medianet automotive

6
SINNESWANDEL Leichtbau löst die Elektromobilität als wichtigstes Zukunftsthema ab Seite 53 NEUE GENERATION Continental präsentiert auf der IAA sein aktuelles Reifen-Portfolio Seite 54 VOLVO S60 ALTER SCHWEDE GANZ MODERN automotive business © Continental 60 DE RN medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 2. SEPTEMBER 2011 – 49 Graz. Magna International will laut Gründer Frank Stronach an der Grazer Stadtgrenze ein neues Werk errichten. Die Fabrik, in der Batte- rien für Autos hergestellt werden, soll einen Umsatz von 100 Mio. € machen und „ein paar Hundert“ Menschen Arbeit geben. Basis des Werks sei ein Großauftrag von Mercedes. Von Magna Internati- onal wollte diese Aussage vorerst niemand kommentieren, im Wirt- schaftsressort des Landes Steier- mark bestätigte man aber immer- hin Gespräche. Zuletzt waren das Burgenland und die Steiermark als Standort für das neue Werk im Gespräch. www.magna.com Magna International Fabrik soll Hunderte Jobs schaffen Neues Batteriewerk im Raum Graz Frank Stronach hat den Bau eines neu- en Magna-Batteriewerks angekündigt. © dpa/Rolf Vennenbernd Vom Autobauer zum Mobilitätsdienstleister Paradigmenwechsel Automobilriesen wie BMW und Daimler entwickeln sich Schritt für Schritt vom reinen Hersteller zum universellen Mobilitätsdienstleister – neue Fahrzeug-Modelle und Strategien sind dabei inklusive. Seite 50 © Daimler © EPA Stuttgart. Porsche will seinen Absatz mit einem neuen Modell ankurbeln. Vor allem dem italienischen Kon- kurrenten Ferrari will der Stuttgar- ter Konzern Vorstandschef Matthi- as Müller zufolge damit Konkurrenz machen. „Es hat mich schon immer irritiert, dass der 911er irgendwo bei 250.000 Euro aufhört und es dann erst wie- der mit dem 918er für 750.000 Euro weitergeht“, sagte Müller. „Dazwischen tummelt sich – relativ kommod und konkurrenzlos – Ferrari. Da müssen wir rein.“ Der neue Wagen soll bald entwickelt werden und sich am legänderen Modell 959 aus den 1980er-Jahren orientieren. www.porsche.de Porsche Der Sportwagenbauer plant ein neues Modell Bolide für die Ferrari-Nische bei 250.000 Euro aufhört und es dann erst wie - der mit dem 918er Das neue Porsche- Modell soll sich am 959er anlehnen. SHORT Berlin. Auf neuen Wegen: Die spanische VW-Tochter Seat bietet zwischen 6. und 12. Septemer in den deutschen Filialen der Kaffeehauskette Tchibo den Seat Ibiza Copa zum Leasing an; zur Auswahl stehen die dreitürige Variante und der Kombi, beide Fahr- zeuge verfügen über einen 70 PS starken 1,2 l-Motor und kosten 69 bzw. 89 € im Monat. Die Laufzeit des Leasing- Vertrages beträgt 36 Monate und die Gesamtlaufleistung 30.000 km. www.tchibo.de Stuttgart. Der britische Sport- wagenbauer Aston Martin verhandelt mit Daimler über eine Zusammenarbeit. Dabei geht es laut Aston Martin-Chef Ulrich Bez neben denkbaren Partnerschaften etwa im Motorenbau auch um die in Kleinstserie gefertigte May- bach-Edelmarke der Stuttgar- ter, deren Bau die Briten über- nehmen könnten. „Wir haben in den vergangenen Jahren be- wiesen, dass wir Autos in klei- nen Stückzahlen kostengünstig entwickeln können“, sagte Bez. www.astonmartin.com © Seat © Aston Martin Trollhättan. Der schwedische Automobilhersteller Saab ringt weiter ums Überleben. Zum dritten Mal in Folge konnte der angeschlagene Konzern seinen Arbeitern im August die Mo- natslöhne nicht pünktlich zah- len, die Produkton ruht wegen Finanzengpässe praktisch seit April. Nun wollen die Schwe- den – laut zahlreichen Medi- enberichten – Gläubigerschutz beantragen, um eine mögliche Insolvenz abzuwenden. Wann dies geschehen könnte, wollte vonseiten Saabs vorerst nie- mand kommentieren. www.saab.com © Auto-Medienportal.Net © Porsche © Volvo

description

medianet automotive - die wöchentliche Berichterstattung aus der nationalen Automobilbranche

Transcript of medianet automotive

Page 1: medianet automotive

SINNESWANDEL

Leichtbau löst die Elektromobilität als wichtigstes Zukunftsthema ab Seite 53

NEUE GENERATION

Continental präsentiert auf der IAA sein aktuelles Reifen-Portfolio Seite 54

VOLVO S60 ALTER SCHWEDE GANZ MODERN

automotivebusiness

© C

on

tin

en

tal 60

EDERN

medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 2. SEPTEMBER 2011 – 49

Graz. Magna International will laut Gründer Frank Stronach an der Grazer Stadtgrenze ein neues Werk errichten. Die Fabrik, in der Batte-rien für Autos hergestellt werden, soll einen Umsatz von 100 Mio. € machen und „ein paar Hundert“ Menschen Arbeit geben. Basis des Werks sei ein Großauftrag von Mercedes. Von Magna Internati-onal wollte diese Aussage vorerst niemand kommentieren, im Wirt-schaftsressort des Landes Steier-mark bestätigte man aber immer-hin Gespräche. Zuletzt waren das Burgenland und die Steiermark als Standort für das neue Werk im Gespräch. www.magna.com

Magna International Fabrik soll Hunderte Jobs schaffen

Neues Batteriewerk im Raum Graz

Frank Stronach hat den Bau eines neu-en Magna-Batteriewerks angekündigt.

