

Der ESC, der in so vielen Ländern rund um den Globus über-tragen wird, ist vom Werbe-wert her quasi unbezahlbar.

8 kommenTare Freitag, 13. Mai 2016

kroneHit Ernst Swoboda ist Geschäfts führer des Privaten Radiosenders.

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Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

Alles besser als Kevin. Oder?Gianna Schöneich

Kevin hat es schwer. Er ist ungebildet, ungezogen, Unter-schicht. Natürlich, Vorurteile. Allerdings zeigen Studien, dass Kevin tatsächlich ein unglücklich gewählter Name ist. So bringt dieser Assoziationen wie freches Verhalten oder Auffälligkeit hervor. Doch welcher Name ist perfekt? Wer nun überfordert ist und darüber hinaus noch ein Kind erwartet, kann sich an Marc Hauser aus Bern wenden. Er er-findet Namen für Kinder. Kosten: 28.000 Schweizer Franken. Ob der Name von den Behörden ak-zeptiert wird? Dafür gibt es keine Garantie. Ich gebe allerdings eine Garantie darauf, dass diese Kinder ständig ihren Namen erklären werden müssen – ich weiß, wovon ich rede. Lieber XYZ, mach dir nichts draus. Alles besser als Kevin, der Plattenbau, Pferdeschwänzchen und Eltern, die zumindest selbst versucht haben, einen Namen für ihr Kind zu finden.

Impressum

medieninhaber:„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OGhttp://www.medianet.atGründungsherausgeber: Chris RaddaHerausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver JonkeVorstand: Markus BauerVerlagsleiter: Bernhard GilyChefredakteurin/redaktionsleitung: Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli

kontakt:Tel.: +43-1/919 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231Fotoredaktion: [email protected]

medianet prime news ([email protected])Chefredakteurin: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173)Chef vom Dienst: Rudolf Grüner (rg – DW 2176)medianet marketing & media ([email protected])Chefredakteur: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175) Redaktion: René Ach (rach – DW 2017), Gianna Schöneich (gs – DW 2163)medianet retail ([email protected])Stv. Chefredakteur: Christian Novacek(nov – DW 2161) Redaktion: Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger (dp – DW 2228)medianet financenet ([email protected])Chefredakteur: Reinhard Krémer (rk)medianet real:estate ([email protected])Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj) medianet advisory ([email protected])Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj)medianet technology & industrial technology ([email protected])Leitender Redakteur: Paul Christian Jezek (pj)medianet destination ([email protected])Leitender Redakteur: Georg Biron (gb)medianet automotive business ([email protected])Leitender Redakteur: Jürgen Zacharias (jz) medianet health economy ([email protected])Chefredakteur: Martin Rümmele (rm)medianet careernetwork ([email protected])Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj)

Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro duktion: Raimund Appl, Peter Farkas Litho grafie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigen produktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „> redmail Logistik & Zustell service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service [email protected]“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzel preis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab-meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs zeitraums bei 6-wöchiger Kündi-gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge richts stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

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Leitartikel ••• Von Dinko Fejzuli

SELFIEWAHN. Stockholm, Mittwoch dieser Woche um 14:00 Uhr. Dank einer Journalisten-kollegin sitze ich gemeinsam mit ihr auf einer Holzbank auf der Insel Djurgarden und warte darauf, einen der Musik-Titanen dieser Erde, ABBA-Mitglied Björn Ulvaeus, zu treffen.

Wie es dazu kam? Die Kollegin hatte durch Glück einen 10-Minuten Slot für ein Interview mit Ulvaeus bekommen, gemeinsam mit ih-rer „Entourage“, wie es im E-Mail hieß, und da sie keinen Fotografen verfügbar hatte, bat sie mich ihr auszuhelfen und, während sie mit

ihm sprach, mit dem Handy ein paar Fotos zu machen. Ich sagte natürlich sofort zu und hatte auch die Hoffnung, ein Selfie mit Ulvaeus abzu-stauben, denn so ein Moment muss festgehalten werden – für mich, für die Daheimgebliebenen und für die Ewigkeit.

Bilder für den DatenmülleimerUnd dann ging es los: Gut 20 Minuten zu spät werden wir wie in einem Hochsicherheitstrakt von mehreren Personen nacheinander über-nommen, durch Gänge geschleust und weiterge-reicht, bis wir zu Ulvaeus‘ Pressedame kommen, die uns nochmals an die Zehn-Minuten-Frist erinnert und uns erklärt, sie werde uns zwei Minuten Fristende auch noch ein Zeichen geben.

Und dann stehen wir vor ihm – einem Mann, der mit ABBA 380 Millionen Platten verkauft hat, und wir sind überrascht, wie unkompliziert und ohne Allüren Ulvaeus ist.

Ich tue das, wofür ich da bin, mache Fotos und höre nebenbei zu, was er so zu erzählen hat. Etwa, dass er sich vor dem Song Contest nichts ansehe, das Finale aber sehr wohl verfolge. Und: Dass er kaum noch zu öffentlichen Veranstaltun-gen mit direktem Publikumskontakt gehen könne.

Als wir nachfragen, warum, kommt ein kurzer ruhiger Satz, der meinen schon geplanten Ruhm unter meinen Facebook-Freunden mit einem Strich zunichtemacht: „Too many selfies“, sagt

Herr Ulvaeus etwas resignierend. Bis zu 200 pro Veranstaltung, sagt er. Das sei einfach zu viel.

Ich frage dann noch höflich, ob er bereit wä-re – da wir aus Wien kommen – für ein Foto kurz Walzer mit der Kollegin zu tanzen. Überra-schend willigt er ein, lächelt dabei sogar.

Und plötzlich will ich ihn gar nicht mehr fra-gen, ob ich auch ein Selfie bekomme. Ulvaeus hätte, weil Profi, sicher ja gesagt.

Aber mir stellte sich plötzlich die Frage: Auch wenn es eine Kleinigkeit wäre, die zwei Sekunden dauert – muss ich diesen Mann zu etwas nötigen, von dem er zwei Minuten davor gesagt hat, dass er es nicht leiden kann? Auch wenn er es sicher-lich schon Tausende Male getan hat – nämlich ein Selfie mit einem Fan zu machen –, muss ich ihn wirklich drängen, mir auch eins zu geben, nur damit ich meine Freunde auf Facebook be-eindrucke? Denn für mich brauche ich das Bild nicht, ich hatte ihn ja leibhaftig vor mir …

Drei kleine WorteIch habe mich entschieden, es nicht zu tun. Auch, weil dieser kurze Satz, „Too many selfies“, und die Art, wie er es gesagt hatte, mich berührt und zum Nachdenken gebracht haben.

Angeblich sagt ein Bild mehr als tausend Wor-te. Seit Mittwoch dieser Woche bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das in unserem Selfie-Wahn-Zeitalter wirklich noch so ist.

Warum drei Worte mehr sagen als ein Selfie …… und warum ABBA-Mitglied Björn Ulvaeus heute nicht mehr auf öffentliche Veranstaltungen gehen kann. Er erklärte es mir in einem persönlichen Gespräch.

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marketing & media

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pjure isobar arbeitet an der „Agentur der Zukunft“ CEO Helmut Kosa spricht im medianet-Interview darüber, wie er die Agentur fit für die kommenden Jahre gemacht hat. 10

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„bezirksblätter“

Aber bitte nur burgenländischEISENSTADT. Die Bezirksblät-ter Burgenland begleiten sechs burgenländische Familien beim Versuch, sich ein halbes Jahr lang mit regionalen Pro-dukten zu ernähren. Im Rah-men dieses Ernährungsexperi-ments zeigen die Bezirksblätter auf, was das Land und die burgenländischen Produzen-ten zu bieten haben. Die sechs Familien werden über ein halbes Jahr lang begleitet. Die Familien schreiben ab sofort bis Ende Oktober regelmäßig über die Herausforderungen und Erfahrungen im Alltag auf meinbezirk.at/bgld/regional; außerdem posten sie laufend burgenländische Rezepte zum Nachkochen, regionale Ein-kaufstipps sowie Servicebei-träge rund um das Thema „Wir essen burgenländisch”. (red)

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Vorsorge mit dem „Kurier“

WIEN. Nach Diabetes und Krebs erweitert der Kurier die Serie seiner Gesundheits-magazine um ein besonders emotional besetztes Thema: Impfen. In dem 128 Seiten starken Hochglanzmagazin in-formieren Mediziner über den neuesten Forschungsstand, geben Tipps zu den wichtigs-ten Schutzimpfungen und beleuchten das Pro und Contra zum Reizthema „Nebenwirkun-gen“. Erhältlich ist das Kurier- Magazin Impfen ab 11. Mai um 7,50 € im Zeitschriftenhandel. (red)

„paradies auszeit“

Ein Magazin zum NachreisenWIEN. In paradise, dem neu-artigen Reisemagazin der HN-Multimedia Group von Heidi Khadjawi-Nouri, dreht sich al-les um das „Paradies Auszeit“. Pro Ausgabe können die Leser und User jeweils drei große Reiseziele entdecken und in Destinationen aus Österreich und Umgebung, Europa sowie der ganzen Welt eintauchen.

Fixstarter in jeder paradise-Ausgabe sind Rubriken und Stories, die dabei helfen sollen, den Überblick im Angebots-dschungel moderner Lifestyle-Reisen zu bewahren. paradise (4,90 € pro Ausgabe) erscheint vier Mal jährlich, das nächste Mal am 24. Juni, 21. Oktober und 9. Dezember 2016. (red)

10 marketing Freitag, 13. Mai 2016

••• Von Michael Fiala

WIEN. „2015 war für uns ein nächster wichtiger Schritt in un-serer Entwicklung“, sagt pjure isobar-Geschäftsführer Helmut Kosa im medianet-Interview – eine Entwicklung, die laut Kosa nie ab-geschlossen sein kann: „Es ist für uns immer ein ganz großes Thema, wie wir unsere Agentur ständig neu erfinden können. Die Agentur-modelle verändern sich permanent. Wir wollen immer an der Agentur der Zukunft arbeiten. Wir werden den Anspruch zwar nie zu 100 Pro-zent erfüllen können, weil wir uns ständig verbessern wollen. Die Ka-

rotte hängt immer knapp vor uns, jedoch so, dass wir sie nie erreichen können – ein herausfordernder Weg, aber für uns der einzig richtige.“

Markenführung im ZentrumUrsprünglich als Digitalagentur gegründet, wurde in den vergan-genen Jahren mehr und mehr das Thema Markenführung ins Zent-rum gestellt. „Wir kombinieren un-sere strategische Herangehenswei-se im Bereich Markenführung mit den Wurzeln im digitalen Bereich.“

Kosa ist auch davon überzeugt, dass die Kunden künftig nur noch eine Agentur für alle Agenden be-auftragen werden. Wichtig sei da-

bei, dass man als Agentur die Ge-schäftsmodelle der Kunden genau kennt. „Das klingt zwar logisch, ist aber in der Branche oft nur die Aus-nahme. Wir haben den Anspruch, das immer erfüllen zu können.“

Die Markenführung sei generell durch die digitalen Medien immer wichtiger geworden. „Oft passiert hier ein Wildwuchs“, so Kosa, der hier durch die langjährige Erfah-rung im digitalen Bereich mit um-fassendem Know-how punkten kann. Durch den Anschluss an das Agenturnetzwerk Dentsu Aegis (70 Agenturen in 44 Ländern) kann pju-re isobar auch auf ein breites Spek-trum an Wissen und internationa-

le Research-Tools zurückgreifen. „Innovation ist in diesem Bereich das Um und Auf. Wie verbindet man Kreation, Technologie und Media? Hier haben wir ein enor-mes Wachstum zu verzeichnen und können unsere Stärken ausspielen.“

2016 ähnlich stark wie 2015 Die Anzahl der Kunden hat sich durch diese Strategie in den ver-gangenen Jahren erhöht. Derzeit zählt die Agentur 37 davon, und auch 2016 entwickelt sich laut Kosa ähnlich stark wie 2015. Ver-gangenes Jahr wurden in Öster-reich, aber auch in der Schweiz und in Deutschland Kunden wie Leibniz, Philips oder Novomatic gewonnen. Die Internationalisie-rung der Agentur ist ebenfalls Teil der Strategie. „Immer häufiger wer-den die Entscheidungen von zent-raler Stelle für den gesamten D-A-CH-Raum getroffen. Wenn man so wie wir über ein starkes Netzwerk verfügt, ist das natürlich von Vor-teil.“ Mittlerweile gibt es auch eine Niederlassung in Zürich.

Der Markt an innovativen Kom-munikationslösungen wird laut Kosa weiter wachsen; das zeigt vor allem der internationale Vergleich. „Ich kann bei unseren internatio-nalen Agenturpartnern sehen, wie stark der Markt in Asien, in den USA oder auch in Südamerika ist. Da ist Europa mit Ausnahme von Großbritannien im Vergleich noch weit zurück. Das Potenzial ist also enorm.“

Es sei daher sehr wichtig, Strate-gien und Konzepte für die Kunden zu entwickeln, um Konsumenten langfristig an die Marken zu bin-den und nicht nur, wenn man gera-de – so wie früher – eine Kampagne geschaltet hat. „Die Markenfüh-rung und unsere digitale Erfah-rung sind hier unser Asset, von dem unsere Kunden profitieren.“ Der Erfolg gibt Kosa recht – laut Focus-Ranking ist pjure isobar die am schnellsten wachsende Agen-tur und dem ersten qualitativen Agentur-Ranking (medianet Xpert.awards 2016) zufolge unter den Top-3 in Österreich. Und so soll es aus Kosas Sicht auch bleiben.

langfristige ambitionenCEO Helmut Kosa im Gespräch über das schnelle Wachstum von pjure isobar und das Agenturmodell der Zukunft.

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WIEN. Das Ganztagesprogramm der DMVÖ Columbus Arena 0.16 am 8. Juni ist neu, anders und viel-versprechend. Heuer geht es vor allem darum, neue Technologien live erlebbar zu machen und die Synergien aus den beiden Welten der Kommunikation – analog und digital – aufzuzeigen.

Acht Hot Topic SessionsKeynote-Speaker geben Einblicke aus der Praxis; im interaktiven Teil werden die Besucher eingeladen, in acht Hot Topic Sessions zu Themen wie Cross-Channel Marketing, User Experience, Marketing Automation, etc. mitzudiskutieren.

„Mit der DMVÖ Columbus Are-na 0.16 wollen wir neue Wege be-schreiten. Die Welt ist im Wandel, was sich stark auf die Kommuni-

kationswelt auswirkt. Wir haben uns diesen Umbruch zum Anlass genommen, um etwas völlig Neu-

es auf die Beine zu stellen.“ so der Columbus-Verantwortliche DMVÖ- Vorstand Jürgen Polterauer.

In diesem Sinne darf ein span-nender Tag erwartet werden, der ganz im Zeichen der neuen Tech-nologien steht und die Welt der Zu-kunft zum Greifen nah in die Burg Perchtoldsdorf bringt. (red)

Weitere Informationen zur DVMÖ Columbus Arena 0.16 finden sich auf der Website: www.dvmoe.at

im digitalen angekommenBei der Columbus Arena 0.16 des DMVÖ geht es um die Synergie von analog und digital im Bereich Dialog Marketing.

Jürgen Polterauer ist der Columbus-Verantwortliche des DMVÖ-Vorstands.

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Helmut Kosa arbeitet mit seinem Team ständig an der Agentur der Zukunft.

columbus arena Die Columbus Arena findet am 8. Juni in der Burg Perchtoldsdorf statt. Motto der Veranstaltung ist heuer „Lasset die Spiele um die besten Dialog Marketing-Kam-pagnen 2016 be-ginnen“. Im Rah-men des Events wird auch der Dialog Marketing- Preis „Columbus Award“ verliehen.

Bereits zum 32. Mal werden hier-bei die innovativs-ten und kreativs-ten Arbeiten im Dialog Marketing ausgezeichnet. Dabei können in 13 Kategorien die Preise in Silber, Gold und Bronze ergattert werden.

Facts

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medianet.at

Kampagne

Aus Liebe zum Menschen

WIEN. Vor acht Jahren launchte das Österreichische Rote Kreuz seine Imagekampagne unter dem Motto „Aus Liebe zum Men-schen“. Zum Internationalen Weltrotkreuztag, der am 8. Mai stattfand, wurde diese fortgesetzt. Umgesetzt wurde die Kampagne, die aus Sujets und Spots besteht, gemeinsam mit der Agentur Zum goldenen Hirschen und dem Cam-paigning Bureau. (red)

Freitag, 13. Mai 2016 marKeting 11

WIEN. Das WWG Forum Marketing und der Dialog Marketing Verband laden am 18. Mai bereits zum drit-ten Mal in den Festsaal der Wirt-schaftsuniversität Wien, wenn es heißt analog vs. digital. Der dies-jährige „Dialog der Wissen schaf[f]t“ widmet sich dem Motto „The Clash of Marketing Strategies“.

Es geht beim Dialog der Wissen schaf[f]t um den Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissen-schaft. Zwei Experten tragen mit ihren Keynotes zu den aktuellen Entwicklungen im Cross-Channel Marketing bei und geben somit auch wertvolle Inputs für die Dis-kussionsforen im interaktiven Teil der Veranstaltung.

Diskussionsrunden neu gestaltetNach Berlin ist das Format des Marketing-Barcamps, also die „Unkonferenz“, nun auch in Wien angekommen. Im Rahmen des Di-alogs der Wissen schaf[f]t kommt diese neue Form jetzt auch nach Österreich. Neuartig an dieser Form des Dialogs ist, dass weder die The-

men noch die Sprecher der Diskus-sionsrunden im Vorfeld feststehen.

Die Teilnehmer bestimmen die Themen selbst; jeder kann seine Vorschläge einbringen, und in ei-nem gemeinsamen Voting werden die Diskussionsthemen ausgewählt, die Vorschläge mit den meisten

Stimmen werden dann in eigenen kleinen Gruppen behandelt. (red)

Weitere Informationen zu der Ver-anstaltung, dem Programm, Re-ferenten, Kosten und zur Anmel-dung finden sich auf der Website: www.dmvoe.at

Österreichs erstes marketing-BarcampUnter dem Motto „The Clash of Marketing Strategies“ bringen das WWG Forum Marketing und der DMVÖ einen neuen Marketing event nach Wien; weder Themen noch Sprecher stehen im Vorfeld fest.

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Es geht um den Wissenstransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft.

Drei surft mit regionaler Feinabstimmung zum Erfolg

Hutchison Drei hatte sein mobiles LTE-Netz ausgebaut und damit eine echte Alternative für ländliche Gebiete mit schwachem Festnetz-Internet geschaffen. Diese Botschaft kam per regionalem Flugblatt in fünf Wellen an. In jeder Welle wurde das Angebot per Geomarketing auf die jeweilige Region abgestimmt, die Ergebnisse � ossen in die nächste Welle ein. Das Ergebnis: im Durchschnitt 291 % mehr Geschäftsabschlüsse – die Kontrollgruppe ohne Pimping erzielte nur 115 %.

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Dialog 14:30 Uhr Eintref­fen der Gäste 15:00 Uhr Begrüßung und Welcome15:10 Uhr Key­note: Budgets zielorientiert ein­setzen; zwischen Internet­Hype und Mail­Konservati­vismus – Dieter Dahlhoff16:00 Uhr Key­ note: Das Zeitalter

des Kunden – eine osterreichische Sicht – Rene Heinzl 16:50 Uhr Ein­reichung der Dis­kussionsthemen17:45 Uhr Vorstellung der meistgewählten Themen 18:00 Uhr [Interaktiv]Barcamp – vier parallele Diskus­sionsforen

Programm

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••• Von Dinko Fejzuli

STOCKHOLM/WIEN. Morgen Abend findet das große Finale des Eurovision Song Contest in Stock-holm statt.

2015 richtete noch der ORF den größten Musik-Live-Event mit über 150 Mio. Zuschauern aus. Das Echo danach, national und international, war einhellig: Es war einer der bes-ten Song Contests überhaupt, und der ORF hat einen hervorragenden Job gemacht.

Wir baten die damals für den ESC in Wien maßgeblich Mitver-antwortlichen, ORF-Generaldirek-tor Alexander Wrabetz, Fernseh-Direktorin Kathrin Zechner und ORF-Unterhaltungschef Edgar Böhm mit der zeitlichen Distanz von einem Jahr um ihre ganz per-sönliche Bilanz.

ORF-Bilder für die WeltAuch ein Jahr danach zeigt sich et-wa ORF-Generaldirektor Wrabetz sichtlich zufrieden über den sehr gut gelaufenen Event. „Es war un-ser Ziel, dass der von uns veranstal-tete Song Contest Österreich stolz macht und Europa beeindruckt. Ich denke, das ist uns im vergange-nen Mai auch gelungen. Und zwar nicht nur mit den drei TV-Shows. Wir haben auch Wien und Öster-reich als perfekten Gastgeber für die Delegierten, die internationalen Medienvertreter und alle Besucher des Events präsentiert. Bilder aus Österreich gingen um die ganze Welt und haben das Land als tole-rant und weltoffen präsentiert.

Einen weiteren nachhaltigen Meilenstein in der ESC-Geschichte haben wir damit gesetzt, dass wir den Song Contest gemeinsam mit unseren Partnern – allen voran der Stadt Wien und dem BMLFUW – erstmals als zertifizierten Green Event durchgeführt haben.“

Auch der Tenor der anderen EBU-Mitglieder und anderer TV-Stationen war einhellig: Der ESC 2015 aus Österreich war der erfolg-reichste seit vielen Jahren. „Somit hat sich der Mitteleinsatz auch für den ORF mehr als ausgezahlt“, so Wrabetz.

Edgar Böhm, der Unterhaltungs-chef des ORF, ebenfalls maßgeblich am Erfolg des ESC in Wien betei-ligt, ist mit diesem als Mitglied der sogenannten EBU Reference Group des Eurovision Song Contests, qua-si dem obersten Lenkungsorgan des ESC, auch weiterhin eng ver-bunden.

Sein Resümee: „Wir schauen mit großer Freude und Genugtuung zu-rück, weil der ESC letztes Jahr sehr viel internationale Anerkennung erhalten hat. Ich merke das auch, wenn ich mich hier in Stockholm durch die anderen Delegationen bewege: man erinnert sich, man freut sich, uns zu sehen. Ich bin na-

türlich wesentlich entspannter als vor einem Jahr. Ich bin gespannt und interessiert, wie die Schweden die Show organisieren. Spürbar ist auch, dass wir in dieser ESC-Ge-meinschaft angekommen sind. Wir waren Underdogs, die noch nicht einmal die Semifinale gewonnen haben. Jetzt werden wir anders wahrgenommen.“

Kein technisches WettrennenDen Umstand, dass manche Teil-nehmer auf sehr viel Technik in der Performance setzen, sieht Böhm, im großen Rahmen betrachtet, nicht als Bedrohung, der ESC könn-te ein Wettrennen werden, wer die

technisch aufwendigste Show lie-fern kann: „Es hat immer wieder verschiedene Phasen gegeben. Vor 15 Jahren war es en vogue, den Song Contest lustig zu interpretie-ren, sich sogar ein wenig über ihn lustig zu machen.

Jetzt hat man sich aus diesem Tal befreit und es ist ein akzeptier-ter Musikevent. Es ist tatsächlich so: Die Schweden voriges Jahr und die Russen heuer setzen enorm viel Technik ein. Aber ich glaube, wenn man sich die 60-jährige Geschich-te des Contests ansieht, sieht man, dass es Wellen gibt.“

Kathrin Zechner, Fernsehdirek-torin des ORF, sieht einen weiteren

Aspekt als wesentlich, worum es ihr und damit dem ORF etwa beim Vorentscheid ging und geht: „Ich habe immer wieder gesehen, wie wichtig das ‚Sichtbarmachen‘ von aufstrebenden jungen Talenten ist.

„Nach Alex Deutsch im letzten Jahr haben wir heuer mit Eber-hard Forcher einen ebenso intimen Kenner der Szene als Scout und Be-gleiter und mit ihm wieder starke Talente gefunden. Das macht aus meiner Sicht Sinn, weil sich das Image des Song Contests in Öster-reich auch durch Conchitas Sieg gewandelt hat. Zoë als besonders junge, natürliche Sängerin ist ja auch zauberhaft ins Finale ge-schwebt.“

Und ihr ganz persönliches Re-sümee zum ESC in Wien: „Zwölf Punkte für Österreich und den ORF als Gastgeber. Wir haben eine gro-ße Aufgabe mit dem kreativsten, mutigsten, ambitioniertesten und leidenschaftlichsten Team umge-setzt, das ich kenne und mit dem ich je zusammenarbeiten durfte – das war einfach großartig.“

ESC 2.0?Die Frage, ob ein so traditioneller TV-Event auch eine Zukunft hat, davon zeigen sich alle überzeugt.

„Eine der großen Stärken des li-nearen Fernsehens, wenn nicht die größte, ist das Live-Erlebnis – sei es in der Information, in der Unter-haltung oder im Sport. Der ESC ist dafür ein Paradebeispiel: Er ist ein europäischer Live-Event, der nicht auf einer – womöglich amerikani-schen – Onlineplattform denkbar ist“, so Wrabetz.

Aber auch in der EBU beschäf-tige man sich mit dem Thema, so Böhm. So habe sich die Beteiligung der jungen Zielgruppe durch Soci-al Media „irrsinnig“ erweitert. „Es gibt Angebote, dass das Voting-system, die Hashtags, die Apps exponentiell unglaublich häufi-ger genutzt werden. Aber bei aller Freude über die Digitalisierung – ein Event, der live stattfindet, wird immer auch ein lineares Ereignis sein und linear verfolgt werden. Fernsehen wird daher noch lang nicht sterben.“

12 Punkte für den ORF & ÖsterreichAnlässlich des ESC in Stockholm ziehen die damals maß-geblich ORF-Mitverantwortlichen Alexander Wrabetz, Kathrin Zechner und Edgar Böhm Bilanz zum ESC in Wien.

