medianet automotive

8
automotive business AUFSCHWUNG Oliver Wyman: Asiatische Zulieferindustrie stark im Kommen Seite 29 ABSCHWUNG Sixt erwartet nach dem Rekordjahr 2011 nun „schwierigere Geschäfte“ Seite 33 525D TOURING BMW: SPORTLICHER MITTEL-DIESEL © dpa/Andreas Gebert medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 23. MÄRZ 2012 – 27 Perchtoldsdorf. Am Markt für Auto- bedarf gibt es in Österreich einen Zusammenschluss zweier Unter- nehmen. Die Birner-Gruppe mit Sitz in Perchtoldsdorf kauft die in Gleisdorf ansässige Binder Autobe- darf GmbH zu 100%. Die Firma soll aber weiter eigenständig tätig blei- ben und sich auf die Betreuung von Großkunden spezialisieren. „Der Zukauf baut unsere Marktführerpo- sition in Österreich weiter aus und schafft optimale Rahmenbedin- gungen für die weitere Expansion beider Häuser im In- und Ausland“, so Andreas Birner, einer der Mehr- heitseigentümer der Gruppe. www.birner.at Birner-Gruppe Übernahme von Binder Autobedarf GmbH Starker Player wird noch stärker Andreas Birner sieht im Zukauf der Binder-Gruppe vor allem „Chancen“. © Manfred Burger Mercedes, Audi & BMW im Premium-Wettlauf Dreikampf in der Luxus-Liga BMW, Mercedes und Audi liefern sich ein heftiges Kopf-an-Kopf-Rennen um die Krone im Premiumsegment. Ihr harter Wachstums- kurs birgt laut Berylls Strategy Advisors aber auch Risiken für die Hersteller. Seite 28 © EPA (2); BMW / Montage: B. Schmid © EPA Rom. Luca di Montezemolo ist nun auch Bahnunternehmer. Der Fer- rari-Chef will mit einem privaten Bahnunternehmen den Zugverkehr in Italien revolutioniren. Erstmals werden im April Züge der neuen privaten Bahngesellschaft Nuo- vo Trasporto Viaggiatori (NTV) – deren Gründer und Präsident Montezemolo ist – mit einer Ge- schwindigkeit von über 300 km/h auf Italiens Schienennetz fahren. In Zukunft kann sich di Montezemolo auch Fahrziele außerhalb Italiens vorstellen, etwa auch Wien, wie der Manager in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung betont. www.ntvspa.it Italien Luca di Montezemolo gründet Bahngesellschaft „Bis Wien – das wäre fantastisch“ Ferrari-Manager di Montezemolo will den ital. Staatsbahnen Konkurrenz machen. © EPA SHORT Wien. Im Februar wurden in Österreich insgesamt 65.431 gebrauchte Kraftfahrzeuge zum Verkehr zugelassen, das waren um 7,3% weniger als im Febru- ar 2011, aber um 1,1% mehr als im Vormonat Jänner. Die Zahl der Gebrauchtzulassungen von Personenkraftwagen (Pkw) lag laut Zahlen der Statistik Austria mit 57.922 Stück um 5,9% unter dem Vorjahreswert. Rückgänge gab es auch bei Lkw bis 3,5 t (-6%) und Lkw über 3,5 t höchstzulässigem Gesamtgewicht (-16,2 %). www.statistik.at Wien. Rennsport- und Luft- fahrtausrüster Pankl Racing Systems hat im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich zuge- legt. Der Umsatz erhöhte sich 2011 um 17% auf 105,4 Mio. €, das operative Ergebnis (EBIT) schnellte um 85% auf 7 Mio. € hoch, nach Steuern blieben 4,5 Mio. (nach 2,9 Mio. €). Laut eigenen Angaben ist der Aufschwung in erster Linie der Verlängerung der Rennsai- son und dem Konjunkturauf- schwung im Automotive- und Aerospacegeschäft zu verdan- ken. www.pankl.com © Panthermedia.net/Nick Stabel © Pankl Genf. Laut eigenen Angaben hat der Genfer Automobilsalon in diesem Jahr über 700.000 Besucher angelockt. Das sind etwas weniger als 2011, trotz- dem zeigten sich die Veran- stalter damit aber zufrieden. Ein Erfolg sei vor allem der „Grüne Pavillon“ vor dem Haupteingang der Automesse gewesen, in dessen Rahmen rund 10.000 Autofahrer die Ge- legenheit nutzten, eine Probe- fahrt mit einem Auto mit öko- logischem Antrieb zu machen. Der nächste Autosalon findet vom 7. bis zum 17. März 2013 statt. www.salon-auto.ch © EPA © BMW

description

medianet automotive - die wöchentliche Berichterstattung aus der nationalen Automobilbranche

Transcript of medianet automotive

Page 1: medianet automotive

automotivebusinessAufschwung

Oliver Wyman: Asiatische Zulieferindustrie stark im Kommen Seite 29

Abschwung

Sixt erwartet nach dem Rekordjahr 2011 nun „schwierigere Geschäfte“ Seite 33

525d Touring BMW: Sportlicher Mittel-dieSel

© d

pa/A

ndre

as G

eber

t

medianet inSide your BuSineSS. todAy. FreitAG, 23. März 2012 – 27

Perchtoldsdorf. Am Markt für Auto-bedarf gibt es in Österreich einen Zusammenschluss zweier Unter-nehmen. Die Birner-Gruppe mit Sitz in Perchtoldsdorf kauft die in Gleisdorf ansässige Binder Autobe-darf GmbH zu 100%. Die Firma soll aber weiter eigenständig tätig blei-ben und sich auf die Betreuung von Großkunden spezialisieren. „Der Zukauf baut unsere Marktführerpo-sition in Österreich weiter aus und schafft optimale Rahmenbedin-gungen für die weitere Expansion beider Häuser im In- und Ausland“, so Andreas Birner, einer der Mehr-heitseigentümer der Gruppe. � �� www.birner.at

Birner-Gruppe Übernahme von Binder Autobedarf Gmbh

Starker Player wird noch stärker

Andreas Birner sieht im Zukauf der Binder-Gruppe vor allem „Chancen“.

