medianet industrial

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industrial technology TOOL FÜR ANLAGENDESIGN BASF und Fraunhofer haben ein neues Virtual Reality-Verfahren entwickelt Seite 55 AIT IST AUF ERFOLGSKURS Auftragsstand und Zahl neuer Projekte konnten 2011 gesteigert werden Seite 56 VFX-SERIE NEUE FRÄSE FÜR TITANLEGIERUNG © AIT/APA/Preiss medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 22. JUNI 2012 – 53 TÜV Austria feiert seinen 140. Geburtstag Jubiläum Auch wenn man auf die lange Geschichte stolz ist, blickt der TÜV Aus- tria vor allem nach vorn; im Fokus der erfolgreichen Sicherheitsexperten stehen Aus- und Weiterbildung sowie eine noch stärkere Internationalisierung. Seite 54 © medianet/Szene1/Katharina Schiffl SHORT Ludwigsburg. Ab sofort bietet die Jetter AG eine neue Versi- on ihres Entwicklungs-Tools ISO-Designer. Diese erlaubt nun eine Simulation direkt auf dem Bildschirm. Das gibt dem Anwender eine Vorstel- lung darüber, wie die Grafiken zukünftig auf dem Maschi- nendislplay aussehen werden. Auch Events, die über Softkeys oder dynamische Objekte ausgelöst werden, lassen sich simulieren. Eine Demo-Version des neu- en ISO-Designers steht ab so- fort auf www.iso-designer.de zum Download bereit. www.jetter.de Berlin/Hannover. Gemeinsam mit zehn Industriepartnern – blechverarbeitenden Unter- nehmen und Systemherstel- lern von Betriebsdatenerfas- sungssystemen – untersuchen drei Forschungsinstitute aus Hannover und Berlin, wie sich teure Maschinenausfälle bei der Blechumformung schnell beheben lassen. Entwickelt wurde eine Software, die die Mitarbeiter bei der Fehlerbe- hebung unterstützt und Still- standzeiten minimiert. Aktuell laufen die Tests in der Praxis, die im Juli abge- schlossen sein werden; die Ergebnisse sind vielverspre- chend. www.iph-hannover.de © Jetter © Fraunhofer © Beauvary Zürich. Unter Federführung der Schweizer Empa erscheint ein neues Standardwerk, das die europäische Nanopartikel- Forschung vereinheitlichen soll. Es enthält über 80 SOPs (Standard Operating Proce- dures) sowie eine Reihe stan- dardisierter Analysemethoden. Aufgrund der Dynamik des Forschungsgebiets haben die Herausgeber auch gleich an zukünftige neue Erkenntnisse gedacht. „Es ist ein spezielles SOP- Formular in Arbeit, in dem Verbesserungen an den Me- thoden standardisiert an die Autoren weitergemeldet werden können“, erläutert Harald Krug, Leiter des Empa- Departements ‚Materials meet Life‘. www.empa.ch © MMC Hartmetall Hugo Eberhardt, Vorstandsvorsitzender der TÜV Austria Holding A-4762 St. Willibald 80 Tel. +43 (0)7762/28410 e-Mail: [email protected] Mehr unter www.reindl.at Textilfabrik für Arbeits- & Freizeitmode Maßstäbe Setzt neue MODE FÜR HANDWERKER PROFESSIONAL LINE Das Design und die Umsetzung von kundenorientierten Lösungen als Antwort auf die Herausforderungen im Warehouse Management und in der Lagerautomation stehen bei uns im Mittelpunkt. WMS ISASTORE ® und Lagerautomation und –steuerung ISAMAT ® sichern Ihren Vorsprung durch die mehrdimensional parametrierbare Profiltechnologie und wachsen mit Ihren Anforderungen managen Lager unterschiedlichster Typologien und Größen organisieren und steuern effizient Warenflüsse und Lagerprozesse nutzen Sprachen simultan garantieren kürzeste Parametrierungs- und Implementierungszeiten Partner of Profilbasiertes Lagermanagement by ISA: www.isalogistics.com ISA-Innovative Systemlösungen für die Automation GmbH Köglerweg 25 · A- 8042 Graz · Tel.: +43 (0)316 811651-0 [email protected] · www.isalogistics.com Warehouse Management | Lagerautomation

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medianet industrial - die wöchentliche Berichterstattung über die Industriebranche- jeden Freitag in der Wirtschaftsfachtageszeitung medianet

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industrialtechnologyTool für anlagendesign

BASF und Fraunhofer haben ein neues Virtual Reality-Verfahren entwickelt Seite 55

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Auftragsstand und Zahl neuer Projekte konnten 2011 gesteigert werden Seite 56

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TÜV Austria feiert seinen 140. Geburtstag

Jubiläum auch wenn man auf die lange geschichte stolz ist, blickt der TüV aus-tria vor allem nach vorn; im Fokus der erfolgreichen sicherheitsexperten stehen aus- und Weiterbildung sowie eine noch stärkere internationalisierung. Seite 54

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Ludwigsburg. Ab sofort bietet die Jetter AG eine neue Versi-on ihres Entwicklungs-Tools ISO-Designer. Diese erlaubt nun eine Simulation direkt auf dem Bildschirm. Das gibt dem Anwender eine Vorstel-lung darüber, wie die Grafiken zukünftig auf dem Maschi-nendislplay aussehen werden. Auch Events, die über Softkeys oder dynamische Objekte ausgelöst werden, lassen sich simulieren.

Eine Demo-Version des neu-en ISO-Designers steht ab so-fort auf www.iso-designer.de zum Download bereit. � www.jetter.de

Berlin/Hannover. Gemeinsam mit zehn Industriepartnern – blechverarbeitenden Unter-nehmen und Systemherstel-lern von Betriebsdatenerfas-sungssystemen – untersuchen drei Forschungsinstitute aus Hannover und Berlin, wie sich teure Maschinenausfälle bei der Blechumformung schnell beheben lassen. Entwickelt wurde eine Software, die die Mitarbeiter bei der Fehlerbe-hebung unterstützt und Still-standzeiten minimiert.

Aktuell laufen die Tests in der Praxis, die im Juli abge-schlossen sein werden; die Ergebnisse sind vielverspre-chend. �www.iph-hannover.de

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Zürich. Unter Federführung der Schweizer Empa erscheint ein neues Standardwerk, das die europäische Nanopartikel-Forschung vereinheitlichen soll. Es enthält über 80 SOPs (Standard Operating Proce-dures) sowie eine Reihe stan-dardisierter Analysemethoden. Aufgrund der Dynamik des Forschungsgebiets haben die Herausgeber auch gleich an zukünftige neue Erkenntnisse gedacht.

