Medium gas 02 2013
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Das Magazin der VNG-Gruppe
02 | 2013
mediumgas
Im Fokus: Die Baustel-len der Energiewende und die möglichkeiten,
die Erdgas bietet.
20 Wissen LNG bald die Nummer 1 unter den
Schiffstreibstoffen?Verflüssigtes Erdgas erfüllt alle Umweltanforderungen. Die LNGInfrastruktur soll deshalb ausgebaut werden. Doch noch scheuen viele Reedereien allerdings die Investitionen.
24 PORTRÄT Ein sauberes Klima in der Zigarrenstadt
Die Energie und Wasserversorgung Bünde vereint Tradition und Moderne.
28 HauPTsTadTgesPRÄcH „Wir brauchen tragfähige politische
Beschlüsse und mehr Planungssicherheit für die Akteure.“VKUHauptgeschäftsführer HansJoachim Reck über die Energiewende, die Förderung Erneuerbarer Energien und die anstehende Bundestagswahl.
Impressum
medium gas Das Magazin der VNGGruppe | 21. Jahrgang | Ausgabe 2 | August 2013 | VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft | Braunstraße 7 | 04347 Leipzig Postfach 24 12 63 | 04332 Leipzig | Telefon +49 341 4430 | Fax +49 341 4432770 | www.vng.de | Redaktion Unternehmenskommunikation | Verantwortliche Redakteurin Mandy Nickel | Telefon +49 341 4432045 | [email protected] | Auflage 4.300 | Gestaltung, Herstellung, Reproduktion Militzer & Kollegen GmbH Druck Werbe & Sofortdruck GmbH, Leipzig | Fotos atzebadekappe/fotolia (S. 11), Bianca Backert, Lutz Knoch, Stefan Militzer (S. 1–2, S. 12–17, S. 32), Brunsbüttel Ports GmbH (S. 22), Dirk Brzoska (S. 2, S. 31), Christoph Busse (S. 31), Kristina Denhof (S. 7), Gazprom (S. 4, S. 5), Michael Handelmann (S. 3), Wolfram S. C. Heidenreich (S. 18), Linde AG (S. 2, S. 21), HHM/Michael Lindner (S. 22), Fabian Mechtel (S. 10, S. 11), Photok.dk/fotolia (S. 31 ) Werner Schuering (S. 29), shocky/fotolia (S. 8), ŠKODA Auto (S. 10, S. 11), Uni Rostock (S. 8)
04 MaRKTBLicK Erdgas ist noch lange verfügbar! | Gaz
prom rechnet mit steigendem Verbrauch in Europa | ErdgasMarketingVerband gegründet | Nachbesserungen bei KWK gefordert | ITSysteme automatisieren Meldepflichten | Die Kombination macht’s | Gasmotor auf’m Acker | Kommunalwirtschaft Ost gewinnt an Bedeutung | Mit Herzenswärme unterwegs | Geschafft! Mit weniger als 100 Euro durch Europa
TiTeLTHeMa auf dem richtigen Weg?
die Baustellen der energiewende | das erdgas-Paradox12
Baustelle Energiewende.
INHALT
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in wenigen Tagen wird ein neuer Bundestag gewählt. Er wird sich in der kommenden Legislaturperiode mit einer Vielzahl von wegweisenden Themen beschäftigen müssen. Eines davon ist die weitere Ausgestaltung der Energiewende. Dabei geht es vor allem darum, wie die deutsche Energieversorgung zukünftig sicher bleibt und die häufig volatilen Erneuerbaren und die konventionellen Energien – darunter auch Erdgas – zusammengeführt werden. Dass dies mit den jeweils wirtschaftlichsten und versorgungssichersten Mitteln erfolgen sollte und dass die Investitionssicherheit dabei gestärkt werden müsse, das haben die Energiebranche und die Industrieverbände in den vergangenen Monaten deutlich gemacht und damit auch Gehör in der Politik gefunden.
medium gas geht in dieser Ausgabe der Frage nach, wie der politische (Energiewende)Rahmen in Deutschland aussieht, in welche Richtung er – insbesondere nach der Wahl – steuern könnte und welche Chancen ein wettbewerbsbestimmter Energiemarkt für den Erfolg der Energiewende bietet. Unsere Heftgestaltung mit LEGO® steht symbolisch dafür, dass noch nicht alle Bausteine für die zukünftige deutsche Energieversorgung zusammenpassen.
Im Hauptstadtgespräch erklärt HansJoachim Reck vom Verband kommunaler Unternehmen, wie er sich einen neuen Energiemarkt in Deutschland vorstellt.
Im direkten Zusammenhang mit der Energiewende steht auch unser Wissensbeitrag. Wir haben uns angeschaut, wie ein mit verflüssigtem Erdgas betriebenes Tankschiff funktioniert und welche Perspektiven der umweltfreundliche Treibstoff für eine saubere, zukunftsweisende Schifffahrt hat.
Übrigens: Mit den LEGO®-Figuren aus unserem Titelbeitrag spielen jetzt die Kinder im Leipziger Straßenkinder e. V. Der Verein unterstützt obdachlose und von Obdachlosigkeit bedrohte Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und bietet ihnen eine Zufluchtsmöglichkeit.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.
Ihr Bernhard Kaltefleiter
Liebe Leserinnen und Leser,
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Im Jahr 2012 wurden 24 Prozent des Weltenergiebedarfes durch Erdgas gedeckt – so viel wie noch nie. Noch vor wenigen Jahren wurde diskutiert, ob die Erdgasreserven langfristig ausreichen, um den wachsenden Bedarf zu decken. Diese Sorge hat sich als unbegründet erwiesen. Denn durch die Industrialisierung der Schwellenländer und dem damit verbundenen Hunger nach Energie wurden weitere Ressourcen erschlossen. Die nachgewiesenen Gasreserven sind dadurch weltweit in den letzten zehn Jahren um rund 20 Prozent
gestiegen. In den USA betrug der Anstieg aufgrund der Erschließung großer Schiefergasvorkommen sogar 60 Prozent.
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe schätzt die globalen Erdgasreserven auf 191 Billionen Kubikmeter. Die Angaben anderer Quellen (z. B. BP, IEA) bewegen sich in vergleichbaren Größenordnungen. Bezogen auf den Verbrauch 2012 würden allein die Reserven rund 60 Jahre für die Versorgung reichen. Als Reserven bezeichnet man nachgewiesene, zu heutigen Preisen und mit heutiger Technik
ErDGas ist Noch LaNGE VErfüGbar!
ASIEN und AUSTRALIEN
168
EUROPA
421
17
112GUSSTAATEN
61
LATEINAMERIKA
8
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AFRIKA
15
70
NORDAMERIKA
101
10
NAHOST
80
49
Reserven2030 Ressourcen2010
die weltweiten erdgasreserven reichen für rund 60 Jahre, die Ressourcen sogar für rund 175 Jahre. (in Billionen m3)
wirtschaftlich gewinnbare Mengen. Um ein Vielfaches höher sind die Erdgasressourcen, also jene Mengen, die schon nachgewiesen, aber heute technisch oder wirtschaftlich (noch) nicht gewinnbar sind. Hier wird von einer Reichweite von rund 175 Jahren ausgegangen.
Interessant ist übrigens auch die Entwicklung der Erdgasproduktion in den kommenden Jahren. Große Zuwächse in der Erdgasförderung werden u. a. für die USA, den Iran, Katar, Australien und China prognostiziert.
Quelle: BGR 2012Quelle: IEA, World Energy Outlook, Nov. 2012, „New Policies Scenario“
die erdgasproduktion wird weltweit zunehmen – außer in europa (in Milliarden m3)
100
200
300
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MARKTBLICK
4
AUCNQAEU IRUSA
604
201
143
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94
180 20
4 264
139
Zukunft ERDGAS e. V.
Erdgas-Powerriegelwww.zukunfterdgas.info
… verfügt über 18 % der Welterdgasvorräte und 72 % der russischen Erdgasvorräte.
… hat eine Gesamtförderkapazität von ca. 600 Mrd. m3/Jahr.… hat sein Ferngasleitungsnetz auf 168.300 km ausgebaut.… ist nicht nur größter russischer Erdgas und Erdölproduzent, sondern
auch der größte Stromerzeuger im Land.... hat seit 1973 über eine Billion m³ Erdgas nach Deutschland geliefert,
davon rund 250 Mrd. m³ an VNG.
Russischer Produzent veröffentlicht Jahreszahlen und betont dabei die Wichtigkeit des europäischen Marktes.
Im vergangenen Jahr hat der russische Gaslieferant Gazprom rund 139 Mrd. m3 Erdgas nach Europa geliefert. Die Menge entspricht rund einem Viertel des europäischen Gasverbrauchs. Die größten Abnehmer sind Deutschland (34 Mrd. m3) und Italien (15 Mrd. m3). Für das laufende Jahr rechnet Gazprom zudem mit einem steigenden Verbrauch in Europa. Bereits im ersten Halbjahr 2013, so Gazprom, wären zehn Prozent mehr Erdgas geliefert worden. Weil Europa nach wie vor Gazproms Hauptexportmarkt ist und auch bleiben soll, ist das Unternehmen bestrebt, die Förderung und die Infrastruktur weiter auszubauen. Große Anstrengungen setzt Gazprom dabei vor allem in den Ausbau von Förderkapazitäten in den Regionen Jakutsk, Irkutsk und Sachalin. Das neueste Leitungsprojekt ist die im Bau befindliche South Stream, die ab 2015 Gas durch das Schwarze Meer bis nach Italien transportieren soll. Außerdem erweitert Gazprom nach eigenen Aussagen auch die Speicherkapazitäten in den europäischen Märkten. Bis 2015 wolle das Unternehmen hier rund 4,9 Mrd. m3
Speicherkapazitäten vorhalten.
GazproM rEchNEt Mit stEiGENDEM VErbrauch iN Europa
Die Erdgaswirtschaft hat einen neuen Verband gegründet. Der Zukunft ERDGAS e. V. mit Sitz in Berlin soll Erdgas als zukunftsfähigen Energieträger gegenüber „Meinungsbildnern und der Politik sowie den Eigenheimbesitzern“ positionieren. Bisher wurden diese MarketingAktivitäten unter der Produkt und Systemkampagne und der Initiative ERDGAS pro Umwelt (IEU) verantwortet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören 35 Unternehmen der Erdgaswirtschaft. Auch VNG ist Mitglied im neuen Verband und stellt mit seinem Vorstand Prof. Dr. KlausDieter Barbknecht einen der stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrates.
ErDGas-MarkEtiNG-VErbaND GEGrüNDEtDie Heizgeräteindustrie und das Handwerk unterstützen die neue Initiative als Partner, ebenso der deutsche Energiebranchenverband BDEW. Timm Kehler, der Sprecher der Geschäftsführung des neuen Verbandes, betonte, wie wichtig es sei, Erdgas als effizien
ten und kostengünstigen Energieträger für die Energiewende zu kommunizieren und dabei eben auch eine Debatte um die Wärmewende zu führen. Der Verband solle diese Aufgabe künftig übernehmen.
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GAZPROM ...