© M

anfre

d B

urge

r

Mercedes, Audi & BMW im Premium-Wettlauf

Dreikampf in der Luxus-Liga BMW, Mercedes und Audi liefern sich ein heftiges Kopf-an-Kopf-rennen um die Krone im premiumsegment. ihr harter Wachstums-kurs birgt laut Berylls Strategy Advisors aber auch risiken für die hersteller. Seite 28

© e

pA (2

); B

MW

/ M

onta

ge: B

. Sch

mid

© e

pA

Rom. Luca di Montezemolo ist nun auch Bahnunternehmer. Der Fer-rari-Chef will mit einem privaten Bahnunternehmen den Zugverkehr in Italien revolutioniren. Erstmals werden im April Züge der neuen privaten Bahngesellschaft Nuo-vo Trasporto Viaggiatori (NTV) – deren Gründer und Präsident Montezemolo ist – mit einer Ge-schwindigkeit von über 300 km/h auf Italiens Schienennetz fahren. In Zukunft kann sich di Montezemolo auch Fahrziele außerhalb Italiens vorstellen, etwa auch Wien, wie der Manager in einem Interview mit der Süddeutschen�Zeitung betont. � www.ntvspa.it�

Italien luca di Montezemolo gründet Bahngesellschaft

„Bis Wien – das wäre fantastisch“

Ferrari-Manager di Montezemolo will den ital. Staatsbahnen Konkurrenz machen.

© e

pA

shorT

Wien. Im Februar wurden in Österreich insgesamt 65.431 gebrauchte Kraftfahrzeuge zum Verkehr zugelassen, das waren um 7,3% weniger als im Febru-ar 2011, aber um 1,1% mehr als im Vormonat Jänner. Die Zahl der Gebrauchtzulassungen von Personenkraftwagen (Pkw) lag laut Zahlen der Statistik Austria mit 57.922 Stück um 5,9% unter dem Vorjahreswert. Rückgänge gab es auch bei Lkw bis 3,5 t (-6%) und Lkw über 3,5 t höchstzulässigem Gesamtgewicht (-16,2 %). � www.statistik.at

Wien. Rennsport- und Luft-fahrtausrüster Pankl Racing Systems hat im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlich zuge-legt. Der Umsatz erhöhte sich 2011 um 17% auf 105,4 Mio. €, das operative Ergebnis (EBIT) schnellte um 85% auf 7 Mio. € hoch, nach Steuern blieben 4,5 Mio. € (nach 2,9 Mio. €). Laut eigenen Angaben ist der Aufschwung in erster Linie der Verlängerung der Rennsai-son und dem Konjunkturauf-schwung im Automotive- und Aerospacegeschäft zu verdan-ken. � www.pankl.com

© p

anth

erm

edia

.net

/nic

k S

tabe

pan

kl

Genf. Laut eigenen Angaben hat der Genfer Automobilsalon in diesem Jahr über 700.000 Besucher angelockt. Das sind etwas weniger als 2011, trotz-dem zeigten sich die Veran-stalter damit aber zufrieden. Ein Erfolg sei vor allem der „Grüne Pavillon“ vor dem Haupteingang der Automesse gewesen, in dessen Rahmen rund 10.000 Autofahrer die Ge-legenheit nutzten, eine Probe-fahrt mit einem Auto mit öko-logischem Antrieb zu machen. Der nächste Autosalon findet vom 7. bis zum 17. März 2013 statt. � www.salon-auto.ch

© e

pA

© B

MW

Page 2: medianet automotive

28 – automotivebusiness Cover Freitag, 23. März 2012

Kommentar

„Bedauernswerte Fossilisten“?

Jürgen Zacharias

Matthias Horx ist ein von mir durchaus ge-schätzter Trend- und Zu-

kunftsforscher, der mit neuen Denkansätzen und – zugegeben oft auch queren – Ideen für Aufsehen sorgt. So auch vor wenigen Tagen im Rahmen sei-ner Kolumne in der Frankfurter Rundschau, in der er die Fahrer von Benzin- und Dieselautos als ‚bedauernswerte Fossilisten‘ bezeichnete.

‚Meine Frau und ich surren immer voller Mitgefühl und Staunen an jenen kultischen Tempeln namens ‚Tankstellen‘ vorbei, an denen die Fossilisten ihre letzten Rituale vollziehen“, schrieb Horx da. Und weiter: ‚Allerdings sehen die Gläubigen des Benzinkults zunehmend mürrisch dabei aus.‘

Kein Wunder, sage ich, bei den Preisen. Vor neun Jahren – so ein Fotobeweis auf meiner Festplatte – bezahlte ich wäh-rend eines Skiurlaubs an einer Tankstelle in St. Johann/Pon-gau 0,679 Euro pro Liter Diesel.

Heute ist der Preis doppelt so hoch, aber trotz der Kostenex-plosion ist ein Elektroauto aus meiner Sicht immer noch keine Alternative, schon gar keine zwingende, wie Horx meint. Die Kosten fallen eben dann beim Kauf und nicht beim Betrieb an.

Und mein grünes Gewissen? Ist auch beruhigt, beim aktu-ellen Strommix erzeugen Elek-troautos nicht weniger CO2 als andere Fahrzeuge, es wird nur an anderer Stelle freigesetzt.

Wolfsburg. Volkswagen holt vor dem Sprung an die Weltmarktspitze Luft: Nach dem historischen Ge-winnplus des vergangenen Jahres kündigt der Autobauer für 2012 ein stagnierendes Ergebnis an. „Zu-nächst müssen wir die erheblichen Entwicklungs- und Anlaufkosten wieder einspielen“, begründete Konzernchef Martin Winterkorn dies vor wenigen Tagen bei der Präsentation der Bilanz 2011.

Weltmarktführer bis 2018

Schon das Erreichen des Vorjah-resniveaus ist allerdings ehrgeizig, denn im abgelaufenen Ausnahme-jahr steigerte der Elf-Marken-Kon-zern den Betriebsgewinn um 60% auf 11,3 Mrd. €. Mit weltweit 8,3 Mio. ausgelieferten Fahrzeugen hat VW sein Ziel von zehn Mio. Ein-heiten im Jahr 2018 greifbar nahe. Bis dahin will der Konzern auch Weltmarktführer sein. Der Umsatz von zuletzt knapp 160 Mrd. € soll 2012 weiter zulegen.

Dazu trägt allein schon die volle Einbeziehung des Münchner Lkw-Bauers MAN in die Bilanz bei, den

VW im Herbst unter seine Kontrol-le gebracht hatte und der mit der schwedischen VW-Tochter Scania enger zusammenarbeiten soll.

2013 will Volkswagen dann auch beim Gewinn wieder durchstarten. Danach soll sich der Aufstieg nach Wolfsburger Denkart ungebremst fortsetzen: „Der Konzern hat die Grundlage dafür gelegt, um in Sa-chen Rendite auch langfristig in eine neue Liga vorzustoßen“, sagte

Winterkorn. Die für 2018 gesteck-te Zielmarke von acht Prozent hat Volkswagen mit 7,8 Prozent Ren-dite (operative Marge) bereits im abgelaufenen Jahr fast erreicht.

