Meer Kultur erleben im Jahr der Undine STEINHUDER … · Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche...

88
TOURISMUS REGION HANNOVER Meer Kultur erleben im Jahr der Undine

Transcript of Meer Kultur erleben im Jahr der Undine STEINHUDER … · Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche...

TOURISMUS REGION

HANNOVER

Meer Kultur erlebenim Jahr der Undine

ST

EIN

HU

DE

R M

EE

R

EinzigartigesDie Steinhuder Meer Region ist reich an kulturhistorischen Besonderheiten, die die Geschichte lebendig werden lassen und den Besucher entführen in eine Welt fern des Alltags.

KinderzeitKultur ist nicht nur etwas für Erwachsene: In der Steinhuder Meer Region lassen sich einige Besonderheiten entdecken, die nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringen.

Geschichte und TraditionDie Steinhuder Meer Region lebt ihre Tradition: Veranstaltungen, Begriffe und kulinarische Besonderheiten zeugen von dieser Verbundenheit.

KirchenGroße Kirchen und kleine Kapellen: Die Steinhuder Meer Region bietet eine Vielzahl unterschiedlicher kirchlicher Bauten, die besucht werden können.

KulturstättenDie Steinhuder Meer Region offenbart hochwertige Kunst und Kultur in den unterschiedlichsten Kulturstätten, zum Beispiel in einer Kunst-scheune, auf dem Kulturgut oder in einer Abtei.

MuseenDie Museumslandschaft am Steinhuder Meer ist vielfältig: Lassen sie sich verzaubern von liebevoll geführten kleinen Museen zu den verschiedensten Themen.

MühlenDas Neustädter Land ist bekannt für seine Mühlen, zusammen mit der „Dicken Paula“ lässt sich ein Tag ganz im Zeichen von Bock-, Holländer- und Wassermühle verbringen.

Kunst im FreienRund um das Steinhuder Meer gibt es einige Skulpturen und Kunstobjekte zu bewundern, die eine Geschichte zu erzählen haben.

Menschen am MeerViele Menschen hat das Steinhuder Meer inspiriert, vielen begeget man noch heute: in der Malerei, in der Literatur oder in der Architektur. Einige werden hier vorgestellt.

Veranstaltungen und AngeboteRund um das Steinhuder Meer gibt es viele weitere Vereine, Institutionen und Einrichtungen, die das kulturelle Leben prägen. Herausragende Veranstaltungen lassen „Meer Kultur erleben“.

VorwortDer Kulturführer nimmt den Leser mit auf eine Entdeckungsreise in das vielgestaltige Kulturleben am Steinhuder Meer. Er erhebt keinen An-spruch auf Vollständigkeit, sondern lädt vielmehr ein, Kultur aufzuspüren und neu zu erschließen. In jedem Fall aber spiegelt er das breite Spekt-rum des Kulturlebens der Region Steinhuder Meer wider.

Die Festung Wilhelmstein, die Klöster Loccum und Mariensee, die Sig-wardskirche in Idensen oder das Scheunenviertel sollen nur Insidern bekannt sein? Das glauben wir nicht! Wenn es aber doch so sein sollte, wollen wir dies schleunigst ändern.

Mee(h)r sehen! Mee(h)r entdecken! Mee(h)r genießen! Das Themenjahr 2011 wird spannend. In diesem Jahr umweht der Zauber der Undine das Steinhuder Meer.

Das Steinhuder Meer wird auch Undinensee genannt, weil hier einst ein wunderschönes Wesen aus den Fluten entstieg. 2011 ist das Jahr der Undine. Vor genau 200 Jahren (1811) veröffentlichte Friedrich de la Motte Fouqué seine Erzählung „Undine“. Sie trägt auch autobiographi-sche Züge, denn sie beruht auf einer Begegnung mit einer wunderschö-nen Frau in der Zeit, als der Dichter in der Nähe des Steinhuder Meeres stationiert war.

Aber nun der Reihe nach. Was hat es mit Undine auf sich? Dazu gehen wir zurück in die Zeit der Romantik.

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

3

InhaltsverzeichnisRomantik ..................................................................................................... 6Friedrich de la Motte Fouqué .......................................................................7Undine ......................................................................................................... 8

Einzigartiges 11Inselfestung Wilhelmstein ......................................................................... 12Schloss Landestrost Neustadt a. Rbge. .....................................................14Kloster Mariensee ......................................................................................16Kloster Loccum ............................................................................................18Romantik Bad Rehburg und Historisches Museum ................................. 20Sigwardskirche Idensen .............................................................................22

Kinderzeit 25Postboje .................................................................................................... 26Dinosaurier-Freilichtmuseum Münchehagen ............................................27Schmetterlingsfarm und Insektenmuseum Steinhude ........................... 28

Geschichte und Tradition 29Auswanderer.............................................................................................. 30Fischerkreidag............................................................................................. 31Steinhuder Hecht ........................................................................................32Steinhuder Torfkahn ...................................................................................33Kulinarische Besonderheiten: Aal, Sekt und Schokolade ........................34

Kirchen 35St. Nicolai-Kirche in Altenhagen ............................................................... 36St. Osdag Kirche Mandelsloh .....................................................................37Liebfrauenkirche Neustadt a. Rbge .......................................................... 38Stiftskirche Wunstorf ..................................................................................39Stadtkirche Wunstorf ................................................................................. 40Weitere Kirchen ..........................................................................................41

Kulturstätten 43Hagenburger Kultur ................................................................................... 44KulturGut Poggenhagen .............................................................................45Scheunenviertel Steinhude mit Kunstscheune ........................................ 46Kulturzentrum Abtei Wunstorf .................................................................. 48Stadttheater Wunstorf ............................................................................... 49

Museen 51Bergbaumuseum Hagenburg .....................................................................52Heimatmuseum Mardorf ............................................................................53Museum zur Stadtgeschichte Neustadt a. Rbge. ......................................54Ikonenmuseum Neustadt a. Rbge. ............................................................55Torfmuseum Neustadt a. Rbge. ................................................................ 56Hufschmiedemuseum Helstorf ..................................................................57Heimatmuseum Rehburg .......................................................................... 58Fischer- und Webermuseum Steinhude ....................................................59JU-52 Museum............................................................................................ 60

4

Mühlen 61Dudenser Mühle ........................................................................................ 62Vesbecker Wassermühle ............................................................................63Wassermühle Laderholz ............................................................................ 64Eckstein-Mühle Neustadt a. Rbge. ............................................................65Windmühle Paula Steinhude .................................................................... 66

Kunst im Freien 67Dorfpfad Mardorf ....................................................................................... 68Kiepenfrau von Mardorf ............................................................................ 68Hölty-Gedenkstein in Mariensee .............................................................. 69Schulze-Lohhof-Denkmal in Büren ........................................................... 69Hermann-Löns-Stein im Welzer/Lutter Grund .......................................... 69Bronzener Löwe in Neustadt a. Rbge. ...................................................... 69Skulpturen und Objekte in Rehburg-Loccum ............................................70Steinhuder Skulpturenpromenade ............................................................72Durch-Blicke – Kunst in Glashäusern .........................................................74

Menschen am Meer 75Paul Smalian ...............................................................................................75Frank Thiess ...............................................................................................76Ludwig C.H. Hölty .......................................................................................76Wilhelm und Ernst Meßwarb .....................................................................76Ernst Jünger .................................................................................................77Conrad Wilhelm Hase .................................................................................77Gerhard von Scharnhorst ...........................................................................78Gustav Nagel ..............................................................................................78

Veranstaltungen und Angebote 79Herausragende Veranstaltungen 2011 .......................................................79Vereine / Veranstalter / Führungen ......................................................... 80Kleine Kostbarkeiten ..................................................................................83Undine verzaubert das Jahr 2011 .............................................................. 84

Erlebnispakete & Arrangements ............................................................... 86Impressum ..................................................................................................87

Gedichte zum Jahr der UndineZueignungsgedicht von Friedrich de la Motte Fouqué .............................10Undine von Karl Krolow .............................................................................24Undine von Peter Huchel ...........................................................................42Undine, schlafend von Eckhart Klessmann .............................................. 50Undine – ein Traum von Heinrich Heine ....................................................74Undine geht von Ingeborg Bachmann ......................................................85

5

Romantik Die Romantik ist eine kulturgeschichtliche Epoche, die vom Ende des 18. Jahrhunderts bis weit ins 19. Jahrhundert reicht. Ihre Schwerpunkte lagen insb. auf den Gebieten der Bildenden Kunst (1790–1840), der Lite-ratur (1795–1848) und der Musik (1820–1880).

Die Grundthemen der Romantik sind Gefühl, Leidenschaft, Individualität und individuelles Erleben sowie Seele, vor allem die gequälte Seele.

Die Romantiker mit ihrer Sehnsucht nach Verschmelzung des Menschen mit der Natur nahmen sich des Motivs der Wasserfrau, die erst durch eine Verbindung mit einem Menschenmann einer Seele und göttlicher Gnade teilhaftig wird, besonders gern an.

Wiesen und Seen sind in und von der Phantasie der Menschen von Gno-men, Elfen und Nixen bevölkert. Das besondere Augenmerk galt dabei dem Wasser und seinen mythischen Bewohnerinnen.

Die Attribute der Wasserfrau sind ewige Jugend und übernatürliche Schönheit. Diese Geschöpfe der Romantik sind zum großen Teil auf Theo-phrastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, einem Naturphilosophen und Arzt aus dem 16. Jahrhundert, zurückzuführen. Er vertritt die Ansicht, dass in der Natur nichts Unbelebtes sei und Gott den Bereichen Wasser, Luft, Feuer und Berg Geistmenschen zugeordnet hat, die nach Vorbild des Menschen gestaltet sind.

Die Wassergeister nannte Paracelsus Undenen und Nymphen. Sie suchen wenn irgendmöglich die Verbindung zu Menschen. Durch Heirat mit ih-nen bekommen auch sie eine Seele.

Herausragende Vertreter der Literatur in der Romantik waren u.a. Höl-derlin, Brentano, Chamisso, Eichendorff, Gebrüder Grimm, Hauff, Heine, Hoffmann, Kleist, Novalis, Tieck, Uhland und insbesondere Fouqué.

6

Friedrich de la Motte FouquéFriedrich de la Motte Fouqué (1777–1843) veröffentlichte die Erzählung „Undine“, ein Kunstmärchen, erstmalig 1811 in seiner von ihm selbst he-rausgegebenen Zeitschrift „Die Jahreszeiten“.

Fouqué ist seit 1794 Soldat. Preußen entschließt sich, nachdem Anzei-chen einer Besetzung Hannovers durch die französische Armee gegeben sind, eine Observationsarmee an die Weser zu entsenden. 1796 erhält auch das Regiment Fouqués den Mobilmachungsbefehl und zieht von Aschersleben Richtung Minden. Fouqué kommt mit anderen in dem Dorf Röcke bei Bückeburg unter.

Für ihn sind die landschaftlichen Schönheiten das Anziehende an die-ser Gegend. Da ist insbesondere das Steinhuder Meer, das Urbild des Undinensees (Arno Schmidt) mit der Miniaturfestung Wilhelmstein, das ihn fasziniert.

Bei Minden verweilt man ein paar Tage am linken Weserufer. “In einer frischen Eichenwaldung wars, wo sich die elegante Gesellschaft aus Min-den zu einem ländlichen Mittagsmahl versammelt hatte. Hier nun ging dem achtzehnjährigen Kriegsherrn die Erscheinung einer zarten, eben erblühenden Jungfrau edlen Stammes auf unter den grünen Schatten, ihr Geist fein gebildet, vornehm und einfachst natürlich ihr Benehmen. Meine Seele empfing in leisen innigen Schauern: hier war ihr etwas für das Leben Unvergleichliches erschienen.“

So schreibt Fouqué über seine erste Begegnung mit Elisabeth von Brei-tenbauch, deren Beziehung aber keine weitere Zukunft beschieden war, die jedoch unsterblich wurde als „Undine“.

In der literaturhistorischen Galerie der Romantiker ist Fouqué kaum mehr als ein Name. Zu Lebzeiten jedoch war Fouqué hochberühmt. Seine Dich-tungen waren ausgesprochen in Mode und er selbst stand laut Grillparzer gar in so hoher Geltung, dass ein großer Teil der Nation ihn dem Altmeis-ter Goethe an die Seite setzte.

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

7

Undine Für „Undine“, seiner märchenhaften Erzählung, erntet Friedrich de la Motte Fouqué ungeteiltes Lob: Goethe (allerliebst), Scott (hinreißend), Poe (von hohem Genius), Eichendorff (Hauptrepräsentant der Romantik), Heine (der einzige Dichter der romantischen Schule, dessen Romane das ganze Volk ansprachen). Fouqué, der die Idee zu seiner Erzählung in alten Sagen und bei Paracelsus fand, siedelt den Stoff im fernen Mittelalter an. Die Hauptstrukturelemente sind die vier Schauplätze: am See, in der Reichsstadt, auf Burg Ringstetten und auf der Donau.

Zur Handlung: Als sich eines Abends der Ritter Huldbrand im Dienste der herzoglichen Pflegetochter Bertalda im finsteren, verrufenen Bergwald verirrt, wird er von einem Fischerehepaar gastfreundlich aufgenommen. Zwischen ihm und der zauberhaften, unbändigen Pflegetochter Undine entbrennt eine Liebe auf den ersten Blick. Er erfährt von dem Fischer, dass die eigene Tochter als kleines Kind im See verschwand und Undine am nächsten Tag zu ihnen kam.

In der folgenden stürmischen Nacht verschwindet Undine aus der Hütte. Der Ritter sucht sie besorgt und findet sie auf einer winzigen Insel, wo sich beide ihre Liebe erklären. Die Welt drum herum versinkt im Liebes-glück des Augenblicks. Die Trauung erfolgt bald darauf, als alle durch einen übergetretenen Bach auf der dadurch entstandenen Insel festge-halten werden.

Am Morgen nach der Hochzeitsnacht erscheint Undine ganz verwan-delt als sittsame und fromme, gar nicht mehr kapriziöse Frau. Sie er-zählt ihrem Mann, dass sie eine Wasserfrau ist und der Bach ihr Onkel Kühleborn, der sie beschützen soll. Sie wurde von ihrem Vater, einem mächtigen Wasserfürsten, zu den Menschen geschickt, damit sie durch die Liebe eines Mannes eine unsterbliche Seele erhalte. Der Ritter er-schauert bei diesen Eröffnungen, es überwiegt aber zunächst noch die Leidenschaft. Gemeinsam verlassen sie die Fischerhütte und reiten zu-nächst in die Reichsstadt.

© Romantik Bad Rehburg

8

In der Reichsstadt hatte Huldbrand vor den Tagen auf der Landzunge bei Turnieren die Aufmerksamkeit einer Dame (Bertalda) erregt, die ihn auf eine ritterliche Probe in den Gespensterwald geschickt hatte. Sie liebt Huldbrand, verbirgt aber ihre Zuneigung, als dieser mit Undine in die Reichsstadt kommt. Undine freundet sich mit Bertalda an. Eines Abends erfährt sie von ihrem Onkel Kühleborn, der als Brunnenmeister erscheint, dass Bertalda das verlorene Kind der Fischersleute ist. In der Hoffnung, der Freundin eine Freude zu machen, teilt sie ihr die wahre Herkunft mit, verletzt sie dadurch aber zutiefst. Bertalda wird über diese Degradierung so zornig und ausfallend, dass die herzoglichen Pflegeeltern sie versto-ßen und zu den Fischersleuten zurückschicken. Huldbrand und Undine erbarmen sich ihrer und nehmen sie mit auf die Reise nach Burg Ring- stetten, die an den Donauquellen liegt. Dort führen sie ein Leben zu dritt in wechselnder Zu- und Abneigung. Als Undine den Burgbrunnen (zur Abwehr ihres Onkels Kühleborn) verschließen lässt, ist Bertalda da-rüber verärgert und will fliehen. Huldbrand sucht sie im gespenstischen Schwarztal, wo Kühleborn die beiden fast ertränkt hätte, wenn Undine den Fluten nicht Einhalt geboten hätte.

Auf einer Donaufahrt lässt Huldbrand seinem Zorn über Undine und ihre Wassergeister-Verwandten freien Lauf. Damit hat er gegen die eiserne Regel verstoßen, sie nicht auf dem Wasser zu schmähen, und Undine muss in ihr Element zurückkehren. Vorher ermahnt sie ihren Mann jedoch zu ewiger Treue, denn die Ehe bleibt weiterhin bestehen. Als Huldbrand aber Bertalda heiratet, kommt Undine durch den wieder geöffneten Brunnen als Geist zurück und küsst und weint ihren Liebsten tot. Sie mischt sich als weiße Gestalt unter den Trauerzug und entspringt nach der Beerdigung als Quelle aus Huldbrands Grab, dessen Hügel sie wie in einer Umarmung umfließt.

