medianet 2204

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medianet.at WIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR MARKETING & SALES Das große Ranking der Mediaagenturen Die focus.Xpert.awards 2016 für die Medialeistung des Jahres 2015 gehen an MediaCom, media.at und IPG Mediabrands. v.l.: Petra Hauser (media.at, Platz 2), Joachim Feher (MediaCom, Platz 1), Tina Plötzeneder und Patrick Stepanian (IPG Mediabrands, Platz 3). © Dodge and Burn; medianet; panthermedia.net/ajafoto / Montage: B. Schmid Bewirb Dich jetzt bei Österreichs führender B2B-Agentur. [email protected] Jahresbruttogehalt zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00 ART DIRECTOR (Vollzeit, Festanstellung) P.b.b. 02Z03s0468 T ••• „medianet“ Verlag AG, Brehmstraße 10/4, 1110 Wien ••• Retouren an Postfach 100, 1350 Wien 16. Jahrgang No. 2032 Euro 4,– Freitag, 22. April 2016 Was auf die Ohren Fehler im Radiotest: eine ausführliche Analyse 12 Lose-lose-Situation? An TTIP scheiden sich die Geister 18 Online-Herausforderer Im Talk: Christian Pedak, CEO vom L’Amie 26 Rekordhoch Vamed- Konzern wuchs auch 2015 deutlich 34 Elektrisiert Energie aus Wasser, Wind & Co legt weltweit kräftig zu 42 Auto-Mobilität Langsam kommt jetzt Strom in die Sache 52 NEU AM MARKT „Kurier“ launcht Titel „Fitmacher“ WIEN. Wer Fragen zum Thema Sport hat, bekommt sie künf- tig auf 100 Seiten im neuen Magazin Fitmacher des Kurier beantwortet. ABSCHIED VOM MARKT Niko Alm sagt Super-Fi adieu WIEN. Nach 15 Jahren über- gibt der Gründer seine Agen- den im Management, bleibt aber Super-Fi beratend an der Seite erhalten und will künftig mehr Politiker sein. 2 Der medianet Sonderthemenplan 2016 ist hier abrufbar! (www.medianet.at) TNS Info Research Austria - mehr wissen, mehr verkaufen. Tel.: 01-526 55 84 offi[email protected] www.tns-austria.com Ist Ihre Zielgruppe always on? Wie sich Ihre Zielgruppe im Internet verhält, erfah- ren Sie in der neuen Studie TNS Connected Life 2016. Maßgeschneidertes Wissen für Ihre Marketingaktivitä- ten durch Auswahl von Pro- duktkategorie, Zielgruppe und relevanter Benchmark. meinungsraum.at findet auch für komplexe werbliche Problemstellungen rasche und innovative Lösungen in der Markt- forschung. Für uns und unsere Kunden. +43 1 512 89 000 offi[email protected] einfach näher dran. Andrea Scheiblehner, Marktforschung, Demner, Merlicek & Bergmann

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medianet - die ganze Zeitung

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medianet.atW i r t s c h a f t s z e i t u n g f ü r M a r k e t i n g & s a l e s

Das große Ranking der Mediaagenturen Die focus.Xpert.awards 2016 für die Medialeistung des Jahres 2015 gehen an MediaCom, media.at und IPG Mediabrands.

v.l.: Petra Hauser (media.at, Platz 2), Joachim Feher (MediaCom, Platz 1), Tina Plötzeneder und Patrick Stepanian (IPG Mediabrands, Platz 3).

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Bewirb Dich jetzt bei Österreichs führender B2B-Agentur. [email protected] zw. EUR 35.000,00 & 40.000,00

ART DIRECTOR (Vollzeit, Festanstellung)

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16. Jahrgang No. 2032

Euro 4,–

Freitag, 22. April 2016

Was auf die Ohren Fehler im Radiotest: eine ausführliche Analyse 12

Lose-lose-Situation? An TTIP scheiden sich die Geister 18

Online-Herausforderer Im Talk: Christian Pedak, CEO vom L’Amie 26

Rekordhoch Vamed- Konzern wuchs auch 2015 deutlich 34

Elektrisiert Energie aus Wasser, Wind & Co legt weltweit kräftig zu 42

Auto-Mobilität Langsam kommt jetzt Strom in die Sache 52

nEu AM MARkt

„Kurier“ launcht Titel „Fitmacher“WIEN. Wer Fragen zum Thema Sport hat, bekommt sie künf-tig auf 100 Seiten im neuen Magazin Fitmacher des Kurier beantwortet.

AbScHiED vOM MARkt

Niko Alm sagt Super-Fi adieuWIEN. Nach 15 Jahren über-gibt der Gründer seine Agen-den im Management, bleibt aber Super-Fi beratend an der Seite erhalten und will künftig mehr Politiker sein.

2

Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

(www.medianet.at)

TNS Info Research Austria - mehr wissen, mehr verkaufen.

Tel.: 01-526 55 84 of� [email protected]

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Ist Ihre Zielgruppe always on?

Wie sich Ihre Zielgruppe im Internet verhält, erfah-ren Sie in der neuen StudieTNS Connected Life 2016.

Maßgeschneidertes Wissen für Ihre Marketingaktivitä-ten durch Auswahl von Pro-duktkategorie, Zielgruppe und relevanter Benchmark.

meinungsraum.at findet auch für komplexe

werbliche Problemstellungen rasche und innovative Lösungen in der Markt­forschung. Für uns und unsere Kunden.

+43 1 512 89 000 [email protected]

einfach näher dran.

Andrea Scheiblehner, Marktforschung, Demner, Merlicek & Bergmann

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f o c u s . X p e r t . a w a r d s 2 0 16

r a n k i n g m e d i a a g e n t u r e n

Medialeistung des Jahres 2015

focus.Xpert.awards Mediaagenturen 2016medianet exklusiv: Das Mediaagenturen-Ranking – Zeitraum Jänner bis Dezember 2015 – nach Bruttowerbewert – und erstmals inkl. Eigenangaben aller Agenturen im Bereich Online.

••• Von Sabine Bretschneider

WIEN. Der österreichische Werbe-markt ist im Jahr 2015 um 3,3% gewachsen und lag damit – inklu-sive Direct Marketing – bei impo-santen 4,2 Mrd. € Brutto-Werbe-spendings.

Hochkompetitiver MarktMitten auf diesem hochkompetiti-ven Milliardenmarkt jonglieren die Mediaagenturen die Etats der wer-betreibenden Unternehmen: Der Druck auf sie ist hoch. Sinkende Marketingbudgets und die Verlage-rung der Werbegelder von traditio-nellen Werbeträgern hin zu Social Media, Online und Mobile in Rich-tung eines hoch effizienzgetriebe-

2 coverstory Freitag, 22. April 2016

2014 242,65 Mio. €

2014 229,89 Mio. €

2014¹ 279,00 Mio. €

2014 381,63 Mio. €

2014** 526,70 Mio. €

Werbevolumen Die 14 im focus.expert-Ranking vertretenen Mediaagenturen wickeln ein Wer-bevolumen von insgesamt fast 2,7 Mrd. € ab.

Mediacom- Marktanteil Die Nummer 1 im fX-Ranking der Mediaagenturen wickelt mit einer von Focus erho-benen Gesamt-summe von rund 526 Mio. € ein Fünftel des von Focus erhobenen Werbevolumens ab.

20%

2,7 Mrd.

3. iPg Mediabrands

266,82 Mio. €

2. media.at

381,01Mio. €

1. Mediacom

526,47* Mio. €

4. Mindshare

264,13Mio. €

5. oMd

262,73 Mio. €

* Werte 2015 inkl. Eigenangaben zu Onlinesegmenten wie Social Media, Google … , auf zwei Kommastellen gerundet (Quelle: MediaFocus Research) ** Werte 2014: klassische Billings (Quelle: extradienst 4/2015, Focus); 2015/2014 nur bedingt vergleichbar. ¹ IPG Mediabrands: Initiative + UM PanMedia; Werte 2014 wurden zur besseren Vergleichbarkeit addiert.

nen Ansatzes verlangt auch den Playern am rot-weiß-roten Markt viel ab. Sie bewegen Hunderte von Werbemillionen – und je mehr sie von dieser Manövriermasse bewe-gen, desto günstigere Konditionen können sie bei den Medien für ih-re Buchungen und damit für ihre Kunden erzielen.

MediaCom: Platz 1 seit 2007Einer der Folgeeffekte, die sich in-ternational ebenso wie am heimi-schen Markt abzeichnen: Die Zahl der relevanten Player nimmt durch zunehmende Vernetzung unterein-ander ab.

Aufseiten der Mediaagenturen haben wir in Österreich derzeit nur neun große Player, die jeweils ein Gesamtvolumen von über 100 Mio. € verwalten; sechs davon ver-fügen über Gesamtbudgets von je-weils mehr als 200 Mio. € – und die Nummer eins im fX-Ranking der Mediaagenturen, MediaCom, hebt sich mit einer von Focus erhobe-nen Gesamtsumme von rund 526 Mio. € (inklusive Eigenangaben im Bereich der Online-Werbung) deut-lich von den weiteren 13 erhobenen Playern am heimischen Markt ab.

Damit wickelt MediaCom ein Fünftel des von Focus erhobe-nen Werbevolumens ab; über die Schreibtische der Top 3 im Ranking – MediaCom, media.at und IPG Me-diabrands (Verbund von UM Pan-media und Initiative) wandern bei-nahe die Hälfte der Werbegelder.

Land der NetzwerkeAllerdings ist dieser Überblick nur die Spitze des Eisbergs, was die tatsächlichen Machtverhält nisse betrifft. So bildet MediaCom ge-meinsam mit Mind share (4), MEC (7) und Maxus (13) die GroupM Holding, die wiederum eine Toch-ter der britischen WPP Group ist,

einer der weltweit größten Wer-beholdings überhaupt. Die

media.at als einzige Öster reicherin in den Top 3 – Eigentümer sind die PSK Beteiligungsverwaltung, A1 Telekom Austria und die Lotterien – steht dieser Logik folgend auch seit einiger Zeit im Zentrum von Verkaufsgerüchten an eine der gro-ßen Netzwerk agenturen.

Der Profitdruck, der jedenfalls auf allen Mediaagenturen lastet, lässt sie dementsprechend immer gefinkelter agieren. Konvergente, verschränkte Kommunikations-planung ist ein großes Thema, Kre-ativität ist im intelligenten Einsatz der Budgets längst ein Muss, die Digitalisierung bedingt ein immer kleinteiligeres Aufsplitten der Wer-begelder in immer präzisere Kom-munikations- und Werbekanäle.

Megatrend ProgrammaticDer Bereich des Programmatic Buying – ein automatisierter Ein-kauf von Werbeinventar auf Ba-sis datengesteuerter Logiken und Regeln – wird den rot-weiß-roten Publishern neue Möglichkeiten in puncto Werbeumsatz ermöglichen.

„Einer der größten Irrtümer aus Sicht der Publisher ist, dass sie glauben, dass die Preise durch Programmatic Buying runtergehen werden“, beschrieb MediaCom-Chef Joachim Feher kürzlich im medianet-Interview die Vorurtei-le bezüglich Programmatic. Das stimme nicht. „Die TKPs werden dadurch nicht fallen“, so Feher. „Wir kaufen nicht mehr Pakete, sondern schalten die AdImpressi-ons nur noch bei jenen Personen, die relevant sind. Da der Streuver-lust dadurch ausgeschlossen wird, ist man auch bereit, einen höheren Preis zu zahlen.“

MediaCom etwa unterhält mit MediaCom Connect powered by GroupM eine eigene Programmatic Service-Unit in Wien. Die Nummer zwei im Ranking, media.at, hat ihre Expertise in Sachen Programmatic in der [email protected] gebündelt.

„Die Implementierung von Data Management-Plattformen für un-sere strategischen Kunden sowie die Zusammenarbeit mit österrei-chischen Top-Vermarktern bei die-sem Thema zeigt unsere tatsächli-che Umsetzungsstärke bei innova-tiven Themen, über die der Markt vielfach nur spricht", so media.at- Geschäftsführerin Petra Hauser. Auch die Mediabrands bündelt das datengetriebene Media-Geschäft auf der Mediabrands Audience Platform (MAP).

Konservativer MarktZurück zu den Werbeumsätzen am österreichischen Markt: Der größte Teil des österreichischen Werbeku-chens fällt – Österreich ist ein kon-servativer Markt – wie in der Ver-gangenheit auf die Mediengruppe Print mit 43%. Der TV-Werbemarkt erreichte einen Anteil von 23,9%. Der große Gewinner des Werbe-jahres 2015 war allerdings der Bereich der Außenwerbung – Digi-tal-out-of-Home legte um beachtli-che 32,4% zu, Street Furniture um 15,8%. Das ist ein Werbeanstieg, der dem gesamten Outdoor-Bereich einen Anteil von 6,1% am Gesamt-werbemarkt beschert.

Gewohnt expansiv performte der Bereich Online; die Zuwächse von 7,0% ergeben einen Anteil von 5,8% am Gesamtkuchen. Die klassische Display-Werbung ist hier weiterhin die dominanteste Erscheinung.

Innerhalb der einzelnen Markt-sektoren dominiert weiterhin der Handel – allein der konjunkturelle Werbebeitrag des Lebensmittel-handels liegt bei 238 Mio. €. Ein Blick auf die werbestärksten Kon-zerne verdeutlicht dieses Bild: Bei den Top drei der werbestärksten Konzerne handelt es sich um Han-delsorganisationen: Das Brutto-werbevolumen von Rewe, Spar und Lutz entspricht in etwa mehr als sieben Prozent der klassischen Werbung.

Wer meint, in Zeiten zuneh-mender Digita-lisierung bedür-fe es ohnehin nur noch eines Knopfdrucks, um Werbe werte und exakte Analysen zu generieren, der irrt.“

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medianet.at

Mediaindex: Tarife steigenIm abgelaufenen Jahr wurden die offiziellen Tarife in den Medien um durchschnittlich 1,6% erhöht. Diese Preisgestaltung der Medien kommt im Mediaindex deutlich zum Vor-schein. Der errechnete Medienin-dex für das Jahr 2016 – und somit die nominelle Preissteigerung – ist doppelt so hoch (3,3%); auffällig ist die deutliche Veränderung im Fern-

sehbereich (+4,8%). Der von Focus evaluierte Anzeigenschlüssel im Print basiert auf Basis von 15 aus-gewählten Magazinen/Illustrierten und ist definiert durch den Anteil der publizierten Werbeseiten am Gesamtumfang der Zeitschriften. Dieser prozentuelle Anteil sank im Jahr 2015 auf ein historisches Tief von 17% – im Jahr 2000 war dieser Wert noch doppelt so hoch.

Der Ausblick auf das Werbejahr 2016 ist verhalten bis optimistisch. Die werbetreibende Wirtschaft er-wartet ein Werbewachstum für das laufende Jahr von etwa 2,0% (Lesen Sie dazu den Bericht auf den Seiten 4/5). Zudem ist der Trend zur On-line- und Mobilewerbung ungebro-chen – man rechnet auch in diesem Jahr mit ordentlichen zweistelligen Zuwächsen.

Forderung: mehr TransparenzDas traditionsreiche Ranking nach Bruttowerbewert ist jedoch nicht unumstritten: Lesen Sie dazu den Kommentar von Petra Hauser ( unten). medianet wird in Koopera-tion mit Focus an der Optimierung und transparenteren Darstellung der Leistungsfähigkeit der hei-mischen Mediaagenturen mitwir-ken.

Freitag, 22. April 2016 coverstory 3

2014 27,21 Mio. €

2014 34,61 Mio. €

2014 43,46 Mio. €

2014 62,25 Mio. €

2014 69,09 Mio. €

2014 131,64 Mio. €

2014 128,33 Mio. €

2014 149,07 Mio. €

2014 201,07 Mio. €

6. dentsu aegis

232,85 Mio. €

7. Mec

166,81 Mio. €

8. Media 1

146,73 Mio. €

9. vivaki group

145,27 Mio. €

10. havas Media

81,98 Mio. €

11. reichl und Partner

64,90 Mio. €

12. Mediaplus

44,31 Mio. €

13. Maxus

42,24 Mio. €

14. Phd29,93

Mio. €

2015 war für die

Agentur gruppe trotz eines eher stagnativen Werbe markts ein sehr gutes Jahr mit starker

New Business-Performance.“

Mit frischem Wind und

neuem globalem CEO zeigt sich IPG Mediabrands ab sofort als ‚ Dynamic IPG‘ und setzt in allen

Ländern der Welt auf ein starkes, dynamisches Gemeinsam.“

media.at Petra Hauser

iPg Mediabrands (uM PanMedia/initiative) Tina Plötzeneder (im Bild) und Patrick Stepanian

10 Jahre Nr. 1 im Media BizJoachim Feher, CEO MediaCom im medianet-Q&A

medianet: Seit 2007 auf Platz 1. Was macht MediaCom besser als andere Mediaagenturen?Joachim Feher: Wir haben in unserer DNA verankert, nie still-zustehen und ständig innovativ zu sein. Unsere Angebote sind nicht von der Stange, sondern immer höchst individualisiert. Und gemäß unserem Claim ‚People First, Better Results‘ ste-hen die Menschen im Mittelpunkt unseres Handelns.

medianet: Bedarf es eines inter-nationalen Netzwerks, um auch in Österreich Nr. 1 zu werden?Feher: Kundenseitig wird enorm globalisiert. Große Kunden for-dern gleiche Standards in allen Ländern, die auch heimischen Kunden zugutekommen. Die Komplexität der Mediaforschung und der IT ist sehr teuer gewor-den, da hilft ein Netzwerk.

medianet: MediaCom wickelt ein Fünftel aller Mediabuchungen in Österreich ab. Kann man da noch wachsen?Feher: Es gibt Märkte mit Brands, die uns noch sehr inter-essieren. Durch die neue Vielfalt der Mediakanäle gibt es auch im Projektgeschäft noch viel Wachstumspotenzial. Klassische Medien sind rück-läufig, im günstigsten Fall stagnierend. Werbebudgets werden aber auch zusehends in neue Bereiche wie Social Media, Websites, Content-Creation, etc. investiert. Da hier Geschwindig-keit gefragt ist, zahlt es sich aus, die Dinge aus einer Hand zu ma-chen. Hier können wir wachsen.

medianet: Heimische Medien leiden unter Geldabfluss zu multi-nationalen Werbekolossen …Feher: Ohne lokale Medien würde man auch keine lokale Mediaagentur mehr benötigen. Daher investieren wir, wenn irgendwie möglich, in lokale Medien. Mangels gleichwertigem Angebot, vor allem im digitalen Bereich, geht das aber nicht im-mer. Hier gilt für die heimischen Medienmacher: Nicht warten, sondern etwas tun!

gastkommentar ••• Von Petra Hauser, media.at

WIEN. Die media.at verteidigt im Ranking für 2015 weiterhin stabil Platz 2; 2015 war für die Agentur-gruppe trotz eines eher stagnativen Werbemarkts ein sehr gutes Jahr mit starker New Business Perfor-mance. Highlight war ganz klar der Gewinn des heiß umkämpften Großetats von kika Leiner.

„In unserer Verantwortung“Gerade als große Agentur sehen wir es in unserer Verantwortung, darauf hinzuweisen, dass das Mediaagentur-Ranking dringend einer Reform bedarf, wenn es dem Markt als Messgröße der Agentur-Per formance zur Verfügung stehen soll.

Mit dem xpert.network hat medianet zur Einschätzung der Dienstleistungsqualität von Media-

agenturen bereits einen Meilen-stein gesetzt, und es freut mich sehr, dass die media.at auch in dieser direkten Beurteilung durch den Markt den Platz 2 der österrei-chischen Mediaagenturen bestätigt bekommen hat.

Die dringendsten AnsätzeDer nächste notwendige Schritt ist eine klare Reform des Größen-Rankings.

Die aktuelle Erhebungsform lie-fert kein verlässliches Abbild der tatsächlich über Agenturen für Kunden am österreichischen Markt eingekauften Volumina.

Ansätze wären ein Verzicht auf Eigenangaben, die Verifizierung von Kundenseite sowie die Exklu-sion von Gegengeschäften.

Petra Hauser ist Vorsitzende der Geschäftsfuhrung der media.at-Agenturgruppe.

gastkommentar ••• Von Ronald Luisser, Focus

WIEN. Die einmal jährlich erho-benen Agenturrankings sind so alt wie Focus selbst. Im Laufe der Jahre hat sich an der Methodik und Datenerfassung im Grunde nichts verändert, wenngleich sich das Me-dienumfeld heute deutlich anders präsentiert als noch vor 21 Jahren.

Wer meint, in Zeiten zunehmen-der Digitalisierung bedürfe es oh-nehin nur noch eines Knopfdrucks, um Werbewerte und exakte Ana-lysen zu generieren, der irrt. Im Gegenteil: Je größer die Vielfalt an Mediengruppen, umso mehr Daten müssen manuell erfasst und syste-matisch kombiniert werden.

Dazu kommt, dass vor allem im Bereich der Online-Spendings keine Vollständigkeit durch bloße Medienbeobachtung – ohne Zu-sammenarbeit mit den jeweiligen

Unternehmen und Vermarktern – gewährleistet werden kann. Das Gleiche gilt für die Außenwerbung. Darüber hinaus beinhaltet das Focus Mediaagenturranking 2015 erstmals auch die Eigenmeldungen der jeweiligen Mediaagenturen für Online- Segmente, wie Social Media, Google …

Online wird wichtigerEntwicklungen wie der immer wichtiger werdende Online-Be-reich machen deutlich, wie kom-plex Medienbeobachtung heute ist. In Zahlen ausgedrückt: Focus beschäftigt heute in Österreich 180 Festangestellte, die täglich über 500 mediale Werbeträger beobach-ten und ist mittlerweile in 30 Län-dern vertreten.

Ronald Luisser ist General Ma-nager bei Focus Austria und Mgt. Partner Focus South/East.

„es braucht jetzt eine reform“Petra Hauser, media.at: „Kein verlässliches Abbild der tatsächlich eingekauften Volumina“.

„die Komplexität nimmt laufend zu“Je größer die Medienvielfalt, desto mehr Daten müssen systematisch kombiniert werden.

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Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.

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medianet.at

f o c u s . X p e r t . a w a r d s 2 0 16

ranking full-service-werbeagenturen

Medialeistung des Jahres 2015

focus.Xpert.awards Werbeagenturen Das aktualisierte Media-Leistungsranking der Top-25-Kreativ agenturen für das Jahr 2015.

WIEN. Die weltweiten Ausga-ben für Werbung werden laut ZenithOpti media, einer Publicis-Tochter, 2016 um 4,6% zunehmen – nach 3,9% im vergangenen Jahr. Getrieben werde der Umsatz durch die Olympischen Spiele in Rio, die Fußball-EM und die Wahlen in den USA.

Auch für den Werbemarkt Öster-reich geben sich die Marktforscher optimistisch: Laut Focus erwartet die werbetreibende Wirtschaft heu-er ein Werbewachstum von etwa zwei Prozent, wobei die Agenturen die konjunkturelle Entwicklung mit 2,6% etwas positiver beurteilen als die werbetreibenden Unternehmen mit 1,9%. Das ist – im Vergleich – auf beiden Seiten mehr als das für heuer prognostizierte österreichi-sche BIP-Wachstum (IWF: +1,2%, Wifo: +1,6%, IHS: +1,5%).

Der erwartete Zuwachs in Öster-reich entspricht der Vorausschau in Deutschland; hier geht die Ham-burger Agenturgruppe Jäschke Operational Media (JOM com) in ihrer Prognose von einem Plus bei den Werbeausgaben der Unter-nehmen in Höhe von ca. 2,0% aus. In dieser Berechnung werden die Spendings jedoch netto ausgewie-sen.

Transparentere DarstellungZum diesjährigen Kreativagentu-ren-Ranking: Basis ist die Analy-se der Bruttowerbewerte im Jahr 2015 durch Focus. Sie umfasst die Spendings aller klassischen Medien – Print, TV, Radio, Online,

Außenwerbung und Kino. Das Ran-king wurde bereits in der medianet rankingweek 2015/16, Ausgabe vom 4. März 2016, publiziert. Zur besseren Darstellung der Daten im Jahresvergleich finden Sie hier das aktualisierte Ranking, kombiniert mit den Zahlen aus 2014 (wobei durch eine Änderung in der Be-wertung der Daten nach Auskunft von Focus allerdings kein direkter Vergleich mit den Vorjahreswerten möglich ist). Jedoch zeigt die Gra-fik die Trends und schafft damit ei-ne transparentere Darstellung der wirtschaftlichen Verhältnisse.

Sieger des Rankings ist Demner, Merlicek & Bergmann mit einem neuerlichen Zuwachs beim Volu-men der Medialeistung auf über 207 Mio. €. Auf Platz zwei positi-oniert sich die Wirz Werbeagentur ebenfalls mit einem deutlichen Plus vor der PKP BBDO, die das Trio der Media-Leistungs-Sieger komplettiert.

Signifikanter Trend zu DigitalDer Trend zu Online, der in der Auswertung 2015 deutlich spür-bar war, ist auch heuer ungebro-chen; Focus rechnet hier für 2016 mit einem deutlichen zweistelligen Zuwachs. Während die Experten der Werbegattung TV ein Plus von etwa drei Prozent bescheinigen, wird für den Werbeträger Print allerdings ein Minus von drei Pro-zent prognostiziert.

Und auch 2016 spielt politische Werbung wieder eine Rolle. Nach dem Zwischenhoch durch die Landtagswahlen im Mai und Okto-ber des Vorjahres ist es zurzeit die Bundespräsidentenwahl, die sich in den diesjährigen Werbezahlen niederschlagen wird.

Die aktuellste Prognose zum Werbemarkt kommt von Carat, ei-ner Agentur der Dentsu-Austria-Gruppe. Laut vor zwei Wochen publiziertem „Ad Spend Forecast“ ist ein weltweites Wachstum von 4,5% auf insgesamt 538 Mrd. USD (474,4 Mrd. €) vorhergesagt, auch 2017 soll es zu einem Plus von 4,5% kommen.

„Im österreichischen Werbe-markt steigen die Digital-Ausgaben heuer um 13,6 Prozent – mit Mobile als großem Treiber“, wurde beglei-tend zu dieser Analyse Andreas Weiss, CEO Dentsu Austria, zitiert: „2018 wird Österreich unter jenen Top-12-Märkten weltweit sein, in denen der Großteil des Werbe-budgets auf Digital entfällt. Den-noch bleiben wir vorerst ein Print-markt, trotz spürbaren Rückgangs und Drucks auf die Werbeaus-gaben.“ (sb)

4 coverstory Freitag, 22. April 2016

2018 wird Öster reich unter jenen Top-12- Märkten welt-weit sein, in denen der Groß-teil des Werbe-budgets auf Digital entfällt.“andreas Weiss CEO Dentsu Austria

1.

207,25*

Mio. €

178,34Mio. €

2014 163,10 Mio. €

157,86Mio. €

2014 139,18 Mio. €

88,59 Mio. €

2014 86,05 Mio. €

58,81Mio. €

2014 47,29 Mio. €

51,59 Mio. €

2014 74,00 Mio. €

44,56 Mio. €

2014 29,65 Mio. €

42,03 Mio. €

2014 35,77 Mio. €

40,66Mio. €

2014 61,15 Mio. €

39,38 Mio. €

2014 39,84 Mio. €

28,97 Mio. €

2014 14,68 Mio. €

* Werte 2015 auf zwei Kommastellen gerundet (Quelle: MediaFocus Research) ** 2015 Änderung in der Bewertung der Daten seitens Focus, Werte 2014 (Quelle: extradienst 3/2015, Focus) und 2015 nur bedingt vergleichbar. Pfeile zeigen den Trend an. ¹ bis 1/2016: Lowe GGK. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 coverstory 5

ronald luisser, Focus

Nicht weniger als 10.000 Produkte bilden die Basis für die Branchenanalyse – eine Leistungsschau, die nur in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Agenturen funktioniert, müssen doch die bereits er-fassten Produkte nochmalig in einer separierten Daten-bank mit den jeweiligen, zuständigen Agenturen

verknüpft werden. Wenig überraschend für eine quantitative Bewertung: Die Top-Platzierungen neh-men wie gewohnt die gro-ßen Player am Markt ein. So führt Demner das Kre-ativranking seit nunmehr 16 Jahren an. Das Ranking spiegelt nicht die Qualität oder Kreativität wider, son-dern die Summe der Schalt-volumina der zugehörigen Werbekampagnen.

Leistungsschau der Agenturen

Ich bin stolz auf

das Team: Nach personellen Tur-bulenzen Gas zu

geben und 2015 auch noch die 200 Millionen Euro zu knacken, sagt doch was.“

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orne

lia G

stet

tner

demner, Merlicek & Bergmann Mariusz Jan Demner

Unser Erfolg ist

lediglich ein Spiegelbild des Erfolgs unserer

Kunden, denn erfolgreiche Unternehmen investieren in Werbung – auch in schwierigen Zeiten.“

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Wirz Christoph Bösenkopf, Geschäftsführer

Strate-gische,

kreative Qualität ist wichtiger als Größe – für große

Marken ist Größe aber wichtige Voraussetzung. Wir freuen uns über den dritten Platz.“

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KP

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PKP BBdo Alfred Koblinger, CEO

89,78 Mio. €

2014 87,59 Mio. €

1.

207,25*

Mio. €2014**

199,50 Mio. €

157,86Mio. € 116,40

Mio. €2014

104,03 Mio. €

113,44 Mio. €

2014 159,08 Mio. €

108,15 Mio. €

2014 121,46 Mio. €

28,97 Mio. €

26,65Mio. €

2014 25,65 Mio. €

23,21 Mio. €

2014 21,68 Mio. €

▲ 20,32 Mio. €

2014 20,35 Mio. €

18,06Mio. €

2014 19,07 Mio. €

17,16 Mio. €

2014 nicht in den

Top 27

12,92 Mio. €

2014 nicht in den

Top 27

12,17 Mio. €

2014 9,12 Mio. €

7,70Mio. €

2014 6,57 Mio. €

9,48Mio. €

2014 nicht in den

Top 27

11,79 Mio. €

2014 12,45 Mio. €

Page 6: medianet 2204

medianet.at6 Marketing Freitag, 22. April 2016

WIEN. Die Agenturnetzwerke IPG Mediabrands und Dentsu Aegis haben ihre Studien „Wave“ und „CSS“ kombiniert und bieten mit den so entstandenen Facts und In-sights einen umfassenden Guide zur Social Media-Kommunikation in Österreich.

Ziel des diese Woche veröffent-lichten Guides ist es, Unternehmen in der schnelllebigen und sich lau-fend verändernden Kommunikati-onswelt ein Tool zur strategischen Planung, Umsetzung und Optimie-rung ihrer Social Media-Aktivitäten in die Hand zu geben.

Geboten wird ein Überblick über verschiedene Channels, deren Ein-satzgebiete und deren österreichi-sche Nutzerschaft genauso wie ein Einblick in das sogenannte Dark Social Web wie etwa WhatsApp.

Ein Fazit der umfangreichen Stu-die: Facebook wird nach wie vor – und das sehr intensiv – von den Jungen genutzt, und YouTube oder WhatsApp stehen dem inzwischen kaum nach.

Im Guide zu finden ist ebenfalls eine Step-by-Step-Anleitung, die einen dabei unterstützt, Content Marketing von der Idee bis zur Content Creation erfolgreich im Unternehmen zu implementieren.

Eine Erkenntnis: In puncto Lead-Generierung sollten Unternehmen auf Inhalte setzen, die ein wenig herausfordernd sind oder auch mit Freunden einfach teilbar.

Datenschutz & Co.In der Frage des richtigen Content-Mixes ist neben der Zielsetzung auch von großer Bedeutung, um welche Branche es sich handelt. Plakativ verdeutlicht es das folgen-de Beispiel: Während es für Luxus-güter bei Weitem am wichtigsten ist, inspirierende Inhalte zu bieten, sind es bei Mobilen Dienstleistun-gen Tipps & Tricks, die erwartet und auch besonders gut angenom-men werden.

Weitere Themen, die im Social Media Guide neben der Social Me-dia-Nutzung umfassend abgedeckt werden, drehen sich um Daten-schutz, Influencer Marketing oder Social Media-Trends. Abgerundet wird dies durch 10 Goldende Re-geln zur Kommunikation im Social Web, die sämtliche Learnings zu-sammenfassen. (red/fej)

Facebook ist nicht älter gewordenEin erster umfassender Österreich-Guide von IPG Media-brands und Dentsu Aegis zur Social Media-Kommunikation räumt mit Mythen rund um Facebook & Co auf.

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Barbara Klinser-Kammerzelt (Chief Digital Officer),Lukas Hafner (Head of Social Media).

Der Fachverband der Film- und

Musikwirtschaft gratuliert dem

zum 10-jährigen Jubiläum

seines Bestehens.

Mit über 600 geförderten Produktionenund 175 geförderten Tourneen,

mit mehr als 1.500 Konzerten hat der österreichische Musikfonds

einen unverzichtbaren Beitrag zur Stärkung des Musikstandorts

österreich geleistet.

UND WIR WAREN VON ANFANG AN DABEI!Auf die nächsten 10 Jahre!

P.S.: Wir freuen uns über den Wiedereinstieg des ORF

als finanzierender Partner ab dem Jahr 2016.

Think globally, act locallyFilmproduzentInnen Know-how ist uns wichtig

Siehe unsere Trainingsprogrammförderung auf http://www.filmandmusicaustria.at

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Daniela Hahn, Head of Analytics bei IPG Mediabrands.

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 marketing 7

GRAZ. Am 14. April widmete man sich in Graz bei der „For Sale“- Tagung dem Thema Verkauf. Unter den 380 Teilnehmern waren auch prominente Gesichter.

„Ein Ziel ist immer auch ein De-fizit“, betonte der Vertriebsexperte Roger Rankel zu Beginn der Fach-tagung. Er empfahl, zuerst „Kopf-schmerzen“ zu verursachen, Be-gehrlichkeit zu erzeugen und dann die Lösungen anzubieten. „Wie spannend sind Sie für Ihre Kun-den?“, nahm Rankel seine Zuhörer in die Pflicht und forderte sie mit zahlreichen Praxisbeispielen zum Umdenken und Handeln auf.

Der „Trainer des Jahres“ und „Speaker of the Year“, Dirk Kreuter, befasste sich mit dem Empfeh-lungsmarketing und den Möglich-keiten, wie Verkäufer ihre Kunden begeistern können. In seiner zwei-ten Keynote erklärte er, warum es bei Preisgesprächen nie ums Geld geht. Er empfahl, immer zuerst zu kommunizieren, welchen Gegen-wert die Dienstleistung oder das Produkt hat, bevor über den Preis gesprochen wird.

Prominente GesichterAus Mallorca nach Graz angereist ist der jüngste Luxusmakler Euro-pas, Marcel Remus. Er wanderte mit 20 Jahren von Köln auf die Mit-telmeerinsel aus, lernte dort das Immobiliengeschäft und machte sich mit 23 Jahren selbstständig. Schon nach wenigen Wochen ver-kaufte er eine Traumimmobilie für fast 10 Mio. €. Bekannt wurde Remus durch zahlreiche TV-Auftrit-te, 2015 wurde er mit dem „Bestsel-ler Award“ ausgezeichnet.

Der abschließende Höhepunkt war der Auftritt von Joey Kelly. Er stellte in seinem Vortrag „No Limits

– wie schaffe ich mein Ziel“ seinen Lebensweg als Unternehmer und Ausdauersportler dar, den er mit einem unbändigen Willen und viel Leidenschaft verfolgt. Er sah dabei viele Parallelen zwischen Unterneh-mern, Verkäufern und Marathon-läufern. „Gib mehr, als du nimmst“,

lautete sein Credo. Veranstaltet wurde die Tagung von Stenitzer & Stenitzer Marketing. Der nächs-te Event findet am 13. Oktober im Casineum Velden statt. (rach)

Nähere Infos unter: www.forsale-tagung.at

auch Verkaufen will gelernt seinInsgesamt 380 Teilnehmer aus ganz Österreich sind zur Steiermark-Premiere von „For Sale“ in Graz erschienen. Mit dabei waren zahlreiche prominente Vortragende.

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Erfolgreiche Verkäufer auf der Bühne: Joey Kelly, Roger Rankel, Markus Stenitzer, Simone Stenitzer (Stenitzer & Stenitzer Marketing), Dirk Kreuter, Marcel Remus.

„Entdecken macht Spaß“

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Flotte Sprüche

Gestickt und zugenäht

WIEN. Bestickte Baumwoll- und Leinentücher oder Pölster mit Sprüchen wie „Tritt ein, bring Glück herein“ fanden sich einst in fast jedem heimischen Haushalt.

An diese Tradition anknüpfend, die klassischen Sprüche aber konterkarierend, hat sich die Kreativagentur Drei10 eine Direct-Mailing-Kampagne für die heuer von Martin Benik gelaunchte Bildagentur Austrianimages.com ausgedacht. (rach)

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medianet.at

Zitat des Tages Michael Göls, CEO Havas Media

Gastkommentar ••• Von Susanne Koll

„OMG“. Diesmal nicht im Sinne von Omni­comMediaGroup, sondern wirklich „Oh my God“ dachte ich, als ich die Berichte der GfK über den Radiotest gelesen hatte. Ein „VW Abgasskandal“ in der Werbebranche!

Radio hat uns über viele Jahre als sta­biles Medium begleitet und das nicht nur puncto Reichweite (die wir jetzt alle anzwei­feln), sondern auch puncto Wirksamkeit. Im­mer war Radio dabei, wenn es darum ging, Aktionen in die Welt zu schreien oder die Shop frequenz zu steigern. Diese Wirksamkeit hat Radio sicher nicht eingebüßt, auch wenn wir die Daten der Vergangenheit jetzt grund­legend prüfen müssen.

Ruhe bewahren und genau analysierenWas nicht passieren darf, ist, dass jetzt ein ganzes Segment und eine etablierte Mess­methodik ins schlechte Licht gerückt werden und somit unsere Media­Währung angezwei­felt wird. Daher gilt es jetzt, Ruhe zu bewah­ren und genau zu analysieren und zu verste­hen, was und wie das passieren konnte.

Kunden und Agenturen wissen, dass es jenseits der Leistungswerte eine viel härtere Währung gibt, nämlich Sales.

Frequenz und Zugriffe – hier hat Radio schon oft bewiesen, was es wirklich kann. Kurze Impulse reichen, um ein Kopf­Kino ab­zuspielen. Oder sehen Sie etwa kein Schwein vor sich, wenn Sie den Ja! Natürlich­Spot hören? Wir wissen, dass Radio wirkt, wenn wir im Büro sitzen und auf einmal eine rele­vante Botschaft aus der Radiowerbung mit Kollegen aufgreifen, weil wir nebenbei Radio

gehört haben und unterbewusst reagieren. Konsumenten wissen, wo es welche Lebens­mittelrabatte und wann es Winterreifen gra­tis zum Auto gibt, oftmals durch Impulse aus dem Radio. Manchmal bekommt Radio doch glatt noch einen „persönlichen Verstärker“, wenn man Kinder im Auto hat und diese bei gefälligen Spots lautstark mitsingen.

Fakt ist: Radio informiert, Radio akti­viert und das schnell, kosteneffizient und wirksam, daran werden bis zu drei Prozent „Datenungereimtheiten“ nichts ändern.

Ein persönliches Plädoyer für das RadioSusanne Koll warnt vor zu großen Zweifeln, trotz Radiotest-Skandal.

Wir wissen, dass Radio wirkt. Für un-sere Kunden haben wir das in etlichen Er-folgsanalysen festgestellt. Radio ist ein Medium mit sehr direkten Effekten.

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Befürworterin Susanne Koll ist CEO der OmnicomMedia-Group. In ihrem Gast kommentar spricht sie sich für das Radio aus.

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Die abgedruckten Gastkommentare geben ausschließlich die Meinung des Verfassers wieder. Wir behalten uns das Recht auf Kürzung vor.

Jetzt heißts Ruhe bewahrenDinko Fejzuli

Die Radiotestzahlen für die Jahre 2011 bis 2014 dürften falsch sein – wie es in den ersten Meldun-gen hieß, irgendwo zwischen ein und drei Prozentpunkten. So weit, so schlecht. Vor allem für die kleinen Sender, denn für die ist ein Prozentpunkt mehr oder einer weniger ein deutlicher Unterschied, der sich auch in Werbegeldern ausdrückt, die man etwa durch die Berücksich-tigung in den Mediaplänen der Mediaagenturen lukriert.Und auf der anderen Seite: So wie es scheint, haben die einen zu viele und die anderen zu wenige Hörer zugeordnet bekommen. Das alles ändert aber nichts an den ungebrochen hohen Reich-weiten und der Impactstärke für das Medium Radio an sich, und genau das sollte man in den kommenden Wochen bei all den Diskussionen, die darüber noch geführt werden, nicht vergessen.

Impressum

medieninhaber:„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OGhttp://www.medianet.atGründungsherausgeber: Chris RaddaHerausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver JonkeVorstand: Markus BauerVerlagsleiter: Bernhard GilyChefredakteurin/Redaktionsleitung: Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli

kontakt:Tel.: +43-1/919 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231Fotoredaktion: [email protected]

medianet prime news ([email protected])Chefredakteurin: Mag. Sabine Bretschneider (sb – DW 2173)Chef vom Dienst: Rudolf Grüner (rg – DW 2176)medianet marketing & media ([email protected])Chefredakteur: Dinko Fejzuli (fej – DW 2175) Redaktion: René Ach (rach – DW 2017), Gianna Schöneich (gs – DW 2163)medianet retail ([email protected])Stv. Chefredakteur: Christian Novacek(nov – DW 2161) Redaktion: Nataša Nikolić (nn – DW 2174), Daniela Prugger (dp – DW 2228)medianet financenet ([email protected])Chefredakteur: Reinhard Krémer (rk)medianet real:estate ([email protected])Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj) medianet advisory ([email protected])Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj)medianet technology & industrial technology ([email protected])Leitende Redakteure: Britta Biron (bb), Chris Haderer (hc)medianet destination ([email protected])Leitender Redakteur: Georg Biron (gb)medianet automotive business ([email protected])Leitender Redakteur: Jürgen Zacharias (jz) medianet health economy ([email protected])Chefredakteur: Martin Rümmele (rm)medianet careernetwork ([email protected])Chefredakteur: Paul Christian Jezek (pj)

Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro duktion: Raimund Appl, Peter Farkas Litho grafie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigen produktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien Vertrieb: Post.at & „> redmail Logistik & Zustell service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service [email protected]“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien Einzel preis: 4,– ¤ Abo: 179,– € (Jahr) (inkl. Porto & 10% MwSt.) Auslands-Abo: 229,– € (Jahr). Bezugsab-meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs zeitraums bei 6-wöchiger Kündi-gungsfrist; es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge richts stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

offenlegung gem. § 25 medienG: http://cms.medianet.at/offenlegung/

abo, Zustellungs- und adressänderungswünsche:

[email protected] oder Tel. 01/919 20-2100

Leitartikel ••• Von Sabine Bretschneider

WAHLWERBUNG. Fragt nicht, was Euer Land für Euch tun kann, fragt, was Ihr für Euer Land tun könnt …? Eben. Am Sonntag wäre es so weit.

Das Finale im Wettrennen um die Bundesprä­sidentschaft gestaltet sich jedenfalls relativ ru­hig: Die Elefantenrunde in der gestrigen Prime­time liegt zu Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch in der Zukunft, weshalb etwaige Aufreger aus dieser großen Diskussionsrunde hier nicht mehr Eingang finden. Eine Prognose: Alle wer­den sich wacker schlagen, Frau Griss wird ihr Lächeln noch weiter professionalisiert haben,

Herr Khol den letzten Schlagabtausch genießen, und Herr Hundstorfer hoffentlich nicht ein­schlafen. Richard Lugner wird nicht annähernd so erheiternd sein wie weiland Frank, der un­abhängige Grüne Van der Bellen wird sich auf nichts einlassen, das nicht sein muss – und der Spitzenblaue Hofer wird erneut unter Beweis stellen, dass man auch ohne Kicklsche Reime durch einen Wahlkampf kommt.

Wobei ein episodisch eingestreutes Haiku ja an sich niemandem gravierend aufstoßen sollte. Japanische Haikus, dies ist jetzt schamlos aus Wikipedia geborgt, „bestehen meistens aus drei Wortgruppen von 5 – 7 – 5 Lauteinheiten, wobei die Wörter in den Wortgruppen vertikal aneinan­dergereiht werden“. Das ist, falls Sie es auspro­bieren möchten und nicht allzu tiefsinnig anle­gen, a) keine allzu große Herausforderung und b) wird es, taktisch klug ins Gespräch eingestreut, ohnehin niemand erkennen. Im richtigen Rhyth­mus aufgesagt und in vollkommener Ignoranz der Interpunktion könnte man auch Satz eins dieses Kommentars durchaus als saloppes Haiku lesen. 17 Lauteinheiten, kein Scherz.

Nicht alles, was glänzt, ist bissfest …Vor ein paar Jahren zitierte der Standard Michael Krüger – den deutschen Herausgeber, nicht den Linzer Kurzzeitjustizminister – mit einem, Vorsicht: Redundanz!, Zitat des russisch­

US­amerikanischen Dichters und Nobelpreis­trägers für Literatur, Joseph Brodsky: „Unsere Zivilisation sähe anders aus, wenn in den Par­lamenten (…) vor jeder Sitzung, bei denen es um wichtige Entscheidungen geht, ein Gedicht vorgelesen wird. Ich bin mir sicher, jeder wür­de sich anstrengen, anders zu sprechen. Ja, die Welt sähe anders aus.“

Nun denn: Englische Konversation, eine Ei­erspeise machen, in Setteles Taxi den Fremden­führer geben, Hymnen singen, die ewig gleichen seltsamen Fragen nach Dingen beantworten, die den künftigen Präsidenten nichts angehen werden, das hatten wir alles schon. Warum al­so nicht … Obwohl: Das Gedicht aufsagen, das hatten wir auch schon. Sieger in dieser Diszip­lin – mit großem Abstand zu seinen Verfolgern, die sich auf die eine und andere Weise disqua­lifiziert hatten: Richard Lugner. Er rezitierte die Anfangsverse von Schillers „Glocke“, als obs kein Morgen gäbe. Chapeau!

Im Umkehrschluss müsste man jetzt aller­dings anführen, dass, wie bereits erwähnt, blaue Wahlplakate schon lang mit der Gedichtform aufwarten. Doch so wie nicht alles, was hinkt, ein Vergleich ist, ist bei Weitem auch nicht alles, was sich reimt, ein Gedicht … Egal. Der frische Wind im Politmarketing wärs gewesen. Poetry Slamming statt Storytelling. Am Sonntag wissen wir mehr.

Poetry Slam statt Schlammschlacht Noch rund 48 Stunden bis zur Wahlkabinenöffnung. Sie haben sich schon ein Bild gemacht – aber noch keinen Reim darauf?

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medianet.at

marketing & media

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Maxus Austria: Warum effizienz nicht alles ist Geschäftsführer Florian Zelmanovics über vergangene Kampagnen, sein Agenturmodell und neue Herausforderungen. 10

Der medianet Sonder themenplan

2016 ist hier abrufbar!

(www.medianet.at)

Quelle: Media-Analyse 2015: LpA Wien 14+; Sample = 2.467; Schwankungsbreite: „Heute“ +/–1,8 %, „Kronen Zeitung“ +/–1,7 %, „Österreich“ +/–1,6 %.

Reichweite in Wien 32,3%, 487.000 LeserInnen. Vorsprung zur Kronen Zeitung: 83.000, Vorsprung zur Tageszeitung Österreich: 198.000 LeserInnen.

Wien liest Heute Media-Analyse 2015:

KfJ Das Journalisten-Kolleg geht in die 25. Runde 11

200 Pro Jahr gibt die Wer-betreibende Wirtschaft 200 Mio. im Radio aus 12

Troubles Der Radiotest stimmt nicht. Das sagt die Branche dazu 13

Mobile Marketing Karin Klitsch über ihre Missionierungsarbeit 14

romy-Gala In der Hofburg regnete es Auszeichnungen 16

© Katharina Schiffl

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medianet.at

ten. Viele Studien und Befragungen zeigen, dass die meisten Unterneh-men (noch) gar nicht in der Lage sind, diese schnellen Änderungen in der Kommunikationsbranche zu verfolgen, geschweige denn für deren eigenen Vorteil zu nutzen. Kaum ein österreichisches Un-ternehmen hat ein ganzes Team aus Digitalspezialisten, das aus-schließlich diese ‚Media-Einkaufs-Themen‘ behandelt. Damit wird die Rolle der beratenden Agentur noch wichtiger“, so Zelmanovics.

Maxus ist ein globales Netzwerk lokaler Mediaagenturen mit einem Portfolio aus Kommunikations-Strategie und Konzeption sowie Mediaplanung und -einkauf, über digitales Marketing, Social Media, SEO bis hin zur Datenanalyse und Marketing-ROI Auswertung. Maxus wurde in Österreich 2008 eröffnet und kombiniert Mediaplanung und Kreativkonzeption in einem Agen-turmodell.

„Was vorn in der Kette nicht erreicht wird, kann hinten nicht mehr aufgeholt werden. In der Pra-xis bedeutet das, an der Botschaft, der Relevanz der Botschaft und der Ausarbeitung dieser mindestens genauso mitzudenken. Sämtliche Präzisions-Targeting-Maßnahmen gehen ins Leere, wenn die Relevanz und die Aufmerksamkeit dafür nicht gegeben sind.

Genau dieses Thema möchte ich auch wieder zurück in die Köpfe der Entscheider und Beeinflusser bringen und eine Lanze dafür bre-chen. Denn gewinnen werden jene, die Kreativität und Effizienz bzw.Effektivität kombinieren können“, erklärt Zelmanovics.

Wie erfolgreich dieses Modell ist, zeigt vor allem das vergange-

••• Von Gianna Schöneich und Chris Radda

WIEN. „Seid nicht altmodisch“, plädierte Zalando im TV, Online und im öffentlichen Raum wie auf der Fassade des Wiener Café Landtmann oder der Votivkirche. Senta Berger, Hannelore Elsner und Christiane Hörbiger standen für den Online-Mode-Händler Zalando 2015 vor der Kamera.

Hinter den Kulissen: Maxus Aus-tria.

„Unser Highlight 2015 war die Zalando-Kampagne. Diese groß-mediale Idee war sehr durchdacht und hatte eine hohe Wirkung auf die Öffentlichkeit. Das war sensa-tionell. Aus meiner Sicht eine der erfolgreichsten Kampagnen in Ös-terreich im Jahr 2015. Ich kenne keine, über die so viel gesprochen wurde“, so Geschäftsführer Flori-an Zelmanovics im Interview mit medianet.

Die Agentur sorgt immer wieder für Aufregung – nicht nur im Auf-trag anderer Unternehmen, son-dern auch in eigener Sache.

Die 24-Stunden-Kampagne, in der man für Kunden nach erfolg-tem Briefing innerhalb von 24 Stunden ein Kreativkonzept, einen Umsetzungsvorschlag und einen strategischen Mediaplan erstell-te, oder ein Gewinnspiel, in dem es um eine Weihnachtskampagne ging: „Unternehmen konnten sich bewerben, dann wurde ausgelost. Letztlich haben wir eine Weih-nachtskampagne für Geizhals um-gesetzt. Es war ein schnelles effi-zientes und sehr lustiges Projekt“, erzählt Zelmanovics.

Relevanz beratender Agenturen2016 heißt es allerdings „Effizienz ist nicht alles“.

„Das Thema Effizienz in Zusam-menhang mit Programmatic Buy-ing, Real Time Advertising und all seinen Facetten ist natürlich auch bei uns, vor allem in der Agentur-gruppe GroupM, ein aktuelles The-ma, allerdings sollten wir es aus meiner Sicht noch nicht überbewer-

ne Jahr: „Mir war immer bewusst, dass wir bestehende Systeme nicht zerreißen werden. Es braucht Zeit und Platz. 2015 war das beste Jahr, das Maxus, im Sinne von Profitabi-lität und Absolut Billings, je hatte. Das ist auf die Kunden zurückzu-führen, die stark in Werbung inves-tiert haben, und auf unser Konzept.“

Massenmedien mobilisierenAuf YouTube sind derzeit zwei neue Spots von Maxus zu sehen. Ge-meinsam mit der Agentur Freude wurde eine Erdgasauto-Kampagne beim Fachverband Gas Wärme um-gesetzt. Unter dem Motto „Wahre Helden fahren mit Erdgas“ wird der Neid zum zentralen Element. Gezeigt werden Filme ausschließ-lich in verschiedenen Online- und Mobile-Formaten; begleitet wer-den diese von Radiospots, Print-anzeigen, PoS-Material und einem Gewinnspiel.

„Es braucht Massenmedien, um zu mobilisieren. Uns zeigt jede Analyse: Werden Medien wie bei-spielsweise TV nicht bedient, ge-neriert man im digitalen Bereich nicht genügend Aufmerksamkeit“, so Zelmanovics.

Vor allem den Ausbau von Di-gital-out-of-Home sieht der Ge-schäftsführer positiv: „Dieser Aus-bau ist eine großartige Chance. 10- Sekunden-Spots auf einem City Light auszuspielen, bedeutet ganz neue Möglichkeiten. Dort beispiels-weise eine Promotion anzukündi-gen, die vier Shops weiter stattfin-det, das war zuvor nicht gegeben.“

An das Jahr 2016 stellt man in der Agentur hohe Erwartungen, ein weiteres Wachstum wäre wün-schenswert: „Wir werden mögli-cherweise nicht so sehr wachsen

können wie 2015. Aber wir werden weiterhin erfolgreich bleiben. Jetzt ist es noch zu früh, um zu sagen, wie es 2016 weitergeht. Wir sind allerdings gerüstet und haben uns in den Bereichen Digital und Bera-tung personell verstärkt.“

Das Drängen in DigitalthemenFür simpliTV setzt die Agentur der-zeit wieder eine Kampagne um; ab dem 26. April ist diese mit einem neuen TV-Spot zu sehen: „Was ich heute verraten kann, es wird ein neues Kampagnen-Konzept, mit ei-nem sehr interessanten Testimoni-al“, so Zelmanovics.

