medianet CSRnet

8
CSR net medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 23. SEPTEMBER 2011 UMSATZTREIBER Diversity-Maßnahmen helfen den Umsatz ankurbeln. Unternehmen berichten Seite III GOODWILL-AMBASSADORS Angelina Jolie ist eine von 193, die für die UNO im Einsatz sind Seite VI EFFIZIENZPOTENZIALE AM BAU Die Strabag SE forscht, um das „Eindringen in die Natur“ zu entschärfen Seite VIII © EPA Wien. Das Unternehmen Life Pro- ducts Marketing GmbH, das Wirt- schaftsunternehmen der Initiative Zukunft, hat einen Lifestyle-Drink lanciert, dessen Verkaufserlös in Entwicklungshilfeprojekte fließt. Yobeliee – Everlasting Joy ist eine hochwertige Entwicklung aus Ös- terreich mit besonderer Wirkung, so Christine Fenböck, Diplom-Kin- derkrankenschwester und Gründe- rin der Helping Hands Family, des Vereins, der das Projekt für die Er- richtung eines Kinder- und Schul- zentrums in Uganda organisiert. Das Getränk wird aus heimischen Frucht- und Blütenextrakten her- gestellt – ohne Alkohol. Yobeliee Vermarktung von neuem Lifestyle-Getränk Drink für Entwicklungshilfeprojekt Die EU-Institution Eureka Brüssel verlieh dieser Erfindung eine Goldmedaille. © Initiative Zukunft Wien. klima:aktiv mobil, die Initi- ative des Lebensministeriums für aktiven Klimaschutz, unterstützt auch Fuhrparkumstellungen. Per Ende August haben bereits 5.300 Fahrzeugbesitzer die Chance er- griffen, sich den Umstieg auf um- weltfreundliche Antriebssysteme (Hybrid, Biogas, Elektro) von klima: aktiv fördern zu lassen. Die Förder- pauschale für Unternehmen liegt zwischen 400 € (Hybrid) über 1.000 € (Biogas) bis zu 5.000 € (E-An- trieb). Der nachweisliche Einsatz von Ökostrom wird mit 400 €, der Kauf eines E-Bikes mit 200 € geför- dert. Bis 2020 will man 250.000 E- Fahrzeuge auf die Straße bringen. Antriebssysteme Umstieg wird von klima:aktiv gefördert Umrüstung beginnt zu greifen Berlakovich: „1.800 klima:aktiv mobil- Partner sparen 450.000 t CO 2 p.a. ein.“ © APA/Andreas Pessenlehner Staatssekretär Kurz: „Haben noch viel zu tun“ Möglichst vieles umsetzen Der Integrationsstaatssekretär möchte die vom Ex- pertenrat im Integrationsbericht vorgeschlagenen Ziele realisieren. Seine Haupt- anliegen sind Ausbildung, Steigerung der Erwerbstätigkeit von Migranten. Seite II © APA/Robert Jäger SHORT Wien. Die Bank Austria ist neben der TU Graz und TU München Kooperationspart- ner des von Grünen-Politiker Christoph Chorherr initiierten Schulprojekts Ithuba Wild Coast College in Südafrika. Bank-Vorstand Willi Cern- ko (Bild) verabschiedete am 1. September Container mit Maschinen, Werkzeug, Ver- brauchsmaterial und Sach- spenden von Unternehmen wie Wiener Hafen, Würth, Obi/So- chor, bauMax, Makita und Lib- ro Richtung Südafrika. (red) Wien. Seit 15. September bieten die Erste Bank und Sparkas- sen spezielle Bankomatkarten für Kunden mit beeinträch- tigter Sehkraft an. Die Karten wurden zusammen mit dem Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverband (ÖBSV) gestaltet, Experten der ÖBSV- Landesgruppe Wien, NÖ und Burgenland brachten ihr Know-how bei der Kon- zeption mit ein. Die neuen Bankkarten können kostenlos in den Filialen der Erste Bank und Sparkasse bestellt wer- den. (red) © APA/Herbert Neubauer INHALT Integration > B2B Diversity Day: Projekte mit 30.000 € dotoiert II > T-Mobile kooperiert mit lobby.16 II > Integrationspreis: Heuer zum zweiten Mal vergeben III > Österreich beim MIPEX- Index nur auf Rang 24 III International > Ratingsysteme für Lieferket- ten weltweiter Industrien VI > Hamburg-Mannheimer: Wie es nicht sein soll VI Green Building > Immer mehr Unternehmen lassen nachhaltig bauen VIII © Simacek Wien ien S Seit 15. September bieten © Strabag © Erste Bank

description

Corporate Social Responsibility - unternehmerische Verantwortung in Österreichs Wirtschaft.

Transcript of medianet CSRnet

Page 1: medianet CSRnet

CSRnetmedianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 23. SEPTEMBER 2011

UMSATZTREIBER

Diversity-Maßnahmen helfen den Umsatz ankurbeln. Unternehmen berichten Seite III

GOODWILL-AMBASSADORS

Angelina Jolie ist eine von 193, die für die UNO im Einsatz sind Seite VI

EFFIZIENZPOTENZIALE AM BAU

Die Strabag SE forscht, um das „Eindringen in die Natur“ zu entschärfen Seite VIII©

EPA

Wien. Das Unternehmen Life Pro-ducts Marketing GmbH, das Wirt-schaftsunternehmen der Initiative Zukunft, hat einen Lifestyle-Drink lanciert, dessen Verkaufserlös in Entwicklungshilfeprojekte fließt. Yobeliee – Everlasting Joy ist eine hochwertige Entwicklung aus Ös-terreich mit besonderer Wirkung, so Christine Fenböck, Diplom-Kin-derkrankenschwester und Gründe-rin der Helping Hands Family, des Vereins, der das Projekt für die Er-richtung eines Kinder- und Schul-zentrums in Uganda organisiert. Das Getränk wird aus heimischen Frucht- und Blütenextrakten her-gestellt – ohne Alkohol.

Yobeliee Vermarktung von neuem Lifestyle-Getränk

Drink für Entwicklungshilfeprojekt

Die EU-Institution Eureka Brüssel verlieh dieser Erfindung eine Goldmedaille.

© In

itia

tive

Zu

ku

nft

Wien. klima:aktiv mobil, die Initi-ative des Lebensministeriums für aktiven Klimaschutz, unterstützt auch Fuhrparkumstellungen. Per Ende August haben bereits 5.300 Fahrzeugbesitzer die Chance er-griffen, sich den Umstieg auf um-weltfreundliche Antriebssysteme (Hybrid, Biogas, Elektro) von klima: aktiv fördern zu lassen. Die Förder- pauschale für Unternehmen liegt zwischen 400 € (Hybrid) über 1.000 € (Biogas) bis zu 5.000 € (E-An-trieb). Der nachweisliche Einsatz von Ökostrom wird mit 400 €, der Kauf eines E-Bikes mit 200 € geför-dert. Bis 2020 will man 250.000 E-Fahrzeuge auf die Straße bringen.

Antriebssysteme Umstieg wird von klima:aktiv gefördert

Umrüstung beginnt zu greifen

Berlakovich: „1.800 klima:aktiv mobil-Partner sparen 450.000 t CO2 p.a. ein.“

© A

PA

/An

dre

as P

essen

leh

ner

Staatssekretär Kurz: „Haben noch viel zu tun“

Möglichst vieles umsetzen Der Integrationsstaatssekretär möchte die vom Ex-pertenrat im Integrationsbericht vorgeschlagenen Ziele realisieren. Seine Haupt-anliegen sind Ausbildung, Steigerung der Erwerbstätigkeit von Migranten. Seite II

© A

PA

/Ro

bert

ger

SHORT

Wien. Die Bank Austria ist neben der TU Graz und TU München Kooperationspart-ner des von Grünen-Politiker Christoph Chorherr initiierten Schulprojekts Ithuba Wild Coast College in Südafrika.

