Megafon Nr. 321 (micro)

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EDITORIAL megafon Nr. 321, Juli 2008 1

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Zeitschrift aus der Reitschule, Bern; Juli 008

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INhALTmegaf on Nr. 321 , Ju l i 20082

EntrEE

3 DIE wELT gEhT NIchT uNTER, NuR IhREN LAuf Editorial

4 cARTE BLANchE füR LARA gREuB

AuS guTEm hAuSE

5 zum TOD vON pETER kELLER, ARchITEkT uND AkTIvIST Abschied

7 OffENER BRIEf AN DIE gRüNE fREIE LISTE Reaktion der Reitschule

11 gESuNDhEITSpOLITISchER SkANDAL vorplatz Reitschule Bern

13 ANTIfA-fESTIvAL ROck OuT fAScISm grosse halle, erstes August- wochenende

pOSTfAch

15 LESERINNENBRIEf von tut Betreff mai-heft Alter

kuLTuR ET ALL

16 10 SONgS füR DIE EwIg- kEIT – 1. TEIL Scheiben im Juli

18 cOmIx

pROgRAmm

20 JuLI-kuLTuR

26 story of hEll

ImpRESSum

REDAkTION Ag megafon | postfach 7611, ch-3001 Bern | [email protected] | fon 031 306 69 66

LAyOuT megafon pLAkAT sparkplugs umSchLAg patrick kuhn DRuck kollektiv Druckwelle, Reitschule. REDAkTION DIESER NummER milena gsteiger (mfg), ursula häni (ush), Agnes hofmann (ans), patrick kuhn (pak), urslé von mathilde (uvm), Nathalie Schmidhauser (nas).

REDAkTIONSSchLuSS 11. Juni 2008, näxter 9. Juli 2008 | ERSchEINT monatlich, Auflage ca. 1300 Ex.; JAhRESABO (mind. fr. 60.–) bei obenstehender Adresse.

Die in den Beiträgen wiedergegebene meinung muss sich nicht mit der meinung der Redaktion decken. Die Schwer-punkt-Beiträge dokumentieren die Entwicklung von kunst- und Jugend- und politszenen. weder mit bildlichen noch textlichen Inhalten sollen die LeserInnen dazu aufgerufen werden, Straftaten zu begehen.

Die Artikel dieser zeitung unterstehen einer creativecom-mons Lizenz. für nicht-kommerzielle zwecke können sie mit Quellenangabe frei verwendet werden.

im juli

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Editorial

diE wElt gEht nicht untEr, nur ihrEn lauf

Liebe LeserInnen,

Die welt ist verrückt. Die pole schmelzen wie ein vanilleglace in der Sonne, Länder werden überschwemmt, vulkane brechen aus, die weltweite Ernährungs-krise führt zu hungerrevolten und der Nationalrat genehmigt keine Erhöhung der Entwick-lungshilfe. In Afrika trocknet der Tschadsee aus, die gletscher am killimangiaro zerfließen und der ganze kontinent verliert pro Jahr etwa vier millionen hektare wald – eine fläche fast so gross wie die Schweiz. und wenn wir gerade dabei sind: auch die Schweiz spinnt. Die Svp faselt immer noch von Linientreuen und Dissidenten und hat ganz so nebenbei ein neues Opfer für ihre überfrem-

dungskampagnen gefunden. und scheinbar hat sich auch die grüne Liste Bern zu lange im Svp-Sün-neli gesonnt, und deshalb eine dementsprechend kluge motion zur Beseitigung des «klimas der Angst» in der Reitschule lanciert. während also alle wieder einmal auf der Reitschule rumhacken, werden weiterhin wölfe und Bä-ren abgeknallt, bald vielleicht ein neues Akw errichtet, Soldaten ertrinken und auch die Bienen hören nicht auf zu sterben – und darauf folgt, wie schon Albert Einstein feststellte, vier Jahre später die menschheit.und hier die gute Nachricht:wir befinden und zwar im schöns-ten monat des Jahres, aber die Tage gleichen doch eher diesen melancholischen herbsttagen, an

denen man am liebsten wegfah-ren und nie mehr zurückkommen würde. An die fenster des mega-fonbüros prasselt der Regen, die Läden bleiben geschlossen, der computer flunkert traurig vor sich hin. Aber nicht alles ist schlecht! um Spass zu haben muss man diesen Sommer dann auch nicht mit einem Billigflug in irgendeine Stadt jetten, in der man schon fünf mal war und eigentlich gar nie hinwollte. Laue Sommeraben-de oder heftige gewitter kann man dieses mal auch auf dem vorplatz der Reitschule erleben.Die Bar ist nämlich den ganzen Sommer lang offen…

> nas <

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abschiEd

Zum tod von PEtEr KEllEr, architEKt und aKtivist

«Tschou, i bi dr Peter.» Diesen Satz haben viele von uns vernommen, als sie das erste Mal mit Peter Kel-ler zu tun hatten. Dieses Tschou – ehrlich, direkt und herzlich – sig-nalisierte: Wenn was ist, dann sagt es einfach und wir schauen es zu-sammen an.

