medianet industrial

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industrial technology ERFOLG MIT INNOVATIONEN Technologieschmiede Profactor baut Stellung als Industriepartner weiter aus Seite 55 BRANCHE MIT VIEL ENERGIE New Energy Husum zeigt steigendes Inter- esse an sauberen Stromlösungen Seite 56 STUDIE TRENDS IN DER HANDELSLOGISTIK © New Energy medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 29. MÄRZ 2013 – 53 Wien. Mit dem Verfahren, Glyze- rin aus der Biodieselproduktion zu Milchsäure, einem begehrten Grundstoff zahlreicher Industrien, umzuwandeln, hat ab&cd nun den „Umweltpreis der Stadt Wien“ erhalten. Dank des Erfolgs dieser Ent- wicklung wird ab&cd innovations zukünftig auch sein Geschäftsfeld im Bereich der Ressourceneffizi- enz und Nachhaltigkeit erweitern: Der Vertrieb umweltverträglicher Industriereiniger wird das Port- folio ergänzen und das Engagement für nachhaltiges Wirtschaften weiter stärken. www.ABandCD.com ab&cd Umweltpreis für smarte Reststoffnutzung Ausgezeichnete Innovation Amitava Kundu, Gründer und CEO des innovativen Unternehmens ab&cd. © Katharina Stögmüller Waldkirch. Der neue „deTec4 Core“ ist eine berührungslos wirkende Schutzeinrichtung, die das Perfor- mance Level „e“ nach EN ISO 13849 sowie SIL3 gemäß IEC 61508 er- füllt. Das neue Design ist nicht nur sehr robust, sondern auch platz- sparend. Ob 14 mm oder 30 mm Auflösung – Blindzonen gehören auch dank des neuartigen Kabel- ausgangs der Vergangenheit an. Die Reichweite liegt je nach Auflö- sung zwischen sieben und 14 m. Beginnend bei 300 mm, kann in 150 mm-Schritten die Schutz- feldhöhebis zu 2.100 mm beliebig ausgewählt werden. www.sick.com deTec4 Core Sick setzt neuen Security-Standard Neue Sicherheits-Lichtvorhänge deTec4 Core ist einfach zu integrieren und wirtschaftlich im Betrieb. Von der Schraube zum Risikomanagement Standards Normen sind allgegenwärtig. Laut Elisabeth Stampfl-Blaha, Managing Director von Austrian Standards, tragen sie nicht nur zur Kostenreduzierung bei, sondern auch zur Innovation und Etablierung neuer Produkte. Seite 54 © Austrian Standards/Thomas Maria Laimgruber SHORT Purgstall. Seit vielen Jahren liefert Busatis mit Hartstoff beschichtete Schneidkompo- nenten an mehrere Werke von John Deere in den USA. Kürz- lich wurde das österreichische Unternehmen bereits zum 12. Mal mit dem „John Deere Achieving Excellence 2012- Award“ ausgezeichnet. Das 1888 gegründete Un- ternehmen zählt damit auch weiterhin zu den weltbesten Lieferanten. Geprüft werden vor allem Qualität, Liefertreue, innovative Mit- und Zusam- menarbeit, angemessene Preis- stellung und Loyalität. www.busatis.com Gumpoldskirchen. Die Produkt- serie „Maxithen Ppseat“ der Gabriel-Chemie, führender Hersteller von Masterbatch- lösungen für Stadionsitze, hat bei einer Brandprüfung gemäß der italienischen Norm UNI 9177:1987 die bestmögliche Bewertung erhalten. „Mit dem Zertifikat ‚classe UNO‘ können wir unsere Pro- dukte nunmehr auch für itali- enische Stadien zur Verfügung stellen. Somit rückt ‚Gabriel- Chemie‘ einen Schritt weiter in ihrer globalen Präsenz in der Sportwelt“, sagt Rodolfo Santa Olalla, CEO der Gabriel-Che- mie Group. www.gabriel-chemie.com © John Deere © Profactor © Gabriel Chemie © Sick Sao Paulo. Ab April ist der VDMA Verband Deutscher Ma- schinen- und Anlagenbau e.V. auch mit einer Auslandsreprä- sentanz in Brasilien vertreten und trägt damit den wachsen- den Handelsbeziehungen mit dem südamerikanischen Land Rechnung. Über ein Viertel der deut- schen Exporte nach Brasilien sind Maschinen und Anlagen – vor allem Förder- und An- triebstechnik sowie Nahrungs- mittel- und Verpackungs- maschinen. Geleitet wird die Niederlassung von Thomas Junqeira Ayres Ulbrich, der sowohl deutsche als auch bra- silianische Wurzeln hat und bereits zwischen 1989 und 2000 für den VDMA tätig war. www.vdma.org © Panthermedia.net

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medianet industrial - die wöchentliche Berichterstattung aus der Industrie - jeden Freitag in der Wirtschaftsfachtageszeitung medianet

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industrialtechnologyErfolg mit innovationEn

Technologieschmiede Profactor baut Stellung als Industriepartner weiter aus Seite 55

branchE mit viEl EnErgiE

New Energy Husum zeigt steigendes Inter­esse an sauberen Stromlösungen Seite 56

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Wien. Mit dem Verfahren, Glyze-rin aus der Biodieselproduktion zu Milchsäure, einem begehrten Grundstoff zahlreicher Industrien, umzuwandeln, hat ab&cd nun den „Umweltpreis der Stadt Wien“ erhalten.

Dank des Erfolgs dieser Ent-wicklung wird ab&cd innovations zukünftig auch sein Geschäftsfeld im Bereich der Ressourceneffizi-enz und Nachhaltigkeit erweitern: Der Vertrieb umweltverträglicher Industriereiniger wird das Port- folio ergänzen und das Engagement für nachhaltiges Wirtschaften weiter stärken.

� www.ABandCD.com

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Ausgezeichnete Innovation

Amitava Kundu, Gründer und CEO des innovativen Unternehmens ab&cd.

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Waldkirch. Der neue „deTec4 Core“ ist eine berührungslos wirkende Schutzeinrichtung, die das Perfor-mance Level „e“ nach EN ISO 13849 sowie SIL3 gemäß IEC 61508 er-füllt. Das neue Design ist nicht nur sehr robust, sondern auch platz-sparend. Ob 14 mm oder 30 mm Auflösung – Blindzonen gehören auch dank des neuartigen Kabel-ausgangs der Vergangenheit an. Die Reichweite liegt je nach Auflö-sung zwischen sieben und 14 m.

Beginnend bei 300 mm, kann in 150 mm-Schritten die Schutz-feldhöhebis zu 2.100 mm beliebig ausgewählt werden.

� www.sick.com

deTec4 Core sick setzt neuen security-standard

Neue Sicherheits-Lichtvorhänge

deTec4 Core ist einfach zu integrieren und wirtschaftlich im Betrieb.

