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health economy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 9. MÄRZ 2012 – 31 Mundpflege-Mittel gegen Mundgeruch www.cb12.at Sicherer Atem für 12 Stunden NEU in Österreich! Radiologiebranche kämpft mit Spardruck Europakongress Größer, schneller, vernetzter und vor allem billiger: Das sind die Anforderungen von Spitälern und Radiologen an Hightechgeräte im Gesund- heitswesen. Die Branche diskutierte die Trends in dieser Woche in Wien. Seite 32 © Siemens INHALT Healthcare > Kommentar: Ärzte drohen wieder einmal mit Streik 32 > Confraternität eröffnet neues Therapiezentrum 36 Pharmareport und Lifescience > Grippe als gesundes Geschäft für die Industrie 34 > NÖGKK, SVA und WGKK starten Vorsorgeaktivitäten und betriebliche Gesund- heitsförderung 34 Medizintechnik und eHealth > Stichverletzungen sollen verhindert werden 32 > Meduni Graz simuliert die Zukunft der Medizin 32 FORTBILDUNG Die Apotheker tagten in Saalfelden zum Thema Kindergesundheit Seite 36 FACHMEETING Der Pharma Marketing Club Austria disku- tierte Kommunikation der Branche Seite 36 KONFERENZ PIRAWARTH-BOSS LUD ZU TAGUNG © PMCA © fotodienst/Anna Rauchenberger © Österr. Apothekenk. SHORT Serie Betriebliche Gesundheits- förderung Die Arbeitswelt ist im Wandel: Es ist für Betriebe wichtiger denn je, wettbe- werbsfähig zu bleiben, heißt es bei der Uniqa. Durch Stu- dien wisse man, dass gesunde Mitarbeiter motivierter, zufrie- dener und auch leistungsfä- higer sind. Es liege im Interes- se der Unternehmen, sich um die Gesundheit ihrer Mitarbei- ter zu kümmern. Dafür stellt Uniqa mit der „VitalBilanz“ ein umfassendes Programm zur Verfügung: professionelles betriebliches Gesundheitsma- nagement für jede Unterneh- mensgröße. Seite 34 Studie. Laut einer aktuellen Umfrage leiden 52% der Öster- reicherinnen und Österreicher häufig oder zumindest hin und wieder unter Verdauungspro- blemen. Ein Zehntel der Be- völkerung (11%) kämpft sogar permanent damit. Gesprochen wird nicht darüber, sagt Anita Frauwallner, Geschäftsfüh- rerin des Institut Allergosan, die auch das Produkt Caricol vertreibt – ein Nahrungser- gänzungsmittel, das aus Pa- payafrüchten hergestellt wird und den Darm reguliert und natürliche Verdauungspro- zesse unterstützt. Das Produkt kommt in diesen Tag auf den heimischen Markt. Seite 34 © Rewe International/APA-Fotoservice/Preiss © Caricol vertraut auf www.pharma-logistik.at ans Ziel. Mit Qualität ans Ziel.

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healtheconomy - die wöchentliche Berichterstattung über die Gesundheitswirtschaft - jeden Freitag in der Wirtschaftsfachtageszeitung medianet

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healtheconomymedianet inside your business. today.  Freitag, 9. März 2012 – 31

Mundpflege-Mittelgegen Mundgeruch

www.cb12.at

Sicherer Atemfür 12 Stunden

NEU inÖsterreich!

Radiologiebranche kämpft mit Spardruck

Europakongress größer, schneller, vernetzter und vor allem billiger: das sind die anforderungen von spitälern und radiologen an Hightechgeräte im gesund-heitswesen. die branche diskutierte die trends in dieser Woche in Wien.  Seite 32

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inhalt

Healthcare> Kommentar: Ärzte drohen

wieder einmal mit Streik 32> Confraternität eröffnet

neues Therapiezentrum 36

Pharmareport und Lifescience> Grippe als gesundes

Geschäft für die Industrie 34> NÖGKK, SVA und WGKK

starten Vorsorgeaktivitäten und betriebliche Gesund-heitsförderung 34

Medizintechnik und eHealth> Stichverletzungen sollen

verhindert werden 32> Meduni Graz simuliert

die Zukunft der Medizin 32

Fortbildung

Die Apotheker tagten in Saalfelden zum Thema Kindergesundheit Seite 36

Fachmeeting

Der Pharma Marketing Club Austria disku-tierte Kommunikation der Branche Seite 36

KonFerenz PiraWartH-boss 

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Serie Betriebliche Gesundheits-förderung Die Arbeitswelt ist im Wandel: Es ist für Betriebe wichtiger denn je, wettbe-werbsfähig zu bleiben, heißt es bei der Uniqa. Durch Stu-dien wisse man, dass gesunde Mitarbeiter motivierter, zufrie-dener und auch leistungsfä-higer sind. Es liege im Interes-se der Unternehmen, sich um die Gesundheit ihrer Mitarbei-ter zu kümmern. Dafür stellt Uniqa mit der „VitalBilanz“ ein umfassendes Programm zur Verfügung: professionelles betriebliches Gesundheitsma-nagement für jede Unterneh-mensgröße. Seite 34

Studie. Laut einer aktuellen Umfrage leiden 52% der Öster-reicherinnen und Österreicher häufig oder zumindest hin und wieder unter Verdauungspro-blemen. Ein Zehntel der Be-völkerung (11%) kämpft sogar permanent damit. Gesprochen wird nicht darüber, sagt Anita Frauwallner, Geschäftsfüh-rerin des Institut Allergosan, die auch das Produkt Caricol vertreibt – ein Nahrungser-gänzungsmittel, das aus Pa-payafrüchten hergestellt wird und den Darm reguliert und natürliche Verdauungspro-zesse unterstützt. Das Produkt kommt in diesen Tag auf den heimischen Markt. Seite 34

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ans Ziel.Mit Qualität ans Ziel.