Peter hat sich mit aller Kraft in die Sanierung der Reitschule eingegeben. Rückblickend kann man sagen: Sein Fachwissen als Architekt, seine politische Über-zeugung und sein Vertrauen in die kollektiven Prozesse der Reitschu-le, verbunden mit seiner Offenheit und seinem Einfühlungsvermögen dies alles ist für das Gelingen des Sanierungsprozesses von grosser Bedeutung gewesen.

Slow Motion, oder in Bern-deutsch «Zytlupe» – das war für

Peter eine der wichtigsten Haltun-gen beim Sanierungsprozess der Reitschule. Dieses in Zytlupe Bau-en erlaubte: genau hinzuschauen, Pläne neu zu denken, Leute ein-zubeziehen. So schreibt Peter im Schlussbericht zur Sanierung der Reitschule denn auch: «Wir haben so das Ziel direkter erreicht, als im Direktgang». Damit wird deutlich: Sein Ziel beinhaltete mehr als die fach-, kosten- und termingerechte Sanierung. Direkt hiess für ihn ins-besondere die Anliegen der Reit-schule und ihrer BetreiberInnen zu berücksichtigen, den Betrieb aufrecht zu erhalten statt aus allein ökonomischen Überlegungen her-aus in Grossetappen zu bauen. Ein wichtiges Anliegen war ihm auch die Mitarbeit und Beteiligung der ReitschülerInnen auf der Baustel-

le; insbesondere vertrat er von Be-ginn weg den Standpunkt, dass die Reitschule ein gleichberechtigtes Mitsprache- und Mitbestimmungs-recht haben soll.

Peter war somit nicht nur der Architekt der Reitschule sondern auch Anwalt für die Sache der Reitschule. In der Baukommission, welche die Sanierung koordinierte, und paritätisch von Reitschule und Stadt besetzt war, setzte er sich

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immer wieder und äusserst dezi-diert für die Anliegen und Ideen des Betriebes ein. Das brauchte Mut, denn als Architekt war er der Stadt

als Auftragnehmer, als auch sei-nem Büro verpflichtet. Trotzdem: weder Zeit, noch (wenn irgendwie möglich) das Geld, sondern primär die betrieblich besten Argumente zählten für ihn. Eine Ausdehnung der Sanierung von vier auf fünf Jahre etwa – womit die Bakikur die Möglichkeit erhalten hatte, die letzte Bauetappe alleine durchzu-ziehen – hat er vehement und mit Erfolg mit vertreten.

Als 2004 die Renovation ab-geschlossen wurde, war es für Pe-ter, wie man meinen könnte, mit seinem Engagement für die Reit-schule nicht zu Ende. Im Gegenteil, er wurde zum Reitschulaktivisten. Er trat der BAK-IkUR (BauKoordi-nation Reitschule) bei, engagierte sich weiterhin und mit viel Kraft im Förderverein, wurde aktives Mit-glied der Grossen Halle und über-nahm zudem auch die Aufgabe des Unterhaltsdelegierten.

Am 27. Mai ist Peter Keller im Alter von 70 Jahren an Krebs ge-storben. Er fehlt. Sicher als Fach-mann für das bauliche; aber auch als Anwalt für die Sache der Reit-schule, welcher derzeitigen Vorstel-

lungen über eine Lenkung durch Strukturen und Verordnungen die Vorteile des Prozess- und Wech-selhaften – wie er sie selber in der Bauphase erfahren und unterstützt hat – entgegenstellen könnte; vor allem fehlt aber einfach Peter, als der, der in den letzten zehn Jah-ren einen Teil der Reitschule mit ausgemacht hat. Was uns allen bleibt ist sicher ein Bild: Nämlich das von Peter, einem der ältes-ten Reitschulaktivisten, wie er mit seinem roten Rennvelo über das Klopfsteinpflaster des Innenhofs fährt, um (erstaunlich) schwungvoll abzusteigen, und die braune Leder-tasche unter den Arm geklemmt zu einem der vielen Treffen irgendwo in der Reitschule verschwindet.

> rEitschülErinnEn und rEitschülEr <

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rEaktion dEr rEitschulE

offEnEr BriEf an diE grünE frEiE listEam 29. mai 2008 dEponiErtE Erik mozsa, GFl/EVp im bErnEr stadtparlamEnt EinE motion: «rEitschulE schützEn: GEwalt-problEmE lösEn». diE rEitschulE nahm diEsE motion mit EiniGEm ErstaunEn zur kEnntnis und wEndEtE sich mit EinEm oFFEnEn briEF an diE GrünE FrEiE listE, an diE andErEn rGm-partEiEn sowiE an diE öFFEntlichkEit;

Die Motion von Erik Mozsa gegen die Reitschule ist ein ernsthafter Versuch von Seiten der GFL, die Reitschule in ihrer Eigenständig-keit und Kreativität zu zerstören. Die ReitschülerInnen, die ihre En-ergie in dieses einzigartige, basis-demokratische Projekt stecken, betrachten die Motion als direkten Angriff auf das Kulturzentrum und die Arbeit der letzten 20 Jahre.

