MEDICOM Magazin-Krank durch Essen?

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NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . SCHUTZGEBÜHR: 3,00 . 51. Ausgabe, Juli 2008 TITELFOTO: SHUTTERSTOCK, DPNY

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NEWS GESUNDHEIT TIPPS FITNESS ERNÄHRUNG

GESUNDHEITS-INFORMATIONEN FÜR KUNDEN DER MEDICOM PHARMA AG . SCHUTZGEBÜHR: € 3,00 . 51. Ausgabe, Juli 2008

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Petra WonsVorstand der MEDICOM

rnährung ist ein Thema, mit dem wir uns täglich beschäftigen – mal

bewusst, mal unbewusst. Dass eine unausgewogene Ernährung körperlicheFolgen haben kann, ist uns nicht neu.Trotzdem achten immer noch viel zuwenig Deutsche darauf, sich gesund undabwechslungsreich zu ernähren. Fakt ist:Viele essen zu fett, zu salzig, zu süß undkonsumieren zu viel Alkohol. Vor denFolgen können wir uns nicht verstecken:Die Krankheitsbilder reichen von Adi-positas über Bluthochdruck bis hin zu Untergewicht und Mangelernährung.Schwer auszusprechende Fachbegriffewie Orthorexie oder Biggerexie sind Teilunserer Ernährungswelt geworden. Wasgenau dahintersteckt, verraten wir Ihnenin unserem Titelthema „Krank durch Essen?“.

Es gibt diejenigen, die zu viel essen, jene,die zu wenig Nahrung zu sich nehmen,solche, die zwanghaft versuchen, sich100-prozentig gesund zu ernähren, undnoch die Gruppe, die sich ausschließlichprotein- und kohlenhydratreich ernährt,

um so schneller Muskelmasseaufzubauen. Eines haben

all diese Personen gemein: Sie habenden natürlichen Umgang mit dertäglichen Nahrung verlernt. Das zu än-dern, ist nicht einfach, denn schließlichwerden wir jeden Tag mit dem ThemaNahrungsaufnahme konfrontiert – obwir es wollen oder nicht. Unser Körperbraucht Nahrung, um funktionieren zukönnen. Und oft ist das (erneute) Er-lernen des richtigen Umgangs ein langerWeg, um nicht unter Folgeerkrankungenleiden zu müssen. Welche körperlichenFolgen die einzelnen Ernährungskrank-heiten mit sich bringen und wie mansich letztendlich gesund ernährt, er-fahren Sie ab Seite 22.

In der Rubrik Essen & Trinken erfahrenSie noch mehr darüber, was an gesunderNahrung auf Ihrem täglichen Speiseplanstehen könnte. Hier legen wir den Fokusauf das Herz! Lesen Sie ab Seite 36, wel-che Lebensmittel Ihrem Herzen guttun.

Nicht dem Herzen, sondern Ihrer Ausstrahlung tut die „Sportart“ gut, diewir Ihnen diesmal in der Rubrik Be-wegung & Fitness vorstellen möchten:Gesichtsgymnastik. Obwohl die Vor-stellung für einige etwas lächerlich seinmag, die Gesichtsmuskeln zu trainieren,erzielt das Training doch seine Wirkung:Wer regelmäßig gezielt Grimassen zieht,kann sich langfristig über einen rosigen,frischen Teint freuen. Verziehen Sie mituns ab Seite 14 das Gesicht. Hier stellenwir Ihnen Übungen vor, die Sie gleichnachmachen können.

Liebe Leser, diese und viele weitere interessante Themen erwarten Sie in dieser Ausgabe. Wir wünschen Ihnendamit viel Vergnügen und eine schöneSommerzeit!

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Petra WonsVorstand der MEDICOM

Susanne SpoldersPharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) und Diplom-Oecotrophologin (FH)

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Liebe MEDICOM-Leser!Das Team der wissenschaftlichen Abteilung (von links nach rechts):

Sonja Lewecke, Susanne Spolders, Nadine Pietruschinski

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Organismus haben können! Sogar

die Personen, die sich ausschließlich

gesund ernähren wollen, tun dies so

krampfhaft, dass ihr Körper am En-

de einen Vitalstoffmangel aufweisen

kann. Wir stellen Ihnen in unserem

Titelthema die gängigen Ernährungs-

krankheiten mit ihren Folgen vor

und möchten dabei natürlich nicht

versäumen, Ihnen einige Tipps

in Sachen gesunder Ernährung

an die Hand zu geben.

Wir kommen nicht darum herum,

uns täglich Nahrung zuzuführen. Für

viele Menschen ist genau das zum

Problem geworden: Sie wissen nicht,

wie sie mit der Nahrung umgehen

sollen. Man soll nicht zu viel essen,

aber auch nicht zu wenig. Nicht zu

süß, aber auch nicht zu salzig. Die

Verwirrung darüber, wie man sich

nun letztendlich gesund ernährt,

führt zu vielen Ernährungsfehlern,

die gravierende Folgen für unseren

Essen & Trinken:Nahrung für das Herz

Um Herz- und Kreislauferkrankungen vorzubeugen,

hilft es, sich regelmäßig zu bewegen, Stress zu

minimieren und auf Nikotin zu verzichten. Doch

auch in puncto Ernährung können Sie Ihrem Herzen

Gutes tun. Wir stellen Ihnen vier Lebensmittel vor,

die einen positiven Einfluss auf Ihr Herz haben.

Wir wünschen guten Appetit!

Jeder dritte Europäer erkrankt heutzutage an Krebs.

Das heißt: Über ein Drittel der europäischen Bevölkerung muss

sich irgendwann mit der Diagnose Krebs auseinandersetzen.

Doch wird die Krankheit früh erkannt, hat man gute Chancen,

sie zu besiegen. Wir haben für Sie recherchiert, was Sie

selbst tun können, um das Krebsrisiko zu minimieren.

Ab Seite

18Ab Seite

Wer morgens regelmäßig mit Kopfschmerzen und einem

verspannten Nacken oder sogar Kiefer aufwacht, knirscht

vermutlich nachts mit den Zähnen. Nicht nur der

Partner leidet unter den Knirschgeräuschen, sondern auch

der Körper bleibt von den Folgen nicht verschont.

Aber wieso knirscht man in der Nacht mit den Zähnen?

Der Körper will uns dadurch auf etwas aufmerksam

machen. Lesen Sie hier, was dahinterstecken könnte.

Neues aus der Forschung:Das Krebsrisiko selbst mitbestimmen

I N H A L T

10Ab Seite Kurzmeldungen:Strenge Etikettierung von Lebensmitteln gefordertWenn Männer Folsäure nehmenBlutzucker messen mittels MikrowellenGesundheitsmeldungenRote Karte für das mediterrane GoldGibt es eine „sicherere“ Art zu rauchen?Vom Traum, Organe im Reagenzglas zu züchten

Gesundheit & Recht:Gerichtsurteile

Körper & Seele:Stressabbau im Schlaf: Zähneknirschen

Bewegung & Fitness:Gesichtsgymnastik: Grimassenziehenmit Schönheitseffekt

Neues aus der Forschung:Das Krebsrisiko selbst mitbestimmen

MEDICOM informiert:Gefahr im Unterholz: Zecken

Titelthema:Krank durch Essen?Ernährungswahn und seine Folgen

Experten-Rat:Was der Körper über die Gesundheit sagt

Essen & Trinken:Nahrung für das HerzVitalstoff-Rezept

Geistig fit:Was Oma schon wussteSchon gewusst?Rätselseite

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22Körper & Seele:

Stressabbau im Schlaf: Zähneknirschen

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chwangere und Frauen, die schwangerwerden wollen oder könnten, sollten

täglich 400 Mikrogramm Folsäure durchdie Verwendung eines entsprechendenSupplements ergänzen. Damit kann embryonalen Fehlbildungen, vor allemdem sogenannten offenen Rücken, derSpina bifida, vorgebeugt werden. DieWissenschaftlerin Suzanna Young vonder Universität Kalifornien in Berkeleyuntersuchte den Einfluss der Ernährungund Vitalstoffversorgung des Mannes aufdie Qualität von Spermien. Für ihre Studieanalysierte die amerikanische Wissen-

schaftlerin das Ejakulat von 97 gesundenNichtrauchern (ohne bekannte Fruchtbar-keitsstörungen) zwischen 22 und 80 Jah-ren und stellte dieses in Bezug zu denErnährungsgewohnheiten. Sie fand her-aus, dass das Ejakulat von Männern, diereichlich Folsäure aufnahmen, seltenerSpermien mit Abweichungen von dernormalen Chromosomenzahl zeigte. Inder Fachzeitschrift „Human Reproduc-tion“ empfehlen die Forscher Männernnun ebenso eine ergänzende Folsäure-zufuhr – zumal die Aufnahme mit derNahrung meist ohnehin zu niedrig ist.

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Männer, die planen Vater zu werden, sollten ihre Vitamin-versorgung – insbesondere mit Folsäure – rechtzeitig verbessern. Eine amerikanische Studie wies nach, dass eine ausreichende Folsäureaufnahme die Spermiengesundheit verbessern und somitdie Entstehung von Missbildungen reduzieren kann.

Auf Lebensmittelnsollen nährwert- und

gesundheitsbezogeneAngaben für den Verbraucher

deutlich lesbar sein

Strenge Etikettierungvon Lebensmitteln gefordert

ach den Plänen des EU-Gesund-heitskommissars Markos Kyprianou

sollen auf der Vorderseite von Lebens-mittelverpackungen künftig deutlichlesbare und verständliche Angabenzum Energiegehalt (Brennwert) sowiezum Gehalt an Fett, gesättigten Fett-säuren, Zucker und Salz (statt bisherNatrium) des jeweiligen Produktes aufgeführt werden. Zusätzlich zu die-sen Werten müssen auch die Prozent-sätze von Referenzwerten für die tägliche Nährstoffzufuhr deklariert werden. Diese Referenzwerte beruhenauf dem Nährstoffbedarf erwachsenerFrauen mit 2.000 kcal Brennwert sowie70 Gramm Fett, 20 Gramm gesättigtenFettsäuren, 90 Gramm Zucker undsechs Gramm Salz. Damit soll erreichtwerden, dass die Verbraucher ihr Kauf-und Essverhalten stärker nach gesund-heitsbewussten Kriterien ausrichten.

Die Briten nutzen zur Kennzeichnungder Lebensmittel bereits ein Ampel-system, das den Gehalt der oben genannten vier wichtigen Nahrungs-bestandteile in Rot/Gelb/Grün kenn-zeichnet. Rot bedeutet dabei selten essen (zum Beispiel hoher Fett- oderZuckergehalt). Gelb ist in Ordnung undGrün steht für diegesunde Variante(zum Beispielhoher Gehaltan ungesättig-ten Fettsäuren).

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Wenn Männer Folsäure nehmen

Folsäure ist an der Herstellung unserer Erbinformation (DNS) beteiligt und somit für Zellteilung und -neubildung unerlässlich. Deshalb ist Folsäure in Zeiten starken Wachstums besonders wichtig.

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GesundheitsmeldungenGANZ KURZ

Viele unnötige Operationen bei BandscheibenvorfallZu oft und zu schnell erfolgt ein Eingriff ander Wirbelsäule, wenn ein Bandscheiben-vorfall diagnostiziert wird, so die Meinungvon Professor Joachim Grifka, Präsident derDeutschen Gesellschaft für Orthopädie undOrthopädische Chirurgie. Rund 57.000 Pa-tienten werden in Deutschland jährlich anden Bandscheiben operiert. Dabei gäbe eslaut Professor Grifka alternative Methodenwie eine gezielte Schmerztherapie sowiekrankengymnastische Übungen zur Rücken-und Bauchmuskulaturstärkung, wodurchsich eine Operation in bis zu 80 Prozent der Fälle verhindern ließe.

Der KrebscharakterEs gibt sie nicht – die sogenannte „Krebsper-sönlichkeit“. Mediziner räumen nach einerniederländischen Studie mit fast 10.000 Teil-nehmerinnen mit der Theorie auf, dass Frau-en, die von Ängstlichkeit oder Optimismus,Einfühlsamkeit oder Gefühlskälte bestimmtsind, angeblich häufiger an Brustkrebserkranken als Frauen ohne diese Persönlich-keitsmerkmale. Das Risiko, an Brustkrebszu erkranken, ist demnach unabhängig vonden persönlichen Charakterzügen.

Umweltschutz auf FranzösischÜber 70 Gemeinden in Frankreich haben essich zur Aufgabe gemacht, zukünftig weni-ger Feinstaub und Abgase zu produzieren.So kommt es, dass in der Normandie stattder üblichen Schulbusse wieder Droschkenfahren und Pferde für die Müllabfuhr arbei-ten. François Roche-Bruyn, Chef des Pferde-zuchtverbands Haras Nationaux, wirbt mitErfolg für seine „Ökologie auf Hufen“, denn62 Prozent der Franzosen unterstützen ihn.

Der AntikarieslutscherSüßigkeiten, die gegen Karies wirken kön-nen? Der Mikrobiologe Wenyuan Shi vonder Universität Kalifornien in Los Angeleshat solch ein ungewöhnliches Mittel gegenden Karieserreger Streptococcus mutans entwickelt: einen zuckerfreien Lutscher. Erschmeckt nach Orange und enthält einennatürlichen Wirkstoff aus der Süßholzwur-zel. Dieser tötet das Bakterium ab, lässt je-doch die übrige Mundflora unbeeinträchtigt.

Rezeptpflicht für Paracetamol?Immer mehr Menschen sterben in Deutsch-land an akutem Leberversagen. Der Grund:Sie haben Paracetamol überdosiert. Forscherdes Universitätsklinikums Essen haben her-ausgefunden, dass das besonders gängige,rezeptfreie Schmerz- und FiebermedikamentParacetamol häufigster Auslöser des meisttödlich verlaufenden Organversagens ist. Sie fordern nun eine Rezeptpflicht.

Blutzucker messen mittelsMikrowellen

ten des Gewebes, woraus der Blut-zuckergehalt bestimmt werden kann.„Die Energie verändert sich nicht spezi-fisch im Hinblick auf den reinen Gluco-sewert, sondern reagiert auf den Effekt,den Blut, Muskeln, Fett, Haut und Glucose zusammengenommen haben“,erläutert der Dozent für Elektro- undComputertechnik die Funktionsweise.Es wird wohl aber noch dauern, bis fürDiabetespatienten ein alternatives Gerätauf den Markt kommt. Bis dahin heißtes weiter, auf einen gut eingestelltenBlutzuckerwert zu achten, für ausrei-chend Bewegung zu sorgen und den beiDiabetes mellitus erhöhten Bedarf anVitaminen, Mineralstoffen und Spuren-elementen mit einem hochwertigenMultivitalstoff-Präparat zu decken.

och vielen Patienten ist die täglicheProzedur unangenehm und lästig,

was zur Nachlässigkeit bei der Kontrol-le führt. Dabei kann ein schlecht einge-stellter Blutzuckerspiegel eine Vielzahlan Folgeerkrankungen verursachen. Der US-amerikanische Forscher RandallJean von der Baylor-Universität in Waco (Texas) hat nun eine unblutige,schmerzlose Messmethode entwickelt,die mithilfe elektromagnetischer Wellenfunktioniert. Mikrowellen werden –ausgehend von einer am Arm befestig-ten Manschette – durch die Haut insGewebe geschickt, dort gestreut undverändert. Diese Wellen werden dannzum Teil wieder zu einem Sensor an derManschette zurückgeworfen und liefernDaten über die elektrischen Eigenschaf-

Ein kleiner Piekser, ein winziger Blutstropfen auf dem Teststreifenund nach nur fünf Sekunden zeigt das handyähnliche Messgerätden Blutzuckerwert an. Mehrmals am Tag müssen Diabetiker dieBlutzuckermessung durchführen, um die Therapie mit Medikamen-ten oder Insulin anpassen zu können.

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Regelmäßig genaue Blutzuckerwerte ohne Blutentnahme ist die Hoffnung aller an Diabetes mellitus erkrank-ten Menschen. Leider ist das noch nicht real. Aber die Forschung ist schon sehr weit. Die Messgeräte werdenständig verbessert und neu entwickelt.

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auskleiden. Dadurch wird die Ge-fäßwand durchlässiger für Fettpartikel,sodass sich Cholesterin anlagern kannund sich die Arterien nach innen veren-gen. Das Blut kann infolgedessen nurnoch schwer durch die Arterien fließen.Gefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankun-gen wie Herzinfarkt und Schlaganfallkönnen auftreten. Die dafür nötigen hohen Konzentrationen einfach un-gesättigter Fettsäuren könnten durch hohen Olivenölkonsum mit entsprechendgroßen Mengen an Ölsäure durchaus er-reicht werden, so die Forscher. Diese ne-gativen Befunde stehen allerdings imkrassen Gegensatz zu den ansonstendurchweg positiven Ergebnissen, die inzahlreichen wissenschaftlichen Unter-suchungen in den vergangenen Jahrenerzielt wurden. Sollten sich hunderte For-scher tatsächlich jahrelang geirrt haben?

