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industrial technology ERHELLENDE AUSSICHTEN Lumitech ist mit innovativen LED-Konzepten auf Erfolgskurs Seite 54 ALLES AUF SCHIENE GIS-Lösung von ABB für neue Hochge- schwindigkeitsbahn in Saudi-Arabien Seite 56 SYMPOSIUM ANLAGENSICHERHEIT TÜV AUSTRIA © ABB medianet INSIDE YOUR BUSINESS. TODAY. FREITAG, 17. JUNI 2011 – 53 Innovation braucht bessere Strukturen Aktuelle Studie Durch die zu einseitige Fokussierung auf neue Produkte und Prozesse schöpft die Industrie ihr innovatives Potenzial noch zu wenig aus, so Björn Sander, GF des Beratungsunternehmens Batten & Company. Seite 54 © iStockphoto SHORT Wien. Mit der Sommerakade- mie „Spaß an Technik“ erwei- tert der Automatisierungsspe- zialist Festo sein technisches Nachwuchsförderprogramm. Konzipiert sind die 5-tägigen Workshops (18.-22.7. und 8.-12.8. in Siegendorf, 25.-29.7. in Mattersburg) für Kids von 10 bis 15 Jahren. Auf dem Programm stehen am Vormittag spannende Experimente zu Pneumatik, Elektrik und Elektronik, am Nachmittag Sport & Action. Inklusive Mittagessen und Jause kosten die Workshops pro Kind 150 €. www.festo-didactic.at Düsseldorf. Im Rahmen des Jahrestreffens der VDI-Ini- tiative „Sachen machen” am 9. Juni wurde die Bergische Universität Wuppertal für das Projekt „Wissens-Floater“ der Abteilung Maschinenbau aus- gezeichnet. „Damit setzt sich die Uni in vorbildlicher Weise dafür ein, dem Nachwuchs technisches Know-how, die Entstehung technischer Pro- dukte und deren Bedeutung für unser Leben zu vermitteln“, betonte Willi Fuchs, VDI-Di- rektor und Sprecher der Initia- tive (im Bild li. mit Peter Gust von der Uni Wuppertal und Uwe Heinrich, Unicum). www.vdi.de © Festo © Lumitech © VDI/Zillmann Das KlüberServiceSystem bietet verschiedene, aufeinander abgestimmte Module zum Thema Schmierung an. Vom einzelnen Servicemodul bis hin zur umfassenden Unterstützung in Optimierungsprojekten können individuelle Pakete geschnürt werden - je nachdem, welche Ziele erreicht werden sollen. Überzeugen Sie sich selbst. Klüber Lubrication Austria GmbH, www.klueber.at your global specialist Das KlüberServiceSystem - mit Service schneller zum Ziel Hohenzell. Nach einem Rekord- ergebnis im Jahr 2010 ist der OÖ Metallbauer Fill weiter auf Erfolgskurs. „Schon im Mai betrug die Auslastung für heuer 70 Prozent“, freut sich GF Ralf Vogt. Wesentlichen Anteil daran haben weitere Großaufträge. So etwa die Fassade für die Unternehmen- szentrale der Greiner Gruppe in Kremsmünster. Das 1,4 Mio. €-Projekt stellt wegen der be- sonderen Form der Fassade hohe Anforderungen an das Know-how. Ähnlich heraus- fordernd sind die Stahl-Glas- Fassaden für ein Einkaufs- zentrum in Berlin sowie ein österreichisches Messezent- rum. www.fill.at > > > > > > > > > > > > > > > HOTLINE Tel 050 639 100 Fax 050 639 190 ONLINE E-MAIL System R 3000 ab 535,– Komplettangebot Für Belastbare ... ... die individuell lagern wollen! 60,– E gespart © medianet/Szene1/ Christian Mikes

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industrialtechnologyerhellende aussichten

Lumitech ist mit innovativen LED-Konzepten auf Erfolgskurs Seite 54

alles auf schiene

GIS-Lösung von ABB für neue Hochge-schwindigkeitsbahn in Saudi-Arabien Seite 56

symposium anlagensicherheit

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medianet inside your Business. today. Freitag, 17. juni 2011 – 53

Innovation braucht bessere Strukturen

Aktuelle Studie durch die zu einseitige Fokussierung auf neue Produkte und Prozesse schöpft die industrie ihr innovatives Potenzial noch zu wenig aus, so Björn sander, gF des Beratungsunternehmens Batten & company. Seite 54

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Wien. Mit der Sommerakade-mie „Spaß an Technik“ erwei-tert der Automatisierungsspe-zialist Festo sein technisches Nachwuchsförderprogramm. Konzipiert sind die 5-tägigen Workshops (18.-22.7. und 8.-12.8. in Siegendorf, 25.-29.7. in Mattersburg) für Kids von 10 bis 15 Jahren.

