medianet automotive

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automotive business KAMPF UM DIE OBERKLASSE Audi legt deutlich zu, BMW kann seinen Vorsprung aber trotzdem halten Seite 29 ERLAUBNIS ERTEILT Google darf seine selbstfahrenden Autos nun im Straßenverkehr testen Seite 33 FUSO CANTER 4X4 ALLRADGETRIEBENER 6,5-TONNER © EPA medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 25. MAI 2012 – 27 New York. Der US-Milliardär Warren Buffet hat sich beim Opel-Mut- terkonzern General Motors (GM) eingekauft. Seine Beteiligungs- gesellschaft Berkshire Hathaway teilte der US-Börsenaufsicht diese Woche mit, sie habe in den ersten drei Monaten des Jahres zehn Mio. GM-Aktien im Wert von 256 Mio. USD (199 Mio. €) erworben. Buffett ist einer der reichsten Männer der USA und gilt als einer der gewief- testen Investoren. Zu seinen jähr- lichen Bilanztreffen pilgern stets Zehntausende Aktionäre in seine Heimatstadt Omaha, um seinen Vorhersagen zu lauschen. www.berkshirehathaway.com Berkshire Hathaway Buffet beteiligt sich an General Motors Autohersteller mit neuem Investor Milliardär Warren Buffet hat zehn Millionen Aktien von GM erworben. © EPA Combined Charging System (CCS) Amerikanische und europäische Automobil- hersteller haben sich auf einen gemeinsamen Stecker-Standard festgelegt und da- mit einen Stolperstein auf dem Weg zur E-Mobilität aus dem Weg geräumt. Seite 28 © Panthermedia.net/Andrea Lehmkuhl © Audi Tokio. Suzuki hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 mehr ver- dient als im Jahr davor. Wie das Unternehmen bekannt gab, stieg der Nettogewinn zum Bilanzstich- tag 31. März um 19,3% auf 53,9 Mrd. Yen (523 Mio. ). Kostensen- kungen hätten die negativen Folgen des starken Yen wettgemacht. Der Umsatz verringerte sich allerdings um 3,7 Prozent auf 2,51 Bill. Yen (24,9 Mrd. ). Dazu hätten Export- rückgänge vor allem nach Europa sowie Absatzeinbußen in Indien beigetragen. Der rasant gestiegene Außenwert des Yen verteuert die Exporte aus Japan. www.suzuki.com Suzuki Geschäftsjahr 2011/12 lief besser als Jahr davor Plus bei Gewinn, Minus bei Umsatz Suzuki: Der Nettogewinn zum Bilanz- stichtag 31. März lag bei 523 Mio. Euro. © dpa/Armin Weigel SHORT Wien. Der Zahl der in Öster- reich neu zum Verkehr zuge- lassenen Gebraucht-Pkw ist laut Statistik Austria von März auf April um 5,4 Prozent auf 73.294 Stück gesunken, lag da- mit aber um 1,7 Prozent über dem gleichen Vorjahresmonat. Insgesamt wurden im April 98.281 gebrauchte Kraftfahr- zeuge neu zugelassen, um 0,3 Prozent mehr als im April 2011. Ein Minus gab es auf EU-Ebene: Im April sind die Neuzulassungen um 6,9 Pro- zent auf 1,017.912 Fahrzeuge gesunken. www.statistik.at Turin/Tokio. Der schwächelnde italienische Autobauer Fiat eb- net den Boden für eine Allianz mit dem japanischen Rivalen Mazda. Die Vorstände der bei- den Unternehmen kündigten am Mittwoch die Absicht zur gemeinsamen Entwicklung und Produktion eines Sportwa- gens an, der auf dem „Mazda Roadster MX-5“ basiert. Der Schritt könnte eine Vorstufe zur Zusammenarbeit in Europa sein, wo Fiat Absatzeinbrüche verbucht und über Überkapa- zitäten klagt. www.fiat.com www.mazda.com © Panthermedia.net/Tyler Olson © Fiat Wiesbaden. Die deutsche Auto- industrie hat 2011 mit 308.000 Autos so viele Wagen nach China exportiert wie noch nie zuvor. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das eine Steigerung um knapp 23%, wie das Statis- tische Bundesamt in Wiesba- den mitteilte. Gegenüber 2009 hat sich die Ausfuhr nach Chi- na mehr als verdoppelt – da- mals wurden lediglich 122.000 Autos exportiert. Gefragt wa- ren hochwertige Wagen mit einem Durchschnittspreis von 34.500 €, drei Viertel der expor- tierten Wagen waren Benziner. www.destatis.de © dpa/Ingo Wagner © Daimler Elektromobilität: Ein Stecker für ein Halleluja

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medianet automotive - die wöchentliche Berichterstattung aus der nationalen Automobilbranche

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Page 1: medianet automotive

automotivebusinessKampf um die oberKlasse

Audi legt deutlich zu, BMW kann seinen Vorsprung aber trotzdem halten Seite 29

erlaubnis erteilt

Google darf seine selbstfahrenden Autos nun im Straßenverkehr testen Seite 33

fuso canter 4x4 allradgetriebener 6,5-tonner©

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medianet inside your business. today. Freitag, 25. Mai 2012 – 27

New York. Der US-Milliardär Warren Buffet hat sich beim Opel-Mut-terkonzern General Motors (GM) eingekauft. Seine Beteiligungs-gesellschaft Berkshire Hathaway teilte der US-Börsenaufsicht diese Woche mit, sie habe in den ersten drei Monaten des Jahres zehn Mio. GM-Aktien im Wert von 256 Mio. USD (199 Mio. €) erworben. Buffett ist einer der reichsten Männer der USA und gilt als einer der gewief-testen Investoren. Zu seinen jähr-lichen Bilanztreffen pilgern stets Zehntausende Aktionäre in seine Heimatstadt Omaha, um seinen Vorhersagen zu lauschen. � www.berkshirehathaway.com

Berkshire Hathaway buffet beteiligt sich an general Motors

Autohersteller mit neuem Investor

Milliardär Warren Buffet hat zehn Millionen Aktien von GM erworben.