32 – healtheconomy cover Freitag, 9. März 2012

Kommentar

Streik am Rücken der Patienten

martin rümmele

Nein – auch wenn die jüngsten Kolumnen hier meist der Ärzteschaft ge-

widmet waren, habe ich nichts gegen diesen Berufsstand. Ich bin sogar mit einer ange-henden Ärztin verheiratet. Aber irgendwie schaffen es die wahlkämpfenden Kammer-funktionäre in der letzten Zeit, sich jede Woche aufs Neue in diesen Kommentar zu pushen.

Diesmal hat Ärztevertreter Günther Wawrwosky den Vo-gel abgeschossen. Durch die ge-planten Gesundheitsreformen würde ein Ende der Sozialpart-nerschaft zwischen Ärzten und Kassen drohen, kritisierte er und drohte mit Streik. Die Ärz-tekammer sei in der Lage, ‚ihre Kollegenschaft zu motivieren und die Mediziner könnten ihre Kontakte zu den Patienten wieder nutzen‘.

Niedergelassene Ärzte fürch-ten, dass sie künftig in die Pla-nung des Gesundheitswesens und von Kassenstellen nicht mehr eingebunden sind. Bei Kassenstellen gibt es zurzeit eine Bedarfsprüfung, bei der die Ärztekammer gefragt wird, ob sie Bedarf für eine weitere Stelle sieht. Ein GKK-Obmann formulierte das einmal so: Das ist, wie wenn jemand in einem Dorf ein Lokal aufsperren will und zuerst den Dorfwirt fra-gen muss, ob dieser Bedarf für ein weiteres Gasthaus sieht.

Dass Traurige dabei: Ärzte nehmen mit Streikdrohungen in ihrem Kampf gegen Wettbe-werb die Patienten als Geiseln.

Medizintechnik Experten plädieren für eine kombinierte Bildgebung mit sparsamem Einsatz

radiologiezukunft: Mehr Leistung für weniger Geld

Wien. Schneller, besser, effizienter. So kann man den derzeitigen Trend in der bildgebenden Diagnostik be-schreiben. Auf dem Europäischen Radiologenkongress (ECR), der bis Montag im Austria Center in Wien stattfand, tauschten sich über 20.000 Wissenschafter und Ent-wickler über die neuesten Inno-vationen und Entwicklungen aus. Rund 300 Firmen präsentierten ihre neuesten Produkte der Medi-zintechnik.

„Wir bekommen mehr Patienten mit höheren Erwartungen bei we-niger Geld und Zeit pro Patient. Wir müssen den Blickwinkel än-dern“, betonte Andreas Palko, Prä-sident der Europäischen Radiolo-gengesellschaft (ERS).

Es gehe darum, Krankheiten vermehrt bereits im präklinischen Stadium zur erkennen, um de-ren Ausbruch zu verhindern oder hinauszuschieben. „Wir benötigen eine integrierte Diagnostik mit One-Stop-Shops“, so Palko.

Fusion von Methoden

Die Zukunft, betonten Experten, liege in der Fusion der verschie-denen Methoden: Röntgen, Ultra-schall, Computertomografie (CT) und Magnetresonanz (MR) werden immer häufiger in Kombination verwendet. Aber: Die mittlerweile hochentwickelten Verfahren sollen nur dann „angeworfen“ werden, wenn sie wirklich etwas für den Patienten bringen. Ohne möglichst sparsamen und zielgerichteten Ein-satz der bildgebenden Verfahren werde es in Zukunft nicht gehen.

„Wir müssen wegkommen von der Idee, dass wir ein schönes Bild haben müssen, es geht um dia-gnostisch aussagekräftige Bilder“,

so Franz Kainberger von der Uni-versitätsklinik für Radiodiagnostik der MedUni Wien.

Die CT hat die bildgebende Dia-gnostik mit ihren Röntgen-Schnitt-bildern revolutioniert. Die zuneh-mende Verbreitung der Technik mit mehr Untersuchungen führt aber auch zu einer – wenn auch ge-ring erhöhten – Strahlenbelastung. Neueste Berechnungsverfahren erlauben jetzt allerdings CT-Bil-der, die de facto mit der minimalen Strahlendosis eines herkömmlichen Röntgenbildes auskommen.

Der Nachteil sind derzeit noch wesentlich längere Rechen-zeiten. Deshalb werden die neu-en Geräte vorerst am ehesten für Risikopatienten eingesetzt. Auch bei der Brustkrebsvorsor-

ge steht die Frage der Untersu-chungshäufigkeit im Mittelpunkt: Die Mammadiagnostik bringe das Risiko mit sich, dass zu viel un-tersucht und diagnostiziert wird. Darüber müssten sich Radiologen bewusst sein, erklärte auf dem ECR dazu Matthew Wallis, Experte für Brust-Bildgebung an der englischen Cambridge Universität.

Geringe Betriebskosten

Die Hersteller zollen diesen Trends sowie der aktuellen Wirt-schaftslage Tribut – „Accessible Innovations“ heißt das Zauber-wort bei Siemens. Egal ob MR-, CT-, Röntgen- oder Ultraschall-System, die neue Generation soll hohe Standards bei ökonomischen

Preisen, geringen Betriebskosten und ohne große infrastrukturelle Anforderungen bei der Anschaf-fung garantieren. „Wir wollen die breite Masse erreichen“, betont et-wa Christiane Bernhardt, Leiterin Outbound Marketing im Bereich MR. Auch andere Firmen reagieren auf die weltwirtschaftlichen Rah-menbedingungen und den erhöhten Kostendruck in den Gesundheits-systemen: Swissray Röntgentech-nik verspricht etwa „erstklassige Bildqualität zu erschwinglichen Preisen“. Neben der Effizienzstei-gerung dreht sich bei der Herstel-lung dazu alles um Funktionalität und Usability: Die CT- und MR-Ge-räte von heute haben ein helles De-sign, sind aus leichten Materialien und einfach zu bedienen.

richard Solder

Radiologiekongress: Hersteller reagieren auf wachsenden Kostendruck im Gesundheitswesen.