Am ganzheitlichen Konzept wird man jedenfalls auch 2016 weiter festhalten: „Ich glaube nach wie vor an unser Modell, und es wird auch neue Modelle geben, die ihren Weg machen werden. Beispielswei-se Beratungsunternehmen, die in Digitalthemen drängen, eben weil sie mit dem Thema Technologie sehr vertraut sind. Werbeagenturen sind das nicht und Digitalagentu-ren gibt es nur mehr vereinzelt.

Die erfolgreichsten Agenturen werden auf jeden Fall jene sein, die das Thema Kreativität, Relevanz und Zielgenauigkeit am besten umsetzen können und somit zeit-gemäß arbeiten.“

Ohne Idee bringt Effizienz nichts Die Agentur Maxus sorgt nicht nur mit ihren Kampagnen für Kunden wie Zalando für Aufregung, auch in eigener Sache setzt man auf Kreativität und ist dabei alles andere als altmodisch.

Kampagne Mit der Agentur Freude setzte Maxus für den Fachverband Gas Wärme Spots, Radiospots, Printanzeigen und PoS-Material um. Beworben wird ein neues Erdgas-auto.

ErfolgDas vergangene Jahr war das bis-her erfolgreichste der Agentur Ma-xus. Zurückzufüh-ren sei dies nicht nur auf Kunden, die stark in Wer-bung investierten, sondern auch das Agenturkonzept.

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maxus austria „Bereits im letzten Jahr konnte Maxus den chine-sischen Mobil-telefonhersteller Huawei gewinnen und bereits einige wirkungsvolle Kampagnen, wie zum Beispiel die große Weih-nachtskampa-gne mit Robert Lewandowski als Testimonial, krea-tiv und medial um-setzen. Das findet 2016 eine starke Fortsetzung. Wir dürfen gespannt sein, was Öster-reich hier in den nächsten Wochen zum Verkaufsstart des neuen Huawei P9 erwartet“, so Florian Zelmano-vics, Maxus-GF.

Es braucht Mas-senmedien, um zu mobilisieren. Werden Medien wie TV nicht be-dient, generiert man im digita-len Bereich nicht genügend Auf-merksamkeit.

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medianet.at

SALZBURG/WIEN. Das Journa-listen-Kolleg ist die berufsbeglei-tende Journalistenschule für mo-tivierte junge Journalisten und Quereinsteiger mit Leidenschaft für Journalismus; heuer geht der Lehrgang bereits in die 25. Runde.

In neun Wochen, organisiert in vier Modulen über neun Monate, werden journalistisches Handwerk, Fachwissen sowie Berufsrolle und Haltung im Journalismus trainiert und reflektiert. Die Schwerpunk-te der Ausbildung liegen auf Text, Bild und Audio.

Bis zum 6. Mai können sich In-teressierte für den 25. Lehrgang bewerben.

Training durch JournalistenNach Abschluss des Journalis-ten-Kollegs sollen Fertigkeiten in puncto crossmediale Planung und Arbeit erworben werden. Jegliche Darstellungsformen werden einge-hend trainiert unter der Anleitung von Journalisten und Trainern aus Österreich und Deutschland: Michael Nikbakhsh, Florian Klenk, Ulla Kramar-Schmid, Cornelia Krebs, Christoph Fasel, Andreas Koller, Christoph Prantner, Hannes Aigelsreiter, Steffen Sommer uvm.

Neben Themenfindung, Re-cherche, Storytelling, Sprache,

Pressefotografie, Nachricht, In-terview, Reportage, Porträt, Hin-tergrundwissen Wirtschaft und Politik, Layout, Videojournalis-mus und Audio-Slideshow werden auch Inhalte des Medienrechts vermittelt.

Bisher haben mehr als 1.000 Journalisten die Grundausbildung am KfJ absolviert, darunter unter anderem Armin Wolf, Ingrid Thurn-her, Hubert Patterer, Reinhold Dottolo, Eva Weissenberger, Josef Trappel, Ambros Kindel, Karlheinz

Papst, Klaus Herrmann, Toni Ebner, Sylvia Wörgetter. Die Teilnahmege-bühr beträgt 3.420 €, für Mitglie-der, also Medien, die dem VÖZ, ÖZV oder anderen fördernden Instituti-onen angehören, und für Mitglieder der Journalistengewerkschaft GPA-djp beträgt die Gebühr 2.910 €.

Vergabe von StipendienDas Journalistenkolleg vergibt überdies Stipendien, die Vergabe dieser wird nach dem Assessment-Center entschieden. Freie Journa-listen haben die Chance auf ein Sti-pendium von je 1.000 €, Studierende der Kommunikationswissenschaf-ten auf ein Vollstipendium. (red)

Infos: www.kfj.at

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KfJ: Journalisten-KollegNächste Runde steht an: Bei der berufsbegleitenden Ausbildung des KfJ stehen Themen wie Storytelling, Fotografie, Interview, Videojournalismu u.v.m am Plan.

EPAMEDIA macht Citylights zu interaktiven Eyecatchern

ÖSTERREICH. Digitale und in-teraktive Werbung, wann und wo man will – und auch abseits urbaner Ballungsräume: Mit die-sem Konzept punktet Österreichs führender Out-of-Home-Anbieter mit seinen interaktiven Citylights. Auf Kundenwunsch verwandelt EPAMEDIA über 4.000 Flächen in ganz Österreich in interaktive Infotainment-Terminals, die Kam-pagnen zum Leben erwecken und Konsumenten zur direkten Inter-aktion mit dem Produkt einladen.

Hinter dem recht trockenen Begriff der Interaktion steht ein wahres technisches Wunder-werk, das nahezu keine Wünsche offenlässt: Multi-Touch-Folien und Kinect-Tools mit HD-Kameras, eingebaute Klimamodule, Hoch-leistungs-PCs, querformatige 46 Zoll-Displays und leistungsfähige Internetanbindungen verwandeln die eleganten Werbeflächen an hochfrequenten Standorten in an-ziehende Erlebniswelten.

Erster Touchpoint mit der MarkeDie interaktiven Citylights sind ein auffälliger Eyecatcher im Straßenbild und sorgen für den gewünschten zusätzl ichen

Wow-Effekt bei impactstarken Out-of-Home-Kampagnen. Über die Touchscreens kann ein erster digitaler Kontakt mit der Marke stattfi nden, bei dem die Produkt-welt auch im virtuellen Raum erlebt werden kann.

Die Kinect-Technik ermöglicht es Passanten, sich wie bei einer Spielkonsole direkt in der virtu-ellen Welt zu bewegen, und lässt die Grenzen zwischen Realität und virtuellem Raum verschmel-zen. „Die punktgenaue Auswahl der Citylight-Standorte eignet sich hervorragend, um den Begeiste-rungseffekt vor der interaktiven Fläche in einen direkten Kaufi m-puls im nahe gelegenen Point of Sale zu verwandeln. Das Beson-dere ist hier auch die Möglichkeit der komplett individuellen Ge-staltung der statischen Klebefolie sowie der interaktiven Fläche“, ist EPAMEDIA-Geschäftsführe-rin Brigitte Ecker vom Erfolg des High-End-Produkts überzeugt.

Interaktives Citylight to goZusätzlich zu den über 4.000 bestehenden stationären City-light-Flächen bietet EPAMEDIA auch mobile Citylights an, die

beispielsweise im Rahmen von Events, Messen oder Kongressen als Blickfang eingesetzt werden können. Die formschönen Werbe-fl ächen eignen sich perfekt für in-novative Produktinszenierungen an Messeständen oder auch als digitale Wegweiser durch Groß-veranstaltungen. „Die mobilen, interaktiven Citylights bringen die Möglichkeiten von Digital-out-of-Home an jeden gewünschten Ort und exakt dorthin, wo sie ge-braucht werden“, betont Ecker. So

können die mobilen Flächen auch für temporär und regional be-schränkte Aktionen gemietet wer-den oder als Eyecatcher auf eine Shop-Eröffnung hinweisen.

Highlights in den Targeting-NetzenBesonders attraktive Möglich-keiten bieten die interaktiven Citylights in den maßgeschnei-derten Targeting-Netzen von EPAMEDIA, die punktgenau auf Zielgruppen zugeschnitten sind.

Mit individuellen Angeboten für Shopping & Lifestyle, Automotive sowie Health- & Beautycare deckt hier EPAMEDIA wichtige Produkt-gruppen ab.

Die Auswahl der jeweiligen Netzstandorte liegt im direkten geografi schen Einzugsgebiet der Shops und schöpft die Geotarge-ting-Möglichkeiten von Out-of-Home optimal aus, um die Ziel-gruppe direkt am Weg zur Kauf-entscheidung zu erreichen.

Auch die 193 Citylight-Flächen an oder im direkten Umkreis von 34 frequenzstarken Bahnhöfen der ÖBB stellen eine impactstarke Möglichkeit dar, um Pendler in ih-rer Mobilität zu erreichen – immer-hin reisen 466 Millionen Fahrgäste jährlich mit der Bahn. „Vor allem in Verbindung mit einer reichweiten-starken klassischen Außenwerbe-Kampagne entfalten die interak-tiven Citylights ihre ganze Power bei der Zielgruppenaktivierung“, sagt Ecker abschließend.

Hier gelangen Sie zum Video:

Multimediales Werbewunder auf über 4.000 Flächen: Einstieg in Produkterlebniswelten – punktgenau für die jeweilige Zielgruppe.

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Media-Etat Erste GroupWIEN. Die Erste Group Bank AG schreibt ihren rund 40 Mio. € schweren, jährlichen Me-dienetat für CEE (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien, Kroatien und Serbien) bzw. gemeinsam mit den Sparkas-sen für Österreich neu aus. Die letzte Ausschreibung fand 2009 statt. Der Auswahlprozess wird noch im April starten, mit dem Ziel, ein regional tätiges Agenturnetzwerk vom 1. Jän-ner 2017 an ausgewählt zu haben. Die Ausschreibung wird von der Erste Group in Öster-reich gesteuert und von Media Sense, einer unabhängigen Medienberatungsagentur aus London, begleitet.

Kampagne

Kindernothilfe auch am PlakatWIEN. Die Kampagne mit dem Claim der Kindernothilfe Österreich, „Werde Kinderpa-te. So wie wir“, ist jetzt auch Outdoor auf Plakaten zu sehen. Ab 25. April wird neben Mai-lings, Unternehmenskoopera-tionen und anderen Aktionen mit Straßenwerbung auf öffntlichen Plätzen in Wien, Niederösterreich und dem Bur-genland über aktuelle Projekte informiert.

Das Journalisten-Kolleg kann in Salzburg und Wien absolviert werden.

25. Lehrgang Der Bewer-bungsschluss ist 6. Mai. Die Teilnahmegebühr für das Journalis-tenkolleg beträgt dabei 3.420 €, für Mitglieder 2.910 €. Für begabte freie Journalisten vergibt das Kolleg Stipendien in der

Höhe von 1000 €, Studenten der Kommunikati-onswissenschaft haben die Chance auf ein Vollstipen-dium. Drei der vier Module finden in Salzburg statt, eines in Wien. Weitere Informati-onen: www.kfj.at/journalisten-kolleg

Facts

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medianet.at

densersatzforderung kommen soll-te, dann kann sich diese nur gegen das Institut bzw. gegen jene Per-sonen richten, die die fehlerhaften Daten verursacht haben.“

„Analysieren und prüfen“Dieser Vorfall könnte auch die Zu-sammenarbeit mit dem Institut be-einflussen. „Das Vertrauen zur GfK ist natürlich erschüttert worden. Der Imageschaden reicht aber aus meiner Sicht weit darüber hinaus, es betrifft ja schlussendlich die ge-samte Marktforschungs-Branche.“

Wichtig sei es jetzt, zu analysie-ren und zu prüfen, damit das Ver-trauen zum Radio und dessen Stär-ke als Werbemedium nicht in Zwei-fel gezogen werde. Dafür will sie in den kommenden Tagen umfangrei-chere Daten für weitere Analysen zur Verfügung haben. „Wir haben derzeit nur sehr rudimentär rich-tiggestellte Werte, sodass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht das Ausmaß bzw. die konkreten Aus-wirkungen abschätzen können“, so Ragetté.

VÖP wartet vorerst abDer VÖP-Vorstandsvorsitzende und Vorstand in der Styria Media Group, Klaus Schweighofer, zeigt sich hin-gegen beruhigter. „Wir sollten ab-warten, was die Analyse der Vor-gänge ergibt“, erklärt er gegenüber

••• Von Dinko Fejzuli

WIEN. Freitag vergangener Woche baten die Verantwortlichen der GfK um ein dringendes Meeting mit den Radiotest-Auftraggebern und zwar gleich am Montag darauf. Und da platzte die Bombe dann: Der Radio-test, jenes Marktforschungsinstru-ment, mit dem Österreichs Radio-sender die Werbepreise festlegen, sei fehlerhaft.

Konkret geht es um Abwei-chungen von ein bis drei Prozent. Betroffen sind Ergebnisse von insgesamt vier Jahren und zwar zwischen 2011 und 2014. Im ver-gangenen Jahr dürften die Radio-test-Ergebnisse wieder gestimmt haben.

Viel ist noch nicht bekannt; der-zeit kann man davon ausgehen, dass die Erhebung selbst korrekt abgelaufen ist. Allein das ist eine positive Nachricht, denn: Immerhin werden für den Radiotest 24.000 Interviews geführt.

Fehlerhaft dürfte „nur“ die Auswertung der Daten bzw die dann notwendige „Glättung“ sein. Dies soll, wie zu hören war, nach „Bauchgefühl“ vorgenommen wor-den sein und, wie die kleinen, in der Regel privaten Radiosender meinen, zu ihren Ungunsten und zugunsten des ORF.

RMS ist kämpferischDie Leiterin der RMS Marktfor-schung, Doris Ragetté, schließt nach den Vorfällen Schadensersatz-forderungen gegen die GfK nicht aus. „Selbstverständlich müssen wir uns ja rechtliche Schritte auch schon im Interesse unserer Sender, die wir vertreten, als Auftraggeber dieser Studie vorbehalten“, erklärt Ragetté gegenüber medianet.

Es sei aber noch zu früh, um das Ausmaß annähernd abschätzen zu können. „Wenn es zu einer Scha-

medianet. Dennoch denkt auch er an Schadensersatzforderungen, wenn auch nicht aus Sicht des VÖP.

„Der VÖP ist hier nur indirekt be-troffen. Das ist Sache der Sender, in meinem Fall also der Antennen Steiermark und Kärnten. Und ja: Natürlich müssen wir so etwas in Betracht ziehen“, so Schweighofer. Wie sich ein solcher Schaden für einen Kunden beziffern lasse, sei laut dem VÖP-Präsidenten schwie-rig, da man jeden Einzelfall aus-rechnen und bewerten müsse.

Einen Imageschaden für den Ra-diobereich befürchtet er allerdings nicht: „Seit Jahrzehnten hält Radio die 80 Prozent Tagesreichweite; da-mit ist Radio das beliebteste und meist genutzte Medium der Ös-terreicher“, ist sich Schweighofer sicher. Auswirkungen auf die eben-falls von der GfK durchgeführte Media-Analyse sieht Schweighofer nicht.

Während die RMS jetzt schon von Schadensersatzklagen spricht, hält sich Ernst Swoboda, Ge-schäftsführer des größten öster-reichischen Privatradios KroneHit, mit dieser Forderung noch zurück.

KroneHit: Image schützen„Dafür ist es noch zu früh“, erklärt er gegenüber medianet. Der Ganz-jahreswert 2015, der dem Sender einen neuen Rekordwert beschei-nigte, sollte laut Swoboda aber kor-rekt gewesen sein, lediglich davor wären die Zahlen zu niedrig ausge-wiesen worden.

12 medien Freitag, 22. April 2016

Was auf die OhrenDie Erhebung wurde noch richtig durchgeführt, doch die Aus­wertung der Radiotestzahlen von 2011 bis 2014 ist aber fehlerhaft.

FehlersucheDie Kennzahlen für 2015 dürften wieder gestimmt haben. Doch den Vergleich stellen alle mit den wie es nun scheint nicht korrekten Ziffern für 2014 bzw. die Jahre davor.

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lt. gFk andere studien nicht betrOFFen

Media-Analyse korrekt

WIEN. Die für die Printmedien wichtige Media-Analyse dürfte – im Gegensatz zum Radiotest – nicht fehlerhaft sein. Wie ein Sprecher des betrof-fenen Marktforschungsinstituts GfK am Mittwoch gegenüber der APA sagte, sind nach aktuellem Wissensstand keine anderen Studien betroffen, auch nicht die Media-Analyse, die GfK gemeinsam mit Ifes durchführt. Die Untersuchungen sind je-doch noch nicht abgeschlossen.

Die Geschäftsführerin des Vereins ARGE Media-Analysen, Petra Roschitz, erklärte am Mittwoch gegenüber der APA, bei der GfK Unterlagen ange-fordert zu haben. Man wolle nachvollziehen, ob die Media-Analyse tatsächlich nicht betroffen ist. Der Verein beauftragt die Institute GfK und Ifes mit der Durchführung. Im Gegensatz zum Radio-test, bei dem Telefoninterviews geführt werden, erfolgt die Befragung bei der Media-Analyse über einen Computer von den Teilnehmern selbst. Zu-dem liefern GfK und Ifes nur die Daten; die Aus-wertung obliegt entkoppelt von der Erhebung dem Dienstleister H.T.S.

Facts & Figures radiOtest

200 Millionen Radio-Budget

WIEN. Medien legen ihre Werbepreise großteils auf Basis der Reichweite fest. Die Reichweite wird durch groß angelegte Umfragen oder Panels erho-ben. Beim Radio ist dies der von GfK durchgeführ-te Radiotest.

Beim Fernsehen werden die Quoten durch den Teletest, ebenfalls von Gfk, gemessen.

In 1.613 österreichischen Haushalten – reprä-sentativ für die rund 7,3 Mio. Österreicher in Haushalten mit Fernsehgerät – stehen dafür spe-zielle Boxen, die den TV-Konsum aufzeichnen.

Für Zeitungen und Magazine gibt es unter ande-rem die Media-Analyse; sie ist Österreichs größte Erhebung. Jährlich werden über 15.000 Österrei-cherinnen und Österreich zu ihrem Mediennut-zungsverhalten befragt.

All diese Messinstrumente liefern die Basis, auf der Medien festlegen, wie viel ein Inserat oder Werbespot kostet.

Laut Focus Media Research wurde im Jahr 2015 brutto fast 4,2 Mrd. € für Werbung ausgege-ben; nicht berücksichtigt sind dabei Rabatte auf den Listenpreis. Auf Hörfunk-Werbung entfallen Brutto-Werbeausgaben von rund 200 Mio. €, aufs Fernsehen in etwa eine Mrd. und auf den Print-sektor 1,8 Mrd. €.

Doris Ragetté, RMS, erfuhr wie auch die anderen Auftraggeber am Montag von den Radiotestproblemen.

Österreich gesamt, mo–so, 10+ tages- markt- sender reichweite % anteil %

ORF­Radios gesamt 64,6 (66,5) 72 (74)

Ö3 34,9 (36,4) 31 (31)

ORF­Regionalradios 30,7 (31,5) 34 (35)

Privatsender Inland 28,6 (29,1) 24 (23)

KroneHit 12,4 (12,2) 8 (8)

Österreich 1 7,4 (8,8) 5 (6)

FM4 3,9 (3,7) 3 (2) Quelle: Radiotest 2. Halbjahr 2015 vs. 2. Halbjahr 2014 (Zahlen in Klammer)

Ernst Swobodas KroneHit könnte genauso wie die Antenne­Radios von VÖP­Präsident und Styria­Vorstand Klaus Schweigho­fer benachteiligt worden sein.

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medianet.at

schadensbegrenzung

Beschwichtigung und ein RücktrittNÜRNBERG. Die fehlerhafte Auswertung der Radiotest-Da-ten schlägt naturgemäß auch Wellen bis in die GfK-Zentrale nach Nürnberg. Dort bedauert man den Vorfall, beteuert aber: „Wir nehmen den Sachverhalt sehr ernst und prüfen ihn sorg-fältig“, so Gerhard Hausruckin-ger, Mitglied des Vorstands der GfK SE, verantwortlich für den Consumer Choices Sektor.

GfK-Sprecher Jan Saeger erklärt gegenüber medianet, dass man im „intensiven Di-alog“ mit den Vermarktern stehe, es für eine Nennung der Schadenshöhe aber noch zu früh sei. Weiters sollen die aktuell an den Kunden geliefer-ten Daten des 1. Quartals 2016 methodisch korrekt berechnet worden sein.

Mittlerweile könnte die Cau-sa aber auch personell ihr ers-tes Opfer gekostet haben: Alex-ander Zeh, Geschäftsführer von GfK Austria, ist zurückgetre-ten; GfK dementiert aber einen Zusammenhang mit den Mani-pulationen beim Radiotest. Vor zwei Tagen war bekannt ge-worden, dass die Marktanteile der heimischen Radiosender seit mindestens vier Jahren falsch sind. Der 44-jährige Zeh war seit April 2014 einer der beiden Geschäftsführer der österreichischen GfK-Tochter, zuvor seit 2008 Prokurist. Ein GfK-Sprecher sagte zur APA, Zeh habe am Mittwoch in einem Meeting bekannt ge-geben, das Unternehmen mit sofortiger Wirkung auf eigenen Wunsch zu verlassen, um sich neuen Aufgaben mit interna-tionalem Fokus zu widmen. Zweiter Geschäftsführer ist Thomas Bachl, er leitet nun – zumindest vorübergehend – Gfk Austria allein.

Werbekunden

XXXLutz zeigt sich besorgtWIEN. Auch einer der größten Radiowerbekunden, die Mö-belkettet XXXLutz, zeigt sich zu den Entwicklungen besorgt. Unternehmenssprecher Tho-mas Saliger kann gegenüber medianet jedoch noch keine detaillierten Angaben machen, da die gesamte Branche noch keine genaue Zahlen kenne, so Saliger.

Er erklärt jedoch auch: „Da unser Vertragspartner das Me-dium ist und nicht GfK, werden wir uns mit den jeweiligen Sendern einigen und uns die Minderleistung ausgleichen lassen“, so Saliger. Zukünfitige Buchungen würden „natürlich den ‚richtigen‘ Zahlen“ ange-passt werden. (rach)

WIEN. Aus der Ecke der Media-Agenturen kommen deutlichere, aber auch versöhnliche Worte.

Petra Hauser, Geschäftsführerin der media.at, fordert eine rasche und lückenlose Aufklärung: „Die aktuellen Meldungen zu falschen Berechnungen im Ausmaß von ein bis zwei Prozentpunkten sind be-sorgniserregend, zumal dieser Um-stand zu weitreichenden Wettbe-werbsverzerrungen innerhalb der österreichischen Radiolandschaft führen könnte. Besonders kleine-re Sender könnten laut Pressebe-richten stark betroffen sein und wurden unter Umständen durch falsch ausgewiesene Kennzahlen zu wenig in den Mediaplänen be-rücksichtigt.“

Joachim Feher, CEO MediaCom, zeigt sich überzeugt, dass die GfK

für volle Transparenz sorgen wird, und meint: „Es ist einmalig in Ös-terreich, dass ein MAFO-Institut von sich aus an die Öffentlichkeit geht und Fehler eingesteht. Selbst-verständlich ist dadurch das Ver-trauen in die GfK angeknackst. Dass dies geschieht, werden auch wir mit Nachdruck einfordern und kontrollieren. Ob und welcher Schaden für Werbekunden entstan-den ist, kann man erst nach Vorlie-gen der korrigierten Ergebnisse be-urteilen; auf jeden Fall werden wir die Interessen unser Kunden in je-der Phase sehr deutlich vertreten.“

Optimistisch bleibenTrotz der unerfreulichen Nachrich-ten zeigt sich Michael Göls, CEO Havas Media, überzeugt, dass ei-ne zufriedenstellende Lösung im

Sinne der Kunden gefunden wird, wirbt er in seinem Statement ge-genüber medianet: „Wir wissen, dass Radio wirkt. Für unsere Kun-den haben wir das in etlichen Er-folgsanalysen festgestellt; Radio ist ein Medium mit sehr direkten Effekten. Klar ist aber auch, dass die Tarifkalkulation und damit die Preise der Sender auf Basis der Ra-diotest TKPs erstellt werden. Die TKPs sind ja auch die Grundlage für die Sendermixbestimmung, und hier muss man prüfen und gegebe-nenfalls adaptieren.“ (fej)

Wichtig ist für ihn aber vor allem eines: einen Imageschaden in der Werbebranche möglichst zu ver-meiden. Er fordert deshalb „volle Aufklärung, volle Transparenz und die erforderlichen Konsequenzen“.

Man dürfte jedoch nicht überse-hen, dass es sich dabei um ein „Ra-diothema“ handle und nicht den ge-samten Werbemarkt betreffe. Auch der Geschäftsführer des größten Wiener Regionalsenders Arabella, Wolfgang Struber, fordert eine ra-sche Aufklärung des Sachverhalts. „Wenn es in der Vergangenheit bei der Erhebung und Berechnung der Leistungsdaten für Hörfunk Feh-ler gegeben hat, kann dies nicht so einfach hingenommen werden“, so Struber im Gespräch mit medianet.

Gesucht: „Zügige Lösung“Dafür müsse auch die Vergangen-heit kritisch analysiert werden, um das Vertrauen in den Radiotest zu erhalten, beteuert er. Besonders ein Faktum störe ihn besonders: „Mehr als irritierend ist, dass Mitarbei-ter anscheinend mit ‚Bauchgefühl‘ ‚Schwankungen glätten‘ und dies bei einem angesehenen Institut in Österreich – dies bei vollem Be-wusstsein über die Relevanz der Radiotestdaten für den Markt.“

Dennoch blickt Struber positiv in die kommenden Wochen, denn er sei überzeugt, dass die Sender-gemeinschaft der Privatradios ge-meinsam mit den Auftraggebern des Radiotests eine zügige und erhrliche Lösung finden werde.

Freitag, 22. April 2016 medien 13

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Michael Göls, CEO Havas Media.

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„radio wirkt“Die Meinung der Media­Agentur­Bosse schwankt derzeit noch zwischen Abwarten und Besorgnis.

Alexander Zeh, Geschäftsführer von GfK Austria, ist zurückgetreten.

••• Von Dinko Fejzuli

WIEN. So wie bei den anderen Auftraggebern ist man auch bei der ORF-Enterprise nicht erfreut über die aktuelle Causa GfK. Aber im Interview mit medianet zeigt sich CEO Oliver Böhm überzeugt davon – übrigens wie auch viele in den letzten Tagen von medianet befragten Branchenteilnehmer –, dass die Gattung Radio an sich kei-nen Image-Schaden in dieser Sache davontragen wird.

medianet: Ohne den genauen Sachverhalt zu kennen – wird die Causa auch Auswirkungen auf das Image des Werbemediums Radio haben?Oliver Böhm: Nein. Das Medium Radio hat nichts von seiner Rele-vanz und Werbewirkung verloren.

medianet: Standard-Infos zufolge sollen vor allem die ORF-Radios

profitiert haben. Unter Umständen liegen die Werte für Ö3 etwa um bis zu drei Prozentpunkte nied-riger. Falls das zutrifft, wie wird man reagieren?Böhm: Die Daten liegen im De-tail noch nicht vor. Der ORF ist in höchstem Maße daran interessiert, dass alle Radios korrekt dargestellt werden.

medianet: Was werden Sie Ihren Kunden sagen, die eventuell der Meinung sind, zu viel für Werbung in ORF-Radios bezahlt zu haben?Böhm: Vor Vorliegen des Ab-schlussberichts können wir dazu nichts sagen. Ö3 ist mit Abstand Marktführer, und die hohe Qualität des Programmumfelds ist unbe-stritten.

medianet: Die RMS behält sich, wie sie bereits öffentlich angekün-digt hatte, rechtliche Schritte bis

hin zu Schadensersatzforderun-gen vor. Gibt es in Ihrem Hause unter Umständen schon ähnliche Überlegungen?Böhm: Dafür ist es zu früh, wir warten noch auf die Detailaus-wertung. Auf jeden Fall wollen wir vorweg keine rechtlichen Schritte ausschließen.

medianet: Das betroffene Institut, die GfK, führt ja nicht nur den Ra-diotest aus, sondern auch andere Erhebungen durch. Wir man hier jetzt genauer hinschauen müssen?Böhm: Der ORF ist auch im Teletest vertreten, wo es ein externes Audit gibt. Beim Mediaserver erheben zwei Institute, deren Ergebnisse man gegeneinander benchmarken kann. Wir, die Arbeitsgemeinschaft Radiotest, werden auch beim Ra-diotest externes Audit einschalten, um die Sachlage zur prüfen und die Glaubwürdigkeit sicherzustellen.

„nichts von seiner relevanz verloren“Trotz fehlerhafter Auswertung springen Branchenteilnehmer für das impactstarke Werbemedium Radio in die Bresche; so auch ORF­Enterprise­CEO Oliver Böhm im medianet­Interview.

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Oliver Böhm, ORF­Enterprise: „In höchstem Maße an korrekter Darstellung interessiert“.

Ö3 ist mit Ab-stand Marktfüh-rer, und die hohe Qualität des Pro-grammumfelds ist unbestritten.

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medianet.at

••• Von Gianna Schöneich

WIEN. Heuer wurden zum sechsten Mal die „Show your App“-Awards verliehen. Mit der „Ikea Family App“ konnte sich IQ mobile als österreichische Agentur durchset-zen. Die App digitalisiert die Ikea Family Card und verbindet das Smartphone der User mit aktuellen Informationen über Restaurant- und Produktangebote in ausge-wählten Filialen. Möglich macht das die Beacon-Technologie. Diese ist wie Mobile Marketing in aller Munde.

HerausforderungenAm 28. April findet im Museums-Quartier Wien der Mobile Marke-ting Innovation Day statt. Einer der Speaker ist Karin Klitsch, Se-nior Sales Manager bei IQ mobile. Im Interview mit medianet sprach sie über die Ikea Family Card App sowie neue Möglichkeiten und He-rausforderungen des Mobile Mar-keting.

medianet: Frau Klitsch, IQ mobile hat heuer den ‚Show your App‘-Award für die Ikea Family Card App erhalten. Die App wurde nicht nur durch Ihr Unternehmen entwi-ckelt und betreut, Sie sind auch für das dahinterstehende Content Ma-nagement-System und alle Inhalte der App zuständig. Was ist das Be-sondere an dieser Application? Karin Klitsch: Wir arbeiten schon seit mehreren Jahren erfolgreich mit Ikea zusammen, ursprünglich im Bereich Dialog Marketing; mit der App wurden unsere Strategien mobile weitergeführt. Aufbauend auf der Digitalisierung der Family Card, sollte ein Instore-Erlebnis geschaffen werden. Mithilfe von Beacons, einer technischen Maß-nahme am PoS, können wir das Smartphone der Kunden per Blue-tooth ansteuern, die App spielt da-raufhin in Echtzeit Content aus; beispielsweise beim Eintritt in

die Filiale erhalten die Kunden ei-ne Nachricht: „Hallo Karin, schön, dass du da bist.“ Eine weitere Funktion der App ist es, mit stum-men Beacons, die keine Inhalte auslösen, Bewegungsströme der Kunden zu messen.

medianet: Wie nehmen Kunden diese Technologie auf? Klitsch: Es handelt sich bei dieser Form des Dialogmarketings nicht um Werbung im klassischen Sinn.

Man muss Maßnahmen am PoS sehr gefühlvoll einsetzen, Inhalte werden nur gezielt an bestimm-ten Locations ausgespielt. Für den Kunden muss die Ansprache rele-vant sein; nur so kann man beste-hende Marketingstrategien unter-stützen. Die Kunden nehmen die App und den Content positiv an.

medianet: Was ist mit Beacons noch möglich? Wohin geht die Reise mit dieser technischen Maß-nahme? Klitsch: Beacons besitzen eine ge-ringe Reichweite und sind so als Teil einer gesamtheitlichen Loca-

tion-Based Marketing-Strategie zu sehen. Auch die Akzeptanz der User ist sehr unterschiedlich. Am PoS und Point-of-Interest werden Bea-cons eine große Relevanz und Zu-kunft haben. Auch im B2B-Bereich ist diese Technik gut einsetzbar, beispielsweise auf Messen oder Großveranstaltungen – einfach im-mer, wenn ich an bestimmen Orten einen bestimmten Content aus-spielen möchte. Derzeit benötigen die User noch eine Empfänger-App, das könnte sich aber in Zukunft auch ändern.

medianet: Nächste Woche werden Sie auf dem Mobile Marketing In-novation Day sprechen. Was für Chancen sehen Sie in Zukunft für die Branche? Klitsch: Mit den mobilen Maßnah-men, die wir heute und in Zukunft setzen, können wir Marke und

Konsument treffsicher, punktge-nau und effizient verbinden. Das Smartphone ist immer dabei und zugleich das persönlichste aller di-gitalen Devices. Die Verlängerung und Personalisierung einer Kampa-gne findet immer am Smartphone statt; deswegen ist das die absolute Zukunft.

medianet: Wie kann man sich die Verbindung Mobile und Digital-out-of-Home vorstellen? Klitsch: Heute und in Zukunft ver-binden sich werbliche Inhalte, die im öffentlichen Raum ausgespielt werden, zeitgleich mit dem Smart-phone – idealerweise dann, wenn sich der Kunde in unmittelbarer Umgebung befindet; durch techni-sche Möglichkeiten wie Beacons oder Geofences kann das gewähr-leistet werden. Das Ausspielen des Contents kann mit allen Mechani-

ken, die am Smartphone möglich sind, stattfinden.

medianet: Es geht also gar nicht mehr ohne Mobile Marketing?Klitsch: Definitiv. Allerdings wer-den in Zukunft nur mehr Digital Natives den Ton angeben; hier ist das verbindende Element das Smartphone.

medianet: Die Zukunft scheint Mobile Marketing zu sein. Klitsch: Ja, man wird allerdings nicht glauben, wie konservativ die alteingesessene Werbebranche noch immer ist. Statt den Konsu-menten ins Zentrum des Interesses zu stellen, werden stur klassische Kanäle bedient. Wir zeigen, wie man spannende Kampagnen um-setzen kann, es braucht nur mu-tige Marketeers. Allerdings haben viele auch schlechte Erfahrungen gemacht. Einen Werbebanner aus-zuspielen, reicht heute nicht mehr.

medianet: Das klingt, als würden Sie auch viel Zeit in die Beratung stecken? Klitsch: Wir sehen es als unse-re Aufgabe, unseren Kunden den richtigen Zugang und die richtige Mechanik zur Verfügung zu stellen, damit sie zu Mobile Heroes wer-den.

14 Marketing Freitag, 22. April 2016

ein MissionierungsauftragKarin Klitsch, IQ mobile, ist Speakerin beim kommenden Mobile Marketing Innovation Day; mit medianet sprach sie vorab über Chancen des Mobile Marketing und eine konservative Werbebranche.

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Karin Klitsch ist Senior Sales Manager bei IQ mobile und wird beim Mobile Marketing Innovation Day am 28. April in Wien sprechen.

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Fokus sind die Geschäftsbe-reiche PoS und Retail, vor allem im Bereich Kun-denbindung. Der Mobile Marketing Innovation Day findet am 28. April im MuseumsQuar-tier Wien statt. Weitere Infor-mationen: www.mobilemarketing­innovationday.at

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Man würde nicht glauben, wie konservativ die alteingesessene Werbebranche noch immer ist.

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medianet.at16 biz-talk Freitag, 22. April 2016

experten-talk

prVa „profitreff“ im exklusiven rahmenTALK. Auf Einladung des PRVA präsentierten die beiden Eventbutler-Geschäftsführer Christoph Hütter und Stefan Grossek am 19. April die Er-gebnisse von Österreichs erster Studie zum Thema Business-Events. Am stilvollen „La Table” der Moët Bar des Hotel Le Méridien wurde bei Champagner und Brötchen über die Bedeutung von Business-Events im Zeitalter digitaler Kommunikation referiert und diskutiert.

„BusinessEvents ermöglichen vor, während und nach der Veranstaltung zahlreiche Kontaktpunkte zu den Gästen, fordern daher gezielte Maßnah-men in der Kommunikation und bieten attraktive Kommunikationschancen für die PR-Branche”, so Hütter.

Der Einladung von PRVA-Generalsekretärin Sabine Fichtinger und Eventbutler folgten u.a. Alexander Jedlicka (PRVA), Vera Reichlin-Mel-degg (Philips), Stephanie Schuster (CPI), Kathrin Pauser (CPI), Stefanie Zöchmann (ikp Wien) & Charlotte Harrer (s Bausparkasse). (rach)

exklusiv 1. Stefan Grossek (GF Eventbutler), Alexander Jedlicka (PRVA-Vorstandsmitglied), Bianca Bischof (Cor-porate Communication, Eventbutler), Christoph Hütter (GF Eventbutler); 2. Stilvoll wurde am „La Table“ der Moët Bar des Hotel Le Méridien diskutiert.

rOMY-Verleihung 2016

glanz und glamour in der hofburgWIEN. Die 27. Romy-Gala ging am vergangenen Samstag, den 16. April, mit großen Emotionen in der Wiener Hofburg über die Bühne. Ausgezeichnet wur-den Österreichs Publikumslieblinge aus Film und TV. Durch den Abend führte das Duo Katharina Straßer und Andi Knoll. Die Publikumslieblinge der Ös-terreicher sind: Ursula Strauss – „Beliebteste Schauspielerin Kino/TV- Film“, Tobias Moretti – „Beliebtester Schauspieler Kino/TV-Film“, Adele Neuhauser – „Beliebteste Schauspielerin Serie/Reihe“, Hans Sigl – „Beliebtester Schau-spieler Serie/Reihe“, Sandra Maischberger – „Information“ sowie Barbara Schöneberger – „Show/Unterhaltung“. Mit der Romy in Platin für das Lebens-werk wurde Otto Schenk ausgezeichnet.

Das Who-is-Who der Branche war vor Ort Rund 700 Gäste aus Film, TV, Theater, Kunst, Politik und Wirtschaft beschrit-ten den 93 Meter langen Red Carpet in der Wiener Hofburg, der sie zur 27. Ro-my-Gala leitete. Nach Cocktailempfang und einem Dinner mit Garnelen, Kalb und Rind startete die rund 100-minütige Gala mit der Verleihung der genau 30,5 cm großen Statuetten an die Publikumslieblinge des Landes.

Dies ließen sich viele aus der deutschsprachigen Fernseh- & Filmbranche nicht entgehen, wie unter anderem Rudolf John (Romy-Erfinder), Martin Gastinger (ATV), Corinna Milborn (Infodirektorin Puls 4), Christian Rainer (profil-Herausgeber), Nadja Bernhard (ZiB-Moderatorin), Eva Weissenberger (News), Judith Mair (Sky), Christine Lackner (ORF), Martin Wurnitsch (tv-media), Niko Pelinka (Kobza Media), Andreas Moravec (ATV), Arabella Kies-bauer (ATV). Aber auch Eva Pölzl (ORF), Christoph Feurstein (ORF), Fabian Kissler (Puls 4), Sandra Zotti (UPC), Beatrice Skias (Kobza Integra), Martina Zadina (IAB), Hans Mahr (Mahr media), Martin Gaiger (Online Kurier), Wolf-gang Rosam (Rosam Change Communications), Eva Glawischnig mit Volker Piesczek (Puls 4), Gudrun Neunteufel (Marketingleiterin Ö3), Petra Krestan-Schön (WU Executive Academy) oder Michael Straberger (Straberger-Conver-sation) waren bei der Gala in der Hofburg mit dabei.

Bereits am Donnerstag davor wurden die Romy-Akademiepreise in 17 Kate-gorien vergeben. Diese Auszeichnungen gingen an all jene Personen, die nicht immer auf der Bühne oder im Scheinwerferlicht stehen: Regisseure, Drehbuch-autoren, Produzenten und Kameraleute. Erstmals wurden auch die und der „Beste Nachwuchsschauspieler/in“ ausgezeichnet: Anna Posch und Johannes Nussbaum. Die Akademie Romy in Platin ging an die legendäre Filmproduzen-tin Regina Ziegler. (rach)

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1. ORF-Generaldirektor Ale-xander Wrabetz und ORF Fernsehdirektorin Kathrin Zechner im Romy-Taumel; 2. Marcin Kotlowski (GF WH-Medien) und seine Frau Anna Ignatovich (Kunstku-ratorin); 3. Petra Hauser (GF media.at) & Dieter Hauser; 4. Pius Strobl (ORF) & Dinko Fejzuli (medianet-Chef redakteur); 5. Oliver Böhm (GF ORF-Enterprise) & Martin Biedermann (Marketing- & Kommunika-tionschef ORF); 6. Thomas Kralinger (GF Kurier) & Isa-bella Krassnitzer; 7. Markus Breitenecker (GF ProSie-benSat.1 Puls 4) & Helmut Brandstätter (CR Kurier); 8. IP-Boss Walter Zinggl mit Katja Zinggl-Pokorny (ORF Nachlese); 9. Richard Grasl (kaufm. Dir. ORF) mit Kerstin Grasl, Joachim Feher (GF MediaCom) und Kathrin Feher (ORF-Enterprise); 10. Leodegar Pruschak (Head of Division Marketing Raiffeisen Zent-ralbank), Peter Drobil (Head of Identity Bank Austria/UniCredit Group), Maria Bauernfried und Wolfgang Hötschl (beide Kelly’s).

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„tele“ mit neuer eventreiheNEU. Am Donnerstag, dem 14. April, hat zum ersten Mal die neue „5 Uhr tele“ stattgefunden, ein Bran-chen Get-together ohne fixes Programm, Vortrag und vor allem mit gutem Catering. Die Idee ist, ein entspanntes After Work-Treffen mit Kollegen aus der Medienbranche, Winzern und Künstlern zu veranstalten; sie finden immer Donnerstags, dem Erscheinungtstag des neuen tele, statt.

Beim ersten Treffen dabei waren u.a. Barbara Sailer (Investment Director, MediaCom), Peter Drobil (Unicredit-Bank Austria), Waltraud und Peter Groll (PR-Groll), Susanne Walitsch (Sana-med) Corinna Drumm (GF VÖP). (rach)

zwangloses beisammen-sein 1. Beim ersten „5 Uhr tele“ trafen sich unter anderem Michael Göls (GF Havas Media Austria) mit Gattin und Hans Metzger (GF tele); 2. Auch Susan-ne Koll (GF OMD) und Susanne Walitsch (Marke-ting Sanamed) waren beim ersten Treffen mit dabei.

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Unito Größter heimischer Onlinehändler zieht Bilanz 19

Rewe Billa wuchs nach zwei Rekordjahren erneut um 2,67 Prozent 21

KMU Verliert der Mittel­stand heute an Einfluss und ist benachteiligt? 22

Produkt der Woche Tchibo Cafissimo Limited Edition 24

Am Tellerrand Daniela Prugger über Grenz­kontrollen am Brenner 24

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TTIP: Nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren?An TTIP scheiden sich die Geister – selbst innerhalb der Nahrungs­mittelindustrie gibt es widersprüchliche Positionen. 18

Thomas Heidenhofer

Plus city Mit 1. Juli 2016 bekommt die Plus City mit Thomas Heiden­

hofer einen weiteren Geschäfts­führer. Der 51­jährige Wiener

war zuletzt für die strategische Führung der beiden größten ös­terreichischen Shopping center

verantwortlich.

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so Drexel. Durch die kostengüns-tigeren Produkte von niedrigerer Qualität könnten Konsumenten dazu verleitet werden, seltener zu heimischen Qualitätsprodukten zu greifen. Der Preis ist schließlich noch immer das entscheidende Kaufargument. „Da nützt es nichts, wenn wir auf unseren hohen Stan-dards bleiben, aber unsere Land-wirte und Produzenten nichts mehr verkaufen“, kommentiert der Spar-Chef. Skeptisch zeigen sich bei der Präsentation in Wien auch die restlichen Studien-Auftraggeber. TTIP sei ein „volkswirtschaftliches Nullsummenspiel auf Kosten der Landwirtschaft“, kommentierte etwa Gertraud Grabmann, Obfrau von Bio Austria. Für Bauern und Umwelt gäbe es bei TTIP „nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren“, stimmte Greenpeace-Geschäftsfüh-rer Alexander Egit ein. Es bestehe ein großes Interesse seitens der USA, die Rahmenbedingungen im Bereich Pflanzenschutzmittel oder Gentechnik zwischen EU und USA anzugleichen – und das nicht zum Positiven, wohlgemerkt.

Verunsicherung in den MedienBis zum Jahr 2025 könnte es durch TTIP laut IHS/ÖFSE zu zusätzli-chen Marktaustritten von relativ kleineren Landwirtschaftsbetrie-ben (ca. –590 Betriebe) bzw. Nah-rungsmittelunternehmen (ca. –30 Unternehmen) kommen (siehe Gra-fiken). Auch das Österreichische Institut für Wirtschaftsforschung (Wifo) teilte vor einiger Zeit mit, dass positive Handels-, Wohl-fahrts- und Beschäftigungseffekte durch TTIP erst sehr langfristig auftreten werden, „weil die Elimi-nierung aller Hürden für Handel und Investitionen nur schrittweise erfolgen kann“. Zur Überwindung

••• Von Daniela Prugger

WIEN. Man bemühe sich um mehr Transparenz, liest man dieser Ta-ge auf der Homepage der Europä-ischen Kommission. Die Rede ist vom Freihandelsabkommen zwi-schen der EU und den USA – dem Trojanischen Pferd, wie das Frei-handelsabkommen von seinen Kri-tikern genannt wird. Mit Fakten-, Informations und Positionspapie-ren versucht die EU Klarheit in ei-ne Debatte zu bringen, von der die Bevölkerung von Anfang an ausge-schlossen wurde. Das Misstrauen ist groß, die Polemik ebenso. Hor-monfleisch, Pestizide, Gentechnik, Konzerne, die profitieren – wirklich objektiv wird weder vonseiten der Bevölkerung noch von Experten diskutiert.

Noch wird über TTIP verhandelt, noch ist nicht aller Tage Abend. Doch das Institut für Höhere Stu-dien (IHS) und die Österreichische Forschungsstiftung für Internatio-nale Entwicklung (ÖFSE) präsentie-ren bereits zum jetzigen Zeitpunkt prognostizierte Folgen – und gie-ßen damit Öl ins Feuer. Die Studie wurde von Spar, Bio Austria, Nöm und Greenpeace in Auftrag gege-ben. Dass keines der Unternehmen bzw. keine der Organisationen TTIP-Fan ist, dürfte bekannt sein. Laut Studie werde sich TTIP „leicht negativ“ auf die Beschäftigungsef-fekte für Österreich auswirken. Ne-gativ seien auch die Konsequenzen für Landwirtschaft und Nahrungs-mittelproduktion. Dort, so die Pro-gnose, könnten kurzfristig etwa 730 Arbeitsplätze verloren gehen – davon circa 100 bedingt durch den von TTIP induzierten Struk-turwandel. Langfristig würden sich Arbeitsplatzverluste von ca. 4.670 ergeben (670 bedingt durch TTIP).

Warnung vor Stimmungsmache„Die Studie“, so Spar-Chef Gerhard Drexel, „beweist nun, was wir seit Langem versuchen aufzuzeigen: Der Feinkostladen Österreich ist tatsächlich bedroht.“ Drexel ist ein feuriger TTIP-Gegner und scheut sich nicht, das Kind beim Namen zu nennen. Er warnt vor Hormonen und Chemie, die den Markt fluten, den gentechnisch veränderten Le-bensmitteln, die sich in den Rega-len der Supermärkte ausbreiten, und schließlich vor dem US-Fleisch, welches das österreichische preis-lich unterbieten werde. „In den USA werden 90 Prozent des Rindfleischs mit Wachstums hormonen erzeugt“,

der gegenwärtigen Krise könne selbst ein umfassendes Handels-abkommen also nichts beitragen.

Vor allem in den europäischen Medien gibt es eine große Verunsi-cherung, es mangelt an Kenntnis-sen und Vertrauen. Vor einer voreili-gen „Stimmungsmache“ gegen TTIP warnt jedoch Nikolaus Morawitz von der Landwirtschaftskammer eindringlich. Die Studie gehe näm-lich von Liberalisierungsszenarien aus, die in den Verhandlungen gar nicht zur Debatte stünden und die das Parlament und die bäuerliche Interessenvertretung als ‚rote Lini-en‘ definiert hätten.

Marktkonzentration ist gefährlich„Was wir wirklich brauchen, ist ein Kopierschutz für unsere Le-bensmittelspezialitäten“, erklärt LK-Österreich-Präsident Her-mann Schultes. Natürlich dürften die Lebensmittelsicherheits- und Umweltstandards nicht gefährdet werden. Doch nicht ein noch im-mer völlig offenes TTIP-Verhand-lungsergebnis stelle aktuell eine Herausforderung für den Struktur-wandel in der Landwirtschaft dar, „sondern die starke Konzentration des Lebensmittelhandels – die drei größten Unternehmen teilen sich über 85 Prozent des Markts“, kriti-siert Schultes.

Ähnlich unbeeindruckt von den Studienergebnissen bleibt Josef Domschitz, der Vizegeschäftsfüh-rer des Verbands der Nahrungs- und Genussmittelindustrie: „Die Studienprognose bezüglich der negativen Beschäftigungseffekte in der österreichischen Agrar- und Lebensmittelwirtschaft durch TTIP ist absolut nicht seriös“, so Dom-schitz gegenüber medianet. Herr Drexel/Spar gehe davon aus, dass es mit TTIP zu einem Überangebot

an „gesundheitsschädlichen“ US-Produkten in Österreich kommen werde. Diese seien jedoch nicht verkehrsfähig in Österreich. „Die aktuell vorherrschenden Markt-strukturen in Österreich mit einer hohen Konzentration im Lebens-mitteleinzelhandel, einem enormen Preis- und Marktdruck für alle Lie-feranten, die durch die Auswirkun-gen der Ukraine-Russland-Krise noch zusätzlich verschärft werden, sind präsent und haben weit um-fangreichere Auswirkungen auf un-sere Strukturen und zwar derzeit und leider auch in Zukunft“, kom-mentiert er. „Schon jetzt TTIP dafür verantwortlich zu machen, halte ich persönlich für äußerst fahr-lässig.“ Man könne TTIP nicht für eine Strukturveränderung beschul-digen, die seit Jahren im Gange sei: Im Agrarbereich habe Österreich im Jahr 2010 insgesamt 173.317 Betriebe gezählt, im Jahr 2013 wa-ren es 166.317 – ein Rückgang von insgesamt 7.000 Betrieben, ganz ohne TTIP ...

Die Reizwörter-Debatte um TTIPEine aktuelle Studie von IHS/ÖFSE prognostiziert negative Auswirkungen von TTIP auf die Beschäftigungssituation in Österreich; für Josef Domschitz (FV Nahrungs- und Genussmittelindustrie) sind die Ergebnisse „unseriös“.

ContraLaut TTIP-Kritikern wie der Umwelt-organisation ist der Verhandlungs-prozess intrans-parent und von Konzern-Lobbyis-ten vereinnahmt. Die vorgesehenen Sonderklagsrech-te (ISDS) sowie die „regulatori-sche Kooperati-on“ stellten eine Bedrohung der Umwelt- und Sozi-alstandards dar.

Pro Laut EU geht es bei TTIP um die Öffnung der US-Märkte für Unternehmen aus der EU, Bürokratieabbau beim Export und neue Vorschriften, die Einfuhren, Ausfuhren und Auslandsinvesti-tionen vereinfa-chen. Daneben würde TTIP eine Einflussnahme auf die globalen Han-delsregeln und die Verbreitung eu-ropäischer Werte ermöglichen.

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18 CoveRSToRy Freitag, 22. April 2016

Spar-Chef Gerhard Drexel, Gertraud Grabmann, Obfrau von Bio Austria, und Alexander Egit, Geschäftsführer von Greenpeace Österreich, warnen vor TTIP.

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 e-commerce 19

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. Entspannt und gut ge-launt wirken die beiden Unito-Geschäftsführer, Harald Gutschi (Marketing & Vertrieb) und Achim Güllmann (Abwicklung & Steue-rung), als sie gestern, Donnerstag, in Wien die Bilanz des abgelaufe-nen Geschäftsjahres präsentieren. Die Unito-Gruppe wuchs im Ge-schäftsjahr 2015/16 (bereinigt um Sondereffekte) um fünf Prozent; der Gesamtumsatz stieg um 1,9% auf rund 336 Mio. €.