Auf dem Programm stehen am Vormittag spannende Experimente zu Pneumatik, Elektrik und Elektronik, am Nachmittag Sport & Action. Inklusive Mittagessen und Jause kosten die Workshops pro Kind 150 €. � www.festo-didactic.at

Düsseldorf. Im Rahmen des Jahrestreffens der VDI-Ini-tiative „Sachen machen” am 9. Juni wurde die Bergische Universität Wuppertal für das Projekt „Wissens-Floater“ der Abteilung Maschinenbau aus-gezeichnet. „Damit setzt sich die Uni in vorbildlicher Weise dafür ein, dem Nachwuchs technisches Know-how, die Entstehung technischer Pro-dukte und deren Bedeutung für unser Leben zu vermitteln“, betonte Willi Fuchs, VDI-Di-rektor und Sprecher der Initia-tive (im Bild li. mit Peter Gust von der Uni Wuppertal und Uwe Heinrich, Unicum). � www.vdi.de

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Das KlüberServiceSystem bietet verschiedene, aufeinander abgestimmte Module zum Thema Schmierung an. Vom einzelnen Servicemodul bis hin zur umfassenden Unterstützung in Optimierungsprojekten können individuelle Pakete geschnürt werden - je nachdem, welche Ziele erreicht werden sollen. Überzeugen Sie sich selbst.

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Das KlüberServiceSystem - mit Service schneller zum Ziel

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Hohenzell. Nach einem Rekord-ergebnis im Jahr 2010 ist der OÖ Metallbauer Fill weiter auf Erfolgskurs. „Schon im Mai betrug die Auslastung für heuer 70 Prozent“, freut sich GF Ralf Vogt. Wesentlichen Anteil daran haben weitere Großaufträge. So etwa die Fassade für die Unternehmen-szentrale der Greiner Gruppe in Kremsmünster. Das 1,4 Mio. €-Projekt stellt wegen der be-sonderen Form der Fassade hohe Anforderungen an das Know-how. Ähnlich heraus-fordernd sind die Stahl-Glas-Fassaden für ein Einkaufs-zentrum in Berlin sowie ein österreichisches Messezent-rum. � www.fill.at

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Jennersdorf. Lumitech entwickelt bereits seit 1997 im burgenlän-dischen Jennersdorf innovative LED-Technologien und ist aner-kannter Experte der LED-Licht-branche. 2007 wurde das Unter-nehmen für seine zukunftsorien-tierten Entwicklungen mit dem „Österreichischen Staatspreis für Innovation“ geehrt.

2010 brachte man das farbtem-peraturveränderbare LED-Down-light E8 auf den Markt. Es liefert hochqualitatives weißes Licht und erlaubt ein individuelles Steuern der Farbtemperatur von Warm-weiß (2.700 Kelvin) bis Kaltweiß (6.500 Kelvin). Dadurch können in den beleuchteten Räumen Stim-mungen von „Morgensonne“ über „Vollmond“ bis hin zu „Kamin- feuer“ erzeugt werden.

Langlebig & effizient

„Entwickelt wurde es für Be-leuchtungsanwendungen, in denen nicht nur höchste Farbwiedergabe, Energie- und Kosteneffizienz ent-scheidend sind, sondern für den Endkunden auch Individualität von

Bedeutung ist“, sagte Erwin Baum-gartner, GF von Lumitech.

Potenzial sieht man vor allem im Bereich der gehobenen Hotel-lerie, in der Gastronomie oder im Wellness-Sektor und präsentierte das System diesen Frühling beim ÖHV-Kongress. „Viele Hoteliers und Gastronomen wollen noch in diesem Jahr auf LED-Lichtkon-zepte umrüsten, damit sie ihren

Gästen einen einzigartigen Kom-fort bieten können, um sie letztlich langfristig für sich zu gewinnen”, so Lumitech-CEO Stefan Tasch.

Licht schafft Stimmung

Christian Kühnelt, General Ma-nager des Pannonia Towers, hat sich bereits für das neue System entschieden – sowohl wegen der er-

heblichen Energieeinsparungen von bis zu 85% als auch der hohen Le-bensdauer und der hervorragenden Lichtqualität. „Meine oberste Priori-tät ist immer das Wohlbefinden der Gäste. Mit den einzigartigen, vari-

ablen Lichtstimmungen wird auch das Wohlbefinden unserer Gäste positiv beeinflusst – je nach Bedarf von Tageslicht im Seminarraum bis hin zu romantischer Lichtstimmung im Restaurant“, sagt er.