Von der Schraube zum Risikomanagement

Standards normen sind allgegenwärtig. laut elisabeth stampfl-blaha, managing director von austrian standards, tragen sie nicht nur zur kostenreduzierung bei, sondern auch zur innovation und etablierung neuer Produkte. Seite 54

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Purgstall. Seit vielen Jahren liefert Busatis mit Hartstoff beschichtete Schneidkompo-nenten an mehrere Werke von John Deere in den USA. Kürz-lich wurde das österreichische Unternehmen bereits zum 12. Mal mit dem „John Deere Achieving Excellence 2012-Award“ ausgezeichnet.

Das 1888 gegründete Un-ternehmen zählt damit auch weiterhin zu den weltbesten Lieferanten. Geprüft werden vor allem Qualität, Liefertreue, innovative Mit- und Zusam-menarbeit, angemessene Preis-stellung und Loyalität.

� www.busatis.com

Gumpoldskirchen. Die Produkt-serie „Maxithen Ppseat“ der Gabriel-Chemie, führender Hersteller von Masterbatch-lösungen für Stadionsitze, hat bei einer Brandprüfung gemäß der italienischen Norm UNI 9177:1987 die bestmögliche Bewertung erhalten.

„Mit dem Zertifikat ‚classe UNO‘ können wir unsere Pro-dukte nunmehr auch für itali-enische Stadien zur Verfügung stellen. Somit rückt ‚Gabriel-Chemie‘ einen Schritt weiter in ihrer globalen Präsenz in der Sportwelt“, sagt Rodolfo Santa Olalla, CEO der Gabriel-Che-mie Group.

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Sao Paulo. Ab April ist der VDMA Verband Deutscher Ma-schinen- und Anlagenbau e.V. auch mit einer Auslandsreprä-sentanz in Brasilien vertreten und trägt damit den wachsen-den Handelsbeziehungen mit dem südamerikanischen Land Rechnung.

Über ein Viertel der deut-schen Exporte nach Brasilien sind Maschinen und Anlagen – vor allem Förder- und An-triebstechnik sowie Nahrungs-mittel- und Verpackungs-maschinen. Geleitet wird die Niederlassung von Thomas Junqeira Ayres Ulbrich, der sowohl deutsche als auch bra-silianische Wurzeln hat und bereits zwischen 1989 und 2000 für den VDMA tätig war.

� www.vdma.org

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Wien. Anlässlich des Weltwasser-tages präsentierte die Vereinigung der Österreichischen Papierindus-trie, wie viel sie in den Schutz der kostbaren Ressource investiert hat. „Wasser spielt bei der Erzeugung von Papier eine entscheidende Rolle – die Zellstoff- und Papier-industrie geht daher sehr sorgsam damit um. Die Betriebe der Bran-che haben die spezifische Abwas-sermenge pro Tonne Produkt seit 1990 um 60 Prozent reduziert”, sagt Austrapier-GF Oliver Dworak.

Umweltbelastung reduziert

Heute gelangen rund 90% des von den Betrieben eingesetzten Wassers sauber zurück in die Gewässer, ein Teil entweicht als Wasserdampf oder verbleibt im Produkt. In den Schutz und die Reinhaltung der Gewässer sowie in Maßnahmen zum Wasserma-nagement und zur Kreislauffüh-rung sind seit 1990 rund 600 Mio. € investiert worden.

„Damit konnten auch kritische Abwasserwerte erheblich redu-ziert werden“, betonen Birgit

Krista, Umweltexpertin der Austro- papier.

Das in der Herstellung als Kühl- und Prozesswasser eingesetzte Wasser stammt zu rund 61% aus Oberflächengewässern und zu 39% aus Brunnen. Nach seinem Einsatz wird Wasser in betriebseigenen, kommunalen oder Verbandsklär-anlagen mehrstufig gereinigt und wieder an die Gewässer zurückge-geben. Wasser wird in der Papier-

industrie auch zur nachhaltigen Erzeugung von Ökostrom in Klein-wasserkraftwerken genutzt und trägt zu rund 5% zur Eigenerzeu-gung von Strom in den Betrieben bei. Der Rest stammt aus hoch-effizienten Kraft-Wärme-Kopp-lungsanlagen, in denen über 50% biogene und CO2-neutrale Brenn-stoffe wie Lauge, Rinde, Schlämme und Faserreste eingesetzt werden – ganz nach dem Prinzip der kas-

kadischen Nutzung von Holz: zu-erst stofflich und erst am Ende des Lebenszyklus zur Bereitstellung von Energie.

Wasser als Wert und Ware, sein nachhaltiger Einsatz sowie Innova-

tionen und neue Technologien zur weiteren Reduktion von Umwelt-belastungen sind auch die Leit- themen der diesjährigen Papier-fachtagung im Mai. � www.ppv.at

Wien. „Es gibt in Österreich rund 25.000 Normen. Entgegen dem My-thos der Normenflut wird durch die europäische und die interna-tionale Normung die Anzahl der Normen reduziert“, meint Elisa- beth Stampfl-Blaha, Direktorin von Austrian Standards. Im Gespräch mit medianet erklärt sie gemein-sam mit Rüdiger Wanzenböck, Marketing Director, und Johannes Stern, PR-Director, warum Normen auch Innovationspotenzial bergen und worin die aktuellen Trends bestehen.

In den Komitees von Austrian Standards sind fast 6.000 Exper-ten vertreten: „Sie kommen aus der Praxis und entwickeln Normen für die Praxis; dieses breite Kaleidos-kop der Perspektiven macht den Wert der Normung aus“, meint Stampfl-Blaha. Ein öffentliches Stellungnahmeverfahren mache den Normentstehungsprozess sehr offen. Durch die Normung könne eine gute Idee in den Markt einge-führt werden und Akzeptanz finden – „das Spektrum reicht von Schrau-bengewinden bis zum Risikoma-nagement“, so Wanzenböck.

Das Tätigkeitsfeld von Austri-an Standards ist ein mehrfaches: Neben der Möglichkeit zur Ent-wicklung österreichischer und Europäischer Normen ist deren Verbreitung ein wichtiges Thema: „Diese Standards müssen auch gelebt werden. Wir verkaufen sie in gut strukturierten Packages mit Managementsystemen, Updateser-vices, Trainings oder Seminaren“, so Stampfl-Blaha. Anwendungs-unterstützung und die Versorgung von Marktzugangsinformation für KMUs seien besonders wichtig.

Die Grundwerte, zu denen sich Austrian Standards bekennt, sind

Unabhängigkeit, Transparenz und Neutralität: „Die Schaffung einer neuen Norm involviert viele Stake-holder, wobei gemeinsam aus vie-len Perspektiven gearbeitet wird, damit für das Gemeinwohl und das Wirtschaftsleben etwas Gutes he-rauskommt“, so Wanzenböck. Dass sich Austrian Standards großteils aus dem Normenverkauf finan-ziere, sei auch für die Neutralität und Unabhängigkeit wichtig.