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Radiologische Geräte sollen künftig strahlenärmer, effizienter und vor allem kostengünstiger werden, sagen Hersteller.

GRAFIK DER WOCHE

PFLEGEGELDBEZIEHERJÄNNER 2012

Quelle: APA/Hauptverband; Grafik: Raimund Appl

Nach Pflegestufen

Gesamt: 431.912

95.024

135.765

73.727

60.430

40.818

17.261

8.889

Stufe 1

Stufe 2

Stufe 3

Stufe 4

Stufe 5

Stufe 6

Stufe 7

St. 1: 22%

St. 2: 31,4%St. 3: 17%

St. 4: 14%

St. 5:9,6%

4% 2%

Wien. Stich- und Schnittverlet-zungen durch Spritzen oder OP-Messer und die damit verbundene Ansteckungsgefahr – etwa mit He-patitis – gehören zum Berufsrisiko für Beschäftigte im Gesundheits-wesen. Den akuten Handlungs-bedarf belegen nationale und in-ternationale Studien und Unter-suchungen in unterschiedlichen europäischen Ländern. In vielen Ländern sind Verletzungen durch den Einsatz sicherer Instrumente signifikant gesunken.

Gleichbleibende Qualität

„Wenn wir medizinisches Perso-nal vor unnötiger Übertragung von Infektionen durch Verletzung an Skalpellen, Kanülen und anderen scharfen oder spitzen Instrumen-ten schützen wollen, müssen wir den Einsatz sicherer Instrumen-te verbindlich machen“, erklärt Katharina Wolter, Arbeitsgrup-pensprecherin der Austromed, der Interessensvertretung der ös-terreichischen Medizinprodukte- Unternehmen.

Über Beteiligte, die auch für Personal verantwortlich sind und

eine Umgehung der geplanten EU-Direktive aktiv befürworten, zeigte sich Wolter „befremdet“. Bei korrekter Anwendung sei kei-nerlei Verschlechterung der Be-handlungsqualität zu befürchten. Im Zusammenhang mit kritischen Medienberichten betonte man nochmals die Dringlichkeit euro-paweiter Schutzmaßnahmen, teilte der Verband in einer Aussendung mit. (um)

Prävention Schutzmaßnahmen mit neuen Spritzen

Berufsrisiko Stichverletzung

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Austromed-Expertin Katharina Wolter will Instrumente sicherer machen.

Graz. Was in vielen Bereichen, etwa in der Autoindustrie, schon lan-ge Routine ist, die Simulation am Computer in der Planungs- und Konzeptphase, soll künftig auch in die Medizin übernommen wer-den – durch eine virtuelle Kopie des Patienten. Mathematische Mo-dellierungen sollen zum besseren Verständnis von Krankheitsentste-hung und -verlauf hinzugezogen werden.

Mit ihnen können laut Experten Vorhersagen über das Verhalten „des Systems“ gemacht und mög-liche Effekte von „Störungen“ wie etwa Mutationen getestet wer-den.

Hochdotiertes Projekt

Forscher der Medizinuniversität Graz haben sich nun in einem Kon-sortium unter Leitung des Berliner Max-Planck-Instituts für Moleku-lare Genetik um die Förderung des Großforschungsbereichs „IT Futu-re of Medicine“ (ITFoM) beworben. Der gesamte Medizinbereich des Projekts soll dabei von der Medi-zinuniversität Graz abgewickelt werden, teilt diese mit.

Ende des heurigen Jahres soll die endgültige Entscheidung darü-ber fallen, welches der ausgewähl-ten Projekte tatsächlich realisiert wird. ITFoM ist einer der sechs Finalisten im neuen europäischen Förderprogramm der Informati-onstechnologie (FET Flagship Ini- tiative) um eine zehnjährige For-schungsförderung in der Höhe von insgesamt rund einer Mrd. €. (um)

Forschung Personalisierte Diagnose und Therapie

Zukunft der Medizin wird simuliert

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Ziel ist, dem Patienten und der Industrie riskante Versuche und Zeit zu ersparen.

Wien/Österreich. Seltene Erkran-kungen („Rare Diseases“) sind chronische, oft fortschreitende Erkrankungen, die häufig lebens-bedrohlich sind. Krankheiten gel-ten dann als selten, wenn nicht mehr als eine Person von 2.000 Einwohnern davon betroffen ist. In Österreich leiden 400.000 Pati-enten an einer solchen Krankheit und bisher sind rund 8.000 seltene Erkrankungen bekannt.

Frühzeitige Erkennung hilft

Um bestimmte seltene angebore-ne Stoffwechselerkrankungen oder Organstörungen zu diagnostizieren und rasch behandeln zu können, besteht in Österreich seit Mitte der 1960er-Jahre das Neugeborenen-screening. Es werden jährlich rund 80.000 Neugeborene untersucht. So konnten in den letzten 45 Jahren im Rahmen dieses Screenings 2.400 Kinder mit angeborenen Erkran-kungen frühzeitig erkannt werden.