� www.lumitech.at

54 – industrialtechnology cover Freitag, 17. Juni 2011

gastkommentar

Performance mit Nachhaltigkeit

werner kolarik

Nachhaltigkeit�betrifft�längst�nicht�mehr�aus-schließlich�die�rein�

ökologische�Seite�und�sie�ist�deutlich�mehr�als�ein�schönes�Schlagwort,�sondern�oft�Dreh-�und�Angelpunkt�wichtiger�Chance-Prozesse.�Als�Bera-tungsunternehmen,�das�häufig�mit�Konzepten�zur�Verbesse-rung�der�Leistungsfähigkeit�beauftragt�wird,�haben�wir�uns�daher�die�Frage�gestellt,�ob�Nachhaltigkeit�auch�hier�einen�Unterschied�macht.�Und�man�kann�diese�Frage�klar�mit�„ja“�beantworten.�Letztlich�ist�Nachhaltigkeit�sogar�zwin-gende�Voraussetzung�für�den�Erfolg�von�Unternehmen�und�Organisationen.�

In�unserer�Beratungspraxis�drückt�sich�das�in�der�Kombi-nation�von�inhaltlicher�Kompe-tenz�mit�Projekt-�und�Change-Management-Kompetenz�aus.�Die�entscheidenden�Einfluss-faktoren�zur�Erreichung�einer�nachhaltigen�Leistungsstei-gerung�sind�wirksame�Steue-rungssysteme,�leistungsfähige�Organisationsstrukturen�und�Geschäftsprozesse�sowie�der�Wertbeitrag�der�IT.�Wesent-lich�ist�dabei�auch�immer,�die�Spezifika�der�jeweiligen�Orga-nisation�zu�verstehen�und�die�entsprechenden�Messgrößen�und�Steuerungsparameter�zu�definieren,�um�die�Gesamtleis-tung�sowohl�quantitativ�als�auch�qualitativ�zu�steigern.�

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Erwin Baumgartner, Lumitech-GF, sieht viel Potenzial für das innovative Lichtsystem.

3M Innovation

Geschliffen

Perchtoldsdorf/Rüschlikon. Um Schleifprozesse noch effizienter gestalten zu können, entwickel-te 3M eine patentierte Innova-tion, die die Eigenschaften der Schleifmittel in puncto Schnel-ligkeit, Standzeit sowie Wärme-entwicklung neu definiert.

Cubitron II steht für eine re-volutionäre Technologie prä-zisionsgeformter, keramischer Schleifkörner, die im Vergleich zu konventionell hergestellten keramischen bis zu 50% höhere Abtragsraten, eine bis zu vier-fach höhere Standzeit sowie eine geringere Wärmeentwick-lung und somit deutliche Kosten-reduktionen erzielt.

� www.mmm.com

3M 987C Hochleistungs- Cubitron II-Fiberscheiben.

britta biron

Innovations-Studie Ein Umdenken hin zu einem umfassenderen Innovationsverständnis ist dringend notwendig

Innovation findet nicht nur in der F&e-Abteilung statt

Düsseldorf. Dass Innovationen wich-tig für den Erfolg sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen. In den F&E-Abteilungen wird auf Hochtouren gearbeitet, eine Fülle neuer Produkte ist die Folge. Von einem systematischen Innovations-management sind die meisten Un-ternehmen aber noch weit entfernt, so das Ergebnis einer aktuellen Stu-die von Batten & Company, für die 120 Top-Entscheider befragt wur-den.

„Durch eine viel zu enge Betrach-tungsweise verschenken Unterneh-men wichtiges Potenzial zur Wett-bewerbsdifferenzierung und für nachhaltiges Wachstum”, analy-

siert Björn Sander, Managing Part-ner von Batten & Company. Erheb-lichen Nachholbedarf in Sachen In-novation sieht er im Management.

„Beschränken Sie die Innovati-onsarbeit nicht nur auf Ihre Pro-dukte, sondern denken Sie auch radikal über neue Wege der Markt-bearbeitung, die Erschließung völlig neuer Kundengruppen und

somit neue Geschäftsmodelle und Märkte nach”, so sein Rat an mehr als die Hälfte der Unternehmen, wo diese Bereiche noch vernach-lässigt werden.