MARKTBLICK
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Ab 2014 müssen Unternehmen im Energiesektor ihre Handelstransaktionen umfangreicher als bisher offenlegen. Grund sind die europäischen Verordnungen EMIR und REMIT. Die damit verbundenen Meldepflichten betreffen insbesondere den außerbörslichen Handel mit Finanzderivaten. So müssen unter EMIR beispielsweise die bisher im „OvertheCounter“Handel getätigten Transaktionen besichert abgewickelt und an zentrale Transaktionsregister gemeldet werden. Um diese Datenübermittlung durchzuführen, benötigen die Unternehmen vor allem ITSysteme, welche die Schnittstellen zum Transaktionsregister herstellen. „Unternehmen müssen kontinuierlich die Handelsdaten aller Derivatekontrakte melden, das sind extrem hohe Anforderungen an ein ITSystem. Eine Vielzahl von Quellen und eine Vielzahl von Empfängern können dabei zu
it-systEME autoMatisiErEN MELDEpfLichtEN
unklaren Meldungen, Fehlmeldungen, Verzug bei Meldungen oder völliger Verletzung von Meldepflichten führen“, erklärt Helge Andrä vom ITDienstleister ECG. Das Unternehmen – eine VNGTochter – hat dafür eine eigene ITLösung zur Erfüllung der Meldepflichten entwickelt. Diese sammelt alle meldepflichtigen Daten aus der bestehenden ITLandschaft eines Unternehmens, aggregiert sie in einer Melde und Reportingdatenbank und schickt sie dann zentral an verschiedene Empfänger in den jeweils geforderten Datenformaten. „Die Software gewährleistet eine nachhaltige Konformität mit den Regulierungsvorgaben, weil sie in ihrer Architektur sehr flexibel und anpassbar ist. Außerdem archiviert sie alle Datenströme und gewährleistet jederzeit die Nachvollziehbarkeit der Meldeprozesse“, so Andrä weiter. Übrigens: ECG arbeitet auch an der ITUmsetzung für die
so genannte REMITVerordnung. Diese Verordnung soll Marktmanipulationen und Insiderhandel durch ebenso umfangreiche Meldepflichten vorbeugen und überwachen. Somit müssen auch hier Unternehmens und Transaktionsdaten zu allen Strom und Gasverträgen zukünftig an die EURegulierungsbehörde ACER oder eine von ACER benannte Transparenzplattform übermittelt werden. Allerdings fehlen derzeit auf europäischer Ebene noch entsprechende Vorschriften, die die technischen Standards für die Datenübertragung definieren.
Meldepflichtige Daten MTS Transparency Meldedatenbank Transaktionsregister
Informationen zur technischen Umset
zung von EMIR auf www.ecgleipzig.de
MTS
KWKAnlagen könnten bis zu 25 Prozent der für das Jahr 2050 in Deutschland prognostizierten CO2Emissionen einsparen. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie, die der Energiebundesverband BDEW und der Energieeffizienzverband für Wärme, Kälte und KWK (AGFW) in Auftrag gegeben haben. Zudem könne laut Studie der Anteil von KWK an der steuerbaren Stromerzeugung im gleichen Jahr bei 63 Prozent liegen und der Anteil von Erdgas in KWKAnlagen von derzeit rund 50 auf 75 Prozent steigen. Mikro und MiniBHKWAnlagen hätten ein Potenzial
NachbesseRuNgeN bei KWK gefoRdeRt
von zehn Prozent am Heizungsmarkt. Um die Möglichkeiten von KWK für die Energiewende auch auszuschöpfen, schlagen beide Verbände zahlreiche Änderungen der energiewirtschaftlichen Rahmenbedingungen vor. So müssten unter anderem der Emissionshandel belebt, die Zuschläge im KWKGesetz überprüft und die Förderung von Wärme und Kältenetzen bzw. Speichern verbessert werden. Bei der KraftWärmeKopplung wird gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt, was zu einer sehr effizienten Brennstoffnutzung führt.
europäische Verordnungen ReMit und eMiR verlangen nach intelligenten it-Lösungen.
DiE koMbiNatioN Macht’s
Trakehner Pferde stammen ursprünglich aus Ostpreußen. Die Anfänge der Zucht gehen bis ins 13. Jahrhundert zurück. Die Pferde eigenen sich für alle Arten des Reitsports, werden jedoch vor allem beim Vielseitigkeitsreiten eingesetzt. Der Pferdehof in Gordemitz vor den Toren Leipzigs hat sich auf die Zucht und die Reitausbildung der VollblutRasse spezialisiert.www.trakehnerhof-gordemitz.de
InfO
Text Stephan Thomas (HTWK)
Steigende Strompreise – die bringen Florian Müller auf den TrakehnerPfer
dehof Gordemitz nahe Leipzig nicht zum Schwitzen. Florian Müller ist Forschungsprojektingenieur der HTWK Leipzig und setzt auf dem Pferdehof ein Projekt um, mit dessen Hilfe aus Erneuerbaren Energien und moderner BHKWTechnik steigende Stromkosten abgefedert werden können. Unter Leitung von Professor Michael Kubessa arbeitet er an einem System, das auf einen Mix aus KraftWärmeKopplung (KWK) auf Erdgasbasis, Solarenergie und einer intelligenten Steuerung setzt.
„Momentan installieren wir die Hardware – bestehend aus Photovoltaikpanels sowie einer innovativen KraftWärmeKopplung, um die Strom und Wärmeversorgung im Wohnhaus sicherzustellen. Im zweiten Schritt werden dann ein für das Haus optimal ausgelegter Stromspeicher sowie ein intelligentes Energieerzeugermanagement eingebaut. Der hinterlegte Regelalgorithmus, der aus prognostizierten Verbrauchsdaten und
aktuellen Wetterdaten das Haus bedarfsgerecht mit Wärme und Strom versorgt, wird dabei untersucht und optimiert“, so Florian Müller. Der Energie und Umwelttechniker hat nach seinem Studium als Projekt und Entwicklungsingenieur in der Verpackungs und Biogasbranche gearbeitet. Er ist nun nach dreieinhalb Jahren wieder an „seine“ Hochschule zurückgekommen. „Forschen ist abwechslungsreicher und mit meinen bisher gemachten Praxiserfahrungen ein Spielplatz für den technischen Geist“, sagt er.
Inhaber des Trakehnerhofes in Gordemitz ist Ulrich Buschmann: „Unser Hof verbraucht viel Energie. Das ist teuer, die Stromrechnung ist jeden Monat ein großer Batzen. Natürlich suchen wir da nach Alternativen. Deshalb habe ich dem Vorschlag, hier dieses Forschungsprojekt durchzuführen, gleich zugestimmt: Sicher ist das mit Aufwand verbunden, aber sobald das System funktioniert, produzieren wir genau die Menge an Strom, die wir benötigen, komplett selber“, so Ulrich Buschmann.
Buschmanns Hof wurde ausgewählt, weil schon wegen der Pferde immer je
mand vor Ort ist und die Techniker so unkompliziert 365 Tage im Jahr an die BHKWTechnik herankommen können. „Das ist jetzt in der Testphase besonders wichtig, um die Steuerung und das Zusammenspiel der Komponenten so detailliert wie möglich auf das Verbrauchsprofil abzustimmen“, sagt Florian Müller. Die intelligente, selbstlernende Steuerung ist dabei das Herzstück des Projektes. Später soll sie „selbstlernend“ alleine funktionieren und den erzeugten Strom bedarfsgerecht an die Verbraucher im Haus verteilen oder zwischenspeichern.
Das Ziel des Forschungsprojektes ist ein dezentrales Energieversorgungssystem: „Die Anlage wird Erdgas und Solarenergie nutzen und damit Strom und Wärme produzieren. Optimal wäre eine Energieversorgung ohne die Notwendigkeit, Strom aus dem öffentlichen Netz zu beziehen oder einzuspeisen. Denn wenn das System sinnvoll eingestellt wird, kann der Kunde vielleicht eine fast 100prozentige Eigenstromdeckung erreichen.“ so Prof. Kubessa.
HTWK-Wissenschaftler forschen zusammen mit Vng an einem Konzept zur dezentralen energieversorgung auf dem Trakehnerhof nahe Leipzig.
Florian Müller von der HTWK und TrakehnerhofInhaber Ulrich Buschmann
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sie forschen zurzeit an gas-motoren für die Landwirt-schaft. Wie steht es um das Projekt?Wir haben Ende März 2013 erstmals einen für die Landwirtschaft bestimmten Gasmotor erfolgreich in Betrieb genommen. Das Projekt mit einer Laufzeit von zunächst zwei Jahren beinhaltet die anwendungsorientierte Forschung an einem monovalent betriebenen Gasmotor. Ziel ist es, die Motorenentwicklung und den Emissionsschutz auf
eine neue Stufe zu heben. Zurzeit laufen erste Entwicklungsschritte zur Optimierung des GasBrennverfahrens.
ab wann werden die ersten Traktoren auf den Äckern mit erdgas unterwegs sein?Wir erwarten, dass sich in den nächsten zehn Jahren erdgasbetriebene Traktoren in der Landwirtschaft etablieren werden, da mehrere Gründe für den Einsatz dieses umweltfreundlichen und zugleich CO2sparenden Kraftstoffes sprechen. Das ist allerdings nur unsere Sicht als wissenschaftliche Forschungseinrichtung.
erdgas-PKWs gibt es ja schon seit vielen Jahren. Warum noch keine erdgas-Traktoren?Die Besteuerung von Diesel unterliegt in der Landwirt
stichwort
GASMOTOR AUF΄M ACKER
im ländlichen Raum. Es ist aber durchaus denkbar, dass irgendwann dezentrale Kompressorstationen entstehen, die an das bestehende Erdgasnetz angebunden sind und das Erdgas aus der Leitung auf den vom Traktor benötigten Druck verdichten.
Wie viel Potenzial sehen sie für erdgas-Traktoren? Motoren im Erdgasbetrieb können gegenüber Diesel und Benzinmotoren eine CO2Einsparung von bis zu 25 % erreichen, daher wird der Einsatz dieses zukunftweisenden Kraftstoffes auch in der Landwirtschaft zunehmend an Bedeutung gewinnen. Die Frage nach dem konkreten Potenzial können aber nur die Motoren und Fahrzeughersteller beantworten.
schaft gewissen Ausnahmetatbeständen, deshalb hatte Erdgas als Kraftstoff nur einen geringen betriebswirtschaftlichen Anreiz. Hinzu kommt, dass sich die Erdgasspeicherung im Traktor aufwendiger gestaltet als beim PKW. Aufgrund der geführten CO2Debatte und ambitionierter Schadstoffgrenzwerte – auch für offroadAnwendungen – werden Erdgas und Bioerdgas aber im landwirtschaftlichen Umfeld zunehmend an Bedeutung gewinnen.
Wie werden die Traktoren ei-gentlich betankt?Im Regelfall haben die Traktoren Gasdruckspeicher mit einem Speicherdruck von maximal 200 bar. Noch gibt es leider kaum Tankstellen für die CNGDruckgasbetankung
ein Forschungsteam der Fakultät für Maschinenbau und schiffstechnik an der universität Rostock tüftelt gemeinsam mit der deutz ag aus Köln an gasmotoren für die Landwirtschaft. medium gas hat bei Prof. dr.-ing. Harndorf, dem Leiter des Lehrstuhls für Kolbenmaschinen und Verbrennungsmotoren nachgefragt.
In Rostock wird ein monovalentes Fahrzeug
erforscht, d. h. es wird ausschließlich mit Erdgas oder Bioerdgas betrieben.
Das Projekt wird von der Deutschen Bundesstif
tung Umwelt gefördert, um die Entwicklung und Umsetzung eines Gesamtkonzeptes für eine erdgas bzw. biomethanbetriebene Landmaschine einzuleiten.