Obwohl 80% aller seltenen Erkrankungen genetisch bedingt sind und 50% bereits im Kindes-alter auftreten, können sie grund-sätzlich jeden, auch im späteren Verlauf seines Lebens, treffen. Dies kann durch autoimmunologische Reaktionen, Infektionen oder Into-xikationen passieren, aber es kann sich auch um verschiedene Krebs-erkrankungen handeln.

Aufgrund der Seltenheit der Er-krankungen haben Betroffene oft-mals einen langen Leidensweg bis zur Diagnose hinter sich. Im Durch-schnitt dauert es drei Jahre und be-darf dreier verschiedener Ärzte bis

zur endgültigen Diagnosestellung. Durch den geringen Wissensstand über seltene Erkrankungen sind für die Betroffenen Spießrutenläu-fe bei Behörden und Ämtern vor-programmiert. Ebenso mangelt es an wissenschaftlichen Erkenntnis-sen sowie an geeigneten Diagnose- und Rehabilitationseinrichtungen. Im Weiteren haben die Patienten häufig mit sozialer Isolation, Ver-lust des Arbeitsplatzes, existen-ziellen Krisen sowie hohen Kosten für die Therapie zu kämpfen.

Hürde & Herausforderung

Aber auch für die Pharmaindus- trie stellen „Rare Diseases“ eine Herausforderung dar. Mit dem „Orphan Drug Act“ der FDA im Jahr 1983 und der „Europäischen Verordnung über Arzneimittel für seltene Leiden“ im Jahr 2000 wurde für Firmen ein Anreiz- system zur Entwicklung von „Orphan Drugs“ (Arzneimittel für seltene Erkrankungen) geschaffen. Die Hürden beginnen jedoch schon

bei den notwendigen Zulassungs-studien.

Von der Zulassungsbehörde wird gefordert, mehr Patienten in die Studien einzuschließen, um besse-re Daten zur Produktsicherheit zu erhalten. Dadurch steigen die Ent-wicklungskosten und es wird für kleinere Unternehmen zunehmend schwierig, „Orphan Drugs“ aus ei-gener Kraft erfolgreich zur Zulas-sung zu bringen.

Wenn es zu einer erfolgreichen Zu-lassung kommt, stehen die Pharma- firmen gleich vor einer weiteren Herausforderung – die Auflagen der Zulassungsbehörde wie zum Beispiel Phase-IV-Studien, Register oder Einschränkungen bei der Ver-schreibbarkeit.

Da seltene Erkrankungen zu-nehmend in den Fokus der Öf-fentlichkeit rücken, arbeitet die Europäische Union an umfassenden Initiativen zur Förderung von Ak-tivitäten in diesem Bereich. Die Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, einen nationalen Aktionsplan für seltene Erkrankungen bis 2013 zu

erstellen. In Österreich hat 2009 die Unterkommission für seltene Erkrankungen mit der Erarbeitung eines solchen Aktionsplans begon-nen. Ein aktueller Rahmenplan wird nun im Detail bis Ende 2013 von der neu geschaffenen Koordi-nationsstelle für seltene Erkran-kungen weiter ausgearbeitet.

Actelion: fest eingebunden

Die Pharmaindustrie ist an einem Mitwirken als Systempart-ner interessiert und hat aus die-sem Grund innerhalb der Pharmig den „Arbeitskreis für seltene Er-krankungen“ gegründet, um mög-lichst viele Standpunkte einzelner Mitgliedsunternehmen, die bereits „Orphan Drugs“ haben oder entwi-ckeln, einzubringen.

„Darüber hinaus ist es ein ge-meinsames Ziel, das Thema ‚Rare Diseases‘ im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit zu veran-kern und damit die Leistungen der Industrie auch besser darzustel-len“, so Dr. Martina Schmidt, Vor-

sitzende des Arbeitskreises und General Manager von Actelion Pharmaceuticals Austria GmbH. Der Schweizer Pharmakonzern Actelion hat sich auf die Entwick-lung spezifischer Medikamente, vor allem „Small Molecules“, für die Therapie seltener Erkran-kungen spezialisiert. Im Zentrum steht nach wie vor die Pulmonal-arterielle Hypertension (PAH), mit deren Therapie Actelion sich als Revolutionär der spezifischen PAH-Therapie erwies. Man habe eine gut gefüllte Pipeline und wer-de weiterhin in der Forschung und Entwicklung von „Orphan Drugs“ tätig sein, so die Expertin.

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INFO/KONTAKT

Mag. Renate Pachatz-SchwarzMarketing Manager

Actelion Pharmaceuticals Austria GmbHSaturn TowerLeonard-Bernstein-Straße 10, 1220 Wien

tel.: +43 1 505 45 27-13mobile: +43 676 840 349 220fax: +43 1 505 45 [email protected]

business promotion healtheconomy – 33Freitag, 9. März 2012

rare Disease Day 2012 Gemeinsam stark: Aktionstag von Patientenorganisationen, Gesundheitsbehörden und Arzneimittelproduzenten

Actelion im weltweiten Kampf gegen seltene Krankheiten

Der 29. Februar wird oft vergessen. Seltene Krankheiten auch. Grund genug für den europäischen Dachverband der nationalen Patientenorganisationen für seltene Krankheiten (EURORDIS), seinen „Rare Disease Day“ heuer auf den Schalttag zu legen. Um für mehr Aufklärung – sowohl bei den Ärzten und Angehörigen der Gesundheits-berufe sowie der allgemeinen Bevölkerung – zu sorgen, fand die Awareness-Veranstaltung bereits zum fünften Mal in mehr als 40 Ländern statt. Das Motto 2012: Solidarität. In Österreich engagiert sich Actelion mit „Orphan Drugs“ für „Rare Diseases“.

