medianet industrial

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industrial technology AKTUELLE STUDIEN Noch viel ungenutztes Potenzial bei Mit- arbeitermotivation in der Logistik Seite 39 NEUE HERAUSFORDERUNGEN Die wichtigsten Trends und Entwicklungen in der Handelslslogistik Seite 40 CHEMIE STIMMT Greiwing übernimmt Logistik für Sachtleben Seite 44 © Panthermedia/Gozzoli medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 23. NOVEMBER 2012 – 37 Lauterach. Mit einem feierlichen Spatenstich begannen Anfang die- ser Woche umfangreiche Bauarbei- ten zur Erweiterung der Zentrale der Gebrüder Weiss AG, die 2014 fertiggestellt sein wird. Neben einem neuen Headquar- ter (der Entwurf stammt vom Ar- chitektenduo Cukrowitz Nachbaur) wird auch eine weitere Logistik- halle mit 13.000 Palettenstellplät- zen errichtet, die bestehende Um- schlagshalle saniert und erweitert sowie die gesamte Verkehrsfüh- rung auf dem Gelände neu orga- nisiert und hinsichtlich besserer Lärmvermeidung optimiert. www.gw-world.com Gebrüder Weiss 28 Mio. Euro für neue Zentrale Umfassende Erweiterungen Wolfram Senger-Weiss, Vorstands- vorsitzender der Gebrüder Weiss AG. © Gebrüder Weiss/hubce.at Schlechte Noten für heimische Infrastruktur Infrastrukturreport 2013 Die Ergebnisse zeigen, dass der Handlungsbedarf erheblich gewachsen ist. Unzureichende Infrastruktur und lückenhafte Konzepte kosten Österreich heuer bereits mehr als 27 Mrd. Euro Produktivität. Seite 44 © Panthermedia.net/Aleksandar Kosev SHORT Wien. Zusätzlich zu den jähr- lich 30.000 Kontrollen im Schwerverkehr auf Österreichs Straßen sollen nach neuen Plänen der EU-Kommission weitere 45.000 Kontrollen von Kleintransportfahrzeugen pro Jahr durchgeführt werden. Nach Meinung von Alexander Klacska (Bild), Obmann der WKO-Bundessparte Transport und Verkehr, wäre das aber ein Schritt in die falsche Richtung und wurde zudem eine enorme Erhöhung des Aufwands für die öffentliche Hand, für Fach- personal und Kontrollinfra- struktur bedeuten. www.wko.at Wien. Die Österreichische Post AG hat in den ersten drei Quartalen 2012 ihren Gesamt-umsatz um 0,8% auf 1.722,9 Mio. € gesteigert. In der Division Paket & Logistik wurde ein Plus von 2,3% auf 632,0 Mio. erzielt. Darin sind zum Teil auch noch die Umsätze der veräußerten Gesellschaften in Benelux enthalten. Bereinigt um diese Gesellschaften, beträgt das Plus 5,1%. Überdurchschnitt- liche Steigerungen sind bei Geschäftskundenpaketen in Österreich zu verzeichnen, wo eine stetige Verbesserung der Marktposition erzielt wird. www.post.at © WKO © Accenture © Österreichische Post Basel. Der Nettoumsatz der Panalpina stieg im dritten Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahr um 10% auf 1.428,5 Mio. , der Bruttogewinn um 7% auf 314,6 Mio. . Treiber waren vor allem die Bereiche Logis-tik und Seefracht. Zum ersten Mal verschiffte Pa- nalpina in den ersten neun Monaten eines Jahres mehr als eine Mio. TEUs (20-Fuß- Container). Enttäuschend fiel das Er- gebnis allerdings im Segment Luftfracht aus, wobei die Eu- ropa-Verkehre am härtesten getroffen wurden. Vor allem Hightech-, Telekom- und Chemie-Kunden versandten signifikant weniger Fracht per Flugzeug. www.panalpina.com © Greiwing

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medianet industrial - die wöchentliche Berichterstattung aus der Industrie - jeden Freitag in der Wirtschaftsfachtageszeitung medianet

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industrialtechnologyAktuelle Studien

Noch viel ungenutztes Potenzial bei Mit­arbeitermotivation in der Logistik Seite 39

neue HerAuSforderungen

Die wichtigsten Trends und Entwicklungen in der Handelslslogistik Seite 40

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Greiwing übernimmt Logistik für Sachtleben Seite 44

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Lauterach. Mit einem feierlichen Spatenstich begannen Anfang die-ser Woche umfangreiche Bauarbei-ten zur Erweiterung der Zentrale der Gebrüder Weiss AG, die 2014 fertiggestellt sein wird.

Neben einem neuen Headquar-ter (der Entwurf stammt vom Ar-chitektenduo Cukrowitz Nachbaur) wird auch eine weitere Logistik-halle mit 13.000 Palettenstellplät-zen errichtet, die bestehende Um-schlagshalle saniert und erweitert sowie die gesamte Verkehrsfüh-rung auf dem Gelände neu orga-nisiert und hinsichtlich besserer Lärmvermeidung optimiert.

� www.gw-world.com

Gebrüder Weiss 28 mio. euro für neue Zentrale

Umfassende Erweiterungen

Wolfram Senger-Weiss, Vorstands-vorsitzender der Gebrüder Weiss AG.

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Schlechte Noten für heimische Infrastruktur

Infrastrukturreport 2013 die ergebnisse zeigen, dass der Handlungsbedarf erheblich gewachsen ist. unzureichende infrastruktur und lückenhafte Konzepte kosten Österreich heuer bereits mehr als 27 mrd. euro Produktivität. Seite 44

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Wien. Zusätzlich zu den jähr-lich 30.000 Kontrollen im Schwerverkehr auf Österreichs Straßen sollen nach neuen Plänen der EU-Kommission weitere 45.000 Kontrollen von Kleintransportfahrzeugen pro Jahr durchgeführt werden. Nach Meinung von Alexander Klacska (Bild), Obmann der WKO-Bundessparte Transport und Verkehr, wäre das aber ein Schritt in die falsche Richtung und wurde zudem eine enorme Erhöhung des Aufwands für die öffentliche Hand, für Fach-personal und Kontrollinfra-struktur bedeuten. � www.wko.at

Wien. Die Österreichische Post AG hat in den ersten drei Quartalen 2012 ihren Gesamt-umsatz um 0,8% auf 1.722,9 Mio. € gesteigert. In der Division Paket & Logistik wurde ein Plus von 2,3% auf 632,0 Mio. € erzielt. Darin sind zum Teil auch noch die Umsätze der veräußerten Gesellschaften in Benelux enthalten. Bereinigt um diese Gesellschaften, beträgt das Plus 5,1%. Überdurchschnitt-liche Steigerungen sind bei Geschäftskundenpaketen in Österreich zu verzeichnen, wo eine stetige Verbesserung der Marktposition erzielt wird. � www.post.at

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Basel. Der Nettoumsatz der Panalpina stieg im dritten Quartal 2012 gegenüber dem Vorjahr um 10% auf 1.428,5 Mio. €, der Bruttogewinn um 7% auf 314,6 Mio. €. Treiber waren vor allem die Bereiche Logis-tik und Seefracht. Zum ersten Mal verschiffte Pa-nalpina in den ersten neun Monaten eines Jahres mehr als eine Mio. TEUs (20-Fuß-Container).

Enttäuschend fiel das Er-gebnis allerdings im Segment Luftfracht aus, wobei die Eu-ropa-Verkehre am härtesten getroffen wurden. Vor allem Hightech-, Telekom- und Chemie-Kunden versandten signifikant weniger Fracht per Flugzeug. � www.panalpina.com

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Transportkosten Index

Gestiegen

Wien. Der Preisindex der Trans­portkosten stieg im dritten Quartal im Vergleich zum Vor­jahreszeitraum von 99,4 auf 100,0 Punkte und damit um 0,6%. Im Vergleich zum zweiten Quartal beträgt die Steigerung 1,2%. Erhöht hat sich auch der Kapazitätsindex (von 78,2 auf 87,2 Punkte).