Heute macht der einstige Katalogversandhändler 86% sei-nes Umsatzes im Internet. „Print soll nur inspirieren und die Marke transportieren“, so Gutschi, der auf den rückläufigen Vertriebskanal (-13,1%) trotzdem nicht verzichten möchte. Der Verlust von zehn Mio. € aus dem Printgeschäft „tut nicht so weh“, da man online um rund 28% wuchs. Um im hart umkämpf-ten Onlinehandel auch weiter zu wachsen, fließen „zweistellige Mil-lionenbeträge“ in den IT-Bereich. „Wir sind auch ein Technologie-unternehmen“, hält Gutschi fest, „unsere IT-Investitionen sind daher gigantisch.“ „Das ist alternativlos, sonst würden wir die Wachstums-zahlen nicht erreichen.“

Unito will sich trotz der guten Entwicklung nicht zurückleh-nen, das macht Gutschi unmiss-verständlich klar: „Wenn wir die Trends verschlafen, gibt es uns in zwei Jahren vielleicht nicht mehr.“ Damit das nicht passiert, nehmen die Geschäftsführer auch kleine Kontrollverluste in Kauf, denn „wer alles unter Kontrolle hat, ist in die-sem Feld zu langsam“, sagt Gutschi und wirkt, als hätte er gerade ein Motivationsseminar hinter sich. Gutschis und Güllmanns Leitsatz lautet daher „Reinvent or die“ – und dazu braucht ein Konzern wie Unito talentierte IT-Fachkräfte. „Die Nerds kriegen Sie nur, wenn diese sich bei Ihnen wohlfühlen“, weiß Gutschi und hebt u.a. die lo-ckeren Umgangsformen bei Unito hervor.

Unito wird europäischer PlayerUnito genießt großes Vertrauen des Mutterkonzerns, was nicht zuletzt mit der Übernahme der Otto Cen-tral Europe (OCE) bestätigt wurde.

Die OCE mit Sitz in Budapest be-treibt Geschäftsaktivitäten mit den Marken Otto, Lascana und Sheego in Tschechien, Slowakei und Un-garn und wird zum Teil auch von Graz aus gesteuert. Seit Oktober 2014, als Unito die kommissari-sche Führung der Konzerngesell-

schaft übernommen hat, wuchs der OCE-Umsatz um 19,2%. Seit März ist OCE eine 100%ige Tochter der Unito-Gruppe, die sich immer mehr vom D-A-CH- zu einem euro-päischen Player entwickelt. „Unsere Kompetenz ist es, in kleinen Märk-ten ganz groß zu sein“, so Gutschi.

„Wer die Kontrolle hat, ist zu langsam“Die Unito-Gruppe wuchs im Geschäftsjahr 2015/16 um 5%. GF Harald Gutschi hat keine Angst, zu scheitern, sondern Trends zu verschlafen – sein Motto lautet nämlich: Reinvent or die.

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Harald Gutschi und Achim Güllmann genießen das Vertrauen der Otto Group.

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otto Group Die 1949 in Deutschland gegründete Otto Group erzielte im Geschäftsjahr 2015/16 einen Umsatz von 12,6 Mrd. € (+4,3%). Die Gruppe ist in über 20 Ländern weltweit präsent und der größte Onlinehändler für Mode & Lifestyle in Europa.

Unito-Gruppe Unito ist eine 100%ige Tochter der Otto Group mit Standorten in Salzburg, Graz, Bergheim, Linz und Budapest. Unito betreut die Geschäfte in den D-A-CH-Ländern und Osteuropa und erzielte 2015/16 einen Gesamtumsatz von 335,9 Mio. €

Key Facts

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medianet.at20 Retail PanoRama Freitag, 22. April 2016

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Kennzeichnung/KonfeRenz

Gentechnikfreie Lebensmittel

WIEN. Erstmals treffen Vertreter aller europäi-schen Kennzeichnungssysteme für Lebensmittel ohne Gentechnik am 25. April zur „International GMO-free Labeling Conference“ in Wien zusam-men. Organisiert wird die Konferenz von den bei-den Kennzeichnungssystemen ARGE Gentechnik-frei (Österreich) und Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG/Deutschland) gemeinsam mit dem österreichischen Gesundheits- und Landwirt-schaftsministerium. Thema wird auch die gegen-seitige Anerkennung der nationalen Standards und Kennzeichnungsregelungen sowie die inhalt-liche Annäherung und Vergleichbarkeit sein. Dane-ben werden unter anderem die bestehenden Kenn-zeichnungssysteme aus Österreich, Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Italien, Slowenien und den USA vorgestellt. „Die bestehenden Kennzeich-nungssysteme sind historisch gewachsen und weisen daher bei Produktions- und Kontrollstan-dards teilweise Unterschiede auf. Herstellung und Handel gentechnikfreier Produkte bedienen aber immer stärker den gesamteuropäischen Markt“, erklärt Florian Faber, Geschäftsführer der ARGE Gentechnik-frei (Bild). Die Herausforderung für die nächste Zeit sei daher, einen gemeinsamen europäischen Zugang zur Gentechnik-frei-Kenn-zeichnung zu schaffen und die gegenseitige Aner-kennung bzw. Vergleichbarkeit der bestehenden Standards zu verstärken. (red)

fenden Refurbishment-Aktivitäten zurückführt.

Schlusslichter dieses Rankings sind das Innsbrucker west (Platz 81) und die Bahnhofcity am Wie-ner Hauptbahnhof (82). Das von der ECE gemanagte Shopping-center wurde Ende 2014 am Wie-ner Hauptbahnhof eröffnet und hat den gewünschten Erfolg bisher

••• Von Nataša Nikolic

WIEN. In welchen Shoppingcen-tern sind die Mieter besonders (un)zufrieden mit ihrer Umsatz-leistung? Welche Standortfakto-ren spielen bei der Anmietung von Laden flächen eine Rolle, und wel-ches Center hat den besten Mix? Auf diese Fragen hat der aktuel-le „Shoppingcenter Performance Report Österreich 2016“ (SCPRÖ) von Standort + Markt und ecostra Antworten. Seit 2012 werden die größten Einkaufszentren des Lan-des auf Basis von Mieterangaben hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Performance bewertet und gereiht.

Der SCPRÖ 2016 basiert auf einer Onlinebefragung von 72 Expansi-onsmanagern von Filialketten, die am häufigsten in Shoppingcentern vertreten sind, und ist repräsen-tativ für ca. 1.700 dort vertretene Shops.

Schlusslicht: BahnhofcityAus den Angaben der Mieter geht hervor, dass die überwiegende Mehrheit mit der Performance ih-rer Stores in den ausgewählten Einkaufszentren zufrieden ist. Bei 64 von 82 Centern, die in die Rang-liste aufgenommen wurden, ist im Schnitt die Performance der Mieter – ähnlich wie im Vorjahr – durch-schnittlich oder besser.

Die zufriedensten Mieter hat der Messepark in Dornbirn, gefolgt von Neukauf EKZ in Spittal an der Drau und dem Salzburger Europark. Das beste Wiener Shoppingcenter ist The Mall (Platz 5). Die Bewertun-gen der Manager basieren auf den Umsatzleistungen der Stores und den Standortkosten. Das Donau-zentrum hat es noch knapp in die Top Ten geschafft, während die Millennium City noch etwas ab-sackte – was Hannes Lindner von Standort + Markt auf die noch lau-

nicht erbracht. „Die Mieterbewer-tung ist interessanterweise aber nicht unisono ‚schlecht‘, die Noten-skala erstreckt sich im Rahmen der 21 Bewertungen zwischen 1 und 5“, heißt es im Bericht.

Ulrich Mörzinger, Centermana-ger der Bahnhofcity Wien, ist vom Ergebnis nicht sonderlich über-rascht, auch wenn er davon bisher nichts wusste, wie er im kurzen Te-lefoninterview mit medianet sagt. Die Bahnhofcity sei zwei Jahre zu früh eröffnet worden, man hätte sich hier verschätzt. „Baustellen rund um das Center sind nicht un-bedingt frequenzfördernd“, so Mör-zinger. Mit der Fahrplanumstellung der ÖBB im Dezember sei aber eine merkbare Besserung der Kunden-frequenz eingetreten, was den Cen-termanager hinsichtlich der Zu-kunft der Bahnhofcity optimistisch stimmt. Den Mietpartnern sei man in Sachen Mietpreise „gemeinsam mit der ÖBB entgegengekommen“. Zum Zeitpunkt der Befragung wur-den laut Lindner die Mietpreise noch nicht gesenkt – was mitun-ter das schlechte Abschneiden der Bahnhofcity erklärt. Lindner, der der Meinung ist, dass in der Bahn-hofcity raumordnungstechnisch nicht das Maximum herausgeholt wurde, hätte sich das Center grö-ßer gewünscht (30–40.000 m2 statt den derzeitigen ca. 20.000).

Retail Parks haben die Nase vornIm Vergleich zu den Shoppingcen-tern scheinen Retail Parks zufrie-denere Mieter zu haben: Die Durch-schnittsnote der Fachmarktzentren liegt bei 2,47, jene der Shopping-center bei 2,66; Erstere sind somit Preis-Leistungssieger. Acht von 42 Fachmarktzentren erhielten aller-dings – anders als im Vorjahr – eine unterdurchschnittliche Bewertung. „Hier zeigt sich möglicherweise, dass in manchen Filialnetzen zu

mieter geben ton anExpansionsmanager bewerten im aktuellen SCPRÖ 2016 ihre Vermieter aus Einkaufs- und Fachmarktzentren u.a. in Bezug auf das Umsatz-Mietverhältnis.

Kompetenz der centerbetreiber Durchschnitts- anzahl centerbetreiber bewertung Bewerter

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3. ECE 2,37 51Quelle: SCPRÖ 2016

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Alles neu im größten Store

WIEN. Nordsee hat seiner „größten und bedeu-tendsten Filiale in Österreich“ auf der Wiener Kärntnerstraße für rund 1,7 Mio. € ein komplett neues Design verpasst. Die Filiale ist eine Mi-schung aus Vintage und Moderne: ein großes schwarz-weiß-Bild von Netzflechtern aus dem Nordsee-Archiv soll an die lange Firmengeschich-te des 1896 gegründeten Unternehmens erinnern. Country Manager Alexander Pietsch: „Schon bis-her durften wir in der Kärntner Straße jährlich über 500.000 Gäste begrüßen. Für die Zukunft erwarten wir noch deutliche Zuwächse.“ Das Design wird noch bis Ende 2018 auf die 33 öster-reichischen Standorte ausgerollt: Pro Jahr bekom-men zwischen fünf und zwölf Nordsee-Standorte zumindest ein Facelift. Was die Expansionspläne von Nordsee angeht, so sei man „vorsichtig mit neuen Standorten“. In Linz wurde kürzlich eine von zwei beieinaderstehenden Filialen geschlos-sen, da sie „keinen Sinn machte“ – auf der Mahü kann das nicht passieren, dort würde sich Pietsch sogar noch eine dritte wünschen. In Österreich ist die Nordsee GmbH seit 1899 aktiv und machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 357 Mio. €. Die meisten der 373 Standorte sind in Einkaufs-zentren und Innenstädten zuhause. (nn)

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Erfolgreiches Halbjahr für dmSALZBURG/WALS. Der dm drogerie markt blickt auf ein erfolgreiches Halbjahr am ös-tereichischen Markt zurück: Der Umsatz wuchs um 4,7% auf 415 Mio. € bei konstanter Filialanzahl (plus ein Standort zum Vorjahr). Im dm Teilkon-zern Österreich/CEE, dem neben Österreich die zehn verbundenen Länder Ungarn, Tschechien, Slowakei, Sloweni-en, Kroatien, Serbien, Bosnien-Herzegowina, Rumänien, Bulgarien und Mazedonien angehören, konnte der Umsatz zur Halbjahresbilanz 2015 um 7,9% auf 1,08 Mrd. € gesteigert werden (kursbereinigt plus 7,8%). Konzernweit liegt das Wachstum in den zwölf euro-päischen dm Ländern bei 6,8% auf 4,78 Mrd. € (nicht wechsel-kursbereinigt). (red)

amazon

Mehr Konkurrenz für NetflixSEATTLE. Amazon greift im amerikanischen Markt für On-line-Videos den Rivalen Netflix mit einem neuen Preismodell an: Das Angebot an Filmen und Serien gibt es künftig auch im Monatsabo, der Preis ist mit umgerechnet rund 8 € günsti-ger als der populärste Netflix-Tarif. Bisher gab es Amazons Video-Service in den USA genauso wie auch in Deutsch-land und Österreich nur als Teil des Prime-Jahresabos, das unter anderem einen schnelle-ren kostenlosen Versand ein-schließt. In Deutschland kostet ein Jahr Prime 49 €. Das dürfte in Deutschland den Spielraum für eventuelle einzelne Video-abos deutlich einschränken. Die USA sind nach wie vor der wichtigste Markt für Netflix. Anfang des Jahres startete der Dienst aber in 130 weiteren Ländern und hat damit eine fast globale Reichweite. (APA)

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„Swiss Army“ wird umgetauftBERN. Die Firma Star Trade darf ihre Schokolade nicht mehr mit der Aufschrift „Swiss Army“ bewerben. Das Bundes-amt für Rüstung (armasuisse) hat sich vor dem Handelsge-richt Bern erfolgreich gegen die unrechtmäßige Verwen-dung der Marke gewehrt. Der Fall habe Signalwirkung im Hinblick auf weitere Verlet-zungen der Militärmarke des Bundes. Star Trade will ihre Schokolade künftig mit dem gleichen Design, aber unter dem Namen „Royal Army“ ver-kaufen, so Teilhaber und Ge-schäftsführer Peter Looser. Der Namenswechsel sei ein großer Nachteil. Schließlich sei die Marke „Swiss Army“ weltbe-kannt. Letztes Jahr habe man knapp 250.000 Schokoladen verkauft, unter anderem an die Armee in Estland. (APA)

Freitag, 22. April 2016 Retail PanoRama 21

WIEN. Im abgelaufenen Geschäfts-jahr verzeichnete die Rewe Inter-national AG am österreichischen Markt einen Umsatz von 8,14 Mrd. € und damit ein Wachstum von 1,73 Prozent gegenüber 2014. Er-folgreich entwickelte sich vor al-lem das Vollsortiment und wuchs mit einem Umsatzplus von 2,68 Prozent gegenüber dem Vergleichs-zeitraum. Auch der Umsatz in den sieben von Wiener Neudorf aus gesteuerten CEE- Märkten ist ge-wachsen: um insgesamt 5,63 Pro-zent ( wechselkursbereinigt, in Lan-deswährung).

Die Preisveränderung der End-verbraucherpreise bei Rewe Inter-national AG lag bei 0,45 Prozent (gegenüber 0,4 Prozent im Jahr 2014). Laut AC Nielsen wuchs der heimische Lebensmitteleinzelhan-del (Vollsortiment) gesamt 2015 um 1,7 Prozent (gegenüber 0,3 Prozent im Jahr davor).

Online-Geschäft verlief positiv„Nach schwierigen Jahren für den Einzelhandel ging es 2015 für die gesamte Branche leicht aufwärts. Insbesondere der Lebensmittel-einzelhandel ist deutlich gewach-sen – neben unserer seit Jahren stabil wachsenden größten Han-delsfirma Billa auch Merkur, der im abgelaufenen Jahr sehr erfolg-reich neu positioniert wurde, und ebenso Penny, der seinen Platz im hart umkämpften österreichischen Diskonter-Markt gefestigt hat“, lau-tete die Bilanz von Frank Hensel, Vorstandsvorsitzender der Rewe International AG.

Der Umsatz von Billa sei nach zwei Rekordjahren erneut um 2,67 Prozent gewachsen. Merkur konnte ein Umsatzplus von 2,70 Prozent verzeichnen und Penny zeigte mit

1,16 Prozent über ebenfalls eine Steigerung. Einen Umsatzrückgang gab es hingegen bei Bipa: Das Mi-nus von 1,10 Prozent ist laut Rewe

auf den starken Preiswettbewerb „mit deflationären Tendenzen im heimischen Drogeriefachhandel“ zurückzuführen. Bei den selbst-ständigen Einzelhändlern der Adeg konnte die Umsatzentwicklung ver-bessert werden.

Hensel ist optimistischBesonders hervorheben will der Konzern vor allem die Wachstums-raten im Online-Handel: Allein bei Billa konnten die Online-Umsätze 2015 im Jahresvergleich um 130% gesteigert werden. Auf das lau-fende Geschäftsjahr blickt Vor-standsvorsitzender Frank Hensel selbstbewusst: „Wir haben unsere Hausaufgaben in den vergangenen Jahren gemacht und konnten daher auch in den schwierigen Jahren stetig wachsen. Das stimmt mich positiv für die weitere Entwick-lung.“ (red)

WIEN. Die Signa-Gruppe von Rene Benko setzt bei ihren Immo-Invest-ments weiter stark auf die Innen-städte und will dabei primär kom-binierte Einzelhandels/Gastrono-mie-Standorte verwirklichen. Zwar laufe das „Goldene Quartier“ samt dem „Goldenen U“ mit Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt in Wien hervorragend – ein Viertel der Non-Food-Einzelhandelsumsätze Österreichs würden dort generiert, so Signa-Prime-CEO Christoph Stadlhuber. Doch der sonntägliche Ladenschluss in Wien sei fatal, und das spüre die Hotellerie – in der sich Signa ebenfalls betätigt –zuerst. Es greife sich jeder an den Kopf, dass es in Österreich zwar 853 Sonntagsöffnungszonen aus touristischen Gründen gebe, davon aber keine einzige in Wien, kriti-

sierte Stadlhuber Montagabend im „Salon Z“. Zumindest in bestimm-ten Gegenden im 1. Bezirk, in der Mariahilfer Straße und bei Schön-brunn sollte das doch möglich sein, meinte er: „Es geht uns nicht so gut, um auf solche Vorteile, die Wien zu bieten hat, zu verzichten.“

Eataly kommt nach WienDie Sanierung von Karstadt sei fast abgeschlossen, man starte jetzt „in die Kaufhaus-Modernisierung hin-ein“. Nach Wien soll in zwei Jahren dann noch ein Eataly-Feinkost-geschäft kommen. Derzeit habe man drei mögliche Standorte im Fokus. Die Filiale in München, die erste europäische außerhalb Ita-liens, wurde nach kurzer Zeit vom Handelsverband Deutschland zum „Store of the Year 2016“ gekürt. (red)

Signa will das Goldene Quartier auch sonntags öffnen dürfen.

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zuwachs bei Billa, Bipa ist rückläufigIn Österreich hält die Rewe International AG mittlerweile einen Marktanteil von 34,4% im Lebensmittelhandel; im Jahr 2015 verzeichnete der Konzern ein Umsatzplus von 2,81%.

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Signa bleibt innenstadt treu Signa-CEO Christoph Stadlhuber: „Goldenes U“ und „Goldenes Quartier“ generieren ein Viertel der EH-Umsätze.

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Österreich-markt 2015

Marktanteil Rewe Intern. 34,4%

Umsatz Billa +2,67%

Umsatz Merkur +2,70%

Umsatz Penny +1,16%

Umsatz Bipa −1,10%

Umsatz Adeg AG −0,10%

Brutto-umsatz 2014 2015

Österreich in Mrd. € 8,01 8,14

LEH 6,05 6,20

Großhandel 1,03 1,03

Drogeriefachhandel 0,79 0,79

Touristik 0,13 0,13Quelle: Rewe International, 2016

‚beherzt‘ expandiert wurde, was sich dann schlussendlich im Befra-gungsergebnis negativ niederschla-gen kann, selbst wenn die Konzep-tion des Centers keine sichtbaren Schwächen aufweist“, so das Fazit der Experten. Führender Retail Park aus Mietersicht ist die M-City in Mistelbach, gefolgt vom Ein-kaufspark Leo (Leobersdorf) und BASTA (Leibnitz). Den letzten Platz (41) teilen sich FMZ Seyringer Spitz und Center.21 (beide in Wien).

Zum schönsten Shoppingcenter wurde die SCS gewählt, gefolgt von Plus City und Europark. Heu-er wurde erstmals erfragt, welches Center den besten bzw. attrak-tivsten Mieter-Mix hat. Auch hier konnten erwartungsgemäß die großen Center punkten, die größe-re räumliche Möglichkeiten für die Entfaltung eines breiten und tiefen Mixes haben. Dem Branchen-Mix kommt auch bei der Entscheidung über die Anmietung in einem Cen-ter eine wichtige Rolle zu.

Des Weiteren achten Expansions-manager nach wie vor auf betriebs-wirtschaftliche Kriterien, wie das Mietpreisniveau, die Nebenkosten und das Umsatzpotenzial, bevor sie sich für eine Ladenfläche entschei-den. Von eher marginaler Bedeu-tung ist hingegen die Lageausprä-gung (City/Peripherie), ebenso wie das Centermanagement, die Archi-tektur und die Energieeffizienz.

Kompetenz der centerbetreiber Durchschnitts- anzahl centerbetreiber bewertung Bewerter

1. Rutter Gruppe 2,00 35

2. SES 2,02 51

3. ECE 2,37 51Quelle: SCPRÖ 2016

hannes lindner, Standort + Markt

Ich hätte mir die Bahnhofcity grö-ßer gewünscht.

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medianet.at22 KMU Freitag, 22. April 2016

WIEN. „Der Mittelstand ist heu-te benachteiligt“, lautet die Kritik von Wolfgang Lusak, Betreiber der KMU-Plattform „Lobby der Mitte“. Der Mittelstand sei eine Werte-gemeinschaft; seine natürlichen Feinde: der Kapitalismus und der Sozialismus.

Befragt vom Gallup Institut, ga-ben 91% der Studienteilnehmer an, den Mittelstand für wichtig zu halten. Doch gleichzeitig befindet mehr als die Hälfte der Befragten (77%) Konzerne für ständig an Ein-fluss gewinnende Lobby-Sieger und durchsetzungsstärker als den Mit-

telstand. „Man kann sagen, die Ös-terreicher und noch viel mehr die Wirtschaftstreibenden wollen ei-nen Kurswechsel weg von der Glo-balfinanz- und Konzernprivilegien erhaltenden hin zu einer den unter-nehmerischen Mittelstand stärken-den Politik“, so der Lobby-Coach. Lebensmittelinformationsverord-nung, Registrierkassenpflicht und die neue Raucher regelung in der Gastronomie hätten hauptsächlich zu einer zunehmenden Belastung von kleinen und mittelständischen Unternehmen geführt. „Wenn man weiß, dass gewisse Konzerne in Europa nur vier bis sechs Prozent Steuern zahlen und hierzulande die Gastro nomen im Rahmen der Registrierkassenpflicht derma-ßen streng kontrolliert werden, dann kann man wirklich davon sprechen, dass die Großen davon-kommen.“

„Zu viel Staat“Den heimischen Lebensmittelhan-del betrachtend, stellt Lusak heu-te eine gewisse Polarisierung fest. Neben den großen Unternehmen und Konzernen gibt es mittlerweile viele hochspezialisierte Nahversor-ger, die bei den Konsumenten gut dastehen.

„Die Leute wollen Qualität und persönliche Ansprache“, so Lusak. Wer das als kleiner Händler nicht leisten kann, habe verloren. Essen-ziell sei die Fähigkeit, zu erkennen, was die junge Zielgruppe in Zu-kunft will. Doch gefördert werde das Visionäre und Innovative am Wirtschaftsstandort Österreich nicht. „Der Mittelstand ist heute benachteiligt.“

Auch der frühere ÖVP-Obmann Erhard Busek schließt sich der Meinung Lusaks an: „Es wird in der Mitte schwieriger zu über-leben. Zwar sind wir als Land noch um einiges stabiler als andere Län-der. Aber wir bewegen uns auf eine sehr mobil gewordene Landschaft zu und verabschieden uns von Kon-stanten.“ Ein Nachteil der Globali-sierung: Es gibt keine internationa-len und für alle geltenden Spielre-geln. „Eine Wirtschaftslandschaft die einerseits nur aus globalisier-ten Unternehmen und aus Ich-AGs besteht – das geht sich nicht aus.“ Busek kritisiert die Überhand neh-mende Gesetzgebung in Österreich, „in Wirklichkeit haben wir zu viel Staat.“ (dp)

Wie geht’s dem Mittelstand?Die Ergebnisse der „Mittelstands-Barometer 2016“-Umfrage zeigen: Die Österreicher halten den Mittelstand für wichtig, haben aber das Gefühl, dass Konzerne an Einfluss gewinnen.

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Österreichs Bombenerfrischung.schartnerbombe.at

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Mittelstands-Aktivist Wolfgang Lusak (li.) und Ex-ÖVP-Obmann Erhard Busek.

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 Retail inteRnational 23

PARIS. „Unser Wein ist besser als der aus Frankreich. Als ich das Hollande gesagt habe, hat er mir geantwortet: Aber unserer ist teu-rer“, so, erzählte Italiens Minis-terpräsident Matteo Renzi, sei vor Kurzem ein Gespräch zwischen ihm und Frankreichs Präsident Francois Hollande abgelaufen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam die Bilanz des Internationalen Weinan-bauverbands OIV für das vergan-gene Jahr: Wichtigster Weinher-steller bleibt Italien (49,5 Mio. hl) vor Frankreich (47,5) und Spanien (37,2 hl). Unschlagbar bleiben die Franzosen beim Export umsatz: Für 7,7 Mrd. € ging Wein ins Ausland.

Insgesamt greifen Weintrinker zunehmend auf internationale An-gebote zurück, teilte der OIV mit. „Von fünf getrunkenen Flaschen Wein stammen inzwischen mehr als zwei aus dem Ausland“, kom-mentierte OIV-Chef Jean-Marie Aurand. Die konsumierte Menge exportierten Weins stieg 2015 im Vorjahresvergleich um 1,8 Prozent auf 104 Mio. hl. Eine „bemerkens-werte Steigerung“, so Aurand. „Der Wein setzt damit seinen Erfolg

beim internationalen Austausch fort.“ Deutschland bleibt mit 15,1 Mio. hl Importweltmeister auf den internationalen Weinmärkten.

Auch beim Gesamtkonsum hal-ten Weintrinker in Deutschland mit und teilen sich mit Italien (20,5 Mio. hl) den dritten Rang hinter

den USA (31) und Frankreich (27,2 Mio. hl). Die Anbaufläche schrumpf-te indes in fast allen Ländern teils drastisch. China, so Aurand, bleibe wichtigster Motor beim Weinan-bau: Flächenmäßig seien die Chi-nesen mittlerweile größter Anbauer nach Spanien. (red)

internationaler Wein ist beliebtDie Bilanz zum Weinjahr 2015: Am meisten produziert Italien, Deutschland bleibt der Importweltmeister, und kein Land verkauft seinen Wein teurer als Frankreich.

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Die weltweite Wein-Produktion stieg im Vorjahr um 2,2 Prozent auf 274,4 Mio. hl.

einzelhandel

Tschechien erlaubt Feiertags-ShoppingPRAG. In Tschechien dürfen Supermärkte und Geschäfte mit mehr als 200 m2 Verkaufsfläche auch künftig an staatlichen Feier-tagen offenhalten. Das Abgeord-netenhaus in Prag hat eine Geset-zesnovelle angenommen, mit der die Ladenöffnungszeiten deutlich weniger eingeschränkt werden, als es im ursprünglichen Entwurf vorgesehen war. Das Verkaufsver-bot wurde auf drei Feiertage be-schränkt – den 25. und 26. Dezem-ber sowie den 1. Jänner. Für die Verletzung dieses Öffnungsverbots wird eine Geldstrafe von 3.699 € angedroht. Ursprünglich wollten sich die Befürworter der Novelle an Österreich und Deutschland orientieren und das Offenhalten der Geschäfte an Sonn- und Fei-ertagen grundsätzlich verbieten. (APA)

Facts & Figures 2015

Wein weltweit Mio. hl

Konsum (+0,4%) 240,0

Produktion (+2,2%) 274,4

Wichtigste Weinhersteller Mio. hl

Italien 49,5

Frankreich 47,5

Spanien 37,2

China 11,0

Deutschland 8,9

Österreich 2,3Quelle: Internationaler Weinanbauverband OIV 2016

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medianet.at24 SHOP TALK Freitag, 22. April 2016

PrOduKT der wOcHe

Außergewöhnliches Kaffee-erlebnisEYECATCHER. Tchibo ist mit der Limited Edition Cafissimo Clas-sic, die vom amerikanischen Pop-Art-Künstler James Rizzi designt wurde, ein wahres Kunststück gelungen, das bereits am Morgen mit seinem bunten und fröhlichen Auftritt gute Stimmung verbreitet. Die neue Cafissimo macht aber nicht nur optisch etwas her: Ihr 3-Druck-Brühsystem stellt feinsten Espresso, Caffè Crema und Filterkaffee in gewohnter Tchibo-Qualität her. Die neue Kapselmaschine inkl. Coffee-To-Go-Becher aus Porzellan ist ab dem 9. Mai in allen Tchibo-Filialen sowie im Tchibo Onlineshop für 99 € erhältlich. www.tchibo.at

deSTiLLerie FrANZ BAuer

world Spirit AwardAUSZEICHNUNG. Die Destillerie Franz Bauer aus Graz freut sich zum 13. Mal in Folge über den „Preis für langjährige Produktqualität“, welcher durch die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Ge-sellschaft) verliehen wird. Der Preis ist Betrieben vorbehalten, die mindestens fünf Jahre in Folge durch die Fachjury zumindest drei Prämierungen für die eingereichten und getesteten Produkte er-halten haben. Hans Schlichte jun. (Assisten der Geschäftsführung) nahm den Preis in Würzburg von Wolfram Ortner, Veranstalter des World Spirit Awards (WSA), entgegen. (red)

wieNer BrOTPreiS

wien feiert die Brotvielfalt GSCHMACKIG. Bereits zum vierten Mal wurden am Dienstag im Rathaus die besten Wiener Bäcker in sieben Kategorien ausgezeichnet, die zuvor von einer Experten- und Promijury gekürt wurden. Landtagspräsident Harry Kopietz begrüßte über 2.000 Brotliebhaber und hob die Qualität und Sortenvielfalt der österreichischen Brote hervor; Initiator Thomas Strachota lobte die Leistung der 100 Bäcker. „Wie kein anderes Nahrungsmittel ist Brot in unserem Alltag präsent“, so Strachota. Peter Buchauer (Felix Austria-GF), Peter Drobil (Bank Austria-Werbeleiter), Michaela Löwe (café+co-ML) und Landesinnungsmeister Josef Angelmayer durften die begehrten Preise an die Kategoriesieger von Ankerbrot, Naturbackstube Rieppel, Felber und Bäckerei Linsbichler überrei-chen. (red)

Hans Schlichte jun. ( Assistent der Geschäfts-führung Destillerie Franz Bauer) und Wolfram Ortner (Veranstalter WSA).

Christian AlleschChristian Allesch (40) ist neuer Vertriebsleiter bei Maresi. Als langjähriger Henkel-Mitarbeiter ver-fügt er über umfassen-des Marketing- und Ver-triebs-Know how. Allesch folgt in dieser Position Martin Kaufmann nach, der in einer neu geschaf-fenen Position für die Entwicklung von Ge-schäftspotenzialen mit strategischen Partnern im deutschsprachigen Raum verantwortlich zeichnet.

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Brigitta Fehringer Brigitta Fehringer (44) ist seit April neue Leiterin des Bereichs Sortiments-management in der Spar-Zentrale March-trenk (OÖ) und damit das Bindeglied zwischen Märkten, der Zentrale und Lieferanten. Ihre Spar-Karriere startete Fehringer mit der Lehre zur Einzelhandels-Kauf-frau und wurde wenige Jahre später Filialge-bietsleiterin. Zuletzt war die Leondingerin in der Filialorganisation tätig.

Die Bäckerei Felber freut sich über den Sieg in zwei Kategorien.

JuBiLÄuM

25 Jahre Sektkellerei SzigetiFESTLICHE STIMMUNG. Das Jahr 2016 ist für die Sektkellerei Szigeti in mehrfacher Hinsicht ein Jahr zum Feiern! Vor genau 25 Jahren hatten Nor-bert und Peter Szigeti die Idee, sortentypischen Sekt in Top-Qualität zu produzieren und haben da-mals mit drei österreichischen Trauben begonnen: Dem Grünen Veltliner, dem Welschriesling und dem Zweigelt. Heute zählt der Familienbetrieb zu den führenden Sektherstellern in Österreich und spielt auch international mit. Die Sektspezialitäten von Szigeti gibt es mittlerweile unter anderem in Tai-wan, Singapur, Finnland, England und den USA.

Da es genug Gründe zu feiern gibt, luden die beiden Gründer zur großen 25-Jahr-Feier ins Hotel InterContinental. Rund 150 Gäste folgten der Ein-ladung, bei der auch das neue Produktdesign und die neue Werbelinie präsentiert wurden. Unter den Gästen waren unter anderen Wein Burgenland-Geschäftsführer Christian Zechmeister, Modera-torin Cathy Zimmermann, Burgenland Tourismus-Chef Mario Baier, InterContinental-Generaldirek-torin Brigitte Trattner, Helga Marzek, Ex Miss Austria Tanja Duhovich und viele mehr. (red)

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1. Peter und Norbert Szigeti (v.l.n.r) haben 2016 viele Gründe, zu feiern; 2. Mario Baier; 3. Cathy Zimmermann; 4. Christian Zechmeister.

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Nein, damals war nicht alles besserGrenzkontrollen am Brenner fördern Unsicherheit.

Am Tellerrand ••• Von Daniela Prugger

DICHTMACHEN. Man muss sich dieser Tage schon sehr wundern über die österreichische Regierung. Die Maßnahmen im – welch Eu-phemismus – „Grenzmanagement“ zeugen nicht nur von politischer Kurzsichtigkeit, sondern auch von Nai vität. Gemeint sind die Grenz-kontrollen am Brenner. Was er-wartet man sich von diesem Rück-schritt in alte Zeiten? Und nein, damals war nicht alles besser. Vor der italienisch-österreichischen Grenze formiert sich derzeit kein

Flüchtlingsansturm, nur Gruppen von Demonstranten, die auf beiden Seiten der Grenzen ihrem Unmut Luft machen. Vom EU-Beitritt hat Österreich enorm profitiert. Dass unter den beabsichtigten Grenz-Maßnahmen – wir sprechen vom wichtigsten Handelspass im Al-penraum – vor allem die Pendler, der Tourismus und nicht zuletzt Europa leiden werden, ist glasklar. Zunichte gemacht werden auch die integrativen Entwicklungen in der „Europaregion“ Tirol, Südtirol und Trentino, die historische Frage nach der Schutzmacht Österreichs für Südtirol bleibt unbeantwortet, von Schengen ganz zu schweigen. Aber werfen wir einen Blick auf den Handel: Das bilaterale Han-

delsvolumen zwischen Italien und Österreich machte 2014 über 16 Mrd. € aus. Erhöhte Wartezeiten am Brenner werden vor allem Ex-portunternehmen betreffen, die Transportkosten, so Experten, stei-gen. Das Innenministerium täte gut daran, Zeit und Geld andernorts zu investieren. Das unfreundli-che, egoistische Image Österreichs kommt bei der EU-Kommission nämlich gar nicht gut an. An die-se hat sich Italien vor Kurzem ge-wendet. Doch damit nicht genug: Auch das Burgenland könnte mit einem Zaun „beglückt“ werden, in Friaul Julisch-Venetien befürchtet man Ähnliches. Genährt hat die Abschottungsstrategie Österreichs hauptsächlich die Unsicherheit.

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medianet.at

financenet & real:estate

Angestiegen Der Bank Austria Konjunkturindikator geht jetzt endlich wieder nach oben 27

Abgehoben Ein 20 Mio. €- Projekt aus Holz in 2.200 m Seehöhe 28

Verschmolzen Immofinanz und CA Immo haben sich verlobt 31

Gewonnen Die Wiener Städtische ist bilanzmäßig wieder auf der Sonnenseite 32

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Der Herausforderer: „Das Produkt muss exzellent sein!“„… denn der nächste Anbieter ist nur einen Klick weit entfernt“, sagt Christian Pedak, CEO des Onlineversicherers L’Amie. 26

VERMITTLUNGVERWALTUNGBEWERTUNGBAUMANAGEMENT

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ATX (Schluss 20.4.) 2.342,26 2,11%

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Flop 5 ATX Prime

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▲ Voestalpine 5,80%

▲ Andritz 5,45%

▲ rHI 4,88%

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▼ Zumtobel -21,45%

▼ cA Immo -2,79%

▼ FAcc -2,53%

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ATX 13.–20. April 2016

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medianet.at

••• Von Gerald Stefan

WIEN/LINZ. Im Herbst 2015 ist L’Amie gestartet, inzwischen kom-men täglich Abschlüsse herein, heißt es beim ersten reinen Online-Anbieter von Versicherungen in Österreich. L’Amie-CEO Christian Pedak: „Wir sehen jeden Tag, dass sich das Online-Versichern immer mehr durchsetzt.“

Der Vertrieb von Versicherungs-polizzen sei längst am österrei-chischen Markt angekommen. Auch wenn die etablierten großen Anbieter inzwischen auf den Zug aufspringen, sieht Pedak sich mit seinem Portal www.lamie-direkt.at im Vorteil: „Für den Online-Vertrieb ist ein ganz neuer Typ von Polizzen nötig.“

Kein großer ApparatBei klassischen Versicherern muss ein großer Apparat inklusive Au-ßendienst mitfinanziert werden, ein reiner Online-Anbieter hat die-ses Problem nicht, sagt Pedak: „Wir brauchen keine großen Provisionen für den Außendienst zu finanzieren, wir müssen keine Fußballklubs sponsern.“

Das bedeute freilich nicht, dass keine Anstrengung nötig ist, um in der Welt des Online-Vertriebs zu reüssieren: „Das Produkt muss exzellent sein, denn im Internet ist der nächste Anbieter nur einen Klick weit entfernt“, sagt Pedak. Zwar sei die Branche in Österreich inzwischen aufgewacht – „Wir ha-ben die digitale Revolution aus-gelöst und wollen sie weiter vor-antreiben“ –, doch begnügen sich die meisten klassischen Versiche-rer aus Sicht des Herausforderers bisher damit, ihre herkömmlichen Produkte online zu stellen.

„Das kann nicht funktionieren – es braucht dafür geeignete Pro-dukte.“

Im internationalen Vergleich zeigen die Zahlen, dass der öster-reichische Online-Versicherungs-markt noch ausbaufähig ist: Wäh-rend nach Branchenschätzungen je nach Produkt in manchen Märkten der Welt sogar bis zu 36% der Po-lizzen bereits online abgeschlossen werden, sind es in Österreich erst sehr niedrige Zahlen.

Von Haushalt bis AtomDer Online-Vertrieb wird sich in der Branche aber auch hierzulande durchsetzen, ist Pedak überzeugt. Freilich müssen die österreichi-schen Anbieter dafür noch einige Schritte setzen, denn oft melde sich am Ende einer langen Reise durch aufwendige Webportale dann doch wieder ein Versicherungsvertreter – der direkte Online-Abschluss ist noch nicht weit verbreitet.

Die Varianten in ÖsterreichL’Amie selbst setzt bei der An-gebotspalette konkret auf eine Haushaltsversicherung sowie ei-ne Eigenheim- und Haushalts-versicherung mit speziellen Deckungselementen und inklusive Haftpflichtversicherung.

Pedak verweist auf einen Ver-gleich der Immobilien-Such-maschine Zoom square, der den L’Amie-Produkten vor Kurzem den günstigsten Preis und hohes Ein-sparungspotenzial bescheinigt habe. Weiters werde die Kunden-

freundlichkeit besonders betont: Laut einer Marktstudie, die man im Vorjahr von MindTake Research unter 500 Personen durchführen ließ, hatten 83% der Personen, die eine Versicherung abgeschlossen haben bzw. mitversichert sind, schon einmal einen Schadenfall – und von diesen hatten dann 33% bereits mit Problemen mit ihrer Versicherung zu kämpfen. Die Vi-sion laute daher, dass Versichern einfacher und kundenfreundlicher sein müsse.

Eine Besonderheit in der Ange-botspalette von L’Amie stellt eine Atomversicherung dar; bei dieser

Der Online-HerausfordererVersicherungsanbieter L’Amie setzt auf reinen Online-Vertrieb: Für Internet-Kunden ist eine neue Produkt-Generation nötig, sagt CEO Christian Pedak. Im Angebot hat er eine Haushalts- und Atom-Versicherung.

Der ChefChristian Pedak ist CEO des Inter-netversicherers L’Amie und bringt Konkurrenz direkt aus dem Netz.

Online-AnteilSo hoch ist der Anteil von Internet-Polizzen bei Neuabschlüssen in einigen Märkten der Welt. Öster-reich ist davon aber noch weit entfernt.

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Schlüsselfaktor ZufriedenheitSowohl die Versi-cherungsprodukte wie der Umgang mit den Kunden müssen einfacher und erfreulicher werden, heißt es bei L’Amie: Laut einer

MindTake-Studie aus 2015 hatte ein Drittel aller Versicherungs-nehmer, die schon einmal einen Schadensfall hatten, bei der Abwicklung mit Problemen zu kämpfen.

Hoffnungsträger

Christian Pedak L’Amie

Die klassischen Anbieter stel-len einfach ihre herkömmlichen Produkte online. Das kann nicht funktionieren.

Polizze, deren Versicherungsschutz über ein Malteser Versicherungs-unternehmen läuft, wird Schutz bei schweren Unfällen bei den neun Atomkraftwerken versprochen, die sich rund um Österreich befinden.

Sollte es wirklich einmal zu ei-nem katastrophalen Störfall kom-men, dann sollen die Versiche-rungsnehmer darauf hoffen dür-fen, dass ihre Polizze einspringt. Angesichts der vielen AKW rund um Österreich sei ein solches Pro-dukt für die Haushalte praktisch unverzichtbar, meint Pedak. Der Versicherungsschutz tritt ab einem Unfall der Stufe 7 nach der inter-nationalen INES-Klassifizierung in Kraft – das bedeutet eine massive Freisetzung von radioaktiven Stof-fen in einem weiteren Umfeld. Ein Beispiel dafür ist der Atomunfall im japanischen AKW Fukushima im Jahr 2011; auch die Reaktorka-tastrophe von Tschernobyl 1986 – ein „Super-GAU“ – hat die offizielle Einstufung 7 auf der INES-Skala.

versichern mit Lloyd’sL’Amie ist nach eigenen Anga-ben zwar der erste reine Online-Anbieter von Versicherungen in Österreich, das Linzer Unterneh-men selbst hat

aber deutlich ältere Wurzeln: Hervorgegangen ist man aus der Integral Insurance Broker GmbH, einem Industrie-versicherungs-makler der Familie Pedak, die seit 20 Jahren bei

speziellen Ver-sicherungspro-dukten berät und als akkreditierter Lloyd’s-Makler in Österreich einen direkten Zugang zu diesem be-kannten britischen Versicherungs-markt bietet.

Britische Polizzen

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medianet.at

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. Wenn alles glattgeht, könn-te die Durststrecke der österrei-chischen Wirtschaft bald zu Ende gehen. Darauf weist nicht nur das geringe Budgetdefizit hin, das dem Staat wieder mehr Spielraum zur Konjunkturbelebung gibt, sondern auch der aktuelle Konjunkturindi-kator der Bank Austria.

Die Konjunkturstimmung in Österreich zeigt nämlich mit Beginn des Frühlings wieder leicht nach oben – sie befindet sich allerdings weiterhin auf einem recht beschei-denen Niveau. „Der Bank Austria Konjunkturindikator ist im März auf 0,2 Punkte gestiegen und er-reicht damit erstmals seit Septem-ber des Vorjahres wieder einen posi-tiven Wert. Dies ist sowohl auf eine leichte Verbesserung der Stimmung unter den Konsumenten als auch auf eine positivere Geschäftsein-schätzung in der Industrie zurück-zuführen“, meint Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer.

Erholung geht weiterDie Stimmung in der gesamten eu-ropäischen Industrie ist angesichts der anhaltenden Verunsicherung auf den Finanzmärkten und nur schwacher globaler Wachstums-

signale zwar durchwachsen, hat sich aber aktuell in den meisten Ländern etwas verbessert, so die Bank Austria.

Die gute Nachricht: Es ist davon auszugehen, dass sich die Erho-lung der heimischen Wirtschaft im

ersten Quartal 2016 ungeachtet der zurückhaltenden Stimmung, die in den vergangenen Monaten den Bank Austria Konjunkturindikator nach unten gedrückt hat, recht so-lide fortgesetzt hat. Das mit dem österreichischen Außenhandel ge-

wichtete EU-Industrievertrauen ist im März daher leicht gestiegen, ge-stützt vor allem auf eine günstigere Geschäftseinschätzung an der EU-Peripherie und in den mittel- und osteuropäischen Ländern.

In diesem Umfeld hat sich nach dem starken Einbruch im Vormo-nat auch die Stimmung der heimi-schen Industrie etwas aufgehellt.

Inflation im EU-Vergleich hochDie moderate Aufwärtstendenz der Konjunktur in Österreich sollte im weiteren Jahresverlauf anhalten.

Die Inlandsnachfrage, vor allem der private Konsum dank der Steu-erreform, wird auch in den kom-menden Quartalen die österreichi-sche Wirtschaft in Schwung halten, ist man bei der Bank Austria über-zeugt. „Die Teuerung ist aktuell sehr moderat und wird sich dank nied-riger Ölpreise in der ersten Jahres-hälfte knapp unter einem Prozent im Jahresvergleich bewegen.

Mit 1,4% wird der Anstieg der Verbraucherpreise im Jahres-durchschnitt 2016 über dem Vor-jahreswert liegen“, prognostiziert Bruckbauer. In den vergangenen fünf Jahren sind in Österreich die Preise insgesamt um fast vier Pro-zentpunkte stärker gestiegen als im Euroraum.

Freitag, 22. April 2016 MARKETS/BANKING 27

Das Barometer steigtDer Bank Austria Konjunkturindikator legt im März auf 0,2 Punkte zu und ist damit erstmals seit September wieder im positiven Bereich.

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Jetzt wirds brasilianisch!WIEN. Anlässlich der Olympi-schen Spiele in Rio de Janeiro im August präsentiert der Karten-Komplettanbieter card complete mit seinem Partner Visa eine Neuauflage der Vi-sa Gold Card im limitierten Olympia-Design. Die Karte verfügt über alle Features wie die Visa payWave-Funktion für kontaktloses Bezahlen sowie einen umfassenden Reise-Versicherungsschutz mit gratis Reisestorno-Versicherung und den Zugang zu-Lounges am Flughafen Wien Schwechat.

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medianet.at28 OBJEKTPORTRÄT Freitag, 22. April 2016

Bauen im hochalpinen Bereich gilt als Pla-nungsleistung unter Extrembedingungen – der „Top Mountain Crosspoint“ im Tiro-ler Hochgurgl, direkt

an der Grenze zu Italien, ist ein ge-lungenes Beispiel dafür, wie sich das Spannungsfeld zwischen dem Eingriff in den Alpenraum und den Bedürfnissen des alpinen Touris-mus lösen lässt.

Auf 2.200 Metern ü.M. entstand ein multifunktionales Gebäude, das Architekten, Planer und Bauunter-nehmer vor große Herausforderun-gen stellte und für Schlagzeilen sorgte.

Vier Attraktionen auf einmalEine Reise ins Ötztal lohnt sich also nicht nur für Wintersportler, denn auch Architektur-Begeisterte dürften über das hochmoderne Ge-bäude staunen.

Es sorgt bereits von Weitem mit seiner außergewöhnlichen Formgebung für Aufmerksamkeit und bietet gleich vier Touristen-Attraktionen: Auf einer Fläche von 6.060 m² befindet sich das höchste Motorradmuseum Europas eben-so wie die Talstation der neuen Kirchenkar-Gondelbahn, die neue Timmelsjoch Mautstation und ein exklusives Restaurant mit Pano-ramaterrasse inklusive 280 Innen- und 380 Außensitzplätzen.

Gemeinsam mit dem renommier-ten Holzbau-Profi Rubner und dem Architekten Michael Brötz haben die Bauherren Alban und Attila Scheiber – Geschäftsführer der Liftgesellschaft Hochgurgl – ein

vielseitig nutzbares Gebäude von beachtenswerter Architektur ent-wickelt.

Der Top Mountain Crosspoint besticht mit einer geschwungen-organischen Linienführung und fügt sich fließend in die Umgebung ein. „Inspiriert von geschwunge-nen Skispuren und Schneewechten, wollten wir die traditionelle Form-gebung alpiner Häuser mit zeitlos moderner Architektur verschmel-zen,“ erklärt Brötz.

So weist der Gebäudeteil „Re-staurant“ in seiner Frontalan-sicht ein Satteldach auf, das dann über die Seilbahnhalle mit einem

Das Projekt „Top Mountain Crosspoint“ besticht durch moderne Architektur aus Holz mitten im alpinen Hochland an der Grenze zwischen Österreich und Italien.

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Das 20 Mio.-Projekt aus Holz in 2.200 m Seehöhe Der „Top Mountain Crosspoint“ im Tiroler Hochgurgl zeigt, wie sich ein architektonischer Eingriff in den Alpenraum und die Bedürfnisse des alpinen Tourismus harmonisch miteinander verbinden lassen.

Schwung in Richtung des westlich orientierten Gebäudeteils (Maut-station im EG, Motorradmuseum im OG) ausläuft.

Alles unter einem DachIm Inneren schaffen Holz- und Stahloberflächen in Kombination mit Stein eine gemütlich warme Atmosphäre. Leichte Industrial-Design-Einflüsse bilden die Ver-bindung zum Technikthema des Museums und der Seilbahnanlage. Die Gebäudefassade wurde fast durchgängig in Holz ausgeführt. Das sprichwörtliche „Alles unter einem Dach“ findet somit in der

••• Von Paul Christian Jezek

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 OBJEKTPORTRÄT 29

Vier in Einem Auf einer Fläche von mehr als 6.000 m² befindet sich das höchste Motorradmu-seum Europas ebenso wie die Talstation der neuen Kirchenkar-Gondelbahn, die neue Timmelsjoch Mautstation und ein exklusives Restaurant mit Pa-noramaterrasse.

6.060 m2

Holzspezialisten Mit drei Produk-tionsstandorten in Ober-Grafendorf (Mostviertel, gegr. 1938), Brixen (I, gegr. 1974) und Calitri (I, gegr. 1991) sowie diver-sen Niederlassun-gen in Europa er zielen rund 500 Mitarbeiter eine Jahresleistung von rund 150 Mio. €.

Portfolio Das Unternehmen realisiert Lösun-gen für Industrie- und Gewerbebau-ten, Sporthallen und Einkaufs-zentren, Kirchen-bau, Kultur- und Kongresszentren sowie Brücken und Wohnanlagen im öffentlichen wie auch im privaten Bereich.

LeistungenJährlich realisiert Rubner Holzbau rund 85.000 m3 Sonderbauteile aus Brettschicht-holz (BSH), 300.000 m2 Dach- und Wandelemente sowie Holz-Glas-Fassaden und Gebäudehüllen bzw. konstruktive Komplettlösungen in ganz Europa.

Rubner Holzbau

Erlebnisvielfalt des modernen Ge-bäudes einen ganz neuen Ansatz.

Rubner Holzbau realisiert ge-nerell auch ungewöhnliche Bau-vorhaben, von der Planung bis hin zur Schlüsselübergabe. So stammt z.B. der berühmte Pyramidenkogel oberhalb des Wörthersees in Kärn-ten auch aus dem versierten öster-reichischen Holzbaubetrieb und gilt heute als höchster, überwie-gend aus Holz konstruierter und öffentlich zugänglicher Aussichts-turm der Welt.

„Aufgrund dieser und zahlreicher weiterer Referenzen wurden wir sowohl vom Architekten als auch vom Bauherrn gebeten, bereits in der Planungsphase mitzuwirken“, erklärt Michael Vodicka-Unterwe-ger, Leiter der Rubner- Filiale Vil-lach.

Denn für den Bau des Top Moun-tain Crosspoint waren Könner ge-fragt und viele Herausforderungen zu schultern. „Unser erfahrenes Planungsteam und die routinier-ten Holzbaumonteure haben ganze Arbeit geleistet“, erklärt Vodicka-Unterweger.

„Immerhin mussten, bedingt durch die Geometrie des Dachs, über 1.000 verschiedene Brett-schichtholz-Bauteile in Längen bis 26 m konstruiert, produziert und just in time nach Hochgurgl ange-liefert werden.

Etwa 30 Sattelzüge lieferten die 1.200 m3 Holzkonstruktions teile pünktlich an, damit der Montage-ablauf plangemäß und terminge-recht erfolgen konnte.“ Kein leich-tes Unterfangen, denn die Zufahrt zur hochalpinen Baustelle ist sehr steil und nur über enge Serpenti-

nen mit Spezialtransporten zu er-reichen.

Eine logistische Meisterleistung„Wir haben ein überdimensionales Puzzle entwickelt, das dank moder-ner CNC Abbundtechnik wirtschaft-lich und passgenau produziert werden konnte und so die Bau-stelle in vier Abschnitte eingeteilt, die fristgerecht montiert wurden“, beschreibt Vodicka-Unter weger die organisatorische und plane-rische Lösung für die Umsetzung des Mammutprojekts. „Im Schnitt arbeiteten zehn Rubner-Monteure vor Ort; zu Spitzenzeiten waren teil-weise 20 Leute im Einsatz.“

Anstelle von Holz-Stahl-Verbin-dungen wurde die Verbindung der Nebenträger zum Hauptträger (28 x 166 cm) als Holz-Holz-Verbindung realisiert. Das sparte Kosten und brachte erhebliche Vorteile für die Werksplanung und den Abbund-aufwand. „Dank des sehr hohen

Vorfertigungsgrads unserer Holz-bau-Elemente war es möglich, die vorgegebene, extrem kurze Gesamt-bauzeit von nur sieben Monaten re-alistisch festzuschreiben“, berich-tet der Villacher Geschäftsführer.

Das Top-Projekt im ÖtztalInsgesamt beliefen sich die Bau-kosten auf ca. 20 Mio. €. Damit ist der Top Mountain Crosspoint das mit Abstand ambitionierteste Infra struktur-Projekt der letzten Jahre im Ötztal.