Stille Sieger

Neben der zunehmenden Euro-päisierung und Internationalisie-rung der Normen sieht Stampfl-Blaha in performanceorientierten

Normen einen Trend: „Die Norm ist eine Empfehlung; es gibt hier auch Qualitätsstufen. Wenn ich Pianist bin, brauche ich in meiner Woh-nung andere akustische Standards,

als wenn ich eher still bin.“ Auch gesellschaftliche Themen werden immer relevanter: „Energieeffizenz, Betreutes Wohnen, Compliance, Anti-Bribery oder Social Respon-sibility wurden zu Normungs- themen“, so Stampfl-Blaha.

Österreichische Experten spielen in der internationalen und europä-ischen Normung eine große Rolle: „Österreicher sind in ungefähr 80% der europäischen und internatio-nalen Komitees vertreten und neh-men aktiv teil“, meint Stern. „In der Normung sind die Sieger stille Sie-ger“, ergänzt Stampfl-Blaha. „Die Österreicher schlagen sich dabei weit über ihrem Stimmgewicht.“

www.austrian-standards.at

54 – industrialtechnology cover Freitag, 29. März 2013

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Tiger Expansion

Gut gebrüllt

Wels. Der Industrielackherstel-ler Tiger expandiert kräftig. So wird sowohl das Produkti-onsnetzwerk in China weiter ausgebaut – erst kürzlich wurde das dritte Werk in der Region Guangdong eröffnet –, als auch das weltweite Netzwerk im Ber-reich Forschung & Entwicklung vergrößert.

Insgesamt eine Mio. € wur-den am Welser Stammsitz des Unternehmens in die Adaption bestehender Gebäudereserven des Forschungs- und Entwick-lungszentrums (R&D) inves-tiert; knapp 700 m� zusätzliche Laborfläche sind eingerichtet worden.

� www.tiger-coatings.com

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„Wasser spielt bei der

Erzeugung von Papier

eine entscheidende

Rolle und die Unter-

nehmen gehen sehr

sorgsam damit um.“

Oliver DwOrak GF austrOpapier

Papierindustrie Spezifische Abwasserbelastung wurde seit dem Jahr 1990 um 60% reduziert

600 Millionen euro für Wasserschutz

Elisabeth Stampfl-Blaha, Managing Director von Austrian Standards, sieht Normierung auch als Innovationstreiber.

Austropapier-GF Oliver Dworak: „Wasser bleibt für uns weiter ein wichtiges Thema.“

Normung Durch Europäisierung und Internationalisierung nimmt die Anzahl nationaler Normen immer weiter ab

Die Norm als Kaleidoskop diverser Perspektiven

Mathieu völker

Österreichische Experten sind in rund 80% der europäischen und internationalen Komitees vertreten.

„Die Norm hat in vielen

Bereichen ein riesiges

Rationalisierungs-

potenzial.“

elisabeth staMpFl-blaha

F&E-Kapazitäten am Welser Stammsitz wurden erweitert.

kOMMentar

Die ewige Klima-Diskussion

britta birOn

Grundsätzlich�ist�das�Wet-ter�ein�recht�unverfäng-liches�Thema,�der�per-

fekte�Einstieg�in�den�Smalltalk,�da�die�Meinungen�selten�groß�auseinandergehen.�Schneecha-os�im�März,�in�der�Stadt�–�das�braucht�keiner.

Deutlich�mehr�Brisanz�kommt�allerdings�ins�Spiel,�wenn’s�um�das�Klima�geht,�genauer�gesagt�um�den�Schutz�desselben.�Denn�da�herrscht�wenig�Konsens,�außer�darüber,�dass�Klimaschutz�wichtig�ist.�Welche�Ziele�es�zu�erreichen�gilt�und�welche�Maßnahmen�dazu�gesetzt�werden�sollen,�darüber�herrscht�nach�wie�vor�keine�Einigkeit.

Greenpeace�sind�(klarerwei-se)�die�jetzt�veröffentlichten�Klimaziele�der�EU�nicht�ambi-tioniert�genug,�der�Industrie��gehen�sie�schon�fast�zu�weit.�Immerhin,�so�die�Industriellen-vereinigung,�sei�Europa�ja�nur�für�rund�zehn�Prozent�aller�Emissionen�weltweit�verant-wortlich�und�selbst�wenn�man�bis�2030�eine�40%ige�Reduktion�schaffen�sollte,�hätte�das�auf�das�Weltklima�wohl�nur�mar-ginale�Auswirkungen,�aber�große,�und�vor�allem�negative,�auf�den�Standort�Europa.�

Aus�einem�anderen�Blick-winkel�sieht�die�Sache�natür-lich�anders�aus:�Als�Technolo-gieführer�in�Sachen�Umwelt-�und�Klimaschutz�hätte�man�die�Nase�weit�vorn,�wenn�auch�die�anderen�Staaten�erkennen�würden,�wie�wichtig�dieses��Thema�ist.

Page 3: medianet industrial

industrialtechnology – 55innovation & unternehmenFreitag, 29. März 2013

Profactor Die OÖ Technologieschmiede profitiert vom wachsenden Interesse der Industrie an Innovationen

F&e gewinnt immer größere Bedeutung

Steyr-Gleink. „‚Profactor‘ hat sich in den 18 Jahren seines Bestehens zu einem Sparringspartner der Indus-trie entwickelt und es gibt immer mehr Unternehmen, die von uns nicht nur lokale Optimierungen er-warten, sondern unseren ganzheit-lichen Zugang schätzen“, freut sich Andrea Möslinger, kaufmännische GF der erfolgreichen OÖ Techno-logieschmiede, die im Vorjahr ei-nen Umsatz von 8 Mio. € erzielte (+3,9%).

Ein Beispiel für die gute Perfor-mance ist die Ausschreibung der Österreichischen Forschungsför-derungsgesellschaft (FFG) zum Thema „Intelligente Produktion“. „Wir haben sechs Projekte ein-gereicht und alle wurden positiv evaluiert“, so Möslinger weiter. Allerdings werden nicht für alle Projekte Mittel freigegeben, da der Call stark überzeichnet war, was für Möslinger aber durchaus ein positives Zeichen ist, da es auch zeige, wie hoch das Interesse der Industrie am Thema ‚Forschung‘

ist. Die Gründe sieht sie vor allem in der globalen Entwicklung. Wäh-rend billige Arbeitskräfte in Asien nach wie vor ein Thema sind, punkten die USA mit massiv nied-rigeren Energiepreisen – das wird sich aufgrund der forcierten Schie-fergasförderung noch verschärfen. Zudem herrscht in den USA ein politischer Konsens zur Förderung einer „Reindustrialisierung“ des Landes. Innovative Produkte und eine ressourceneffiziente Produk-tion sind daher für Europas Indus-trie wesentliche Assets.