Neues Produktionssystem

Als Grund für die Stagnation in diesem Jahr führte Winterkorn die Umrüstung der Werke auf den „Modularen Querbaukasten“ an,

dessen Einführung in den nächs-ten Jahren rund 15 Mrd. € kostet. Durch das neue Produktionssystem sollen die Kosten später um bis zu 30% sinken, da die Zahl an Gleich-teilen steigt und sich die Entwick-lungszeiten verkürzen.

Den Auftakt der nach der neu-en Architektur gebauten Modelle macht der A3 von Audi, der vor wenigen Tagen auf dem Genfer Autosalon erstmals präsentiert wurde. Im Herbst folgt der Best-seller Golf in siebenter Generati-on. Das neue Baukastenprinzip kommt für alle kleineren Modelle und Kompaktwagen infrage – drei Viertel aller Autos im Konzern –, deren Motoren quer zur Fahrt-richtung eingebaut werden. Für die Ingenieure ist es das Ei des Kolumbus: Wenn sie künftig mit Vorständen und Designern zusam-menkommen, um neue Fahrzeuge zu entwickeln, stecken sie aus Bauteilen wie Achsen, Vorder- und Hinterwagen, den Böden und Sitz-gestellen einfach neue Fahrzeug-varianten zusammen – wie beim Lego-Spielen.

www.volkswagen.com

volkswagen Nach dem Rekordjahr 2011 gönnt sich der deutsche Autobauer im laufenden Jahr eine Verschnaufpause

Durchatmen und dann wieder durchstarten

BMW, Mercedes & Audi Die deutschen Automobilhersteller ringen um die Marktführerschaft im Premiumsegment

Heiße Phase im Fight um die Premium-Krone

München/Stuttgart/Ingolstadt. Bes-ser hätte das vergangene Jahr für die deutschen Premiumhersteller Audi, BMW und Mercedes gar nicht laufen können. Mit gut 1,3 Mio. beziehungsweise 1,38 Mio. und 1,26 Mio. verkauften Fahrzeugen mar-kierte das Trio neue Rekordmarken, die angesichts der ausgezeichneten Prognosen – das Premiumsegment erweist sich als weitgehen krisen- resistent und wächst deutlich schneller als der Gesamtmarkt – schon bald neuerlich getoppt werden sollen. Dabei zeichnet sich ein enges Kopf an Kopf-Rennen zwischen den Herstellern ab, die Zielsetzung lautet bei allen dreien: Marktführerschaft.

Wachstumspläne allerorts

Und um dieses Ziel zu erreichen, intensivieren Audi, BMW und Mercedes ihre Wachstumsbemü-hungen. Ambitioniert erweist sich dabei vor allem Branchenleader BMW, der vor wenigen Tagen an-kündigte, seinen Output bis zum Jahr 2016 auf über zwei Mio. Fahr-zeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce jährlich steigern zu wollen. Ursprünglich war dieses Ziel erst für 2020 anvisiert, ange-sichts der aufkommenden Konkur-renz will Konzernchef Norbert Reit-hofer die magische Hürde aber nun schon zum 100. Geburtstag des Un-ternehmens in vier Jahren nehmen und damit die Marktführerschaft im Premiumsegment nicht nur be-haupten, sondern sogar ausbauen.

Ähnliche Pläne hegen allerdings auch die Rivalen Audi und Daimler. So will Audi nach eigenen Plänen bis 2015 an BMW vorbeizuziehen, die dazu konzernintern als notwen-dig erachteten 1,5 Mio. verkauften

Fahrzeuge werden dafür aber ver-mutlich nicht reichen.

Konkurrent Daimler hat sich für 2015 einen Absatz von 1,6 Mio. Mercedes auf die Fahnen geschrie-ben. Das wäre zwar ein schönes Wachstum im Vergleich zu den aktuellen Zahlen, am Oberklasse-Thron von BMW könnte man damit allerdings auch nicht rütteln.

Premiummarkt wächst stark

Dass die rasanten Wachstums-ziele der deutschen Premium-hersteller keine Luftschlösser sind, beweist eine aktuelle Stu-die der Unternehmensberatung Berylls Strategy Advisors: Dem-nach wächst der Markt für Premi-umfahrzeuge von weltweit 6,2 Mio. Pkws im vergangenen Jahr auf 9,7 Mio. in 2020. Dieses Wachstum kommt übrigens zu knapp 40% aus Asien.

Trotzdem dürfen laut der Unter-suchung aktuelle Umsatzrenditen von neun bis nahezu 20% nicht darüber hinweg täuschen, dass alle Premium-OEMs vor einer Her-

kulesaufgabe stehen. Berylls sieht bis 2020 einen Rückgang der EBIT-Margen zwischen 20 und 50%, zeichnet sich doch in China ein Preisverfall ab. Und global entfällt das Premium-Wachstum zu 50% auf Fahrzeuge des Golf-Segments und kleinere Wägen – typischer-weise Fahrzeuge, die den Premi-um-OEMs nur EBIT-Margen von unter drei Prozent bescheren.

Intensive Anstrengungen

Das ambitionierte Stückzahl-wachstum kann die Profitrisiken laut der Studie daher nur lindern, aber nicht ausschließen. „Audi, BMW und Mercedes-Benz dür-fen sich daher nicht in falscher Sicherheit wiegen: Die nächsten Jahre erfordern nie gekannte An-strengungen, sonst wird sich ein Gewinneinbruch nicht abwen-den lassen“, so Hendrik Todte, Principal bei Berylls.

www.audi.com www.bmwgroup.com www.mercedes.com www.berylls.com

Jürgen Zacharias

Das Trio hat sich einem strikten Wachstumskurs verschrieben, was durchaus auch Risiken mit sich bringt.

© E

PA

BMW-Chef Norbert Reithofer will die Marktführerschaft des Premiumbauers absichern.

© E

PA

Konzernchef Martin Winterkorn legt aktuell die Basis für weitere Höhenflüge.

oICA Top-Auto-Nation

Slowakei voran

Bratislava. Die Slowakei war im vergangenen Jahr neuerlich Europas führende Auto-Nation, wenn es um die Anzahl der dort produzierten Autos, gemessen an seiner Bevölkerung, geht. Die drei in unserem Nachbarland ansässigen Auto-Bauer – Volks-wagen Slovakia, Kia und PSA Peugeot Citroen – haben 2011 insgesamt 639.000 Fahrzeuge gebaut. Das entspricht 119 Au-tos pro 1.000 Einwohner und ist neuer slowakischer Rekord, wie der Internationale Branchen-verband OICA (Organisation In-ternationale des Constructeurs d‘Automobiles) berichtet. www.oica.net

© V

olks

wag

en

Volkswagen will seine Produktion in der Slowakei weiter ausbauen.