Mit Beginn der Wintersaison 2015/16 öffneten die Kirchenkar-bahn und das Restaurant ihre Pfor-ten für Skisportler. Das „Top Moun-tain Motorcycle Museum“ können Freunde der Zweirad-Nostalgie seit der Vorwoche (Mitte April) besu-chen. Die neue Mautstation der Tim-melsjoch Hochalpenstraße ist seit Juli 2015 in Betrieb, aber erst nach der Wintersperre ab Anfang Juni befahrbar. Obergurgl-Hochgurgl punktet bei den Wintersportlern mit Schneesicherheit, 24 Liftanlagen und 110 Pistenkilometern – Ken-ner bezeichnen das Gebiet deshalb auch als „Diamant der Alpen“, das sowohl Anfänger als auch Profis zum Schnee-Sport nach Österreich einlädt. „Als Top-Skigebiet wollen wir uns stetig weiterentwickeln“, er-klärt Alban Scheiber, Geschäftsfüh-rer der Liftgesellschaft Hochgurgl. „Mit diesem Projekt hatte sich die Chance aufgetan, Hochgurgl noch besser in Szene zu setzen.“

Die vier Attraktionen in dem ar-chitektonisch einmaligen Gebäude sorgen jetzt für einen weiteren, at-traktiven Anziehungspunkt in der Region.

Gut kombiniert Innen schaffen Holz- und Stahl-oberflächen in Kombination mit Stein eine gemütlich warme Atmosphäre.

Rasch finalisiert Der Ausführungs-zeitraum für das Vorzeigeprojekt umfaßte nur etwa ein Dreivierteljahr.

Bestens geplant Die geschwun-gen-organische Linienführung fügt sich fließend in die Umgebung ein.

Daten & FaktenDer Crosspoint-Steckbrief

Standort 6456 Hochgurgl, Timmelsjoch Hochalpenstraße

Projektgröße Gesamtkosten Projekt: ca. 20 Mio € Gesamtnutzfläche: ca. 6.000 m²

U-Werte Wand = 0,24 W/m²K Dach = 0,20 W/m²K

Bauherren Alban und Attila Scheiber, Liftgesellschaft Hochgurgl

Projektleitung ARGE Crosspoint: Ambros Porcham, Geschäftsführer Madeco Ingenieur GmbH Ausführungsplanung, Ausschreibung, Con trolling; Markus Oberheinricher, Geschäftsführer Plan-B GmbH – Bauleitung; Michael Brötz – Brötz Architecture

Architekt/Planer Architecture Design Artwork Brötz, Michael Brötz, Hall in Tirol, Plan-B GmbH, Madeco Ingenieur GmbH

Bauausführendes Unternehmen Rubner Holzbau GmbH, Filiale Villach

Holzbau-Mengen bzw. -Massen 1.000 m² Außenwandelemente 800 m³ Brettschichtholz-konstruktion

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medianet.at30 IMMOBILIENMÄRKTE Freitag, 22. April 2016

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Die Bevölkerungszahl steigt deutlich schneller, als pro-gnostiziert – im Vorjahr waren es + 43.200 Personen, das „entspricht“ etwa Wiener Neustadt. „Bei einer Belegungszahl von zwei Personen pro Haushalt wären somit in einem Jahr ca. 21.600 Wohnungen für den Zuzug notwendig“, rechnet EHL-Expertin Sandra Bauernfeind vor.

Die Bewilligungszahlen für neue Wohnungen liegen bei ca. 12.000 p.a., die Fertigstellungszahlen je-doch weit darunter. Somit wird die Lücke zwischen Angebot und Nach-

frage immer größer. „Die Beschrän-kung des Mietzinses schafft keine einzige Wohnung, und die güns-tigste Wohnung hilft nichts, wenn es sie nicht gibt“, schlägt EHL-GF Michael Ehlmaier ein Maßnahmen-bündel vor, damit „die Schaffung von Wohnraum attraktiver und kostengünstiger wird sowie dass mehr Wohnungen aus dem Bestand tatsächlich angeboten werden“.

Die 10 Wiener Wohnraum-Ideen1. Die Erhöhung der Immobiliener-tragssteuer im Zuge der Steuerre-form 2015 war ein abschreckendes Signal für Immobilieninvestoren.

Um die Wohninvestments wieder anzukurbeln, ist eine Reduktion der ImmoEst unumgänglich.2. Wie in Deutschland sollte eine vorzeitige Abschreibung ermög-licht werden, statt die Abschrei-bungszeiten zu verlängern.3. Für den großvolumigen Wohn-bau sind zusätzliche Baugründe unverzichtbar. Die Flächenwid-mungsverfahren im Zuge der Maß-nahmen der Stadtentwicklung soll-ten deutlich verkürzt werden.4. Eine straffere Koordinierung al-ler erforderlichen Prüfungen der Genehmigungen vor dem Baustart führt nicht nur zum Bau von mehr

Wohnungen, sondern senkt auch die Projektkosten und ermöglicht günstigere Wohnungspreise.5. Das Instrument des Baurechts sollte flexibler nutzbar und insbe-sondere auch für Teilliegenschaf-ten ermöglicht werden; damit gä-be es bessere Möglichkeiten, auf Liegenschaften, die nicht verkauft werden, Wohnraum zu schaffen.6. Überzogene Qualitätskriterien haben dazu geführt, dass die Bau-kosten im geförderten Wohnbau höher sind als im freifinanzierten Wohnbau.

Die aktuellen Vorschriften brin-gen marginale Qualitätseffekte und insgesamt deutliche Mehrkosten.7. Ein Teil des Leerstands ist dar-auf zurückzuführen, dass vor allem private Vermieter Wohnungen lie-ber leer stehen lassen, weil sie die komplexen rechtlichen Risiken des MRG scheuen.

Auch die Durchsetzung recht-lich zulässiger Kündigungen muss erleichtert und befristete Vermie-tungen im Altbau sollten ohne Ab-schlag ermöglicht werden.8. Bei nicht entsprechend genutz-ten Wohnungen im Altbestand (Leerstand, Zweitwohnsitz) sollten die gesetzlich vorgesehenen Kündi-gungsmöglichkeiten konsequenter genutzt werden. Dabei ist die ge-samte Branche, aber insbesondere auch die Stadt Wien als größter Wohnungsbesitzer, gefordert.9. Die Neunutzung gewerblicher Immo bilien, insbesondere von Büroobjekten, wird durch diverse bürokratische Hürden oft unnötig erschwert. Hier könnte ohne Quali-tätsverlust eine deutliche Verbilli-gung und Beschleunigung erreicht werden. (Als Beispiele dafür nennt Michael Ehlmaier etwa die Kolin-gasse und das Philips-Haus von 6B47, das Hamerling von der So-ravia-Gruppe oder den Börseplatz von Immovate.)

10. In oft leer stehenden Erdge-schoßen in innerstädtischen Lagen sollte die Schaffung von Wohnraum in mehr Fällen als bisher möglich sein. Der notwendige Sicht- und Lärmschutz kann durch moderne bautechnische Maßnahmen heute problemlos erreicht werden.

10 Ideen für mehr Wiener WohnraumDer Wohnungsmarkt in der Hauptstadt befindet sich in einer außergewöhnlichen Situation. Die Schere zwischen Angebot und Nachfrage ist so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr.

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••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Im Eröffnungsvortrag referierte Heimo Rollett, Autor und Herausgeber des Buchs „Der Tod des Maklers“, über das sich im Um-bruch befindliche Berufsbild des Immobilienmaklers. Anschließend nahm Tobias Kollmann, Professor für E-Business an der Universität Duisburg-Essen, die Zuhörer mit auf eine Reise durch die Welt der digitalen Transformation mit dem Fazit: „Es sind nicht mehr die Gro-ßen, die die Kleinen fressen – son-dern die Schnellen die Langsamen.“

Tempora mutanturGeorg Spiegelfeld, Geschäftsführer von Spiegelfeld Immobilien und „Urgestein“ der Branche, sprach von den sich stark wandelnden An-

forderungen an den Maklerberuf und mahnte, sich nicht vor Verän-derungen zu verschließen. Michael Polzler, CEO von Re/Max Europe,

gab in seinem Vortrag „Learnings from North America“ spannende Einblicke in den kanadischen Im-mobilienmarkt und das dort er-

folgreiche MLS-Modell (Multiple Listing Service).

Der auf den Immobilienbereich spezialisierte Rechtsanwalt Sven Johns sprach über die Reaktion deutscher Immobilienmakler auf die Einführung des Bestellerprin-zips im vergangenen Jahr.

Sehr viel Immobilien-Know-howZahlreiche Immobilienprofis und Entscheidungsträger waren der Einladung des Data-Mining-Exper-ten und Imabis-Gründers Roland Schmid zum neuen Veranstaltungs-format ins k47.wien gefolgt. „Die Imabis Connect steht für Wissens-austausch und nicht für Wissens-vermittlung“, erklärte Schmid die Event-Idee.

Zu den Gästen zählten Sandra Bauernfeind (EHL Immobilien GmbH), Margret Funk (Dr. Funk Immobilien GmbH), Richard Bux-baum (Otto Immobilien GmbH), Michael Molnar (s Real Immobi-lien), Alois Reikersdorfer (Re/Max Austria), Elisabeth Rohr (Elisabeth Rohr Real Estate), Peter Weinber-ger (Raiffeisen Immobilien Vermitt-lung GesmbH) und Reinhold Lexer (Lexer Immobilien GmbH).

Wie Makler überlebenBei der ersten „Imabis Connect“ lieferten internationale Speaker Top-News und Überlebensstrategien für Immobilienmakler.

Der Expertentreff Imabis Connect ging erstmals im k47 in Wien über die Bühne.

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Das Hamerling in der Josefstadt gilt als Musterbeispiel für geglückten Umbau, um mehr Wohnraum zu schaffen.

WOHNBAU

Dachgleiche in der KaarstraßeLINZ. Ein Jahr nach Baubeginn ist beim Projekt Kaarstraße 21 in Urfahr die Dachgleiche erreicht. Im März 2017 werden die 73 Wohnungen, die von der ARE Austrian Real Estate Development und der Real-Treuhand Immobilien errichtet werden, bezugsfertig sein.

Eigentümer von KAAR 21 mit den Wohnungen, die eine Größe von 41 bis 131 m2 haben und vermietet werden, ist die Ärztekammer für Oberöster-reich. Im Erdgeschoss mietet sich die Polizeiinspektion Linz Kaarstraße ein. (pj)

JUBILÄUM

RVW feiert das erste JahrzehntWIEN. Die Raiffeisen Vorsorge-wohnungserrichtungs GmbH (RVW) feiert am 28.4. zehn-jähriges Jubiläum mit einem Marktanteil von mehr als 20%.

„Damit sind wir führender Anbieter (bzw. Makler) von Wiener Vorsorgewohnungen“, freut sich RVW-GF Marion Weinberger-Fritz: Seit der Gründung 2006 wurden mehr als 650 Wohnungen verkauft.

Die RVW übernimmt das gesamte Marketing und den Verkauf der Vorsorgewohnun-gen. Damit muss der jeweilige Bauträger nur noch die ge-prüften Kaufangebote gegen-fertigen und kann das große Raiffeisen-Netzwerk nutzen, um schneller zu verkaufen und Projekte rasch und effizient zu platzieren. (pj)

KÄRNTEN GOES VIENNA

Mallnitz zeigt sich auf der GreetWIEN. Mallnitz aus der Nati-onalpark-Region Hohe Tauern wird heuer erstmals auf der Greet Vienna ausstellen und Pläne zur Entwicklung des Ge-sundheitstourismus und damit verbundene neue Immobilien-projekte vorstellen.

Ziel von Uwe Penker, GF des Nationalpark Hohe Tauern, ist es, auf neue Chancen im Tou-rismus aufmerksam zu machen und auf die Bedeutung von Mallnitz als „first mover“ im gesundheitsfördernden Touris-mus hinzuweisen.

Die Greet Vienna findet am 30. und 31.5. im Palais Nieder-österreich statt. (pj) www.greetvienna.com

BÜROBAU

Porr baut in DüsseldorfDÜSSELDORF. Porr Deutsch-land erhielt von der Aurelis Asset GmbH den Auftrag für Planung und schlüsselfertige Errichtung des Bürohauses „La Tête“. Das Gebäude wird eine Bruttogeschossfläche von circa 37.000 m² aufweisen, die Fertigstellung ist für Ende Oktober 2017 vorgesehen.

Geplant sind ein „Skygar-den“, ein großzügiges Foyer, ein Casino und ein begrünter Innenhof. (pj)

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 IMMOBILIENMÄRKTE 31

••• Von Paul Christian Jezek

WIEN. Es geht um exakt 25.690.167 Aktien der CA Immobilien Anlagen AG. Das klingt nach ziemlich viel und ist es auch, denn diese Anteils-scheine entsprechen etwa 26% des gesamten Kapitals und der Stimm-rechte der CA Immo. Darüber hi-naus sind im Paket auch vier Na-mensaktien enthalten, die jeweils mit dem Recht ausgestattet sind, ein Mitglied in den Aufsichtsrat der CA Immo zu entsenden.

Diese 25.690.163 plus vier Ak-tien will die Immofinanz von der O1 Group Limited und der Terim Limited kaufen, die Boris Mints gehören, dem – laut Forbes – mit einem Vermögen von 1,5 Mrd. USD fünfundfünfzigreichsten Menschen Russlands.

Der Abschluss der Transaktion (Closing) ist für diesen Sommer ge-plant und bedarf der Zustimmung durch die Wettbewerbsbehörden, den Immofinanz-Aufsichtsrat so-wie den CA Immo-Vorstand für die Übertragung der Namensaktien.

Die HintergründeLaut Immofinanz handelt es sich dabei „nur“ um einen „ersten Schritt“ hin zu einem geplanten vollständigen Zusammenschluss der beiden Unternehmen.

„Mit der Akquisition des Anteils an der CA Immo (sowie der Ent-scheidung zur Abspaltung bzw. zum Verkauf des russischen Im-mofinanz-Portfolios, Anm.) haben wir jetzt die Grundlage für diese Verschmelzung geschaffen“, sagt Immofinanz-CEO Oliver Schumy.

„Die Portfolios beider Firmen ergänzen sich äußerst vorteilhaft, und wir erwarten signifikante Synergien durch diese Transaktion.“

Die Sinnhaftigkeit des Mega-Deals wird von Experten durchaus bestätigt, weil sich beide Firmen in ähnlichen Märkten betätigen. Der fusionierte Konzern käme billiger an Kredite und könnte Einspar-potenziale nutzen. Auch Makler-kosten könnten gesenkt und umge-

kehrt Mieten etwas nach oben ge-setzt werden. CA-Immo-CEO Frank Nickel bestätigt die Hoffnung auf „substanzielle Synergien“; die bei-den Unternehmen gehen davon aus, dass die Hauptversammlungen, die über die Verschmelzung entschei-den, 2017 stattfinden werden.

Verschmelzung der GigantenIm Vorjahr hatten Immofinanz und CA Immo versucht, Anteile am jeweils anderen Unternehmen zu erwerben. Jetzt holt sich die Immofinanz einen 26%-Anteil an der CA Immo.

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Frank Nickel (l.) und Oliver Schumy haben einander in nächster Zukunft viel zu sagen.

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WIENER BÜROMARKT

Neue Mieter im Tech Gate ViennaWIEN. Noch heuer will das Tech Gate Vienna mehr als 3.000 m2 an neue Mieter übergeben – u.a. an den Arzneimittelhersteller Biono-rica, die Software AG, das Start-up finderly GmbH („shpock“) und an die Alexion Pharma Austria GmbH.

„Unsere flexiblen und attrakti-ven Büroflächen passen für Start-ups und Forschungsunternehmen ebenso wie für Konzernzentralen“, sagt Tech Gate-Geschäftsführerin Carola Lindenbauer. „Wir haben seit dem Re-Branding einige neue Mieter aus der digitalen Wirt-schaft, der Forschung sowie auch Global Player gewinnen können. Die hohe Expertise der Mieter im Tech Gate Vienna in den Bereichen IT, Forschung und Consulting ist ein Magnet für Firmen, die hoch-innovativ sind und die Weichen für ein modernes Österreich stellen.“ (pj)

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medianet.at32 insurance:watch/Banking Freitag, 22. April 2016

••• Von Helga Krémer

WIEN. „2015 war kein einfaches Jahr für die Versicherungsbranche: Die Zinsen sind weiter gesunken, das Wirtschaftswachstum blieb gering, und die Vorbereitungen auf Solvency II stellten eine erhebliche Belastung dar. Angesichts dieser Umstände bin ich mit der Entwick-lung der Wiener Städtischen sehr zufrieden“, sagt Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städti-schen Versicherung.

Denn trotz des angesproche-nen schwierigen Umfelds konnte die Wiener Städtische im Vorjahr

einem einen Gewinn vor Steuern (EGT) von 176,7 Mio. € (nach IFRS) erzielen – gegenüber dem Jahr davor ein Plus von 5,9%. „Das Er-gebnis kann sich bei diesen Rah-menbedingungen mehr als sehen lassen“, meint Lasshofer.

Frauen als PrämientreiberDas Prämienaufkommen lag in der Lebensversicherung im Jahr 2015 stabil bei 793,8 Mio. €. In der Krankenversicherung stiegen die Prämien um 3,4% auf 372,3 Mio. €, Tendenz steigend. Als Prämientrei-ber erwiesen sich die Sonderklas-se-Modelle mit Einbett-Zimmer-

Aktion und das Produkt „Woman-Plus“, das sich speziell an Frauen richtet.

Potenzial im KMU-BereichDie Sparte Schaden-/Unfallversi-cherung legte um 3,4% auf 1,2 Mrd. € zu, laut der Wiener Städtischen dank neuer Produkte. Besonders große Nachfrage gab es nach der allgemeinen Haftpflicht; im Privat-kundengeschäft konnte die Wiener Städtische in der Haushalt-/Ei-genheim- und Rechtsschutzversi-cherung ein Wachstum über dem Markt verzeichnen. Zuwächse gab es auch im Gewerbegeschäft, hier-

zu hatte die KMU-Versicherung „All Risk“, die einen umfassenden Schutz für Klein- und Mittelbetrie-be bietet, wesentlich beigetragen. „Wir sind schon seit vielen Jahren ein wichtiger Industrieversicherer des Landes, im KMU-Bereich haben wir unsere Stärke jedoch bisher noch nicht völlig ausgespielt; die-ses Potenzial wollen wir ausbau-en“, sagt Robert Lasshofer.

Hagel, Gewitter und AmokfahrtDie Schaden-Kosten-Quote (Com-bined Ratio) blieb im Jahr 2015 stabil bei 92,8% (IFRS) – trotz der beiden Großereignisse im Vorjahr: Die Unwetter in Kärnten mit Hagel und Gewittern verursachten eine Schadenshöhe im mittleren zwei-stelligen Millionenbereich. Und die Amokfahrt in Graz schlug sich für Leistungen für Hinterbliebene und Verletzte sowie für Sachschäden mit rund 6 Mio. € zu Buche – die Wiener Städtische war Kfz-Haft-pflicht-Versicherer des Amokfahrt-Autobesitzers.

1,8 Mrd. € musste die Wiener Städtische für ihre gesamten Ver-sicherungsfälle im Vorjahr locker machen, ein Anstieg um 4,9%. In der Schaden-und Unfallversiche-rung lagen die ausbezahlten Leis-tungen aufgrund der beiden Groß-ereignisse mit 708,9 Mio. € um 9,4% höher als im Jahr davor. In der Le-bensversicherung zahlte die Wie-ner Städtische um 2,1% mehr aus als im Jahr 2014, nämlich 891,9 Mio. €. In der Krankenversicherung stiegen die Leistungen um 2,8% auf insgesamt 222,6 Mio. €.

trotz Belastungen gewinn erzieltZinssenkungen, Solvency II, die Amokfahrt in Graz: Es war kein leichtes Jahr für die Wiener Städtische. General Lasshofer kann trotzdem zufrieden sein.

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WIEN. Um die hohe Qualität der gu-ten Versicherungsmakler in Zukunft zu gewährleisten und im Sinne der Konsumenten zu steigern, wurde vom Fachverband der Österreichi-schen Versicherungsmakler eine Rechts- und Diszi plinarkommission (RDK) ins Leben gerufen – und da-mit den „schwarzen Schafen“ der Branche der Kampf angesagt.

Gewerbescheinentzug drohtUnter dem Vorsitz der ehemaligen OGH-Vizepräsidentin Ilse Huber werden künftig unter anderem Standesregeln statuiert, die Aus-bildung und Weiterbildung für Makler gefördert und „schwarze Schafe“ der Branche zur Rechen-schaft gezogen. Um die Konsumen-ten vor unseriösen Vermittlern zu schützen, wird die Rechts- und

Disziplinarkommission dann ak-tiv, wenn sich beispielsweise Ver-sicherungsagenten wettbewerbs-widrig verhalten, oder Banken un-

lauter agieren. Sollte jemand nicht rechtskonform oder standesgemäß handeln, kann der zuständigen Ge-werbebehörde empfohlen werden,

dem Betroffenen den Gewerbe-schein zu entziehen – unabhängig davon, ob es sich um einen Versi-cherungsmakler, einen Agenten, einen Finanzdienstleister oder um eine Bank handelt.

Mehr Transparenz„Der Versicherungsmarkt verän-dert sich laufend. Für Laien ist er zunehmend unüberschaubar. Auch zwischen den einzelnen Vertriebs-wegen wird noch immer zu wenig Unterschied gemacht“, sagt Gun-ther Riedlsperger, Fachverbands-obmann der Versicherungsmakler.

Mit der Rechts- und Disziplinar-kommission will der Fachverband nicht nur Chancengleichheit in der Versicherungsbranche, sondern auch mehr Transparenz für Versi-cherungsnehmer schaffen. Nach dem Motto „Klare Regeln für alle“ soll die Beratungsqualität weiter erhöht und damit das Vertrauen der Konsumenten gestärkt werden.

Im Rahmen einer Road Show im April und Mai 2016 macht der Fachverband in den einzelnen Bun-desländern auf die neue Rechts- und Disziplinarkommission auf-merksam.

schwarze schafe in notSchlechte Nachrichten für all die Unlauteren in der Versicherungs-branche – die neue Rechts- und Disziplinarkommission ist da.

Gunther Riedlsperger, Fachverbandsobmann der Versicherungsmakler, bläst zum Halali.

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„Auf Regen folgt Sonnenschein“ – bei der Wiener Städtischen kann man das Sprichwort nach den Unwettern wörtlich nehmen.

impact investments

Schelhammer & Schattera lud einWIEN. Impact – oder wir-kungsorientiertes – Investment ist eine entscheidende Weiter-entwicklung des Finanzmark-tes und kommt gerade richtig in Fahrt. Auf Einladung des Bankhauses Schelhammer & Schattera diskutierten im Rahmen des „Forum Impact Investment“ Wilhelm Molte-rer (EFSI Managing Director), Christin ter Braak-Forstinger (Managing Partner PVA Ad-visory GmbH), Heinz Behacker (Vorstandsvorsitzender VBV Vorsorgekasse), Georg Reber-nig (Geschäftsführer Umwelt-bundesamt), Peter Kollmann (Finanzvorstand Verbund AG), und Georg Lemmerer (Direk-tor Bankhaus Schelhammer & Schattera). Dabei wurden die neuen Entwicklungen, Heraus-forderungen und Lösungsan-sätze von der Angebots-, In-vestoren- und Governanceseite beleuchtet.

Keynote-Speaker Hans Jörg Schelling, Bundesminister für Finanzen, sprach über Staats-haushalt, Finanzmarkt und Wohlfahrtsstaat; Wilhelm Mol-terer hielt die zweite Keynote über den Juncker-Plan, EU Klima- und Energieziele sowie Institutionelle Investoren.

ikondirekt.com

Noch mehr PartnerinstituteWIEN. Anfang Mai 2016 wer-den auf ikondirekt.com wei-tere 74 Finanzinstitute online gehen. Damit erhöht sich die Anzahl der Partnerinstitute auf 84. Das Beraternetzwerk, das kostenlos und unverbindlich zur Verfügung stehen wird, steigt auf über 1.300 Berater. Aufgrund der geringen Kosten, die ikondirekt.com an ihre Partnerinstitute verrechnet, sei diese Finanzplattform deut-lich günstiger als andere Ver-triebswege (z.B. Filiale, Makler, Vergleichsplattformen), heißt es aus dem Unternehmen. Das Angebot geht über Sparen und Versicherungen bis zur Ge-werblichen Immobilienfinan-zierung und richtet sich an Pri-vat- sowie an Businesskunden.

Banken-symposium

Diskussion über kleine FintechsKREMS. Am 14. April ging das erste „Banken-Symposium Wachau“ an der Donau-Uni-versität Krems über die Bühne. Rund 200 Teilnehmer widme-ten sich den unterschiedli-chen Aspekten der digitalen Transformation. „Banken werden von Non- und Near-Banks bedrängt. Der Gedanke dahinter: Banking ohne Bank. Als Akteure treten zum einen kleine Fintechs auf, die sich zwischen Bank und deren Kun-den drängen, und zum anderen große Player wie Apple, Google und Facebook“, erklärte Mario Offenhuber, Geschäftsführer RIM Management KG und Ini-tiator des „Banken-Symposium Wachau“.

die wiener städtische …

… in Zahlen mio. %

Gewinn vor Steuern 176,7 +5,9

prämieneinnahmen

Schaden/Unfall 1.200,0 +3,4

Leben 793,8 0,0

Kranken 372,3 +3,4

aufwendungen

Schaden/Unfall 708,9 +9,4

Leben 891,9 +2,1

Kranken 222,6 +2,8Quelle: Wiener Städtische Versicherung

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medianet.at

health economy

Eröffnung Zubau in Reha-Zentrum geht in Betrieb 34

Bilanz Pharmakonzern Boehringer Ingelheim meldet Rekordergebnis 35

Arzneifälschungen GS1 Austria veranstaltet Health Care-Day 37

Forschung Allergie-experten machen Fort-schritte bei Impfsuche 38

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Gesundheitskonzern vamed wuchs auch 2015 deutlich Vamed-Vorstand Ernst Wastler freut sich über ein Umsatzplus von sieben Prozent; der Auftragsstand stieg sogar um 18%. 34

Spitalschef bleibt

Arnold Gabriel Der Aufsichtsrat der Kärnt-

ner Landeskrankenanstalten Betriebsgesellschaft Kabeg

hat den Vorstandsvertrag von Arnold Gabriel um fünf Jahre verlängert; Gabriel war zuvor Büroleiter von Landeshaupt-

mann Peter Kaiser (SPÖ) gewesen.

Erfahrener Mediziner

Hubert Pehamberger Die Wiener Privatklinik Rudolfi-nerhaus stellt sich neu auf: Mit Hubert Pehamberger wurde ein neuer Ärztlicher Leiter bestellt.

Langjährige Erfahrung als Leiter der Uniklinik für Dermatologie in Wien zeichnet den Universitäts-

professor und renommierten Dermatologen aus.

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Arznei-Ausgaben stagnierenWIEN. Der Umsatz mit Arzneimit-teln lag laut der Interessenvertre-tung der österreichischen Pharma-industrie (Pharmig) im 1. Quartal 2016 unter den Erwartungen: Er sei im Vergleich zum Vorjahr um nur 1,2 Prozent gestiegen. Die ös-terreichischen Krankenkassen des Hauptverbands hätten laut Phar-mig von Jänner bis März 2016 rund 624 Mio. € für Arzneimittel ausgegeben. Der Kostendruck sei also nicht so schlimm, wie von den Kassen angegeben. Seite 36

© MedUni Wien/Matern

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medianet.at

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Der weltweit tätige öster-reichische Gesundheitskonzern Vamed hat 2015 wiederholt neue internationale Erfolge erzielt. Neue Vamed-Kliniken entstehen unter anderem in China und Abu Dhabi. Mit dem zusätzlichen Marktein-tritt in sechs neue Auslandsmärkte konnte Vamed den Umsatz um 7% auf 1,118 Mrd. € und den Betriebs-erfolg (EBIT) um 8% auf 64 Mio. € steigern, teilte Vorstandsvor-sitzender Ernst Wastler gestern, Donnerstag, mit. Die Zahl der Be-schäftigten stieg um rund 900 an,

mehr als 130 davon sind neue Ar-beitsplätze in Österreich. Der aktu-elle Auftragsbestand erreichte mit Ende 2015 ein neues Rekordhoch von 1,650 Mrd. €.

Breites Angebot„2015 war für uns trotz des her-ausfordernden globalen Umfelds ein sehr erfolgreiches Jahr“, be-tonte Wastler. Als internationaler Gesundheitsdienstleister sei die Vamed heute der führende Anbie-ter für umfassende Lebenszyklus-Projekte im Gesundheitswesen. Wastler: „Das heißt, wir haben das Know-how und ein einzigartiges

Leistungsangebot, um moderne, integrierte Gesundheitseinrich-tungen über den gesamten Lebens-zyklus zu planen, zu errichten und zu betreiben. Damit haben wir die Lösungen für die Anforderungen der Zukunft und sind ein gefragter Partner – weltweit.“

In China, wo die Vamed bereits seit fast drei Jahrzehnten aktiv ist, hat das Unternehmen Mitte 2015 ein nach eigenen Angaben rich-tungsweisendes Klinikprojekt auf der Insel Hainan gestartet. Das „Hainan Unicare International Hos-pital“ wird eine der ersten interna-tional geführten Kliniken des Lan-

des sein. In Abu Dhabi erhielt Va-med den Auftrag für die Errichtung und Betriebsführung eines neuen Krankenhauses auf der Halbinsel Al-Reem; in dem integrierten Ver-sorgungszentrum wird Vamed ei-ne Primary-Health-Care-Unit, ein Akut-Krankenhaus und ein Rehabi-litationszentrum unter einem Dach vereinen. Das Auftragsvolumen be-trägt rund 300 Mio. €. Mit ersten Aufträgen und Akquisitionen trat Vamed 2015 außerdem in die neuen Märkte Bang ladesch, Belgien, Boli-vien, Kongo – Brazzaville, Maureta-nien und Tunesien ein.

Expansion in ÖsterreichIn Deutschland erfolgte 2015 der Projektstart für das neue Univer-sitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH). Der bereits 2014 erteilte Auftrag ist mit 1,7 Mrd. € Gesamt-volumen der historisch größte PPP-Auftrag im deutschen Gesundheits-wesen. In Österreich hat Vamed den Neubau des Landesklinikums Neunkirchen abgeschlossen; in der Nachsorge schuf das Unterneh-men mit der Eröffnung der neuen Rehaklinik Enns in Oberösterreich zusätzliche 126 Betten für neurolo-gische und pneumologische Reha-bilitation. In Wien hat die Vamed mit der Erweiterung der Reha klinik Baumgarten begonnen; dadurch entstehen an diesem Standort wei-tere 70 Betten für neurologische Rehabilitation.

„Im heimischen Thermen- und Gesundheitstourismus hat die Va-med Vitality World (VVW) mit mehr als 3,1 Millionen Gästen in acht österreichischen Resorts und der größten Therme Budapests 2015 ihre klare Marktführerschaft be-stätigt“, sagt Wastler.

34 health:care Freitag, 22. April 2016

Deutliche Zuwächse

Vamed aG Mio. € ± zu Vj

Auftragsstand 1.650 +18%

Auftragseingang 904 +8%

Umsatz 1.118 +7%

EBIT 64 +8%

Konzernergebnis 44 +7%Quelle: Vamed/medianet

Vamed wächst kräftig weiterDer Gesundheitskonzern Vamed meldet ein Rekordjahr: Der Umsatz stieg um sieben, der Auftragsstand sogar um satte 18 Prozent. In Österreich wurden 130 neue Jobs geschaffen.

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BAD TATZMANNSDORF. Die Son-derkrankenanstalt Bad Tatz-mannsdorf hat mit einem offizi-ellen Festakt die Eröffnung eines generalsanierten und erweiterten Gebäudekomplexes gefeiert. Die Sonderkrankenanstalt für Herz- und Kreislaufrehabilitation liegt in einem kleinen Talbecken im süd-lichen Burgenland und wurde ur-sprünglich in den Jahren 1959 bis 1962 errichtet.

150 PatientenzimmerMit dem Neubau des Hauses, ne-ben dem bestehenden Gebäude, entstand nach Angaben der PVA eine der modernsten Kranken-anstalten für Rehabilitation in Österreich. Der Neubau schließt als L-förmiges Gebäude von zwei Seiten an den Bestand an, woraus

sich ein großzügiger Innenbereich ergibt. Dieser Patiententrakt ist siebengeschoßig ausgelegt, wobei die obersten drei Geschoße über insgesamt 150 Patientenzimmer verfügen. Manfred Felix, Obmann der Pensionsversicherungsanstalt, hob die Bedeutung der Rehabili-tation hervor: „Rehabilitation ist ein wirksames Mittel, um zu ver-hindern, dass Menschen krank-heitsbedingt aus dem Arbeitsleben ausscheiden müssen oder pflege-bedürftig werden.“

Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) betonte die Bedeutung auch das Burgenland: „Mit fünf Kran-kenhäusern und einer großen An-zahl an Ärzten gibt es im Burgen-land eine medizinische Versorgung auf höchstem Niveau. Daneben haben wir viele hervorragende

Einrichtungen, die Spitzenleistun-gen erbringen. Und dazu gehört die Sonderkrankenanstalt Bad Tatz-mannsdorf.“ Ebenso wies Niessl auf den medizinischen Stellenwert der Einrichtung hin: „Die Sonder-krankenanstalt genießt in Fach-kreisen und auch bei Patientinnen und Patienten einen ausgezeichne-ten Ruf.“

Herz-Kreislauf im ZentrumDas Reha-Zentrum Bad Tatzmanns-dorf widmet sich der Heilbehand-lung mit dem Hauptaugenmerk auf Herz-Kreislauferkrankungen sowie der Nachbehandlung im Anschluss an akute Krankheitsereignisse so-wie Krankenhausaufenthalte. Rund 190 Beschäftigte sind für rund 2.200 jährliche Patienten zustän-dig. (red)

rehazentrum eröffnetDie Pensionsversicherung präsentierte den Teilneubau des RZ Bad Tatzmannsdorf im Rahmen einer feierlichen Eröffnung.

Viel Prominenz bei der Eröffnung des Rehazentrum-Zubaus im Burgenland.

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Die Vamed-Führung berichtete Zuwächse bei allen Unternehmenskennziffern, die Zahl der Mitarbeiter stieg auf fast 6.000 in Österreich.

Studie zeigt, was uns krank machtMartin rümmele

Das Gesundheitsrisiko Nummer eins am Arbeitsplatz in Öster-reich wie in Europa ist offenbar der Umgang mit schwierigen Kunden; immerhin 59% der Beschäftigten klagen darüber. An zweiter Stelle liegt in Öster-reich der Zeitdruck mit 54,8% – anders als im EU-Durchschnitt, wo dieser mit 42,5% „nur“ auf Platz sieben liegt. Für sämtliche Wirtschaftszweige wurden in einer neuen Studie sehr häufig genannt: Faktoren, die zu Mus-kel- und Skeletterkrankungen führen, wie anstrengende oder schmerzhafte Körperhaltungen und sich wiederholende Hand- oder Armbewegungen.Diese Daten gehen aus der „Europäischen Unterneh-menserhebung über neue und aufkommende Risiken“ hervor. Man könnte das auch zusam-menfassen mit der Aussage, dass eigentlich die ganze Arbeit krank macht: Nervende Kunden, nervende Chefs und die Arbeit selbst sowieso – entweder durch die Körperhaltung oder die Handgriffe.Natürlich kann und muss gegen-gesteuert werden. Betriebliche Gesundheitsförderung setzt bei all diesen Punkten an. Gefordert sind aber auch die Beschäftigten selbst. Nur Jammern allein wird nicht helfen – es braucht ein Umdenken bei allen Beteiligten, Sensibilität für die Probleme und Offenheit für Veränderungen. In einer alternden Gesellschaft müssen wir Beschäftigte mög-lichst lange gesund im Arbeits-leben halten.

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 life:science 35

WIEN/INGELHEIM. Der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingel-heim ist weiter auf Wachstums-kurs. Ein starkes Geschäft mit Diabetesmedikamenten und der schwache Euro haben Deutsch-lands zweitgrößten Pharmakon-zern im vergangenen Jahr beflü-gelt. Der Umsatz kletterte 2015 um gut 11% auf 14,8 Mrd. €. In Österreich sowie in mehr als 30 von Wien aus gesteuerten Ländern wurde die Betriebsleistung um 2,4% auf 1,14 Mrd. € gesteigert; die Gesamterlöse stiegen hier um 5,5% auf 760,2 Mio. €.

Standort wird ausgebautDas Pharmaunternehmen will, wie berichtet, den Standort Wien in den nächsten Jahren stark ausbauen und um über 500 Mio. € eine neue biopharmazeutische Anlage errich-ten. Dafür benötigt der Konzern mehr als 400 zusätzliche Arbeits-kräfte. Das Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV) be-schäftigt derzeit rund 3.400 Mit-arbeiter, 1.500 davon in Österreich.

Im Kerngeschäft der verschrei-bungspflichtigen Medikamente stiegen die Umsätze in der Gesamt-region um 7,6% auf 585,4 Mio. €. In Österreich erhöhten sich die Erlöse um 1,8% auf 79,5 Mio. €. Im Bereich rezeptfreie Medikamente kam es zu einem Umsatzrückgang um 5,6% auf 127,4 Mio. €; der Geschäftsver-lauf sei durch Kurseffekte und die daraus resultierende Reduktion der Kaufkraft in wichtigen Märkten wie Russland, Ukraine und Kasachstan geprägt gewesen, teilte das Unter-nehmen mit. Anders in Österreich: Hierzulande verzeichnete Boehrin-ger Ingelheim in diesem Geschäfts-segment eine Umsatzsteigerung um 8,3% auf 14,9 Mio. €.

Besonders gut lief das Geschäft mit Tierarzneimitteln, wo die Erlö-se um 13,2% auf 47,3 Mio. € stiegen. Dazu beigetragen habe insbeson-dere Russland, da die lokale Tier-zucht aufgrund der EU-Sanktionen einen Aufschwung erlebe, heißt es. Von Wien aus wird zudem die

gesamte klinische Forschung der Region gesteuert. Wien ist das Zen-trum für Krebsforschung sowie Standort für biopharmazeutische Forschung, Entwicklung und Pro-duktion im Konzern. Die jährlichen Forschungsaufwendungen belau-fen sich auf 200 Mio. €. (iks)

Hohe Aufwände für forschungBoehringer Ingelheim wächst in Österreich und mehr als 30 von Wien aus gesteuerten Ländern kräftig. Auch die hier sitzende Forschung erlebt einen kräftigen Aufschwung.

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Prävention

Apotheker starten ImpfwocheWIEN. Anlässlich der Europäi-schen Impfwoche macht die Apo-thekerkammer auf die aktuellen Impfaktionen in den Apotheken aufmerksam, die zum Ziel haben, die Durchimpfungsraten zu heben und eine bessere Akzeptanz der wichtigen Impfungen zu errei-chen. Auf der Apo-App kann ein elektronischer Impfpass einge-richtet werden. „Wir Apotheker sehen es als unsere Aufgabe, das Impfbewusstsein der Bevölkerung zu stärken. Die fundierte, seriöse Information und Beratung in der Apotheke tragen zur Schaffung des Impfbewusstseins der Patien-ten bei,” sagt Christian Müller-Uri, Vizepräsident der Österreichi-schen Apothekerkammer. Für viele Impfungen ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, wie zum Bei-spiel die Impfung gegen FSME.

Boehringer Ingelheim plant, den Standort Wien um 500 Mio. Euro auszubauen.

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brauchen einen transparenten Um­gang mit den wahren Problemen im Gesundheitswesen und keine politischen Zahlenspiele. Ansons­ten werden falsche Schwerpunkte gesetzt, die auf Kosten der Patien­ten gehen. Wir schließen uns dem Vorstoß der Apothekerkammer an und werden unsere Zahlen jedes Quartal öffentlich machen.“

Auch Manuel Reiberg, in der Vorwoche zum Vizepräsidenten des Forums der forschenden phar­mazeutischen Industrie in Öster­reich (FOPI) gewählt, unterstreicht die Notwendigkeit, den gesamt­wirtschaftlichen Nutzen innova­tiver Arzneimittel transparenter

••• Von Ina Karin Schriebl

WIEN. Der Umsatz mit Arzneimit­teln lag laut der Interessenvertre­tung der Österreichischen Pharma­industrie (Pharmig) im 1. Quartal 2016 unter den Erwartungen: Er sei im Vergleich zum Vorjahr um nur 1,2 Prozent gestiegen

Die österreichischen Kranken­kassen des Hauptverbandes hätten laut Pharmig von Jänner bis März 2016 rund 624 Mio. € für Arznei­mittel ausgegeben. Diese Summe entspreche jedoch nicht den tat­sächlichen Kosten für die Kran­kenkassen, da die Einnahmen aus den Rezeptgebühren noch abgezo­gen werden müssten, wie auch die Umsatzsteuer sowie die von der Pharmawirtschaft geleisteten frei­willigen Solidarbeiträge – für heuer sind das 125 Mio. €.

Nutznießer KrankenkassenSchon im Vorjahr waren die Arz­neimittelausgaben deutlich nied­riger, als von den Kassen prognos­tiziert. „Wir sehen nun sogar eine stagnierende Phase“, erklärt Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig. Die Pharmaunternehmen führten laufend Preisverhandlun­gen mit dem Hauptverband; daraus ergäben sich immer wieder Preis­senkungen. „Das geringe Wachs­tum im letzten Quartal darf auch als Folge dieser Preisreduktionen gesehen werden, die letztlich den Krankenkassen zugutekommen“, konstatiert Huber.

Im aktuellen Rechnungshof­bericht wird kritisiert, dass die Krankenkassen in ihren Progno­sen zu hohe Werte angeben, um im Nachhinein ihre Ergebnis­se besser darstellen zu können. Der Präsident des Verbandes der Österreichischen Arzneimittelvoll­großhändler (Phago), Andreas Win­dischbauer, fordert daher: „Wir

zu machen: „Gesundheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Damit Innovationen aber auch beim Patienten ankommen, muss deren Finanzierung sichergestellt werden. Und dafür braucht es unter anderem ein partnerschaftliches, sektorenübergreifendes Vorgehen.“

Für die betroffenen Wirtschafts­ und Gesundheitszweige seien die vom Rechnungshof kritisierten falschen Prognosen der Kranken­kassen jedenfalls mehr als hinder­lich. „Deshalb werden von nun an regelmäßig die mit den Kranken­kassen über die öffentlichen Apo­theken tatsächlich abgerechneten Arzneimittelkosten kommuniziert. Dadurch ist für alle eine bessere Planbarkeit gewährleistet“, erklärt Christian Müller­Uri, Vizepräsi­dent der Österreichischen Apothe­kerkammer: Die Apotheken hätten im Zeitraum Jänner bis März 2016 rund 24 Mio. Arzneimittelpackun­gen abgegeben und mit den Kassen abgerechnet. In der Apotheke wird für die Krankenkassen die Rezept­gebühr von 5,70 € pro Packung eingehoben. Die Apothekenspan­ne betrage für den Kassenmarkt lediglich 15,5%, erläutert Müller­Uri.

Innovationen senken KostenÖl ins Feuer des laufenden Streits um Arzneimittelkosten gießt nun auch der Wiener Neurologe Fahmy Aboulenein mit seinem Buch „Die Pharma­Falle“. Darin bezweifelt er, dass die Preise auf die hohen Forschungskosten zurückzuführen sind. Seiner Ansicht nach fließen die meisten Investitionen der Phar­maindustrie in die Vermarktung der Arzneimittel. Dem widerspricht die FOPI vehement und erklärt zusätz­lich, dass innovative und mitunter teure Medikamente langfristig so­gar zu einer Kostenreduktion füh­ren können. Das Problem sei jedoch:

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arzneimarkt stagniertMedikamentenumsatz liegt unter den Erwartungen. Kritik an Prognosen der Krankenkassen. Pharmig und Apotheken fordern mehr Transparenz.

Wechsel Daiichi Sankyo-Manager Manuel Reiberg ist neuer Vizepräsident des Forums der forschenden In-dustrie (FOPI). Er wünscht sich eine gesamtwirtschaft-liche Betrachtung von Innovationen und keine reine Kostenanalyse.

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Mehr Hausapotheken

WIEN. Der Gesundheitsausschuss des National­rats hat mit den Stimmen von SPÖ, ÖVP und FPÖ grünes Licht für eine Gesetzesnovelle gegeben, die eine Erweiterung des Schutzgebiets der ärztlichen Hausapotheken vorsieht, um die Landflucht der Hausärzte durch zusätzliche Einkünfte zu verhin­dern. Mit der Änderung sollen bis zu 100 zusätzli­che Hausapotheken abgesichert werden.

Demnach dürfen Ärzte künftig unter bestimm­ten Umständen auch in Gemeinden, in denen be­reits eine öffentliche Apotheke vorhanden ist, eine Hausapotheke betreiben. Voraussetzung dafür ist, dass die Ordination mehr als sechs Kilometer von der nächsten öffentlichen Apotheke entfernt ist. Gleichzeitig wird eine Sonderregelung für Haus­ärzte, die eine Kassenstelle mit angeschlossener Hausapotheke übernehmen, eingeführt: Für sie wird ein Mindestabstand von vier Kilometern zur nächsten öffentlichen Apotheke festgelegt, wobei die Bewilligung einer Hausapotheke zurückzuneh­men ist, wenn die Entfernungsvoraussetzung auf­grund der Verlegung der Ordination entfällt.

Laut Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser (SPÖ) wurde damit eine Lösung im Sinne der Pa­tienten gefunden; sie glaubt aber nicht, dass das Nachfolger­Problem im Bereich der Hausärzte da­mit gelöst werden kann. Oberhauser setzt hier auf weitere Verhandlungen, die auch eine Liberalisie­rung der Öffnungszeiten von Apotheken vorsehen.

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Kritik an geplanter Novelle

WIEN. Die aktuelle Diskussion um die Ausweitung von Hausapotheken lasse nicht unerhebliche Ne­benwirkungen außer Acht, warnt Thomas Czypi­onka, Leiter der Sektion HealthEcon am Institut für Höhere Studien (IHS): „Der geplante Gesetzes­eingriff könnte die Arzneimittel­Infrastruktur zu­gunsten der Hausapotheken verschieben, sodass sich dies mittelfristig auf die Versorgungsdichte der öffentlichen Apotheken in ländlichen Gebieten negativ auswirken wird. Der Versorgungsgrad von beispielsweise seltenen und teuren Arzneimitteln würde sich dadurch paradoxerweise verringern.“ Vor allem denjenigen Regionen mit zukünftigem Bevölkerungswachstum drohe damit eine subopti­male Arzneimittelversorgung.

Czypionka verweist diesbezüglich auf Schwei­zer Studien: Bei Ärzten mit Hausapotheke liegen die Arzneimittelkosten pro Patient um ein Drittel höher. Die Generika­Quote liegt zwar bei Ärzten mit Hausapotheke höher, jedoch liegt die Gewinn­spanne pro Dosis trotzdem um 5 bis 10 Prozent höher als im Vergleich zu verordnenden Ärzten ohne Hausapotheke. Ein weiterer Aspekt ist der geringere Versorgungsgrad der Hausapotheken; sie weisen eine geringere Lagerhaltung von Arz­neimitteln, einen niedrigeren Belieferungsgrad und geringere Öffnungszeiten auf.

Gesundheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Die Krankenkassen machen Druck auf die Industrie, die Arzneimittelpreise zu senken. Tatsächlich gehen seit Jahresbeginn die Kosten zurück.

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Andreas Windischbauer (Phago): „Mehr Transparenz.“

Christian Müller-Uri (Apothekerkammer): „Niedrige Spannen.“

Manuel reiberg Vizepräsident FOPI

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Die für das heimische Gesundheits­wesen charakteristische Trennung in einen extra­ und intramuralen Bereich mit unterschiedlichen Fi­nanzierungsquellen führe in vielen Fällen dazu, dass der Zahler einer Leistung (Sozialversicherungen) nicht zwingend auch der ökonomi­sche Nutznießer ebendieser ist. Das FOPI regt daher einen klaren Aus­gleich zwischen Kostenträger und ökonomischem Nutznießer an. Und die Pharmig ergänzt: Die Kosten für die Entwicklung eines neuen Medi­kaments bis zur Markteinführung betrügen etwa eine Mrd. € – das Risiko sei jedoch sehr hoch, wes­halb die klinische Forschung für Arzneimittel kaum von der öffent­lichen Hand, sondern großteils von der Industrie bezahlt werde. Wie oft Forschungsprojekte dabei im Sand verlaufen und investiertes Geld verloren gehe, lasse sich anhand der Alzheimerforschung darstellen: 99,6% der 413 klinischen Prüfun­gen, die von 2002 bis 2012 durch­geführt wurden, waren Misserfolge. 322 dieser 413 Studien wurden von der Pharmaindustrie gesponsert. In Österreich würden generell 70% der klinischen Prüfungen von der Pharmaindus trie bezahlt.

Freitag, 22. April 2016 health:care 37

WIEN. Im Gesundheitswesen wird rasch und unter hohem Druck gear­beitet. Gleichzeitig ist der Anspruch an die Qualität besonders hoch. Insbesondere der Arzneimittel­bereich gehört aufgrund der Struk­turen zu den kompliziertesten Supply Chains überhaupt. Von der Produktion bis zur Abgabe an den Patienten gibt es viele Schnittstel­len. Diese Hintergründe werden im Herbst von GS1 Austria beim bereits dritten Healthcare Day be­handelt werden. Unter dem Motto „Identifikation als Heilmittel“ zei­gen nationale und internationale Experten neuesten Trends rund um das Thema Identifikation und Kennzeichnung. Neue Regulativen werden näher beleuchtet und Lö­sungsansätze zur Umsetzung der Anforderungen werden präsentiert.

Dabei wird es auch um die Aus­wirkungen der EU­Direktive gegen die Fälschung von Arzneimitteln gehen. Laut Studien der Europäi­schen Kommission wurden in den vergangenen fünf Jahren über 30 Mio. gefälschte Arzneimittel an den europäischen Grenzen beschlag­nahmt. Schon vor gut 25 Jahren unternahm die Weltgesundheits­organisation (WHO) erste Anläufe, die internationale Zusammenarbeit im Kampf gegen Arzneimittelfäl­schungen zu verstärken. Damals wurde bereits darauf gedrängt, gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, um insbesondere auch mit gesonderter strafrechtlicher Verfolgung gegen die Herstellung und den Vertrieb von gefälschten Arzneimitteln vorgehen zu können.

Eine sehr lange VorlaufzeitZur Unterzeichnung des von der WHO vorgeschlagenen weltwei­ten Strafrechtsübereinkommens gegen Arzneimittelfälschungen ist es jedoch nie gekommen. Erst im Jahr 2011 wurde in Moskau ein völkerrechtliches Übereinkommen – die Medicrime Convention – über strafrechtliche Maßnahmen gegen gefälschte Arzneimittel erzielt. Die Konvention wurde bisher von 21 Staaten unterzeichnet und ist An­fang dieses Jahres in Kraft getreten.

Parallel dazu hat die EU bereits bestehende Rechtsgrundlagen um mehrere Bestimmungen zur Ver­hinderung des Eindringens von ge­fälschten Arzneimitteln in die lega­le Lieferkette ergänzt. In Österreich wurden diese Gesetzgebungsakte im Hinblick auf Arzneimittel be­reits umgesetzt: Das Fälschen von Arzneien ist mit Haftstrafe von bis zu drei und bei Gewerbsmäßigkeit mit bis zu fünf Jahren sanktioniert.

Allein – all diese Bemühungen haben bisher nicht viel gefruch­tet. Im Gegenteil: Neue technische Errungenschaften ermöglichen es Fälschern, ihre Produkte so profes­sionell herzustellen, dass sie mit dem freien Auge kaum oder nur mit speziellen Methoden als Fälschun­gen identifiziert werden können. Inzwischen werden mit Arznei­mittelfälschungen bedeutend hö­here Einnahmen als mit illegalen Drogen erzielt. Also wurde die Eu­

ropean Medicines Verification Or­ganisation (EMVO) zur Implemen­tierung eines europaweiten E­Veri­fizierungssystems für Arzneimittel mittels eines „Data­Matrix­Codes“ ins Leben gerufen. Im heurigen Fe­bruar wurde nun die Arzneimittel­fälschungsrichtlinie veröffentlicht. Ab 9. Februar 2019 müssen ver­schreibungspflichtige Arzneimittel und teilweise OTC­Produkte mit Sicherheitsmerkmalen versehen werden, um die Echtheit der Arznei­en zu garantieren, sagt Klaus Scho­ber, Business Development Mana­ger Healthcare bei GS1 Austria.

Barcode garantiert SicherheitEin Merkmal ist ein Unique Iden­tifier (UI), der sich zusammensetzt aus Produktcode, Chargennum­mer, Verfallsdatum, Seriennummer sowie nationaler Erstattungs­nummer. Diese müssen auf jedem Produkt aufgebracht werden, die unter diese Richtlinie fallen. Die Richtlinie schreibt als Datenträ­ger für den UI den zweidimensio­nalen DataMatrix als Barcode auf der Verpackung vor. Das heimische GS1 System kann die geforderten Sicherheitsmerkmale des UI kom­plett abbilden: Mittels standardi­siertem GS1 Application Identifier (AI) werden diese Daten in einer zweidimensionalen DataMatrix verschlüsselt. Der AI beschreibt Bedeutung, Struktur und Funktion der einzelnen Daten in GS1 Strich­codes bzw. im GS1 System.

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Neue Therapie entwickelt

WIEN. Der Welt­Hämophilietag am 17. April stell­te den Zugang zur Betreuung von Menschen mit Hämophilie, der sogenannten Bluterkrankheit, in den Mittelpunkt. Baxalta unterstützt seit Jahren die Anliegen von Blutern. In Österreich beteiligte sich das Pharmaunternehmen heuer erneut am Welt­Hämophilietag und verteilte Infobroschüren.