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Combined Charging System (CCS) amerikanische und europäische automobil-hersteller haben sich auf einen gemeinsamen stecker-standard festgelegt und da-mit einen stolperstein auf dem Weg zur e-Mobilität aus dem Weg geräumt. Seite 28

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Tokio. Suzuki hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011/12 mehr ver-dient als im Jahr davor. Wie das Unternehmen bekannt gab, stieg der Nettogewinn zum Bilanzstich-tag 31. März um 19,3% auf 53,9 Mrd. Yen (523 Mio. €). Kostensen-kungen hätten die negativen Folgen des starken Yen wettgemacht. Der Umsatz verringerte sich allerdings um 3,7 Prozent auf 2,51 Bill. Yen (24,9 Mrd. €). Dazu hätten Export-rückgänge vor allem nach Europa sowie Absatzeinbußen in Indien beigetragen. Der rasant gestiegene Außenwert des Yen verteuert die Exporte aus Japan. � www.suzuki.com

Suzuki geschäftsjahr 2011/12 lief besser als Jahr davor

Plus bei Gewinn, Minus bei Umsatz

Suzuki: Der Nettogewinn zum Bilanz-stichtag 31. März lag bei 523 Mio. Euro.

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Wien. Der Zahl der in Öster-reich neu zum Verkehr zuge-lassenen Gebraucht-Pkw ist laut Statistik Austria von März auf April um 5,4 Prozent auf 73.294 Stück gesunken, lag da-mit aber um 1,7 Prozent über dem gleichen Vorjahresmonat. Insgesamt wurden im April 98.281 gebrauchte Kraftfahr-zeuge neu zugelassen, um 0,3 Prozent mehr als im April 2011. Ein Minus gab es auf EU-Ebene: Im April sind die Neuzulassungen um 6,9 Pro-zent auf 1,017.912 Fahrzeuge gesunken. � www.statistik.at

Turin/Tokio. Der schwächelnde italienische Autobauer Fiat eb-net den Boden für eine Allianz mit dem japanischen Rivalen Mazda. Die Vorstände der bei-den Unternehmen kündigten am Mittwoch die Absicht zur gemeinsamen Entwicklung und Produktion eines Sportwa-gens an, der auf dem „Mazda Roadster MX-5“ basiert. Der Schritt könnte eine Vorstufe zur Zusammenarbeit in Europa sein, wo Fiat Absatzeinbrüche verbucht und über Überkapa-zitäten klagt. � www.fiat.com�� www.mazda.com

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Wiesbaden. Die deutsche Auto-industrie hat 2011 mit 308.000 Autos so viele Wagen nach China exportiert wie noch nie zuvor. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete das eine Steigerung um knapp 23%, wie das Statis-tische Bundesamt in Wiesba-den mitteilte. Gegenüber 2009 hat sich die Ausfuhr nach Chi-na mehr als verdoppelt – da-mals wurden lediglich 122.000 Autos exportiert. Gefragt wa-ren hochwertige Wagen mit einem Durchschnittspreis von 34.500 €, drei Viertel der expor-tierten Wagen waren Benziner. � www.destatis.de

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Elektromobilität: Ein Stecker für ein Halleluja

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Wien. Was war in den vergan-genen Monaten und Jahren nicht alles über die Zukunft der Elek-tromobilität fantasiert worden. Vom unmittelbar bevorstehenden Durchbruch bis hin zum Abgesang auf die Technologie reichte der Meldungspool. Fest steht: Obwohl tausendfach herbeigeschrieben, führen Elektroautos nach wie vor ein Nischendasein und können sich daraus in den kommenden Jahren wohl auch nur mühsamen Schrittes befreien. Trotzdem ist in die Diskussionen über die Praxist-auglichkeit der Technologie zuletzt Bewegung gekommen: Europäische und amerikanische Autobauer ha-ben sich nämlich auf einen einheit-lichen Standard für die Elektro- stecker der Fahrzeuge geeinigt.

Schritt in die Zukunft

Die Hersteller Audi, BMW, Chrysler, Daimler, Ford, General Motors, Porsche und Volkswagen haben vereinbart, den auf der ein-heitlichen Fahrzeugschnittstel-le basierenden Ansatz für das Schnellladen – das sogenannte DC-Schnellladen mit dem Com-bined Charging System (CCS) – in Elektrofahrzeugen in Europa und den USA einzusetzen.

Das CCS vereint einphasiges La-den mit Wechselstrom, schnelles Wechselstromladen mit Dreh-stromanschluss, Gleichstromladen für Haushalte oder ultraschnelles Gleichstromladen an Stromtank-stellen mit nur einer Schnittstelle im Fahrzeug. So kann der Kun-de an den meisten Ladestationen unabhängig von Stromquelle und angebotener Ladegeschwindigkeit laden. Dieser Vorteil soll – so die Hoffnung der Hersteller – den Auf-

bau einer standardisierten Infra-struktur nachhaltig beschleunigen und damit die Technologie näher in Richtung Durchbruch rücken.