Normalerweise ist die Ent­wicklung dieser beiden Größen allerdings gegenläufig. Das der­zeit zu beobachtende Szenario ist daher ungewöhnlich, kann aber durch das Rekordhoch von 110,3 Punkten, auf das der Diesel­preis geklettert ist, erklärt wer­den. � http://transporeon.com

Audio Mobil Innovative Telematik-Lösung ebnet den Weg zu einer modernen Verkehrsplanung

Auto wird zur fahrenden Datenbank

FBA Infrastrukturreport 2013 Mangelnde Infrastruktur kostet Österreich heuer bereits 27,1 Mrd. Euro

Teurer Fleckerlteppich statt Gesamtkonzept

Wien. Dass eine leistungsfähige und moderne Infrastruktur ein wesentliches Kriterium für die Attraktivität eines Wirtschafts­standorts ist, liegt auf der Hand. „Im Zuge des globalen Wettbe­werbs gilt für den Infrastrukturbe­reich mehr denn je, dass Stillstand beim Ausbau Rückschritt bedeutet, der sich negativ auf die Wachs­tums­ und Wettbewerbschancen Österreichs auswirkt“, bilanzierte David Ungar­Klein anlässlich des Infrastruktursymposiums „Future Business Austria“ am 9. November in Wien, bei dem der neue „FBA In­frastrukturreport 2013“ präsentiert wurde. Und der gibt wenig Anlass zur Freude.

Aufgrund unzureichend ausge­bauter Infrastruktur liegt allein heuer in Österreich ein Produk­tivitätspotenzial von 27,1 Mrd. € brach, kumuliert beträgt der Wert­schöpfungsverlust seit 2005 bereits satte 181,1 Mrd. €. Und rasche Bes­serung ist nicht in Sicht. 73% der für den Report befragten Manager befürchten, dass die Infrastruktur­investitionen der Zukunft unter der Staatsverschuldung weiter leiden werden.

Die Bewertung der staatlichen Infrastrukturpolitik durch die Manager fällt generell kritisch aus: Nur mehr 20% erkennen eine „koordinierte Politik”, 82% bezeich­nen das heimnische Maßnahmen­paket als „Stückwerk”, eine Infra­struktur­Gesamtstrategie können nur 33% der Befragten erkennen, während 60% die Frage danach mit „Nein” beantworten.

„Österreich braucht eine umfas­sende Infrastrukturstrategie mit einem Planungshorizont bis 2030, die das ermöglicht, worauf es aus Sicht von Experten und Entschei­

dungsträgern für den Standort wirklich ankommt: eine zukunfts­fähige Infrastrukturpolitik aus einem Guss. Alle Player – Länder, Gemeinden und die EU – müssen an einem Strang und in die rich­tige Richtung ziehen“, erklärt FBA­ Herausgeber David Ungar­Klein.

Vergebene Chancen

Ein etwas differenzierteres Bild zeigt sich bei den Teilbereichen der heimischen Infrastruktur. Am besten wird noch die Energiever­sorgung eingeschätzt, allerdings steigt der Wunsch nach mehr För­derung für alternative Energien. Die Erwartungen der Wirtschaft an Intelligente Transportsysteme (ITS) sind hoch und 67% der Ma­nager überzeugt, dass ITS ein we­sentlicher Faktor zur Optimierung des Verkehrsgeschehens ist.

Der Bereich „Straße“ wird im internationalen Vergleich positiv beurteilt, wenngleich die Noten heuer schlechter ausfallen als im Vorjahr. Handlungsbedarf sehen die Befragten bei Modernisierung und Ausbau sowie bei der Förde­rung des öffentlichen Verkehrs und in der besseren Verknüpfung von Straße, Schiene und öffentlichem Verkehr.

Etwas gestiegen in der Gunst der heimischen Führungskräfte ist die Bahn, allerdings nur durch besse­ren Service im Personenverkehr. Bemängelt wird nach wie vor, dass die Bahn für die geforderte Verla­gerung der Güter auf die Schiene zu wenig gerüstet ist. Deutlich zu­legen konnte die heimische Luft­fahrt­Infrastruktur, sie liegt aber nach wie vor im negativen Bereich. Eine untergeordnete Rolle spielt nach Meinung der Befragten die

Schifffahrt; nur sechs Prozent hal­ten sie für wichtig.

Sorge bereitet den Managern der Bereich IKT. Bereits 57% rechnen damit, dass Österreich im inter­nationalen Vergleich à la longue zurückbleibt, 2008 äußerten nur 39% diese Befürchtung. Auch die Unzufriedenheit der heimischen Führungskräfte mit der Post ist gestiegen.

„Nur mit einer Top­Infrastruk­tur in allen relevanten Bereichen kann der Standort Österreich Wachstum, Wettbewerbsfähig­keit und damit Wohlstand si­chern. Der Handlungsbedarf ist dabei erheblich gewachsen, wie nach internationale Rankings nun auch der aktuelle FBA­Infrastruk­turreport deutlich zeigen“, fasst Ungar­Klein die Handlungsfelder für die Zukunft zusammen. �

www.fba.or.at

Ranshofen. Das Verkehrsaufkommen wächst rasant, ein entsprechender Ausbau der Infrastruktur ist so­wohl hinsichtlich der finanziellen Mittel als auch der räumlichen Gegebenheiten aber nur begrenzt möglich. Viele Verkehrsexperten sind sich daher einig, dass die Lösung für die Zukunft nicht so sehr auf Beton, sondern vielmehr auf Intelligenz, auf der Vernetzung der Fahrzeuge mit der Infrastruk­tur, gebaut werden muss.

Beispiele für diese „Mobilität 3.0” liefert die OÖ Audio Mobil Elektronik. Ursprünglich auf indi­vidualisierte HiFi­Einbauten und Kommunikationselektronik im Au­to spezialisiert, hat sich das Un­ternehmen zu einem innovativen Komplettanbieter für die Automo­bilindustrie weiterentwickelt und arbeitet unter anderem für Audi, Mercedes, Rolls­Royce, Porsche und Rosenberger.

„Für intelligente Netzwerke be­darf es unter anderem qualitativ hochwertiger Echtzeitdaten über die unterschiedlichen Verkehrs­ situationen. Die Informations­ und Kommunikationstechnologie (ICT)

ist damit der Schlüssel zur neuen Mobilität und der Treibstoff der Zukunft“, ist Audio Mobil­GF Tho­mas Stottan überzeugt.

2008 stellte das Unternehmen mit AMV (Anonymous Management of Vehicle­real­time­information) erstmals eine Technologie vor, mit der Fahrzeug­Echtzeitdaten über die On­Board­Unit ASG (Anonymes Sensordaten­Gateway) Daten zu

Position, Geschwindigkeit, Tem­peratur, Straßenzustand, Warnsi­gnalen, etc. flächendeckend und anonym erfassen.

Diese werden in Echtzeit an die Datenzentrale TrafficSoft weiterge­leitet, um für verschiedene Mobili­tätsanwendungen – u.a. Parkraum­bewirtschaftung, Fahrtenbuch, Verkehrsplanung, etc. – genutzt zu werden. In Salzburg, Linz und Ber­

lin wurde das System im Rahmen verschiedener Pilotprojekte erfolg­reich in der Praxis getestet.