Bank-Vorstand Willi Cern-ko (Bild) verabschiedete am 1. September Container mit Maschinen, Werkzeug, Ver-brauchsmaterial und Sach-spenden von Unternehmen wie Wiener Hafen, Würth, Obi/So-chor, bauMax, Makita und Lib-ro Richtung Südafrika. (red)

Wien. Seit 15. September bieten die Erste Bank und Sparkas-sen spezielle Bankomatkarten für Kunden mit beeinträch-tigter Sehkraft an. Die Karten wurden zusammen mit dem Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverband (ÖBSV) gestaltet, Experten der ÖBSV-Landesgruppe Wien, NÖ und Burgenland brachten ihr Know-how bei der Kon-zeption mit ein. Die neuen Bankkarten können kostenlos in den Filialen der Erste Bank und Sparkasse bestellt wer-den. (red)

© A

PA

/Herb

ert

Neu

ba

uer

INHALT

Integration

> B2B Diversity Day: Projekte mit 30.000 € dotoiert II

> T-Mobile kooperiert mit lobby.16 II

> Integrationspreis: Heuer zum zweiten Mal vergeben III

> Österreich beim MIPEX- Index nur auf Rang 24 III

International

> Ratingsysteme für Lieferket-ten weltweiter Industrien VI

> Hamburg-Mannheimer: Wie es nicht sein soll VI

Green Building

> Immer mehr Unternehmen lassen nachhaltig bauen VIII

© S

ima

cek

WienWien Sei Seit 15. September bieten

© S

tra

ba

g

© E

rste

Ba

nk

Page 2: medianet CSRnet

Wien. „Seit rund zehn Jahren brei-tet sich Diversity Management auch im deutschsprachigen Raum, respektive in Österreich, aus – ob aus ökonomischen oder emanzipa-torischen Gründen“, so die Pauser & Wondrak Diversity Consulting OG. Personelle Vielfalt im Bezug auf Alter, Geschlecht, ethnische und religiöse Zugehörigkeit, kör-perliche Behinderung oder sexu-elle Orientierung wird als Chance erkannt. Auf Initiative der Simacek

Facility Management Group GmbH (s. auch S. III) ging heuer der B2B Diversity Day über die Bühne, in Kooperation u.a. mit Wirtschafts- kammer, Bawag PSK, Akakiko, dem Jüdischen Museum Wien, Post- bus, Orange und medianet. Parallel zur Tagung, bei der viele Best Prac-tice-Beispiele besprochen und mit 30.000 € dotiert wurden, wurden ein Booklet zum Thema und ein „Pra-xisbuch Diversity Management“ (facultas Verlag) präsentiert. (red)

II – CSRnet CSR:COVER Freitag, 23. September 2011

Interview Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz plant gemeinsam mit dem AMS eine Info-Plattform für Migranten

Kurz: „Integration sollte selbstverständlich sein“

Wien. Seit April dieses Jahres gibt es in Österreich ein eigenes Staats-sekretariat für Integration, das mit dem erst 24-jährigen Sebastian Kurz besetzt wurde.

CSRnet: Haben Sie sich für Ihre Amtszeit konkret messbare Ziele gesteckt?Sebastian Kurz: Meine Ziele sind, einerseits das Klima bei der Inte-grationsdebatte zu verbessern, andererseits in den nächsten zwei Jahren möglichst viele Maßnah-men, die der Expertenrat im Inte-grationsbericht vorgeschlagen hat, umzusetzen. Zu meinen wichtigs-ten Anliegen gehören die Verbes-serung der Deutschkenntnisse von Zuwanderern, die Anerkennung ausländischer Berufs- und Schul-ausbildungen, die Steigerung der Erwerbstätigkeit von Migrantinnen sowie die Förderung des Gesund-heitsbewusstseins von Migranten.

CSRnet: Ein Punkt des Experten-rats bezieht sich auf die Anerken-nung von Berufs- und Schulaus-bildungen, unter anderen durch eine Info-Plattform. Was genau ist in diesem Bereich geplant?Kurz: Geplant ist, gemeinsam mit dem Arbeitsmarktservice eine Info-Plattform zu errichten, auf der sich gezielt Migranten informieren kön-nen, welche Job-Möglichkeiten mit welcher Qualifikation in Österreich angeboten werden.

CSRnet: Die Anerkennung ist das eine, der Zugang zu Arbeitsmög-lichkeiten ist der andere wichtige Punkt. Soll es hier Erleichterungen geben?Kurz: Wer legal hier in Österreich lebt, wer gewillt ist, seine Leistung für die Gesellschaft zu erbringen,

der soll auch die Chance bekom-men, sich am österreichischen Ar-beitsmarkt zu etablieren.

CSRnet: Sehr viele Asylanten ha-ben besonders hohe Qualifikati-onen und können diese niemals nutzen, woran wohl auch die An-erkenntnis der Schulausbildung nichts nützen wird. Ärzte, Unter-nehmer, Dolmetschkenntnisse ge-hen der Volkswirtschaft verloren, abgesehen von den persönlichen Tragödien. Sehen Sie hier Hand-lungsbedarf?Kurz: Wir versuchen, dieses Pro-blem mit der Erstellung eines ,Mig-ranten-Index‘ zu beseitigen. Dabei sollen alle Paramater – Ausbil-

dung, Sprachkenntnis, Herkunfts-land, etc. – aufgelistet werden und gezielter beraten werden.

Jugend-Förderprogramme

CSRnet: Sprachausbildung ist wichtig, gerade bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund fehlt es aber auch an anderen Kennt-nissen, die ihnen z.B. einen Lehr-lingsplatz ermöglichen würden. Lehrlinge wiederum werden von der Wirtschaft immer dringender gesucht. Sind hier Maßnahmen geplant?Kurz: Hier gibt es eine gute Zu-sammenarbeit mit der Wirtschaft, v.a. mit der Wirtschaftskammer,

die bereits spezielle Förderungs-programme für Jugendliche mit Migrationshintergrund gestartet haben. Diese Zusammenarbeit will ich intensivieren und ausbauen.

CSRnet: Österreich ist mit seinem Problem mit der Migration nicht allein. In anderen Ländern wur-den und werden möglicherweise gute Lösungen entwickelt. Gibt es hier gezielte Ansätze, dieses Wis-sen nach Österreich zu holen?Kurz: Ich bin im ständigen Kontakt und Austausch mit unseren Nach-barländern und schaue mir dort auch regelmäßig ,best practice‘ Modelle im Bereich der Integrati-on an.

CSRnet: In manchen Berufen wie den Pflegeberufen und immer mehr Lehrberufen sowie in man-chen Regionen fehlen bereits dra-matisch Arbeitskräfte. Haben Sie vor, hier spezielle Initiativen für Menschen mit Migrationshinter-grund zu setzen?Kurz: Für den Pflegebereich gilt dasselbe wie für andere Berufs-bereiche: Wir müssen es den Mi-granten ermöglichen, jene Berufe zu erlernen bzw. auszuüben, in denen sie ausgebildet sind bzw. die ihren Talenten entsprechen – vorausge-setzt natürlich, sie beherrschen die deutsche Sprache und sie sind ge-willt, Leistung zu erbringen.

CSRnet: Abschließend, was wä-re für Sie persönlich ein großer Erfolg? Haben Sie ein Thema, ein Gesetz, ein Teilproblem, das Ihnen besonders am Herzen liegt?Kurz: Ein großer Erfolg wäre es, wenn Integration selbstverständ-lich sein würde und Integration nicht mehr eingefordert werden müsste. Bis es aber so weit ist, haben wir noch sehr viel zu tun ...

INTERVIEW: MICHAEL FEMBEK

„Migranten-Index“ soll dafür sorgen, dass Österreich keine Talente und Qualifikationen verloren gehen.

© A

PA/R

ober

t Jäg

er

Kurz: „Wer legal hier lebt und gewillt ist, Leistung für die Gesellschaft zu erbringen, soll die Chance bekommen, sich am Arbeitsmarkt etablieren zu können.“

© S

imac

ek

Projekte wie „Dialog im Dunkeln“ und „The Connection“ erhielten Förderbeiträge.

B2B Diversity Day In jeder Hinsicht nachahmenswert

In Summe 30.000 € für DiversitätWien. T-Mobile Austria unterstützt den Verein lobby.16 mit Lehrstel-len. Seit Sommer 2010 sind drei junge Flüchtlinge als Lehrlinge im Unternehmen (Einzelhandel, Schwerpunkt Telekommunikation) beschäftigt. lobby.16 hilft jungen Flüchtlingen, einen sicheren Auf-enthalt in Österreich zu erhalten und Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erwerben, die auch beim Aufbau eines neuen Lebens in der Heimat vorteilhaft sein können.

Das Feedback von T-Mobile ist äußerst positiv – die Jugendlichen bewähren sich im Unternehmen, sind gut integriert, einer der drei Jugendlichen zählt mittlerwei-le im internen Lehrlingsranking zu den „Top3“.

Intensiv-Förderprogramm

Zwischen T-Mobile und lobby.16 besteht ein kontinuierlicher Aus-tausch betreffend die bildungs-bezogene Arbeit mit den Jugend-lichen. Diese Gespräche führten im Frühjahr 2011 zum Aufbau eines sechsmonatigen intensiven För-derprogramms – modellhaft zuerst für die Vorbereitung von jungen

Flüchtlingen auf eine Lehre bei T-Mobile; Unternehmen anderer Branchen wurden dann von lob-by.16 für das Projekt „Bildungs-wege“ mit ins Boot geholt.