Öl in seiner besten AusprägungOlivenöl stellt – neben viel Obst undGemüse, reichlich Fisch und wenigFleisch – einen sehr wichtigen Bestandteilder mediterranen Küche dar. Der gesund-heitliche Nutzen dieser Ernährungsformim Hinblick auf Gefäßerkrankungen –

Anfang des Jahres kamen Forscher der Universität Münster aufgrundvon Laboruntersuchungen zu dem Schluss, dass Olivenöl sich schädlich auf die Blutgefäße auswirken und somit das Risikoeiner Arteriosklerose erhöhen könnte.

rund zu dieser Annahme gebenProfessor Josef Krieglstein und

seine Kollegin, Professorin Dr. SusanneKlumpp, die zeigen konnten, dass eini-

ge einfach ungesättigte Fettsäuren wiedie Ölsäure aus Olivenöl die Aktivität ei-nes bestimmten Enzyms massiv steigern.Die sogenannte Proteinphosphatase Typ2C (PP2C) spielt bei der Zellfunktioneine sehr wichtige Rolle. Ist ihre Enzym-aktivität erhöht, führt dies zum soge-nannten programmierten Zelltod. In der Folge kommt es zur Schädigung und zum vermehrten Untergang von Endothelzellen, die die Gefäßinnenwand

Rote Karte für dasmediterrane Gold

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Die größten OlivenölproduzentenAngaben in tausend, weltweit (2006)

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1 Spanien 955.200

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204.700

130.300

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85.000

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Rang MengeLand

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8Quelle: FAO, FAOSTAT, 2006

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der Deutschen Herzstiftung und Chefarztim Herz-Zentrum Bad Krozingen. „Des-halb kann man aus Reaktionen im Reagenzglas auch keine Ernährungsemp-fehlungen ableiten.“ Die Verbrauchersollten sich nicht verunsichern lassen.„Olivenöl – am besten kalt gepresst – ist im Rahmen einer ausgewogenen mediterranen Ernährung nach wie vor empfehlenswert, um das Risiko für die Entstehung von Gefäßkrankheiten zuvermindern oder deren Verlauf günstigzu beeinflussen“, betont Professor Gohl-ke von der Deutschen Herzstiftung. Aucheine gezielte Nahrungsergänzung mit Vitalstoffen kann für ein gesundesHerz-Kreislauf-System sinnvoll sein. Besonders leistungsfähige Antioxidanti-en wie Vitamin C, Vitamin E, CoenzymQ10, Lycopin und Traubenextrakt mitOPC können den menschlichen Orga-nismus bei der Abwehr Freier Radikale unterstützen. Aber auch die langkettigenungesättigten Fettsäuren der Omega-3-Reihe spielen bei der Gesunderhaltungvon Herz und Kreislauf eine zentraleRolle. Sie können die Cholesterinwerte,den Blutdruck sowie die Fließeigenschaf-ten des Blutes positiv beeinflussen.

und deren mögliche Folgen wie Herz-infarkt und Schlaganfall – ist klar belegt.Olivenöl, das neben der Ölsäure nochviele weitere günstige Nährstoffe wieVitamin E, Flavonoide und Phenole ent-hält, weist zum Beispiel antioxidativeund entzündungshemmende Effekte auf.Insbesondere konnte gezeigt werden,dass sich Olivenöl durch seinen hohenAnteil (bis zu 80 Prozent) an einfach un-gesättigten Fettsäuren günstig auf denLDL-Cholesterinspiegel im Blut auswirkt.Die als Begleitstoffe darüber hinauswichtigen sekundären Pflanzenstoffeenthält in erster Linie kalt gepresstes Ölmit der Bezeichnung „natives Olivenölextra“ bzw. „Olivenöl extra vergine“.

Die Deutsche Herzstiftung rät Verbrauchern, sich nicht verun-sichern zu lassen„Reagenzglasstudien lassen normale bio-logische Prozesse wie Verdauung undStoffwechsel unberücksichtigt, weshalbsie generell keine wissenschaftlichenBeweise für Beziehungen zwischen einerSubstanz und einem Erkrankungsrisikoliefern können“, beruhigt Professor Dr.med. Helmut Gohlke, Vorstandsmitglied

Rauchen erhöht nicht nur die Risiken für Herz-Kreislauf- und Krebsleiden, sondern schädigtauch das Gehirn

Gibt es eine „sicherere“Art zu rauchen?

in neues Projekt einer belgischenFirma in Zusammenarbeit mit

europäischen Wissenschaftlern undForschungslaboratorien war erfolg-reich bei der Herstellung einer wenigerschädlichen Substanz für eine „siche-rere“ rauchlose Zigarette, wie in einerPressemitteilung zu lesen war. Obwohldie als „sicherer“ angepriesene Alter-native den Nikotingehalt reduziert,bietet sie dem Raucher das Aroma undden Geschmack einer Zigarette. Siebesteht nicht aus pflanzlichen Inhalts-stoffen und enthält keinerlei für denRaucher oder seine Umgebung giftigeSubstanzen.

Dennoch deckt sie alle physischen undpsychischen Bedürfnisse des Rauchersab und ist dabei billiger als reguläreungesunde Zigaretten. Die angeblichgesündere Alternative zum Rauchenist bereits in britischen Apotheken undReformhäusern zu erwerben. Dochsollte man sich nicht von den beschö-nigenden Adjektiven täuschen lassen:„Gesünder“ bedeutet nicht automa-tisch, dass etwas tatsächlich gesundfür den menschlichen Organismus ist.Ebenso kann ein Stoff, der „wenigerschädlich“ ist, trotzdem noch schäd-lich sein. Gibt es daher überhaupteine sichere Art des Rauchens? Nein,und wer es gar nicht lassen kann, sollte seinen erhöhten Vitalstoffbedarfzumindest mit der regelmäßigen Ver-wendung eines hochwertigen Multi-vitalstoff-Präparates decken.

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Besonders interessant ist die Fettsäurenzusammensetzung des Olivenöls. Heute kennt man im Olivenöl rund1.000 biologisch aktive Stoffe. Dazu zählen solche Stoffe, die das Blut verdünnen und so vor Herzinfarktschützen können.

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genannten Spina bifida, einer Verschluss-störung im Bereich der Wirbelsäule („offener Rücken“). Dadurch funktionie-ren die beiden Schließmuskeln am Bla-senausgang nicht richtig, was dazu führt,dass sich die Blase unkontrolliert und oft auch nur unzureichend entleert. DieNieren können dadurch Schaden nehmen.

Anthony Atala, Urologe der WakeForest University School of Medicine in Winston-Salem, tauschte den Blasenhals gegen die neu gezüchtete, gesunde Organ-hälfte aus. Ungewolltes Wasserlassen undder bedenkliche Rückstau des Urins kön-nen so verhindert werden. Auch könnendie Patienten wieder rechtzeitig spüren,dass sie Wasser lassen müssen, da sich

Organtransplantationen sind in vielerlei Hinsicht schwierig. Aufder einen Seite gibt es nicht ausreichend Spenderorgane, sodass sich die Frage nach der Verteilung stellt, und auf der anderen Seitebesteht immer auch das Risiko, dass das transplantierte Organ vomEmpfängerorganismus abgestoßen wird. Eine Lösung für diese Immunreaktion wäre, in Zukunft nur körpereigenes Gewebe zutransplantieren, und zwar mithilfe von Stammzellen.

Vom Traum, Organe imReagenzglas zu züchten

ls Stammzellen werden die Zellenbezeichnet, die keine oder nur gerin-

ge Differenzierung aufweisen und damitauf ihre Funktion im späteren Organismusnoch nicht festgelegt sind. Durch Diffe-renzierung gehen aus diesen medizini-schen „Wunderzellen“ dann spezialisierteZellen hervor. Sie haben die Funktion, zugrundegegangenes Gewebe zu ersetzen,indem sie sich zu Zellen dieses Gewebesdifferenzieren.

Das weltweit erste Organ aus Stammzel-len hat das Biotechunternehmen Tengionin North Carolina gezüchtet – eine künst-liche Harnblase, die bereits sieben Kindertragen. Die kleinen inkontinenten Patien-ten leiden seit ihrer Geburt an der so-

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Die Stammzellenforschung ermöglicht das Züchtenkomplett neuer Organe wie Leber, Niere oder Lunge

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der Druck in der gezüchteten Harnblasewie bei gesunden Menschen normal aufbaut. Ein entscheidender Vorteil liegt in der sofortigen Akzeptanz des Trans-plantats durch das Immunsystem, da es aus körpereigenen Zellen stammt und nicht abgestoßen werden kann. Um das Organ zu züchten, werden den PatientenStammzellen aus dem Harntrakt entnom-men, wobei Gewebe, das gerade einmaldie Größe einer Briefmarke hat, ausreicht.Anschließend werden die gewonnenenZellen über zwei Monate in einem spezi-ellen Nährstoffmix vermehrt und auf einen Ballon aus bioabbaubarem Materialaufgezogen. Das knapp handtellergroßeOrgan wird den Patienten in einer Opera-tion eingesetzt, wobei gleichzeitig daskranke Organ entfernt wird. Obwohl dieKinder nach wie vor einen Katheter tra-gen müssen, da die Fehlbildung es ihnennicht erlaubt, auf eine Toilette zu gehen,ist der Gewinn an Lebensqualität für sieunvergleichlich.

Die Stammzellenforschung eröffnet neueChancen, wenn es darum geht, Organezu ersetzen. Doch noch ist bei anderen Organen wie Leber, Niere oder Lunge dieZüchtung aufgrund der Komplexität derOrgane nicht so weit fortgeschritten wiebei der Harnblase, die selbst so gut wiekeinen Stoffwechsel betreibt. Bis dieTechnologie soweit ausgereift ist, dass dieneuen Organe auch bezahlbar sind, ist esaber wohl noch ein langer Weg. Allein dieKosten für das Heranziehen einer Harn-blase in den Tengion-Labors werden aufZehntausende Dollar geschätzt.

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§GERICHTSURTEILE

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT

GERICHTSURTEILE IN SACHEN GESUNDHEIT • • GERICHTSURTEILE IN SACHEN GEIN SACHEN GESUNDHEIT§

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Eine Haftung für Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität können wir nicht übernehmen.

Versicherungsagentfür korrekte AngabenverantwortlichHat sich der Versicherte beim Ab-schluss seiner Versicherung in seinenAngaben zum gesundheitlichen Zu-stand schuldlos geirrt, so kann er nichtdafür haftbar gemacht werden. Unter„Heilbehandlung“ gab ein neuer Versi-cherungskunde seine vorhergehendepsychologische Behandlung aufgrundvon Angstzuständen nicht an. Das Gericht befand, dass es die Verant-wortung des Versicherungsagenten sei, den Punkt ausreichend zu erläutern. Essprach dem Kläger deshalb das Geld ei-ner Berufsunfähigkeitsversicherung zu.

OLG Saarbrücken, AZ: 5 U 105/06-24

Auch auf Umwegenversichert!Nicht nur auf dem direkten Weg vonder und zur Arbeitsstelle ist man ver-sichert, sondern manchmal auch aufeinem Umweg. Das Hessische Landes-sozialgericht gab einem Kläger recht,dem die Berufsgenossenschaft denUnfallversicherungsschutz verweigerthatte. Auf dem Heimweg wendete derAngestellte, nachdem ihm ein entge-genkommendes Auto den Außenspie-gel beschädigt hatte. Der Mann stiegaus und unterhielt sich mit dem Unfallverursacher. In dem Momentfuhr ein weiterer Wagen auf sein amFahrbahnrand parkendes Auto auf.Das Problem: Der Betroffene wurdezwischen seinem und dem vor ihmparkenden Auto eingeklemmt undverletzt. Die Berufsgenossenschaftverweigerte den Unfallversicherungs-schutz mit dem Argument, der Klägerhätte seinen versicherten Heimwegunterbrochen. Der Richter jedochstand auf der Seite des Verletzten undbefand, dass die Unterbrechung in innerem Zusammenhang mit demHeimweg gestanden habe und dieVersicherung verpflichtet sei, den Un-fall als Arbeitsunfall anzuerkennen.

LSG Hessen, AZ: L 3 U 25/07

Wer trägt die Kostenalternativer Medizin?Werden Arzneimittel der alternativenMedizin standardmäßig eingesetzt,so muss die gesetzliche Krankenkassediese grundsätzlich bezahlen. In ei-nem aktuellen Fall gab das Sozialge-richt Speyer einem Patienten recht,der seine Krankenkasse verklagt hat-te: Die Kasse weigerte sich, die Kostenfür das vom Arzt verschriebene Mistelpräparat im Rahmen einer Krebsbehandlung zu übernehmen. DasPräparat sei nicht verordnungsfähig –so die Begründung für die Ablehnungder Kostenübernahme. Der Richtersah das anders: Das Medikamentwurde zum Beispiel allein im Jahr2003 125.000-mal verordnet – diesentspricht bis zu 65 Prozent allerKrebspatienten. Damit sind die Vor-aussetzungen eines standardmäßigenEinsatzes gegeben, sodass die Kran-kenkasse auch die Kosten für das Mistelpräparat tragen muss.

SG Speyer, AZ: S 7 KR 283/06

Beautycenter darf Erfolgsquote nicht verheimlichenKlärt der Schönheitssalon vor der Be-handlung nicht über die Erfolgsquoteauf, so muss er dafür haften, wenn sie nicht zufriedenstellend verläuft.Wirbt ein Wellness- und Beautycenterzum Beispiel damit, „sanft, problem-los und dauerhaft Haare an allen Gesichts- und Körperzonen für alleHaar- und Hauttypen zu entfer-nen“, so sollte es den Kunden auchdarüber aufklären, dass bei 20Prozent der Behandelten ein Er-folg ausbleibt. Denn ist die Kun-din nicht mit der Haarentfernungan den Beinen zufrieden, weil im-mer noch Haare sprießen, so mussder Betreiber des Schönheitssalonsdie Kosten für die Behandlung er-statten.

AG München, AZ: 132 C 36019/05

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Funktioniert nicht bei jedem: dauerhafteHaarentfernung. Das Beautycenter muss denKunden darüber informieren, dass bei 20 Prozent der Behandelten der Erfolg ausbleibt.

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Viele Betroffene merken erst sehr spät, dass sie zu den zahlreichen Personen gehören, die nachts ihre Zähne aufeinanderbeißen, -pressen oder schmirgeln. Besonders Alleinstehende, die ohne Partner leben, wundern sich eine Zeit lang über Kopf-,

Nacken- und Kieferschmerzen, bevor sie einen Arzt zurate ziehen.

eistens ist es der jährliche Besuchbeim Zahnarzt, der letztendlich

das Geheimnis lüftet: Der Zahnarzt er-kennt die typischen Spuren auf den Kau-flächen, die sogenannten Schlifffacetten,und spricht den Patienten auf seine Ver-mutung an. Oft wird dem Betroffenen indem Moment klar, dass es der Arzt mitdem nächtlichen Knirschvorgang genauauf den Punkt getroffen hat – so lassensich auch die Muskelverspannungen im

Kieferbereich und regelmäßigen Kopf-schmerzen erklären! Personen, die ihrBett mit einem Partner teilen, werdenmeist früher auf das Problem aufmerk-sam gemacht. Das Geräusch des Knir-schens, Mahlens, Klapperns oder Quiet-schens kann mitunter so laut sein, dassder Bettnachbar davon wach wird. Partner berichten mitunter von einemGeräusch, das dem nahekommt, das ent-steht, wenn man mit einem Fingernagel

über eine Tafel kratzt. Kein Wunder: Miteiner Kraft von 300 bis 400 Kilogrammpressen Knirscher ihre Zähne aufeinan-der. Jeder dritte bis fünfte Deutsche mahltnachts mit den Zähnen. Neben Schmer-zen und Verspannungen, die in denNacken- und Schulterbereich, aber auchbis zu den Schläfen und Ohren ausstrah-len können, drohen schwere Zahnschä-den, die sich zunächst in einer erhöhtenDruckempfindlichkeit äußern.

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Stressabbau im Schlaf:

Zähneknirschen… knirsch … knirsch

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Schmerzt Ihnen morgens und auchtagsüber die Kaumuskulatur? Ist dieerste Öffnung des Mundes, zum Bei-spiel beim morgendlichen Gähnen,schmerzhaft und nur mit Kraftan-strengung möglich? Knacken Ihnendabei die Kiefergelenke? Schmerzenin der Früh alle Zähne? Daran schuldist sicher das nächtliche Knirschen

Ihr Partner wird von einem knir-schenden Geräusch wach, das inIhrem Mund verursacht wird? Dannist der Fall klar: Sie versuchen, Ihre Probleme nachts im Schlaf mit denZähnen zu zermalmen

Wie kann man feststellen,ob man dauerhaft mit den Zähnen knirscht?

Nächtliches Mahlwerk mit ernst zu nehmenden FolgenDer sogenannte Bruxismus, die medizini-sche Bezeichnung für das nächtlicheZähneknirschen, ist keineswegs alsharmlos zu bewerten. Der anhaltend hoheDruck und die permanente Bewegung desAufeinanderreibens der Zahnreihen kön-nen sich auf verschiedene Körperbereicheauswirken: auf die Zähne, das Zahn-fleisch, die Kaumuskulatur, die Kiefer-gelenke – bis hin zur Wirbelsäule. DieKauflächen werden durch das permanen-te Zähneknirschen abgenutzt und verlie-ren zunehmend an Kontur. Im Extremfallwerden die Zähne bis auf das Zahnfleischherunter abgeschliffen – zum Glückkommt das jedoch nur sehr selten vor.Zudem besteht die Gefahr, dass die Zäh-ne ihren Stellungswinkel verändern oder

sich sogar einzelne Zähne lockern. Diesich in der Mitte des Kiefergelenks befin-dende Knorpelscheibe wird durch die per-manente Fehlfunktion überbeanspruchtund verschleißt schneller als bei „Nicht-knirschern“. Die Folge sind Verspannun-gen und Schmerzen im Kiefergelenk, Kieferknochen und auch in der Kaumus-kulatur. Schlimmstenfalls kann es zur sogenannten Kiefergelenkssperre kom-men. In diesem Fall kann man den Mundweder richtig öffnen noch schließen.

Mit der Zeit nehmen die Muskelverspan-nungen zu, wobei sich die Kau- sowieHals- und Nackenmuskulatur verhärtenkann. Die Folge sind häufige Kopf-schmerzen, aber auch Tinnitus (Klingelnoder Pfeifen in den Ohren) konnte bei einzelnen Betroffenen beobachtetwerden. > >

Zahnarzt Dr. Joachim Stoffel hat zwei Grundtypen von psychogenenZähneknirschern ausgemacht:

Betroffene, die auf den Frontzäh-nen knirschen, sind häufig Personen,die ihre Aggressionen nicht auslebenkönnen. Tagsüber legen sie ein „Poker-face“ auf und im Schlaf holt sie dieunterdrückte Aggression dann ein: Sie schieben den Unterkiefer nachvorn und reiben auf den Frontzähnen

Betroffene, die mit den Backenzäh-nen knirschen, sind oft auf der Suchenach innerem Halt. Es sind meist un-sichere, introvertierte Menschen, diesich ihre Ängste nicht anmerken las-sen möchten. Nachts im Schlaf werdensie dann abgearbeitet und ausgelebt

„Knirschtypen“

Der Schmelz, die äußere Oberfläche des Zahns, ist die härteste Substanz des Körpers. Trotz seiner Härte wird der Schmelzabgerieben, wenn man nachts regelmäßig mit den Zähnen knirscht. Im schlimmsten Fall werden die Zähne bis auf dasZahnfleisch herunter abgeschliffen.