Einheitliche Schnittstelle

Die SAE (International Socie-ty of Automotive Engineers) hat das Combined Charging System jedenfalls als den Standard zum Schnellladen bestimmt, der das be-stehende, Typ 1-basierte, AC-Laden erweitert. Der Standard soll diesen Sommer offiziell veröffentlicht wer-den. Die European Automobile Ma-nufacturers Association (ACEA) hat das Combined

Charging System ab 2017 als ein-heitliche AC/DC-Ladeschnittstelle für alle neuen Fahrzeugtypen in Europa ausgewählt.

Das Design des Ladesystems beruht auf der gemeinsamen Sich-tung und Analyse der bestehenden Ladelösungen der Hersteller, der Ergonomie der Stecker und der Kundenpräferenzen in Europa und den USA. Das Combined Charging

System wurde für den internatio-nalen Markt entwickelt und schafft einen einheitlichen Standard mit gleichem elektrischen System und Bauraum, gleicher Ladesteuerung und gleichen Sicherheitsvorrich-tungen.

Das System maximiert darü-ber hinaus die Fähigkeit zur In-tegration in zukünftige Smart Grids durch eine einheitliche Breitbandkommunikation, die unabhängig vom Einsatzort des Ladesystems und somit weltweit funktioniert. Der in-

tegrierte Ladeansatz reduziert die Komplexität für Entwicklung

und Infrastruktur, verbessert die Zuverlässigkeit des Ladens, ver-ringert die Gesamtkosten für den Kunden und sichert geringe War-tungsaufwände.

Und das nicht irgendwann: Kom-merziell erhältliche Ladestationen sollen voraussichtlich noch Ende dieses Jahres bereitstehen. Erste

Fahrzeuge mit der Technologie werden 2013 in den Markt

eingeführt. www.�� volkswagenag.com�

� www.bmwgroup.�� com

28 – automotivebusiness Cover Freitag, 25. Mai 2012

Kommentar

Facebook sorgt auch für Jubel

Jürgen Zacharias

Es�ist�eine�Entzauberung�von�historischer�Dimen-sion“,�schreibt�Das Han-

delsblatt�über�den�Börsegang�von�Facebook�und�weiter:�„Noch�nie�in�der�Geschichte�der�Mega-Börsengänge�gab�es�weltweit�innerhalb�so�kurzer�Zeit�eine�solche�Ansammlung�an�Fehleinschätzungen�und�Pannen.“�Ob�dem�tatsächlich�so�ist,�sei�dahingestellt,�fest�steht:�Der�Börsegang�des�So-zialen�Netzwerkes�lief�alles�andere�als�geschmiert,�sogar�richtig�schlecht.�Während�sich�aber�Anleger�ärgern,�dürfte�dies�den�vielen�Vertreibern�von�Luxusgütern�im�Silicon�Valley�herzlich�egal�gewesen�sein:�In�den�vergangenen�Wochen�und�Monaten�haben�sie�sich�akribisch�auf�den�Ansturm�neureicher�Mitarbeiter�des�So-zialen�Netzwerks�vorbereitet,�ihre�Bestände�aufgestockt�und�teilweise�sogar�neue�Filialen�er-öffnet�–�mit�durchschlagendem�Erfolg:�Da�viele�Facebook-Mit-arbeiter�in�den�vergangenen�Jahren�mit�Aktien�bezahlt�wurden,�sind�nun�rund�1.000�von�ihnen�quasi�über�Nacht�zum�Millionär�geworden.�Der�Wunsch,�das�neue�Geld�rasch�zu�investieren,�dürfte�groß�ge-wesen�sein.�Anbieter�exklusiver�Immobilien,�teurer�Designer-möbel�und�natürlich�luxuriöser�Sportwagen�melden�steigende�Umsätze.�Und�so�sorgt�der�ver-patzte�Börsegang�zumindest�bei�vielen�anderen�Firmen�und�auch�in�der�Autobranche�für�Jubel.�Immerhin.

Esslingen. Die Eberspächer-Grup-pe hat das Geschäftsjahr 2011 er-folgreich abgeschlossen. Der Kon-zernumsatz stieg um 34% und lag damit erstmals wieder über dem Niveau des Vorkrisenjahrs 2008. Im laufenden Jahr soll es in ähn-licher Tonart weitergehen, die Ge-schäftsleitung erwartet eine Stabi-lisierung des Umsatzes und für die Folgejahre ein kräftiges Wachs-tum.

Geschäftsbereiche im Plus

Eberspächer erzielte im Jahr 2011 einen Umsatz von insgesamt 2,59 Mrd. € und erwirtschaftete ein Konzernergebnis von 76,3 Mio. €. „Eberspächer hat von den neu-en Abgasnormen und von der gu-ten Konjunktur im Nutzfahrzeug-Markt profitiert, aber auch im Pkw-Sektor war die Nachfrage im In- und Ausland außerordentlich hoch“, sagte der Geschäftsführen-de Gesellschafter Martin Peters auf der Jahrespressekonferenz.

Im größten Geschäftsbereich „Exhaust Technology“ wurde 2011 ein Umsatz von 2,14 Mrd. € erzielt,

und der um durchlaufende Posten bereinigte Umsatz dieses Bereichs belief sich auf 1,02 Mrd. €.

Auch der Geschäftsbereich „Climate Control Systems“ konnte 2011 deutlich wachsen und einen Umsatz von 448,8 Mio. € verzeich-nen. Der Absatz von Fahrzeug-heizungen lag erheblich über den Erwartungen; dazu trugen sowohl das Geschäft mit den Fahrzeugher-stellern als auch das Handelsge-schäft für den Nachrüstmarkt bei.

Bei den von „Eberspächer catem“ hergestellten und vertriebenen elektrischen Fahrzeugheizungen wurde das Vorjahresniveau deut-lich übertroffen. Dabei spielten auch Entwicklungsleistungen vor allem für innovative elektronische Lösungen sowie für batteriebetrie-bene Fahrzeuge eine Rolle.