Page 3: medianet automotive

w.

w.

ww

ww

wp

ayl

pay

ifeb

lack

.at

mc11030_PayLife_Black_AZ_216x288ssp_TZ.indd 1 20.03.12 17:42

Oliver Wyman Die Managementberatung sieht die asiatische Zulieferindustrie stark im Kommen, für westliche Player aber weiterhin Chancen

Automobilindustrie im WandelMünchen. Gerade einmal drei Jah-re nach dem Krisenjahr 2009 zeigt sich die Automobilbranche über-raschend schnell von ihrem his-torischen Tief erholt. Im vergan-genen Jahr konnten die Hersteller weltweit rund 76,8 Mio. Fahrzeuge absetzen, gegenüber den 70,4 Mio. des Vorkrisenjahrs 2007 ein Plus von knapp 10%. Der Weltmarkt in-des hat sich verändert. So erfolgte eine klare Verschiebung hin zu Chi-na, Indien oder Indonesien und hin zu einfacheren Fahrzeugzeugklas-sen. Davon betroffen ist laut einer aktuellen Studie von Oliver Wyman auch die Zulieferindustrie.

Asiaten deutlich profitabler

Demnach konnten chinesische und südkoreanische Wettbewer-ber inflationsbereinigt um 55 be-ziehungsweise 45% gegenüber

2007 wachsen. Viele Zulieferer aus Europa, den USA und Japan konn-ten im gleichen Zeitraum lediglich die Umsatzverluste aus 2009 aus-gleichen oder liegen sogar noch leicht unter dem Niveau von 2007. Zudem sind Zulieferer aus Asien im Schnitt mittlerweise deutlich pro-fitabler. So realisierten beispiels-weise chinesische Zulieferer 2010 im Schnitt eine EBIT-Marge von 11%, während europäische Wett-bewerber im Mittel nur 6% erzielen konnten. Doch die Erfolge der asi-atischen Hersteller und Zulieferer sind nicht das einzige Problem der westlichen Supplier. Es droht eine Konjunkturabkühlung des Gesamt-

markts und die Überkapazitäten bei den OEMs sind so hoch wie 2007.

Auch weiterhin Chancen

Trotzdem sind diese Entwicklun-gen für viele Automobilzulieferer eine Chance. „Wenngleich sich die Märkte stark nach Asien verschie-ben, sind viele Zulieferer doch sehr gut positioniert, um auch außer-halb von Europa erfolgreich zu sein“, ist Lars Stolz, Partner und Autozulieferexperte bei Oliver Wyman, überzeugt. „Gerade inno-vative und strategisch gut aufge-stellte Unternehmen werden sich im Wettbewerb mit Playern aus

Fernost behaupten können.“Laut der Studie sind die wich-

tigsten Faktoren für künftigen Er-folg ein globales Geschäftsmodell, verbunden mit Wertschöpfung in den Wachstumsmärkten, die Un-abhängigkeit von einzelnen OEMs aus Europa, USA und Japan und eine starke Technologieposition oder gar Nischenstatus. Hinzu kommen Kosteneffizienz aufgrund operativer Exzellenz, wettbwerbs-fähige Kostenstrukturen sowie die Möglichkeit, aktiv an der Segment-konsolidierung infolge von wieder zunehmenden M&A-Aktivitäten und neuen Partnerschaften teilzu-nehmen. � www.oliverwyman.de

Moritz Kolar

Voraussetzung für zukünftigen Erfolg sind u.a. hohe Kosteneffizienz und eine starke Technologieposition.

ACEA „Gefahr für Branche“

ÜberkapazitätenBrüssel. Der europäische Autoher-steller-Verband ACEA sieht die Europäische Kommission beim Abbau von Überkapazitäten in der Region stärker in der Pflicht. ACEA-Generalsekretär Ivan Hodac sprach sich vor wenigen Tagen für einen Schulterschluss der europäischen Autobauer aus. „Wir brauchen eine europaweite Lösung. Aber das ist nicht ein-fach“, sagte der Verbandsvertre-ter. Dazu müsse Schluss sein mit lokalen Lösungen auf Länder-ebene. Der europäischen Auto- industrie steht eine Schrumpfkur bevor: Rabattschlachten, Überka-pazitäten und eine sinkende Nach-frage setzen der Branche zu. Nach Einschätzung von Automanagern sind dabei auch Werksschlie-ßungen und Stellenstreichungen unausweichlich, um wieder in die Gewinnzone zurückzukehren.

Absatz 2011 weiter gesunken

Peugeot-Chef-Chef Philippe Va-rin sagte, er würde eine EU-Aktion zur Bekämpfung der Überkapazi-täten unterstützen. Die Europä-ische Union (EU) sollte ihre Lehren aus früheren erfolgreichen Inter-ventionen in der Branche ziehen.

Nach ACEA-Angaben schrumpfte der Autoabsatz in der Europäischen Union 2011 um 1,7 Prozent auf 13,1 Mio. Fahrzeuge – der vierte Rück-gang in Folge. Im laufenden Jahr werden die Neuwagenverkäufe vo-raussichtlich weiter sinken. Über-kapazitäten von mindestens 20% sind nach Einschätzung von Auto-analysten die Folge. �www.acea.be

ACEA-Generalsekretär Ivan Hodac will Schulterschluss gegen Überkapazitäten.

© A

CE

A

Boom in Fernost: Asiatische Zulieferer sind zuletzt überproportional gewachsen.

© E

PA

automotivebusiness – 29HErstEllEr & ZuliEfErErFreitag, 23. März 2012

Page 4: medianet automotive
Page 5: medianet automotive
Page 6: medianet automotive

Volvo Neuer V40

Kompakt-Volvo

Wien. Ab Anfang April ist der neue Kompakt-Schwede Volvo V40 auch in Österreich zu ha-ben. Der V40 sieht optisch aus wie ein Kombi, ist aber durch sein schräg abfallendes Heck den Kompakten à la VW Golf, Ford Focus oder Opel Astra zuzuordnen.