Undine kann jetzt beides auf einmal haben, was zu Huldbrands Lebzeiten unmöglich war. Liebend kann sie ihn umarmen, ohne ihre elementare Heimat verlassen zu müssen. Liebend als fließendes Gewässer, das un-entwegt rieselt, womöglich ohne Ende.

Fouqué hat die Erzählung zu einem Operntext für ETA Hoffmanns gleich-namige Oper 1816 umgearbeitet und 1837 noch ein zweites Textbuch ver-fasst, zu dem Girschner die Musik schrieb.

1845 setzte Albert Lortzing den inhaltlich von ihm veränderten Stoff in Form einer Oper um.

Die Erzählung hat auch zu Ballettaufführungen angeregt:

1836: Gyrowetz/Taglioni/Schmidt – Undine, die Wassernixe

1843: Jules Perrot – Ondine ou la Naide

9

ZueignungsgedichtUndine, liebes Bildchen, Du Seit ich zuerst aus alten Kunden Dein seltsam Leuchten aufgefunden, Wie sangst Du oft mein Herz in Ruh!

Wie schmiegtest Du Dich an mich lind, Und wolltest alle Deine Klagen Ganz sacht nur in das Ohr mir sagen, Ein halb verwöhnt, halb scheues Kind.

Doch meine Zither tönte nach Aus ihrer goldbezognen Pforte Jedwedes Deiner leisen Worte,Bis fern man davon hört` und sprach.

Und manch ein Herz gewann Dich lieb,Trotz Deinem launisch dunklen Wesen,Und viele mochten gerne lesen Ein Büchlein, das von Dir ich schrieb.

Heut wollen sie nun allzumal Die Kunde wiederum vernehmen. Darfst Dich, Undinchen gar nicht schämen; Nein tritt vertraulich in den Saal

Grüß` sittig jeden Herrn, Doch grüß` vor allem mit Vertrauen Die lieben, schönen deutschen Frauen; Ich weiß, die haben Dich recht gern.

Und fragt dann eine wohl nach mir,So sprich: „er ist ein treuer Ritter, Und dient den Frau`n mit Schwerdt und ZitherBei Tanz und Mahl, Fest und Turnier.“

Friedrich de la Motte Fouqué

10

Gedi

cht

EinzigartigesDas Wasser ist es auch, das die Steinhuder Meer Region so attraktiv macht. Es ist Anziehungspunkt für Wassersportler aller Art, ob Windsurfer oder Segler, Passagiere der Fahrgastschiffe oder der Auswanderer.

Auch Radfahrer und Wanderer genießen auf ihren Ausflügen die Ruhe des Steinhuder Meeres.

Zur Identität der Region gehört aber auch die Kultur. Kultur steht für lange Tradition, lebendige Gegenwart und aussichtsreiche Zukunft.

Jede menschliche Gesellschaft hat ihre spezifische Kultur. Kultur ist ganz wesentlich mit allen menschlichen Tätigkeiten und den daraus folgenden Ergebnissen verbunden. Diese vielfältigen Erscheinungen in ihrer Ge-samtheit prägen eine spezifische Kultur, die üblicherweise an Siedlungen gebunden ist. Als Orte der Produktion und des Warentausches ist Kultur das Ergebnis von Märkten. Es entstanden und entstehen unterschiedliche und besondere Kulturen der Städte und Dörfer. Diese geschichtlichen und heimatlichen Eigenarten (Besonderheiten mit traditionellen und innova-tiven Elementen) prägen entscheidend die in der Region allen gemeinsa-me Kultur. Nur die Eigenart dieser Region macht den Unterschied zu an-deren Regionen deutlich. Die Eigenart, die Spezifik, die Individualität der Städte und Dörfer und damit der Region prägt die kulturelle lokale und regionale Identität der Menschen. Die bewusste Pflege und Ausprägung dieser Eigenarten und Besonderheiten macht die Region interessant, be-sonders durch ihre Einzigartigkeit, so dass der Musiktitel einer bekannten Biermarke auch eine Aufforderung für die Besucher der Region ist:

„Stay a little bit longer“

Es lohnt sich insbesondere für die folgenden Highlights:

· Inselfestung Wilhelmstein· Romantik Bad Rehburg,· Kloster Loccum· Kloster Mariensee· Sigwardskirche Idensen· Scheunenviertel Steinhude

11

Einz

igar

tiges

Inselfestung WilhelmsteinGraf Wilhelm von Schaumburg-Lippe (1724–1777) ließ die Seefestung Wilhelmstein auf einer künstlichen, etwa 1,4 Hektar großen Insel im Steinhuder Meer erbauen. Die Aufschüttung erfolgte in den Jahren 1761 bis 1765.

Wilhelmstein wurde als Musterfestung erbaut, als uneinnehmbarer Fluchtpunkt im eigenen Land. 1767 wurde die „Praktische Artillerie- und Genie-Schule“ gegründet, die 3 Jahre später in eine Militärschule um-gewandelt wurde. Gerhard Scharnhorst erhielt hier von 1772–1777 seine grundlegende militärische Ausbildung.

Seit 2005 wurden umfangreiche Renovierungen an den Gebäuden vor-genommen, so dass mittlerweile Übernachtungsmöglichkeiten, ein Re-staurant und mehrere Seminarräume vorhanden sind. Dadurch können Tagungen an einem besonderen Ort stattfinden.

Die ganze Festung ist heute ein Museum mit Waffen, Kartenmaterial und anderen Gegenständen zur Geschichte der Anlage. Hier befindet sich auch die Konstruktionszeichnung des ersten deutschen U-Bootes, dem Steinhuder Hecht.

Die Inselfestung ermöglicht auch feste Bindungen an einem außerge-wöhnlichen Ort. Der ehemalige Wohnraum der Offiziere dient heute als Trauzimmer.

Die Insel dient als Ausstellungsraum der vom Verein MeerKunstRaum in regelmäßigen Abständen organisierten „Durch-Blicke – Kunst in Glashäu-sern“ (siehe Seite 74).

Neben der Naturpark-Informationsscheune in Steinhude und der Natur-park-Info im Haus des Gastes in Mardorf kann auch auf der Inselfestung eine anschauliche Ausstellung über den Naturpark Steinhuder Meer be-sucht werden.

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

12

Einz

igar

tiges

KontaktInselfestung Wilhelmstein Wilhelmstein 131515 Wunstorf-SteinhudeTel.: 05033.1436 Fax: 05033.939548 [email protected] www.wilhelmstein.de

ÖffnungszeitenApril–Oktober täglich: 09.30–17.30 Uhr

FührungenBuchbar über Tourist-Information: 05033.95010

Überfahrt mit Auswanderern ab Steinhude und Mardorf: Steinhuder Personenschifffahrt: 05033.1721

© Fürstliche Hofkammer

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

13

Einz

igar

tiges

Schloss Landestrost Neustadt a. Rbge.Es handelt sich hier um eine Schlossanlage im Baustil der Weserrenais-sance, die zwischen 1573 und 1584 in Neustadt a. Rbge. entstand. Das Schloss war repräsentativer Wohn- und Verwaltungssitz seines Erbauers Herzog Erich II. zu Braunschweig-Lüneburg und Regent des Fürstentums Calenberg.

Praktische Erwägungen, wie die Überwachung eines vorbeiführenden Handelsweges sowie der Leineschifffahrt, führten zur Gründung des Schlosses auf einer Vorgängerburg aus dem 15./16. Jahrhundert. Wäh-rend des 30jährigen Krieges waren Schloss und Stadt zwischen 1626 und 1635 von den Truppen Tillys besetzt.

Im 20. Jahrhundert kam es zu grundlegenden Renovierungsarbeiten, bei denen Fundamente der Vorgängerburg entdeckt wurden. Auch der Brun-nen im Hof wurde wieder gefunden und restauriert.

Eigentümerin des Schlosses ist heute die „Stiftung Kulturregion Hanno-ver“. In den Kellergewölben des Ostflügels ist seit 1888 eine Sektkelle-rei (Duprès-Kollmeyer) untergebracht. Sie ist die einzige Sektkellerei in Niedersachsen.

Im Renaissance-Flügel des Schlosses werden, organisiert vom Team Kul-tur der Region Hannover und dem ortsansässigen Kulturverein, regelmä-ßig wechselnde Kunstausstellungen durchgeführt.

Das Schloss beherbergt die ständige Ausstellung Erich I. und Erich II. so-wie das Regional-Archiv und das Torfmuseum.

© Stiftung Kulturregion Hannover

14

Einz

igar

tiges

Das Schloss dient auch als Kulisse für Konzerte von Klassik bis Rock, ist Medium für Vorträge, Liederabende oder Autorenlesungen.

Die das Schloss und die Stadt umgebende Festungsanlage trägt Züge italienischer und niederländischer Bastionärsbefestigungen. Von den Festungsanlagen sind noch die Südbastion sowie eine begehbare Kase-matte von etwa 100 m Länge erhalten. Nachdem die Festung ihre militä-rische Funktion verloren hatte, ließ der im Schloss arbeitende Amtmann um 1750 eine barocke Gartenanlage gestalten. Davon erhalten geblie-ben ist der Hainbuchengang (Grünes Gewölbe). Zwischen 2003 und 2009 wurde der Amtsgarten nach dem barocken Vorbild neu gestaltet. Es wur-den u.a. Blickachsen geschaffen, Wegeführungen erneuert und Bäume gepflanzt. Der Garten ist frei zugänglich.

AdresseSchlossstr. 131535 Neustadt am Rübenberge

KontaktSchloss LandestrostKartenvorverkauf:Tel.: 05032.899154 oder [email protected]

ÖffnungszeitenStändige Ausstellung zur Geschichte des Schlosses:Mittwoch–Freitag: 10.00–12.00 UhrSamstag, Sonntag: 14.00–17.00 Uhrund nach Vereinbarung: 05032.899201

FührungenFührungen ab 10 Personen nach Vereinbarung:Anmeldungen: 05032.899157 und 05032.899158

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

15

Einz

igar

tiges

Kloster MarienseeUm 1207 wurde das Kloster erstmals urkundlich erwähnt. Graf Bernhard II. von Wölpe stiftete den Hof Catenhusen für diese Gründung mit dem Bau einer Kirche. 1312 erfuhr das Kloster eine Erweiterung um Stallgebäude, Scheunen und Wohnhäuser für die Nonnen. Um 1350 wurde die Kloster-kirche fertiggestellt.

Es handelt sich, den strengen Regeln des Zisterzienserordens folgend, um ein schlankes hochaufragendes Bauwerk, das möglicherweise die erste backsteingotische Kirche Norddeutschlands ist. Das Konventgebäu-de entstammt dem norddeutschen Barock. Es wurde zwischen 1726 und 1729 errichtet.

Unter dem Dach von Kloster Mariensee wurde 2001 ein Kunstmuseum eröffnet, das dem Künstler Erich Klahn (1901–1978) gewidmet ist, der als Maler, Zeichner, Aquarellist, Illustrator (u.a. für den Ulenspiegel Roman von Charles de Coster) wirkte.

Sein größtes Werk ist der Wandteppich, der im Niedersächsischen Land-tag hängt. Wechselnde Ausstellungen widmen sich unterschiedlichen Aspekten seines Lebens und Werkes.

Anlässlich der 800-Jahr-Feier 2007 wurde das Museum zur Geschichte des Klosters und evangelischer Frauenklöster in Norddeutschland eröffnet.

Die Sonderausstellung zeichnet das Leben der Herzogin Elisabeth von Calenberg-Göttingen (1510–1558) nach.

© Carola Faber / Kloster Mariensee

16

Einz

igar

tiges

KontaktKloster Mariensee Höltystraße 131535 Neustadt a. Rbge.-MarienseeTel.: 05034.879990Fax: 05034.8799929www.kloster-mariensee.de

Öffnungszeiten

Klosterkirche25. April 2011–09. Oktober 2011:Täglich 10.00–12.00 Uhr und 15.00–17.00 UhrIm Winter werktags: 10.00–12.00 Uhr

Klostermuseum25. April–09. Oktober 2011Dienstag–Freitag: 15.00–17.00 UhrSamstag, Sonntag und an Feiertagen: 15.00–18.00 Uhr

Klahn-Museum08. Mai–09. Oktober 2011:Samstag: 15.00–18.00 Uhr

FührungenOstermontag bis 2. Sonntag im Oktober (25. April 2011–09. Oktober 2011):Samstag, Sonntag und an Feiertagen: 15.00+16.30 Uhr

© Lela Ahmadzai / Kloster Mariensee

17

Einz

igar

tiges

Kloster LoccumDas Kloster Loccum wurde bewusst schlicht gebaut. Die Forderung nach Armut und die Konzentration auf den Christusglauben wurde bei den Zisterziensern auch in der Architektur umgesetzt.

Beten und Arbeiten lautete das Motto der zwölf Mönche und ihres Abtes aus dem Kloster Volkenroda, die das Kloster Loccum 1163 gründeten.

1585 kam das Kloster Loccum unter die Oberhoheit der welfischen Landesherrn. Ende des 16. Jahrhunderts wurde es evangelisch, aber als Kloster weitergeführt. Statt der Mönche wurden angehende Pasto-ren aufgenommen. So entstand eines der ältesten Predigerseminare Deutschlands, in dem bis heute künftige Pfarrer ausgebildet werden.

Abt Molanus (1677–1722) fertigte eine Aufzählung aller Reliquien des Klosters an.

Zum Kloster Loccum gehört auch die Klosterkirche. Sehenswert sind in der Klosterkirche der Taufstein, das Tafelkreuz, der Laienaltar, die Mond-sichelmadonna, ein Reliquienschrein und der Marienaltar.

© Barbara Kruhöffer

18

Einz

igar

tiges

Zwischen 1778 und 1780 ist das Konventshaus als spätbarocker Fachwerk-bau neu errichtet worden. Loccumer Dorfbewohner und Kandidaten des Predigerseminars hat der Maler Eduard von Gebhardt zwischen 1886 und 1891 in den Wandmalereien mit neutestamentlichen Szenen im Laien- refektorium verewigt.

Seit 2005 ist der Pilgerweg zwischen Loccum und Volkenroda eröffnet.

KontaktKlosterbüroIm Kloster 231547 Rehburg-LoccumTel.: 05766.96020Fax: [email protected]

ÖffnungszeitenApril–Oktober: täglich 10.00–18.00 UhrIm Winter: Samstag, Sonntag: ab 10.00 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit

PilgerbüroTel.: [email protected]

Aufgrund von Renovierungsarbeiten ist die Klosterkirche bis zum 1. Advent 2012 geschlossen!

FührungenAb 5 PersonenApril–Oktober: Samstag und Sonntag 15.00 Uhr und nach VereinbarungNovember–März: nach Vereinbarung

© Kloster Loccum

19

Einz

igar

tiges

Romantik Bad Rehburg und Historisches MuseumBad Rehburg, das „Hannoversche Madeira“, wie es aufgrund seiner Be-deutung als heilklimatischer Luftkurort im 18. und 19. Jahrhundert be-zeichnet wurde, besitzt mit dem Neuen Badehaus und der Wandelhalle das einzige Badeensemble Deutschlands aus der Zeit der Romantik, in der Sinnlichkeit und Genuss einen besonderen Stellenwert besaßen.

Im Neuen Badehaus befindet sich die Erlebniswelt „Kurleben der Ro-mantik“. In den 12 Kabinetten des ehemaligen Badehauses erwarten Sie spannende Inszenierungen des abwechslungsreichen Kurlebens dieser Zeit. Der audiogeführte Rundgang beginnt in einer steinernen Höhle, in der das Sinnbild der Romantik, die Blaue Blume, erblüht: In einer Grotte befindet sich auf dem Grund eines Bassins eines der berühmtesten Ge-mälde der Romantik, „Quelle und Dichter“ von Philipp Otto Runge.

Der historische Veranstaltungssaal in der Wandelhalle lädt zu unverges-senen Konzertbesuchen und Lesungen ein. Der „Blaue Salon“ dient als Ausstellungssaal u.a. für zeitgenössische Kunst.

1690 wurde die heilende Kraft der Quellen erstmalig urkundlich erwähnt. Zwischen 1750 und 1850 entstand das Park- und Gebäudeensemble (Neues Badehaus, Wandelhalle, Friederikenkapelle, Brunnenhaus), das von den naturbelassenen Waldpromenaden umgeben ist, die zu einem Spaziergang einladen.