Fabrik der Zukunft

Zu den Unternehmen, die da-bei auf eine Zusammenarbeit mit Profactor setzen, zählen unter an-derem LiSEC, Magna, Böhler Edel-stahl, voestalpine sowie BMW. Im Projekt ShowMe wurde gemeinsam mit dem BMW Werk Steyr ein vir-tueller Assistent entwickelt, der Montagearbeiter (via Display oder Datenbrille) nicht nur die richtigen Handgriffe zeigt, sondern die Mon-tagereihenfolgen optimiert; langfris- tig soll das System das Anlernen der Mitarbeiter übernehmen.

Innovative Produktion

Mit Assistenzsystemen beschäf-tigt sich Andreas Pichler, der als technischer Geschäftsführer die Forschung bei Profactor leitet, bereits seit Jahren. „Die Überal-terung wird die Industrie bald massiv treffen. Auf politischer Ebene wird mit der Forderung nach ‚menschenfreundlichen Fa-briken‘ entsprochen. Assistenzsy-steme werden bei uns nicht nur als ergonomische Unterstützung für die Arbeitnehmer gesehen, sondern zugleich als adaptive Systeme, die eine Automatisierung bei kleinsten

Losgrößen möglich machen und damit auch für KMU einsetzbar sind.“

Die Entwicklung der Assistenz-roboter geschieht in enger Zusam-menarbeit mit der Industrie. Das Projekt Locobot („Low Cost Robot Co-Worker“) konnte soeben bei einem deutschen Automobilher-steller in einem Praxistest seine Leistungsfähigkeit beweisen. Da-bei geht es unter anderem um das Handling von schweren Teilen in der Montage. Längst gehe es bei der Entwicklung neuer Produkte nicht mehr nur um effiziente Prozesse,

zunehmend werden bei Profactor auch Technologien erforscht, die Produkte mit innovativen Eigen-schaften erst möglich machen, Stichwort Nanotechnologie und Nanoimprint-Lithografie (NIL). Bereits in der zweiten Forschungs-periode koordinieren Pichler und sein Team den Forschungscluster NIILaustria. „Das war längere Zeit sehr grundlagenlastig, aber jetzt wird die Industrie hellhörig – weil mit NIL tatsächlich funkti-onelle Produkte mit innovativen Eigenschaften entwickelt werden können.“ � www.profactor.at

norbert berger

2012 konnten der Umsatz gesteigert und einige wichtige internationale Projekte gestartet werden.

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Andreas Pichler, technischer GF: Technologien entlang der gesamten Supply-Chain.

Linz. „In ‚Smart Plastics‘ verbin-den sich die drei Schlüsselkom-petenzen Elektronik, Kunststoff-technik und Design zu einem der bedeutendsten Gestaltungsmittel der kommenden Jahre“, ist Georg Steinbichler überzeugt. Er lehrt an der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz und ist gleichzeitig Lei-ter der Forschung und Entwicklung beim international tätigen Spritz-gussexperten Engel Austria. „Über

Smart Plastics werden die Dinge, mit denen wir uns umgeben, zu-nehmend unser Handeln erfassen und aus den daraus generierten Daten Mehrwert für uns Menschen schaffen; damit könnte sich die Qualität unserer Wahrnehmung grundlegend verändern.“

Steinbichler ist auch maßgeblich an der Konzeption des 2. Smart Plastics Kongresses beteiligt, den die Initiative Smart Plastics am

10. und 11. Juni im AEC Ars Elec-tronica Center in Linz organisiert. die Veranstaltung steht unter dem Motto „Connecting Senses – die Vernetzung der Sinne“ und infor-miert über den aktuellen Stand der Forschung sowie neue Ent-wicklungen in der Verbindung von Elektronik, Kunststofftechnik und Design.

Zu den Vortragenden des Kon-gresses gehören Experten wie Jukka Hast vom VTT Technical Research Centre of Finland, Sieg-fried Bauer von der JKU, Barbara Stadlober von der Joanneum Re-search Forschungsgesellschaft in Graz sowie Norman Starke von Proof Technologies aus Köln.

Technik schafft Mehrwert

Die Initiative Smart Plastics ist ein Zusammenschluss von mitt-lerweile 14 in- und ausländischen Unternehmen und Forschungsein-richtungen, die ihre Kompetenzen bündeln, Erfahrungen austauschen und gemeinsame Projekte initiieren – so etwa die Botest Printed Sen-sors GmbH.

Die in Linz ansässige Firma bie-tet kundenspezifische Lösungen im Bereich „gedruckter Elektronik“ und „Smart Plastics“. Für GF Franz Padinger stehen diese Begriffe für neue Produkteigenschaften als

auch für einen verbesserten und damit kostengünstigeren Herstel-lungsprozess. „Smart Plastics defi-niert somit eine Trendwende in der Elektronikproduktion“, sagt er.

� www.smart-plastics.com

Smart Plastics-Kongress Innovationen an der Schnittstelle von Kunststofftechnik, Elektronik und Design

Smarter Kunststoff vernetzt alle Sinne

Georg Steinbichler hat den Kongress maßgeblich mitgestaltet.

„Innovative Produkte

und ressourceneffi­

ziente Produktions­

techniken sind für

Europas Industrieunter­

nehmen ein Gebot. “

andreas pichler, techn. gf profactor

AIT sucht Partner für innovative Sensorik

Wien. Das AIT Austrian Insti-tute of Technology hat eine neue Technologie für optische Sensorik entwickelt, die auf pa-tentierten Chips als Herzstück basiert. Die größten Vorteile bestehen darin, dass die Sen-sorchips sehr schnell sind (zeit-liche Auflösung > 2µs) und über eine sehr weite dynamische Bandbreite verfügen, wodurch helle und dunkle Szeneninhalte gleichzeitig und ohne Quali-tätsverlust aufgenommen werden können.

Dieses spezielle Funkti-onsprinzip der intelligenten Sensoren ermöglicht eine Reduktion der Datenrate und führt durch eine sogenannte embedded-Datenverarbeitung am Chip selbst zu einem sehr günstigen Technologie-Preis für den Einsatz in unterschied-lichsten Anwendungsgebie-ten. AIT bietet interessierten Unternehmen verschiedene Möglichkeiten für die Zusam-menarbeit, beginnend mit der Lizenzierung der Technologie bis hin zu Dienstleistungen für die Entwicklung von kunden-spezifischen Lösungen; weiters werden auch Partner für Pro-duktion und Vertrieb gesucht.

www.ait.ac.at

Spezialetiketten geben Sicherheit

Wien. Typenschilder und Prüfplaketten sollen Geräte einzigartig kennzeichnen und sicherstellen, dass es sich um Originale handelt und das Ge-häuse nicht geöffnet wurde.