Das mit Unterstützung von CATT zur Serienreife weiterentwickelte

und bereits mehrfach ausgezeich­nete (z.B. „Telematik Award 2012“) Produkt wird seit 2010 über das eigens dafür gegründete Spin­off AMV Networks erfolgreich ver­marktet. � www.audio-mobil.com

38 – industrialtechnology cover Freitag, 23. November 2012

kommentar

Logistik als letzte Männerbastion?

britta biron

Die�aktuelle�Fokusgrup-penbefragung�„Frauen�in�der�Logistik“�des�BVL�

bezieht�sich�zwar�auf�Deutsch-land,�die�Vermutung�liegt�aber�nahe,�dass�auch�hierzulande�deutlich�mehr�Männer�als�Frauen�in�der�Logistikbranche�arbeiten.�

Zwei�Drittel�der�Befragten�gehen�auch�davon�aus,�dass�sich�daran�in�Zukunft�auch�wenig�ändern�wird.�Kein�Wunder:�Die�meisten�der�Be-schäftigten�sind�Lkw-Fahrer.�Kein�klassischer�Frauenberuf,�nicht�wegen�der�Tätigkeit�an�sich�–�mittlerweile�dürfte�sich�ja�schon�herumgesprochen�haben,�dass�Autofahren�nix�mit�den�Genen�zu�tun�hat�und�moderne�Technik�ersetzt�auch�hier�bereits�Muskelkraft.�

Der�Grund�für�den�ver-gleichsweise�niedrigen�Frauen-anteil�liegt�vermutlich�eher�da-rin,�dass�sich�die�Branche�bis-her�wenig�Mühe�gegeben�hat,�für�das�„schwache“�Geschlecht�attraktiv�zu�wirken.�Das�will�man�jetzt�ändern.�Die�Argu-mente�klingen�aber�(für�mich�als�Frau)�wenig�überzeugend.

Nach�Einschätzung�der�Befragten�tragen�Frauen�vor�allem�zu�einem�ausgewo-generen�Betriebsklima�sowie�einer�besseren�Kommunikation�bei�und�bringen�andere�Blick-winkel�in�das�Tagesgeschäft�ein.�Fast�fünf�Jahrzehnte�Emanzipation�konnten�diese�albernen�Plattitüden�leider�immer�noch�nicht�ausräumen.�Schade!�

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Mehr Kapazitäten und dennoch höhere Preise beim Transport.

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Mehrheit der heimischen Führungskräfte kritisiert das Fehlen eines einheitlichen Masterplans.

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v.l.n.r.: Roland Falb (Managing Partner Roland Berger Strategy Consultants), Jeannine Pilloud (Vorsandsmitglied Schweizer Bundesbahn), Moritz Leuenberger (Initiator der schweizerischen Infrastruktur- und Energiestrategie), Karlheinz Rüdisser (Vlbg. Landesstatthalter), David Unger-Klein Martin Meyer (stv. Regierungschef Liechtenstein), Alexander Klacska (WKO-Obmann).

Thomas Stottan, Gründer und GF für F&E der Audio Mobil Elektronik GmbH.

„Die Unterstützung von

CATT trug wesentlich

dazu bei, aus dem

Forschungsprojekt ein

marktfähiges Produkt

zu entwickeln.“

thomas stottan, gründer audio mobil und gF F&e

Page 3: medianet industrial

Mag. Gerda SchaffelhoferGeschäftsführerin „die Furche“

Der verlässliche Partner - denn was nützt die beste Zeitung, wenn sie nicht den Weg zum

redmail_zufriedeneKunden_schaffelhofer_216x288.indd 1 19.11.12 14:10

Aktuelle Studien Imageprobleme verstärken in der Logistik den wachsenden Fachkräftemangel – Mitarbeiter sind wichtiger Wettbewerbsvorteil

Mehr Gas beim Personal gebenFrankfurt/Friedrichshafen. Die Kö-nige der Landstraße sind Last- wagenfahrer, die drei Viertel aller in der Logistik Beschäftigten stel-len, schon lange nicht mehr. Viel-mehr Sündenböcke, wenn es um Themen wie Verkehrssicherheit, Umweltbelastung oder Staus geht. Ungünstigen Arbeitszeiten, viele Überstunden, Termindruck, Unver-einbarkeit des Berufs mit dem Pri-vatleben sowie das relativ geringe Einkommen sind, so eine Studie der Hochschule Heilbronn im Auf-trag der Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen AG, weitere Fak-toren, die den Beruf des Fernfah-rers unattraktiv machen.

Attraktivität sinkt

In den kommenden zehn bis 15 Jahren gehen allein in Deutschland etwa 250.000 der rund 660.000 Fah-rer in den Ruhestand. Dem gegen-über stehen aber nur etwa 3.000 Personen, die jährlich eine Fahrer-ausbildung beginnen, sowie 10.000 bis 15.000 Quereinsteiger – zu we-nig, um die Lücke zu schließen.

Maßnahmen zur Attraktivitäts-steigerung sind daher dringend notwendig. Positiv zu beurteilen sei allerdings, dass die Fahrer dennoch Spaß an ihrer Tätigkeit haben: 56% würden den Beruf je-derzeit wieder ergreifen.

Dass die in der Logistik beschäf-tigten Personen mit ihrem Beruf grundsätzlich recht zufrieden sind, bestätigt auch eine andere, von Miebach Consulting durchgeführte Studie, für die sowohl Mitarbeiter als auch Führungskräfte befragt wurden. Ihren aktuellen Motivati-onsgrad bewerten die Mitarbeiter mit durchschnittlich 6,8 von 10 möglichen Punkten. Ähnlich hoch (6,9 Punkte) schätzen die Füh-rungskräfte die Motivation ihrer Belegschaft ein.

Bei den Gründen zeigen sich al-lerdings deutliche Unterschiede. Als wichtigsten Faktor mit 27% sehen die Chefs die Kommunikati-on, die für die Belegschaft mit 6% allerdings nur eine untergeord-nete Rolle spielt. Die nannte als wichtigstes Kriterium (25%) das Betriebsklima, das wiederum nach Meinung der Führungskräfte eine viel niedrigere Relevanz (7%) hat. Große Auffassungsunterschiede gibt es auch hinsichtlich der Aner-kennung von Leistung. Davon mer-ken die Mitarbeiter (2%) nämlich kaum etwas, während die Chefs diesen Faktor mehr als fünf Mal höher (11%) einschätzen.

Auch bei der Frage, welche Ins-trumente die Motivation erhöhen könnten, herrscht Uneinigkeit. Die Mitarbeiter sehen in der klas-sischen Lohnerhöhung (21%) die beste Motivation, Führungskräf-

te versprechen sich vor allem von leistungsabhängigen Prämien (13%) mehr Engagement und 46% von ihnen setzen dieses Instru-ment auch ein. „Es motiviert be-sonders dann, wenn Ziele realis-tisch vereinbart und verständlich kommuniziert werden”, so Bernd Müller-Dauppert, Studienleiter und Mitglied der GF von Miebach Con-sulting. Allerdings gab die Hälfte der befragten Mitarbeiter an, nicht zu verstehen, wie ihr Leistungsver-gütungssystem funktioniert. Für Müller-Dauppert ist es daher we-sentlich, dass die Mitarbeiter bei der Gestaltung des Leistungsver-gütungssystems beteiligt werden.

„Zudem ist ein regelmäßiges Feed-back wichtig, damit die Mitarbeiter über ihren eigenen Leistungsstand gut informiert sind und ihr Verhal-ten frühzeitig anpassen können”, erklärt er weiter. „Regelmäßiges, möglichst täglich bis wöchent-liches Feedback hat einen posi-tiven Einfluss auf die Motivation und Führungskräfte sollten daher die Häufigkeit von Rückmeldungen entsprechend erhöhen.”

Allerdings zeigt die Studie auch, dass nur knapp ein Viertel der ope-rativen Führungskräfte im rich-tigen Feedback-Geben geschult ist. � www.miebach.com�� www.zf-zukunftsstudie.de�

Bei der Mitarbeitermotivation bleibt viel Potenzial aber noch ungenutzt – Ziele werden oft zu unklar formuliert.

Der Beruf des Lkw-Fahrers verliert für den Nachwuchs weiter an Attraktivität.

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industrialtechnology – 39trAnSPort & loGiStik SPeciAlFreitag, 23. November 2012

Mitarbeiter wünschen sich Anerkennung der Leistung und Respekt.

Page 4: medianet industrial

Bremen. Logistikunternehmen set-zen zunehmend auf den Einsatz von Robotern. Mehr als 75% der befragten Logistikunternehmen planen, in den kommenden fünf Jahren ein oder mehrere Roboter-systeme einzusetzen, doch noch fehlen die passenden Angebote am Markt, so die neue Marktstudie „RoboScan’12” des Bremer Insti-tuts für Produktion und Logistik

(BIBA) an der Universität Bremen. Die Teilnehmer der Studie sehen

die Adaptionsfähigkeit der Systeme an sich verändernde Rahmenbedin-gungen, die einfache Integration in den bestehenden Maschinenpark und die einfache Bedienung als wichtige Kriterien bei der Integra-tion von Robotern an.