© Romantik Bad Rehburg

20

Einz

igar

tiges

KontaktRomantik Bad Rehburg und Historisches MuseumFriedrich-Stolberg-Allee 431547 Rehburg-LoccumTel.: 05037.300060Fax: 05037.300069E-Mail: [email protected]

ÖffnungszeitenMärz–Oktober: Dienstag bis Sonntag: 11.00–18.00 UhrNovember–Februar: Mittwoch–Sonntag: 13.00–17.00 Uhr

Montag: RuhetagSonderöffnungszeiten für Gruppen und Führungen nach Vereinbarung

© Romantik Bad Rehburg

© Romantik Bad Rehburg

21

Einz

igar

tiges

Sigwardskirche IdensenSigward war der 23. Bischof von Minden. Er übte sein Amt von 1120–1140 aus und stammte vermutlich aus hohem sächsischen Adel. Er war ein hochgebildeter Mann und wurde zum treuen Gefolgsmann und Ratgeber des Sachsenherzogs Lothar von Supplingenburg, der 1125 in Rom zum Kaiser gekrönt wurde.

Zu Sigwards Ländereien gehörte auch das Vorwerk Idensen im Deister-vorland südlich vom Steinhuder Meer. Dort erbaute er sich von 1129–1134 eine Hofkapelle als Eigen- und Grabeskirche, ein Kleinod der Romanik. Sie nimmt eine hervorragende Stellung in der Baukunst des beginnen-den 12. Jahrhunderts ein. Hervorzuheben ist das Wölbungssystem der Decke, das nie zuvor auf sächsischem Boden errichtet wurde. Außerge-wöhnlich sind die kostbaren mittelalterlichen Fresken. Die Wandmale-reien sind geprägt durch byzantinische und französisch/rheinländische Stilelemente, bei denen auch zerriebene Halbedelsteine wie Lapislazuli und Malachit verwendet wurden.

Das Besondere der Deckenmalerei ist ihre typologische benediktinische Programmfolge (Typ und Antityp). Sie gelten als die ältesten im deut-schen Sprachraum. Um 1500 mit weißem Kalk übertüncht, wurden sie erst 1858 teilweise wiederentdeckt. 1930–1935 wurde die romanische Ausmalung komplett freigelegt.

Sie ist der Hl. Ursula und ihren 11000 Jungfrauen geweiht.

© Hans-Jürgen Günther

22

Einz

igar

tiges

In der Kirche befindet sich die älteste erhaltene Glocke Niedersachsens.Der hannoversche Baurat Conrad Wilhelm Hase rettete die Kirche vor dem Abbruch und errichtete gegenüber einen neugotischen Bau, der 1888 eingeweiht wurde.

Der Sigwards–Pilgerweg von Minden nach Idensen (170 km) verkörpert unendlichen kirchengeschichtlichen Reichtum eines Teils des alten Bis-tums Minden.

Der Geleitspruch des Sigwardsweges ist der Wahlspruch Sigwards:

SUM QUOD ERAM, NEC ERAM QUOD SUM.(Ich bin, der ich war, war aber nicht, der ich bin)

KontaktSigwardskirche IdensenBrinkstraße 231515 Wunstorf-IdensenTel.: 05031.16665www.sigwardskirche.de

ÖffnungszeitenDie Kirche ist geöffnet (Schlüssel im Pfarrhaus).

FührungenFührungen jeden 1. Mittwoch im Monat um 15.00 Uhr sowie nach Vereinbarung: H.-J. Günther, Tel.: 05031.16665

© Hans-Jürgen Günther

23

Einz

igar

tiges

UndineDie rissigen Glasuren Der Schattenfürchte, Durch die Blitze fuhren, Die dunklen Süchte:

Gestreichelt von den spitzen Undinenfingern,Die leicht die Teichhaut ritzen Und im geringen

Lichte der Dämmerung fühlen Am Kern der Mandel Die Bitternis, den kühlen, Den Zeitenwandel.

Ihr Glieder, unvergänglich Aus Mond und Zauber,Olivenantlitz, bänglich Beim Ruf des Tauber,

Mund, in die Luft geschnitten,Sanft überm GlaseDes Wassers hingeglitten,Verzehr vom Grase!

Ein Bild im Wind, verflogen Wie Ton der Biene, Wie Echo hingebogen Im Laub. Undine

Zweikampf der Schatten im Laub, Leicht wie das Gleiten von Fischen, Die in der Dämmrung verwischen, Schuppen aus grünlichem Staub!

In der geronnenen Luft Blitzen die Dolche der Fluten, Ziehen wie Schiffe die Gluten Des Kalmus vorüber als Duft.

Mit blauem Tau unterm Lid, Tauchst du, den Nacken gebogen– Den schweigsamen Schnee – aus den Wogen,Tauchst aus dem bronzenen Ried.

Unter die Otterhaut Fahren die schwärzlichen Flammen Der Hitze schlagen zusammen Über dir: feuriger Laut!

Und du läßt aus der Hand Aale schlüpfen in raschen Wind, der zerrissenen Maschen Der Netze treibt auf den Strand.

Messerwurf hing wie ein Schrei Im Himmel von tödlicher Süße. Wasser begrub deine Füße, Stieg an der Stirn dir vorbei.

Tief in den Gebüschen aus ZornWuchsen die Fischerbrauen, Drohten die Stimmen, die rauhen, Unter des Mittagsmonds Horn.

Aber du hattest gemischt Dich unter Vögel und Schatten, Eins mit dem duftenden, matten Teichfeuer, eh es erlischt.

Karl Krolow

24

Gedi

cht

KinderzeitKinder müssen staunen, berühren, riechen und ausprobieren, um ihre Sinne zu schärfen und zu verstehen.

Die Steinhuder Meer Region bietet dazu eine Fülle an Möglichkeiten: der Dinopark Münchehagen ist ein Ort, an dem Kinder selbst forschen und entdecken können. Unzählige Stellen im Park laden dazu ein, sich der Geschichte der Dinosaurier mit allen Sinnen zu nähern. Die Kinder kön-nen sich als Archäologen betätigen und Dinosaurierknochen, einen Hai-fischzahn oder einen Edelstein freilegen. Sie können aber auch in einer Werkstatt Gipsplatten von Fossilien erstellen. Auch als Goldwäscher sind sie gefordert. Im Sand verbirgt sich ein Dinosaurierskelett, dessen Freile-gung enormen Spaß bereitet. Sie können sich aber auch auf Spurensuche begeben und die zahlreichen Fährten der Saurier erkunden oder einfach nur Dinos aus Knete basteln.

In der Schmetterlingsfarm hofft jedes Kind, dass sich einmal ein Schmet-terling auf seine Hand setzt.

Selbst in Zeiten von Playstation und Nintendo wird das Schreiben einer Postkarte wieder interessant, wenn diese in einem Briefkasten direkt auf dem Meer eingeworfen werden kann.

25

Kind

erze

it

Postboje Entstanden ist die Postboje in Folge einer Wette. Mardorfer Segelschüler wetteten abends in geselliger Runde mit ihren Segellehrern, dass man bald auf dem Steinhuder Meer Post einwerfen könne. Der Lehrer wollte mit dieser Wette seine Schüler dazu animieren, öfter nach Hause zu sch-reiben. Kurzerhand besorgten die Segelschüler eine Boje, bauten diese zum „schwimmenden Briefkasten“ um und die Wette war gewonnen. Die Idee machte Furore. So kam es, dass die Sache offiziell von der Post genehmigt und unterstützt wurde. Von Anfang Mai bis Mitte September befindet sich seit dieser Wette im Jahr 1964 auf dem Steinhuder Meer die Postboje Position: 52°29,715‘ N und 9°22,00‘ O). Sie wird zweimal in der Woche, in der Saison fast täg-lich, vom Segelclub Garbsen geleert, mit einem Sonderstempel versehen und in einer Sondermappe zur Wunstorfer Post gebracht. Jährlich werden circa 2.000 Postkarten in die Postboje im Steinhuder Meer eingeworfen.

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

© Michael Bibow / Steinhuder Meer Tourismus GmbH26

Kind

erze

it

Dinosaurier-Freilichtmuseum MünchehagenVor ca. 140 Mio. Jahren lebten an dieser Stelle riesige Dinosaurier und hinterließen ihre Fußabdrücke. Diese, von vier verschiedenen Dino-saurierarten erzeugten Fußabdrücke, werden im Dino Park in einer ca. 3.500 qm großen Glashalle bewahrt. Dieses Naturdenkmal ist ein einzigartiges Dokument der Erdgeschichte. Nirgendwo sonst in Europa gibt es so gut erhaltene Dinosaurierspuren. Es sind echte Fährten von großen Langhalssauriern, gefährlichen Raubsauriern und friedlichen Iguanodons zu sehen.

Ein ca. 2,5 km langer Rundweg durch die verschiedenen Erdzeitalter mit über 220 Dinosaurier-Rekonstruktionen in Originalgröße führt die Besucher in die Welt der Dinosaurier und ermöglicht einen eindrucks-vollen Blick in die Urzeit. Der längste Saurier ist die Erdbeben-Echse, der Seismosaurus mit 45 m Länge und 9 m Höhe, der in Originalgröße ausgestellt ist.

Jedes Jahr kommen gewaltige Dinosauriermodelle hinzu. Im Dinosaurier-Freilichtmuseum wird die Zeit der „schrecklichen Echsen“ zu einem Erleb-nis für die ganze Familie.

Zahlreiche Mitmach-Aktionen, wie die Ausgrabung eines 25 m langen Saurier-Skelettes, Dinos basteln, malen und formen aus Ton sowie Schät-ze und Fossilien im Sand suchen, ein Wissenstest und verschiedene Aus-stellungen sorgen für ein lehrreiches Erlebnis.

KontaktDinosaurier-Park Münchehagen Gmbh & Co. KGAlte Zollstraße 5 31547 Rehburg-Loccum-MünchehagenTel.: 05037.2073Fax: 05037.5739 [email protected]

Öffnungszeiten19. März–06. November: 09.00–18.00 Uhr

© Dinosaurier-Park Münchehagen GmbH & Co. KG

27

Kind

erze

it

Schmetterlingsfarm und Insektenmuseum SteinhudeDas 2007 komplett restaurierte Gebäude-Ensemble, das früher als Kur-bad genutzt wurde, dient heute als Domizil für die faszinierende Welt der Schmetterlinge. Das Museum bietet die Möglichkeit, diese wunderschö-nen Insekten hautnah zu erleben. Einmalig ist die Schmetterlingshalle, in der die Entwicklung exotischer Schmetterlinge inmitten der üppigen Pflanzenwelt ein Erlebnis für Groß und Klein ist.

Im Einzelnen findet man:

Freiflughalle mit hunderten von tropischen SchmetterlingenFaszinierende Ausstellung der schönsten und größten Insekten der Welt Große Vogelspinnenterrarienschau MineralienkabinettKinoraum mit Filmvorführung (Insektenkino)

KontaktSchmetterlingsfarm und Insektenmuseum Hilmar Lehmann Am Knick 531515 Wunstorf-Steinhude Tel.: 05033.939451 Fax: 05033.939452 [email protected]

Öffnungszeiten12. Februar–28. Februar: 11.00–17.00 Uhr01. März–30. Juni: 11.00–18.00 Uhr01. Juli–31. August: 10.00–18.00 Uhr01. September–30. Oktober: 11.00–18.00 Uhr

© Schmetterlingsfarm und Insektenmuseum

28

Kind

erze

it

Geschichte und Tradition„Eck segge: Mit Gunst! – Ji alle, Olt- und Jungfischer, wi danket jück, dat ji user Inladung efolget sind. Eck hete jück alle mit juen Frunslüen willko-men un will hoffen, dat ji düsse Morgensprake, de eck na den Bruuk af-hole, sinnig annehöret un acht gewet, as et ehrboren Fischern takummt.Eck segge: Mit Gunst! – Et mak seck’n jeder stille verholen, sienen Schmö-kekram ‚‘n Oogenblick ut de Hand leggen un van sein’n Stale upstoan, denn eck will eis de Loan apen maken.“

„Eck segge: Mit Gunst! – Jeder sette seck an Ort un Stehe un höre ta, denn de Rekenunge schall verläsen weren. Eck segge: Mit Gunst!“

„Eck segge: Mit Gunst! – Eck möchte hören un fragen, ob de eine odeer de annere ünner jück is, de wat intawennen hat oder up meck oder miene Kollegen wat weit, dat wi nich düchtig wören, düsse Stehe ta verträen. De mag vörträen – de Ollere vör de Jüngeren, as seck dat ge-hört, – un bringe seine Klagen fien un schämern vör. Hat hei recht, schall öhne ta Recht ehulpen weren. Hat hei awer unrecht, schall hei in Strafe enahmen werden.“

„Eck segge: Mit Gunst! Un nu höret de Geschichte van user Fischerie, denn wi willt de Vergangenheit in Ehren holen un user Vörforen geden-ken un nich undankbar sein för dat, wat se üsch achterlaten hewwet. Eck segge: Mit Gunst!“

„Eck segge: Mit Gunst! Hat de eine oder annere Klage gegen einen Zunft-kollegen, de träe vör de Loan un bringe se vör, de Öllere vör den Jünge-ren. Klage mit Worheit, klage mit Bescheidenheit, dat öhne mit Worheit und Bescheidenheit Antwort werden kann. Keiner schall wat verschwie-gen. Schwicht hei, denn schall’t füllerhenn verschwiegen bliem, wenn wi naher lustig un gaen Muts sind. Söcket vermelle eck jück. Also mit Gunst!“

„Eck segge: Mit Gunst! Weil keiner vörhannen is, de gegen üsch oder de Kollegen wat intawennen hat, sa mach meck de Willköm herrecket werden, dat wi’n düchtigen Drunk daet, de Öllere vör den Jüngeren, taen Teiken der Einigkeit. – Eck segge: Mit Gunst! – Tan Besten user Zunft un ta Ehren user Vörforen. – Eck segge: Mit Gunst! Un nu latet üsch fiern in Frieden und Einigkeit. Mit Gunst!“

So gestaltete sich früher der Ablauf des Fischerkreidags, der Versamm-lung der Zunft der Fischer. Die Tradition des Fischerkreidags lebt bis heute weiter. Mehr zum Fischerkreidag lesen Sie auf Seite 31.

29

Gesc

hich

te u

nd T

radi

tion

AuswandererDies ist ein Bootstyp einer offenen Segeljolle, die ausschließlich auf dem Steinhuder Meer als Ausflugsboote eingesetzt werden.

Die Holzjollen wurden sowohl in Rund- als auch in Knickspant-Bauweise gebaut und haben eine Länge von 8–10 m, eine Breite von 2,5–3 m. Cha-rakteristisch für diese Boote sind die Gaffelsegel mit einer Segelfläche von ca. 42 qm. Der Name Auswanderer geht auf die Anfangszeit des Tourismus am Steinhuder Meer zurück: Die Segelboote fuhren damals vom Schaum-burg-Lippischen Steinhude ins Preußisch-Hannoversche Ausland, die Passagiere wanderten somit aus. Am Steinhuder Meer sind 3 Varianten zur Entstehung der Bezeichnung Auswanderer bekannt:

Variante 1: Wenn ein Hannoveraner vom Nordufer des Steinhuder Mee-res eine Braut vom Schaumburg-Lippischen Südufer heiratete, dann ist die Braut mit ihrem Bräutigam auf dem „Auswanderer“ zum Nordufer ins Hannöversche ausgewandert.

Variante 2: Wenn ein junger Mann vom Südufer sich dem Militärdienst entziehen wollte, dann ist er zu nächtlicher Stunde gegen Zahlung eines Bestechungsgeldes an einen Skipper mit einem Auswanderer zum Nor-dufer „ausgewandert“.

Variante 3: Schaumburg-Lippische Auswanderer nach Amerika haben die Boote vom Südufer zum Nordufer benutzt, um mit den Eisenbahnen im Hannöverschen zu den niedersächsischen Seehäfen zu fahren, um dort ein Auswandererschiff nach Amerika zu besteigen. Die Auswanderertouren führen heute zur Insel Wilhelmstein oder zur Jugendherberge in Mardorf. Die Schiffe sind die einzigen offenen Se-gelboote in Mitteleuropa, die dem kommerziellen Personentransport dienen.

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

30

Gesc

hich

te u

nd T

radi

tion

Fischerkreidag„Ein armer Fischer bin ich zwar Verdien mein Geld stets in GefahrDoch wenn Feinsliebchen am Ufer ruhtDann geht das Fische-Fische-fang`n nochmal so gut.“

Ob die Fischer früher dieses Lied gesungen haben, wissen wir nicht. Doch die Fischerei war neben der Weberei der Haupterwerbszweig in dieser Region. Dies wird seit 1978 jedes Jahr (außer 1993–1996) mit einem tradi-tionellen Straßenfest von Freitag bis Sonntag nach Himmelfahrt gefeiert, dem Fischerkreidag.

Ursprünglich kamen am Kreidag die Alt- und Jungfischer zusammen, um ihre Interessen zu beraten, Streitigkeiten zu schlichten, aber auch, um über ihre Mitglieder ein beschränktes Strafrecht ausüben zu können. Mit der Ansprache des Altfischers wurde die Versammlung eröffnet: „Eck segge: Mit Gunst!“.