Dafür ist es notwendig, dass das Etikett nicht unbeschädigt abgenommen und wieder auf-geklebt werden kann. Gogatec hat Sicherheitsetiketten im Programm, bei denen die Klebe-schicht beim Entfernen zerstört wird und sowohl am Etikett als auch an der beklebten Oberfläche ein markantes und dauerhaftes Schachbrettmuster hinterlässt. Somit kann das Label nicht mehr unauffällig woanders aufgeklebt werden.

Die Etiketten sind auf A4-Bögen zum Bedrucken mit La-serdrucker oder auf einer Rolle für Thermotransferdrucker erhältlich. Sie sind aus Poly-ester mit Silberbeschichtung und haben einen dauerhaften Acrylkleber, der von -20 °C bis +150 °C beständig ist. Viele ver-schiedene Größen und Formen sind prompt per Paketdienst lieferbar. www.gogatec.com

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AIT bietet Unternehmen diverse Kooperationsmöglichkeiten.

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Spezialbeschichtung verhindert unbeschädigtes Abnehmen.

„Durch den Einsatz

von ‚Smart Plastics‘

könnte sich die

Qualität unserer

Wahrnehmung grund­

legend verändern.“

georg steinbichler, JKU

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Page 4: medianet industrial

Stanford. Saubere Stromquellen wie Wind- oder Solarkraft stehen nicht kontinuierlich zur Verfügung; ent-sprechend wichtig sind daher adä-quate Speichermöglichkeiten – eine Aufgabe, die auch moderne Akkus laut einer Studie der renommierten Stanford University noch nicht er-füllen. Klassische Bleiakkus errei-chen einen ESOI (Energy Stored On Investment) von zwei – speichern also im Laufe ihres Lebens nur doppelt so viel Energie, wie für ihre Herstellung notwendig war. Selbst Lithium-Ionen-Akkus als beste Batterieform kommen nur auf einen Wert von zehn.

Pumpspeicherkraftwerke, wie sie im deutschen Sprachraum gän-gig sind, erreichen dagegen einen ESOI von 210 – sind also über 20 Mal energetisch effizienter als Akkus; nochmals etwa ein Sieben-tel besser ist der Studie zufolge das Speichern von Energie in Form von Druckluft.

Damit Akkus wirklich als Strom-speicher für die Netzversorgung herhalten können, müsste es dem Stanford-Team zufolge einen neu-en Forschungsschwerpunkt geben.

„Akku-Forschung befasst sich heu-te großteils mit der Speicher- und Leistungskapazität. Das ist wich-tig für Elektroautos und portable Elektronik, aber nicht für Ener-giespeicher im Stromnetz”, erklärt Sally Benson, Leiterin des Global Climate and Energy Project (GCEP). Für Netzspeicher wäre vor allem wichtig, die Zahl der Ladezyklen, die sie durchhalten, zu steigern.

Mehr Zyklen notwendig

Ein weiterer Knackpunkt ist die Zahl der möglichen Speicher- zyklen. „Pumpspeicherkraft kann es auf über 25.000 Zyklen bringen”, sagt GCEP-Mitarbeiter Charles Barnhart. Damit kann ein Spei-cherkraftwerk über 30 Jahre lang arbeiten. Das wäre ein Traum für Batterietechnologien, von dem sie in der Praxis weit entfernt sind. Ein Bleiakku kommt der Stanford University zufolge auf nur 700 Zyk-len, selbst Lithium-Ionen-Akkus schaffen erst etwa 6.000. „Unseren ESOI-Berechnungen zufolge sollte sich Akkuforschung für den Netz-bereich darauf konzentrieren, den

Lebenszyklus um einen Faktor drei bis zehn zu steigern”, sagt Benson.

Neben den Energiekosten für Speichertechnologien haben die Forscher auch die Materialkosten betrachtet. Hier gäbe es keine so großen Hindernisse für Akkus, während es immer weniger geeig-nete Standorte für Pumpspeicher-kraftwerke gäbe, bei denen auch noch Umweltbedenken dazu kom-men.

Am besten hat auch in diesem Bereich die Druckluft-Speiche-rung abgeschnitten – eine Techno-logie, die in der Praxis allerdings nicht recht in die Gänge kommt. Deutschland war zwar schon 1978 mit dem Kraftwerk Huntorf Vor-reiter – doch seither wurden nur zwei weitere Druckluft-Speicher-kraftwerke in den USA in Betrieb genommen.

� http://gcep.stanford.edu�

56 – industrialtechnology innovation & unternehmen Freitag, 29. März 2013

OÖ Umwelttechnik unter neuer Leitung

Linz. Mit Anfang März hat El-mar Paireder die Leitung des OÖ Umwelttechnik-Clus- ters übernommen. Der stu-dierte Betriebswirt (seine fachlichen Schwerpunkte sind „Betriebliche Umweltwirt-schaft“ und „Marketing“) war in den letzten zehn Jahren als Projektmanager im OÖ Mecha-tronic-Cluster tätig. Er will den aktiven, firmenübergreifenden Erfahrungsaustausch schwer-punktmäßig fördern und damit auch Kooperationsprojekte vo-rantreiben, was perfekt zu der zu Jahresbeginn gestarteten Export- und Internationali-sierungsoffensive des Landes Oberösterreich passt.

Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl begrüßt die Bestellung von Paireder als neuen Doppelma-nager: „Mit Elmar Paireder ist der Umwelttechnik-Cluster und das integrierte Netzwerk Res-sourcen- und Energieeffizienz in besten Händen.”�www.umwelttechnik-cluster.at

Neuer modularer GeothermieverteilerRehau. Auf der „GeoTherm 2013“ hat Rehau erstmals seinen Geothermieverteiler präsentiert. „Raugeo Click“ ist für nahezu alle Anlagengrößen geeignet, überzeugt durch sein modulares Konzept und bietet damit maximale Flexibilität.

Er kann schnell und ohne Werkzeuge montiert werden. Durch den fast ausschließ-lichen Einsatz von resistentem, glas-faserverstärktem Kunst-stoff wird die dauerhafte Kor-rosions- und Betriebssicherheit sichergestellt.