T-Mobile unterstützt die Ju-gendlichen mit fachspezifischen Modulen im Bereich Telekommu-nikation, andere Firmen werden Inputs je nach Lehrberuf geben bzw. werden die Jugendlichen in Abstimmung branchenspezifisch qualifiziert. (red)

© T

-Sys

tem

s A

ustr

ia

Nähere Infos zum Lehrstellen-Förder-programm finden sich nun im Internet.

Unbegleitete Minderjährige Projekt „Bildungswege“

T-Mobile kooperiert mit lobby.16

[email protected]

KOMMENTAR

Wort-verwässerung

MICHAEL FEMBEK

Nachhaltigkeit“ wurde kürzlich das Unwort des Jahres genannt

– zu Recht, denn es ist zur stehenden Floskel in Politiker-reden verkommen, wie die Schlagwörter „Gesamtkon-zept“, „ehrlich“ oder „Bürger“.

„CSR“ ist auf dem besten Weg eben dort hin, denn der Begriff wird von PR-Abtei-lungen genauso gnadenlos missbraucht wie „Bio“ oder „Zukunft“.

Dabei sind beide Begriffe klar: Nachhaltig ist alles, was in der nächsten und übernächs- ten Generation noch immer existieren kann. Steigende Schulden sind das Gegenteil von nachhaltig, und damit alles, was dranhängt.

CSR („Corporate Social Res-ponsibility“) ist eine Geschäfts-politik, die auf die Erträge genauso Rücksicht nimmt wie auf Umwelt und Gesellschaft. Sponsoring ist Sponsoring, nicht CSR.

Es ist gar nicht so leicht, darüber zu schreiben, dass Unternehmen verantwortungs-voll handeln, „Gutes tun“, weil langsam die Begriffe dafür ausgehen. Anders gesehen ist das auch eine Chance: Wer wirklich nachhaltig denkt und nicht nur schreibt, wird dies ja wohl auch noch konkreter aus-drücken können.

Und noch eine Herausforde-rung stellt sich an die „gute“ Kommunikation: „social“ kann nicht mit „sozial“ übersetzt werden; „social“ hat im eng-lischen nicht nur die Bedeu-tung von Mitmenschlichkeit und Umverteilung, sondern auch neutral von „gesellschaft-lich“.

Aus diesem Grund haben „Social Media“ nichts mit „sozi-al“ zu tun. Und deswegen geht es bei uns im neudeutschen „Social Business“ um Sozial-unternehmertum, wohingegen es in den Vereinigten Staaten von Amerika auch zu einem Sammelbegriff für erfolgreiche Geschäfte über die Internet-Dienste „Facebook” und „Twit-ter” geworden ist.

IMPRESSUM

Medieninhaber:medianet Verlag AG

1110 Wien, Geiselbergstraße 15http://www.medianet.at

Vorstand: Markus BauerHerausgeber: Chris Radda, Paul Leitenmüller,

Germanos AthanasiadisVerlagsleitung: Paul Leitenmüller

Chefredaktion: Chris Radda

medianet CSRnetChefredakteur: Michael Fembek (mf)

Redaktion: Fritz Haslinger (fh), Thomas Hohen-berger (th), Kurt Sattlegger (ks), Gerald Stefan (gst)

Chefin vom Dienst: Linda Kappel (lk)

Fotoredakteur: Jürgen Kretten Lektorat: Chris-toph Strolz Grafik/Produktion: Raimund Appl, Peter Farkas Lithografie: Beate Schmid, Berat Qelaj Anzeigenproduktion: Aleksandar Milen-kovic Druck: Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien, Faradaygasse 6. Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedin-gungen; Gerichtsstand ist Wien. Gastbeiträge müssen sich nicht mit der Meinung der Redak-tion decken.

Page 3: medianet CSRnet

INTEGRATION CSRnet – IIIFreitag, 23. September 2011

Diversity Management Betriebe entwickeln jeweils eigene Methoden, um mit Integrationsmaßnahmen auch den Umsatz zu steigern

Integration als Umsatzhebel

Wien. Müssen sich Unternehmen aktiv um die Integration von Mit-arbeitern mit nicht-deutscher Mut-tersprache kümmern? Das ist für Davor Sertic, Geschäftsführer der Spedition UnitCargo, die falsche Frage. Er hat von vornherein aus strategischen Gründen auf Mitar-beiter aus diversen Kulturkreisen gesetzt, „um authentisch auf diesen Märkten agieren zu können“.

„Fremde Muttersprachen” brach-ten ihm im Geschäft mit dem jewei-ligen Land entscheidende Vorteile. Von einem türkischen Mitarbeiter lernte er etwa, dass man in der Türkei, nicht wie anderswo in Eu-ropa nur 20% der Zeit mit neuen Geschäftspartnern Small Talk be-treibt; dort ist es genau umgekehrt: nur 20% der Kommunikation sind dem Geschäft vorbehalten.

Weil es nicht leicht ist, Mit-arbeiter mit der gewünschten

Sprache und der erforderlichen Qualifikation zu finden, hat Unit-Cargo eine Akademie mit entspre-chendem Ausbildungsplan ge-gründet, die die Mitarbeiter durch- laufen.

Diversity Management muss aber auch in der Unternehmens-führung verankert sein: „Ein tür-kischer Mitarbeiter hat andere Vorstellungen von Familienleben oder Ehre als ein slowakischer; darauf muss man in der Führung Rücksicht nehmen.“ In internen Veranstaltungen wird auch ver-sucht, den Mitarbeitern die jeweils andere Kultur nahezubringen und Vorurteile abzubauen. Denn Inte-

gration, meint Sertic, heißt nicht Assimilation, sondern soll gleich-zeitig, die Firmenkultur durch die Vielfalt bereichern.

Mitarbeiterbindung

Auch der Facility Service-Anbie-ter Simacek, ein Familienbetrieb mit 3.500 Mitarbeitern aus 30 Na-tionen, fand Wege, um die Mitar-beiter in ihrer Integration zu unter-stützen und gleichzeitig der Firma Gutes zu tun. Da an die 1.500 Mitar-beiter mehr oder weniger schlecht Deutsch beherrschten, wurde ein interner Deutschkurs geplant – öf-fentliche Kursangebote zu besu-

chen, war den Mitarbeitern, viele davon Frauen, nur schwer möglich. Es fanden sich Kunden der Firma, die Räumlichkeiten zur Verfügung stellten, sowie ein Bildungsanbie-ter, der die Kurse abhält. „Die Reso-nanz unserer Mitarbeiter war groß-artig“, erzählt Ina Pfneiszl, für CSR und Marketing zuständig.

Die ersten 100 Plätze waren rasch belegt und bald stellte sich der Mehrwert für den Arbeitgeber ein: „Es stieg nicht nur die Mitar-beiterbindung deutlich an, sondern auch die Kundenzufriedenheit.“ Denn die Kunden können sich jetzt mit den Mitarbeitern im direkten Kontakt besser verständigen.

KURT SATTLEGGER

Mitarbeiterbindung, Kundenzufriedenheit als angenehmer Nebeneffekt von Diversity-Maßnahmen.

MIPEX Nur Rang 24

AbgeschlagenWien. Nur Rang 24 von 31 erreicht Österreich im „Migrant Integration Policy Index“ (MIPEX). Dabei wird die Integrationspolitik der EU-Län-der plus Norwegen, der Schweiz, Kanada und den USA verglichen.

Kritisiert wird Österreich we-gen restriktiver Bestimmungen bei der Familienzusammenführung, einer schwachen Bildungspolitik für Migranten und geringen Chan-cen der politischen Partizipation. Fortschritte werden erstmals bei gezielten Arbeitsmarktmaßnahmen für Migranten gesehen.

Ganz oben im Index stehen Schweden vor Portugal und Ka-nada. Am schwersten haben es Migranten demnach in Lettland, Zypern und der Slowakei. Öster-reich liegt gleich auf mit Polen und knapp hinter der Schweiz. (ks)

Deutschkurs der Firma Simacek: Die Kundenzufriedenheit ist gestiegen.

© S

ima

cek

Preisträger Zum 2. Mal.

IntegrationspreisWien. Zum 2. Mal wurde im Juni 2011 der „Österreichische Inte-grationspreis“ vergeben. ORF, der Verein „Wirtschaft für Integration“ und Betriebe wie Novomatic, Uniqa oder die RZB zeichnen dafür ver-antwortlich. In der Kategorie „un-ternehmen & arbeiten“ wurde das Nachbarschafts-Service im Wie-ner Gemeindebau (wohnpartner) ausgezeichnet. Nominiert war u.a. das „Proviel Kompetenznetzwerk Lehre“ der VFQ Gesellschaft für Frauen und Qualifikation mbH.