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Alexander Wrabetz, Kathrin Zechner und Edgar Böhm ziehen Bilanz zum ESC 2015, der in Wien stattfand.

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medianet.at Freitag, 13. Mai 2016 Marketing 15

WIEN. Die Verbindung von klas-sischer Medienberatung mit der Kreativität einer Agentur? „Eine neue Generation von Agentur und strategischen Querdenkern“, so be-zeichnet sich Silberball auf ihrer Website. „Wir helfen Unternehmen, all ihre Leistungsbereiche an der Marke auszurichten – und damit gesund wachsen zu können. Das sind für uns die ‚7 Ps‘: Produkt, Preis, Promotion, People, Place (Vertrieb), digitale Performance und Verkaufs-Prozess. Kommunikation ist nur ein Leistungsbereich von vielen, und das unterscheidet Sil-berball von nahezu allen Agenturen in Österreich“, sagen die Silberball-Gesellschafter Ruppert Mühlfellner, Michael Casagranda und Nicole Schedler. Vor allem die Frage, wie werden Markenerlebnisse an den Interaktions- bzw. Kontaktpunkten für den Kunden relevant inszeniert, steht dabei im Fokus.

Der Begriff der Multisensori-schen Marke ist nicht neu. Dabei muss vor allem der Einklang mit der Markenpositionierung funkti-onieren. Bei Silberball nützt man hierfür verschiedene Werkzeuge.

Markenwerkzeuge Beim „Multisensorischen Cockpit“ wird die Marke in einem Workshop auf die Qualität ihrer sinnlichen Ausprägungen an den zentralen Interaktionspunkten hinterfragt und überprüft. Der standardisier-te Marken-Check „Markenelch-test“ versucht zu ermitteln, wie erfolgreich und strategiekonform die Marke in den unterschiedli-chen Bereichen geführt wird. Auf Wunsch wird das Eigenverständnis (intern) mit dem Fremdbild (Kun-den, Partner) verglichen. Der Work-shop „Digitale Markensteuerung“

widmet sich sowohl Webdesign, SEO als auch Social Media. Das Tool „Markenkonformes Wording“ umfasst die Sprachtypbestimmung und -adaption im Hinblick auf die Markenpositionierung. Als Ergeb-nis wird ein Wörterbuch für rich-tiges und gutes Schreiben erstellt.

Das Werkzeug „Archetypenbe-stimmung & Werte“ überprüft die Übereinstimmung zwischen Visi-on, Leitbild, Unternehmenswerten und Markenwerten im Hinblick auf Positionierung und Strategie. (red)

Infos unter: www.silberball.com

eine Marke gläsern machenDie Agentur Silberball macht markenorientierte Unternehmensführung transparent – und will die Kunden so zur „Markenexzellenz“ führen.

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Michael Casagranda ist einer von drei Silberball-Gesellschaftern.

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Neue Kampagne für mehr Sicherheit

WIEN. Unter dem Motto „Fair len-ken – an andere denken“ startet die Asfinag eine österreichweite, bewusstseinsbildenden Kampag-ne, entwickelt von GGK Mullenlo-we. Denn mehr Fairness im Stra-ßenverkehr sorge für entspannte Lenker und mehr Sicherheit, so die Asfinag in einer Aussendung.

Das Kommunikationspaket um-fasst Autobahn-Plakate, Anzeigen und Hörfunkspots, eine Koopera-tion mit Ö3 sowie ein Selbstein-schätzungs-Quiz, bei welchem ein VW E-Golf verlost wird. (red)

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medianet.at16 Biz-talk Freitag, 13. Mai 2016

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app der woche

Spontan und JetztERLEBNISSE. Party, Kunst, Flohmärkte, Festivals – es gibt immer etwas zu erleben. Die Applikation Bloom spricht Spontane und Schnellentschlossene an. Auf einer Karte können User einen sogenannten Bloom (Veranstaltung) erstellen, diesem wird eine Beschreibung zugefügt und eine Kategorie (Musik, Kunst, Kulinarik, Mode, Lifestyle) zugeordnet. Der Bloom ist dann für alle App-User auf einer Karte sichtbar; je nachdem wie viele Personen zu diesem kommen, wird der Bloom größer oder kleiner.

Nur wer vor Ort ist, wird gezähltPlanen kann man dabei nicht viel, denn alles ge-schieht im Hier und Jetzt. Ist eine Veranstaltung vorbei, verschwindet der Bloom, und nur wer wirk-lich vor Ort ist, wird gezählt. Gründer sind die Wie-ner Robin Poppins und Johannes Jelinek. Gezahlt wird aus eigener Tasche, so soll Bloom werbefrei und kostenlos bleiben. Nach einem Monat ver-zeichnete die App, die von Tailored Apps entwickelt wurde, bereits über 5.000 User, technisch funkti-oniert sie weltweit. Nach dem Launch in Wien im April freut sich nun Berlin seit Anfang Mai über Bloom. (red)

1. Johannes Jelinek und Robin Poppins; 2. Die Applikation Bloom zeigt an, wo in der Stadt etwas los ist. Je größer der Bloom, desto mehr Menschen sind anwesend.

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BUchtippS - eSc Special

Gebrauchs-anweisung für Schweden

LUSTIG. Pippi Lang-strumpf und rote Holz-häuser – die Autorin verrät, wie Winter-sport in Schweden zum Volksfest wurde und womit Köttbullar und Safrankuchen am besten schmecken.Piper, 251 Seiten;ISBN: 9783492276399

StockholmDIGITAL. Dank des Rei-seführers weiß man in Stockholm sofort wo-hin. Neben kompakten Informationen, Insider-Tips und Erlebnistou-ren erwarten den Leser auch digitale Extras. Die Touren-App führt digital auf besonderen Wegen, und es gibt einen Online-Update-Service. Marco Polo, 144 Seiten; ISBN: 3829729022

SchwedenREISEPLANUNG. Out-door-Abenteuer, Design und Architektur oder die schwedische Küche – der Lonely Planet be-antwortet alle Fragen, gibt Tipps zur Reise-planung und neuen We-gen. Alles rund um das Land der grünen Wäl-der, Wikinger-Ruinen, Wildnis und Inseln. Lonely Planet,412 Seiten; ISBN: 9783829723879

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eröffnungszeremonie in StockholmKÖNIGLICH. Am Sonntag, dem 8. Mai, wurde in Stockholm mit dem tradi-tionellen Bürgermeisterempfang der 61. Eurovision Song Contest offiziell eröffnet. Die österreichische Kandidatin Zoë war in einer mintgrünen Robe der österreichischen Designerin Eva Poleschinski am roten Teppich vor dem schwedischen Königspalast zu sehen. Zoë: „Das Gefühl am roten Teppich war einfach unbeschreiblich. Besonders berührend war, dass die Fans mein Lied gesungen haben. Am liebsten hätte ich mit jedem einzelnen ein Foto gemacht, aber dafür war die Zeit leider zu kurz.“

Am Sonntag wird Zoë beim ESC um den Sieg singenBei der Eröffnungszeremonie im Stockholmer Rathaus nutzte Zoë die Gelegen-heit, mit ihren ESC-Kollegen Erfahrungen auszutauschen und gemeinsam für Fotos zu posieren. Am Dienstag schaffte sie mit Unterstützung ihrer Delegati-on den Einzug in das große Finale am morgigen Samstag; dort wird sie gegen 25 weitere Länder um den Sieg singen. (red)

radio araBella

Frühlingsgefühle in wienTRADITION. Gute Stimmung, Spanferkel frisch vom Grill und eigens gebrautes „Arabella-Bier“ standen gestern am Programm mitten in Wien, denn Radio Arabella 92,9 lud zum traditionellen Frühlingsfest auf dem UniCampus im Alten AKH.

Gekommen waren unter anderem Gernot Blümel und Manfred Juraczka (ÖVP Wien), Harry Kopietz (Wiener Landtag), Georg Niedermühlbichler (SPÖ Wien), Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Beate Meinl-Reisinger (Neos) sowie Konzertveranstal-ter Peter Pansky (star-factory), Josef Schartner (Release PR) und Frank Hopperdizel (LS Konzert-agentur), Sandra Ritzberger (BZ), Claudia Wolf (St. Stephen‘s) und Herbert Rieser (café+co). (red)

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1. Das Radio Arabella Moderationsteam; 2. Birgit Steurer (GF Radio Arabella OÖ), Sandra Ritzberger (Wiener Bezirkszeitung); 3. Heinz Scharder (Media Broadcast); 4. Roland Kern (ÖBB-Werbung), Wolfgang Struber (GF Radio Arabella); 5. Frank Hopperdizel (LS Konzertagentur), Patrycja Klug (Radio Arabella), Josef Schartner und Begleitung (Release PR), Peter Pansky (star-factory)

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karriere

Florian LemsÄrzte ohne grenzen Ab Mitte Mai übernimmt Florian Lems die Leitung der Kommunikation von Ärzte ohne Grenzen Österreich. Der ehema-lige Journalist folgt Irene Jancsy nach, die seit 2007 die Leitung des Kommunikationsteams innehatte. Lems arbeitet seit vier Jahren in der Kommunikationsab-teilung von Ärzte ohne Grenzen Österreich, wo er bisher für die Berei-che Medienarbeit und Publikationen zuständig war.

Gabriela Stimpfl-Abeleinternational adver-tising association Frischen Wind bringt Ga-briela Stimpfl-Abele als neuer Executive Director in das Austrian Chapter der IAA (International Advertising Association) in Wien; dabei arbeitet sie eng mit dem IAA-Vorstand unter Präsi-dent Richard Grasl und Raphaela Vallon-Sattler (Sponsoring & Mem-bership Management) zusammen.

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1. Die ORF ESC Crew: Roman Horacek (Head of Press), Iris Mariosdottir Keutter (Marketing), Melinda Markovits (Assistent Head of Delegation), Stefan Zechner (Head of Delegation), Mathias Grissemann (Produktionsleiter), Marvin Dietmann (Chefchoreograph ORF); 2. Zoë performt auf der Bühne ihren Song „Loin d’ici“.

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medianet.at

retail

Kaffeemeister Julius Meinl in der internatio-nalen Kaffeeküche 19

Mopro Special Wichtige News aus Milchregal und Käse-Eck 20

Vöslauer Der Markt-führer absolvierte ein prickelndes 2015 21

Qbo Neues Kapselsystem bringt Kaffeegenuss für Individualisten 22

Grafik der Woche Über Rocker, Chartstürmer und Vinylbusiness 24

Freitag, 13. Mai 2016 coVer 17

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egger schenkt Südkorea mit dem reinheitsgebot einAbgesehen vom sehr soliden Bierjahr in Österreich agiert die Privat-brauerei auch auf exotischen Schauplätzen bierig erfolgreich. 18

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Nordsee-KapitänDer neue GF von Nordsee

Österreich ging dem Fischpro-duzenten mit Sitz im deutschen Bremerhaven bereits 2011 als

Bezirksleiter ins Netz; jetzt ist er für 33 österreichische Standorte und 500 Mitarbeiter zuständig.

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Die Egger- und Radlberger-Masterminds Kurt Ziegleder, Margareta Seiser und Bernhard Prosser.

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medianet.at

Neue Anlage 2016 fließen 6 Mio. € in eine zusätzliche Dosenabfüllan­lage, die für die Erschließung weiterer Märkte notwendig ist.

Führungsspitze Die beiden Ge­schäftsführer der Egger Getränke­gruppe, Bernhard Prosser und Kurt Ziegleder.

Wegfall bereits durch neue Märkte und Absatzstrategien kompensiert werden, ist sich Prosser sicher. 2016 soll der Absatz für die gesam-te Getränkegruppe, beflügelt von sportlichen Ereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft, um fünf Prozent steigen. In den ersten vier Monaten verzeichnete Egger Bier ein umsatzmäßiges Plus von elf Prozent gegenüber dem Ver-gleichszeitraum 2015.

Fokus auf WachstumAußerdem konnte heuer zu den 19 bestehenden Export-Ländern ein völlig neuer Markt erschlos-sen werden – nämlich Südkorea. Dort verkauft Egger seine beiden Radler-Sorten bald in rund 10.000 Supermärkten einer großen Han-delskette. Gerade exotische Märk-te würden „aktiv Produkte aus Europa nachfragen“. Der Erfolg ließe sich simple als „Oktoberfest-Effekt“ erklären. Egger wäre vor allem wegen seiner bayrischen Braumeister und der Produktion nach dem Deutschen Reinheits-gebot von 1516 im Vorteil und bei Oktoberfest-Besuchern aus Asien beliebt. Hauptexportmarkt bleibt aber mit „mehr als zehn Prozent“ Nachbar Italien, gefolgt von Slowe-nien. Mittlerweile geht jedes vier-te Egger Bier ins Ausland; ähnlich hoch ist die Exportquote mit 20% auch bei der Limonadenschwes-ter Radlberger. Auch hier würden Handelsmarken und Lohnabfül-lungen den Hauptteil des Export-geschäfts ausmachen. Im vergan-genen Jahr fand die Black Jack Cola ihren Weg nach China und ist seither in einigen Supermärkten in Shanghai gelistet. Künftig will Egger vermehrt an internationa-len Ausschreibungen teilnehmen (von denen bereits im vergangenen

••• Von Nataša Nikolic

WIEN/UNTERRADLBERG. „2015 hat die Egger Getränkegruppe 98,5 Millionen Euro Umsatz gemacht“, bilanziert der Geschäftsführer für Verkauf und Marketing, Bernhard Prosser, am Dienstag in Wien. Und fügt hinzu: „Das ist eine sehr or-dentliche Umsatzgröße für einen mittelständischen österreichi-schen Getränkeproduzenten.“ Den Umsatz teilen sich Egger Bier (49,2 Mio. €) und Radlberger Limonaden (49,3 Mio. €) in etwa fifty-fifty.

Während Egger Bier 2015 aber mit einem leichten Umsatzplus von 0,5% bzw. 60.000 hl. gegenüber 2014 abschloss, verzeichnete Radl-berger sowohl umsatz- als auch mengenmäßig Rückgänge; verant-wortlich dafür war der Wegfall einer deutschen Handelsmarke, die ihr eigenes Abfüllwerk errich-tet hat und somit nicht mehr auf die Lohnabfüllung bei Egger an-gewiesen war. Heuer würde dieser

Jahr einige gewonnen wurden) und so auf den Exportmärkten weiter wachsen.

Investitionen 2016„Auch heuer werden wir wieder auf die drei bekannten Standbeine setzen: Stärkung der strategischen Marken Egger Bier, Granny’s, Radl-berger, Lohnfüllungen für heimi-sche und internationale Unterneh-men sowie die Entwicklung von Handelsmarken für österreichische und ausländische Handelsketten“, sagt Kurt Ziegleder (Geschäftsfüh-rer für Finanzen und Technik). Die Brauerei Egger bekommt eine zu-sätzliche Abfüllanlage für Dosen mit einer Investitionssumme von insgesamt 6 Mio. €, und bei Radl-berger werden um 1,5 Mio. € ein-zelne Anlagen optimiert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. „Die neue Dosenanlage

brauchen wir für neue Märkte und für mehr Verpackungsvielfalt“, er-gänzt Prosser. „Denn, wenn man in andere Länder geht, gibt es andere Trink- und Verpackungsgewohnhei-ten“, die es zu berücksichtigen gilt. Insgesamt investierte Egger in den vergangenen Jahren rund 50 Mio. €, so Prosser. „Unser Unternehmen ist technisch am letzten Stand.“

Alkoholfreies BierAm neuesten Stand ist Egger auch was Trends wie alkoholfreies Bier betrifft; man sei hier von Anfang an mitgezogen. Heute ist Egger Zisch unter den Top Drei alkoholfreien Bieren in Österreich. „Alkoholfreies Bier ist ein Thema, das jede Brau-erei beschäftigt“, sagt Prosser, der davon ausgeht, dass sich der Bier-konsum in den nächsten Jahren zu-gunsten alkoholfreier Alternativen verschieben wird.

Das große Thema 2016 Müll-vermeidung geht nicht spurlos an Radlberger vorüber, das ein ty-pisches Einwegprodukt ist. „Wir haben zusammen mit anderen Pro-duzenten ein eigenes Unternehmen gegründet, das die PET-Flaschen sammelt, recycelt und wieder ab-füllt; acht von zehn Flaschen wer-den wieder eingesammelt. Wir haben da einen funktionierenden Kreislauf“, sagt Prosser.

Egger geht einmal um die WeltDie Egger Getränke­gruppe erzielte 2015 einen Umsatz von 98,5 Mio. Euro und investiert 6 Mio. Euro in eine neue Dosenanlage für weiteres Wachstum im Export.

Egger Bier Im vergangenen Jahr wuchs der Umsatz von Egger Bier leicht um 0,5% – Radlber­ger war hinge­gen aufgrund des Wegfalls einer deutschen Handelsmarke rückläufig.

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18 COVERSTORY Freitag, 13. Mai 2016

Radlberger Getränke

Umsatz

2015* 49,3 Mio. €

2014 61,3 Mio. €

2013 69,0 Mio. €

2012 65,0 Mio. €

2011 63,0 Mio. €

2010 61,5 Mio. €Quelle: Egger, * Wegfall einer deutschen Handelsmarke

Auch heuer wer-den wir wieder auf die drei be-kannten Stand-beine Marken, Handelsmarken und Lohnfüllung setzen.

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medianet.at Freitag, 13. Mai 2016 Kaffee 19

••• Von Christian Novacek

WIEN. „Österreich ist für Meinl der Anker zur Internationalisierung“, sagt Marcel Löffler, CEO der Julius Meinl Coffee Group. Diese interna-tionale Verankerung schlägt sich in 2015 mit einer Erlössteigerung um 7,2% auf 145 Mio. € nieder. Der Ös-terreich-Anteil am Kuchen beläuft sich auf 40,5 Mio. € in Handel und Gastronomie (beides zu ungefähr gleichen Teilen).

Auf Zeit ergibt sich insofern ein solides Bild, als Julius Meinl sechs Jahre hintereinander ein Absatz-, Umsatz- und Gewinnwachstum verbucht. Das Unternehmen ist in 70 Ländern vertreten, 15 ver-fügen über eine eigene Tochter-gesellschaft. In den europäischen Kernmärkten, Österreich, Adriatics (Ex-Jugoslawien) und Russland beansprucht man die Marktfüh-rerschaft in der Gastronomie – auf Russland bezogen ist das bei-spielsweise ein klein strukturier-ter Markt, wo, so Löffler, „mitunter nur 110 bis 120 Kilo pro Outlet und Jahr geliefert werden“.

Präsidiale Kaffee-KunstAls Meister der Kaffeezeremonie ist Meinl ein Top-Ansprechpartner für die Gastronomie. Dort wird der Grundstein für einen Bekannt-heitsgrad gelegt, der infolge auch im LEH adäquate Listungserfolge zeitigt – aktuell etwa anhand der „drei Wiener“, das sind Wiener Es-presso, Wiener Mokka und Wiener Melange. Die gibt es nicht nur bei Meinl am Graben, sondern gleich-falls bei Spar Gourmet oder Maxi-markt.

In Sachen Mahlkaffee oder ganze Bohne ist aber der „Präsident“ jene Instanz, an der es im Kaffeeregal nicht mangeln darf. Entsprechend positiv, wiewohl nicht wirklich konkret, zeichnet Renata Petovska, Geschäftsführerin der Julius Meinl Austria GmbH, die präsidiale Kaffee-Hegemonie: „Julius Meinl konnte bei ganzer Bohne inklusive Espresso im Vorjahr seinen Absatz weiter steigern“, sagt sie. Mahl-kaffee und das Segment „ganze Bohne“ stellen den Löwenanteil am Gesamtmarkt. Bei beiden mischt der Präsident vorn mit – derzeit anhand der werblich gut verlinkten Nähe zur Bundespräsidentenwahl mit „besonderer Awareness“.

Bezüglich Einstieg ins Kapsel-geschäft hält sich Meinl bedeckt, ebenso bei den Marktanteilen. Petovska räumt allerdings ein, „dass die Kapseln ein wachsender

Markt sind“. Und sie hält fest: „Wir wollen für jeden Konsumenten etwas anbieten können.“

Zweites Standbein: TeeWas für den Kaffee gilt, gilt mit geringen Abstrichen auch für den Tee; 4.200 Gastronomiepartner ver-

trauen auf Julius Meinl Tee, das sind um 350 mehr als im Vorjahr.

Im Herbst wird dem guten Tee-Geschäft Tribut gezollt: Als „Liebesbrief an die Sinne“ kommen 13 exklusive Teemischungen neu; dabei ist jeder Teebeutel von Hand in ein kleines Briefchen verpackt.

ein Meister der KaffeezeremonieJulius Meinl legt zum sechsten Mal in Folge ein Umsatz-, Absatz- und Gewinnwachstum aufs zusehends internationale Parkett. Der Erlös steigert sich in 2015 auf 145 Mio. Euro.

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Meinl-Führungsriege: Marcel Löffler (International), Renata Petovska (Heimmarkt).

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Umsatz in Mio. € 135,0 145,0

EBITDA in Mio. € 21,5 22,2

Internationalisierung 40 Länder

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Umsatz in Mio. € 39,0 40,5

Gastronomiepartner Tee 4.200Quelle: Julius Meinl

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medianet.at

LIDL ÖSterreIch

Kontakloses Bezahlen bei LidlSALZBURG. Auch bei Lidl Ös-terreich ist nun kontaktloses Bezahlen möglich. Die Kassen wurden mit entsprechenden NFC-Terminals ausgestattet und auf das neue System um-gestellt. „Ab sofort können un-sere Kunden kontaktlos bezah-len. Ob mit einer NFC-fähigen Kreditkarte bzw. Bankomatkar-te oder mit einem geeigneten Smartphone – der Einkauf wird so noch bequemer“, so Christian Schug, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Lidl setzt somit seinen Weg der Moder-nisierung weiter fort. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 30 Filialen in ganz Öster-reich auf den neuesten tech-nischen Stand gebracht. Ein besonderes Augenmerk wird auf die für den Bau verwende-ten Ressourcen gelegt. Rund 100 Mio. € hat Lidl Österreich dafür 2015 investiert. (red)

ZALANDO

Mehr Umsatz, weniger GewinnBERLIN. Der deutsche Online-Modehändler Zalando hat sein Geschäft im ersten Quartal weiter ausgebaut. Der Umsatz legte um 23,7% auf 796 Mio. € zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Im Vor-jahreszeitraum waren die Erlö-se aber noch um 29% gewach-sen. Der bereinigte Betriebsge-winn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank von 29,1 Mio. € im Vorjahresquartal auf 20,2 Mio. €. Wegen des ungewöhnlich warmen Winters konnten viele Modeanbieter dicke Pullover, Mäntel und Jacken nur mit Preisabschlägen verkaufen. Vorstandsmitglied Rubin Rit-ter teilte mit, Zalando investie-re derzeit in seine langfristige Plattformstrategie und seinen Wachstumsplan; bis Jahresen-de will das Unternehmen dafür rund 200 Mio. € aufwenden. Die Zahl seiner aktiven Kunden gab Zalando mit 18,4 Mio. an, das sind um 3 Mio. mehr als ein Jahr zuvor. (APA)

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90 Stellen werden künftig abgebautGENF. Ende Februar hatte der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont angekündigt, in der Schweiz 300 Stellen abbauen zu wollen. Die Gewerkschaft Unia hat zwischenzeitlich mit Richemont alternative Lösun-gen erarbeitet, sodass jetzt knapp 90 Mitarbeiter abgebaut werden. Mit der Richemont-Gruppe seien mehrere Lösun-gen ausgehandelt worden, um Kündigungen zu reduzieren. So solle Personal intern und extern umgeschult werden, Mitarbeiter können vorzeitig in Pension gehen oder werden unterstützt, wenn sie freiwillig gehen. „Wir haben zwar 200 Personen gerettet, aber keine 200 Arbeitsplätze“, so Pierluigi Fedele von der Unia. (APA)

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Atemtest für LaktoseintoleranzWIEN. Laktoseintoleranz ist einer der häufigsten Auslöser von ernährungsbedingten Be-schwerden. Fast jeder vierte Österreicher leidet unter den möglichen Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen, wiederkehrenden Kopfschmer-zen, Verstimmungen, Müdig-keit, usw. Das Tiroler E-Health-Unternehmen kiweno hat einen Laktose-Atemtest entwickelt, der zu Hause durchgeführt werden kann; beim Test be-kommt der Kunde 50 mg Milch-zucker im Test-Kit mitgeliefert, die in einem Viertelliter Wasser aufgelöst und getrunken wer-den. Vor Einnahme der Lösung wird eine Referenz probe abge-geben, Anschließend wird die Zuckerlösung konsumiert und vier Mal eine Atemprobe abge-geben. (red)

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••• Von Daniela Prugger

WIEN. Die Abschaffung der Milch-quoten nach 37 Jahren stellte einen wichtigen Einschnitt für die Bran-che dar. „Die Lage ist derzeit markt-seitig sehr angespannt und für un-sere 3.200 Milchlieferanten bereits kritisch“, lautet der Kommentar von Josef Simon, Vorstand Produk-tion und Technik der NÖM AG, zur aktuellen Situation am Milchmarkt. „Mit einem halben Jahr Nachlauf nach Quotenende ist die Rohmilch-menge doch wesentlich angestie-gen.“ Im Februar 2016 wurden laut AMA in Österreich 260.403 t Milch angeliefert. Saisonal bedingt, war das weniger als im Vormonat, der Rückgang von Jänner auf Februar 2016 betrug knapp drei Prozent,

„ttIP wird Qualität nicht steigern“Josef Simon (NÖM AG) sprach mit medianet über den Milchmarkt, die ausgelaufene EU-Milchquote und das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP.