„Eine Lösung bietet hier unter anderem die intuitive Roboterpro-

grammierung”, sagt Moritz Rohde. Sie erfülle zwei der wichtigsten, von der Wirtschaft priorisierten Kriterien, meint der BIBA-Wis-senschaftler: „Unter intuitiver Roboterprogrammierung verstehen wir die einfache Anpassung eines Robotersystems an sich ändernde Rahmenbedingungen durch nicht spezifisch geschulte Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter. Sie kön-nen einem Robotersystem einfach mittels eines intuitiven Eingabe-verfahrens neue Bewegungen vor-geben, und das System generiert den Maschinencode dann automa-tisch”, erklärt er.

Intuitive Programmierung

Gut vier Fünftel der Studienteil-nehmer, für die diese neue Technik relevant ist, bescheinigen ihr einen „erhöhten bis extrem starken Ein-fluss” auf ihre Bereitschaft, Robo-ter einzusetzen.

„Die Erkenntnisse aus der Ro-boScan-Befragung haben uns für unsere Forschungen auf diesem Gebiet weitere, sehr wertvolle Im-pulse geliefert”, sagt Rohde. Die

Wirtschaft baue inzwischen nicht nur auf Effizienz, sondern berück-sichtige verstärkt die Anwender und die Arbeitsbedingungen im Unternehmen.

„Die Nutzerfreundlichkeit rückt zunehmend in den Vordergrund – auch unter dem Fokus der Flexi-bilität von Systemen und des dro-henden Fachkräftemangels”, sagt Rohde. �www.biba.uni-bremen.de

40 – industrialtechnology transport & logistik special Freitag, 23. November 2012

Fraunhofer optimiert Produktion & LogistikWien/Graz. Fraunhofer Aus-tria hat mit „GrAPPA“ einen Graphischen Anlagen- und Produktionslinien-Planungs-Assistenten entwickelt, der das Know-how der beiden Ge-schäftsbereiche „Produktions- und Logistikmanagement” und „Visual Computing” kombiniert.

Aufbau und Anlage der auf einer Skriptsprache basie-renden Software ermöglichen völlig unkomplizierte Anpas-sungen an die Anforderungen, ohne dabei auf die Struktur und Effizienz einer professio-nellen Software verzichten zu müssen. Offene Schnittstellen ermöglichen die Einbindung unterschiedlicher Datenquellen und Sonderwünsche von Un-ternehmen bezüglich spezieller Auswertungen und Analysen lassen sich somit leichter als bisher erfüllen. Darüber hinaus ist die wartungs- und erweite-rungsfreundliche Software fle-xibel genug, um sie permanent mit neuen Erfahrungen und Ideen weiterzuentwickeln und anzupassen.

„Der Schwerpunkt unserer Forschungsarbeit ist die Ent-wicklung einer flexiblen, be-nutzerfreundlichen Software”, erklärt Eva Eggeling, Leiterin des Geschäftsbereichs Visual Computing bei der Fraunhofer Austria in Graz, die Vorgehens-weise und Daniel Palm, Leiter des Geschäftsbereichs Produk-tions- und Logistikmanagement bei der Fraunhofer Austria in Wien, ergänzt: „Mit ‚GrAPPA‘ haben wir ein Planungstool ge-schaffen, das uns bei unseren Fabrikplanungsprojekten ent-scheidend unterstützen wird.” � www.fraunhofer.at�

Trends bei Straße, Schiff und Schiene

Amsterdam. Vom 27. bis 29. No-vember findet in Amsterdam die „Intermodal Europe“ statt. Im Rahmen der Fachmesse werden mehr als 100 Anbieter ihre aktuellen Innovationen rund um den intermodalen Verkehr dem Fachpublikum präsentieren, darunter etwa ein neues Container Depot Management System von John Evans International oder ein innovatives Container-Kühl- system von Carrier Transicold.

Zu den Ausstellern zählt auch der im September eröffnete JadeWeserPort, Deutschlands erster Tiefseehafen.

Im Rahmen der Intermodal 2012 findet auch das vom Glo-bal Institute of Logistics (GIL) and der China Container Indus-try Association veranstaltete World Port Strategy-Forum statt, auf dem führende Hafen-experten die aktuellen Trends und zukünftige Entwicklungen diskutieren und neueste Studi-en vorstellen werden. � www.intermodal-events.com

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JadeWeserPort bringt wichtige Neu-erungen im intermodalen Verkehr.

Viele Herausforderungen Deutscher Logistik-Kongress beleuchtete die Trends in der Handelslogistik

Dynamische entwicklung braucht neue konzepte

Bremen/Berlin. Veränderte Ver-braucherbedürfnisse, steigende Komplexität bei Beschaffung und Distribution, der demografische Wandel und die zunehmende Be-deutung neuer Vertriebskanäle sind einige der wesentlichen He-rausforderungen, vor denen der Handel heute steht und die unter anderem auch neue Konzepte in der Logistik erfordern. Einen Über-blick über die Trends und Entwick-lungen der Handelslogistik gaben renommierte Referenten beim 29. Deutschen Logistik-Kongress des BVL in Berlin.

Mehr Kosteneffizienz

Kosten zu senken und so die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken ist etwa in der Schweiz ein zen-trales Thema. Eine Möglichkeit da-zu sieht Andreas Münch, Mitglied der Generaldirektion des Schwei-zer Migros-Genossenschafts-Bund, in der Effizienzsteigerung inner-halb der Distributionslogistik, da hier die meisten Kosten anfallen. „Erhebliche Kostensenkungen las-sen sich etwa durch die Automati-sierung einzelner Prozessschritte erreichen”, ist er überzeugt.

Genauere Disposition

Beim Einzelhändler „tegut“ sorgt dagegen eine neue Softwarelösung für mehr Kosteneffizienz. Aus-gehend vom Nachfrageverhalten der Kunden, ermittelt das T-Tool „Dynamic Smoothing”, das die Wa-rendisposition bedarfsorientiert und prozessorientiert steuert und für jeden Tag und jede Filiale den Umfang der benötigten Warenlie-ferung berechnet. „Daraus ergibt sich eine ausgeglichenere Trans-

portauslastung und die Möglich-keit, den Tourenrundlauf zu opti-mieren. Um die Bedarfsplanung in den Filialen noch besser prognos-tizieren zu können, nutzen wir eine zusätzliche Softwarelösung. Durch den Einsatz einer ‚SAP Or-der-Forecast‘ für die optimierte Warenverfügbarkeit lässt sich der Lieferbedarf über mehrere Wochen hinweg prognostizieren, wodurch Pufferbestände deutlich gesenkt werden können”, erklärte Andreas Persigehl, Mitglied der GF der te-gut Gutberlet Stiftung & Co.

Online & Offline

Den Fokus auf die Logistik hin zum Endkunden legt auch Sebas-tian Diehl, Mitbegründer und GF

des Start-ps „Emmas Enkel”. Der Lebensmittelhandel des Jungun-ternehmers zeichnet sich durch eine konsequente Multi-Channel-Strategie aus, die stationären Han-del und Onlinehandel verbindet. Lebensmittel können bei Emmas Enkel per Smartphone, PC oder Telefon bestellt werden. Hat das Geschäft geschlossen, kann der Kunde im Fenster ausgehängte QR-Codes einscannen und die Be-stellung im Vorbeigehen erledigen. Wer seine Bestellung nicht persön-lich abholen möchte, lässt sich die Ware deutschlandweit nach Hause schicken. Dieses Konzept wurde bereits mehrfach mit internationa-len Preisen ausgezeichnet.

Die starke Zunahme des Onli-nehandels wird insgesamt große

Auswirkungen auf die Handelslo-gistik haben.