© d

pa

/Ro

lf V

en

nen

bern

d

Vom Autobauer zum Mobilitätsdienstleister

Paradigmenwechsel Automobilriesen wie BMW und Daimler entwickeln sich Schritt für Schritt vom reinen Hersteller zum universellen Mobilitätsdienstleister – neue Fahrzeug-Modelle und Strategien sind dabei inklusive. Seite 50

© D

aim

ler

© E

PA

Stuttgart. Porsche will seinen Absatz mit einem neuen Modell ankurbeln. Vor allem dem italienischen Kon-kurrenten Ferrari will der Stuttgar-ter Konzern Vorstandschef Matthi-as Müller zufolge damit Konkurrenz machen. „Es hat mich schon immer irritiert, dass der 911er irgendwo bei 250.000 Euro aufhört und es dann erst wie-der mit dem 918er

für 750.000 Euro weitergeht“, sagte Müller. „Dazwischen tummelt sich – relativ kommod und konkurrenzlos – Ferrari. Da müssen wir rein.“ Der neue Wagen soll bald entwickelt werden und sich am legänderen Modell 959 aus den 1980er-Jahren orientieren. www.porsche.de

Porsche Der Sportwagenbauer plant ein neues Modell

Bolide für die Ferrari-Nische

bei 250.000 Euro aufhört und es dann erst wie-der mit dem 918er

Das neue Porsche- Modell soll sich am

959er anlehnen.

SHORT

Berlin. Auf neuen Wegen: Die spanische VW-Tochter Seat bietet zwischen 6. und 12. Septemer in den deutschen Filialen der Kaffeehauskette Tchibo den Seat Ibiza Copa zum Leasing an; zur Auswahl stehen die dreitürige Variante und der Kombi, beide Fahr-zeuge verfügen über einen 70 PS starken 1,2 l-Motor und kosten 69 bzw. 89 € im Monat.

Die Laufzeit des Leasing-Vertrages beträgt 36 Monate und die Gesamtlaufleistung 30.000 km. www.tchibo.de

Stuttgart. Der britische Sport-wagenbauer Aston Martin verhandelt mit Daimler über eine Zusammenarbeit. Dabei geht es laut Aston Martin-Chef Ulrich Bez neben denkbaren Partnerschaften etwa im Motorenbau auch um die in Kleinstserie gefertigte May-bach-Edelmarke der Stuttgar-ter, deren Bau die Briten über-nehmen könnten. „Wir haben in den vergangenen Jahren be-wiesen, dass wir Autos in klei-nen Stückzahlen kostengünstig entwickeln können“, sagte Bez. www.astonmartin.com

© S

ea

Asto

n M

art

in

Trollhättan. Der schwedische Automobilhersteller Saab ringt weiter ums Überleben. Zum dritten Mal in Folge konnte der angeschlagene Konzern seinen Arbeitern im August die Mo-natslöhne nicht pünktlich zah-len, die Produkton ruht wegen Finanzengpässe praktisch seit April. Nun wollen die Schwe-den – laut zahlreichen Medi-enberichten – Gläubigerschutz beantragen, um eine mögliche Insolvenz abzuwenden. Wann dies geschehen könnte, wollte vonseiten Saabs vorerst nie-mand kommentieren. www.saab.com

© A

uto

-Med

ien

po

rta

l.Net

© Porsche

© Volvo

Page 2: medianet automotive

50 – automotivebusiness COVER Freitag, 2. September 2011

KOMMENTAR

Quo vadis Mobilität?

JÜRGEN ZACHARIAS

Werfen wir einen Blick in die Zukunft der Mobili-tät. Etwa ins Jahr 2050,

wenn der sich abzeichnende Wandel der Automobilhersteller hin zu Mobilitätsdienstleistern (siehe Artikel rechts) längst abgeschlossen ist und die Her-steller nicht primär Fahrzeuge, sondern – in welcher Form auch immer – Mobilität ver-kaufen. Wenn Car Sharing ein weitverbreiteter Standard und kein seltenes Phänomen mehr ist, wenn Hersteller sich mehr oder weniger zu Betreibern öffentlicher Mobilitätslösungen entwickelt haben und wenn der Fahrer längst vom ak-tiven Verkehrsteilnehmer zum Passagier geworden ist. Die Fahrzeuge steuern dann ohne Staus in wenigen Zentimetern Abstand unfallfrei das ihnen angegebene Ziel an und suchen automatisch selbst einen Park-platz. Kaum jemand wird noch ein eigenes Fahrzeug besitzen, bei Bedarf wird gemietet und größere Distanzen werden ent-weder im Zug oder in neuen – busähnlichen – großen Trans-porteinheiten zurückgelegt. Klingt gut? Ja, hat aber mit der Mobilität wie wir sie heute ken-nen nur mehr wenig bis nichts zu tun. Zumindest in urbanen Gebieten. Am Land werden ver-einzelt immer noch große Unge-tüme ihre Bahnen ziehen und an die gute alte Zeit erinnern, als Autofahrer beim Fahren noch selbst Hand anlegen durf-ten. Glauben Sie nicht? Warten Sie ab, Sie werden sehen ...

Wolfsburg. Volkswagen macht der-zeit scheinbar alles richtig. Nach-dem die beiden Masterminds Mar-tin Winterkorn und Ferdinand Piech den Wolfsburger Automobil-hersteller vor Jahren gesundet und konsequent auf Wachstum ausge-richtet haben, purzeln in jüngster Zeit die Verkaufsrekorde. Der Griff an General Motors und Toyota vor-bei an die Weltspitze – und damit hin zum erklärten Ziel WInterkorns und Piechs – scheint nicht mehr weit und soll nun durch ein neues Entwicklungssystem, den soge-nannten Modularen Querbaukas-ten, noch einfach werden.