Die Reitschule war in ihrer 20-jährigen Geschichte noch nie be-quem: und das soll sie als sozio-

kulturelles Biotop auch nicht sein. Dass das stete Engagement, die Freiwilligenarbeit, das monatliche weitest gehend ohne städtische Subventionen auf die Beine ge-stellte, pralle Kulturprogramm, die politischen Utopien oder das freie Denken Ängste auslösen, sind wir uns bewusst – und nehmen wir in Kauf. Denn das alles ist das Kul-tur- und Begegnungszentrum Reit-schule Bern.

Die Interessengemeinschaft Kul-tur zentrum Reitschule (IKuR) be-

steht seit 1986 als Verein. In den Vereinsstatuten ist die Basisdemo-kratie festgeschrieben. Im Manifest der Reitschule sind Grundsätze und Organisationsform ausführlicher for muliert. Unter Basisdemokratie verstehen wir, dass alle Mitglieder der Arbeitsgruppen und alle Sym-pathisantInnen aus dem Umfeld der Reitschule, das Recht haben,

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Vorschläge einzubringen, mitzure-den und mitzubestimmen. Grund-sätzliche Probleme oder Themen werden an Vollversammlungen ein-gehend diskutiert.

Die Koordinationsgruppe trifft sich wöchentlich in wechselnder Besetzung um über anstehende Themen zu diskutieren und nach

Rücksprache mit den Gruppen zu entscheiden.

Die Betriebsgruppe, das «Büro» der Koordinations- und Reitschule-Gruppen, trifft sich in fixer Zusam-mensetzung ebenfalls wöchentlich und ist für die Kontinuität zustän-dig. Sie fungiert als Ansprechspart-nerin für die Behörden und alle an-deren Gruppen und Personen, die etwas von der Reitschule wollen.

Bei diesen Strukturen handelt

es sich um über die Zeit entwi-ckelte und gewachsene Formen des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit – ohne Betriebs-leitung oder «Chef/Chefin». In den letzten 20 Jahren haben hunderte Menschen aktiv daran mitgearbei-tet. Viele von ihnen haben dadurch gelernt, sich als eigenständige Individuen zu erkennen, die die Möglichkeit haben, ihre Umgebung zu gestalten, selber aktiv zu wer-den und selber zu denken. Diese Grundsätze und diese Praxis ma-chen den eigentlichen Wert des Projektes Reitschule aus. Eine Ab-kehr von den basisdemokratischen Strukturen ist nicht verhandelbar, weil es sich um das Fundament des Kultur- und Begegnungszentrums Reitschule handelt.

rücKBlicK auf diE lEtZtEn 15 monatE

Mit ihren Gremien und Struktu-ren haben die ReitschülerInnen bei-spielsweise, und nur in den letzten 15 Monaten, gemeinsam eine gut funktionierende Torwache wegen Problemen mit Konsum und Han-

wAS BIShER gESchAh…mit einer motion im Berner Stadtparlament will Erik mozsa, gfL-parlamentarier und mitglied des fördervereins erreichen, dass die Reitschule «anders» betrieben wird, «wegen Auseinandersetzungen mit der polizei, mit gästen oder fort-währenden gewalttätigkeiten.»Solche probleme hat es in der Reit schule in der Tat gegeben – vor rund zwei bis vier Jahren. Die Reitschule hat darauf mit diversen vollversammlungen, der Torwa-che im winter 2006/2007, einer Neuorganisation der gastrobetriebe und weiteren Aktivitäten und Ideen

reagiert, so dass sich heute die Si-tuation markant anders präsentiert. Ein kurzer Blick ins Newsarchiv der Berner polizei klärt diesbezügliche offene fragen ebenfalls sofort…

Die führung, zu der die Reitschüler-Innen die Evp/gfL-fraktion einge-laden hatte, ist in der zwischenzeit von der gfL wegen Sommerferien in den Spätsommer verschoben worden. Die motion von Erik mozsa wird voraussichtlich im September behandelt.

> ans <

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del von harten und weichen Drogen sowie mit Dieben, Sanktionsmass-nahmen gegen GewalttäterInnen, eine Umorganisation der Gastro-betriebe, eine Kampagne zum 20-jährigen Jubiläum der Reitschule inklusive Buchpublikation und Fes-tivitäten, jeden Monat ein Kultur-programm und seit Ende Winter die Neugestaltung und Neubelebung des Vorplatzes in Angriff genom-men und gemeinsam durchgeführt: In einem «Klima von Angst» [Zitat Motion Mozsa] könnten Aktivitäten, die auf ein gemeinsames Engage-ment und auf gelebte Solidarität angewiesen sind, nicht durchge-führt werden.