Das Baukastensystem zur Verteilermontage besteht im Wesentlichen aus drei Sets: dem Basis-Set, das für jeden Verteiler erforderlich ist, einem Erweiterungs-Set zum Ausbau des Verteilers um je einen wei-teren Solekreis sowie Steckfit-ting-Sets zum Anschluss der Solekreise. Die Modulkörper des Verteilers werden ohne Werkzeuge und zusätzliches Abdichten durch Bajonettver-bindung von Hand zusammen-gefügt. Spezielle Rasthebel und doppelte, vormontierte O-Ringe dichten die Verbindung ab.� www.rehau.de

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v.li.n.re.: Elmar Paireder und Wirt-schaftsLR Viktor Sigl.

new energy husum Europäische Leitmesse für Erneuerbare Energien zieht positive Bilanz

interesse an erneuerbarer energie steigt weiter

Husum. Im Jahr 2002 erstmals ver-anstaltet, ist die „New Energy Hu-sum“ mittlerweile eine der wich-tigsten Messen für Erneuerbare Energien. Heuer präsentierten sich rund 300 Aussteller mit ihren Neuheiten und können ein rundum positives Resümee ziehen. „Ich bin begeistert von dem großen Zulauf von Fach- und Privatbesuchern auf der diesjährigen ‚New Energy Husum‘“, so Ole Hering, GF der NorthTec Maschinenbau GmbH.

„Die Bevölkerung ist immer stär-ker für Erneuerbare Energien sen-sibilisiert, was die große Resonanz auf unsere Vorträge und Seminare bestätigt; die Anfragen bei den Ausstellern waren gezielter, die Diskussionen aktiver“, sagt Tho-mas Seifried, Projektleiter der New Energy Husum.

Die traditionell stärksten Aus-stellersegmente waren auch dieses Jahr wieder Biomasse & Biogas, Kleinwind und Photovoltaik.

„Erfreulicherweise ist die Aus-stellerzahl trotz der Solarkrise im

Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben“, sagt Peter Becker, GF der Messe Husum & Congress. „Das liegt vor allem daran, dass aufgrund steigender Bezugsstrom-preise der Eigenverbrauch von Solarstrom immer wichtiger wird. Für Hauseigentümer und Gewerbe-betriebe sind Photovoltaikanlagen trotz Kürzungen bei der Förderung weiterhin attraktiv.“

Sonne & Wind

Mit 65 ausstellenden Kleinwind-unternehmen aus zwölf Ländern war die Kleinwindkraft nach der Photovoltaik die am stärksten ver-tretene Branche. „Die Bedeutung der Kleinwindkraft steigt zuse-hends“, so Becker. Auch hier gibt

es den Trend zum Eigenverbrauch: Trotz geringer Förderung kann ei-ne kleine Anlage so wirtschaftlich betrieben werden. Während die So-larfirmen insbesondere Produkte zum Eigenverbrauch, zum Ener-giemanagement und zur Wartung zeigten, waren an den Ständen der Kleinwindkraftanlagenhersteller horizontale und vertikale Anlagen und ihre Komponenten zu sehen.

Sonderschauen

Zu den weiteren wichtigen Mes-sethemen zählen die Bereiche Wasserkraft, Passivhaus sowie Elektromobilität und Speichertech-nologien. „Energiespeicher sind ein wichtiges Zukunftsthema, das wir als Messegesellschaft in diesem

Jahr zum ersten Mal aufgreifen“, so Becker. Neben Batteriespeichern wurde auch ein Modell präsentiert, das überschüssigen Wind- und Solarstrom durch Elektrolyse in Wasserstoff umwandelt, der an-schließend in Biogasanlagen wie-der verstromt werden kann.

„Viele Messebesucher interes-sierten sich für Lösungen, mit de-nen sie autark Wärme und Strom erzeugen können“, sagt Michael Erdmann von der BeBa Energie GmbH & Co. KG.

In der Sonderschau „Passivhaus“ wurden Dämmsysteme für Böden und Wände, Pufferspeicher und Planungssoftware gezeigt. .

„Wir freuen uns über die beson-ders große Vielfalt an erneuerbaren Energiequellen, die hier ausgestellt wurde, und die damit verbun-denen Lösungen zur Speicherung und Elektromobilität“, sagt Peter Becker.

„Bei der Energiewende geht es nicht nur um einen ‚Atomausstieg’, um einen Tausch der Energieträ-ger, eine Veränderung des Energie-Mixes; vielmehr wird sich die Art, wie wir Energie erzeugen, verteilen und verbrauchen, grundlegend än-dern“, ist Benn Olaf Kretschmann, GF der Stadtwerke Husum GmbH, überzeugt. „Die Energiewende ist kein technisches Thema, sondern vor allem ein gesellschaftliches. Sie ist ein Transformationsprozess, der die komplette Erneuerung der Versorgungssysteme begleitet.”

Großen Anklang bei vielen In-teressenten, die ihre berufliche Zukunft rund um das Thema Er-neuerbare Energien sehen, fan-den auch die „Renewable Energy Career Days“, wo die Aussteller ih-re Weiterbildungs- und Jobange-bote präsentierten.

� www.new-energy.de�� www.kleinarl.info

britta bruckner

Energieeffizientes Bauen, Elektromobilität und Speichertechnologien waren wichtige Messethemen.

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Rund 15.000 Besucher informierten sich über saubere Energielösungen.

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Speicherkraftwerke punkten hinsichtlich Ökologie und Ökonomie.

aktuelle Studie Selbst moderne Akku-Technologie ist als Netzspeicher noch nicht wirtschaftlich genug

Pumpspeicher punkten mit effizienz

„Sowohl bei der

Photovoltaik als auch

bei den Kleinwind­

anlagen geht der Trend

stark in Richtung

Eigenverbrauch.“

peter becker gf husum messe & congress

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Page 5: medianet industrial

Wien/Heilbronn. Rund 1,2 Mio. MWh Wärme und rund 81.000 MWh Strom erzeugen die vier Wiener Müllverbrennungsanlagen jährlich. Die dabei entstehenden Rauchgase werden speziell gefiltert und ge-reinigt. Seit 20 Jahren entsorgt die heimische .A.S.A. Abfall Service AG partnerschaftlich für die Magis-tratsabteilung MA 48 in Wien die bei der Reinigung dieser Rauch-

gase anfallenden Reststoffe. Gela-gert werden sie sicher und rückhol-bar im Salzbergwerk Heilbronn in Deutschland. Eine Delegation unter Führung der Leiter der Wiener MA 48 überzeugte sich vor Kurzem bei einem Besuch von der hohen Quali-tät und Sicherheit der Entsorgung untertage.

„Verantwortungsvoller Umgang mit den entstandenen Reststoffen ist einer der wesentlichen Pfeiler unserer Umweltpolitik”, so Josef Thon, Leiter der MA 48.