Ein deutliches Umsatzwachstum meldet auch „Eberspächer Sütrak“: Das internationale Geschäft mit Bus-Klimasystemen stieg unter an-

derem durch Neuaufträge an, und in Singapur und Südindien kamen neue Standorte hinzu.

Die auf Fahrzeugelektronik spezialisierte „Eberspächer Con-trols“ blickt ebenfalls auf ein er-folgreiches Geschäftsjahr zurück; das kräftige Umsatzplus ist insbe-sondere auf die Serienproduktion von Steuergeräten zur Bordnetz-stabilisierung zurückzuführen.

Kräftige Zuwächse erwartet

Die Eberspächer-Gruppe erwar-tet eine weiterhin positive Ent-wicklung, für 2012 geht man von einem leichten Umsatzanstieg aus, wobei das Ergebnis von Vorleistun-gen, Investitionen und steigenden Material- und Lohnkosten belastet werden wird. Für die folgenden Jahre rechnet das Unternehmen mit kräftigen Zuwächsen vor allem wegen der immer strengeren Ab-gasnormen im Pkw-, Nutzfahr-zeug- und Non-Road-Bereich und aufgrund der ständig steigenden Nachfrage nach effizientem Klima- und Energiemanagement in Fahr-zeugen. � www.eberspaecher.com

eberspächer Der Zulieferer konnte seinen Umsatz 2011 um 34 Prozent steigern und blickt zuversichtlich in die Zukunft

erfolgreicher rückblick, positiver Ausblick

Combined Charging System (CCS) Europäische und amerikanische Autohersteller einigen sich auf Stecker-Standard

ende der einsamkeit: Standard für elektroautos

Jürgen Zacharias

BMW, Audi, VW und Co hoffen, damit der Elektro-Technologie rascher zum Durchbruch zu verhelfen.

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Die Eberspächer-Gruppe konnte 2011 einen Umsatz von 2,59 Mrd. Euro erreichen.

rosenbauer Rückgänge

Minus von 46%

Leonding. Der oberösterreichische Feuerwehrausrüster Rosenbau-er hat im ersten Quartal 2012 Gewinnrückgänge hinnehmen müssen. Das operative Ergebnis (EBIT) sank gegenüber dem Ver-gleichszeitraum des Vorjahres um 46% von 6,9 auf 3,7 Mio. €, der Periodengewinn verrin-gerte sich um 28% von 5,3 auf 3,8 Mio. €. Die EBIT-Marge be-wegte sich mit 3,2 Prozent unter dem Durchschnitt der Vorjahre, gestiegen sind dafür allerdings die Umsätze – von 107,3 auf 115,6 Mio. € (plus acht Prozent). � www.rosenbauer.com

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Rosenbauer erzielte im ersten Quartal einen Umsatz von 115,6 Mio. Euro.

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Elektro-Mini: Bis jetzt kochte jeder Hersteller sein eigenes Elektro-Stecker-Süppchen.

Ein Blick auf das neue Combined Charging System: Stecker für sogenanntes DC-Schnellladen bis 100 kW.

Page 3: medianet automotive

Audi, BMW & Daimler Der Dreikampf der deutschen Automobilhersteller um die Krone im Premiumsegment geht in die nächste Runde

BMW verteidigt SpitzenpositionMünchen/Ingolstadt. Audi bleibt dem Rivalen BMW auf den Fersen. Die Volkswagen-Tochter hat im ersten Quartal 2012 erneut Bestmarken gesetzt und so viel Geld verdient wie nie zuvor. Für das ganze Jahr gibt sich der Konzern aber weiter vorsichtig: Wegen hoher Inves-titionen in neue Modelle und den Ausbau der Produktion rechnet Audi im laufenden Jahr mit einem Ergebnis auf dem Niveau des Re-kordjahrs 2011. Für die Mutter in Wolfsburg bleibt die Tochter aus Oberbayern trotzdem ein Goldesel – Audi liefert fast die Hälfte des operativen Gewinns von Volks-wagen – und für BMW ein unan-genehmer Verfolger im Rennen um die Branchenspitze. Von einer Autokrise spüren die deutsche No-belmarken jedenfalls nichts.

Gute Geschäfte in Übersee

Für Audi war es ein Auftakt nach Maß: Nach einem neuen Absatz-rekord im ersten Quartal kletterte auch der operative Gewinn zwi-schen Jänner und März von 1,1 auf 1,4 Mrd. €, ebenfalls ein neu-er Bestwert. Der Umsatz wuchs im gleichen Zeitraum um 18% auf 12,4 Mrd. € und auch im April ging es für die Ingolstädter mit einem Verkaufsplus von 14,4% auf 125.200 Autos weiter bergauf. Und das, obwohl auch die Ingolstädter die schwierige Lage auf etlichen westeuropäischen Märkten infolge der Schuldenkrise merkten. Doch ähnlich wie bei Daimler und BMW kommt der deutsche Premiumher-steller der Nachfrage in Übersee, etwa in China oder den USA, in der Produktion kaum hinterher und macht dort glänzende Geschäfte.