Baxalta – früher Baxter – ist Pionier in der For­schung rund um Plasmaprodukte und gentech­nologisch hergestellte Arzneimittel. In insgesamt sieben Biolife­Zentren wird Plasma von Spendern gewonnen; dies ist das Ausgangsmaterial für die Herstellung von plasmatischen Gerinnungsfakor­Konzentraten für die Behandlung der Hämophilie.

Laut Karl­Heinz Hofbauer, Vorstandsmitglied von Baxalta Österreich, gehe auch in der Therapie von Blutgerinnungsstörungen der Trend eindeutig in Richtung Individualisierung. Baxalta bietet als erstes Unternehmen in Europa ein System zur Be­rechnung der individuellen Dosierung an. Dieses berücksichtigt auch die persönlichen Lebensge­wohnheiten. Erst kürzlich hat das Unternehmen in den USA die Zulassung für ein in Wien entwickel­tes Medikament erhalten und dafür auch bei der Europäischen Arzneimittel­Agentur einen Antrag zur Zulassung gestellt. Vorteil für Bluterkranke: Wegen der verlängerten Verweilzeit im Körper muss das Medikament nicht mehr drei Mal, son­dern nur zwei Mal pro Woche verabreicht werden.

BlUterKraNKheIt II

Einfache App für Patienten

WIEN. Den Welt­Hämophilietag (siehe oben) nahm auch Pfizer zum Anlass, um über sein Engagement im Kampf gegen die Bluterkrankheit zu informie­ren: „Die Entwicklung von innovativen Hämophi­lie­Therapien hat bei Pfizer einen hohen Stellen­wert; derzeit befinden sich zwei Wirkstoffe in der Pipeline. Gesundheit braucht aber noch mehr als Medikamente. Daher geht Pfizer auch Partner­schaften mit Hämophilieverbänden ein und entwi­ckelt Tools, die Ärzten und Patienten dabei helfen, besser mit der Erkrankung umzugehen“, sagte Syl­via Nanz, Medical Director bei Pfizer Österreich.

So hat Pfizer beispielsweise die App Haemoas­sist entwickelt. Mit diesem elektronischen Tage­buch können Patienten komfortabel ihre Therapie sowie Blutungsepisoden dokumentieren. Die eingegebenen Daten werden verschlüsselt an eine gesicherte Datenbank übertragen. Über eine Web­site mit passwortgeschütztem Zugang kann der behandelnde Arzt die Daten zur Therapieanalyse einsehen. Zusätzlich verfügt die App über ein In­formationssystem, das den Arzt zum Beispiel bei häufigen Blutungen benachrichtigt.

Daneben unterstützt Pfizer schon seit 2011 das Sommercamp für Kinder mit Hämophilie, das von der Österreichischen Hämophilie Gesellschaft organisiert wird.

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GS1 macht Pillen sichererÜbergangsfrist für EU-Richtlinie zur verbesserten Sicherheit von Medikamenten ist angelaufen. Das GS1 System kann Daten-Erfordernisse erfüllen.

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Fälschungen Innerhalb von fünf Jahren hat die EU 30 Mio. gefälschte Medikamente beschlagnahmt. Jetzt sollen ver-schärfte Sicher-heitsmerkmale kommen, sagt Klaus Schober, Business Deve-lopment Manager Healthcare bei GS1 Austria.

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Andreas Windischbauer (Phago): „Mehr Transparenz.“

Christian Müller-Uri (Apothekerkammer): „Niedrige Spannen.“

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medianet.at38 pharma:report Freitag, 22. April 2016

••• Von Katrin Waldner

WIEN. In Österreich leidet etwa jeder Fünfte an einer Allergie, Ten­denz steigend. „Es beginnt oft mit einem Heuschnupfen, führt aber sehr oft zu Asthma und kann bis hin zu lebensbedrohlichen Symp­tomen führen“, erklärt der Aller­gieforscher Rudolf Valenta von der Medizinuniversität Wien. Umso wichtiger ist die Früherkennung und entsprechende Behandlung. Mit neuen Erkenntnissen könnte nun ein wichtiger Schritt in diese Richtung getan sein.

Durch die Bindung von kör­pereigenen weißen Blutkörper­chen an Allergene kann Allergien in Zukunft vielleicht vorgebeugt werden. Im Tiermodell sind die Ergebnisse vielversprechend und

lassen hoffen, dass es Impfungen mit körpereigenen Zellen oder an­dere Impfstrategien geben könnte – so könnten Allergien noch vor ihrem Auftreten verhindert wer­den. Die von den Forschern ver­

wendete Methode wird eigentlich in der Transplantationsmedizin eingesetzt, wenn eine immunolo­gische Toleranzreaktion für das Spenderorgan ausgelöst wird. Das Ergebnis der Studie mit Tieren war,

dass die Mäuse, deren weiße Blut­körperchen mit den Allergenen ver­bunden wurden, gegen die Allergie resistent blieben. Dafür werden zuerst weiße Blutkörperchen ent­nommen und ihnen das Allergen eingepflanzt. Die Zellen werden dann gemeinsam mit einem Biolo­gikum, das aus der Rheumatologie bekannt ist (Wirkstoff Abatacept) und einem Mittel aus der Immun­supression und Onkologie (Sirolis­mus) wieder in den Organismus inji ziert. Das eingeschleuste Aller­gen sitzt wie ein trojanisches Pferd in der Zelle; wenn es zu einem Kontakt mit dem Allergen kommt, ist der Körper immun gegen den Angriff von außen.

Impfung geplant„Die nachhaltige Wirkung erweckt Hoffnung auf unsere Vision ei­nes lebenslangen Schutzes vor Allergien mit nur einer einzigen Impfung“, sagt Thomas Wekerle, Experte für Transplantationsim­munologie an der Medizinuniver­sität Wien. Für einen Einsatz in der Klinik sei es aber noch viel zu früh – dazu wären noch weitere, jahre­lange Studien notwendig.

Vorbeugen gegen allergieForscher an der Medizinuniversität Wien sind ein Stück weiter beim Kampf gegen Allergien. Neue Impfungen stehen im Raum.

Rudolf Valenta und Thomas Wekerle sind der Allergie-Impfung auf der Spur.

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Deutsche Behörde bremst BayerLEVERKUSEN. Der deutsche Pharmakonzern Bayer nimmt sein Krebsmedikament Stivar­ga in Deutschland aus dem Verkauf. Nachdem der Gemein­same Bundesausschuss dem Mittel zur Behandlung von Dickdarmkrebs keinen Zusatz­nutzen zugesprochen hatte, werde der Vertrieb eingestellt, teilte die Bayer Vital GmbH mit. Die Zulassung in Europa sei davon nicht betroffen. Die Entscheidung des Ausschusses bezeichnete das Unternehmen als „nicht nachvollziehbar“, zu­mal ein solcher Zusatznutzen des Medikaments zuvor bereits anerkannt worden war. Zulas­sungsstudien belegten einen bedeutenden Überlebensvor­teil. Weltweit hatte Bayer im vergangenen Jahr mit Stivarga Umsatzerlöse in einem Volu­men von 313 Mio. € erzielt.

auszeichnung

Sanofi vergibt Diabetes-PreisWIEN. Mit dem „Gerti Reiss Fonds“ stellt Sanofi heuer be­reits zum sechsten Mal den jährlichen Betrag von 5.000 € für jene österreichischen Orga­nisationen zur Verfügung, die die Schulung von Diabetespati­enten als Organisationszweck gewählt haben. Gertrude Reiss war eine langjährige verdienst­volle Mitarbeiterin von Sanofi und bis zu ihrem frühen Tod eine hervorragende und enga­gierte Diabetesberaterin und Mentorin. Ihr Ziel war es, chro­nisch kranke Menschen durch Therapiekompetenz im Bereich Diabetes und metabolisches Syndrom zu unterstützen. Mit dem „Gerti Reiss Schulungs­fonds für mehr Kompetenz der Diabetespatienten in Öster­reich“ soll die Existenz der von ihr geschaffenen Strukturen sowie deren Weiterentwicklung und fortlaufende Evaluation und Veröffentlichung gesichert werden. Die Ausschreibung läuft bis zum 31. Juli 2016.

forschung

Herzoperation im LivestreamWIEN. Die Medizinuniversität Wien setzt bei der „Langen Nacht der Forschung“ heute, Freitag, einen „Schwerpunkt Herz“. Highlight ist eine Herz­Operation, die live aus dem OP­Saal in das Hörsaalzentrum der MUW im AKH übertragen wird und vom Operationsteam rund um den Leiter der Uni­versitätsklinik für klinische Herzchirurgie, Günther Laufer, kommentiert wird. Die OP be­ginnt um 20:30 Uhr; zuvor wer­den um 18:30 und 19:30 Uhr zwei aufgezeichnete Kinder­Herz­OPs gezeigt, bei denen Fragen aus dem Auditorium in­teraktiv vom Team beantwortet werden. An einem Modell kann man selbst beim Verschluss von Herzdefekten und Herz­klappenfehlern mitmachen. Die Teilnahme ist kostenlos.

WIEN. Der Boom der internationa­len Biotech­Branche hält weiterhin an: Mit insgesamt knapp 71 Mrd. USD nahmen Biotech­Unternehmen in den USA und Europa im vergan­genen Jahr mehr Kapital auf als je zuvor. Damit übertrafen sie die 2014 aufgestellte Rekordmarke von 56 Mrd. USD nochmals deut­lich. Der Großteil dieser Finanzie­rungen entfällt mit 61,1 Mrd. USD auf Biotech­Unternehmen in den USA – das entspricht einer Stei­gerung von 32% im Vergleich zum Vorjahr. Aber auch in Europa klet­terten die Finanzierungen in die

Biotech­Branche um drei Prozent auf rund 9,9 Mrd. USD. Das sind die Ergebnisse des aktuellen Bio­tech­Reports der Prüfungs­ und Beratungsorganisation EY.

Aktuelles AllzeithochErich Lehner, Partner und Industry Leader Biotechnology bei EY Öster­reich: „Die globale Biotech­Branche befindet sich momentan in einem Allzeithoch – dies­ und jenseits des Atlantiks sind die Finanzierungen so hoch wie nie zuvor.“ Die Biotech­Unternehmen hätten es speziell in den vergangenen zwei Jahren sehr

gut geschafft, Investoren von ih­rem Wertsteigerungspotenzial zu überzeugen und das aufgrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik zur Genüge vorhandene Kapital anzuziehen. „Die Kassen der meis­ten Biotech­Unternehmen, speziell in den USA, sind prall gefüllt. Das kurbelt die Forschung weiter an und wird in den nächsten Jahren zu weiteren Durchbrüchen führen.“

In Österreich lukrierten Biotech­Unternehmen 2015 insgesamt 259 Mio. USD – davon gingen allerdings 226 Mio. an ein einziges Unterneh­men. Rechnet man die Venture­

Capital­Finanzierungsrunde und den IPO von Nabriva Therapeutics mit Sitz in Wien heraus, die 120 be­ziehungsweise 106 Mio. USD ein­brachten, bleiben gerade einmal Finanzierungen in der Höhe von 33 Mio. USD für die österreichischen Biotech­Unternehmen übrig.

Boom nicht flächendeckendDemensprechend gibt Lehner dann auch zu bedenken, dass dieser Boom keineswegs flächendeckend zu beobachten ist: „Die in diesem Jahr erneut aufgestellten Rekord­marken bei der Kapitalbeschaffung deuten auf ein starkes Momentum der Biotech­Branche hin. Das über­deckt allerdings, dass der Boom von einigen wenigen Ländern, speziell von den USA und Großbri­tannien, getragen wird. In anderen europäischen Ländern dagegen ist die Finanzierungssituation für Biotech­Unternehmen weit weni­ger rosig.“

Auch in Österreich gelinge es den Biotech­Unternehmen bis auf eine Ausnahme kaum, an diesem Aufwärtstrend teilzuhaben. Gera­de Start­ups fehle es hierzulande oft am nötigen Risikokapital, um den nächsten Schritt zu machen. „So bleiben viele Innovationen, die meist mit Risiken über längere Zeit­räume verbunden sind, in der Kin­derschuhen stecken und schaffen es nicht bis zur Marktreife.“

Suche nach jungen FirmenGlobal gesehen, spiegelt sich das Interesse der Investoren in Biotech­Unternehmen jedoch auch in den internationalen Venture­Capital­Zahlen wider, die 2015 ebenfalls eine neue Rekordhöhe erreichten. In den USA konnten Biotech­Unter­nehmen im vergangenen Jahr 9,4 Mrd. USD anziehen, 2014 waren es 5,6 Mrd. USD. Auch in Europa stieg das Risikokapital rasant – und zwar von 2 Mrd. auf 2,5 Mrd. USD an. Im Vergleich zum Vorjahr gab es im Jahr 2015 eine Verschiebung der Schwerpunkte. Denn die Investo­ren blicken nunmehr verstärkt auf jene Unternehmen, deren Produkte sich in einem frühen Entwicklungs­stadium befinden. (red)

Licht und schatten im biotech-bereichDie Prüfungs- und Beratungsorganisation EY hat die Biotech-Branche analysiert. Fazit: Während es international einen Boom gibt, hinkt Österreich weiterhin nach.

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Investoren suchen zunehmend Biotech-Unternehmen mit erfolgsversprechenden Produkten in frühen Stadien.

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 Medizin:technik 39

••• Von Ulli Moschen

WIEN. Ob Aorta-Klemme, Defib-rillator, Inhalator, Pinzette, Pflas-ter, Stethoskop oder Zahnersatz – Medizinprodukte sind im Alltag allgegenwärtig. Der Medizinpro-duktebranche kommt damit eine Schlüsselrolle in der Gesundheits-wirtschaft zu. Und diese wiederum dominiert die gesamte Volkswirt-schaft: Jeder fünfte Beschäftigte in Österreich ist in der Gesundheits-wirtschaft oder in den von ihr an-gestoßenen Wirtschaftsbereichen tätig. Ihre Bruttowertschöpfung lag 2008 bei 41,6 Mrd. €. Damit

sei die Gesundheitswirtschaft ein stabilisierendes Wachstumsfeld, das gegen den allgemeinen Trend Wachstum und Beschäftigung ge-nerieren kann – somit ist dies der Hoffnungsbereich schlechthin, war der Tenor einer aktuellen Podiums-diskussion.

Forderung nach PräventionGeladen hatten die bei der Wirt-schaftskammer Österreich (WKO) angesiedeltet Plattform Gesund-heitswirtschaft Österreich, die Austromed als Branchenverband der Medizintechnik-Unternehmen und das Bundesgremium des

Medizinproduktehandels in der Wirtschaftskammer, um über das Poten zial der Branche zu disku-tieren. „Wir müssen den Patienten in den Mittelpunkt unserer Arbeit stellen. Dazu gehört die bestmög-liche Versorgung, deshalb sind Medizinprodukte eine Schlüssel-branche“, erklärte Ulrike Rabmer-Koller, Vizepräsidentin der Wirt-schaftskammer Österreich und Vorsitzende des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger. „Ein deutlicher Schwerpunkt unserer Arbeit muss auf der Prävention liegen. Auch da spielt die Medizin-produktebranche eine wesentliche

Rolle.“ Rabmer-Koller ist über-zeugt, dass ein funktionierendes Sozialsystem und eine funktionie-rende Gesundheitsversorgung nur mit einer funktionierenden Wirt-schaft möglich sind.

Anna Vavrovsky von der Academy for Value in Health erinnerte daran, dass die indirekten Kosten vieler Krankheiten die direkten Kosten um ein Vielfaches übersteigen. Ihre Empfehlung ist die individu-elle Versorgung und Begleitung der Patienten: „Medizinprodukte sind hochinnovativ, gewährleisten eine optimale Versorgung der Patienten zu Hause und bedeuten für die Be-troffenen eine Steigerung der Le-bensqualität. Sie sparen effektiv Kosten.“

Kostendruck steigtDie größte Herausforderung der Branche ist nach Meinung der Ex-perten aber der Spagat zwischen Innovation, Kostendruck und der Bewältigung der Anforderungen der Gesetzgeber. Trotz unterschied-licher Ansichten zu diesen Span-nungsfeldern waren sich die Exper-ten jedoch sowohl über das enorme Zukunftspotenzial der Medizinpro-dukte-Branche als auch über die Notwendigkeit einig, zukunftswei-sende Ansätze zu nutzen.

Martin Gleitsmann, Leiter der WKO-Abteilung Sozialpolitik und Mitinitiator der Plattform Gesund-heitswirtschaft Österreich, versi-cherte in diesem Zusammenhang, dass die Sozialversicherung bereits an einem einheitlichen Leistungs-spektrum arbeite: „Die von Bundes-land zu Bundesland abweichenden Anforderungen sorgen für Kritik, weil sie zu Ungleichbehandlungen der Patienten führen können.“

Neue Life Science-StrategieUm den Hoffnungsbereich Ge-sundheitswirtschaft zu unterstüt-zen, wird am Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) außerdem an einer neuen Life Science-Stra-tegie gearbeitet, welche die ge-samte Wertschöpfungskette von der Grundlagenforschung bis zur Anwendung abdecken soll.

Schlüsselrolle für healtheconomyDie Medizinprodukte-Branche bewegt sich im Spannungs-feld zwischen Kosten und Innovation. Man strebt ein Zusam-menspiel von Wirtschaft und Gesundheitsversorgung an.

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••• Von Ulli Moschen

GRAZ. Daniela Litscher, Wissen-schafterin am TCM-Forschungs-zentrum der Medizinuniversität Graz, widmet sich in einer aktu-ellen Arbeit der Erforschung von Akupunktur mit dem neu entwi-ckelten Gelblaser auf der Basis na-turwissenschaftlicher Verfahren. Vor Kurzem wurde sie mit dem Ohshiro Laser Therapy Best Paper Award ausgezeichnet. Es ist das erste Mal, dass eine europäische Arbeit mit diesem internationalen, in Japan vergebenen Preis ausge-zeichnet wurde.

Schmerzfreie AlternativeDie Laserakupunktur wird als schmerzfreie Alternative zur klas-sischen Akupunktur mit Nadeln

eingesetzt. Bisher kamen in der Therapie rote, grüne und violette Laser für eine Behandlung infra-ge. Der gelbe Laser ist mit einer Wellenlänge von 589 Nanometern und einer Ausgangsleistung von 50 Milliwatt hochfokussiert, man sagt ihm eine stark antibakterielle und antidepressive Wirkung nach. „Der gelbe Laser stellt nach der Entwicklung von roten, nahinfra-roten, grünen und violetten Lasern eine weitere Option im Bereich der Laserakupunktur dar“, erklärt Litscher.

In einer experimentellen biome-dizintechnischen Probandenstudie an der Med Uni Graz wurden Echt-zeiteffekte der Laserstimulation an den Akupunkturpunkten Baihui, der höchste Punkt am Kopf, Nei-guan an der Handgelenksfurche

und Taichong am Fußrücken auf die Herzratenvariabilität und den Blutdruck gemessen. Um eine kon-trollierte Studie zu gewährleisten, wurden darüber hinaus auch Pla-cebopunkte mit dem Laser stimu-liert.

Renommierter PreisDie Ergebnisse der Studie beleg-ten Litschers Hypothese, dass die nicht spürbare und visuell nicht wahrnehmbare Laserstimulation die Herzfrequenz messbar senkt, die Herzratenvariabilität steigert und den Blutdruck reguliert.

Der Preis wird übrigens von den über 100 Mitgliedern des Editorial Boards der Zeitschrift Laser Thera-py vergeben, man kann sich dafür nicht bewerben, teilt die Meduni Graz mit.

Akupunktur mit LaserDie Grazer Laserforschung erhält als erstes europäisches Forschungs-projekt den internationalen Ohshiro Laser Therapy Award.

Daniela Litscher (Medizinuniversität Graz) forscht an Therapie mit Lasern.

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Hochkarätiges Podium diskutierte über das Potenzial und die Herausforderungen für die Gesundheitswirtschaft.

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Roche bewirbt DiabeteshilfeWIEN. Eine neue Info-Kampa-gne von Roche stellt Vorteile der Kombination von Blut-zuckermessgerät, Stechhilfe und 50 Tests in einem in den Vordergrund. Das System des Accu Chek Mobile mit seiner Kombination aus Blutzucker-messgerät, Testkassette mit 50 Tests und 1-Klick-Stechhilfe Mobile ermöglicht aktiven Menschen mit Insulintherapie einen flexibleren Alltag. „Wir wollen mit dem Start unserer Kampagne auf die Vorteile des individualisierten Diabetesma-nagements mit unterschiedli-chen Funktionen in einem Ge-rät aufmerksam machen“, sagt Boris Weber, Leiter von Roche Diabetes Care Austria und des Roche Diabetes Management Centers Austria.

AuSbiLdung

Vinzenz Gruppe bildet im SommerWIEN. Bereits zum vierten Mal findet von 4. bis 8. Juli die Vinzenz Gruppe Summer School statt. Aufgrund des großen Erfolgs der vergange-nen Jahre wird sie heuer von drei auf fünf Tage verlängert. Geboten werden interessante Workshops, bei denen Stu-dierende der Humanmedizin wichtige und spannende Tech-niken aus dem medizinischen Arbeitsalltag lernen und selbst ausprobieren können. Die Teilnehmenden der Sommer School besuchen gemeinsam mit Experten die Stroke Unit im Krankenhaus Göttlicher Heiland. Im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern Wien werden Radiologie und Computertomografie erforscht, im St. Josef-Krankenhaus wird bei Pelviskopie-Übungen die Geschicklichkeit auf die Probe gestellt. Im Orthopädischen Spital Speising können die Teilnehmenden im Ganglabor selbst aktiv werden.

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WKO-Umfrage EEF- Gesetz: viel Bürokratie und hohe Kosten 43

voestalpine Edelstahl-Sektor durch weitere Akquisitionen gestärkt 45

Automatisierung Roboter hersteller rechnen mit Rekordjahr 46

Maschinenmarkt Währungs schwankungen fressen das Plus auf 46

LogMed Start-up hilft bei der Optimierung der Logistik 47

industrial technology

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Erfolg ist hart erarbeitetWIEN. Trotz rückläufiger Inlandsnachfrage konnte die österreichische Papier­industrie ihre Produktion 2015 um zwei Prozent auf insgesamt 5 Mio. t steigern. Dies sei, so Alfred Heinzel, Präsident der Papierindustrie, insbesondere im europäischen Umfeld stän­diger Kapazitätsanpassungen und Standortschließungen, doch ein bemerkenswertes Ergebnis.

Die Investitionen stiegen auf 210 Mio. €, der Umsatz erreich­te 3,8 Mrd. €.

Als größte Herausforderung sieht die Branche weiterhin die Ökostromförderung – einer­seits, da diese die energetische Nutzung von Holz begünstige und die Rohstoffversorgung somit beeinträchtigt wird. Andererseits müssten die ös­terreichischen Papiererzeuger mittlerweile 7,3 Mio. € in den Ökostromfördertopf einzahlen, wodurch die wirtschaftliche Situation der Betriebe zusätz­lich unter Druck gerät. (red)

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strom aus Wasser, Wind & co legt weltweit kräftig zuDer Ausbau der Erneuerbaren Energien wächst in allen Weltmärkten – trotz der aktuell niedrigen Öl- und Gaspreise. 42

Logistik 4.0 Fraunhofer Institut startet groß angelege Online-Umfrage.

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digitale industrie Bis 2020 sind weltweit Investitionen in Höhe von fast 800 Mrd. Euro p.a. geplant.

© Thomas Eisler/A.C. Schiffleitner/LogMed

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Wasserkraft ist mit einer instal-lierten Gesamtleistung von insge-samt 1.209 GW der weltweit größ-te Lieferant sauberer Energie. Drei Viertel der neuen Kraftwerke (26,3 GW) wurden in Brasilien, China, Indien und der Türkei errichtet. In Europa kamen Kapazitäten in Hö-he von mehr als einem GW dazu, ebenso in Nordamerika und dem Mittleren Osten (Iran); in Afrika wurde die Wasserkraft um rund 500 MW erweitert.

Der überwiegende Teil des Was-serkraftzubaus entfällt auf Groß-anlagen mit hohem Investitions-bedarf. Aber Wasserkraft kann auch für jene 300 Mio. Menschen

••• Von Britta Biron

ABU DHABI. „Der Ausbau der Er-neuerbaren Energien wächst in allen Weltmärkten – trotz aktuell niedriger Öl- und Gaspreise“, zieht Adnan Z. Amin, Generaldirektor der Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA), eine erfreuliche Bilanz. Verantwortlich für das Plus von 8,3% sind vor allem die sinkende Kosten – bei Photovoltaik etwa um bis zu 80%.

„Zudem begünstigen zahlreiche andere wirtschaftliche sowie sozi-ale und ökologische Faktoren den Ausbau von erneuerbaren gegen-über konventionellen Kraftwerken“, so Amin.

Erfreulich sei zudem, dass auch die Investitionen in saubere Ener-giegewinnung stark gestiegen sind, und zwar auf einen neuen Rekord-wert von über 252 Mrd. €.

„Das ist ein starkes Signal an In-vestoren und Politiker, dass Erneu-erbare Energien inzwischen nicht nur in den Industriestaaten im Trend liegen, sondern zunehmend auch Schwellen- und Entwick-lungsländer darauf setzen“, meint Amin.

Schwellenländer holen aufDas zeigt auch die nach Regionen gegliederte Auswertung. Demnach wurden die größten Steigerungs-raten in Schwellen- und Entwick-lungsländern erzielt.

Zentralamerika und die Karibik verzeichneten einen Zuwachs von 14,5%; in Asien, auf das mehr als die Hälfte (58%) der neu errichteten Öko-Kraftwerke entfällt, betrug der Zuwachs 12,4%.

In Europa sind neue Kraftwer-ke mit einer Leistung von 24 GW gebaut worden (das entspricht ei-nem Plus von 5,2%), und in Nord-amerika kamen 20 GW (plus 6,3%) neu dazu.

in Entwicklungsländern interes-sant sein, die bisher keinen Zugang zu einer Stromversorgung haben, aber in der Nähe fließender Ge-wässer leben. So unterstützt der Energie-Konzern Siemens etwa das Projekt mobile hydro, eine an der TU München entwickelte Kleinst-wasserkraftanlage, das nach meh-reren Tests jetzt marktreif ist.

Weitere Steigerung möglichAuf Platz 2 liegt die Windenergie mit einer weltweit Gesamtleistung von 431,95 GW, von denen gut 95% in Asien, Europa und Nordamerika installiert sind. Auch der überwie-gende Teil des Zubaus von 63 GW (plus 17%), nämlich 57,1 GW, ent-fallen auf diese Regionen.

Die Photovoltaik wuchs um 37% auf 227,01 GW. Fast die Hälfte der neuen Anlagen (48%) wurde in Asi-en errichtet – vor allem in China (15 GW) und Japan (10 GW). In Nord-amerika betrug der Zubau acht GW und lag damit erstmals über jenem von Europa (7,6 GW).

Insgesamt kommen die erneu-erbaren Energieträger auf einen Anteil von 18%. Amin hält es für durchaus realistisch, dass diese Quote bis 2030 verdoppelt wer-den kann, und weist darauf hin, dass dadurch weltweit Kosten (z.B. für Luftverschmutzung oder Kli-maschäden) von jährlich rund 3,7 Trillionen Euro vermieden werden könnten.

„Das übersteigt die bis 2030 für die Energiewende notwendigen Investitionen von 678 Mrd. Euro deutlich“, sagt Amin. „Um die Ver-doppelung und die globalen Kli-maziele zu erreichen, muss neben der Stromerzeugung, in der sich die erneuerbaren Energieträger bereits gut etabliert haben, jetzt auch ein verstärkter Fokus auf die Berei-che Verkehr, Heizung und Kühlung gelegt werden.

42 coverstory Freitag, 22. April 2016

Aktive Länder Zwischen 2010 und 2015 wuchs die Zahl der Länder mit nationalen Zielen für den Ausbau der Erneuerbaren Energiequellen von 63 auf 164.

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3,4 MiLLionen euro für sMArt grids

Neue Ausschreibung

WIEN. Die europäische Initiative „ERA-Net Smart Grids Plus“ veröffentlicht ihre zweite Ausschrei-bung für transnationale Forschungsprojekte zu Smart Grids. Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie und der Klima- und Energiefonds unterstützten diese Ausschreibung mit Fördermitteln von rund 3,4 Mio. €.

Einreichschluss für Projektvorschläge ist der 15. Juni. Detaillierte Informationen zur Teilnahme stehen online unter www.eranet-smartgridsplus.eu/research-calls/2nd-joint-call-2016 zur Verfü-gung.

Klima-und Energiefonds Geschäftsführerin Theresia Vogel: „Smart Grids sind ein wesentlicher Baustein für eine klimaverträgliche Energiezu-kunft. Wir unterstützen mit dieser Ausschreibung transnationale Forschungskooperationen, die den Entwicklungen unserer Unternehmen den Weg in den europäischen Markt erleichtern sollen. Nur wer Spitzenforschung betreibt, kann sich im glo-balen Wettbewerb behaupten.“

Mehr als 200 Smart Grid-Demonstrationspro-jekte wurden in Europa auf nationaler und regi-onaler Ebene bereits gefördert; die österreichi-schen Smart Grids-Pionier- und Modellregionen in Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark, Wien und Vorarlberg sind führende Demonstrations-projekte des SET-Plan und begehrte Kooperations-partner. (red)

sAubere energie hebt Ab

Solar Impulse fliegt weiter

ZÜRICH/HAWAII. In Kürze wird Solar Impulse den zweiten Teil des 40.000 Kilometer langen Fluges rund um die Welt mit einem nur durch Solarener-gie betriebenen Flugzeug antreten. Gestartet wird vom Flughafen Kalealoa auf Hawaii.

Unterstützt wird das engagierte Projekt seit Beginn von ABB. „Eines unserer Ziele für diese historische Weltumrundung und für unsere Tech-nologiepartnerschaft mit Solar Impulse besteht darin, zu zeigen, dass es mithilfe intelligenter und nachhaltiger Technologien möglich ist, Wirt-schaftswachstum von Umweltbelastungen zu trennen“, sagt Greg Scheu, Leiter der Region Nord- und Südamerika von ABB.

Ein Thema, das vor allem auch für geografisch abgelegene Regionen wie den pazifischen US-Bun-desstaat wichtig ist. Hawaii setzt bei seinem Ziel, seine Energieversorgung bis 2045 zu 100% aus sauberem Strom decken zu können, auf Technik von ABB. So verfügt der Aloa State über ein batte-riegestütztes Energiespeichersystems auf Kauai Island, mit dessen Hilfe eine stabile Stromversor-gung gewährleistet und im Falle von unvorherge-sehenen Stromunterbrechungen sofort Backup-Strom bereitgestellt werden kann. (red)

Adnan Z. Amin IRENA-Generaldirektor

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Das ist auch ein starkes Signal an Investoren und Politiker.

erneuerbare legen zu Laut Renewable Capacity Statistics 2016 erreichte der Ausbau Alternativer Energiequellen 2015 einen neuen Rekordwert von 152 Gigawatt.

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••• Von Britta Biron

WIEN. Das seit knapp eineinhalb Jahren geltende Energieeffizienz-gesetz (EEffG) hat die WKO zum Anlass genommen, Unternehmen zu den bisher gewonnenen Erfah-rungen zu befragen.

Viel Kritik gab es in Bezug auf den großen Zeitdruck: Die Richtlini-en-Verordnung kam erst im Novem-ber 2015 – für Betriebe mit Umset-zungsverpflichtung war es bis zum ersten „Zahltag“ Mitte Februar 2016 dementsprechend knapp.

Zu hoher AufwandAuch mit dem hohen administra-tiven Aufwand sind die Unterneh-men alles andere als glücklich. Als Zeitfresser sehen die Unternehmen besonders das veraltete EDV-Tool für die Dateneingabe. Kritisiert wird unter anderem, dass Zwi-schenspeichern und späteres Wei-terbearbeiten oder das Anlegen eigener Vorlagen nicht möglich, nachträgliche Korrekturen und Hochladen ergänzender Dokumen-te zu umständlich sind und der au-tomatische Logout bei Inaktivität ohne vorherigen Hinweis erfolgt.

Generell wird die Menge der mel-depflichtigen Inhalte als zu groß angesehen. Daneben wünscht man sich mehr allgemein formulierte Methoden zur Energieeinsparung sowie mehr Maßnahmentypen, um den zeitlichen Aufwand für die Zuordnung zu reduzieren.

Zu hohe Kosten„Derzeit müssen die Betriebe Zehn-tausende Seiten Auditberichte an Papier an die Monitoringstelle abliefen. Man würde Scharen von Experten brauchen, wollte man diese Papierflut wirklich gänzlich auswerten“, so Stephan Schwarzer, Leiter der energie- und umwelt-politischen Abteilung in der Wirt-schaftskammer Österreich. „Es wurden rund 11.000 Maßnahmen eingemeldet – wenn man nicht jede Einzelmaßnahme separat nennen muss und – wie beim Leuchtmittel-austausch bereits vorgesehen – ge-bündelt melden darf, lässt sich der

Aufwand pro Maßnahme enorm reduzieren.“

In Summe sind für Administra-tion und Compliance bisher insge-samt rund 20 Mio. € angefallen und die Mehrheit der befragten (58%) ist der Meinung, dass die Kosten den Nutzen übersteigen.

Schwarzer hält eine Verbesse-rung des Systems für unbedingt notwendig: „Mit den richtigen An-sätzen kann man den zeitlichen und finanziellen Aufwand für die Betriebe schon bis zum nächsten Jahr um rund ein Drittel senken“, ist er überzeugt.

Freitag, 22. April 2016 energie & ressourcen 43

eeffg: „Das ist ein Zeitfresser“Umfrage der Wirtschaftskammer: Das hastig umgesetzte Energieeffizienzgesetz ist für die Unternehmen mit viel Bürokratie und hohen Kosten verbunden.

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Der zeitliche und finanzielle Aufwand für die Betriebe könnte bis zum nächs-ten Jahr um rund ein Drittel gesenkt werden.“stephan schwarzer Wirtschaftkammer Österreich

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medianet.at

chend hohe Summen. Unsere Stu-die zeigt, dass sich dieser Wandel in allen befragten Ländern glei-chermaßen vollzieht, nicht nur in Industriestaaten“, sagt Jörg Busch, Partner und Leiter Consulting & Risk Services bei PwC Österreich. „Selbst wenn sich nur die Hälfte der Erwartungen erfüllt, wird In-dustrie 4.0 die Wettbewerbsland-schaft in den kommenden fünf Jah-ren grundlegend verändern.“

Knackpunkt Data AnalyticsÜber 80% der befragten Unterneh-men gehen davon aus, dass Data Analytics in fünf Jahren einen sig-nifikanten Einfluss auf die Art und Weise haben, wie Entscheidungen gefällt werden.

„Die professionelle Aufbereitung von Daten ermöglicht einen wert-vollen Einblick in den Gebrauch von Produkten und macht eine langfristige Kundenbindung mög-lich“, sagt Busch. „Data Analytics erlaubt, Produkte weiterzuentwi-ckeln und um Services und Ange-bote zu ergänzen, die sich genau an den Bedürfnissen der Kunden orientieren.“

Noch bereitet dies allerdings Pro-bleme, vor allem, da die dafür not-wendigen Spezialisten Mangelware sind. 40% der befragten Unterneh-

••• Von Britta Biron

FRANKFURT/MAIN. Die Umset-zung von Industrie 4.0 ist voll im Gange. Rund ein Drittel der von PwC für die Studie „Industry 4.0: Building the digital enterprise“ be-fragten Unternehmen stuft ihren Digitalisierungsgrad bereits jetzt als hoch ein, innerhalb der nächs-ten fünf Jahre soll der Anteil auf 72% steigen.

Die Befragten gaben an, nicht nur wesentliche Funktionen in-nerhalb der vertikalen Wertschöp-fungskette zu digitalisieren, son-dern sich auch horizontal mit ihren Partnern entlang der Lieferkette zu vernetzen. Zusätzlich stärken sie ihr Produktportfolio mit digitalen Funktionen und bieten innovati-ve datenbasierte Dienstleistungen an. Für die Maßnahmen planen die befragten Unternehmen ein Inves-titionsvolumen von rund 907 Mrd. USD, umgerechnet rund 798 Mrd. €, ein. Ein Hauptanteil wird in digita-le Technologien wie Sensoren oder Geräte für Konnektivität sowie in Software und Anwendungen wie Produktionsleitsysteme fließen.

Außerdem investieren Unterneh-men in Trainings für ihre Mitarbei-ter sowie in die notwendigen orga-nisatorischen Veränderungen.

Mehr als die Hälfte (55%) der Unternehmen geht davon aus, dass sich diese Aufwendungen in höchstens zwei Jahren amortisie-ren werden; 37% gehen von einem Zeitraum von zwei bis fünf Jahren aus.

Konkret rechnet man mit einer Kostenreduktion von 3,6% (in Sum-me 421 Mrd. USD bzw. rd. 370 Mrd. €) und einem Umsatzplus von 2,9% (493 Mrd. USD bzw. rd. 434 Mrd. €) jährlich.

„Unternehmen versprechen sich von der Digitalisierung enorme Vorteile und investieren entspre-

men setzen auf die Analytics-Kom-petenz einzelner Mitarbeiter, haben aber keine Abteilung, die sich der reinen Datenanalyse widmet.

„Sinnvoll ist es, fundierte Kom-petenzen für Data Analytics und Digitalisierung im eigenen Unter-nehmen aufzubauen. Mit einzelnen Experten ist es beim Erheben und Auswerten von Daten nicht getan, um Industrie 4.0-Strategien erfolg-reich umzusetzen“, so Busch. „Um sie als Entscheidungsgrundlage nutzen zu können, benötigen Un-ternehmen professionell aufberei-tete Datenpools, Algorithmen und fundierte Empfehlungen.“

Regionale UnterschiedeObwohl Industrie 4.0 ein globales Thema ist, lässt die Studie durch-aus regionale Schwerpunkte bei den Zielen erkennen.

So nutzen Unternehmen in Japan oder Deutschland die Digitalisie-rung vor allem, um ihre Effizienz und Produktqualität zu erhöhen. In den USA zeichnet sich die Tendenz ab, mithilfe digitaler Angebote und Dienstleistungen neue Geschäfts-modelle zu entwickeln und Produk-te und Dienstleistungen möglichst schnell digital anzubieten. Produk-tionsunternehmen in China kon-zentrieren sich darauf, sich durch Kostenreduzierung besser gegen internationale Mitbewerber zu be-haupten.

„Unsere Studie zeigt, dass sich der Reifegrad der digitalen Integ-ration in den verschiedenen Regi-onen in fünf Jahren weitestgehend angeglichen haben wird, mit Län-dern wie Japan, Deutschland oder den USA an der Spitze. Industrie 4.0 wird die Kluft zwischen den Regionen nicht vergrößern, son-dern vielmehr Unternehmen und Länder enger miteinander verbin-den und sogar die Globalisierung voranbringen“, so Jörg Busch.

44 InnovatIon & unternehmen Freitag, 22. April 2016

Investitionen steigen Bis 2020 fließen weltweit jährlich rund 798 Milliarden Euro in Maßnahmen zur Digitalisierung der Industrie.

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Vision trifft auf Praxis

LINZ. Dass die Zukunft der Industrie digital sein wird, darüber herrscht weitgehend Einigkeit. Auch darüber, dass die Verbindung zwischen realer und virtueller Welt zahlreiche neue Möglichkeiten bie-ten wird und dass dafür ein enger Schulterschluss zwischen IT-Branche und der produzierenden Industrie notwendig ist. Wie dieser konkret ausse-hen wird bzw. kann, ist allerdings in vielen Fällen noch offen; entsprechend hoch ist der Informati-onsbedarf.

Unter dem Motto „Think digital“ diskutierten beim diesjährigen IT Summit im Power Tower der Energie AG in Linz mehr als 200 Vertreter aus Wirtschaft und Politik mit internationalen Exper-ten die unterschiedlichsten Aspekte der digitalen Wirtschaft.

Das Themenportfolio war breit gefächert: Es reichte von den neuesten digitalen Innovationen im Bereich des Ladenbaus über die Herausfor-derungen im Zusammenhang mit Nutzung und Sicherheit von Daten und die Bedeutung und Stellung von Start-ups bis zur Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle. Weitere Schwerpunk-te waren Produkte und Services, Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Frage, wie und in welcher Form die Digitalisierung zur Sicherung und dem Ausbau der Standortattraktivität genutzt werden kann. (red)

erfolgreIche premIere

Erster CIO Inside Summit

SPIELBERG. Von 10. bis 12. April drehte sich beim ersten CIO Inside Excecutive Summit am Red Bull Ring im steirischen Spielberg alles um das Thema digitale Transformation. Beim ersten Expertenduo Summit konnten IT Executives gemeinsam mit ihren Digitalverantwortlichen netzwerken, Erfah-rungen austauschen und neue Inputs für digitale Strategien gewinnen.

Neben Keynotes von Karl-Heinz Land, Digitaler Darwinist, zum Thema Dematerialisierung oder von Jonathan Reichthal, CIO von Palo Alto, zum Thema Cybercrime boten mehrere Workshops ein intensives und qualitatives Kongressprogramm. Die Schwerpunkte waren Innovation, Silicon Val-ley Mindset und Kommunikation. Auch kontrover-se Themen wie Blockchain wurden im Zuge des ersten CIO Barcamps Österreichs diskutiert.

„Wir sind mit dem Event mehr als zufrieden. Die Kombination aus Fachvorträgen, Workshops, Bar-camp und Entertainment hat sich bewährt – das Feedback ist durchwegs positiv und wir sind be-reits in der Planung eine Widerholung im nächs-ten Jahr “, meint Victoria Schmied von Überall, Organisator der Veranstaltung. (red)

Die Zielsetzung der Digitalisierung variiert von Land zu Land.“

Die Mehrheit der Unternehmen rechnet damit, dass sich die hohen Investitionen in weniger als zwei Jahren amortisieren.

usa Die Häfte der US-Unternehmen rechnet mit deutli-chen Effizienzstei-gerungen inner-halb der nächsten fünf Jahre, 39% mit einer 20%igen Kostensenkung und 37% mit einem Umsatzplus von 20%.

emea 55% rechnen, dass sie ihre Effizienz bis 2020 um mehr als 20% steigern können. Die Erwartungen liegen auch bei Kostensenkung (41%) und Um-satzsteigerung (39%) höher als in den USA.

asien/pazifikMit satten Um-satzsteigerungen rechnen 39%. Der Anteil jener Betriebe, die sich Chancen auf deutliche Kos-tensenkung bzw. bessere Effizienz ausrechnen, ist mit 57 bzw. 68% am höchsten.

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Jörg busch Partner bei PwC Österreich

Kundennähe Fast drei Viertel der Unterneh-menwollen durch Industrie 4.0-Lö-sungen Produk-tion, Lieferketten, Sortiment, Servi-ces und Marketing gezielter auf die Wünsche der Kun-den abstimmen.

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Digitalisierung in ÖsterreichBei den 100 befragten Unterneh-men aus Österreich stuft rund ein Drittel (2014 waren es dagegen erst 24%) ihren Digitalisierungsgrad als hoch ein, in den nächsten fünf Jahren geht man davon aus, dass dies auf 77% der Betriebe zutref-fen wird. Schwachpunkte orten die heimischen Unternehmen im Bereich Data Analytics. Nur 23% stufen sich hier als fortgeschrit-ten ein, knapp die Hälfte (48%) geht von einem mittleren Entwicklungs-grad aus, und mehr als ein Viertel (26%) räumt deutliche Defizite ein. Mit drei Prozent ist allerdings der Anteil jener Betriebe, die diese Auf-gaben an externe Spezialisten dele-giert, ausgesprochen gering.

Im Fokus der rot-weiß-roten Di-gitalisierungsmaßnahmen stehen die Verbesserung der Planungspro-zesse in der Produktion und Fer-tigung. Dafür will man auch mehr Geld in die Hand nehmen. 2015 ga-ben die befragten Unternehmen in Österreich an, knapp vier Prozent ihres Jahresumsatzes für Industrie 4.0-Projekte aufzuwenden, laut den Ergebnissen der aktuellen Studie sind inzwischen 4,7% vorgesehen.

fronIus

Info-Tage für KundenPETTENBACH. Nachdem sich die drei Sparten Perfect Wel-ding, Perfect Charging und Solar Energy bei den Fronius Kundentagen im vergangenen Jahr erfolgreich präsentiert haben, geht die Veranstaltung heuer in die zweite Runde.

Am 28. und 29. April haben Kunden und Partner die Gele-genheit, sich mit Produktver-antwortlichen und Fachkolle-gen auszutauschen und über die aktuellen Neuheiten zu informieren.

Für Unterhaltung wird ein Tischfußball-Turnier gegen den Fanuc „Wuzelroboter“ so-wie eine Schweiß-Performance des oberösterreichischen Me-tallkünstlers Mario Werndl sorgen. Erwartet werden über 1.000 Besucher, vorwiegend aus Österreich und Deutsch-land. (red)

gelungener neustart

Wieder auf einem guten KursBAD RADKERSBURG. Vor rund zweieinhalb Jahren war die südsteirische Radkersburger Metallwarenfabrik mit rund 150 Mitarbeitern insolvent und konnte nur durch einen Sanierungsplan gerettet wer-den. Nun hat das Unternehmen die letzte Quote bezahlt und sich unter dem neuen Namen Radkersburger Metal Forming neu aufgestellt.

Der Umsatz lag 2015 bei rund 14,2 Mio. € (2014: 15,5). Man sei zwar noch nicht am Stand vor der Insolvenz, aber der 28 Mio. €-Auftrag eines Luxusautomobilherstellers, für den die Produktion noch heuer anläuft, sei ein wichti-ger Schritt in diese Richtung, so Geschäftsführer Wolfgang Kaltenegger. (red)

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Erweiterung des SupercomputersDRESDEN. Der Wissenschafts-rat hat den Antrag des Zent-rums für Informationsdienste und Hochleistungsrechnen (ZIH) der TU Dresden zur Er-weiterung des derzeitigen Supercomputers genehmigt. Dies umfasst eigens für die Analyse großer Datenmengen ausgerichtete Rechnerknoten und neue Technologien z.B. auf dem Gebiet der nichtflüchti-gen Speichertechnologien und Rechner architekturen sowie Software-Lizenzen für die Verwaltung einer komplexen Daten-Infrastruktur.

„Angesichts der heutigen Möglichkeiten, auf eine schier unbegrenzte und ständig wachsende Menge von Daten zugreifen zu können, wird die strukturierte und kontrollierte Erfassung, Analyse und Ver-arbeitung zu einem entschei-denden Erkenntnisfaktor in Wissenschaft und Wirtschaft“, ist ZIH-Direktor Wolfgang E. Nagel überzeugt, dass die 10 Mio. €-Förderung gut angelegt ist. (red)

Die Zielsetzung der Digitalisierung variiert von Land zu Land.“

Freitag, 22. April 2016 InnvovatIon & unternehmen 45

DÜSSELDORF. „Die Hälfte der Un-ternehmen fühlt sich vom digitalen Wandel in ihrer Existenz bedroht“, fasst Marc Lakner, Partner und Produktions- und Logistikexperte bei A.T. Kearney, das Ergebnis der Studie „Ändern oder untergehen – eine Begegnung mit der Wertschöp-fung von morgen“, für die 100 Top-Entscheider aus der Automobil-, Maschinenbau- und Elektroindus-trie befragt wurden, zusammen. „Viele haben Angst, dass sich gan-ze Industrien auflösen werden, weil schnelle und findige Wettbewerber aus anderen Branchen bisherige Wertschöpfungsmodelle überflüs-sig machen könnten.“

Bekannte Beispiele dafür seien der Suchmaschinenbetreiber Goog-le, der am Auto der Zukunft forscht, oder der Vermittlungsdienst Uber, der ohne ein einziges eigenes Au-to Taxiunternehmen weltweit das Wasser abgräbt.

Über Erfolg oder Misserfolg entscheide bald nicht mehr, wie potent ein Unternehmen, sondern wie stark sein Netzwerk ist; Koope-ration über Branchen- und Unter-nehmensgrenzen hinweg sei daher das wohl wirksamste Gegenmittel gegen das Aussterben.

„Die Zeit der Einzelkämpfer ist vorbei“, so Alexander Rathfelder, A.T. Kearney-Experte für Wert-schöpfung und verantwortlicher Manager für die Publikation. „Wer in Zukunft überleben will, schafft es nur im Verbund.“

Mehr Mut zu NeuemTrotzdem überwiegt der Optimis-mus: Mehr als 80% der befragten Manager orten in der Digitalisie-rung mehr Chancen als Risiken – und planten sogar selbst einen Frontalangriff: Jedes dritte Un-

ternehmen will demzufolge schon innerhalb der nächsten fünf Jahre in neuen Bereichen aktiv werden. Genauso viele wollen in den nächs-ten zwei bis drei Jahren Produk-tionskapazitäten in Deutschland aufbauen. Mit einem Abbau rech-net dagegen nur jedes zehnte Un-ternehmen.

„Wenn die Unternehmer sich in aller Radikalität mutig auf die Zukunft einstellen, können sie gewinnen“, sagt Martin Sonnen-schein, Zentraleuropachef von A.T. Kearney. „Unternehmerische Ver-antwortung für die Zukunft des Standorts Deutschland zu über-nehmen – das heißt in unseren Zeiten: Wir müssen gänzlich Neues wagen.“

Franz Rotter, Vorstandsvorsitzender der voestalpine Edelstahl GmbH.

erwartungen sind eher optimistischDie Digitalisierung lässt jeden zweiten Unternehmer Konkurrenz aus fremden Branchen befürchten – aber jeder dritte plant bereits selbst einen „Angriff“ in neuen Bereichen.

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Die Digitalisie-rung wird einen radikalen Wan-del bringen – aber keiner weiß genau, welchen.“martin sonnenschein A.T. Kearney Zentraleuropa

LINZ. Erst vor einem halben Jahr eröffnete die Metal Forming Divi-sion der voestalpine AG ein neues Werk für die Produktion hoch-fester Automobilkomponenten in Shenyang; mit der Übernahme des langjährigen Vertriebspartners ATT setzt man den nächsten Expansi-onsschritt auf dem chinesischen Markt.

ATT beschäftigt rund 100 Mit-arbeiter und erwirtschaftete 2015 einen Umsatz von umgerechnet rund 16 Mio. €. Ein wichtiges Pro-duktsegment des chinesischen Edelstahlvertriebs- und Bear-beitungsspezialisten sind große Spritzgussformen zur Herstellung von Kunststoffprodukten in der Au-tomobil- und Elektronikindustrie.

Die zweite Akquisition tätigt die Special Steel Division in Europa,

wo sie die vier Vertriebs- und Ser-vicestandorte der Sermetal Gruppe in Spanien und Portugal erwirbt.

Sermetal gilt auf der Iberischen Halbinsel als Marktführer bei Kunststoffformenstahl für die Automobilindustrie und erzielte 2015 mit 60 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 27 Mio. €.

„Die neuen Vertriebs- und Ser-vicecenter bringen uns noch näher an ihre Kunden und ermöglichen es, neben kompletten Edelstahl-produkten auch Hightech-Stahl-veredelung vor Ort anzubieten. Gleichzeitig sind die Akquisitionen eine weitere Absicherung unserer Weltmarktführerschaft bei Werk-zeugstahl für anspruchsvolle An-wendungen“, so Franz Rotter, Vor-stand der voestalpine AG und Chef der Special Steel Division. (red)

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voestalpine wächst weiterNeue Akquisitionen in China und Europa stärken die Marktposition im Bereich hochwertiger Edelstahle.

Jörg busch Partner bei PwC Österreich

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FRANKFURT. Nach ersten Schät-zungen der VDMA-Volkswirte stieg der globale Maschinenumsatz (ohne Serviceleistungen) 2015 um nominal zehn Prozent auf ein neu-es Rekordniveau von 2.570 Mrd. €.

China ist mit einem Umsatz von 983 Mrd. € der mit Abstand größ-te Maschinenproduzent, auf Platz zwei folgen die USA mit 368 Mrd. €.

Deutschland konnte seinen drit-ten Platz im Weltranking mit 260 Mrd. € verteidigen (Berechnungs-basis sind alle Unternehmen, auch jene mit weniger als 50 Beschäftig-ten). Japan liegt mit 234 Mrd. € auf Platz vier

China baut Position ausAllerdings verzerren die zum Teil massiven Wechselkursverände-rungen – vor allem die starke Auf-wertung von US-Dollar (20%) und chinesischem Renminbi (17%) und die Abwertung des Rubels und des brasilianischen Real gegenüber dem Euro – das Bild.

Die um Preis- und Wechselkurs-effekte bereinigte globale Ent-wicklung im Maschinenbau ist insgesamt weit weniger erfreulich. Während in China die Umsätze real

um zwei Prozent zulegten (das ist allerdings die schwächste Wachs-tumsrate seit Ende der Neunziger-Jahre), stagnierten sie in den USA und Deutschland und gingen in Japan um ein Prozent zurück.

Der italienische Maschinenbau konnte nach drei Jahren mit preis-bereinigt rückläufigen Umsätzen erstmals wieder ein kleines Plus von einem Prozent generieren. Insgesamt hat Europa – neben Deutschland zählen Italien (Platz 5 im globalen Rankin), Frankreich Platz 7) und Großbritannien (Platz 8) zu den wichtigsten Hersteller-nationen – derzeit einen Anteil von 28% am globalen Maschinenmarkt gegenüber 30% im Jahr 2014.