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WIEN. Am 1. Juni wird wieder der Weltmilchtag gefeiert. Wie be-liebt Milch- und Milchprodukte in Österreich sind – und das al-len Soja- und Vegan-Trends so-wie der schwierigen Situation am Milchmarkt zum Trotz –, zeigen die Erhebungen von Statistik Aus-tria und AMA-Marketing: Der Pro-Kopf-Verbrauch von Konsummilch in Österreich lag im Jahr 2014 bei 76,7 kg. Die meistverkauften Pro-dukte im Milchregal sind ESL- und Frischmilch. 39 € gibt ein Haus-halt pro Monat durchschnittlich für Milch und Milchprodukte aus; der Löwenanteil entfällt auf Kä-se – Käse ist gleichzeitig auch das wichtigste Exportprodukt: Die Exportmenge wuchs im vergange-nen Jahr von 125.000 auf 135.000 t. Trotz Preiseinbußen gab es hier

einen erhöhten Exportumsatz, im-portiert wurden mit einer Menge von 109.000 t gleich viel als zuletzt, allerdings gingen hier die Preise stärker zurück. Insgesamt wurden 2015 Milchprodukte im Gesamt-

wert von 1,16 Mrd. € exportiert und im Wert von 697 Mio. € importiert. Die wichtigsten Exportmärkte für Österreich bleiben – wie in vielen anderen Bereichen auch – Deutsch-land und Italien. (dp)

ein Blick auf den markt Wichtigstes Exportprodukt im Jahr 2015 war Käse – die Export-menge wuchs von 125.000 auf 135.000 Tonnen.

Ein Leben nach der Quote – in Österreich steigen die Anlieferungsmengen von Milch seit Mitte 2015 konstant an.

Anlieferung Seit dem Quoten-ende im April 2015 wurden um 3,8% mehr Milch angeliefert, als noch im Jahr zuvor. Die derzeit hohen Anliefe-rungsmengen spiegeln sich bei den Erzeuger-preisen wider.

3,8%

milch und milchprodukte inkl. käse 2015

exportwert in 1.000 € exportmenge in tonnen

Deutschland 553.569 Deutschland 622.627

Italien 230.322 Italien 382.705

Niederlande 47.824 Slowenien 34.730

Australien 38.522 Niederlande 26.496

Slowenien 35.016 Spanien 13.999

Griechenland 24.035 Ungarn 12.327

Schweden 20.094 Schweden 11.147

Ungarn 17.656 Griechenland 10.327

Libyen 15.090 Belgien 7.754Quelle: Statistik Austria, AMA-Marketing, Stand: März 2016

im Vorjahr waren es noch sieben Prozent – ein Umstand, der zusam-men mit den aktuellen Erzeuger-milchpreisen (33,78 € in 2015) eine Steigerung der Milchanlieferungs-menge bestätigt.

TTIP bedroht Milchbauern Ursprünglich waren die Milch-quoten eingeführt worden, um die „Überschüsse” in der österrei-chischen und der europäischen Milchwirtschaft zu begrenzen, die damals mit öffentlichen Stüt-zungsmitteln auf den Weltmarkt gebracht wurden. „Es wird aber immer mehr Rohstoff produziert; das kann sich ohne strukturieren-de Absatzkanäle außerhalb Euro-pas nicht mehr ausgehen“, erklärt Simon. Politischen Handlungsbe-

darf sieht er auf europäischer Ebe-ne – nur dort könne wirksam etwas unternommen werden. Tatsächlich diskutiert der EU-Agrarrat in Brüs-sel kommenden Dienstag über eine freiwillige Mengensteuerung bei Milch, um das Problem in den Griff zu bekommen. Auch das umstrit-tene Handelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) steht auf der Agenda – ein Thema, das auch Simon nicht kalt lässt. „Nach-dem hinter verschlossenen Türen geheim verhandelt wird, was ich persönlich überhaupt nicht ver-stehe und für gut finde, kann man nur erahnen, welche Auswirkungen es auf unsere Lebensmittel haben kann.“

Die Öffnung des europäischen Marktes würde auf die klein-strukturierten Milchbauern, die im Durchschnitt mit 15 Kühen im Stall arbeiten, einen massiven Druck ausüben und eine Auswir-kung auf die österreichischen und europäischen Qualitätsstandards haben. „Eine Steigerung unserer hohen Qualitätsstandards werden wir mit TTIP wohl nicht erfahren. Unsere Anstrengungen gehen seit Jahren in Richtung, natürlicher und weniger Zusatzstoffe, Regio-nalität, clean label, carbon foot-print sowie Ressourcenschonung. Die Informationen, die uns bisher zugänglich sind, lassen eher das Gegenteil befürchten. Wir hoffen, dass unsere Konsumenten im Sin-ne einer gesunden Umwelt auch in Zukunft auf regionale Produkte zu-greifen werden.“

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medianet.at

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Dank des erwirtschafteten Jahresgesamtumsatzes von 98,1 Mio. € (+1,6%) zieht Alfred Hudler, der Vorstandsvorsitzende von Vös-lauer, gelassen und zufrieden Bi-lanz. Der zum Wiener Ottakringer-Konzern gehörende Mineralwasser-abfüller konnte seinen Marktanteil in den letzten Jahren auf über 40% im LEH ausbauen, auf den Plätzen zwei und drei folgen Waldquelle und Römerquelle. Die Exportquo-te, so Hudler, wurde bei den Vös-lauer Mineralwasser-Marken auf über 10% gesteigert. Man stehe an der Spitze der Mineralwasser-anbieter in Österreich, verkündet er: „Wir haben in den letzten Jah-ren viele Vorhaben umgesetzt und wollen noch mehr.“ Die Ziele bis 2020 lauten daher: Umsatzwachs-tum auf 104 Mio. €, die Erhöhung der Exportquote auf 15%, eine C0

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Reduktion von 40% und zusätzliche unternehmensinterne Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Fünf zusätzliche Lehrplätze werde man für Perso-nen mit anerkanntem Flüchtlings-status einrichten.

Pfandmarkt stagniert nicht mehrZurzeit gehen 70% der Ausfuhren nach Deutschland, der zweit-wichtigste Markt für Vöslauer ist Ungarn. In Deutschland konnte sich Vöslauer als Premium-Marke

posi tionieren, der Absatz stieg im Handel um mehr als 14% und in der Gastronomie um mehr als 12%. Inklusive Lohnabfüllung lag der Absatz bei 3,12 Mio. hl., wovon der Löwenanteil, 82%, auf die eigenen Marken Vöslauer Mineralwasser, Balance und Bio entfiel.

Der Pro-Kopf-Verbrauch ist laut dem Fachverband der Nahrungs- und Genussmittelindustrie 2015 zwar leicht zurückgegangen, der Markt an sich ist aber stabil, meint Hudler. Die positive Stimmung von Hudler ist nicht zuletzt dar-auf zurückzuführen, dass Mine-ralwasser laut Nielsen unter den alkoholfreien Getränken längst die führende Kategorie ist: Knapp fünf Mio. hl wurden im Vorjahr abge-setzt (ca. +4%) und rund 167 Mio. € Umsatz (+8%) erwirtschaftet. Mit 65% nimmt der Vorratsmarkt um-satzmäßig den größten Anteil ein; dahinter liegen mit 23% der Con-venience-Markt und mit 12% Anteil der Pfandmarkt; Letzterer konnte nach einer langen Stagnation eine Absatzsteigerung von rund fünf Prozent verzeichnen.

Das größte Wachstum kom-me aus dem Conveniencebereich (+20%) und dem Pfandsegment (+8%). „Durch die Einführung der 1 l Glasmehrwegflasche wurde der Pfandmarkt deutlich belebt“, erklärt Hudler stolz – wertmäßig sei sie der Marktführer bei Glas-Gebinden im Handel.

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„wir wollen noch mehr“Am heimischen Mineralwassermarkt ist Vöslauer Marktführer, die Devise für die Zukunft lautet dennoch: Wachsen.

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Bis 2020 will Alfred Hudler, Vorstandsvorsitzender von Vöslauer, 104 Mio. Euro umsetzen.

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WIEN. Ein Kaffee ganz nach dem eigenen Geschmack, Schicht für Schicht individuell gestaltbar. Das verspricht der neue Stern am Kaf-feekapselmarkt – Qbo mit seiner Maschine You-Rista. Hinter Qbo steht der Kaffeeexperte Tchibo und somit Kaffee aus zertifiziertem, nachhaltigem Anbau (Rainforest Alliance) aus Anbaugebieten in Afrika, Südamerika und Indien.

Kaffee mit einem WischMittels einer eigenen Qbo-Smart-phone-App entscheidet der Kaffee-genießer mit einer Wischbewegung, welchen Kaffee ihm Qbo zaubern soll. So können zum Beispiel je nach Vorliebe die Milchmenge be-

stimmt und Milchschaum und Kaf-feemenge angepasst werden. Die App speichert den Lieblingskaffee, womit er immer wieder abgerufen und so auch von anderen Qbo-Kaf-feemaschinen – z.B. bei Freunden – zubereitet werden kann. Das be-

sondere an Qbo sind die quadrati-schen Kapseln aus Kunststoff (Poly-propylen), die durch ihre kompakte Form bis zu 85% an Verpackungs-material einsparen, ohne dabei an Kaffeemenge zu verlieren – ein Qbo-Würfel enthält 7,5 Gramm Kaffee.

Im Qbo-Store können gebrauchte Kapseln zurückgegeben werden, um direkt in den Recyclingprozess zu gelangen. Sowohl Kunststoff als auch Kaffeesatz können so für die Wiederverwendung aufbereitet werden. Das Recyclingpotenzial der Kapseln war Tchibo, die seit Jahren die Umweltinitiative Mutter Erde unterstützen, wichtig.

Umweltgedanke„Das Thema Nachhaltigkeit hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen – nicht nur in unserem Unterneh-men, sondern auch bei unseren Kunden. Die Einführung der um-weltfreundlichen Mehrwegtaschen ist auf eine enorme Verbraucherak-zeptanz gestoßen. Damit war der nächste logische Schritt für uns bereits besiegelt, nämlich Einweg-plastiksackerl komplett zu verab-schieden“, erklärt Tchibo/Eduscho-Geschäftsführer Harald J. Mayer. Bereits vor einem Jahr wurden die Gratis-Sackerl eingestellt und die Kunden langsam und schrittweise vorbereitet und sensibilisiert; seit Anfang der Woche sind die Ein-wegsackerl völlig aus den Stores verbannt. Von den Kunden gebe es auf die Aktion vorwiegend positi-ves Feedback. (red)

22 KAFFEE Freitag, 13. Mai 2016

Kaffee für IndividualistenTchibo präsentierte am Dienstag sein neues Kapselsystem Qbo und eröffnete den ersten Store auf der Landstraßer Hauptstraße in Wien.

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Harald Mayer, Harry Gatterer, Susanne Eckes, Johanna Setzer, Markus Conrad, Hamid Dastmalchian bei der Qbo-Eröffnungsfeier.

Nachhaltigkeit ist nicht nur in unserem Unter-nehmen, sondern auch bei unseren Kunden von gro-ßer Bedeutung.

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KÖLN/WIEN. Was in Österreich fast schon Geschichte ist, gilt jetzt verstärkt für deutsche Shop-pingcenter: Der Boom der großen Neueröffnungen scheint vorbei. Derzeit stehen nur vier EKZs vor der Realisierung – vergleichswei-se waren das im großen Nachbar-land noch neun in 2014 und gar 13 im Vorjahr. Die Flaute, die gern als „Refurbishment“ tituliert wird, dürfte in Deutschland allerdings von überschaubarer Dauer sein. Laut Shopping-Center-Report des EHI in Köln sollen ab 2017 bereits 26 Shoppingcenter im Plan ste-hen – was definitiv einem Boom entspricht, der dann wohl parallel zum mit großem Engagement be-triebenen Refurbishment läuft.

Pimp my EKZDieses Engagement gilt gleichfalls für Österreich, wo zuletzt das hu-ma Einkaufszentrum in Simmering, zuvor aber auch die übermächtige Shopping City im neuen Glanz er-strahlten. In Wien führt übrigens The Mall, das Bahnhofseinkaufs-zentrum in der Landstraße, das Ranking der Wiener Einkaufszent-ren in Sachen Mieterzufriedenheit an. Österreichweit liegt The Mall aus Mietersicht an der hervorra-genden fünften Stelle – in diesem

Ranking steht übrigens der Dorn-birner Messepark vor dem neukauf EKZ in Spittal an der Drau an der 1. Stelle, dritter ist der Europark in Salzburg vor dem Innsbrucker dez. Bemerkenswert: Der Messe-park gehört zu jenen (fast schon in der Minderheit befindlichen) Cen-

ters, die ihr Refurbishment noch vor sich haben; die überragende Performance dürfte stark mit den Shoppingtouristen aus der ver-gleichsweise eher teuren Schweiz zusammenhängen.

Ein Trend hierzulande wie in Deutschland: Die Planung neuer

Shoppingcenter konzentriert sich auf die Entwicklung von Stadt-quartieren – bestes Beispiel in Österreich ist die Seestadt Aspern.

In Zeiten kurzer Wege sollen Orte für den Kunden geschaffen wer-den, die Einkaufen, Leben, Wohnen und Arbeiten unter einem Dach vereinen. Neue Shoppingcenter-Konzepte beinhalten daher, neben der Möglichkeit für Besorgungen des täglichen Bedarfs, immer mehr zusätzliche Angebote, wie z.B. Hotels, Wohnungen, Büros, Arzt-praxen oder Kinos, die auch nach den Ladenschlusszeiten für eine Belebung des Shopping centers sor-gen. (nov)

Freitag, 13. Mai 2016 Aktuelles 23

shoppingcenter reloadedLaut EHI-Studie betreiben Einkaufstempel ihr Refurbishment sehr engagiert; in Deutschland gibt es nach einem lauen 2016 einen Neueröffnungsboom.

VieVinum 2016:Wein in der Hofburg

WIEN. Alle sind sie da: Winzer von Rang und Namen und solche, die als heiße Geheimtipps gehan-delt werden. Rund 500 Winzer präsentieren auf der VieVinum ihre Weine und geben Auskunft über deren Besonderheiten. Um Regionen, Rebsorten und die da-zugehörende Winzerphilosophie genauer kennenzulernen, besucht man die kommentierten Verkos-tungen des Rahmenprogramms.

Wein-Welt-2016 (Auszug aus dem Rahmenprogramm der VieVinum 2016)

Sa., 4.6., 12.30–14.00 Uhr„Wachauer Riesling aus dem Weinjahrgang 2006“: Kommen-tierte Verkostung, bei der u.a. die bekanntesten Lagen wie Singer-riedel, Achleiten und Kellerberg vorgestellt werden.Kleiner Redoutensaal, 60 €/Pers. Anmeldung jeweils erforderlich: offi [email protected]

Sa., 4.6., 14.00–15.15 Uhr„Charakterweine – die Weine der Renommierten Weingüter Bur-genland“: Weine mit Ecken und Kanten, Eleganz und Finesse

finden zwar bei Experten groß-en Anklang, sind aber keine Ver-kaufsschlager. Für die RWB ist es wichtig, ihren Weinen die Note eines Jahrgangs, des Mikroklimas und Bodens mitzugeben.Schatzkammersaal, Eintritt freioffi [email protected]

Sa., 4.6., 15.00–16.00 Uhr„Lagen von Weltruf | Deutsche-Weinkultur-Geschichte(n)“: Dr. Daniel Deckers, FAZ: Ein Streif-zug durch die deutsche Weinkul-turgeschichte, von den Ursprün-gen der Lagenklassifi kation über Winzernot und Holocaust bis zur Renaissance des Rieslings; mit historischer Kostprobe.Burgraum, Eintritt frei;[email protected]

So., 5.6., 12.00–13.15 Uhr„Austrias Advanced Level – die Großen Weine der Thermenregi-on“: Zierfandler und Rotgipfl er sind zwei der edelsten, autochthonen weißen Leitsorten der Thermen-region, ebenso wie St. Laurent und Pinot Noir bei den roten; Stilistik und Potenzial rarer Kostbarkeiten. Schatzkammersaal, Eintritt [email protected]

So., 5.6., 13.00–14.15 Uhr„Meet New Europe Wines“: Einblick: Wein(varietäten) aus Ungarn, Slowenien, Kroatien, Serbien, Mazedonien und Bulgari-en (auf Englisch!)Künstlerzimmer, Eintritt [email protected],[email protected]

So., 5.6., 14.00–15.15 Uhr„Herzblut – bis zum letzten Trop-fen“: Die „Jungen Wilden Winzer“ wollen es wieder wissen, packen ihre besten Weine aus und schen-ken eine Menge „Herzblut“ ein. Weine mit Charakter, per Hand gelesen und kompromisslos vini-fi ziert. Schatzkammersaal, Eintritt freioffi [email protected]

Mo., 6.6., 11.45–13.00 Uhr„Die großen Sauvignon Blancs der Steiermark“: Die steirischen Sauvignons haben sich einen festen Platz in den Weinlisten führender Restaurants und bei den Weinhändlern in aller Welt gesichert. Schiefer, sandiger, vulkanischer und kalkhaltiger Boden verleihen den steirischen Weinen elegante Mineralik, das

kühlere Regionalklima tut ihnen außerordentlich gut. Schatzkammersaal, Eintritt [email protected]

Mo., 6.6., 14.15–15.30 Uhr„Der unverwechselbare Blauf-ränkisch-Charakter des Mittel-burgenlands“: Die kommentierte Verkostung zeigt, wie sich La-genweine der Sorte Blaufränkisch unterschiedlicher Jahrgänge wie 2009 und 2012 aus dem Mittelbur-genland mit ihrem unverwechsel-baren Terroir präsentieren. Schatzkammersaal, Eintritt frei [email protected]

Vorhang auf für die besten Winzer aus Österreich und der ganzen Welt. Lebendiger und vielschichtiger als je zuvor steuert die VieVinum ihrer zehnten Ausgabe entgegen. Top: Beim Wein-Event wird der neue Jahrgang des Wein Guide Österreich Weiss präsentiert!

VieVinum 2016Hofburg Wien, Eingang Heldenplatz; Sa., 4. Juni, bis Mo., 6. Juni, 12–18 Uhr;Fachbesucher & Presse: ab 9 UhrEintritt: akkreditierte Fachbesucher 29 €,Tageskarte 40 € | Dauerkarte 70 €;www.vievinum.at

Tickets im Vorverkauf Nur mehr kurze Zeit; um minus 25% für 30 €www.vievinum.at/tickets

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• Erscheint Anfang Juni rechtzeitig zur VieVinum (4.–6. Juni 2016).

• Über 520 verkostete öster-reichische Weiß-, Rosé- und Schaumweine des aktuellen Jahrgangs sowie gereifte Weine – beschrieben und bewertet mit Flaschen-abbildung.

• Inklusive Serviceteil mit Winzerporträts und Wissenswertem

• 288 S., „medianet“ Verlag AG, 14,90 €; medianet.at, weinguide.at

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Chips-test

Kelly heißt der klare TestsiegerWIEN. Das Magazin Genuss.pur testete 24 Chipssorten nach Optik, Geruch und Ge-schmack – Testsieger wurden Kelly’s Chips Classic Salted. Kelly-CEO Wolfgang Hötschl-dazu: „Qualität und Nachhal-tigkeit zahlen sich aus. Seit Jahren bemühen wir uns, die Qualität der Kartoffelchips zu verbessern, indem wir 100% österreichische Kartoffeln ver-wenden und alle Sorten frei von Geschmacksverstärkern und Farbstoffen halten. Und das wird langfristig von un-seren Konsumenten belohnt!“ (red)

übernAhme

US-Doughnuts werden deutschNEW YORK. Die deutsche Milliardärsfamilie Reimann übernimmt die US-Fast-Food-Kette Krispy Kreme Doughnuts für 1,35 Mrd. USD (1,2 Mrd. €). Die Reimann-Holding JAB will den Konzern zudem von der Börse nehmen. Der Deal soll im dritten Quartal über die Bühne gehen. JAB hält unter anderem Anteile am Kosmetik-Konzern Coty und dem Luxusgüterher-steller Jimmy Choo. (red)

Im Messepark Dornbirn sind die Umsätze hoch, und die Mieter am zufriedensten.

top-einkaufszentren umsatz einkaufszentrum 2014 shops

SCS 760* 314

Donau Zentrum 450* 255

Plus City 365* 147

Europark 346 121

Shoppingcity Seiersberg 320* 202

Designeroutlet Parndorf 290* 135

dez, Innsbruck 270* 142

Haid Center 230 84

G3 Shopping Gerasdorf 190* 140

Cyta 178 112Quelle: Standort & Markt; Angaben mit * sind Schätzungen

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medianet.at24 grafik der woche Freitag, 13. Mai 2016

Globale Umsatzzahleninternationaler MusikmarktDer internationale Musikmarkt verzeichnete 2015 ein Plus von 3,2% im Vergleich zum Vorjahr; das ergibt einen Gesamtumsatz von 15 Mrd. USD (13,2 Mrd. €).

internationaler online-MusikmarktUm 10,2% legte Online zu – ein fast doppelt so großer Zuwachs wie 2013/2014 (+5,2%); das ergab im Vorjahr eine Gesamtsumme von 6,7 Mrd. USD (5,9 Mrd. €).

Musikstreaming internationalWachstumskaiser am internationalen Markt ist das Musikstreaming: Der Zuwachs von 2014 auf 2015 be-trug satte 45% auf insgesamt 2,9 Mrd. USD (2,5 Mrd. €).

da spielt die Musik143,3 Mio. Euro Umsatz verzeichnete der Musikmarkt im Jahr 2015: 34 österreichische Alben

stürmten die Top 100 der rot-weiß-roten Jahrescharts – mehr als je zuvor.

Nr. 1Adele versus Helene Fischer

Die weltweit erfolgreichste Künstlerin im Jahr 2015 war die britische Pop-, Soul-, Jazz- und R&B-Sängerin Adele; ihr Pendant im deutschsprachigen Raum ist Schlagerqueen Helene Fischer. Ihr Album „Weihnach-ten“ hielt sich im Vorjahr fünf Wochen lang auf Platz 1 der ös-terreichischen Album-Charts.

Streaming-abos

+26%(11,2 Mio. €)

Musik hören, wann man will und wo man will: Die Umsätze mit Streaming-Abos kletterten 2015 um 26% auf 11,2 Mio. €; damit sorgen Streaming-Dienste bereits für fast 40% der Umsätze am digitalen Musikmarkt.

Umsatz der einzelnen Musikformate in Mio. €

anteil/genres bei verkauften albenPlatzierungen in Alben Top 100 Verkaufscharts 2015

Alpen-Chartstürmer

Die beliebtesten Musikgenres unter Österreichs Musikkäufern sind Pop/Rock, Schlager/Volksmusik und Electronic/Dance. Seiler und Speer erreichten mit ihrem Album „Ham Kummst“ Platz 4 und mit der gleichnamigen Single Platz 3 der Jahrescharts. Wan-da konnten ihre beiden Alben „Amore“ und „Bussi“ unter die Top Ten platzieren. Mit Andreas Gabaliers Album „Mountain Man“ schaffen vier österreichische Alben den Sprung unter die Top Ten der Jahrescharts. Unter den Top 100 der Jahrescharts finden sich 34 ös-terreichische Alben, um 40% mehr als im Jahr davor; neun davon schafften sogar den Sprung auf Platz 1.

Top 10-alben aus Österreich

Titel interpret

Bussi Wanda

Conchita Conchita

Das letzte Konzert – Zürich 2014 Udo Jürgens

Fesch Die Seer

Lebendig begraben Dame

Leider zu gefährlich Marc Pircher

Liebe Pur Oliver Haidt

Mitten im Leben Udo Jürgens

Mountain Man Andreas Gabalier

Neujahrskonzert 2015 Zubin Mehta/ Wr. Philharmoniker

Speichermedienvergütung in Österreich

Tarife ab 1.10.2015, in € geräte

5,00 Desktop-PC/Laptops

4,50 Externe Festplatten

3,75 Tablets

2,50 Smartphones

2,00 Digitale Bilderrahmen

1,00 Smartwatch

0,35 Speicherkarten

l Pop/Rock l Schlager/Volksmusik l HipHop/Urban l Klassik l Electronic/Dance l Kinder

l Sendungl Private Vervielfältigungl Musikvideol Öffentliche Wiedergabel Internetlizenzen

und Sonstiges

l CDl Digital l LSGl Sonstige l DVDl Vinyl

Quelle: IFPI Austria – Verband der Österreichischen Musikwirtschaft, „Österreichischer Musikmarkt 2015“

das Business mit Vinyl-Schallplatten

5,2 Mio. Euro(2014: 4 Mio. €)

Die gute alte Schallplatte wird nicht immer gekauft – aber immer öfter. 2013 auf 2014 betrug der Umsatzzuwachs satte 60%, von 2014 auf 2015 legte Vinyl immerhin um 30% auf 5,2 Mio. € Umsatz zu.

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Ausgezeichnet Bautechnik­preis 2016 für eine Studie über ultrahochfeste Betone 26

Zeitenwende Die Wirtschafts­kraft der Bundesländer hat sich verschoben 30

Studie Die UniCredit sieht gute Geschäfte mit Firmen­krediten in der CEE­Region 31

Immobilienkäufe Mehr Share Deals bei Zinshäusern – dank Special Purpose Vehicles 32

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Planen.Bauen.Betreiben 4.0 – Baubranche macht mobilDie Bauwirtschaft setzt auf eine neue Plattform, um Vernetzung, BIM, Standardisierung und verbesserte Ausbildung voranzutreiben. 26

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IATX 4.–11. Mai 2016

Digitale Bauherren: Karl-Heinz Strauss (Porr), Stefan Graf (Leyrer+Graf), Wilhelm Reismann, Wolfgang Gleissner (BIG), Alois Schedl (Asfinag), Peter Krammer (Strabag, v.l.).

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medianet.at26 MÄRKTE – TOPAKTUELL Freitag, 13. Mai 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. „Entweder wir gehen auf den Weltmarkt oder der Weltmarkt kommt zu uns”, erklärt Wilhelm Reismann, Mitbegründer der neuen Plattform das Motiv für die Initia-tive „Planen.Bauen.Betreiben 4.0 – Arbeit.Wirtschaft. Export“.