Als langjähriges Mitglied des Fördervereins der Reitschule kennt Erik Mozsa die Reitschule von in-nen. Seine Darstellungen über das Funktionieren und die Strukturen der Reitschule in der Motion ent-behren jeglicher Grundlage und sind reine Behauptungen – wie er selber am besten weiss.

aBsichtEn dEr motion

Die Reitschule macht immer wieder die Erfahrung, dass es sehr viel einfacher ist, mit all dem, was vor und neben der Reitschule pas-siert – und nicht immer ganz nach-vollziehbar mit der Reitschule in Verbindung gebracht wird – in die Medien zu kommen, als mit dem Kulturprogramm oder den Politver-anstaltungen, die mit grossem En-gagement und viel Gratisarbeit von den BetreiberInnen der Reitschule organisiert werden. Von diesem Ef-fekt profitiert auch die Motion Moz-sa mit grossaufgemachten Artikeln in den Lokalzeitungen (Bund vom

28. Mai 2008, Berner Zeitung vom 29. Mai 2008).

Buhlen Erik Mozsa (und sei-ne Partei?) im Vorfeld der Wahlen vom Herbst 2008 auf dem Buckel der Reitschule um Aufmerksam-keit? Ist es ein perfider politischer Schachzug, wie wir es uns seit 20 Jahren von den bürgerlichen Par-teien gewöhnt sind?

Wer besorgt ist über die Ver-hältnisse in der Reitschule und dem Projekt ernsthaft helfen will, kann sich jederzeit an die Betriebs-

Die holzterasse musste aus hygieni-schen gründen abge-brochen werden.

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gruppe der Reitschule wenden und das Gespräch suchen.

wiE gEht Es wEitEr?

An die Parteien im RGM-Bünd-nis der Stadt Bern stellen wir die Frage, was eine Partei wie die GFL, die Demonstrationen grundsätzlich verbieten und die Reitschule in ein braves von oben nach unten ver-waltetes Kulturzentrum verwan-deln will, in einem RGM-Bündnis noch verloren hat? Nicht von unge-fähr sehen SVP-Rechtsaussen in der Motion inhaltliche Nähe zu ei-genen Anliegen (Bund vom 28. Mai 2008).

Wie bereits erwähnt: Alle Jahre wieder ist die Reitschule mit aller-lei Angriffen konfrontiert. Für die Transparenz und das Verständnis der gegenseitigen Anliegen organi-siert sie, auf Anfrage oder anläss-lich der Reitschule-Feste, jeweils Führungen durch die Reitschule.

Aus diesem Grund laden wir die GFL zu einem Gespräch in die Reitschule ein. Gerne erklären wir dort bei einer Führung unsere Vereinsstrukturen und die Schwie-

rigkeiten, die für die Reitschule entstehen, wenn die Stadtbehörden beispielsweise Demonstrationen nicht mehr tolerieren wollen oder jährlich Hunderte von Wegweisun-gen gegen so genannt Randständi-ge aussprechen, sie es aber nicht schaffen, die drogen- und gesund-heitspolitisch skandalöse Situation auf dem Vorplatz der Reitschule durch die Einrichtung einer zweiten Drogenanlaufstelle anzugehen.

Mit freundlichen GrüssenKultur- und Begegnungs zentrum Reitschule Bern

geht an:- gfL-Sekretariat- Rgm-parteien, gewerkschaftsbund Stadt Bern, pDA, gpB- medien

Anmerkung der Redaktion: Sie dazu auch Text ab Seite 11.

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neue vorplatzimpressionen

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Vorplatz rEitschulE bErn

gEsundhEitsPolitischEr sKandal das «Vorplatz-bElEbunGs-projEkt», GEstartEt im mai, hat mit barbEtriEb, pinGponG-tisch, konzErtEn und djs Er-rEicht, dass sich Für bEtrEibErinnEn und bEsuchErinnEn dEr rEitschulE diE situation Vor dEn rEitschulE-mauErn VErbEssErt hat. dEr Von dEr stadt iG-noriErtE GEsundhEits- und droGEnpoli-tischE skandal ist, wEnn auch 30 mEtEr wEitEr wEG, noch lanGE nicht Vom tisch.

21.17 Uhr: Die abendliche Schlies -sung der Drogenanlaufstelle ennet der Schützenmatte kündigt sich Vorplatz-Belebungs-Bar-Aktivist-Innen und -besucherInnen in Form des ersten Kleingrüppchen an, das sich Richtung Eisenbahnbrücke bewegt. 13 Minuten später bildet sich für alle sichtbar die angeblich nicht existierende offene Drogen-szene von Bern – der visuelle Aus-

druck des gesundheits- und dro-genpolitischen Skandals in Bern.

Seit etwa zwei Jahren spielt sich ein solcher vor der Reitschule Bern ab: 25-40 Drogenabhängige (Sonn-tag und Montag 40-100) treffen sich nach 21.30 Uhr mangels Alternati-ven vor der Reitschule und konsu-mieren unter hygienisch katastro-phalen Umständen Drogen aller Art. Wo vorher andere hinpissten oder -kotzten, Hunde oder Tauben ihr Geschäft verrichteten, spritzen sich Drogenabhängige Heroin-Ko-kain-Cocktails, rauchen Heroin auf Folien oder basen Kokain. Durch die Umstände des Konsums und durch die Folgen des Repressions-stresses (zum Beispiel hektisches, unvorsichtiges Spritzen, Spritzen-tauschen, etc.) gefährden sie damit

über kurz oder lang ihre Gesund-heit und ihr Leben.