Die Marktposition Amerikas blieb unverändert bei 17%, aller-dings gab es hier sehr unterschied-liche Entwicklungen: Der Anteil der USA erhöhte sich wechselkurs-bedingt, jener von Brasiliens sank.

38% aller weltweit produzierten Maschinen stammen mittlerweile aus China (2006 waren es erst 11%) – sowohl von chinesischen Unter-nehmen als auch von den dort an-sässigen Niederlassungen auslän-discher Firmen. (red)

46 innovation & unternehmen Freitag, 22. April 2016

sagt Stefan Lampa, CEO der Kuka Roboter GmbH. „Darüber hinaus steigt die Nachfrage nach Automa-tisierung in neuen Marktfeldern, in denen diese Lösungen bisher eine geringere Rolle gespielt haben; ein besonders wichtiger Markt ist hier für uns der Elektroniksektor. Die Entwicklungszeiten dieser Branche beschleunigen sich, die Zahl neuer Produkte steigt, und die Lebens-zyklen verkürzen sich. In dieser Si-tuation ist Flexibilität das A und O.”

Olaf C. Gehrels, CEO der FANUC Europe Corporation, sieht die we-sentlichen Wachstumstreiber ei-nerseits darin, „dass kollaborative Roboter, die auf Standard-Syste-men basieren, mit ausgereiften

••• Von Britta Biron

FRANKFURT. Die international Federation of Robotics hat neue Statistiken veröffentlicht, wonach die Zahl der abgesetzten Indus-trieroboter 2015 auf rund 240.000 Stück gestiegen ist.

Überdurchschnittlich war das Wachstum mit 16% in China, wo trotz gedämpfter Investitionslaune insgesamt 66.000 Einheiten ver-kauft wurden. Allerdings blieb das Plus deutlich unter der ursprüngli-chen IFR-Prognose von 30%. Asien ohne China stagniert auf hohem Niveau mit 78.000 Einheiten.

Weltweiter TrendErfreulich entwickelte sich das Europa-Geschäft, wo mit 50.000 verkauften Einheiten ein Plus von neun Prozent erzielt wurde. Vor allem die Industrie in Osteuropa treibt ihre Automatisierung kräftig voran, was sich in einem Zuwachs von 29% niederschlug.

Steigende Nachfrage (+11% auf 34.000 Einheiten) kommt auch aus den USA, Kanada und Mexiko.

Die mit Abstand größte Gruppe nach Modellen sind Knickarm-roboter; aufgrund ihrer vielfälti-gen Einsatzmöglichkeiten und der großen Variantenvielfalt hat sich das kontinuierliche Wachstum die-ser Modelle in allen Regionen wei-ter fortgesetzt und 2015 mit über 150.000 Stück einen neuen Spitzen-wert erreicht.

Neue EinsatzbereicheNach Branche selektiert, liegt der Automobilsektor in der IFR-Statis-tik ganz vorn.

„Sie spielt eine führende Rolle, um mit neuester Robotertechnik die direkte Mensch-Maschine-Kollaboration zu verwirklichen“,

Controllern bestückt werden, die sich bei Routineaufgaben in der industriellen Anwendung bewährt haben. Dazu kommen Schwerlast-Roboter, die Werkstücke bis zu 2.300 Kilo Gewicht handhaben können und damit die Umsetzung vollkommen neu entwickelter Fer-tigungsprozesse ermöglichen.“

Per Vegard Nerseth, Managing Director, ABB Robotics, ortet neben den traditionellen Treibern „eine enorme Nachfrage für Lösungen im Bereich des Internets der Dinge sowie Services & People. Diese Ent-wicklung wird nach meiner Ein-schätzung zu einem neuen Rekord-jahr für alle Beteiligten werden.“ Eine Meinung, die auch IFR-Präsi-

dent Joe Gemma teilt: „Die Voraus-setzungen für unsere Branche sind vielversprechend. Benutzerfreund-liche und moblie Roboter sowie die wachsende Digitalisierung der Industrie eröffnen uns eine Fülle neuer Möglichkeiten.“

Branchentreff im JuniWas die wichtigsten Trends sind, wo die größten Potenziale liegen und in welche Richtung F&E geht, darüber werden CEOs führender Roboterhersteller und Anwender beim International Symposium on Robotics diskutieren, das am 21. und 22. Juni im Rahmen der Fach-messe Automatica Munich statt-findet.

robotermärkte bleiben auf Wachstumskurs 2015 stiegen die Absatzzahlen um acht Prozent, und auch für heuer dürfen Roboterhersteller mit guten Geschäften rechnen.

Sand im GetriebeNominell zeigt der globale Maschinenmarkt ein sattes Plus von zehn Prozent. Allerdings verzerren Währungseffekte das Bild dramatisch.

Bestseller Knickarmroboter zählen aufgrund ihrer großen Einsatzmöglichen und der hohen Variantenvielfalt zu den beliebtesten Industrierobotern.

rekord 2015 2015 stieg der Absatz von Indus­trierobotern um 8% auf 240.000 Stück. Deutlich mehr als ein Vier­tel – 66.000 Stück – entfielen dabei auf China. Mit ei­nem Plus von 16% blieb das Reich der Mitte aber deutlich unter den Erwartungen von einer 30%igen Steigerung.

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GIESSHÜBEL. Die Taktfrequenz in der Industrie steigt – und damit auch die Anforderungen an die Pro-zesse entlang der gesamten Supply Chain. Schneller, besser und effizi-enter, lautet die Devise. Allerdings fehlen in vielen Unternehmen zur Umsetzung sowohl das Know-how als auch die personellen und zeit-lichen Ressourcen.

„Ich sehe eine wachsende Nach-frage nach individuellen logisti-schen Beratungsdienstleistungen, die fokussiert und unabhängig sind“, sagt Thomas Eisler und hat deshalb im Vorjahr LogMed ge-gründet.

Umfassendes AngebotDas Portfolio von LogMed reicht vom telefonischen Gratis Check-up bis zu komplexen Projekten, wie etwa Behebung von Qualitätspro-blemen, Identifikation von Einspa-rungspotenzialen, Lagerlayoutpla-nung, Prozessplanung bei Design

und Redesign von Standorten, Un-terstützung bei Out- und Insour-cingprojekten, Beratung bei der Implementierung oder Ergänzung von Kennzahlensystemen oder Management auf Zeit bei Kapazi-tätsengpässen.

Als besonderes Angebot bietet LogMed gemeinsam mit seinen Partnern Unterstützung bei der Planung und dem Aufbau von Web-shop-Systemen – von der Waren-wirtschaftslösung über die Web-shop-Plattform bis zur logistischen Dienstleistung.

Langjährige ExpertiseSein umfassendes logistisches Know-how hat sich Eisler nach dem Studium der Betriebs- und Wirtschaftsinformatik in den ver-gangenen 20 Jahren in Führungs-positionen in diversen Indus-triebranchen und internationalen Transportunternehmen (darunter DB Schenker) erarbeitet. (red)

WIEN. Das Konsortium verfolgt das Ziel, sowohl die Sicherheit als auch die Effizienz des Straßenver-kehrs durch eine neue Kommuni-kationstechnologie zu verbessern. Dafür sollen sowohl Technologien zur Kommunikation von Kraft-fahrzeugen untereinander (V2V) als auch die Kommunikation zwi-schen Fahrzeugen und Infrastruk-turlösungen (V2I) – in Kombination V2X – standardisiert und besser genutzt werden.

Sensoren am Steuer„Beim Thema V2X ist eine bran-chenübergreifende Zusammen-arbeit essenziell“, erklärt Georg Kapsch, CEO der Kapsch Group.

„Die Einbindung von Fahrzeugen in eine Kommunikationsinfrastruk-tur ist die Basis für Lösungen, die nicht nur eine bessere Verkehrs-steuerung ermöglichen, sondern auch die Sicherheit im Straßen-verkehr erhöhen und die Umwelt entlasten können. Die V2X-Techno-logie wird in Zukunft als eine der wesentlichen Elemente des auto-matisierten Fahrens gesehen.“

Kapsch Components, die Pro-duktionsfirma der Kapsch Group, bringt in das Konsortium seine Ex-pertise aus der Entwicklung spe-zieller Funkmodule ein, die gezielt für die vielseitigen Anforderungen und Formate der V2X-Technologie entworfen wurden. (red)

Freitag, 22. April 2016 transport & logistik 47

„ineffizienz eliminieren“Das österreichische Start-up LogMed berät Unternehmen bei der Optimierung der logistischen Abläufe.

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Mehr intelligenz im straßenverkehrKapsch ist dem europäischen Car2Car Communication-Konsortium beigetreten.

Thomas Eisler, Gründer von LogMed und langjähriger Logistik-Profi.

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medianet.at48 transport & logistik Freitag, 22. April 2016

••• Von Britta Biron

NÜRNBERG. Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services SCS hat die wichtigsten Technologien und Anwendungen rund um die „Transportlogistik 4.0“ identifiziert und im Rahmen

von Experteninterviews aus den Branchen Handel, Süßwarenher-stellung, Sportartikelhersteller, Befestigungs- und Montagetechnik, Automobil und Logistikdienstleis-tung verifiziert

In einem nächsten Schritt wol-len die Forscher untersuchen, wie

digi tal die Transportlogistik be-reits heute ist, welche aktuellen Informations- und Kommunikati-onstechnologien zur Unterstützung der Transportprozesse eingesetzt werden, welche neuen Geschäfts-modelle entstehen und welche Zu-kunftsbilder im Bereich Transport als realistisch eingeschätzt wer-den.

Online-FragebogenDafür wurde eine groß angelegte Online-Umfrage (https://www2.iis.fraunhofer.de/survey/index.php/926355?lang=de) gestartet, die sich sowohl an Verlader als auch Dienstleister richtet.

Besonderes Augenmerk wird dabei auf die eingesetzten Basis-technologien, das Angebot neuer Dienstleistungen, den Nutzungs-grad digitaler Anwendungen wie etwa spezieller Assistenzsysteme, die Art der Datenverarbeitung so-wie die Ausrichtung des Geschäfts-modells hinsichtlich Digitalisie-rung gelegt.

Die Teilnehmer liefern den Wis-senschaftern nicht nur wertvolle Informationen, sondern erfahren gleichzeitig auch, wie es um den Digitalisierungsgrad im eigenen Unternehmen bestellt ist, und wel-che Entwicklungsmöglichkeiten sich künftig bieten.

Ergebnisse im HerbstDie Ergebnisse der Umfrage wer-den im Herbst dieses Jahres in Form einer Kurzstudie erscheinen, die sowohl einen branchenüber-greifenden Überblick zum Status quo und der zukünftigen Anwen-dung von digitalisierten Lösun-gen im Transportsektor also auch zu branchenspezifischer Trends liefern wird.

Wie smart ist die logistikbranche?Die Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Supply Chain Services analysiert im Rahmen einer groß angelegten Umfrage den Umsetzungsgrad der „Transportlogistik 4.0“.

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österreichische post

Sieger bei der NachhaltigkeitWIEN. Das Rennen um den dies-jährigen Nachhaltigkeitspreis Logistik, der kürzlich im Rahmen des Logistik-Dialogs in Wien von den BVL-Organisationen Öster-reich und Deutschland verliehen wurde, hat die Österreichische Post gemacht.

Überzeugen konnte man die Jury mit dem Projekt „E-Mobility Post“, im Zuge dessen der Fuhr-park auf E-Fahrzeuge umgestellt wird. Bis Ende des Jahres werden rund 1.300 E-Autos, E-Mopeds und E-Fahrräder für die Brief- und Paketzustellung in ganz Österreich im Einsatz sein. Weiter sind Car-Sharing-Konzepte für die E-Fahr-zeuge angedacht. In Salzburg läuft derzeit bereits ein Modellversuch. (red)

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automotive business

Eröffnung mit Festakt Porsche Holding schließt TVZ-Erweiterung ab 50

Tageweise stromen Greenride vermietet seine Tesla-Flotte 53

Renault Captur Kleines SUV-Vergnügen „made in France“ 54

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Auto-Mobilität: Langsam kommt Strom in die SacheBEÖ-Chef Jürgen Halasz blickt optimistisch in die Zukunft von E-Autos, der endgültige Durchbruch der Technologie stehe kurz bevor. 52

Hoher Stellenwert Importeurs-Chef Pesau: Auto für Österreicher wichtig.

Mercedes vs. BMW Im Kampf um die Krone im Premium-segment zieht die Sternenflotte an BMW vorbei.

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Endlich wieder schwarze ZahlenAMSTERDAM. Der Navi-Her-steller TomTom ist zu Jahres-anfang in die Gewinnzone zu-rückgekehrt. Im ersten Quartal erzielte das niederländische Unternehmen einen Gewinn von 4,8 Mio. €, vor Jahresfrist stand noch ein Verlust von 6,9 Mio. € in den Büchern. Laut Angaben des Unternehmens lief vor allem das Geschäft mit digitalen Land- und Straßen-karten rund, bei dem Volkswa-gen, Apple und der Fahrdienst Uber zu den Kunden zählen. Dies machte Rückgänge in der Sparte mit GPS-Systemen für Privatkunden wett, der die Smartphone-Konkurrenz zusetzt. Der Umsatz stieg um rund sechs Prozent auf 217 Mio. €. (APA)

Plus bei gebrauchten Laut Statistik Austria wurden in Österreich im ersten Quartal 238.129 gebrauchte Kfz zum Verkehr zugelassen und damit um 4,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vor-jahres. Der Zuwachs bei den Pkw liegt bei 4,5 Porzent (auf 200.196 Stück), bei den Sat-telzugfahrzeugen gab es ein Minus von fünf Prozent. (red)

Zahl der Woche

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Entscheidend dafür ist die Per-formance am chinesischen Markt, wo Daimler zwar noch nicht das Marktniveau seiner Rivalen er-reicht hat, allerdings deutlich schneller wächst. Im ersten Quar-tal konnte die Sternenflotte dort ihren Absatz um 36% auf 106.641 Fahrzeuge steigern, während Au-di in China um fünf Prozent auf 139.000 Auslieferungen zulegte und BMW um knapp zehn Prozent auf gut 127.000 Fahrzeuge.

Große Hoffnungen setzt man in Stuttgart auch auf die neue E-Klasse, mit der die jüngste Welle

••• Von Jürgen Zacharias

STUTTGART/MÜNCHEN/INGOL-STADT. Vier Prozent Wachstum sind nicht schlecht, aber für Audi zu wenig, um in der Premiumklas-se noch etwas mitreden zu können. Der Dreikampf zwischen Mercedes, Audi und BMW hat in den vergan-genen Jahren nämlich derart Fahrt aufgenommen, dass die Ingolstäd-ter mit diesem Plus das Duell um die Krone im Segment nur aus der Distanz verfolgen kann. Von der Spitze lacht neuerdings Mercedes-Benz, die Stuttgarten haben nach dem ersten Quartal 2016 die Nase erstmals seit mehr als einem Jahr-zehnt voran.

Entscheidung in FernostBMW hatte Mercedes 2005 vom ersten Platz verdrängt, und 2011 überholte dann auch noch Audi die Stuttgarter. Seit dem vergangenen Jahr liegt die Marke mit dem Stern aber wieder auf Platz zwei, und heuer könnte es am Jahres ende erstmals sogar wieder mit dem Spitzenplatz klappen – voraus-gesetzt, Daimler kann sein hohes Wachstumstempo halten.

an Modellneuheiten (vorerst) aller-dings ihren Abschluss findet; der Erneuerungszyklus wird dann vo-raussichtlich 2017/18 wieder von vorn beginnen.

Optimistischer AusblickTrotz des Absatzrekords im ers-ten Quartal (inkl. der Marke Smart konnte Daimler 518.940 Fahrzeuge losschlagen) gab der Hersteller auf seiner Hauptversammlung kürzlich nur einen vorsichtigen Ausblick auf die Gewinnentwicklung im ersten Quartal. Verantwortlich dafür seien mehrere Faktoren, darunter auch ein leichter Rückgang im Nutzfahr-zeuggeschäft.

Das zweite Halbjahr werde wie in der Vergangenheit jedoch deut-lich besser laufen als das erste, versicherte Daimler-Chef Dieter Zetsche. „Alle Anzeichen sprechen dafür, dass 2016 ein gutes Jahr für Daimler wird.“ Das operative Er-gebnis werde voraussichlich leicht steigen, bekräftigte Zetsche.

Zuletzt hatte im Daimler im Vor-jahr einen operativen Gewinn von 13,8 Mrd. € eingefahren, das Kon-zernergebnis war um ein Viertel auf 8,9 Mrd. € gestiegen.

50 Hersteller & zulieferer Freitag, 22. April 2016

China-Plus Mercedes verfolgt in China seit Jahren eine klare Wachstumsstra-tegie, im ersten Quartal 2016 stiegen die Zulas-sungen dort um 36%.

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Der Dreikampf hält an Im Wettrennen um die Krone im Premiumsegment konnte Mercedes im ersten Quartal 2016 an BMW vorbeiziehen, Audi bleibt auf Rang 3.

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Starker Start ins neue Jahr

MATTIGHOFEN. Das sind gute Nachrichten für KTM: Der oberösterreichische Motorradhersteller hat im ersten Quartal 2016 deutlich mehr Fahr-zeuge verkauft und konnte damit sowohl den Um-satz als auch das Ergebnis steigern. Der weltweite Absatz stieg laut Angaben des Unternehmens um 15,8% auf 48.455 Fahrzeuge, der Umsatz erhöhte sich um 11,7 Prozent auf 278,8 Mio. €, und das operative Ergebnis (EBIT) legte um 15,7% auf 25,1 Mio. € zu.

Die Absatzsteigerung resultiert im Wesentlichen aus positiven Entwicklungen des europäischen, nordamerikanischen und indischen Markts. Die seit 2007 laufende Zusammenarbeit mit dem indi-schen Motorradproduzenten Bajaj hat dem ober-österreichischen Motorradhersteller KTM schon in den vergangenen Jahren beflügelt. Der Umsatz verdoppelte sich zwischen 2011 und 2015 von 527 Mio. auf 1,02 Mrd. €. Im gleichen Zeitraum stieg der Gewinn nach Steuern von 21 auf 64 Mio. € und die Mitarbeiterzahl stieg von 1.755 auf nunmehr 2.577.

Für das Geschäftsjahr 2016 erwartet das Ma-nagement nun eine neuerliche Steigerung sowohl beim Umsatz als auch beim Absatz; zudem werde aktuell auch schon die Basis für zukünftige Ge-schäftserfolge gelegt: Im laufenden Wirtschafts-jahr seien dahingehend Investitionen von rund 120 Mio. € geplant. (APA)

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TVZ-Erweiterung finalisiert

SALZBURG. Der Startschuss für die Erweiterung des Teilevertriebszentrums (TVZ) der Porsche Hol-ding fiel im September 2013 – vor wenigen Tagen nun wurde der in großem Umfang erweiterte Be-trieb in einem Festakt eröffnet. „Wir freuen uns, nun den Abschluss des umfangreichen Umbau-projekts feiern zu können. Das 1984 gegründete TVZ hat als Logistikdrehscheibe für die Original-Ersatzteileversorgung der Volkswagen Konzern-marken in Österreich und Osteuropa große Be-deutung“, sagte Alain Favey, Geschäftsführer und Sprecher der Porsche Holding Salzburg.

Der TVZ-Umbau wurde in drei Bauetappen rea-lisiert. Zunächst verlegte man die Ferdinand-Por-schestraße an der westlichen Grundstücksgrenze; anschließend wurde das Bürogebäude sowie eine Teilelagerhalle auf zwei Ebenen mit zusätzlichen 20.000 m2 Fläche errichtet. Die gesamte Lager-fläche wurde damit auf rund 77.000 m2 erweitert – das entspricht elf Fußballfeldern. Die Investiti-onssumme beläuft sich auf rund 31 Mio. €. „Mit dem Ausbau haben wir die Weichen für das weite-re Wachstum des TVZ gestellt“, so Favey. (red)

Alle Anzeichen sprechen dafür, dass 2016 ein gutes Jahr für Daimler wird.

Zuversichtlicher Konzernchef: Daimler-Boss Dieter Zetsche rechnet 2016 mit steigenden Absatz-, Umsatz- und Ergebniszahlen.

Dieter zetsche Vorstandsvorsitzender Daimler

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 Hersteller & Zulieferer 51

WIEN. „Der hohe Stellenwert des Autos in Österreich ist ungebro-chen. Die Österreicher können und wollen nicht auf ihr Auto verzich-ten“, so der Geschäftsführer der Österreichischen Automobilimpor-teure, Christian Pesau, angesichts der jüngst veröffentlichten Genera-li-Autostudie 2016. Demnach geben knapp 80% der Befragten an, auf ihr Auto in Zukunft nicht verzich-ten zu wollen. „Das spiegelt exakt wider, was wir beobachten und in weiterer Folge von der Politik for-dern – nämlich die Berücksichti-gung des Wunschs der Bürger nach freier individueller Mobilität“, so Pesau.

Die Lebensqualität erhaltenUnabhängigkeit, Umweltfreund-lichkeit und Sicherheit seien laut Studie für die Autofahrer von größter Bedeutung. Der enorme Zuspruch zum motorisierten In-dividualverkehr schlage sich laut Pesau auch in den Neuzulassungs-zahlen des ersten Quartals (siehe Story unten) nieder. Zudem sei ein gut funktionierender Individual-verkehr Voraussetzung dafür, die Lebensqualität zu erhalten und den heimischen Wirtschaftsstand-ort nachhaltig zu stärken.

Auch der Zuspruch für alternativ betriebene Fahrzeuge steige stetig, so Pesau. „Die Steuerreform hat einen ersten positiven Impuls ge-geben, da Elektroautos im gewerb-lichen Bereich sachbezugsfrei ge-nutzt werden können und vorsteu-erabzugsberechtigt sind“, so Pesau. „Der logische nächste Schritt muss nun darin bestehen, auch die pri-vate Anschaffung von Elektroautos bundesweit einheitlich zu fördern. Denn Kosten und Reichweite sind vorrangige Gründe, weshalb man

sich gegen die Anschaffung eines Elektroautos entscheidet. Deshalb ist auch der Ausbau der Ladeinfra-struktur wesentlich, damit die Freiheit und Unabhängigkeit, die für die Österreicher laut Studie wesentlich sind, auch für Elektro-autonutzer gegeben ist.“

Wenig abgewinnen kann Pesau den Forderungen des Umweltbun-desamts nach einem Verkaufsver-bot von Diesel- und Benzinautos ab 2020. „Diese Rufe sind utopisch, und es ist schwer verwunderlich, dass Derartiges breit in der Öffent-lichkeit präsentiert wird.“ (red)

Denn das Auto steht für freiheit Die aktuelle Generali-Autostudie unterstreicht laut den österreichischen Autoimporteuren den Wunsch vieler Österreicher nach „freier individueller Mobilität“.

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Ein kräftiges Plus im ersten QuartalWIEN. Die österreichischen Auto-händler haben drei erfolgreiche Monate hinter sich: Von Jänner bis März dieses Jahres wurden laut Statistik Austria 78.455 Pkw neu zum Verkehr zugelassen – um 4,4 Prozent mehr als im gleichen Quartal des Vorjahres. Der Kfz-Handel insgesamt konnte sogar um 5,3 Prozent auf 99.891 Kraft-fahrzeuge zulegen.

Am Nutzfahrzeugmarkt gab es Rückgänge bei land- und forst-wirtschaftlichen Zugmaschinen (-5,1 Prozent), Sattelzugfahrzeugen (-1,8 Prozent) und Lastkraftwagen (Lkw) der Klasse (Kl.) N2 (-18,3%). Zulegen konnten hingegen Lkw der Klasse N1 (+18,7%) und Lkw der Klasse N3 (+24,8%). Ein Plus gab es auch bei den Leichtmotorrädern (+5,2 Prozent) und Motorrädern (+10,7 Prozent). (APA)

Christian Pesau ist Geschäftsführer der österreichischen Automobilimporteure.

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für Privatpersonen und reine E-Autos (Anm.: also keine Hybride) gelten und anfangs ähnlich wie in Deutschland 5.000 Euro betragen“, so Halasz. Dieser Betrag könne dann in Folge schrittweise redu-ziert werden. Die Bevorzugung von E-Autos etwa bei Busspur-Benut-zung oder Gratisparken sieht der BEÖ als wenig wirksam an.

Zahlreiche AuftraggeberUnbedingt notwendig sei laut Halasz aber die Etablierung einer engmaschigen E-Auto-Infrastruk-tur, wobei Österreich hier aktuell bereits im europäischen Spitzenfeld mitspiele. „Das sogenannte Henne-Ei-Problem existiert unserer Mei-nung nach in Österreich also nicht mehr.“ Die Infrastruktur sei bereits für deutlich mehr Fahrzeuge aus-gelegt, vertraue allerdings noch auf unterschiedliche Standards.

„Als BEÖ propagieren wir das Laden mit drei Phasen, was der-zeit nur wenige Fahrzeughersteller nutzen. Viele Elektroauto-Nutzer könnten damit an unseren Lade-stationen durchaus beschleunigt laden, wenn es ihre Elektroautos unterstützen würden. Aber dies-bezüglich sollte auch einiges in Bewegung sein, wenn man den Auto herstellern Glauben schenken darf.“

WIEN. Von einem Durchbruch sind wir noch weit entfernt, die Zulassungszahlen in den ersten drei Monaten des Jahres sind aber trotzdem sehr erfreulich: Aktuellen Zahlen der Statistik Austria zufol-ge wurden von Jänner bis März österreichweit 992 Elektroautos neu zum Verkehr angemeldet – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 398 Neuzulassungen mehr als doppelt so viele! Für Jürgen Halasz, Vorstandsvorsitzender des Bundes-verbands Elektromobilität Öster-reich (BEÖ), ist dieser Erfolg trotz-dem nur die erste, sichtbare Spitze eines Eisbergs, der in den kommen-den Jahren noch mächtiger an die Oberfläche drängen wird.

Gute Prognose für AUT-Zulieferer „Mit der Sachbezugsbefreiung von Firmenautos gibt es einen ersten Ansatz in die richtige Richtung; immerhin sind 77 Prozent der neuzugelassenen Elektroautos Fir-menfahrzeuge“, so Halasz, der eine Zahl von rund 175.000 Elektro-fahrzeugen auf österreichischen Straßen im Jahr 2020 für durchaus realistisch hält. „Durch die Förde-rungsmaßnahmen in Deutschland – es werden bis 2020 immerhin bis zu zwei Milliarden Euro an direk-ten Förderungen für Elektroautos ausgegeben – wird die Nachfrage

Besonders vorbildlich sei in die-sem Bereich laut Halasz die Ini-tiative Ö-Hub. Dessen Ziel sei ein einfaches, anbieterübergreifendes Laden von E-Fahrzeugen an (halb)öffentlichen Ladestationen in ganz Österreich. „In Kooperation mit der Firma Hubject soll nicht nur das Laden über Bundesländergren-zen hinaus ermöglicht werden, es soll auch so einfach sein wie möglich – vergleichbar etwa mit

nach Elektroautos steigen. Dies wird den Markt stimulieren, und den Marktgesetzen gehorchend werden sich die Preise der Fahr-zeuge reduzieren; somit wird dies auch einen positiven Effekt in Österreich bewirken.“

Beim Marktdurchbruch helfen soll laut BEÖ auch eine Kaufprä-mie für Elektroautos: „Diese sollte

52 coverstory Freitag, 22. April 2016

stromer nehmen in Österreich Fahrt auf Die Neuzulassungen von Elektroautos haben sich in den ersten drei Monaten des Jahres beinahe verdreifacht, und BEÖ-Chef Jürgen Halasz prophezeit für die kommenden Jahre noch weiteres Wachstum.

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Mit der Sachbezugs­befreiung von Firmen­autos gibt es einen ersten Ansatz in die richtige Richtung; immerhin sind 60 Prozent der neu zu­gelassenen Elektroautos Firmen fahrzeuge.

Jürgen Halasz Vorstandsvorsitzender BEÖ

Hohe Nachfrage In den ersten drei Monaten des Jahres wurden laut Statistik Aus-tria in Österreich 450 Elektroautos neu zum Verkehr zugelassen; im Vergleichszeit-raum des Vorjah-res waren es 166 Fahrzeuge.

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Geldabheben am Bankomaten“, so Halasz.

Und weiter: „In Zukunft reicht ein einziger Vertrag und ein Zu-gangsmedium wie eine Karte oder ein Smartphone, mit dem die Kun-den ihr eAuto an allen teilneh-menden Ladestationen auftanken können. Die elf Mitglieder des BEÖ sind allesamt Ladestationsbetrei-ber und werden ihre eTankstellen in dieses Netz einbringen.“ (red)

Förderungen wie nun in Deutsch-land sollen Elektroautos zum Durchbruch verhelfen. Das Nachfrage-Plus soll den Markt stimulieren und zu einer Preissen-kung der Fahr-zeuge führen.

WIEN. Die Greenride GmbH entwi-ckelt laut Eigendefinition „Mobili-tätslösungen für die Gegenwart mit Blick in die Zukunft“ und hat sich dabei auf Fahrzeuge des kaliforni-schen Elektroautobauers Tesla (sie-he auch Story unten) spezialisiert. Diese werden in unterschiedlichen Preisstaffelungen und -angeboten ab 99 € pro Tag an Privatpersonen sowie Taxi- und Mietwagenunter-nehmen vermietet.

Flexible Fuhrpark-LösungDabei schreibt Greenride den Fak-tor „Service“ groß; so werden die Fahrzeuge auf Wunsch auch direkt nach Hause oder zum Büro zuge-stellt, auch die Abholung und Über-gabe des Autos am Flughafen ist möglich. „Unser Komplettangebot macht es insbesondere im Stadt-bereich möglich, auf das eigene

Auto zu verzichten“, ist sich Vitaliy Kryvoruchko sicher.

Der Greenride-Geschäftsführer sieht noch weitere Vorteile seines Angebots, die er kurz und knapp zusammenfasst: „Abgasfreies und geräuscharmes Fahren, hohe Ener-geieffizienz – diese ist fast fünf Mal höher als beim ‚Verbrenner‘ –, und zudem leisten eAutos einen Beitrag zur lokalen Wertschöpfung, da der Strom aus lokaler erneuerbarer Produktion stammt.“

Kryvoruchko, der sich seit 2010 mit seiner Firma Ecotech auch den Themen Entwicklung und Vertrieb von Elektrofahrzeugen und Elektro-tankstellen widmet, weiter: „Nur durch Elektromobilität kann man mittel- bis langfristig eine spürbare Umweltentlastung, Energieautarkie und eine echte Unabhängigkeit von Öl- Konzernen erreichen.“

Mit seinem Angebot deckt Green-ride auch Fuhrpark-Lösungen ab, die Fahrzeuge können tageweise gemietet werden. „Damit haben Unternehmen einen flexiblen und umweltfreundlichen Fuhrpark, der sich beliebig und kostengüstig er-weitern lässt“, so Kryvoruchko.

InvestitionsmöglichkeitZudem ermöglicht Greenride In-vestoren, die einen Tesla S besitzen möchten, diesen einerseits selbst zu nutzen und andererseits auch an Greenride zu vermieten. „Die ho-he Eigenkapitalrendite von bis zu 15 Prozent macht das Angebot be-sonders attraktiv“, sagt Kryvoruch-ko. Das Modell ähnelt dem von Ferien-Appartements, die durch Private in Hotels gekauft und vom Hotel während der nicht benötig-ten Zeit vermietet werden. (red)

e-sportler mietenTesla-Mietmöglichkeit: Greenride vermietet Fahrzeuge des US-Herstellers an Private, Firmen, Taxi- und Mietwagenunternehmen.

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PALO ALTO. Das Model 3 soll dem kalifornischen Elektroauto-Pionier Tesla endgültig den Sprung in die First Class der globalen Automo-bilhersteller ermöglichen. Obwohl erst kürzlich präsentiert, liegen für das Fahrzeuge aktuell schon weit mehr als 300.000 Kundenbestellun-gen vor. Der Plan von Firmenchef Elon Musk ist es, Ende 2017 mit der Auslieferung zu beginnen. Al-lerdings neigt Tesla zu Verspätun-gen, es wäre daher ungewöhnlich, würde das Unternehmen dieses Mal seinen Zeitplan einhalten.

Stotterstart vermeidenBei anderen Modellen musste Tesla die Premieren wiederholt verschie-ben, die Absatzprognose für das erste Quartal wurde klar verfehlt. Vor wenigen Tagen räumte Musk

daher erstmals „Überheblichkeit“ ein: Bei der Fertigung des Elek-tro-SUV Model X, der im Herbst auf den Markt kam, habe man die Kapazitäten überschätzt und sich übernommen.

Ein ähnlicher Stotterstart soll nun beim Model 3 vermieden wer-den; der erste Tesla-Stromer für den Massenmarkt, der mit einem Einstiegspreis von 31.000 € weni-ger als die Hälfte der bisherigen Modelle kostet, hat einen Mega-Hype entfacht, das Auftragsvolu-men der Vorbestellungen liegt bei mehr als 14 Mrd. USD (12,4 Mrd. €).

Das ist ein riesiger Erfolg für das noch junge Unternehmen, das zwar noch nie einen Jahresgewinn erzielte, an der Börse aber mit 34 Mrd. USD (30,2 Mrd. €) bewertet wird. (red/APA)

Gewaltiger Kundenansturm Mega-Hype: Der kalifornische Elektroautobauer Tesla darf sich über Hunderttausende Vorbestellungen für sein neues Model 3 freuen.

Firmenchef Elon Musk präsentierte das neue Tesla Model 3 kürzlich in Kalifornien.

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Das Tesla Model S kann ab 99 Euro pro Tag gemietet werden; Unternehmen können damit auch Fuhrpark-Bedürfnisse abdecken.

HorvatH & PartNers

Lithium-Ionen-Akkus günstigerSTUTTGART. Der Preis von in Elektroautos eingebauten Lithium-Ionen-Akkus ist einer Studie zufolge vergangenes Jahr um 25% gesunken – und damit deutlich schneller als erwartet. Ende 2015 zahlten die Autohersteller 275 € pro Kilowattstunde, wie es in der Studie des Beratungsunter-nehmens Horvath & Partners heißt, die der Branchenzeitung Automobilwoche vorlag.

Einen derartigen Preis hät-ten Experten erst 2020 erwar-tet. Bei eAutos sind die Batte-rien für 20 bis 30% des Preises verantwortlich. (APA)

Daimler trucKs

Flottentest mit Elektro-LkwsSTUTTGART. Vor wenigen Tagen startete in Deutsch-land der erste Flottentest mit emissi onsfreien, batteriebe-triebenen Lkw. Daimler Trucks arbeitet dazu mit seiner Marke Fuso mit der Stadt Stuttgart und dem Logistikunternehmen Hermes zusammen. Stuttgart testet vier Sechstonner vom Typ Fuso Canter E-Cell zwölf Monate lang im harten Be-triebsalltag. (red)

lexus-Jubiläum

Hybridfahrzeuge heiß begehrtTOKIO. Auslieferungs-Jubilä-um bei Lexus: Der japanische Autobauer hat elf Jahre nach den Marktstart des RX 400h sein einmillionstes Hybrid-fahrzeug ausgeliefert. Europa-Chef Alain Uyttenhoven über-reichte das Jubiläumsmodell an den Käufer. Europa ist eine Schlüsselregion für die Marke: 64% aller Lexus-Käufer auf dem europäischen Kontinent entscheiden sich für den Hyb-ridantrieb. (red)

Freitag, 22. April 2016 coverstory 53

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medianet.at54 MOdell & Handel Freitag, 22. April 2016

••• Von Rainer Behounek

WIEN. Kompakte Außenmaße, höher gelegte Karosserie und ein nettes Gschau – Renault geht beim 4,1 m langen Captur einen bewusst freundlichen Weg – Grund genug, den Stadteroberer zum Dauertest zu bitten! Die letzten Winter monate hat er tadellos überstanden, auch ohne Allradantrieb.

Denn auch wenn der Captur so aussieht, als könnte er auf al-len vieren kraxeln, haben sich die Techniker bei ihrem kleinen Cross-over doch für den sparsameren Frontantrieb entschieden. Generell

wird viel Wert auf Sparsamkeit ge-legt: Der Spritspar-Monitor „Tour Report“ zeichnet genau auf, wie effizient Gangwechsel, Beschleu-nigung und Bremsen durchgeführt werden. Das Börserl dankt es: Trotz des spritzigen 110 PS Dieselmotors liegt der Durchschnittsverbrauch nach drei Monaten bei 5,0 l auf 100 km.

Extras serienmäßigSerienmäßig mit beheizbaren Vor-dersitzen, Leder-Alcantara-Bezü-gen, Klimaautomatik, Navigations-system mit sieben Zoll Touchscreen oder berühungslosem Zugangs-

und Startsystem begeistert „Hyp-notic“, wie die höchste Ausstat-tungsvariante unseres Dauertes-ters heißt, die Insassen mit allem, was das Herz begehrt. Praktisch: Das Schlüsselsystem in Form ei-ner Kreditkarte sperrt den Captur automatisch zu, sobald man sich damit vom Fahrzeug entfernt und keine Hand frei hat.

Umgekehrt gehört beim Auf-schließen die Suche nach dem Schlüssel ebenfalls der Vergan-genheit an – einfach die kleinen Tasten an Kofferraum und Türgriff betätigen und schon ist man drin im geräumigen Innenraum, der bis

zu fünf Personen Platz bietet. Nur das Gepäck muss eher kompakt ge-halten werden. Denn je nach Sitz-konfiguration fasst der Laderaum zwischen 377 und 1.235 l.

Leiser SelbstzünderUnser Captur wird von der stärks-ten Dieselversion angetrieben. 110 PS und antrittstarke 260 Nm aus einem 1,5 l-Vierzylinder sor-gen im 1.265 kg leichten Fran-zosen für einen wieselflinken Fahrspaß. Von null auf 100 km/h vergehen in 11,4 Sekunden, und die Höchstgeschwindigkeit ist bei 182 km/h erreicht – Werte, die sich auf der Straße viel schneller anfühlen.

Dank einer tadellosen Rundum-sicht und der erhöhten Sitzpositi-on gestaltet sich die Fahrt äußerst sicher. Das Fahrwerk ist gerade weich genug ausgelegt, um Schlag-löcher zu „schlucken“ und dennoch hart genug, um Kurven ohne viel Wanken fahren zu können.

Der stärkste Selbstzünder ist ausschließlich mit einem knacki-gen Sechsgangs-Schaltgetriebe erhältlich. Wer lieber automatisch per (bei Renault EDC genanntem) Doppelkupplungsgetriebe unter-wegs sein will, greift entweder zum 90 PS-Diesel oder zum 120 PS-Benziner. Den Einstieg bildet aber der 90 PS-Benziner zum Preis von 17.000 €. Unsere Version startet zwar bei 25.300 €, dafür sitzt man aber in einem komplett ausgestat-teten Captur, in dem alle Wünsche erfüllt werden.

Freundlicher ZeitgenosseDerweil geht es uns also gut mit dem Renault Captur. Kleine Detail-fehler wie die etwas umständli-chen, weil kleinen Bedienelemente am Touchscreen oder der versteck-te Tempomatregler können das freundliche Wesen des französi-schen Crossover keineswegs trü-ben. Gerade eben wurde er dank Sommerreifen fit für die warme Jahreszeit gemacht.

Ob er auf dem Weg zur Berghütte eine ebenso gute Figur macht wie in der Stadt, werden wir in den nächsten Monaten sehen.

Kleiner Crossover mit großem HerzAn das Wort „sympathisch“ sollte man sich gewöhnen, wenn man im Renault Captur unterwegs ist. Selten hört man so viele nette Worte wie über den französischen Crossover.

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••• Von Bernhard Katzinger

WIEN. Dach auf und hinunter zum See, Zwischenstopp auf ein Straci-atella, Duft des Frühsommers: Ca-briofahren taugt nach wie vor zum Stoff für Träume. Saisonal passend, stehen die Möglichkeiten, sich die-sen Traum zu erfüllen, derzeit ganz weit vorn in den Schauräumen. Mi-ni macht da keine Ausnahme und präsentierte rechtzeitig vor Be-ginn der Sommersaison das aufge-frischte Mini Cabrio. Eine der Be-sonderheiten des neu aufgelegten Frischluftlieferanten ist die Schie-bedachfunktion; durch diese kann das Stoffdach wahlweise nur ein Stück weit geöffnet werden – für die Übergangszeit gewissermaßen, oder zum Sternderlschaun in küh-leren Nächten.

Motorisch wählen Kunden aus vier Benzin- und zwei Dieselvari-anten, an der Spitze steht die John Cooper Works-Version mit 231 PS.

Wir fuhren auf unseren Testrunden durch das leider noch spätwinter-liche Salzkammergut zwei Versio-nen: Einmal den sagenhaft agilen

Cooper S mit 192 PS in feuerrot und mit gar aggressiv wirkender Front-partie. Wir bevorzugten unterm Strich das zweite Testfahrzeug, den zivileren Cooper, der deutlich kom-fortabler und mit 136 PS dennoch mehr als ausreichend motorisiert die Kurven wie ein Go-Kart frisst.

Gegenüber dem Vorgänger ist das Mini Cabrio um 98 mm länger und 44 mm breiter geworden, aber lediglich um einen Millimeter in der Höhe gewachsen. Das Längen-wachstum erlaubt einen um knapp drei Zentimeter längeren Radstand. So wirkt das Frischluftmobil ge-streckter und geräumiger als der Vorgänger.

An pfiffigen Detaillösungen sind neben der Schiebedachfunktion einige weitere erwähnenswert – etwa der Regenwarner oder eine Verdeck-Entriegelung im Koffer-raum für leichteres Beladen des offenen Cabrios.

Das Mini Cabrio kostet ab 22.900 €, damit erwirbt man einen 102 PS starken Mini One mit Benzinmotor, der von uns favorisierte Cooper mit 136 PS-Benziner nur 2.000 € mehr. Fehlt nur noch eins: ein richtig heißer Sommer!

eröffnung des eissalonsTräume vom Eislutschen bei heißem Sommerwetter an traumhafter Küste stellen sich im neuen Mini Cabrio ganz von selbst ein.

Das Mini One Cabrio mit 102 PS-Benziner in Caribbean Aqua metallic: ab 22.900 Euro.

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Mit dem Renault Captur lässt sich die Stadt ab 17.000 Euro erobern; die Top-Dieselversion ist ab 25.300 erhältlich.

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Super-Bayer für die Rennstrecke

MÜNCHEN. Allen, denen bei der Fortbewegung im beein-druckenden M4 Coupé noch ein Quäntchen Leistung fehlt, bietet der bayerische Dyna-miklieferant BMW mit dem M4 GTS seit Kurzem einen neuen, exklusiven Technologie-träger (sprich: Powerpack) an, der dem Wunsch nach einem bisserl Extra, von wem auch immer geäußert, in druckvoller Manier nachkommt.

Unter der muskulösen Ka-rosserie trifft Tradition auf In-novation: Dem mit jeder Menge Nostalgie aufgeladenen Rei-hensechszylinder im M4 GTS gibt eine Wassereinspritzung die Sporen. Und wie! Der Hun-dertersprint ist in dem 1.500 kg-Leichtgewicht nach 3,8 Sekunden Geschichte, die ab-geriegelte Höchstgeschwindig-keit liegt bei 305 km/h. Satte 500 PS bei 600 Newtonmetern Drehmoment sprechen eine deutliche Sprache, und zwar eine, in der das Wort Renn-strecke immer mit „Nürburg-ring“ übersetzt wird.

Auf diesem legendären Stück Asphalt hat der Super-Bayer schon vor Öffnung der Auf-tragsbücher eine Zeit von 7:28 Minuten hingelegt. (red)

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Hardware-Update für Model S

WIEN. Der Elektroauto-Pionier Tesla ist bekannt dafür, neue Wege zu gehen, die mitunter an die Computerbranche erin-nern. So kann man sich für das Model S diverse Neuerungen wie Parkautomatik per Soft-ware-Update holen.

Dieser Tage wurde dem reichweitenstärksten Elektro-auto aber ein echtes, wenn auch moderates Hardware-Up-date spendiert. Das keinesfalls altbackene Design präsentiert sich behutsam modifiziert, der ohnehin funktionslose Kühlergrill wurde ersatzlos gestrichen, und auch an den Heckleuchten hat man den Stift angesetzt.

Technische Neuerungen um-fassen LED-Kurvenlicht und HEPA-Innenraumluftfilter, der das Innere frei von Pollen und Bakterien hält. Bei ganz dicker Luft schafft der Bioweapon De-fense Mode sogar Überdruck in der Kabine und schützt so die Insassen. (red)

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 INNOVATION & UMWELT 55

LONDON. Die Digitalisierung der Autoindustrie zieht immer weitere Kreise. So schafft nun Jaguar Land Rover mit der Gründung des neu-en Tochterunternehmens InMotion eine weitere Plattform für die Re-alisierung fortschrittlicher Ver-kehrs- und Mobilitätslösungen. Das Technologie-Start-up der bri-tischen Premiumhersteller soll sich vorrangig mit der Entwick-lung neuer Apps und Abrufdienste befassen, schon in Kürze sollen in Europa, Nordamerika und Asien Praxistests verschiedener neu ent-wickelter Dienste beginnen, etwa zum Carsharing oder zu Fragen des privaten Fahrzeugbesitzes.

Service wird weiter gestärktAdrian Hallmark, Jaguar Land Rover Group Strategy Director, zeigt sich mit diesem Expansions-schritt zufrieden: „Damit erhalten wir die Möglichkeit, unseren aktu-ellen und künftigen Kunden inno-vative und nützliche Lösungen zur Verfügung zu stellen. Als Start-up-Unternehmen besitzt InMotion die Beweglichkeit und Geschwindig-keit, die im sich ständig wandeln-den Mobilitätssektor gefragt sind. Dies erlaubt es uns, unverzüglich auf neue technische Entwicklungen oder Kundenwünsche zu reagieren.“

In Forschungsreihen wird InMo-tion nun in einem ersten Schritt rund um den Globus Nutzer zu aktuellen und künftigen Verkehrs- und Transportthemen befragen und Probleme auf diesen Feldern herausarbeiten.

Die dabei gewonnenen Erkennt-nisse sollen zu diversen Alltags-tests führen, in denen Ansätze auf ihre Praxistauglichkeit über-prüft werden. Anschließend folgt die Entwicklung eines Geschäfts-

modells und der technischen Platt-form, ehe bei Anwendern die Tests der Beta-Phase beginnen.

Die 100%ige Tochtergesellschaft von Jaguar Land Rover wird ihren Sitz in London haben und mit 30 Mitarbeitern starten. Mittel- bis langfristiges Ziel ist es, durch den

zusätzlichen Service die Verkaufs-zahlen weiter zu steigern. Im Vor-jahr konnten die beiden Marken weltweit 487.065 Fahrzeuge los-schlagen, was eine Steigerung von fünf Prozent gegenüber 2014 und einen neuen Verkaufsrekord bedeu-tet. (red)

Jaguar Land Rover gründet Start-upDie neugegründete Tochtergesellschaft des britischen Premiumherstellers soll innovative Verkehrs- und Mobilitäts-lösungen entwickeln. Der Sitz von InMotion ist in London.

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Lässt Apple Autos in Graz fertigen?GRAZ. Magna könnte bald einen Prestigeauftrag mit hohem Inno-vationsgrad an Land ziehen. Laut Information der Frankfurter All-gemeine Zeitung (FAZ) soll Apples geplantes strombetriebenes Auto iCar in Graz gebaut werden. Apple habe laut dem Bericht in Berlin eine Konzeptgruppe mit 15 bis 20 Experten installiert; schon im Februar 2015 seien Manager des Unternehmens zu Verhandlungen in der Steiermark gewesen.

Damals wie heute gab es von Apple dazu keinen Kommentar. Auch ein Sprecher von Magna sag-te auf Anfrage der APA lediglich, bei der Geschichte handle es sich um Marktgerüchte, wie sie häufig vorkämen, Magna kommentiere diese grundsätzlich nicht.

Laut FAZ soll das iCar 2019 oder 2020 als Kleinwagen auf den Markt kommen. (APA, red)

Jaguar Land Rovers Group Strategy Director Adrian Hallmark: „Ein wichtiger Schritt!“

Das Hotel Beau Rivage PinetaJesolo. In der ruhigsten und grünsten Gegend von Lido di Jesolo, im Herzen der veträumten Pineta, in einer Pinienoase mit 13.000 m² Grundfläche direkt am Meer, liegt das Hotel Beau Rivage Pineta. Die Gäste des Hauses fühlen sich in diesem familiengeführten Hotel so wohl, dass sie sich gleich zuhause fühlen. Die meisten sind seit vielen Jahren Stammgäste. Mit einer Bewertung von 5,4 von 6 Punkten und einer Weiter empfehlungsrate von 92% liegt das Beau Rivage im Spitzenfeld in der Gäste zufriedenheit bei Holidaycheck. Auch Tripadvisor hat dem Haus das Zertifkat für Exzellenz verliehen.

buchungen

Hotel Beau Rivage Pineta ****Piazza Europa 6 – 30016 – Jesolo – Italiawww.beaurivagepineta.com [email protected] www.facebook.com/hotelbeaurivagejesoloTel. 0039 0421 961074

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medianet.at56 rund ums auto Freitag, 22. April 2016

••• Von Georg Biron

MAILAND. Für den Setsuna Con-cept nutzt Toyota diverse markante Holzarten für die einzelnen Bautei-le – von der Außenhaut über den Boden bis hin zu den Sitzen.

Während der Rahmen aus Birke besteht, wurde für das Exterieur japanisches Zedernholz verwendet. Im Vergleich zu konventionellen Fahrzeugmaterialien weist Holz einen einzigartigen Charakter auf: Bei der richtigen Pflege hält es Jahrzehnte, verändert aber, abhän-gig von Temperatur und Luftfeuch-tigkeit, Farbe und Struktur.

„Für die Montage haben wir eine traditionelle japanische Tischler-Technik namens ‚okuriari‘ verwen-det, die ohne Nägel und Schrauben auskommt. Die fertige Karosserie-linie des elektrisch betriebenen Setsuna erinnert an die Kurven eines Bootes. Der Betrachter muss sich vorstellen, wie im Laufe der Jahre schrittweise ein einzigartiger Charakter entsteht. Das Fahrzeug verfügt über einen 100-Jahr-Zäh-ler, der die Zeit über Generationen hinweg misst, und Sitze, die funk-tionelle Schönheit mit dem sanften Farbton des Holzes kombinieren“, so Toyota-Kontrukteur Kenji Tsuji.

„Spiel mit Erwartungen“Etwas ganz Besonderes haben sich die Manager von Lexus für ihren Auftritt auf der Milan Design Week einfallen lassen.

Unter dem Motto „Lexus – An Encounter with Anticipation“ prä-sentierte die Premium-Marke eine Ausstellung, die sowohl den Augen als auch dem Gaumen schmei-cheln sollte. Dafür kooperierte Lexus mit dem Designerteam des Studio Forma fantasma sowie dem Michelin-Sterne-Koch Yoji Tokuyo-shi. Gemeinsam mit den Arbeiten der zwölf Finalisten des Lexus De-sign Award 2016 konnten Besucher

diese Werke im Lexus Space in der Mailänder Carrozzeria Torneria, Zona Tortona, begutachten.

Gewinner des Lexus Design Awards ist die japanische Gruppe AMAM für ihr Produkt Agar, ein gelartiges Material, das aus Algen gewonnen wird und alternativ zu Plastik als umweltfreundliches Verpackungsmaterial eingesetzt werden kann.

Insgesamt 1.232 Projekte aus 73 Ländern hatten sich für den Lexus Design Award beworben.

Verlängerung der ReichweiteViele Autohersteller nutzten den Salone del Mobile, um sich in krea-tiver Umgebung mit außergewöhn-lichen Ideen zu präsentieren.

So fiel z.B. die Marke Mini unter dem Motto „Do Disturb“ mit einem urbanen Wohn-Sharing-Konzept auf, das Kompetenz für kreative Raumnutzung beweist.

Land Rover arbeitet mit dem De-signer Odo Fioravanti: Das Projekt „Freeride“ ist vom Range Rover Evoque Convertible inspiriert.

Im Audi City Lab drehte sich bei einem Design Talk mit Daniel Libeskind und Ingo Maurer alles um Lichtdesign (und den Audi Q2).

Im Superstudio Più in der Via Tortona gab es das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Jaguar und der Turiner Designschule IED zu bestaunen – im Zentrum stand der neue Jaguar F-Pace.

Geländewagen von MaseratiMaserati brachte in Mailand den Levante in Stellung. Der erste Ge-ländewagen des italienischen Un-ternehmens kommt zu Preisen ab 88 000 € zunächst als V6-Benziner mit 316 kW/430 PS in den Handel.

Der Levante markiert für Mase-rati nicht nur den Eintritt in ein neues Segment, sondern auch eine Annäherung an den Alltag. Er hat mit 580 bis rund 1.600 l nicht nur den größten Kofferraum in der Fir-mengeschichte – es gibt auch eine elektrische Heckklappe, die sich durch einen angedeuteten Fuß-tritt öffnen lässt. Und zum ersten Mal gibt es bei Maserati auch eine Anhängerkupplung.

milan design Week brachte viel neuesRund 400.000 Besucher und 2.500 Aussteller verwandelten Mailand vom 12. bis 17. April zum Hotspot des Designs. Mit dabei auch überraschende Neuheiten von Autoherstellern.

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••• Von Georg Biron

WIEN. Die Ergebnisse des ÖAMTC- Tests von Leichtfahrzeugen, die umgangssprachlich oft „Moped-Autos“ genannt werden, erläutert ÖAMTC-Cheftechniker Max Lang: „Keines der vier getesteten Fahr-zeuge konnte in puncto Insassen-sicherheit annähernd überzeugen. Vor allem die leichte Bauweise und die fehlenden Sicherheitseinrich-tungen, wie z. B. Airbags, erhöhen im Vergleich zum Pkw das Risiko, bei einem Unfall schwer verletzt oder getötet zu werden.“

Drei Modelle (Microcar M.GO, Bajaj Qute und Aixam Crossover GTR) fallen mit nur einem Stern komplett durch, und der Chatenet CH30 erreicht als „Testsieger“ nur zwei von fünf Sternen.