InfO
MARKTBLICK
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23 Jahre nach der Wiedervereinigung sind die ostdeutschen Kommunen noch immer wirtschaftlich strukturschwacher als ihre westdeutschen Pendants. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie vom Verbundnetz für kommunale Energie (VfkE). Trotz erheblicher Transferleistungen seien die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen Ost und West nach wie vor eklatant und hätten sich in den vergangenen zehn Jahren auch nicht verändert. In Ostdeutschland herrsche noch immer eine strukturschwache und von Westdeutschland abhängige Wirtschaft, die vor allem durch kleine, kommunale Unternehmen geprägt sei. Diese Unternehmen, darunter auch Stadtwerke und Kranken
Im Frühjahr dieses Jahres hat das „Verbundnetz der Wärme“ erneut sechs ehrenamtlich tätige Männer und Frauen aus Ostdeutschland zu „Botschaftern der Wärme 2013“ ernannt. Sie stehen stellvertretend für die ehrenamtliche Tätigkeit in ihrem Bundesland und machen damit auf ein besseres gesellschaftliches Miteinander aufmerksam. Um das Interesse an den Botschaftern und deren Arbeit noch weiter zu erhöhen, wird es bis Jahresende in den Städten Berlin, Halle/Dessau, Neubrandenburg, Oelsnitz, Jena und Cottbus auch eine Wanderausstellung geben. Diese zeigt unter dem Motto „Engagement zeigt Gesicht“ eine Auswahl an Porträts aller VerbundnetzBotschafter und soll auch dazu anregen, selber ehrenamtlich aktiv zu werden. Das „Verbundnetz der Wärme“ ist eine in Deutschland einmalige Plattform, die das gemeinnützige Engagement fördert. Dem von VNG vor 12 Jahren initiierten Netzwerk gehören mittlerweile mehr als 200 Ehrenamtliche an. Schirmherr ist Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse.
www.verbundnetz-der-waerme.de
KoMMuNaLWiRtschaft ost geWiNNt aN bedeutuNg
Mit heRzeNsWäRMe uNteRWegs
häuser, hätten deshalb – so ein wichtiges Fazit des VfkE – für viele Menschen eine wichtige Funktion, zählen sie doch zu den größten Arbeitgebern überhaupt. Initiiert wurde die Studie vom VfkE, das vor zehn Jahren von ostdeutschen Kommunalpolitikern und VNG als kommunale Dialogplattform gegründet wurde und sich vorrangig mit der Wirtschaftstätigkeit von Kommunen in den neuen Ländern befasst. Für die Studie wurden Oberbürgermeister und Bürgermeister befragt. Zusätzlich zu diesem Stimmungsbild wurden ausgewählte volkswirtschaftliche Kenngrößen über einen Zeitraum von zehn Jahren analysiert.
www.vfke.org
THÜRINGEN
SACHSEN
HESSEN
BAYERN
SACHSEN-ANHALT
BRANDENBURG
MECKLENBURG-VORPOMMERN
BERLINBotschafterin Florence Klement gründete den
Verein Kulina, der junge Menschen über bewusste
Ernährung aufklärt.
OELSNITZBotschafter Daniel
Seltmann unterstützt die Freiwillige Feuerwehr in Oelsnitz und leitet die
Jugendgruppe.
JENABotschafterin Ulrike Eistert
engagiert sich für die Jenaer Bürgerstiftung
„Zwischenraum“.
NEUBRANDENBURGBotschafterin Ursula
Rutsch ist Vorsitzende im Verein „Neubrandenbur
ger Volkschor“.
HALLEBotschafter Sven Weise ist Vorstand der Stiftung Marthahaus und Vorsit
zender des Arbeitskreises Armut in Halle.
COTTBUSBotschafter Kay Havenstein engagiert sich für Sport und Sozialarbeit,
u. a. bei der brandenburgischen Sportjugend.
Gerhard Plattner (im Auto) beim Start zu seiner Rekordfahrt im
italienischen Vicenza.
Gerhard Plattner mit seinem ŠKODA Citigo und dem ŠKODAMaskottchen Yeti in Berlin.
die gescHicHTeVon Italien nach Schweden mit dem Auto fahren, eine Woche dafür Zeit haben und nur 100 Euro Tankgeld ausgeben: Dieser Herausforderung stellte sich Ende Juli der Österreicher Gerhard Plattner. Mit seiner außergewöhnlichen Fahrt wollte er beweisen, dass die Erdgastechnologie nicht nur umweltschonend und effizient, sondern auch kostengünstig, zuverlässig und alltagstauglich ist.
deR FaHReRGerhard Plattner ist ein ehemaliger österreichischer LangstreckenRennfahrer und gilt als offizieller SpritsparWeltmeister. Im GuinnessBuch der Rekorde wird Plattner als „vielseitigster Autofahrer der Welt“ betitelt. Er hat in den vergangenen 30 Jahren den Globus in der kürzesten Zeit und mit dem geringsten Verbrauch „umrundet“ und auch Europa mehrmals durchquert und dabei stets Strecken und Sparrekorde aufgestellt. Für ihn zählt immer nur die Devise, ein Auto unter Idealbedingungen mit weniger als dem Normverbrauch ins Ziel zu bringen. Plattner ist 75 Jahre alt und lebt in Innsbruck.
die sTRecKe2.619 km lang war die Strecke, die Gerhard Plattner von Vicenza (Italien) bis Stockholm (Schweden) zurückgelegt hat. Neun europäische Länder – Italien, Österreich, Ungarn, Slowakei, Tschechische Republik, Polen, Deutschland, Dänemark und Schweden – hatte er dabei durchquert.
geschafft! Mit weniger als 100 Euro durch Europader Österreicher gerhard Plattner sorgte wieder für einen spritspar-Rekord. Mit einem erdgasbetrie-benen ŠKOda citigo cng fuhr er quer durch europa – mit weniger als 100 euro an Tankkosten.
MARKTBLICK
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Tankstopp an der VNGTTankstelle in Berlin.
Gerhard Plattner hat es geschafft – nur 81,24 Euro
an Kraftstoffkosten hat der Österreicher für seine
Rekordfahrt mit dem erdgasbetriebenen ŠKODA
Citigo durch neun europäische Länder gebraucht.
das auTODer ŠKODA Citigo CNG ist ein Kleinwagen, der als Erdgasvariante seit 2013 auf dem Markt ist. Die beiden Tanks fassen 12 kg Erdgas und 10 Liter Benzin. Im Erdgasbetrieb reicht eine Tankfüllung für rund 380 km, im bivalenten Betrieb kommt der Wagen auf eine Gesamtreichweite von 600 km. Laut Hersteller liegt der Verbrauch des Stadtflitzers bei 2,9 kg Erdgas pro 100 km. Gerhard Plattner hatte diesen Durchschnittsverbrauch sogar noch unterboten.
deR sTOPP in BeRLinAuf seinem Weg nach Skandinavien hat Gerhard Plattner auch einen Tankstopp an der TOTALTankstelle der VNG Erdgastankstellen GmbH (VNGT) in Berlin eingelegt. Die Tankstelle in der Berliner Chausseestraße 61 war eine von 12 Tankstopps auf Plattners Strecke.
STOCKHOLM
BERLIN
WIEN
MLADá BOLESLAV
VICENZA
Ohne Gas an rote Ampeln heranrollen und den Motor ausmachen,
wenn man länger als 20 Sekunden stehen muss – das ist nur
einer der vielen Tipps von Spritsparweltmeister Gerhard Plattner.
2.619 km
9 Länder
100 € Tankgeld
JÖNKÖPING
die KOsTen100 Euro durfte Gerhard Plattner für seine Rekordfahrt ausgeben – 81,24 Euro an Kraftstoffkosten hat er tatsächlich gebraucht. Am Ziel in Stockholm hatte er noch eine Restmenge Erdgas im Tank, die für weiter 300 Kilometer gereicht hätte. Insgesamt hat Plattner 62,66 Kilogramm Erdgas getankt – und damit nur 2,39 Kilogramm pro 100 Kilometer verbraucht.
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Bei der Energiewende gibt es viele Baustellen. Die strompreise steigen, der Netzausbau hinkt hinterher, die sanierungsraten im Altbau gehen nicht nach oben, speicherkapazitäten fehlen. Ein Blick auf anstehende Aufgaben und mögliche Lösungen beim umbau der deutschen Energieversorgung.
A c h t u n g B a u s t e l l e !D e u t s c h l a n d b a u t d i e E n e r g i e v e r s o r g u n g u m .
TITEL
1 2
R E F o R M D E S E R N E u E R B A R E -E N E R G I E N - G E S E T Z E S ( E E G )
Das Erneuerbare EnergienGesetz gilt als das zentrale Instrument zur Gestaltung der Energiewende in Deutschland. Es trat im Jahr 2000 in Kraft und garantiert dem Ökostrom seither einen gesetzlich garantierten Einspeisevorrang sowie eine staatliche Fixpreisvergütung. Was vor 13 Jahren als Starthilfe begann, droht jetzt die Grenzen des Energiemarktes zu sprengen. In der Kritik stehen vor allem die steigende EEGUmlage, die jeder Stromkunde zahlt, um den Ökostrom zu finanzieren sowie die wenig systemorientierte Förderung von Erneuerbaren. Mittlerweile herrscht Einigkeit darüber, dass das EEG schnellstmöglich reformiert werden muss. Die Bundesregierung, alle Oppositionsparteien und zahlreiche Verbände betonen seit Monaten die Notwendigkeit, die Förderung der Erneuerbaren Energien und das Strommarktdesign neu zu strukturieren. Im Kern geht es besonders darum, die Erzeuger von erneuerbarem Strom stärker an den Kosten des Netzausbaus zu beteiligen und den Ausbau nur dort fortzuführen, wo auch Netze vorhanden sind oder zeitnah gebaut werden können. Gleichzeitig werden auch die Vergünstigungen der Industrie bei verschiedenen Strompreiskomponenten etwa den Netzentgelten oder der EEGUmlage auf dem Prüfstand stehen. Das Thema hatte jüngst die EUKommission auf den Plan gerufen, die gerade prüft, ob die Netzentgeltbefreiung wettbewerbsrechtlich zulässig ist.
W ä R M E M A R K T
Allein 40 % des gesamten Energieverbrauches und rund ein Drittel der CO2Emissionen in Deutschland entfallen auf Gebäude. Insofern hat der Wärmemarkt erhebliche Klimaschutzpotenziale und eine große Bedeutung für die Energiewende. Zwar hat die Bundesregierung das Ziel für den Wärmemarkt klar umrissen – 20 % weniger Wärmebedarf bis 2020 – allerdings konzentriert sich die Diskussion um die Energiewende fast ausschließlich auf den Strommarkt. Das Ergebnis: Die notwendige energetische Sanierung von Gebäuden und die Erneuerung von Heizanlagen kommt nur langsam voran. Die Modernisierungsquote im Heizungskeller liegt z. B. bei 3 % pro Jahr. Der Bundesindustrieverband Haus, Energie und Umwelttechnik (BDH) fordert deshalb Impulse für den Wärmemarkt, mehr Markttransparenz und ein einfaches Anreizsystem, um den Austausch alter Heizanlagen zu beflügeln. Erdgastechnologien spielen dabei übrigens eine immer wichtigere Rolle: Sie könnten den CO2Ausstoß um 45 Millionen Tonnen verringern – und das mit vergleichsweise geringen Kosten. Bei einer Innovationsoffensive mit Erdgas im Wärmemarkt würden pro Tonne CO2 nur 30 Euro anfallen. Zum Vergleich: Bei Umsetzung des aktuellen Energiekonzepts der Bundesregierung (Gebäudedämmung plus Heizungstausch) müssten rund 120 €/t eingespartes CO2 investiert werden.