Nachdem das Fest lange Zeit nicht stattfand, wurde nach seiner Wieder-belebung 1978 zehn Jahre später die Ernennung einer Person des öffent-lichen Lebens zum Freyfischer etabliert. Walter Hirche, Sabine Steuerna-gel oder Karl-Heinz Funke gehörten u.a. zu den bisherigen Freyfischern. Damit verbunden sind ein freier Fischzug und ein freier Torfstich. Der ak-tuelle Freyfischer ist der niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander.

Seit 1998 werden verdiente „Inhucker“ (nicht in Steinhude Geborene) zum Brassen geschlagen und dürfen sich danach „ungestraft“ Steinhuder nennen.

Der Fischerkreidag findet immer am Himmelfahrtswochenende in Stein-hude statt.

© Heiko Höhn

31

Gesc

hich

te u

nd T

radi

tion

Steinhuder HechtDie berühmteste Erfindung von Graf Wilhelm von Schaumburg-Lippe war der Steinhuder Hecht, das erste in Deutschland konstruierte U-Boot. Entworfen hat es J.C. Praetorius, der als Ingenieur, Geograph und Offi-zier in den Diensten des Grafen stand. Als Wilhelm im Jahre 1762 den Oberbefehl in Portugal erhielt, schlug ihm Praetorius ein Tauchboot vor, welches eine schnelle und sichere Verbindung nach Schaumburg-Lippe gewährleisten würde. Bei Überwasserfahrt sollte es von Segeln angetrie-ben werden. Unter Wasser sollte der „Steinhuder Hecht“ durch Schläge des von der Besatzung gezogenen Fischschwanzes angetrieben werden. Ein kleinerer Prototyp aus Eichenholz in Form eines Fisches soll 1772 im Steinhuder Meer getaucht sein. Angeblich hatte das Boot Raum für acht Mann und konnte etwa zwölf Minuten tauchen. Es ist jedoch nicht be-kannt, wie der Tauchversuch ausging, wie er beurteilt und ob er womög-lich wiederholt wurde. Die Skizzen und eine Modellnachbildung des „Steinhuder Hechtes“ sind auf der Inselfestung Wilhelmstein (siehe Seite 12) zu besichtigen.

© Fürstliche Hofkammer

© Fürstliche Hofkammer32

Gesc

hich

te u

nd T

radi

tion

Steinhuder TorfkahnBei dem Torfkahn handelt es sich um ein Transportboot. Der Ursprung dieser Schiffbautradition liegt vermutlich in der mittleren Steinzeit um 8000 v. Chr. Ausgehend von einem Einbaum wurden später mehrere Bäume zusammengesetzt und quer mit einer Setzbordplanke verstärkt. Die so vergrößerten Boote wurden dann ganz aus Planken gebaut. Die heutigen, etwa 9 m langen Torfkähne bestehen aus drei bis vier 8–10 cm starken Eichenbohlen, auf die Planken aufgesetzt werden. Auf den Boden ist vorn ein massiver dreieckig zugespitzter Eichenklotz (Keil) als Steven aufgesetzt. Etwa in der Mitte des Schiffes befindet sich das 50 cm hohe und 10 cm starke Schott. Den hinteren Abschluss bildet das 8–10 cm starke Spiegelschott.

Die Schiffe mit Sprietsegeltakelung waren als Einhandsegelschiffe aus-gelegt mit zwei nach vorn geneigten Masten. Die Gesamtsegelfläche beträgt ca. 11,5 bis 13 qm.

Bei Fahrt ohne Segel wurde früher gestakt, indem man mit einem 3–5 m langen Holzstab (Staken) am Bug in den Seegrund sticht und das Boot in Fahrtrichtung drückt. Der Staken dient außerdem als Ankerersatz. Er kann am Heck durch eine Schelle in den Grund gestoßen werden und sichert so das Boot gegen Abtreiben.

© Andreas Menz

33

Gesc

hich

te u

nd T

radi

tion

Kulinarische Besonderheiten: Aal, Sekt und SchokoladeInsbesondere in seiner geräucherten Form ist der Aal eines der kulina-rischen Wahrzeichen der Steinhuder Meer Region. Seit Jahren fangen Steinhuder Fischer Aale im Steinhuder Meer. Zur Spezialität wird der Aal durch die spezielle Art des Räucherns über Buchenholz. Als kulinarisches Souvenir findet er den Weg zu Feinschmeckern in ganz Europa und wird sogar per Post verschickt. In der Sargossasee am Rande des Bermuda-Dreiecks im Atlantik – über 6000 km entfernt von der deutschen Küste – beginnt das Leben der Aale. Nach der Geburt sehen sie aus wie Larven und haben die Form eines Weidenblattes. Durch den Golfstrom getrieben, landen sie nach 2–3 Jah-ren an den europäischen Küsten. Dort entwickeln sich die Mini-Larven zu Glasaalen. Die Glasaale ziehen von den Küsten in Schwärmen die Flüsse herauf und verteilen sich in den Binnengewässern. Über die Weser und den bei Nienburg mündenden Meerbach erreichen sie schließlich das Steinhuder Meer. Als Blankaal zieht er wieder zurück in die Sargassosee.

Im Schloss Landestrost in Neustadt befindet sich eine der nördlichsten Sektkellereien Deutschlands. Seit 1888 stellt die Firma Duprès-Kollmeyer im kühlen Kellergewölbe unter anderem Champagner durch Flaschengä-rung her. Die Kellerei kann besichtigt werden.

„Steinhuder Schokolade aus der ältesten deutschen Schokoladen-Fabrik, gegr. 1765. Hier zu haben.” So warb bis 1951 ein Schild am Haus Am Anger 6. In Meyers Lexikon von 1920 steht geschrieben: „...die erste Schokola-defabrik wurde 1756 in Steinhude von Fürst Wilhelm von der Lippe errich-tet”. Der Graf soll nach seinem Portugal-Feldzug unter der Leitung portu-giesischer Fachleute zu Steinhude eine „Fürstlich schaumburg-lippische Hof-Schokoladenfabrik“ gegründet haben. Das bekannteste und weit ge-schätzte Produkt war die Steinhuder Rolle. 10 Taler zu je 25 Gramm waren mit einer Papiermanschette mit Goldaufdruck zum „Halb-Pfund-Paket” zusammengerollt. Heute ist von der ersten deutschen Schokoladenfabrik für den Besucher leider nichts mehr zu erahnen.

© drob / fotolia.de

34

Gesc

hich

te u

nd T

radi

tion

Kirchen„Die Kirche im Dorf lassen“, dieser Spruch stammt aus der Zeit, als die katholische Kirche Prozessionen durch einen Ort machte. Da aber man-ches Dorf zu klein war für eine Prozession, ging man auch außerhalb ums Dorf herum. Aber die Kirche selbst, das sakrale Gebäude, blieb natürlich im Ortskern stehen. Der Spruch steht für “mach mal halblang, nicht über-treiben.“ Das wollen wir auch nicht, dennoch hat die Region neben der Sigwardskirche noch einige beeindruckende Kirchen „im Dorf“, aber auch in der Stadt.

Kirchen werden als Orte der Einkehr, Ruhe und Spiritualität erlebt, aber auch als besonderer kulturgeschichtlicher Ort. Jede Kirche ist eine Kultur-kirche. Das kulturelle Profil der Kirche umfasst das überkommene Erbe, die historische Kulturträgerschaft und aktives Gestaltungshandeln in der Gegenwart.

Kirche schafft kulturelle Identität, weit über den Kreis ihrer Mitglieder hinaus. Kirche und Kultur gehören in gewisser Weise untrennbar zusam-men, wollen doch beide neue Perspektiven eröffnen, den Blick über Vordergründiges hinaus lenken, das Leben deuten. Kultur als „Spielraum der Freiheit“ (Dietrich Bonhoeffer) gibt der Kirche die Chance, sich einen Raum zu eröffnen, in dem ihr eine Begegnung mit der Freiheit ermög-licht wird. Kirche zielt auf Öffentlichkeit. Sie kann ihre Wirkung in den öffentlichen Raum hinein verlängern, wenn sie das Zusammenspiel mit der Kultur nutzt.

Die Städte und Dörfer der Region werden geprägt durch Kirchenbauten, die Sprache basiert auf der Bibelübersetzung Martin Luthers, Literatur und Theater variieren biblische Anspielungen, die Musik entwickelte sich aus der Musik der Gregorianik, die Bildende Kunst geht auf die Darstel-lung biblischer Ereignisse zurück. Auch die Museen befassen sich mit christlicher Thematik. Die Kirche ist Thema von Kinofilmen (u.a. The Da Vinci Code – Sakrileg).

35

Kirc

hen

St. Nicolai-Kirche in AltenhagenDie St.Nicolai-Kirche wurde 1868–1871 von Conrad Wilhelm Hase erbaut. Es handelt sich um eine neugotische Hallenkirche mit quadratischem Westturm.

Die Kirche ist ein Backsteinbau unter Verwendung farbiger Glanz- und Formziegel. Die Ausstattung stammt aus der Erbauungszeit und ist nahe-zu vollständig erhalten. Bemerkenswert sind Altar und Kanzel aus mehr-farbig lackierten Ziegeln.

KontaktPastor A. Sandrock Altenhäger Straße 25 31558 AltenhagenTel.: 05033.911559 Fax: [email protected]

Öffnungszeiten01. Mai–30. September: täglich von 10.00–18.00 Uhr

FührungenFreitag, Samstag: 10.00–12.30 Uhr und 14.30–18.00 Uhr

© dai fotografie / fotolia.de

36

Kirc

hen

St. Osdag Kirche MandelslohDie Kirche wurde 880 durch die Schwester des Burgunderherzogs Osdag (der Ritter mit der Keule) gegründet. Nach Einsturz der Kirche um 1120 wurde sie 1180 wahrscheinlich vom Sachsenherzog Heinrich dem Löwen im romanischen Stil neu erbaut. Es handelt sich um eine kreuzförmi-ge Pfeilerbasilika aus Backstein. 1427 wurde die erste Glocke installiert, 1601 erfolgten die Anfertigung der Kanzel und die Ausmalung im Renais-sancestil, während 1730 die zweite Glocke eingebaut wurde. Die Erneue-rung im Barockstil geschah in den Jahren 1755–1778.

Im Jahre 1878 erfolgte eine Erneuerung der Kirche nach Plänen von Con-rad Wilhelm Hase mit neugotischen Elementen.

Die romanische Basilika gilt als erster monumentaler Backsteinbau Nord-deutschlands. Unter den Wandmalereien im Innern kann man auf einem um 1425 entstandenen Bild den Ortsheiligen St.Osdag sehen.

KontaktSt. Osdag-Kirchengemeinde MandelslohSt.-Osdag-Straße 23 31535 Neustadt-Mandelsloh Tel.: 05072.334 Fax: 05072.92053 [email protected]

ÖffnungszeitenTäglich von 09.00–18.00 Uhr

FührungenFührungen nach Vereinbarung, Tel.: 05072.334

© Stadt Neustadt am Rübenberge

37

Kirc

hen

Liebfrauenkirche Neustadt a. RbgeDie Kirche wurde im 13.Jahrhundert als romanische Basilika errichtet. Um 1500 wurde sie von Erich I erneuert und gotisiert.

Ein Zeichen der Romanik ist der achteckig herausgearbeitete Arkaden-pfeiler. Sein Kapitell zeigt die vier Evangelisten Matthäus, Markus, Lukas und Johannes, symbolisiert durch Engel, Löwe, Stier und Adler.

In den Sandsteinen auf der Südseite der Kirche finden sich an verschie-denen Stellen tiefe Rillen und Näpfchen. Eine Geschichte dazu besagt, dass Bewohner der Stadt aus früheren Jahrhunderten an dem Sandstein geschabt hätten und so ein mineralisches Pulver erhielten, das sie dem Essen beigaben oder einnahmen, um wieder gesund zu werden.

1997 wurden alte Seccomalereien freigelegt, die die Propheten zeigen.

KontaktLiebfrauenkircheAn der Liebfrauenkirche 5–6 31535 Neustadt a. Rbge.Tel.: [email protected]

ÖffnungszeitenSommerzeit täglich außerhalb der Gottesdienste: 10.00–17.00 Uhr

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

38

Kirc

hen

Stiftskirche WunstorfBischof Dietrich von Minden gründete auf seinen Besitz Wunstorf ein Ka-nonissenstift, dem im 11. Jahrhundert ein Chorherrenstift angegliedert wurde. Eine Brandkatastrophe 1010 führte zum Neubau des Stifts. Die kreuzförmige Gewölbebasilika mit rechteckigem Westturm resultiert aus dieser Zeit

Die Stiftskirche zählt zu den bedeutendsten niedersächsischen Kirchen-bauten der Spätromanik.

Die Kirche ist den heiligen Märtyrern Cosmas und Damian geweiht, die am Ende des 3. Jahrhunderts an der Südküste Kleinasiens wirkten. Cos-mas galt als Vertreter der akademischen Ärzteschaft (Darstellung mit einem Harnglas), während Damian als Vertreter der handwerklich aus-gebildeten Wundärzte und Bader galt (Darstellung mit Salbenbüchse).

Der katholische Heiligenkalender nennt den 27. September als ihren Ge-denktag, an dem in Wunstorf das Kirchweihfest gefeiert wird.

KontaktEvang.-luth. Stiftskirchengemeinde Stiftstraße 5b 31515 WunstorfTel.: 05031.3484 Fax: 05031.68344 [email protected]

ÖffnungszeitenSommer: 10.00–17.00 Uhr Winter: 10.00–16.00 Uhr

FührungenVoranmeldung für Führungen, Tel.: 05031.3484

© Stadt Wunstorf

39

Kirc

hen

Stadtkirche WunstorfZur Stiftkirchengemeinde gehört auch die Stadtkirche am Marktplatz. Sie dient heute der Gemeinde als Winter- und Jugendkirche.

Aus romanischer Zeit haben sich nur der Chor und der Westturm erhalten. Von der mittelalterlichen Ausstattung sind im Altarraum eine Triumph-kreuzgruppe mit Maria und Johannes (spätes 15. Jahrhundert) sowie eine Madonnenstatue (um 1520) erhalten geblieben.

Die Kanzel wurde 1640 angefertigt.

Hinter dem Altar hängt das vierteilige Bild „Am dritten Tage“ von H. Hirn-dorf. Es vereinigt Tod und Auferstehung zu einem modernen Osterbild.

Die Kirche wird häufig für Veranstaltungen genutzt. Vom Aussichtsturm hat man eine einmalige Sicht auf die Stadt Wunstorf.

KontaktForum Stadtkirche e.V. Vorsitzender Walter Ehrlich An der alten Mühle 15 31515 WunstorfTel.: 05031.2608 [email protected]

© Hans-Jürgen Günther

40

Kirc

hen

Weitere KirchenKapelle MardorfOstern-Erntedankfest: täglich von 09.00–17.00 Uhr geöffnet

Kirche St. Peter und Paul Neustadt a. Rbge.

St. Thomas-Kirche Bordenau

St. Ursula-Kirche Dudensen

St. Gorgonius-Kirche NiedernstöckenKonzerte am 15. Mai, 10. Juli und 18. September jeweils um 17.00 Uhr

Simon- und Judas-Kirche Basse

St. Petri-Kirche BürenErbaut 1769

St. Johannes-Kirche OtternhagenErbaut 1530

Helstorfer KircheErbaut 1751, April–Oktober: Samstag 15.00–17.00 Uhr geöffnet Führungen: 05072.784724

Suttorfer Kapelle St. Veit

St. Hedwig-Kirche Steinhude

Petruskirche SteinhudeBau von 1804–1854, in den Sommermonaten tagsüber geöffnet

St. Thomas-Kirche Großenheidorn

Corvinus-Kirche Wunstorf

Evangelisch-lutherische Kirche zu Luthe

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

41

Kirc

hen

UndineMit dem Jahr wächst das Schilf und die bräunlichen Kolben brechen wollig auf.

Der Fischer, der morgens durchs Wasser watet, schiebt den teerigen Kahn an meiner Schulter vorbei.

Eine Legende bin ich, ein Wasser grau bewegt, in dem die Reusen und Blätter schwimmen.

In Wurzelkörben unterwaschener Weiden schwankt mit dem Laich der Fische mein Schmuck, vom Maul der Hechte bewacht.

Wenn die Libellen im Sommer das Licht vergittern, das unbewegliche Licht von Rohr und Wasser, lieg ich im Kerker des Sees.

Die Rohrdommel steht,ein Weidenpfahl,im sickernden Grün der Algen.Und hinter Nebelwolken der Mond,eine graue Hornissenwabe.