40 Modelle aus einer Hand

Konzernchef Martin Winterkorn will damit das bisher durchaus gepflegte Konkurrenzdenken der einzelnen Volkswagen-Töchter ad acta legen, sämtliche Marken unter dem Konzerndach enger verzahnen und ab dem kommenden Jahr auf eine gemeinsame technologische Basis stellen. Der Modulare Quer-baukasten soll demnach künftig quer durch die Marken Audi, Seat,

Skoda und VW das technische Fun-dament von mehr als 40 Modellen sein und jährlich über 3,5 Mio. Fahrzeuge mit gleichen Bauteilen bedienen. Die Entwicklung neuer Fahrzeuge verändert sich dadurch vom langwierigen und kosten- intensiven individuellen Prozess zur kostengünstigen Baustunde, in der einzelne Elemente wie Boden, Achsen, Lenkungen, Sitzgestelle oder Motor-Getriebe-Einheiten

rasch miteinander kombiniert und zu neuen Modellen zusammenge-fügt werden. „Es ist mehr als ei-ne neue Fahrzeugtechnologie, es ist ein strategisches Instrument”, sagt VW-Entwicklungschef Ulrich Hackenber.

Ins selbe Horn stößt Martin Winterkorn: „Wir können damit flexibler und schneller auf sich veränderte Käuferwünsche reagie-ren und rund 30 Prozent der Ent-

wicklungskosten sparen.“ Nach-satz: „In der Autoindustrie hat der den längeren Atem, der von der Kostenstruktur her besser da-steht und die Baukastenstrategie stellt das für uns auch für die Zu-kunft sicher.“ Produktionsvorstand Michael Macht sieht im Querbauka-sten dementsprechend eine „Revo-lution“ und einen „Meilenstein“.

Droht Innovations-Verlust?

Experten erwarten sich durch die neue Strategie vor allem ei-nen Wettbewerbsvorteil auf den umkämpften Wachstumsmärk-ten in den Schwellenländern, wo man nun kostengünstiger anbie-ten könne. Günstiger ist aber laut Kritikern nicht unbedingt bes-ser: Laut Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut der Universität Duisburg-Essen werde den Marken mit dem neuen Quer-baukasten „die Gestaltungsfreiheit genommen“. Dies würde langfristig einen „Verlust von Innovationen“ bedeuten und zu einem technolo-gischen Einheitsbrei führen.

www.volkswagen.com

Volkswagen Der deutsche Automobilhersteller will mithilfe eines Baukasten-Systems Entwicklungskosten sparen

Mit einem Baukasten die Weltspitze erobern

Auf dem Weg zum Mobilitätsdienstleister Automobilhersteller müssen für zukünftigen Erfolg ihre Strategien überdenken

Automobilherstellern steht Paradigmenwechsel bevor

Wien. Praktischer geht‘s nimmer. Im Internet das Zugticket reservie-ren, erster Klasse bequem im kli-matisierten Abteil von Wien nach Innsbruck reisen und arbeiten, on-line oder via Smartphone ein Auto auswählen und reservieren, vom angegebenen Parkplatz abholen, es gegen Gebühr für einen vereinbar-ten Zeitraum nutzen und auf einen reservierten Parkplatz zurückstel-len. Keine Versicherung bezahlen, kein Parkpickerl, keinen Rechts-schutz, keine Autobahn-Vignette und auch sonst keine langfristigen Verpflichtungen – nur eine für die Dauer der Nutzung verrechnete Gebühr und das Zugticket. Die hier beschriebene kombinierte Mobi-lität hat viele Vorteile und könnte sich – glaubt man zahlreichen Ex-perten – für staugenervte und park-platzgestresste Großstädter schon bald vom Nischenmodell zum ganz großen Trend auswachsen. Und damit Automobilherstellern völlig neue Perspektiven bieten.

Flexible Mobilitätslösungen

Als einer der ersten Hersteller hat BMW den sich abzeichnenden Trend erkannt und schon im Vor-jahr den Wandeln des Unterneh-mens vom reinen Automobilpro-duzenten zum allumfassenden Mobilitätsdienstleister ausgerufen. „Bis 2020 wollen wir führender Hersteller von Premiumprodukten rund um die individuelle Mobi-lität sein“, kündigte BMW-Chef Norbert Reithofer damals an. Eine erste Maßnahme dahingehend ist der Start des in Kooperation mit Sixt aufgebauten Car Sharing-Kon-zepts „DriveNow“ in München im Juni dieses Jahres; Ende Septem-ber geht BMW mit dem Konzept

auch in Berlin an den Start. Ähn-liche Modelle haben zuvor bereits Peugeot mit seinem Verleihsystem „Mu“ und Daimler mit Car2Go auf die Straße gebracht. Insbesondere die Stuttgarter konnten mit dem Verleih von smart-Modellen seit dem Marktstart 2008 wertvolle Er-fahrungen sammeln. Gleich wie bei Rivale BMW können die Autos un-abhängig von festen Stationen im Stadtgebiet abgeholt werden. Ge-funden werden die Wagen jeweils über Internet-Portale oder Smart-phone-Apps, als Türöffner dienen sowohl bei Car2Go als auch bei DriveNow Chips auf dem Führer-schein. „Es besteht zunehmender Bedarf an flexiblen Mobilitätsan-geboten im urbanen Umfeld“, be-gründete BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson das Projekt. Bis zum Jahr 2020 rechnen BMW und Sixt weltweit mit einer Million Mitglie-dern von Drive Now.

Auf ein ähnliches Wachstum hoffen auch zahlreiche Car Sha-ring-Angebote quer über den Kon-tinent. Die Zahl ihrer Fahrzeuge steigt ebenso wie die Zahl ihrer Kunden zuletzt rasant an und die Entwicklung wird von Kommunen – um dem drohenden Verkehrs-kollaps zu entgehen – teils massiv gefördert. Kooperationen wie in Österreich, wo CarSharing.at eine Partnerschaft mit der ÖBB einge-gangen ist, verleihen den Anbietern zusätzlichen Aufwind. Klar, dass sich die Hersteller dieses lukrative Geschäft auf lange Sicht nicht ent-gehen lassen und selbst ihre Fahr-zeuge am Markt anbieten wollen.

Alle an einem Strang

Um auf die sich ändernden Mo-bilitätsbedürfnisse entsprechend reagieren zu können, bedarf es aber auch neuer Modelle; gefragt

sind kompakte Kleinstfahrzeuge, die ein oder zwei Passagieren Platz bieten und auf geringen Energie-bedarf getrimmt sind.