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Der Aufbau des Zahns

Zahnschmelz

Zahnfleisch

Zahnbein

Kieferknochen

Zahnmark

Zahnabrieb

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Kunststoff soll die Zähne schützenWenn jemand abgeschliffene Zähne undFolgebeschwerden bei sich feststellt, sollteder erste Schritt ein Besuch beim Zahn-arzt sein. Dieser wird überprüfen, ob die Kiefergelenke in Ordnung sind, das Gebiss richtig ineinandergreift, ob Brücken oderKronen vielleicht schlecht angepasst oderFüllungen zu hoch sind – denn all dieskönnen Gründe für abgeschliffene Zähnesein. Sind diese Ursachen auszuschließen,wird der Arzt schnell zu dem Schluss kommen, dass der Patient stressbedingtmit den Zähnen knirscht. In der Regel verordnet der Zahnarzt nun eine soge-nannte Aufbissschiene, die in Fachkreisen„Relaxierungsschiene“ genannt wird. Dieaus durchsichtigem Kunststoff bestehendeSchiene umhüllt die untere Zahnreihe undverhindert durch das Tragen in der Nacht,dass sich die Zähne weiter abschmirgeln.Leider übernehmen die Krankenkassen selten die Kosten für die individuell ange-passte Aufbissschiene. Einfache Schienenwerden von den Krankenkassen bezahlt.

Die Ursachen näher betrachtenMit der Schienentherapie können zwar dieSymptome beseitigt werden, doch die ei-gentlichen Ursachen können damit nichtbehoben werden. Woran liegt es, dass so

viele Menschen im Schlaf ihre Zahnreihenaufeinanderpressen? Im wahrsten Sinnedes Wortes werden nachts Probleme mitden Zähnen „zermalmt“. Oft sind Personenbetroffen, die bei Belastungen im Alltagweniger „Zähne zeigen“, sondern sich„durchbeißen“. Stress und Konflikte im sozialen Umfeld, also in der Familie oderam Arbeitsplatz, können seelische Gründe für das Knirschen sein. Die unverarbeitete,belastende Situation wird in die Nacht-stunden verschoben und führt zum nächt-lichen Mahlwerk.

Um dem Zähneknirschen ein Ende zu setzen, müssen die stressauslösenden Fak-toren am Schopf gepackt werden! Wichtigist, zu erkennen, was den Stress bedingtund wie sich anders damit umgehen lässt.Denn sobald er beseitigt ist, wird sich auchdie nächtliche Beißarbeit legen.

Und wie sieht das in der Praxis aus?Stress eliminieren – das klingt einfacher,als es in der Umsetzung ist. Wie schafftman, Stress zu reduzieren? Häufig meintman, keinen Einfluss darauf zu haben,Stress zu minimieren. Das beginnt damit,dass wir oft auf Hochtouren laufen undfunktionieren müssen und in diesen Zeitenkeine freie Stunde für uns finden. Wie sollman sich dann noch Gedanken darüber

machen, wie man sein Leben umkrempelnund damit Stress ausräumen kann? Alsomal der Reihe nach: Nutzen Sie Situatio-nen, in denen Sie zwar aktiv sind, IhrenKopf aber abschalten können, um sich Ge-danken über Ihr Leben zu machen. StehenSie im Stau? Warten Sie im Supermarkt inder Schlange vor der Kasse? Wunderbar.Denn auch wenn Sie eigentlich geradeAutofahren oder Ihren Einkauf erledigen,können Sie mit den Gedanken woanderssein. Stellen Sie sich folgende Fragen: Wasbereitet Ihnen Stress? Sind Sie mit einerSituation derart unzufrieden, dass Sie sichdadurch belastet fühlen? Lässt sich daranetwas ändern? Setzen Sie sich womöglichselbst unter Druck und erwarten von sichzu viel? Sind Sie mit einer Person imUnreinen und belastet Sie das? Könnte einklärendes Gespräch hilfreich sein? Beden-ken Sie stets: Ihr Körper will Ihnen mitdem nächtlichen Zähneknirschen etwasmitteilen. Oder besser gesagt – Ihre Seelemacht Sie auf etwas aufmerksam. Ignor-ieren Sie dieses Zeichen nicht, sondern versuchen Sie, eine Lösung zu finden.Vielleicht können Freunde oder der Part-ner dabei helfen, bestimmte Situationenklarer zu sehen. Es kann zunächst schonhilfreich sein, mit jemandem über das, was Sie belastet, zu reden. Das Sprichwort„Geteiltes Leid ist halbes Leid“ ist nicht

Was kann man dagegen tun?

Oben: Die Relaxierungsschiene wirdanhand eines Gebissabdrucks

erstellt. Die Kunststoffschiene, die beim Schlafen getragen werden soll, muss sich den

Zahnreihen perfekt anpassen.

Rechts: Wer verzweifelt ist, entwickelt oft Fantasie. Doch auf Dauer ist es keine Lösung, nachts auf ein Handtuch zu beißen, um

die Zähne zu schützen.

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Zähneknirschen

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umsonst so bekannt. Wer Probleme stetsin sich „hineinfrisst“ oder Dinge „zähne-knirschend“ hinnimmt, darf sich nichtwundern, wenn der Körper irgendwannentsprechend darauf reagiert. Bei berufli-chen Belastungen können Yoga und auto-genes Training helfen. Bewährt haben sichauch Entspannungstechniken wie progres-sive Muskelentspannung nach Jacobsenoder Biofeedback. Massageanwendungenund Gesichtsgymnastik (mehr dazu lesenSie ab Seite 14) sind ebenfalls Erfolg ver-sprechend. Möglicherweise wird der Zahn-arzt Ihnen auch Krankengymnastik für dieKaumuskulatur und Kiefergelenke emp-fehlen. Speziell ausgebildete Physiothera-peuten lösen durch die manuelle Therapiehartnäckige Verkrampfungen und bringenIhnen Dehn- und Lockerungsübungen bei,damit Sie Ihren Kiefer wieder normal be-wegen können. Letztlich kann auch dieverhaltenstherapeutische Selbstkontrolleein hilfreiches Mittel sein. Die Betroffenenmüssen dabei bewusst erkennen, dass siezum Beispiel die Zähne zusammenpressenoder knirschen, bevor sie etwas ändernkönnen. Sie lernen, sich im Tagesablaufselbst zu beobachten: Wie halte ich meineZähne? Ist meine Kaumuskulatur ent-spannt? Bei entspannter Mundstellunghaben die Zähne von Ober- und Unter-kiefer so gut wie gar keinen Kontakt

miteinander. Je häufiger man sich selbstüberprüft und dann korrigiert, desto erfolgversprechender ist diese Methode.

Scheuen Sie sich auch nicht davor, pro-fessionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.Es gibt sogenannte Stressbewältigungs-trainings, die sich insgesamt positiv aufIhr Leben auswirken können. Spüren Sieeine große psychische Belastung? Dannsollten Sie darüber nachdenken, einenPsychotherapeuten zurate zu ziehen.

Entspannt in die wohlverdienteNachtruheHatten Sie einen anstrengenden Tag undsind übermüdet? Dann nehmen Sie sichtrotzdem fünf Minuten Zeit, um vor demSchlafengehen zu relaxen. So nehmen Sieden Stress vom Tag nicht mit in die Nacht.Lassen Sie sich nicht erschöpft ins Bettfallen, ohne vorher einen geeigneten „Ab-schluss“ für den Tag zu finden. Setzen Siesich ruhig aufs Sofa und lassen Sie denTag gedanklich Revue passieren. Spazie-ren Sie abends eine Runde durch die klareNachtluft oder entspannen Sie in einemheißen Bad. Je relaxter Sie ins Bett gehen,desto größer ist die Chance, dass Sie denAlltag nicht mit in die Nachtruhe nehmenund Unverarbeitetes dann nicht mit denZähnen bewältigen.

Setzen Sie sich aufrecht auf einenHocker und stellen Sie Ihre Füße festmit der ganzen Sohle auf den Boden.Lassen Sie sich nun abwechselnd nachvorn und nach hinten sinken und fin-den Sie dabei die Position, die Ihnendas Gefühl gibt, sich im Gleichgewichtzu befinden. Lassen Sie Ihre Schulternlocker fallen und atmen Sie tief und ru-hig durch die Nase in den Bauch. BeimEinatmen wölbt sich der Bauch nachaußen, beim Ausatmen nach innen

Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine„Luftkugel“ im Mund. Bewegen Siediese im Mund von rechts nach linksund von oben nach unten. So werdenalle Bereiche der Wangen und Lippenvon innen massiert

Lassen Sie nun die Lippen lockerund schnauben Sie wie ein Pferd.Achten Sie dabei darauf, dass dieSchultern locker unten bleiben undsich nicht bewegen. Bei dieser Übungvibrieren lediglich die Lippen

Massieren Sie Ihre Kaumuskulaturmit den flachen Fingerspitzen

Folgende Entspannungs-übung kann dabei helfen:

Wer es am Abend schafft, einen Schlussstrich unter den Tag zu ziehen und abzuschalten, hat bessere Aussichten, die Nachtruheentspannt zu starten. Die Gefahr, dass Alltagsprobleme mit in denSchlaf genommen werden, kann so minimiert werden.

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Täglich trainieren Fitnessfans Bizeps, Bauchmuskeln & Co. an den Geräten. Doch was isteigentlich mit den Muskeln in unserem Gesicht? Dort verrichten circa 50 Muskeln ihre

Arbeit und auch diese lassen sich trainieren. Der Effekt: Regelmäßiges Training wird Siemit einem gesunden und frischen Aussehen belohnen. Legen Sie mit uns die Stirn in

Falten, rümpfen Sie die Nase oder verziehen Sie den Mund – Sie werden sehen, dass sichdas Gesichtsmuskeltraining positiv auf Ihre Ausstrahlung auswirken kann!

Gesichtsgymnastik:

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Grimassenziehen mit Schönheitseffekt

Sieht gewöhnungsbedürftigaus, ist aber in puncto

Ausstrahlung sehr effektiv: regelmäßiges

Gesichtsmuskeltraining

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ugegeben, es sieht etwas gewöh-nungsbedürftig aus, wenn wir unser

Gesicht verzerren. Doch es kommt nichtdarauf an, wie man beim Training aus-sieht, sondern darauf, was das Training in Sachen Aussehen bewirken kann. Und so viel steht fest: Das natürliche Liftingdurch bewusstes Mienenspiel sorgt dafür,dass unser Gesicht frischer und lebendigerwirkt. Gesichtsgymnastik fördert dieDurchblutung der Haut und eine gutdurchblutete Haut sieht einfach rosigeraus. Natürlich darf man nicht erwarten,dass die Gymnastik der Gesichtsmuskelngegen die biologische Uhr ankommt undim Nu alle Falten wegzaubert. Doch diesevielleicht für einige etwas ungewöhnlicheBetätigung führt dazu, dass sich unsereMimik entspannt. Beim Training der Ge-sichtsmuskeln bauen wir zudem Stress abund fühlen uns danach ausgeglichener.Und das spiegelt sich auch in der Aus-strahlung wider. Nicht umsonst sagt man,die Haut sei unser „Aushängeschild“ undwürde Hinweise auf das seelische Befin-den geben. Die Gesichtsmuskeln werdenauch „mimische Muskulatur“ genannt, da sie unser Mienenspiel möglich ma-chen. Daraus formt sich wiederum derindividuelle Gesichtsausdruck eines jedenMenschen. Werden diese Muskeln nichttrainiert, verkümmern sie und die Spann-kraft der Haut nimmt ab. Da wir die mimischen Muskeln im täglichen Lebenkaum gezielt beanspruchen, sollten siedurch entsprechende Kontraktionsübun-gen gestärkt werden.

Drei Schichten pralles Leben – die HautUnsere Haut ist ein technisches „Wun-derwerk“! Die Haut ist nicht nur unsergrößtes Sinnesorgan, sondern auch daszarteste. Denn im Durchschnitt hat sienur eine Dicke von wenigen Millimetern.Sie besteht aus verschiedenen Schichten,die unterschiedliche Aufgaben erfüllen.Sie macht etwa ein Sechstel des Körper-gewichts aus (acht bis 15 Kilogramm)und nimmt als Außenhülle unseres Kör-pers eine Fläche von bis zu zwei Qua-dratmetern ein. Das „Wunderwerk“ Hauthat darüber hinaus die Aufgaben, denKörper vor Kälte, Hitze und Strahlung,vor dem Verlust von Wasser und Wärmesowie aktiv gegen das Eindringen frem-der Keime zu schützen. Durch ihren Säureschutzmantel ist die Haut die vor-derste Front unseres körpereigenen Ab-wehrsystems. Die Oberhaut (Epidermis)erneuert sich ungefähr alle 27 Tage – damit „häuten“ wir uns sogar öfter als

Schlangen. Die neu gebildeten Zellenwandern von innen nach außen. Aufihrem Weg trocknen sie langsam aus,sterben ab, verhornen und schuppen ab.Tagtäglich verliert der Mensch aufdiese Weise ein Gramm Hautschüppchen,im Laufe des Lebens sind es bis zu 27 Kilogramm. Pro QuadratzentimeterHaut finden sich je nach Körperregion etwa 600.000 Zellen, 5.000 Sinneszellen,vier Meter Nervenbahnen, 200 Schweiß-drüsen, ein Meter Blutgefäße, 15 Talg-drüsen und 150.000 Pigmentzellen.

Die Schönheit unserer Haut hängt unteranderem vom dichten Netz elastischerund kollagener Fasern der Lederhaut (Corium) ab. Ihre Bindegewebsfasern sindfür die besondere Zugfestigkeit und Elas-tizität der Haut verantwortlich. Junge Kollagenfasern binden viel Wasser undbeeinflussen auf diese Weise den Span-nungszustand der Haut.

Dem Alterungsprozess einSchnippchen schlagenJe älter wir werden, desto mehr bildensich die elastischen und kollagenen Fasern sowie Muskeln zurück. Die Hautverliert dadurch an Spannkraft. Durchden Massageeffekt, der sich durch dieGesichtsgymnastik ergibt, werden dieBindegewebszellen angeregt, mehr Kol-lagen zu bilden. Auch lernen wir durchdas bewusste An- und Entspannenwährend der Übungen, unsere Mimikbesser zu kontrollieren, und bekommenein Gefühl dafür, wo welche Gesichts-muskeln sitzen und was sie bewirkenkönnen. So können wir mittels gezielterGesichtsmuskelbewegungen die Entste-hung von Mimikfalten vermeiden. Denn:Viele Falten entstehen durch einen typischen oder gewohnheitsmäßigen

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Die Haut setzt sich aus drei übereinanderliegenden

Schichten zusammen: Oberhaut(Epidermis), Lederhaut (Corium)

und Unterhaut (Subkutis)

Schweißdrüsen

NervenendenSie meldenBerührung, Schmerz,Temperatur undJuckreiz

Blutgefäße

Nervenbahnen

Unterhaut(Subkutis)

Lederhaut(Corium)

Oberhaut(Epidermis)

Hornschicht

Basalschicht

Bindegewebe

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Gesichtsausdruck, den wir unbewusstannehmen. Ein bestimmter Gesichtsaus-druck, zum Beispiel die Zornesfaltenzwischen den Augenbrauen, kann sichregelrecht in unsere Haut „eingraben“.Wenn wir uns bewusst machen, welcheMuskelbewegungen welche Spuren inunserem Gesicht hinterlassen, könnenwir hängenden Mundwinkeln oder tiefen„Denkfalten“ vorbeugen und sie vermei-den. Das Ergebnis: Unser Gesicht wirkt

frischer, ausdrucksvollerund strah-

lender.

Ein „Sport“, der keine besondereAusrüstung verlangt

Sie haben Lust bekommen, Ihre Gesichts-muskeln zu trainieren? Prima, dann kön-nen Sie gleich anfangen. Denn außer ein

wenig Zeit brauchen Sie nichts weiter. Esist in jedem Fall aber hilfreich, sich voreinen Spiegel zu stellen, damit die Übun-gen bewusster erlebt werden. So bekom-men Sie auch schneller ein Gefühl für dieverschiedenen Gesichtspartien. Wann Sie

Für einen wohlgeformten Hals und ein schönes Kinn

Ziehen Sie Ihre Unterlippe kräftig nach unten. Die Zähne bleiben zusammen,wie auf dem Foto zu sehen ist. Der vom Mundwinkelbereich ausgehende

große Halshautmuskel, der sich über den Hals bis zum Brustansatz erstreckt und dort stark verbreitert, wird dabei angespannt.

Halten Sie diese Spannung und lösen Sie sie dann wieder.

Für eine schöne Mund-, Lippen- und WangenpartieStellen Sie sich ein Clownlächeln vor! Ziehen Sie dazu die Mundwinkel in Richtung derOhren – als wollten Sie diese berühren. Der Mund ist dabei leicht geöffnet, sodass dieobere Zahnreihe sichtbar ist (siehe Foto). Sie spüren nun deutlich die Anspannung im

großen Jochbeinmuskel, der für das Lächeln zuständig ist. Vorsicht: Bitte nicht die Augen zusammenkneifen! Legen Sie Daumen und Zeigefinger an die Mund- und

äußeren Augenwinkel, um in diesen Bereichen die Faltenbildung zu vermeiden. HaltenSie die Anspannung für circa sechs Sekunden und entspannen Sie danach.

Trainieren Sie mituns Ihre Gesichtsmuskeln!

Sie sind nun bestens auf die eigentlichenÜbungen eingestimmt – jetzt können Sie mit

der Gesichtsgymnastik beginnen. Wir haben fürSie vier Übungen zusammengestellt – wenn Sie am Gesichtsmuskeltraining Gefallen gefunden

haben, möchten wir Ihnen auch unseren Buch-Tipp nahelegen. Dort finden Sie über

100 einfache Übungen, mit denen Sie Ihre Gesichtshaut schön und

straff halten können.

Was geschieht, wenn die Haut altert?Der Stoffwechsel der Haut verlangsamt sich

Die Blutgefäße werden fester, wodurch sich die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen und der Abtransport von Stoffwechselprodukten verschlechtern

Das Wasserbindungsvermögen der Kollagenfasern nimmt ab.

Allmählicher Verlust an subkutanem Fettgewebe

Zunehmend ungleiche Pigmentierung und stärkere Dehnbarkeit der Haut

Ein Mangel an Fett und Feuchtigkeit führt zu einer abnehmenden Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse, sodass Fremdstoffe leichter in die trockene bis spröde und dünner werdende Haut eindringen können

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Übung1. Übung2.