„Es ist ein spezielles SOP-Formular in Arbeit, in dem Verbesserungen an den Me-thoden standardisiert an die Autoren weitergemeldet werden können“, erläutert Harald Krug, Leiter des Empa-Departements ‚Materials meet Life‘. � www.empa.ch

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Hugo Eberhardt, Vorstandsvorsitzender der TÜV Austria Holding

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Mehr unter www.reindl.at

Textilfabrik für Arbeits- & Freizeitmode

MaßstäbeSetzt neue

MODE FÜR HANDWERKER

PROFESSIONAL LINE

Das Design und die Umsetzung von kundenorientierten Lösungen als Antwort auf die Herausforderungen im Warehouse Management und in der Lagerautomation stehen bei uns im Mittelpunkt.

WMS ISASTORE® und Lagerautomation und –steuerung ISAMAT®

sichern Ihren Vorsprung durch die mehrdimensional parametrierbare Profiltechnologie und wachsen mit Ihren Anforderungenmanagen Lager unterschiedlichster Typologien und Größenorganisieren und steuern effizient Warenflüsse und Lagerprozessenutzen Sprachen simultangarantieren kürzeste Parametrierungs- und Implementierungszeiten

Partner of

Profilbasiertes Lagermanagement by ISA: www.isalogistics.com

ISA-Innovative Systemlösungen für die Automation GmbH Köglerweg 25 · A- 8042 Graz · Tel.: +43 (0)316 811651-0 [email protected] · www.isalogistics.com

Warehouse Management | Lagerautomation

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Wien. „Wir sind immer mit der Zeit gegangen, haben uns ständig weiterentwickelt und an die neu-en Herausforderungen angepasst. Hätten wir das nicht getan, gäbe es uns heute vielleicht gar nicht mehr. Unsere Geschichte war wechselvoll, immerhin hat der TÜV zwei Welt-kriege überstanden, aber auf lan-ge Sicht gesehen sehr erfolgreich”, kommentiert TÜV-Austria-Vor-stand Hugo Eberhardt das Jubilä-um. Ein wenig Stolz schwingt dabei schon mit, und das ist durchaus an-gebracht – vielleicht nicht so sehr wegen der Tatsache, dass der TÜV Austria dieser Tage seinen 140. Ge-burtstag feiert, sondern vielmehr, weil das Unternehmen auch allen Grund hat, recht zuversichtlich in die Zukunft zu blicken.

Weltweit im Einsatz

„Vor allem in den letzten 20 Jahren hat sich viel getan, da die technische Entwicklung immer schneller geworden ist, wodurch die Prüf-Anforderungen natür-lich entsprechend gestiegen sind. Nach einer aktuellen Analyse hat der TÜV Austria derzeit rund 300 Hauptarbeitsgebiete”, so Eberhardt weiter. Sie reichen von Dampfkes-seln und Druckgeräten, deren Si-cherheit vor 140 Jahren zur Grün-dung des Unternehmens geführt haben, über Aufzugstechnik und Werkstoffprüfung bis zur IT-Secu-rity und Umweltschutz. Pro Jahr werden rund 400.000 Messungen, Prüfungen, Überwachungen und Zertifizierungen durchgeführt.

Auf der anderen Seite hat sich auch der Markt stark geändert. „Kundenorientierung steht heute beim TÜV wesentlich stärker im Fokus und wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen”, ist Eber-hardt überzeugt. „Unser großes technisches Know-how sowie der Umstand, dass wir uns stets unse-re Unabhängigkeit bewahrt haben, sind zwar wesentliche Erfolgs- faktoren, aber ebenso wichtig war die Optimierung der internen Ab-läufe sowie die vielen Maßnahmen, die wir in den letzten Jahren in Marketing und Vertrieb gesetzt ha-ben”, führt Eberhardt weiter aus.

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Erfolgsgeschichte des TÜV Austria ist die Internationalisie-rung. „Man kann sagen, dass uns Österreich mit der Zeit zu klein ge-worden ist. Dass der Schritt über

die heimischen Grenzen richtig war, sieht man am Erfolg unserer Auslandstöchter, die bereits gut ein Viertel des Gesamtunsatzes erwirtschaften. Selbst unsere grie-chische Tochter, die sich stark auf die Bereiche PV-Anlagen und Le-bensmitteltechnik spezialisiert hat,

schreibt trotz der bekanntlich nicht einfachen wirtschaftlichen Rah-menbedingungen auch weiterhin Gewinne. Und weltweit liegt der TÜV Austria im Ranking der Prüf-unternehmen auf dem sehr guten 24. Platz”, erläutert Eberhardt. In Zukunft soll das internationale Geschäft noch weiter forciert wer-den. „Zurzeit läuft ein Projekt für

in Indien und wir planen die Grün-dung von Gesellschaften in Portu-gal und Polen”, so Eberhardt. Wich-tig für alle Expansionspläne sei klarerweise, den jeweiligen Markt und seine Anforderungen genau zu beobachten und zu analysieren. „Man kann jemandem, der Äpfel braucht, keine Birnen verkaufen. In der Türkei soll in Zukunft etwa die Aufzugsprüfung, eines unserer Spezialgebiete, verpflichtend wer-den. In Libyen mit seinen zum Teil recht veralteten Raffinerien kon-zentrieren wir uns vor allem auf die Werkstoffprüfung.”

Hohe Kompetenz

Der international gute Ruf des TÜV Austria basiert vor allem auf der Kompetenz seiner rund 1.100 Mitarbeiter. „Im Laufe von 140 Jahren hat sich bei uns ein enor-mer Wissensschatz angesammelt, den wir konsequent ausbauen; dafür investieren wir jährlich meh-rere Millionen Euro in die Mitarbei-terschulung”, erklärt Eberhardt.

Auch wenn hier die Technik im Mittelpunkt steht, umfasst das Weiterbildungsprogramm noch andere Gebiete. „Dazu zählen Spra-chen – vor allem Englisch –, aber auch Buchhaltung und Bilanz, Per-sonalführung sowie Social Skills, die unseren Mitarbeitern im in-ternationalen Einsatz in fremden Kulturen ein sicheres und kom-petenten Auftreten ermöglichen”, sagt Eberhardt. Die Weiterbildung beschränkt sich allerdings nicht auf die eigenen Mitarbeiter. Mit der 1989 gegründeten ‚TÜV Akade-mie‘ bietet man Unternehmen und Behörden ein umfangreiches Spek-trum an Kursen und Lehrgängen.