Peter Huchel

42

Gedi

cht

Kulturstätten„Ich habe beobachtet, dass sich Menschen, wenn sie älter werden, im-mer stärker nach den Orten ihrer Kindheit und ihrer Heimat zurückseh-nen. Ich stelle das jetzt auch bei mir fest: Es braucht nur jemand Weener, Mittling-Mark oder Driever zu erwähnen und ich bin gerührt und stelle mir die geklinkerten Landstraßen meiner Kindheit unter den windschie-fen Alleebäumen und den fernen Horizont am Ende der grünen Weiden vor. Mit zunehmendem Alter ist allerdings ebenso wichtig – wenn nicht wichtiger – das Verständnis dafür geworden, was für eine riesige Rolle der Kulturraum spielt, in dem man aufgewachsen ist. Hier ist man emo-tional verbunden und wirklich kompetent, versteht aus eigener Erfah-rung die Form der kulturellen Hervorbringungen vor dem Hintergrund der Landschaft, die Tiefe der Tradition, kann den Zungenschlag, Zwischentö-ne und Nuancen genau einordnen und die Bedeutung des Ungesagten ermessen. Ausgehend von hier kann man authentisch sein und es in einem neuen Kulturraum bleiben.“ (Heiner Altmeppen, Maler)

„Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat besitzen“, schrieb Theodor Fontane.

Heimat ist Ort der Erinnerung, des Innehaltens, des Beharrens und des Widerstandes gegen den rasenden Wandel.

„Heimat ist nichts Einfaches, ist immer widersprüchlich.“ (Edgar Reitz, Regisseur)

Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema Heimat erfolgte 2004 auch im Rahmen einer Kunstwoche auf dem KulturGut Poggenhagen.

Ein Schild vor dem Gut weist noch heute darauf hin.

Es steht auch stellvertretend für die anderen Kulturstätten dieser Region, mehr noch, für die Steinhuder Meer Region als Ganzes.

43

Kultu

rstä

tten

Hagenburger KulturIm 1979 eröffneten Findlingsgarten befinden sich insgesamt 23 Tiefen-gesteine aus den Gruppen Plutonik (Granit, Gabbro, Diorit), Ergusssteine (Vulkanite (Basalt, Porphyr), Umwandlungsgesteine (Gneis, Amphibolit) und Sedimentsgesteine (Sand- und Kalksandstein).

Das Hagenburger Schloss wurde 1686 errichtet und ab 1793 von Clemens August von Vagedes im Stil des Klassizismus umgebaut. Heute befindet es sich in Privatbesitz und dient als Auktionshaus. Sehenswert sind der Schlosspark und die Rhododendron- und Pyramideneichenallee.

Der Moorgarten liegt zwischen Findlingsgarten und Schloss und zeigt die Flora und Fauna der Hoch- und Niedermoore. Auf einem ca. 350 m langen Lehrpfad kann man die Vielfalt und Schönheit des Moores erkunden.

KontaktSamtgemeinde SachsenhagenSchlossstraße 331558 HagenburgTel.: 05033.9600Fax: [email protected]

© Gerhard Dienst

44

Kultu

rstä

tten

KulturGut PoggenhagenDie heute noch in ihrer Grundstruktur und in den meisten ihrer Gebäude erhaltene Gutsanlage wurde in den Jahren 1712–1726 von General Christi-an Wilhelm von Campen geschaffen. Das Lehensgut wurde bis 1785 von der adligen Familie derer von Campen aus dem Hause Poggenhagen be-wirtschaftet.

Auf diesem ehemaligen Rittergut ist ein Kulturprojekt entstanden. Es richtet sich an Menschen, die dort zusammen wohnen und hauptbe-ruflich oder in ihrer Freizeit kulturell, künstlerisch und gemeinschaftlich arbeiten wollen.

Es geht um den Austausch über die Arbeit, um auf diese Weise Inspirati-on, Kontakte oder Ermunterung zu bekommen.

Ein gemeinsamer Output ist dann im Summercamp sichtbar.

Bisherige Projekte2004: Heimat2006: 7 Tore zum Park 2007: 7 x 100 Meter 2008: 7 Konzerte 2009: 7 x Park

KontaktKulturGut Poggenhagen Gut Poggenhagen 4 31535 Neustadt-Poggenhagen Tel.: 05032.919940 www.kulturgut-poggenhagen.de

© Thomas Steinle

45

Kultu

rstä

tten

Scheunenviertel Steinhude mit KunstscheuneDas Scheunenviertel gilt als kultureller Mittelpunkt des Ortes. Im 18. Jahrhundert wurden Scheunen aufgrund der Brandgefahr außerhalb des Ortes gebaut. Im Rahmen des dezentralen EXPO-Projektes „Revitali-sierung des Scheunenviertels in Steinhude“ entstand eine Anlage von insg. 13 Scheunen in sieben Baugruppen. Sieben bestehende Scheunen wur-den renoviert, an weiteren sechs Plätzen wurden zusätzliche Scheunen größtenteils mit historischen Materialien errichtet.

Die Fassadengestaltung der neuen Gebäude wurde den Originalen aus dem 18. und 19. Jahrhundert nachempfunden.

Die Geschichte des Scheunenviertels Steinhude geht auf das Jahr 1756 zurück. Die Scheunen wurden am damaligen Ortsrand Steinhudes als Durchfahrtsscheunen errichtet, um Heu und Stroh zu lagern. Auf dem zentralen Platz wurde Getreide gedroschen und Heu getrocknet.

Die Längsfahrtscheunen wurden architektonisch aus dem niederdeut-schen Hallenhaus entwickelt.

Für das leibliche Wohl sorgen 2 Cafés und die Weinscheune. Die Mode kommt auch nicht zu kurz. Für Informationen rund um die Natur des Naturparks Steinhuder Meer sorgt das Infozentrum Steinhude:

Naturpark Steinhuder MeerInfozentrum Steinhude Am Graben 4 31515 Wunstorf-Steinhude Tel.: 05033.939134 Fax: 05033.939135 [email protected]

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

46

Kultu

rstä

tten

Mittelpunkt des Scheunenviertels ist die Kunstscheune mit wechselnden Ausstellungen.

Folgende Ausstellungen sind in der Kunstscheune im Jahr 2011 zu sehen:

01.03.–27.03. Holzskulpturen und Bronzearbeiten von Marga Falkenhagen

01.04.–25.04. „Heilkräuter vom Dach der Welt“ –Tibet-Ausstellung

27.04.–29.05. Undine – Karin Bach und weitere Künstler zeigen ihre Arbeiten

01.06.–19.06. Smalian – Zum 110. Geburtstag des Steinhuder Malers

22.06.–24.07. KUNSTSOMMER versch. Künstler zeigen Raku-Arbeiten, Acrylbilder, Glaskunst und Holzbrandmalerei

27.07.–28.08. SOMMERATELIER Keramik, Schmuck, Bilder, Glaskunst und Unikatmode

31.08.–25.09. Arbeiten von Vladimir Paramon

05.10.–23.10. Bilder von Anne Ocker und Stahlarbeiten von Kyanta Kiekbusch

23.11.–18.12. HANDKUNSTWERKE zur Weihnachtszeit

AdresseKunstscheune SteinhudeMeerstr. 931515 Wunstorf-Steinhude

KontaktSteinhuder Meer Tourismus GmbHTourist-Information SteinhudeMeerstraße 231515 Wunstorf-SteinhudeTel.: 05033.95010Fax.: [email protected]

ÖffnungszeitenMi.–Fr. von 14.00–18.00 Uhr (April–Oktober)Sa.–So. von 14.00–18.00 Uhr

47

Kultu

rstä

tten

Kulturzentrum Abtei WunstorfDie umfassend sanierte Abtei ist ein Ort, der mit seinem vielfältigen An-gebot alle Sinne berührt. Das stimmungsvolle Ambiente verleiht diesem bedeutenden Ausstellungs- und Veranstaltungsort einen besonderen Stellenwert im Wunstorfer Kulturleben.

Die Abtei wurde um 1518 erbaut und diente im Mittelalter lange als Wohnort der Äbtissinnen. Um 1629–1726 war sie Sitz der Generalsuper-intendenten für das Land Calenberg. Von 1768–1817 war die Abtei wieder Sitz der Vorsteherin des Stiftes.

Die Abtei stellt mit den zahlreichen sanierten Fachwerkhäusern in der historischen Innenstadtgasse „Wasserzucht“ ein für Wunstorf einzigarti-ges Ensemble dar.

Sie wird u.a. für Ausstellungen, Konzerte, Vorträge oder Empfänge genutzt.

AdresseAbtei Wasserzucht 131515 Wunstorf

KontaktStadt WunstorfFachdienst KulturSüdstraße 131515 WunstorfTel.: 05031.101-237 od. -367 od. -382www.wunstorf.de

© Stadt Wunstorf

48

Kultu

rstä

tten

Stadttheater WunstorfDas Stadttheater wurde im Jahre 1950 auf dem Gelände des sog. Rosen-gartens von den drei Partnern König, Markgraf und Schlienker errichtet und gegründet. Es wurde mit der Filmoperette „Schwarzwaldmädel“ mit Sonja Ziemann und Hans Richter in den Hauptrollen, festlich eröffnet.

Seit der Renovierung im Jahre 1981 hat das Theaterleben einen starken Aufschwung durch die Verpflichtung von Tourneetheatern erfahren.

Anita Kupsch, Inge Meysel, Heidelinde Weis, Herbert Bötticher, Hansjörg Felmy, Brigitte Mira, Vadim Glowna oder Heiner Lauterbach spielten hier schon groß auf.

AdresseStadttheater Wunstorf Südstraße 8 31515 Wunstorf

KontaktStadt WunstorfFachdienst KulturSüdstraße 131515 WunstorfTel.: 05031.101-237 od. -367 od. -382www.wunstorf.de

© Stadt Wunstorf

49

Kultu

rstä

tten

Undine, schlafendIhre Träume, ihre Empfindungen, ihre Glieder Sind mit sich einverstanden. Wenn sie sich wäscht Fließt das Wasser über ihren LeibWie über gewachsenen, moosigen Fels, Den das Frühlicht ertastet: Rosig, zärtlich und scheu.

Ihr Atem an meinem HalsWeht als ruhige Brandung.– Wie die Flaumfedern stoben,

Damals als der BerberfalkeVor meinen Augen den Fasan schlug! –Ein Zucken wetterleuchtet Über ihrer Haut.

Ihre geöffneten Hände Über der DeckeVerschweben reglos.Sie entlassen mich erst, Wenn das WinterlichtDie verblassende Silhouette berührt Und verflüchtigt.

Eckhart Klessmann

50

Gedi

cht

MuseenMuseen werden immer wieder als das kollektive kulturelle Gedächtnis der Menschen angesehen. Vor dem Hintergrund der Globalisierung und Standardisierung der Lebensverhältnisse kommt den Museen ihre tra-ditionelle Rolle als lebendiger Spiegel der regionalen Kultur und Iden-tität zu. Nach wie vor spielen die Museen der Region mit dem in ihren Sammlungen verwahrten geschichtlichen Zeugnissen eine wichtige Rolle für das Selbstverständnis der Bürger für heimatliche Identifikation. Das Mosaik der Museumslandschaft ist in besonderer Weise Ausdruck kultu-reller Vielfalt. Das Museum ist „Ort der Herausforderung“ (Hans Magnus Enzensberger).

Regionale Museen sind Wissensspeicher für die Art und Weise, wie Men-schen gelebt haben, welche Gebrauchsgegenstände sie zur Bewältigung ihres Alltags gefertigt haben oder was sie an Künstlerischem geschaffen haben. Sie sind unverzichtbare Gegenstandsarchive der betreffenden Orts- und Regionalgeschichte. Aufgabe der Museen ist auch die Teilhabe an der Erstellung und Bewahrung von Identität.

Eine Vielzahl von Museen hat auch die Region Steinhuder Meer zu bieten. Ihre Sammlungen bilden sehr gut die Lebensbedingungen früherer Tage ab. Außerdem gibt es echte Besonderheiten, die man nicht vermuten würde.

51

Mus

een

Bergbaumuseum HagenburgIm ehemaligen Pförtnergebäude des „Schacht Weser“ am Fuße des mächtigen Förderturms in Altenhagen befi ndet sich heute das Bergbau-museum. Es ist ein anschauliches Dokument der Entwicklung des Berg-baus in der Steinhuder Meer Region.

Im Werk Sigmundshall in Wunstorf-Bokeloh begann die Kaliförderung im Jahr 1904.

Im Museum sind Förderstrecken aus dem Steinkohlebergbau und dem Kalibergbau nachgebaut. Eine Mineraliensammlung und eine Gesteins-sammlung sind ebenso ausgestellt wie Bergmannsuniformen. Modelle und Werkzeuge zur Gewinnung der Gesteine und eine Vielzahl von Lam-pen vervollständigen die Sammlung.

KontaktBergbaumuseum HagenburgSchacht WeserSchachtstraße 931558 HagenburgTel.: 05033.7245Tel.: [email protected]@t-online.de

ÖffnungszeitenMai–September: Samstag, Sonntag: 12.00–18.00 Uhr

FührungenGruppenführungen nach telefonischer Vereinbarung

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

52

Mus

een

Heimatmuseum MardorfIn einem alten Fachwerkhaus auf dem Aloys-Bunge-Platz wird das Leben der Bauern vor ca. 100 Jahren dargestellt. Dabei sind hauswirtschaftliche Gebrauchsgegenstände, Handwerkszeug, landwirtschaftliche Kleingerä-te, Einrichtungsgegenstände und alte Musikinstrumente sowie alte Do-kumente und Fotos zu sehen.

Eine besondere Attraktion ist das Horn des letzten Mardorfer Nachtwäch-ters Wilhelm Meier (um 1880–1943), auch Slösser-Willi genannt.

AdresseAloys-Bunge-Platz31535 Neustadt-Mardorf

KontaktHeimatmuseum MardorfHorst KohlmannTel.: 05036.657www.mardorf.de

ÖffnungszeitenNach telefonischer Vereinbarung und bei allen Veranstaltungen auf dem Aloys-Bunge Platz

© Karsten Reumann

53

Mus

een

Museum zur Stadtgeschichte Neustadt a. Rbge.Im Museum gibt es Informatives über das Arbeits- und Alltagsleben im Neustädter Land im 19. und 20. Jahrhundert zu erfahren. Mit der Ge-schichte der Blaudruckerei Overheu wird Interessantes zum Blaudrucker-wesen geboten, während die Böttcher Eimer, Kübel, Wannen, Bier- und Weinfässer produzierten. Eine Abteilung ist der Aussteuer gewidmet. Weitere Schwerpunkte der Dauerausstellung sind die Stadtgeschichte, die Leine und vor- und frühgeschichtliche Funde.

Sonderausstellungen mit originellen Themen wie z.B. „Mit der Nase durch die Bibel. Düfte der Bibel.“ (2008) oder „Handwerke des Körpers – Bader, Barbier, Friseur.“ (2010) hatten regen Zuspruch. Das Museum zeigt jedes Jahr mehrere Sonderausstellungen.

KontaktMuseum zur Stadtgeschichte Neustadt Museumsverein Neustädter Land e.V.An der Liebfrauenkirche 731535 Neustadt a. Rbge.Tel.: 05032.94318www.museum-zur-stadtgeschichte.de

ÖffnungszeitenDienstag, Donnerstag, Sonntag: 15.00–17.00 UhrFreitag: 10.00–12.00 UhrWeitere Öffnungszeiten und Führungen auf Anfrage

© Susanne Höger-Kunze

54

Mus

een

Ikonenmuseum Neustadt a. Rbge.Das älteste Haus ist das direkt neben der Liebfrauenkirche stehende Stor-chenhaus, erbaut 1707. Seit 2007 beherbergt es ein Ikonenmuseum. Mit dem einzigartigen Ikonenmuseum tritt eine faszinierende religiöse und kulturelle Welt zutage. In dem über 300 Jahre alten Haus sind neben den Ikonographien und einem Tryptichon-Altar von Barbara Teubner russische Ikonen aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu sehen.

Die Kunst der Ikonenmalerie hat ihren Ursprung im byzantinischen Reich des 6. und 7. Jahrhunderts.

Der Malkanon ist eine genaue Anweisung zum Bildaufbau, zur Vergol-dung und zur Maltechnik. Er schreibt u.a. vor, welche natürlichen Materi-alien verwendet werden müssen.

Jede Farbe hat eine Bedeutung. Gold steht für das Kostbare und Himmli-sche, Rot symbolisiert das Göttliche, Blau und Grün das Irdische.

Die Themen der Ikonenmalerei sind Jesus Christus, Gottesmutter, Engel, Heilige und Bibelthemen als gemaltes Evangelium.

Neben der Dauerausstellung mit Engeln und handgefertigten Kunst-gegenständen vermittelt die Malerin ihr Wissen in Seminaren und bei Malkursen.