Damit könnten die Hersteller in Zukunft – und wie schon 2009 im Strategiepapier „Grüne Wege aus der Autokrise“ im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung zu lesen – intermodale Verkehrskonzepte mitgestalten, die den problem-losen Wechsel der Verkehrsträger erlauben. Dabei seien neben den klassischen Playern der Automo-bilbranche aber auch Energie- unternehmen, die IT-Branche und Unternehmen des öffentlichen Nahverkehrs gefordert, bei der Entwicklung neuer Verkehrs-dienstleistungen mitzuwirken. Das ist für die klassischen Hersteller eine Chance, die sich aber – wenn der Trend verschlafen wird – auch rasch zum Risiko entwickeln kann. www.drive-now.com

JÜRGEN ZACHARIAS

Gefragt sind nicht mehr die besten Modelle, sondern die Bereitstellung individueller Mobilitätsbedürfnisse.

© B

MW

Ein erster Schritt hin zum Mobilitätsdienstleister: BMW startete im Juni sein DriveNow-Modell in München, nun folgt auch Berlin.

© E

PA

Der „Modulare Querbaukasten“ soll die Entwicklung neuer Modelle einfacher machen.

Ford & Toyota Koop

Partnerschaft

Tokio. Toyota und Ford wollen durch eine Partnerschaft bei Hybrid-Antrieben für Trans-porter und Geländewagen Ent-wicklungskosten sparen. Dazu unterzeichneten die beide Kon-zerne nun eine Absichtserklä-rung, die im kommenden Jahr in eine formelle Übereinkunft münden könnte. Die gemeinsam entwickelten Hybrid-Antriebe wollen Toyota und Ford in heck-getriebene Fahrzeuge einbauen, die gegen Ende des Jahrzehnts auf den Markt kommen sollen. „Damit wollen wir die globalen Herausforderungen neuer An-triebe angehen und die Umwelt schonen“, sagte Ford-Chef Alan Mulally. www.ford.com www.toyota.com

© E

PA

Toyota will mit Ford die Entwicklung von Hybrid-Antrieben vorantreiben.

Page 3: medianet automotive
Page 4: medianet automotive

52 – automotivebusiness MODELL & HANDEL Freitag, 2. September 2011

Volvo S60 DRIVe Der untypischste Volvo seit dem Schneewittchensarg glänzt mit inneren Werten und Sparsamkeit

Mit dem Kastenlook der Heydays ist nun Schluss

Wien. Stromlinienform wie vom Tropfen persönlich designt, kurze Überhänge, schnittige Front, kaum Stoßfänger, sehr flache Dachlinie. Also ehrlich, wer von uns Volvo-isten, die ihr Autoverständnis bis heute vom guten alten 240er mit seiner kompromisslosen Hutform und den unbestechlichen Stahl-traversen-Stoßstangen vorne und hinten ableiten, hätte jemals damit gerechnet, dass auf solch einem Automobil das Volvosignet pran-gen würde? Man kann dem S60 durchaus das Prädikat umhängen, der untypischste Volvo seit dem le-gendären P 1800 und seinem Kom-bi-Derivat 1800 ES zu sein. Damals sorgte ein reinrassiger Kombi mit nachfolgender Shooting Brake-Version ungefähr für ähnlich viel Erstaunen. Der V60 übrigens fügt sich insofern stimmiger ins Volvo-Gesamtbild, als dass er ein Kombi ist, wenigstens. Aber der S60? Wie ein Ufo auf dem Planeten Volvo ...

Der Außerirdische

Die Wertigkeit, die wir meinen, präsentiert sich just in jenem Mo-ment, als man die Tür zuknallt. Ein tresoröses Schmatzen, wenigstens das erinnert an früher. Aber schon wenn der Motor erwacht – läuft er überhaupt schon? – kommen wie-der Zweifel an der Volvohaftigkeit des Vehikels auf. Früher war doch derlei immer klar vernehmbar. Und jetzt stirbt das Ding auch noch ab-sichtlicherweise ab, wenn man an der Kreuzung zu lange hält.

DRIVe

Hier ist es nun Zeit, ein wenig auszuholen. Auch ein Wikinger kann nicht an der Zeit vorbeise-

geln. Und die fordert nun eben Verbrauchswerte eines Kleinwa-gens, obgleich man eine erwachse-ne Limousine ist. Volvo löst derlei mit einem kleinhubigen Vierzylin-der-Diesel, der 115 PS leistet (mehr hatten die 240er weiland auch nur selten), bei 1750 U/min bereits ein Drehmoment von 270 Newtonme-tern auf die Vorderachse stemmt und dabei gerade mal dreistellige CO2-Emissionen aus dem Heck bläst. Neben PS-Zahl erinnert vor allem das Leergewicht an die alten Kastenzeiten: 1.573 kg Leergewicht werden für den S60 beansprucht. So viel Masse sah früher wuchtiger aus. Umso bemerkenswerter, dass die ambitionierten Verbrauchsvor-gaben dennoch eingehalten wer-den können. Es muss doch etwas

ausmachen, dass das Ding an jeder Kreuzung abstirbt, wenn man denn nur auskuppelt.

Wendiges Downsizing

Start-Stopp-Systeme können un-auffällig arbeiten oder nerven. Das des Volvo präsentierte ein Mittel-ding. Zwar vergaß das Auto gele-gentlich, ob es ein Automat oder ein Schalter war; das wollen wir ihm aber insofern verzeihen, als das Starten und Abdrehen ansonsten recht unprätentiös geschah. Endlich halbwegs in den Griff zu kriegen scheinen die Volvo-Leute die Sache mit den Antriebseinflüssen auf die Lenkung; wir werden künftig nicht mehr ganz so vehement nach Allrad schreien oder aber den guten, alten

Heckantriebszeiten nachweinen, wenn wir einen Volvo zu bewegen haben. Bleiben zu guter letzt die wirklich guten Fahrleistungen zu loben. Das Downsizing des Motors schadete dem Diesel keineswegs, im Gegenteil: Man kann das Ding rechtschaffen als spritzig bezeich-nen. Knapp 10 Sekunden von Null auf 100 reichen schließlich allemal für heutige Ansprüche, die Spitze von 195 km/h geht sowieso ok und ein kombinierter Kraftstoffver-brauch von 4,3 l auf 100 km bei der Sechsgang-Version gibt sich nicht nur realitätsnah, sondern ist für ein Auto dieser (Luxus-)Klasse ein Sen-sationswert. Ähnlich unglaublich der Einstiegspreis: 26.900 € sind eine scharfe Ansage. www.volvocars.at

FRANZ J. SAUER

Allerdings könnten wir Volvoisten uns an Automobile wie den S60 aus Göteborg gewöhnen.