Laufende Weiterbildung

Ein wenig Sorge bereitet Eber-hardt der Fachkräftemangel: „In Österreich wird es zunehmend schwierig, passendes Personal zu finden. Im Moment können wir Lücken zum Teil über einen Aus-tausch innerhalb des Konzerns so-wie durch Überstunden zum Teil schließen”, erklärt der TÜV-Vor-

stand, der seine Karriere Ende der 1970er-Jahre selbst als Prüfer im damals noch jungen Geschäftsbe-reich ‚Umweltschutz‘ startete.

Solche Karrieremöglichkeiten sind klarerweise die Ausnahme, auf Techniker wartet aber ein interes-santes und abwechslungsreiches Aufgabengebiet. „Unser Anforde-rungsprofil weicht in manchen Be-reichen aber schon deutlich von den üblichen Standards ab”, so Eber-hardt weiter. „Im Zuge einer Auf-zugsprüfung muss der Prüfer für Kontrollen auch auf das Dach des fahrenden Aufzugs und die Arbeit auf einer Windkraftanlage erfordert neben dem fachlichen Know-how starke Nerven und Schwindelfrei-heit. Ein gewisses Maß an Aben-teuerlust schadet sicher nicht”, schmunzelt Eberhardt.

TÜV Wissenschaftspreis

Anlässlich des 140. Geburtstags hat die TÜV Akademie den ‚TÜV Wissenschaftspreis‘ ins Leben gerufen, mit dem hervorragende wissenschaftliche Arbeiten von Universitäten und Fachhochschu-len in den Bereichen Technik, Si-cherheit, Qualität und Umwelt-schutz prämiert werden. Eigene Sonderkategorien gibt es für HTLs und Unternehmen. „Der ‚TÜV Wis-senschaftspreis‘ ist eine Anerken-nung für das Ingenieurswesen und soll ein Ansporn für Fachkräfte im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich sein”, erläutert Eberhardt. Dotiert ist der Award mit 15.000 €, Einreichungen sind noch bis zum 30. Juni möglich. � www.tuv.at

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Innovation gesucht

Step Award

Frankfurt/Main. Noch bis zum 31. Juli können sich innovative und Unternehmen der Branchen Chemie, Pharma, Life Science, Bio-/Nanotechnologie, Medi-zintechnik und Greentech aus Deutschland, Österreich und der Schweiz wieder um den „Step Award” bewerben.

Der Gesamtsieger erhält 100.000 €, wobei die Hälfte da-von aus umfangreichen Bera-tungs- und Serviceleistungen, wie etwa Technologiepartner-suche, Marketing oder Logistik, besteht, die von den Förderern und Partnern des „Step Awards” zur Verfügung gestellt werden. � www.step-award.de

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Heuer wird der „Step Award“ bereits zum siebenten Mal vergeben.

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Wilhelm Franz Exner (TÜV-Präsident von 1917 bis 1931) verfasste mit der „Lex Exner“ das langlebigste Gesetzeswerk zum Untersuchungs- und Materialprüfungswesen.

„Im Bezug auf

technische Sicher-

heit, Qualität und

Ressourcenschonung

nimmt der TÜV eine

Führungsposition ein.“

hugo eberhardt vorstand des tÜv austria

Jubiläum Fachlich fundiert, unabhängig und unbestechlich sorgt der TÜV Austria seit 140 Jahren für Sicherheit

Die Technik steht täglich auf dem Prüfstand TÜV Austria-Vorstand Hugo Eberhardt über die Erfolgsfaktoren und die Pläne für die Zukunft.

Hugo Eberhardt, Vorstand des TÜV Austria: „Bis 2020 wollen wir den Umsatzanteil der Auslandstöchter auf 50% steigern.“

Facts & Figures

Gegründet im Juni 1872 als „Dampfkes-selversuchs- und Versicherungs-Gesellschaft auf Gegenseitigkeit” Geschäftsstellen in Österreich: Bludenz, Dornbirn, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Lauter-ach, Linz, Salzburg, St. Pölten, Wels, WienInternationale Tochterunternehmen und Geschäftsstellen in China, Deutschland, Griechenland, Iran, Italien, Jordanien, Korea, Malta, Polen, Rumänien, Schweiz, Slowenien, Tschechische Republik, Türkei und Zypern

kommentar

Keine gerechten Standards

britta biron

Fachkräftemangel,�sin-kendes�Bildungsniveau,�hohe�Umweltstandards,�

steigende�Rohstoffpreise�und�dazu�noch�die�Wirtschaftskrise�–�an�der�‚Hitliste‘�der�Probleme,�denen�sich�die�Industrie�gegen-�übersieht,�hat�sich�seit�ge-raumer�Zeit�nix�geändert.��Und�man�darf�davon�ausge-hen,�dass�diese�Themen�in�Zu-kunft�noch�weiter�an�Brisanz�gewinnen�werden.�

Und�während�ins�Trudeln�gekommene�Banken�mit�einer�kräftigen�Finanzspritze�rech-nen�dürfen�–�schließlich�sind�sie�ja�systemimmanent�–,�müs-sen�Unternehmen�(die�das�aus�Sicht�der�Politik�ja�scheinbar�nicht�sind)�selber�schauen,�wie�sie�über�die�Runden�kommen.�Und�das�schaffen�halt�nicht�al-le�–�natürlich�Auslese�eben.�

Mittlerweile�müssen�sich�Unternehmen�aber�auch�um�Dinge�kümmern,�die�eigent-lich�nicht�zu�ihren�Kernkom-petenzen�gehören.�Etwa�um�Fragen�der�Bildung.�Leider�hilft�es�aber�nicht�viel,�zu�wissen,�wo�man�ansetzen�müsste,�um�das�Ausbildungssystem�in�Ös-terreich�fit�zu�machen,�wenn�Maßnahmen�dazu�entweder�im�Sand�verlaufen�oder�ver-schoben�werden,�wie�die�Zen-tralmatura.�Die�Industrie�muss�sich�in�vielen�Bereichen�schon�längst�an�Standards�halten�(ob�gern�oder�nicht,�spielt�kei-ne�Rolle).�Warum�für�Schulen�noch�immer�Extrawürste��gebraten�werden,�ist�nicht��einzusehen.�

Page 3: medianet industrial

Ludwigshafen. Technische Anlagen haben nicht selten eine Lebenszeit von mehreren Jahrzehnten, müs-sen in dieser Zeit aber mehrmals adaptiert und umgebaut werden. Mit einer neuen, von BASF und

dem Fraunhofer Institut entwickel-ten Software wird das Planen und Testen dieser Umbauten nun deutlich vereinfacht. Zum Einsatz kommt das neue Verfahren am BASF-Hauptsitz in Ludwigshafen, wo das Unternehmen 160 Produkti-onsanlagen, zwei Gas- und Dampf-turbinenkraftwerke und eine Klär-anlage betreibt.