Page 17: MEDICOM Magazin-Krank durch Essen?

die Übungen durchführen, bleibt Ihnenüberlassen. Praktisch ist es allerdings, sie morgens oder abends im Rahmen der Gesichtspflege einzubauen. Zehn bis20 Minuten pro Tag genügen. JedeÜbung sollte sechs- bis zehnmal wieder-holt werden. Die Anspannung solltegrundsätzlich kräftig – etwa sechs Se-kunden lang – erfolgen. Beim langsamenLösen der Spannung sollten Sie sich dar-auf konzentrieren, wie sich die Muskula-tur lockert und die Haut strafft. Bei man-chen Übungen ist es nützlich, die Fingerso auf die zu bewegenden Gesichtsparti-en zu legen, dass während der Übungkaum Mimikfalten entstehen. ObersterGrundsatz: Die Haut darf nie gezerrtwerden.

Jetzt gehts los: Bereiten wir uns vorBeginnen Sie mit ein paar Aufwärm- undLockerungsübungen. Das geht am bestenmit Musik. Fangen Sie an, von einem Fuß

auf den anderen zu hüpfen. Je nachdem,wie fit Sie sind, können Sie das circa eineMinute lang durchführen. Stellen Sie sichnun gerade hin und boxen Sie mit denFäusten in alle Richtungen. Wenn Ihre Arme müde werden, lassen Sie sie ab-wechselnd einige Male nach vorn unddann nach hinten kreisen. Am Ende derAufwärm- und Lockerungsübung stellenSie sich auf ein Bein und schwingen dasandere circa eine halbe Minute vor undzurück. Sind Sie mit dem einen Bein fer-tig, ist das andere an der Reihe. Sind Sieaufgewärmt? Dann konzentrieren Sie sichjetzt auf Ihre Atmung. Stellen Sie sich vor,wie beim Einatmen Energie in Ihren Kör-per – bis in die Haut – strömt. Atemübun-gen können Sie sitzend sowohl auf einemHocker als auch auf dem Fußboden durch-führen. Wichtig dabei ist, dass Sie denRücken gerade halten, während Sie tiefdurch die Nase ein- und ausatmen. BeimEinatmen hebt sich der Bauch, beim Aus-atmen senkt sich die Bauchdecke. Um denEffekt noch zu verstärken, empfiehlt es

sich, dabei langsam zu zählen. Idealerwei-se atmen Sie doppelt so lange aus wie ein.Ein Beispiel: Zählen Sie beim Einatmenlangsam bis vier und beim Ausatmen entsprechend bis acht.

Heike Höfler:Fitness-Training

fürs Gesicht,TRIAS-Verlag,

110 Seiten mit 90 Abb., 3. Auflage 2005

€ 14,95

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Für eine schöne AugenpartieFormen Sie mit Daumen und Zeigefinger eine „Brille“ um die Augenpartie.Legen Sie dazu jeweils den Daumen auf das Jochbein und den Zeigefingerunter die Augenbraue (siehe Foto). Dehnen Sie dabei ganz sanft und leichtdie Haut nach oben und unten. Blinzeln Sie dann zehn- bis 20-mal gegenden Widerstand der Finger und lassen Sie die Augen danach entspannen.

Für eine schöne StirnZiehen Sie die Augenbrauen und Lider gegen den Widerstand der Fingernach oben. Hätten Sie Ihre Hände nicht auf der Stirn liegen, würde sichdiese in Falten legen. Sie spüren nun die Anspannung des Stirnmuskels.

Halten Sie die Spannung sechs bis zehn Sekunden und genießen Sie dann die Entspannung im Stirnbereich.

Zum Abschluss der Gesichtsgymnastik klopfen Sie nun

den Hals, den Nacken, das Gesicht undden Hinterkopf von unten nach oben leichtmit den Fingerkuppen ab. Genießen Sie dasaufkommende Gefühl von Wärme und das

entspannende Prickeln auf der Haut.Lassen Sie die Anspannung

fallen!

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Übung3. Übung4.

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duziert hätte. Krebsprävention ist daher inallererster Linie eine Sache, die jedermanndurch positive Veränderungen in derErnährungs- und Lebensweise selbst inder Hand hat. Das beginnt damit, dasRauchen aufzugeben, den Alkoholkon-sum einzuschränken und den Organismusaktiv mit Sport und einer vitalstoffreichen

xperten sind sich sicher, dass Krebsnicht einfach nur genetisch bedingt

und somit als Schicksal zu betrachten ist.Vielmehr vermuten sie, dass jeder zweiteKrebspatient noch gesund sein könnte,wenn er nachweisliche Risikofaktoren wie Rauchen, unausgewogene Ernährung,Übergewicht und Bewegungsmangel re-

Ernährung zu unterstützen, und schließtauch regelmäßige Untersuchungen zurKrebsfrüherkennung mit ein. Frauen ge-hen zwar häufiger zur Krebsvorsorge (wie zum Beispiel zur Brust- und Haut-untersuchung zur Krebsfrüherkennung)als Männer, dennoch ist jede siebte Fraunachlässig.

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Es sind mehr als 200 Krebsarten bekannt – und fast überall in unserem Körper kann Krebs entstehen. Weltweit forschen Ärzte und Wissenschaftler an neuen Therapien und Früherken-nungsmaßnahmen. Doch nach wie vor wird jeder dritte Europäer im Laufe seines Lebens mit

der Diagnose Krebs konfrontiert, jeder vierte stirbt an den Folgen der Krankheit. Daher ist die Früherkennung bei der Krebsbekämpfung ein wesentlicher Faktor.

18 MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

Rund 425.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Krebs. Die meisten Krebsfälle treten im Alter von über 60 Jahren auf. Männer erkranken häufiger an Darm- und Prostatakrebs.

Bei Frauen ist vor allem ein Anstieg der Neuerkrankungen an Brust- und Lungenkrebs zu verzeichnen.

DAS KREBSRISIKOSELBST MITBESTIMMEN

Schätzung der altersspezifischen Krebsneuerkrankungen in Deutschland

pro 100.000 Personen (in Altersgruppen)

2.500

3.000

2.000

1.500

1.000

500

0–14 15–34 35–39 40–44 45–49 50–54 55–59 60–64 65–69 70–74 75–79 80–84 85+Altersgruppe

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Männer

Frauen

Quelle: FAO, FAOSTAT, 2006

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Schon längere Zeit vermuteten Forscher,dass bei Frauen nach den Wechseljahrenein Zusammenhang zwischen der Vita-min-D-Konzentration im Blut und demBrustkrebsrisiko besteht. Das DeutscheKrebsforschungszentrum (DKFZ) hat diese Vermutungen nun gemeinsammit Forschern vom UniversitätsklinikumHamburg-Eppendorf (UKE) durch eigene Untersuchungen bestätigen können.Dafür nahmen sie den gesamten Vitamin-D-Status von Brustkrebspatientinnen undden von gesunden Frauen unter die Lupe.Das Ergebnis war deutlich: Frauen mitsehr niedriger Vitamin-D-Konzentrationim Blut haben ein deutlich erhöhtesBrustkrebsrisiko. Der vor Krebs schützen-de Einfluss von Vitamin D könnte, so ein Erklärungsversuch der Wissenschaftler,auf das Zellwachstum, die Zellneubil-dung und den programmierten Zelltod(Apoptose) zurückzuführen sein. Danebenreguliert Vitamin D vor allem den Calci-umhaushalt im Körper und beeinflusstdadurch die Mineralisierung der Knochen.Insbesondere Seefische, aber auch Eigelbund Milchprodukte tragen zur Vitamin-D-Versorgung bei. Hochwertige Multi-

Zur neuen Ära der Krebsfrüherkennunggehören Tests, die schnell und verlässlichdurchzuführen sind. In den Körperflüssig-keiten (Urin, Blut etc.) eines jeden Organis-mus finden sich Tausende unterschiedlicheProteine und Peptide. Sie bilden ein kom-pliziertes Netzwerk von Botenstoffen undsteuern so den Gesamtorganismus. ImRahmen von pathologischen Prozessen anOrganen oder im Organismus treten typi-sche Veränderungen in der Konzentrationdieser Proteine auf. Die können einerseitsAnzeichen für die Erkrankung sein oderandererseits die Ursache für die Erkran-kung selbst darstellen. Aktuelle Entwick-lungen machen es möglich, den Gesund-heitszustand über die sogenannte Pro-teomanalyse zu beschreiben. Ausgehendvon dem Gedanken, dass sich bei Erkran-kungen veränderte Proteinmuster im Urinnachweisen lassen, entwickelten Forschereinen Test, mit dem zum Beispiel Blasen-oder Prostatakrebs frühzeitiger diagnosti-ziert werden können. Der Vorteil diesesVerfahrens liegt auch darin, dass keineGewebeentnahme notwendig ist. Die Diag-nostik von Tumoren kann somit „unblu-tig“ (nicht invasiv) durchgeführt werden.

vitalstoff-Präparate, die meist auch denMineralstoff Calcium enthalten, könnenzur besseren Vitamin-D-Versorgung bei-tragen. Die jährliche Brustvorsorgeunter-suchung sollte unbedingt wahrgenommenwerden, und viel Sonnenlicht steigertnicht nur das Wohlbefinden, sondernunterstützt den Körper dabei, ausreichendVitamin D selbst zu bilden.

Soja hat sich vor allem bei Frauen mitWechseljahresbeschwerden, die keineHormone einnehmen möchten, einen Namen gemacht. Denn die enthaltenen Isoflavone, sogenannte Phyto-Östrogene,können den natürlichen Hormonhaushaltwährend dieser Zeit unterstützen. DenPhyto-Östrogenen werden darüber hin-aus noch weitere gesundheitsförderndeEigenschaften wie die Gesunderhaltungdes Cholesterinspiegels und Knochenstoff-wechsels zugeschrieben. Wissenschaftlerkonnten zudem feststellen, dass Soja imRahmen einer Chemotherapie gegen Krebsebenfalls positiven Einfluss ausüben kann.Zum einen ist es mit der unterstützendenEinnahme von Soja möglich, die Neben-wirkungen und toxischen Reaktionen des

19MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

Die Sojabohne enthält Phyto-Östrogene, die bei Wechseljahres-beschwerden helfen können. Auch leiden Japanerinnen seltener

als Amerikanerinnen an Brustkrebs.

Sonnenlicht hilft dem Organismus, selbst Vitamin D zu bilden, das auch vor Krebs schützen kann. In Ländern, wo wenig die Sonne

scheint, ist die zusätzliche Versorgung mit Vitamin D sinnvoll.

URINANALYSE ZURKREBSFRÜHERKENNUNG

VITAMIN D SCHÜTZT FRAUEN VOR KREBS

SOJA UNTERSTÜTZTMEDIZINISCHE THERAPIEN

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die Eigenschaft, oxidativem Stress entge-genzuwirken, und können den program-mierten Zelltod (Apoptose) auslösen. Die Studienteilnehmer, die am meistenFlavonole mit der Nahrung zuführten,hatten gegenüber den Teilnehmern mitdem geringsten Verzehr ein um 23 Prozentvermindertes Bauchspeicheldrüsenkrebs-risiko. Besonders positiv wirkt sich einegesunde und flavonolreiche Ernährungfür Raucher aus – zumal Rauchen bislangder einzige anerkannte Lebensstilri-sikofaktor für Bauchspeicheldrüsenkrebs ist. Sekundäre Pflanzenstoffe, die auchüber hochwertige Multivitalstoff-Präpa-rate aufgenommen werden können, unterstützen den Organismus bei seinerGesunderhaltung.

Normalerweise können Bakterien unse-rem Abwehrsystem ordentlich zu schaffenmachen. In der Krebsbehandlung sollensie in Zukunft jedoch verstärkt zur geziel-ten Besiedlung und Zerstörung von Tu-morgewebe genutzt werden. Dabei wirddas menschliche Abwehrsystem über-listet, indem die Bakterien eine starke Immunreaktion auslösen, sodass die kör-pereigene Abwehr auch gegen den Tumor

vorgeht. Zudem zerstören die Mikroorga-nismen die Krebszellen bereits dadurch,dass sie sich im Tumor vermehren. Für den menschlichen Körper sind die Erreger an sich ungefährlich, da sie inabgeschwächter Form verwendet werden.

Eine noch recht neue Behandlungsmetho-de bei Krebstumoren ist die Immun-therapie mit monoklonalen Antikörpern. Hierbei werden künstliche Antikörperdurch ein gentechnologisches Verfahrenhergestellt und dem Patienten verabreicht.Diese „spezifischen“ Antikörper erkennengezielt bestimmte Strukturen auf derKrebszellenoberfläche und binden sich ansie. So leiten sie die Zerstörung der Krebs-zelle ein, indem wichtige Wachstumssig-nale blockiert oder andere Immunzellenaktiviert werden. Meist wird die Antikör-perbehandlung durch eine Chemotherapieunterstützt. Bei Patienten mit Brust- undLymphknotenkrebs oder Leukämie wirddiese Möglichkeit der Krebstherapie bereitsregelmäßig genutzt.

Körpers auf die Chemotherapie besser zuverkraften. Zum anderen konnten die Wis-senschaftler nachweisen, dass sich Sojapositiv auf die sogenannte Apoptose – denprogrammierten Zelltod – der Tumorzellenauswirkt. Krebszellen haben die Eigen-schaft, sich unkontrolliert zu vermehren,weil ihre Apoptose gestört ist. Gleichzeitigentwickeln sie gegen die Wirkstoffe einerChemotherapie relativ schnell eine ArtSchutzmechanismus. Mediziner des Na-tional Cancer Institut (NCI) konnten nun zeigen, dass durch eine Kombination der Chemotherapie mit Soja der „Selbst-schutz“ bei den entarteten Zellen aus-geschaltet und die Wirkung des Chemo-therapeutikums dadurch verbessert wird.

Eine große amerikanische Ernährungs-und Krebsstudie mit 183.518 Teilnehmernzeigte, dass eine flavonolreiche Ernährunghelfen könnte, das Bauchspeicheldrüsen-krebsrisiko zu senken. Bei den Flavonolenhandelt es sich um sekundäre Pflanzen-stoffe, die besonders reichlich in bestimm-ten Obst- und Gemüsesorten (wie Apfel,Beeren, Grünkohl, Brokkoli) zu findensind. Flavonole verhindern demnach dieunkontrollierte Neubildung von Zellenbzw. Gewebe. Sie besitzen darüber hinaus

Gegenwärtig wird untersucht, wie die Bakterienart Salmonella typhimurium gegen bösartige Tumoren im Darm eingesetzt werden kann. Auch die Aktivierung der sogenannten „Killerzellen“ bei der

Antikörpertherapie soll helfen, die Zerstörung von Tumorzellen einzuleiten.

FLAVONOLREICHE ERNÄHRUNGBAKTERIEN IM KAMPF

GEGEN KREBS

ANTIKÖRPERBEHANDLUNG

Broschüre „Krebs in Deutschland“Robert Koch-Institut (RKI), Berlin, und Gesellschaft epidemiologischerKrebsregister in Deutschland e.V. (GEKID e.V.), LübeckKostenlos unter www.rki.de

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Page 21: MEDICOM Magazin-Krank durch Essen?

MEDICOM informiertMEDICOM informiert MEDICOM informiert MEDICOM informiert

INFORMAT IONEN FÜR KUNDEN DER MED ICOM PHARMA AG 51. AUSGABE, JULI 2008informiertinformiert

s besteht immer noch die veralteteVorstellung, Zecken würden sich

von den Bäumen herunterfallen lassen. In Wirklichkeit halten sie sich jedoch im Unterholz – vorwiegend auf Sträuchern,im Gebüsch oder in hohem Gras – auf undwerden bei Berührung abgestreift. Und:Gefahr lauert auch im heimischen Garten.Relativ sicher vor Zecken kann man sichdagegen bei Temperaturen unter achtGrad oder in einer Höhe von über 1.000Metern über dem Meeresspiegel fühlen.

Sie bevorzugen Körperstellen, die feucht-warm und gut durchblutet sind, wie Kniekehlen, Achselhöhlen, Nacken und Leistengegend, bei Kindern auch die Kopf-region. Zecken müssen sofort und richtig entfernt werden. Am besten ergreift mansie an ihrem Stechapparat nah an der Hautund zieht sie gerade heraus. VerwendenSie weder Öl noch Klebstoff, denn dadurchwird die Zecke gereizt und erst recht zurSpeichelabsonderung provoziert. Bessereignen sich eine gut schließende Stahlpin-zette oder eine spezielle Zeckenkarte. DieZecke darf dabei nicht gequetscht werden,da der infektiöse Inhalt sonst ins Blut gelangen könnte. Abschließend muss dieWunde sorgfältig desinfiziert werden.Alternativ funktioniert auch die brutale,aber effektive Methode Rasierklinge oderNassrasierer. Der abgeschnittene Saugrüs-sel trocknet dann von allein heraus.

Tragen Sie bei Ausflügen in die freie Naturhelle (erhöht die Chance, die Spinnentiererechtzeitig zu entdecken) und schützendeKleidung wie langärmelige Oberteile undlange Hosen sowie festes Schuhwerk. Zudem sollten Sie Ihren Körper nach jedemAufenthalt im Freien nach Zecken absu-chen („Leibesvisitation“).

Diese Maßnahmen schützen vor durch infizierte Zecken übertragbaren Erkran-kungen wie der gefürchteten Frühsom-mer-Meningoenzephalitis (FSME) und Lyme-Borreliose. FSME ist eine Hirn-hautentzündung, die von einem Virus, dasbeim Stich mit dem Zeckenspeichel in denmenschlichen Körper gelangt, verursachtwird. Schutz davor bietet die FSME-Imp-fung, die allen Personen, die sich dauerndoder vorübergehend in einem FSME-Risi-kogebiet aufhalten und dabei mit Zeckenin Kontakt kommen könnten, empfohlenwird. Der Impfstoff schützt aber nicht vor Borreliose. Die Symptomatik der Bor-

reliose kann sehr vielgestaltig sein und umfasst in erster Linie Symptome an Nervensystem, Haut, Gelenken und Herz.Das Erkrankungsrisiko steigt deutlich mitder Dauer des Saugaktes der Zecke, sodassfrühes Entfernen eine Borrelioseinfektionverhindern kann. Informieren Sie sichrechtzeitig vor Ihrem Urlaub oder vor Frei-zeitaktivitäten, ob in der Region Zecken-gefahr besteht und ob es sich um ein FSME-Risikogebiet (zum Beispiel Baden-Württemberg, Bayern, Teile von Hessen)handelt. Das Berliner Robert Koch-Institut(RKI) veröffentlicht die aktuellen Risiko-gebiete in Deutschland nach Kreisgebieten.