BMW: bestes Auftaktquartal

Dementsprechend ist auch BMW hervorragend ins neue Jahr ge-startet. Obwohl die Münchner in Europa nur ein moderates Plus von 0,5 Prozent erreichen konnten, ver-diente BMW zwischen Jänner und März fast 1,35 Mrd. €, gut 18% mehr als vor einem Jahr – und übertraf damit auch die Erwartungen vie-ler Fachleute, die wegen der Kos-ten für neue Modelle wie den 3er oder den Ausbau der Produktion mit schlechteren Zahlen gerech-net hatten. Der Gewinn vor Zin-sen und Steuern (EBIT) wuchs um fast 19% 2,1 Mrd. €. „Wir streben 2012 weiterhin neue Bestmarken bei Absatz und Konzernergebnis vor Steuern an“, teilte Konzernchef Norbert Reithofer mit und bestä-tigte damit seine bisherige Pro-gnose. „Mit neuen Höchstwerten bei Absatz, Umsatz und Ergebnis haben wir das beste erste Quartal

in unserer Unternehmensgeschich-te eingefahren.“ Der Umsatz klet-terte im ersten Viertel um 14,1% auf knapp 18,3 Mrd. €, bei der Profitabilität verwies BMW Audi und Daimler erneut auf die Plätze: Die sogenannte EBIT-Marge, die das Verhältnis von Umsatz zum operativen Ergebnis ausdrückt, lag im Startquartal bei 11,6 Prozent, Audi erreichte eine EBIT-Marge von 11,4 Prozent.

Daimler auf der Überholspur

Daimler hatte zwar im Auftakt-quartal ebenfalls einen Absatz-rekord verbucht, der Umsatz der

Sparte Mercedes-Benz Cars wuchs jedoch um acht Prozent auf 14,9 Mrd. €, der Gewinn vor Zinsen uns Steuern (EBIT) ging aber leicht auf 1,252 Mrd. € zurück. Die Um-satzrendite sank bei Daimler des-wegen im ersten Quartal von 9,3 auf 8,4 Prozent. Trotzdem rechnet Autoexperte Ferdinand Duden-höffer vom Center of Automotive Research der Universität Duis-burg-Essen damit, dass Daimler 2013 wieder an Audi vorbei auf den zweiten Rang im Premium- segment fahren wird.

� www.audi.com�� www.daimler.com�� www.bmwgroup.com

Moritz Kolar

BMW konnte seine Spitzenposition vor Audi und Daimler weiter behaupten.

BMW-Chef Norbert Reithofer will bei Ab-satz und Umsatz Bestmarken erreichen.

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Audi hat deutlich zugelegt, konnte am Rivalen BMW aber trotzdem nicht vorbeiziehen.

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automotivebusiness – 29HerSteller & ZuliefererFreitag, 25. Mai 2012

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32 – automotivebusiness Modell & Handel Freitag, 25. Mai 2012

Fuso Canter 4x4 Nach dem Facelift des Fuso Canter folgt nun auch die allradgetrieben 6,5 Tonner-Variante

alternativprogramm jetzt auch mit allradantrieb

Stuttgart/Öttigheim. Der „Fuso Canter“ aus der Kooperation von Mitsubishi und Mercedes-Benz wird mehr und mehr zur echten Alternative in der Klasse bis 7,5 t. Nach dem erfolg-reichen Facelift des Standard-Mo-dells reicht Fuso nun eine gelände-gängige Allradversion des Canter nach, die perfekt für den Kommu-nalbetrieb, Winterdienst oder den klassischen Kunden und Vertei-lerverkehr, bei dem neben einem zuschaltbaren Allradantrieb auch eine hohe Nutzlast gefragt ist, ge-eignet ist. Im Unimog-Testgelände von Mercedes-Benz in Öttigheim zeigte der neue Canter 4x4, welche Offroad-Qualitäten in ihm stecken.

Unveränderte Stärken

Unverändert erhalten bleiben die funktionalen Stärken des Canter: gute Wendigkeit (Wendekreis 13,5 m beim Radstand 3.415 mm) und platzsparende Frontlenker-Bau-weise, robuste Konstruktion, ergo-nomische Integration des Schalt-hebels im Armaturenbrett, erhöhte Sicherheit durch solide Kabinen-konstruktion und geringer Brem-senverschleiß durch serienmäßige Abgasbremse. Das Innenleben des funktionellen Frontlenker-Fah-rerhauses des neuen Fuso Canter 4x4 ist durch ein zweifarbiges und harmonisch gestaltetes Cockpit gekennzeichnet. Die verwende-ten Materialien sind hochwertig und in ihrer Haptik angenehm. Fahrer und Beifahrer profitieren von einem nochmals verbesserten Durchgang von links nach rechts im Fahrerhaus. Die Rundinstru-mente sind präzise ablesbar. Der wirtschaftliche Bereich des Dreh-zahlmessers ist klar gekennzeich-net. Ein Multifunktionsdisplay

zwischen den Instrumenten infor-miert über Uhrzeit und Kilometer-stand, enthält einen Reiserechner für den Kraftstoffverbrauch, eine Anzeige für den Status des Parti-kelfilters und eine Warnlampe für den Kraftstoffstand. Rund um das Lenkrad verteilen sich griffgüns-tig die Bedientasten. Wie auch die 4x2-Variante ist auch der Canter 4x4 wahlweise mit Einzel- oder Doppelkabine zu haben, die bis zu sieben Personen Platz bietet.

Mit Nachdruck ins Gelände

Der Canter 4x4 wird ausschließ-lich als 6,5-Tonner angeboten. Motorisch setzt der Allrad-Fuso auf den bewährten 3 l Euro-5-Vier-zylinder-Turbodieselmotor mit

175 PS. Zur weiteren Absenkung des Dieselverbrauchs ist der neue Canter 4x4 auf Wunsch mit ei-ner Start-Stopp-Funktion für den Motor erhältlich. Der Allradantrieb ist während der Fahrt zu- und ab-schaltbar und stellt somit eine hohe Kraftstoffeffizienz sicher. Eine Differentialsperre für die Hinterachse wird serienmäßig ge-liefert, die Freilaufnaben der Vor-derachse müssen jedoch händisch gesperrt werden.