Informationen und Daten über alle Anlagen auf dem Gelände sol-len für Planungsingenieure, Ver-

fahrenstechniker, Montagekoordi-natoren, Sicherheitsfachkräfte und Asset Manager mithilfe virtueller Technologien digital verfügbar werden.

Ein wesentlicher Bestandteil im Planungsprozesses sind De-sign Reviews, bei denen am vir-tuellen Modell alle Bauteile mit den dazugehörigen Informationen realitätsgetreu abgebildet wer-den. Durch die exakte räumliche Darstellung werden auch ver-

deckte Bauteile oder hintereinan-der stehende Komponenten leicht sichtbar.

„Das ‚Design Review‘ für den Umbau einer verfahrenstechnischen Anlage haben wir gemeinsam mit den BASF-Experten durchgeführt“, sagt Sabine Szyler, Virtual-Reality-Spezialistin am Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automati-sierung IFF. „Die Platzverhältnisse in der Anlage lassen sich jetzt viel leichter erfassen.“

„Wir sind von dem Design Re-view mit Virtual Reality so über-zeugt, dass wir in Ludwigshafen zwei VR-Stationen eingerichtet haben. Das erlaubt es unseren Planungsteams, vor Ort jederzeit Design Reviews weiterer Anlagen vorzunehmen“, sagt Axel Franke, Senior Engineering Manager bei BASF.

Stabile Entwicklung

Da sich eine Anlage nach einem Umbau anders verhält als im vor-hergehenden Betriebszustand, haben im Chemieanlagenbau kon-tinuierliche Sicherheitsschulungen oberste Priorität. Und auch hier bietet Virtual Reality neue Mög-lichkeiten.

Für den Umbau einer BASF- Anlage zur Gewinnung von Salpe-tersäure konzipierten die Fraun-hofer-Experten ein 3D-Modell, mit dem die Betriebsmannschaft die neue Anlage schon vor Inbetrieb-nahme virtuell begehen und ken-nenlernen konnte.

„Ohne virtuelle Technologien wird sich zukünftig kein Anlagen-bauer auf dem internationalen Par-kett bewegen“, ist man bei BASF überzeugt. Um die Spitzenposition unter den Chemieanlagenbetrei-bern zu halten, will das Unterneh-men mit Unterstützung der Fraun-hofer-Wissenschafter verstärkt an virtuellen Technologien arbeiten.

� www.basf.com

Industrie begrüßt Fachkräfteverordnung

Wien. Als wesentliches Ins-trument im Kampf gegen den Fachkräftemangel bezeichnet die Industriellenvereinigung den vereinfachten Zugang von Drittstaatangehörigen auf den österreichischen Arbeitsmarkt.

In der Industrie und Wirt-schaft fehlen trotz der Rot-Weiß-Rot-Card für Nicht-EU-Bürger nach aktuellen Schät-zungen rund 30.000 Fachkräfte. Positiv wertet die Industriel-lenvereinigung, dass viele für die heimischen Unternehmen zentrale Mangelberufe wie etwa Dreher, Fräser, Schweißer, Schlosser und diverse Techni-ker in der neuen Verordnung erfasst sind.

„Wir müssen Österreichs Attraktivität als Zuwanderer-land steigern und dafür sorgen, dass jene Menschen kommen, die von den Unternehmen drin-gend gebraucht werden, um zusätzliches Wachstum und Beschäftigung zu ermöglichen”, so IV-Generalsekretär Christoph Neumayer. � www.iv-net.at

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IV-Generalsekretär Christoph Neu-mayer will Zuwanderung forcieren.

Virtuelle 3D-Modelle erlauben Technikern präzise Einblicke in die Anlagen.

Fraunhofer & BASF Neues Verfahren erleichtert die Planung und den Umbau von Produktionsanlagen

Erst virtuell, danach realherbert strasser

BASF will in Zukunft das Virtual-Reality-Verfahren für den Chemieanlagenbau weiter forcieren.

KNAPP AG Flexibler, leistungsstärker und extrem energiesparend: Innovationstreiber reüssiert mit der nächsten OSR Shuttle-Generation

Das Herzstück im Lager Hart bei Graz. Herzstück, Hingu-cker und Hightech-Hit: Mit dem OSR Shuttle-System integriert KNAPP die wichtigsten Lager-prozesse – Lagerung, Kommis-sionierung, Nachfüllung sowie Versandsortierung – in einem System.

10 Jahre Einsatz-Erfahrung und eine leistungsstarke Soft-ware haben KNAPP mittlerwei-le an die internationale Spitze katapultiert. Mit seinen weltweit verkauften Shuttle-Systemen an mehr als 150 Kunden hält KNAPP gegenwärtig einen Marktanteil von 80%.

Starke nächste Generation

Aufgrund der Erfahrungs-zuwächse beim praktischen Im-plementieren hat KNAPP die Weiterentwicklung des Techno-logie-Tausendsassas in der letz-ten Dekade zügig vorangetrieben. Resultat: Eine leistungsfähigere, kosteneffizientere und noch fle-xiblere OSR Shuttle-Generation, die die Lagerung von Behältern und Kartons unterschiedlichster Abmessungen ermöglicht. Laut Produktmanager Roman Schnabl bietet KNAPP derzeit das Shuttle-System mit der höchsten Lager-dichte am Markt. Daraus resul-tiert u.a. eine deutliche Kosten-reduktion des Gesamtsystems. So kann beispielsweise die neue Generation unterschiedliche Grö-ßen bis zu vierfach tief lagern.

Pick-it-Easy: Auf Mitarbeiterbedürfnisse abgestimmte Arbeitsplätze sorgen für zusätzliches Effizienzplus .

Ein weiterer Vorteil ist das brei-te Artikelspektrum: Kleinste Artikel können ebenso schonend und zu-verlässig verarbeitet werden wie Gebinde in Größe XXL.

Schnabl: „Dank der Gestaltungs-freiheit der OSR Shuttles können wir ein perfekt auf die Kundenbe-dürfnisse abgestimmtes System anbieten, welches sich auch in Zukunft einfach und effektiv an die Änderungen im Geschäftsfeld anpassen lässt und den steigenden Anforderungen bei Umwelt- und Energiestandards vollständig entspricht.“

Denn auch in Sachen Energie-effizienz hält KNAPP die Trümpfe in der Hand. Das OSR Shuttle punk-tet unter vergleichbaren Systemen mit dem niedrigsten Verbrauch – und schafft dabei in seiner Tech-nologieklasse den höchsten Leis-tungsgradienten. In einer Stunde wickelt eine Gasse bei nur zwei

Kilowattstunden bis zu 800 Ein- und Auslagerungsvorgänge ab.