© V

olv

o A

ustr

ia

Schnittige Optik, wenig Motor, Start-Stopp und kleine Werte allernorts: um 26.900 Euro gibts 115 PS und 4,3 Liter Verbrauch.

© V

W A

ustr

ia

Liverpool. Selten wurde ein derartig großer Hype um ein neues Modell geschürt wie beim neuen kleinen Range. Frau Beckham soll für ho-norige Sonder-Editionen den In-nenraum des Evoque designen und schon lange vor der ersten Präsen-tation wusste jeder SUV-Fan, wie das neueste Mitglied der Range Rover-Familie aussehen wird. All das scheint sich auszuzahlen, denn schon vor der Markteinführung

im September wurde der Evoque bereits mehr als 20.000 Mal vorbe-stellt. Und das, ohne je von einem Kunden gefahren worden zu sein. Was die Optik betrifft, ist das al-lerdings durchaus verständlich, denn mit der Kombination aus leicht futuristisch angehauchtem Design und klassischen SUV-Assets in kompakter Größe legt die Marke Land Rover mit dem Range Rover Evoque eine Punktlandung hin, die

perfekt in die aktuelle Zeit passt. Zur Überraschung vieler Zweifler passt beim neuen Evoque allerdings auch alles andere abseits der Optik.

Echter Offroader

Rund um Liverpool gibt es viel Gegend. Komisch, dass der neue Livestyle-SUV von Range Ro-ver nicht in eher urbanem Um-feld präsentiert wird. Doch schon nach ein paar Kilometern auf der Straße wurde die versammelte Journalistenmeute eines Besse-ren belehrt, denn es ging mit dem feschen Briten, fernab von jeder Straße, gleich in heftiges Gelände, das durch englischen Landregen teils so aufgeweicht und schmierig war, dass man wohl schon zu Fuß gewisse Probleme gehabt hätte. Da-mit wurde dann recht schnell klar, dass es sich hier nicht um einen, wie sonst üblichen, Abklatsch eines echten SUV handelt. Nein – hier ha-ben wir es mit einem vollständigen Range Rover zu tun, der bis auf das fehlende Untersetzungsgetriebe na-hezu all das kann, was auch die gro-ßen Brüder, Discovery, Range Rover

und Defender On- und Offroad kön-nen. Das macht den Evoque einzig- artig in dieser Fahrzeugklasse.

Kompakt und komfortabel

Zurück auf der Straße, holt der hippe Klein-Range gleich zum nächsten Rundumschlag aus und bietet überland und auf der Auto-bahn ein Höchstmaß an Komfort und Geräuschdämmung. So kennt man das von Range Rover und dabei reißt auch der Kleinste im Bunde nicht aus. Angetrieben wird der Range Rover Evoque wahlwei-se von einem 2,2 l Turbodiesel, der mit 190 PS oder 150 PS erhältlich ist. Die schwächere Version ist mit reinem Frontantrieb ausgestattet und soll lediglich 130 g/km CO2 ausstoßen. Als allradgetriebene Alternative zum 190 PS-Diesel steht den Kunden außerdem ein 240 PS starker 2,0 l-Benziner zur Wahl. Die Österreich-Premiere feiert der Evoque Mitte September 2011. Der Einstiegspreis für die frontge-trieben Variante gelingt bei mode-raten 35.000 €. (gj) www.rangerover.at

Range Rover Evoque Er sollte der beste Range Rover aller Zeiten werden. Das scheint er auch zu schaffen

Lifestyle-SUV mit echten Offroad-Genen

© L

an

d R

ove

r A

ustr

ia

Punktlandung à la Range Rover: Der neue, kompakte Evoque kommt im September.

Mercedes Nachschub

B-Klasse-News

Salzburg. Wesentlich agiler und effizienter als bisher, dabei ge-wohnt komfortabel und geräu-mig präsentiert sich die neue B-Klasse von Mercedes-Benz.

Die neue B-Klasse ist ein ty-pischer Mercedes Sports Tourer, bietet als Steilheck-Limousine viel Raum und gleichzeitig eine überzeugende Dynamik.

Beides signalisieren die cha-rakteristischen Linien des Au-ßendesigns: Front und Heck sind breitenbetont gestaltet; dafür sorgen der breite, promi-nente Grill und die bis in die Seiten reichenden Scheinwerfer vorn sowie die breite Heckschei-be, die zweiteiligen Heckleuch-ten mit horizontal abgesetztem Mäander und die große Heck-klappe mit tief liegender Lade-kante.

Im Innenraum glänzt die neue B-Klasse durch hochwertige Materialien und fein struktu-rierte Oberflächen, edle Details, präzise Verarbeitung und, dem Wunsch vieler Kunden folgend, eine aufrechtere Sitzhaltung. Gleichzeitig konnte die Kopffrei-heit weiter verbessert werden.

Mit einem neuen Vierzylin-der-Ottomotor mit Direktein-spritzung und Turboaufladung, einem neuen Dieselmotor, einem neuen Doppelkupplungsgetriebe und einem neuen Schaltgetrie-be sowie neuen Assistenzsys-temen läutet der Fronttriebler auch technologisch ein neues Kompaktklasse-Zeitalter bei Mercedes-Benz ein.

Die Benzinmotoren verfügen über ein Laistungsspektrum von 122 bis 156 PS und die Diesel-agregate über 109 und 136 PS. www.mercedes.at

Die neue Mercedes B-Klasse: mit sportlicherem Outfit und mehr Platz.