Volvo ist schon seit jeher für seine Sicherheisinnovationen bekannt und so feiert im V40 der weltweit erste Fußgänger-Airbag Premiere. In der Ein-stiegsversion mit 150 PS Benzi-ner oder 115 PS Diesel und einer umfangreichen Sicherheits- und Komfortausstattung ist der fesche Schwede ab 23.600 € zu haben. � www.volvo.at

Mercedes Der neue SL

Traditionsreich

Wien. Mit dem komplett neu ent-wickelten SL setzt Mercedes-Benz eine Tradition fort, die vor 60 Jahren begann. Das Buch-stabenkürzel „SL“ steht seitdem für die Symbiose von Sportlich-keit, Stil und Komfort – und für bahnbrechende Innovationen.

Der neue SL ist zum ersten Mal fast vollständig aus Alumi-nium gefertigt und wiegt bis zu 140 kg weniger als der Vorgän-ger. Sein hochsteifer Vollalumi-nium-Rohbau bildet die Basis für ein sportlich deutlich ge-schärftes, agiles Fahrverhalten bei gleichzeitig beispielhaftem Abroll- und Fahrkomfort. Für noch bessere Fahrdynamik sor-gen neue BlueDirect-Motoren; sie sind stärker, aber gleichzei-tig bis zu 29% sparsamer als die Motoren der Vorgänger-Genera-tion.

Völlig neu sind das weltweit einzigartige Frontbass-System, das den Luxussportwagen offen und geschlossen in einen Kon-zertsaal verwandelt, und das hocheffiziente adaptive Wisch-Wasch-System „Magic Vision Control“; es bringt Wasser aus dem Wischerblatt bedarfsge-recht und abhängig von der Wischrichtung auf die Scheibe.

Der neue SL ist in zwei Mo-torisierungsvarianten erhält-lich: Der V8 des SL500 leistet 435 PS und verbraucht rund 22% weniger Treibstoff als das Vorgängermodell. Der SL 350 leistet 306 PS und mit einer se-rienmäßigen Eco-Start-Stopp-Funktion ausgerüstet. Das optimierte Automatikgetriebe 7G-Tronic Plus trägt ebenfalls zum beispielhaft geringen Ver-brauch bei. � www.mercedes.at

Wien. Nach den Modellen DS3, DS3 Racing und DS4, die schon allesamt für die neue Eigenständigkeit von Citroen stehen, startet nun auch die derzeit höchste Ausbaustufe der DS-Linie, der DS5, in Österreich. Den Designern von Citroen scheint man hier noch mehr Freiheiten als üblich gelassen zu haben, denn der DS5 ist nicht etwa ein etwas größe-res Modell der bisherigen DS-Linie, er ist das bisher wohl eigenstän-digste Fahrzeug des DS-Reigens. Ein bisschen SUV, gewürzt mit einer Brise Kombi und verfeinert mit einem guten Schuss Coupé, so könnte das Design-Rezept für den edlen Ausnahme-Franzosen lauten.

Hingucker außen wie innen

Eines ist jedoch in jedem Fall ge-wiss: Der DS5 ist ein echter Hingu-cker. Die raffinierte Außenoptik mit der hohen Flanke an den Radkästen und den coupéhaften Fenster- und Dachlinien weiß auf Anhieb zu ge-fallen. Das großzügige Interieur des DS5 konterkariert die äußere Hülle mit eigenwilligen und recht mutigen Formen und Anordnungen. Zahl-

reiche rechteckig angehauchte De-signelemente stehen im Mittelpunkt des Innenraumdesigns und finden sich in der Tachoeinheit, dem ge-teilt zu öffnenden Dachhimmel und den Schalterbuchten der Mittel- und Dachkonsole wieder. Selbst das Lenkrad ist unten weit abgeflacht. Das optische Spiel zwischen diesen eckigen Formen und den weichen, runden Schaltereinheiten macht den Innenraum des DS5 mindes-

tens so sexy wie es die äußere Hülle schon verspricht. Neben ‚ziemlich sexy‘ ist der Innenraum des DS5 auch noch ziemlich komfortabel. Die Sitze bieten Couch-Atmosphä-re, verfügen aber trotzdem über ausreichenden Seitenhalt. Auch in zweiter Reihe wird man vom DS5 durchaus kommod von A nach B bewegt, wenn auch für größere Menschen die Kopffreiheit enden wollend ist – da zollt man der fla-

chen, coupéhaften Dachlinie Tribut. Im Kofferraum finden Segment-übliche 460 l Volumen Platz. Neben den optischen Reizen bietet der neue DS5 aber auch ein breites Spektrum an komfortablen und in-novativen technischen Highlights wie ein Head-up-Display, Spur-halte- und Fernlichtassistenten oder ein WiFi-Bordsystem.

Treibende Kräfte

Sportlich ist hingegen das Fahr-werk des DS5, das für manchen Geschmack eine Spur zu straff ausgefallen sein dürfte. Neben den Standard-Motorisierungen mit Benzin- und Dieselmotoren mit einem Leistungsspektrum von 110 bis 200 PS ist der DS5 erstmals in der Firmengeschichte auch als Die-sel-Hybrid zu haben. Der Citroën DS5 Hybrid4 verfügt damit über eine gemeinsame Systemleistung von 200 PS, permanenten Allradan-trieb und ein Einsparungspotenzi-al von bis zu 35% im Stadtverkehr. Der CO2-Ausstoß liegt bei nur 99 g pro km. � (gj)�� www.citroen.at

Wien. Bei BMW macht der Fort-schritt kaum Pause und so prä-sentierten die Bayern unlängst sogar eine neue sportliche M-Per-formance-Diesel-Reihe. Dieser Schritt ist bezeichnend für das große Know-how von BMW in der Entwicklung von Dieselmotoren. Für den gemütlichen Alltag steht ein ebenso breites wie auch kraft-volles Dieselportfolio für die 5er- Baureihe zur Verfügung und wie so oft im Leben ist auch hier der Mittelweg ein durchaus gangbarer. Mit dem 525d Touring mit xDrive ist man für alle Fälle gerüstet und auch wenn‘s mal schneller gehen muss, ist auf den bayrischen Mit-tel-Diesel Verlass. Downsizing ist allerdings auch in die 5er-Regi-onen vorgedrungen und so muss auch der 525d seit heuer mit „nur“ mehr vier Zylindern und 2 l Hub-raum auskommen.