Die Hintergründe: 2015 ist die heimische Bauproduktion um et-wa 1% nominell unter 41 Mrd. € gesunken, sowohl Hoch- als auch Tiefbau haben an Schwung verlo-ren. Immerhin ist für das laufende Jahr wenigstens mit einem leich-ten Produktionsplus zu rechnen. Reismann, der Arbeitskreise im ÖIAV (Österreichischer Ingenieur- und Architektenverband) und der ÖBV (Österreichische Bautechnik

Vereinigung) leitet, sieht die Zu-kunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Baubranche generell auf dem Prüfstand: „Um als wichtiger Ar-beitgeber entsprechend wettbe-werbsfähig und zukunftsfit zu blei-ben, muss die österreichische Bau-branche stärker auf die geänderten Rahmenbedingungen reagieren.“

Mit der neuen Plattform setzen die großen Player der Branche nun ein Zeichen als Antwort auf den gestiegenen Druck, um die einzelnen Teilbereiche „Planung“, „Bauen“ und „Betreiben“ stärker zu vernetzen und andererseits international bereits etablierte digitale Standards zu forcieren. „Wir wollen erreichen, dass wir als Wirtschaftsstandort Österreich wettbewerbsfähig bleiben, nicht

zuletzt Arbeitsplätze erhalten und idealerweise generieren“, hofft Reismann.

BIM spart Zeit und GeldFür eine stärkere Vernetzung der einzelnen Bau- und Betreiber-sparten spricht sich auch Peter Kovacs, Vorstandsvorsitzender der Facility Management Austria (FMA), aus: „Der Prozess ‚Planen.Bauen.Betreiben‘ sollte in seiner Gesamt-heit betrachtet werden. Dazu müs-sen entsprechende Datenstrukturen geschaffen und die Weitergabe von Informationen, beginnend bereits beim Planungsstart, sichergestellt werden. Durch dementsprechende Instrumente wie etwa BIM ergeben sich Verbesserungen in der Wert-schöpfung und neuartige Mög-

lichkeiten.“ „Building Information Modeling“ wird in Österreich be-reits erfolgreich angewandt, jedoch bildet es noch keinen Standard. „Internationale Studien gehen von drei bis fünf Prozent Kostenerspar-nis und zehn Prozent Zeitreduktion aus“, erklärt ÖIAV-Arbeitskreislei-ter Gerald Goger von der Wiener TU. „Verlässlicheres, konfliktärme-res Bauen würde somit auch dem ‚Otto-Normalverbraucher‘ beim Bau seiner Eigentumswohnung oder seines Einfamilienhauses ent-gegenkommen.“

Auch die Ausbildung spielt für Alfred Waschl, Präsident der Inter-national Facility Management As-sociation (IFMA) Austria, eine we-sentliche Rolle: „In der Baubranche hat sich die Arbeitsteilung so kulti-viert, dass die drei großen Arbeits-bereiche Architektur (Planen), tech-nische Gebäudeausstattung (Bauen) und Facility Management (Betrei-ben) nicht kooperieren, sondern weitgehend nebeneinander agieren. Da das in der Ausbildung ebenso ist, gibt es kaum über greifendes Know-how. Zukünftig sollten in-terdisziplinäre Verknüpfungen und Ansätze gestärkt werden.“

Die alleinige Konzentration der Ausbildungen auf das Bauingeni-eurwesen wäre nicht mehr zeitge-mäß – andere Fachdisziplinen wie etwa Informatik, technische Mathe-matik, Maschinenbau oder Bauphy-sik müssen daher stärker in Bau-prozessen berücksichtigt werden.

Die (Bau-)Branche wird wieder aktiverUnter dem Titel „Planen.Bauen.Betreiben 4.0 – Arbeit.Wirt-schaft.Export“ wurde eine neue Plattform initiiert, die mit Standardisierung und Vernetzung für Impulse sorgen will.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Mato Dominkovic, Absolvent des Bachelorstudiums Bauinge-nieurwesen – Baumanagement und des Masterstudiums Bautechnische Abwicklung internationaler Groß-projekte an der FH Campus Wien, wurde für seine hervorragende Di-plomarbeit über den Einfluss von Stärke auf das Schwindverhalten ultrahochfester Betone im Rah-men des Baukongresses im Austria Center Vienna mit dem Bautechnik-preis 2016 ausgezeichnet.

ZFT2600 im MittelpunktMato Dominkovic hat in mehre-ren Versuchsreihen nachgewiesen, dass Stärke bereits bei geringen Dosierungen das Schwindverhal-ten von ultrahochfesten Betonen

verbessert und auch positive Aus-wirkungen auf die mechanischen Festbetoneigenschaften hat. Die Verwendung von Stärke – kon-

kret von ZFT2600 als alternativer Schwindreduktionszusatzstoff – kann daher in Betracht gezogen und sollte weiter erforscht werden.

Das Schwinden von Betonbau-teilen verursacht unerwünschte Verformungen und hat ungünstige Auswirkungen auf den Beton; es verringert z.B. die Dichtigkeit bzw. Oberflächenfestigkeit und kann Rissbildungen unterschiedlicher Art hervorrufen.

Der mit 4.500 € dotierte Bautech-nikpreis wird alle zwei Jahre von der Österreichischen Bautechnik Vereinigung (ÖBV) vergeben.

Zwei Jahrzehnte ErfahrungDie FH Campus Wien hat 20 Jahre Erfahrung mit Bautechnikstudien-gängen und verfügt in diesem Be-reich über umfangreiche Expertise und ein entsprechendes Netzwerk.

Im Department Bauen und Ge-stalten wird in den Bereichen Con-struction Economy, Smart Buil-dings, Structural Engineering und Ambient Assisted Living geforscht und es werden auch zahlreiche akademische Aus- und Weiterbil-dungen angeboten.

Wie medianet berichtete, kom-men ab Herbst 2016 die beiden Masterstudien Architektur – Green Building und Bauingenieurwesen – Baumanagement neu hinzu.

Betone, schwindet nicht!Ein Absolvent der FH Campus Wien schnappt sich für seine Diplom-arbeit den Bautechnikpreis 2016 der Bautechnik Vereinigung.

Mato Dominkovic (l.) und Strabag-Vorstand (und ÖBV-Repräsentant) Peter Krammer.

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eIFMA-Präsident Alfred Waschl, Plattform-Mitbegründer Wilhelm Reismann, BIM-Experte Gerald Goger (TU Wien), FMA-Vorstandsvorsitzender Peter Kovacs (v.l.)

82% VERMIETUNGSGRAD

Immofinanz pusht ihre Büros WIEN. Die Immofinanz hat im Geschäftsjahr 15/16 (per Ende April) den Vermietungsgrad ih-rer Büro-Bestands immobilien um rund sieben Prozentpunkte auf knapp 82% gesteigert.

Die gesamte Vermietungs-leistung im Bürobereich belief sich auf rund 388.000 m² bzw. 29% der gesamten Fläche. Da-von entfielen rund 307.000 m² auf Bestandsimmobilien und 81.000 m² auf Projekt-entwicklungen. Rund 40% der Bestands-Vermietungsleistung sind Neuvermietungen sowie Vertragserweiterungen, die restlichen 60% stellen Vertrags-verlängerungen bestehender Mieter dar. Die größten Ein-zelneuvermietungen waren die Verträge für die neuen Firmen-zentralen von trivago und Uni-per im Düsseldorfer Medien-hafen im Ausmaß von rund 26.000 bzw. 28.000 m². (pj)

SCHWEDENBOMBEN

Der Kranensee-SpatenstichWIEN. Die Bauträger SÜBA und Wienwert luden am 12. Mai zu einem Event zu den ehemaligen Niemetz-Schwedenbomben-Produktionsgründen nach Erd-berg (Rennweg 52).

Unter dem Motto „Kranen-see“ wurde zu Klängen aus dem Ballett „Schwanensee“ ein überdimensional großes Bild des neuen Bauprojekts live gemalt und von Tennislegende Barbara Schett der Spatenstich vollzogen. In rund 18 Monaten Bauzeit sollen deutlich mehr als 100 Mietwohnungen ent-stehen. (pj)

NAIL & GO

EHL holt Ungarn nach ÖsterreichWIEN. Die ungarische Nagel-studiokette Nail & Go wird im September ihre erste Filiale in Wien eröffnen. Das Unterneh-men startet mit einem 60 m² großen Studio im Einkaufszen-trum Galleria Landstraße, das sich im Eigentum der CA Immo befindet. Weitere Filialen sind geplant, EHL Immobilien ist exklusiv mit der Flächensuche beauftragt.

Nach der auf Sportbeklei-dung und -schuhe spezialisier-ten Kette Playersroom ist Nail & Go das zweite ungarische Unternehmen, das EHL beim Markteintritt in Österreich begleitet. (pj)

KARRIERELEITER

Neue IR-Chefin bei der S ImmoWIEN. Elisabeth Wagerer (35) hat die Leitung der Unterneh-menskommunikation und IR der S Immo AG übernommen.Sie führt ein vierköpfiges Team und zeichnet für PR, Marke-ting/Werbung, CSR, interne Kommunikation und Investor Relations des an der Wiener Börse notierten Unternehmens verantwortlich. (red)

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medianet.at Freitag, 13. Mai 2016 INTERNATIONAL 27

••• Von Paul Christian Jezek

SAN FRANCISCO. Ende April trafen einander einander mehr als 2.500 Tunnelbauexperten auf Einladung der Underground Construction As-sociation der Society for Mining, Metallurgy and Exploration und der International Tunneling Associ-ation beim World Tunnel Congress.

Austro-Tunnelkompetenz war beim WTC mit etwa ein Dutzend Unternehmen vertreten. „Die New Austrian Tunnel Methode (NATM) wurde in den USA erstmals in den späten siebziger Jahren in Pennsyl-vania eingesetzt“, berichtet Rudolf Thaler, Wirtschaftsdelegierter in Los Angeles. NATM kommt haupt-sächlich bei schwierigen geologi-schen Bedingungen und eher kur-zen Tunnels zum Einsatz, ebenso bei mechanisch vorangetriebenen Tunnels zum Bau der Querstollen.

Maschineller TunnelbauUnter den mehr als 200 Ausstellern präsentierte 3GSM GmbH erstmals in den USA das innovative 3D-Bild-erfassungs- und Bewertungs-system für den maschinellen Tun-nelbau. Ziel ist, neben dem Bergbau auch im Tunnelbau am amerikani-schen Markt Fuß zu fassen.

Kompetenz bei Tunnelvermes-sung und als Planungsbüro bün-delten Geodata Ziviltechnikerge-sellschaft mbH und Geoconsult ZT GmbH mit einem gemeinsamen Auftritt: Die beiden Unternehmen waren z.B. beim Bau einer Hoch-wasserableitung unter die Haupt-verkehrsader I-405 in Los Angeles und bei den beiden Devil‘s Slide Tunnels am Pacific Coast Highway Nr.1 involviert. Agru America pro-duziert in South Carolina und Ne-vada Kunststoffdichtungs bahnen

und Abdichtungen für Tunnels – und auch für iC group of com-panies war Flagge zeigen am welt-größten Tunnelkongress wichtig.

Der Tunnelbedarf wird in den USA vor allem durch die zunehmen-de Urbanisierung und Ersatz veral-teter Infrastruktur weiter steigen.

Generell wird der Bedarf an Bauinfrastruktur in den Vereinig-ten Staaten in den nächsten zehn Jahren auf 3,6 Billionen US-Dollar geschätzt; Megaprojekte sind z.B. der neue Hudson Tunnel und die Phase 2 der Second Avenue Subway in New York.

Viel Licht am Ende dieses TunnelsDer Tunnelbaumarkt in den USA war und ist mit Projekten in Ballungszentren wie New York, Los Angeles, San Francisco, Portland und Seattle sehr bedeutend – Österreich tunnelt mit.

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Österreichisches Tunnelbau-Know-how in den USA (Bild: NTP-Projekt der Strabag).

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Auf alles vorbereitet zu sein ist ein gutes Gefühl. Deshalb denke ich schon immer gerne voraus. Was ist in fünf Jahren, was in zehn? Und wie kann ich es beeinflussen? Manche würden sagen, ich sehe Probleme, wo keine sind. Dabei löse ich sie, bevor sie entstehen. Meine und Ihre.

Kerstin Scharf, Beraterin Privatkunden

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TUNNEL-BAULOSE

Den Semmering richtig tunnelnSPITAL. Beim Semmering-Basis-tunnel steht fest, welche Firma den dritten und letzten Tunnel-Ab-schnitt baut: Der Auftrag über 300 Mio. € geht an die Bietergemein-schaft Marti GmbH/Marti Tunnel-bau AG. Ausgeschrieben wurde in einem EU-weiten Vergabeverfah-ren nach dem Bestbieterprinzip.

In dem rund 7 km langen, stei-rischen Abschnitt zwischen Spital am Semmering und Mürzzuschlag arbeiten sich die Mineure zuerst über zwei Schächte 100 m in die Tiefe. Danach werden die beiden Tunnelröhren mit Baggern und Sprengungen sowohl in Richtung Mürzzuschlag als auch in Rich-tung Gloggnitz gegraben. Mit dem Start der Schachtarbeiten ist An-fang 2017 zu rechnen.

Der rund 27 km lange Semme-ring-Basistunnel ist in drei große Tunnel-Baulose unterteilt. (red)

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medianet.at28 INVEST:FEUILLETON Freitag, 13. Mai 2016

Wenn Unternehmen Stiftungen gründen Gemeinnützige Stiftungen sind im Kommen – einige Unternehmen kombinieren sie zum „Shared Value“ für sich und die Gesellschaft.

••• Von Michael Fembek

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in Österreich den ersten Social Im-pact Bond initiiert, gemeinsam mit österreichischen Stiftungen und dem Sozialministerium: Stiftungen nehmen das Risiko von interessan-ten Sozialinnovationen, erhalten aber bei Erfolg das eingesetzte Kapital von der öffentlichen Hand zurück. In diesem „Erstling“ für Ös-terreich geht es um gewaltbetroffe-ne Frauen in Oberösterreich.

Branchen-StiftungenEine Stiftung, hinter der sich etli-che Vertreter ihrer Zunft versam-meln, ist schon seit 1996 die Ar-chitekturstiftung. Sie wurde als gemeinsame Plattform von Archi-tekturhäusern der Bundesländer, der Österreichischen Gesellschaft für Architektur (ÖGFA) und der Zentralvereinigung der Architekten gegründet. Die gemeinsame Auf-gabe ist Lobbying für qualitätvolle zeitgenössische Architektur.

Dr. Michael Fembek ist Programm-Manager der Essl Foundation, Mit-Initiator der „Sinnstifter“ und Vorstandsmitglied im Verband für Gemeinnütziges Stiften.

Mitte 2015 rief die Rewe Interna-tional-Gruppe eine gemeinnüt-zige Privatstif-tung ins Leben: „Blühendes Ös-

terreich“. Zweck der Stiftung ist, insgesamt 1.000 Hektar von Na-turflächen in Österreich zu schüt-zen. Grundbesitzer bekommen eine Prämie, damit sie bestehende öko-logisch wertvolle Flächen weiter-hin behutsam bewirtschaften oder noch verbessern. Finanziert wird dies über die Kunden der Rewe: Pro verkauftem Produkt der Regi-onalmarke „Da komm‘ ich her!“ von Billa, Merkur und Adeg sowie der grünen Eigenmarke „bi good“ von Bipa fließt ein Cent in die Stiftung.

„Blühendes Österreich“ ist da-mit ein interessantes Beispiel, wie Unternehmen über gemeinnützige Stiftungen ihre gesellschaftlichen Anliegen unterstützen, ohne ein-fach „zu spenden“ und auf die ei-genen Interessen zu vergessen (was in einem gewinnorientierten Unter-nehmen immer Gefahr läuft, einmal wieder „abgestellt“ zu werden): Das Instrument der gemeinnützigen Stiftung ermöglicht es, selbststän-dig und langfristig zu agieren, und die Verknüpfung mit den Anliegen von Rewe International ist durch Kapitalfluss und die Besetzung des Vorstands gewährleistet. Finanziert werden die Projekte überdies durch die Kunden, Unternehmen und Stif-tungen tragen den Rahmen und die Administration bei.

Die Lyoness-StiftungenGleich mit zwei Stiftungen verfolgt die Einkaufsgemeinschaft Lyoness ähnliche Modelle, die ebenfalls von der Einkaufsgemeinschaft mit kleinen Anteilen an jedem Einkauf finanziert werden, und das gleich mit zwei Stiftungen: • Die Lyoness Child and Family

Foundation unterstützt verschie-denste Bildungsinitiativen für benachteiligte Menschen und gründet beispielsweise Schulen in Ländern, in denen Lyoness mittlerweile auch aktiv ist, wie beispielsweise Nigeria, Brasilien, Südafrika Honduras oder Philip-pinen.

• Die Lyoness Greenfinity Foun-dation investiert in innovative Klimaschutzprojekte und fördert

die Entwicklung neuer Technolo-gien im Bereich der erneuerbaren Energien.Beide Stiftungen haben bereits

beachtliche Aktivitäten entwickelt, wobei bevorzugt auch die personel-len Kapazitäten von Lyoness-Part-nerorganisationen herangezogen werden, um Projekte zu finden und zu begleiten.

„Philanthropie Österreich“Einen etwas anderen Querpass spielt seit 2014 die Capital Bank (aus der Grazer Wechselseitigen Gruppe) zu einer gemeinnützigen Privatstiftung. Sie hat Philanthro-pie Österreich ins Leben gerufen, eine „Service-Stiftung“, die für ihre Kunden das gemeinnützige Agieren stark erleichtert. Kunden (und na-türlich auch alle anderen) können zustiften und die Stiftung dann die Arbeit erledigen lassen, sowohl inhaltlich als auch steuerlich und rechtlich. „Philathropie Öster-reich“, mit Grawe-Grandseigneur Franz Harnoncourt-Unverzagt an der Vorstandsspitze erledigt alle Arbeit genau nach den Vorgaben des Zustifters.

Die Capital Bank verbindet mit dieser Stiftung also gesellschaftli-chen Nutzen mit dem Service für ihre vermögenden Privatkunden.

Stiftungen als EigentümerDass Stiftungen die Eigentümer von Unternehmen sind, ist in Österreich durchaus üblich. Sehr selten sind diese Stiftungen allerdings gemein-nützig tätig. Der Sparkassen-Sektor bildet hier die große Ausnahme. Die Erste österreichische Spar-Casse Privatstiftung ist – nach italieni-schen Vorbildern im dortigen Spar-kassensektor – eine Holding für die Erste Group. Die Erste Stiftung (die nicht rechtlich, aber in ihrer fakti-schen Tätigkeit ausschließlich ge-meinnützig ist) hält etwas mehr als

zehn Prozent der Erste Group und verwendet ihre Dividendeneinnah-men, um Sozial- und Kulturprojekte in den ost- und südosteuropäischen Ländern zu finanzieren, in denen die Bankengruppe aktiv ist. (Heu-er dürften die Budgets also wieder wachsen, weil die Erste Bank ja wieder Dividenden bezahlt!)

Auch sehr viele der regionalen Sparkassen haben gemeinnützig tätige Stiftungen als Eigentümer-Holding (wie die Tiroler Sparkasse oder die Kärntner Sparkasse) und auch sie vergeben ihre Mittel, die aus den Bankerträgnissen stam-men, dem Stiftungszweck entspre-chend für Projekte aus ihrer Region.

Internationale StiftungenIn anderen Staaten wie Deutsch-land, Italien, der Schweiz, den Nie-derlanden oder Großbritannien gibt es viel mehr und viel kapital-kräfigere gemeinnützige Stiftungen als in Östrerreich, und viele davon arbeiten über Grenzen hinweg.

Die Projekte einiger internationa-ler, unternehmensnaher Stiftungen „strahlen“ dabei auch nach Öster-reich.

Der Innovationspreis beispiels-weise, den die Bank Austria jähr-lich verleiht, stammt aus den Mit-teln der Unicredit Foundation aus Italien, die sich dem Thema der So-zialinnovationen verschrieben hat, und in allen ihren Tochterbanken im Ausland Sozialprojekte unter-stützt.

Und die Benckiser-Stiftung Zu-kunft (hinter der nicht nur das gleichnamige Unternehmen steht, sondern die Familie Reimann, die auch bei Kaffee und Parfums zu den Weltmarktführern zählt) hat

Freitag, 13. Mai 2016 INVEST:FEUILLETON 29

Gut unterfüttert Das Stiftungsver-mögen der rund 3.300 Stiftungen in Österreich wird auf 50 bis 60 Mrd. € geschätzt, wovon rund 60% in Unternehmens-beteiligungen investiert sind, der Rest in Immobili-en, Wertpapieren und Bargeld.

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„Querpass“ der Capital Bank „Philanthropie Österreich“ mit Grawe-Grandseigneur Franz Harnoncourt-Unverzagt an der Vorstandsspitze erledigt alle Arbeit genau nach den Vorgaben des Zustifters.

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Stiftungen sind nicht CSR Stiftungen haben mit nachhal-tiger Unternehmensführung nicht viel zu tun – im Normal-fall, denn hinter Stiftungen stehen zwar oft Unternehmer, die damit soziale, wissen-schaftliche oder anderen der Gesellschaft dienliche Zwecke verfolgen, neben ih-rem Unternehmen oder nach dessen Verkauf. Vermögen, das über Stiftungen sozial oder ökologisch investiert wird, kann und darf nicht un-mittelbar unternehmerischen Zwecken dienen.Nach den Grundsätzen von CSR (Corporate Social Responsibility) geführte Un-ternehmen richten hingegen ihre betriebliche Strategie und Aktivität an gesellschaftlichen und ökologischen Interessen aus, und wollen – und sollen – dabei auch noch Geld verdienen.

Weblinks Rewe Blühendes Österreich www.bluehendesoesterreich.at Lyoness Child and Family Foundation www.lyoness-cff.org/en/ Lyoness Greenfinity www.lyoness-gff.org Philanthropie Österreich www.stiftung-oesterreich.at Erste Stiftung www.erstestiftung.org Unicredit – Bank Austria www.unicreditfoundation.org Benckiser Stiftung www.benckiser-stiftung.org Architekturstiftung www.architekturstiftung.at

Stiftungs-Informationen

InnovationspreisDer Preis, den die Bank Austria mit CEO Robert Zad-razil an der Spitze jährlich verleiht, stammt aus Mit-teln der Unicredit Foundation aus Italien.

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••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Die Änderung im Paradig­menwechsel, die sich schon vor Jahren vollzogen hat, wird durch die aktuelle Bundesländeranalyse der Bank Austria erneut bestärkt. Die gute Nachricht: Nach einem Plus von 0,4 Prozent im Jahr 2014 erhöhte sich das Wirtschafts­wachstum in Österreich 2015 auf 0,9 Prozent.

Der Blick in den Rückspiegel …Im Rückblick zeigt sich: Die be­stehenden Rahmenbedingungen schufen 2015 für die stärker export­orientierten Industriebundeslän­der leichte Vorteile gegenüber den klassischen Dienstleistungshoch­burgen. „2015 überholte Oberöster­reich das Burgenland als Wachs­tumssieger – mit einem Plus der Wirtschaftsleistung um geschätzte 1,4 Prozent nimmt es die Spitzenpo­sition im Dynamikranking in Öster­reich ein. Mit Vorarlberg und Tirol folgen in der Rangliste zwei weitere Bundesländer, die von einer guten Industrieentwicklung profitieren konnten“, so Bank Austria Chef­ökonom Stefan Bruckbauer.

Dank kräftiger Unterstützung durch den Dienstleistungssektor hielt sich die Wachstumsdifferenz

der weniger industrieorientierten Bundesländer, wie Wien, Salzburg und Kärnten, zu den Spitzenreitern in Grenzen.

Das Schlusslicht im Bundes­länderranking bildet mit der Stei­ermark sogar ein traditionelles

Industriebundesland, das dem ex­portgetriebenen Rückenwind auf­grund der bestehenden Branchen­schwerpunkte sowie Sonderfakto­ren nicht nutzen konnte und sich am Rande der Stagnation bewegte. Die Grafik zeigt die Situation

2016. Die Wachstumschancen für die stärker industrieorientierten Bundesländer und die Dienstleis­tungshochburgen sind heuer recht ausgeglichen, sodass die Wachs­tumsunterschiede zwischen den Bundesländern sehr gering aus­fallen dürften, meint man bei der Bank Austria.

… und die Projektion für heuer„Oberösterreich wird seine Spit­zenposition 2016 verteidigen kön­nen, der Abstand zu den anderen Bundesländern wird aber kleiner“, so Bruckbauer und ergänzt: „Die deutlichsten Verbesserungen ge­genüber dem Vorjahr erwarten wir für die Steiermark, Kärnten und Wien, sodass zwischen dem Land mit dem höchsten erwarteten Wirt­schaftswachstum im Jahr 2016 von 1,8 Prozent (Oberösterreich) und dem Wachstumsschlusslicht – nach unserer Schätzung das Burgenland – nur eine Differenz von 0,4 Pro­zentpunkten liegen dürfte.“

Weiteres Ergebnis: Durch eine Zunahme der Bevölkerung und ver­stärkte Migration, insbesondere seit der Öffnung des Arbeitsmarkts für die neuen EU­Länder im Jahr 2011, ist das Arbeitskräfteangebot um fast acht Prozent innerhalb von fünf Jahren gestiegen.

30 Banking Freitag, 13. Mai 2016

Das Ende des DogmasLange Zeit galt: Der Westen ist wirtschaftlich stärker als der Osten Österreichs. Heute liegen nur mehr drei westliche Bundesländer über dem Schnitt.

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WIEN. Trotz Niedrigzinsen ist den Österreichern die Lust aufs Sparen nicht vergangen: Laut einer im Auf­trag der Erste Bank durchgeführ­ten Imas­Studie planen 84% (+2) der Befragten, in den kommenden zwölf Monaten Geld anzulegen.