Fehlende Frosttage sorgen dafür, dass Zecken im Winter nur noch selten ruhen. Sie profitieren von der Klimaerwärmung. Mittlerweile sind sie fast ganzjährig aktiv,

überwiegend jedoch von März bis November.

21MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

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Gefahr im Unterholz: Zecken

Die bevorzugten Körperregionen der nur vier Millimeter großen Spinnentiere sind feuchtwarm undgut durchblutet. Stechen sie hier, so gelangt ihr Speichel in den menschlichen Körper. So könnenschlimme Krankheiten ausgelöst werden.

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Wenn die Menschen ihre Ernährung nicht umstellen, könnten im Jahr 2020 chronische Krankheiten weltweit für drei Viertel aller Todesfälle verantwortlich sein.

Das ist das Ergebnis einer im Jahr 2003 veröffentlichten Studie der Weltgesundheitsorganisation

und der Welternährungsorganisation (WHO und FAO).

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ettleibigkeit (Adipositas) und Diabetesmellitus Typ 2 sind nur zwei Beispiele

für mögliche Folgen falscher Ernährungs-gewohnheiten, die zunehmend in immerfrüheren Lebensphasen ihren Anfang ha-ben. Geprägt werden sie durch viele Fak-toren – darunter Familie, Umwelt, Kultur-kreis und persönliche Neigungen. Zu denhäufigsten Ernährungsfehlern in der heu-tigen westlichen Welt gehört der Konsumvon zu viel Fett, zu viel Salz und Zuckersowie zu viel Alkohol, so die Experten derWeltgesundheitsorganisation (WHO). Faktist, wir führen dem Körper zu viel Energiebei gleichzeitig geringer körperlicher Aktivität zu, und wir verzehren zu wenig Ballaststoffe sowie häufig leider auch zuwenig Vitamine. Das ist insofern bemer-kenswert, als die Qualität der frischen Lebensmittel in den letzten 50 Jahren ansich kontinuierlich gestiegen ist. Über-haupt haben Ernährung, Wohlstand undBildung – noch vor einem halben Jahr-

hundert Privilegien einer kleinen Schicht –einen größeren Teil der Gesellschaft erreicht. Mehr noch: Deutschland ist dasLand, das seine Lebensmittel so günstigwie kein anderes Land auf der Welt anbie-tet und wo die Nachfrage nach Bio- undWellnessprodukten enorm gestiegen istund weiter ansteigt. Dennoch, allein inDeutschland leidet ein großer Teil der Bevölkerung an Krankheiten, die nach-weislich auf eine falsche Ernährung unddadurch bedingte schlechte Vitalstoff-versorgung zurückzuführen sind. Ärzteschätzen, dass etwa 80 Prozent aller Er-krankungen auf einer unausgewogenenZufuhr von lebenswichtigen Nährstoffenberuhen. Zu den ernährungsbedingtenErkrankungen zählen Karies ebenso wiezum Beispiel Diabetes mellitus Typ 2,Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthoch-druck, Gicht sowie vermutlich auch dergrößte Teil aller Krebsarten. Und obwohlvon allem, was für unseren Organismus

gesund und zuträglich wäre, mehr alsreichlich vorhanden ist, scheint heutzuta-ge eine gesunde Ernährung nicht ganz soeinfach, wie es sich das wissenschaftlicheExpertenkomitee der WHO wünscht. Esfordert schon länger eine Umstellung derErnährung und einen aktiveren Lebensstil,um die wachsende Zahl der chronischenErkrankungen, die in Zukunft auch zu-nehmend das Gesundheitssystem belastenwerden, einzudämmen.

Die neue Ess-KlasseAn Aufklärungsstrategien, politischemWillen und finanziellen Möglichkeitenmangelt es Deutschland nicht. Mit Kampagnen wie „5 am Tag“, der Ein-schränkung von Werbung für ungesundeLebensmittel, kostenlosen Schulmateri-alien, medienwirksamen Kooperationen von Kantinen und Großküchen mitErnährungsberatern sowie strengeren Le-bensmittelkennzeichnungen erhoffen

23MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

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Die Folgen falscher Ernährung auf einen Blick:• Herz-Kreislauf-Erkrankungen

(Bluthochdruck, Herzinfarkt)• Stoffwechselerkrankungen

(Diabetes mellitus)• Krebserkrankungen• Magen- und Darmgeschwüre• chronische Gallen- und Lebererkrankungen• Probleme mit der Atmung• Karies

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kJ/Tag

15.000

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9.000

8.0001882 1925 1950 1970 1992

Energiebedarf Energiezufuhr

Die Deutschen habenmit 40 Litern pro Kopfim Jahr den höchstenFruchtsaftkonsum in

Europa. Doch Achtung:Fruchtsäfte, Limonaden

oder Softdrinks enthaltensehr viel Zucker. Die Entwicklung von

Energiebedarf und Energiezufuhrin den Industrieländern von 1882 bis 1992

FOTO: SHUTTERSTOCKQuelle: Grundfragen der Ernährung

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4,184 kJ = 1 kcal

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24 MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

sich die Politiker, Deutschland in eine neue Esskultur zu manövrieren, die mehrfrisches Obst und Gemüse und mindestenseine Stunde Bewegung am Tag beinhaltet.Wie kann es laut ersten Ergebnissen derzweiten „Nationalen Verzehrsstudie“ (NVSII) dennoch dazu kommen, dass über dieHälfte der Deutschen übergewichtig undjeder fünfte Bundesbürger sogar adipös –also fettleibig – ist? Seit den 60er-Jahrenist in den Industrieländern eine kontinu-ierliche Steigerung der Kalorienzufuhr um 600 Kilokalorien pro Tag und Personfestzustellen. Doch schätzen die meistenMenschen die Risiken für Körper und Gesundheit durch Schadstoffe in der Nahrung, verdorbene oder gentechnischveränderte Lebensmittel höher ein alsihr persönliches Ernährungsfehlverhalten.Selbst der Wahn, zu wenig oder zu gesundzu essen, kann mit ernsthaften Folge-krankheiten zu Buche schlagen. Und obwohl es ein grundlegendes Bedürfnis

nach Gesundheit gibt und immer mehrMenschen bereit sind, mehr Geld fürErnährung und Gesundheitsdienstleistun-gen auszugeben, obwohl es an Kochshowsund -büchern, an Diäthilfen und bundes-weiten Aufklärungsprogrammen nichtmangelt, ist der Ernährungsstatus derDeutschen schlecht. Denn all den naturbe-lassenen Produkten stehen immer mehrFertiglebensmittel gegenüber, bei denenman vor lauter Konservierungs-, Farb-und Aromastoffen kaum noch erkennenkann, um welches Lebensmittel es sichtatsächlich handelt. Hinzu kommt die vonvielen zunehmend als stressig empfun-dene Lebensweise, die hastiges und un-konzentriertes Essen fördert: Currywurst,Döner oder Hamburger zwischendurch,Pizza, Chips oder Eis vorm Fernseher, der vermeintlich gesunde Snack zur Mit-tagspause oder ein Fertiggericht aus derKühltheke. Statt Wasser werden vermehrtgesüßte Säfte oder gar alkoholische

Getränke konsu-miert und gegenden Stress wird noch schnell eine Ziga-rette geraucht. Wird das ungesunde Ver-halten jedoch zur Gewohnheit und hatman dabei das Gefühl, schwach zu seinund etwas Verbotenes zu tun, beginntman, die Butter- und Fleischmengen sowieSchokoriegel zu verharmlosen oder gar zuverheimlichen. Aus einem gelegentlichenGenuss kann sich dann durchaus einschuldbeladenes „In-sich-hinein-Stopfen“entwickeln. Schnell macht sich dann über-schüssiges Fett als sogenanntes „Hüftgold“bemerkbar, die Anzeige der Waage lässtuns erbleichen, das Gewissen schlägtAlarm und die Idee, mithilfe einer DiätGewicht zu reduzieren, fällt schließlich auffruchtbaren Boden. Bei jedem Essen wirdnun akribisch an die Kalorien gedacht,Spaß und Freude am Essen gehen verlo-ren, weil negative Gefühle uns gleichzeitigdas Leben schwer machen. Unser Wohl-

Die Mikrowelle macht vieles einfacher, aber auch unge-sünder: Fertiggerichte sind für viele Menschen oftmals

die einzige Möglichkeit, tagsüber warm zu essen.Leider bleiben Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe

dabei oft auf der Strecke.

FOTO: SHUTTERSTOCK

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Fette, Zucker und Salz sind billige Zutaten und kommen in quasi allen

Fertiglebensmittelngehäuft vor. Die Folge

ist, dass wir uns ungesund ernähren.

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befinden sinkt und mit ihm die Lebens-qualität. Essen oder Nichtessen wird zueiner Kontrollinstanz, bei der das Negativeüberwiegt. Vergessen sind dabei auch alleVitamine und Mineralstoffe.

Das KardinalproblemWie man es dreht und wendet, ob es amLebensmittelüberangebot, an der Erzie-hung oder der persönlichen Vorprägungliegt – Fakt ist, dass viele Erkrankungen inunserer zivilisierten Gesellschaft haupt-sächlich durch eine energetische Überver-sorgung bedingt sind. Doch kaum jemandkennt seinen persönlichen Energiebedarftatsächlich. Für ein stabiles Körpergewichtist jedoch eine ausgeglichene Energie-bilanz wichtig. Bei der Bestimmung despersönlichen Energiebedarfs spielen Alter,Geschlecht, Körpergröße und -gewichtsowie körperliche Aktivität eine entschei-dende Rolle. Der durchschnittliche Grund-umsatz liegt für Männer und Frauenmittleren Alters bei 1.700 bzw. 1.300 Ki-lokalorien. Schließlich verbraucht derKörper auch bei der Aufbereitung undVerdauung der Nahrung Energie. Dieser

Energieumsatz wird als „nahrungsindu-zierte Thermogenese“ bezeichnet, die sichdurch einen Anstieg der Körpertempera-tur nach der Nahrungsaufnahme be-merkbar macht. Der Leistungsumsatz istdie Energiemenge, die der Körper jedenTag durch Leistung verbraucht. Leistung bedeutet dabei in erster Linie Muskelar-beit. Intensive sportliche Aktivitäten, aberauch aktiv gestaltete Alltagsbewegung –zum Beispiel viel zu Fuß oder mit demFahrrad erledigen – verbrauchen nichtnur mehr Kalorien, sondern sind für dieAusdauer, für den Muskelaufbau sowiefür Herz und Kreislauf enorm wichtig.

Die meisten Ernährungsfehler machensich leider nicht sofort bemerkbar, sondernerst nach einiger Zeit. Die sichtbarstenZeichen sind körperliche Veränderungenwie Fettleibigkeit oder auch drastischesUntergewicht. Doch besonders Mangeler-scheinungen, die durch eine unzureichen-de Vitamin- und Mineralstoffzufuhr –insbesondere von Eisen, Calcium und Jod – hervorgerufen und über Jahre nicht erkannt worden sind, können Folgeerkrankungen auslösen.

Obst und Gemüse: Sie sind aus unserer

Ernährung nicht wegzu-denken, denn sie liefernVitamine, Mineralstoffe,

sekundäre Pflanzen- undBallaststoffe bei gleichzei-

tig wenig Kalorien. Siekönnen helfen, gegen

viele Krankheiten vorzu-beugen und vor manchenKrebsarten zu schützen.Experten empfehlen eine

Tagesmenge von rund650 Gramm Obst und

Gemüse.

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08:00

Fünf Zwischenmahlzeiten mit reichlich Obst und Gemüse am Tag sind ideal.Zusätzliche Pausen steigern die Leistungsfähigkeit.

09:00 10:00 11:00 12:00 13:00 14:00 15:00 16:00 17:00 18:00 19:00 20:00

Vormittags Nachmittags

Mittags

Morgens Abends

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tellen Sie sich vor, Sie dürften wochenlang nur gepökeltes Fleisch

und helles Brot essen. Die unzureichendeZufuhr von Vitamin C würde zu Zahn-fleischbluten und schlimmstenfalls zumAusfallen der Zähne führen. Ihre Leis-tung wäre deutlich vermindert und IhreInfektanfälligkeit erhöht. Im dramatischs-ten Fall kann es zu Blutungen in Hautund Bauchhöhle kommen. Der Arzt würde bei Ihnen dann die Vitamin-C-Mangelerkrankung Skorbut diagnostizie-ren. Doch davor muss man sich heute im Allgemeinen nicht mehr fürchten.

Aber nicht immer ist der Vitamin- oderMineralstoffbedarf durch unsere Ernäh-rungsweise so ausreichend gewährleistet,wie es beim Vitamin C der Fall ist. Sokann zum Beispiel eine unzureichendeZufuhr der B-Vitamine die Ursache fürGedächtnis- und Konzentrationsstörun-gen oder trockene, entzündete Haut sein.

Eine zu geringe Eisenaufnahme kannBlutarmut (Anämie), allgemeine Abge-schlagenheit und Konzentrationsmangelverursachen. Ebenso können eine erhöhte

Infektanfälligkeit und Wachstumsstö-rungen eine Folge der unzureichenden Zufuhr sein.

Eine Jodunterversorgung begünstigt dieEntstehung eines Kropfes und kann zuAntriebsschwäche und Müdigkeit führen.Die Liste ließe sich schier endlos fort-führen, denn wie wichtig Vitamine, Mine-ralstoffe einschließlich Spurenelementenund sekundärer Pflanzenstoffe für das rei-bungslose Funktionieren unseres Körperssind, kann nicht oft genug betont werden.Darüber hinaus sind Fett, Eiweiß, Kohlen-hydrate und Ballaststoffe wichtige Bau-stoffe unseres Körpers. Werden nicht alleZellen ausreichend mit ihnen versorgt,macht sich der Körper mit ersten kleinenAnzeichen wie zum Beispiel dauerndeMüdigkeit, Antriebslosigkeit, Blässe, Im-mun- und Konzentrationsschwäche oderMuskelschmerzen bemerkbar.

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst,dass sie sich einseitig ernähren. Sie früh-stücken ihr Marmeladenbrot, essen tags-über vielleicht Kartoffeln mit Fleisch plusfetter Soße, verzehren dazu zerkochtes

Gemüse, das mehr der Dekoration dennwirklich der Vitalstoffversorgung dient.Zum Kaffee gibt es meist ein Stück Ku-chen mit Sahne und abends wie gewohntein Butterbrot mit zu fettem Wurst- oderKäseaufschnitt. Der Durst wird selten mitMineralwasser gelöscht, sondern entwe-der ignoriert oder mit zu stark gesüßtenFruchtsäften gestillt. Wo bleiben die vonExperten empfohlenen 650 Gramm Obstund Gemüse am Tag? Von den empfohle-nen zwei Fischmahlzeiten die Woche ganzzu schweigen. Besonders ältere Menschensind sich gar nicht darüber im Klaren, wieeinseitig ihre Ernährungsgewohnheitenmit der Zeit geworden sind. Obst ist ihnenoft zu säurehaltig, zu schwer zu beißenoder zu kauen, Gemüse zu umständlich zukochen und als Rohkost gegessen liegt esihnen schwer im Magen. Auch Menschen,die ständig verschiedene Diäten auspro-bieren, verhältnismäßig oft fasten, sichnur vegetarisch ernähren oder an Allergi-en leiden, können leicht mit Vitalstoffenunterversorgt sein. Es stimmt, Krank-heiten wie Skorbut oder Beriberi, die auf eine Unterversorgung mit Vitamin C bzw.

26 MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

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Ernährungsbedingte Erkrankungen

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Vitamin B1 (Thiamin) zurückzuführensind, treten in unserer westlichen Gesell-schaft so gut wie gar nicht mehr auf. Heute sind wir immer mehr in der Lage zu erkennen, wie andere einseitige Ess-gewohnheiten, zum Beispiel Frustessen,Stressessen oder Fast-Food-Essen, dieausgewogene Ernährung verdrängenund langfristig die Gesundheit negativ beeinflussen. Die „modernen“ Ernäh-rungskrankheiten, die eine Vitalstoffun-terversorgung mit sich bringen können,heißen somit nicht mehr Skorbut oder Beriberi, aber dennoch gibt es sie. Wir haben uns einige genauer angeschaut.

s gibt Menschen, die so viel essenkönnen, wie sie wollen, und nicht

zunehmen. Ebenso wie es nach neuestenErkenntnissen jene gibt, die aufgrund

ihrer genetischen Disposition zurkrankhaften Fettleibigkeit neigenund bereits bei „normaler“ Kalorien-zufuhr zunehmen. Evolutionär be-trachtet, hatten die Menschen mitdieser genetischen Ausstattung inNotzeiten einen Überlebensvorteil.Heutzutage, wo magere Zeiten sel-ten und körperliche Aktivitätenzwecks „Futtersuche“ nicht mehrnötig sind, führt das übermäßige Anlegenvon Fettreserven zu Fettleibigkeit unddaraus resultierend zur Begünstigungvon Fettstoffwechselstörungen, Blut-hochdruck und Diabetes mellitus Typ 2.Ein hoher Körperfettanteil hemmt unteranderem auch die Wirksamkeit des Hor-mons Insulin. Ständig erhöhte Blut-zuckerwerte bewirken, dass sich in denBlutgefäßen Zuckereiweißverbindungenbilden, die die Gefäßinnenhaut schädigenkönnen. Beim gemeinsamen Auftretendieser Erkrankungen sprechen Medizinervom sogenannten metabolischen Syn-drom. Die verschiedenen Faktoren brin-gen den Stoffwechsel erheblich aus demGleichgewicht und können das Arterio-

skleroserisiko beträchtlich erhöhen. Aberauch alle anderen inneren Organe kön-nen von den Stoffwechselentgleisungenin Mitleidenschaft gezogen werden. Dasmacht es besonders wichtig, den Körpermit Vitalstoffen zu versorgen. Denn beieiner langfristig zu fetten, zu süßen undzu üppigen Ernährungsweise besteht zudem die Gefahr, auf Dauer mit lebens-wichtigen Vitalstoffen unterversorgt zusein. Insbesondere die Versorgung mitOmega-3-Fettsäuren, natürlichem Coen-zym Q10, Lycopin und natürlichem Vitamin E ist hier empfehlenswert.

27MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

Fast 40 Prozent derAmerikaner glauben,

dass eine komplett fett-und salzfreie Ernährung

am gesündesten sei.Dabei ist sie zum einenkaum möglich und zum

anderen wäre siegesundheitsschädlich.