„Die Entwicklung von

Arzneimitteln für seltene

Erkrankungen ist für die

Pharmaindustrie beson-

ders kosten- und zulas-

sungsintensiv.“

Der Actelion-Hauptsitz in Allschwil. Das Headquarter, geplant vom Architektenbüro Herzog & De Meuron, spiegelt die mehrdimensionale Unternehmensphilosophie wider.

WAS SIND „RARE DISEASES“?

Seltene Erkrankungen („Rare Diseases“) sind chronische, oft fortschreitende Krankheiten, die häufig lebensbedrohend sind. In der Europäischen Union gilt eine Erkrankung als selten, wenn – am europäischen Durchschnitt gemessen – nicht mehr als eine Person von 2.000 Einwohnern betroffen ist.

Actelion hat sich auf die Entwicklung spezifischer Medikamente, vor allem „Small Molecules“, für die Thera-pie seltener Erkrankungen spezialisiert.

Engagement gegen „Rare Diseases“: Allein in Ös-terreich sind bis zu 400.000 Patienten betroffen und auf Arzneimittel aus dem Labor der Spezialisten angewiesen.

34 – healtheconomy HealtH:care Freitag, 9. März 2012

Wien. Die aktuelle Virus-Influenza-Welle kann sich sprichwörtlich seh-en lassen: Vergangene Woche gab es laut den Hochrechnungen des Ge-sundheitsdienstes der Stadt Wien allein in der Bundeshauptstadt bereits 15.100 Neuerkrankungen infolge der echten Virus-Grippe bzw. wegen grippaler Infekte. In der Woche davor waren es 14.700 gewesen, vorher – beim ‚Start‘ der Influenza-Saison – 11.300. Dazu

kommt eine nicht abschätzbare Anzahl an grippalen Infekten und Erkältungskrankheiten.

230 Mio. € Jahresumsatz

Was des einen Leid ist, ist des anderen Freud: Ärzte, Apotheker und Pharmabranche haben da-mit Hochsaison. Produkte gegen Erkältungskrankheiten sind der mit Abstand stärkste Sektor im Bereich der rezeptfreien Medika-mente. Nach Expertenschätzungen macht die Arzneimittelbranche pro Jahr bis 230 Mio. € Umsatz mit Erkältungsmitteln, dazu kommen die Ausgaben für ärztliche Behand-lungen und Impfstoffe.

Eigentlich hatten Influenza-Spe-zialisten für heuer schon mit einer schwachen Grippe-Saison gerech-net, weil die Erkrankungswelle zu Jahresbeginn ausgeblieben ist. Jetzt schlägt sie allerdings kräftig zu und führt in vielen Unternehmen auch zu negativen Entwicklungen. Durch Klimaanlagen verbreiten sich Viren prächtig und legen im schlimmsten Fall ganze Abteilungen für mehrere Tag lahm. (iks)

erkältungskrankheiten Branche fiebert bei Grippewelle mit

Grippe als Geschäft

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Erkältungskrankheiten bringen der Gesundheitsbranche heiße Umsätze.

Wien/Graz. Laut einer aktuellen Um-frage leiden 52% der Österreiche-rinnen und Österreicher häufig oder zumindest hin und wieder unter Verdauungsproblemen. Ein Zehntel der Bevölkerung (11%) kämpft sogar permanent damit. Gesprochen wird nicht darüber: Ein Drittel der Bevöl-kerung (34%) spricht Probleme mit der Verdauung im Freundes- oder Bekanntenkreis genauso wenig an wie das Thema Depressionen (37%). Im Gegensatz dazu haben die Ös-terreicher weniger Probleme, über Übergewicht (18%), einen zu hohen Cholesterinspiegel (9%) oder Blut-hochdruck (6%) zu sprechen, sagt Anita Frauwallner, Geschäftsfüh-rerin des Institut Allergosan, die

auch das Produkt Caricol vertreibt – ein Nahrungsergänzungsmittel, das aus Papayafrüchten hergestellt wird und den Darm reguliert und natürliche Verdauungsprozesse unterstützt.

Probleme für viele normal

„Die Caricol-Verdauungsstudie hat gezeigt, dass Verdauungs-probleme ein großes Tabuthema in Österreich sind. Es wird nicht darüber gesprochen, oft werden die Beschwerden verdrängt oder gar heruntergespielt“, sagt Franz Brenner, Geschäftsführer von Botanical Products International und Hersteller von Caricol.

Mehr als ein Viertel (26%) aller Befragten mit Verdauungsproble-men gab an, dass Magen- und Darmprobleme normal sind und Betroffene daraus keine große Sache machen sollten.

Produkt auch für Allergiker

„Mit unserer Kampagne möch-ten wir zeigen, dass Verdauungs-probleme nicht normal sind und niemand damit leben muss“, er-gänzt Brenner. Caricol sei bestens geeignet für alle Altersgruppen sowie für Allergiker, da es frei von Gluten, Laktose und Soja ist, versi-cherte Frauwallner bei einer Pres-sekonfernz in Wien. (iks)

Untersuchung 52% leiden an Verdauungsproblemen, neues Produkt soll helfen

Verdauungsprobleme als tabu

© Caricol

Serie betriebliche Gesundheit – teil 1 Unternehmen bekommen mit „Uniqa VitalBilanz“ Vorsorge-Werkzeug