Vielfältige Möglichkeiten

Das einheitliche Lochbild des Rahmens erleichtert Aufbauher-stellern die Arbeit. Alle Fahrgestel-le sind auf Wunsch mit Aufbau-konsolen zur leichteren Montage

von Aufbauten zu bekommen. Ein Durchbohren des Leiterrahmens ist nicht mehr notwendig. Der Kühlwasser-Ausgleichbehälter sitzt platzsparend unter dem Fah-rerhaus, wodurch Aufbauten näher an das Fahrerhaus rücken können. Ab Werk ist der neue Canter 4x4 mit zwei unterschiedlichen Vari-anten an Nebenantrieben mit und ohne Flansch zu bekommen; ihre Leistung beträgt 31 kW. Außerdem ist der Canter optional mit einem externen, frei positionierbaren Drehzahlregler für die Nebenan-triebe verfügbar, die Schnittstelle dafür befindet sich an der Rück-seite der Kabine. Optional liefert Fuso den Canter auch mit einem Spannungswandler.

� www.mitsubishifuso.at

GreGor Josel

Mit 35 Grad Böschungswinkel und bis zu 320 Millimeter Bodenfreiheit geht der Canter ins Gelände.

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Der neue „Canter“ ist nun auch mit zuschaltbarem Allradantrieb und 175 PS als 6,5 Tonner-Version verfügbar.

Fünfte Modellreihe bei Dacia heißt „Dokker“

Wien. Mit dem neu entwickelten Kombivan „Dokker“ und der Nutzfahrzeugvariante „Dokker Van“ bringt die rumänische Renault-Tochter Dacia ihre fünfte Modellreihe auf den Markt. Kennzeichen der Schwestermodelle sind das exzellente Raumangebot und der variable Innenraum.

Das vielseitige Modell feierte auf der „Auto Expo Casablanca“ seine Weltpremiere. Der Name des Newcomers ist vom eng-lischen „Dockworker“ abgeleitet und weist auf die hohe Lade-kapazität und Robustheit des Fahrzeugs hin.

Die fünfsitzige Pkw-Varian-te Dokker ist wahlweise mit einer oder zwei hinteren Schie-betüren erhältlich. Dank der hohen Ladekapazität und des modularen Innenraumkonzepts eignet er sich besonders für Familien mit großem Trans-portbedarf.

Die Nutzfahrzeugversion Dokker Van ist mit einer weit öffnenden Schiebetüre liefer-bar. Das Frachtraumvolumen zählt zu den besten im Segment der Kompakttransporter; wei-tere Merkmale sind der viel-seitig wandelbare Innenraum und Motoren mit niedrigem Verbrauch.

Dacia Dokker und Dokker Van werden im neu eröffneten Werk der Renault-Nissan-Alli-anz im marokkanischen Tanger produziert und sind ab Ende Juni in Marokko erhältlich, in Österreich werden sie ab Herbst angeboten. � www.dacia.at

Infiniti-Niederlassung in Brunn am Gebirge

Wien. Anfang Juni wird mit dem „Infiniti Zentrum Wien“ in Brunn am Gebirge Österreichs erste Infiniti-Niederlassung eröffnet. Mit einem acht Fahr-zeuge fassenden Schauraum handelt es sich um das größte Infiniti-Zentrum in Westeu-ropa. In unmittelbarer Nähe zum größten Einkaufszentrum Österreichs, der Shopping City Süd, ist diese neue Infiniti-Ver-kaufsstelle dank der guten Ver-kehrsanbindung mit drei Auto-bahnen auch von den Bundes-ländern günstig zu erreichen.

Gemeinsam mit dem ange-schlossenen Nissan-Betrieb umfasst die Anlage rund 3.800 m� verbaute Fläche, die vom Autohaus Spes, dem erfolg-reichen Grazer Familienunter-nehmen, betrieben wird. � �� www.infiniti.at

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Dacia bringt einen weiteren neuen Kombi-Van auf den Markt.

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Österreichs erste Infiniti-Niederlas-sung öffnet ihre Pforten im Juni.

Wien. Der Audi A5 wird mittlerweile in drei verschiedenen Versionen an-geboten: als Sportback, Coupé und Cabriolet. In der Sportback-Version verfügt der gutaussehende Germa-ne über viel Platz und Komfort im Innenraum, behält sich allerdings seine coupéhaften Tugenden. Ein-zig der Einstieg ist für großgewach-sene Menschen etwas schwieriger als gewohnt, da aufgrund der cou-péhaften Linie die Fronttüren des

A5 Sportback etwas kürzer aus-fallen müssen, um auch den Heck- einstieg gewährleisten zu können.

Sportlich und komfortabel

Im Innenraum überzeugt der A5 durch hochwertige Details, perfekte Verarbeitung und sport-liche Attribute. In der getesteten S-Line-Version ist der Innenraum gänzlich in Schwarz gehalten; ein

Sportfahrwerk, das die Karosserie um zehn Millimeter tiefer legt, und 18 “-Räder ergänzen das Paket. Das Infotainment-System, hier in der Top-Version „MMI-Navigati-on plus“, verfügt über eine große Festplatte, 7 “-Farbmonitor, 3D-Darstellung und DVD-Player. Beim Bedienterminal und in der Bedien-logik präsentiert sich das System weiter verfeinert.