Der „Österreichische Integrationspreis“ wurde im Juni zum 2. Mal vergeben.

© W

. S

ch

au

b-W

alz

er/

PID

Page 4: medianet CSRnet

Diese Doppelseite entstand in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit)

Technologieplattform Smart Cities Austria

Wien. Die im April gegründete Technologieplattform Smart Cities Austria will innovative Wege zur Integration von Tech-nologien sowie nichttechnolo-gische Lösungen entwickeln, die es Städten und Gemeinden ermöglichen, hervorragende Lebensqualität und einen at-traktiven Wirtschaftsstandort zu bieten und dabei zunehmend energie- und ressourceneffizi-ent zu werden. Für die Aufnah-me weiterer österreichischer Unternehmen, Städte und Insti-tutionen ist die Plattform offen. [email protected]

Wissen – Förderungen Smart Cities

Wien. Das Förderprogramm „Smart Energy Demo – Fit for SET“ zielt darauf ab, Pilotpro-jekte zu initiieren, die bestehen-de oder weitgehend ausgereifte Technologien und Systeme zu innovativen Gesamtsystemen integrieren. Damit unterstützt der Klima- und Energiefonds österreichische Akteure, um für SET-Projekte anschlussfähig zu sein. Gemeinsam mit den Mitgliedsstaaten hat die EU-Kommission den „Strategischen Energie-Technologie-Plan“ ge-startet. Handlungsfelder für die Umsetzung eines Demonstrati-onsprojekts sind: Gebäude, Energienetze, kommunale Ver- und Entsorgungssysteme, Mo-bilität, Kommunikation und In-formation sowie System „Stadt“ und „Urbane Region”. Einge-reichte Vorhaben müssen die In-tegration mehrerer Themenbe-reiche und deren Schnittstellen zum Gesamtsystem beinhalten. Infos: www.smartcities.at

3. Ausschreibung für „Haus der Zukunft Plus“

Wien. Im Rahmen des For-schungsförderungsprogramms „Haus der Zukunft Plus“ können Projektanträge für die Themen-schwerpunkte „Demonstrati-onsgebäude“ und „Industrielle Umsetzung innovativer Tech-nologien“ noch bis 12. Oktober bei der Österreichischen For-schungsförderungsgesellschaft FFG ausschließlich via eCall eingereicht werden. Zielgruppe:Architekten, Planer, universitäre und außeruniversitäre Einrich-tungen sowie Einzelforscher. Infos: www.hausderzukunft.at

SHORT

© s

xc/P

äiv

i Tiit

tan

en

Die zweite Ausschreibung „Smart Energy“ startet Ende September.

© w

ww

.ha

usd

erz

uku

nft

.at

Eingereicht werden kann noch bis zum 12. Oktober bei der FFG.

Intelligente Energienutzung „Smart Cities“ als Vorreiter auf dem Weg zur Erreichung der Klimaschutzziele

Die Stadt der Zukunft

Wien. Intelligenten Städten – soge-nannten Smart Cities – gehört die Zukunft. „Wirksamer Klimaschutz muss die urbanen Emissionen ver-ringern, daher setzen wir bei den Städten an“, sagt Theresia Vogel, Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds.

Als erstes europäisches Land hat Österreich schon vor Jahren begonnen, intensiv an der Smart-City-Idee zu arbeiten. 20 Städte entwickeln derzeit Klima-Master-pläne, Nachhaltigkeitsstrategien und konkrete Pläne, wie sie ihre CO2-Emissionen deutlich senken und so zum Klimaschutz beitra-gen können. Mit dabei sind Wien, Graz, Salzburg und Linz. Aber auch kleinere Städte wie Wörgl, Mar-chtrenk, Villach, Klosterneuburg oder Deutschlandsberg nehmen am Förderprogramm teil. Hinter dem Konzept der Smart City steckt die

Idee, durch eine integrierte Stadt-planung bereits bestehende, inno-vative Technologien mit größter Effizienz zu kombinieren und damit effiziente, umweltfreundliche und lebenswerte Städte zu schaffen. Energie sparende Gebäude, die auch selbst Energie erzeugen und aktiv in das Management der ther-mischen und elektrischen Netze (Smart Grids) eingebunden sind,

gehören ebenso zum Konzept der Smart Cities wie die Integration erneuerbarer Energien und um-weltfreundliche Mobilität.

Ende September wird eine neue Ausschreibung mit einem Förder-

volumen von 13 Mio. € starten. Damit soll der Innovationsprozess be-schleunigt werden und Österreichs Kompetenzen bei erneuerbaren Energien sollen noch sichtbarer werden.

THOMAS HOHENBERGER

21 österreichische Städte sind auf dem Weg zur „Zero Carbon City“, der Stadt ohne CO2-Ausstoß.

© K

lima

- u

nd

En

erg

iefo

nd

s

Von Villach bis Wien: Es gibt immer mehr umweltfreundliche „Smart Cities“.

Holz-Hybrid-Bauweise Modulares Hochbaukonzept mit flexibler Nutzung für Gebäude mit bis zu 100 Metern Höhe

Zukunftspreis 2011 für LifeCycle TowerBregenz. Für das erste baureife Konzept eines Holz-Hybrid-Hoch-hauses mit bis zu 30 Stockwerken hat das Vorarlberger Unternehmen Cree GmbH den renommierten „Bregenzer Zukunftspreis 2011“ in der Kategorie Umwelt, Ener-gie, Natur erhalten. Der „LifeCycle Tower”, so der Name des prämier-ten Gebäudes, wurde im Rahmen des Forschungsförderungspro-gramms „Haus der Zukunft“ des Bundesministeriums für Ver-kehr, Innovation und Technologie (bmvit) unterstützt.

Ökohaus überzeugte Jury

Das holzbasierte Bausystem für Gebäude mit Dimensionen bis zu 100 m Höhe überzeugte die Jury

vor allem mit drei Eigenschaften: die industrielle Vorfertigung, die Ausrichtung auf vielgeschoßige Gebäude und die primäre Verwen-dung des nachwachsenden Bau-stoffs Holz.

Das marktreife Produkt verein-bart viele Vorteile: um bis zu 90% reduzierte CO2-Bilanz, Halbierung der Bauzeit, um die Hälfte redu-zierter „ökologischer Rucksack“, hohe Energieeffizienz, niedrige Be-triebskosten und erhöhte regionale Wertschöpfung durch den Baustoff Holz. Flexible Nutzung als Büroge-bäude, Hotel oder Wohnhaus und nahezu 100%ige Recyclingfähig-keiten – je nach Standort im Passiv- oder Plusenergiestandard – machen den LifeCycle Tower bereits heute zur Lösung für die Stadt von morgen.

© H

erm

an

n K

au

fma

nn

So wird der „ökologische Rucksack” leichter: mit innovativer Holz-Hybrid-Bauweise.

Wien. Die Senkung des Pro-Kopf-Ver- brauchs an fossiler Energie und die damit verbundene Reduktion von Treibhausgasen zählt zu den wich-tigsten Herausforderungen unserer Zeit. Um die Attraktivität hoch- energieeffizienten Bauens zu stei-gern, sind Demonstrationsobjekte von besonderer Bedeutung. Mit dem

Projekt ENERGYbase, der Errich-tung eines Kompetenzzentrums für Erneuerbare Energie, setzt der Wie-ner Wirtschaftsförderungsfonds (WWFF) neue Maßstäbe. Es wurde vom bmvit im Forschungsförde-rungsprogramm „Haus der Zu- kunft” gefördert. Das Projekt ENERGYbase wurde 2010 mit

1. Österreichischen Green Buil-ding-Award prämiert.

Auf 7.500 m! stehen Betrieben sowie Forschungs- und Bildungs- einrichtungen aus dem Bereich Er-neuerbare Energien modernste Büro- flächen zur Verfügung. Das Gebäu-dekonzept basiert auf 3 Säulen: Energieeffizienz, Nutzung erneuer-barer Energieträger sowie höchster Komfort für die Benutzer.

Bei der Entwicklung des Projekts wurde der im Wohnbau bereits be-währte Passivhausstandard am Bei-spiel eines Bürohauses angewandt. Erneuerbare Energie wird in Form von Erdwärme und Solarenergie gewonnen. Von Planungsbeginn an wurde konsequent das Ziel verfolgt, die Energie der Sonne maximal aus-zunützen und die Luft im Gebäude mit Pflanzen zu befeuchten. Durch Kombination diverser Maßnahmen konnten gegenüber einem konven-tionellen Haus ca. 80% Energie ein-gespart und der CO2-Ausstoß um 200 Tonnen p.a. reduziert werden.