80% der befragten Unternehmen greifen standardmäßig auf kon-ventionelle Kanäle, wie die Analy-se von Beschwerden, des Marktes und der Kundenbedürfnisse zurück – so ein weiteres Ergebnis der Stu-die. „Wir sehen hier erhebliches Lern- und Optimierungspotenzi-al: Unternehmen müssen deutlich innovativer vorgehen als bislang und das abgenutzte Silodenken überwinden“, so Sander.

Neue Strukturen

Er empfiehlt, sich an Best Practi-ces – auch außerhalb der eigenen Branche – zu orientieren und ex-ternes Know-how zu nutzen, z.B. durch die Etablierung von Kunden-beiräten. Ein offener und systema-tischer Austausch mit Lieferanten und Partnern, spezialisierten Dienstleistern, Wettbewerbern oder

branchenfremden Unternehmen kann zudem helfen, das Potenzial von Ideen und Chancen besser zu bewerten und auch die Wirkungen von umgesetzten Innovationen fort-laufend zu evaluieren.

Knapp die Hälfte der befragten Unternehmen gab an, dass die Ergebnisse der Innovationsbemü-hungen weder intern noch extern offen kommuniziert werden – zum

Teil deshalb, weil nicht klar ist, ab wann eine Innovation eigentlich als erfolgreich zu bewerten ist.

„Unsere Erfahrung zeigt, dass neben quantitativen Kriterien wie Umsatz oder Kundenzufriedenheit auch qualitative Kriterien wert-volle Erkenntnisse liefern können. Etwa die Analyse der Reaktionen des Wettbewerbs auf Innovati-onen als Grundlage für ein aktives Barrierenmanagement oder die Be-trachtung der Auswirkungen von Innovationen auf die strategische Positionierung des Unternehmens”, so Sander weiter.

Wichtig sei zudem ein innova-tionsfreundliches Klima: „Bisher fehlt in jedem dritten Unterneh-men ein klares Anreizsystem für Mitarbeiter und nur die Hälfte der Betriebe verfügt über eigene Inno-vationsabteilungen bzw. funktions- und abteilungsübergreifende Inno-vationsteams”, weiß der Experte. „Damit die Innovationskraft im gesamten Unternehmen langfris-tig und nachhaltig gestärkt wird, müssen neue Strukturen geschaffen und bestehende Prozesse überdacht werden”, so Sander abschließend.

� www.batten-company.com

Innovationen brauchen eigenständige Strukturen mit klaren Anreizen und Verantwortlichkeiten.

Björn Sander, GF von Batten & Company: Neue Strukturen sind notwendig.

Lumitech LED-Downlight E8-System ermöglicht individuell steuerbare Lichtstimmungen

Beleuchtung steht im rampenlicht

„Die individuelle Farb-

temperatursteuerung

von ‚LED-Downlight E8‘

erhöht das menschliche

Wohlbefinden.“

erwin baumgartner gf lumitech

Werner Kolarik ist Partner der act Management Consulting GmbH.

„Um echte Innovati-

onen hervorzubringen,

muss das Manage-

ment die notwendigen

Rahmenbedingungen

festlegen.“

björn sander gf batten company

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„Ich glaube an meine Idee. Und das gibt mir die Kraft, sie auch umzusetzen.“

www.voestalpine.com

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EU-Projekt Mogentes Wettbewerbsvorteile für die europäische Industrie durch Nutzung sicherer eingebetteter Systeme

Innovatives TestverfahrenWien. Unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology entwickelte ein internationales Konsortium im Rahmen des EU-Projekts Mogentes in den letzten vier Jahren in enger Zusammenar-beit mit der Industrie eine revolu-tionäre Methodik zur Generierung von sogenannten model-basierten Testverfahren, die die Herstellung und Konzeption von sicherheitskri-tischen Systemen in Bereichen wie z.B. Automotive oder Eisenbahn sicherer und günstiger machen sollen.