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Adipositasdurch hohe Nahrungszufuhr

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Krank durch Fast FoodZu viel Fast Food und zu wenig Bewegungkönnen die Leber schon innerhalb von vierWochen schädigen. In einer Studie mit 18 gesunden Menschen wiesen elf bereitsnach Ablauf eines Monats, in dem sie sich fast ausschließlich von Fast Food ernährthatten, stark erhöhte Werte des EnzymsAlaninaminotransferase (ALT) auf. Das Enzymzeigt Schäden der Leber an und ist in dieserMenge normalerweise bei Menschen zu beobachten, die regelmäßig große Mengen an Alkohol zu sich nehmen. DieGewichtszunahme ist durch die gesteigerteAufnahme von Kohlenhydraten wie Zucker zu erklären. Zu diesen Ergebnissen kamenStergios Kechagias und sein Team von derLinköping-Universität.

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8

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Übergewicht/Adipositas beiKindern in der EU

Angaben in Mio., Vergleich 2003 und 2020

2003 2020

11

3

17,8

4,5

ÜbergewichtAdipositas

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Quelle: WHO, 2003

(geschätzt)

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28 MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

Bis zu 90 Prozent allerDiabetesfälle in

Deutschland könntenverhindert werden, wenn

sich die Menschengesünder ernähren und

regelmäßig bewegenwürden

Arteriosklerosedurch hohe Fettzufuhr

rteriosklerose ist die häufigste er-nährungsbedingte Herz-Kreislauf-

Erkrankung in Deutschland. Hierbeikommt es zu einer Schädigung der Arte-rieninnenwände, in die sich Cholesterineinlagert. Infolgedessen verengen sichdie Arterien nach innen und ihre Wand-dicke nimmt deutlich zu, sodass das Blutnur noch schwer hindurchfließen kann.Im schlimmsten Fall kommt es zum völligen Gefäßverschluss.

Arteriosklerose wird durch den modernen,oft ungesunden Lebenswandel begünstigt.Der Genuss von Alkohol oder Nikotinkann ebenfalls die Arterioskleroseentste-hung beeinflussen. Um diese Erkrankunggar nicht erst entstehen zu lassen, müssendie Risikofaktoren wie erhöhte Blutfett-spiegel, Bluthochdruck, Fettsucht (Adipo-sitas), Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus),Stress und Rauchen unbedingt reduziertwerden. Das kann mit einer Ernährungs-

umstellung erreicht und mit einer aus-gewogenen – auf das Herz-Kreislauf-System abgestimmten – Zufuhr von Vitalstoffen unterstützt werden. Beson-ders leistungsfähige Antioxidantien wieVitamin C, Vitamin E, Coenzym Q10, Lycopin und Traubenextrakt mit OPCkönnen den Körper bei der Abwehr FreierRadikale unterstützen. Die bereits erwähn-ten Omega-3-Fettsäuren helfen dem Orga-nismus dabei, die Blutfettwerte und denBlutdruck gesund zu erhalten.

Auch ein erhöhter Homocysteinspiegelkann zu gefährlichen Gefäßerkrankungenwie der Arteriosklerose führen. Homocys-tein entsteht im menschlichen Körperbeim Abbau schwefelhaltiger Amino-säuren, die vor allem mit fleischhaltigen Lebensmitteln aufgenommen werden. DieLeber sorgt normalerweise dafür, dass Homocystein abgebaut wird. Fehlen demOrganismus jedoch die Vitamine B6, B12

und Folsäure, laufen Entgiftungspro-gramme entsprechend langsam ab undder Homocysteinspiegel im Blut steigt.

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Diabetesentwicklung in Deutschland

Angaben in Mio., Vergleich 2003 und 2020

2003 2020 (geschätzt)

6

10

Fett- und Kalkablagerungen sindhier deutlich zu erkennen. Sie

können zu Arteriosklerose führen.

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Quelle: Felix Burda Stiftung/Booz Allen Hamilton, 2005

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Page 29: MEDICOM Magazin-Krank durch Essen?

luthochdruck ist bei vielen Patien-ten der Grund für Arteriosklerose,

die wiederum Ursache von Folgeerkran-kungen wie Herzinfarkt und Schlagan-

fall ist. Menschen mit Bluthochdrucksollten unbedingt ihr Körpergewichtüberprüfen. Bei Übergewicht odergar Fettleibigkeit ist die Ernährungs-umstellung ein Muss. HochwertigeMultivitalstoff-Präparate, die Vita-min C und Magnesium enthalten,

können zur Entspannung der Blutge-fäße beitragen.

ormalerweise signalisiert der Körperdurch Schmerzen, dass etwas nicht in

Ordnung ist. Kommt es aufgrund einereinseitigen Ernährung jedoch zu einer Unterversorgung mit B-Vitaminen undMagnesium, kann die Schmerzverarbei-tung beeinflusst sein. Vitamin B1 spielt beider Energieversorgung der Nervenzelleneine wichtige Rolle. Die Vitamine B2 undB12 sind wiederum an der Bildung derMyelinschicht, einer Schutzschicht, die die Nervenfasern umhüllt, beteiligt. Dane-ben beeinflussen Vitamin B6 und Niacindas Nervensystem. Auch Magnesium hat sich wegen seiner muskelentspannendenWirkung zur Unterstützung bei Kopf-schmerzen oder Migräne bewährt.

Milchprodukte: Sie sindunsere wichtigsten

Calciumlieferanten undQuelle wichtiger Nähr-

stoffe. Generell sollte manbei Gewichtsproblemen

zu fettreduziertenProdukten greifen.

Als empfohlene Mengegelten ein großes GlasMilch und mindestens

eine Portion Joghurt undHartkäse pro Tag.

Schmerzendurch B-Vitamin-Unterversorgung

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Bluthochdruckdurch Übergewicht

B

„Würzen statt salzen“ lautet die Devise beiBluthochdruckpatienten. Sie sollten nicht mehr als

einen Teelöffel Salz am Tag zu sich nehmen.

erschleißerscheinungen der Gelenkesind ab einem bestimmten Alter völ-

lig normal. Die wachsende Anzahl derErkrankungen des Bewegungsapparatesist allerdings zunehmend auf Überge-wicht und eine sehr geringe ausgleichen-de körperliche Aktivität zurückzuführen.Gleichzeitig hat sich die Versorgung mit den für die Knochen und die Ge-lenke so wichtigen Vitalstoffen aufgrundeinseitiger Ernährungsgewohnheiten ver-schlechtert. Dabei steigt mit zunehmen-dem Alter die Bedeutung der Calcium-versorgung für die Knochen wieder an.Man sollte darauf achten, mehr fettarmeMilchprodukte zu verzehren und calci-umreiche Mineralwässer oder entspre-chende Calciumpräparate zu verwenden.Omega-3-Fettsäuren, Glucosamin undVitamin E können den Gelenkstoffwech-sel bei Arthrose oder Arthritis hilfreichunterstützen. Frauen während und nachden Wechseljahren sind häufig vonOsteoporose, auch Knochenschwund ge-nannt, betroffen. Für sie sind Calcium,Vitamin D und Vitamin K, die zum Aufbau einer stabilen Knochenmassebenötigt werden, besonders wichtig.

Gelenkerkrankungen durch Fehlernährung

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Untergewicht & Mangelernährungdurch Essstörungen

m Februar dieses Jahres veröffentlichtedie Techniker Krankenkasse (TK) die

Meldung, dass rund 54.000 Arbeitsfehlta-ge der TK-Versicherten allein auf Ess-störungen zurückzuführen sind. Die Zahlder an Bulimie (Essbrechsucht) oder Magersucht leidenden Menschen ist nach-weislich gestiegen, doch offensichtlich, sodie TK, sind sie durch ihre Erkrankungauch deutlich länger außer Gefecht gesetzt: 75 Tage war ein Magersucht- oderBulimiekranker 2007 durchschnittlichkrankgeschrieben – elf Tage länger alsnoch vor zwei Jahren. Besonders häufigsind junge Frauen zwischen 15 und 25Jahren betroffen. Obwohl – wie schon erwähnt – die Zahl der Übergewichtigendeutlich zunimmt, sorgen Leistungs-druck, übertriebener Schönheitskult undSchlankheitswahn gleichzeitig dafür,dass die Angst vor dem Dicksein oderDickwerden ebenfalls steigt.

Essen hat in der heutigen Gesellschaftmehr als nur die Funktion, uns am Lebenzu erhalten. Wir benutzen Essen, um un-sere Gefühle auszudrücken, unseren Statuszu symbolisieren, anderen zu zeigen, welche Lebenseinstellung wir verfolgen,wir können mit Essen eine politische Hal-tung, zum Beispiel gegen Globalisierung,unterstreichen. Essen kann Luxus demons-trieren, als Druckmittel, Belohnung oderStrafe eingesetzt werden. Essen ist Thema.Und ein gestörtes Verhältnis zum Essenmacht krank. Die unter dem Begriff Ess-störung zusammengefassten Krankheitenkönnen sowohl psychosoziale Ereignisseals auch persönliche und genetische Faktoren als Grund für ihren „Ausbruch“haben. Bulimia nervosa oder auch Ess-brechsucht bezeichnet jene Essstörung,die sich vor allem durch unkontrollierteFressattacken auszeichnet. Innerhalb kür-zester Zeit werden gewaltige Mengen

kalorienreicher Nahrungsmittel aufge-nommen und kurz darauf durch selbstherbeigeführtes Erbrechen wieder ausge-führt. Abführmittel, Appetitzügler oderentwässernde Medikamente werden über-durchschnittlich oft verwendet und kön-nen eine Abhängigkeit hervorrufen. Nebender emotionalen Störung, die unbedingttherapiert werden muss, kommt es durchdas häufige Erbrechen sowohl zu körperli-chen Schäden als auch zu Mangelerschei-nungen. Es fehlen vor allem Vitamine,Calcium, Magnesium sowie Spuren-elemente wie zum Beispiel Eisen. Mithilfevon Multivitalstoff-Präparaten kann körperlichen Mangelerscheinungen vorge-griffen werden. Besonders häufig kommtes durch das Erbrechen zu einer Elektro-lytentgleisung. Dabei ist das Gleich-gewicht zwischen Natrium und Kalium gestört, was zu Herzrhythmusstörungenund zur Beeinträchtigung der Verdau-

Es bestehtAufklärungsbedarf,

denn hinter dem Wort„Essstörung“ verbergen

sich teils lebensbe-drohliche Risiken für den Körper. Allein in

Deutschland sind rund1,9 Millionen Menschendeutlich untergewichtig.

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Page 31: MEDICOM Magazin-Krank durch Essen?

ungsprozesse führen kann. Die Spei-seröhre kann durch die Magensäure sostark angegriffen werden, dass Blutungenentstehen. Auch in der Mundhöhle hat dieMagensäure negative Auswirkungen. DerZahnschmelz kann geschädigt werden,was zu einer Entmineralisierung führt.

Ein Apfel, schwarzer Kaffee, manchmalauch eine klare Brühe, ganz selten mal einJoghurt. Bei Magersucht, auch Anorexianervosa, ist der Speiseplan alles andere alsüppig. Das Gefühl, zu dick zu sein, bringtjunge Frauen und zunehmend auch Män-ner dazu, jede Art der Nahrungsaufnahmezu verweigern. Diäten, häufiges Fasten,Missbrauch von Abführmitteln und Appetitzüglern, gekoppelt mit extremerkörperlicher Aktivität – jedes Mittel istMagersüchtigen recht, um ihr Gewicht zukontrollieren. Im schlimmsten Fall kanndie Gewichtsabnahme so drastisch sein,dass eine Reihe schwerer körperlicherSchäden entstehen. Es kommt infolge vonUnterzuckerung und niedrigem Blutdruckzu Kreislaufstörungen sowie Konzentra-tions- und Leistungsschwäche. Herzstill-stand und Nierenversagen können dras-tische Folgen der Magersucht sein.

Die Anorexia nervosa bedarf wie jedeschwere Essstörung professioneller undfamiliärer Unterstützung. In Einzel- oderGruppentherapien lernen die Betroffenenihr Essverhalten zu ändern und die indi-viduellen Auslöser ihres Verhaltens zu bearbeiten. Ernährungsberatung, Selbst-sicherheitstrainings sowie entspannendeSportarten wie Yoga oder Tai-Chi unter-stützen die Therapie.

rthorexia nervosa ist eine weitereForm von Essstörung. Besonders

pflichtbewusste Menschen – meist zwi-schen 30 und 40 Jahren alt – sind anfälligfür dieses fehlerhafte Essverhalten. Bei Orthorektikern handelt es sich um Menschen, die ihre Art der „gesunden“Ernährung als ultimative Religion an-sehen. Sie wachen akribisch über die Zu-sammenstellung ihrer Mahlzeiten, zählenKalorien, schwören auf naturnahenAnbau, überschlagen den Vitamin- undMineralstoffgehalt jeder Mahlzeit und er-fragen im Restaurant nicht nur jede ein-zelne Zutat, sondern auch die Herkunftder Lebensmittel, die sie dort essen wollen.

Was in der Regel harmlos beginnt und aufeinem durchaus sinnvollen Gedanken beruht, kann sich schnell zum Wahn entwickeln, sodass sich im Leben der

Vollkornprodukte: Gut zur Senkung des Darm-

krebsrisikos und zur Ver-besserung der Verdauung.Ballaststoffe: 30 Gramm

täglich werden empfohlen, die Hälfte davon überGetreideprodukte wieVollkornnudeln oder

Vollkornbrot.

Orthorexiedurch krankhafte Fixierung

auf gesundes Essen

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Page 32: MEDICOM Magazin-Krank durch Essen?

32 MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

Seefisch: Er liefert die sowichtigen gefäßschützenden

Omega-3-Fettsäuren, dieHerz-Kreislauf-Erkrankungenvorbeugen können. Beson-

ders geeignet sind fetteFischsorten wie Lachs,Makrele oder Hering.

Tipp: Je fetter der Fisch,desto höher die Konzen-

tration von Omega-3-Fettsäuren. In Seefischen

enthalten ist auch dasSpurenelement Jod.

Es wird für die Bildung dersogenannten Schilddrüsen-

hormone benötigt, die wiederum den Stoffwechseldes Organismus regulieren.Zwei Portionen Fisch in der

Woche gehören auf denSpeiseplan.

Orthorektiker alles ums Essen dreht. Dabeispielt nicht die Menge, sondern vielmehrdie vermutete Qualität der Nahrung eineRolle. Meist liegt hier eine Störung derPersönlichkeit zugrunde. Der zwanghafteDrang nach überdurchschnittlich gesunderNahrung oder auch die Angst vor unge-sundem Essen schränkt die Lebensqualitätder Betroffenen so stark ein, dass sie zumTeil in völlige soziale Isolation geraten.Die massiv übertriebene Beschäftigungmit dem Essen verleitet die Betroffenendazu, ständig andere Menschen von der„richtigen“ Art der Ernährung überzeugenzu wollen. Darüber hinaus leiden sie nichtnur an der Unfähigkeit, das Essen und damit viele Aspekte ihres Lebens zu ge-nießen, sondern auch – und das ist das Erstaunliche – aufgrund der stark einseiti-gen Lebensmittelauswahl, wie zum Bei-spiel nur Obst oder Rohkost, an einem

Nährstoffmangel und leider oft auch anUntergewicht. Die anfänglich positivenAuswirkungen der gesunden Ernährungwie Gewichtsreduktion, bessere Blutfett-sowie Blutdruckwerte werden abgelöstvon Schlaf- und Konzentrationsstörun-gen, Antriebsschwäche, reduzierter Leis-tungsfähigkeit und häufiger Infektanfäl-ligkeit. Da Fleisch und Fisch gemiedenwerden oder auch auf Eier und Milchpro-dukte meist gänzlich verzichtet wird, kannes zu einem Vitamin-B12-Mangel kom-men. Vitamin B12 spielt eine große Rollebei der Blutbildung und unterstützt dasZellwachstum und die Zellteilung. Es erfüllt auch wichtige Funktionen beimAufbau des gesamten Nervensystems undbeeinflusst ferner den Folsäurestoffwech-sel. Wenn ein Vitamin-B12-Mangel be-steht, bleiben die Folsäurespeicher im Gewebe inaktiv, sodass ein indirekter

Mangel an aktiver Folsäure entsteht.Wichtig: Damit Vitamin B12 überhauptvom Körper aufgenommen werden kann,muss es an eine bestimmte Transport-substanz gebunden werden, die im Magengebildet wird: den sogenannten Intrinsic-Faktor. Wird dieser zum Beispiel aufgrundvon Magenerkrankungen nur unzurei-chend hergestellt, kann es langfristig zueinem Vitamin-B12-Mangel kommen.

Weil Orthorektiker ihre Ernährungsweiseals völlig normal und gesund empfinden,ist es für den Arzt nicht leicht, das zwang-hafte Verhalten seines Patienten zu er-kennen und tatsächlich eine Grenze zur gesunden Ernährung zu ziehen. Eine The-rapie, die nicht nur eine Änderung des Essverhaltens berücksichtigt, sondernauch die Hintergründe der Sucht behan-delt, ist unerlässlich.

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Kontakte leiden unter der zwanghaftenErkrankung, da das permanente Trainingdas ganze Leben bestimmt. Sie verbringentäglich mehrere Stunden im Fitnessstudiound suchen sich ihren Job danach aus, wiesie ihren Trainingsplan am besten erfüllenkönnen. Der Körperkult ist zur Neurosegeworden, die durch ein verzerrtes Selbst-bildnis weiter genährt wird.