KontaktIkonen-Museum im StorchenhausAn der Liebfrauenkirche 831535 Neustadt a. Rbge.Tel.: 05032.4611 oder 984146 bzw. 0172.4925865 [email protected]@ikone.net www.storchenhaus.info

© Neubert Werbung Ltd. & Co.KG / Ikone von Barbara Teubner

55

Mus

een

Torfmuseum Neustadt a. Rbge.„O schaurig ist`s, übers Moor zu gehen,wenn es wimmelt von Heiderauche,sich wie Phantome die Dünste drehnund die Ranke häkelt am Strauche,unter jedem Tritte ein Quellchen springt,wenn aus der Spalte es zischt und singt,o schaurig ist`s, übers Moor zu gehen,wenn das Röhricht knistert im Hauche.“

(Annette Droste-Hülshoff: Der Knabe im Moor)

Das Torfmuseum im Schloss Landestrost liefert die Realität dazu, nämlich das Moor als Existenzgrundlage. Es dokumentiert die Moorlandschaften am Steinhuder Meer (Entstehung von Moor und Torf, Nutzung, Moorkulti-vierung und Torfabbau, Verwertung und Weiterverarbeitung des Rohstof-fes Torf, Schutz der Moore).

KontaktTorfmuseum NeustadtSchloss LandestrostSchlossstraße 131535 Neustadt a. Rbge.Tel.: 05032.899158www.torfmuseum-neustadt.de

ÖffnungszeitenDienstag, Samstag, Sonntag: 14.00–17.00 UhrMittwoch, Donnerstag, Freitag: 10.00–12.00 Uhr

FührungenFührungen ab 10 Personen nach Vereinbarung: 05032.899158

© Stiftung Kulturregion Hannover

56

Mus

een

Hufschmiedemuseum HelstorfVon 1899–1965 haben hier die Schmiedemeister Frehrking gewirkt. Das Museum besticht mit einer in allen Teilen funktionsfähigen Werkstatt, die jetzt zu Demonstrationszwecken genutzt wird.

In der Museumsscheune befindet sich eine komplette Schusterwerkstatt, eine voll eingerichtete Backstube, die alte Helstorfer Kirchenuhr, ein Ein-baum, alte Webstühle, und sie beherbergt die Sonderausstellung „Vom Flachs bis zum Leinen“.

Für die Erhaltungsmaßnahmen dieser alten Schmiede erhielt der 1988 gegründete Heimatverein Helstorf e.V. den von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung verliehenen 1. Preis für Denkmalpflege (1989).

An den Schmiedetagen können die Besucher bei einem originalen Huf-beschlag zusehen oder die Kunst des Schmiedens selbst ausprobieren und sich damit auch aktiv betätigen.

Aus 70 Anschreibebüchern ist zu entnehmen, welche Arbeiten u.a. in einer Schmiede vollzogen wurden.

AdresseHufschmiedemuseum HelstorfWalsroder Straße 16

KontaktHeimat- und Museumsverein Helstorf e.V.Alte Heerstraße 2131535 Neustadt-HelstorfTel.: 05072.1575Fax: 05072.770105Hensel-Helstorf@t-online.dewww.hufschmiedemuseum-helstorf.de

ÖffnungszeitenMärz–Oktober jeden 3. Sonntag im Monat: 10.00–17.00 Uhr Individuelle Führungen

© Stadt Neustadt am Rübenberge

57

Mus

een

Heimatmuseum RehburgDas Heimatmuseum beherbergt ein Modell der alten Burganlage der Wasserburg Rehburg. Sie wurde von den Herzögen zu Braunschweig-Lüneburg als Schutz- und Trutzburg gegen die Herrscher von Schaumburg aus den Trümmern der Düsselburg im 12. Jahrhundert erbaut. (1350 als Lehen beim Kloster Loccum. 1570 Schloss und Gericht, 1586 Schloss und Amt Rehburgk).

Die Sammlung umfasst Stadtfahnen, Trachtenstücke sowie einen selte-nen Ritterhelm aus dem 12. Jahrhundert. Außerdem zeigt es Steinwerk-zeuge und Fossilien. Ferner werden landwirtschaftliche Geräte und hand-betriebene Kleinmaschinen gezeigt.

KontaktHeimatmuseum RehburgHeidtorstraße / Am Marktplatz31547 Rehburg-LoccumTel.: 05037.5765Tel.: 05037.875www.buerger-und-heimatverein-rehburg.de

Öffnungszeiten19. März–31. Oktober: Sonntag: 15.00–18.00 Uhr mit Museumscaféund nach Vereinbarung

© Heinrich Meier / HVEN-Rehburg

58

Mus

een

Fischer- und Webermuseum SteinhudeDas Fischer- und Webermuseum wurde 1989 vom Förderverein Heimat-museum Steinhuder Meer e.V. eröffnet. Es befindet sich in dem 1850 gebauten Haus der Familie Christian Bühmann. Dem Besucher werden die Dinge in ihrer ursprünglichen Funktion gezeigt. Es dokumentiert das Leben einer typischen Steinhuder Familie, bei der Fischerei, Weberei, bäuerliches Wirtschaften und Wohnen unter einem Dach ablief.

In der „Großen Stube“ wird die Steinhuder Weberei durch Ausstellungs-stücke aus drei Jahrhunderten repräsentiert. Neben einem ca. 250 Jahre alten funktionstüchtigen Webstuhl befindet sich hier das wohl berühm-teste Ausstellungsstück, das „Hemd ohne Naht“. Eine komplette Schus-terwerkstatt ist ebenso vorhanden wie diverse Fischereigerätschaften und landwirtschaftliche Geräte.

Das Fischer- und Webermuseum zeichnet sich durch Offenheit aus, d.h. der Besucher darf die Dinge auch anfassen und benutzen. Die Erläu-terungen ergänzen das Inventar.

KontaktFischer- und Webermuseum Neuer Winkel 8 31515 Wunstorf-SteinhudeTel.: 05033.5599www.steinhuder-museen.dewww.fischer-und-webermuseum.city-map.de

ÖffnungszeitenMärz, April, November an Wochenenden und Feiertagen von 13.00–17.00 UhrMai–Oktober: Dienstag bis Sonntag von 13.00–17.00 Uhr

FührungenFührungen für Gruppen außerhalb der Öffnungszeiten nach vorheriger Anmeldung möglich

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

59

Mus

een

JU-52 MuseumIm Mittelpunkt der Ausstellung in der JU Halle auf dem Fliegerhorst Wun-storf steht eine Junkers JU 52. Die dreimotorige JU 52 prägte den zivilen Luftverkehr wie nur wenige weitere Flugzeuge und ist heute eines der bekanntesten Flugzeuge aus deutscher Produktion überhaupt. Insgesamt sind etwa 4.800 Maschinen dieses Typs hergestellt worden. Neben dem JU-52-Museum in Wunstorf sind Maschinen des Typs u.a. in Berlin, Des-sau, München, Oslo, Madrid oder Paris zu sehen.

Auf dem Außengelände sehen Sie die Pioniere der Luftfahrt Noratlas, DO 28, Hubschrauber Bell und viel mehr Oldtimer des Himmels. Diverse Sonderschauen ergänzen die spannende und umfangreiche Ausstellung.

KontaktJU-52 MuseumP. SchröderFliegerhorst Wunstorf31515 WunstorfTel.: 05031.5047Tel.: [email protected] ÖffnungszeitenAnfang April–Ende Oktober:Donnerstag, Samstag, Sonntag, Feiertage: 10.00–18.00 Uhr

© Traditionsgemeinschaft Lufftransport Wunstorf e.V.

60

Mus

een

MühlenEs klappert die Mühle Am rauschenden Bach Klipp KlappBei Tag und bei Nacht Ist der Müller stets wach. Klipp Klapp Er mahlet das Korn Zu dem kräftigen Brot Und haben wir solchesSo hat`s keine Not. Klipp Klapp Klipp Klapp Klipp Klapp

So beginnt das Volkslied „Es klappert die Mühle...“ Neben der hier be-schriebenen Wassermühle befinden sich in der Region Steinhuder Meer die Typen der Holländerwindmühle und der Bockwindmühle.

Die Bockwindmühle ist der älteste Windmühlentyp in Europa. Besonde-res Merkmal dieses Mühlentyps ist es, dass das gesamte Mühlenhaus auf einem einzelnen dicken Pfahl (Hausbaum) steht, der senkrecht in einem unterhalb der eigentlichen Mühle befindlichen hölzernen Stützge-stell (Bock) befestigt ist.

Der Mühlenkasten wird mittels eines Auslegerbaumes (Steert) so ge-dreht, dass die Mühlenflügel in den Wind stehen, d.h. der Wind bläst von vorn auf die Flügel und setzt sie somit in Bewegung.

Die Bockwindmühlen wurden ab dem 16. Jahrhundert von den Hollän-derwindmühlen z.T. verdrängt. Besonderes Merkmal ist die drehbare Kappe, der untere Teil ist meist gemauert oder aus Balken konstruiert. Die Mühlen verfügen über mehrere Böden, wie bspw. Kappenboden, He-beboden, Wohnboden oder Lagerboden. Dadurch gewährten sie mehr Platz als die alten Bockwindmühlen.

61

Müh

len

Dudenser MühleIm Jahre 1827 kaufte der Dudenser Müller Ahrbecker in Twistringen eine damals schon ca. 150 Jahre alte Bockwindmühle und baute sie auf einen künstlich aufgeschütteten Mühlenhügel in Dudensen wieder auf.

Die Flügel sind, wenn die Mühle in Betrieb ist, mit Segeltuch bespannt und haben eine Spannweite von 21 m.

Die Mühle wurde hauptberuflich bis 1927 und dann noch zeitweise bis 1952 genutzt. 1984 pachtete der neu gegründete Dudenser Mühlenverein die vom Verfall bedrohe Mühle und restaurierte sie. Sie ist die einzige funktionstüchtige Mühle Niedersachsens, deren Mechanik ganz aus Holz besteht.

Beliebt sind vor allem die Mühlentage, die im Sommer jeweils am letz-ten Sonntag des Monats stattfinden.

KontaktDudensener Mühlenverein e.V. Dieter Wulf Zum Bolzplatz 5 31535 Neustadt-Dudensen

ÖffnungszeitenPfingstmontag Mühlenfest: ab 11.00 Uhr Mühlentag von Mai–September: an jedem letzten Sonntag im Monat

Besichtigung der Mühle: 11.00–16.00 Uhr

© Simone Bischoff

62

Müh

len

Vesbecker WassermühleDie Vesbecker Wassermühle wird 1360 erwähnt, als Herzog Wilhelm von Braunschweig und Lüneburg zwei Höfe und eine Mühle in Vesbeck an Dietrich von Vesbeck zum Lehen übertrug. 1957 wurde die Mühle still-gelegt.

Die Heimatbundgruppe „Vesbecker Wassermühle“ hat es sich zur Aufga-be gemacht, die Mühle nach deren Versetzung 2002 zu restaurieren.

Durch die jetzige Lage am Beekegrund am Rande des Naturschutzgebie-tes „Blankes Flat“ kann man Natur und Technik ideal verbinden.

KontaktMühlenverein Vesbeck Norbert GieslerkEsperker Str. 8 31535 Neustadt-VesbeckTel.: 05073.1228 [email protected]

© Norbert Gieslerk / Mühlenverein Vesbeck

63

Müh

len

Wassermühle LaderholzEs handelt sich hier um eine restaurierte Wassermühle aus dem Jahr 1167 (urkundliche Erwähnung durch eine Schenkungsurkunde an das Bistum Minden durch den Edelherren Mirabilis). Sie wurde 1544 auf Anordnung der Herzogin Elisabeth von Calenberg neu erbaut. 1738/1739 erhielt die Mühle ein unterschlächtiges und ein oberschlächtiges Wasserrad. Die La-derholzer Wassermühle gehört zu den ältesten Mühlen in Niedersachsen. 1941 wird der kommerzielle Mahlbetrieb eingestellt. Von 1950–1990 steht die Mühle still.

1991 gründete sich die Interessengemeinschaft zur Rettung der Laderhol-zer Wassermühle und begann die Mühle zu restaurieren.

Nachdem 1994 das unterschlächtige Wasserrad in Betrieb genommen wurde, erfolgte im darauffolgenden Jahr das offizielle Anmahlen, 2000 wurde das oberschlächtige Wasserrad eingeweiht.

KontaktWassermühle Laderholz Wolfgang Bornemann31535 Neustadt-LaderholzTel.: 05074.227692 www.wassermühle-laderholz.de

ÖffnungszeitenPfingstmontag: Mühlenfest ab 19.6. bis September, Sonntag: 14.00–17.00 Uhr

Besichtigung, auf Wunsch mit Führung

© Karin Bornemann

64

Müh

len

Eckstein-Mühle Neustadt a. Rbge.Die Mühle ist ein Geschenk des Grafen Bernhard von Wölpe an die Kirche zu Mariensee. Verkehrsgünstig gelegen auf dem Handelsweg zwischen den karolingischen Bischofssitzen Bremen und Hildesheim.

Urkundlich erwähnt wurde Neustadt erstmalig 1215 durch die Schen-kungsurkunde der Wölper Grafen, mit der sie die Wassermühle dem Kloster Mariensee, das sie zur selben Zeit gründeten, überschrieben.

Im 17. Jahrhundert kam die Mühle in städtischen Besitz. Sie wurde 1859 erweitert und umgebaut und 1948 aufgestockt. Sie ist inzwischen zu einem Wohnhaus umgebaut, mit eigener Stromerzeugung durch eine Wasserturbine.

KontaktEckstein Mühle Manfred Moldenhauer Mühlenhof 1 31535 Neustadt a. Rbge. Tel.: 05032.3335 Fax: 05032.65815

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

65

Müh

len

Windmühle Paula SteinhudePaula, wie die Steinhuder Windmühle liebevoll genannt wird, ist ein dreistöckiger Erdholländer. Angetrieben wird die Mühle durch 4 je 10 m lange Flügel, die mit verstellbaren Jalousieklappen ausgerüstet sind. Eine Windrose sorgt automatisch dafür, dass die Kappe mit den Flügeln stets in die herrschende Windrichtung gedreht wird. Die Flügelwelle mit dem Kammrad überträgt die Antriebskraft über den Bunkler auf die senkrech-te Königswelle.

Die drei Stockwerke Absack-, Mahlboden und Lager- oder Schüttboden sind zu begehen, in die Kappe kann der Besucher hineinschauen.

Bei der Mühle handelt es sich um eine technische Schauanlage (techni-sches Denkmal), das alle Abläufe der Getreideverarbeitung demonstriert.

KontaktVerein zur Erhaltung der Steinhuder Windmühle e.V. Heinz-Dieter Büsselberg An der Schanze 16 31515 Wunstorf-Steinhude Tel.: 05033.5203 [email protected] www.windmuehle-steinhude.de

ÖffnungszeitenMühlenfest am Pfingstsonntag und Pfingstmontag

Jeder 1. Sonntag im Monat: 14.00–18.00 Uhr

FührungenJuni–September jeden Mittwoch Führung ab 11.00 Uhr Zusätzliche Gruppenführungen nach Anmeldung

© Rudolf Diersche

66

Müh

len

Kunst im FreienKunst im öffentlichen Raum beginnt bereits mit den Reiterstandbildern und den Brunnen in den Parks. Die Wahrnehmung der Kunst im öffentli-chen Raum erweiterte sich durch die Demokratisierung von Kunst. 1953 wurde mit der Hamburger Aktion „Plastik im Freien“ der Versuch gestar-tet, Kunst einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Hilmar Hoffmann (langjähriger Kulturdezernent der Stadt Frankfurt) bündelte diese Idee in eine klare Formel „Kultur für alle“. Die Bürger sollten über die Anregung durch die Kunst eine Bildung mit allen Sinnen erfahren.

Der Auftrag der Stadt Hannover an die Künstlerin Niki de Saint Phalle, Skulpturen („Nanas“) für eine öffentliche Ausstellung zu entwerfen, gilt als Geburtsstunde der Kunst im öffentlichen Raum in Deutschland. Es war der Beginn der Skulpturenmeile Hannover.

Das Steinhuder Meer fasziniert gar mit einer Skulpturenpromenade und Kunst in Glashäusern auf der Inselfestung Wilhelmstein.

67

Kuns

t im

Fre

ien

Dorfpfad MardorfMardorf bietet mit dem ersten von insgesamt 8 Pfaden die einmali-ge Gelegenheit, den Ort in ca. 2 Stunden bequem zu erkunden (Dorf- pfad M1). Die Individual-Tour führt zu historischen und denkmalgeschütz-ten Gebäuden, vermittelt interessante Geschichten und zeigt landschaft-liche Besonderheiten.

Neben der Alten Schule, dem Dorfmuseum und der zu besichtigenden Kapelle von 1722 gelangen Sie u.a. auch zu der Ausstellung alter bäuerli-cher Geräte und Landmaschinen „demper, dösker un meer“.

April–September: Jeden Dienstag ist um 18.30 Uhr (im Oktober um 17.30 Uhr) Treffpunkt auf dem Aloys–Bunge-Platz für eine Führung auf dem 6 km langen Rundwanderweg.