Basierend auf 3 Säulen Neuartiges Bürogebäude macht energieeffizientes Bauen vor

Das Bürohaus von morgen

© H

EI co

nsu

ltin

g G

mb

H

Konzept basiert auf Energieffizienz, Nutzung erneuerbarer Energie und Komfort.

WIFO Neue Studie

Krisenfeste F&E-FirmenWien. Gemäß einer WIFO-Studie hat-ten forschungsintensive Betriebe während der Wirtschaftskrise ge-ringere Beschäftigungs- und Um-satzverluste und bereits 2010 mehr Mitarbeiter als vor der Krise. Dies gilt sowohl für Sachgütererzeuger als auch Dienstleister.

© s

xc/J

ea

n S

ch

eije

n

Forschungsmusterschüler exportieren bis zu 15 Prozentpunkte mehr.

„Wirksamer Klima-

schutz muss die

urbanen Emissionen

verringern.“

THERESIA VOGEL

GF KLIMA UND ENERGIEFONDS

IV – CSRnet PROMOTION/BMVIT Freitag, 23. September 2011

Page 5: medianet CSRnet

Eferding. Der Biohof Achleitner hat sich der umweltverträglichen Innovation und dem zukunftsge-richteten Denken verschrieben. Das Gebäude ist ein reiner Holzbau, Wände und Dächer wurden mit Stroh gedämmt. Im Innenbereich kommen in den Räumen mit hoher Personenbesetzung Lehmbauplat-

ten zur Regulierung des Mikrokli-mas und des natürlichen Feuchtig-keitshaushalts zum Einsatz.

Die Dächer des Verwaltungsge-bäudes wurden als Gründächer aus- geführt, sie tragen so zur natür-lichen Regenwasserregulierung bei. Zur Klimatisierung werden Pflanzen verwendet. Sie verbessern die Luft-

qualität, binden Schadstoffe und nehmen damit einen positiven Ein-fluss auf die Gesundheit der Men-schen. Der Einsatz von Pflanzen bildet einen ausgleichenden Gegen-pol zur Konzentration auf hochtech-nisierte Lösungsstrategien.

Die innenraumklimatische Wirk-samkeit der Innenraumbegrünung wird wissenschaftlich erhoben und – basierend auf der professionell ge- planten Pflanzenauswahl und der durchgeführten thermischen Ge-bäudesimulation – ausgewertet.

Eine besondere Herausforderung lag darin, den Energiebedarf auf nachhaltige Weise zu befriedigen. Der Biohof will auch die gesamte Fahrzeugflotte auf Pflanzenöl-Be-trieb umstellen. Auf der im Zuge des Neubaus errichteten Tankstelle wird für die Fahrzeuge Biotreibstoff aus Sonnenblumen zur Verfügung ste-hen. Dabei wird das aus Sonnen-blumen-Saatgut gewonnen Pflan-zenöl mittels „Mini-Pipeline“ vom Nachbarhof angeliefert.

Biohof Bau-Ökologie wird kombiniert mit innovativer Gebäudetechnik

Pflanzen mit hohem Stellenwert

© M

artin

Sch

wei

gho

fer

Zum Einsatz gelangt, was die Natur zu bieten hat: Stroh, Lehm, Holz, Sonnenblumen.

Energieforschung

Öko-Förderung rechnet sichWien. Betriebe in den Sparten Bio-masse, Fotovoltaik, Solarthermie und Wärmepumpen setzten laut Studie des bmvit 2010 mit 27.617 Beschäftigten 3,6 Mrd. € um. Die öffentliche Hand förderte die Ener-gieforschung 2010 mit ca. 92 Mio. €, 63 Mio. davon kommen vom bmvit.

© R

aine

r S

turm

/pix

elio

.de

Die öffentliche Hand förderte 2010 die Energieforschung mit mehr als 92 Mio.

Infos: http://www.bmvit.gv.at/innovation/aktuell/ veranstaltungen/index.html

Fotovoltaik-Tagung im Oktober in WienWien. Aufgrund der internationa-len Entwicklungen im Energie-Bereich gewinnt die Fotovoltaik auch für die heimische Energie-wirtschaft an Bedeutung. Am 20. und 21. Oktober findet in der Wirtschaftskammer Österreich (WKO) die 9. Österreichische Fotovoltaik-Fachtagung sowie ein Symposium im Rahmen des bmvit-Programms „Haus der Zukunft“ statt.

Sichere und saubere Mobilität für morgen

Wien. Das bmvit organisiert am 12. Oktober in Wien die Veranstaltung „Sicher, sauber leistbar – Mobilität für mor-gen“. Thema ist, wie E-Mobi-lität künftig gestaltet werden muss, um Transportwege zu entlasten, Staus zu minimieren und Verkehrsemissionen zu reduzieren. Anmeldungen per E-Mail: [email protected]

Konferenz: Alternative AntriebssystemeWien. Die Österreichische Plattform zur Förderung von alternativen Antriebssystemen und das bmvit veranstalten am 15. und 16. November eine internationale Konferenz zu alternativen Antriebssystemen und Treibstoffen. Vertreter von Automobilherstellern und -zu-lieferern, Forschungsinstituti-onen und Entscheidungsträger aus der Technologiepolitik berichten über ihre neuesten Errungenschaften, Strategien und Roadmaps.

Smart Grids Week im Mai 2012 in Bregenz

Bregenz. Die Tage vom 22. bis 25 Mai 2012 sind dem Thema Smart Grids gewidmet: Veran-stalter ist das bmvit gemein-sam mit den Illwerken und der Vorarlberger Wirtschaftskam-mer. Die Veranstaltung soll dazu beitragen, den in Öster-reich begonnenen Prozess der Weiterentwicklung von Elektri-zitäts-Infrastrukturen weiter zu stärken und die Anbindung an die internationalen Entwick-lungen zu forcieren.

VERANSTALTUNGEN

© F

rank

Heb

ber

t/C

C L

izen

z

Diskussion um E-Mobilität in der Ovalhalle im MuseumsQuartier Wien.

© B

öhrin

ger

Fie

dric

h/C

C L

izen

z

Das Bregenzer Festspielhaus bildet den Rahmen der Smart Grids Week.

Biogas Demonstrationsanlage in Bruck an der Leitha als „Leuchtturmprojekt” für die Fabrik der Zukunft

Smarte Energiegewinnung

Bruck/Leitha. In einer Demonstrati-onsanlage in Bruck an der Leitha wird seit 2007 Biogas auf Erdgas-qualität gereinigt. Jährlich werden bis zu 800.000 m! in das öffentliche Gasnetz eingespeist.

Bei der Anlage, die im Rahmen des Projekts „Fabrik der Zukunft“ vom bmvit gefördert wurde, han-delt es sich um eine sogenannte Co- Fermentationsanlage. Neben land-wirtschaftlichem Substrat wie Gras, Silage oder Gülle werden auch Produkte und Reststoffe aus der Nahrungsmittelindustrie einge-setzt. Das erzeugte Biogas wird in einer Kraft-Wärme-Koppelung zu Strom und Wärme umgewandelt.

Strom fürs öffentliche Netz

Dabei kommt ein neues, an der Technischen Universität Wien ent-wickeltes Aufbereitungsverfahren,

die Membrantechnologie zur Reini-gung von Gas auf Erdgasqualität, zum Einsatz.

Der produzierte Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist und in der Anlage verwertet. Die anfallende Wärme nutzt man zum Beheizen von Behältern und Räum-lichkeiten in der Anlage. Teile davon werden in das Biomasse-Fernwärmenetz Bruck/Leitha ein-gespeist. Das Gärsubstrat, welches nach der Vergärung zur Verfügung steht, gelangt wieder als Dünger in die Landwirtschaft.

Dieses europaweit richtungswei-sende Projekt zeigt, dass die Auf-bereitung von Biogas auf Erdgas-qualität technisch machbar, ener- gieeffizient und rentabel ist. Ein weiteres innovatives Projekt ist die Entwicklung eines neuartigen Bio-gasbehälters in Fertigteilbauweise, der ebenfalls erstmals in Bruck an der Leitha errichtet und in die Bio-gasanlage integriert wurde.

THOMAS HOHENBERGER

Biogas-Aufbereitung auf Erdgasqualität ist technisch machbar, energieeffizient und rentabel.

© C

hris

top

h K

uh/Ö

GU

T

Biogasbehälter lassen sich heute bereits in Fertigteilbauweise herstellen.

Wohnhaussanierung Hohe Anforderungen bei denkmalgeschützten Anlagen aus dem späten 19. Jahrhundert

Tschechenring: Fit für die nächsten 100 JahreFelixdorf. Über 100 Jahre nach ihrer Errichtung war die Wohnhaus- anlage Tschechenring in Felixdorf (NÖ) kaum mehr als zeitgemäß zu bezeichnen; veraltete Grundrisse und durchgängiger Substandard bewogen die Gemeinde zu einer umfassenden Sanierung.