Neue Logistik-Anbieter

Einerseits muss in Lösungen investiert werden, mit denen die immer größeren Datenmengen ausgewertet und verarbeitet wer-den können. Andererseits erwei-tern die Onlinehändler ihr Waren-angebot immer weiter und bieten teilweise bereits die kompletten Sortimente mancher Hersteller. Unternehmen wie Amazon könnten sich daher in naher Zukunft selbst zu bedeutenden 3PL-Providern im Handel entwickeln.

� www.bvl.de�� www.tegut.de�� www.emmas-enkel.de

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E-Commerce und Multi-Channel-Retailing sind wichtige Faktoren im Handel der Zukunft.

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Passend zu den neuen Konzepten im Handel müssen auch bei der Warenlogistik neue Wege gefunden werden.

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Roboter für die Logistik müssen vor allem flexibel und einfach zu bedienen sein .

roboscan‘12-studie Roboterhersteller gehen auf die Wünsche der Logistikbranche noch zu wenig ein

Mehr Flexibilität & nutzerfreundlichkeit

„Die Studienergeb-

nisse haben uns für

unsere Forschungen

auf diesem Gebiet

weitere, sehr wertvolle

Impulse geliefert.“

moritz rohde forscher an der uni bremen

Page 5: medianet industrial

transport & logistik special

Hard- & Software für die LogistikBad Düben. Sato, Spezialist für die automatische Identifika-tion und Datenerfassung, und das Softwarehaus CSD haben vereinbart, im Marktsegment Transport & Logistik in Zu-kunft gemeinsam zu agieren. Ziel ist es, verschiedene Pro-dukte aus beiden Unternehmen zusammenzuführen, um Kun-den ganzheitliche Lösungen anbieten zu können. � www.satoeurope.com

Verbindende Technik von SiemensWien. Beim Bau der viertlängs-ten Hängebrücke der Welt wird Siemens als Generalunterneh-mer für Entwicklung, Installa-tion und Inbetriebnahme aller Komponenten und Systeme für die Verkehrsleittechnik verant-wortlich sein.

Die sechsspurige Brücke ist Teil eines Autobahnprojekts, das die Städte Istanbul und Izmir im Westen der Türkei verbindet. Auftraggeber ist das japanische Unternehmen IHI Infrastructure Systems Co. Das Auftragsvolumen be-trägt 17 Mio. € und umfasst dabei die Verkehrssteuerung, Überwachungstechnik so-wie Komponenten für die technische Infrastruktur wie Kommunikations- und Kame-ratechnik, Energieversorgung, Beleuchtung und Entlüftung. Kernstück ist die integrierte Betriebs- und Verkehrsleit-technikzentrale. � www.siemens.at

Für hängende und liegende Ware Pirmasens. Auf der derzeit laufenden Fachmesse „Pack & Move“ in Basel präsentiert der Intralogistiker psb sein Micro-Trolley-System „mtr“ der nächsten Generation.

In Kombination mit dem weiterentwickelten „psb“-Ta-schensorter wird das mtr ein wichtiges Bindeglied für kom-paktes Transportieren, Lagern und Sortieren von Hänge- und Liegeware.

Darüber hinaus können Ta-schensorter auch im reinen Liegewarenumfeld effektiv und wirtschaftlich realisiert werden. � www.psb-gmbh.de

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Sind Ihre Warenströme übersichtlich? Ihre Laufzeiten kurz? Können Ihre Lagerbestände reduziert, Ihre Prozess- und Fixkosten ge-senkt werden? Im Netzwerk von Beschaffung, Produktion, Lagerung und Distribution bewegen wir gemeinsam mit Ihnen Menschen, Waren und Daten auf ein klares Ziel zu: Ihre Logistik zum echten Wettbewerbsvorteil zu machen. Erleben Sie selbst wie GW bewegt.

Servicetelefon 0800.201.666 www.gw-world.com

Weiter denken als andere.

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kapsch ag Beim diesjährigen ITS World Congress präsentierte das Unternehmen etliche Neuheiten

intelligenz für die straße Wien. Vollautomatische Gewichts-bestimmung von vorbeifahrenden Lkws, grafisch unterstütztes Ma-nagement von Vorfällen in Tun-neln oder die Bereitstellung von detaillierten Informationen über die Parkplatzsituation am Fahrziel: Was wie Zukunftsmusik klingt, ist bei Kapsch bereits Realität. Das Unternehmen präsentierte im Rah-men des 19. ITS World Congress zahlreiche dieser Applikationen, die bereits im Einsatz bzw. tech-nisch marktreif sind.

Hightech für die Straße

Kapsch Weigh-in-Motion wird bereits in drei Stationen in der Schweiz und seit einigen Wochen auch in Tschechien eingesetzt. Die Visualisierungssoftware AIVis wurde von der Verkehrsleitzen-trale München in einem zweimo-natigen Test erfolgreich eingesetzt und wird in Kürze auch im Sem-mering-Tunnel helfen, bei Vorfäl-len, Unfällen oder Geisterfahrern die richtigen Maßnahmen zu tref-fen. Weiteres Potenzial für die Erhöhung der Verkehrssicherheit und für verbessertes Verkehrs-management bieten sogenannte kooperative Systeme, bei denen Fahrzeuge untereinander (Vehi-cle2Vehicle) und mit der Infra-struktur (Vehicle2Infrastructure) kommunizieren.

„Die technischen Bausteine sind alle vorhanden. Jetzt geht es dar-um, sie gemeinsam mit Verkehrs-planern, Stadtentwicklern, Infra-strukturbetreibern und Fahrzeug-herstellern zu Gesamtlösungen zusammenfügen; Kapsch ist hier weit mehr als technischer Lösungs-anbieter. Wir stellen uns gern als Diskussionspartner zur Verfügung, um diesen Prozess voranzutrei-ben”, so Erwin Toplak, COO von Kapsch TrafficCom.

Neue Verkehrskonzepte

Ein wichtiges Element dieser Diskussion ist das „Vienna Ma-nifesto on ITS” der International Road Federation, das im Rahmen des Kongresses vorgestellt wurde und an dessen Erstellung Kapsch mitgewirkt hat. In dem Papier fin-den sich Policy-Vorschläge für die Umsetzung nachhaltiger Mobili-tätskonzepte.

„Wir bieten als Technologieun-ternehmen schon seit vielen Jah-ren sehr erfolgreich Lösungen für den Straßenverkehr an. Basierend auf unserer Erfahrung bei elek-tronischen Mautsystemen in aller Welt, haben wir begonnen, auch andere Lösungen im Bereich ITS, insbesondere Verkehrstelematik, anzubieten. Dieses ITS-Portfolio werden wir in den kommenden Jahren schrittweise weiter aus-bauen, sodass unseren Kunden in aller Welt neben den bekannten

Mautsystemen ein breites Spek-trum von Lösungen im Bereich Verkehrsmanagement, Verkehrs-überwachung oder auch elektro-nische Fahrzeugregistrierung zur Verfügung steht. Wir haben allei-ne im vergangenen Geschäftsjahr 54 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung investiert”, so André Laux, Mitglied des Kapsch Traffic-Com Vorstands.

In 41 Ländern weltweit sind rund 18.000 Fahrspuren mit dem elektronischen Mautsystem von Kapsch ausgestattet. 70 Mio. On-Board Units wurden bisher ausge-liefert. Experten rechnen mit einem weiterem Wachstum von 13% Plus pro Jahr in diesem Segment. Paral-lel dazu werden auch andere ITS- Applikationen weiter an Bedeutung gewinnen. � www.kapsch.net

norbert berger

54 Mio. Euro hat Kapsch allein im letzten Jahr in Forschung und Entwicklung investiert.

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Erwin Toplak (COO Kapsch CarrierCom) und André F. Laux (Mitglied des Vorstands Kapsch CarrierCom) mit der neuen On-Board Unit Next.

Freitag, 23. November 2012 industrialtechnology – 41

Nürnberg. Die Deutsche Transport-Compagnie GmbH & Co. KG (DTC) baut derzeit ihr Angebot für die metallverarbeitende Industrie weiter aus. Bis Ende des Jahres wird der Transport- und Logistik-dienstleister insgesamt eine Mio. € in Spezialequipment für die metall-verarbeitende Industrie investiert haben.