Wenn die EU die CO2-Emissionen kos-
tengünstig reduzieren wil l , geht kein Weg an Erdgas
vorbei .Wir haben das Ziel vor Augen.
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N E T Z A u S B A u S T R o M
Das derzeitige Grundproblem im Stromnetz ist die unausgewogene Verteilung von Angebot und Nachfrage bei der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. So wird zwar beispielsweise an der norddeutschen Küste ein Großteil des Windstroms erzeugt, gebraucht wird er aber vornehmlich in den Industriezentren im süddeutschen Raum. Bis 2022 sieht der von den Stromnetzbetreibern vorgestellte Netzentwicklungsplan deshalb insgesamt 3.800 km neue Stromtrassen vor. Zusätzlich sollen rund 4.000 km bereits bestehende Leitungen aufgerüstet werden. Die Kosten liegen bei rund 20 Mrd. Euro. Wer diesen Kostenblock tragen soll, darüber wird aktuell noch diskutiert. Einigkeit besteht zumindest darin, dass sich die Erzeuger von Erneuerbaren Energien stärker am Netzausbau und den Kosten beteiligen müssen. Ein fertiges Konzept, wie diese Partizipation aussieht, gibt es indes noch nicht. Weitere Probleme im Netzausbau existieren bei der technischen Anbindung der OffshoreWindparks sowie
bei der Akzeptanz der Bürger für zusätzliche Freileitungen. Zumindest im Hinblick auf den zeitlichen Rückstand
beim Netzausbau konnte im April ein Fortschritt vermeldet werden: Mit dem Beschleunigungsgesetz zum Netzausbau wurden die Planungs und Bauzeiten für
geplante Höchstspannungsleitungen erheblich verkürzt und damit der Ausbau
erleichtert.
E N E R G I E S P E I c H E R
Mit der Energiewende steigt die Notwendigkeit, Strom zu speichern um damit die Erzeugung der Erneuerbaren Energien vom Verbrauch zeitlich zu entkoppeln. Schon heute kann der Strom in Batterien, in Druckluftspeichern und in Pumpspeicherkraftwerken (PSW) gespeichert und über mehrere Stunden bereitgestellt werden. Das Volumen dieser Stromspeicher ist allerdings gering und die Erweiterungsmöglichkeiten, speziell für PSW, sind begrenzt. Die 30 deutschen PSW verfügen beispielsweise nur über eine Kapazität von 0,076 TWh. Prognosen gehen jedoch davon aus, dass der Stromspeicherbedarf ab 2020 bei circa 20 TWh liegen dürfte. Eine Chance, dieses drängende Speicherproblem zu lösen, liegt in der PowertoGasTechnologie. Mit ihr wird der überschüssige Ökostrom zu Wasserstoff und synthetischem Erdgas umgewandelt. Beides kann anschließend in die vorhandene Gasinfrastruktur eingespeist werden. Danach kann die Energie wieder zur Stromerzeugung, als Brennstoff, Kraftstoff und Chemierohstoff genutzt werden. Rund 220 TWh Speichervolumen stellen allein die deutschen Erdgasspeicher bereit. Je nach Wirkungsgrad bei der Rückverstromung entspricht das dem 1.500fachen der derzeitigen Stromspeicherkapazitäten. Die Technologie ist zwar vielversprechend, aber noch nicht marktreif. Derzeit wird in zahlreichen Pilotanlagen die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit weiterentwickelt.
„Das Volumen der Erdgasinfra-struktur reicht , um Strom für
2 Monate vorzuhalten.“
Das deutsche Erdgasnetz
ist mit einer Gesamtlänge
von 470.000 km bereits
sehr gut ausgebaut.
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TITEL
K R A F T W E R K E u N D S T R o M M A R K T -D E S I G N
Weil die Erzeugung von Strom aus Erneuerbaren Energien starken Schwankungen unterworfen ist, braucht es für eine sichere Energieversorgung auch ergänzende Erzeugungskapazitäten, so auch effiziente Gaskraftwerke. Viele dieser Anlagen können allerdings derzeit keine ausreichenden Deckungsbeiträge erwirtschaften, da sie wegen niedriger Preise für Importkohle und des Vorrangs der Erneuerbaren immer schlechter ausgelastet sind. Der Energiebundesverband BDEW warnt bereits seit langem davor, dass Bestandskraftwerke außer Betrieb gehen würden und Neubauinvestitionen nicht wirtschaftlich seien. Engpässe drohten spätestens ab 2017. Vor diesem Hintergrund werden aktuell verschiedene Modelle zur Sicherung der Netzstabilität und Versorgungssicherheit diskutiert. Dabei wird unter anderem über sogenannte Kapazitätsmechanismen nachgedacht, die die Vorhaltung von Stromerzeugungskapazitäten honorieren sollen. Die Europäische Kommission steht derartigen Regelungen auf rein nationaler Ebene allerdings skeptisch gegenüber.
E N E R G I E E F F I Z I E N Z
Die beste Energie ist die, die nicht gebraucht wird. Insofern ist das Thema Energieeffizienz ein ganz Entscheidendes für die Energiewende. Bis 2050 soll der Primärenergieverbrauch um 50 % gegenüber 2008 und der Stromverbrauch um 25 % gesenkt werden. Deutschland setzt dafür auf ein marktbasiertes Energieeffizienzsystem mit Energieeinsparverordnung, Informations und Beratungsangeboten sowie Förderprogrammen. Die Deutsche EnergieAgentur dena attestierte den Maßnahmen bereits, dass sie grundsätzlich zielführend wären, aber noch erhebliches Potenzial bei der Energieeinsparung bestünde. Bis 2020 könne 15 % Energie gegenüber 2008 eingespart werden. Das größte Sparpotenzial liege im Wärmemarkt, gefolgt vom Bereich Mobilität sowie Strom. DenaChef Stephan Kohler forderte in diesem Zusammenhang vor allem, die Informations und Beratungsprogramme zu vereinfachen und attraktive, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Diese wären notwendig, damit die privaten Haushalte und Unternehmen weiter in Effizienzmaßnahmen investieren. Einen wesentlichen Beitrag zur Effizienzsteigerung würde übrigens die Modernisierung von Heizungsanlagen bringen. Moderne Heizsysteme – vor allem auf Erdgasbasis – haben sehr hohe Wirkungsgrad und eine hohe Umwelteffizienz. Alte Heizsysteme arbeiten dagegen meist ineffizient mit schlechtem Wirkungsgrad, hohen Abstrahlverlusten und verursachen somit hohe Energiekosten und Emissionen.
„ D a g e h t n o c h w a s ! “Am Umbau der Versor-
gung wird gearbeitet . Bi t te haben Sie etwas
Geduld.
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I N V E S T I T I o N S B E D A R F
Der Umbau der deutschen Energiewirtschaft wird einen erheblichen Investitionsbedarf auslösen. Die Bundesregierung spricht in ihren Szenarien zum Energiekonzept von bis zu 550 Mrd. Euro bis 2050, die unter anderem in neue Erzeugeranlagen, den Ausbau der Netze und Speicher oder die energetische Sanierung von Gebäuden fließen müssen. Die Verantwortung für diese Investitionen liegt zum überwiegenden Teil bei den Unternehmen. Die äußerten sich jedoch in jüngster Zeit sehr verhalten. BDIPräsident Ulrich Grillo – immerhin Repräsentant von über 100.000 Unternehmen in Deutschland – etwa kritisierte, dass die Energiewende so wie sie bislang angegangen werde, zu steigenden Strompreisen aber nicht zu mehr Klimaschutz führe. Das gefährde die Industrie und deren Investitionsbereitschaft. Er forderte eine „Neujustierung“ der Energiewende unter anderem mit bezahlbaren Energiepreisen und einer stärker marktwirtschaftlichen Ausrichtung, die den Unternehmen ausreichend Luft zum Atmen ließe. Übrigens: Auch die Bundesregierung ist davon überzeugt, dass die Realisierung der energie und klimapolitischen Ziele soweit wie möglich dem Markt überlassen werden müsse, da nur der Wettbewerb selbst die wirtschaftlichsten Maßnahmen zur Zielerreichung hervorbringt. Wie konkret sich diese politische Zusage für mehr Wettbewerb in der weiteren Umsetzung der Energiewende auswirkt, bleibt jetzt abzuwarten.
M o B I L I TäT
30 % des deutschen Energieverbrauchs und 20 % des CO2Ausstoßes entfallen auf Autos, Busse und Lastwagen. Insofern ist der Mobilitätssektor ein entscheidender Bereich, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen. Die EU unddie Bundesregierung fördern deshalb alternative Kraftstoffe für PKW, LKW, den öffentlichen Nahverkehr und Schiffe, insbesondere mit Strom, Erdgas und Bioerdgas. Gleichzeitig setzen sie auf technische Innovationen, die den Verbrauch und die AbgasEmissionen mindern. Trotz der Bemühungen von Politik und Wirtschaft kommen besonders die alternativen Kraftstoffe nicht in großem Maße voran. Mit knapp 100.000 Erdgasfahrzeugen und gut 900 Erdgastankstellen gehört Deutschland in Europa zwar zu den Vorreitern der Erdgasmobilität. Das Potenzial ist damit aber bei weitem nicht ausgereizt. Auch Elektro und Hybridfahrzeuge verzeichnen kein signifikantes Wachstum. Die Herausforderung für alternative Kraftstoffe dürfte vor allem darin liegen, die offensichtlichen Markteintrittsbarrieren zu beseitigen. Erreichen könnte man das etwa durch Anreizsysteme für den Kauf der Fahrzeuge oder durch Steuerbefreiungen. Letztere sind bei Erdgas als Kraftstoff beispielweise bis 2018 festgeschrieben, eine Verlängerung wird weiterhin angestrebt. Auch die kürzlich beschlossene Mobilitäts und Kraftstoffstrategie sieht übrigens diese Verlängerung der Steuerbefreiung vor.
„ M e i n A u t o i s t u m -w e l t f r e u n d l i c h e r a l s
e i n D i e s e l . “
TITEL
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D i e E n e r g i e w e n d e f u n k t i o n i e r t n u r m i t
d e n w i r t s c h a f t l i c h s t e n u n d v e r s o r g u n g s -
s i c h e r s t e n M i t t e l n !
P R o j E K T M A N A G E M E N T
Als einer der Ersten schlug Klaus Töpfer, ExUmweltminister und ehemaliger Vorsitzender der Ethikkommission „Sichere Energieversorgung“, einen Projektmanager für die Energiewende vor. Dieser sollte gegenüber Regierung und Bundestag verantwortlich sein und jährlich Bericht erstatten über den Fortschritt des Projektes. Töpfers Empfehlung von 2011 ist bis heute nicht umgesetzt und immer mehr Politiker, Unternehmen und Verbände üben auch deshalb harsche Kritik am EnergiewendeManagement. Eine zentrale Koordination tue not, so der einheitliche Tenor, um die Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu steuern und gegenüber der EU mit einer Stimme zu sprechen. Wer diese Leitungsfunktion innehaben soll – ein eigens bestimmter Manager oder ein bestehendes oder neu zu schaffendes Ministerium – darüber wird derzeit noch debattiert. Der BDEW und der WWF haben indes eine gemeinsame Initiative vorgeschlagen, das „Nationale Forum Energiewende“. Es soll auf Basis der Überlegungen der Ethikkommission als Plattform alle energiepolitischen Akteure zusammenbringen und den öffentlichen EnergiewendeDiskurs organisieren. Hier besteht die Herausforderung darin, dass sich die Initiative auch aussagekräftig positioniert und deren Forderungen von Legislative und Exekutive umgesetzt werden.