Ganz „easy“ am Arbeitsplatz

„Mit der nachhaltigen Entwick-lung von Intralogistik-Arbeitsplät-zen hat KNAPP neben der Ener-gie- und Umweltfrage auch seine Verantwortung gegenüber dem Menschen und seiner Berufssitua-tion neu austariert und bereits die entsprechenden Resultate erzielt“, sagt der Experte. Ergonomische Kommissionierplätze helfen, eine dauerhafte Leistungssteigerung, höhere Mitarbeiterzufriedenheit sowie daraus resultierende verbes-serte Produktivitätskennzahlen zu erreichen.

Bei der Ausformung der Pick-it-Easy-Serie hat man besonders auf die natürlichen Bewegungen des Menschen und auf die Materialaus-wahl geachtet.

In enger Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmedizinischen Zen-trum Graz und dem renommierten Institut für Arbeitsmedizin des TÜV Rheinland wurden bedürfnis-gerechte Lösungen erarbeitet; daraus entstand ein intelligentes Design für ein gesundes Allround-Arbeitsplatzsystem, gestaltet nach den Prinzipien der Ergonomie, Ergo-dynamik und Multifunktionalität.

Das Pick-it-Easy-System ist auf die unterschiedlichsten Branchen-anforderungen abgestimmt und er-möglicht die optimale Bearbeitung der Artikel, so der Produktmanager. Neben der Kommissionierung, dem Retourenhandling und einem ver-einfachten Inventurmanagement erlaubt die zentrale Drehscheibe für Arbeitsprozesse die umfassende Lagerkontrolle und die Abwicklung aller Value Added Services. Schnabl: „Die Effizienz kann dadurch nach-haltig gesteigert werden.“

KNAPP-Produktmanager Roman Schnabl: „Hype rund um OSR Shuttle-Technologie, ergonomische wie effiziente Work Stations“.

KNAPP AG

KNAPP ist Komplettanbieter für Intra-logistiklösungen und setzt mit modernsten Technologien neue Standards in der Lager-logistik. 60 Jahre Erfahrung und mehr als 1.400 abgeschlossene Projekte machen KNAPP zu einem Global Player in der Ent-wicklung und Herstellung von Fördertech-nik, Kommissionieranlagen, Logistik für Warenlager und Lagerlogistik-Software. Die Exportquote von aktuell 97% spiegelt die internationale Ausrichtung wider.

Kunden aus den Branchen Pharma,Fashion, Cosmetics, Retail (Food/Non-Food), Media, Optics, Office, Tobacco,Tools & Spares und 3PL vertrauen auf die Erfahrung und Innovationskraft des Konzerns. Im Kunden-Portfolio: u.a. der Kosmetik-Gigant AVON, die Drogerie-marktkette Müller, der Brillenhersteller Luxottica oder die britischen Kaufhauskette John Lewis. Auch in China und den USAkonnten zuletzt wieder Aufträge akquiriert werden.

Der chinesische Männermoden-Herstel-ler Seven (qipai) hat KNAPP beauftragt, sein Verteilzentrum in Xiamen bis Ende 2012 mit einer Automatisierungslösung auszustatten; das KNAPP-Tochterunter-nehmen Dürkopp liefert ein Hängeförder-techniksystem für die Ein- und Auslage-rung, einen Hängesorter für die Sortierung der Filialware sowie die Steuerung und den Stahlbau. Auch der Schuhhersteller Clarks USA investiert in KNAPP-Technolgie: Im neuen Logistik-Center in Pennsylvania wird ab 2013 ein OSR Shuttle für die Lage-rung, Ware-zur-Person-Kommissionierung und sequenzgerechte Bereitstellung von 50 Mio. Paar Schuhen pro Jahr sorgen.

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Linz. Beim Einschmelzen von Stahl-schrott entstehen Abgase, die bis zu 1.700 ºC heiß werden – eine Hitze, die bisher aber nicht genutzt wer-den konnte. Zwar bestanden schon länger Ansätze, daraus Strom zu erzeugen, doch diese scheiterten bisher an einem wesentlichen Detail: Die Hitzentwicklung wäh-rend der Stahlherstellung ist unre-gelmäßig und es fällt nicht immer gleich viel und gleich heißes Gas

an. Dampfturbinen benötigen aber einen kontinuierlichen Dampffluss in einer eng begrenzten Tempera-turspanne.

Dieses Problem hat jetzt ein Team der Siemens VAI Metals Technologies in Linz gelöst, indem es Anleihen aus der Solarthermie genommen hat.

Mittels Salzspeicher, die in So-lar-Kraftwerken verwendet wer-den, wird dem heißen Abgas die

Wärme entzogen. Das Salzgemisch heizt sich dabei auf etwa 450 ºC auf. Durch dieses heiße Salz wird Wasser geleitet, der dabei erzeugte Wasserdampf treibt die Turbine an.

Wegen der hohen Temperaturen im Salz hat der Prozess einen Wir-kungsgrad von 24%. Damit über-trifft diese Variante die zweite Möglichkeit zur Stromgewinnung im Lichtbogenofen. Dabei wird direkt aus den Abgasen Wasser-dampf erzeugt und in Druckkesseln zwischengespeichert. Salzspeicher sind im Vergleich zu Druckkesseln allerdings billiger und auch si-cherer im Betrieb.

Hoher Wirkungsgrad

Ein Lichtbogenofen schmilzt Stahlschrott unter etwa 3.500 ºC heißen Lichtbögen, die mittels Hochspannung erzeugt werden. Pro Tonne produzierten Stahls verbraucht eine solche Anlage rund 370 Kilowattstunden Strom. 20% des Stroms für das Einschmel-zen des Schrotts könnte mit dem neuen Verfahren aus der Abwärme

zurückgewonnen und 40 kg CO2 pro Tonne Stahl gespart werden, so die Schätzung

Bei einer typischen Ofenkapazi-tät von 120 t ergibt sich eine jähr-liche CO2-Einsparung von rund 30.000 t. Der Betreiber der Anlage kann seine Kosten für Strom und CO2-Zertifikate somit um bis zu fünf Mio. € senken.

Mitte April 2012 ging die ers-te Pilotanlage bei der Stahlwerk Thüringen GmbH in Unterwellen-born in Betrieb. Die Anlage ist mit dem bestehenden Abgassystem des Elektrolichtbogenofens ver-bunden.

Ziel des zunächst auf ein Jahr befristeten Pilotprojekts ist es, mögliche Werkstoffe für den Ein-satz unter hohen Temperaturen zu validieren sowie Bedingungen für eine möglichst hohe Effizienz bei der Energierückgewinnung zu untersuchen. Die Erkenntnisse aus den Werkstoffuntersuchungen sind unabhängig vom Wärmeträger- medium und können daher auch für konventionelle Wasser-/Dampf-systeme genutzt werden.