Erfolgreicher Abschluss

„Modelle sind eine nützliche Methode für die automatische Ab-leitung von Testfällen, denn da-durch können die Testverfahren nahtlos in jeden Produktionspro-zess integriert werden“, so Wolf-gang Herzner, technischer Pro-jektkoordinator am AIT Safety &

Security Department. „Über eine so erreichte hohe Abdeckung von Testszenarien kann das Vertrau-en in die Testgenauigkeit deutlich erhöht und gleichzeitig die Anzahl der durchzuführenden Tests auf das absolute Minimum beschränkt werden. Mit diesem revolutionären Ansatz konnte z.B. bei Alarmanla-gen für Autos ein Testset mit nur acht Testfällen identifiziert werden, das nicht nur den Zustand und alle möglichen Zustandsänderungen der Alarmanlage abdeckt, sondern auch mehr als 100 mögliche Implemen-tierungsfehler anzeigt.“

Der in diesem Forschungspro-jekt gefundene Zugang wird künf-

tig nicht nur über die unmittelbare und signifikante Kostenreduktion bei angewendeten Testverfahren ökonomische Vorteile für die eu-ropäische Industrie sicherstellen, sondern auch über die parallele Einbettung der Testverfahren in den laufenden Produktionsprozess von sicherheitsrelevanten ein-gebetteten Systemen zusätzliche Wettbewerbsvorteile lukrieren.

Mehr Genauigkeit

Die Anwendbarkeit der Methodik und der entwickelten Testverfah-ren wurde mit vier industriellen „Proof-of-Concept“-Demonstra-

toren von realistischer Komplexi-tät in drei Anwendungsdomänen aufgezeigt: Automobile (Ford For-schungszentrum Aachen, Deutsch-land), Eisenbahnen (Thales Aust-ria GmbH, Österreich; Prolan Ira-nyitastechnikai ZRT Ungarn) und Off-road-Fahrzeuge sowie Kons-truktionsmaschinen (Re:Lab S.R.L. Italien). Zusätzlich hat der schwe-dische Software-Tool-Hersteller Prover Technology seine Tool-Suite um Eisenbahn-Koppelungssysteme mit neuen und effektiven Testfall- Generierungstechnologien erwei-tert und damit seine internationale Wettbewerbskraft gestärkt.

� www.ait.at

Der neue Zugang reduziert die Kosten für Tests erheblich und erhöht gleichzeitig die Sicherheit.

WKO Industriekonjunktur

Mehr LehrlingeWien. Mit dem Anspringen der Kon-junktur stiegen im 1. Quartal 2011 auch die Beschäftigungszahlen in der Industrie – um immerhin 9.000 Stellen im Vergleich zum Vorjah-resquartal. Auch bei den Lehr-stellen zeigt sich ein Plus. Dieses könnte allerdings noch höher sein, denn zehn Prozent der Lehrstel-len können bereits nicht besetzt werden. „Unsere Industrieunter-nehmen bemängeln vor allem die fehlende Qualifikation und es gibt generell zu wenige Jugendliche, die Interesse an Hightech-Berufen in der Industrie haben“, so Manfred Engelmann, GF der Bundessparte Industrie in der Wirtschaftskam-mer Österreich (WKO).

Zukünftige Fachkräfte

Deshalb sei aus Sicht der Indus-trie völlig unverständlich, wieso die überbetriebliche Berufsaus-bildung im Auftrag des AMS wei-terhin großzügig ausgebaut wird. „In diesen geschützten Werkstät-ten werden entsprechende Förder-gelder, nämlich mehr als 16.000 Euro pro Teilnehmer, verbraten, obwohl ein Teil dieser Jugend-lichen mit einem entsprechenden Coaching auch einen Lehrplatz in der Industrie bekommen würde – mit deutlich mehr Zukunftspers-pektiven für die Auszubildenden und weniger Kosten für den Steu-erzahler”, erläutert Engelmann. Er Engelmann plädiert auch für ei-ne Aufwertung der Lehre innerhalb des Gesamtbildungssystems.

� www.wko.at

Manfred Engelmann, GF der Bundessparte Industrie der WKO.

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industrialtechnology – 55InnOvaTIOn & UnTErnEhMEnFreitag, 17. Juni 2011

Wolfgang Herzner, technischer Projekt-koordinator AIT Safety & Security.

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Watt Drive – für den richtigen Durchblick

Memmingen. Der deutsche Maschinenbauer Urban setzt bei seinen Glasverklebema-schinen GSV auf Know-how der österreichischen Watt Drive. Deren Stirnradgetriebemotor mit Abtriebsflansch und IEC- Motoradapter fördern die bei-den Silikonkomponenten über Zahnradpumpen zum Klebe-kopf.