Das Sparbuch bleibt weiterhin mit 57% (­4) die Hauptanlageform, dicht gefolgt von 51% Bausparern (­6). Die Anlage in Lebensversiche­rungen hat im Vergleich zum glei­chen Quartal des Vorjahrs deutlich an Beliebtheit eingebüßt und liegt

derzeit bei 37% (­7). Immobilen werden hingegen immer beliebter: 21% der Befragten geben an, ihr Geld in eine Wohnung oder Haus zu investieren (+4). Auch die Anlage in Wertpapiere ist für 23% (­2) der Österreicher ein Thema.

Cash is KingDer durchschnittliche Sparbetrag ist im Vergleich zum 1. Quartal des Vorjahres um 22% angestiegen und liegt derzeit bei 5.500 € (+1.000 €). „Das heißt nicht, dass die Men­

schen mehr zum Sparen zur Verfü­gung haben. Aber es scheint, als ob viele Geld parken und jetzt überle­gen, wie sie es anlegen sollen“, so Thomas Schaufler, Privatkunden­vorstand der Erste Bank.

Beim Bezahlen in Geschäften se­hen 69% das Bargeld weiterhin als Nummer eins, jeder Zweite (55%) sagt aber, dass verstärkt die Banko­mat­ oder Kreditkarte zum Einsatz kommt. Etwa 5% können sich ak­tuell vorstellen, künftig auch mehr mit dem Handy zu bezahlen.

Die Lust aufs SparenDer Sparbetrag ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Viertel gestiegen, zeigt die aktuelle Umfrage der Erste Bank.

Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank: „Viele parken Geld.“

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Markus Fellner holt Platz 1WIEN. Die besten Rechtsan­wälte Österreichs wurden im Rahmen des traditionellen Anwaltsrankings des Magazins Format, welches sich erstmals im neuen trend­Kleid präsen­tierte, gekürt. Insgesamt 100 Kanzleien haben in 22 Katego­rien für die Besten der Besten gevotet. Partner und Rechts­anwalt Markus Fellner von der Fellner Wratzfeld und Partner Rechtsanwälte GmbH liegt im Bankenrecht auf Platz 1. Auch Michael Hecht erzielte in der Kategorie „Öffentliches Wirt­schaftsrecht“ einen Spitzen­platz. Optimal punkten konn­ten weiters Gregor Schett bei Anlegerverfahren, Kurt Wratz­feld im Arbeitsrecht und Paul Luiki in der Kategorie „CEE“.

Bawag PSk 1. QuartaL

Nettogewinn um 51 Prozent höherWIEN. Bei der Bawag PSK knal­len die Sektkorken: Das Un­ternehmen gab einen Rekord­Nettogewinn von 182 Mio. € für das erste Quartal 2016 be­kannt. Das sind um 51% mehr, als im Vergleichzeitraum des Vorjahres erzielt wurde. Der Anstieg ist auf höhere operati­ve Kernerträge, geringere ope­rative Aufwendungen, niedrige­re Risikokosten sowie auf einen einmaligen positiven Netto­steuerertrag in Höhe von 61 Mio. € im ersten Quartal 2016 zurückzuführen. Der Return on Equity (auf Jahresbasis) lag mit 25,2% um 5,6 Prozent­punkte höher. Die Nettozins­marge blieb mit 2,05% stabil. Die operativen Aufwendungen verringerten sich um 11%, die Cost/Income Ratio um 2,7 Prozentpunkte auf 41,7%. Die risikoadäquate Kreditvergabe wurde beibehalten und die Ge­schäftstätigkeit auf Österreich und andere westeuropäische Staaten fokussiert, so das Un­ternehmen. Die Risiko kosten sanken um 26% auf 8,7 Mio. €. Bawag PSK CEO Byron Haynes rechnet mit einer Fortsetzung des Geldregens: „Wir befinden uns auf gutem Wege, unsere für das Jahr 2016 gesetzten Ziele zu erreichen oder sogar zu übertreffen.“

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medianet.at Freitag, 13. Mai 2016 BANKING/FINANCE:PEOPLE 31

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Firmenkredite werden der zentrale Geschäftsbereich für Banken in Zentral- und Osteuropa (CEE) bleiben und sollen künftig ei-ne moderate Erholung zeigen. Das ist eine der Kernaussagen der Stu-die „Banking in CEE – Supporting Sustainable Growth and Innovati-on” von CEE Strategic Analysis in der UniCredit.

Obwohl das Geschäft mit Fir-menkrediten in den vergangenen Jahren in den meisten CESEE- Ländern schwach gewesen ist, was scheinbar mit niedrigeren Investi-tionen und zum Teil mit höheren Rücklagen der Unternehmen zu-sammenhing, haben sich die Zu-wächse bei Firmenkrediten 2015 in einigen Ländern beschleunigt, so die Studie.

Gleichzeitig deutet die Struktur der Unternehmens finanzierung in CEE auf eine potenziell größe-re Rolle für Forderungspapiere hin. Exporte und EU-Förderungen sollten zusätzliche Geschäftschan-cen für Banken in der Region eröff-nen.

Fruchtbares Umfeld„Die wirtschaftlichen Rahmen-bedingungen für Banken in Zent-ral- und Osteuropa sollten insge-samt positiv bleiben; die meisten Länder in der Region werden so-wohl 2016 als auch 2017 ein solides Wirtschafts wachstum zeigen”, sagt

Carlo Vivaldi, Head of CEE Division in der UniCredit. Laut UniCredit Re-search soll das reale BIP-Wachstum in CESEE heuer 3,2% und nächstes Jahr 3,3% nach 3,5% 2015 erreichen. Die entsprechenden Raten der ge-samten CEE-Region sollen 1,3% und 2,6% nach 0,4% im Vorjahr betragen.

Darüber hinaus wird erwartet, dass das Wirtschaftswachstum 2016 alle CEE-Länder erfasst.

Weniger QuartalsgewinnDie UniCredit-Tochter Bank Aus-tria hat derweil einen Quartalsge-winn von 59 Mio. € vorgelegt; er lag

um 70,5% unter dem Vorjahreswert. Grund: Die um 69 Mio. € höheren Bankenabgaben und Systemsiche-rungsbeiträge und ein negatives Ergebnis beim Integrations- und Restrukturierungsaufwand von 206 Mio. € wegen höherer, gesetz-lich verordneter Rückstellungen.

Futter für Firmen in der CEE-RegionUniCredit-Studie: Unternehmenskredite als Wachstums-markt im Fokus der Banken in Zentral- und Osteuropa; die Bank Austria legt eingedampften Quartalsgewinn vor.

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Tawrowsky neuer Country ManagerWIEN. Michael Tawrowsky (41) hat jetzt die Leitung der Coface in Österreich als Country Manager übernommen. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung in verschie-denen Managementfunktionen im Corporate- und Investment Banking-Bereich. Er begann seine berufliche Karriere 1999 als Credit Risk Underwriter, ehe er verschie-dene Management-Positionen im Bereich der internationalen Groß-kundenbetreuung im In- und Aus-land einnahm. Zuletzt war er bei der Erste Group Bank AG als Head of Large Corporates International II tätig. Der promovierte Handels-wirt studierte an der Wirtschafts-universität Wien und absolvierte zudem einen Executive Master in Corporate & Investment Banking an der SDA Bocconi in Italien. Er spricht Englisch, Russisch und Französisch.

Bankenabgabe: Die Bank Austria musste Abstriche beim Quartalsgewinn hinnehmen.

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BA Quartalszahlen

Bereich Q1 2015 ±*

Nettozinsertrag 826 +0,7%

Provisionsüberschuss 339 −0,7%

Handelsergebnis 78 −27,9%

Betriebserträge 1.369 −1,3%

Personalaufwand −375 −4,3%

Betriebsaufwendungen −755 +0,2%

Betriebsergebnis 615 −3,0%

Finanzanlageergebnis 12 n. a.

Ergebnis vor Steuern 117 −62,5%

Ergebnis nach Steuern 59 −70,5%Quelle: Bank Austria; in Mio. €; * Veränderung gegenüber Vorjahr

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medianet.at32 IMMOBILIENENTWICKLUNG Freitag, 13. Mai 2016

Es kann auch Nachteile gebenDominik Lauda Arnold Immobilien

Da der Käufer beim Share Deal eine Projektgesellschaft (z.B. eine GmbH) – und damit auch alle Aktiva und Passiva dieser Gesellschaft – erwirbt, ist in der Regel mit einer umfangreicheren Due Diligence als bei einem Asset Deal zu rechnen, weshalb man von höheren Kosten für Steuerberater und/oder Rechts­anwalt ausgehen kann. Neben den üblichen Kaufkrite­rien wie Lage, Substanz und Ertrag der Liegenschaft sind bei einem Share Deal insbesondere auch die Bilanz der Gesellschaft und im Speziellen die einzelnen Bilanzkennzahlen wie z.B. Buch­wert, Verlustvortrag, etc. vorab zu prüfen. Erst dann lässt sich seriös abschätzen, ob für einen konkreten Käufer ein Asset oder Share Deal vorteilhafter ist. Entscheidend ist dabei nicht zuletzt, was ein Käufer mit der Immobilie in Zukunft vorhat: Eine Privatstiftung, die ein Zinshaus über mehrere Generationen zu behalten gedenkt, stellt andere bilanzrechtliche Überlegungen an als ein Projektentwickler, der eine Parifizierung und den Abver­kauf der einzelnen Wohnungen andenkt. Ein weiterer Unterschied ist im Bereich der Abschreibung (AfA) auszumachen. Im Falle eines Share Deals ist eine Abschrei­bung von Gebäude bzw. Grund­stück nur bis zum Buchwert laut Bilanz (sog. historischer Anschaffungswert) möglich. Die Differenz zum womöglich höheren Kaufpreis ginge für die Abschreibung verloren.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. „Bei einem Share Deal wird nicht die Immobilie selbst gekauft (Asset Deal), sondern es wird ei-ne Gesellschaft gekauft, die eine Immobilie besitzt. Diese speziel-le Art wird beim Immobilienkauf jetzt wesentlich häufiger als noch vor fünf Jahren gewählt“, erklärt Markus Arnold, Gründer und Ei-gentümer von Arnold Immobilien.

Dieser Trend ist bei den von Arnold Immobilien vermittelten Zinshäusern, wo jährlich rund 20% des Volumens als Share Deals ab-gewickelt werden, zu beobachten –

Tendenz steigend. Da ein Share Deal nicht im Grundbuch aufscheint, ist der seit Jahren boomende Wiener Zinshausmarkt auch entsprechend höher einzuschätzen, als vielfach kolportiert wird. „Die Ursachen für den Anstieg von Share Deals sind ganz unterschiedlich; steuerliche Vorteile sind dabei nur eine der Gründe, die dafür sprechen kön-nen“, erwartet Arnold einen weite-ren Anstieg von Share Deals auch in den kommenden Jahren.

„Jeder Share Deal muss als Ein-zelfall betrachtet und durch einen Rechtsanwalt bzw. Steuerberater sorgfältig geprüft werden“, rät

Dominik Lauda, Jurist und Invest-mentmakler bei Arnold Immobi-lien. „Ein Share Deal kann steuer-liche Vorteile bringen, muss aber nicht zwingend immer die optimale Lösung für den Kunden sein.“

Die Vorteile von Share DealsDer Kauf einer Liegenschaft im Rahmen eines Share Deals kann diverse steuerliche Vorteile für die Parteien bringen.

So fällt z.B. beim Share Deal kei-ne Grunderwerbsteuer (GrESt) in Höhe von 3,5% des Kaufpreises an, sofern es gelingt, eine Anteilsverei-nigung zu verhindern. Schließlich

bleibt die kaufgegenständliche Liegenschaft weiterhin im Eigen-tum der Projektgesellschaft, wes-halb der Käufer, steuerrechtlich gesehen, keine Immobilie erwirbt, sondern eine Gesellschaft.

Auch die Eintragungsgebühr in Höhe von 1,1% des Kaufprei-ses ist im Falle eines Share Deals obsolet, weil sich durch den Er-werb der Projektgesellschaft am Grundbuchsstand tatsächlich nichts ändert. Wenn man also von markt üblichen Nebenkosten ei-ner Liegenschaftstransaktion von rund 10% ausgeht, können die Ne-benkosten beim Share Deal in etwa halbiert werden.

Ein weiterer Vorteil eines Share Deals kann in der möglichen Fi-nanzierungsübernahme durch den Käufer gesehen werden (sofern das der Käufer wünscht), wodurch der Käufer unter Umständen die Kos-ten der Finanzierung günstiger ge-stalten kann. Dabei ist jedoch auf den entsprechenden Kreditvertrag mit der finanzierenden Bank zu achten, denn nicht selten räumt sich das Kreditinstitut eine sog. Change-of-Control-Klausel ein, die mit einem Rücktrittsrecht für die Bank verbunden ist.

Mancherorts ist der Share Deal auch die einzige Möglichkeit, um als Investor eine Liegenschaft im Ausland zu erwerben; Grund dafür ist der Umstand, dass in manchen Ländern wie z.B. Indonesien Immo-bilieninvestments durch Ausländer nicht möglich bzw. erheblich er-schwert sind.

Special Purpose VehiclesRechtlich gesehen handelt es sich bei einem Share Deal um einen Kauf von Gesellschaftsanteilen und nicht um einen Immobilienkauf per se.

In der Regel wird vom Verkäufer vorab eine eigene Projektgesell-schaft (Special Purpose Vehicle = SPV) gegründet; auf diese Weise wird sichergestellt, dass in der Ge-sellschaft wirklich nur die Immo-bilie drinnen ist und die erforder-liche Überprüfung der Gesellschaft durch den Käufer (= Due Diligence) nicht aufwendiger und komplexer ausfällt als unbedingt notwendig.

Mehr Share Deals bei ZinshäusernRechtlich gesehen, handelt es sich dabei um einen Kauf eines Unternehmens bzw. um einen Kauf von Gesellschafts­anteilen und nicht um einen Immobilienkauf per se.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Vor einigen Tagen erfolgte der Start für den Bau von 220 Miet-wohnungen und 142 Parkplätzen an der Haidingergasse (Baufeld Süd): CA Immo-CEO Frank Nickel, Porr-CEO Karl-Heinz Strauss und Erich Hohenberger (Bezirksvorste-her Wien Landstraße) setzten den symbolischen ersten Spatenstich für das Projekt. Nach dem Archi-tekturkonzept von BEHF wird bis Frühjahr 2018 ein Wohnensemble in zwei nach Süden ausgerichteten sechs- bzw. siebenstöckigen Bau-körpern realisiert.

Die Wohnungsgrößen liegen zwi-schen 35 und 110 m²; alle Apart-ments verfügen über einen eigenen Balkon, eine Terrasse oder Eigen-garten. Ein ÖGNI-Vorzertifikat

über die Einhaltung sämtlicher Nachhaltigkeitskriterien ist bereits vorhanden. CA Immo entwickelt das Projekt für die Estrella Immo-bilieninvest AG, eine Objektgesell-schaft der Karl Wlaschek Privat-stiftung; als Generalunternehmer agiert die Porr AG.

Zusätzlich zum Baufeld Süd wird CA Immo im Joint Venture mit JP Immobilien im Herbst mit dem Bau eines weiteren Wohngebäudes mit 270 Eigentums- und Vorsorgewoh-nungen beginnen. Zeitgleich ist der Baustart für das rund 13.800 m² fassende Bürogebäude ViE an der Lände geplant.

Revitalisierung & EntwicklungUnter dem Projektnamen Lände 3 startete CA Immo 2010 ein groß-flächiges Entwicklungs- bzw. Revi-

talisierungsprojekt auf der ehemali-gen Siemens-Liegenschaft mit dem Ziel, einen modernen Nutzungsmix aus Wohnen, Büro und Einzelhan-del zu schaffen. Der Standort im 3. Bezirk punktet durch Infrastruktur (U3, Flughafenautobahn, Radwege), Zentrumsnähe sowie die Lage direkt an den Naherholungsbereichen Do-naukanal und Grüner Prater.

Das Projektareal (5,5 ha) fasst derzeit ein Flächenvolumen von insgesamt rund 135.000 m² Brutto-geschossfläche. Im 2012 kernsani-erten, rund 17.500 m² fassenden Bürogebäude Silbermöwe konnte die Robert Bosch AG als Mieter ge-wonnen werden; darüber hinaus ist u.a. die Post auf über 30.000 m² am Standort eingemietet. Bis 2018 soll die Entwicklung des gesamten Areals abgeschlossen sein.

Wieder 220 WohnungenMit dem Spatenstich für „Wohnbau Süd“ beginnt die CA Immo mit der Entwicklung der angrenzenden freien Baufelder an der Erdberger Lände.

Das Gesamtprojekt „Lände 3“ im dritten Wiener Bezirk (hier auf einer Luftbildmontage).

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Markus Arnold: Share Deals bei Zinshaus­Transaktionen sind im Ansteigen begriffen – wohl der steuerlichen Vorteile wegen.

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health economy

Neubau Das Spital Ober-wart wird für 160 Mio. € neu errichtet 34

Diskussion Der Einsatz von Pflegerobotern wirft viele Fragen auf 35

Patienten-TV Anbieter y-doc freut sich über Ärztekammer-Auftrag 37

Pharmaportrait Astellas punktet in Österreich mit starkem Plus 38

Investition Boehringer Ingelheim startet mit 500 Mio. €-Bau in Wien 39

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Ärztemangel am Land wird zunehmend zum Problem Bauer sucht Arzt, heißt es immer öfter in der ländlichen Gebieten. Die Bundesländer fordern nun Gesundheitsreformen und mehr Geld. 34

Ehrung für Pflege-Profi

rudolf Öhlinger Die Paracelsus Medizinische

Privatuniversität in Salzburg hat Prof. Rudolf Öhlinger, Gründer und bis 2015 Geschäftsführer der SeneCura Gruppe, mit der Ehrensenator-Würde ausge-

zeichnet. Die SeneCura-Gruppe ist der größte private Pflege-heimbetreiber Österreichs.

Roche fördert Auszeichnung

Klaus Schuster Roche Austria unterstützt die

Sonderkategorie „Beruf & Krebs“ beim OÖ Gesundheits-

preis 2016. Die Sonderkate-gorie soll Unternehmungen

sichtbar machen, die den Wie-dereinstieg in den Arbeitsmarkt für Krebspatienten fördern, sagt Klaus Schuster, Access Director

von Roche Austria.

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e-Health Digitale Technologien öffnen neue Wege für Therapien und definieren Rollen der Marktakteure neu. 36

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medianet.at34 health:care Freitag, 13. Mai 2016

••• Von Ina Karin Schriebl

SALZBURG. Landärzte werden zu-nehmend eine verschwindende Spezies und – so die Sorge einiger Landespolitiker – künftig nur noch in Fernsehserien gepriesen wer-den. Die Gesundheitsreferenten der Länder haben nun bei ihrer zweitägigen Konferenz in Salzburg über Maßnahmen gegen den Man-gel an Allgemeinmedizinern und Notärzten beraten und auch mehr Geld für bestmögliche Therapie von Seltenen Krankheiten gefor-dert. Die Hälfte der Patienten in den Spitalsambulanzen wäre im niedergelassenen Bereich besser aufgehoben, sagte Salzburgs Lan-deshauptmannstellvertreter und Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP).

Schwierige ArztsucheEs sei immer schwieriger, nieder-gelassene Ärzte zu finden, die auch in den ländlichen Region arbeiten, erklärte Stöckl. Um das Interesse für den Beruf des praktischen Arz-tes zu fördern, sollte die Allgemein­medizin ein Kernelement der uni-versitären Ausbildung sein. „Es bedarf auch spezieller Lehrpläne in den Krankenhäusern.“ Zudem müsse die Ausbildung in Lehr-praxen im klinisch-praktischen Jahr forciert werden. Die Landes-gesundheitskonferenz habe die Gesundheitsministerin ersucht, unter Einbindung der Länder und Sozialversicherungsträger ein um-fassendes Maßnahmenpaket gegen den Nachbesetzungsmangel umzu-setzen.

„Das Fach Allgemeinmedizin muss an Prestige gewinnen. Es muss klar sein, dass der prakti-sche Arzt eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung

spielt“, betonte Stöckl. Er verwies auf das im Jahr 2012 gegründete Projekt „Salzburger Initiative Allge-meinmedizin“, das Seminare, Men-toring und Lehrpraxis umfasst. Zehn bis zwölf Personen pro Jahr würden mit der Ausbildung begin-

nen, doch es sollten mindestens 19 sein, „eigentlich bräuchten wir noch mehr“, sagte Stöckl. In Kärn-ten sollten im Jahr 20 Mediziner mit der Ausbildung beginnen, er-gänzte Kärntens Gesundheitsrefe-rentin Beate Prettner (SPÖ).

Um jungen Ärzten den Beruf des Allgemeinmediziners schmackhaft zu machen, müssten die Sozial-versicherungsträger mit der Ärz-tekammer entsprechende Verträge ausarbeiten. Ziel der Gesundheits-reform sei auch, neue Versorgungs-zentren mit „Best Point of Service“ zu schaffen, mit Öffnungszeiten von zwölf Stunden, damit die Pati-enten nicht in die Krankenhäuser gehen müssen, erklärte Prettner.

Forderungen an den BundDer Bund müsse dafür die gesetz-lichen Grundlagen liefern. Weiters wünschen sich die Gesundheits-referenten mehr finanzielle Mittel für den gynäkologischen Bereich und für Patienten mit Seltenen Krankheiten. Dafür sei ein zwei-stelliger Millionenbetrag erforder-lich, sagte Prettner. Generell peilten die Gesundheitsreferenten das Ziel an, in den Entscheidungen noch effizienter und schneller zu wer-den, damit die Bevölkerung deren Umsetzung rasch zu spüren be-komme. Generell hielt Stöckl aber auch fest, dass die Kosten im Ge-sundheitsbereich nicht explosions-artig in die Höhe schnellen dürften; eine jährliche Steigerungsrate von 3,6 Prozent wolle man einhalten.

Um den Hausärzten eine bessere Einkommensbasis zu verschaffen, wurde dieser Tage im Parlament eine Änderung der Hausapotheken-regelung beschlossen. Künftig dürfen Ärzte unter bestimmten Umständen auch in Gemeinden, in denen schon eine öffentliche Apotheke vorhanden ist, eine ärzt-liche Hausapotheke betreiben. Ex-perten kritisieren allerdings die Verknüpfung von ärztlichem Ein-kommen mit der Abgabe von Arz-neimitteln und fürchten zu viele Ver ordnungen.

Bauer sucht arzt: länder sind besorgtIn ländlichen Gebieten wird es immer schwieriger, Allgemeinmediziner zu finden. Die Länder fordern nun Reformen und – wenig verwunderlich – mehr Geld.

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OBERWART. Dem Neubau des Krankenhauses Oberwart steht laut Burgenlands Gesundheits-landesrat Norbert Darabos (SPÖ) nichts mehr im Weg: Das Landes-verwaltungsgericht habe entschie-den, Einsprüchen von Bewerbern für die Generalplanung nicht statt-zugeben. Die Generalplanung für das 160 Mio. €-Projekt wird das Grazer Architektenbüro Ederer und Haghirian durchführen, gab Dara-bos bekannt.

Das Landesverwaltungsgericht habe der Entscheidung der Preis-richterkommission, die den Gene-ralplaner eingesetzt habe, voll in-haltlich recht gegeben. „Das heißt, dass wir jetzt mit der Planung be-ginnen können“, sagte Darabos. Mit dem Bau soll 2018 begonnen wer-den, die Eröffnung 2020 oder 2021

erfolgen. Die Kosten seien mit rund 160 Mio. € festgeschrieben. Über-schreitungen dieser Summe seien aus seiner Sicht „ausgeschlossen, außer mit Indexanpassungen“, stellte Darabos fest.

Streit über KostenIm Vorfeld hatte es heftige politi-sche Debatten über das Großpro-jekt gegeben. Die ÖVP Burgenland wollte im März den Landes-Rech-nungshof (BLRH) einschalten. So-wohl die Sanierung des Altbaus als auch die Planung des Neubaus sollten geprüft werden, erklärte Rechnungshofausschuss-Obmann Christoph Wolf (ÖVP). 2014 sei der Neubau des Krankenhauses be-schlossen worden. „Die Sanierung des Altbaus hat mehrere Millionen Euro gekostet. Die Planung für die

Generalsanierung hat unnötiger-weise mehr als zehn Millionen Eu-ro gekostet“, stellte ÖVP-Klubob-mann Christian Sagartz fest. Der ÖVP-Klubobmann ortete ein „Pla-nungsdesaster“: Erst sei von 80 Mio. € Kosten die Rede gewesen, dann von knapp über 100 Mio. €.

SPÖ und Freiheitliche wiesen die Kritik der ÖVP zurück. Alle Grund-lagen für das wichtige Projekt sei-en noch in der vergangenen Legis-laturperiode durch einstimmige Regierungsbeschlüsse mit der ÖVP gelegt worden. „Wenn sich die ÖVP an diese Beschlüsse nicht mehr er-innern kann, ist das bezeichnend genug“, stellte SPÖ-Klubobmann Robert Hergovich fest, der der Volkspartei vorwarf, „mit schlech-tem Stil und schlechtem Gedächt-nis“ zu agieren. (red)

Streit über SpitalsneubauIm Burgenland wird für 160 Mio. € das Krankenhaus Oberwart neu gebaut. Das geht nicht ohne politische Debatten über die Bühne.

Der Neubau des Krankenhauses Oberwart schlägt im Burgenland heftige Wellen.

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Kärntens Gesundheitslandesrätin Beate Prettner fordert Gesundheitsreform ein.