W E I T E R E V E R W E N D u N G . . .
Die LEGO®Steine und Figuren, die wir für die Gestaltung unseres Titelbeitrages genutzt haben, werden in keinem Archiv verstauben. Wir haben sie dem Leipziger Straßenkinder e. V. geschenkt. Der Verein unterstützt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in Obdachlosigkeit leben bzw. von Obdachlosigkeit bedroht sind.
www.strassenkinder-leipzig.de
G E W I N N S P I E L
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E n e r g i e w e n d e -M a n a g e r
g e s u c h t !
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... ist seit 2007 Professor für Volkswirt-schaftslehre an der Universität zu Köln sowie gleichzeitig geschäftsführender Direktor und Vorsitzender der Geschäfts-leitung des Energiewirtschaftlichen In-stituts an der Universität zu Köln (EWI). Er befasst sich mit Grundsatzfragen der Energiewirtschaft und Energiepolitik.
Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge ...
Das Erdgas-paradoxWarum die Subvention der Erneuerbaren Energien ausgerechnet den saubersten fossilen Energieträger verdrängt.
Gastbeitrag
Text Prof. Dr. Marc Oliver Bettzüge
Deutschland hat sich mit seiner „Energiewende“ das ehrgeizige
Ziel gesetzt, seine Stromversorgung langfristig nahezu vollständig auf Erneuerbare Energien (EE) umzustellen. In der öffentlichen Diskussion über diese Transformation der deutschen Stromversorgung spielen Erdgaskraftwerke eine wichtige Rolle. Sie sollen als BackupKraftwerke die Stromversorgung übernehmen, wenn Wind oder Solarkraftwerke witterungsbedingt nicht genügend Strom liefern. Erdgaskraftwerke sind flexibel und im Vergleich zu anderen fossilen Kraftwerken CO2arm. Damit gelten sie allgemein als idealer Partner für die volatilen Erneuerbaren Energien. Tatsächlich positionieren sich beispielsweise ausländische Erdgasunternehmen als „Partner der deutschen Energiewende“ und betonen die Bedeutung des Rohstoffes für die Zukunft der Energieversorgung.
In der Realität zeigt sich allerdings ein deutlich differenzierteres Bild. Trotz stetig steigendem Anteil der Erneuerbaren Energien an der deutschen Stromversorgung ist die Verstromung von Erdgas in den letzten Jahren rückläufig gewesen, von 87 TWh im Jahre 2010 auf 70 TWh in 2012. Gleichzeitig drückt die marktferne Subvention von Wind und Solar den Börsenstrompreis bereits heute in erheblichem Ausmaß. Dadurch gelingt es vor allem Gaskraftwerken nicht mehr, ausrei
chend Volllaststunden zu erreichen und so genügend Deckungsbeiträge für ihren wirtschaftlichen Betrieb zu generieren. In der Folge werden auch modernste Gaskraftwerke entweder stillgelegt – wie dies beispielsweise GDF Suez in Frankreich angekündigt hat – oder müssen durch regulatorische Sondervereinbarungen am Netz gehalten werden – wie beispielsweise das Gaskraftwerk Irsching 5 bei München. Auch in den kommenden Jahren werden wachsende Anteile von Erneuerbaren Energien tendenziell mit weiter sinkenden Gasabsatzmengen im Stromsektor
einhergehen. Statt nach einer zunächst augenscheinlichen Symbiose sieht es also eher nach einem Konkurrenzverhältnis zwischen Erdgas und den Erneuerbaren aus.
Zwar ist die Überlegung richtig, dass in kostenoptimalen Szenarien für einen weiteren EEAusbau ab etwa 2020 vor allem schnell startende Gasturbinen die Absicherung der Erneuerbaren Energien übernehmen würden – in einer Studie für das Bundeswirtschaftsministerium aus dem Jahre 2012 beispielsweise nennt das EWI einen (theoretischen) Wert von 15 GW für das Jahr 2020 und weiteren 24 GW bis zum Jahre 2030. Aber diese Kraftwerke wären selbst in solchen Szenarien nicht besonders stark ausgelastet und würden somit auch nur geringe Mengen von Erdgas verbrauchen. Energiewirtschaftlich spricht man vom Unterschied zwischen Leistung (oder Kapazität) und Arbeit (oder Energie). Fluktuierende Erneuerbare brauchen zur Absicherung viel Kapazität, doch diese Kapazität muss – bei der politischen Zielvorstellung eines hohen EEZiels – vergleichsweise wenig Energie liefern. Diese Energie wird derzeit vor allem durch die CO2intensive Braun und Steinkohle und nicht durch das sauberere Erdgas erbracht, weil Erdgaskraftwerke mit ihren höheren Grenzkosten bei den gegenwärtigen CO2Preisen im Vergleich zu Kohlekraftwerken nicht konkurrenzfähig sind. Bevor Erdgaskraftwerke zum Einsatz kommen, werden zunächst günstigere
TITEL
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Das EWI wurde vor über 60 Jahren gegründet. Es untersucht vor allem, wie sich po-litische und wirtschaftliche Entscheidungen sowie technologische Entwicklungen auf die Märkte und Marktergebnisse auswirken. Das EWI hat sich zum Ziel gesetzt, zu einem der führenden europäischen forschungsinstitute, einem Think Tank für Energieökonomik, zu werden. www.ewi.uni-koeln.de
Energiewirtschaftliches Institut an der Universität zu Köln (EWI)
Kohlekraftwerke zur Deckung der Stromnachfrage eingesetzt.
Wenn der CO2Preis stiege, und damit der Abstand des Brennstoffpreises zwischen Kohle und Erdgas (GasKohleSpread) kleiner würde, könnte es zu einem Brennstoffwechsel von Kohle zu Erdgas kommen. Betrachtet man nur den CO2Preis wäre – in einer überschlägigen Rechnung – ein Emissionspreis von rund 25 €/t notwendig, um bei den derzeitigen Abständen der Brennstoffpreise einen Wechsel von einem durchschnittlichen Steinkohlekraftwerk zu einem hocheffizienten GuDKraftwerk zu vollziehen. Tatsächlich liegt der CO2Preis derzeit bei rund 4 €/t. Alternativ würden Gaskraftwerke natürlich auch von einer Verringerung des GasKohleSpreads in Europa profitieren, die derzeit allerdings nicht absehbar ist.
Die aktuelle Renaissance der Kohleverstromung wird gemeinhin als Klimasünde kritisiert. Dabei wird aber übersehen, dass mit der gestiegenen Kohleverstromung der CO2Ausstoß in der EU nicht erhöht wird. Denn die maximal verfügbare Menge an CO2Emissionen wird durch das europäische Emissionshandelssystem (EUETS) gedeckelt. Die starke Nutzung von Kohle ist, energiewirtschaftlich betrachtet, derzeit die effiziente Reaktion des Marktes auf die vorgegebene Emissionsgrenze – bei einer unerwarteten, durch die Wirtschaftskrise in Europa hervorgerufenen, Minderung der CO2Emissionen und einem gleichzeitig
niedrigen relativen Kohlepreis. Aber auch die Förderung der Erneuerbaren spielt in diesen Zusammenhang hinein. Denn der staatlich verordnete Ausbau der Erneuerbaren verdrängt zwar zunehmend fossile Kraftwerke, sorgt aber – wegen des EUübergreifenden Deckels – nicht für eine entsprechende Verringerung der CO2Emissionen. Die nichtverbrauchten Emissionsrechte gehen nicht verloren, sondern stehen Emittenten weiterhin zur Verfügung. In der Folge sinkt der Preis für CO2Zertifikate, was wiederum den Wechsel von Kohle zu Erdgaskraftwerken (sogenannter Fuel Switch) verhindert.
Ökonomisch betrachtet ist die Koexistenz von EUETS und EEFörderung fragwürdig. Denn der Brennstoffwechsel von Kohle zu Gas ist die um ein Vielfaches günstigere CO2Vermeidungsoptionen im Vergleich zur Umstellung auf Erneuerbare Energien. Eine Stärkung des EUETS bei gleichzeitigem Verzicht auf die Subventionierung von bestimmten, staatlich verordneten CO2Vermeidungsoption würde also erhebliche Effizienzpotenziale für die europäische Klimastrategie bergen. Dieser Zusammenhang gilt immer, auch wenn man politisch die Zertifikate weiter verknappen und damit den CO2Preis erhöhen würde: Die technologiespezifische Privilegierung einer einzelnen Vermeidungsoption erhöht insgesamt die Vermeidungskosten.
Doch selbst wenn sich Brennstoff und CO2Preise vorteilhaft für das Erd
gas entwickeln sollten und damit einen Brennstoffwechsel weg von der Kohle einleiten könnten, würden Erdgaskraftwerke in einem EEAusbauszenario langfristig einen schrumpfenden Anteil am Strommarkt haben, insbesondere wenn unsere Nachbarländer gleichzeitig an der Nutzung der Kernenergie festhalten.
Es ergibt sich also ein Paradox: Europa will die Emission von Treibhausgasen reduzieren und dabei eine im globalen Kontext wettbewerbsfähige Stromversorgung behalten, verzichtet dabei aber gleichzeitig weitgehend auf die kostengünstige Vermeidungsoption des Brennstoffwechsels hin zu Erdgas. Auch im Wärme und im Transportsektor stellt die Umstellung auf Erdgas eine wettbewerbsfähige CO2Vermeidungsoption dar, die zudem bereits kurzfristig umgesetzt werden könnte. Darüber hinaus würde eine solche Strategie auch eine Infrastruktur sichern und entwickeln, die langfristig für den Einsatz von erneuerbar erzeugtem Gas von großer Bedeutung wäre. Ein starker, sektorübergreifender Emissionshandel würde diese effizienten CO2Vermeidungsoptionen aktivieren, doch im öffentlichen Diskurs spielt der Energieträger Erdgas und die mit ihm verbundenen Chancen kaum eine Rolle. Geht es in der Energiepolitik dann vielleicht doch weniger um die Gewährleistung von effizientem Klimaschutz, als viel mehr um die Verfolgung ganz anderer Ziele?
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keine Partikelemissionen
LNg bald die Nummer 1 unter den schiffstreibstoffen?Der flüssigerdgasmarkt zählt zu den spannendsten Wachs-tumsfeldern weltweit. nur als Schiffstreibstoff kommt das Liquefied natural Gas, kurz LnG genannt, noch nicht richtig in fahrt. Senkt die Internationale Seeschifffahrts-Organi-sation (IMO) 2015 die Grenzwerte für Schwefelemissionen in der nord- und Ostsee auf 0,1 Prozent, könnte dies jedoch eine rasante Entwicklung auf diesem Gebiet auslösen.