� www.siemens.at

56 – industrialtechnology innovation & unternehmen Freitag, 22. Juni 2012

ABB setzt Lichtblicke im Fußballstadion

Mannheim. Foul oder Schwalbe, Abseits oder nicht – erhellende Einsichten bei der Fußball-EM bringen nicht nur die Entschei-dungen der Schiedsrichter und die Kommentare der Experten im Fernsehen, sondern auch moderne Technik.

Für die Innenbeleuchtung des Stadions in Lemberg lie-ferte der Schweizer Technolo-giekonzern ABB eine moderne Steuerungsanlage.

Auch in Kiew, wo am 1. Juli das Finale ausgetragen wird, ist Technik von ABB für das richtige Licht verantwort-lich. 100 ABB i-bus KNX DALI Gateways vernetzen die Licht-anlagen im Stadion vom Kabi-nentrakt bis zur VIP-Lounge miteinander. Über das KNX-ba-sierte Gebäudesteuerungssys-tem lassen sich diese Module ansteuern, wodurch sich Hel-ligkeit und Lichtfarbe schnell und einfach anpassen lassen. � www.abb.com�

Bogner Edelstahl ist jetzt ein Leitbetrieb

Wien/Linz. „Wir sind eine Unter-nehmensgruppe, die im gesam-ten CEE-Raum zuhause ist“, betonte Peter Ostermann, CEO von Bogner Edelstahl, bei der Eröffnung des „Bogner Edel-stahl Info Day 2012“, zu dem rund 150 Kunden, Partner und Mitarbeiter aus zahlreichen Ländern ins Lager- und Ser-vice-Center Rostfrei in Wels gekommen waren.

Der neue Geschäftsführer präsentierte unter anderem die neuen Produktserie „Bogner Finishing“, die den gesamt-en Produktlebenszyklus von Edelstahl abdeckt – vom Wa-reneingang über die Lagerung und Verarbeitung bis hin zur Anwendung.

Die sieben Produkte wurden gemeinsam mit dem Partner Lu-xor Interchem Chemische Pro-dukte GesmbH entwickelt. Diese decken von der Entrostung, Etikettenentfernung, Reinigung, Konservierung und Oberflä-chenschutz alle Anwendungsbe-reiche ab und werden den Kun-den sowohl direkt als auch über den Handel angeboten.

Ein weiterer Höhepunkt der Veranstaltung war die Verlei-hung des Leitbetriebe-Zertifi-kats durch Monica Rintersba-cher, GF Leitbetriebe Austria. � www.bogner.co.at

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Moderne Technik von ABB rückt die Fußball-EM ins rechte Licht.

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v.li.: M. Rintersbacher, R. Broermann, F. Bogner sen., P. Ostermann.

ait austrian institute of technology Gute Zahlen für 2011 und erfreuliche Aussichten für die Zukunft

Gewinn fließt in die WeiterentwicklungWien. Zum viertel Mal in Folge konnte das Austrian Institute of Technology (AIT) eine positive Bi-lanz präsentieren. „Das hohe Ni-veau der Auftragsstände und die Entwicklung des Verwaltungsauf-wands der letzten Jahre zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Nach drei starken Konso-lidierungsjahren investieren wir

nun Gewinne in die strategische Weiterentwicklung des Unter-nehmens”, fasst Geschäftsführer Anton Plimon das erfreuliche Er-gebnis für 2011 zusammen. Und auch für das 2012 stehen die Zei-chen günstig, dass die größte außeruniversitäre Forschungs- einrichtung Österreichs weiter auf diesem Kurs bleibt.

Stand zwischen 2008 und 2010 zur Stabilisierung der Eigenkapi-talbasis ein möglichst hohes EGT am Plan, setzt man nach den letz-ten drei Konsolidierungsjahren nun stärker auf die Reinvestition der jährlichen Gewinne.

Plimon: „Das AIT ist nicht auf Gewinnmaximierung ausgelegt, sondern auf eine hohe vernetzte

Systemkompetenz der Infrastruk-turthemen und das Wissen, wie diese mit den Anforderungen un-serer Industriepartner und Auftrag-geber in Einklang zu bringen sind.”

Stabile Entwicklung

Mit Erfolg, wie die Zahlen bele-gen: 2011 konnte das Volumen der mit EU-Forschungsgeldern finan-zierter Projekte um 13% gesteigert werden. Auch der Auftragsstand wurde weiter ausgebaut und liegt mit 129,3 Mio. € um 6,2% über je-nem von 2010. Gleichzeitig konnten 2011 die Verwaltungskosten gesenkt werden und durch die Anfang 2012 erfolgte Verschmelzung mit der Österreichische Forschungs- und

Prüfzentrum Arsenal GmbH und dem damit verbundenen Wegfall von Doppelgleisigkeiten wird sich der jährliche Verwaltungsaufwand um weitere 300.000 € reduzieren.

Weniger Verwaltung

„Eine Strategie-Evaluierung ist sehr zufriedenstellend ausgefal-len. Die Departments ‚Energy‘ und ‚Safety & Security‘ haben sehr gut abgeschnitten. Das Mobility De-partment ist stabil, im Health & Environment Department haben wir 2011 nachjustiert. Das ‚Fore-sight & Policy Development Depart-ment‘ muss noch stärker zu einem integrierenden Faktor für das AIT werden”, so Plimon weiter.

Hannes Androsch, Aufsichtsrats-präsident des AIT: „In den nächs-ten Jahren wird sich das AIT weiter fokussieren. In jenen Bereichen, in denen das AIT erfolgreich ist, soll und muss es wachsen. Bis 2020 könnten bis zu 250 neue Arbeits-plätze in den Departments geschaf-fen werden.” Allerdings spürt man auch beim AIT den Fachkräfteman-gel, hat allerdings bereits gegen gesteuert. „Die größte Herausfor-derung stellt zurzeit das Recruiting von High-Level-Playern dar. Dafür haben wir ein hochwertiges Karrie-remodell entwickelt und ausgerollt, mit dem wir in der Lage sind, auch internationale Top-Leute engagie-ren zu können”, so AIT-GF Wolf-gang Knoll. � www.ait.ac.at

EGT von 2,1 Mio. Euro zeigt, dass die bisher gesetzten Strategiemaßnahmen erfolgreich sind.

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v.li.n.re.: Wolfgang Knoll (Geschäftsführer AIT), Hannes Androsch (Aufsichtsrat-Präsident des AIT), Anton Plimon (Managing Director AIT) und Alexander Svejkovsky (CFO AIT).

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Rund ein Fünftel des aufgewendeten Stroms kann wieder zurückgewonnen werden.