Die Stadt Wien und die .A.S.A. arbeiten bereits seit 1992 erfolg-reich zusammen: Seither sind rund 160.000 t Rauchgasreinigungs-rückstände (Filterkuchen und Flugaschen) der Wiener Anlagen im Untertagebergwerk Heilbronn der SWS AG rückholbar abgela-gert worden. „So können bei wei-terer Verknappung der Ressour-cen die abgelagerten Materialien in Zukunft als Rohstoffquelle ge-nutzt und die darin enthaltenen Buntmetalle gewonnen werden“, so Bertram Laub von der .A.S.A. „Reststoffe von heute sind unsere Rohstoffe von morgen“, so Laub weiter. � www.asa.at

Hamburg/Johannesburg. Afrikanische Länder können ihre Volkswirt-schaften entscheidend fördern und gleichzeitig den Klimawandel bekämpfen, indem sie die Nutzung Erneuerbarer Energien ausbauen. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die der World Future Coun-cil und die Heinrich-Böll-Stiftung kürzlich vorgestellt haben. Der 155 Seiten-Bericht kommt zu dem Schluss, dass Energie-Einspeisege-setze (EEG) der beste Mechanismus zur Förderung Erneuerbarer Ener-gien in Afrika sind.

Ansgar Kiene, Leiter des WFC Afrika Büros, dazu: „Einige afrika-nische Länder haben ihren Strom-markt bereits für unabhängige Produzenten von Erneuerbaren

Energien geöffnet und damit posi-tive Effektive erzielt. Alle könnten die lokale wirtschaftliche Entwick-lung aber noch wesentlich besser fördern, wenn sie effizientere und transparentere administrative Ver-fahren einführen und die Schwel-len zur Inanspruchnahme der Einspeisevergütungen senken. Auf dem Weg zu einer nachhaltigen, bezahlbaren und zuverlässigen Deckung seines Strombedarfs hat Afrika die einmalige Möglichkeit, die schmutzige Entwicklung der Industrieländer ganz einfach zu überspringen.”

Dem Launch der Studie wollen der World Future Council und die Heinrich-Böll-Stiftung eine Reihe von Stakeholder-Briefings in allen Regionen Afrikas folgen lassen.

� www.worldfuturecouncil.org

energie & ressourcen industrialtechnology – 57Freitag, 29. März 2013

entwicklungshilfe Sonne & Wind treibt Wirtschaft an

interessante chancen

herbert strasser

Erneuerbarer Energie-Schub für Afrika.

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Die Lagerung im Salzgestein garantiert absolute Trockenheit und Dichtheit.

saubere Partnerschaft A.S.A. Abfall Service & MA 48

Recycling mit Blick in die Zukunft

Motion

Automation

I/O

IPC

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www.beckhoff.atSetzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff. Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewähr-leistet weltweit eine kontinuierliche Betreuung.

Vier Komponenten, ein System:New Automation Technology.

IPC Industrie-PCs Embedded-PCs Motherboards

I/O EtherCAT-Komponenten IP-20-Busklemmen IP-67-Feldbus-Module

Motion Servoverstärker Servomotoren

Automation Software-SPS Software-NC/CNC Safety

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Ansgar Kiene, Leiter des WFC Afrika-Büros: Studie ist Leifaden für Gesetzgeber.

Page 6: medianet industrial

58 – industrialtechnology transport & logistik Freitag, 29. März 2013

Knapp ist unter den Top Ten-InnovatorenHart bei Graz. Mit 16 Mio. im Jahr 2010 und 17 Mio. € im Jahr 2011 zählt der steirische Logistiker Knapp zu jenen hei-mischen Unternehmen, die am meisten in Forschung und Ent-wicklung investieren.

„Unser Ziel ist es, neue Stan-dards zu setzen, um unseren Kunden immer die bestmög-liche Lösung anbieten zu können”, erläutert Knapp-CEO Gerald Hofer die Unterneh-mensstrategie. � www.knapp.com�

Gebrüder Weiss sind weiter auf Erfolgskurs

Lauterach. Gebrüder Weiss blieb auch 2012 auf Erfolgskurs. Mit einem Plus von rund acht Prozent im Vergleich zum Vorjahr erzielte das Transport- und Logistikunternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen vorläufigen Nettoumsatz von 1,15 Mrd. €.

„Auch wenn die Dynamik insgesamt nicht ganz das Ni-veau von 2011 erreicht, haben einzelne Niederlassungen und Regionen auch im vergangenen Geschäftsjahr wieder her-vorragend abgeschnitten”, so Vorstandsvorsitzender Wolf-gang Niessner. Zum Wachstum entscheidend beigetragen hat der Geschäftsbereich ‚Landver-kehre‘: Gebrüder Weiss konnte den konsolidierten Umsatz um mehr als zehn Prozent von 707 Mio. auf 780 Mio. € steigern. Grundpfeiler der positiven Entwicklung dieses Ressorts waren vor allem das stabile Partnernetzwerk und auch die erfolgreiche Etablierung der europaweiten Linienverkehre unter der Marke ‚GW pro.line‘. � www.gw-world.com

Dachser fährt 2012 ein gutes Ergebnis einMünchen. Dachser hat das Ge-schäftsjahr 2012 mit einem neuen Rekordumsatz (4,41 Mrd. €) abgeschlossen; die Dynamik verlangsamte sich dabei aller-dings im Vergleich zu 2011 auf 3,7%.

„Viele unserer Kunden haben 2012 als ein wirtschaftlich sehr instabiles Jahr erlebt. Zur eu-ropäischen Konjunktureintrü-bung im zweiten Halbjahr kam die Schwäche der Luftfracht-routen von und nach Asien hinzu. Vor diesem Hintergrund ist es uns gelungen, das orga-nische Wachstum der Vorjahre zu konsolidieren und uns stabil am Markt zu behaupten“, so Bernhard Simon, Sprecher der Dachser-Geschäftsführung.

Erste Wachstumsimpulse für heuer hat das Unternehmen im Jänner mit den Akquisitionen der spanischen Logistikunter-nehmen Azkar und Transunion gesetzt. www.dachser.com

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Wolfgang Niessner, Vorstandsvor­sitzender der Gebrüder Weiss AG.

trends der Handelslogistik Erst ein Drittel der Märkte erhält dem Regalbild entsprechend bestückte Ladeeinheiten

Die Filiallogistik wird noch oft unterschätzt

Köln. Die Filiallogistik spielt mit einem Anteil von bis zu 53% an den gesamten Logistikkosten des Handels eine wichtige Rolle. Den-noch wird sie häufig unterschätzt. So belegen diverse Studien, dass sich die Warenverfügbarkeit in den letzten 30 Jahren nicht wesentlich verbessert hat. Gleichzeitig gehen den Unternehmen jedes Jahr bis zu vier Prozent ihres Gesamtumsatzes durch Out-of-Stocks verloren. Zunehmend erkennen die Unterneh-men aber, dass sie die Prozesse neu organisieren müssen. Zusätzliche Treiber dieser Entwicklung sind Urbanisierung, demografischer Wandel sowie die zunehmende Bedeutung des E-Commerce.