Nachwuchs wird MangelwareMartin rümmele

Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger in Tschechien erhalten ab dem kommenden Jahr zehn Prozent mehr Gehalt. Damit will die Mitte-Links-Regierung nach eigenen Angaben dem Personal-mangel im staatlichen Gesund-heitssystem begegnen. Jedes Jahr wandern rund 400 Medizin-absolventen und Ärzte auf der Suche nach besseren Arbeitsbe-dingungen und Gehältern nach Österreich, Deutschland und in andere EU-Länder aus.Mit dem Beschluss zeichnet sich das ab, wovor Gesundheits-ökonomen schon seit einigen Jahren warnen: Es wird künftig immer schwieriger werden, „bil-lige“ Arbeitskräfte aus östlichen Nachbarländern zur rekrutieren, weil auch dort die Einkommen steigen werden und die Absol-venten tendenziell lieber die eigenen Leute versorgen, als ins Ausland abzuwandern. Das wird zunehmend auch für die Pflege gelten.Damit erwächst auch dem österreichischen Gesund-heitssystem ein wachsendes Problem: Es wird zunehmend schwierig, Nachwuchslücken im Gesundheitswesen zu schließen. Debatten über Arbeitsbedin-gungen und wachsenden Druck im Gesundheitswesen sind hier nicht unbedingt förderlich. Das Management im Gesundheits-wesen wird sich die gleichen Fragen stellen müssen, wie im Rest der Wirtschaft: Nämlich wie man gute Fachkräfte findet und auch bei der Stange hält.

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••• Von Ulli Moschen

WIEN. Roboter in der Pflege klingt vielleicht immer noch nach Zu­kunftsmusik, doch einige Proto­typen stehen bereits in den Start­löchern. „In jedem Haushalt wird es zukünftig mehrere Roboter ge­ben“, sagte der Wirtschaftsinfor­matiker Oliver Bendel am Rande einer Sitzung der Bioethikkommis­sion zum Thema „Roboter in der Pflege“ in Wien. Ihr Einsatz wirft jedoch zahlreiche ethische und technische Fragen auf. Die wich­tigste lautet für Bendel: „Wollen die Menschen das eigentlich?“

Entlastung von PersonalAuf Nachfrage geben einige Patien­ten an, sie würden es bevorzugen, wenn etwa das Waschen des Intim­bereichs von Maschinen übernom­men würde. Forschungsergebnisse legen nahe, dass Roboter Impulse in Gruppen von Demenzkranken setzen oder mit Autisten in Kontakt treten könnten. Hilfreich könnten die Maschinen vor allem dort wer­den, wo für die Pflege viel Kraft aufgewendet werden muss – etwa wenn Personen bettlägerig sind. Insgesamt gebe es allerdings noch wenige konkrete Anwendungsbe­reiche, erklärt Michael Decker vom Ins titut für Philosophie des Karls­ruher Instituts für Technologie. Wenn unterstützende Systeme ent­wickelt werden sollen, „muss man sich die Handlungskette jedenfalls genau anschauen“, sagt der Experte.

Auf dem Weg zum Einsatz von teilweise eigenständig agierenden Pflegerobotern sind neben den ethischen und technischen aber auch rechtliche Fragen zu klären. Wie sieht es etwa mit der Fehler­akzeptanz aus? Wer würde für

Fehler von Pflegerobotern haften – die Pfleger, die Pflegeeinrichtung oder die Herstellerfirma? Zur Klä­rung solcher Fragen bedarf es der Zusammenarbeit vieler Wissen­schaftsdisziplinen und der Einbe­ziehung der Bevölkerung. Bis dahin könnten Roboter im besten Fall als

Assistenten zum Einsatz kommen. Der allgemeine Tenor ist, wie es Markus Wohlmannstetter von der Wiener Krankenanstalt Rudolfstif­tung auf den Punkt bringt, „dass man Pflege durch Menschen nicht komplett ersetzen, aber unter­stützen kann“.

ethiker diskutieren Roboter-einsatzPflegeroboter könnten, technisch betrachtet, Personal im Gesundheitsbereich entlasten. Das wirft aber nicht nur formale Fragen auf, sondern auch jene nach der Akzeptanz.

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Pflege

SeneCura übernimmt HeimSALZBURG. Die SeneCura Gruppe expandiert weiter und hat den Betrieb des 2002 eröffneten Senio­renwohnhauses Großarl übernom­men. 46 Pflegeplätze werden lang­fristig gesichert, ebenso die der­zeit 45 Arbeitsplätze. „Eine solide wirtschaftliche Basis und unsere konstant hohen Betreuungsstan­dards in ganz Österreich sind die Grundlagen unseres Erfolgs“, er­klärt SeneCura­CEO Anton Kellner. So wie alle SeneCura­Häuser wer­de auch das Seniorenwohnhaus in Großarl gemäß dem Motto „Näher am Menschen“ geführt. Das im Süden Salzburgs gelegene Senio­renwohnhaus wurde im Auftrag der Gemeinden Großarl und Hütt­schlag im modernen Stil und mit hauseigener Kapelle erbaut. Die SeneCura Gruppe betreibt über 75 Gesundheits­ und Pflegeeinrich­tungen und zählt zu Österreichs Marktführern im privaten Sektor.

In Wiener Pflegeeinrichtungen wurden bereits Pflegeroboter getestet.

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Eine Zeitlang können wir Stress gut vertragen, er bewirkt das gute Gefühl, etwas geschafft zu haben.

Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen allerdings: wenn täglich negative Erlebnisse auf Körper und Seele einwirken, dann breiten sich im gesamten Organismus Entzündungen aus – zuerst speziell an den Oberflächenzel-len des Darms, weshalb viele Menschen bei Stress auch mit Durchfällen reagieren. Diese fortschreitenden Schäden kann man jedoch nicht sehen, auch nicht in der Darmspiegelung – man kann die negativen Auswirkungen aber spüren: Schmerzen und Krämpfe, oft übelrie-chende Stühle. Zudem verhindert diese „stille Entzündung“ die Produktion des Glückshor-mons Serotonin und des Schlafhormons Me-latonin, deren Entstehungsort ebenfalls im Darm liegt. Unser Gehirn reagiert darauf uner-bittlich: anfangs nur mit schlechter Laune und häufigen Stimmungsschwankungen, später mit Konzentrationsschwäche, nervlicher Über-lastung, Schlaflosigkeit und schließlich dem totalen Burn out.

Durch die sich ausdehnende stressbedingte Entzündung sterben zudem die nützlichen Darmbakterien ab, es entstehen Lücken, durch welche Giftstoffe, Allergieauslöser und Krank-heitserreger mühelos in den Blutstrom aber auch in die Nervenleitbahnen gelangen kön-nen, ein Teufelskreis aus Infekten und psychi-schen Problemen beginnt.

Genau dafür wurde OMNi-BiOTiC® STRESS Repair* entwickelt. Damit sich so schnell wie möglich speziell jene Darmbakterien wieder ansiedeln, die eine ausgewiesene anti-ent-zündliche Wirkung haben. Diese aktiven Helfer arbeiten unermüdlich am Aufbau einer festen Barriere im Darm. In Studien zeigte sich der Rückgang der stressbedingten Entzündungen an der Darmschleimhaut bereits nach wenigen Wochen. Mit OMNi-BiOTiC® STRESS Repair steht Ihnen das richtige „Nervenfutter“ für Stresspha-sen zur Verfügung – einfach täglich abends ein-nehmen und am Morgen entspannt und gut gelaunt erwachen. Damit kann der Tag mit sei-nen immer neuen Anforderungen kommen.www.stress-repair.at

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Mag. Anita Frauwallner

Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Probiotische Medizin

Dauerstress verursachtEntzündungen im Darm.

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medianet.at36 e-health Freitag, 13. Mai 2016

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Neue Marke bei Siemens

MÜNCHEN/WIEN. Siemens Healthcare hat den neuen Markennamen Siemens Healthineers prä-sentiert. Die neue Marke soll den Pioniergeist und das Ingenieurwissen von Siemens Healthcare in der Gesundheitsindustrie unterstreichen. „Sie ist einzigartig und mutig und beschreibt punktgenau die Healthcare-Organisation und ihre Mitarbeiter – Menschen, die für ihre Kunden da sind, die sie begleiten und inspirieren und die für herausra-gende Produkte und Lösungen stehen“, teilte der Konzern mit.

„Wir haben eine eindrucksvolle technische und wissenschaftliche Leistungsbilanz vorzuwei-sen und sind stets führend in der Entwicklung bahnbrechender Technologien gewesen. Diese haben es den Gesundheitsversorgern ermöglicht, qualitativ hochwertige und gleichzeitig effizi-ente Gesundheitsleistungen anzubieten. Als Sie-mens Healthineers werden wir diese Expertise weiterent wickeln, um unser Portfolio an kunden-spezifischen klinischen Lösungen zu erweitern, mit denen wir das Geschäft unserer Kunden ganzheitlich unterstützen“, erklärt Bernd Mon-tag, CEO der Einheit. „Unsere neue Marke drückt unser Selbstverständnis als menschennahes Un-ternehmen aus, bestehend aus mehr als 45.000 Mitarbeitern weltweit, die mit Leidenschaft daran arbeiten, Gesundheitsversorgern zu helfen, ihre Patienten optimal zu versorgen.“ (red)

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Spiele-App für Prävention

WIEN. Spielen und gleichzeitig Gutes tun – das ist mit der Spiele-App Sea Hero Quest möglich, mit der die Deutsche Telekom und T-Mobile die De-menzforschung unterstützen. Mithilfe des Spiels soll die Grundlagenforschung für Demenz einen großen Schritt nach vorn gebracht werden. Beim Spielen von Sea Hero Quest werden Normdaten für die räumliche Orientierung von gesunden Menschen gewonnen, die als Grundlage für die frühzeitige Diagnose einer Demenz dringend benötigt werden.

Die Deutsche Telekom hat das Projekt in enger Zusammenarbeit mit internationalen Partnern aus Forschung und Wissenschaft entwickelt; dazu ge-hören die gemeinnützige Organisation Alzheimer’s Research, das University College London, die Uni-versität von East Anglia sowie der Spieleentwick-ler Glitchers.

Demenz ist eine der größten medizinischen He-rausforderungen unserer Gesellschaft. Schätzun-gen zufolge leben weltweit knapp 50 Mio. Men-schen mit Demenz. Laut dem „Global Alzheimer’s Report 2015“ werden im Jahr 2050 rund 135 Mio. Menschen betroffen sein. Die Krankheit schränkt vor allem das Erinnerungsvermögen ein und führt bei Betroffenen auch zu Desorientierung und Iso-lation. (red)

Wartenberg: „Die Informationen aus diesen Real-World-Daten hel-fen an den unterschiedlichsten Stel-len im System, wichtige Entschei-dungen zu treffen: Krankenkassen können damit zum Beispiel die Ver-sorgung der Versicherten optimal gestalten, Unternehmen ihre Strate-gien besser bewerten. Selbst auf die künftige Gestaltung der regulatori-schen Rahmenbedingungen können reale Daten Einfluss nehmen.“

„Patient Empowerment“Für den Gesundheitsmarkt sieht Tobias Gantner, Geschäftsführer HealthCare Futurists GmbH, wer-

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Neue technische Entwick-lungen eröffnen der Medizin neue und zunehmend individua-lisierte Felder in der Versorgung von Patienten. Die Anwendungs-beispiele reichen vom Miniatur-Chip in einer Tablette, der aus dem Körper heraus Informatio-nen über die Wirkstofffreigabe an den Arzt übermittelt, bis zum digitalen Asthmaspray, das sich via Bluetooth-Technologie mit dem Smartphone koppeln lässt. Pharma unternehmen greifen die-se Entwicklungen auf, indem sie zunehmend Partnerschaften mit Technologiefirmen gehen. Der Ein-satz digitaler Technologien ist im Gesundheitswesen zunehmend Realität – und er wirft für alle Be-teiligten viele Fragen auf.

Das war den Tenor des Techno-logy Day des Marktforschungs-unternehmen IMS Health vor we-nigen Tagen in Deutschland. Auf der Agenda standen unter anderem die Dauerbrenner Big Data, Social Media, Multi-Channel-Marketing und Mobile Health. „Innovationen werden nicht nur zur Entwick-lung neuer Arzneimittel eingesetzt, sondern sind auch relevant für die direkte Patientenversorgung“, skiz-zierte Frank Wartenberg, Präsident Central Europe von IMS Health, die Eckpunkte der digitalen Zukunft für die Gesundheitsversorgung.

Nutzen für AlltagsversorgungDurch die technologischen Ent-wicklungen würden sich wertvolle Daten aus der Alltagsversorgung generieren lassen, „die es sinn-voll zu nutzen gilt“, sagte er. Denn: Daten aus dem Behandlungsalltag liefern ein realistischeres Bild über die Wirksamkeit einer Therapie als es die Ergebnisse aus randomisier-ten Klinischen Studien vermögen.

den sich die Rollen von Patienten und Ärzten in der Zukunft dras-tisch verändern. „Stichwort Patient Empowerment“, so Gantner: „Men-schen erhalten durch digitale Tech-nologien Zugang zu medizinischen Informationen, sie suchen sich Ärzte nach bestimmten Qualitäts-indikatoren und fordern eine Teil-habe am Diagnose- und Therapie-prozess.“ Dieser Forderung müsse sich jeder Akteur im Gesundheits-wesen künftig stellen.

Warnung vor OptimismusExperten warnten allerdings auch vor zu großem Optimismus. Mehr als 100.000 Gesundheits-Apps und unzählige weitere Webangebote rund um das Thema Gesundheit seien derzeit in Umlauf. Es beste-hen jedoch für Krankenkassen, Ärzte und Verbraucher keine ver-lässlichen Übersichten und Infor-mationen zum tatsächlichen Ange-bot, Qualität und Nutzen. Das liege neben der großen Zahl der Anwen-dungen unter anderem an einer sehr starken Marktdynamik sowie der geringen Systematisierung und der Unvollständigkeit von Rang- und Linklisten zu bestimmten Angeboten.

Licht in dieses Dickicht bringt eine aktuelle Studie im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Im Ergeb-nis wurden in der Studie sieben Anwendungstypen identifiziert, darunter Apps zur Stärkung der Gesundheitskompetenz, Verwal-tungstools und Anwendungen, die auf eine Veränderung von Verhalten zielen. Demnach unterstützen die meisten Anwendungen Bürger im Gesundheitshandeln bei Informa-tion und Orientierung, Experten-suche, Assessment und Untersu-chung, Kontrolle und Monitoring sowie Intervention. Die größten ungenutzten Potenziale finden sich allerdings bei Anwendungen zur

it öffnet neue Märkte Der Einsatz digitaler Technologien öffnet nicht nur neue Wege für Therapien – auch die Rollen der Marktakteure definieren sich neu.

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Innovationen sind auch relevant für die direkte Patientenversorgung.

Digitale Technologien sind im Gesundheitswesen zunehmend Realität – und werfen für alle Beteiligten viele Fragen auf.

großes angebotRund 100.000 Gesundheits-Apps gibt es der-zeit. Das Potenzial des IT-Einsatzes ist enorm, sagte Frank Wartenberg, Präsident Central Europe von IMS Health, bei einer Fachtagung.

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IMS Health wächst

WIEN/NEW YORK. Im US-Gesundheitssektor kommt es zu einer Milliardenfusion: Der Markt-forscher IMS Health Holdings und der Dienstleis-ter Quintiles Transnational haben angekündigt, sich zusammenzutun. Die Fusion habe ein Volu-men von rund 9 Mrd. USD (7,83 Mrd. €). Demnach sollen IMS-Aktionäre 0,384 Quintiles-Papiere für jeden Anteilsschein erhalten. Das fusionierte Unternehmen dürfte einen Marktwert von fast 18 Mrd. USD haben. Zum Portfolio des neuen Kon-zerns, der sich Quintiles IMS Holding nennen will, werden unter anderem klinische Tests und die Überwachung des Vertriebserfolgs von Medika-menten gehören.

IMS Health ist nach eigenen Angaben ein füh-rendes Informations- und Technologie-Unterneh-men und bietet Kunden in der Gesundheitsbran-che ganzheitliche Lösungen zur Messung und Verbesserung der Geschäftsergebnisse. „15.000 Mitarbeiter in über 100 Ländern spannen ein globales Netz über die lokalen Märkte und unter-stützen die Healthcare-Branche dabei, effizienter zu arbeiten. Zu den Kunden zählen Pharma-, Con-sumer-Health- und Medizintechnik-Unternehmen, Leistungserbringer, Kostenträger und Regierungs-behörden“, so der Konzern. Grundlage sind valide und anonymisierte Daten aus dem Arzneimittel-markt und Versorgungsalltag.

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Hilfe für Ärzte und Patienten

WIEN. Das rasche Wachstum der Internet-Tech-nologie eröffnet dem Benutzer immer mehr Mög-lichkeiten der Interaktion. Neue internetbasierte Anwendungen ermöglichen es, vom reinen Kon-sumenten zum Mitgestalter zu werden. Anhand der medizinischen Problemstellungen und Her-ausforderungen bedeutender Gesundheitsthemen unserer Zeit, wie Bluthochdruck, erhöhte Choles-terinwerte, Diabetes und Brustkrebs, zeigen die Gesundheitsexperten, welche Netz-Informationen relevant, welche Services wichtig und welche Online-Tools hilfreich sind, um Orientierung im Gesundheitsdschungel zu finden.

Durch Nutzung der neuartigen Transaktions-plattform mednanny, die in Österreich in Zusam-menarbeit mit der Universität Wien und der FH Technikum Wien entwickelt wurde, gewährleisten Ärzte die Sicherheit und Vertraulichkeit ihrer Terminbuchung und die Einhaltung der strengen österreichischen Datenschutzbestimmungen.

Mit mednanny profitieren Ärzte, die Arztassis-tenz und Patienten von einer Unterstützung im Ressourcenmanagement, mit zahlreichen nützli-chen und einfach zu bedienenden Funktionen. Mit dem System bieten Ärzte eine online Terminver-einbarung für Patienten, kollegiale Online-Zuwei-sung und als besonderen Patientenservice auch einen Erinnerungsservice per E-Mail und SMS an.

Michael f. richterDer y-doc-Geschäftsführer startet in diesen Tagen einen weiteren Rollout.

Analyse und zur direkten oder in-direkten Intervention vor allem für akut und chronisch Kranke.

Die Entwicklungen bringen auch enorme Veränderungen und Her-ausforderungen für IT und Tech-nik in Life-Science-Unternehmen, betonte Murray Aitken, Senior Vice President & Executive Direc-tor beim IMS Institute for Health-care Informatics. „Der Innova-tions- und Effizienzdruck auf die IT-Abteilungen der Unternehmen ist ungebrochen hoch. Die Anfor-derungen für die IT-Abteilungen nehmen dadurch zu, ebenso die Notwendigkeit von Spezialwissen und besonderen fachlichen Fähig-keiten.“ So habe die Funktion des Chief Information Officer (CIO) in vielen Unternehmen an Bedeutung gewonnen – in den wenigsten Fäl-len finde sie sich allerdings in der strategischen Organisation wieder. „Weniger als ein Viertel der CIOs in den untersuchten Unternehmen gehört dem Vorstand an, bei Groß-unternehmen sind es nur 14 Pro-zent.“

Techniker im VormarschDie Verantwortung für technische Innovation sei dennoch nach wie vor beim CIO richtig verortet, al-lerdings hätten sich die Anforde-rungen an seine Rolle bereits ver-ändert: „Digitale Kompetenz gilt heute als unabdingbar für den Un-ternehmenserfolg“, betonte Aitken. Ein CIO werde daher neben den klassischen Führungskompeten-zen wie Ergebnisorientierung nach Aspekten wie Kundenorientierung, Versiertheit im Umgang mit Da-ten und Veränderungswillen beur-teilt. „CIOs können eine wichtige strategische Rolle für die digitale Transformation im Unternehmen spielen, wenn sie die entsprechen-den Fähigkeiten entwickeln“, sagte Aitken abschließend.

WIEN/LINZ. Der Wartezimmer-TV-Anbieter y-doc hat nach einem zweistufigen europaweiten Aus-schreibungsverfahren eine Koope-ration mit der Wiener Ärztekam-mer fixiert. Die Kurie der nieder-gelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien stellt ihren Mitgliedern Wartezimmer-Fernsehen kosten-los zur Verfügung. Sie übernimmt die Kosten für den Bildschirm, die Montage und den Betrieb des Sys-tems für fünf Jahre.

„Die EU-weite Ausschreibung der Ärztekammer für Wien hat zum Ziel, möglichst viele Ordinationen in Wien mit Gratis-Screens zu ver-sorgen. Bereits in den ersten Tagen haben rund 350 Ordinationen be-stellt“, sagt y-doc-Geschäftsführer Michael F. Richter. Der Rollout be-ginnt in diesen Tagen; im Gegenzug räumt y-doc der Ärztekammer für Wien drei Minuten Sendezeit für standespolitisch relevante Infor-mationen ein.

Insgesamt 2.000 OrdinationenDurch den gesamten Ärztekammer-Deal wachse das y-doc-Netz von aktuell rund 950 Ärzten auf dann etwa 1.300. Zudem wurden mit den Marktbegleitern TV-Wartezimmer, Vita TV und Patienten TV Verträge abgeschlossen, wonach y-doc de-ren Werbezeitenvermarktung ex-klusiv übernimmt. „Dadurch erwei-tert sich das gesamte, über y-doc buchbare Netz um weitere 700 Ärz-te beziehungsweise Screens.“

Ergänzend vermarktet y-doc auch beide Screen-Netze in rund 400 Apotheken landesweit. „Da 61 Prozent der Patienten nach dem Arztbesuch eine Apotheke frequen-tieren, sind die Apotheken-Screens die logische Ergänzung von Kam-pagnen in Arztwartezimmern.“ Das gesamte Medium Wartezimmer TV erreiche aktuell 35% aller Patien-ten im gesamten niedergelassenen Bereich in Österreich. Das sind immerhin 35 Mio. Patientenbesu-che in Ordinationen pro Jahr. Die Reichweite in der Gesamtbevöl-kerung national liegt bereits bei 17% pro Monat (Ambient Meter 2015). Durch den Ausschreibungs-gewinn der Ärztekammer für Wien steigt die nationale Reichweite im Sommer auf 21% pro Monat.

Richter gilt als Erfinder des Me diums Wartezimmer- TV und ist mit seinem Unternehmen mit Sitz in Linz bereits seit 1999 am Markt. Mittlerweile gibt es das Medium schon in so gut wie allen Ländern. Im Bereich Wartezimmer-TV ist Österreich mit Abstand das Land mit der höchsten Abdeckung weltweit.

Nachfrage von Non-PharmaMittlerweile setzen immer mehr Unternehmen aus dem Non-Phar-ma-Bereich auf das Medium, wes-halb der Umsatz jährlich um 20% gesteigert werden konnte. Kun-den wie Toyota Lexus, Bawag PSK, ÖBB oder Henkel schätzen neben niedrigen TKPs und zielgruppen-gerechten Buchungsmöglichkeiten vor allem die einzigartige Situati-on, in der die Konsumenten mit der Werbeanzeige erreicht werden. „Bei durchschnittlich 40 Minuten War-tezeit wird die Werbung als will-kommene Ablenkung und nicht als störende Unterbrechung empfun-den.“ Der y-doc-Geschäftsführer erwartet sich durch den Deal mit der Ärztekammer auch zukünftig kräftig steigende Umsätze für sein Unternehmen.

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y-doc baut netz stark ausDer Wartezimmer-TV-Anbieter y-doc stattet nach einer Ausschreibung der Ärztekammer 350 Ordina-tionen in Wien mit Werbe- und Infoschirmen aus.

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reichweite 100 Mio. Patien-tenbesuche gibt es in Österreich pro Jahr in niedergelassenen Arztpraxen. Rund 35% davor werden mit Wartezimmer-TV erreicht.

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medianet.at38 pharma:report Freitag, 13. Mai 2016

WIEN. Im menschlichen Körper herrscht ein ständiges Gleichge-wicht zwischen Zellaufbau und Ab-bau. Zellen, die alt oder krank sind, müssen eliminiert werden. Die Vernichtung kranker Zellen spielt vor allem bei Infektionskrankhei-ten, chronisch-entzündlichen Er-krankungen oder Krebs eine große Rolle. Funktioniert es nicht, gibt es Probleme. Signale von sogenannten Todesrezeptoren, die an der Zell-wand sitzen, teilen den Zellen mit, ob sie weiterleben und sich teilen können – oder ob sie den Weg der Vernichtung beschreiten müssen.

Neue StudieZu den wichtigsten dieser soge-nannten Todesrezeptoren zählt der TNF-Rezeptor1 (Tumornekrose-faktor-Rezeptor). Luigi Tortola und

Roberto Nitsch vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sind Erst-

autoren einer aktuellen Publikation in Cell Reports. Die Forscher haben herausgefunden, dass das Enzym HACE1 der entscheidende Regula-

tor dieses TNF-Rezeptors1 ist. Bin-det HACE1 an den Rezeptor, wird entweder das „Lebenssignal“ an die Zelle weitergegeben oder das Sig-nal des kontrollierten Zellabbaus.

Die Folgen zeigt die aktuelle Stu-die, in der Mäuse, denen das Enzym HACE1 fehlt, signifikant anfälliger für Darmentzündungen sind und durch die ständigen Entzündun-gen viel häufiger Darmkrebs ent-wickeln. Josef Penninger, wissen-schaftlicher Direktor am IMBA und Letztautor der Publikation, war von den Ergebnissen überrascht: „Vor vielen Jahren war ich dabei, als die tumorunterdrückende Wirkung von HACE1 entdeckt wurde. Wie der Mechanismus funktioniert, wusste niemand. Jetzt zeigt sich, dass die-se Wirkung zustandekommt, indem HACE1 direkt in das Schicksal der Zelle eingreift und bestimmt, ob die Zelle lebt, stirbt und vor allem, wie sie stirbt. Das ist eine neue Entde-ckung.“ In der Studie zeigte sich auch, dass die bei Mäusen nachge-wiesenen Darmentzündungen und der gehäuft auftretende Darmkrebs durch eine genetische Blockade des Todesrezeptors stark gebessert werden konnten. (kw)

Forschungserfolg im ImBaEine Entdeckung von Wiener Forschern könnte bei der Therapie von Krebs und anderen Erkrankungen richtungsweisend sein.

Forscher zeigen, wie mit dem Enzym HACE1 Weichen zum Zell-Tod gestellt werden.