Vorzeigeprojekt

Im Rahmen des Programms „Haus der Zukunft“, ein For-schungsförderungsprogramm vom bmvit, das von der Österreichischen Forschungsförderungs-gesellschaft (FFG) abgewickelt wird, sollte ein Demonstrationsprojekt zur Sanie-rung denkmalgeschützter Wohn-hausanlagen des 19. Jahrhunderts und vergleichbarer Arbeitersied-

lungen aus den 1930er-Jahren durchgeführt werden.

Beim ambitionierten Umbau des alten denkmalgeschützten Gebäu-des in ein zeitgemäßes Niedrig- energiehaus wurde besondere Rücksicht auf die energetische Op-timierung und auf den Einsatz er-neuerbarer Energieträger und nach-wachsender Rohstoffe gelegt.

Vorhandene Flächen wurden durch den Ausbau des Dachgeschosses erweitert, die Fassade mit einer Innendämmung energetisch opti-miert, alte Kunststofffenster gegen zertifizierte Holzfenster getauscht. Im Innenausbau wurde einer Tram-deckenkonstruktion der Vorzug vor einer Stahlbetondecke gegeben.

Nach Abschluss ist die Anlage fit für die nächsten 100 Jahre ...

© P

etra

Bla

uens

tein

er

Energetisch optimiert: innen gedämmt, Fenster getauscht, neue Tramdecke gebaut.

PROMOTION/BMVIT CSRnet – VFreitag, 23. September 2011

Diese Doppelseite entstand in Kooperation mit dem Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit)

Page 6: medianet CSRnet

VI – CSRnet INTERNATIONAL Freitag, 23. September 2011

Wenn Stars für die UNO aufmarschieren Angelina Jolie will Landminen beseitigen, gekrönte Häupter setzen sich für Flüchtlinge ein

UNO: „Goodwill Ambassadors“New York/Wien. Die Vereinten Nati-onen setzen auf Sonderbotschaf-ter, „Goodwill Ambassadors“, um ihre vor allem der Wohlfahrt geschuldeten Ziele zu erreichen: 193 solche „Botschafter des Guten Willens“ sind derzeit im Einsatz, so Koordinatorin Lucita Jasmin, mit prominenten bis sehr prominenten Namen. Sie verteilen sich auf rund ein Dutzend UNO-Organisationen bzw. -Initiativen.

Schauspielerin Angelina Jolie ist ebenso ein Goodwill Ambassa-dor (konkret für das Flüchtlings-Hochkommissariat UNHCR) wie Kronprinz Haakon Magnus von Norwegen. Auch Topmodel Gise-

le Bündchen (Umweltprogramm UNEP) und die gesamten Wiener Philharmoniker (die allerdings in der UNO-Diktion nur als 1 Kopf gezählt werden – sie stehen für die WHO) marschieren zugunsten der UNO auf. Für die UNO-Aidshilfe (UNAIDS) engagiert sich Prinzes-sin Stephanie von Monaco, für das Nahrungsmittelprogramm WFP Sean Penn.

Auf Besuch in Krisenregion

Auch zahlreiche Sportler und weitere Künstler sind für die UNO aktiv. Das Dasein als Son-derbotschafter führt durchaus

öfter zu konkreten Einsätzen. So war Angelina Jolie schon in Kri-senregionen wie dem Irak anzu-treffen; zuletzt war sie im August 2011 in Kroatien, sie stattete dort im Rahmen ihres UN-Mandats dem kroatischen Präsidenten Ivo Josipovic einen Besuch ab. Auf der Tagesordnung stand die immer noch ungelöste Frage der Land- minen, die im Jugoslawien-Krieg von 1991 bis 1995 eingesetzt wur-den und von denen viele immer noch unter der Erde lauern, heißt es bei der UNO.

Ein kämpferischer Repräsen-tant Afrikas unter den Sonderbot-schaftern ist Musiker und Gram-my Award-Preisträger Youssou N‘Dour; er kritisierte vor Kurzem westliche Politiker dafür, die Pro-bleme des Landes „lieber in Paris als in Addis Abeba“ (Äthiopien) zu diskutieren. Selbst hat der Musiker vor Kurzem entsprechende Flücht-lingslager besucht. (gst)

Messung Textilindustrie

CSR-RatingsMexiko. Können CSR-Ratings dabei helfen, die Arbeitsbedingungen in den Lieferketten weltweiter Indus-trien wie der Textilbranche zu ver-bessern? Das wollten das Maquila Solidarity Network (MSN) und PO-DER (Project on Organizing, Deve-lopment, Education, and Research) wissen und führten eine Studie mehrerer international eingesetzter Systeme durch. Denn diese liegen im Trend; so wurde erst im März 2011 von führenden Branchenpla-yern die „Sustainable Apparel Co-alition“ gegründet, die ein solches Ratingsystem einführen will. Laut der Studie verfügen die bestehen-den Systeme über gute Ansätze, haben aber immer noch große Pro-bleme dabei, die geeigneten Indika-toren zu finden. Hier müsse weiter ausgebaut werden. (red)

Affäre Mannheimer

Lustreise: No-noDüsseldorf. Wie es absolut gar nicht geht, zeigt die Case Study Ham-burg-Mannheimer: Sie lud erfolg-reiche Versicherungsvertreter zu einer „Sex-Party” in der Bu-dapester Gellert-Therme; die be-reits 2007 veranstaltete Lustreise schlägt weiterhin so hohe Wellen, dass sogar bereits strafrechtliche Folgen für einen Ex-Chef des Ver-sicherers befürchtet wurden. Für die Ergo-Versicherungsgruppe, die die Mannheimer inzwischen über-nahm, eine unangenehme Sache.

Einige der Sonderbotschafter lassen durchaus politisch von sich hören.

Schauspielerin Jolie trifft für die UNO Staatsoberhäupter und war schon im Irak.

© E

PA

BAWAG P.S.K. schenkt ganzÖsterreich 150 Arbeitstage Untersuchungen belegen: Öster-reich ist ein Land der Freiwilli-gen. Unglaubliche 3,3 Mio. Öster-reicherinnen und Österreicher engagieren sich in ihrer Freizeit unentgeltlich bei Vereinen und Institutionen. Das verbindet und hält das gesellschaftliche Leben am Laufen. Die BAWAG P.S.K. unterstützt dieses soziale Engagement und setzt ihr Motto „Mitten im Leben“ in die Tat um: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bank können jährlich insge-samt 150 Arbeitstage nutzen, um ihrer Freiwilligentätigkeit nachzu-gehen – ohne dass diese Tage vom persönlichen Urlaubskontingent abgezogen werden.

2011 wurde als das „Europä-ische Jahr der Freiwilligentätig-keit“ ausgeschrieben. Unabhän-gig davon hat Freiwilligkeit in Österreich eine lange Tradition. Die aktuellsten Zahlen können sich auch im internationalen Ver-gleich sehen lassen: Millionen Ös-terreicherinnen und Österreicher engagieren sich in ihrer Freizeit bei sozialen und/oder karitativen Organisationen. Auf diese Weise werden jede Woche rund 15 Mio. Arbeitsstunden unentgeltlich ge-leistet. Dieser Mehrwert kommt der ganzen Gesellschaft zugute.

Gemeinsamer Mehrwert, soziale Verantwortung

Mit rund 4.400 Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern zählt die BAWAG P.S.K. zu den großen heimischen Arbeitgebern. Jeder Mitarbeiter der BAWAG P.S.K. kann ab sofort für eigene Freiwil-ligen-Tätigkeit maximal zwei Ar-beitstage pro Kalenderjahr bean-tragen. Auf diese Weise wird das persönliche Engagement – oft-mals auch Ausgleich zur beruf-lichen Tätigkeit – aktiv gefördert, aufgewertet und belohnt. Die Bank versteht die 150 Freiwilli-gen-Arbeitstage als Investition in die Zukunft. Schließlich setzen die Mitarbeiter ihre dadurch gewon-nene Zusatzqualifikation und so-ziale Kompetenz auch am Arbeits-platz ein. Letztendlich möchte die BAWAG P.S.K. auch mit dieser Maßnahme zeigen, dass CSR bzw. die Übernahme von sozialer

Verantwortung auch an konkreten Taten gemessen werden soll.