Die Hintergründe der Situation sind eigentlich bekannt: Seit der Räumung des Kocherparks 1992 herrscht Gassenhatz und die 2001 als Entlastung für die damals noch existierende Drogenanlaufstelle Nägeligasse eröffnete (zweite) Dro-genanlaufstelle Hodlerstrasse, die Konsum unter hygienischen Be-dingungen anbietet, ist chronisch überfüllt, hat zu kurze Öffnungs-zeiten und schliesst Ausserkanto-nale sowie süchtige MigrantInnen mit den «falschen» Papieren aus. Hinzu kommt die alltägliche Re-

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pression und schon fast manische Verbotsmentalität in der Innenstadt und beim Bahnhof, die in den letz-ten Jahren viele Süchtige Richtung Schützenmatte abdrängte. Schon im Jahre 2003 – lange vor der be-hördlichen «Aktion Marathon» und der skandalösen Anlaufstellen-Ver-weigerungshaltung in Thun – stellte ein von der Stiftung Contact in Auf-trag gegebener Evaluationsbericht1 fest, dass bezüglich zusätzlichem Angebot und Öffnungszeiten dring-licher Handlungsbedarf besteht.

ZwEitE drogEnan­laufstEllE suBito!

Die gesundheits- und drogenpo-litisch unhaltbare Situation auf der Schützenmatte führte nicht nur bei der Reitschule Bern zur Einsicht, dass eine zweite Drogenanlaufstel-le mit versetzten Öffnungszeiten dringendst von Nöten wäre. Doch die politischen Parteien und die Verantwortlichen (Stiftung Contact, Stadt und Kanton) waren und sind

offenbar unfähig oder nicht gewillt, innert nützlicher Frist diesen ge-sundheits- und drogenpolitischen Notstand zu beheben.

Die Betreiberin der Drogenan-laufstelle, die Stiftung Contact, ver-handelt zwar mit den Eigentümern von mindestens zwei möglichen Drogenanlaufstellen-Standorten (einer davon die Murtenstras-se 26), doch die schleppenden Ver-handlungen lassen auf mangelnde Ernsthaftigkeit beim Anpacken des Problems schliessen. Eigenini-tiativen von betroffenen Süchtigen werden teils durch die Contact-Lei-tung behindert oder sabotiert.

Die Stadt setzt einseitig auf Repression und verharmlost die für die Betroffenen gesundheitlich katastrophalen Zustände vor der Reitschule als «Sicherheitsprob-lem», das mit dem medial wirk-samen Aufmarsch von Polizei, Securitas und Pinto gelöst werden könne. Mit den Millionen, die für die Vertreibung und damit für die wei-tere gesundheitliche Gefährdung der Drogenabhängigen verschwen-det wurden, könnte man neben einer zweiten Drogenanlaufstelle

auch die weggesparte Drogennot-schlafstelle und die ebenso nötige Notschlafstelle für Drogenstrich- Frauen betreiben.

Angesichts der Tatsache, dass Stadt und Kanton regelmässig Hunderttausende von Franken da-für ausgeben, Demonstrationen mit Hunderten von Polizisten zu be- und verhindern oder voller Elan neue Anti-Randgruppen-Gesetze kreieren, um die Gefühlswelt von «flanierenden PassantInnen» beim Bahnhof und in der Innenstadt zu schonen, könnte mensch ja eigent-lich erwarten, dass sie mit dersel-ben kriminellen... ähh... repressi-ven... ähh... tatkräftigen Energie per gesundheitlichem Notrecht eine zweite Drogenanlaufstelle ein-richten würden.

Aber äbä: Im Wahlkampf 2008 ist es einfacher, sich medienwirk-sam hinter «Sicherheitsvereinba-rungen» und den Uniformen von Polizei, Securitas und Pinto zu ver-stecken, als die wirklichen Proble-me in dieser Stadt anzugehen.

> tom, Vorplatz- kultur-GruppE <

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GrossE hallE, ErstEs auGustwochEnEndE

antifa­fEstival – rocK out fascism

Im August 2006 fand in Bern das erste Antifascist Festival mit rund 1500 BesucherInnen pro Abend statt - ein gelungener Auftakt. Bands wie Los Fastidios, Conflict, Attila the Stockbrockers Barnstor-mer, Rawside u.v.a. setzten ein kla-res Zeichen gegen faschistisches Gedankengut. Eine Austellung zum Thema «Brennpunkt Faschismus» und eine antifaschistische Gross-demonstration rundeten das Wo-chenende ab.

Unter dem Motto «Rock out fa-scism» reisten im August 2007 wieder über 2000 AntifaschistIn-nen aus dem In- und Ausland nach

Bern. Während der Freitagabend hielt was er versprach, endete das Festival am Samstagabend abrupt. Das Konzert von Oi Polloi war im vollem Gange, als um Mitternacht ein verdächtiger Rucksack von der Festival-Security nach draus-sen gebracht wurde. Kurz darauf explodierte der Rucksack, eine Stichflamme von sechs Meter Durchmesser schoss in die Höhe. Die Explosion war trotz laufendem Konzert in der Halle hörbar und

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nur durch Zufall wurde niemand verletzt. Nicht auszudenken, wäre der Sprengsatz in der gut gefüllten Halle explodiert! Das Festival wur-de sofort abgebrochen, die Halle evakuiert.