VW Neuer up! kommt

Neues Modell

Wien. Volkswagen hat einen neu-en, kleinen Wagen entwickelt: den up!. Ein Cityspezialist. Auf minimaler Fläche (3,54 x 1,64 m) bietet er maximalen Raum. Und damit ist der up! prädestiniert für den Einsatz in den kleinen und großen Städten dieser Welt. Auf den Markt kommen wird der up! zuerst in Europa, dann sukzessive weltweit. Los geht’s in Österreich Anfang 2012. Je nach Budget und Bedarf gibt es drei Versionen: take up! für Ein-steiger, move up! der Komfort-torientierte, high up! die Top-version. Zur Markteinführung wird es auf der Basis des high up! zudem zwei weitere Modelle geben. www.volkswagen.at

Der up! ist für den urbanen Einsatz konzipiert und kommt Anfang 2012.

© M

erc

ed

es A

ustr

ia

Page 5: medianet automotive

automotivebusiness – 53INNOVATION & UMWELTFreitag, 2. September 2011

Puls Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts löst Leichtbau den Elektroantrieb als wichtigstes Zukunftsthema ab

Nach dem Elektro-Hype kommt Leichtbau in Fahrt

Nürnberg. Nun also Leichtbau. Wäh-rend noch im Vorjahr die Elektro-mobilität das alles beherrschende Thema in der Automobilindustrie war, hat die Branche in den ver-gangenen Monaten ihre Prioritä-ten fundamental geändert. Einer aktuellen Untersuchung des deut-schen Marktforschungsunterneh-mens Puls unter 200 Zulieferern in Deutschland und Österreich

nach hat der Leichtbau (17% der Befragten sehen darin die größ-ten Potenziale) die Elektroantriebe (acht Prozent, im Vorjahr wa-ren es noch 21%) als wichtigstes Zukunftsthema abgelöst. Auf Platz drei rangiert die Automatisierung mit sechs Prozent..

Stabile Wettbewerbsvorteile

„Der Hype um die Elektromo-bilität kühlt sich offensichtlich etwas ab“, kommentiert Puls-Chef Konrad Weßner die Ergebnisse der Umfrage. Das Thema Leichtbau erlaubt den Herstellern hingegen „unabhängig vom eingesetzten

Antrieb stabile Wettbewerbs-vorteile bei den Zukunftsthemen Kraftstoffverbrauch und CO2 Emis-sionen“. Weniger Gesamtgewicht durch faserverstärkte Werkstoffe, Karbon und Co bedeutet schließ-lich weniger Verbrauch – unabhän-gig vom gewählten Antrieb.

Dies haben neben den Zuliefe-rern längst auch die Automobilher-steller erkannt, die derzeit fleißig neue Partnerschaften schmieden, um das Thema zügig aufarbeiten zu können. BMW arbeitet in dem Bereich beispielsweise mit der SGL Group zusammen, Daimler entwickelt gemeinsam mit dem japanischen Kohlefaserspezialis-

ten Toray unterschiedliche Leicht-bauteile für seine Autos und Audi kooperiert seit diesem Jahr mit dem Anlagenbauer Voith.

Unabhängiger von OEMs

Ein weiteres interessantes Er-gebnis der Studie ist die stärkere Fokussierung von Automobilzu-lieferern auf andere Geschäfts-zweige abseits der Kfz-Branche. Um unabhängiger von der krisen-anfälligen Automobilindustrie zu werden, fassen Zulieferer zuneh-mend auch andere Branchen ins Auge. Laut der Puls-Studie mach-ten Zulieferer 2010 durchschnitt-

lich 74% ihres Umsatzes mit Part-nern aus der Automobilindustrie; in diesem Jahr liege der Anteil bei nur noch 63%.

Bei ihrer Diversifikation setzen die Zulieferer dabei vor allem auf das Thema Erneuerbare Energien. Dort könnten sie mit ihren Kennt-nissen zu Motoren- und Antriebs-technik punkten, beispielsweise bei Generatoren für Windkrafträder, so Weßner. „Die Automobilzulieferer sind damit auf einem guten Weg, ihr Geschäft unabhängiger von der Automobilbranche zu machen und neue Wachstumsfelder zu erschlie-ßen“, sagt Weßner abschließend.

www.puls-navigation.de

JÜRGEN ZACHARIAS

21 Prozent der befragten Unternehmen sehen darin die größten Potenziale für die kommenden Jahre.

© E

PA

Mit weniger Investitionen die gleichen Erfolg erzielen: Der Leichtbau löst die Elektromobilität als wichtigstes Zukunftsthema ab.

Fisker Karma bekommt Solar-Dach verpasst

Frankfurt. Asola zeigt auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (vom 15. bis 25. September) in Frankfurt ein So-lardach für den Hybrid-Sport-wagen Fisker Karma. Mit einer Fläche von 1,1 auf 1,4 m und einer Leistung von 120 Watt ist es das derzeit größte und leistungsstärkste sphärisch ge-wölbte Solarmodul seiner Art. Um die Sonnenenergie effizient nutzen zu können, ist das So-lardach in die Bordelektronik eingebunden und speist die gewonnene Energie in die Li-thiumionen-Batterie des Fisker Karma ein, die bis zu 80 km Reichweite im rein elektrischen Betrieb ermöglicht. www.asola-power.de

Dachmodul liefert zusätzliche Energie

Frankfurt. Ein Elektrofahrzeug, das mit einer CO2-neutralen Fahrzeugheizung und einem Strom produzierenden, 1,8 m! großen und nur 20 kg schweren Leichtbau-Dachmodul ausge-stattet ist, ist das Highlight am IAA-Stand von Webasto. Die neu entwickelte „Thermo Top Evolt“ wird mit CO2-neutralem Bioethanol betrieben und ist geeignet für die Dauerbehei-zung von Elektrofahrzeugen. Dadurch könnten umwelt-freundliche Stromfahrzeuge alltagstauglicher und attrak-tiver werden, da ihre Reichwei-te auch bei tiefen Außentempe-raturen erhalten bleibt. www.webasto.at

Räumliches Sehen zur Unfallvermeidung

Stuttgart. Mit der sogenannten 6D-Technologie will Daimler einen wesentlichen Schritt hin zum unfallfreien Fahren ma-chen. Das System bildet mithil-fe einer Stereokamera in Echt-zeit die dreidimensionale Geo-metrie der Situation vor dem Fahrzeug ab und erkennt aus der Analyse aufeinander fol-gender Bildpaare Bewegungen zuverlässig. Bewegte Objekte, die unerwartet auf die Straße laufen, werden in weniger als 200 Millisekunden – und damit mehr als doppelt so schnell wie von uns Menschen – im Blickfeld wahrgenommen, das Fahrzeug leitet dann bereits entsprechende Notbremsungen in die Wege. www.daimler.com

SHORT

© A

so

la

Asola Solarmodul: 1,1 mal 1,4 Meter groß und eine Leistung von 120 Watt.