Power ohne Kompromisse

Der A5 wird mit drei Benziner- und vier TDI-Motoren angeboten. Das Topmodell der Selbstzünder-Palette ist der 3,0 TDI-V6 mit 245 PS. In der stärksten Version entwi-ckelt der 3.0 TDI außerdem 500 Nm Drehmoment, zwischen 1.400 und 3.250 Umdrehungen/Min. Mit die-sem Motor hakt das A5 Coupé mit S tronic den Standardsprint in 5,8 Sek. ab, die Spitze ist elektronisch bei 250 km/h abgeregelt. Der Top-Die-sel ist serienmäßig mit der Sieben-gang S tronic-Schaltung ausgerüs- tet, die fest an den permanenten Allradantrieb „quattro“ gekoppelt ist. Die Siebengang S tronic setzt

sich aus zwei Teil-Getrieben zu-sammen, die von zwei Kupplungen bedient werden. Die Schaltvorgän-ge erfolgen durch den Wechsel der Kupplungen; sie dauern wenige Hundertstelsekunden und verlau-fen hochkomfortabel. Die elektro-nische Steuerung offeriert einen vollautomatischen Modus mit den Modi D (Drive) und S (Sport). Der Fahrer kann die Gänge jeder-zeit selbst wechseln, auf Wunsch auch mit Wippen am Lenkrad. Das Herzstück des quattro-Antriebs-strangs ist das selbstsperrende Mittendifferenzial. Im normalen Fahrbetrieb verteilt es die Motor-kräfte sportlich-heckbetont – zu 40% auf die vordere und zu 60% auf die hintere Achse. Wenn an einem Rad ein Schlupf auftritt, schickt es den Großteil der Kräfte an die andere Achse. Das mechanische Mittendifferenzial ist mit der rad-selektiven Momentensteuerung kombiniert. Die intelligente Soft-ware-Lösung erkennt bei Kurven-fahrt, wenn an einem der kurvenin-neren Räder der Grip abzureißen droht. � (gj)�� www.audi.at

audi a5 Sportback 3,0 TdI quattro Das Coupé mit fünf Türen und einem sagenhaft druckvollen Turbodiesel

endlose Power aus dem perfekten Motor

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Die höchste Diesel-Ausbaustufe des Audi A5 Sportback ist ab 54.150 Euro zu haben.

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Paris. Der französische Automo-bilhersteller Peugeot und „Alpine Pearls“, ein Verein für umwelt-freundlichen Urlaub in den Alpen-regionen, haben eine Kooperation vereinbart. Im Zuge dieser Zusam-menarbeit bietet der Autobauer den 27 Mitgliedsorten den „iOn“ für die Feriengäste an. Werfenweng im Salzburger Land erwirbt als erstes fünf Modelle des Elektroautos und stellt sie Urlaubern kostenfrei zur Verfügung. Der Ort verfügt bereits

über E-Bikes und E-Scooter von Peugeot.

Weitere Mitgliedsorte der Alpine Pearls planen ebenfalls den Erwerb von Elektrofahrzeugen der Marke. Während der Tourismusverband sein umweltfreundliches Angebot erweitern kann, bietet sich für Peu-geot hier eine Plattform, um poten-zielle Kunden auf die Möglichkeiten der Elektromobilität aufmerksam zu machen. � www.peugeot.com�� www.alpine-pearls.com

automotivebusiness – 33InnovatIon & UmweltFreitag, 25. Mai 2012

Google Der Konzern bietet unter seinem Dach bereits Dutzende Services an – bald könnte auch Mobilität dazugehören

Internetriese darf autos autonom fahren lassen

Carson City. Der einstige Suchma-schinendienst Google hat sich in den vergangenen Jahren mit Dut-zenden Diensten zu einem gigan-tischen Internetriesen ausgewach-sen, der zusehends auch in anderen Bereichen wichtige Rollen über-nimmt. Neben Mail- und Kalender-funktionen, einem eigenen Brow-ser und Programmen wie Google Maps ist das Unternehmen etwa mit dem Google Art-Projekt auch im Kunstbereich aktiv – das Projekt will Kunstwerke aus bekannten Sammlungen und Häusern zu den Menschen bringen. Seit 2010 ver-sucht sich der Internetriese auch bereits in der Automobilbranche: Mit selbstfahrenden Autos hofft man sich in Zukunft ein neues Ge-schäftsfeld eröffnen zu können.

Prius mit Kamera & Sensoren

Und die Zielsetzung könnte – nimmt man die ersten Erfolge als Maßstab – durchaus Realität wer-den: Die selbstfahrenden Autos von Google haben nun nämlich freie Fahrt auf den Straßen des ameri-kanischen Wüstenstaats Nevada bekommen; der Internet-Konzern bekam vom dortigen Transport-ministerium (Department of Motor Vehicles, kurz: DMV) eine offizielle Lizenz für Testfahrten.

Die Fahrzeuge dürfen allerdings nicht ganze ohne Besatzung unter-wegs sein – jedes Auto müsse laut Angaben des Unternehmens mit einem Lenker, der jederzeit eingrei-fen könne, sowie einem Beifahrer unterwegs sein. Verantwortliche des Ministeriums von Nevada lie-ßen sich bereits über den „Strip“, den berühmten Las Vegas Boule-vard, kutschieren.

Google setzt dabei auf einen

modifizierten Toyota Prius, der mit Videokameras, Radarsen-soren und Laser ausgestattet ist, um sämtliche Informationen zum Straßenverkehr und zur Umge-bung zu erfassen. Auf Basis dieser Daten steuert ein Rechner das Ge-fährt, laut Google sicherer als jeder menschliche Lenker. „Das System hilft, Verkehrsunfälle zu vermei-den, gibt den Leuten mehr Zeit und reduziert den CO2-Ausstoß“, sagt Projektleiter Sebastian Thrun.