Lang stellt klar: „Der Crashtest zeigt, dass die Fahrzeugstrukturen bei einem Aufprall mit 50 km/h an der Grenze der Belastbarkeit sind.“

Mit den getesteten Modellen sind allerdings weit mehr als 50 km/h möglich – z.B. bis zu 100 km/h mit dem Chatenet CH30.

Grobe SicherheitsmängelEs gibt aber noch ein zweites Pro-blemfeld: Keines der Fahrzeuge ist serienmäßig wenigstens mit Air-bags ausgestattet; lediglich beim Microcar M.GO ist ein Airbag ge-gen Aufpreis möglich.

„Der Kopf des Fahrers schlägt beim Frontalaufprall mit 50 km/h so hart auf das Lenkrad auf, dass das Risiko von tödlichen Kopf-verletzungen bei allen getesteten Fahrzeugen sehr hoch ist“, kri-tisiert der ÖAMTC-Experte. Der einzige Grund, wieso der Chatenet CH30 etwas besser abschneidet: Bei den Konkurrenten kommt zu den Kopfverletzungen auch noch die Gefahr von tödlichen Verletzun-gen im Brustbereich hinzu ...

Der Fahrer hat die WahlDer ÖAMTC-Cheftechniker fordert daher, auch für die Leichtfahrzeuge höhere Sicherheitsstandards ver-bindlich einzuführen.

„Zumindest Airbags sollten bei künftigen Modellen zum Standard gehören. Und auch an den struktu-rellen Problemfeldern müssen die Hersteller dringend arbeiten“, so Lang abschließend.

der tod fährt jedes mal mitIn einem aktuellen Crashtest hat der ÖAMTC überprüft, wie sicher sogenannte Moped-Autos sind. Das Ergebnis ist katastrophal.

ÖAMTC-Test beweist: Leichtfahrzeuge versagen beim Crashtest auf der ganzen Linie.

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Neudefinition der Holzklasse: Auf der Milan Design Week feierte der Toyota Setsuna Concept seine Weltpremiere.

mercedes-Benz e-KLasse

Sichere Run-on-Flat-TechnologieHANAU. Goodyear rüstet die neue E-Klasse von Mercedes-Benz ab Werk mit dem neuen UHP-Sommerreifen Eagle F1 Asymmetric 3 in Run-on-Flat-Version aus. Er trägt die „MO“-Kennung als Zeichen für die Erstausrüstungsfreigabe von Mercedes und wird in sieben Größen in Breiten von 225 bis 275 mm für Felgen von 17 bis 20 Zoll mit Querschnitten von 55 bis 30 montiert.

Die Run-on-Flat-Technologie sorgt dafür, dass der Reifen bei einem plötzlichen Druckabfall nicht von der Felge springt. Er wird durch zusätzliche Stütz-einlagen in den Seitenwänden verstärkt, so dass er auch ohne Luftfüllung das Gewicht des Fahrzeuges problemlos tragen kann und der Fahrer die Kont-rolle über das Auto behält. Der Wagen bricht trotz eines plat-ten Reifens nicht aus. (gb)

carrera modeLLautos

Kleine Marken- und ErlebnisweltNÜRNBERG. In Oberasbach bei Nürnberg hat Carrera auf mehr als 2.200 m2 eine Mar-ken- und Erlebniswelt eröffnet. Im Mittelpunkt der Carrera World stehen fünf themen-orientierte Modellrennbahn-strecken wie Le Mans, Formel1 oder DTM. Die größte von ih-nen ist 70 m lang.

Außerdem gibt es eine Bahn für RC-Fahrzeuge sowie je ein Areal für Flugmodelle und ferngesteuerte Boote von Car-rera. Am Service Point stehen Mitarbeiter mit Rat und Tat zur Verfügung und erledigen auch kleinere Reparaturen so-fort. Für die jüngeren Besucher wurde ein eigenes „Spielzim-mer“ eingerichtet. Die Carrera World bietet darüber hinaus eine Galerie mit historischen Modellrennautos und natürlich auch einen Shop. (gb)

türschutzfunKtion

i-protect schont die AutotürenHEILIGENHAUS. Kiekert hat einen Prototypen mit der elek-tro-mechanischen Türschutz-funktion i-protect fertigge-stellt. Das System verhindert, dass die Autotür beim Öffnen gegen einen Gegenstand stößt. Die Idee stammt von einer Schülergruppe der Erzbischöf-lichen Liebfrauenschule aus Köln, die damit den bundes-weiten Wettbewerb business@school der Unternehmensbera-tung Boston Consulting Group gewonnen hat.

Ein Sensorsystem zur Umfeld erkennung und ein Bremssystem sind die Kern-punkte der Kollisionsvermei-dung. Die im Fahrzeug einge-baute Elektronik wertet das Signal aus und gibt den Halte-befehl an die Türbremse weiter, sobald sich ein Hindernis in der Nähe der Tür den Sensoren zeigt. (gb)

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Konzepthotels Mit zehn neuen Clubs punktet TUI im heurigen Sommer 59

Laufsaison Innsbruck feiert 800 Anmeldungen aus 30 Nationen 61

The Ritz-Carlton Stefan Ludwigs Comeback an die Wiener Ringstraße 62

ÖHV Generalsekretär Markus Gratzer sieht die Lage nicht rosig 63

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Neue Schiffe für Kreuzfahrten in Asien bringen WachstumCosta Gruppe bestellt Schiffsneubauten um mehr als sechs Milliarden Euro und will die führende Position in China ausbauen. 58

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WienTourismus Österreichs Hauptstadt fährt einen touristischen Rekord nach dem anderen ein. 60

Die 26 Schiffe der Marken Costa Cruises, AIDA Cruises und Costa Asia verfügen insgesamt über 72.000 Betten.

Flüchtlinge und SommerurlauberGeorg Biron

Die massiven Migrationsströ-me von den Krisengebieten im Nahen Osten in Richtung Europa wirken sich natürlich auch auf den Tourismus aus. Die Som-merbuchungen für die ostgrie-chischen Inseln Lesbos, Chios, Samos und Kos sind gegenüber dem Vorjahr um 80 bis 90% eingebrochen, heißt es jetzt beim österreichischen Marktführer Ruefa mit landesweit 120 Reise-büros.Allerdings werden im Süden Grie-chenlands sogar Flugverbindun-gen aufgestockt – beispielsweise von Österreich nach Kreta und Rhodos. Summa summarum kann man hier ein Buchungsplus von 15 bis 20% verzeichnen.Die Nachfrage nach den Desti-nationen Mykonos, Zakynthos und Korfu legt gegenüber dem Vorjahr noch deutlicher zu – mit einem Wachstum von heuer bereits 20 bis 30%.Jährlich urlauben übrigens rund 34.000 Österreicher in Griechen-land. Das beliebteste Sommer-reiseziel im Ausland ist 2016 aber Spanien, erst dahinter folgen Griechenland und Italien.Die Camps der Kriegsflüchtlinge aus dem Nahen Osten und aus Afrika sind einstweilen noch ganz woanders …

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GroßbritannienSchottland aktiv eleben

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medianet.at58 COVERstORy Freitag, 22. April 2016

Bearbeitung des China-MarktesInsgesamt hat die Costa Gruppe den Bau von sieben neuen Schif-fen mit einer Gesamtkapazität von 41.000 Betten (drei davon für die deutsche Marke Aida Cruises, zwei für die italienische Marke Costa Crociere und zwei für Cos-ta Asia) beauftragt; dadurch steigt die Gesamtkapazität der Flotte auf über 110.000 Betten.

Als erste Kreuzfahrtgesellschaft hat die Costa Group 2006 mit der Bearbeitung des chinesischen Marktes begonnen.

Drei Costa Schiffe werden derzeit ganzjährig in China und Asien ein-gesetzt: Costa Atlantica, Costa Vic-toria und Costa Serena. Ein viertes

••• Von Georg Biron

WIEN/GENUA. Die Costa Grup-pe hat den Auftrag für zwei neue Schiffe für Costa Asia durch den italienischen Schiffsbauer Fin-cantieri bekannt gegeben. Beide Schiffe werden jeweils über eine Größe von 135.000 BRT verfügen und jeweils Platz für 4.200 Gäste bieten. Sie werden speziell für den chinesischen Markt entwickelt und sollen 2019 und 2020 in den Dienst gestellt werden.

Die Schiffe für Costa Asia sind Teil neuer Verträge zwischen der Carnival Corporation und dem ita-lienischen Schiffbauer Fincantieri.

Sie beinhalten den Bau fünf neu-er Kreuzfahrtschiffe bis zum Jahr 2020 in den Werften Monfalcone und Marghera, Italien.

Die Verträge sind der Abschluss einer 2015 getroffenen Vereinba-rung beider Unternehmen.

Die beiden Neubauten für Costa Asia werden die 13. bzw. 14. Kreuz-fahrtschiffe, die von Fincantieri für Costa fertiggestellt werden; die In-vestitionssumme beläuft sich auf mehr als sechs Mrd. €.

„Wir freuen uns, die langjährige strategische Zusammenarbeit mit dem italienischen Schiffsbauer Fincantieri fortzuführen. Die neue Investition wird die Wirtschaft in Italien weiter fördern. Genau wie die Costa Diadema, das jüngste von Fincantieri gebaute Costa-Schiff und bestes Beispiel für Italy’s Fi-nest, werden sich auch die Costa Asia Schiffe durch ein innovatives, italienisches Design auszeichnen. Weiterhin wird uns der neue Auf-trag dabei helfen, unsere führende Position im chinesischen Kreuz-fahrtmarkt deutlich auszubauen, der bereits zum Ende des Jahr-zehnts der zweitgrößte der Welt sein wird”, erklärt Michael Thamm, CEO der Costa Gruppe.

Schiff, die Costa Fortuna, kommt Ende April 2016 hinzu.

Costa Kreuzfahrten werden in China unter der Botschaft „Italy at Sea” vermarktet und bieten ein au-thentisches italienisches Erlebnis sowie erstklassige Unterhaltung und Gastronomie, ein einzigartiges Ambiente und südländische Gast-freundschaft.

Relaunch des CostaClubsIn Europa feiert Costa Crociere das 15-jährige Jubiläum seines Gäste-Treueprogramms mit einer Rundum erneuerung. Seit dem Re-launch gibt es im CostaClub zu-sätzliche Vorteile sowie neue Re-geln. Ziel der Erneuerung ist es, treue Gäste mit Privilegien zu be-lohnen.

Es ist ein Treueprogramm, das nicht nur Rabatte und Geschen-ke, sondern auch viele zusätzli-che Dienstleistungen an Bord der Kreuzfahrtschiffe von Costa bietet.

Dazu Reinhard B. Pelikan, Head of Marketing Österreich und Schweiz: „Wir haben unseren Gäs-ten zugehört, Ideen gesammelt und die Meinungen und Bedürfnisse der CostaClub-Mitglieder analy-siert. Auf dieser Basis haben wir intensiv mit allen Mitarbeitern an Bord zusammengearbeitet, um das beste Privilegien-Programm der Kreuzfahrtbranche zu schaffen.“

Die wichtigsten Neuerungen und Vorteile des CostaClubs: Jede drit-te Costa-Reise wird zur Vorzugs-kreuzfahrt, und Clubmitglieder erhalten je nach Clubstufe bis zu 20% Rabatt.

Der CostaClub wird von den bis-her vier auf sechs Clubstufen er-höht. Mit dem prestigeträchtigsten Club Perla Diamante werden die treuesten Mitglieder verwöhnt.

Clubmitglieder können zukünftig auch für Flüge Punkte sammeln, die über Costa gebucht werden.

Neue Märkte in AsienCosta Crociere feiert das 15-jährige Jubiläum des Treueprogramms mit einem Relaunch und ordert neue Kreuzfahrtschiffe für Asien.

Costa GroupDie 25 Schiffe der Marken Costa Cruises, AIDA Cruises und Costa Asia umfassen eine Gesamt-kapazität von 68.000 Betten. Bis 2020 bekommt die Flotte acht neue Schiffe. Die Gruppe hat 27.000 Mitarbeiter.

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„Ambassador of the Year“

WIEN. Herbert Emberger (Fissler), Harry Hertz (Ambassador Ranking Nr. 2), Lucy Lynn (Ambas-sador of the Year,) Karin Strahner (LuxuryTravel.at) sowie Walter Wallner (Schlumberger) – im Bild oben von links nach rechts – konnten sich freuen: Die LuxuryTravel.at-Herausgeberin Karin Strah-ner vergab die Auszeichnung zum „Ambassador of the Year“ für die meisten veröffentlichten Berichte auf der Online-Reise-Informationsplattform für anspruchsvolle Genießer.

Lucy Lynn konnte mit über 90 Berichten das Rennen klar für sich entscheiden, gefolgt von Harry Hertz und Silke Sztatecsny.

Der Award wurde mit großzügigen Preisen von Luxushotel Conrad Algarve, DoubleTree by Hilton Lisbon Fontana Park, Grand Hotel Wien, Fissler Österreich und Schlumberger unterstützt.

Die Ehrung fand in der ehrwürdigen Schlumber-ger Sektkellerei statt.

Auf LuxuryTravel.at findet man Empfehlungen zu Hotels, Restaurants, Wirtshäusern, Bars und Golfplätzen, die von sogenannten Ambassadors verfasst werden; das sind namhafte Persönlich-keiten, die sowohl beruflich als auch privat viel unterwegs sind. Mit dabei sind u.a. Marion Pelzel, Markenchefin Estée Lauder, Julia Horvath, Diners Club, und Markus Liebl, Generaldirektor der Brau Union. Sie teilen ihre positiven Erlebnisse mit mittlerweile über 4.500 LuxuryTravel-Fans. (gb)

20. stEiERMARk-FRühLiNG

160.000 Gäste in Wien

WIEN. Von 14. bis 17. April machte die Steiermark mit ihrem Kulinarik-, Musik-, Brauchtums- und Aktivitätenprogramm auf dem Wiener Rathaus-platz 160.000 Gästen wieder Gusto aufs Grüne Herz als Urlaubsdestination.

„Danke allen steirischen Partnern, die vier Tage lang die Steiermark wieder genussreich, sportlich und kulturell vielfältig gezeigt haben, um das Grüne Herz als Urlaubsziel wieder in Erinnerung zu rufen. Das Schöne daran: Das Fest spricht durch die Programmgestaltung mittlerweile Jung und Alt an“, so der steirische Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann.

„Die vielen Monate der Vorbereitung haben sich wieder ausgezahlt. Der Besucherzustrom spreng-te vor allem am Samstag jeden Rahmen, selbst der Rathauspark auf beiden Seiten des Platzes war voll und wurde bei prächtigem Wetter in ei-ne Picknickwiese verwandelt. Dieser Auftritt hat mittlerweile einfach unglaubliche Ausmaße ange-nommen“, fasst Steiermark Tourismus-Geschäfts-führer Erich Neuhold (oben mit Weinbauern in der Bildmitte) das Jubiläumsfest zusammen. (gb) Wir haben unseren Gästen

zugehört, Ideen gesammelt und analysiert (…).

Die gesamte Investitionssumme für die neuen Costa Kreuzfahrtschiffe liegt bei mehr als sechs Milliarden Euro.

Reinhard B. Pelikan Head of Marketing Österreich/Schweiz

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••• Von Georg Biron

WIEN. „Die Impfstoffe für Hepa-titis A und B sind großartig, sie schützen effektiv und nach erfolg-reicher Grundimmunisierung fast ein Leben lang“, sagt Christiane Körner, Präsidentin des Vereins zur Förderung der Impfaufklärung. Aber: „Noch immer unterschätzen viele das Risiko und lassen sich nicht impfen.“

„Eine Umfrage unter 1.000 Ös-terreichern im Jahr 2015 hat ge-zeigt, dass 33 Prozent nicht gegen Hepatitis geimpft sind“, so Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der Ös-terreichischen Ärztekammer. „Viele fühlen sich von Hepatitis nicht be-troffen.“ Das läge auch daran, dass Hepatitis A als „Reise-Hepatitis“ be-kannt ist. Sie wird über Fäkalkeime übertragen, die z.B. durch fehlende Wasser-, Abwasser- und Abfallhygi-ene Lebensmittel kontaminieren.

Kinder sind sehr gefährdet„In tropischen und subtropi-schen Ländern kommt es durch die schlechteren hygienischen Bedingungen oft zu Nahrungs-mittelinfektionen; in Eiswürfeln, nicht ausreichend gegartem Es-sen, Fisch, Muscheln oder Speise-eis können die Viren lauern“, weiß

Ursula Kunze vom Zentrum für Public Health. Kinder seien beson-ders gefährdet – und da bei ihnen die Hepatitis-Erkrankung häufig symp tomfrei verläuft, können sich Eltern unwissentlich anstecken.

Risiko durch Flüchtlinge?„Die Kinderimpfung schützt auch die Erwachsenen“, gibt Schmitzber-ger zu bedenken. Denn obwohl man selbst vielleicht nicht in ferne Län-der reist, könnte sich das Kind des

Nachbarn angesteckt haben. „Nach den Ferien gibt es oft Infektions-ausbrüche in Kindergärten, da Kin-der noch nicht so hygiene bewusst sind“, so Kunze. Bei Kindern werden die Fäkalkeime oft über Schmierin-fektion übertragen.

Immer wieder wird die Befürch-tung geäußert, dass Flüchtlinge Infektionskrankheiten aus ihren Heimatländern einschleppen könn-ten – diese Sorgen sind derzeit aber unbegründet.

„Die WHO hat schon sehr viele Publikationen herausgegeben, die darauf hinweisen, dass es keine erhöhte Gefahr für die Allgemein-bevölkerung gibt, an Infektions-krankheiten zu erkranken“, erklärt Kunze. „Auch das Bundesministe-rium für Gesundheit konnte keine erhöhte Inzidenz für Hepatitis fest-stellen.“

Trotzdem ist die Angst, von Flüchtlingen angesteckt zu werden, einer der wichtigsten Impfgründe der Österreicher.

In Österreich gibt es etwa 42.000 Infizierte, bei den meisten ist der Verlauf chronisch, und die Leber-entzündung wächst sich letzten Endes zu Leberkrebs aus.

„Deswegen ist diese Impfung die erste Impfung, die gegen Krebs schützt“, so Schmitzberger.

ungeliebte „Souvenirs“Mediziner warnen: Ohne Impfung wird von der genussvollen Reise allzu oft eine Hepatitis-Infektion als langfristiges ‚Andenken‘ nach Hause mitgebracht.

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Tropenmediziner, Ärzte und Apotheker meinen, dass Impfen nach wie vor nötig ist (von li.): Rudolf Schmitzberger, Ursula Kunze, Christiane Körner und Christian Müller-Uri.

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••• Von Georg Biron

WIEN. Ende April eröffnen die ers-ten Family Life Hotels. Das neue in-ternationale Hotelkonzept aus dem Hause TUI spricht Familien aller Generationen an und bietet vor Ort ein umfassendes Sport- und Unter-haltungsprogramm für große und kleine Gäste.

Insgesamt zehn Family Life Ho-tels vergrößern das Hotelangebot der TUI auf den Inseln Mallorca, Menorca, Gran Canaria, Kreta,

Rhodos, Kos, Zypern, Korfu und Chalkidiki, meist in Strandlage. Auf Rhodos hat am 19. April das erste der zehn TUI Konzepthotels, das Family Life Aegean Blue by Atlan-tica, eröffnet.

Küche für die ganze FamilieFür jedes Familienmitglied gibt es passende Angebote. Auf dem Programm stehen Familienyoga, Musikunterricht, Massagen oder Zirkusübungen. Babys und Kinder werden in vier Altersgruppen be-

treut; bei der familiengerechten Küche wird viel Wert auf ein ge-sundes und vielfältiges Angebot gelegt.

Eine Woche im Vier Sterne Ho-tel Family Life Mallorca Mar kos-tet zum Beispiel mit Abreise am 8. Mai 2016 ab Wien ab 583 € p.P. im Doppelzimmer mit AI.

Eine Woche im Fünf Sterne Hotel Family Life Blue Lagoon Village De-luxe kostet mit Abreise am 11. Mai ab Wien ab 684 € p.P. im Doppel-zimmer mit AI.

10 neue TuI KonzepthotelsDas kostenlose Sport- und Fitnessprogramm bietet erwachsenen Gästen einen abwechslungsreichen Urlaub im Mittelmeerraum.

Es gibt Tages- und Abendentertainment an sieben Tagen in der Woche.

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T.a.I. WERBE GRand PRIX

Aldiana wurde ausgezeichnetOBERURSEL. Der Reisever-anstalter und Hotelbetreiber Aldiana erhielt den T.A.I. Wer-be Grand Prix und die Medail-len Signum Laudis in Gold von der Fachjury und in Bronze vom Publikum für den Katalog Sommer 2016 „Echt Aldiana“.

Am neuen Katalogdesign wirkten die Urlauber selbst maßgeblich mit: Via Instagram posteten sie #Momentaufnah-men, #Sommerträume und #Highlights, die den Katalog zu dem machen, was er sein soll: #EchtAldiana. (gb)

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Neuer Aquapark in CampingplatzLOSINJ. Die Insel Losinj in der kroatischen Region Kvarner ist mit dem spektakulären Aquapark des Campingplat-zes Cikat um eine Attraktion reicher und bietet einen Mega-pool (25 m x 33 m), eine 110 m lange, geschlossene sowie eine offene Rutsche, verschiedene Pools (auch für Kinder und Ba-bys) sowie jede Menge andere Wasserattraktionen.

Der Aquapark ist in drei Zonen aufgeteilt: Gesundheits-bereich, Erholungsbereich für Erwachsene mit Pool-Bar so-wie die Spaß-Zone für Kinder. Der Aquapark kann von Gästen des Campingplatzes kostenlos genutzt werden, steht gegen Eintritt aber auch anderen Be-suchern offen. (gb)

EmIRaTES

Economy Class SondertarifeWIEN. Emirates startet den Countdown zum Sommer mit Sondertarifen in der Econo-my Class zu ausgewählten Destinationen im weltweiten Streckennetz der Fluglinie; die Buchung der Specials ist noch bis 30. April möglich.

Flüge nach Dubai sind be-reits ab 380 € buchbar, Bang-kok gibt es ab 499 €, nach Hongkong kommt man via Dubai bereits ab 579 €.

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medianet.at60 KOMM & BLEIB Freitag, 22. April 2016

Mit ihrer hohen po-sitiven Dynamik haben die Städte Österreichs dem Tourismus 2015 wieder starken Rückenwind ge-

geben“, berichtet Norbert Kettner in seiner Eigenschaft als Vorsit-zender der ArGe Städte, der Touris-mus-Kooperation der österreichi-schen Landeshauptstädte und der Bundeshauptstadt.

„Ihr kumuliertes Jahresergebnis 2015 beträgt 21,44 Mio. Nächtigun-gen“, so Kettner weiter; „das ent-spricht einem Plus von 5,2 Prozent gegenüber 2014.“

2015 steuerten die Städte 15,9% zum gesamtösterreichischen Auf-kommen bei, das mit 135,2 Mio. Nächtigungen und einem Zuwachs von 2,5% einen Rekordwert dar-stellt; ohne die Städte mit ihrem überdurchschnittlichen Wachstum hätte der Zuwachs 2% betragen.

Auch in der längerfristigen Ent-wicklung zeigen sich die neun österreichischen Landeshauptstäd-te als Impulsgeber des heimischen Tourismus:

Zwischen 2011 und 2015 erhöh-ten sich Städte-Nächtigungen um 21,7%, die gesamtösterreichischen Nächtigungen um 7,3%; ohne den Beitrag der Städte wären es ledig-lich 5,0% gewesen.

Wien ist Lebensqualität purIm internationalen Vergleich der Lebensqualität steht Wien auch im Jahr 2016 erneut an der Spitze des internationalen Städtevergleichs. Mit Zürich (Rang 2) und München (Rang 4) finden sich noch zwei wei-tere europäische Städte unter den Top 5; komplettiert wird die Spit-zengruppe von Auckland (Rang 3) und Vancouver (Rang 5).

Zu diesem Ergebnis kommt die jährlich von der Beratungsgesell-schaft Mercer durchgeführte, welt-weite Vergleichsstudie zur Bewer-tung der Lebensqualität von Ex-patriates in 230 Großstädten. Das Schlusslicht unter den weltweiten Großstädten bildet Bagdad.

Rekorde am laufenden BandWienTourismus scheint die positi-ven Rahmenbedingungen optimal zu nützen und fährt ein Rekord-ergebnis nach dem anderen ein.

Von 2001 bis 2014 sind die An-künfte in Wien um 91% auf 6,2 Mio. gestiegen, die Nächtigungen um 76% auf 13,5 Mio.

Wiens Bettenangebot hat sich im selben Zeitraum um 62% auf 67.970 erweitert, der Netto-Nächtigungs-umsatz der Wiener Hotellerie ist um 104% gewachsen.

„Wir streben mit der ‚Tourismus-strategie Wien 2020‘ folgende Zie-le an: Einen Nächtigungszuwachs um rund 40 Prozent gegenüber 2013 auf knapp 18 Mio. und einen Anstieg des Netto-Nächtigungsum-satzes um rund 60 Prozent, womit die Ein-Milliarden-Schallmauer durchbrochen wäre. Weiters soll Wien bis 2020 aus 20 zusätzlichen Metropolen direkt angeflogen wer-den können“, so WienTourismus Direktor Kettner optimistisch.

Und in einem Nachsatz: „Die Themen der Zukunft werden die asiatischen Märkte, die globale Flugverkehrsentwicklung, die ‚sha-ring economy‘ sowie das rechtzei-tige Reagieren auf technologische Errungenschaften sein, die wir heute noch nicht absehen können.“

Kettner erwartet eine weitere Steigerung der Nächtigungen aus

China. Diese haben sich in den vergangenen fünf Jahren bereits verdoppelt. Gäste aus Hongkong zählen zudem zu den ausgabefreu-digsten Wien-Besuchern.

Laut Angaben des Mehrwert-rückerstatters Global Blue ha-ben Hongkong-Chinesen 2015 im Durchschnitt 1.700 € pro Einkauf in Wien ausgeben, um rund 500 € mehr als im Jahr zuvor; ihre Ge-samtausgaben für Shopping haben sich um 133% erhöht.

Kettner setzt große Erwartungen in den Direktflug von Austrian Air-lines ab September 2016: „Die Ver-bindung von Hongkong wird Wien einen starken Impuls geben und ist eine erstklassige Unterstützung durch Austrian Airlines, die seit 14 Jahren unser wichtigster strategi-scher Partner sind.“

Im Laufe von 2016 setzen Aust-rian Airlines und WienTourismus ein gemeinsames Marketing-Bud-get von 4,84 Mio. € ein, wobei der überwiegende Teil (61%) von der Fluglinie getragen wird.

Der Tourismusverband besteht als öffentlich-rechtliche Körper-schaft auf Basis des Wiener Touris-musförderungsgesetzes seit 1955. In der internen Struktur wird der Verband wie ein privates Unterneh-men mit flachen Hierarchien flexi-bel geführt.

Seit 23. März 2007 ist die Wie-ner amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaft und Interna-tionales, Renate Brauner, Präsiden-tin des Verbands, seit 1. September 2007 ist Norbert Kettner Touris-musdirektor.

Der Verband wird hauptsächlich aus drei Quellen finanziert: der von der Hotellerie eingehobenen Ortstaxe, dem allgemeinen Stadt-budget und eigenen Einnahmen durch diverse Aktionen.

City BrandingVerstärkung für das Team des WienTourismus: Andrea Zefferer ist in der Corporate PR tätig; vorher arbeitete sie bei der Caritas.

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••• Von Georg Biron

Gute Zeiten für den Städte-TourismusSeit 2011 stiegen die Städtenächtigungen in Österreich um 21,7%. Wien ist dabei ein Treiber im heimischen Tourismus.

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medianet.at Freitag, 22. April 2016 KOMM & BLEIB 61

Starke Messepräsenz bei ITBBei der ITB 2016 im März in Ber-lin warb der WienTourismus im Österreich-Areal der Halle 17 ge-meinsam mit den Partnern „Muse-umshighlights in Wien“, „Imperial Austria“, „Wien Holding Kultur-betriebe“, „Austria Trend Hotels“, „Vienna Pass“ und „Sound of Vien-na“ für einen Besuch der Premium- Destination an der Donau.

Bei einem eigenen Stand im „Gay & Lesbian Travel Pavillon“ infor-mierte der WienTourismus die Ziel-gruppe der Schwulen und Lesben über Wiens Mix aus historischer Pracht, Weltkunst, zeitgenössischer Offenheit und Lebenslust.

Und so ist z.B. am 18. Juni die Wiener Ringstraße wieder einmal gesperrt. Dann zieht nämlich die „Regenbogenparade“ über Wiens schönsten Boulevard – natürlich andersrum, also gegen die ge-wohnte Fahrtrichtung. Mit diesem Event wird in Wien gefeiert, was anderswo „Christopher Street Day“ genannt wird.

Sattelschlepper, Motorräder, aber auch Fiaker und Radfahrer sowie rund 100.000 Fußgänger aus dem In- und Ausland werden auf der Ringstraße ein sichtbares Zeichen gegen Diskriminierung und für Toleranz und Gleichstellung setzen.

Feine KongressdestinationWiens gesamttouristischem Rekordergebnis 2015 steht die Ta-gungsindustrie der Stadt um nichts nach, denn auch sie erreichte Best-werte in allen relevanten Kennzah-len: Die Anzahl an Veranstaltungen stieg um 3%, die daraus resultie-renden Nächtigungen um 13%, und die Wertschöpfung überschritt mit einem Plus von 16% erstmals die Grenze von 1 Mrd. €.

„Allen in Wiens Tagungsindust-rie sei aufs Herzlichste gratuliert“, so Kettner, „denn sie haben ver-gangenes Jahr das beste Ergebnis in Wiens Geschichte als Meeting- Destination erzielt. Unsere Stadt hat 3.685 Kongresse und Firmen-veranstaltungen beherbergt.“

Ausschlaggebend für das wirt-schaftlich starke Ergebnis der Tagungsindustrie sind die inter-nationalen Kongresse, denn sie bringen die meisten Nächtigungen und die höchsten Umsätze. Dass ihre Anzahl 2015 gesunken, das Ergebnis aber trotzdem so signifi-kant positiv ausgefallen ist, ist nur ein scheinbarer Widerspruch, den Christian Mutschlechner, Leiter des Vienna Convention Bureau im WienTourismus, folgendermaßen auflöste: „Zwar hat es in Summe

weniger dieser Veranstaltungen ge-geben, doch waren darunter mehr Großkongresse als 2014. Diese bringen nicht nur hohe Teilnehmer-zahlen, sie dauern auch länger, und beides wirkt sich entsprechend auf Nächtigungen und Umsätze aus. Mit einer solchen Tagung wird auf einem Schlag mehr wirtschaft-licher Impact erzielt.“

Der Wiener Tagungsindustrie ist jetzt ein Coup gelungen: Der Kon-gress der Kongress-Profis kommt 2017 nach Wien.

Der Associations World Congress ist mit 300 Leuten bezüglich der Teilnehmerzahl zwar klein, aber dennoch von größter Bedeutung. Seine Delegierten entscheiden nämlich u.a über die Destinations-wahl für die Kongresse ihrer Ver-bände; 2017 hat Wien Gelegenheit, sie in der Praxis zu überzeugen.

Dazu Damian Hutt, Executive Di-rector des Associations Network: „Wien genießt seit vielen, vielen Jahren nachweislich den Ruf, eine der führenden Destinationen für Verbandskongresse weltweit zu sein. Für mich war es somit eine naheliegende professionelle Ent-scheidung, nach Wien zu gehen. Sie wurde mir umso leichter gemacht durch die vom Vienna Convention Bureau exzellent bewerkstelligte Koordination des Angebots und die Umsicht, mit der man sich un-serer Anliegen angenommen hat. Ich freue mich schon auf 2017 und bin überzeugt, dass wir in Wien einen Teilnehmerrekord haben werden.“

Vertriebspartner der Wien-KarteDie DocLX Travel Events GmbH wickelt seit Dezember 2015 den Vertrieb für die Wien-Karte des WienTourismus ab. Sie erhielt nach

einer EU-weiten Ausschreibung zur Vergabe der Dienstleistungskon-zession den Zuschlag, denn, wie Tourismusdirektor Kettner erklärt: „Alexander Knechtsberger und sein Team haben ein überzeugen des Vertriebskonzept präsentiert, dem die touristische Branchenerfah-rung und das starke Know-how im Onlinebereich deutlich anzusehen ist. Das umfangreiche internatio-nale Netzwerk von DocLX ist ein zusätzliches Plus, das uns sicher zugutekommen wird.“

Die Wien-Karte war 1995 die ers-te Gästekarte Österreichs. Seither ist sie die meistgefragte des Lan-des, und 2012 errang sie in einem Vergleichs test von 16 europäischen Städtekarten den ersten Platz.

2014 wurden 324.000 Stück ver-kauft, heuer liegen die Ver käufe bis Oktober mit rund 290.000 Stück be-reits um 26% über der Vergleichs-zahl des Vorjahres.

Inhaber der Wien-Karte genie-ßen freie Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln im Stadtgebiet und haben mehr als 210 Vergünsti-gungen in allen großen Museen, bei diversen Sehenswürdigkeiten, Kon-zert- und Theater-Aufführungen, in Geschäften, Restaurants, Heurigen und vielem mehr.

Die Karte gibt es in zwei Vari-anten: als 72-Stunden-Fahrschein mit Vergünstigungen (21,90 €) so-wie als 48-Stunden-Fahrschein mit Vergünstigun gen (18,90 €).

Dazu Knechtsberger: „Als klas-sischer Event-Touristiker kommt es uns sehr entgegen, dass es dem WienTourismus in den letzten Jah-ren gelungen ist, Wien nicht nur als imperiale Kultur-Stadt, sondern als moderne, stylishe und eventaffine Topdestination nicht nur in Europa zu positionieren.

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Alpine Trailrun in InnsbruckINNSBRUCK. Rechtzeitig zum Auftakt der Laufsaison fällt am 30. April 2016 mit dem „Inns-bruck Alpine Trailrun Festival“ der Startschuss zu einem völlig neuen Laufevent in der Tiroler Landeshauptstadt. Die Kombi-nation aus urbanen Highlights und den alpinen Trails soll das Veranstaltungsformat mit fünf verschiedenen Distanzen zu einem Highlight der internati-onalen Trailrun-Szene machen. Laufen abseits asphaltierter Wege gilt als neuer Trend im Ausdauersport. Der Veranstal-tungstermin zieht Laufbegeis-terte aus ganz Europa an. Die Veranstalter freuen sich zur Premiere über fast 800 Anmel-dungen aus 30 Nationen.

Zudem erwartet das Publi-kum ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm im Start- und Zielbereich in der Inns-brucker Innenstadt.

Das Innsbruck Alpine Trail-run Festival als Auftaktver-anstaltung der Trailsaison spricht ein internationales Publikum an und weckt die Begeisterung am Laufen im al-pin-urbanen Gelände und soll, so die Veranstalter, „zudem die Vielseitigkeit und Schönheit der Naturlandschaft in den Mittelpunkt stellen“. (red)

POLEN. Die Österreich Werbung (ÖW) begeistert für Urlaub in Österreich und setzt dabei auf kreative Marketingmaßnahmen. Der Marketingmix reicht von klassischer Werbung über Direct Marketing und E-Marketing bis hin zu integrierten Themenkam-pagnen. Je nach Markt, Ziel-gruppe und Strategie werden stimmige Maßnahmenpakete ge-schnürt und eingesetzt.

Kampagne an Haltestellen Diesen April wirbt die Österreich Werbung (ÖW) in Warschau und in der Großstadt Posen mit 18 interaktiven Haltestellen für ei-nen Sommerurlaub in Österreich.

Im Inneren der Wartehäuschen befi ndet sich jeweils ein riesiger Screen, der Aufmerksamkeit bei den Passanten garantiert; auf diesem laufen alle 15 Sekunden wechselnde Österreich-Sujets rund um die Themen Stadt und Kultur, Wandern und Baden sowie Textanzeigen.

Die ÖW setzt jedoch nicht nur auf österreichische Bilderwelten: 2-minütige Audiobotschaften der Partnerregionen Kärnten, Salz-burg und Steiermark sollen an diesen stark frequentierten Hal-testellen die reisefreudigen Polen zu einem Österreich-Urlaub ani-mieren.

„Mit dieser Aktion im öffent-lichen Raum schaffen wir eine

hohe Aufmerksamkeit für das Urlaubsland Österreich, aber auch für die entsprechende Re-gion im Speziellen“, erklärt Ga-briele Lenger, ÖW-Markt Mana-gerin Polen.

Gebrandete City BikesDie Stationen dienen außer-dem als kostenloser WLAN-Hotspot. Sobald sich Passanten

einloggen, werden sie auf die polnische ÖW-Website www.austria.info/pl weiterge-leitet und finden dort Inspirati-on und Informationen für einen Urlaub in Österreich.

Zusätzlich werden vier Wochen lang 600 City Bikes, mit Österreich-Impressionen gebrandet, in War-schau und Posen unterwegs sein und das Straßenbild prägen.

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Wir begeistern für Österreich

Die Österreich Werbung (ÖW) ist seit 1955 Österreichs nationale Tourismus organisation mit dem Hauptziel, das Urlaubsland Österreich zu bewerben. Zentrales Anliegen der ÖW ist es, gemeinsam mit allen österreichischen Tourismuspartnern für den Erhalt bzw. den Ausbau der Wettbewerbsfähig-keit des Tourismuslandes Österreich zu sorgen. Damit leistet die ÖW einen essenziellen Beitrag zur Steigerung der Wertschöpfung für die österrei-chische Tourismus- und Freizeitwirt-schaft.

Kernaufgaben der ÖW• Führung der Marke „Urlaub in

Österreich“: Die Marke macht Österreich als Urlaubsland unter-scheidbar und vermittelt den emo-tionalen Mehrwert eines Öster-reich-Aufenthalts.

• Bearbeitung der international er-folgversprechendsten Märkte mit innovativem, zeitgemäßem Mar-keting.

• Partner der österreichischen Tou-rismusbetriebe und wesentlicher Netzwerkknoten im Tourismus: Die Branche profitiert vom stets aktuellen und fundierten Wissen der ÖW über Gäste und Märkte.

Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen weltweit über 1.500 Marketingaktivitäten pro Jahr durch. 2016 konzentriert sich die ÖW dabei auf drei Regionen: West-europa, CEE und Übersee. Die da-rin bearbeiteten Märkte decken et-wa 96% aller Nächtigungen ab und weisen das größte Potenzial für den heimischen Tourismus auf.

Österreich Werbung Kreative Marketingaktivitäten für österreichischen Tourismus

Urlaubszeit statt Wartezeit Österreich Werbung wirbt in Polen mit innovativer Kampagne für Sommerurlaub.

Österreich im polnischen TVUnd auch in den polnischen Medien wird Österreich in die-sen Monaten verstärkt zu fi nden sein. So begibt sich das polnische Fernsehteam TVN im April in die Partnerregionen Steiermark, Oberösterreich und Salzburg, um Reportagen für das popu-läre Frühstücksmagazin „Dzien Dobry TVN“ zu drehen. Die je-weils 5-minütigen Beiträge rund um Wandern/Baden, Stadt/Kultur und Radfahren werden im kom-menden Mai und Juni ausge-strahlt.

Sommer-Potenzial hebenDank des vom Wirtschaftsminis-terium zur Verfügung gestellten Sonderbudgets für 2016 konnte die Marktbearbeitung in Polen intensiviert werden. Knapp zwei Drittel der 1,7 Millionen Nächti-gungen pro Jahr werden derzeit im Winter verbucht. „Öster reich ist Marktführer bei den pol-nischen Winterurlaubern. Wir se-hen aber auch im Sommer großes Potenzial, ist dieser doch die Hauptreisezeit der Polen. Mit un-serer erweiterten Sommerkampa-gne wollen wir das Urlaubsland Österreich ins Bewusstsein der Polen rücken – denn Österreich bietet alles, was ihnen im Urlaub wichtig ist: Entspannung, Erho-lung und aktiv sein“, so Lenger.

www.austriatourism.com

Unübersehbar: Sommerimpressionen via Haltestellen-Screens an hochfrequenten Standorten und auf gebrandeten City Bikes machenden Polen Lust auf Urlaub in Österreich.

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••• Von Georg Biron

VILLACH. Im Frühling und bei ein-setzendem Schönwetter beginnt traditionell in vielen Familien die finale Phase der Urlaubsplanung. Wie für andere Zielgruppen gibt es in Österreich auch für Familien mit Kindern professionelle und spezi-alisierte Anbieter. 25 Jahre Erfah-rung etwa stecken hinter der füh-renden heimischen Angebotsgruppe für Familienurlaub, family austria. In deren Hotels und Appartements sollen Familien einen abwechs-lungsreichen Urlaub verbringen.

„Vom Fun-Sport bis zum Klet-tern, von einer spritzigen Cabrio-Tour bis zur entspannenden Well-nessbehandlung, beim Biken, Wan-dern, Reiten und Kochen – Urlaub ist überall dort, wo es etwas zu er-leben gibt und möglichst viel Natur im Spiel ist“, heißt es in der aktuel-len Mitteilung von family austria.

Ein Katalog voller Geschichten„In 80 Tagen durch die family aus-tria-Urlaubswelt“ steht als Thema auf den neuen Katalogen für das Jahr 2016. In 34 Geschichten sollen „Eltern und Kinder mit Freddy Fit,

dem family austria-Maskottchen, Urlaubsabenteuer an den schöns-ten Plätzen Österreichs“ verbrin-gen, wie es heißt. Kindern, die in ei-nem family austria Hotel oder Ap-partement Ferien machen, sei das Maskottchen „ein treuer Reisebe-gleiter“, der „schon bei der Auswahl der passenden Familienunterkunft mit Rat und Tat zur Seite stehe“.

Das Maskottchen kategorisiere auch die 34 spezialisierten Betriebe für Familienurlaub, die sich unter dem Dach der family austria Hotels & Appartements präsentieren. Das Motto: „Das echte Leben spielt sich

draußen ab. Ohne Akkus und Kabel. Dafür in 3D und Farbe“, so family austria Hotels & Appartements Ob-mann Oliver Schmeel.

Die Gruppe garantiert unter anderem großzügige Familien-Wohneinheiten, Baby- und Klein-kind-Ausstattung, Buggies und Rückentragen, kinderfreundliche Indoor-Spielbereiche, Familien-spiele, vom Verkehr abgesicherte Outdoor-Spielbereiche, Babysitter-dienst (gegen Gebühr) sowie Halb-pension mit regionaltypischer Kü-che; dabei werden Kinderwünsche vorrangig behandelt.

Österreichische RegionenAngebote für Urlaub mit Kindern gibt es in attraktiven österreichi-schen Urlaubsdestinationen. Dazu gehören Kärnten (mit Traktortaxi und Rodelpartie, Mountainbiken und Radfahren), aber auch Salz-burg (mit Segelkurs am Zauchen-see, einem Ausflug zur Erlebnis-burg Hohenwerfen oder ein Alm-erlebnistag auf der Aualm).

In der Steiermark lässt sich Well-ness im Zeichen des Apfels erleben oder das Leben am Bauernhof hautnah spüren. Tirol bietet, um ein Beispiel herauszugreifen, das Skizentrum St. Jakob in Osttirol, Wandern im Zirbenwald des Na-tionalparks oder einen Biathlon-Schnupperkurs. „Aber auch in al-len anderen Bundesländern gibt es ideale Unterkünfte und ein pralles Urlaubs angebot“, so Schmeel.

25 Jahre werden gefeiertIn den meisten Hotels bietet man Pauschalen für unterschiedliche Bedürfnisse. Die Kesselgrubs Feri-enwelt bietet beispielsweise güns-tige Wochenangebote für Wandern, Radfahren, Sport & Spaß, Reiten, Wellness, Therme, Tiere und Bau-ernhof.

Im Jubiläumsjahr „25 Jahre family austria“ wird außerdem auch mit den Gästen gefeiert: Jede Familie erhält für den ersten family austria-Urlaub im Jahr 2016 einen Gutschein über 25 € – und natür-lich einen kuscheligen Plüsch- Freddy.

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„Urlaub mit Kids“ ist das Mottofamily austria Hotels & Appartements bieten in 34 familiär geführten Betrieben mit persönlichem Service erlebnisreiche Ferien inmitten österreichischer Naturgebiete.

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WIEN. Stefan Ludwig kehrte nach fünf Jahren wieder zur Luxus-hotelgruppe zurück und übernahm die Position des Director of Sales & Marketing im The Ritz-Carlton, Vienna an der Wiener Ringstraße.“

„Neue Heimat entdecken“Bereits von 2004 bis 2011 war Ludwig im The Ritz-Carlton, Ber-lin, und The Portman Ritz-Carlton, Shanghai, tätig. Über seine beruf-liche Veränderung sagt der gebür-tige Berliner: „Ich freue mich sehr, in die The Ritz-Carlton Familie zu-rückzukehren und gemeinsam mit meiner Frau die österreichische Hauptstadt als unsere neue Hei-mat zu entdecken. Gemeinsam mit den äußerst motivierten Damen und Herren des Sales & Marketing-Teams ist es unser Ziel, das The

Ritz-Carlton, Vienna den Wienern noch schmackhafter zu machen. Ebenso werden wir unseren Erfolg

in den internationalen Märkten weiter ausbauen.“

The Ritz-Carlton, Vienna verfügt über 202 Hotelzimmer und 43 Sui-ten. Hier werden Schönheits- und Wellnessbehandlungen in einer der sechs Spa-Suiten zu einem be-sonderen Erlebnis. Das Haus bietet vom Boardroom für zehn Personen bis zum Crystal Ballroom für 300 Personen auch ideale Veranstal-tungsräumlichkeiten. In der The Ritz-Carlton Club Lounge können Gäste eine einzigartige und ex-klusive Atmosphäre mit privatem Service genießen. Im 8. Stock bietet die Atmosphere Rooftop Bar einen sensationellen Blick über Wien. Die D-bar bietet einen direkten Blick auf die Ringstraße und wurde vom Magazin Falstaff als „Beste Hotel-bar“ Österreichs ausgezeichnet. (gb)

Zurück im the ritz-CarltonStefan Ludwig kehrt nach fünf Jahren als Director of Sales & Marketing zu The Ritz-Carlton zurück – und landet an der Wiener Ringstraße.

Stefan Ludwig ist neuer Director of Sales & Marketing im The Ritz-Carlton, Vienna.

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Rund 39.700 Familien vertrauen jedes Jahr den Unterkünften von family austria.

Das echte Leben spielt sich drau-ßen ab. Ohne Akkus und Kabel, dafür in 3D und Farbe.

NatUrhotel taNdler

Wanderurlaub im DefereggentalST. JAKOB. Das Defereggental in Osttirol zählt mit nur fünf Einwohnern pro km2 zu den am dünnsten besiedelten Tä-lern Österreichs und zu den unberührtesten Hochgebirgs-tälern in den Alpen. Zwei Drit-tel des Tales liegen im NaPa Hohe Tauern. Entsprechend eindrucksvoll ist der Rundum-blick von der Sonnenterrasse im vierten Stock des Vier Ster-ne Naturhotels Tandler und von der Alpinarium-Sauna-landschaft.

Im Rahmen eines Wander-urlaubs im Haus von Thomas und Karina Ladstätter kommen Gäste Bergdörfern, Gebirgs-bächen und der erhabenen Schönheit des Gebirges auf die Spur. Etwa bei einer Sonnen-aufgangswanderung mit einem Berg- und Wanderführer auf den Hausberg Langschneid (2.116 m), einer Genusstour zu den Almen, einer Gipfeltour aufs Weiße Beil (2.767 m) oder auf den Fast-Dreitausender Kauschkahorn (2.903 m). (gb)

VerwöhNhotel Berghof

Gourmet-Genuss & WellnessfreudeALPENDORF. 100% Weiteremp-fehlungen auf HolidayCheck und ein „Zertifikat für Exzel-lenz“ auf TripAdvisor: Das Ver-wöhnhotel Berghof im St. Jo-hanner Alpendorf ist eines der bestbewerteten Familien- und Wellnesshotels im Salzburger Land.

Das Restaurant Berghöfl ist das Reich von Chef de Cuisine Alexander Forbes jun. Seine frischen Ideen auf Basis hoch-wertiger naturbelassener, regi-onaler Produkte können Gäste im Rahmen eines sechs Gänge Dinners verkosten. Die Relax-Guide-Tester bescheinigten seiner Küche zuletzt das Urteil „gut bis sehr gut“. (gb)

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Zutaten für 4 Personen200 g weißer Marchfelder Solo-spargel und 100 g grüner March-felder Spargel, jeweils geschält,Saft von 1 Orange,1 rote Zwiebel in Streifen,1 Orange, fi letiert,1 Chili, geschnitten, Kerbel, Petersilie, Mangoessig, Bärlauchöl, 1 TL Wasabipaste, Salz, Pfeffer, 2 EL Zucker, 1 EL Butter, 1/16 l Wasser.

ZubereitungRohen Spargel in feine Scheiben schneiden. Butter, Zucker und Wasabi in einer Pfanne kurz glasig anschwitzen, weißen Spargel und Zwiebel dazugeben. Mit dem Oran-

gensaft ablöschen und 3 EL Mango-essig und Wasser hinzufügen. Ein-mal aufkochen lassen, dann den grünen Spargel beigeben. 5 min. leicht köcheln lassen, Chili und Orangenfi lets unterheben und von der Hitze nehmen. Mit Salz, Pfeffer, fein gehackten Kräutern und 1 EL Bärlauchöl abschmecken. Lauwarm genießen. Mahlzeit!

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Orangen-Spargelsalat mit Mango-Vinaigrette und Chili

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WIEN. Die Winterbilanz ist da. Nach Bereinigung der Februarzah-len ergibt sich statt einer – preisbe-reinigten – Steigerung um 0,9% für den Zeitraum November bis Febru-ar laut Wirtschaftsforschungsins-titut Wifo ein Rückgang um 0,6%. „Der Traum vom Rekordwinter ist zu Ende“, kommentierte dies kürz-lich Markus Gratzer, Generalsekre-tär der Österreichischen Hotelier-vereinigung (ÖHV).

Dabei sollte Österreichs Hotelle-rie, so meinen zumindest die hei-mischen Hoteliers, ein „Traum für jeden Gast“ sein – durchgehend ho-he Investitionen in die Qualität und Top-Service bei günstigen Preisen. Das war in den vergangenen Jahren selbst für so manchen Leitbetrieb zu viel. Gratzer: „Dabei werden wir die Belastung durch die längere Abschreibungsdauer und die Um-satzsteuererhöhungen erst aus den kommenden Bilanzen ablesen kön-nen.“ Österreichs Hotellerie sei bei der Wettbewerbsfähigkeit interna-tional an der Spitze: „Aber bei den Belastungen sind wir es leider auch. Das wirft uns natürlich zurück.“

Forderungen der ÖHVDie Zahlen gäben der ÖHV recht: „Die Umsätze sinken“, bestätigt Gratzer, „die Abschreibungen wur-den verlängert, Steuern erhöht: Da fehlt den Betrieben Geld für Inves-titionen oder Mitarbeiter. Das kön-nen wir uns nicht leisten.“

Angesichts der Bedeutung der Hotellerie für Österreichs Wirt-schaft schlägt Gratzer folgende Maßnahmen vor: kürzere Ab-schreibungsdauern für mehr In-vestitionen, eine Steuersenkung zur Sicherung von Arbeitsplätzen, die Erhöhung des ÖW-Budgets und ein Verbot der sogenannten Raten-

parität, damit die Einnahmen der Hotels im Land bleiben.

Thema TourismuszonenDamit nicht genug der Baustellen im Tourismus: Zuletzt hatte sich Gratzer erneut für den „Shopping-standort“ Wien stark gemacht: „Wa-

rum Tourismuszonen in ganz Öster-reich kein Problem sind, sondern nur in Wien, ist mir ein Rätsel.“ Er kritisierte die „Blockadehaltung der Gewerkschaft“: „Die Denke ‚Un-ternehmer gegen Mitarbeiter‘ war gestern, auch wenn das einige noch nicht wahrhaben wollen.“ (red)

Von wegen „rekord winter“ …Laut Wifo sind Nächtigungen und Umsätze der Hotellerie nicht gestiegen, sondern gesunken. Für ÖHV-General-sekretär Markus Gratzer ein „Wink mit dem Zaunpfahl“.

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ÖHV-Generalsekretär Gratzer: „Betrieben fehlt Geld für Investitionen und Mitarbeiter.“

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Modern TimesWas haben Programmatic Advertising und der Charlie Chaplin-Film „Modern Times“ gemeinsam? Bei beiden ist der Automatisierungsgrad hoch, und trotzdem ist der Faktor Mensch unverzichtbar.

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Wir fühlen uns voll motiviert. Denn die aktuelle Media-Analyse zeigt: Mit 2,335 Mio. Lesernund 32,0 Prozent Reichweite ist die Kronen Zeitung auch 2015 dieunangefochtene Nummer 1 am österreichischen Tageszeitungsmarkt.

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Voll motiviert.