Kiepenfrau von MardorfNoch relativ jung ist die Kiepenfrau in Mardorf. Am 01. Mai 2010 wurde die Holzskulptur „De Mardröpske Kiepenfroe mit Hoho-Kerl“ des Warm-sener Bildhauers Holger Döpke feierlich enthüllt.

Die Legende besagt, dass früher die Bauersfrauen mit schweren Kie-pen auf den Rücken übers Land zogen und Butter und Eier verkauften. Wenn sie an einer hohlen Eiche vorbeikamen, wurde die Kiepe plötzlich so schwer, als ob einer in der Kiepe saß und sang: Ho! Ho! Ho! Es soll ein Förster gewesen sein, der ein von ihm geschwängertes Mädchen getötet und hier versteckt haben soll. Nach seinem Tod spukte er hier öfter herum

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH / Künstler: Holger Döpke

68

Kuns

t im

Fre

ien

Hölty-Gedenkstein in MarienseeIm Schatten der Klosterkirche Mariensee erinnert ein Gedenkstein an den „Dichter des Frühlings“ Ludwig H. C. Hölty, der 1748 in Mariensee geboren wurde.

Schulze-Lohhof-Denkmal in BürenHeinrich Schulze-Lohhof (1889–1956), ein Heimatdichter und Lehrer, wird in Büren mit einem Gedenkstein geehrt.

Hermann-Löns-Stein im Welzer/Lutter GrundHermann Löns (1866–1914) wanderte durch die Heide und traf hier 1913/1914 Schulze-Lohhof.

Bronzener Löwe in Neustadt a. Rbge.Neben der 1687 errichteten Löwenbrücke über die Leine hat der bronze-ne Löwe sein Revier. Am Parkplatz „Zwischen den Brücken“ wurde eine Mauer der Bastion aus dem 16. Jahrhundert nachempfunden, auf der er die Münzen der Grafen zu Wölpe hütet, die die Stadt um 1215 gegründet haben. Sie übten das vom Kaiser verliehene Münzrecht aus und prägten neben dem Wölper Löwen auch Büffelhörner auf ihre Silberlinge.

Auf die nächsten Besitzer Neustadts, die Herzöge zu Braunschweig und Lüneburg, nimmt die 1982 eingeweihte Bronzeplastik des Bildhauers Bernd Maro ebenfalls Bezug.

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH / Künstler: Bernd Maro

69

Kuns

t im

Fre

ien

Skulpturen und Objekte in Rehburg-Loccum

Loccum: Evangelische AkademieManfred Pluskwa: „Gefallen“, Holz, Metall, lasiert, 2003

Verkörperung der Einheit eines jeden Menschen und zugleich seines Angewiesenseins auf Andere.

© Hans-Jürgen Dehn

© Hans-Jürgen Dehn

© Hans-Jürgen Dehn

Loccum: Zisterzienser-KlosterKarl Imfeld: Sieben Säulen symbolisieren ein Rad, Sandstein, 2000

Drei Säulen sind in Loccum, vier in Volkenroda, dem Mutterkloster Loccums in Thüringen, platziert. Die Teile der Skulptur in beiden Orten markieren den neuen „ökologischen Jugendpilgerweg 2000“ zwischen Volkenroda und Hannover. Die Skulptur steht für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Loccum: Evangelische AkademieSiegfried Zimmermann„Philippus und der Kämmerer“ Bronzerelief, 1991

Außenwand der Kapelle der Evangelischen Akademie Loccum. Hinweis auf den biblischen Arbeitsgrund der Akademie.

70

Kuns

t im

Fre

ien

Rehburg: Am RathausHans-Jürgen Zimmermann: „Stundenrot – schenkt nichts als Blätter“, nach einem Gedicht, Edelstahl, 2002

Entstanden zum 100-jährigen Be-stehen der „frischli-Milchwerke“ in Rehburg. Florale Elemente dominieren fast alle Objekte Zimmermanns, dieses zeichnet sich zudem durch den gestalteten Gegensatz zwischen Dynamik und Statik aus.

© Hans-Jürgen Dehn

© Hans-Jürgen Dehn

Bad Rehburg: Ehemalige königliche Kuranlagen, Friedrich-Stolberg-AlleeUwe Spiekermann: „Juvenil“, 2009

Sockel aus einheimischem Sandstein mit spaltgrauer Oberfläche sowie 3 tropfenähn-lichen Formen, deren Oberfläche teilweise gebrochen und poliert ist, daran montiert 3 Edelstahl-stäbe. Das Objekt nimmt Bezug auf die Quelle und das ehemalige Heilbad Bad Rehburgs. Uwe Spiekermann aus Langenhagen gehört zu den bekanntesten Künstlern der Region.

Autor: Ralf Vogeding

Neben diesen 6 Skulpturen und Objekten im Stadtgebiet Rehburg- Loccum sind viele weitere in den Landkreisen Diepholz und Nienburg/Weser zu finden. Alle sind öffentlich zugänglich. KontaktLandkreis DiepholzNiedersachsenstraße 249356 DiepholzTel.: 05441.9761909E-Mail: [email protected]

71

Kuns

t im

Fre

ien

Steinhuder Skulpturenpromenade

„Luft“ von Hans Jürgen BeusteDer Vortrag des französischen Naturwissenschaftlers Jean Fab-re(1823–1913) über die unterschätz-te Bedeutung der Luft für die Menschen animierte Hans-Jürgen Breuste zu seinem Kunstwerk. Der Künstler bearbeitete ein ausgedientes Rohr zur Frisch-luftzufuhr eines Salzbergwerkes. Ein schwerer Findling auf dem Rohr demonstriert die gewaltige Belastung der Luft. Bei dem Objekt handelt es sich um ein 4 m hohes gummiummanteltes Stahlrohr, welches sich am Ende gabelt. Dort ist auf einer kleinen Plattform ein Findling angebracht.

© Heinz Müller

© Heinz Müller

© Heinz Müller

Die Skulpturenpromenade er-streckt sich entlang der Steinhuder Uferpromenade. Sie lädt zu einem kurzen inspirierenden Spaziergang ein.

„Hinführung“ von Hannes MeinhardDie Skulptur „Hinführung“ – Wegführung, Wiederkommen oder Weggehen ist von Hannes Meinhard 1984 im Weserberg- landsymposium entstanden. Der Betrachter wird aufgefordert, zu diesem in der Landschaft stehenden Objekt sich hinführen zu lassen, zu verweilen und zu versammeln, und sich durch das Gesehene einzubringen.

„Swingende Welle“ von Werner C. SauerDer Steinbildhauer Werner C. Sauer aus Gehrden/Redderse sagt: Die Steinskulptur, die mich interessiert, verlässt deutlich das Blockhafte, wie es das Rohmaterial Stein uns zeigt. Das klar definierte Volumen des Steinblocks fordert mich heraus, Bewegung, Rotation, sich wenden und wieder ankommen sichtbar zu machen. Meine Skulp-turen zeigen so ein rotierendes System, geprägt von konkaver und konvexer Räumlichkeit – es ent-steht Rhythmus und Bewegung.

72

Kuns

t im

Fre

ien

„Tanz der Winde“ von Jörg WielePlastiken von Jörg Wiele erweisen den Naturelementen Referenz. Der Künstler entlässt seine Arbeiten in ein Spiel mit Wind und Regen, Licht und Schatten. Je nach Kräftespiel wechselt die Optik zum Eindruck einer sanft geschwun-genen Linie bis hin zum Volumen eines Körpers in der Schwere und Kraft seiner Materialität. Sich öffnen und schließen, Raum beanspruchen und sich wieder zusammenziehen sind bewegen-de, sind kinetische Ereignisse, die der Betrachter erlebt und die ihn selbst bewegen. (Auszug aus einer Rede von Gabriele Uerscheln)

© Heinz Müller

© Heinz Müller

© Heinz Müller

„Papagena im Wind“ von Klaus Wolf SimonDie Skulptur ist ein Symbol für eine elementare Naturkraft am Stein-huder Meer. Für den Wind, der auf den Körper prallt und ihn kreisend umschließt, und für das Selbstver-trauen in die eigene Existenz, die dem Tosen des Windes mit Kraft und Stärke widersteht.

„Sonnenuhr“ von Klaus Wolf Simon‘Der Schatten des Edelstahlstabes (Gnomon) zeigt auf den Zifferblät-tern mit den römischen Zahlen die wahre Uhrzeit (WOZ) von Steinhu-de an. Unsere Uhren sind aber auf die Mitteleuropäische Zeit (MEZ) eingestellt (im Sommer + 1 Stun-de), die auf den Zifferblättern mit den arabischen Zahlen angezeigt wird. Die Skulptur hinter dem Gno-mon ist zugleich ein polyedrische = vielfältige Uhr mit mehreren Zifferblättern. Die Besonderheiten dieser Uhr sind die äquatoriale Uhr auf der Nordseite und die polare Süduhr mit Hohlformen. 73

Kuns

t im

Fre

ien

Undine – ein Traum„Aber welch ein wunderliebliches Gedicht ist die „Undine“! Dieses Gedicht ist selbst ein Kuß; der Genius der Poesie küßte den schlafenden Frühling, und dieser schlug lächelnd die Augen auf, und alle Rosen dufteten und alle Nachtigallen sangen, und was die Rosen dufteten und die Nachtigallen sangen, das hat unser vortrefflicher Fouqué in Worte gekleidet und er nannte es: „Undine“.

Diese Undine könnte man als die Muse der Fouquéschen Poesie betrachten. Obgleich sie unendlich schön ist, obgleich sie ebenso leidet wie wir und irdischen Kummer sie hinlänglich belastet, so ist sie doch kein eigentlich menschliches Wesen.“

Heinrich Heine, Die romantische Schule, Drittes Buch

Durch-Blicke Kunst in GlashäusernAuf der Inselfestung Wilhelmstein sind 5 Glashäuser zu bewundern, in denen Kunstobjekte installiert sind. Die Durch-Blicke in diesem Jahr wur-den entworfen und installiert von der Künstlerin Sina Heffner.

Initiiert wird die Kunstausstellung an diesem besonderen Ausstellungs-ort jedes Jahr von dem Verein Meerkunstraum. Die Kunstobjekte sind zwischen Mai und Oktober auf dem Wilhelmstein kostenfrei zugänglich.

„Undines Traum“ von Hans Jürgen ZimmermannDie Edelstahlskulptur von Hans Jürgen Zimmermann aus Hannover ist einer der Vorentwürfe des Künstlers zu den Bühnenbildern der Ballettfassung von „Undine“ in der Oper von Hannover. Der Ver-fasser von Undine, Friedrich de la Motte Fouqué, war 1796 als Offizier bei Bückeburg stationiert. Daher gilt es als sicher, dass sich die Geschichte um die Meerjungfrau am Steinhuder Meer abspielt.

© Heinz Müller

74

Kuns

t im

Fre

ien

Gedi

cht

Menschen am MeerDie Steinhuder Meer Region ist auch die Heimat von bekannten Personen des öffentlichen Lebens: Frauke Ludowig, Sabine Steuernagel, Christina Harland, Franziska Stünkel oder Walter Krämer. Auch Billy Mo hat hier einige Jahre die musikalische Szene mitgestaltet.

Doch wir wollen Ihnen Personen näher bringen, die vor langer Zeit mit dieser Region verbunden waren: Nagel, Smalian, Hölty, Vater und Sohn Meßwarb, Jünger, Hase sowie Scharnhorst.

© Künstler: Paul Smalian / Karl-Erich Smalian

Paul SmalianPaul Smalian wurde 1901 in Neuruppin geboren. 1948 ließ er sich in Steinhude nieder. Hier malte er bis zu seinem Lebensende 1974. Er arbei-tete zuvor u.a. in Ägypten, Brasilien, Tunesien, Marokko, Spanien, Italien, Frankreich und der Schweiz.

Im Mai findet in der Kunstscheune in Steinhude zum 110. Geburtstag des Malers die Ausstellung „Vom Tropenmaler zum Heimatchronisten“ statt. (vgl. Seite 47)

75

Men

sche

n am

Mee

r

Ludwig C.H. HöltyHölty ( 1748–1776 ) wurde in Mariensee geboren. Er studierte in Göttingen Theologie und Sprachen. Er war, neben J.H. Voß F.L. Graf von Stolberg oder J.T.L. Wehrs, Mitglied im Göttinger Hainbund, eine die Natur ver-ehrende, zum Sturm und Drang tendierende literarische Gruppe, deren Vaterfigur Gottlieb Klopstock war. Eines seiner berühmtesten Gedicht ist „Üb immer Treu` und Redlichkeit“, das von Mozart vertont wurde (Die Zauberflöte).

Hölty war einer der großen Träumer der deutschsprachigen Dichtung. Sei-ne gebändigte und betroffene Phantasie war ein wesentlicher Bestand-teil der romantischen Dichtung. Weitere Gedichte wurden vertont von Christian Friederich Emmanuel Bach, Franz Schubert, Johannes Brahms oder Felix Mendelssohn Bartholdy.

Frank Thiess Der Schriftsteller Frank Thiess, bekannt vor allem durch seinen Anti-kriegsroman „Tsu-Shi-Ma“ und seine Frau Florence, eine bekannte Sän-gerin, pachteten 1923 für 99 Jahre ein Grundstück in Steinhude, den so genannten „Erlengrund“. Wie Thiess selbst in seinem Buch „Jahre des Un-heils, Fragmente erlebter Geschichte“ (P. Zsolnay Verlag, Wien-Hamburg 1972) schrieb, verlebte er hier die glücklichsten Jahre seines Lebens. In seinem 1932 geschriebenen Roman „Johanna und Esther“ (später Gäa), sind in einigen Romanfiguren Persönlichkeiten aus Großenheidorn und Steinhude zu erkennen und ist auch einiges über diese Orte zu erfahren.

Wilhelm und Ernst MeßwarbWilhelm und Ernst Meßwarb waren beide Architekten und Bürgermeis-ter in Rehburg (Vater: 1878–1912; Sohn 1912–1938). Wilhelm Meßwarb gründete 1900 die „Städtische Bautechnische Winterschule“, die der Ver-mittlung von technischen und geschäftlichen Kenntnissen für Bauhand-werker diente. Ernst Meßwarb (1873–1960) entwarf die Villa, in der Ernst Jünger später (ab 1907) seine Kindheit verbrachte. Die Meßwarbs planten viele Gebäude, die heute Sehenswürdigkeiten in der Region um Rehburg sind: u.a. den Uhrturm, das Heimatmuseum, die Polizeiwache und den Feuerwehrturm (Rehburger Baustil).

76

Men

sche

n am

Mee

r

Ernst JüngerErnst Jünger (1895–1998), der zeitweise in Wunstorf die Realschule be-suchte und dort zusammen mit seinem Bruder Friedrich Georg dem Wan-dervogel-Club angehörte, meldete sich als Freiwilliger nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs Die Erlebnisse verarbeitete er in seinen Kriegsta-gebüchern „In Stahlgewittern“ (1920), seinem berühmtesten Werk. 1965 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Rehburg ernannt. Er machte sich später auch als Insektenforscher einen Namen („Subtile Jagden“, 1967). Jünger gilt im deutschsprachigen Raum, wie auch Ingeborg Bachmann, als Vertreter des magischen Realismus, der Verschmelzung von realer Wirklichkeit und magischer Realität (Halluzinationen, Träume).

Conrad Wilhelm HaseAm 2.Oktober 1818 wurde Conrad Wilhelm Hase in Einbeck geboren. Im Wintersemester 1834 begann er mit dem Studium der Baukunst in Han-nover. Nach Beendigung des Studiums und anschließender Maurerlehre ging er auf Wanderschaft nach München. Er baute die Bahnhöfe in Celle, Lehrte und Wunstorf, sah sich aber aufgrund der politischen Wirren ge-zwungen, sich umzuorientieren hin zum Sakralbau, die ihn zur Restaurie-rung der Klosterkirche in Loccum brachte.

Bei einem Architektenwettbewerb 1852 zum Bau des Museums für Kunst und Wissenschaft in Hannover ging er als Sieger hervor.

Hase baute nach dem unverwechselbaren neugotischen Stil. Er orien-tierte seine Architektur an der mittelalterlichen Backsteinarchitektur, strebte aber nach einer neuen, zeitgenössischen Bauweise, wie sie in der Gotik am deutlichsten spürbar war. Hase betrachtete sie als Inbegriff der „deutschen“ Architektur und als höchste Entwicklungsstufe einer das Christentum symbolisierenden Formensprache.