Essen, die schönste Nebensacheder Welt?Die Sucht mit dem Essen – ob zu viel, zueinseitig, zu wenig oder gar nicht – ist fürBetroffene ein schwer zu bearbeitendesFeld. Sie können das, was ihnen zu schaf-fen macht, nicht einfach aufgeben, wiezum Beispiel Alkohol, Zigaretten, Tablet-ten oder andere süchtig machende Subs-tanzen. Der Körper benötigt Nahrung, umleben und funktionieren zu können. Erbraucht aber nicht irgendetwas, sondernes bedarf der richtigen Mischung und ei-ner dem jeweiligen Individuum angepass-ten Menge. Bei einem gestörten Verhältniszum Essen bestimmt jedoch nicht nur derknurrende Magen das Essverhalten. Vielstärker als bei gesunden Menschen spielenemotionale und soziale Ausprägungen eine große Rolle. Diese psychischen Ursa-chen, die, in Kombination mit den überallpräsenten Themen Essen, Schönheit undLeistung, instabile Menschen in Extremsi-tuationen manövrieren können, müssenerkannt und anschließend therapiert wer-den. Vor allem jedoch darf es beim Thema

Ernährung nichts Zwanghaftes geben.Richtig ist, dass chronische Krankheitendurch unausgewogene Ernährung und einen daraus entstandenen Mangel an Vitalstoffen hervorgerufen werden kön-nen. Viele Menschen bemühen sich, diegeforderten gesundheitsfördernden Men-gen Obst und Gemüse sowie Fisch in ihrenNahrungsplan aufzunehmen und gesättig-te Fettsäuren sowie Zucker generell zu reduzieren. In einen alltäglichen Krampfsollte diese Pflichterfüllung allerdingsnicht ausarten. Multivitalstoff-Präparatekönnen zusätzlich helfen, Ernährungsde-fizite auszugleichen. Ziel sollte sein, eineunbeschwerte, der Alltagsrealität ange-passte gesunde Ernährung wieder mehrins Zentrum unseres Bewusstseins zurücken.

33MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

bst und Quark, tagsüber Wasser, dafürSport bis zum Umfallen: Manche

Männer, jedoch immer öfter auch Frauen,wollen schlank sein, nicht aber schmäch-tig, wollen Muskeln haben, und sei es unter Zuhilfenahme legal erhältlicher Produkte oder gefährlicher Anabolika,Wachstumshormone, Prohormone undvieles anderen, was die Muskeln schnellerwachsen lässt. Sie leiden am sogenanntenAdoniskomplex oder auch Muskelsucht(Biggerexie). Ihrem zwanghaften Trai-ningsplan haben sich Freunde und Famili-enangehörige unterzuordnen. Die mög-liche Verwendung von Dopingmittelnverursacht Hormonstörungen, die sich beiMännern in einem deutlichen Brust- undbei Frauen in einem Bartansatz, Akne sowie einer dunkleren Stimme mani-festieren. Häufig erleiden sie zudem Muskelfaserrisse. Neben den bekanntenNebenwirkungen der einzelnen leistungs-steigernden Substanzen lauern noch zu-sätzliche Gefahren, weil der „Stoff“ vomSchwarzmarkt nicht immer so sauber istwie der aus der Apotheke. Die Sport- undDopingsucht fordert dem geschwächtenOrganismus der Betroffenen nicht nurHöchstleistungen ab, zusätzlich ist auchihre Beziehung zum Essen deutlich ge-stört. Sie essen übermäßig protein- undkohlenhydratreich, um schneller Muskel-masse aufzubauen. Essenzielle Fettsäurenwie Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren,wichtig für Herz und Kreislauf, kommendabei deutlich zu kurz. Aber auch soziale

Neuer Körperkult:Dopingmittel sollen denKörper von Jung und Alt

stählen. In deutschenFitnessstudios nehmen

19 Prozent der Besucherregelmäßig Anabolika

ein. Die Gefahren werden vielfach unter-

schätzt.

Multivitalstoff-Präparate können helfen, Ernährungsdefizite aufzufan-

gen oder zu überbrücken

Der BrockhausErnährung,

F. A. Brockhaus AG, 704 Seiten,

3. Auflage 2008

€ 49,95

India Knight, Neris Thomas: Das Speck-weg-

Programm,Mosaik bei Goldmann,

256 Seiten

€ 16,95

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BiggerexieKrankhafter Muskelwahn

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für Ihre Gesundheit

1. Auf die richtige Menge kommt es an. Vielseitig und nicht zu viel essen. Wie viel ist „nicht zu viel“?Lassen Sie sich von einem Ernährungsberater oder Arzt ihren individuellen Energiebedarf berechnen oder nehmen Sie als allgemeinen Anhaltspunkt dieVorgaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung(DGE). Sie empfiehlt bei leichter Arbeit eineEnergieaufnahme in Höhe von:

Fettarm essen und vor allemauf die Qualität des Fettes achten.Fleisch, Wurst, Käse und Sahnehaben einen hohen Anteil angesättigten Fettsäuren. Pommesfrites, Kuchen, Schokolade undMargarine können zudem unge-sunde Transfettsäuren enthalten.

Möglichst auf Süßes verzichten.Süßigkeiten enthalten viel Zucker, greifen dieZähne an und liefern keine Nährstoffe. Dahersollte man möglichst Fruchtsaftgetränke ohneZuckerzusatz trinken und auf Limonaden weitestgehend ganz verzichten.

4. Mehr Vollkornprodukte essen. Sie sind wahre Kraftspender: Vollkornbrot,Naturreis oder Vollkornnudeln halten längersatt und regulieren das Sättigungsgefühl.

Gewürzt – aber nicht zu salzig,denn Salz kann Bluthochdruck fördern.Fertiggerichte enthalten neben viel Fett vor allem überdurchschnittlich viel Salz. Besser: Kräuter und Gewürze.Sie erhalten den Eigengeschmack der Speisen und geben ihnen eine individuelle Note.

Fünf Portionen Obst und Gemüseam Tag. Sie enthalten lebenswichtigeVitamine, Mineralstoffe und sekundärePflanzenstoffe und können den Körpervor Krankheiten schützen.

In Ruhe essen. Mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag ver-teilt beugen Heißhungerattacken vor, halten fit und helfen, bewusster mitder Nahrung umzugehen.

Weniger tierischesEiweiß essen. VerzichtenSie des Öfteren auf dieScheibe Wurst zumAbendbrot und ersetzenSie eine Fleischmahlzeitdurch ein zusätzlichesFisch- oder Gemüse-gericht. Auch pflanzlichesEiweiß aus Getreide oder Hülsenfrüchtenist sinnvoller Baustoff-lieferant für Körper undMuskeln.

Die Lebensmittel schonend zuberei-ten. Nach wie vor wird Gemüse zu heiß undzu lange gegart. Wertvolle Vitamine undMineralstoffe gehen dadurch verloren.

Alter in Jahren kcal Frauen kcal Männer

15 bis 19 2.400 3.00020 bis 25 2.200 2.60026 bis 51 2.000 2.40052 bis 65 1.800 2.200über 65 1.700 1.900

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Zehn Ernährungstipps

Alkohol nur in Maßen. Der regel-mäßige Konsum von Alkohol in größerenMengen kann zur Abhängigkeit führen undden Körper stark belasten. Er ist zudem einZellgift und bindet zwecks Alkoholabbauswichtige Vitalstoffe, die an anderer Stellevom Körper dringender benötigt werden.

9.

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Hinter vielen allgemeinen Symptomen können sich bestimmte Erkrankungen verbergen.Die wissenschaftliche Abteilung der MEDICOM erklärt Ihnen hier, was welche Auffällig-

keiten über unseren Körper verraten können. Häufig sind es zwar unspezifische Symptome, doch lohnt sich dennoch eine genauere Betrachtung.

Was der Körper über die Gesundheit sagt

Hautveränderungen:Die Haut als das größte Organ des Men-schen kann viel über unsere Gesundheitaussagen. Nicht alle Menschen haben einegesunde Haut. Sehr blasse Gesichtshaut,die schlecht durchblutet ist, sowie sehr hel-les Zahnfleisch deuten auf einen Folsäure-bzw. Eisenmangel hin. Besonders gefährdetsind Frauen im gebärfähigen Alter sowieSchwangere und Stillende. Zusätzlichempfindliches und blutendes Zahnfleischkann auf eine Vitamin-C-Unterversor-gung hinweisen. Grundsätzlich besitzendie B-Vitamine und das SpurenelementZink große Bedeutung für gesunde Haut.

Haarveränderungen:Gesundes Haar ist elastisch und glänzend.Wie Haare aussehen – stumpf, struppigoder strohig –, ist sicher auch eine Frageder richtigen Pflege. Doch können Störun-gen im Haarwachstum auch durch einenVitaminmangel hervorgerufen werden,zumal die Vitamine der B-Gruppe eineSchlüsselfunktion für gesunde Haare ha-ben. So kann stumpfes Haar zum Beispielauch ein Hinweis auf eine schlechte Ver-sorgung mit Vitamin B2 sein. Bei den Mi-neralstoffen können ein Zink- und Eisen-mangel das Haarwachstum beeinflussen.

Nagelverfärbungen und -veränderungen: Nägel können besonders sensibel auf Vor-gänge im Körper reagieren. Ein gesunderNagel hat eine glatte, leicht glänzendeOberfläche, eine leicht rosa Färbung, eineleicht angedeutete Wölbung und einennormalen Nagelmond.

Exper ten -Rat DIE WISSENSCHAFTLICHE ABTEILUNG DER MEDICOM PHARMA AG RÄT:

• Kleine weiße Punkte auf den Nägelnkennt wohl jeder von uns. Sie sind in derRegel harmlos, entstehen nach einer leich-ten Verletzung des Nagels und wachsenwieder heraus • Querrillen der Nägel treten häufig nachfieberhaften Erkrankungen und schwerenStoffwechselstörungen (zum Beispiel Pellagra infolge eines Niacinmangels) auf,Längsrillen häufig nach Verletzungen(beispielsweise durch schweres Werkzeug)oder mit zunehmendem Alter. Querrillenkönnen aber auch auf ein Eisen- oder Bio-tindefizit hinweisen. Bei den sogenannten„Löffelnägeln“ ist die Nagelplatte löffel-artig eingesenkt und vorn nach oben gebogen. Hier besteht der Verdacht auf einen Vitamin-C- oder Eisenmangel• Spröde, brüchige Fingernägel sindmeist Anzeichen einer schlechten Ver-sorgung mit Vitaminen oder Spurenele-menten – vor allem mit Vitamin A undEisen. Oft entstehen sie allerdings auchdurch äußere Faktoren wie Nagellack-entferner oder Putzmittel

Eingerissene Mundwinkel:Bei Rissen in den Mundwinkeln spre-chen Ärzte von sogenannten Mund-winkelrhagaden, auch Faulecken ge-nannt. Die Haut der Mundwinkelspannt, brennt und reagiert empfind-lich auf Berührung, schmerzt und istentzündet. Dies kann sehr unange-nehm und hartnäckig sein. Sinddie Mundwinkel immer wiederentzündet, kann insbesondere ei-ne unzureichende Versorgung mitVitamin B2, Folsäure und Eisenvorliegen.

Kribbeln:Kribbeln als eine unangenehme Missemp-findung kann viele Ursachen haben – vonganz harmlosen, vorübergehenden Ner-venreizungen über Entzündungen bis hinzu schweren neurologischen Erkrankun-gen. Sehr häufig verbirgt sich dahintereinfach nur ein Mangel an Vitaminenwie zum Beispiel Vitamin B1 („Händekrib-beln“), Eisen- oder Magnesiummangel.

Unsere Hände haben besonders viel

Aufmerksamkeit undPflege – auch von

innen – verdient

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36 MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

Unser Herz – Zentrum des Körpers. Täglich schlägt es etwa 100.000-mal und pumpt fünf bis sechs Liter Blut pro Minute

durch den Körper. Es ist der Motor unseres Lebens. Wie Sie in Sachen Ernährung einen Beitrag zur

Herzgesundheit leisten können, verraten wir Ihnen hier.

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eben aktiver Stressbewältigung undregelmäßiger Bewegung gibt es noch

einen weiteren Faktor, der sich positivauf Ihr Herz auswirkt: eine herzgesundeErnährung. Es gibt viele Lebensmittel, vondenen das Herz-Kreislauf-System pro-fitieren kann. Einige davon sind sehrschmackhaft und werden von unserenNachbarn in den Mittelmeerländern so-wohl gern als auch in größeren Mengengenossen, weshalb sie wohl auch selteneran Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden.Rotwein kann zum Beispiel dank seinerBioflavonoide das Risiko eines Herz-infarkts senken – aber bitte nur inMaßen genossen! Denn wer es mitdem gesunden Rotwein übertreibt,neutralisiert mit dessen Alkoholge-halt die gesunden Eigenschaftenseiner natürlichen Inhaltsstoffe.

n Frankreich ernährt man sich imGrunde genauso unausgewogen wie in

anderen Ländern der westlichen Welt unddennoch erfreuen sich die Franzosen einerbesseren Gesundheit als andere Europäer.Dieses Phänomen – auch als das „fran-zösische Paradoxon“ bezeichnet – gabWissenschaftlern lange Zeit große Rätselauf. Bei den Forschungen nach dem

Grund für die bessere Gesundheit derFranzosen wurden im Rotwein bestimmtegesundheitsfördernde Inhaltsstoffe ent-deckt, die Oligomeren Proanthocyanidine(OPC). Sie finden sich häufig in Kernenvon Pflanzen und Früchten, insbesonderein den Kernen und der Schale roterTrauben. OPC gehören zur großen Gruppeder sekundären Pflanzenstoffe und hierspeziell zu den Flavonoiden, die denPflanzen selbst als Schutzstoffe vorTierfraß dienen. Oligomere Proantho-cyanidine weisen antioxidative Eigen-schaften auf und unterstützen den menschlichen Körper bei der Neutra-lisierung Freier Radikale. Bereits in derAntike wusste man um die positiveWirkung des Weines. Der griechischePhilosoph Plutarch (um 45 bis 125 nachChristus) schrieb: „Der Wein ist unter den Getränken das nützlichste, unter denArzneien die schmackhafteste und unterden Nahrungsmitteln das angenehmste.“Der Alkoholgehalt des Weines verbietet es jedoch, ihn rundum als gesund zu bezeichnen. Der Genuss von einem GlasRotwein (0,2 Liter) pro Tag ist jedoch durchaus erlaubt, um von den positivenEffekten für Herz und Kreislauf zu pro-fitieren. Wer die Oligomeren Proantho-cyanidine ganz ohne die zellschädigendeWirkung des Alkohols aufnehmen möchte,kann sie sich auch in Form hochwertigerTraubenextrakte in einem Multivitalstoff-Präparat zuführen.

Auch Obst und Gemüse sind gut fürsHerz: Sie sind reich an Vitaminen, Mi-neralstoffen und sekundären Pflan-zenstoffen, die die Leistungsfähig-keit des Herzens unterstützen.Fette Hochseefische enthaltenreichlich Omega-3-Fettsäuren,die das Herz schützen, indemsie den Blutfettspiegel und denBlutdruck normalisieren unddie Fließfähigkeit des Blutesverbessern. Zu guter Letzt:Knoblauch. Das Lauchge-wächs gilt schon von alters herals probates Mittel zur Senkungerhöhter Blutfettwerte und eineserhöhten Blutdrucks. Zudem wirktdie Knolle durchblutungsfördernd und kann somit vor altersbedingten Gefäßveränderungen schützen.

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Weintrauben sind wahre Alleskönner,

wenn es darum geht, den menschlichen Körper

mit Vitalstoffen zu versorgen

Bioflavonoide tun dem Herzen gutRotwein

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Ziel ist es, den Verzehr von Obst undGemüse auf mindestens fünf Portionentäglich zu steigern. Die Schirmherrschafthaben das Bundesministerium für Ge-sundheit und soziale Sicherung (BMGS)sowie das Bundesministerium für Ernäh-rung, Landwirtschaft und Verbraucher-schutz (BMELV) übernommen.

Zwei Portionen Obst (250 Gramm) unddrei Portionen Gemüse (400 Gramm) täg-lich – möglichst bunt und vielfältig – sindideal, um den Körper optimal mit Vital-und Ballaststoffen zu versorgen. Ob roh

oder gedünstet, frisch oder tiefgefroren,als Ganzes oder als Saft – bei Obst und Gemüse ist alles erlaubt, wasschmeckt. Damit Sie die empfohle-nen fünf Portionen (650 Gramm)Obst und Gemüse täglich erreichen,sollten Sie den Tag bereits mit einem Glas frisch gepressten Saft beginnen oder Ihr Müsli mit Obst-stückchen verfeinern. Eine Banane,

ein Apfel, eine Handvoll Kirschen –alles ideale Snacks für zwischendurch.

Und kombinieren Sie jede Mittagsmahl-zeit mit Gemüse. Natürlich unterscheiden

sich die einzelnen Obst- und Gemüsesor-ten bezüglich ihres Vitalstoffgehalts unddementsprechend auch in ihrem Stellen-wert für unsere Gesundheit. Ein Apfel, eine Birne, eine Banane, eine Kiwi, eineTomate oder eine Paprika können jeweilsals eine Portion gezählt werden. Ebensoeine halbe Grapefruit, ein Glas Fruchtsaftoder eine Scheibe Melone. Auch ein Vier-tel Blumenkohl, eine Tasse Erbsen, zweiTassen geschnittener Rot- oder Weißkohlstellen eine Portion dar. Als grobe Richt-linie gilt: Eine Portion entspricht einerHandvoll Obst oder Gemüse.

In erster Linie sind es die sekundärenPflanzenstoffe, die Obst und Gemüse sowertvoll für unsere Gesundheit machen.Diese können zum Beispiel die Abwehr-kräfte unterstützen und den Cholesterin-spiegel günstig beeinflussen. Wer also denpositiven Einfluss von Obst und Gemüsefür das Herz nutzen möchte, sollte sich andie Kampagne „5 am Tag“ der DeutschenGesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) halten. Wer diese Regel beherzigt, leistetselbst einen aktiven Beitrag zum Schutzvor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

bst und Gemüse enthalten großeMengen Vitamine, Mineralstoffe und

sekundäre Pflanzenstoffe (wie Carotino-ide, Flavonoide und Phytosterole), die dieLeistungsfähigkeit des Herzens unterstüt-zen, die Elastizität der Gefäße erhaltenund vor Herz-Kreislauf-Erkrankungenschützen können. Obst und Gemüse sindgesund – das ist wahrscheinlich keineNeuigkeit für Sie. Aber wissen Sie auch,dass ein regelmäßiger Obst- und Gemüse-verzehr die Entstehung von Krankheitenverhindern bzw. ihren Verlauf positiv be-einflussen kann? Zahlreiche wissen-schaftliche Untersuchungen zeigen, dassein hoher Konsum an Obst und Gemüsemit einem verringerten Risiko für korona-re Herzkrankheit, Schlaganfall und Blut-hochdruck einhergeht. Doch nehmen wirdie Chance, unsere Gesundheit durch denreichlichen Verzehr von Obst und Gemü-se zu unterstützen, viel zu selten wahr.Vor allem Männer entpuppten sich in einer Studie als wahre Obst- und Gemüse-muffel. Um das Ernährungsverhalten derDeutschen dauerhaft positiv zu beeinflus-sen, hat ein Netzwerk mit mehr als 100Mitgliedern aus den Bereichen Gesund-heit, Handel, Erzeuger und Wissenschafteine breit angelegte Kampagne mit demNamen „5 am Tag“ ins Leben gerufen.