Die GVS repräsentiert eine wichtige Weiterentwicklung im Kunststoff-Fensterbau. Der Klebevorgang erfolgt CNC-ge-steuert und vollautomatisch je nach Fertigungsablauf im Flü-gel oder im fertigen Element. � www.u-r-b-a-n.de

Frauscher Sensor-Technik baut aus

St. Marienkirchen. Kürzlich wur-de der Hersteller hochwertiger Sensoranlagen für Bahnanwen-dungen und Gebäudeautoma-tisierung von der Deutschen Bahn wieder als Q1-Lieferant zertifiziert – ein weiterer Be-weis für die hohe Qualität der Produkte, deren internationale Marktstellung man künftig noch weiter ausbauen will.

Als neuer Marketingleiter wird Christian Pucher dabei alle Maßnahmen planen und koordinieren. Der 39-jährige Marketingexperte hat langjäh-rige Erfahrung in der Investiti-onsgüterindustrie. � www.frauscher.com

innovation & unternehmen56 – industrialtechnology Freitag, 17. Juni 2011

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Zürich. ABB hat von der AlFanar Construction Co. einen Auftrag in Höhe von 85 Mio USD (rd. 58,7 Mio. €) über die Lieferung von gas- isolierten 380-Kilovolt-Schaltanla-gen (GIS) erhalten. Die Schaltanla-gen bilden eine Schlüsselkompo-nente der neuen Umspannwerke für die im Bau befindliche Hoch-geschwindigkeits-Bahnstrecke Haramain in Saudi-Arabien, die sich über 444 km erstreckt.

ABB ist für Entwicklung, Liefe-rung, Installation und Inbetrieb-nahme der GIS zuständig, die bis Mitte 2013 einsatzbereit sein sol-len. Die GIS-Lösung zeichnet sich durch eine hohe Zuverlässigkeit, eine einfache Bedienung, geringe Instandhaltungskosten und ökolo-gische Vorteile aus.

Die Saudi Electricity Company (SEC), das staatliche Stromversor-gungsunternehmen Saudi-Arabi-ens, ist Inhaber und Betreiber der Umspannwerke, die für die Strom-versorgung von Hochgeschwin-digkeitszügen (360 km/h) benötigt werden. Die Züge sollen pro Jahr rund drei Mio. Passagiere beför-dern. Die Bahn verbindet die Pil-gerstädte Mekka und Medina und passiert die King Abdullah Econo-mic City, Rabigh, Dschidda und den King Abdulaziz International Airport. Mit der neuen Bahnlinie soll der Verkehr auf den Straßen entlastet und die Reisezeit von sechs auf zwei Stunden verkürzt werden.

„Unsere GIS ist äußerst robust und wurde für extreme Wetter-bedingungen entwickelt. Auch ih-re Standfläche wurde erheblich verringert. Dies hat enorme Vor-teile für Anlagen, die wie diese in

Innenbereichen sowie in städ-tischen Zonen eingesetzt werden”, sagte Bernhard Jucker, Leiter der Division Energietechnikprodukte. „Mit der Anlage wird eine zuver-lässige und effiziente Stromversor-gung des Schienennetzes gewähr-leistet.”

Neues Energiesystem

Kürzlich hat ABB auch eine Inno- vation im Bereich der Schifffahrt vorgestellt: Das neue Gleichstrom-Bordsystem von ABB stellt einen Fortschritt in der Optimierung des Antriebs dar, weil alle Gleichstrom-verbindungen und die gesamte

Energieverteilung über einen DC-Hauptstromkreis erfolgen.

Es wurde für Schiffe mit Nie-derspannungs-Bordstromnetzen wie Offshore-Versorgungsschiffe, Schlepper, Fähren und Yachten entwickelt und ermöglicht eine Reduzierung des Kraftstoffver-brauchs und der Emissionen um bis zu 20%.

Effizient & flexibel

„Wir erleben ein Revival, das Gleichstrom zur führenden Tech-nik für viele Energieübertra-gungslösungen, Batteriespeicher und andere Energieversorgungs-anwendungen macht”, sagt Veli-Matti Reinikkala, Leiter der Divi-sion Prozessautomation von ABB. „Mit einer DC-Bordlösung kön-nen wir die Generatordrehzahl so anpassen, dass der Kraftstoffver-brauch optimiert und die betrieb-liche Gesamteffizienz eines Schiffs im Vergleich zu herkömmlichen Wechselstromsystemen um bis zu 20% verbessert werden kann. Die-se zukunftsweisende Lösung trägt dazu bei, die Energieeffizienz und Zuverlässigkeit der Schiffe unserer Kunden zu maximieren. Unsere Kunden sind somit für künftige Herausforderungen wie strenge-re Umweltschutzanforderungen,

höhere Treibstoffpreise und die Verfügbarkeit neuer Treibstoff-quellen gerüstet”, weist er auf die ökologischen und ökonomischen Faktoren hin.