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ÜBernahme

AstraZeneca kauft bei Takeda einWIEN. Das Pharmaunterneh-men AstraZeneca gab den Abschluss einer definitiven Vereinbarung über den Erwerb des Atemwegskerngeschäfts von Takeda Pharmaceutical bekannt. Das Unternehmen erweitert mit diesem Schritt seine Rechte an Roflumilast (das in den USA unter dem Markennamen Daliresp und in anderen Ländern, wie auch in Österreich, als Daxas vertrie-ben wird). Roflumilast ist der einzige zugelassene oral einge-nommene PDE-4-Hemmer für die Behandlung chronisch ob-struktiver Lungenerkrankung (COPD).

InvestItIon

Sanofi baut Werk in Belgien ausWIEN/BRÜSSEL. Das Pharmaunternehmen Sanofi gab bekannt, dass das Un-ternehmen 300 Mio. € in die Erweiterung des belgischen Standorts Geel investieren wird, um die Produktion biolo-gischer Präparate zu stärken.

BIlanz I

Bayer wächst im ersten QuartalLEVERKUSEN. Ein starkes Ge-schäft mit neueren Arzneimit-teln hat bei Bayer den Gewinn zum Jahresstart befeuert. Der Pharma- und Chemiekonzern profitierte zudem von höheren Preisen in seiner Agrarche-miesparte. Wachstumstreiber im ersten Quartal waren die rezeptpflichtigen Arzneimittel. Von Jänner bis März kletterte der bereinigte Betriebsgewinn (EBITDA) um 15,7% auf 3,4 Mrd. €. Den Umsatz steigerte der Traditionskonzern um 0,5% auf 11,94 Mrd. €, währungsbe-reinigt lag das Plus bei 3,2%. Der Aspirin-Erfinder profitiert vor allem vom Geschäft mit fünf neueren Arzneien: Das Schlaganfallmittel Xarelto, das Augenpräparat Eylea, die Krebsmedikamente Stivarga und Xofigo sowie die Lungen-hochdruckarznei Adempas steuerten im Vierteljahr einen Umsatz von 1,19 Mrd. € bei, ein Zuwachs von fast einem Drittel.

BIlanz II

Eli Lilly kämpft mit ErtragsminusNEW YORK. Der US-Pharma-konzern Eli Lilly hat zum Jah-resauftakt bei steigenden Um-sätzen einen Gewinnrückgang verbucht. Die Erlöse legten im ersten Quartal um fünf Prozent auf 4,3 Mrd. € zu; hier machten sich vor allem höhere Volumen beim Medikamentenverkauf und Preiserhöhungen bemerk-bar. Negativ wirkten dagegen Währungseffekte. Unter dem Strich ging der Gewinn aber deutlich zurück, und zwar um 17%; Hauptgrund war die Wirt-schaftskrise in Venezuela.

WIEN. Astellas, die österreichische Tochter des gleichnamigen japa-nischen Pharmakonzerns, hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 hinter sich: Man konnte trotz wid-rigem Marktumfald und Kosten-druck der Krankenkassen im zwei-stelligen Bereich wachsen. Auch für das neue Geschäftsjahr, das Anfang April gestartet ist, erwartet sich der General Manager Miroslaw Lubecki ein solche Entwicklung. Grund für diesen Erfolg sei vor allem ein inno-vatives onkologisches Produkt das auch für Patienten vor der Chemo-therapie angewendet werden kann.

Das Medikament zeichnet ein neuer, dreifacher Wirkmechanis-mus aus, der auf einer Androgen-Blockade an unterschiedlichen Orten basiert – nicht nur an der Zellmembran, sondern auch im Zellkern und im Zytoplasma. „Des-wegen bietet dieses Medikament auch längeres Leben, weniger Ne-benwirkungen bei besserer Le-bensqualität“, ist Lubecki über-zeugt. Im Bereich Prostatakrebs ist Astellas damit stark vertreten. Ein anderes Medikament im Bereich Urologie, das vom Unternehmen vertrieben wird, liefert die ers-

te Innovation seit über 30 Jahren im Bereich der Überaktiven Blase. Bei diesem Produkt musste man zwar eine Erstattungsabsage vom Hauptverband hinnehmen: „Das ist ein Produkt, das eine gänzlich neue Therapie für Patienten liefert, die an Inkontinenz leiden. Wir glauben aber, dass es sehr im Interesse der österreichischen Patienten wäre, dieses Produkt auf den Markt zu bringen“, sagt Lubecki.

Vor allem, weil es Betroffenen die Möglichkeit biete, die Lebens-qualität aufrechtzuerhalten und trotz Inkontinenz weiter arbeiten

zu gehen: „Menschen, die mitten im Berufsleben sind, voll im Ein-satz, in wichtigen Positionen oder auch Menschen, die beruflich viel unterwegs sind wie Lkw-Fahrer, können nicht alle 30 Minuten ei-ne Toilette aufsuchen; diese Pa-tientenschicksale sind für uns sehr wichtig“, betont der Pharma-manager.

Neue PerspektivenFür 2016 rechnet er sich sehr gute Erfolge mit einer neuen Indikation für das „Schmerzpflaster“ aus. Das ist ein Pflaster, mit dem man bis zu drei Monate lang von peripheren neuropathischen Schmerzen befreit werden kann. Mit der Zulassungs-erweiterung kann es nun auch für diabetische Schmerzen angewandt werden.

„Auch weltweit wird innerhalb des Konzerns an vielen neuen Präparaten gearbeitet“, erzählt Lubecki, der mit Astellas Öster-reich im Frühjahr 2015 in neue Büroräume im Wiener DC-Tower gezogen ist. Man sitze jetzt viel höher – im 44. Stock –, was in mehrerer Hinsicht gut für die Perspek tive sei. „Ich sage meinen Mitarbeitern immer, sie sollen ih-ren Horizont erweitern, noch mehr Ambitionen haben und sich noch mehr bemühen, für die Patienten in Österreich das beste zu machen“, betont Lubecki, der selbst Medizin studiert hat, vor acht Jahren im Bereich Marketing und Sales bei Astellas eingestiegen ist und die Österreich-Tochter des Konzerns seit zwei Jahren leitet.

Pharma-RahmenvertragDer neue, im Vorjahr von der Bran-che und den Kassen ausverhan-delte Pharma-Rahmenvertrag ist wegen der Erhöhung der Beiträge nicht zur Gänze zur Zufriedenheit der Industrie ausgefallen; trotz-dem findet Lubecki auch positive Aspekte in der Vereinbarung und betont dabei etwa die Planbarkeit für Unternehmen. Astellas konnte zuletzt in Österreich rund 50 Mio. € umsetzen und beschäftigt etwa 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbei-ter. (cr/kw)

astellas punktet mit starkem plus serie Österreichische pharmaunternehmen im portrait Teil 13 – Österreich-Tochter des japanischen Pharmakonzerns wächst vor allem im Bereich der Prostatakrebs-Therapie.

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Astellas Österreich-General Manager Miroslaw Lubecki sieht sich für die zukunft gut gerüstet.

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medianet.at Freitag, 13. Mai 2016 pharma:report 39

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Beim Pharmakonzern Boehringer Ingelheim laufen die Arbeiten für die Großinvestition am Standort Wien auf Hochtouren. Wie berichtet, wird der deutsche Pharmariese ab 2017 den Unter-nehmensstandort in Wien-Meid-ling erweitern. Bis 2021 werden auf dem Firmengelände und dem Areal südlich des Werksgeländes bis zur Südbahn eine biopharmazeutische Produktionsanlage und die dazuge-hörigen Betriebsgebäude entstehen. Mit mehr als 500 Mio. € ist dies die

höchste je getätigte Einzelinvestiti-on in der Geschichte von Boehrin-ger Ingelheim. Das Projekt befindet sich derzeit in der Planung, und das Widmungsverfahren bis 9. Juni 2016 in der öffentlichen Auflage.

Stärkung für StandortSchon jetzt produziert Boehringer Ingelheim in Wien biopharmazeu-tische Wirkstoffe unter Einsatz von Mikroorganismen. Künftig werden auch Medikamente hergestellt, die mithilfe von Zellkulturen gewon-nen werden. „Die Entscheidung der Unternehmensleitung, künftig

auch mittels Zellkulturtechnologie in Wien zu produzieren, ist ein Ver-trauensbeweis und sichert Stand-ort und Arbeitsplätze nachhal-tig ab“, sagt Philipp von Lattorff, Generaldirektor des Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV). Das Widmungsverfahren für den erweiterten Unternehmens-standort soll bis Herbst 2016 abge-schlossen sein.

Das Boehringer Ingelheim Regi-onal Center Vienna trägt die Ver-antwortung für das Geschäft mit verschreibungspflichtigen Medi-kamenten, rezeptfreien Präpara-

ten sowie Tierarzneimitteln von Boehringer Ingelheim in Öster-reich sowie in mehr als 30 Ländern der Region Mittel- und Osteuropa, Zentralasien, der Schweiz und Isra-el. Darüber hinaus wird von Wien aus die gesamte klinische For-schung der Region gesteuert. Wien ist Zentrum für Krebsforschung sowie Standort für biopharma-zeutische Forschung, Entwicklung und Produktion im Konzern. Auch in der Grundlagenforschung en-gagiert sich Boehringer Ingelheim und ist hier mit dem Forschungs-institut für Molekulare Pathologie Wien (IMP) vertreten. Damit zählt Boehringer Ingelheim zu den for-schungsintensivsten pharmazeuti-schen Unternehmen in Österreich.

Der deutsche Pharmakonzern erwartet durch die Großinvesti-tion am Standort Wien-Meidling „einen unglaublichen Sog“ für den Arbeitsmarkt. Neben 400 neu-en Arbeitsplätzen im Bereich der Biopharmazie werde man auch während der Projekt- und Baustel-lenphase viele Arbeitsplätze schaf-fen, sagte von Lattorff. Auch für die Zulieferindustrie wie Kantine, Reinigungspersonal oder Technik werde dies positive Auswirkungen haben, hieß es. Mehrer Hunderte bis Tausende Menschen werden auf der Baustelle in den nächsten fünf Jahren arbeiten, so von Lattorff.

1.500 Beschäftigte in WienBoerhinger Ingelheim hat die Be-triebsleistung im Vorjahr in Ös-terreich sowie in mehr als 30 von Wien aus gesteuerten Ländern um 2,4% auf 1,14 Mrd. € gesteigert. Die Gesamterlöse stiegen um 5,5% auf 760,2 Mio. €. Im Kerngeschäft der verschreibungspflichtigen Medika-mente stiegen die Umsätze in der Gesamtregion um 7,6% auf 585,4 Mio. €; in Österreich erhöhten sich die Erlöse um 1,8% auf 79,5 Mio. €.

Im Bereich rezeptfreie Medika-mente kam es zu einem Umsatz-rückgang um 5,6% auf 127,4 Mio. €. Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna beschäftigt derzeit rund 3.400 Mitarbeiter, 1.500 da-von in Österreich.

Boehringer-Bau vor dem StartDer Ausbau des Boehringer Ingelheim-Standorts in Wien wirft seine Schatten voraus. Noch heuer soll mit dem 500 Mio. Euro- Großprojekt begonnen werden, 400 neue Jobs entstehen.

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Der Ausbau des Werks in Wien ist die größte je getätigte Einzelinvestition des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim.

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Die Pharmaindustrie und die Krankenkassen forcieren ge-meinsam Präventionsprojekte für Kinder: Über die Mittel aus dem ausgelaufenen Rahmen-Pharma-vertrag (RPV) 2015 werden 13 Pro-jekte mit 1,5 Mio. € gefördert. Mit dem heuer neu in Kraft getretenen neuen RPV 2018 werden die ge-meinsamen Gesundheitsziele für weitere drei Jahre verlängert und das gesamte Fördervolumen mit 6,4 Mio. € festgesetzt.

Diese Weiterführung ist für den neuen Präsidenten der Pharmig, Martin Munte, ein wichtiges Zei-chen für ein wirkungsvolles Mit-einander. „Pharmawirtschaft und Sozialversicherung sorgen ge-meinsam dafür, dass Kinder und

Jugendliche unmittelbar von Maß-nahmen im Gesundheitswesen pro-fitieren und die Möglichkeit haben, zu gesunden Erwachsenen zu wer-

den.“ Die Projekte widmen sich un-ter anderem der Bewältigung von häuslicher Gewalt und psychosozi-alen, familiären Krisen oder unter-

stützen Kinder mit Epilepsie oder Seltenen Erkrankungen. „Die Pro-jekte verdeutlichen, dass es für be-lastete Kinder und Jugendliche vie-le Ansatzpunkte zur Stärkung von Gesundheit gibt. Ziel ist es, jenen Kindern und Jugendlichen, die tag-täglich mit gesundheitlichen, aber auch sozialen Beeinträchtigungen konfrontiert sind, einen gerechten Zugang und somit die Chance zur Verbesserung ihrer Gesundheit zu sichern“, erklärt Ulrike Rabmer-Koller, Vorsitzende des Hauptver-bands der österreichischen Sozial-versicherungsträger.

Stärkung für StandortDas Gremium Gesundheitsziele ist ein zwischen Pharmawirtschaft und Hauptverband paritätisch be-setztes Gremium. Es entscheidet über die Auswahl und Abwick-lung von Maßnahmen im Rahmen gemeinsamer Gesundheitsziele und die Freigabe der damit ver-bundenen finanziellen Mittel. Im Rahmen-Pharmavertrag leistet die Pharmawirtschaft bis 2018 einen Beitrag in Höhe von bis zu 285 Mio. € an pauschalen Rabatten für die Krankenkassen.

mehr Geld für präventionDie Pharmawirtschaft und die Krankenkassen investieren gemeinsam in Projekte zur Gesundheitsförderung von Kindern.

Pharmig-Präsident Martin Munte: „Sorgen gemeinsam für mehr Prävention.“

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Bilanz i

Pfizer übertrifft die ErwartungenNEW YORK. Ein starkes Ge-schäft mit Medikamenten gegen Krebs sowie der Kauf des Rivalen Hospira zahlen sich für Pfizer aus: Nach einem deutlichen Umsatz- und Ge-winnanstieg im ersten Quartal erhöhte der US-Pharmakon-zern seine Jahresziele. Von Jänner bis März kletterte der Nettogewinn um 27% auf 3,02 Mrd. USD. Pfizer setzte gut 13 Mrd. USD um, ein Zuwachs von einem Fünftel binnen Jahres-frist; Analysten hatten weniger erwartet, das beflügelte die Pfizer-Aktie.

Bilanz ii

Fresenius legt kräftig zuBAD HOMBURG. Der Medi-zinkonzern Fresenius hat zum Jahresanfang dank Zuwächsen im Flüssigmedizin-Geschäft erneut kräftig zugelegt. Auch die Dialyse-Tochter FMC so-wie der Klinikbetreiber Helios trugen zum Wachstum bei. Vor zehn Jahren hatten die Bad Homburger im Gesamtjahr noch weniger verdient als jetzt in den ersten drei Monaten; in diesem Zeitraum wuchs der Umsatz um sieben Prozent auf 6,9 Mrd. €, wie die im DAX gelistete Gesellschaft mitteilte. Der um Sondereinflüsse berei-nigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 13% auf 959 Mio. €. Für 2016 nimmt sich Fresenius weiterhin vor, den Umsatz währungsbereinigt um sechs bis acht Prozent zu steigern. Zu Fresenius gehört auch mehrheitlich der in Wien sitzende Gesundheitsdienst-leister und Wellness-Riese Vamed.

Bilanz iii

MSD steigert Gewinn deutlichNEW YORK. Die Geschäfte des US-Pharmakonzerns Merck & Co (in Europa bekannt als MSD) sind zum Jahresstart besser gelaufen. So setzte der Konzern im ersten Quartal im Jahresvergleich mehr mit sei-nem Verkaufsschlager – dem Diabetes-Mittel Januvia – um. Gut lief auch der Absatz mit dem Krebsmittel Keytruda. Doch der starke US-Dollar machte Merck weiter zu schaf-fen, wie das Unternehmen aus dem US-Bundesstaat New Jer-sey mitteilte. Insgesamt sank der Umsatz im Jahresvergleich um ein Prozent auf 9,3 Mrd. USD (8,08 Mrd. €). Der Gewinn schnellte aber um 18% auf gut 1,1 Mrd. USD (956,11 Mio. €) hoch; hier profitierte Merck auch von gesunkenen Kosten. Analysten hatten weniger erwartet und gaben sich über-rascht.

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industrial technology

Interoperabilität Wie die Roboter (verstärkt) ins Netz müssen 42

Weltkonjunktur Analyse der Bank Austria-Exper-tin Monika Rosen 43

Tschechien Ein Nach-barland auf bestem Nano-technologie-Weg (Bild) 46

Lichtsysteme Zizala expandiert weiter – mit neuen Chefs 47

INDUSTRIEGASE

Messer Austria: FührungswechselGUMPOLDSKIRCHEN. Matthi as L. Kuhn (55) hat die Geschäfts führung der Messer Austria GmbH übernommen und folgt damit Wolfgang Pöschl nach.

Kuhn bringt drei Jahrzehnte Erfahrung im Industriegase­geschäft mit und war zuletzt bei Air Products tätig. Der neue Messer Austria­GF will den erfolgreichen Weg konsequent weitergehen: „Meines Erach­tens ist es wichtig, sich weiter verstärkt dem österreichischen Markt zu widmen und die ent­sprechenden Wachstumspo­tenziale auszuschöpfen.“ (red)

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Endlich Aufbruchsstimmung in der heimischen IndustrieIm Musterland Oberösterreich ortet man „erfreuliche Perspektiven“, die Steirer sind ebenso optimistisch – und auch die Tiroler. 44

Schwingungsschützer Getzner Werkstoffe wächst um 11%.

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kes, leistungsfähiges Netzwerk als Backbone werden intelligente End-geräte am Arbeitsplatz sich nicht durchsetzen, weil sie zu schnell an Kapazitätsgrenzen stoßen würden.

Wie können nun aber Unterneh-men, die herkömmliche IT-Umge-bungen betreiben, diese moderne Automatisierung erfolgreich nut-zen und integrieren? Können ihre Netzwerke jemals die reibungslose Interoperabilität, große Bandbrei-te und permanente Verfügbarkeit sicherstellen, die für die Bewälti-gung konstanter Datenströme er-forderlich sind? Die Antwort heißt ‚Ja‘ – denn neue Entwicklungen der Netzwerktechnologie versetzen Unternehmen in die Lage, eine ge-eignete Infrastruktur aufzubauen, die den Einsatz von Robotern un-terstützt.

Mehr als „nur“ ein SwitchEine ausreichende Bandbreite muss verfügbar sein, damit zeit-kritische Aufgaben mit geringer Fehlertoleranz nicht unterbrochen werden; hier zeigt das Netzwerk, was in ihm steckt. Application Fluent Networks, die auf robusten Switches basieren und auch großen Anforderungen an Bandbreite und Konnektivität gerecht werden, sind am besten geeignet, die Automati-sierung optimal zu unterstützen.

Die jüngste Generation von SDN-fähigen Switches für Application Fluent Networks bietet Funktionen wie integrierte Netzwerkanalysen und Deep Packet Inspection. Diese Switches erkennen die Applikati-onen und Endgeräte im Netzwerk und ermöglichen es durch entspre-chende Datenpriorisierung den smarten Maschinen und Robotern, ungehindert von Flaschenhälsen zu funktionieren.

Gastkommentar ••• Von Christian Doleschal

WIEN. Kürzlich beschrieb ein Arti-kel in der MIT Technology Review das Wachstum bei Robotik, Auto-matisierung und Künstlicher In-telligenz, die 2016 unweigerlich kommen, nachdem das vergange-ne Jahr Fortschritte im smarten Lernen gebracht hatte, welche es Robotern nun ermöglichen, sich an ungewohnte Situationen und Auf-gaben anzupassen.

Moderne Roboter und andere intelligente Maschinen werden Teil des schnell wachsenden In-ternet of Things, an das bis 2020 voraussichtlich 25 Mrd. Endgeräte angeschlossen sein werden. In der Fertigung, in der sie filigrane und präzise Aufgaben erfolgreicher ausführen als Menschen, werden Roboter bereits seit mehr als ei-nem Jahrzehnt mit großem Nut-zen eingesetzt. Neuerungen wie „Deep Learning“, Drohnen für die Auslieferung und der allgegenwär-tige Informationsaustausch zwi-schen Maschinen unterstützen die schnelle Verbreitung der Robotik.

Tutoren und „Kollegen“Auch im Gesundheitswesen werden Robotik-Services bereits praktisch genutzt, zum Beispiel für die au-tomatisierte Medikamentenver-teilung oder als Roboter-Karren, die über einen WLAN-Sensor den Fahrstuhl rufen und sich damit so-

gar auf mehreren Etagen bewegen können.

Im Hotel- und Gastgewerbe ist man ebenfalls sehr daran inter-essiert, Tätigkeiten an Roboter zu delegieren. Und im Bildungssektor sind Roboter erfolgreich als Tu-toren, Werkzeuge oder „Kollegen” beim Lernen behilflich, insbeson-dere bei Sprachen, Naturwissen-schaften und Technik.

Nutzen und Risiken abwägenBei der breiten Einführung von Robotern und smarten Geräten, die von Maschine zu Maschine kommunizieren, ist aber auch Vor-sicht geboten. Wenn immer mehr Roboter solche wichtigen Servi-ces liefern, wird es einen enor-men Bedarf an hoher Bandbreite und bedarfsabhängig priorisier-ter Konnektivität geben. Werden die bestehenden IT-Systeme in der Lage sein, diese Anforderun-gen abzu decken? Ohne ein star-

Heiße UmgebungenEs gibt Switches für den industri-ellen Einsatz, die rund um die Uhr an der Peripherie des Netzwerks betrieben werden können. Sie funk-tionieren auch unter schwierigen Umgebungsbedingungen wie ho-hen Temperaturen, Staub und Luft-feuchtigkeit und werden in vielen Arbeitsumgebungen gebraucht, in denen Roboter zum Einsatz kom-men sollen, beispielsweise in Off-shore-Windparks oder in Tunnel-Infrastrukturen.

Wenn ein Switch hier nicht ro-bust genug ist und deshalb oft ausfällt oder gar kaputtgeht, wird womöglich Automatisierungstech-nik im Wert von Millionen Euro nutzlos.

Die digitalen HerausforderungenEs gibt aber nicht „nur“ physische Herausforderungen, sondern auch digitale. Durch den Einsatz der Intelligent-Fabric-Technologie kön-nen sich Unternehmensnetzwerke dynamisch an die Anforderungen virtualisierter Workloads anpas-sen und das Netzwerkmanagement durch umfassende Automatisie-rung vereinfachen.

Die Strategie der Application Fluent Networks, auf der Netzwer-ke mit Intelligent Fabric basieren, bietet die Flexibilität, die unbe-dingt notwendig ist, um Roboter in ein Netzwerk beliebiger Größe zu integrieren und Daten und Applika-tionen rund um die Uhr so zu prio-risieren, dass jederzeit der richtige Service zur richtigen Zeit am richti-gen Ort bereitgestellt wird.

Künftig alles in der Cloud?Neue Entwicklungen im Cloud-Computing wie die cloudbasierte Verarbeitung von komplexen Da-

ten bei der Sprach- und Gesichts-erkennung zeigen in Tests bereits vielversprechende Ergebnisse und werden künftig dazu beitragen, die Vorteile von konvergenten Infra-strukturen auch für die Robotik zu nutzen.

Voraussetzung für die praktische Nutzung dieser modernen Techno-logien sind jedoch Netzwerke mit hohen Datenübertragungsraten und besserer Interoperabilität. Im Rahmen des cloudbasierten, bedarfsorientierten Computings können Roboter schrittweise und damit kosteneffizient eingeführt werden.

Im Laufe des Jahres 2016 soll-ten wir aufmerksam beobachten, wie sich die Netzwerk- und Cloud-Technologien und die Robotik wei-terentwickeln. Smarte Maschinen werden nicht optimal funktionie-ren, wenn sie auf „dumme“ Netz-werke angewiesen sind.

Unternehmen brauchen eine in-telligente, automatisierte Netz-werkpriorisierung auf allen Ebe-nen, damit die richtigen Daten ohne Unterbrechung zum richtigen Ort weitergeleitet werden.

Die Roboter müssen ins Netz!Welche Auswirkungen der breite Einsatz von Robotern und automatisierten Einheiten auf wichtige Branchen wie Gesundheit, Bildung und Hotellerie und deren Netzwerke haben wird.

Christian Doleschal ist Managing Director der ALE Austria GmbH, der österreichi-schen Nieder-lassung von ALE International, die am 1.7.2015 die Geschäftstätigkeit aufgenommen hat. ALE ist aus dem Bereich von Alcatel-Lucent hervorgegangen, den der chine-sische Investor Huaxin im Oktober 2014 gekauft hat.

Kurzprofil Alcatel-Lucent Enterprise ist mit mehr als 2.700 Mitarbeitern in rund 100 Ländern tätig. Der Fir-mensitz befindet sich in der Nähe von Paris. Das ALE-Team aus technischen Spe-zialisten, Service-fachleuten und 2.900 Partnern betreut weltweit rund 830.000 Kunden.

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Smarte Maschinen können nicht optimal funktionieren, wenn die Netzwerke dafür nicht ausgelegt sind.

42 INTERNET OF THINGS Freitag, 13. Mai 2016

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medianet.at Freitag, 13. Mai 2016 konjunkturbarometer 43

••• Von Monika Rosen

Europa � ▲

Im ersten Quartal ist die Wirt-schaft in der Eurozone um 0,6 Pro-zent gegenüber dem Vorquartal ge-wachsen. Die Arbeitslosigkeit fiel auf 10,2 Prozent, was den tiefsten Stand seit August 2011 darstellt.

USA �Die US-Konjunktur legte im 1. Quartal um 0,5 Prozent im Ver-gleich zum 4. Quartal 2015 zu; aus-gelassen hat dabei vor allem der Exportsektor, der mit dem starken US-Dollar zu kämpfen hat.