© D

aim

ler

Daimler will mit der 6D-Technologie Autofahrern noch sicherer machen.

Köln. Das deutsche Automobil-Fachmagazin Auto Motor und Sport (AMS) verglich in seiner aktuellen Ausgabe (19/2011) die Hybrid-Versionen mit den Normal-Modellen von Premium-Fahrzeu-gen und kürte den Lexus RX zum Spritsparmeister. Der große Cross-over RX 450h erzielt im System-vergleich der Fachzeitschrift dank seines niedrigen Spritverbrauchs und des hohen Antriebskomforts die Bestwertung. Getestet wurden vier aktuelle Vollhybridmodelle deutscher und japanischer Premi-um-Marken.

Pluspunkte im Stadtverkehr

Der über zwei Tonnen schwere Allradler RX 450h distanzierte die Rivalen besonders im Stadtver-kehr mit einem Testverbrauch von lediglich 6,4 l auf 100 km. „Für ein solch schweres SUV ist das ein Traumwert“, urteilt die AMS. Ge-genüber dem konventionell an-getriebenen Schwestermodell RX 350 erzielt das Lexus Vollhybrid-Modell eine Verbrauchseinspa-rung von 41% im EU-Normzyklus

– das ist ein Spitzenwert im Ver-gleich.

Lobende Erwähnung findet im AMS-Test auch die Tatsache, dass der leistungsverzweigte Voll- hybridantrieb des RX 450h im Vergleich zum konventionell mo-

torisierten Schwestermodell nur 135 kg Mehrgewicht verursacht. Fa-zit der Tester: „Die Kombination aus Sparsamkeit und ruckfrei-cremigem Antriebskomfort macht den Lexus RX 450h einzigartig und zum der-zeit überzeugendsten Vollhybrid.“

Auf den Plätzen landen übri-gens der Infiniti M35 (minus 31% Verbrauch im Vergleich zur Nor-malversion), der Porsche Paname-ra (minus 32%) und der BMW X6 (minus 21%).

www.auto-motor-und-sport.de

Lexus Die Hybrid-Version des RX landet im Vergleichstest vor dem Infiniti M35, dem Porsche Panamera und dem BMW X6

RX Hybrid spart mehr Sprit als alle anderen

© L

exu

s

Spritsparmeister: Die Hybrid-Version des Lexus RX verbraucht im Vergleich zum Normalmodell um 41 Prozent weniger Treibstoff.

„Leichtbau verspricht

stabile Wettbewerbs-

vorteile bei den Zu-

kunftsthemen ‚Kraft-

stoffverbrauch‘ und

‚CO2-Emissionen‘.“

KONRAD WESSNER, PULS

Page 6: medianet automotive

Zusmarshausen/Deu tsch land . Im Rahmen eines Informations-tages an ihrem Hauptsitz in Zus-marshausen bei Augsburg stellte die Sortimo International GmbH die nächste Generation ihrer Glo-belyst Fahrzeugeinrichtung vor. Die neue Systemfamilie mit der Produktbezeichnung Globelyst M soll intelligente Mobilität mit wirtschaftlichen Vorteilen kombi-nieren und ist deshalb in intelli-genter Leichtbauweise ausgeführt. Bei der Ausstattung eines gängigen Kastenwagens heißt das im Ver-gleich zu Wettbewerbsprodukten eine Gewichtsersparnis von bis zu 40%. Bei geringerem Gewicht der Einrichtung können also mehr Werkzeug, Transportgut und Ver-brauchsmaterialien in das Nutz-fahrzeug zugeladen werden. Bei gleicher Zuladung verringern sich der Kraftstoffverbrauch und der Schadstoffausstoß, was auch der Umwelt zugute kommt.

Das System verringert außerdem den Zeitaufwand für das Suchen, Be- und Entladen von Material

54 – automotivebusiness RUND UMS AUTO Freitag, 2. September 2011

Continental Der deutsche Automobilzulieferer präsentiert kommende Woche auf der IAA seine neue Reifenpalette

Neue Reifenkonzepte mit weniger Rollwiderstand

Frankfurt. Vieles neu bei Continen-tal. Auf dem Stand des deutschen Automobilzulieferers während der IAA in Frankfurt (15. bis 25. Sep-tember) stellt die Reifendivision neue Reifenkonzepte für Elektro-fahrzeuge, sogenannte e-Cars, und für konventionelle Pkw vor. Allen neuen Reifenkonzepten gemeinsam ist ein deutlich reduzierter Roll- widerstand, der ohne Einbußen

bei den sicherheitsrelevanten Eigenschaften erreicht werden konnte. Damit liefern die Hannove-raner laut Reifen-Vorstand Nikolai Setzer „Reifen-Lösungen, die sich konsequent an den Megatrends Sicherheit und Nachhaltigkeit ori-entieren, die derzeit die gesamte Automobilindustrie prägen“.

Mehr Reichweite für E-Autos

Speziell für elektrisch angetrie-bene Wagen wird Continental den Prototypen Conti.eContact vor-stellen. Durch seine besondere, neuartige Größe und Konstruktion hat dieser Reifen deutlich weniger

Rollwiderstand als herkömmliche Pneus. So kann die Fahrstrecke von Elektroautos deutlich verlän-gert werden, was ein wichtiger Meilenstein für die Akzeptanz sol-cher Wagen auch außerhalb der Ballungsräume darstellt. Gemein-sam mit anderen Maßnahmen wie konsequenter Leichtbauweise lässt sich damit die Reichweite von Elektroautos klar erhöhen.