Text Claudia Koslowski
Die neuen ab 2015 geltenden Schwefel Grenzwerte zwingen die Reeder
dazu, mehr und mehr vom Schweröl und Diesel wegzukommen. Dabei gilt LNG als zukunftsfähige Alternative. Wird Erdgas bis auf seinen Siedepunkt bei minus 161,5 °C abgekühlt, geht es nicht nur in den flüssigen Zustand über, sondern schrumpft dabei auf ein Sechshundertstel seines Volumens – und das bei normalem Umgebungsdruck. So passt ein Kubikmeter Erdgas in eine 1,5LiterThermosflasche. LNG ist eine ungiftige, glasklare und geruchlose Flüssigkeit. LNGbetriebene Schiffe werden zwar ungefähr 10 Prozent teurer sein als Schiffe mit herkömmlichem Kraftstoff, die Investition zahle sich jedoch laut der Klassifi
kationsgesellschaft Det Norske Veritas (DNV) durch reduzierte Wartungskosten, einen geringeren Treibstoffverbrauch und günstigeren Kraftstoff über den gesamten Lebenszyklus eines Schiffes aus. So dauere beispielsweise die Amortisationszeit nach der Installation von LNGAntriebsmotoren auf einem Kurzstreckenschiff mit einem Leergewicht von 8.000 Tonnen nur zirka sechs Jahre – vorausgesetzt, das Schiff fährt nur in Gebiete, in denen die Schadstoffgrenzwerte für Schwefelemissionen von 0,1 Prozent verbindlich gelten.
Für Kapitän Jörg D. Stäussler, Dipl.Wirtschaftsingenieur für Seeverkehr und Leiter der europäischen Energiemanagementagentur (IEE), hat der Einsatz von LNG „dramatische Vorteile“: Keine Partikelemissionen, keine Schwefel
dioxidemissionen, 80 Prozent weniger Stickstoffoxidemissionen, 25 Prozent weniger Treibhausgasemissionen. „LNG als Brennstoff ist die einzige Technologie, die alle Anforderungen erfüllt. Besser kann Klimaschutz nicht umgesetzt werden“, betont er. „Darüber hinaus sind LNGangetriebene Schiffe leiser und haben einen deutlich geringeren Verschleiß. Ich erinnere mich an einen Besuch auf einem Fährschiff in der Nähe von Bergen. Dort zeigte mir der 1. Ingenieur voller Stolz den Peilstab für sein Motorenöl. Obwohl normalerweise gerade in der ersten Zeit nach Indienststellung eines Schiffes beziehungsweise Motors der größte Abrieb stattfindet und damit auch stark verschmutzt ist, war dieses Öl klar wie Bernstein. Beim Gasmotor kommen schlicht keine Verbrennungs
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N
NONW
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25 % weniger Treibhausgasemissionen
keine schwefeldioxidemissionen
80 % weniger stickstoffoxidemissionen
Kapitän Jörg D. Stäussler
„Besser kann Klimaschutz nicht umgesetzt werden.“
bestandteile ins Motorenöl.“ Gründe, weshalb LNG nur langsam zum Einsatz kommt, sieht er in der Wirtschaftskrise und in der anhaltenden Krise der Schifffahrt: „Dadurch werden wichtige Investitionen in umweltfreundliche Schiffe ausgebremst. Den Schiffseignern fehlt einfach das Kapital, um in alternative Antriebe zu investieren. Die Reeder haben Interesse, es gibt Pläne, aber bis etwas passiert, ist es ein langer Weg. Schuld am Engpass ist auch, dass viele Banken den Reedern keine Kredite mehr geben.“
Eine weitere Hürde für den LNGEinsatz ist die noch fehlende Infrastruktur in Deutschland. Die Vorreiterrolle hat Norwegen. Dort befüllen vier Bunkerstationen Seeschiffe mit LNG. Zehn weitere Hafenterminals sind entsprechend ausgelegt. Ende 2011 zählte die DNV in
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Die EU will bis 2050 den CO2Ausstoß im Verkehrssektor um 60 Prozent senken – und das mit einem Netzwerk aus alternativen Kraftstoffen. Neben dem PKW und LKWVerkehr hat sie dafür auch die Schifffahrt ins Visier genommen. In einem ersten Vorschlag für eine EUKraftstoffstrategie plant die EU 139 LNGTankstellen an vielen See und Binnenhäfen des transeuropäischen Verkehrsnetzes. Diese sollen bis spätestens 2025 gebaut werden.
EU-WEITE LnG-InITIATIVE
LNg-VoRReiteR NoRWegeN25 LNG-BETRIEBENE SCHIFFE | LNG-TANKSTATIONEN AN 4 HÄFEN
In Brunsbüttel können Schiffe schon seit 2011 mit LNG betankt werden.
Kommt bald das LNGTanklager in den Hamburger Hafen?
WISSEN
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Norwegen bereits 25 LNGbetriebene Schiffe, darunter Fähren, Chemietanker, Patrouillenschiffe und Versorgungsschiffe für Plattformen – ein schwimmender Beweis für die Zukunftsfähigkeit von LNG in der Seeschifffahrt. Außerhalb Norwegens entstehen kleinere Bunkereinheiten für LNGSchiffe in den Terminals von Zeebrügge und Rotterdam. Der Betrieb läuft 2014 an. Darüber hinaus gibt es Pläne für kleinere LNGTerminals mit einer Speicherkapazität von weniger als 100.000 Kubikmeter in Rostock, Gothenburg und Turku (Finnland).
In Rostock soll das Tanklager für FlüssigErdgas im Seehafen gebaut werden. Arbeitsgruppen beraten derzeit technische und organisatorische Fragen. Wenn alle Punkte geklärt sind, kann die LNGTankstelle bis Anfang 2016 den Betrieb aufnehmen. Noch offen ist, ob in Rostock kleine Tankschiffe oder Tanklastzüge den Kraftstoff zu den Frachtern und Fähren im Hafen bringen werden. Bevor das Gas verteilt werden kann, muss die Tankstelle selbst betankt werden. Das sollen LNGTanker übernehmen, die verflüssigtes Erdgas zum Beispiel aus Skandinavien oder Russland nach Rostock bringen.
Die im vergangenen Jahr gegründete Bomin Linde LNG GmbH & Co. KG plant ihr erstes Flüssiggasterminal zur Schiffsbetankung im Hamburger Hafen. Auf dem Gelände des im Hafen gelegenen Terminals der Marquard & Bahls Tochter Oiltanking werden bereits Wege zur Umsetzung eines LNGTerminals unter genehmigungsrechtlichen Gesichtspunkten geprüft. Bomin Linde LNG sieht in diesem Projekt einen wesentlichen
Schritt für den raschen Ausbau einer LNGInfrastruktur in vielen europäischen Häfen. „Es gilt, das HenneEiProblem bei der Einführung eines neuen Treibstoffs für die Schifffahrt in Europa zu lösen. Mit einem zuverlässigen Partner für die Bereitstellung von LNG als Treibstoff in strategisch wichtigen Häfen wird der Bau von Schiffen mit LNGAntrieb deutlichen Aufwind erfahren“, sagt Mahinde Abeynaike, Geschäftsführer für den Infrastrukturaufbau und Finanzen bei Bomin Linde LNG. „Der Hamburger Hafen hat es sich zur Aufgabe gemacht, Wirtschaft und Umweltschutz in Einklang zu bringen. Der Einsatz von LNG als Schiffskraftstoff ist hier ein wichtiger Schritt“, ergänzt Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority (HPA). Die HPA, als Infrastrukturbetreiber des Hamburger Hafens möchte auch einer der ersten LNGNutzer werden: Für das Jahr 2014 plant sie ein Peil und Messboot mit LNGTechnologie in Betrieb zu nehmen.
Bei der Meyer Werft ist das verflüssigte Erdgas ebenfalls ein wichtiges Thema. Anfang des Jahres wurde der Tanker „CORAL ENERGY“ für die niederländische Reederei Anthony Veder ausgeliefert. Es ist der erste Gastanker einer neuen Generation, der mit einem umweltfreundlichen DualFuelMotor ausgestattet ist. Das Schiff ist knapp 155 Meter lang, 22,70 Meter breit, hat eine Ladekapazität von 15.600 Kubikmeter und fährt bis zu 15,80 Knoten schnell (rund 33 Kilometer pro Stunde). Der Tiefgang bei voller Ladung LNG liegt bei 8,20 Meter. „Das Schiff ist eine Besonderheit“, erläutert Meyer WerftSprecher Peter Hackmann. „Bei der innovativen
Antriebstechnik dient das transportierte Flüssiggas gleichzeitig als Treibstoff.“ Nach Angaben der Werft werden dadurch extrem niedrige Abgaswerte erreicht, die das Schiff zu einem der umweltfreundlichsten seiner Art machen. Die Meyer Werft will den Antrieb weiterentwickeln und künftig auch bei Passagierschiffen einsetzen.
Die Frage, ob ein grundlegender Wandel der Schifffahrt ansteht – vergleichbar mit dem historischen Wechsel von Kohle zu Dieselöl, beantwortet Dirk Thum mit Ja. Der Leiter der Abteilung Emissionen und Gas in der Anwendungsentwicklung im Bereich Medium Speed, MAN Diesel & Turbo, hält die Einschätzung für gar nicht so unrealistisch: „Mittelfristig wird es sicherlich einen massiven Trend hin zu LNG geben. Die Vorkommen an Erdgas sind so groß, dass es auf viele Jahre ein Überangebot geben wird, das die Preise niedrig hält.“ Technisch gesehen ist es heute kein Problem, Schiffe mit LNG fahren zu lassen. Am Motor sind im Vergleich zu einer Dieselmaschine nur kleine Veränderungen nötig. „Die Bohrung und der Hub werden vergrößert“, sagt Dirk Thum. „Im Prinzip machen wir aus einem Diesel einen Ottomotor.“
Und laut einer Studie der dänischen Seeschifffahrtsbehörde wird das Bedarfspotenzial allein für den maritimen Sektor in Nordsee, Ostsee und Ärmelkanal im Jahr 2020 auf rund vier Millionen Tonnen LNG geschätzt. Somit stehen die Zeichen auf Grün, dass sich LNG in der Schifffahrt zu einem bedeutenden Treibstoff entwickeln kann.
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Für sauBeRes KLiMa in der ZigaRRensTadT
Text Martin Hainbucher | Foto Dirk Brozska
Es ist schon früh am Morgen warm an diesem Sommertag in Bünde, der „Zigarrenstadt“ in Ostwestfalen. Eigentlich
kein guter Tag für Alfred Würzinger, Geschäftsführer der Energie und Wasserversorgung Bünde GmbH (EWB) – würde man es ganz eng auf den zu erwartenden Absatz bei Wärme und Gas betrachten. Doch der Chef des gerade mit der Übernahme von Stromkonzessionen beschäftigten Regionalstadtwerkes ist
erstens kein Mann von allzu kurzfristigen Betrachtungen und zweitens ein Charakter, der selbst bei wirklichen Problemen nie ganz die gute Laune verliert – schon gar nicht am Beginn seines Arbeitstages.
Der kleine ChefBesprechungsraum in dem pragmatischen Verwaltungsbau im Ortsteil Ahle ist der erste Anlaufpunkt. Die letzten Zahlen für den Geschäftsbericht, der dem Aufsichtsrat
vorgelegt werden muss, sind noch einmal zu überprüfen, ein paar Dokumente zu unterzeichnen und gegen Mittag steht noch ein Termin beim Bürgermeister an. Im Rathaus will man nicht nur einen ordentlichen Ertrag sehen, der die Finanzierung des Nahverkehrs, der Bäder und manch weiterer kultureller Leistungen ermöglicht, auch das Unternehmen selbst soll eine gesunde Entwicklung nehmen. „Dass ich das hier umsetzen kann, macht meinen Job so reizvoll“, bekennt Würzinger. Er verantworte als Chef von gut 80 Mitarbeitern praktisch die gesamte Breite der Energiewirtschaft und habe im operativen Geschäft auch die nötigen Spielräume. „Natürlich muss der Aufsichtsrat zustimmen, wenn wir ins
Bünde liegt im nordosten von nordrhein-Westfalen und ist seit der industrialisierung vor allem als Zigarrenstadt bekannt. Tradition und Moderne begegnet man überall in Bünde – auch beim hiesigen energieversorger eWB.