Fahrplan für Betriebliches Gesundheitsmanagement Wien. Die Arbeitswelt ist im Wandel: Es ist für Betriebe wichtiger denn je, wettbewerbsfähig zu bleiben, heißt es bei Uniqa. Durch Studien wisse man, dass gesunde Mitar-beiter motivierter, zufriedener und auch leistungsfähiger sind. Es lie-ge im Interesse der Unternehmen, sich um die Gesundheit ihrer Mit-arbeiter zu kümmern. Dafür stellt Uniqa mit der „VitalBilanz“ ein umfassendes Programm zur Verfü-gung: professionelles betriebliches Gesundheitsmanagement für jede Unternehmensgröße. Dabei können Unternehmen individuell aus einer Angebotspalette von über 100 Mo-dulen in fünf „TeilBilanzen“ (Bewe-gung, Ernährung, Mentales, Umfeld und Energie) wählen – von der Ein-zelmaßnahme bis hin zum ganzheit-lichen Projekt. Ein Partnernetzwerk, bestehend aus 21 zertifizierten VitalBilanz-Beratern, Experten in den Bereichen Ernährung, Bewe-gung und mentale Gesundheit, so-wie 100 „VitalCoaches“ betreut die Unternehmen dabei in ganz Öster-reich und sorgt für eine hochwer-tige Projektbegleitung und die Um-setzung der Module, heißt es.

Individuell einstellbar

Als Highlight können Firmen den „Uniqa VitalTruck“ oder den „Uniqa Mobile HealthCare Truck“ buchen. Der Uniqa VitalTruck ist darauf ausgerichtet, den persönlichen Fitnesszustand von bis zu 100 Per-sonen pro Tag zu überprüfen. Im Uniqa Mobile HealthCare Truck werden medizinische Vorsorge-untersuchungen für bis zu 70 Per-sonen pro Tag durchgeführt. Beide Trucks fahren Standorte der Unter-nehmen an, sodass direkt vor Ort die Testings stattfinden können.

Die TeilBilanzen der VitalBilanz gehen auf die unterschiedlichen

Bedürfnisse und Zielgruppen ein; geboten werden ImpulsWork-shops, VitalDiagnostik Module, (Stoffwechselmessungen, Rü-ckendiagnostik, Energiescree-nings u.a.), Beratungseinheiten, Kursangebote und Seminare. „Seit 2004 bietet Uniqa betriebliches Gesundheitsmanagement für alle Unternehmensgrößen an. Alleine in den letzten drei Jahren wurden betriebliche Gesundheitsmanage-mentprojekte und -maßnahmen in 70 Unternehmen umgesetzt“, so Uniqa HealthService Geschäftsfüh-rerin Brigitte Vesely.

So hat schon der Supermarkt-riese Spar die Uniqa VitalBilanz in Anspruch genommen. Ein um-fassendes Gesundheitsmanage-ment gehört seit einiger Zeit zu den Grundprinzipien bei Spar, und Uniqa liefert einen Teil davon, so eine Sprecherin. „Auch den Uniqa

Vitaltruck hatten wir, das kam sehr gut an.“ Die Mitarbeiter können Tests machen, ohne dafür Termine ausmachen zu müssen, lobt sie – an ausgewählten Standorten stand der VitalTruck im Hof. Bei Merkur

fuhr der Uniqa Mobile HealthCare Truck vor, was auf Anklang stieß. „Wir bieten unseren Mitarbeitern zahlreiche gesundheitsfördernde Maßnahmen“, so Merkur-Vorstand Klaus Pollhammer. (gst)

Versicherer Uniqa will mit seiner VitalBilanz den Unternehmen zu gesünderen Mitarbeitern verhelfen.

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Merkur-Vorstand Pollhammer (2.v.li), Uniqa-Vorstand Eichler (2.v.re.)mit Merkur-Mannschaft vor dem Mobile HealthCare-Truck.

Ein komplettes System Für das ganzheitliche betriebliche Gesundheitsmanagementprojekt will der Versicherer Uniqa mit VitalBilanz pro-zessbegleitende Maßnahmen zur Etablierung von nachhaltigen gesundheitsförderlichen Unternehmensstrukturen bieten. In einem Mehrschritt-System werden diese gemeinsam mit den Kunden erarbeitet, so die Uniqa.

Der Ablauf Dabei wird zunächst ein Programm erarbeitet und dann umgesetzt.Schritt 1 – kostenloses Erstgespräch: Uniqa VitalBilanz-Berater geben Interessenten einen Überblick über sämtliche Angebote.

Schritt 2 – Planungsworkshop: Ein auf die Bedürfnisse des Interessenten abgestimmtes, individuelles Programm wird entworfen.Schritt 3 – Sensibilisierung der Führungskräfte und Mitarbeiter: Gesundheit wird als Teil der Führungskultur entwickelt.Schritt 4 – Ist-Analyse: Der aktuelle Stand der Dinge im Unternehmen wird erhoben.Schritt 5 – Umsetzung der Maßnahmen: Eine Auswahl aus den Angeboten und Modulen wird getroffen.Schritt 6 – Evaluierung: Die Auswirkungen der Maßnahmen werden bewertet und gegebenen-falls optimiert.

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Nachhaltige Investition in LebensqualitätWien. Das zwischen der SVA und der Österreichischen Ärzte-kammer vereinbarte Vorsorge-Programm mit Arzt-Patienten-gespräch und der Vereinbarung von Gesundheitszielen kommt gut an: Die Zahl der Vorsorge-untersuchungen war im Jänner 2012 mit 5.237 Patienten um 35% höher als im Vergleichs-zeitraum im vergangenen Jahr. Das Programm wird auch in Deutschland präsentiert.

Basisuntersuchung und Darmcheck bei WGKKWien. Die Wiener Gebietskran-kenkasse (WGKK) lädt erneut Versicherte ab 50 Jahren zu ei-ner kostenlosen Vorsorgeunter-suchung ein. Neben der Basis-Untersuchung kann auch der Darm durchgecheckt werden. Die Untersuchung wird in meh-reren Sprachen durchgeführt.