Dimensionen ab 14 Zoll

Speziell an Pkw-Fahrer langer Distanzen sowie verbrauchs- und umweltorientierten Fahrern wur-de in enger Zusammenarbeit mit

führenden Automobilherstellern der neue ContiEcoContact 5 entwi-ckelt. Um den Rollwiderstand (20% weniger als das Vorgängermodell) zu senken und gleichzeitig kurze Bremswege auf nassen Straßen zu gewährleisten, wurden alle vier Komponenten des Reifens – Kons-truktion, Kontur, Mischung und Profil – neu konzipiert. Das Er-gebnis sind weniger CO2-Ausstoß und weniger Kraftstoffverbrauch bei guter Bremsperformance. Auf-grund dieser Eigenschaften eignet sich der Reifen besonders für die Kompakt- bis Mittelklasse und ist in Dimensionen zwischen 14 und 16“ neu bis zu 300 km/h auch für

schnelle Wagen freigegeben.Sein Pendant für sportliche Pkw,

der neue ContiSportContact 5, hat neben seinen besonders sicheren Eigenschaften beim Handling und Bremsen ebenfalls einen redu-zierten Rollwiderstand und trägt damit auch in der Klasse der stär-ker motorisierten Wagen und SUVs zum Kraftstoff sparen bei. Con-tinental setzt dabei die Innovati-onen, die im Rahmen der Entwick-lung des ContiEcoContact 5 ent-wickelt wurden, konsequent auch für andere Produktlinien ein. Der ContiSportContact 5 ist in Größen ab 17“ für Pkw und ab 18“ für SUV erhältlich. www.conti-online.com

MORITZ KOLAR

Im Mittelpunkt steht dabei der Rollwiderstand, der mehr Reichweite bei weniger Verbrauch verspricht.

© C

ontin

enta

l

Auf der IAA setzt sich Continental übernächste Woche auf 900 Quadratmetern in Szene – im Mittelpunkt steht die Reifendivision.

ÖAMTC: Alkotester unter der Testlupe

Wien. Der ÖAMTC hat sie-ben gängige Alkotester auf ihre Tauglichkeit geprüft. „Bei einem ähnlichen Test vor einigen Jahren schnitten alle getesteten Geräte durch-wegs schlecht ab“, resümiert ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. „Der aktuelle Test hat gezeigt, dass es nun auch einige alltagstaugliche Geräte gibt.“

Bis auf das früher auch von der Polizei verwendete Röhr-chen waren alle Geräte bat-teriebetriebene elektronische Handgeräte.

Mit den teureren Geräten (70 bis 150 €) Alcoscan AL6000, Alcoscan AL9000 und Sanomed Alkoholtester wurden gute Re-sultate erzielt. „Der Alcoscan AL9000 lag mit seinen Mess-werten immer in der Nähe des von der Polizei eingesetzten Alkomaten und war auch in der Bedienfreundlichkeit und im geringen Risiko der Fehlbedie-nung das beste Gerät im Test“, sagt Kerbl.

Die beiden anderen Geräte lieferten auch brauchbare Werte, waren jedoch in der Bedienung aufwendiger. Das Röhrchen von Dräger ist zwar im Bereich um die 0,5 Promille recht genau, ist aber nur bei guter Beleuchtung verwend- bar.

Die preisgünstigen Geräte (sieben bis 20 €) lieferten ein anderes Bild. „Bei den Geräten Drive Safety Digital Alcohol-tester, Maniquick digitaler Alkoholtester und Digital Breath Alcohol Tester war der gemessene Wert weit niedriger als der reale Atemalkohol“, sagt Kerbl. www.oeamtc.at

Wiesenthal erweitert sein Web 2.0-Angebot

Wien. Wiesenthal hat vor weni-gen Tagen die Online-Angebote für seine Marken Mercedes-Benz, smart und Citroen deut-lich erweitert. Neu ist neben einer umfangreichen Facebook-Seite mit eigener Gebraucht-wagensuche jetzt auch eine kostenlose iPad-App für mobile Autoliebhaber.

„Wir wollen unseren Kunden bestmögliches Service bieten, sowohl bei der Präsentation der Fahrzeuge, die wir verkau-fen, als auch bei den Dienst-leistungen, die wir erbringen“, sagt Alexander Martinowsky, Vorstand der Wiesenthal & Co AG. www.wiesenthal.at

SHORT

© Ö

AM

TC

Nur teure Alkotester-Geräte liefern auch verlässliche Ergebnisse.

© W

iese

ntha

l

Setzt auf das Web 2.0: Wiesenthal-Vorstand Alexander Martinowsky.

Sortimo International GmbH Der Fahrzeugeinrichter präsentierte in Deutschland sein neues Globelyst M-System

Leichter, praktischer und umweltfreundlicher

© Sortimo

„Wir zeigen neue

Reifen-Lösungen,

die sich konsequent

an den Megatrends

‚Sicherheit‘ und ‚Nach-

haltigkeit‘ orientieren.“

NIKOLAI SETZER

und Werkzeug. Die einzelnen Ele-mente der Fahrzeugeinrichtung können komplett entnommen und nachgefüllt werden. Dadurch wird sichergestellt, dass alle notwen-digen Utensilien auch stets im Fahrzeug verfügbar sind. Unnötige Fahrten zum Kunden oder zur Bau-stelle werden dadurch vermieden: Das ist praktisch und macht beim

Kunden einen professio-nellen Eindruck.

Weiters wurde mit „ProSafe“ das Ladungs-

sicherungssystem mit Ver-zurrgurten direkt in die Ausstattung integriert. Die Gurte können in Längs-schlitze, die in die Pfosten der Einrichtungslösung eingelassen sind, eingehakt werden. Damit ist bereits der größte Teil der Inves-

titionen für die Ladungs-sicherung getätigt. www.sortimo.at

Komfortabel: Die einzelnen Ele-mente des Globelyst M-Systems können komplett entnommen und auf ihren Inhalt überprüft werden.