„Die Menge der Metallreste va-riiert je nach Größe und Speziali-sierung des Produktionsbetriebs; entsprechend bedarfsgerecht muss die Logistik für Zwischenlagerung, Abtransport und Verwertung der Rohstoffe sein”, sagt DTC-GF Man-fred Heuer.

Dazu zählt eine Reihe von Eigen-entwicklungen, wie etwa Abroll- Ladeböden mit unterschiedlich hohen Bordwänden, die von al-len Seiten be- und entladen wer-den können. Sie sind sowohl für die Entsorgung von Schüttgütern, wie Metallspänen, Ruß oder Asche geeignet als auch für die Versor-gungslogistik von Halbzeuge.

Die Nutzlast der Ladeböden, die über Hakenabrollkipper auf- und abgeladen werden, wurde dank eines konsequenten Leichtbaus optimiert und liegt pro Lkw-La-dung mit zwei Ladeböden bei 21 t. Weiters gibt es spezielle Eisen- und Stahlboxen, die den Kunden

als Zwischenlager zur Verfügung gestellt werden.

„Unternehmen der metallver-arbeitenden Industrie profitieren somit sowohl bei der Materialbe-schaffung als auch bei der Entsor-gung von unseren individuellen Transportlösungen”, sagt Heuer und weist auf einen weiteren Vor-teil hin. „Durch diesen paarigen Ladungsverkehre werden nicht nur Leerkilometer reduziert, son-dern auch die Transportkosten der Verlader gesenkt.” Und durch die täglichen Linien- und Hub-Verkeh-ren ist zudem auch eine flächen-deckende Versorgung garantiert.

� www.dtc.de

Deutsche transport-compagnie Eine Million Euro wurde in Entwicklung von Spezialequipment investiert

logistik für metallverarbeitende industrie

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Manfred Heuer, DTC-GF: Lösung für Materialbeschaffung und Entsorgung.

Page 6: medianet industrial

42 – industrialtechnology transport & logistik special Freitag, 23. November 2012

Grüne Logistik in Silber-orange

Hamburg. Nachhaltige An-triebstechnologien stehen bei Intralogistiker Still bereits seit 2002 mit der Entwicklung eines brennstoffzellenbetriebenen Gabelstaplers im Fokus. Seither werden entsprechende Flurför-derzeuge im Rahmen diverser Pilotprojekte im praktischen Einsatz erprobt.

Seit September dieses Jahres sind etwa zwei Brennstoffzel-lenstapler vom Typ RX 60-25 zu langfristigen Testzwecken bei dem belgischen Einzelhan-delsunternehmen Colruyt im Einsatz. Im Oktober wurden vier Still Brennstoffzellenstap-ler für ein Pilotprojekt an die dänische Baumarktkette „Stark“ übergeben.

„Durch den Einsatz der Brennstoffzellenstapler wollen wir unser Unternehmen noch umweltfreundlicher gestalten und unseren Teil dazu beitra-gen, den CO2-Ausstoß hierzu-lande weiter zu reduzieren“, so Henrik Lindstrøm, Logistikdi-rektor bei Stark. � www.still.de

14.000 Quadratmeter Platz für Bleistifte

Erlangen. Faber-Castell, welt-größter Hersteller von holzge-fassten Stiften, wird Ende des Jahres sein neues Distributi-onszentrum in Betrieb nehmen. Es befindet sich im neuen Mul-ti-User-Logistik- und Technolo-giezentrum der Geis-Gruppe in Erlangen-Frauenaurach. � www.faber-castell.de

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Pilotprojekt mit Brennstofzellen­stapler vom Typ RX 60­25 gestartet.

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t +43(0)505.699-0f +43(0)505.699-99

knapp ag Der steirische Intralogistiker bringt mit „KiSoft Vision“ Augmented Reality in die Intralogistik

perfekter DurchblickHart bei Graz/Nürnberg. Thematisch hätte es nicht besser passen kön-nen: Die erste optische Kommissi-oniertechnologie von Knapp geht bei der Michael Pachleitner Group, einem der führenden Brillenher-steller, Anfang nächsten Jahres in Betrieb.

Neue Logistik-Realität

Insgesamt sechs „KiSoft Vision“-Sets kommen in Zukunft im Logis-tikcenter in Nürnberg zum Einsatz und unterstützen das Personal bei Einlagerung, Nachschub und Kommissionierung. Bislang wur-den Brillengläser und Fassungen manuell mit Picklisten kommis-sioniert – durch den Einsatz von KiSoft Vision soll vor allem die Kommissionierqualität deutlich angehoben werden. Dies bedeutet, weniger Fehler zu machen, ohne im Gesamtprozess an Geschwin-digkeit zu verlieren. Auch die neue Sonnenbrillen-Kollektion von Red Bull Racing Eyewear, die seit die-sem Jahr exklusiv von der Michael Pachleitner Group produziert wird, soll künftig mit KiSoft Vision kom-missioniert werden.

Seit der ersten Idee zu KiSoft Vision sind vier Jahre vergangen – vier Jahre, in denen an zahl-reichen Entwicklungen für Hard-ware und Software gearbeitet und unzählige Tests durchgeführt wur-

den. Nach und nach entstand so die heutige Lösung: KiSoft Vision.

Integraler Bestandteil ist Aug-mented Reality. Seit einiger Zeit ist der Begriff Augmented Reality – die erweiterte Realität – sehr pro-minent: Ob bei einem Museums- besuch oder einer Fernsehsendung, mit einem geeigneten Gerät, meist einem Smartphone, lässt sich die Realität, einfach „erweitern“. In der Presse erhielt die Augmented Rea-lity-Technologie große Aufmerk-samkeit, nachdem der Weltkonzern Google Interesse daran bekundete, eine Brille auf den Markt zu brin-gen, die Handys ablösen könnten. Im Zuge dessen publizierte das amerikanische Wall�Street�Journal�einen Artikel, aus dem hervorgeht, dass Knapp derzeit der weltweit einzige Hersteller eines mobilen Systems für Augmented Reality ist.

Prozessoptimierung

Mit KiSoft Vision hält Augmen-ted Reality Einzug in die Intralo-gistik: Der Lagermitarbeiter erhält alle Informationen zum aktuellen Kommissioniervorgang über eine Datenbrille mit See-through-Dis-play. Eine Mikrokamera über dem Display erfasst, was der Mitarbei-ter gerade sieht, KiSoft Vision rei-chert dieses Bild mit zusätzlichen Informationen und Bildern an: Die reale Umgebung und optische Informationen verschmelzen

scheinbar. Im selben Arbeitsschritt erfasst und überprüft KiSoft Visi-on auch Serien- und Chargennum-mern in Barcodes und Datamatrix-Codes. Zur Kommissionierung wird der Lagermitarbeiter– ähnlich wie bei einem Navigationssystem für Autos – mithilfe von Pfeilen von Lagerort zu Lagerort dirigiert. Entscheidend dabei ist, dass die Informationen zum richtigen Zeit-punkt und am richtigen Ort als

Bestandteil der realen Welt sicht-bar werden.

Die Entwicklung wichtiger Kom-ponenten, wie dem Display, wird es in naher Zukunft erlauben, das System vor allem in Hinsicht auf Usability und Tragekomfort wei-ter zu verbessern. Neben dem Ein-satz als manuelles Kommissionier- system arbeitet Knapp bereits an weiteren Anwendungsbereichen.

� www.knapp.com

norbert berger

Das neue System geht Anfang 2013 beim Brillenhersteller Pachleitner in Betrieb.

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Gute Optik: Innovative Kommissionierungslösung für exklusive Brillenmodelle.

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Anton Graf von Faber­Castell eröff­net neues Distributionszentrum.

Forschung Wissenschafter des Instituts für integrierte Produktion entwickeln Navigationsgerät für Innenräume

orientierungshilfe für lagerfahrzeugeHannover. Orientierungshilfe ist auch im Lager notwendig. Vor allem, da immer mehr Unterneh-men ihre Lagerflächen kurzfristig umgestalten, um auf geänderte Marktsituationen reagieren zu können. Starre Lagerleitsysteme halten mit dieser Dynamik aber nicht mehr Schritt.