PORTRÄT
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„Wir verfolgen hier seit Jahren keine kurzfristige Gewinnstrategie, sondern ein solides Wachstum. Dass wir viele innovative Projekte anpacken ist richtig in der Zeit der Energiewende, aber wir machen das mit Augenmaß.“
Stromgeschäft einsteigen, natürlich gehen Investitionen in einen Windpark, die Solaranlagen auf unserem Dach oder die Biogasanlage nicht ohne den Segen von oben“, so der Manager. Doch vertrauen der Bürgermeister und auch die Entscheider der am regionalen Stadtwerk beteiligten Kommunen in hohem Maße seiner Expertise. „Wir verfolgen hier seit Jahren keine kurzfristige Gewinnstrategie, sondern ein solides Wachstum. Dass wir viele innovative Projekte anpacken ist richtig in der Zeit der Energiewende, aber wir machen das mit Augenmaß“, sagt der gelernte DiplomIngenieur. Vorrang hätten dabei solche Technologien, bei denen sich ein wirtschaftlicher wie auch der Klimaeffekt mit optimalem Aufwand realisieren lasse.
Und das zahlt sich aus. 90 Prozent der Haushalte mit einem entsprechenden Anschluss beziehen das Gas von ihrem kommunalen Anbieter, und seit das Angebot mit Stromlieferungen 2010 komplettiert wurde, wächst auch in diesem Segment der Anteil schnell. „Die Bünder sind sehr bodenständig. Und wenn sich der lokale Versorger in ihrer Mitte als sozial verantwortungsvolles Unternehmen beweist, das die Gewinne wieder hier investiert, das sich vor Ort für die Kultur einsetzt und dessen Mitarbeiter
man persönlich kennt, dann ist das ein ganz wichtiges Argument für einen Gas, Strom oder Wärmevertrag“, meint Würzinger, „besonders, wenn wir wettbewerbsfähige Konditionen bieten“.
Dazu kommt, dass die Bürger der Stadt nicht mehr auf „Discounter“ stehen. Anbieter, die es hier versuchten, haben wenig Freunde und Freude. Selbst ein großes Regionalunternehmen hat inzwischen den aktiven Vertrieb vor Ort wieder aufgegeben. Ein bisschen tragen sicher auch die auffällig lackierten Fahrzeuge oder die Infostände bei allen StadtEvents bei. „Wir sind immer sehr präsent, aber wir haben auch konkrete Argumente zu bieten“, meint Alfred Würzinger. Dazu gehören zum Beispiel attraktive Hilfen für die Umrüstung von Heizkesseln auf die neueste Technologie, die über Nachlässe bei den Energierechnungen gegeben werden. Wer beispielsweise ein BHKW anschafft, bekommt je nach Größe bis zu 30.000 kWh geschenkt. Und die Hausanschlusspreise, die bei einigen Versorgern zwischen 3.000 und 5.000 Euro kosten, gibt’s in Bünde zum Volkspreis: „Wir berechnen Gesamtkosten, die bei den meisten Grundstücken zwischen 1.100 bis 1.500 Euro liegen“, versichert der Geschäftsführer.
Der Bürgermeister von Bünde Wolfgang Koch und EWBGeschäftsführer Alfred Würzinger (re.)
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„Wir sind für die Bürger die ersten Energieberater vor Ort.“
Alfred Würzinger und Petra EggertHöfel, Vorstandsvorsitzende der Bau und Siedlungsgenossenschaft in Bünde, planen eine Einfamilienhaussiedlung mit modernem MikroBHKW.
Im Rathaus zu Bünde, wo im großen Ratssaal die alten Wappen jener sächsischen Ritter des Mittelalters zeigen, deren Bund zur Eroberung Englands der Stadt ihren Namen gab, empfängt Bürgermeister Wolfgang Koch seinen Versorgungschef ohne jedes Protokoll. Es ist eine von vielen kurzen Besprechungen in seinem Büro, bei denen es um die Erschließung eines Neubaugebietes ebenso geht wie um die laufenden Geschäfte. Konfliktstoff, sagt Koch, gibt es ganz selten, das meiste lasse sich gleich am Telefon klären. „Ich würde das am besten mit einer konstruktiven
Begleitung eines sehr kompetenten und leistungsstarken Unternehmenslenkers umschreiben“, sagt der Bürgermeister über Würzinger. Doch der RathausChef will auch Hintergründe für anstehende Entscheidungen kennen, so dass das persönliche Gespräch heute wichtig ist. Für den Reporter schließen sich hier die Türen. Nur so viel wird noch gesagt, dass es um Kooperationen oder auch gesellschaftsrechtliche Verbindungen mit anderen kommunalen Versorgern geht, um für die Zukunft gewappnet zu sein. Auf dem Rücksitz von Alfred Würzingers Dienstwagen
Was macht Bünde lebens- und liebens-wert?Es ist eine sehr grüne Region mit viel Natur und Raum, zugleich aber auch einer schönen Innenstadt und einer kompletten Infra struktur. Hier kann man sehr gut leben, entspannen und auch Kultur genießen.
Haben sie eine Lieblingskneipe?Ich bin kein typischer Kneipengänger. Aber wo ich gern hingehe ist das Universum, ein denkmalgeschütztes Lichtspieltheater, wo es häufig gute Kleinkunst gibt.
Was ist ihr Lieblingsplatz?Gern bin ich im Steinmeisterpark oder am ElseFlussufer, wo man sehr schön spazieren gehen kann. Mitten in der Stadt, aber wundervolles Grün.
Viele kleine städte haben ein demo-grafisches Zukunftsproblem. Wie sieht die Perspektive von Bünde aus?Die Stadt ist wirtschaftlich gesund, die Arbeitslosigkeit ist u. a. dank der hier angesiedelten Küchenmöbelhersteller niedrig, die Lebensqualität hoch. Deshalb mache ich mir da wenig Sorgen, die Einwohnerzahl ist vergleichsweise recht stabil.
PORTRÄT
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ALfRED WüRZInGER
Bünde und die heute noch vorhandene LaurentiusKirche wurden 853 erstmals urkundlich erwähnt.
Wirtschaftlich lebte die Region lange Zeit von der Weberei, als Ersatz wurde nach der Erfindung des Webstuhls die Tabakverarbeitung etabliert – nicht zuletzt wegen günstiger Zollbedingungen, der Nähe von Bremen und der damals geringen Löhne. Von den einst mehr als 100 Zigarrenfabriken gibt es heute noch drei.
Im Dammtorhaus, dem Deutschen Tabakmuseum, können die größte Zigarre (1,60 Meter lang) und die Geschichte der Tabakindustrie besichtigt werden.
Bünde hat etwa 46.000 Bewohner, das gesamte Versorgungsgebiet der EWB mit weiteren Gemeinden wie Kirchlengern, Rödinghausen und Spenge beherbergt rund 90.000 Einwohner.
BünDE In ALLER KüRZE
Bremen
Hamburg
Hannover
BÜNDE
hängt ein FanSchal von Borussia Dortmund, was fast zu einem kleinen Eklat führt. Petra EggertHöfel, Vorstandsvorsitzende der Bau und Siedlungsgenossenschaft, ist bekennende Unterstützerin von Schalke 04, was im Umkreis des Bielefelder Fußballs eine ebenso eigenartige wie kribbelnde Konstellation ist. Doch die beiden Chefs verbinden viele wirtschaftliche Interessen und können über Fußball durchaus scherzen. Und so findet die gemeinsame Tour zu einer Baustelle am Rande der Stadt dann trotzdem statt – natürlich unter Protest. Das Unternehmen baut hier Einfamilienhäuser, aber auch einige größere Bauten, etwa für eine Seniorenhausgemeinschaft. Das Besondere daran ist, dass die EWB hier ein MikroBHKW aufstellen wird, das neben der Heizung zugleich noch einen Teil des benötigten Stromes liefert. „Wir nutzen gern das angebotene ContractingModell, bei dem die Anlage Eigentum der EWB bleibt und auch der komplette Service bis hin zur Abrechnung mit den Mietern dort erledigt wird“, berichtet Petra EggertHöfel.
Das GenossenschaftsUnternehmen hatte bald nach dem Krieg 1.500 Wohnungen errichtet, um die damalige Wohnungsnot zu lindern. Viele der Mehrgeschosser von damals wurden inzwischen durch Neubauten ersetzt, etliche aber auch energetisch saniert – ebenfalls mit Hilfe der Stadtwerke. Auch wenn sich die Kosten nicht voll auf die Mieten umlegen lassen, so sei die Modernisierung dennoch lohnenswert. Statt Nachtspeicheröfen bieten die Wohnungen dann Fußbodenheizung und vor allem deutlich niedrigere Nebenkosten. Bis zu 80 Prozent der Energiekosten lassen sich mit dem Umbau etwa zu einem Passivhaus einsparen, versichert die WohnungsbauChefin, was ja eigentlich bei Alfred Würzinger eher Sorgenfalten aufs Gesicht
„In ein paar Jahren werden die jungen Leute selbst einen Haushalt gründen, und dann sollen sie in der Lage sein, richtig zu entscheiden.“
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zaubern müsste. „Nein, da sind wir voll dabei, Energieeffizienz ist eine ganz wichtige Säule der Energiewende, und wir sind für die Bürger die ersten Energieberater vor Ort“, sagt er. Und dafür stehen nun mal die kommunalen, lokalen Stadtwerke, denen es um Nachhaltigkeit und nicht um den kurzfristigen Gewinn geht. „Das ist schon eine wichtige Gemeinsamkeit zwischen unseren beiden Unternehmen“, pflichtet ihm auch Petra EggertHöfel bei.
In der Hauptschule von Bünde trifft Alfred Würzinger eine Stunde später die Schulleiterin Brigitte Lubitz. Es geht um ein Lernprojekt, bei dem die Schüler der achten Klasse viel über Klimaschutz und die KraftWärmeKopplung hören. Die dafür angereisten Experten von der Deutschen UmweltAktion finanziert die EWB, weil die junge Generation über solch zukunftsrelevante Dinge möglichst anschaulich und aus erster Hand unterrichtet werden soll, wie Würzinger findet. Das Projekt soll fortgesetzt werden, möglichst auch an anderen Schulen. „Ich denke, das ist in mehrfacher Hinsicht eine Investition in die Zukunft. Denn in ein paar Jahren werden die jungen Leute selbst einen Haushalt gründen, und dann sollen sie in der Lage sein, richtig zu entscheiden.“
1. der VKu hat sich in die debatte um die richtige gestaltung der erneuerba-ren-Förderung mit einem eigenen strom-marktmodell eingebracht. Was sind die eckpunkte?Wir müssen die Förderung der Erneuerbaren Energien im Rahmen eines Gesamtkonzepts neu ordnen. Hier setzt unser integriertes Energiemarktdesign an. Darin schlagen wir ein neues und wettbewerbliches Fördersystem für Erneuerbare Energien vor. Anstelle der bisherigen festen Einspeisevergütung sollen Neuanlagen zukünftig Investitionskostenzuschüsse erhalten, deren Höhe in Versteigerungen auf der Grundlage der Ausbauziele des Bundes und der Länder ermittelt wird. Der in diesen Anlagen erzeugte Strom wird direkt vermarktet. Dadurch lässt sich letztlich ein Höchstmaß an Markt und Systemintegration Erneuerbarer Energien erreichen. Idealerweise wird die Anlage über ihre gesamte Abschreibungsdauer gefördert, um sie auch tatsächlich am Netz zu halten und Mitnahmeeffekte zu verhindern.