Technik entwickelt sich

Ein Google-Sprecher zeigte sich überzeugt, dass die weitreichende

Testerlaubnis die Entwicklung der Technik beschleunigen werde. Die Roboter-Autos des Internet-Konzerns haben bislang bereits rund 200.000 Meilen (etwa 320.000 km) bei Testfahrten in Kalifornien zurückgelegt. Laut Medienberich-ten könnten die Fahrzeuge übri-gens schon in naher Zukunft auch in anderen Bundesstaaten unter-wegs sein: Das DMV zeige sich von dem Wagen überaus beeindruckt.

Google als Innovationsmotor

Eine derartige Entscheidung wäre Wasser auf den Mühlen von Google-Chef Larry Page, der sein

Unternehmen in den kommenden Jahren deutlich breiter aufstellen möchte. Der Manager sieht es da-bei weiterhin als Innovationsmotor und Weltverbesserer, das Wesen des Konzerns sei es, „Technologie in großem Maßstab einzusetzen: technologische Fortschritte, die Menschen helfen, das Leben und die Gesellschaft verbessern“, sagte Page erst vor wenigen Wochen in einem Interview mit dem Maga-zin Bloomberg�Businessweek. Und was könnte dem besser entspre-chen, als ein sicheres, umwelt-freundliches und auch autonom fahrendes Auto?

� www.google.com

Moritz Kolar

Nevada hat dem Internetriesen die Erlaubnis erteilt, selbstfahrende Autos im Straßenverkehr zu testen.

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Die mit Kameras, Sensoren und Radar ausgestatteten Fahrzeuge haben nun im US-Bundesstaat Nevada offiziell Fahrerlaubnis.

Daimler intensiviert Kooperation mit Uni Ulm

Stuttgart. Die Universität Ulm und Daimler bauen ihre langjährige Zusammenarbeit weiter aus. Mit dem „Daimler Research Institute for Vehicle Environment Perception at Ulm University“, kurz „driveU“ bündeln beide Partner ihre For-schungskompetenz auf dem Ge-biet der Fahrzeugumgebungs-erfassung. Die Wissenschaftler des neugegründeten An-Insti-tuts werden insbesondere an präventiven und vorausschau-enden Systemen forschen, die komplexe Verkehrssituationen sicher und umfassend ana-lysieren und verstehen. „Ge-meinsam intensivieren wir die universitäre Forschung in wichtigen Schwerpunkten wie Kamera- und Radarsensorik, maschineller Umgebungserfas-sung und Umfeldrepräsenta-tion“, sagt Stephan Wolfsried, Leiter Fahrzeugfunktionen und Fahrwerk der Daimler AG. „Wir schaffen damit eine wichtige und nachhaltige Grundlage für künftige Sicherheitsinno-vationen bei Daimler.“ Klaus Dietmayer, Wissenschaftlicher Leiter des „driveU“, ergänzt: „Das neue Institut bietet vor allem hochqualifizierten jun-gen Wissenschaftlern und Studenten die Chance, ihr fun-diertes Know-how praktisch umzusetzen.“ Gemeinsam mit erfahrenen Fahrzeugentwick-lern konzeptionieren sie neue Umgebungserfassungs-Systeme und testen diese im Straßenver-kehr auf Alltagstauglichkeit. � www.daimler.com

Ford um Integration von Smartphones bemüht

Detroit. Ford sucht für sein sprachgesteuertes Kommuni-kations- und Entertainment-system „Sync“ weitere Partner-schaften mit App-Entwicklern.

Die neue App-Link-Schnitt-stellenlösung ermöglicht es Sync-Nutzern, bestimmte Apps auf ihrem per Bluetooth eingebundenen Smartphone durch einfache Sprachbefehle zu bedienen, ohne dabei die Hände vom Lenkrad nehmen zu müssen. App-Link ist in Nord-amerika bereits in zehn Ford-Modellen verfügbar, zu einem späteren Zeitpunkt soll das System auch in Europa auf den Markt kommen. � www.ford.com

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v.l.n.r.: Joachim Ebeling (Uni Ulm), Stephan Wolfsried (Daimler) und Klaus Dietmayer (Leiter „driveU“).

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App-Link ermöglicht die Sprachsteu-erung von Apps auf Smartphones.

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Fünf Peugeot „iOn“ stehen den Gästen in Werfenweng nun kostenlos zur Verfügung.

Peugeot Kooperation mit Alpenregion „Alpin Pearls“

Elektrofahrzeuge für Urlaubsgäste Tokio. Toyota hat seinen ersten vollelektrischen Geländewagen vorgestellt. Die Sonderversion des populären Allrad-Freizeitwagens RAV4 hat eine Reichweite von 160 km und eine Ladezeit von sechs Stunden, wie Toyota mitteilte. Der Wagen mit der Bezeichnung „RAV4 EV“ soll zunächst in Kalifornien für 49.800 USD (38.210 €) angeboten werden, er kostet damit rund dop-pelt so viel wie die Benziner-Versi-on. Toyota hofft auf einen Absatz

von 2.600 Stück in den nächsten drei Jahren. Wie das erfolgreiche Hybrid-Fahrzeug Prius bringe der RAV4 EV „ausgefeilte Techniken“ aus „zwei Welten“ zusammen, sagte der Generaldirektor für die USA, Bob Carter. Das Auto vereine dabei „die Effizienz eines Elektro-autos mit der Vielseitigkeit eines kleinen SUV“. Laut Toyota ist der RAV4 EV der einzige vollständig elektrische SUV auf dem Markt. � www.toyota.com�

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Der „RAV4 EV“ ist zunächst nur in den USA kaufbar und soll 38.210 Euro kosten.

toyota Japaner bringen Elektro-Sonderversion des RAV4

Geländewagen wird zum Stromer

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