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Obst & Gemüse

unterstützen die Herzaktivität

Mal Hand aufs Herz: Wer schafft es schon, sichan die Empfehlung „5 amTag“ zu halten? Vitalstoff-

Präparate können dannhelfen, die Versorgung

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rnährungsexperten raten zum Verzehrvon mindestens zwei Fischmahlzeiten

pro Woche. Doch hierzulande kommtFisch höchstens freitags auf den Tisch.Was hat Fisch, was andere Nahrungs-mittel nicht haben? Wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren sind sogenannte mehrfach ungesättigte Fett-säuren, zu denen die Alpha-Linolensäure, die vorwiegend in Pflanzenölen zu findenist, und die in fetten Hochseefischen vor-kommende Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) zählen. Alledrei Fettsäuren müssen dem Körper mitder Nahrung zugeführt werden, da er sienicht selbst herstellen kann.

Sind wir ausreichend mit Omega-3-Fettsäuren versorgt? In unseren Breiten nehmen wir infolge geringen Fischverzehrs meist zu wenigOmega-3-Fettsäuren auf, wie Ernährungs-experten feststellen konnten. Gleichzeitigist der Westeuropäer aber mit Omega-6-Fettsäuren „überversorgt“. Sonnenblu-men-, Maiskeim-, Sesam-, Soja- und Distelöl sind reich an Omega-6-Fett-säuren – vor allem Linolsäure. Betrachtetman die Lebensmittelauswahl genau, wird man schnell feststellen, dass manzwar täglich pflanzliches Öl verwendet,Fisch sehr wahrscheinlich aber maximaleinmal in der Woche auf dem Speiseplansteht. Fazit: Wir nehmen täglich zehn bis20 Teile Omega-6-Fettsäuren im Verhält-nis zu einem Teil Omega-3-Fettsäuren auf. Die DGE gibt hier eine eindeutigeEmpfehlung: Ernährt man sich ausgewo-gen, sollte das Verhältnis von Omega-3-zu Omega-6-Fettsäuren eins zu fünfbetragen. Das kann vor allem durch denvermehrten Verzehr von fettem Seefischoder durch die zusätzliche Verwendungvon Fischölkapseln mit Omega-3-Fettsäuren realisiert werden.

Vorsicht vor WerbeversprechenEinige Anbieter von Präparaten mit so-genannten „pflanzlichen Omega-3-Fett-säuren“ versuchen dem Verbraucher zusuggerieren, dass der pflanzliche Inhalts-stoff Alpha-Linolensäure die „grüne“ Vari-

ante zu Omega-3-Fettsäuren aus Fischölist. Früher ging man davon aus, dass dermenschliche Körper die Omega-3-Fett-säuren EPA und DHA aus Alpha-Li-nolensäure in den benötigten Mengenherstellen kann. Heute sind die Erkenntnisse auf diesem Gebiet so weitfortgeschritten, dass sich sagen lässt,dass dem leider nicht so ist. Die Um-wandlung der kurzkettigen Alpha-Linolensäure in die langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA erfolgt zumeinen sehr langsam und ist zum anderennur begrenzt. Nennenswerte Mengen anEPA und DHA finden sich in fettreichenHochseefischen wie Lachs, Makrele,Hering, Seehecht, Sardine oder Thunfisch.Dabei gilt: Je fetter der Fisch, desto höherder Gehalt an gesunden langkettigenOmega-3-Fettsäuren.

Was die wertvollen Fettsäuren alles können ...Omega-3-Fettsäuren spielen für vieleKörperfunktionen eine wichtige Rolle.Die größte Bedeutung haben die lang-kettigen Omega-3-Fettsäuren aber imHinblick auf Herz und Kreislauf. VieleStudien konnten zeigen, dass Omega-3-Fettsäuren das Risiko für Herz-Kreis-lauf-Erkrankungen senken können. Siestabilisieren den Herzrhythmus, verbes-

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Die Kraft aus dem Meer:Wertvolle Omega-3-

Fettsäuren sind vor allemin fettreichen

Hochseefischen zu finden

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Omega-3-Fettsäuren machen ihn so wertvoll

Fisch

sern die Fließeigenschaften des Blutesund hemmen die Verklumpung der Blutplättchen. Auch unser Gehirn freutsich über eine gute Versorgung mit Ome-ga-3-Fettsäuren. In entsprechend hoherDosierung können sie zudem Entzün-dungsprozesse hemmen. Bei rheumati-schen Gelenkbeschwerden unterstützenOmega-3-Fettsäuren den Körper eben-falls sehr effektiv bei der Harmoni-sierung des Gelenkstoffwechsels und derLinderung von Entzündungen. Sie sehen:Nicht nur dem Herzen tun die im See-fisch enthaltenen Omega-3-Fettsäurengut, sondern auch andere Körperfunktio-nen profitieren, wenn regelmäßig Fischauf Ihrem Speiseplan steht.

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40 MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

eit den 70er-Jahren gilt die heilendeWirkung des Knoblauchs als wis-

senschaftlich bewiesen. Der wichtigsteInhaltsstoff der frischen unverletztenKnolle ist das Alliin, eine schwefelhaltigeAminosäure. Das geruchlose Alliin wirdin zerkleinertem oder gequetschtemKnoblauch nach Zerstörung der Zellendurch das Enzym Alliinase in Allicinumgewandelt. Allicin verursacht dentypischen Knoblauchgeruch. Da dasAllicin aber nicht stabil ist, wird es zuweiteren schwefelhaltigen, stark riechen-den Verbindungen abgebaut.

Besonders Herz und Kreislauf profitierenvom Verzehr des Lauchgewächses.Knoblauch wirkt einerseits leicht blut-drucksenkend und antioxidativ undsenkt andererseits erhöhte Blutfettwerte.Zudem dient die Knolle zur Vorbeugunggegen altersbedingte Gefäßveränderun-gen wie die allgemeine Arteriosklerose,indem die Fließfähigkeit des Blutesverbessert wird. Langfristig gesehen,kann Ihr Herz davon profitieren, wennKnoblauch regelmäßig (mindestens dreiKnoblauchzehen pro Tag) auf IhremSpeiseplan steht. Idealerweise wirdspanischer Knoblauch verwendet, da erden höchsten Alliingehalt aufweist.

Auch Knoblauchpräparate in Form vonKnoblauchpulver enthalten hoch dosiertesAlliin bzw. Allicin. Wer den Knoblauch-geschmack nicht zu seinen Vorlieben in der Küche zählt, kann auch überKnoblauchpräparate von den positivenEigenschaften profitieren.

Knoblauch gilt schon vonalters her als probates

Mittel, um einen erhöhtenBlutdruck und erhöhte

Blutfettwerte zu senken

SKnoblauchDie herzfreundliche Knolle

Eine herzfreundliche Ernährungsorgt also dafür, dass es meinemHerzen gut geht?Ganz so einfach ist das leider nicht. Viele Verbraucher bringen trotz ihres Wissens über die Bedeutung einer aus-gewogenen Ernährung nicht immer die Disziplin auf, diese Ernährungsformlangfristig aufrechtzuerhalten. Oft sinddie notwendigen Veränderungen in derErnährung für den Verbraucher so um-fangreich, dass er es nicht schafft, seineGewohnheiten dauerhaft umzustellen.

Vitalstoff-Präparate können in demFall eine sinnvolle Ergänzung zurtäglichen Nahrung darstellen. Diesgilt besonders für Menschen, die sich aufgrund von Unver-träglichkeiten, Zeitmangel oder Kauproblemen nicht vitalstoff-reich ernähren. Auch bei Seniorenkann es zu einer Vitalstoffunter-versorgung kommen. Die Verwen-dung eines Vitalstoff-Präparates,das genau auf die Bedürfnisse vonHerz und Kreislauf abgestimmt ist,kann dann empfehlenswert sein.

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Zutaten§ §

400 g Krabben100 g Stangensellerie1 Apfel1 Birne1 Becher Joghurt, 3,5 % Fett2 EL Senf2 EL Zucker2 EL Orangensaft1 EL Zitronensaft1/2 Bund Dill5 g Walnüsse, gehackt

Salatblätter zum Anrichten(Kopfsalat oder Chicorée)Salz, PfefferDill zum Garnieren

Vitalstoff-Rezept Krabbencocktail

Minuten35

(Für vier Personen)Zubereitungszeit

(Pro Portion)Energie 169 kcal Eiweiß 21 gFett 3 gKohlenhydrate 14 gBallaststoffe 3,3 g

Vitamin B1 109 µgVitamin B2 158 µgVitamin B6 232 µgFolsäure 30 µgEisen 1 mgCalcium 163 mgKalium 505 mgCholesterin 139 mg

Nährwertangaben§ §

41MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

ZubereitungApfel, Birne sowie Sellerie schälenund in kleine Stücke schneiden.Dill hacken, mit Senf, Joghurt,Zucker, Orangen- und Zitronensaftverrühren. Die Soße mit denFrüchten und Krabben vermengen,mit Salz und Pfeffer abschmecken.Zum Schluss den Cocktail auf denSalatblättern anrichten und mitWalnüssen und Dill bestreuen. BeiBedarf kann Brot gereicht werden.

Guten Appetit!

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42 MEDICOM 51. Ausgabe, Juli 2008

Was schon wusste Oma„Es gibt Gerüchte, dass Hülsenfrüchte – in Mengen genommen –nicht gut bekommen. Das macht ja nichts, ich finde das fein! Warum soll man nicht auch mal ein Blähboy sein?!“, dichteteHeinz Erhardt rund um die Tatsache, dass manche Gerichte zwar gesundheitlich unbedenkliche, aber durchaus unangenehmeBlähungen verursachen können.

lähungen entstehen meistens durchLuftschlucken wie beispielsweise bei

zu hastigem Essen oder wenn zu viele Gase im Darm gebildet werden. Wenn derBauch dann gebläht und leicht vorge-wölbt ist („Blähbauch“), spricht man vonMeteorismus. Flatulenz bezeichnet hinge-gen vornehm den vermehrten Abgangvon Darmgasen über den After. Aber auchso manche Lebensmittel können Ursachefür Blähungen sein. Dazu gehören vor allem Kohlgemüse (Brokkoli, Weißkraut,Kohlrabi), Lauchgemüse (Zwiebeln,

Porree), Hülsenfrüchte(Bohnen, Erbsen, Lin-sen) sowie unreifes Obst und Rohkost. Bei einigen Menschenkann zudem eine sehrballaststoffreiche Kostzu Blähungen führen.

Kräuter, die gegen das Grummelngewachsen sindHeilpflanzen, die, als Tee zubereitet,nicht nur von der Großmutter, sondernauch vom Arzt empfohlen werden, sindAnisfrüchte, Kamillenblüten, Pfeffer-minzblätter, Kümmelfrüchte, Fenchel-früchte und Korianderfrüchte. Aber auchIngwer, Wermutkraut und Schafgarben-kraut wirken im Magen-Darm-Trakt verdauungsfördernd.

Als schnellstes Hausmittel gegenBlähungen hat sich Wärme bewährt. DieAnwendung von Wärme, zum Beispielmittels Wärmflasche oder der klassischenkneippschen Maßnahmen wie Leibwickeloder Leibkompresse, ist bestens zur Unterstützung geeignet. Auch eine zu-sätzliche Bauchmassage fördert dieDarmbewegung.

Sie kennen ein gutes Rezept

aus Omas Hausapotheke?

Schreiben Sie uns:

MEDICOM-Redaktion, Stichwort „Omas Tipps“,

Sedemünder 2, Altenhagen I, 31832 Springe

Warum Wunden jucken ederzeit können wir uns bei dem, was wir tun, verletzen. Undwenn sich dann der erste Schorf auf der Wunde bildet, fängt

sie – teilweise wie verrückt – zu jucken an. Das ist an sich eingutes Zeichen. Es deutet darauf hin, dass sich die Wunde im Heilungsprozess befindet. Bei einer Verletzung setzen die Zellen jede Menge Botenstoffe frei, die die Reparaturzellen aktivierenund dann verschiedene Hautschichten wiederherstellen. Das allesmuss sehr schnell gehen, um einen Blutverlust und Infektionenzu vermeiden, sodass die Zellen verstärkt miteinander kommuni-zieren. Allerdings ist die Wunde sehr empfindlich und reagiertauf die vermehrte Ausschüttung von Botenstoffen der Zellen gereizt – wir verspüren einen Juckreiz.

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Impressum: Herausgeber: Medicom Pharma AG, Sedemünder 2 , Altenhagen I, 31832 Springe, Tel. 05041 78-0, Fax 05041 78-1169 • Verlag, Redaktion, Gestaltung: DPNY communications S.L. • Druck: Westermann-Druck • „MEDICOM“ ist eine Kundenzeitschrift der Medicom Pharma AG; sie erscheint fünfmal jährlich. Nachdruck,auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers.

Page 43: MEDICOM Magazin-Krank durch Essen?

diegesundeBasis

den Mundbetreffend

Preuße

österrei-chischeStadtam Inn

trickreich

nordischeSchick-salsgöttin

lateinisch:Wasser

für Blut-druck undGelenke

Auerochse

einenFußstoßversetzen

7

Courage

in Rich-tung auf

3

HauptstadtItaliens

Planet

4alte fran-zösischeMünze

1

Gebieter

Rille

langsam,lahm

2

Vitamin

Vitalstofffürs Auge

12

lästigeAnge-wohnheit

10

Frau vonLohengrin

Vitalstoffaus derTomate

Studenten-ausschuss

Stadt inBelgien

11

Backgerät

BruderJakobs

6

englischeBejahung

sächlichesFürwort

9

Traurigkeit

US-Bundes-staat

Region inRumänien

Handlung,Werk

15

englischeKoseformfür Vater

Zierpflanze

franzö-sisch: er

halsstarrig

seltenere

5geo-metrischeFigur

englischerStaats-mann

Weltmacht

Blatt-gemüse

lateinisch:Kunst

13

Linien-verkehrs-mittel

16

englisch:essen

18

Schuss-geräusch

metall-haltigesGestein

wichtig fürdie Blut-bildung

Achtung,Ansehen

8

Räucher-fisch

17

lateinisch:Sache

Skat-ansage

22. grie-chischerBuchstabe

Münz-vorder-seite

14

wichtigfürsImmun-system

Empfeh-lung

19

salopp:nein

10

3

Kreuzworträtsel Liebe Rätselfreunde, diesmal geht es um einen besonderen Service der MEDICOM, mitdem Sie Geld sparen können. Tragen Sie die Buchstaben in der richtigen Reihenfolge in die nummerierten Felder ein. Dann schreiben Sie das Lösungswort auf eine Postkarte und schicken diese an: MEDICOM-Redaktion, Stichwort „Preisrätsel“, Sedemünder 2, Altenhagen I, 31832 Springe. Einsendeschluss ist der29. August 2008 (Datum des Poststempels). Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Mitarbei-ter der Medicom Pharma AG und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.

1. Preis: ein Reisegutschein im Wert von 1.000 Euro oder alternativ eineBarauszahlung von 1.000 Euro2. bis 4. Preis: je ein Buch „Das Speck-weg-Programm“ von India Knightund Neris Thomas

Lösungswort: ISOFLAVONE

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SudokuHier wird Ihr logisches Denkvermö-gen gefordert! Tragen Sie die Zah-len 1 bis 9 so in die Felder ein, dassjede dieser neun Zahlen nur einmalpro Block, nur einmal pro Horizon-tale und nur einmal pro Vertikaleauftaucht. Viel Spaß!

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Lösung aus dem März-Heft

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Lösung:

F Ü R A N F Ä N G E R F Ü R F O R T G E S C H R I T T E N E

Lösung aus dem März-Heft

Page 44: MEDICOM Magazin-Krank durch Essen?

„Ihre Gesundheit ist unsere Aufgabe“ – das ist unser Motto. Die MEDICOM steht Ihnen mit sinnvollen Produkten in Ihrem Alltag zur Seite. Wir wollen, dass Sie IhrenTag mit der Gewissheit erleben, Ihre Gesundheit aktiv zu unterstüt-zen. Mit den Produkten von MEDICOM können Sie Ihre Gesundheitsinnvoll unterstützen. Haben Sie Fragen zum Thema „Gesundheit undVitalstoffe“? Die Mitarbeiter unserer wissenschaftlichen Abteilungwerden Ihnen gern all Ihre Fragen in einem persönlichen Gesprächam Telefon beantworten. Auch unser Kundendienst gibt Ihnen gernAuskunft zu unseren Produkten. Sie erreichen beide unter unserer ge-bührenfreien Telefonnummer. Ihre Zufriedenheit und Ihre Gesundheitstehen bei der MEDICOM an erster Stelle. Unser Bestreben ist es,Ihrem Vertrauen, das Sie uns als Kunde entgegenbringen, in jederForm gerecht zu werden – sowohl mit unseren hochwertigen Produkten als auch mit sinnvollen Serviceleistungen. Bei der Herstellung unserer

Produkte verwenden wir nur die hochwertigsten Rohstoffe. Die Herstellung erfolgtnach dem strengen GMP-Standard. Wenn Sie ein Produkt der MEDICOM erwerben,

dann entscheiden Sie sich für Qualität. Bei der MEDICOM endet dieBeziehung zum Kunden nicht mit der bezahlten Rechnung. Mit unseren Serviceleistungen – die weit über das Übliche hinausgehen –wollen wir Ihr Partner in Sachen Gesundheit sein: Sie bekommen alsKunde fünfmal im Jahr das Kundenmagazin MEDICOM. Sie erhalten auf all unsere Produkte eine zweimonatige Geld-zurück-Garantie. Sie erhalten Ihre Produkte innerhalb von zwei Werktagen frei Haus gegenRechnung. Sie können unsere Produkte per Post, per Fax, per Telefonund im Internet anfordern. Und als Sammelbesteller erhalten Sie einen interessanten Preisnachlass. Wir wollen alle Ihre Bedürfnisse inSachen Gesundheit befriedigen und Ihnen in Ihrem täglichen Leben

zur Seite stehen. Wir sind für Sie da. Wir sind Ihr Partner in Sachen Gesundheit.

MEDICOM – weil Lebensqualität kein Zufall ist

Im Internet: www.medicom.de • Kostenlose Ernährungsberatung: 0800-7377730

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