„Wir brauchen tragfähige politische beschlüsse und mehr Planungs-sicherheit für die akteure.“
der Verband kommunaler unternehmen (VKu) sieht es als Pflichtprogramm der neuen Bundesregierung an, sowohl die Reform des eeg anzugehen, als auch ganz grundlegend die Rollenverteilung zwischen konventi-onellen und erneuerbaren energien zu überarbeiten. VKu-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck erklärt im interview mit medium gas, welchen grundsätzen die Politik bei der neuaufstellung der energieversor-gung folgen sollte und mit welchem „Masterplan“ sie gelingen könnte.
2. gleichzeitig fordert der VKu auch einen Leistungsmarkt und neue Regu-lierungsbedingungen … Ja, das sind zwei weitere Elemente in unserem Modell. Durch den Leistungsmarkt sollen hochflexible konventionelle Kraftwerke, die gesicherte Stromerzeugung anbieten, zukünftig schon für die Bereitstellung ein Entgelt erhalten. Damit können diese Kraftwerke am Netz bleiben und auch weiterhin Investitionen in gesicherte Kraftwerks oder Speicherleistung erfolgen. Nur so kann die große Herausforderung, dass an wind oder sonnenarmen Tagen Versorgungsengpässe in der Stromversorgung bestehen, bewältigt werden. Und auch die Regulierungsbedingungen für die Stromnetze sind aus unserer Sicht neu zu gestalten. Dazu bedarf es geeigneter Instrumente, die es erlauben, die Verteilnetze zu intelligenten Netzen um und auszubauen. Das bestehende System der
Anreizregulierung muss aus VKUSicht weg von der reinen Kostenbetrachtung beziehungsweise senkung hin zu einer Förderung innovativer Investitionen. Der Netzausbau ist die kostengünstigste Investition in die Energiewende und sollte daher vordringlich erfolgen.
3. ein weiterer Bestandteil des Konzep-tes ist die verpflichtende direktvermark-tung bei der Förderung der erneuerbaren energien. Wie ist das gemeint?Der Strom, den die Anlagen erzeugen, wird – wie jeder andere Strom auch –
am Strommarkt vermarktet. Das kann durch den Betreiber der Anlage selbst oder durch einen Dienstleister erfolgen. Durch die Wettbewerbssituation werden sich die Konzepte durchsetzen, die durch Effizienz und Flexibilität optimal auf Angebot und Nachfrage reagieren. Die
Erneuerbaren Energien lassen sich damit in den Strommarkt integrieren und
„Die Erneuer-baren müssen sich möglichst schnell ohne Förderung am Markt behaup-ten können.“
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... ist seit 2007 Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen. Zuvor war er unter anderem bei der Deutschen Telekom beschäftigt und begleitete zahlreiche Ämter in Politik und kommunaler Verwaltung.
HansJoachim Reck ...
ihr Ausbau ist so besser regional, aber auch technologiespezifisch steuerbar. Wichtigstes Ziel dabei ist, dass die Erneuerbaren Energien möglichst schnell Marktparität erreichen, sich also ohne Förderung am Markt behaupten können.
4. Wie europäisch sind ihre Forderun-gen angelegt?Auch wenn der Fokus unseres Energiemarktdesigns auf dem deutschen Energiesystem liegt, orientieren sich unsere Forderungen an den europäischen Langfristzielen. Denn damit muss es langfristig kompatibel sein. Das gilt vor allem für die übergeordneten und EUweit verbindlichen Ziele, also den Ausbau der Erneuerbaren Energien, die Energieeffizienz und den Klimaschutz. Das europäische Ziel, einen wettbewerbsorientierten Binnenmarkt für Energie zu verwirklichen, passt perfekt zu unseren wettbewerblichen Ansätzen zum Leistungsmarkt und
der verpflichtenden Direktvermarktung der Erneuerbaren Energien.
5. Welche antworten liefert das Markt-modell auf die Frage nach der Rentabili-tät von hochmodernen gaskraftwerken? in welchem Verhältnis müssen Wettbe-werb und staatliche eingriffe stehen?Wir fordern einen Leistungsmarkt, der die Bereitstellung von verlässlicher Versorgungsleistung aus hocheffizienten, flexiblen konventionellen Kraftwerken honoriert. Denn gesicherte Leistung braucht einen Wert, da eine sichere und
wirtschaftliche Energieversorgung die Grundlage für die industrielle Produktion und die Volkswirtschaft insgesamt ist! Durch einen Leistungsmarkt wird die Stromversorgung auch zukünftig sichergestellt und diejenigen Kraftwerke, die dazu einen Beitrag liefern, können wieder wirtschaftlich
betrieben werden. Der heutige Strommarkt vergütet ausschließlich das Be
reitstellen elektrischer Arbeit. Vor allem Gaskraftwerke werden infolge des steigenden Anteils von Wind und Solarstrom seltener eingesetzt und können nicht mehr kostendeckend betrieben werden. Neuinvestitionen in hochflexible Gaskraftwerke, die mit Blick auf den weiteren Zubau der Erneuerbaren Energien und die Abschaltung der Atomkraftwerke dringend nötig sind, finden deshalb derzeit kaum statt. Mit unserem Energiemarktdesign geben wir der Politik einen konstruktiven Lösungsvorschlag an die Hand. Dabei wird der heutige Strommarkt nicht komplett umgekrempelt, sondern vielmehr auf dem bewährten EnergyOnlyMarkt aufgebaut, der sinnvoll ergänzt wird.
„Ohne die not-wendige Weit-sicht sehe ich dem Gelingen der Energiewen-de mit großer Sorge entgegen.“
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Die Interessenvertretung der kommunalen Versorgungs und Entsorgungswirtschaft in Deutschland. Sitz des 1949 gegründeten Verbandes ist Berlin. Der VKU vertritt über 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8 Milliarden Euro investiert. www.vku.de
Verband kommunaler Unternehmen (VKU)
VKu6. stichwort Masterplan: die diskus-sion um das Management der energie-wende ist derzeit in vollem gange. Wie optimistisch sind sie, dass es nach der Bundestagswahl die vielgeforderte ge-samtkoordination, vielleicht in Form eines energieministeriums geben wird?Ohne die notwendige Weitsicht sowie ein qualif iziertes Projektmanagement sehe ich dem Gelingen der Energiewende mit großer Sorge entgegen. Wir brauchen tragfähige politische Beschlüsse und mehr Planungssicherheit für die Akteure. Deshalb appellieren wir hier ganz klar in Richtung Bundesregierung, die energiepolitischen Verantwortlichkeiten zukünftig in einer Instanz zu bündeln. Das kann zum Beispiel in Form eines Bundesministeriums oder durch einen Staatsminister im Bundeskanzleramt gelingen. Die Bundesregierung könnte so besser auf die komplexen Anforderungen reagieren, die die Energiewende an den zukünftigen Strommarkt stellt.
7. im VKu-eckpunktepapier zur Bundes-tagswahl fordern sie, dass die kommu-nale energieversorgung gestärkt werden müsse. Was meinen sie damit?Der VKU und die Stadtwerke stehen klar
zur Energiewende – trotz aller Kritik an einzelnen Umsetzungsdefiziten. Allerdings ist das wirtschaftliche Risiko für Investitionen in hocheffiziente und flexible Kraftwerke derzeit viel zu hoch. Aber auch die sich regelmäßig ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen bringen große Unsicherheiten mit sich. Zukünftig
müssen sich Investitionen in konventionelle Anlagen wieder lohnen. Dazu muss der Energiemarkt in einem integrierten Ansatz weiterentwickelt werden. Trotz Wahljahr und beginnendem
Wahlkampf brauchen wir eine schnelle Verständigung zwischen Politik und Energiewirtschaft auf ein konsistentes und zukunftsfähiges Energiemarktdesign.
8. ein wesentlicher Baustein der ener-giewende ist auch die Lösung der spei-cherfrage. die erdgasinfrastruktur stellt bereits heute ein riesiges und flächen-deckendes speichermedium für strom aus erneuerbaren energien dar. Welche Rolle wird Power-to-gas aus ihrer sicht in Zukunft spielen?PowertoGas ist eine zukunftsträchtige Langzeitspeichermöglichkeit, die einige unserer Mitgliedsunternehmen bereits
in Pilotanlagen erproben. Im „Zeitalter der Erneuerbaren“ kann PowertoGas einen wertvollen Beitrag zum Ausgleich von Erzeugungsschwankungen leisten und damit ein wichtiger Baustein für das Gelingen der Energiewende werden. Es liegt jetzt an der Politik, dieses Potenzial durch geeignete Anreize zu erschließen. Dann kann die PowertoGasTechnologie zum Klimaschutz beitragen und als weiteres Instrument zur Flexibilisierung unseres Energiesystems genutzt werden.
„Der VKU und die Stadtwerke stehen klar zur Energiewende.“
95 Mrd. € umsatz
1.400 kommunale unternehmen235.000 Mitarbeiter
8,1 Mrd. € investitionen
HAUPTSTADTGESPRÄCH
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…, dass es in deutschland nicht nur ein nationales energiewendekonzepte
gibt, sondern auch 16 Län-derstrategien zur senkung der co2-Emissionen und zum ausbau der Erneuer-
baren energien?
…, dass das Erneuerbare- energien-Wärmegesetz
im Jahr 1998 überschau-bare 19 Paragraphen
hatte und es jetzt bereits 118 Paragraphen sind?
…, dass die bundeswehr die höhe für nächtliche
tiefflüge wegen der vielen Windräder um 100 Meter
anheben musste?
…, dass die Losung von 200 zwergkaninchen,
umgewandelt in biogas, ein einfamilienhaus mit
energie versorgen kann?
WussteN sie …Mit unseren unterhaltsamen und interessanten Memory können Sie nach den passenden energiepolitischen Kartenpaaren suchen.
…, dass der DtV-band „energierecht“ in der
1. auflage (2001) 496 seiten und in der 9. aufla-ge (2011) bereits 1.465
seiten dick war?
…, dass die co2-Emissionen laut den vorläufigen zahlen des bundesumweltministe-
riums 2012 wieder um 1,5 Prozent angestiegen
sind?
…, dass ein Eu-Gesetz rund 22 Monate bis zur
implementierung braucht?
…, dass 81 Prozent der nationalen energie- und
umweltpolitischen gesetze auf einem impuls der eu
basieren?
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O h n e e r d g a s g e h t e s n i ch t ! n i ch t h e u t e , n i ch t m o r g e n , n i ch t ü b e r m o r g e n . e r d g a s i s t z u v e r l ä s s i g , g ü n s t i g , sa u b e r u n d s t e h t n o ch s e h r l a n g e z u r Ve r f ü g u n g . n i ch t u m s o n s t i s t e s i n d e u t s ch l a n d d i e n u m m e r 1 i m Wä r m e m a r k t . u n d : e r d g a s i s t e i n s i ch e r e r a n ke r i m v o n d e n e r n e u e r b a r e n g e p r ä g t e n e n e r g i e m i x . e s ka n n a l l e w e t t e r -b e d i n g t e n s ch w a n ku n g e n m i t d e r n o t w e n d i g e n F l e x i b i l ä t a u s g l e i ch e n .
Vng – Verbundnetz gas aktiengesellschaftBraunstraße 7 | 04347 Leipzig | Telefon + 49 341 4430 | Fax + 49 341 4431500 | [email protected] | www.vng.de