1.­3. august 2008 «rocK out fascism»! jEtZt Erst rEcht!

Wir betrachten das Festival nach wie vor als einen Teil der Gegenkul-tur und lassen uns von einem solch feigen Angriff nicht einschüchtern und schon gar nicht daran hindern, ein weiteres Antifascist Festival zu veranstalten - gerade in einer Zeit, in der fast nur noch ultrakommer-zielle Veranstaltungen stattfinden und Freiräume immer mehr zer-stört werden.

Neben Konzerten mit 17 Bands aus dem Punkrock, Britcore und Hip Hop Genre, Verpflegungs-, Info-ständen und lockerem Zusammen-sein, setzt das Politprogramm des Festivals einen weiteren Akzent.

Info- und Diskussionsveranstal-tungen, Workshops und vieles mehr bieten eine Plattform für AktivistIn-nen, um sich zu vernetzen und aus-zutauschen. Ebenfalls können sich alle mit Informationen eindecken. Eine weitere Gelegenheit dafür bietet beispielsweise die Ausstel-lung im Kornhausforum, welche sich mit dem Thema Migration in der Schweiz befassen wird. Pri-mär beleuchtet werden in diesem Rahmen die Situation von hier le-benden AusländerInnen sowie die Definitionsmacht der Aufnahmege-sellschaft.

Setzen wir auch dieses Jahr ein Zeichen gegen menschenfeindli-ches Gedankengut, Unterdrückung, Ausbeutung, rassistsiche Tenden-zen, Sexismus und Homophobie.

Weitere Infos zum Programm auf wwww.antifafestival.ch.

> rock out Fascism! <

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pOSTfAc hmegaf on Nr. 321 , Ju l i 2008 15

LESERINNENBRIEf vON TuT BETREff mAI-hEfT ALTERLiebes megafon,die Themen «zeit», «Jugend» und «alt» sind allesamt spannend. Beim «alt»-me-gafon bin ich aber über einen Satz im Text über Demenz-patientInnen gestolpert und als der Artikel über finanzberaterin Dominique heil zur persönlichen Altersvor-sorge mehr Eigenverantwortung predigte, fing ich an, mich zu ärgern. hofiert das megafon, ohne es zu wollen, die neolibe-rale, entsolidarisierte gesellschaft der gegenwart?Im Beitrag «Langsam aus dem alten Leben vertrieben werden» steht am Ende eines Absatzes: «und nicht unwichtig: Ein dementer mensch im heim kostet jährlich um die 73000 franken, zu hause ca. 17000 franken». Im Artikel wird sonst jedoch weder über die kosten der Alters-betreuung, noch was uns eine solche wert ist gesprochen. was will die Autorin also damit sagen? Ich habe folgendes ausbuchstabiert: Ein mensch kostet in einem heim nach diesen zahlen jährlich 56000 franken mehr, als wenn er zuhause betreut wird. ziehen wir von dieser Differenz 10000 franken für die heiminfrastruktur ab und sehen den Rest als den Lohn der Betreuerin an, ergibt dies ein Einkommen von etwa 3800 franken monatlich für eine vollzeitstelle. In der geriatrie arbeiten vorwiegend frauen, auch viele migrantinnen, was den nicht gerade üppigen Lohn erklärt. Ein

mensch im heim ist also eigentlich nicht überdurchschnittlich teuer. wird dieser mensch nun zuhause betreut, leisten die frauen gratisarbeit. werden sie dafür entlöhnt, sind es oft migrantinnen, die in einem informellen und prekären Arbeits-verhältnis arbeiten. Der zahlenvergleich suggeriert, dass die private Betreuungsarbeit finanziell positiv zu bewerten sei. faktisch bedeutet dies jedoch die Auslagerung einer (ohnehin schon nicht gut bezahlten) Arbeit in den privaten haushalt, wo sie von frauen unbezahlt geleistet werden soll. was von der Autorin sicher nicht so gemeint war, entpuppt sich als neoliberale Doktrin: Reduzierung der Staatsausgaben und krankenkosten, privatisierung und präkarisierung der pflegearbeit, wobei in der Regel frauen die kosten für diese privatisierung tragen. Im Beitrag über finanzberaterin Domini-que heil zur persönlichen Altersvorsorge geht es gleich weiter: Auch wenn gesagt wird, dass «mehr Eigenverantwortung» nach frau heil nicht in den «langweiligen Diskurs der Rechten» falle, möchte ich gerne wissen, was denn diese Eigenver-antwortung in der aktuellen Diskussion um die private Altersvorsorge bedeuten könnte: In einer gesellschaft, welche die Ahv schröpft, die pensionskasse einem grossen Teil der lohnarbeitenden Bevölkerung nicht öffnet und die private