Siemens-innovation Salzschmelze für Wärmerückgewinnung im Stahlwerk – Pilotanlage wurde installiert

neue energie unter dem Lichtbogen

„Wir konnten im ver-

gangenen Jahr eine

ganze Reihe von

neuen Projekten

mit EU-Förderung

an Land ziehen.“

Wolfgang Knoll, gf austrian institute of technology ait

Page 5: medianet industrial

Linz. Size matters – zumindest im Bereich der Feuerwiderstandprü-fungen. „Bis dato waren Brand-schutzbauteile in ihrer Höhe we-gen fehlender Prüfmöglichkeiten begrenzt. Mit dem neuen Vertikal-prüfofen wird es in Zukunft mög-lich sein, übergroße Schiebetor- elemente, Feuerschutzvorhänge, Feuerschutzverglasungen oder eben auch übergroße Fassadenele-mente, Ständer- und Schachtwän-

de, deren Höhe bis zu 9 m betra-gen, in Originalgröße zu prüfen”, so IBS-GF Arthur Eisenbeiss.

Insgesamt besteht durch die Größe des Prüfofens und durch seine technische Ausstattung auch ein deutlich grüßeres Einsatz- spektrum.

Durch mechanisches Verstellen der Ofendecke gibt es individuelle Anpassungsmöglichkeiten in der Prüfhöhe und zusätzlich zu den normativen Heizkurven wie z.B. der Einheitstemperatur-Zeitkurve besteht die Möglichkeit, frei pro-grammierbare Heizkurven zu steu-ern – etwa zur Prüfung von Bau-teilen mit aus dem Fire-Modelling vorgegebenen Temperatur-Zeit-Be-lastungen. Durch individuelle Beo-bachtungspunkte auf der Feuer-seite, Videoaufzeichnungen durch Feuerraumkameras aus verschie-denen Perspektiven und kontakt-lose Verformungsmessung mithilfe von Fotostereometrie an frei wähl-baren Verformungsmesspunkten ist der neue Vertikalprüfofen nicht nur zur Produktprüfung, sondern auch für spezielle Forschungs- und Produktentwicklungstätigkeiten geeignet. � www.ibs-austria.at

Schwaz/Lenzing. Nachdem seit letz-tem Oktober bereits die Abluft einer Produktionslinie der Tyro-lit Schleifmittelwerke Swarovski durch eine Bio Oxidations-Anla-ge der Lenzing Technik umwelt-freundlich und effizient gereinigt wird, folgt in diesem Sommer die Erweiterung auf die zweite Pro-duktionslinie.

Ab Juli in Betrieb

„Die Anlage überzeugt mit höchs-ter Prozessstabilität, sehr geringen Wartungskosten und einer unkom-plizierten Handhabung des Bio-Bett-Filtermaterials“, sagt Antje Schwemberger, Leiterin des Um-weltmanagements von Tyrolit. Fast

genauso wichtig ist ihr aber noch etwas anderes: „Für unsere Mitar-beiter macht es einen Riesenunter-schied, dass in und um das Werk keine Geruchsbelästigung mehr vorhanden ist; allein damit hat die eingesetzte Technologie natürlich viele Sympathien gewonnen“, be-tont sie.

Auch wirtschaftlich punktet das Bio-Oxidations-Verfahren. Da das Bettmaterial nicht verklumpt, be-nötigt die Anlage weniger Energie. „Weiters hat unser Biofilter eine Lebensdauer von bis zu zehn Jah-ren und kann danach regeneriert und wieder eingesetzt werden“, so Lenzing Technik-GF Herbert Hummer. Ein weiterer Vorteil ist der modulare Aufbau.

� www.tyrolit.com��� www.lenzing.com

innovation & unternehmen industrialtechnology – 57Freitag, 22. Juni 2012

Lenzing technik Zweite Ausbaustufe bei Tyrolit

modular und langlebig

herbert strasser

Bio-Filteranlage sorgt für saubere Luft.

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Elemente bis neun Meter Höhe können im neuen Ofen getestet werden.

iBS Europas höchster und modernster Vertikalprüfofen

Der Goliath der Prüfeinrichtung

Motion

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I/O

IPC

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www.beckhoff.atSetzt weltweit Standards: PC- und EtherCAT-basierte Steuerungstechnik von Beckhoff. Als Spezialist für offene Automatisierungssysteme bietet Beckhoff Komponenten für die Bereiche IPC, I/O, Motion und Automation an, die einzeln oder im Verbund als präzise aufeinander abgestimmtes Steuerungssystem fungieren. Die „New Automation Technology“ von Beckhoff steht für universelle Automatisierungslösungen, die weltweit in den verschiedensten Anwendungen zum Einsatz kommen. Die Unternehmenspräsenz in über 60 Ländern gewähr-leistet weltweit eine kontinuierliche Betreuung.

Vier Komponenten, ein System:New Automation Technology.

IPC Industrie-PCs Embedded-PCs Motherboards

I/O EtherCAT-Komponenten IP-20-Busklemmen IP-67-Feldbus-Module

Motion Servoverstärker Servomotoren

Automation Software-SPS Software-NC/CNC Safety

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Projektteam mit Antje Schwemberger und Herbert Hummer (2.v.re.).

Page 6: medianet industrial

München. KraussMaffei Berstorff bietet ab sofort mit dem Verfah-ren des Plasma-Pulver-Auftrags-schweißens (PTA) zur Beschichtung der Stegoberkanten an gegenläu-figen Doppelschnecken einen noch effizienteren Verschleißschutz für alle parallelen und konischen Dop-pelschneckenextruder an.

Jens Liebhold, Geschäftsbereichs-leiter KraussMaffei Berstorff: „Eine speziell für diese Applikation ent-wickelte Software ermög-licht dabei einen kontinuierlichen Schweißvor-gang auch bei Steigungsänderungen der zu beschichtenden Stege sowie das Schweißen der Ausläufe in Abhängigkeit von der gewählten Schneckengeometrie.“

Die Anlage ist für die Bearbei-tung von Schnecken im Durchmes-

serbereich von 43 bis 184 mm aus-gelegt. Gegenläufige Doppelschne-ckenextruder fördern das Material nahezu ausschließlich in axialer Richtung in einem abgeschlos-senen Kammersystem.

Im Auskämm-Bereich der Schne-cken entsteht durch die system-bedingten Geschwindigkeits- und Druckverhältnisse ein Kalander-effekt mit Strömungsverhältnis-sen. Sowohl im Feststoff- als auch im Schmelzeförderbereich führt diese Kalanderströmung unter hohen Flächenpressungen zu ad-häsiven Verschleißerscheinungen durch das Auseinanderdrücken der Schneckenwellen, die sich aus-schließlich nur am Zylinder abstüt-zen können.