Japan �In Japan ist die Angst vor einer De-flation zurückgekehrt. Ende April verkündete die japanische Regie-rung einen Preisrückgang im März von 0,3 Prozent. Damit sind die Preise im Land so stark gesunken wie schon seit drei Jahren nicht mehr.

China �Die Stimmung der chinesischen Produzenten ist im April weiter ge-sunken. Eine schwache Auslands-nachfrage sowie der Abbau von Überkapazitäten sorgen für eine Wachstumsverlangsamung der chinesischen Industrie.

Indien � ▲

In Indien wird nach wie vor ein ro-bustes Wachstum für das heurige Jahr erwartet. Das Land profitiert dabei insbesondere von dem güns-tigen Ölpreis, da ein Großteil des Bedarfs über Importe gedeckt wird.

Lateinamerika �Brasiliens Wirtschaft bleibt unter Druck. Die Inflation ist nach wie vor ungebremst, und auch die Ar-beitslosigkeit verharrt auf einem Rekordhoch.

Dennoch wurde zuletzt die Wachstums-Prognose für 2017

leicht angehoben, in der Hoffnung, dass unter Dilma Rousseffs Nach-folgern marktfreundlichere Wirt-schaftsmaßnahmen implementiert werden.

(Wieder-)belebung der ÖkonomieIn Europa ist die Beschäftigungssituation so gut wie seit fast fünf Jahren nicht, Indien profitiert besonders vom günstigen Ölpreis – und in Brasilien hofft man auf Rousseffs Nachfolger.

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Österreich-spezial

Konjunktur nimmt leicht an Fahrt aufDie leichte Entspannung ist sowohl auf eine bessere Stimmung unter den Konsumenten als auch in der Industrie zurückzuführen. Für das erste Quartal 2016 ist eine leichte Belebung des österreichischen Wirtschaftswachstums zu erwarten, die sich vor allem auf die positivere Inlandsnachfrage stützt. Außerdem deutet der leicht gestiegene Auslastungsgrad der heimischen Indust-rie auf eine zaghafte Aufwärtsbewegung der Investitions tätigkeit hin.Im ersten Quartal wuchs die heimi-sche Wirtschaft um 0,4%, und auch im weiteren Jahresverlauf sollte der leichte Trend nach oben anhalten. Der private Konsum sollte die heimische Wirtschaft dabei in den Folgequartalen in Schwung halten, wobei dies maßgeblich von der Tarif reform der Lohn- und Einkommens-steuer angetrieben wird. Für das Ge-samtjahr 2016 ist ein Wirtschaftswachs-tum von 1,5% zu erwarten. Quellen: OeNB, Wifo, UniCredit Research

unter der lupe

Brexit?! Und die Wirtschaft?Am 23. Juni stimmen die Briten darüber ab, ob das Land Mitglied in der EU bleiben soll oder nicht. Meinungsumfra-gen sehen das „Ja“- und das „Nein“- Lager in etwa gleichauf, es gibt also ein durchaus bestehendes Risiko, dass sich Großbritannien für den sogenann-ten Brexit entscheiden könnte. Unserer Meinung nach ist der Brexit zwar nicht das wahrscheinlichste Szenario, hat aber eine Eintrittswahrscheinlichkeit von rund einem Drittel.Sollte es tatsächlich zu einer derartigen Entscheidung kommen, so würde das kurzfristig Wirtschaft und Finanzmarkt in Großbritannien massiv belasten; selbst die Befürworter des Brexit teilen diese Auffassung. Mittel- bis langfristig sind die Folgen deutlich schwerer einzuschätzen, die Richtung scheint aber klar. Das britische Finanzministerium schätzt, dass ein Austritt des Landes aus der EU in den nächsten 10 bis 15 Jahren rund 6% der Wirtschaftsleistung kosten würde. Die Belastungen für Handel, Investitions-tätigkeit und Wettbewerbsfähigkeit wür den die Ersparnisse beim EU-Beitrag und die höheren Exporterlöse durch das schwächere Pfund mehr als aufwiegen. Ein Austritt Großbritanniens wäre natür-lich auch für die verbleibenden Mitglieds-länder der EU folgenreich; da das UK ein Netto-Zahler ist, würde der Topf für das EU-Budget kleiner werden.

Der Auslastungsgrad und mit ihm die Stückzahlen steigen wieder leicht.

Städte mit 30 % weniger Energieverbrauch?

Natürlich.

Als führender Produzent von energieeffizienten Lösungen hilft ABB, große Energieeinsparungen zu erzielen, ohne dabei die Leistung zu verringern. Unser Lichtmanagementsystem kann bis zu 50% Strom einsparen und unsere Gebäudeautomation bis zu 60%. Während alle von hohen Energiepreisen, Stromknappheit und Klimawandel sprechen, tut ABB etwas dagegen. Und zwar hier und heute. www.abb.com/energyefficiency

Monika Rosen ist Chefanalystin im Bank Austria Private Banking.

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Die besonders gute Nachricht vorweg: Im Industrie-Bun-desland Oberöster-re ich s ind d ie Kon junkturzahlen dank positiver Er-

wartungshaltung für das nächste halbe Jahr wieder deutlich besser, als noch vor einem Quartal ange-nommen. Bei den Ergebnissen der jüngsten Konjunkturumfrage der IV OÖ, an der sich mehr als 100 Unternehmen mit insgesamt fast 93.500 Mitarbeitern beteiligten, drehten sämtliche in die Zukunft gerichteten Indikatoren wieder in den Positivbereich.

Vor allem bei der Geschäftslage in sechs Monaten wird der wieder-gewonnene Optimismus spürbar, der Saldo aus Positiv- und Nega-tivmeldungen verbesserte sich von –22% im Vorquartal auf nunmehr +23%. „Die wieder ins Positive zu-rückgekehrte Erwartungshaltung ist auch verantwortlich für den An-stieg des Konjunkturbarometers“, erklärt dazu IV OÖ-Geschäftsfüh-rer Joachim Haindl-Grutsch. Alles in allem liefere die Konjunktur-umfrage eine durchaus erfreuliche Perspektive, allerdings relativiert Haindl-Grutsch: „Seit vier Jahren geht es auf und ab in einer relativ schmalen Bandbreite, jetzt sind wir wieder im oberen Bereich an-gelangt. Ein kräftiger Aufschwung

ist aber weiterhin nicht in Sicht!“So meldeten – gewichtet nach

den Mitarbeiterzahlen – 36% der an der Konjunkturerhebung teil-nehmenden Unternehmen eine gute und nur 4% (!) eine schlechte Geschäftslage. Der Saldo aus Po-sitiv- und Negativmeldungen liegt damit (aufgrund von Rundungsdif-ferenzen) bei +33% und um sechs Prozentpunkte unter dem Vorquar-tal (+39%). Bei der derzeitigen Er-

tragssituation reduzierte sich der Saldo von zuvor +12 auf +9%, beim Auftragsbestand und bei den Aus-landsaufträgen stieg dieser hinge-gen von jeweils +28% im 4. Quartal 2015 auf nunmehr +40 bzw. +37%.

Gute ZukunftswerteBei den Zukunftsindikatoren dreh-ten sämtliche Minuswerte wieder ins Positive. So schätzen nun 26% der Firmen ihre Geschäftslage in

einem halben Jahr gut ein, nur 3% glauben an eine Verschlechterung; der Saldo erholte sich damit von –22 auf nun +23%.

Bei der Ertragssituation in sechs Monaten drehte er von –27 auf +18%, bei der Produktionstätigkeit in drei Monaten kehrte der Saldo von –13 auf +25%, bei der Auslas-tung der Produktionskapazitäten in drei Monaten von –11 auf +8% und bei den Verkaufspreisen in drei

Monaten von –29 auf nun ebenfalls +8% und damit über die Nulllinie zurück. „Der zarte Optimismus findet sich besonders in Unterneh-men, die den oberösterreichischen Stärkefeldern Maschinenbau/ Metallwaren und Fahrzeugin-dustrie angehören“, analysiert Haindl-Grutsch. „Wenn sich in den Kernbranchen die Einschätzung verbessert, wirkt sich das auf das gesamte Land aus.“

Druck am ArbeitsmarktEinzig beim Beschäftigtenstand in drei Monaten bleibt der Saldo ge-genüber dem Vorquartal mit +7% unverändert. Weder der länger-fristige Trend, noch die jüngeren Umfrageergebnisse lassen darauf schließen, dass es zu einer spür-baren Erhöhung der Industrie-beschäftigung und damit in wei-terer Folge zu einem Rückgang der Arbeitslosenzahlen kommen wird. Haindl-Grutsch: „Der nun vorhan-dene Optimismus und die erwar-tete Steigerung der Produktions-tätigkeit reichen nicht aus, um den Mitarbeiterstand in den Betrieben zu erhöhen und damit zu einer Ent-spannung am Arbeitsmarkt beizu-tragen.“

Oberösterreichs Arbeitsmarkt werde noch stärker unter Druck kommen. „Mit einem Rückgang der Arbeitslosenrate um satte 40% war Oberösterreich 1993 bis 2008 der

44 INDUSTRIEKLIMA Freitag, 13. Mai 2016

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••• Von Paul Christian Jezek

Industriekonjunktur springt wieder anDie steirische Industrie ist von Optimismus geprägt, auch die Oberösterreicher lassen sich „erfreuliche Perspektiven“ entlocken.

Wie die nö. Industrie ihr Business beurteilt

Quartal Saldo günstig gleichbleibend ungünstig

03/16 +10 13 85 3

12/15 0 10 79 10

09/15 −19 9 63 28

12/09 −24 7 62 31Quelle: IV NÖ

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Musterschüler in Österreich. In der letzten Legislaturperiode konnte diese Dynamik nicht aufrechterhal-ten werden“, erklärt der IV OÖ-Ge-schäftsführer. Oberösterreich fällt seither in der Arbeitslosenstatistik zurück, neue Benchmark ist Vor-arlberg, wo die Arbeitslosenquote trotz Krise um 16% gesunken ist. „In unserem Bundesland gibt es mittlerweile rund 43.000 Arbeits-lose, aber auch mehr als 10.000 of-fene Stellen – beide müssen besser zueinander gebracht werden.“

Optimistische Grüne MarkIn der Steiermark hat die aktuelle Konjunkturumfrage mit 58 teilneh-menden Betrieben mit 37.400 Mit-arbeitern einen optimistischeren Trend als zuletzt gezeigt; in den kommenden Wochen rechnen die Unternehmen mit einer Aufhellung des Geschäftsklimas.

Aktuell wird in einer stark zu-nehmenden Zahl von Unternehmen von einer Tätigkeitssteigerung

ausgegangen, die Indizes der ge-planten Produktionstätigkeit und des Beschäftigtenstandes in den Monaten April bis Juni legen spür-bar zu: Produktion um 14 Punkte von +3 auf +17, Beschäftigung um 19 Punkte von 0 auf +19 (24% der Unternehmen geben an, Mitarbei-ter einzustellen, 5% rechnen mit sinkenden Personalzahlen).

„Der positive Trend bei der In-dustriebeschäftigung war bereits im letzten Quartal spürbar“, sagt der Präsident der IV Steiermark, Jochen Pildner-Steinburg. „Im Herbst lag der Index noch bei –20, im Winter bei Null, nun sind wir bei +19 angekommen.“ In der Grü-nen Mark vermerkt auch das AMS eine steigende Zahl offener Stellen aus dem Bereich der Produktion.

Einen weiteren Hintergrund der positiveren Prognose liefert die Entwicklung der Ertragssituation; die Ursachen dafür liegen im nied-rigen und damit exportfördernden Euro-Kurs und den günstigen Ener-giekosten – und natürlich spielen hier die enormen Anstrengungen der Betriebe eine wichtige Rolle, ihre Kostensituation zu verbessern.

Gerade die Energiekosten zeigen aber auch, dass der Optimismus hinsichtlich der Ertragssituation nicht für alle Branchen gilt, meint Pildner-Steinburg: „In der Steier-mark gibt es einige Unternehmun-gen, die im Ausrüstungsgeschäft rund um das Thema Öl und Ener-gie tätig sind. Sie leiden unter dem einbrechenden Markt entspre-chend und stehen vor massiven Herausforderungen.“ Weiters wird seitens der IV darauf hingewiesen, dass bereits bei vielen steirischen Unternehmen die Auslandstöch-ter den Großteil zu einer positiven Konjunktur-Erwartung beitragen.

Kritik an der Politik„Aufgabe der Politik wäre es, die Unternehmen bestmöglich zu un-terstützen“, meint Pildner-Stein-burg. „Mit der aktuellen Flut an Auflagen, Berichtspflichten und Hürden – verbunden mit einem Generalverdacht, unter den Unter-nehmer und Unternehmen gestellt werden (Stichwort Lohn- und Sozi-aldumping) –, tut man aber genau das Gegenteil. Es muss klar fest-gehalten werden: Die Zuversicht

der Unternehmen kommt nicht aufgrund, sondern trotz der aktu-ellen, politisch zu verantwortenden Standort-Rahmenbedingungen.“

Etwas weiter nördlich sieht man das genau so: „Die Politik nimmt sich um die Themen zur Verbesse-rung des Standorts und der Wett-

bewerbsfähigkeit nicht an und so sehen auch die Unternehmen kei-ne Verbesserungen bei ihrer der-zeitigen Situation“, kommentiert IVNÖ-Präsident Thomas Salzer die jüngsten Ergebnisse „seiner“ Kon-junkturumfrage. 29 Unternehmer mit insgesamt 10.368 Beschäftig-ten aus Niederösterreich haben daran teilgenommen.

NÖ kann nicht mithaltenAuf Österreich-Ebene ist das Kon-junkturbarometer aktuell von 21,9 auf 25,7 Punkte gestiegen, was in erster Linie auf sich aufhellende Geschäftserwartungen zurück-zuführen ist. In Niederösterreich fallen die Prognosen durchaus verhaltener aus – dort ist der Mit-telwert aus der Beurteilung der gegenwärtigen und zukünftigen Geschäftsentwicklung seit dem vierten Quartal 2015 von 17,7 auf 17,5 Prozentpunkte gesunken.

Die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage weist in NÖ einen Saldo von 25 Prozentpunkten aus

– das bedeutet zwar, dass es „auf dem weiten Land“ unterm Strich mehr Unternehmen gibt, die ihre aktuelle Geschäftslage positiv be-urteilen. Im vierten Quartal 2015 ist dieser Saldo mit 35 Prozent-punkten jedoch noch deutlich bes-ser ausgefallen.

Gestiegen ist im Vergleich dazu die Einschätzung der derzeitigen Ertragssituation – und zwar von vier auf 15 Prozentpunkte beim Saldo. „Der Großteil der Unterneh-men, nämlich 75%, geht jedoch von gleichbleibenden Erträgen aus“, er-klärt dazu IVNÖ-Geschäftsführerin Michaela Roither. „Und hier befin-den wir uns seit Längerem auf ei-nem bescheidenen Niveau.“

Der Saldo des Kriteriums Be-schäftigtenstand in drei Monaten stieg von –36 im vierten Quartal 2015 auf +1 im ersten Quartal 2016 und ist damit wieder im leicht posi tiven Bereich. „Dieser Ausblick ist zwar nicht mehr ganz so düster wie im Quartal davor, aber von ei-nem Lichtblick sind wir trotzdem noch weit entfernt“, erklärt Roither. „Während 19% der befragten Un-ternehmen mit einem steigenden Beschäftigtenstand rechnen, gaben auch 18% an, dass Jobs abgebaut werden müssen. 63% rechnen mit einem gleichbleibenden Beschäf-tigtenstand – und das ist in Zeiten von Rekordarbeitslosigkeit auch kein gutes Zeichen.“

Impulse für ArbeitsplätzeFür heuer rechnet das AMS Nie-derösterreich mit einer landeswei-ten Arbeitslosenquote von 9,2% – und bis 2020 soll dieser Wert laut jüngsten Studien der Synthesis Forschung GmbH in Niederöster-reich auf 10,9% steigen, bundesweit sogar auf 11,9%. IVNÖ-Präsident Thomas Salzer sieht daher drin-genden Handlungsbedarf: „Ange-sichts dieses schwierigen konjunk-turellen Umfelds und der negativen Prognosen brauchen die Betriebe Impulse, um Arbeitsplätze auch in Zukunft schaffen und absichern zu können – etwa durch flexiblere Ar-beitszeitgestaltungsmöglichkeiten und eine längst überfällige Lohn-nebenkostensenkung.“

Wenigstens habe sich der Sal-do beim aktuellen Auftragsstand im Vergleich zum vierten Quartal 2015 von 42 auf 43 Prozentpunkte leicht verbessert. Gleiches gilt für die aktuellen Auslandsaufträge; hier stieg der Saldo von 31 auf 40 Prozentpunkte und liegt damit et-was über dem Bundesschnitt von 38. Roither: „Das ist auf die hohe Exporttätigkeit unserer Industrie-betriebe zurückzuführen – immer-hin beträgt die durchschnittliche Exportquote in der niederösterrei-chischen Industrie 40,8%.“

Geringfügige Verbesserungen gibt es in Niederösterreich auch beim Ausblick. So stieg der Saldo bei der Geschäftslage in sechs Mo-naten von null auf zehn Prozent-punkte (siehe Grafik links!). Einen weiteren Lichtblick gibt es bei der Einschätzung der Produktionstä-tigkeit in drei Monaten; diese stieg von einem Negativsaldo von –15 am Ende des Vorjahres auf einen Saldo von 10 Prozentpunkten. Roither: „Damit überwiegt nun wieder die Anzahl jener Unternehmen, die mit einer Steigerung in den nächsten drei Monaten rechnen.“

Freitag, 13. Mai 2016 INDUSTRIEKLIMA 45

Top in OÖ Die voestalpine ist einer der führenden Partner der europäischen Automobil- und Hausgeräte- so-wie der globalen Öl- und Gasindus-trie und darüber hinaus Weltmarkt-führer in der Wei-chentechnologie, im Spezialschie-nenbereich und bei Werkzeugstahl und Spezialpro-filen.

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Top in der Stmk. Der Hauptsitz von Andritz mit weltweit rund 24.500Mitarbei-tern befindet sich in Graz, wobei der börsennotierte Technologiekon-zern mehr als 250 Standorte weltweit betreibt, um globale Techno-logie- und Kos-tenführerschaft zu erreichen.

24.500

Wie die nö. Industrie ihr Business beurteilt

Quartal Saldo günstig gleichbleibend ungünstig

03/16 +10 13 85 3

12/15 0 10 79 10

09/15 −19 9 63 28

12/09 −24 7 62 31Quelle: IV NÖ

Es verdichten sich die Vorzeichen, dass die Industrie weiterhin ihre wichtige Rolle als zentra­ler und stabiler Arbeit­geber der Steiermark wahrnehmen kann.“

Jochen Pildner-Steinburg Präsident IV Steiermark

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medianet.at46 INTERNATIONAL Freitag, 13. Mai 2016

••• Von Paul Christian Jezek

ZÜRICH/WIEN. ABB liefert 40 Spezialtransformatoren für Wind-kraftanlagen in einem Offshore-Windpark in der Irischen See. Die Windturbinen von MHI Ves-tas Offshore Wind erreichen mit 195 m zwei Drittel der Höhe des Eiffelturms und bringen 1.000 t auf die Waage – fast doppelt so viel wie ein voll beladener Airbus A380.

Die 80 m langen Rotorblätter überstreichen eine Fläche von der Größe von drei Fußballfeldern und können bis zu acht Megawatt Leistung erzeugen – das macht die Turbinen zu den leistungsstärksten Windkraftanlagen der Welt.

Strom unter WasserABB und Aker Solutions haben ei-ne Kooperation vereinbart, um ihre Stärken im Bereich der Technolo-gien für die Unterwasserstromver-sorgung und Automatisierung zu

bündeln. „Ziel ist die Entwicklung von Lösungen zur Verbesserung der Öl- und Gasproduktion für die weltweite Energieindustrie“, sagt Peter Terwiesch, Leiter der Division Prozessautomation von ABB.

Die beiden Unternehmen wollen effektivere Lösungen für die Öl- und Gasproduktion bereitstellen, indem sie die Stromversorgung und Steuerung von Produktionsausrüs-tung auf dem Meeresgrund durch Anwendungen an Land oder auf Plattformen verbessern. Das soll die Kosten senken und die wirt-schaftliche Öl- und Gasförderung in Feldern ermöglichen, die von bestehenden Infrastrukturen weit entfernt liegen. Die Kooperation ist das Ergebnis mehrjähriger gemein-samer Arbeit, die Schlüsselprojekte wie die Lieferung des weltweit ers-ten Unterwasser-Verdichtungssys-tems für das Offshore-Feld Åsgard umfasst, das Statoil vor der norwe-gischen Küste betreibt.

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Die Handelsabteilung der Tschechischen Botschaft veran-staltete kürzlich eine „Nano-Leis-tungsschau“. 2004 wurde in Tsche-chien die Nanospider-Technologie für die industrielle Herstellung von Nanofasern patentiert; das Land zeichnet für eine ganze Reihe von „Nanopatenten“ verantwort-lich und ist einer der global bedeu-tendsten Inkubatoren für Nano-technologie.

„Zurzeit gibt es bei uns neben Forschungszentren etwa 30 Un-ternehmen wie z.B. HE3DA, die Nano technologien einsetzen“, sag-te Martina Tauberova, Leiterin der

Wirtschafts- und Handelsabteilung der Tschechischen Botschaft Wien.

Kooperationen erwünschtWichtige Anwendungsgebiete sind Textil- und Bekleidungsindustrie, Medizin, Pharmazie, Kosmetik, Oberflächenbehandlung von Mate-rialien und spezielle antibakterielle Anstriche, Umwelttechnik (insbe-sondere Wasser- und Luftreini-gung), Energiewirtschaft (Speiche-rung Erneuerbarer Energien) sowie bereits auch Anwendungen in der Konsumgüterindustrie. Tauberova: „Wir wollen die tschechische Nano-industrie pushen und eine Zusam-menarbeit mit österreichischen Firmen anregen.“

ABB auf ErfolgskursNeue Unterwasserlösungen für Öl & Gas und Spezialtransformatoren für die weltweit leistungsstärksten Windkraftanlagen.

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Tschechien auf bestem Nano-WegSpannende Leistungsschau von Nanotechno­logie­Unternehmen aus dem Nachbarland.

Bessere Öl­ und Gasgewinnung aus Unterwasserfeldern wird angestrebt.

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medianet.at Freitag, 13. Mai 2016 INTERNATIONAL 47

••• Von Paul Christian Jezek

WIESELBURG. Die Zizala Licht-systeme GmbH hat sich als einer der weltweit führenden Anbieter innovativer Lichtsysteme für die Automobilindustrie etabliert. Mit acht Standorten in Europa, China, USA, Indien und Mexiko und der-zeit rund 6.500 Mitarbeitern konn-te das österreichische Hightech-Unternehmen den Umsatz seit 2010 beinahe verdreifachen und sich mit seiner Spitzentechnologie bei Kunden wie Audi, BMW, Daimler, GM, Porsche oder Volvo erfolgreich positionieren.

Oliver Schubert, der am 1.5. die Nachfolge von Hubert Schuhleitner als CEO angetreten hat, will die-sen Wachstumskurs auch in den nächsten Jahren fortsetzen. „Ich werde unser Erfolgsrezept der ver-gangenen Jahre beibehalten. Un-ser Produktions- und Forschungs-schwerpunkt wird auch in Zukunft bei der Premium-Frontbeleuchtung von Kraftfahrzeugen und innovati-ven LED-Elektronikmodulen liegen. Wir sind so erfolgreich, weil wir immer schon neue Technologien für die Fahrzeuggenerationen der Zukunft entwickelt haben; darauf setzen wir auch in den nächsten Jahren.“

Global präsentMit der Ernennung von Schubert zum neuen CEO ist die Reorganisa-tion der Firma abgeschlossen, die 2015 begonnen wurde.

Das rasante Wachstum und die internationale Präsenz haben auch eine Neustrukturierung der Un-ternehmensführung notwendig gemacht, sagt Schubert. So seien bereits ab Anfang 2015 – neben der Einrichtung von zwei Holdingge-

sellschaften – die Standorte in Eu-ropa, China, USA und Mexiko in der Eigenverantwortung gestärkt und eine zusätzliche Führungsebene am jeweiligen Standort eingeführt worden. Seither wurden sukzessive ergebnisverantwortliche Standort-Geschäftsführer eingesetzt.

Nun wurde die Reorganisation des Unternehmens auch auf Grup-penebene abgeschlossen: Die Füh-rungsspitze der Zizala Lichtsyste-me GmbH besteht in Zukunft aus dem neuen CEO Oliver Schubert, dem CFO Thomas Eberl und dem CTO Jürgen Antonitsch.

Weiter wachsen mit neuen ChefsDie Zizala Lichtsysteme GmbH installiert eine neue Führungsstruktur mit stärkerer Eigenverantwortung der acht internationalen Standorte.

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Oliver Schubert ist seit Anfang Mai neuer CEO der Zizala Lichtsysteme GmbH.

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Getzner schwingt zu neuen HöhenBÜRS. Der Schwingungs- und Erschütterungsschutz-Experte Getzner blickt auf ein positives Geschäftsjahr zurück: Mit einem Gesamtumsatz von 77,9 Mio. € – gut 11% mehr als im Vorjahr – setzt das Unternehmen seinen Wachstumskurs fort.

In Brasilien und China statte-ten die Fachleute von Getzner u.a. Teststrecken für Schwerlastbahn-transporte mit elastischen Mate-rialien aus, und in Ecuador ins-tallierten sie einen Schwingungs-schutz für eine Straßenbahnlinie der historischen Altstadt von Cuenca, die Teil des UNESCO- Weltkulturerbes ist. „Vor Kurzem haben wir den Schwingungsschutz für eine Bahnstrecke entlang der Weston GO Station in Ontario (Kanada) erfolgreich umgesetzt“, berichtet Geschäftsführer Jürgen Rainalter. (pj)

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Stand: 25.02.2016

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