Passend gemacht

Optisch gibt es zwischen den einzelnen Motorisierungen freilich keine Unterschiede und so ist auch der aktuelle 525d Touring sofort als reinrassiger BMW erkennbar. Die Front wirkt sportlich ent-schlossen und wenig verspielt. Die Kombiversion des 5er geht absolut in Richtung Lifestyle und die lan-ge Motorhaube, kurze Überhänge, die gestreckte Linienführung der Seitenansicht und die dynamisch abfallende Dachlinie verleihen dem neuen BMW 5er Touring ei-ne einzigartige, zeitlose Eleganz. Die aufrecht stehende Kühlerpartie mit der aus bestimmten Perspekti-ven leicht nach vorn geneigt wir-kenden BMW-Niere, den markanten Doppelrundscheinwerfern und dem breiten unteren Lufteinlass statten

den 5er mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein aus.

Eindeutig vier Zylinder

Trotz der gewohnt hochwertigen Geräuschdämmung im Innen-raum wird beim Starten des 525d klar, dass es sich hierbei um einen Vierzylinder handelt. Der typische und markante Sound des BMW Diesel-Sechszylinders ist dahin. Die Downsizing-Strategie von BMW wird allerdings in jedem Fall äußerst gekonnt umgesetzt, denn an der Performance des neu-en Motors gibt es wahrlich nichts auszusetzen. Das 2,0 l große Voll-aluminium-Triebwerk ist mit einer Stufenaufladung nach dem „Vari-able Twin Turbo“-Prinzip und einer

Common-Rail-Direkteinspritzung mit Piezo-Injektoren ausgestattet. Es zeichnet sich dank der variablen Turbinengeometrie des kleinen La-ders durch ein besonders spontanes Ansprechverhalten sowie durch ein reduziertes Gewicht aus. Der klei-ne Lader ist bereits bei niedrigen Drehzahlen aktiv, die Wirksamkeit des großen Laders passt sich präzi-se an die jeweilige Lastanforderung an. Der neue BMW 525d weist eine gegenüber dem Vorgängermodell um 10 kW auf 160 kW/218 PS ge-steigerte Höchstleistung auf, die bei 4.400 Umdrehungen erreicht wird. Das maximale Drehmoment von 450 Newtonmetern steht jetzt zwischen 1 500 und 2.500 Umdre-hungen zur Verfügung. Diese Leis-tung ist für einen agilen Spurt in

nur 7,2 Sek. auf 100 km/h gut und reicht für einen Top-Speed von 233 km/h.

Verbrauch reduziert

Anders als beim ebenfalls mo-torisch verkleinerten BMW 328i macht sich beim 525d Touring der kolportierte, um 20% verringer-te Verbrauch schon beim ersten Tankstop bemerkbar. Mit rund 6,3 l kommt der 5er Touring mit Allrad auf 100 km aus, ein durch-aus beeindruckender Wert für einen Oberklasse-Kombi. Somit zahlt sich Downsizing letztlich doch aus und schont nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbör-se an der Tankstelle des Vertrauens. � www.bmw.at

32 – automotivebusiness Modell & handel Freitag, 23. März 2012

© B

MW

© C

itroe

n

Der SL verfügt über mehr Power, trotz deutlich reduziertem Verbrauch.

Volvo greift mit dem neuen V40 in der heiß umkämpften Golf-Klasse an.

GreGor Josel

BMW 525d Touring xdrive Bei BMW wird downgesized, was das Zeug hält – nun auch bei den 5er-Modellen

downsizing für den einen Sechszylinder-KlassikerDer 525d teilt sich sein Schicksal mit dem 328i und läuft ab sofort auch nur mehr auf vier Zylindern.

Der BMW 525d Touring xDrive ist ein echter Sparmeister in Sachen Verbrauch. Mit dem neuen 4-Zylinder ab 58.142,76 Euro.

Citroen dS5 Von den anders-sein-Wollenden ist der DS5 mit Abstand der, der am meisten anders sein will

Futuristischer Franzose mit diesel-hybrid

Der Citroen DS5 ist ab 32.310 Euro zu haben, die Hybridversion ab 40.850 Euro.

© M

erce

des-

Ben

Vol

vo

Page 7: medianet automotive

www.dunlop.at

Neues Profildesign mit stabilisierenden Blöcken für kürzere Bremswege

Massive Außenschulter-blöcke für eine verbesserte Stabilität

Neue Mischung für ver- besserten Grip bei Nässe und auf trockener Fahrbahn

Gewichtsreduzierte Konstruktion für geringeren Spritverbrauch

Grip und BremspowerIm Motorsport getestet:

für die Straße

Sixt Der Autovermieter rechnet nach dem vergangenen Rekordjahr mit 1,56 Mrd. Euro Umsatz nun im laufenden Jahr mit schwierigeren Geschäften

Start in schwieriges JubiläumsjahrMünchen. Sixt wappnet sich nach einem Rekordjahr zum 100. Ge-burtstag in diesem Jahr für stür-mischere Zeiten. Wegen der Schul-denkrise und tristerer Wirtschafts-aussichten für Europa erwartet der Autovermieter 2012 schwierigere Geschäfte als zuletzt.

Konzernchef Erich Sixt warnt davor, die Lage angesichts der vielen Rekordmeldungen aus Un-ternehmen zu unterschätzen. „Wir lassen uns ein bisschen in die Irre führen durch die gute Entwicklung in Deutschland“, sagte der Firmen-patriarch vor wenigen Tagen in München. In anderen Ländern sei die Situation unerfreulich. „Wir befürchten, dass die Euroland-krise durchschlagen wird auf die Nachfrage.“ Dennoch dürfte das Jahr insgesamt gut laufen, auch wenn der Gewinn von 2011 wohl nicht mehr erreicht werden wird.

Allerdings hätten die vergangenen Monate gezeigt, wie lange Progno-sen hielten.

2012 weniger dynamisch

Im vergangenen Jahr hatte der Konzern unterm Strich 97,5 Mio. € verdient – so viel wie nie zuvor. Der Zuwachs lag damit bei satten 37,8%. Der Umsatz stieg im Gegen-satz zum Gewinn 2011 nur leicht um 1,7 Prozent auf 1,56 Mrd. €. In den ersten beiden Monaten 2012 sei Sixt gewachsen, allerdings we-niger dynamisch als noch 2011.

Davon unbeeindruckt, will Sixt in Europa bis 2015 an den Bran-

chenriesen Europcar, Avis und Hertz vorbei zur neuen Nummer 1 aufsteigen. Derzeit sieht sich Sixt mit einem Marktanteil von neun bis zehn Prozent auf Rang vier.