Dadurch können an Schnecken und Zylindern nachhaltige Beschä-digungen auftreten, die teilweise bis zu einem vollständigen Versa-gen des Systems führen können.

Zwei Varianten

Als standardmäßigen Verschleiß-schutz wird eine PTA-Beschichtung der Stegoberkanten an allen paral-lelen und konischen Doppelschne-cken auf Molybdän-Basis angebo-ten. Optimierte Schweißprozess- parameter wie etwa die Stromstär-ke in Abhängigkeit des Schnecken-Außendurchmessers und die maß-geschneiderte Zusammensetzung des Schweißpulvers stellen die Herstellung einer nahezu rissfreien

PTA-Molybdän-Auftragschwei-ßung mit geringstmöglicher Auf-mischung sicher. Die Maschinen sind somit gegen partielle Beschä-digungen wie lokal eingegrenzte Ausbrüche optimal geschützt.

Zusätzlich wird eine PTA-herge-stellte, hochverschleißfeste Ober-flächenbeschichtung für alle par-allelen Doppelschneckenextruder mit Wolframcarbid-Verstärkung angeboten.

Diese KraussMaffei Berstorff Doppelschneckenextruder zur WPC-Verarbeitung erreichen so-mit im Vergleich zu Maschinen in Standardausführung wesentlich erhöhte Standzeiten, die – abhän-gig von der Rezeptur und einem spezifikationsgerechten Betrieb der Maschinen – zwischen 12.000-20.000 Betriebsstunden betragen können.� www.kraussmaffeiberstorff.com

KraussMaffei Plasma-Pulver-Auftragsschweißen beschichtet Stegoberkanten an gegenläufigen Doppelschnecken

Schutz vor Verschleiß Die Anlage ist für Schnecken im Durchmesserbereich von 43 bis 184 mm ausgelegt.

produKtion & AutoMAtiSiErunG58 – industrialtechnology Freitag, 22. Juni 2012

Neue 3M Glashohl- kugeln iM16KNeuss. Mit einer Dichte von nur 0,46 g/cm� lässt sich mithilfe der neuartigen Glashohlkugeln von 3M je nach Füllgrad und Formulierung das Gewicht von Systemen mit mineralisch ge-fülltem Polypropylen um mehr als 15% und bei in Glasfaser gefülltem Polyamid um mehr als 18% reduzieren, ohne Einbußen bei der Festigkeit oder anderen physikalischen Eigenschaften.

Daraus resultiert auch eine verbesserte Produktivität. Da die Kugeln hohl sind, muss we-niger geschmolzenes Polymer gekühlt werden; damit ver-kürzen sich die Zykluszeiten je nach Kunststoff um 15 bis 25%. Parallel dazu verbessert sich die sogenannte Dimensionssta-bilität der Bauteile, was sich in einem geringeren Verzug und Schrumpf und damit in weniger Ausschuss und Nacharbeit be-merkbar macht.

Das speziell für Compoun-dier- und Spritzgussprozesse in der Kunststoff-Industrie ent-wickelte Produkt zeichnet sich durch eine isostatische Druck-festigkeit von über 110 MPa (16.000 psi) aus. � www.3M.de

Multifunktionalität auf kleinem Raum

Wien. Passend zu Relaisbau-steine mit einer Breite von nur 6,2 mm ist nun auch ein Multifunktions-Relais in der gleichen geringen Baubreite bei Gogatec erhältlich. Das schmale, aufschnappbare Mul-tifunktions-Relais vereint sechs Funktionen wie z.B. Impuls-ausgabe (Wischrelais) oder Ein-schaltverzögerung (Blinkrelais).

Der Modulsockel ist für 12 bis 24 AC/DC ausgelegt. Ach-tet man auf die Spannung von 12 VDC oder 24 VDC, kann ein handelübliches Relais in den Kopf eingesteckt werden. � www.gogatec.com

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Das neue Relais bietet auf nur 6,2 mm Breite sechs Funktionen.

Im Maschinenbau werden Sie zukünftig immer umfangreichere Aufgaben in immer kürzerer Zeit meistern müssen. Da ist es gut, einen Antriebs- und Automatisierungs-Spezialisten an seiner Seite zu wissen, der viele Aufgaben einfach macht. Das ist unsere oberste Priorität – im Zentrum unseres Handelns: Sie! Wir erarbeiten gemeinsam mit Ihnen die beste Lösung und setzen Ihre Ideen mit Begeisterung in Bewegung. Entdecken Sie mit uns die Zukunft des Maschinenbaus und verschaffen Sie sich so den Freiraum für das Wesentliche: Ihre Ideen.

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„Damit reduzieren

wir den adhäsiven

Verschleiß auf ein

Minimum und erhöhen

somit die Maschinen-

standzeiten enorm.“

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Meerbusch. MMC Hartmetall hat seine Fräserserie um den neuen VFX5 erweitert. Konzipiert wurde er speziell für Schruppbearbeitung bei hohen Kräften und Tempera-turen, etwa für Titanlegierungen. Ein innovatives Kühlmittel- System sorgt für optimalen Kühl-mitteldruck oder -menge direkt an den Schneiden, optimiert durch austauschbare Düsen mit unter-schiedlichen Durchlassbohrungen.

Mit dem neuen Modell ist die VFX-Serie jetzt standardmäßig im Durmesserbereich von 40 mm bis 100 mm, in kurzer und langer Aus-führung sowie mit 3 bis 6 Zahnrei-hen erhältlich.

� www.mitsubishicarbide.com

Göttingen. Der Applikationsspezi-alist Mahr hat jetzt Messuhren auf den Markt gebracht, die dank des patentierten Reference-Sys-tems nicht mehr aufwendig auf Null gesetzt werden müssen. Der Nutzer braucht die Nullposition nur einmal zu setzen, danach ist sie für weitere Messungen gespei-chert.

Dank i-wi (Integrated Wireless) hat der Nutzer auch deutlich mehr Bewegungsfreiheit z.B. beim Mes-sen auf oder an der Maschine oder bei großen Werkstücken, da ihn kein Kabel behindert. Die Funk-verbindung vereinfacht zudem die Erfassung und Dokumentation von Messdaten. � www.mahr.de

Mahr Neue Messuhren-Generation mit Funksystem

Mehr Freiheit beim Messen

Mahr-Messuhr mit Reference-System und integriertem Funksystem.

Die neue Plasma-Pulver-Auftragsschweißanlage für Doppelschneckenextruder.

MMC Hartmetall Erweiterung der Fräsenserie

Ein kräftiger Neuzugang

VFX-Serie: speziell für das Schruppen von Titanlegierungen entwickelt.

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