Mitten im Leben

Byron Haynes, Generaldirektor der BAWAG P.S.K., erklärt: „Wir ver-stehen uns als Bank, die ‚Mitten im Leben’ steht. Mit 150 Arbeitstagen schenken wir unseren Mitarbeitern – und damit auch den Organisati-onen, Vereinen und Institutionen – Zeit für ihr Engagement. Auf diese

Weise lernen wir selbst aber auch neue Projekte kennen, die wir in Zukunft möglicherweise auch als Bank aktiv unterstützen werden.“

Auch CEO Byron Haynes hat bereits im Juli einen Freiwilligen-Tag in der WAG geleistet: Die WAG (www.wag.or.at) organisiert per-sönliche Assistenz für Menschen mit Behinderung, die dadurch ein selbstbestimmtes Leben führen können. Vor Ort wurden die neuen Büroräumlichkeiten ausgemalt und mit neuen Möbeln eingerichtet.

BAWAG P.S.K. Versicherung schützt und hilft mit

Generell haben ehrenamtlich bzw. freiwillig tätige Menschen oft das Problem, dass sie während der Ausübung der Tätigkeit nicht unfallversichert sind. Aus diesem Grund hat sich die BAWAG P.S.K. Versicherung sofort bereit erklärt, die Kosten einer Unfallversiche-rung zu übernehmen. Dadurch sind sämtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BAWAG P.S.K. wäh-rend ihrer Freiwilligentage auch unfallversichert. Zudem stellt auch

die BAWAG P.S.K. Versicherung den eigenen Mitarbeitern zehn Tage für Freiwilligentätigkeit zur Verfügung.

Verantwortung leben, Engagement unterstützen

Auch CSR & Diversity Beauf-tragter Günter Horniak freut sich über diese neue Errungenschaft für Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter: „Ein Unternehmen hat unterschiedliche Möglichkeiten, soziale Verantwortung zu leben; die Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter bei diesem unschätzbar wertvollen Engagement zu unter-stützen, ist eine davon.“

Infos und CSR Report unter: www.bawagpsk.com, Rubrik „Über uns“ – „Verantwortung“.

Die österreichische Bank unterstützt die Freiwilligen-Tätigkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Unter Dach und Fach: Die Vorstände der BAWAG P.S.K. Versicherung, Thomas Heimhofer (links) und Klaus Wallner (Bildmitte) übergeben die Polizze an BAWAG P.S.K. CEO Byron Haynes.

© B

AW

AG

P.S

.K.

(2)

Günter Horniak, CSR & Diversity Beauftragter: „Tolle Errungenschaft.“ Welt am Sonntag zufolge hat die Asse-

kuranz die Reise steuerlich abgesetzt.

© E

rgo

PR

OM

OT

ION

Page 7: medianet CSRnet

UNTERNEHMEN & BRANCHEN CSRnet – VIIFreitag, 23. September 2011

IT-Systemhaus AfB Ziel: Dauerhafte und sichere Arbeitsplätze mit Zukunft für möglichst viele Menschen mit Behinderungen zu schaffen

AfB-Gruppe: Solide Anstellungen

Wien. Das Kürzel ist vielen schon ein Begriff – die wenigsten wis-sen aber, was AfB ausgeschrieben bedeutet: „Arbeit für Behinderte“. Das ist das Leitmotiv von Europas erstem gemeinnützigen IT-System-haus. Das Modell funktioniert so: Unternehmen mit sozialer Verant-wortung überlassen AfB unent-geltlich ihre nicht mehr benötigte Hardware und AfB sorgt im Ge-genzug für deren kostenlose Abho-lung sowie für eine professionelle und zertifizierte Datenlöschung. Anschließend werden die Systeme von AfB gereinigt, repariert und mit einer 12-Monate-Garantie ver-sehen wiederverkauft.

Zu den Kunden zählen vor allem sozial schwächer gestellte Per-sonen wie etwa Pensionisten und Migranten, aber auch kleinere Ge-werbetreibende. „Dadurch erhält auch der Verkauf eine soziale Kom-

ponente“, erklärt Ernst Schöny, Geschäftsführer von AfB Öster-reich, ein Unternehmen der Initiati-ve 500 AG, und ergänzt: „Die Erträ-ge, die wir erwirtschaften, bleiben in der Firma und dienen dazu, noch mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zu schaffen.“

2010 Start in Österreich

Während in Deutschland seit 2004 bereits neun Niederlassungen in Betrieb genommen werden konn-ten, startete der erste Österreich-Standort mit 1. September 2010. Die „AfB mildtätige und gemein-nützige Gesellschaft zur Schaffung

von Arbeitsplätzen für behinderte Menschen mbH“ in Wien beschäf-tigt aktuell 14 Mitarbeiter, davon 9 Behinderte.

150.500 Altgeräte in 2010

2010 hat die AfB Gruppe in Eu- ropa nach eigenen Angaben 150.500 Altgeräte übernommen und mit 140 Mitarbeitern, darunter 72 Be-hinderte, 4,95 Mio. € umgesetzt. Schöny: „Für 2011 erwarten wir ein positives Betriebsergebnis und möchten den Mitarbeiterstab, groß-teils Menschen mit Behinderungen, auf rund 20 Personen erhöhen. Und dies ohne staatliche Förderungen.“

FRITZ HASLINGER

Reparatur und Verkauf von Altgeräten dient auch dem Umweltschutz.

Energiearmut Stromfonds

Verbund hilftAlpbach/Wien. Caritas und Verbund zogen in Alpbach für in „Energie-armut“ lebende österreichische Haushalte Bilanz. „Hohe Miet- und Energiekosten sowie hohe Lebens-haltungskosten ganz allgemein sind die drei größten Arme-Leute-Umbringer“, so Caritas-Präsident Franz Küberl. Bis Ende August 2011 seien rund 880 Haushalte bei den Stromkosten unterstützt worden, ca. 380 Haushalte hätten Strom sparende Geräte wie etwa Kühl-Gefrier-Kombinationen, Elek-troherde oder Waschmaschinen aus dem Stromhilfefonds erhal-ten. Dazu Verbundchef Wolfgang Anzengruber: „Wir werden unsere Unterstützung des Stromhilfefonds mit jeweils einem Euro pro Haus-halt und Jahr (in Summe: 250.000 Euro) fortsetzen.“ (fh/ag)

Bei AfB werden auch die alten Daten nach allen Regeln der Kunst gelöscht.

© A

fB/M

ich

ael H

etz

ma

nn

sed

er

Prilasnig Austro-Teamchef

Homeless CupWien. 2001 initiierten der Schotte Mel Young und der Österreicher Harald Schmied ihre Idee, Men-schen am Rande der Gesellschaft durch Fußball neuen Lebensmut zu geben: Der „Homeless World Cup“ war geboren. 2003 fand in Graz die Erstauflage statt, heuer wurde in Paris gekickt. „Die Vergangenheit der Spieler ist kein Thema. Mir geht es vor allem um deren Zukunft“, so Österreich-Coach Gilbert Prilasnig. Hauptsponsoren sind u.a. Gaul- hofer und Coca-Cola. (fh)

16-facher ÖFB-Teamspieler Gilbert Pri-lasnig: seit 2004 ehrenamtlich dabei.

© S

tein

dy/

CC

Liz

en

z

Page 8: medianet CSRnet

Madrid. Der spanische Business-Hotel-Betreiber NH Hoteles hat sich zum Ziel gesetzt, pro Jahr rund zwei Mio. Korken einzusam-meln, die dann zu Bodenbelägen verarbeitet werden. Dies berichtet green-travel.de, das Portal für um-weltbewusstes Reisen.

Für zwei Stockwerke

Das Projekt namens „Cork2Cork“ hat die Hotelgruppe gemeinsam mit dem portugiesischen Unter-nehmen Amorim ins Leben geru-fen, dem nach eigenen Angaben Weltmarktführer in der Kork- produktion.

In den 400 Hotels der Kette fin-den sich nun Sammelbehälter für die Flaschenkorken. Die erwarteten zwei Mio. gesammelten Korken sollen ausreichen, um zwei Stock-werke eines neuen oder zu reno-vierenden NH-Hotels mit einem Korkfußboden auszustatten, wie es heißt. Korkböden bieten zudem gute Isoliereigenschaften.

NH-Hoteles hat bereits eine ganze Reihe innovativer Umwelt-maßnahmen in den eigenen Hotels verwirklicht, von Stromtankstel-

len für Elektroautos in mittler-weile 21 Häusern über biologisch abbaubare Verpackungen bis zu umweltfreundlichen Fahrstühlen. Ausgezeichnet wurde die Hotel-gruppe im vergangenen Jahr mit dem Green-Building-Siegel und dem Green-Light-Programm der EU-Kommission.