Mehr Platz an Bord

Das DC-Bordsystem umfasst Produkte wie Wechselstromgene-ratoren, Wechselrichtermodule, Wechselstrommotoren usw., die auf modernen Schiffen bereits eingesetzt werden.

Der Vorteil liegt hier darin, dass die Motordrehzahl zur Op-timierung des Kraftstoffver-brauchs angepasst werden kann. Außerdem wird auch die Stell-fläche der verwendeten elek-trischen Geräte um bis zu 30% reduziert, da keine Transforma-toren und keine großen Schalt-anlagen mehr benötigt werden. Das bedeutet mehr Platz für Pas-sagiere oder Fracht an Bord sowie mehr Flexibilität beim Positionie-ren der Systemkomponenten.

Zudem ermöglicht das DC-Bord-system die Verwendung ergän-zender Gleichstrom-Energiequellen wie Solarkollektoren, Brennstoff-zellen oder Batterien, die direkt an das elektrische Gleichstromsystem des Schiffs angeschlossen werden können. � www.abb.com

Gasisolierte Schaltanlagen von ABB bilden die Schlüsselkomponente für die neue Hochgeschwindigkeitsbahn in Saudi-Arabien.

aBB Großauftrag über gasisolierte 380 Volt-Schaltanlagen für neue arabische Hochgeschwindigkeitsbahn

an Land und zu WasserMit dem neuen Gleichstrom-Bordsystem bietet ABB auch eine Innovation für die Schifffahrt.

Christian Pucher ist neuer Marketing-leiter der Frauscher Sensortechnik.

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Stirnradgetriebemotor HF 40A IA 81N4 TF von Watt Drive.

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„Unsere GIS-Schalt-

anlagen gewährleisten

eine zuverlässige

und effiziente Strom-

versorgung des

Schienennetzes.“

bernhard jucker leiter energietechnikprodukte

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Traunreut. Der absolute Multiturn-Drehgeber EBI 1135 erreicht eine Gesamtauflösung von 34 Bit (Sin-gleturn: 18 Bit, Multiturn: 16 Bit). Durch den modularen Aufbau ohne Kugellager und einen batteriege-pufferten Umdrehungszähler wer-den sehr kompakte Abmessungen erreicht. Mit einer Baulänge von weniger als 13 mm bei einem Ge-häuse-Außendurchmesser von lediglich 37 mm gehört er zu den weltweit kleinsten absoluten Dreh-

gebern und ist daher besonders für den Einsatz in hochdynamischen Servomotoren kleiner Baugrößen für die Automatisierungstechnik und Industrieroboter prädestiniert. Neben der optimierten induktiven Abtastung punktet der EBI 1135 mit hoher Robustheit, da keine optischen Komponenten enthalten sind, die durch Verschmutzung, Vibration oder hohe Temperatur beeinträchtigt werden können.

� www.heidenhain.de

Wien. Mit der Sinumerik 828D Basic M ergänzt die Siemens- Division Drive Technologies ihr Produktspektrum für die CNC-Kompaktklasse.

Als Einstiegs-CNC in die Kom-paktklasse eignet sie sich für stan-dardisierte Fräsmaschinen mit bis zu fünf Achsen/Spindeln. Bild-schirm, Tastatur und CNC-Elek-tronik bilden eine Einheit, die nur wenige Schnittstellen und Kabel benötigt und damit maximale Ver-fügbarkeit bietet. Dank einer neuen Bedientafel aus Magnesiumdruck-guss arbeitet die neue Siemens-CNC auch unter rauen Einsatzbedin-gungen besonders zuverlässig.

Eine Besonderheit ist die Funk-tion „Easy Message“. Damit wird der für die Maschine verantwort-liche Mitarbeiter via SMS über alle

wesentlichen Prozessdaten der Fer-tigung auf dem Laufenden gehalten. Wenn eine Maschine neue Rohteile benötigt oder ein Fräser an die Grenze seiner Standzeit gerät, kann die Sinumerik 828D Basic M ent-sprechende Informationen abschi-cken. Somit wird die Produktivität der Maschine weiter gesteigert.

Beschleunigte Prozesse

Die Sinumerik 828D Basic M ist in das Schulungspaket SinuTrain für Sinumerik Operate integriert. Dadurch kann die Bedienung einer Fräsmaschine mit der neuen Steu-erung erlernt und vertieft werden. Darüber hinaus ist SinuTrain auch dafür geeignet, die Programmie-rung offline durchzuführen. � (red)�� www.siemens.at

produktion & automatisierung industrialtechnology – 57Freitag, 17. Juni 2011

siemens Neue CNC für Fräsen in der Kompaktklasse

sinumerik 828d BasicHohe Qualität zu einem günstigen Preis.