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medianet.at

IMPRESSUM

Medieninhaber:„medianet“ Verlag AG1110 Wien, Brehmstraße 10/4. OGhttp://www.medianet.atGründungsherausgeber: Chris RaddaHerausgeber: Germanos Athanasiadis, Mag. Oliver JonkeVorstand: Markus BauerVerlagsleiter: Bernhard GilyChefredakteurin/Redaktionsleitung: Mag. Sabine Bretschneider, Stv.: Dinko Fejzuli

Kontakt:Tel.: +43-1/919 [email protected] | Fax: +43-1/298 20 2231Fotoredaktion: [email protected]

medianet specials/marketing & media Chefredakteur: Dinko FejzuliLeitender Redakteur dieser Ausgabe: Michael FialaRedaktion: Michael Fiala, Gianna Schöneich, Josefin Weindorf

Lektorat: Mag. Christoph Strolz Grafisches Konzept: Verena Govoni Grafik/Pro duktion: Raimund Appl, Peter Farkas Litho grafie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigen produktion: Aleksandar Milenkovic Druck: Druck Styria GmbH & Co KG, 8042 Graz Vertrieb: Post.at & „>redmail Logistik & Zustell service GMBH, Service-Hotline: 795 00-60, service [email protected]“ Erscheinungsweise: wöchentlich (Fr) Erscheinungsort: Wien. Bezugsab meldung nur zum Ende des vereinbarten Belieferungs-zeitraums bei 6-wöchiger Kündi gungsfrist; es gel-ten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen; Ge richts stand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redaktion decken.

Offenlegung gem. § 25 MedienG: http://cms.medianet.at/offenlegung/

Freitag, 22. April 2016 EdItORIal / InHalt 3

abo, Zustellungs- und adressänderungswünsche:

[email protected] oder tel. 01/919 20-2100

Liebe Leserinnen und Leser!Mit Beginn der Industrialisierung kam das Thema auf und findet seit-dem wie ein roter Faden Eingang in alle Bereiche unseres Wirtschafts-lebens – die Automatisierung. So ist es nun auch bei der digitalen Werbung.

Und wie bei vielen anderen Neu-erungen kam nun auch das Thema Programmatic Buying – früher auch als Programmatic Advertising oder Real Time Bidding bekannt – vor ei-niger Zeit über den großen Teich zu uns und scheint zumindest in den Köpfen der Werber angekommen zu sein; in den Köpfen der Planer war es schon länger.

Wirtschaftlich spielt das Thema noch keine allzu große Rolle, aber wenn man sich so bei den Media-

planern des Landes umhört, könnte Programmatic Buying ein soge-nanntes Next big thing der Branche werden.

Und wie bei vielen Neuerungen sind manche skeptisch, ob das Neue auch gut ist. Zumal der Begriff „Programmatic“ vermuten lässt, die Mediaplanung würde nur mehr von Algorithmen gesteuert und automa-tisiert ablaufen.

Dem ist aber ganz und gar nicht so. Denn am Ende braucht es immer noch den Menschen, der an den vie-le Rädchen drehen muss, damit am Ende das Optimum für den Kunden herauskommt.

Mehr zum Thema lesen Sie in diesem Special.

4 Zurück in die Vergangenheit Programmatic Buying war schon 1994 aktuell

6 Digital out of Home Programmatic Buying – ein Zukunftsthema des DOOH

8 „Es ist genial …“ Rainer Reichl über Positives und Gefahren

11 Gastkommentar Petra Hauser, GF media.at, über Personalisierungen

12 Die Honorare sind im Keller Interview: Tina Kasperer über die Mediaplanung

14 Enorme Chancen Andreas Ban von GroupM Connect im Interview

16 Die Agentur steht Kopf Andreas Martin über weit­reichende Veränderungen

18 Gastkommentar Daten: Masse ist gut – Verständnis ist besser

Chefredaktion Dinko Fejzuli [[email protected]]

Mediaplanung Beilage 22. April 2016

EditorialThe next big thing?

Inhalt

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wie überall zwei Seiten, nein eigentlich drei. In diesem Fall sind es die Advertiser auf der ei-nen Seite und die Publisher auf der anderen; dazwischen stehen die Agenturen. So weit ist das aber nicht besonders neu.

Der Trend, soweit ist es auch keine Überraschung, kam über den großen Teich zu uns nach Europa, auch wenn es in Österreich zumindest umsatz-technisch noch niemanden vom Sessel reißt. Erst vor wenigen Wochen sagte MediaCom-Geschäftsführer Joachim Feher im medianet-Interview dazu: „Es ist in Österreich noch ein überschaubarer Bereich. In Summe werden in Österreich mit Display-Werbung – ohne Google und Facebook – Um-sätze im niedrigen einstelligen Millionenbereich erzielt. Die Umsätze wachsen dafür relativ schnell, sofern es entsprechend vernünftiges Inventar ist.“

Spätestens 2015 kamen die Publisher und Werbetreiben-den nicht mehr darum herum, dieses Thema zu ignorieren. War es früher lediglich unter

••• Von Michael Fiala

WIEN. Programmatic Buying oder früher auch Programma-tic Advertising bzw. Real Time Bidding (RTA) genannt, sind die Schlagworte in dieser Zeit, wenn es um digitale Mediapla-nung geht. Begonnen hat dieses Thema eigentlich schon mit dem ersten Werbebanner im Jahr 1994.

Wenn die Überlieferung stimmt, schaltete AT&T einen Banner auf dem Web-Magazin HotWired – damals natürlich noch manuell integriert und ohne Zählung der Views oder Klicks. Doch das sollte sich rasch ändern. Programmatic Ad-vertising wird von vielen Play-ern derzeit als der „heilige Gral“ angesehen. Und eine Sache darf man auch im Rahmen der Dis-kussion nie vergessen: Es gibt

2018 wird Österreich unter je-nen Top 12-Märkten weltweit sein, in denen der Großteil des Werbebudgets auf Digital entfällt.

Über den Teich zu uns nach EuropaProgrammatic Buying ist nicht mehr aufzuhalten. So kam der Trend nach Europa und eroberte die Werbebranche.

Programmatic Buying Im Zentrum eines erfolgreichen Programmatic Buyings stehen die Daten.

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„Real Time Bidding“ bekannt, ent wickelte sich dieser Begriff bald zum „Real Time Adver-tising“, aus dem sich bald „Programmatic Advertising“ entwickelte.

Die fünf Schritte des RTA Generell kann man aus Sicht des Nutzers den Ablauf von Programmatic Advertising in fünf zentrale Schritte unter-teilen:1. Nutzer ruft eine Website auf2. AdServer stellt Informationen

über den Werbeplatz zur Verfügung

3. Die Auktion beginnt4. Abschluss der Auktion5. Anzeige der Werbemittel.

Wenige MillisekundenWas hier ziemlich kompliziert klingt, ist ein Prozess, der in wenigen Millisekunden abge-schlossen ist.

Für den Leser des Mediums ändert sich gar nichts, außer vielleicht, dass er künftig Wer-beblöcke dargestellt bekommt, die besser zu seinem Kaufver-halten passen. Denn genau hier setzt Programmatic Buying an: Durch die Vielzahl an zur Verfü-gung stehenden Daten soll das Ausspielen der Werbemittel an die entsprechenden Zielgrup-pen viel effizienter wirken als bisher; Daten, die bisher so in dieser Form noch nicht zur Ver-fügung gestanden sind.

Den Advertisern stehen durch die modernste Form der Werbe-verteilung mehrere Targeting-Möglichkeiten zur Verfügung, um die Zielgruppe möglichst genau zu erreichen: Und zwar durch: • Geografisches Targeting• Keyword Targeting• Semantisches Targeting• Geräte-Targeting• Placement Targeting• Audience Targeting.

Wachstum von 84%?Programmatic Buying soll je-denfalls die künftige Cashcow werden. Die österreichischen Unternehmen investieren heuer zwei Prozent mehr Geld in Wer-bung, 2017 soll es einen Anstieg von 1,9% geben.

Dazu im Vergleich der Aus-blick für die neue Form der

Werbung: Für heuer prog-nostiziert der Carat Ad Spend Forecast in Österreich ein pro-grammatisches Wachstum von 84,4%, für 2017 gar ein Plus von 105%. Der Grund: Planung und Einkauf werden neu definiert. Und alle – Marken, User, Publis-her, Agenturen – werden davon profitieren.

Andreas Weiss, CEO von Dentsu Austria: „Im österrei-chischen Werbemarkt steigen die Digital-Ausgaben heuer um 13,6 Prozent – mit Mobile als großem Treiber. 2018 wird Österreich unter jenen Top 12-Märkten weltweit sein, in denen der Großteil des Werbe-

budgets auf Digital entfällt. Dennoch bleiben wir vorerst ein Printmarkt, trotz spürbaren Rückgangs und Drucks auf die Werbeausgaben. Dahinter folgt immer noch TV mit einem kons-tanten Anteilswert von rund 20 Prozent.”

Auch global heißt der media-le Wachstumsmotor mit einem Plus von 15% gegenüber dem Vorjahr Digital, insbesondere Mobile (+37,9%), Online-Video (+34,7%) und Social Media (+29,8%). Nach einer weiteren Steigerung von fast 14% im kommenden Jahr wird der Marktanteil digitaler Medien bei 29% liegen.

Tolle VorzeichenDie Vorzeichen für ein boom-artiges Wachstum im Bereich von Programmatic Buying in den kommenden Jahren sind also mehr als positiv. Man darf jedenfalls mit Interesse auf die ersten relevanten Erfahrungen von Publishern (Stichwort TKP) und Werbetreibenden (Stich-wort Zielgruppen) blicken, ob sich der Markt auch so entwi-ckelt, wie es von allen Seiten versprochen wird.

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Was passiert mit dem TKP? Joachim Feher, MediaCom-Geschäftsführer: „Einer der größ-ten Irrtümer aus Sicht der Publis-her ist, dass sie glauben, dass die Preise durch Programmatic Buying runter-gehen werden. Das stimmt nicht.“

Es ist in Ös-terreich noch überschaubar. In Summe wer-den in Öster-reich Umsätze im niedrigen einstelligen Millionenbe-reich erzielt. ©

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Wachstum Programmatic Buying wird, von niedrigem Niveau ausge-hend, ein enor-mes Wachstum für 2016 und 2017 zugetraut.

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••• Von Michael Fiala

WIEN. Nicht nur der Online-Markt hat sich dem Program-matic Buying verschrieben. Bisher weit weniger bekannt war, dass automatische Bu-chungslösungen auch bereits in den Digital out of Home (DOOH)-Bereich Einzug ge-halten hat. Goldbach Media Austria als Vermarkter des größten österreichischen DOOH-Netzwerks hat soeben für Hutchison Drei Austria ge-meinsam mit der Mediaagentur UM PanMedia und den Techno-logiepartnern MyAdBooker und Adform die erste DSP (Demand Site Platform)-Kampagne für Digital out of Home umgesetzt, die netzwerkübergreifend über einen Adserver drei Anbieter digitale Außenwerbeträger pro-grammatisch bespielt.

Targeting auf allen ScreensWeltweit einmalig ist dabei, dass die gleichzeitige Buchung mehrerer DOOH-Netzwerke (drei Netzwerke) über einen Ad-

server erfolgt. Dies ermöglicht eine zielgruppenspezifische Auslieferung der Werbung durch Targeting auf allen digi-talen Screens unabhängig vom Netzwerk sowie eine zentrali-sierte Planung, Steuerung und Erfolgsmessung der Werbekam-pagnen.

„Es reicht nicht mehr“Durch die neue Adserver-Tech-nologie können Werbekunden ab sofort ihre Online-Strategie nahezu 1:1 netzwerkübergrei-fend in der Außenwerbung umsetzen. Der automatische Handel von Werbeflächen steht trotz spannender aktueller Ent-wicklungen noch am Anfang. Die Reise geht auch in dieser Disziplin klar hin zur Verknüp-fung der einzelnen Medienka-näle und Targeting der Ziel-gruppen über Gerätegrenzen hinweg. „Das, was wir klassisch aus der Vergangenheit kennen, reicht nicht mehr. Wir müssen mit Daten, mit Zielgruppenda-ten, mit Bewegungsmustern, mit Handynutzungsdaten, mit

dem Thema Echtzeit ganz an-ders umgehen; da sind wir im öffentlichen Raum noch nicht”, sagte etwa Kai-Marcus Thäsler, Managing Director Posterscope Deutschland, beim Goldbach Round Table zum Thema Pro-grammatic Buying.

Neben der Vereinfachung der Kampagnenbuchung und -schaltung stellt auch die ein-heitliche Erfolgs- und Reso-nanzmessung einen Vorteil für Auftraggeber dar. Agenturen können Außenwerbung beson-ders leicht in den Mediamix digitaler Medienformen inte-grieren und über ein einziges Tool abwickeln.

Innovative Wege gehen„In Zeiten der Reizüberflutung wird es immer wesentlicher, in der Werbung innovative Wege zu gehen. Auch mit diesem Projekt folgen wir unserem Markenversprechen ‚Es geht auch anders‘.“ Als Mobilfunk-unternehmen und auch als Werbetreibender haben wir natürlich ein valides Interesse

daran, Technologien zu fördern und sie bis zur Marktreife zu begleiten, die zielgruppen-exakte Kontakte generieren und die Relevanz für den Kunden erhöht“, so Christian Rausch, Leitung Marketing Commu-nications bei Hutchison Drei Austria.

„Wir heben mit dieser tech-nischen Lösung die digitale Außenwerbung in ein neues Zeitalter. Die Entwicklung der Onlinebranche der letzten 15 Jahre wurde in nur 18 Monaten für den digitalen Außenwerbe-bereich umgesetzt. Mithilfe un-serer nunmehr lancierten tech-nischen Lösung haben wir die Medienpartner in Österreich, Deutschland und der Schweiz miteinander verbunden und programmatisch buchbar ge-macht“, fasst Horst Brunner, als Unit Director Digital out of Home bei Goldbach Media Austria verantwortlich für das Projekt im D-A-CH-Raum, die Besonderheit der neuen Adserver-Technologie zusam-men.

Es geht auch anders „Programmatic Buying“ ist auch ein Zukunftsthema für den Digital-out-of-Home-Bereich. Die ersten Kampagnen werden bereits umgesetzt.

Digital out of Home Kai-Marcus Thäsler (Poster-scope), Markus Müller (Media in Progress), Chris-tian Rausch (Hutchison Drei Austria), Christine Antlanger-Winter (MindShare), Andrea Wieseke (OMD), Maurizio Berlini (Gold-bach Austria), Ralf Schalkham-mer (Goldbach Media Austria) und Horst Brun-ner (Goldbach Media Austria), v.li.

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affinitäten definiert und auch aus dem bisherigen Verhalten Schlüsse auf das zukünftige Potenzial eines Users gezogen werden, damit so bestmöglich die Ziele und Zielgruppe eines Unternehmens erreicht werden.

Der Algorithmus erledigt diesen Job besser, schneller und korrekter als die besten Mediaplaner der Welt zusam-men. Das alles passiert in Real Time und ist erst im Nachhi-nein nachvollziehbar – eine Errungenschaft der digitalen Kommunikation, die auch auf die gesamte Welt der Media-planung Auswirkungen hat. Als Mediaagentur übertragen wir die Erkenntnisse natürlich auch auf die Planung klassi-scher Medien. Und hier kommt der Faktor Mensch zum Tragen. Zusätzlich zum Verständnis des Programmatic Buyings kommt jetzt die ganzheitliche Sicht des Mediaplaners.

Programmatic Buying und dynamisches Targeting bringt Erkenntnisse für die gesamte Mediaplanung: Es ist die Cus-tomer Journey im World Wide Web, die uns die Daten liefert. Analytics-Instrumente im ge-samten Internet und das ganz-heitliche Verständnis der Pro-dukt-Markt-Kombination sind die Basis für eine entsprechende Zielgruppen-Planung. Die Ziel-gruppe verändert sich dabei in Real Time und wird somit zu ei-ner dynamischen Zielgruppe. Als Abfallprodukt verwenden wir diese Erkenntnisse wiederum für die klassische Zielgruppen-definition analoger Medien. Die klassische Mediaplanung profi-tiert von diesen Erkenntnissen.

Programmatic Buying und die Qualifikation der Media-planer bestimmen den Erfolg jeder Kampagne: „If you pay peanuts, you will get monkeys“ – dieser Satz gilt auch für die Qualifikation der Mediaplanner im Online-Bereich. In der Regel verstehen Absolventen einer FH für digitale Kommunikation sehr wenig von Mediaplanung. Der ideale Online-Mediaplaner hat Kenntnisse in der klassi-schen Mediaplanung und eine entsprechende Ausbildung im Bereich der digitalen Kommu-nikation.

Die Effizienz einer Kampagne liegt nicht in den Kosteneffizi-enz, sondern in der Effektivität der Wirkung: Wer „Mist kauft, bekommt auch Mist“, das gilt vor allem für die Qualität der eingekauften Medien. Oft wird gerade über Realtime Bidding billiges Inventar ausgespielt. Die Kunden erhalten dann hohe Rabatte für geringste Leistung; der Erfolg dieser Kampagnen fällt dann auch entsprechend aus. Oft ist es klüger, zu einem höheren TKP einzukaufen und auf die Nutzungsqualität zu achten.

Gastkommentar ••• Von Rainer Reichl

WIEN. Vielleicht eines vorweg, unsere Branche verwendet gern Modebegriffe und geht damit sehr sorglos um. Programmatic Buying ist so ein Begriff und wird dann gelegentlich auch Programmatic Marketing ge-nannt, was genauso falsch ist, wie wenn man über Online- Marketing spricht und dabei Online-Media meint. Marketing ist weit mehr als Kommunikati-onspolitik.

Wir bei Reichl und Partner Media verstehen unter Pro-grammatic Buying alle Online Media-Maßnahmen, die durch Algorithmen, also komplexe Regelwerke, getrieben werden. Eine einfache Platzierung ei-ner Online Media-Kampagne mit einer entsprechenden Zielgruppendefinition und einem klassischen Real Time Bidding wird zwar oft als Pro-grammatic Buy ing angeboten, hat aber damit wenig zu tun. Programmatic Buying ist viel mehr – es werden nicht nur Preis (Bidding) und Zielgruppe definiert, sondern auch das ge-samte Userverhalten im World Wide Web in den Algorithmus aufgenommen, sodass auch sta-tistische Zielgruppen-Zwillinge errechnet, Zeit- und Themen-

Programmatic Buying ist genial, setzt aller-dings den Hausverstand der Mediaplaner voraus.

„Es ist genial …“Rainer Reichl über die vielen positiven Effekte von Programmatic Buying und die damit verbundenen Gefahren.

Rainer Reichl „Programma-tic Buying ist genial, setzt allerdings den Hausverstand der Mediapaner voraus.“

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Programmatic Buying und Wahrnehmungspsychologie: Programmatic Buying ist ein Ergebnis von Big Data; das Ergebnis ist dabei von theo-retischer Qualität. Denn bei aller Liebe zur Technik werden wahrnehmungspsychologische Erkenntnisse im gesamten

Programmatic Buying miss-achtet, allein die technische Erreichbarkeit steht im Fokus. Und somit ist es wieder der Mensch, der die vom Com-puter gemessenen Klickraten hinterfragen muss. Mehr denn je werden Pretests wie Wahr-nehmungstests in Form von

Eye-Trackings, inhaltlicher Analysen in Form von Fokus- Gruppen und der Messung der Kommunikationsqualität eines Online-Werbemittels generell enorm wichtig. Denn wir alle wissen, dass reine Online- Media-Kampagnen bei Weitem noch nicht die Werbewirkung von klassischen Kampagnen erreicht haben, und das trotz Programmatic Buying.

Programmatic Buying ist genial, setzt allerdings den Hausverstand der Mediapla-ner vor aus: Mediaagenturen müssen ihre Kunden mehr denn je ganzheitlich, sowohl im analogen als auch digitalen Bereich, beraten und dabei auf die besten Instrumente der jeweiligen Kategorie zurück-greifen. Programmatic Buying ist eines jener Instrumente, die zur höchsten Effektivität von Kampagnen im Onlinebereich führen können.

Programmatic Buying • Customer

Journey-getriebenes (dynamisches) Targeting und Retargeting

• Programmatic Buying über Real Time Advertising

• Individuali-sierte One to One-Wer-bemittel wie

z.B. Websites, Newsletter, Banner

• On Site Targe-ting und Con-text Sensitive Online Ads bzw. Beiträge

• Recommenda-tion Engines spielen auf Basis der Cus-tomer Journey optimierte An-gebote in Real Time aus.

Die Instrumente

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QUALITÄTIST ENTSCHEIDEND

Effektiv „Programmatic Buying ist eines jener Instrumen-te, die zur höchs-ten Effektivität von Kampagnen im Onlinebereich führen kann.“

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Heimann: Wenn Publisher eine auf ihr Unternehmen abge-stimmte Strategie festlegen und diese konsequent verfolgen, werden die TKPs steigen.

Wichtig ist, den Wettbewerb so hoch wie möglich zu gestal-ten, d.h. alle Buyer gegenein-ander in einer einzelnen SSP in den Wettbewerb zu stellen, auch direkt verkaufte Kampa-gnen mit den Käufern aus dem Open RTB (Real Time Bidding). Dieses Set-up nennt sich holis-tische Optimierung und führt nachhaltig zu höheren TKPs, da es nach dem Prinzip der Se-cond Price Auction funktioniert, welche die Käufer nachweislich dazu bringt, höhere Gebote ab-zugeben, weil sie im Falle des

Gewinns nur den zweithöchs-ten Preis + 1 Cent zahlen.

medianet: Sie meinen ‚Die Op-timierung für Publisher wird unerlässlich.‘ Was kommt auf die Publisher hier konkret zu?Heimann: Es werden vonseiten der Advertiser von Jahr zu Jahr mehr Budgets in Programmatic investiert werden. Magna Glo-bal schätzt, dass im Jahr 2017 schon 83 Prozent aller Display- Werbebudgets programmatisch gehandelt werden.

Es wird also allerhöchste Zeit für Publisher, Programmatic als Chance zu sehen und nicht nur halbherzig, sondern mit der richtigen Strategie und nach-haltig zu nutzen.

medianet: Eines ihrer Fazits zum Thema Programmatic Bu-ying lautet: ‚Niemand will in Zeiten des iPods ein Sony Walk-man sein oder ein Plattenladen in Zeiten von iTunes.‘ Wie ist die Branche im deutschspra-chigen Raum 2016 aufgestellt? Eher der iPod oder doch noch der Walkman von Sony?Heimann: Technologisch ist die D-A-CH Region ganz hervorra-gend aufgestellt – also ein iPod – manche haben sogar schon den Großteil ihrer Sammlung darin.

••• Von Michael Fiala

MÜNCHEN. Im Interview mit medianet erklärt Torben Hei-mann, Managing Director D-A-CH von Improve Digital, warum der TKP steigen wird und Effi-zienz und Kreativität sich nicht im Weg stehen.

medianet: In Ihren 10 Geboten schreiben Sie: ‚Programmatic ist Automatisierung. Automati-sierung ist Effizienz.‘ Wie sehr steht die Effizienz der notwen-digen Kreativität im Online-Bereich im Weg?Torben Heimann: Program-matic und Effizienz stehen der Kreativität nicht im Weg, ganz im Gegenteil. Sie eröffnen Kre-ativen neue Möglichkeiten, da durch Programmatic Adverti-sing die Zielgruppe viel exakter angesprochen werden kann. Daraus hat sich auch schon der neue Begriff ‚Programmatic Creative‘ entwickelt, denn es gibt mittlerweile Kampagnen, die komplett auf Programmatic ausgelegt sind und in unter-schiedlichsten Varianten ausge-spielt werden können.

Ein gutes Beispiel ist da die Kampagne ‚Romeo Reboot‘ von der Agentur Cubocc in Brasi-lien für die Marke Axe – vier Kurzfilme mit jeweils 25.000 Va-rianten, die dann – datengetrie-ben und abgestimmt auf den jeweiligen User – ausgeliefert wurden. Hinsichtlich Formaten und Channels sind Kreativen keine Grenzen gesetzt, da alle Channels (Display, Mobile und Video) und mittlerweile so gut wie alle Formate program-matisch ausgespielt werden können.

medianet: Viele Publisher kla-gen über die geringen TKP-Prei-se bei Programmatic Buying. Ist dieser Ansatz zu kurz gedacht?

1. Sei neugierig und offen für Neues

2. Investiere mit Langzeitpers-pektive

3. Nimm dein Team mit

4. Finde Käufer weltweit

5. Definiere dei-ne Premium- Strategie

6. Lass deine Produkte sich von selbst verkaufen

7. Lass Daten für dich arbeiten

8. Gestalte den Markt selbst mit

9. Finde die passende Technologie

10. Wähle dei-nen Techno-logiepartner weise

Die 10 Gebote

„Programmatic steht der Kreativität nicht im Weg“Die zehn Gebote zu Programmatic Buying von Torben Heimann auf dem Prüfstand.

Torben Heimann „Vor diesem Hintergrund gibt es eigentlich nur einen Fehler, den ein Pub-lisher machen kann: Stillstand in dieser Zeit beispiellosem Wandels.“

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Seherprofile als BasisDiese experimentieren derzeit verstärkt in genau diesem Be-reich – wie z.B. die BBC mit ihrem Projekt „The Visual Per-ceptive Media“. Hierbei werden BBC-Seher über eine mobile App aufgefordert, Fragen zu ihren Vorlieben im Musik- oder Filmbereich, aber auch zu ihrer Persönlichkeit zu beantworten.

Die App erstellt daraufhin ein Seherprofil als Basis für den zu erstellenden Content; der be-zieht sich dann in Aspekten wie Schauspielerauswahl, Sound-track, Farbwelt und Handlungs-strängen auf den jeweiligen Seher.

Die Datengenerierung via App wirkt noch etwas hölzern. Aber es wird wohl nicht mehr allzu lange dauern, bis die BBC z.B.

mithilfe von Sensoren auf viel-fache Individualdaten zugreifen kann, um dem Seher, abhän-gig von dessen Sehsituation, Stimmung und Aktivitäts level in Echtzeit passende Inhalte anbieten zu können. Marken werden sich dabei direkt in die Content-Erstellung einbringen, um im Medium TV so nah am Kunden zu sein wie noch nie.

Kreative Aspekte Stellen Sie sich vor: Sie lehnen sich entspannt zurück und tau-chen ein in eine Content-Welt aus cineastischen Empfindun-gen, abgerundet durch den Spot eines Reiseanbieters, der Sie genau im Relax-Mode anspre-chen will.

Oder aber, Sie lehnen sich vor, um in einer aktiveren Situation mehr Fakten und Details zu einem Programm zu erhalten – ideal, um Sie mit einer Werbung für ein erklärungsbedürftigeres Produkt zu erreichen.

In jedem Fall tut das Marke-ting gut daran, sich in Zusam-menhang mit der Program-matik verstärkt den kreativen Aspekten dieser Innovation zu widmen, statt sich von der technologischen Komplexität des Themas abschrecken zu lassen.

Gastkommentar ••• Von Petra Hauser

WIEN. Die Programmatik könn-te in der aktuellen Qualitäts-diskussion um digitale Wer-bung ein gewichtiges Argument liefern: Wenn Werbemittel per-sonalisiert ausgeliefert werden, liegt es auch auf der Hand, sie personalisiert zu gestalten.

Große internationale Mar-ken machen vor, wie das gehen kann – Netflix als Vorreiter bei-spielsweise mit der Bewerbung von „House of Cards“; hierfür produzierte der Streaming-Dienst zehn verschiedene Ads, zugeschnitten auf die Seh-gewohnheiten der User.

Vier ZielgruppensegmenteDie Kosmetikmarke Axe aus dem Hause Unilever führte die-sen Ansatz in Brasilien weiter und erfreute vier verschiedene Zielgruppensegmente, unter-teilt nach Kriterien wie Musik-geschmack oder Kaufverhalten in Bezug auf Kosmetikmarken, mit unterschiedlichen Versio-nen von Werbevideos.

Sechs von elf Szenen des Video-Ads konnten je nach Userprofil adaptiert werden, was zu unzähligen Umsetzun-gen führte.

Die große Frage, die bleibt, ist, ob die personalisierte Aussteuerung von Contents tatsächlich die Relevanz für die User und damit ihr Enga-gement mit den Marken erhöht?

Wie generell in der klassi-schen Werbung liegt die Ant-wort in der Umsetzung.

Auch hier wird die Besonder-heit der Idee den Erfolg bestim-men.

Dass Werbung verstärkt in die Richtung programmatischer Aussteuerung von Inhalten ge-hen wird, ist wohl unbestritten. Ein weiterer Effekt ist, dass sich die Marken immer enger mit den Content-Providern zusammentun.

For your eyes onlyIn ihrem Gastkommentar plädiert Petra Hauser, GF media.at, für mehr Kreativität und Personalisierung.

media.atPetra Hauser ist Vorsitzende der Geschäfts-führung der Agenturgruppe.

BBC macht es vor: Individualdaten der User dank App.

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Prozent der Einreichungen ein Video, das hochgeladen wird. Das heißt, der zeitliche, perso-nelle und budgetäre Aufwand für eine Anmeldung ist um einiges höher als noch vor fünf Jahren. Umso mehr freut uns, dass die Zahl der eingereichten Cases wieder gestiegen ist.

medianet: Letztes Jahr haben Sie in einem Interview gemeint: Online hat den Sprung weg von der 0815-Klassik geschafft.

Setzt sich dieser Trend 2016 fort und gibt es hier Grenzen?Kasperer: Online ist nun selbstverständlicher Bestand-teil fast aller Kampagnen ge-worden. Ich persönlich finde an Online so faszinierend, dass es wöchentlich, ja fast täglich, neue Möglichkeiten und neue Umsetzungsmöglichkeiten gibt. Im Moment ist das 360 Grad-

Video so faszinierend – einfach umzusetzen, extrem impact-stark. Aber in sechs Monaten ist das dann auch nur mehr ein alter Hut. Die meisten Auftrag-geber bleiben aber sowieso auf ‚classic digital‘ und nehmen social media nicht automatisch mit. Oft ist das eine verpasste Chance, sich den eigenen Kun-den unkompliziert und sympa-thisch zu nähern.

medianet: Eines der großen, neuen Themen in diesem Jahr ist der Durchbruch von Pro-grammatic Buying in Öster-reich. Dies steht eigentlich im Gegensatz zur vorher erwähn-ten Kreativität. Wie löst man diesen gordischen Knoten?Kasperer: Programmatic Buy-ing ist immer Teil einer digi-

••• Von Michael Fiala

WIEN. Zum dritten Mal betreut Tina Kasperer dieses Jahr den Media Award. Im Interview mit medianet spricht Kasperer über die Entwicklungen in den vergangenen Jahren, welchen Einfluss Programmatic Buying auf die Kreativität hat, und wa-rum die Honorare auf niedrigs-tem Niveau angekommen sind.

medianet: Zum dritten Mal verantworten Sie den Media Award in diesem Jahr. Gibt es noch viel Veränderungspoten-zial beim Award, oder haben Sie in den ersten beiden Jahren die Schrauben zu Ihrer Zufrie-denheit gedreht?Tina Kasperer: Der Media Award befindet sich – trotz aller Tradition – in einem stän-digen Wandel. Die Einführung einer Vorjury aus über 50 kom-petenten Fachleuten hat sich sehr bewährt, auch das grafi-sche und gestalterische Uplift. Wo wir noch intensiv weiter-arbeiten wollen, ist die Zusam-menarbeit mit anderen Fach-jurys und Awards im Bereich Media – wie dem VAMP Award oder dem FMP oder auch dem DMVÖ. Meine Vision wäre eine Plattform, die alle Blickwinkel auf mediale Kampagnen ab-deckt und das Bewusstsein in Bezug auf hohe Ansprüche, Zu-sammenhänge und Komplexität von Media und Medien stärkt.

medianet: Wie sieht es mit den Anmeldezahlen für 2016 aus?Kasperer: Sie liegen über den Anmeldungen vom Vorjahr; um sechs Prozent auf 90 Cases haben sich die Einreichungen gesteigert. Das ist umso bemer-kenswerter, als nun keine Dop-pelanmeldungen in mehreren Kategorien mehr möglich sind. Und es haben mittlerweile 90

„Die Honorare sind echt im Keller“Media Award-Organisatorin Tina Kasperer im Interview über die heißen Themen zum Thema Mediaplanung.

Tina Kasperer „Ich persönlich finde an Online so faszinie-rend, dass es wöchentlich, ja fast täglich, neue Möglich-keiten und neue Umsetzungs-möglichkeiten gibt.“

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Print hat es am schwersten, sich rasch zu entwickeln.

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talen Strategie – und hat dabei durchaus seine Berechtigung. Die Kreativität entsteht dabei im Zusammenspiel aller Pla-nungsansätze und deren Um-setzung– genau wie im Bereich offline.

medianet: Zurück zur Online-Kreativität. Wird es dadurch Print in Zukunft noch schwerer haben, Budgets abzustauben?Kasperer: Print hat es am schwersten, sich rasch zu entwickeln. Und speziell die Kaufmedien haben Nachwuchs-probleme bei den jungen Le-sern. Ich denke aber, mit der wieder auflebenden Rolle des Journalismus (Stichwort Pa-nama Papers) werden auch die Printmedien selbstbewusster auf ihre investigative Rolle ver-weisen können und gewinnen damit hoffentlich in Zukunft noch mehr an Wichtigkeit. Die Qualität des Journalismus wird hier der Knackpunkt sein. Hier

können sich die Kaufmedien auch deutlicher von den Gratis-medien absetzen.

medianet: Die Honorargestal-tung ist weiterhin ein großes Thema; Agenturen haben mehr

Aufwand im Bereich der Kre-ativität als früher. Wird das auch entsprechend abgebildet in der Honorargestaltung? Kasperer: Ein offenes Wort: die Honorare sind echt im Keller. Ich bin es leid, hier den schwar-zen Peter den Agenturen selber zuzuschieben. Hier müsste kla-rer dargestellt werden, welche Rolle jeweils Auftragnehmer und Auftraggeber spielen. Es wäre schön, wenn hier mehr Aufklärungsarbeit betrieben wird und eine Art Ehrenko-dex erstellt wird, in dem sich werbetreibende Kunden ver-pflichten, kein Lohndumping zuzulassen – weder bei ihrer direkt beauftragten Agentur noch bei Subunternehmern. Der Media Award dient ja nicht zuletzt dem Ziel, darzustellen, welche großartige Arbeit von Media- und Kreativ-Agenturen für Kunden geleistet wird. Und zwar hochkompetent, motiviert und mit großartigem Ergebnis.©

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media award 2016 wird der Award von zahl-reichen Initiato-ren unterstützt.

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ern, zu erheblichen Effizienz-steigerungen führt. Am Ende aber bleibt die Ausgangslage für alle Brands ja dieselbe: Die drei Fragen lauten: Was stecke ich rein? Was ist das Ziel? Was kommt dabei raus?

medianet: Wie sieht der Markt in Österreich derzeit aus?Ban: Zurzeit gibt es noch keine gesicherten Zahlen in Öster-reich, wie hoch denn nun der tatsächliche Share in Bezug auf Programmatic innerhalb des Online-Marketings ist. Was wir aber sagen können, ist, dass dieser in Österreich 2015 ge-schätzt zwischen fünf und 15% lag, aber eher einstellig. Am

Ende dieses Jahres werden wir wohl zwischen 15% und 20% Share innerhalb Online-Marke-ting zu liegen kommen.

medianet: Welche Chancen ergeben sich für Agenturen durch Programmatic Buying?Ban: Die Chancen für Agentu-ren und Kunden scheinen end-los. Eine wesentliche Chance für Agenturen ist, noch effizien-ter und zielgerichteter Werbung auszusteuern. Und eine der größten Chancen für Agenturen ergibt sich aus dem Umgang mit Daten und Erkenntnissen aus Big Data-Prozessen.

Wir können ja Online so ziemlich alles messen, was durchaus Fluch und Segen sein kann, aber endlich wird die Sache rund. Das ist, und war immer schon, eine Kernkompe-tenz von Media-Agenturen, und wir transformieren das nun in Real-Time. Man muss aber auch am Boden bleiben, eine Menge Arbeit steht noch vor uns in Österreich.

medianet: Welche Hürden sind noch zu nehmen?Ban: Eine der wichtigsten Hür-den, die noch zu nehmen ist, ist insgesamt das Selbstverständ-nis am Markt zu erzeugen – oder noch besser zu vermitteln, dass Programmatic Buying was anderes ist als ‚billiges‘, weil quasi automatisiertes, Display-Marketing.

Außerdem sollten wir uns al-le an der Nase nehmen und we-niger mit technischen Begriffen und Bullshit-bingo-Abkürzun-gen herumschmeißen. Ich habe manchmal den Eindruck auf Konferenzen, ich sitze in einer IT-Abteilung ... Zugegeben, die Prozesse sind teils hochkom-plex, aber wenn ich mir überle-ge, wie sich dann erst mal auch ein Kunde fühlt, habe ich Ver-ständnis für teils auch Skepsis oder Übersetzungsprobleme bei der Vermittlung der Materie.

••• Von Michael Fiala

WIEN. Seit September 2015 ist Andreas Ban neuer Managing Director der GroupM Connect Austria. Warum Programmatic Buying die TKPs nicht senken wird, welche Hürden noch zu nehmen sind, welcher Umsatz bereits generiert wird und wa-rum die Chancen für Agenturen endlos sind, verrät Ban im medianet-Interview.

medianet: Programmatic Buying steht nun auch in Eu-ropa und speziell in Österreich vor dem Durchbruch. Welche Erwartungen haben Sie von Agenturseite diesbezüglich?Andreas Ban: Die Erwartungen sind, wie übrigens in fast allen Agenturen, recht hoch gesteckt. Nachdem Programmatic nicht gänzlich neu ist in Österreich, und grundlegend Real-Time-Marketing und Bidding-Mecha-nismen bereits schon recht lang gang und gäbe sind im Online-Marketing, waren die letzten zwei Jahre vom flächendecken-den Einzug von Programmatic Buying zumindest in Österreich geprägt. Nun geht es endlich auch auf wirklich breiter Basis in die Operations.

GroupM macht das natürlich schon länger, aber wir sehen nun auch einen massiven An-stieg auf Angebotsseite der Publisher und Vermarkter, was essenziell ist, um in automati-sierten Prozessen auch genug Online-Inventar zu haben, um von Algorithmen zu profitieren. Wir bemerken ebenso einen massiven Anstieg aufseiten der Kunden, was die Anfragen zum Thema betrifft.

Wir können heute schon sagen, das Programmatic Buy-ing ein echter ‚Game-changer‘ ist. Das unwiderstehliche ist tatsächlich, dass das ‚Momen-tum‘, der richtige Zeitpunkt, gekoppelt mit ganz neuen Möglichkeiten, User anzusteu-

„Ein Game-Changer“Andreas Ban von GroupM Connect Austria spricht im medianet-Interview über die enormen Chancen von Programmatic Buying.

Andreas Ban Vor seinem Engagement bei der Group M war der 42-Jähri-ge als Business Director bei Cheil tätig; dort zeichnete er für die Märkte Österreich und Schweiz verant-wortlich.

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medianet: Ist die Publisher-Landschaft in Österreich fit für Programmatic Buying?Ban: Hier gibt es aus meiner Sicht oft noch komplett ver-schiedene Bewusstseinszu-stände zur Thematik. Und ohne einzelne zu nennen, machen wir die Beobachtung, dass wir nahtlos mit manchen zusam-menarbeiten; bei anderen stel-len sich noch Fragen, wo wir ehrlicherweise sagen: Schaut mal, das alles ist noch nicht rund bei euch, bitte stellt euch da besser auf, vorher ist eine Zusammenarbeit – teils aus un-serer Sicht auch recht banalen wie auch technischen Gründen – schlicht sinnlos.

Wesentliche Publisher aber, mit hoher und qualitativer Reichweite, sind fast alle in diesem Bereich inzwischen sehr gut aufgestellt und gerüstet. Man muss auch anerkennen, das hier teils recht hohe Invests notwendig waren und noch im-mer sind, die diese tragen.

medianet: Es gibt Befürchtun-gen, dass der TKP-Preis durch Programmatic Buying sinken wird – eine realistische Ein-schätzung?Ban: Diese fast halbjährlich wiederkehrende Befürchtung gibt es schon, seit es Online- Marketing gibt, nämlich dass ein Preisverfall von CPMs/ TKPs stattfindet, stattfinden kann, könnte oder wird; und das auch zu geringeren Anlässen, als der potenzielle ‚Gamechanger‘ Pro-grammatic-Buying einer ist.

Ich habe mich 2016 schon gefragt, wann ich diese Frage wieder beantworten muss in Zusammenhang mit Program-matic. Gefühlt war es das erste Mal bereits am 1. Jänner. Dieser Befürchtung muss aber entschieden entgegengetreten werden: Erstens einmal ist Pro-grammatic nicht gleichzusetzen mit ‚billiger‘, sondern schlicht mit Echtzeit, Effizienz, Ziel-genauigkeit. Und zweitens bitte ich mal um einen historische Betrachtung.

Es ist egal, ob es die Ein-führung der Site-Bar war in Österreich vor fast 20 Jahren, wo man befürchtete, dass dies Auswirkungen auf TKPs anderer Werbeformen hat; oder auch der ‚Flap‘ in Werbe-formen Mitte der Nuller-Jahre ist ein Beispiel dafür. Da wur-den anfangs astronomische TKPs angesetzt, teils zulasten anderer TKPs; der Trend ging dann ebenso wieder runter, um sich wieder normal einzupen-deln.

Man muss das im Sinne einer Selbstregulierung eines Markts betrachten: Es ist ja so herz-erfrischend einfach und wird auch so bleiben, hier bleibt das Prinzip immer gleich: Ist das Angebot und der Content auf einer bespielten Site gut genug, um relevanten Response beim User oder besser einem Konsumenten zu erzeugen, dann rechtfertigt das höhere TKPs.

Es ist ein Angebot-Nachfra-ge-Prinzip.

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Laut Andreas Ban, Group M, erhöhen relevante Response beim User die TKPs.

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nern zusammensetzten, mit welchen Unternehmen Jahres-volumina und -konditionen ver-einbart hatten, steht heute der einzelne User, egal, auf welcher Website sich dieser befindet. „Man sucht zum Beispiel im Auktionsprinzip den User dort, wo er gerade ist. Wenn er zur richtigen Zeit auf einer Seite surft und bestimmte Kriterien dafürsprechen, dann wird die Werbung ausgespielt“, erklärt Martin. Mit herkömmlicher Mediaplanung hat dieses Vor-gehen nicht mehr viel zu tun. Jahresvereinbarungen, fixierte Volumina, Konditionen – Be-griffe, mit denen Programmatic Advertising nicht unbedingt im Einklang steht. „Das ist ei-ne Herausforderung, die man dem Kunden näherbringen muss. Es handelt sich um eine komplexere Dienstleistung, es steht sehr viel mehr dahinter. Wir übernehmen heute Rollen

und Funktionen, die ursprüng-lich beim Vermarkter lagen“, so Martin.

Broker: im Auftrag des KundenYield Management, die Preis- und Kapazitätssteuerung zur Ertragsoptimierung eines Werbeträgers durch gezieltes Inventarmanagement, werde es in dieser ursprünglichen Form nicht weiter geben, erklärt Martin.

„Das Inventar ist angebun-den. Im Auftrag des Kunden wird auf dieses bei unter-schiedlichen Plattformen ge-boten. Die Agenturmitarbeiter müssen also wie Broker im Auf-trag des Kunden handeln.“

Neben neuen Mitarbeitern mussten bereits bestehende Mediaplaner für das Thema Programmatic fit gemacht wer-den. „Es braucht Menschen, die in der digitalen Welt zu Hause sind, die diese so verstehen, wie diese neuen Geschäftsmodelle und die Technologieauswahl.“ Neben qualifizierten Mitarbei-tern braucht es auch ein Um-denken auf Kundenseite: „Häu-fig ist wenig Know-how da; wir bieten daher Beratungsprojekte an und unterstützen beispiels-weise auch bei der Zusammen-führung von verschiedenen Datenquellen des Kunden. Viele

WIEN. Über Programmatic Advertising, den vollautoma-tischen und individualisierten Ein- und Verkauf von Werbe-flächen in Echtzeit, wurde viel gesprochen, geschrieben und diskutiert. Die Vorteile sind klar, die Skeptiker sind da, ge-ben ihre Meinung kund, oder aber sie verstummen.

In Österreich gilt [email protected] als Vorreiter. Die digitale Fullservice-Agentur wurde 2012 gegründet und ist Teil der Agenturgruppe media.at, seit 2015 hat man eine lokale Real Time Advertising Unit. So werden die Optimierung von Kontakten gewährleistet, Ziel-gruppen individuell definiert sowie die Qualität und Effizienz von Kampagnen erhöht. Doch was bedeutet es für eine Agen-tur, mit Real Time Advertising zu arbeiten?

medianet sprach mit [email protected]äftsführer And-reas Martin und Bojana Maric, Leiterin des Bereichs Digital Media, über neue Herausforde-rungen.

Heute geht es um den UserWo früher Mediapläne waren, die sich aus jenen Medienpart-

Transformation nowReal Time Advertising stellt nicht nur das Werben auf den Kopf, sondern auch die Arbeitsweise einer Agentur.

Andreas Martin ist operativer Geschäftsfüh-rer von [email protected].

Bojana Maric ist Leiterin des Bereichs Digital Media.

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Es steht sehr viel mehr dahinter. Wir über-nehmen heute Rollen und Funktionen, die ursprünglich beim Vermarkter lagen.

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Daten sind ungebraucht, wir motivieren und fordern dazu auf, diese sinnvoll zu nutzen“, so Maric.

Dank Real Time Advertising werden die bestehende Daten nicht nur genutzt, um die Ziel-gruppe zu erfassen, es werden auch neue Daten gesammelt, wobei sämtliche Daten stets den Kunden gehören und ihnen die Kontrolle über diese obliegt. „Unsere Aufgabe hier ist es, den Kunden ihre Ängste zu nehmen. Hier gibt es natürlich strenge Vereinbarungen, was mit den Daten geschehen darf“, erklärt Maric.

Keine One-Man-ShowUm neue Inventarquellen zu fin-den und zu beobachten, braucht es Spezialisten. „Am Anfang ha-ben wir uns auf dieses Thema eingelassen und wussten nicht, wie das tatsächlich weitergeht. Wir waren dann aber sehr schnell in der Situation, in der wir gemerkt haben, das geht nicht als One-Man-Show. Wir mussten eine Parallelstruktur schaffen, und es braucht Mitar-beiter, die die Kampagnen indi-viduell optimieren können. Wir

haben uns Verstärkung geholt, und heute gibt es Mitarbeiter, die täglich vor dem Screen sit-zen und die Kampagnen beob-achten“, so Martin.

Auch hier – neue Herausfor-derungen, die es früher so nicht gab: „Früher hat man einen Mediaplan mit einem Kunden abgestimmt. Natürlich hat man regelmäßig in die Kampagnen geschaut und sie dann opti-miert. Aber jetzt, im program-matischen Bereich, ist es so, dass stündlich geschaut, nach-justiert und, wenn erforderlich, optimiert wird.“

Die digitale Kommunikation von Unternehmen wird durch Real Time Advertising sehr viel effizienter, und im Idealfall gibt

es keinen Streuverlust, da der einzelne User im Vordergrund steht. Benötigt werden hier al-lerdings spezielle Technologien, die ihren Preis haben, erklärt Martin:

„Es fallen überall Kosten an: Tech Fees, Sell Side Platforms, Demand Side Plattforms, die kommunizieren. Natürlich ist man mit der Frage konfrontiert, wer in der Wertschöfpungsket-te was bezahlt. Allerdings muss man die Kosten des Kunden dem potenziellen Effizienz-Gewinn gegenüberstellen.“ Die Agenturwelt scheint mitten in einer Transformationspha-se zu stehen; ob dieser jeder gewachsen ist, bleibt abzuwar-ten. (gs/jw)

Team [email protected] Geschäftsführer Andreas Martin, Alexander Muck, Lead of Real Time Advertising & Programma-tic, und Bojana Maric, Leiterin Digital Media

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[email protected] Die Digital Full-Service- Agentur [email protected] ist Teil der Agenturgruppe media.at im Joint Venture zwischen dieser und pilot, einer unabhängigen deutschen Fullservice-Agentur. Das Portfolio von

[email protected] erstreckt sich über Strategie-beratung- und entwick-lung, Implementierung und Betrieb von Data Management-Plattformen, datenbasierte Kampagnen sowie programmatische Kampagnen

Facts

Tips ist weiterhin die klare in OÖ*!Wir legen nicht die Füße hoch, sondern werden weiterhin die beste Zeitung für Sie machen. Die aktuelle Media-analyse bestätigt: Tips ist die klare Nr. 1 in OÖ* mit einer Reichweite von 65,6 %*. Somit kann sich Tips in OÖ und dem niederösterreichischen Erscheinungsgebiet über mehr als 1 Mio. LeserInnen (796.000 in OÖ und 278.000 in NÖ) freuen.*

*Quelle: ARGE Media Analysen MA 2015: Feldarbeit Durchführung GFK

Austria, IFES, 01.01.2015-31.12.2015. Ungewichtete Fälle: 2.327 in OÖ, 2.392 in NÖ, max.

Schwankungsbreite +/- 1,9 %.

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Gastkommentar ••• Von Rob Bradley

MÜNCHEN. Daten sind zum Zeitgeist moderner Medien geworden und sind aus dem Alltagsgeschäft eines Medien-konzerns nicht mehr wegzu-denken; dienen sie doch dazu, User besser zu verstehen, einen Algorithmus zu unterfüttern oder Real Time-Bidding durch-zuführen.

Das gilt vor allem für Unter-nehmen wie CNN. Im Laufe der Jahre haben wir es geschafft, eine riesige digitale Userschaft aufzubauen, doch der Wert dieser User wird geschmälert, wenn wir sie nicht verstehen, nicht auf ihr Verhalten reagie-ren und die daraus gewonne-nen Erkenntnisse nicht für un-sere Werbekunden nutzen. Das klingt nach einer gewaltigen Aufgabe, die ohne Data Insights nicht zu bewältigen ist.

Große und kleine Datensets Doch wie können Daten bei-spielsweise dazu beitragen, ein Publikum zu verstehen und ge-zielt anzusprechen? Nachdem ich vier Jahre lang mit Medien-daten gearbeitet und verschie-dene Plattformen zum Data Ma-nagement genutzt habe, weiß ich, dass die Balance zwischen dem Sammeln von und der Arbeit mit großen sowie klei-nen Datensets für den Erfolg datengesteuerter Kampagnen unerlässlich ist. Die Plattform zu nutzen, um sowohl breit- als auch engmaschige Datasets zu kreieren, die dynamisch optimiert werden können, ist entscheidend. Spezifische Seg-mente sollten nicht zu starr an-gelegt sein, da ein bestimmtes Publikum nicht bei jeder Wer-bekampagne gleich reagiert. Durch Nutzung der Datenein-blicke in Echtzeit sowie Rück-meldung an den Kunden kann die Marketing-Nachricht so

zugeschnitten werden, dass sie den bestmöglichen Erfolg bei der aktuellen oder der nächsten Kampagne erzielt.

Wollen keine Bots ansprechenStehen kleineren Medienhäu-sern keine großen Datenmen-gen zur Verfügung, können grö-ßere Datensets natürlich auch auf anderen Wegen erkauft werden – riesige Userzahlen stehen jedem Werbetreibenden offen, der ziellos im Ozean des Inventars der Medienhäuser treiben möchte.

Jeder von uns könnte Geld in Facebook stecken und so einen Post auf einer Hobby-Seite nach oben schieben, gefiltert nach Kriterien wie Demografie oder Interessen. Doch was ist mit dem Kontext, der Umgebung und dem natürlichen Publi-kum, das man über Jahre an

sich binden konnte, indem man ihm Qualitätscontent geboten hat? All das ist von Bedeutung – noch bevor Daten überhaupt ins Spiel kommen. Programma-tic Trading musste zwar in den Anfangsjahren um Glaubwür-digkeit ringen, doch als Premi-um-Anbieter wie CNN auf der Bildfläche erschienen, wurde daraus ein Werkzeug, durch das auch ein gehobenes Publikum angesprochen werden konnte.

Premiumanbietern wird ein Vertrauen gegen betrügerische Werbung entgegengebracht – wir möchten, dass Menschen unsere Anzeigen sehen, nicht irgendwelche Bots.

Wir müssen nur aufpassen, uns nicht zu sehr auf die Daten zu verlassen, da eine großartige kreative Werbung in der rich-tigen Umgebung auch auf sich allein gestellt funktionieren kann. Und wir wollen es kei-nesfalls riskieren, einen User zu verlieren, indem wir ihn zu oft ansprechen. Datenbasierte Entscheidungen können über

Frequency Capping und Re-targeting die Usererfahrung verbessern und dazu führen, dass User mit geringerer Wahr-scheinlichkeit diesen nervigen Ad-Blocker installieren.

Wir müssen nur auf­passen, uns nicht zu sehr auf die Daten zu verlassen.

Masse ist gut, Verständnis ist besserRob Bradley über Datenmengen und den Nutzen dieser.

Rob Bradley ist seit Mai 2015 als Head of Di-gital Advertising Revenue and Data für CNN International tätig. In dieser Position beauf-sichtigt Bradley unter anderem die globale Optimierung der Reichweite von CNN Internati-onal und den internationalen Ausbau der Programmatic-Strategie des Unternehmens.

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Printland Österreich: Affenartig gut, diese Mediengattung, selbst in digitalen Zeiten. Oder gerade in solchen Zeiten? Wie auch immer: Fast 70%* der Menschen lesen weiterhin täglich Zeitung! Bitte weitersagen. Und weiterbuchen.

Eine Initiative von und Österreichs besten Zeitungen.

* 68,4 % NRW, ZG 14+, MA 2015, media-analyse.at/signifikanz

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