Stapler mit Durchblick

Das klassische Navi, das auf der Straße den Weg weist, kann in ge-schlossenen Räumen aber nicht eingesetzt werden, da die Ortung über Satellit hier nicht funktio-niert.

Ingenieure des Instituts für Inte-grierte Produktion Hannover (IPH) entwickeln derzeit ein Navigati-onsgerät für Innenräume, das auf optischer Kommunkation basiert.

Zur Orientierung dienen dem Stapler dabei zwei Lampen: Sie senden Lichtsignale aus, um ihre Position mitzuteilen. Die Kamera erfasst diese Signale und leitet sie zur Auswertung an ein Notebook weiter.

Dadurch kann das Fahrzeug seine eigene Position bestimmen – auch wenn sich die Umgebung verändert hat und zum Beispiel neue Regale errichtet wurden.

� www.iph-hannover.de

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Optische Signale ermöglichen dem Stapler die zielsichere Navigation.

Page 7: medianet industrial

Wir bringen die Kultur auf die StraSSe.

WWW.duVenbeCK.de

duvenbeck logistik gmbH

Styriastrasse 35 | a-8042 graz

P +43 316 407566-0

f +43 316 407566-50

[email protected]

Expansion DPD baut sein Logistiknetz in Polen aus – neues Paketsortierzentrum dient als Drehscheibe für das wachsende Osteuropa-Geschäft

Neuer Zentral-Hub in PolenAschaffenburg. Der internationale Paket- und Expressdienstleister DPD hat in Polen für 32 Mio. € ein neues Paketsortierzentrum er-richtet, das ab sofort als zentraler Umschlagplatz das Rückgrat für internationale und nationale Pakettransporte bildet. Dadurch verkürzen sich die Transportwege, und DPD kann die Paketströme bei seinen Langstreckentransporten noch stärker bündeln.

Starkes Wachstum

„DPD gehört auch in Polen zu den Marktführern unter den Pa-ket- und Expressdienstleistern und verzeichnet jedes Jahr zweistellige Wachstumsraten“, sagt DPD-CEO Arnold Schroven. „Mit der Inbe-triebnahme des neuen Hubs erwei-tern wir nicht nur die Kapazität des gesamten Netzwerks, sondern steigern auch Leistungsfähigkeit und Effizienz, erhöhen den Auslas-

tungsgrad unserer Fahrzeuge und optimieren unsere Infrastruktur in Osteuropa weiter.“

Das Sortierzentrum steht auf einer Fläche von 90.000 m�, wo-von 13.500 m� für die Umschlags-anlage genutzt werden, 2.500 für Büros und mehr als die Hälfte als Verkehrsfläche für die Lkw. In das 340 m lange, 40 m breite und 14 m hohe Sortierzentrum wurden ins-gesamt 171 Be- und Entladetore eingebaut. Trotz der Dimensionen der Anlage mit insgesamt 1,5 km an Sortierbändern braucht ein Paket von der Entladung bis zur Beladung durchschnittlich nur 3,5 Min.

Zu den technischen Highlights gehören vier Hochleistungs-Scan-ner, die fünf Seiten jedes Pakets automatisch erfassen können. Da-bei bewegen sich die Pakete mit einer Geschwindigkeit von bis zu 2,5 m pro Sek. unter den Scannern hindurch. In Millisekunden wird errechnet, zu welcher Ladestation das Paket gesteuert werden muss. Zusätzlich erfasst die Sortieran-lage automatisch das Volumen und das Gewicht jedes Pakets. Die geeichte Messung dient nicht nur als Grundlage für die Preis-berechnung, sondern auch zur Kapazitätssteuerung.

� www.dpd.de

Drei Hightech-Bandanlagen sortieren bis zu 43.000 Pakete pro Stunde.

GLS Mehr Komfort

Neuer ServiceAnsfelden. Für Paketempfänger, die wenig zu Hause sind, bietet GLS Austria nun einen neuen Service: Buchen Versender den ShopDe-livery-Service, können sich ihre Kunden die Bestellungen direkt in einen der 600 GLS PaketShops liefern lassen.

Sobald das Paket im gewünsch-ten Shop angeliefert ist, erhält der Empfänger per E-Mail oder SMS Bescheid. Die Sendung liegt dann neun Arbeitstage zur Abholung bereit.

„Wir achten bei der Auswahl unserer Shops, die in Trafiken, Tankstellen und andere Geschäfte integriert sind, auf lange Öffnungs-zeiten und gute Erreichbarkeit”, erklärt Klaus Schädle, Managing Director Europe South bei GLS

� www.gls-group.eu

Alpensped Vorreiter

CO2-FootprintKöln. Seit dem 1.11. weist der mit-telständische Logistikdienstleister Alpensped als eines der ersten Un-ternehmen den spezifischen Trans-port Carbon Footprint (TCF) für jede durchgeführte Sendung auf al-len Einzel- und Sammelrechnungen aus. „Damit möchten wir beweisen, dass auch kleinere Unternehmen nachhaltig arbeiten und wirtschaf-ten können”, erklärt Christian Fag-gin, Sprecher der Geschäftsführung, die strategische Ausrichtung des Unternehmens und die konsequente Nachhaltigkeitspolitik.

Das sendungsbezogene CO2-Emissionsprotokoll wird 2013 in Frankreich Pflicht, es ist anzuneh-men, dass weitere Länder der EU hier nachziehen werden.

� www.alpensped.de

171 Be- und Entladetore stehen im neuen Sortierzentrum zur Verfügung.

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Transport Carbon Footprint jeder Sen-dung wird auf Rechnung angeführt.

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industrialtechnology – 43trANSPort & LoGiStik SPEciALFreitag, 23. November 2012

Page 8: medianet industrial

Lademittelmanagement per Smartphone

Frankfurt. Jettainer und Luft-hansa Cargo testen derzeit in Frankfurt, Düsseldorf, München und Singapur eine Smartphone-App des JettWare Systems zum professionellen Steuern von Lademittelflotten. Mithilfe der JettApp können alle Arten von Barcodes feh-lerfrei erfasst werden. Zudem hat Jettainer die Applikation mit einer elektronischen Unter-schriftenfunktion ausgestattet: Die Übergabe an Dritte kann direkt auf dem mobilen End- gerät per Signatur auf dem Display quittiert werden.

Die Applikation wird nach Abschluss der Tests im Lau-fe des nächsten Jahres fest in die Prozesse von Jettainer integriert. „Damit wollen wir Effizienz und Datenqualität bei der Erfassung von ULD-Be-wegungen steigern und damit die Umlaufkontrolle unserer Lademittel weiter professiona-lisieren“, so Thilo Schäfer, Vice President Global Handling, von Lufthansa Cargo. � http://lufthansa-cargo.com

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JettApp optimiert Prozesse zwischen Airline und Lademittelmanagement.

Chemie stimmt Greiwing übernimmt Lagerlogistik für Titanoxydhersteller Sachtleben

Hohe StandardsDuisburg. Lagerlogistik für Titandi-oxid ist ein sensibler Bereich. Denn das Weißpigment (E171), das unter anderem in Zahnpasta, weißen Kunststoffen, Laminatpapieren, Farben und Lacken verwendet wird, unterliegt sehr hohen Hygiene- anforderungen.

Sachtleben, ein Unternehmen der amerikanischen Rockwood Hol-dings und der finnischen Kemira Oyj, ist neben den gängigen Zerti-fikaten wie ISO 9001, ISO 14001, ISO 22000 und OSHAS 18001 auch nach zusätzlichen internationalen Lebensmittel- und Pharma-Richt-linien zertifiziert. Die Produkte haben darüber hinaus ein Kosher- und Halal-Zertifikat.