Preis für Betriebliche Gesundheitsförderung

St. Pölten. Die NÖGKK unter-stützt und begleitet seit 2003 Betriebe, die eine Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) nachhaltig und qualitätsvoll in den Arbeitsablauf einbauen.

27 niederösterreichische Firmen wurden kürzlich für ihre Bemühungen mit dem of-fiziellen Gütesiegel für Betrieb-liche Gesundheitsförderung ausgezeichnet. Das Gütesiegel wird auf jeweils drei Jahre vergeben.

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NÖGKK zeichnete gesunde Be-triebe für ihr Engagement aus.

Das Papaya-Produkt „Caricol“ wird über das Institut Allergosan in Österreich vertrieben.

Wiener Eistraum

Wiener Weinpreis

Silvesterpfad

Film Festival

www.wien-event.at

stadt wien marketing gmbh im Auftrag der Stadt Wien

Wien – der Duft der Stadt.Spritzig, belebend, spontan. Inspiriert von der Vielfalt.

SWM_IMAGE2010_MEDIANET_271x417SSP.indd 1 17.03.2010 16:52:13 Uhr

Hans Günther Loher holte Burn-out-Tagung nach Pirawarth

Pirawarth. Die stationäre Burn-out-Behandlung stand am 22. Februar an-lässlich des fünfjährigen Bestehens der Abteilung für psychosomatische

Rehabilitation im Mittelpunkt eines hochkarätig besetzten Symposi-ums in der Klinik Pirawarth. Mehr als 100 Ärzte, Psychologen und Therapeuten konnten sich über die aktuelle wissenschaftliche Ein-ordnung von Burn-out, dessen gesellschafts- und gesundheitspoli-

tische Dimension und die gängigen Therapiemethoden informie-ren. Auf Einladung des geschäftsführenden Gesellschafters der Klinik Pirawart, Hans Günther Loher, konnten namhafte Exper-ten das immer stärker um sich greifende Burn-out-Syndrom in seiner Bandbreite diskutieren – nicht ohne Grund, bemerkte Lo-her doch eine Zunahme von Burn-out-Patienten in seiner Klinik.

36 – healtheconomy MENSCHEN & KARRIEREN Freitag, 9. März 2012

Menschen, über die Man spricht

Rob bEKKERS, MEdIzINISCHER CHEf bEI dER NEuRotH Ag

Der ausgebildete Wirt-schaftstechniker Rob Bekkers (45) übernahm am 1. März die Leitung der Medical Division des Hörakustikspezialisten Neuroth AG. Bek-kers ist als gebürtiger Niederländer bereits seit rund 15 Jahren in Österreich tätig: „Die Medizintechnik ist ein wachsender Markt; die Kombination aus Wirtschaft und Technik mit einem Schwerpunkt auf Forschung und Ent-wicklung war in meiner gesamten beruflichen Laufbahn ein zentrales Thema.“

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Kindergesundheit Österreichische Apotheker tagten und diskutierten über Leiden der jüngsten Bevölkerungsgruppe

Pharmazie trifft KinderSalzburg. Kranke Kinder sind keine kranken Erwachsenen. Sie brau-chen spezielle Hilfe, speziell do-sierte Medikamente – und die be-sondere Zuwendung ihrer nächsten Angehörigen. Oft aber fehlt es an adäquaten Arzneimitteln. Wenn kein industriell zugelassenes Prä-parat verfügbar ist, stellen bei-spielsweise die Apotheker indivi-duell angefertigte Mittel her. Der ganze Komplex der Kindergesund-heit stand im Mittelpunkt des dies-jährigen Fortbildungskongresses der Österreichischen Apotheker-kammer, der heute, Freitag, im salzburgischen Saalfelden endete.

Nicht nur banale Leiden

Wenn Kinder krank sind, dann handelt es sich dabei keinesfalls immer nur um banale „Kinder-krankheiten“. „Während Scharlach,

Masern oder schwere Gehirnhaut-entzündungen durch Impfungen, prophylaktische Maßnahmen und neue Arzneimittel fast vollständig verschwunden oder gut behandel-bar sind, haben andere Erkran-kungen wie Krebs, Adipositas oder psychosomatische Erkrankungen an Bedeutung gewonnen“, betonte die Apothekerkammer.

In der medikamentösen Behand-lung gibt es zahlreiche Spezifika: Die Dosierung ist anders als bei Erwachsenen, Arzneimittelwir-kungen, -neben- und -wechselwir-kungen können nicht linear von Erwachsenen auf Kinder übertra-gen werden. „Bei Kindern kommt es nicht nur auf richtige Substanz und richtige Dosierung an, sondern auch auf die richtige Arzneiform“, meint Christiane Körner, Vizeprä-sidentin der Kammer. Magistrale Rezepturen, die für individuelle Patienten angefertigt werden, spie-len eine bedeutsame Rolle.

Neben medizinischen Aspekten wurden auch Arzneimittelwirtschaft und Gesundheitspolitik diskutiert.

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Christiane Körner, Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer.

Wien. Die Pharmabranche unter-liegt starken Einschränkungen, mit wem sie worüber kommuni-zieren darf. Umso wichtiger ist es,

die Kanäle und Möglichkeiten, die zur Verfügung stehen, optimal zu nutzen und am Puls von aktuellen Entwicklungen zu bleiben. Wie Pharmakommunikation in Zukunft aussehen wird und welche Werbe-formen überleben und an Bedeu-tung gewinnen werden, wurde auf dem zweiten Impuls-Meeting des Pharma Marketing Clubs Austria kürzlich in Wien diskutiert.