Trotz dieser ambitionierten Ziele will Sixt mit Zukäufen weiter extrem vorsichtig verfahren. Den Rivalen Europcar habe man nicht im Visier. „Wir sind an Europcar – wenn es uns nicht geschenkt wird – nicht interessiert“, sagte Sixt. Dafür wollen sich die Bayern künf-tig unabhängiger vom deutschen und europäischen Markt machen. 2011 startete Sixt etwa auf dem riesigen und hart umkämpften US-

Markt. Zunächst war Sixt in Flori-da ins Rennen gegangen und will bis 2014 auch vor allem dort das Geschäft ausbauen.

BMW DriveNow im Fokus

Der Autovermietmarkt im „Sun-shine State“ ist mit einem ge-schätzten Volumen von mehr als drei Mrd. USD (2,3 Mrd. €) riesig. Sixt macht knapp 27% seines Um-satzes im Ausland. Hoffnung setzt das Unternehmen auf Angebote wie das Car-Sharing-Projekt mit „BMW DriveNow“, das es inzwi-schen in München, Berlin und Düsseldorf gibt. � www.sixt.com

Moritz Kolar

Ungeachtet davon will Sixt in den kommenden drei Jahren zum größten Autovermieter Europas werden.

Eberspächer Großauftrag

Klima für SaudisEsslingen. Temperaturen über 40 ºC sind keine Seltenheit in Dhahran, dem Sitz von Saudi Aramco im Os-ten Saudi-Arabiens. Für die zuver-lässige Klimatisierung der Busflot-te zum Transport der rund 55.000 Mitarbeiter setzt der Erdölkonzern jetzt auch auf die Kompetenz von Eberspächer Sütrak: Das Unterneh-men rüstet 270 Omnibusse sowie 150 Kleintransporter mit beson-ders leistungsstarken Klimaanla-gen aus. In den Minibussen sorgt die Anlage des Typs AC 413 mit 13 statt zehn Kilowatt Leistung für angenehme Temperaturen. Die An-lage des Typs AC 644 wird in den Omnibussen eingesetzt und basiert auf dem Modell AC 136, das die Entwickler an die extremen Bedin-gungen angepasst haben. � �� www.eberspaecher.com

Fuhrpark Neues Handbuch

Tipps und TricksWien. Ein Fuhrpark wird im Un-ternehmen oft zum unerwünscht hohen Kostenfaktor. Abhilfe ver-spricht das „Fuhrparkhandbuch 2012“ von Henning Heise, das die neusten Trends am Markt aufzeigt, die wichtigsten Kontakte in der Branche liefert und Dienstleistun-gen aufzeigt. Das Werk setzt sich darüber hinaus mit Unfallfragen und Reifenhandel auseinander und liefert für Unternehmer zahlreiche Tipps und Tricks für professio-nelles Fuhrpark-Management. � www.fleetconsulting.at

Henning Heise hat nun sein „Fuhrpark-handbuch 2012“ veröffentlicht.

© F

leet

Con

sulti

ng

Konzernchef Erich Sixt sieht sein Unter-nehmen auf einem „guten Weg“.

© d

pa/A

ndre

as G

eber

t

automotivebusiness – 33Rund umS autoFreitag, 23. März 2012

Page 8: medianet automotive

34 – automotivebusiness InnovatIon & Umwelt Freitag, 23. März 2012

DFKI Robotics Innovation Center Wissenschaftler des deutschen Forschungsinstituts planen das Auto der Zukunft

Intelligentes auto passt sich der verkehrslage an

Bremen. Sieht so das Auto der Zu-kunft aus? Es ist extrem beweglich, verändert seine Form und passt sich der aktuellen Verkehrssituati-on an – „EO smart connecting car“ heißt das intelligente E-Fahrzeug,

das Wissenschaftler des DFKI Ro-botics Innovation Center in Bremen entwickeln. Künftig soll das Fahr-zeug selbstständig steuern können. Der Prototyp ist Teil des Projekts „Neue Mobilität im ländlichen Raum“, in dem unter anderem in-novative Technologien zur Elektro-mobilität erforscht werden.

Flexibel und effizient

Die veränderbare Morphologie ist einzigartig: Indem EO smart connecting car das Fahrwerk zu-sammenschiebt, bockt sich die Fahrerkuppel auf. Dies ist auch während der Fahrt möglich. Da-durch wächst das Auto von etwa 1,60 m auf 2,10 m in die Höhe und verkürzt sich um einen halben Me-ter in der Länge auf knapp 2 m. Diese Platzersparnis soll dem me-

chanischen Zusammenschluss mit anderen E-Fahrzeugen zu einer Autokette, den sogenannten Road Trains, dienen. Die zusammenge-zogene Form lässt die Autokette kürzer und damit wendiger wer-den. „Gleiche Wegstrecken können so auf effiziente Weise gemeinsam

zurückgelegt werden. Daten und Energie übertragen sich von einem auf das andere Fahrzeug, die Fahr-zeuge werden einheitlich gesteuert. Das spart Energie und steigert die Reichweite“, sagt Frank Kirchner, Leiter des DFKI Robotics Inno-vation Center. Zusatzmodule wie beispielsweise Laderampen und Gepäckablagen sind ebenfalls pro-blemlos anschließbar.

Ein Auto wie ein Roboter

Durch seine verteilten Antriebe kann sich EO smart connecting car auf engem Raum wie Innenstädten oder Parkhäusern sehr flexibel be-wegen. „Wir revolutionieren damit das bisherige Konzept von Autos, indem wir es aufspalten“, sagt Kirchner. Seine besonderen Ach-sen können jedes der vier Räder

um 90 Grad drehen, um seitwärts einzuparken. Hindernissen weicht das nur ca. 700 kg schwere Auto leicht aus, indem es auf der Stelle wendet, diagonal fährt oder ein-zelne Räder anhebt. Seine Höchst-geschwindigkeit liegt derzeit bei etwa 55 km/h.

Entwicklungsziel ist, dass das Fahrzeug autonom fahren kann. Dazu zählt etwa das automatische Einparken und Andocken an La-destationen. Durch Sensoren im und am Fahrzeug kann das Auto Verkehrsinformationen empfangen und mit anderen Verkehrsteilneh-mern kommunizieren. „Die Ent-wicklungsphilosophie entspricht der eines Roboters: Das E-Auto wird mit entsprechender Sensorik und Rechenkapazität ausgestattet, um seine Umgebung genau zu er-fassen und gezielt zu navigieren“,

erklärt Kirchner. Unter Berück-sichtigung der aktuellen Verkehrs-situation, der verbleibenden Akku-Kapazität und eines optimierten Energieverbrauchs werden Routen berechnet – und Staus verhindert.