Zu seinen Werken zählen u.a.:Altes Rathaus und Christuskirche in HannoverRestaurierung der Münsterkirche St. Bonifatius in HamelnSt.-Dionysius-Kirche NettelredeRestaurierung der Sigwardskirche und neugotischer Neubau in IdensenKirche St. Nicolai in AltenhagenHolle`sches Wohnhaus in WunstorfSt. Osdag Kirche in Mandelsloh

77

Men

sche

n am

Mee

r

Gustav Nagelmit 18 jahren schockte nagel plötzlich seine umwelt. er wollte nicht mehr zu hause schlafen und buddelte sich im wald ein erdloch, ging nicht mehr zum friseur und trug nur noch ein knappes leinenhöschen und ei-nen weiten überwurf.

er war einst der berühmteste aussteiger deutschlands – „natürlicher Na-turmensch von Beruf“ (Kurt Tucholsky). kohlrabi-apostel nannte das volk respektlos den barfüßigen propheten.

nagel lockte touristenströme in seinen heimatort arendsee, die seinen tempel am see besichtigen wollten.

auf seinen wanderungen kam er auch an das steinhuder meer, wo er auf dem weißen berg in mardorf für zwei jahre sein zelt aufschlug. neben nagels lebensreformerischen vorstellungen, folgte er dem grundsatz: „schreibe wie du sprichst“. 1896 begann er seine neue deutsche „orto-grafi“ (Orthographie) mit eigener Grammatik und der „revolutionären“ Kleinschreibung. 2009 erhält das platzartige gelände um den weißen berg in mardorf den namen „gustaf-nagel-platz“.

Gerhard von ScharnhorstGerhard Scharnhorst wird am 12. November 1755 auf dem Rittergut in Bordenau geboren. Nachdem die Familie das Heidegut Hämelsee bei Eystrup übernommen hat und in Bothmer einen Hof gepachtet hatte, kehrten sie 1771 nach Bordenau zurück.

Scharnhorst besuchte die Militärakademie auf der Inselfestung Wilhelm-stein und wurde dort der beste Kriegsschüler, bis er 1778 in hannoversche Dienste eintrat. In Diensten der preußischen Armee wurde der nun ge-adelte Scharnhorst Vorsitzender des Militärorganisationskomitees.

Er gilt neben Gneisenau sowie Stein und Hardenberg als maßgeblicher Reformer Preußens. Das Hauptziel dieser Reform auf gesellschaftlichem und militärischem Gebiet war es, bei den Staatsbürgern Selbstständig-keit und Verantwortungsbewusstsein zu wecken.

Stein und Hardenberg führten die Bauernbefreiung durch und gaben den Städten die Selbstverwaltung zurück. Gneisenau und Scharnhorst unternahmen eine Reform des Heeres, wobei jetzt nur nach Wissen, Fä-higkeiten und Tüchtigkeit statt nach Alter und Herkunft über die Karri-ere entschied (umfassendste Heeresreform der deutschen Geschichte). Scharnhorst führte das Krümpersystem ein, d.h. den ständigen Aus-tausch der unter Waffen stehenden Verbände, um so eine auferlegte Begrenzung des preußischen Heeres zu umgehen. Scharnhorst starb am 28. Juni 1813 bei Prag.

Auf das Gut Scharnhorst mit dem Geburtshaus von Gerhard Scharnhorst weist ein Denkmal vor der Auffahrt des Anwesens hin.

78

Men

sche

n am

Mee

r

Herausragende Veranstaltungen 2011Kunstscheune Steinhude: Ausstellungenganzjährig Sa.–So.: 14.00–18.00 UhrApril bis Oktober Mi.–Fr. 14.00–18.00 Uhr

Bad Rehburg: Weltklassik am Klavier ganzjährig jeden 3. Samstag im Monat

Durch-Blicke Inselfestung WilhelmsteinMai–Oktober Installationen von Sina Heffner

Musik zur Einkehr Kloster LoccumMai–September sonntags

Fischerkreidag Steinhude 03.–05. Juni

Kunsthandwerkermarkt MardorfHimmelfahrt/Tag der Deutschen Einheit: 11.00–17.00 Uhr

Renaissancefest Schloss Landestrost Neustadt a. Rbge.02.–05. Juni

750 Jahre Stadtrechte Wunstorf18. Juni

Uferfest Mardorf23. Juli: ab 13.00 Uhr

Open Air Kino Mardorf30. Juli ab ca. 21.00 Uhr

KulturGut Poggenhagen: Art Labs XXS, Ausstellung31. Juli–04. September

Bauernmarkt Mardorfjeden Mittwoch im Juli und August: 09.00–13.00 Uhr

Historisches Biwak Festung Wilhelmstein12.–14. August

Festliches Wochenende Steinhude und Mardorf19.–21. August

Kultur im Bürgerpark Wunstorf27.–28. August

Fischtival Steinhude10.–11. September

Tag des offenen Denkmals11. September

Kulturzelt des Kulturzentrums Pavillon am Schloss Landestrost14.–24. September

Lichterfest Neustadt a. Rbge.02. Dezember

79

Vera

nsta

ltung

en u

nd A

ngeb

ote

Vereine / Veranstalter / FührungenKunst- und Kulturvereine am Steinhuder Meer

Neustadt:

Bordenau – Unser Dorf liestMartin DrebsTel.: 05032.1426Fax: [email protected]

Gästeführungen NeustadtDoris Pleye-SchumacherTel.: [email protected]

Jugendkunstschule Albert-Schweitzer-Str. 16 c 31535 NeustadtTel.: [email protected]

Kulturforumwww.kulturforum-neustadt.de

KulturnetzwerkFreiwilligen-Zentrum Neustadt a.Rbge. e.V.Am Schützenplatz 231535 NeustadtTel.: 05032.919105 Fax: 05032.919106E-Mail: [email protected]

Kunstverein Neustadt e.V.Herr Werner Voß31535 Neustadt a. Rbge.Tel.: 05032.969-438 www.kunstverein-neustadt.de

Stiftung Kulturregion HannoverOsterstraße 6330159 Hannover Tel.: 0511.3000-2051 Fax: 0511.3000-95-2051info@stiftung-kulturregion.dewww.stiftung-kulturregion.de

Team Kultur der Region HannoverHildesheimer Str. 2030169 HannoverTel.: 0511.61622073Fax: [email protected]

80

Vera

nsta

ltung

en u

nd A

ngeb

ote

Theater- und Konzertkreis Neustadt a Rbge. e.V.Marktstraße 3431535 NeustadtTel.: 05032.61799 [email protected]

Waldbühne Otternhagen e.V. An der Waldbühne 131535 Neustadt-Otternhagen Tel.: 05032.939903 [email protected]

Rehburg-Loccum:

Evangelische Akademie LoccumMünchehäger Straße 631547 Rehburg-LoccumTel.: 05766.810Fax: 05766.81900

KulTour e.V.Frau Annette Albrecht-KesselhutHermann-Löns-Straße 1431547 Rehburg-Loccum, OT RehburgTel.: 0172 5111046 www.kultur-verein.de

Lust auf Kunst e.V.Frau Evelyn RossaMarktstraße 931547 Rehburg-Loccum, OT LoccumTel.: 0178 4000673 www.lust-auf-kunst-ev.de

© Romantik Bad Rehburg81

Vera

nsta

ltung

en u

nd A

ngeb

ote

Wunstorf:

Initiative Pegasus Wunstorf – Kunst und KommunikationDetlef KuhrtTel.: 05031.77396Fax: 05031.77396

Kulturring Wunstorf und Nachbargemeinden v. 1950 e.V.Wasserzucht 1 (Abtei)31515 WunstorfSiegfried KröningTel.: 05031.2331 [email protected]

Kunstscheune SteinhudeMeerstr. 931515 Wunstorf-SteinhudeSteinhuder Meer Tourismus GmbHTel.: [email protected]

Kunstschule Wunstorf e.V.Hindenburgstraße 42 A31515 WunstorfUrsula WalfordTel.: 05031.915753 [email protected]

Kunstverein Wunstorf e.V.Zaunkönigweg 1130826 GarbsenIrene ProbstTel.: 05031.75959Fax: 05031.74809probst@kunstverein-wunstorf.dewww.kunstverein-wunstorf.de

Meerkunstraum e.V.Bleichenstraße 5531515 WunstorfDietmar JunghansTel.: 05033.939090 [email protected]

Meervocal e.V.Lenzstraße 231515 WunstorfFriedrich KampeTel.: 05031.73000www.meervocal.de

Wunstorfer GästeführerinnenStadtführungen unter Tel.: 05031.101326

82

Vera

nsta

ltung

en u

nd A

ngeb

ote

Kleine KostbarkeitenGalerie KunstraumSchloßstraße 2a31535 Neustadt a. Rbge.Info: 0151.25319297

Haasenhof Wiklohstraße 631535 Neustadt-MandelslohKlassikscheune mit Konzerten, CD-Produktionen

21.05.2011: Liederabend25.06.2011: Kulturelles Picknick13.07.2011: Konzert

Offener Sektkeller im Schloss LandestrostJeden 3. Samstag im Monat jeweils von 12.00–17.00 Uhr

Kunst in Rehburger SchaufensternSkulpturen, Installationen und Bilder, die in unregelmäßigen Abständen ausgetauscht werden, sind hier zu sehen.

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH / Künstler: Klaus Madlowski „Nucleus“

83

Vera

nsta

ltung

en u

nd A

ngeb

ote

Undine verzaubert das Jahr 2011MaiKunstausstellungen in Bad Rehburg und Steinhude

JuliBodypainting im Rahmen des Uferfestes in Mardorf (23. Juli 2011)

SeptemberKonzert Musikschule Omni „Undine“ (18. September 2011)

Bilderausstellung „Undine lebt“ in der Kunstscheune Ein Projekt Wunstorfer Schulen (28. September–03. Oktober 2011)

OktoberKonzert mit der Glasharfe (07. Oktober 2011)

NovemberKonzert in Bad Rehburg

© Künstlerin: Karin Bach

© Künstlerin: Burglind Jonas84

Vera

nsta

ltung

en u

nd A

ngeb

ote

Undine gehtNie hat jemand so von sich selbst gesprochen. Beinahe wahr. Beinahe mörderisch wahr. Übers Wasser gebeugt, beinah aufgegeben. Die Welt ist schon finster, und ich kann die Muschelkette nicht anlegen. Keine Lichtung wird sein. Du anders als die anderen. Ich bin unter Wasser. Bin unter Wasser.

Und nun geht einer oben und hasst Wasser und hasst Grün und versteht nicht, wird nie verstehen. Wie ich nie verstanden habe.

Beinahe verstummt, beinahe noch den Ruf hörend.

Komm. Nur einmal. Komm.

Ingeborg Bachmann

„Du bist vielleicht, mein lieber Leser, schon irgendwo, nach mannigfa-chem Auf- und Abtreiben in der Welt, an einem Ort gekommen, wo Dir es wohl war; die jedwedem eingeborene Liebe zu eignem Heerd und stillen Frieden ging wieder auf in Dir; Du meintest, die Heimath blühe mit allen Blumen der Kindheit und der allerreinsten, innigsten Liebe, wieder aus theuren Grabstätten hervor, und hier müsste gut wohnen und Hütten bauen sein. Ob Du Dich darin geirrt, und den Irrthum nachher schmerz-lich abgebüßt hast; das soll hier nichts zur Sache thun, und Du wirst Dich auch selbst wohl mit dem herben Nachschmack nicht freiwillig betrüben wollen. Aber rufe jene unaussprechlich süsse Ahnung, jenen englischen Gruß des Friedens wieder in Dir herauf, und Du wirst ungefähr wissen können, wie dem Ritter Huldbrand während seines Lebens auf der See-spitze zu Sinne war.“

Friedrich de la Motte Fouqué: Undine

Sie werden sehen, es reicht nicht, nur einmal in die Steinhuder Meer Region zu kommen. Allein die kulturellen Besonderheiten ermuntern zum mehrmaligen Besuch der Seeprovinz. Aber unser Angebot umfasst auch sportliche Aktivitäten. Die Natur liegt uns besonders am Herzen. Sie sollten die Schätze dieser Landschaft erkunden. Wir hoffen, der Zauber Undines hat sie getroffen und nachhaltig inspiriert.

85

Gedi

cht

„Auf den Spuren von Graf Wilhelm“Am 23. Januar dieses Jahres jährt sich die Grundsteinlegung der Festung Wilhelmstein zum 250. Male. Wussten Sie, dass der Erbauer der Festung Wilhelmstein, Reichsgraf Wilhelm, eine Persönlichkeit von europäischer Bedeutung war? Mit historischen Segelbooten (Auswanderern) setzen Sie in Begleitung unserer GästeführerInnen zur Insel über und erleben in einer spannenden Führung mehr über das Leben des Grafen. Die Festung ist durch Treppen in verschiedenen Ebenen zu besichtigen.

Ihr Leistungspaket• BootsfahrtzurInselWilhelmsteinmitEintrittindieFestung• EineGästeführerinbegleitetSiedurchdieInselfestung• AufAnfrage:BesuchAalräucherei+1,00€/Pers.

Preise pro PersonAb20Personen15,00/7,00€(Erwachsene/Kinderbis14J.)

Prickelndes NeustadtEine Gästeführerin begleitet Sie über historische Brücken, zur Schleuse und Wassermühle, entlang der Leine zum Erichsberg. Lassen Sie sich mit einem leckeren Mittagessen in einem Neustädter Restaurant verwöh-nen. Besuchen Sie die einzige Sektkellerei in Niedersachsen. In der Sekt-kellerei Duprès, im imposanten Kellergewölbe des Neustädter Schlosses, werden Sie in die Geheimnisse der Sektherstellung eingeweiht. Zahlrei-che Sektsorten werden zum Probieren angeboten ...

Ihr Leistungspaket• BegrüßungdurcheineNeustädterGästeführerin• HistorischerStadtrundgang•MittagessenineinemNeustädterRestaurant• BesichtigungderSektkellereiimSchlossLandestrostmitKostprobe

Preis pro PersonAb10Personen32,00€

Mardorf entdeckenNach einem Steinhuder-Meer-Cocktail im Haus des Gastes genießen Sie bei einer geselligen Planwagenfahrt die wunderschöne Natur. Vor der anschließenden Überfahrt mit den historischen Auswanderer-Segelboo-ten zur Insel Wilhelmstein stärken Sie sich mit einem leckeren Mittages-sen. Zum Abschluss lassen Sie sich in einem gemütlichen Ambiente mit wunderbarem Kuchen und duftendem Kaffee verwöhnen.

Ihr Leistungspaket• BegrüßungimHausdesGastesundFührungdurchdasHeimatmuseum• PferdebusdurchMardorfsNatur• MittagessenineinemfürSieausgewähltenRestaurant• BootsfahrtzurInselWilhelmstein• KaffeegedeckmitleckeremKuchen

Preise pro PersonAb10Personen38,50€

86

Erle

bnis

pake

te &

Arr

ange

men

ts

HerausgeberSteinhuder Meer Tourismus GmbHMeerstraße 2 // 31515 Wunstorf-SteinhudeTel. 05033/9501-0 // Fax 05033/[email protected]

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung.Es gelten die Allgemeinen Reisebedingungen für Pauschalangebote. Für Preise keine Gewähr, Änderungen vorbehalten.

TexteRainer Jacob (miura del mar consulting) u. Steinhuder Meer Tourismus GmbH

FotosSiehe Copyrightangabe am jeweiligen Bild.

Produktion KONTOR3 Werbeagentur

Dieses Projekt wird mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert.

© Steinhuder Meer Tourismus GmbH

Kleine VerwöhnzeitIn einer Zeit, in der Arbeitsstress und Erfolgsdruck den Alltag vieler Menschen bestimmen, werden Rückzugsphasen zur Regeneration von Körper, Geist und Seele immer wertvoller. Hier bietet die „Kleine Ver-wöhnzeit“ am Steinhuder Meer perfekte Möglichkeiten, etwas nur für sich selbst zu tun.

Ihr Leistungspaket• 2ÜbernachtungenimDoppelzimmer• FrischeFrüchte,Piccolo-SektundWellness-GetränkeaufdemZimmer• 2xkulinarischeVerwöhnzeitmit3-Gängen• Verwöhn-Paketvon„KopfbisFuß“

Preise pro Person im DoppelzimmerAb249,00€

87

Erle

bnis

pake

te &

Arr

ange

men

ts

Veranstaltungstermine finden Sie auf www.wilhelmstein.de

Tagungen Gastronomie Kunstausstellung Museum Übernachtungen Trauungen

[email protected] Tel. 05033 1436

250 Jahre GrundsteinlegungVor 250 Jahren legte Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe den Grundstein für die ca. 1,4 ha große Insel im Steinhuder Meer. Eine Entstehungsgeschichte, deren äußeres Erscheinungsbild einzigartig ist. Anfangs eine Artillerieschule, später ein Staatsgefängnis. Ab Mitte des 19. Jhd. für die Öffentlichkeit zugänglich.

Veranstaltungen und Kunstausstellungen sind Teilas-pekte des Gesamtkonzeptes. Ein einmaliges Erlebnis für alle, die etwas Besonderes suchen.

INSELFESTUNG WILHELMSTEIN IM STEINHUDER MEER