Anlegekultur im heiligen Land der korrup-ten Banken propagiert. Die Ahv wird als «progressiv» beschrie-ben, doch ist sie, eine Errungenschaft der Arbeitskämpfe, gerade durch das 3-Säulen-prinzip mit pensionskassen und privater vorsorge, wie sie frau heil propa-giert, geschwächt und wird gegenwärtig scheibenweise abgeschafft. Der konsens über das umverteilungsprinzip und dass die kosten im Alter von allen getragen werden sollen, existiert seit sicher zehn Jahren nicht mehr! Da finde ich Sätze wie «viele geben die verantwortung dem Staat ab» ziemlich ungut. Eine kritische Analyse, worum es beim Thema private Altersvor-sorge wirklich geht, finde ich mehr als angebracht, doch kann sich diese nicht in worten wie «bieder», «unsexy», «spies-sig» oder eben «langweilig» erschöpfen – das Thema ist dafür zu wichtig.meiner meinung nach entpuppen sich die vermeintlich harmlosen Sätze über kosten und Eigenverantwortung als gefährliche, weil nicht hinterfragte Allgemeinplätze. Ich wünsche mir vom megafon mehr kritische Analyse! Ich denke, die mühe lohnt sich, denn die ungenauen Analysen bestimmen unsere weit- oder eben kurzsichtigkeit für die zukunft – nicht erst im Alter. mit besten grüssenRuth > TuT <

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kuLTuR ET ALLmegaf on Nr. 321 , Ju l i 200816

schEibEn im juli

10 songs für diE EwigKEit – 1. tEil

1. Tim Buckley «Sweet Surren­der» (1972)Nie klang weisser Soul derart sexy, einnehmend und deep! vom ehrli-chen Songwriting über den eigenwil-ligen funk bis zu der unwahrschein-lichen Stimme – einfach wow!

2. Suicide «Frankie Teardrop» (1977)Auf dem höhepunkt der punkrevolte: während die Spiesser den Ausbruch von Anarchie befürchteten, versetz-ten zwei freaks aus New york selbst die punks in Todesangst. Bis heute jagt einem dieser horrorsong kalte Schauer über den Rücken.

3. Judy Garland «Somewhere Over The Rainbow» (1939)Der zauberer von Oz war in wahr-heit ein Drogendealer, davon zeugen Judy garlands Riesenpupillen in dieser wohl berühmtesten aller mu-sicalverfilmungen. Ihre blanken knie hatten es mir als knabe jedoch mehr angetan, meine güte, sie waren der grund für meine ersten feuchten Träume!

4. Sid Vicious «My Way» (1978)Nie wurde frank Sinatra gelungener parodiert. herrlich auch das dazu-gehörige video, in dem unser held zuletzt einen Revolver zieht, wahllos auf das ihm zujubelnde publikum in Abendgarderobe ballert und das Blut nur so spritzt!

5. Velvet Underground «Heroin» (1967)Eine Achterbahnfahrt von einem Song. Aufgebaut wie ein extrem ver-dichteter filmscore. 7 minuten, die die Rockmusik nachhaltig verändert haben.

6. The Gun Club «Sex Beat» (1981)psychedelischer voodoo-punk at its best! The gun club verbanden die rohe, aggressive kraft des punk mit Sexappeal wie niemand seither!

7. Johnny Cash «Folsom Prison Blues» (1956)«I shot a man in Reno, just to watch him die», sang unser mann. cash lehrte die heuchlerischen, religiös und moralisch bigotten weissen Red-necks aus dem mittleren westen das fürchten. Danach war countrymusik nicht mehr, was es einmal war.

tomi, unsEr schEibEnmann, schickt statt postkartEn sonGtipps aus dEn sommErFEriEn:

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kuLTuR ET ALLmegaf on Nr. 321 , Ju l i 2008 17

8. The Birthday Party «A Dead Song» (1981)«This is the living end, this is the end and it’s still living», kreisch-te Nick cave seinem publikum in einer wilden mischung aus sonischem Lärm entgegen. und nie hat man das jemandem eher geglaubt als diesem mann und seiner Apokalyptikerkappelle.

9. The Jesus And Mary Chain & Hope Sandoval «Some­times Always» (1994)Seit Lee hazelwood und Nancy Sinatra gab es kein gelungene-res Duett mehr. Ach, die Liebe ist eine unberechenbare Sache. und die schönste auf der welt.

10. Daniel Johnston «True Love Will Find You In The End» (1990)Es gibt keinen tröstenderen Song auf gottes weiter Erde. Egal ob bei Liebeskummer, Burn Out-Syn-drom oder Selbstmordabsichten. hier ist ein gefallener Engel, der uns allen zumindest Aufschub von unseren problemen gewährt.

> tomi kujundzic <

1 Johnny cash2 Suicide 3 Daniel Johnston4 Sid vicious5 hope Sandoval6 velvet undergroud7 Judy garland8 Tim Buckley9 The Birthday party

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pEDROSA: cOmIx Im JuLI IPedrosa: Drei SchattenReprodukt, 2008

Der kleine Joachim lebt mit mutter und vater auf einem abgeschiede-nen hof. Der umgang mit den Tieren, das Baden im weiher, dasgute-Nacht-geschichten-erzähltkrie-gen: Joachim hat es bestens. Alles ist sehr idyllisch bis zu dem Tag, an dem drei Schatten auf dem hügel auftauchen. Sie kommen immer näher, doch wenn sich der vater mit dem Beil entgegenstellt, so verschwinden sie im Nebel.Joachims mutter findet schliess-lich heraus, was die drei Schatten wollen.Sie holen Joachim. Doch statt die verbleibenden Stunden zu genies-sen, flüchtet der vater mit dem kleinen auf eine weite Reise...

pedrosa hat eine geschichte geschaffen über die Liebe, den Tod, die Erinnerung und den Neuanfang. Er webt diese grossen Themen der menschheit mit schlichten, ausdrucksstarken und ergreifenden Bildern zu einem packenden comic, der mit liebevoller Beschaulichkeit genauso besticht wie mit rasanter Action.