Zu Beginn des Meetings stellte PMCA-Präsidentin Ines Windisch gemeinsam mit Patrick Minar von der Public Affairs Agentur Schnei-der, Minar, Jenewein Consulting GmbH den neuen Zertifikatskurs „Public Affairs & Kommunikation für Player im Gesundheitswesen“ vor, der ab kommender Woche in Kooperation mit der UMIT angebo-ten werden wird. (fei)

PMCA-Impuls Zwischen Social Network und Salesfolder

Pharmakommunikation im WandelWien. Ein Zentrum zur frühzeitigen Abklärung und Behandlung der Refluxkrankheit wurde kürzlich an der Confraternität-Privatklinik Josefstadt eröffnet. Das Zentrum wird vom Physiologen Johannes Lenglinger geleitet und verfügt über modernste Technologien: hochauflösende Druckmessung, allumfassendes Impedanz Reflux-Monitoring und vieles mehr.

„Bei Beschwerden wie zum Bei-spiel Sodbrennen können wir sehr rasch feststellen, ob eine Reflux-Er-krankung vorliegt“, so Lenglinger. „In einem ausführlichen Beratungs-gespräch erarbeiten wir dann eine maßgeschneiderte Therapie.“

Reflux, der nicht behandelt wird, kann zu Krebsvorstufen in der Speiseröhre führen. Die gas-troösophageale Reflux-Krankheit

mit Sodbrennen, Aufstoßen, Hals-schmerzen, Husten, Heiserkeit und Asthma beeinträchtigt aber auch die Lebensqualität. (fei)

Reflux Confraternität-Privatklinik öffnet Therapiezentrum

Dem Rückfluss Einhalt gebieten

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Anderer Blick auf Versorgung Die Zahl der über 65-Jährigen wird sich in den kommenden Jah-ren drastisch erhöhen. Dadurch nimmt auch die Anzahl der Pfle-gebedürftigen deutlich zu. Dieser Trend stellt nicht nur Gesund-heitspolitiker, sondern alle Ak-teure im Gesundheitswesen vor immense Herausforderungen. Der neue „Versorgungs-Report 2012“ liefert endlich umfas-sende und aktuelle Informati-onen über den Behandlungs-bedarf alter und hochbetagter Menschen. Er analysiert sektor-übergreifend Routinedaten über die ambulante und stationäre Therapie und stellt die der-zeitige Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei ausgewählten Alterserkran-kungen dar. Steuerungsan-

sätze wie Disease Management-Programme stehen ebenso im Fokus wie Prävention, gesundheitspolitische Rahmen-bedingungen und Anreizstrukturen mit ihren Auswirkungen auf die Versorgung (mit großem, übersichtlichem Statistikteil). (fei)

Christian Günster: Versorgungs-Report 2012. Gesundheit im Alter. 49,95 €, 415 Seiten, Verlag Schattauer, ISBN: 3794528506

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Menschen, über die Man spricht

PMCA-Präsidentin Ines Windisch (mitte) stellte einen neuen Kurs vor.

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MARIANNE KlICKA, lANd-tAgSPRäSIdEN-tIN IN WIEN

Die Dritte Wiener Land-tagspräsidentin, Marianne Klicka, überreichte an verdiente Mediziner den vom Bundesprä-sidenten verliehenen Berufstitel „Obermedi-zinalrat und Medizinalrat“. Klicka bezeichnete die Geehrte als hervorragende Expertin mit besonderem Engagement: „Sie tragen zum Erhalt und Ausbau unseres qualitativ hochwer-tigen Gesundheitssystems bei und garantieren die ausgezeichnete medizinische Versorgung in Wien, der lebenswertesten Stadt der Welt.“

MICHAEl CHA-luPKA, dIREK-toR dIAKoNIE ÖStERREICH

Die Diakonie ist stolz auf den Bank Austria Förderpreis „Best Start 2011“, der an „Amber-Med“ verliehen wurde. Michael Chalupka, Direktor der Diakonie Ös-terreich, betont: „Die Auszeichnung freut uns sehr, weil es der Diakonie ein Anliegen ist, für Menschen ohne Gesundheitsversicherung eine medizinische Grundversorgung sicherzustel-len.“ Amber-Med ist ein auf Ehrenamtlichkeit basierendes Projekt der Diakonie in Kooperati-on mit dem Österreichischen Roten Kreuz.

Johannes Lenglinger leitet das neue Zentrum für Refluxerkrankung in Wien.

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bellaflora: Spende für Malteserorden

Wien. Die Übergabe zweier Ret-tungsfahrzeuge an den Mal-teser Hospitaldienst (MHDA) durch die bellaflora Garten-center GmbH fand bei einem Staatsbesuch des Fürsten und Großmeisters des Malteser-ordens, Matthew Festing, im Beisein von Bundespräsident Heinz Fischer kürzlich im Palais Schönburg statt. Kom-merzialrätin Hilde Umdasch, bellaflora-Eigentümerin, über-gab selbst die Fahrzeuge an MHDA.

Brigittenau überreichte Gesundheitszertifikate

Wien. 26 junge Menschen erhiel-ten beim Brigittenauer Bezirks-gesundheitstag das Zertifikat „Brigittenauer Gesundheitsbo-tschafter und Peer Helper“. Sie werden in ihrem Lebensumfeld Unterstützung und hilfreiche Tipps rund um die gesunde Er-nährung anbieten. Überreicht wurden die Zertifikate von Be-zirksvorsteher Hannes Derfler und Dennis Beck, Geschäfts-führer der Wiener Gesundheits-förderung.

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Hilde Umdasch (mitte) übergab dem Malteserorden Rettungsfahrzeuge.

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Gesundheitsbotschafter erhielten nach ihrer Ausbildung Zertifikate.