Lokale Nähe

„Die Greiwing-Niederlassung im Logport Duisburg liegt perfekt, quasi in Sichtweite unser beiden deutschen Anlagen in Duisburg und Krefeld”, sagt Patrick Ley, Director Transport- and Freight Management Sachtleben Che-mie GmbH, über die Gründe für die Vergabe der Lagerlogistik an Greiwing.

Ein weiteres wichtiges Kriterium für die Entscheidung von Sacht- leben zur Zusammenarbeit mit Greiwing war neben der idealen Lage der Umschlagflächen, die noch erweitert wurden, auch das

fachliche Know-how und die leis-tungsfähige IT-Architektur des Logistikanbieters.

Umfassendes Know-how

„Die Qualitätsanforderungen von ‚Sachtleben‘ passen perfekt mit un-seren Standards bei der Erfüllung von komplexen Mehrwertdienstleis- tungen zusammen, die Partner-schaft ist daher nur konsequent”, so Greiwing-GF Klaus Beckonert.

Das Qualitätsmanagement des Logistikers setzt hierfür auf einen geschlossenen Hygienekreislauf. Die Silotransporte zu den Sacht-leben-Kunden werden beispiels-weise im Selbsteintritt mit einer ausschließlich für Sachtleben be-stimmten Flotte abgewickelt.

Gereinigt werden die Fahrzeuge in einer erst kürzlich modernisier-ten und erweiterten eigenen Reini-gungsanlage im Logport Duisburg.

� www.greiwing.de

norbert berger

Spezielle Lager- und Logistikkapazitäten in Duisburg wurden ausgebaut.

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Greiwing-GF Klaus Beckonert: „Setzen auf einen geschlossenen Hygienekreislauf“.

KNAPP AG Steirischer Komplettlösungsanbieter bringt Augmented Reality-Lösung: KiSoft Vision-Konzept steigert Qualitätslevel

Pachleitner hat den Durchblick Hart bei Graz. Die Michael Pach-leitner Group zündet den Turbo: Ende 2012 kommen insgesamt sechs „KiSoft Vision“-Sets – made by KNAPP – im Logistikcenter in Nürnberg zum Einsatz und unter-stützen das Personal bei Einlage-rung, Nachschub und Kommissi-onierung. Bislang wurden Bril-lengläser und Fassungen manuell mit Picklisten kommissioniert – durch den Einsatz von KiSoft Vision soll die Kommissionierqua-lität deutlich angehoben werden. Resultat: geringere Fehlerraten bei gleicher Geschwindigkeit im Gesamtprozess.

Auch die neue Sonnenbril-len-Kollektion von Red Bull Ra-cing Eyewear, die seit diesem Jahr exklusiv von der Michael Pachleitner Group produziert wird, soll künftig mit KiSoft Vision kommissioniert werden.

Die erweiterte Realität

Seit den ersten Ideen von KiSoft Vision sind vier Jahre vergangen, in denen zahlreiche Entwick-lungen für Hard- und Software entwickelt und unzählige Tests durchgeführt wurden. Nach und nach entstand so die heutige Lö-sung: KiSoft Vision.

Integraler Bestandteil und Zauberformel, die in KiSoft Visi-on steckt, ist Augmented Reality. Seit einiger Zeit dominiert der Begriff der erweiterten Realität die Berufs-, Wirtschafts- und

Weltweit einzigartige optische Kommissioniertechnologie beim führenden Brillen-Produzenten im Erstbetrieb .

Lebenswelten: Ob bei einem Muse-umsbesuch oder einer Fernsehsen-dung, mit einem geeigneten Gerät, meist einem Smartphone, lässt sich die Realität, einfach „erweitern“.

In der Presse erhielt die Aug-mented Reality-Technologie große Aufmerksamkeit, nachdem der Weltkonzern Google Interesse dar-an bekundete, eine Brille auf den Markt zu bringen, die Handys ab-lösen könnte; das amerikanische Wall Street Journal bescheinigt in diesem Zusammenhang KNAPP Bestnoten. Die Qualitätszeitung weist derzeit den steirischen

Lösungsanbieter als weltweit ein-zigen Hersteller eines mobilen Sys-tems für Augmented Reality aus.

Vorsprung in Intralogistik

Mit KiSoft Vision hält Augmen-ted Reality Einzug in die Intra-logistik: Der Lagermitarbeiter erhält alle Informationen zum aktuellen Kommissioniervorgang über eine Datenbrille mit See-through-Dis-play. Eine Mikrokamera über dem Display erfasst, was der Mitarbei-ter im Moment sieht, KiSoft Vision reichert dieses Bild mit zusätz-

lichen Informationen und Bildern an: Die reale Umgebung und op-tische Informationen verschmelzen scheinbar. Im selben Arbeitsschritt erfasst und überprüft KiSoft Vision auch Serien- und Chargennummern in Barcodes und Datamatrix-Codes. Zur Kommissionierung wird der Lagermitarbeiter – ähnlich wie bei einem Navigationssystem für Autos – mithilfe von Pfeilen von Lagerort zu Lagerort dirigiert; entscheidend dabei ist, dass die Informationen zum richtigen Zeitpunkt und am richtigen Ort als Bestandteil der realen Welt sichtbar werden.

Neue Kommissioniertechnolgie von KNAPP auf Basis von Augmented Reality für ... Red Bull Racing Eyewear und Sebastian Vettel.

KNAPP AG

Der Solution Provider KNAPP bie-tet Komplettlösungen aus einer Hand. Das Portfolio – flexible, maßgeschneiderte Lösungen – ist dabei so vielfältig wie die Kunden-Geschäftsfelder. Zu den Erfolgs-komponenten zählen jahrelange Erfahrung, Branchenkenntnis und technologisches Know-how. Mehr als 1.400 abgeschlos-sene Projekte machen KNAPP zu einem Global Player; die Exportquote liegt aktuell bei 98%.

Kunden aus den Branchen Pharma,Fashion, Cosmetics, Retail (Food/Non-Food), Media, Optics, Office, Tobacco,Tools & Spares und 3PL vertrauen auf KNAPP. Im Kunden-Portfolio: u.a. der Kosmetik-Gigant Avon, die Drogerie-marktkette Müller, der Brillenhersteller Luxottica oder die britischen Kaufhauskette John Lewis. Neben Hugo Boss orderte zuletzt auch der thailändische Kosmetikrie-se Better Way bei KNAPP.

Der Luxusmodekonzern beauftragte KNAPP mit der Automatisierung seines neuen Distributionszentrums in Filderstadt bei Stuttgart. Das mit 400.000 Stellplätzen ausgestattete OSR Shuttle ist das weltweit größte seiner Art. Die Inbetriebnahme ist für 2014 geplant. Hugo Boss investiert fast 100 Mio. € in das Gesamtprojekt.

Der thailändische Kosmetik-Direkt-distributor Better Way hat KNAPP mit der Ausstattung des Zentrallagers in Bangkok beauftragt. Die Anlage wird mit April 2013 in Betrieb gehehen. Neue Kapazität: mehr als eine Mio. Stück Kosmetika pro Tag.

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44 – industrialtechnology tranSport & logiStik SpeCial Freitag, 23. November 2012

SSI Schäfer fährt auf Bose abNeunkirchen. Der Automobilzu-lieferer Brose hat SSI Schäfer den Auftrag für Konzeption, Planung und schlüsselfertige Übergabe eines modernen Logi-stikkomplexes am Produktions-standort Koprivnice erteilt.

Das Hochregallager in Silo-bauweise wird rund 9.700 Palettenstellplätzen umfassen, das automatisches Kleinteilela-ger 23.500 Stellplätze. � www.ssi-schaefer.at

Neue Schwerlast- Stapler gestartet

Hamburg. Vorige Woche ist im Jungheinrich-Werk Moosburg das erste Pilotfahrzeug der Jungheinrich-Schwerlaststap-ler vom Band gelaufen. Hierbei handelt es sich um verbren-nungsmotorische Gegenge-wichtsstapler (Diesel/Treibgas) der Traglastklasse von sechs bis neun Tonnen – kurz DFG/TFG Baureihe 6. � www.jungheinrich.de

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Im Dezember läuft die Serienproduk-tion der neuen Schwerlaststapler an.

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