Automatisch disponieren

Vor diesem Hintergrund unter-suchen EHI und Fraunhofer IML seit 2010 in einer gemeinsamen Trendstudie, welche Maßnahmen die Handelsunternehmen ergrei-fen, um die Filiallogistik effizi-enter zu gestalten. Per Online-Fra-gebogen wurden 50 Logistikleiter und Marktleiter bzw. -inhaber aus Deutschland, Österreich und der Schweiz befragt. Zusätzlich wur-den bei Praxistagen vor Ort Ein-zelgespräche geführt. Die aktuelle Version wurde kürzlich im Rah-men des Log 2013-Handelslogistik Kongresses präsentiert.

73% der Logistikleiter in Handels- unternehmen und 64%der Markt-leiter setzen bereits automatisierte Dispositionssysteme mit Bestell-mengenvorschlag auf Marktebene ein, jeweils 18% der Befragten pla-nen, diese einzuführen. Den größ-ten Nutzen solcher Systeme sieht der Handel in der Reduzierung von Out-of-Stock-Raten.

Nur 9 (Logistikleiter) bzw. 18% (Marktleiter) sehen in Zukunft kei-nen Vorteil darin, das Warenwirt-schaftssystem mit einer Software zur Bestellunterstützung zu erwei-tern.

Weg vom Zwischenlager

Mehr als die Hälfte der befragten Logistikleiter plant weder eine An-passung der Kommissionierrei-henfolge (52%) noch eine am Filial- layout ausgerichtete Anordnung der Waren im Zentrallager (58%).

Diese Verfahren werden wahr-scheinlich aufgrund lagerprozess- oder sortimentsbedingter Restrik-tionen nur in geringem Maße ein-gesetzt werden. Jeweils 30% der an der Befragung teilnehmenden Logistikverantwortlichen gaben an, eine dieser Maßnahmen bereits umzusetzen.

Von den befragten Marktleitern, die überwiegend dem Lebensmit-teleinzelhandel angehören, er-halten bereits 29% dem Regalbild entsprechend bestückte Ladeein-heiten, bei weiteren 29% befindet sich dies zurzeit im Pilotstadium. 42% der Teilnehmer wollen diese Vorgehensweise auch in Zukunft nicht anwenden.

Bessere Prognosetools

In den letzten Jahren ist im Handel ein Rückgang der Wa-renbestände und Stauraumlage-rungen zu verzeichnen. Dies liegt an vermehrten Anstrengungen des Handels, am Einsatz von automa-tischen Dispositionssystemen mit verbesserten Prognosemodulen und erfolgreichen Category Ma-nagement-Projekten. Bei neu eröff-neten Märkten werden die Stauräu-me so klein wie möglich konzipiert, sodass sie häufig nur noch Platz

für leere Verpackungen, Mehrweg-behälter und sonstige Abfälle bie-ten. Nach Aussage der befragten Marktleiter werden aktuell über alle Sortimente hinweg 17% der angelieferten Ware vor oder nach

der Platzierung zwischengelagert. Man erwartet einen weiteren Rück-gang innerhalb der nächsten fünf Jahre auf knapp 10%.

� www.ehi.org�� www.iml.fraunhofer.de

britta bruckner

Verringerung von Out-of-Stock-Raten ist Hauptgrund für Einsatz automatisierter Dispositionssysteme.

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Veghel/São Paulo. Der São Paulo- Guarulhos International Airport, der verkehrsreichste Flughafen Brasiliens, hat im Vorjahr fast 33 Mio. Fluggäste abgefertigt und baut seine Kapazitäten weiter aus.

Den Auftrag für ein neues Ge-päckfördersystems vergab das Be-treiberkonsortium, bestehend aus dem brasilianischen Infrastruktur-investor Invepar und der Airports Company South Africa (ACSA), an den niederländischen Logistikspe-zialisten Vanderlande Industries.

Logistik bleibt am Ball

Das neue Gepäckfördersystem wird über drei Check-in-Bereiche mit 72 Check-in-Schaltern und einem Recheck-in für Transferpas-sagiere verfügen. Die Sortierung des Gepäcks erfolgt über zwei „He-lixorter“-Kippschalensorter mit 24 Ausgängen. Die vollständige Systemredundanz gewährleistet einen unterbrechungsfreien Be-trieb im Fehlerfall oder während regelmäßiger Wartungsläufe. Früh ankommendes Gepäck wird von einem bahngeführten Speicher mit 1.000 Plätzen und einem manuel-

len Speicher mit 500 Lagerplätzen verarbeitet, sodass das Gepäck bei Bedarf schnell für die Flugabwick-lung abgerufen werden kann. Die Sicherheitsdurchleuchtung erfüllt mit fünf Geräten für Level 1 und zwei Geräten für Level 2 die ak-tuellsten Standards. Die Arbeiten beginnen in diesem Sommer und werden zur Fußball-WM im nächs-ten Jahr abgeschlossen sein.

� www.vanderlande.nl

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São Paulo­Guarulhos International Airport erweitert seine Kapazitäten.

Vanderlande São Paulo-Guarulhos International Airport

Neues GepäcksfördersystemHamburg. Die Garbe Logistic AG und die Moskauer Accent Real Estate Investment Managers kooperieren künftig bei der Entwicklung von Logistikimmobilien in Russland.

Accent will in den kommenden fünf Jahren zum Unternehmen mit dem größten Investment-Portfolio auf dem russischen Immobilien-markt werden.

Gute Entwicklung

„Gegenwärtig sehen wir viel- versprechende Entwicklungsmög-lichkeiten auf dem russischen Logistikimmobilienmarkt, beson-ders in der Region um Moskau; die gesamtwirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen sind stabil”, erläutert Gründungs-partner Alexander Samonov, der überzeugt ist, dass jetzt der rich-tige Zeitpunkt für die Entwicklung einer neuen Generation von Ge-werbeimmobilien in Russland ist. „Garbe Logistic ist mir seit Langem als ausgesprochen professioneller und zuverlässiger Partner bekannt; gemeinsam können wir erstklas-sige Logistikimmobilien auf dem russischen Markt bieten.”

„Die Kooperation eröffnet auch unseren Kunden neue Möglich-keiten”, ergänzt Garbe-GFJan Diet-rich Hempel. „Gemeinsam können wir sie bei der Suche nach dem richtigen Standort zur Erschlie-ßung des russischen Markts unter-stützen und ihnen die Erstellung von Logistikimmobilien nach dem gleichen modernen Standard wie in Deutschland bieten.”

www.garbe.de

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Alexander Samonov, Gründer der Accent Real Estate Investment.

garbe logistic ag Kooperation in Russland

Markterschließung im Osten

Die Filiallogistik spielt im Handel eine entscheidende Rolle, dennoch hat sich die Warenver­fügbarkeit in den letzten Jahrzehnten kaum verbessert. Doch zunehmend erkennen die Un­ternehmen, mittels automatisierter Dis­positionssysteme die Out­of­Stock­Raten deutlich reduzieren können.