Programm im Detail

Das Projekt „Neue Mobilität im ländlichen Raum“ wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Ver-kehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) gefördert und hat eine Laufzeit bis März 2014. Konsortial-führer ist das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Ange-wandte Materialforschung (IFAM). Die Programmkoordination verant-wortet die NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennzelltechnologie.

� www.dfki.de

Moritz Kolar

Der „EO smart connecting car“ kann sich auf der Stelle drehen, seine Form verändern und Konvois bilden.

© D

FKI (

2)

Mobilität in einer neuen Dimension: der futuristische „EO smart connecting car“.

Gute Zwischenbilanz für car2go in Wien

Wien. „car2go“, das Carsharing-Projekt des Daimler-Konzerns, verfügt in Wien bereits über 7.000 Kunden. Das teilte das Unternehmen vor wenigen Ta-gen in einer Aussendung mit.

In der Bundeshauptstadt werden seit 100 Tagen smarts im Stadtgebiet verteilt, die auf öffentlichen Parkplätzen ange-mietet bzw. abgestellt werden können.

„Wir sind begeistert über die gute Resonanz in Wien“, erklärte Robert Henrich, der Geschäftsführer der „car2go GmbH“. Am 5. Dezember 2011 hatte die Firma damit begon-nen, 500 smarts sukzessive im Stadtgebiet zu verteilen. Seitdem sind laut car2go mehr als 60.000 Mieten absolviert worden.

Über 80% der Fahrten dau-ern demnach nicht länger als 45 Min., die durchschnittlich zurückgelegte Strecke liegt zwischen fünf und zehn km.

car2go kann nach einer Re-gistrierung – und Zahlung einer Anmeldegebühr von 9,90 € – genutzt werden. Abgerechnet wird pro Minute, mit Festprei-sen für stündliche und tagewei-se Nutzung.

Das Autoteil-Projekt wird laut Unternehmen bereits in neun Städten in Europa, den USA und in Kanada angeboten. Insgesamt sind weltweit zur-zeit fast 3.000 Fahrzeuge für 70.000 Kunden im Einsatz, hieß es. � www.car2go.com

Auszeichnungs-Tripple für Mitsubishi i-MiEV

Washington. Über gleich drei bedeutende Auszeichnungen für den i-MiEV darf sich Mit-subishi in Nordamerika freuen: Vom „American Council for an Energy-Efficient Economy“ (ACEEE) wurde der Stromflitzer als energieeffizientestes Auto ausgezeichnet.

Zudem hat der kanadische Umweltminister, Joe Oliver, den i-MiEV als „energieeffizi-entestes“ Elektroauto Kanadas im Kleinwagen-Segment 2012 ausgezeichnet und die amerika-nische „Environmental Protec-tion Agency“ (EPA) den Stromer auf Platz eins der Liste der umweltfreundlichsten Fahr-zeuge gewählt. � www.mitsubishi.com

short

© D

aim

ler

In den ersten drei Monaten hat sich car2go in Wien „voll bewährt“.

© M

itsub

ishi

Große Ehre: Der i-MiEV wurde für sei-ne Energieeffizienz ausgezeichnet.

Limburg/Deutschland. Der durch-schnittliche CO2-Emissionswert von Europas Neuwagen ist im ver-gangenen Jahr von 140,9 in 2010 auf 136,1 g/km in 2011 zurückge-gangen. Nach Angaben des inter-nationalen Marktbeobachters Jato Dynamics sind fast 30% der Neuzu-lassungen als CO2-arm eingestuft (101–120 g/km). Jato analysiert in seiner Studie „A Review of CO2 New Car Emissions across Europe 2011“ 21 europäische Märkte und zeigt, dass acht Hersteller bereits das Ziel der Europäischen Union von 130 g/km für 2015 erreicht haben.

Stetige Verbesserungen

Fiat führte auch im vergangenen Jahr die Liste der Volumenmarken mit einem durchschnittlichen CO2-Level von 118,2 g/km an. Den zwei-ten Platz belegte erstmals Seat mit einem Wert von 125,2 g/km. Der vormals zweitplatzierte Toyota fiel auf den vierten Rang zurück. Obwohl die deutschen Premium-marken Audi, BMW und Mercedes einen Fortschritt bei der volumen-gewichteten CO2-Reduktion in

Europa aufwiesen, bleiben ihre durchschnittlichen CO2-Emission-werte bei hohen 146,2, 149,3 bzw. 162,4 g/km. „Die Hersteller haben ein Interesse daran, ihre Emissi-onsziele zu erreichen wie auch ihre größeren, rentableren Fahrzeuge zu verkaufen“, sagt Gareth Hession, Vizepräsident von Jato Research.

„Bei nur noch drei Jahren Zeit, um die Ziele bis 2015 zu erreichen, ist das ein schwieriger Drahtseilakt.“

Lexus mit größtem Rückgang

Den größten Fortschritt bei den CO2-Emissionen hat allerdings eine Marke zu verzeichnen, die gar nicht

unter den Top 20 der Volumenher-steller auftaucht. Lexus konnte sei-ne Reduktion um 28% von vormals 166,7 auf 120 g/km vor allem der Einführung eines kleinen Hybrid-modells verdanken.

In den B- und C-Segmenten, auf die zusammen etwa die Hälfte des Gesamtmarktes entfällt, konn-ten die CO2-Emissionen weiter reduziert werden. Dabei sanken die Werte im B-Segment auf ei-nen Durchschnitt von 120,9 g/km und die Fahrzeuge im C-Segment schafften 130,2 g/km. Auch viele Hersteller von Luxus- und Sport-wägen können auf eine positive Entwicklung verweisen. So ist z.B. Aston Martin im letzten Jahr eine Reduzierung der Klimagasemissi-onen um 10,2% gelungen.

„Die Hersteller großer und starker Fahrzeuge geraten zunehmend un-ter Druck, mehr im Bereich CO2-Re-duzierung zu tun“, so Hession wei-ter. „Allerdings sollten wir die Fort-schritte, die bereits erzielt wurden, nicht einfach vergessen, denn Fer-rari beispielsweise hat seine CO2-Durchschnittswerte seit 2007 um über 25% gesenkt.“ �www.jato.com

Jato Dynamics Einer aktuellen Studie zufolge sind die CO²-Emissionen von Europas Neuwagen weiter zurückgegangen

europas neuwagen emittieren weniger Co²

„Wir revolutionieren

mit dem ‚EO smart

connecting car‘ das

bisherige Konzept von

Autos, indem wir es

aufspalten.“

FranK Kirchner, DFKi