Im NH Sustainable Club engagie-ren sich rund 40 Zulieferer in Euro-pa und Lateinamerika, um Umwelt-konzepte zu entwickeln. (lk)

Wien. Der Wiener Büromarkt hat sich stabilisiert – zu diesem Schluss kommt eine Analyse von EHL Immobilien. Wobei die größte Nachfrage im ersten Halbjahr 2011 nach modernen Objekten im mittle-ren Preisbereich bestand, die sich durch Flächen- und Energieeffizi-enz, hohe ökologische Standards und somit geringe Betriebskosten auszeichnen. Projekte in Wien, die dieses Anforderungsprofil laut EHL erfüllen, sind Viertel Zwei,

Green Worx, Marxbox, Cityspace7 und space2move.

„Früher gaben bessere Energie-effizienz, aber auch andere Ökokri-terien wie etwa ausreichend Rad-Abstellplätze, nur dann den Aus-schlag, wenn Objekte bei anderen Entscheidungskriterien gleichwer-tig waren“, wird EHL-Geschäfts-führer Michael Ehlmaier in Medien zitiert. Zum Teil seien Mieter bereit, signifikant mehr Miete zugunsten tieferer Beetriebskosten zu zahlen.

VIII – CSRnet GREEN BUILDING Freitag, 23. September 2011

SWUT: Behälter für sauberes Trinkwasser Wien. Sauberes Trinkwasser in ausreichender Menge ist derzeit für über eine Milliarde Menschen auf dieser Erde un-erreichbar. SW Umwelttechnik (SWUT) stellt Behältersysteme her, die die Wassergüte ge-währleisten helfen. SWUT rech-net damit, dass in den kom-menden Jahren in Österreich mit verstärkter Sanierung bzw. Neubau des Trinkwassernetzes insbesondere dem Bau von Trinkwasserbehältern zu rechnen ist.

Die Fertigteilwände werden – im Gegensatz zu Ortbe-tonbehältern – in liegenden Schalungen produziert, die Wandoberseite (beim fertigen Behälter die Innenwand) wird abgezogen und manuell abge-rieben. So werde eine poren-arme und lunkerfreie, schalöl-freie Oberfläche erreicht.

Eine Initiative für nachhaltigen Hochbau

Wien. ÖGNI, ATP Architekten und Ingenieure, M.O.O.CON, Heinrich & Mortinger, Delta so-wie Heid Schiefer Rechtsanwäl-te haben die Interessengemein-schaft Lebenszyklus Hochbau gegründet. Das Ziel ist, öffent-liche und private Auftragge-ber bei der Umsetzung des Aktionsplans zur Nachhaltigen öffentlichen Beschaffung (NAP) zu unterstützen. Der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes werde berücksichtigt. Die IG Lebenszyklus Hochbau wendet sich an alle am Bauprozess beteiligten Gruppen. (lk)

SHORT

© IG

Leb

ensz

yklu

s H

ochb

au

Die Initiatoren der neuen Initiative veranstalten einen Kongress am 8.11.

Forschung und Entwicklung Erforscht werden z.B. die Wechselwirkungen zwischen Stadtklima und Gebäude beim Nachhaltigen Bauen

Stellschrauben für NachhaltigkeitWien. Strabag-Vorstand Hans- Peter Haselsteiner hat nicht nur ein Herz für Straßenkinder und Obdachlose (s. medianet-Bericht vom 16.9.2011, S. 46), auch nach-haltiges Bauen nimmt einen hohen Stellenwert im Denken des gebür-tigen Tirolers ein. So gibt es inner-halb des Strabag-Konzerns eine ei-gene Direktion, die sich allein dem Thema Umwelttechnik widmet. Die Abteilung beschäftigt sich mit alter-nativen und erneuerbaren Energien und baut entsprechende Anlagen, etwa Wasseraufbereitungs- oder Müllverbrennungsanlagen – für den Konzern und für Dritte. Damit setzt sie jährlich rund 300 Mio. € um.

In der Forschungs- und Entwick-lungseinheit „Zentrale Technik“, wird – teils mit anderen Unterneh-men gemeinsam – an der Herstel-lung umweltverträglicherer Bau-materialien oder an der Entwick-lung schlankerer Prozesse, die zu Ressourceneinsparungen führen,

geforscht. „Es geht auch darum, Dienstleistungen und Software so-wie diverse Planungsinstrumente zu realisieren, die Bauprozesse zu vereinfachen, damit das ,Eindrin-gen in die Natur‘ entschärft und verkürzt wird“, erklärt Paula Rys, Mitarbeiterin der Strabag-Kon-zernkommunikation.

Einsatz von Geothermie

Auch bei der Zertifizierung von Gebäuden nach Nachhaltigkeits-kriterien ist die Strabag tatkräftig mit von der Partie: In Deutsch-land und Österreich sind Strabag- Auditeure in Zertifizierungsabläu-fe eingebunden. Apropos Zertifi-zierung: Im Juni 2011 wurde ein Strabag-Gebäude – das Bürohaus in Molzbichl – mit der Silbernen Plakette der ÖGNI (Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Im-mobilienwirtschaft) bedacht. Be-reits bei seiner Konzeption wurden

Nachhaltigkeitsaspekte eingeplant und bei der Durchführung der Bauarbeiten berücksichtigt. Dazu zählen zum einen der Umgang mit Produkten und Materialien, die Umnutzungsfähigkeit der Büro-räume, wo besonders auf flexible Lüftungs- und Belichtungssysteme geachtet wird, sowie die generelle Gebäudeausstattung, die sich im guten Zusammenspiel zwischen Haus- und Fassadentechnik wider-spiegelt. Wie auch in weiteren Stra-bag-Bürogebäuden wird in Molz-bichl auf Geothermie gesetzt.

Zahlreiche weitere Projekte wer-den nach diesen Gesichtspunkten errichtet: Für das in Hamburg ent-stehende Arcotel Onyx – Bauherr ist die Strabag Real Estate GmbH – wird die DGNB-Goldzertifizie-rung angestrebt. Das von der Stra-bag-Tochtergesellschaft Züblin AG gebaute Alnatura-Verteilzentrum hat den „Goldstandard“ bereits geschafft. (lk)

Hohe Effizienzpotenziale für den Bau als größter sektorieller Energieverbraucher geortet. Auch neue Kundenbedürfnisse im Fokus.

© S

trab

ag

Das Strabag-Bürohaus in Molzbichl erhielt im Juni die silberne ÖGNI-Plakette.

Wienerberger e4 Ziegelhaus 2020 erfüllt EU-Gebäuderichtlinie für das Jahr 2020; massive Gebäudehülle

Erschwingliche NiedrigstenergiehäuserZwettl. Seit Juli 2011 baut Wiener-berger in Österreich das e4 Zie-gelhaus 2020 gemeinsam mit ei-ner privaten Bauherren-Familie. Das Haus übertreffe schon heute die Anforderungen der EU-Ge-bäuderichtlinie für das Jahr 2020 (2010/31/EU), wird betont.

Im Fokus steht eine ganzheit-liche Gebäudebetrachtung, die vier Eigenschaften berücksichtigt: eine energieeffiziente massive Ge-bäudehülle aus Ziegel, erneuerbare Energieträger, erschwingliche Bau- und Energiekosten und einzigartige Lebensqualität. Christian Wein-hapl, Geschäftsführer der Wie-nerberger Ziegelindustrie GmbH, erklärt: „Unsere Vision sind ge-sunde, energieeffiziente und nach-haltige Gebäude, die attraktiv und

leistbar sind. Wir zeigen, dass das mit unseren Ziegeln möglich ist.“

Spezielle Ziegel

Das erste e4 Ziegelhaus 2020 Europas entsteht in Zwettl. Laut EU-Gebäuderichtlinie für 2020 ist ein Niedrigstenergiehaus ein Ge-bäude, das seinen geringen Energie-bedarf zu einem wesentlichen Teil mit erneuerbaren Energieträgern abdeckt. Vor allem der Primären-ergiebedarf sowie der CO2-Ausstoß sollen so gering wie möglich blei-ben. Um das zu erreichen, müssen Gebäudehülle und Heiz- und Haus-technik perfekt zusammenspielen. Zum Einsatz gelangt ein Ziegel, der mit dem mineralischen Dämmstoff Steinwolle kombiniert ist. (lk)

© W

iene

rber

ger

Gerhard Zatl (Baumeister Schiller), Alexander Lehmden, Christian Weinhapl (beide Wienerberger), Rainer und Bianca Lugauer, Günther Gerstbauer (Baumeister Schiller).

© E

HL

Imm

obili

en

Ehlmaier: Mieter zahlen teils 10% mehr, wenn ein Objekt ökologisch top ist.

© N

H H

otel

es

NH Hoteles hat auch schon bei der WWF-Initiative „Earth Hour“ mitgemacht.

EHL-Bürostudie Ökokriterien werden immer wichtiger

Marktstabilisator Green BuildingNH Hoteles Es gehen auch schon mal die Lichter aus

Korkensammeln für Bodenbeläge