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Klein & robust: der neue induktive Drehgeber EBI 1135 in kleiner Bauform.

Heidenhain Multiturn-Drehgeber in kleiner Bauform

Für Robotik und Automatisierung

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Geeignet für standardisierte Fräsmaschinen mit bis zu fünf Achsen/Spindeln.

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58 – industrialtechnology Freitag, 17. Juni 2011biz talk

Joined to last.

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WiR MaCHendetails ZU staRKenlÖsUnGenBei Schlüsselverbindungen kommt es auf zuverlässige und belastbare Befestigungssysteme an. Weltweit sind daher in der Leichtbau- und Kunststofftechnik die vielfältigen Lösungen von KVT im Einsatz.

www.kvt-koenig.com

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tÜV austria Ende Mai trafen sich 120 Experten zum 4. Symposium „Anlagensicherheit“ im Technischen Museum Wien

Das Große Stelldichein der Sicherheitsexperten in WienWien. Ende Mai veranstaltete die TÜV Austria Akademie bereits zum vierten Mal das Symposium „Anla-gensicherheit“.

Mehr als 120 interessierte Fach-leute nahmen an dieser in Öster-reich einzigartigen Veranstaltung in Technischen Museum in Wien teil. Experten auf dem Gebiet der Anlagensicherheit stellten Scha-densfälle der Vergangenheit vor und brachten dem Publikum mo-derne Methoden und die Anwen-dung und Interpretation regula-tiver Anforderungen näher.

Die hochkarätigen Fachvorträge gaben viele Denkanstöße für die Teilnehmer. So erklärte Christian Jochum, Vorsitzender der Kom-mission für Anlagensicherheit Deutschland und Leiter der Kon-rad Adenauer Stiftung Deutsch-land, welche Lehren man aus dem schweren Unfall im Tanklager Buncefield (GB, 2005) ziehen kann.

Großes Interesse

Ulrike Weingerl, Leiterin Process Saftey bei der OMV, zeigte neue allgemeine Ansätze zum Thema „Lernen aus Zwischenfällen“ auf, Michael Struckl (BMWFJ) führte aus, dass die Änderungen in der neuen Seveso III-Richtlinie insbe-sondere für Anlagenbetreiber eine große Herausforderung im Bezug auf Information der Öffentlichkeit darstellen.

Reinhard Preiss, Leiter des Fach-bereichs „Anlagensicherheit“ beim TÜV Austria, legte in seinem Vor-trag gemeinsame Sichtweisen von Behörden, Betreibern und Prüfstel-len zur quantitativen Risikobetrach-tung in Prozessanlagen dar.

Ein Highlight – sowohl in-haltlich als auch hinsichtlich der Aktualität – war das Referat des bekannten Chemikers Georg Steinhauser vom Atominstitut der Technischen Universität Wien zur Reaktorkatastrophe in Fukushi-

ma. Die Darlegung grundlegender Unterschiede zwischen älterer und neuer Technologie in Kernre-aktoren wurden in dieser Klarheit

noch selten öffentlich dargelegt.Wie schon in der Vergangenheit

bot das Symposium neben aktu-ellen Fachinfos aber auch wieder

ausreichend Gelegenheit für Net-working. „Das Sicherheitssym-posium hat sich zu einer äußerst wichtigen Info-Plattform für die

gesamte Branche entwickelt und trägt damit wesentlich zur Weiter-entwicklung bei“, freut sich Preiss.

� www.tuev.at��

Hochkarätige Referenten lieferten interessante Denkanstöße und neueste Erkenntnisse zu vielen Sicherheitsfragen.

Sicherheitsexperten unter sich (v.li.): M. Struckl (BMWFJ), R. Preiss (TÜV-A), C. Jochum (Vorsitzender KAS Deutschland), P. Illyes (OMV), R. Wieser (Sandoz).

Angeregte Diskussion auch abseits des offiziellen Programms: Hugo Eberhardt (Vorstandsvorsitzender TÜV Austria Holding AG) mit Ulrike Weingerl (OMV).

Rund 120 Sicherheitsexperten aus Industrie und Behörden folgten der Einladung. Die Pausen zwischen den Vorträgen boten Gelegenheit zum Branchen-Talk.

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