«Drei Schatten» wurde im Januar 2008 am grössten comicfestival Europas in Angoulême (fR) mit dem preis für das beste Album ausge-zeichnet und markiert einen ersten höhepunkt in der karriere des noch jungen zeichners pedrosa.

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LuTES/BERTOzzI: cOmIx Im JuLI IILutes/Bertozzi: Houdini – König der Handschellen, Carlsen, 2008

wer - gefesselt mit handschellen und fussketten - in einen eiskalten fluss springt, muss schon ziemlich lebensmüde sein. Oder houdini heissen. Der berühmte Entfesse-lungskünstler und zauberer harry houdini hat sich aus allem befreit, womit er sich je fesseln liess. mit diesen vorstellungen wurde er zu Beginn des 20. Jahrhunderts weltberühmt.

In Lutes‘ neuem comic dürfen wir live dabei sein und gar einen Blick hinter die kulissen des meisters werfen, als sich dieser 1908 gefes-selt von einer Brücke in cambridge, massachusetts, in den eisigen fluss stürzt. wir lernen den zauberer von

einer sehr persönlichen Seite ken-nen und erfahren gar einen seiner Tricks. Dass houdini neben seiner kunst auch das marketing brilliant beherrschte und eine eiserne Diszi-plin aufbrachte, wird ebenfalls sehr schön gezeigt. und mit dem comic ist es so wie mit der zaubervorfüh-rung: Auch wenn wir genau wissen, dass es klappen wird, so kommt doch mächtig Spannung auf!

> nik biEri <

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Mittwoch, 2. Juli, 20.00 uhr Vorplatz

The all T ime

favouriTes louNGe :

Need more Blues N iGhT

Donnerstag, 3. Juli, 20.30 uhr

TaNGoNachTEr ist nicht vom himmel in die feinen pariser Salons gefallen. vor etwa 150 Jahren tanz-ten in Buenos Aires die Ärmsten der meist italienischen Einwanderer im hafenviertel La Boca – inmitten von Bordellen, Spiel-höllen und schmutzigen hinterhöfen – den ersten Tango. Seither ist er weit gereist, hat sich mehr als einmal um die eigene Achse gedreht, generationen stets wieder neu zum Tanzen und musizieren inspiriert, und klingt doch immer noch wunderschön nach verzweiflung und heimweh. So brauchen wir denn auch keine edlen wildledersohlen und keinen glänzenden massivholzparkett um diesen traurigen gedanken zu tanzen. uns reicht das Niemandsland vorplatz mit seinem zwielichtigen charme. uns reichen

die Scheinwerfer der vorbeifahrenden Autos und die flackernden Lichter der züge wenn es langsam dunkel wird über der Stadt und DJ Esteban uns nur die schönsten Themen zuspielt.Luc und Simone machen ab 19.00 uhr einen crashkurs für Neueinstiege oder Auffri-schungen. hier sind paarformationen emp-fohlen. (10 franken pro person). milonga: ab 20.30 uhr

Freitag, 4. Juli, 20.00 uhr, Vorplatz

sTaN or iTchy (BURGDORF)

frecher, selbst gemachter Ska-pop mit mitreissenden Refrains und relaxten Song-passagen aus Burgdorf.

www.stanoritchy.ch

Freitag, 4. Juli, 22.00 uhr, FrauenrauM

PoPshoPFrauendisco – women only

saMstag, 5. Juli, 20.00 uhr, Vorplatz

The NuTcuTTers (BE)

für alle, die auf college-punkrock und chuck Norris stehen!

www.nutcutters.ch

sonntag, 6. Juli, 9.00 uhr, grosse halle unD Vorplatz

flohmarkT & BruNch bis 16.00 uhr

pROgRAmmmegaf on 08 .07 JuLI-kuLTuR

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Mittwoch, 9. Juli, 20.00 uhr, Vorplatz

The all T ime

favouriTes louNGe :

PuNk `s NoT dead

Donnerstag, 10. Juli, 20.00 uhr, FrauenrauM

BaromeTer : lesB isch-

schwules chilleN miT dJ fraTZ , JaN iNe , sharoNe & dJ elfer ich

Donnerstag, 10. Juli, 20.00 uhr,Vorplatz

dJ elecTric (BE)

Als alter Reitschule-hase freut sich DJ «Dänu Sutter» Electric schon darauf, nach Auftritten in I fluss, cafeteria und Dachstock jetzt auch das publikum auf dem vorplatz an seiner legendären plattensammlung teilhaben zu lassen. zu unser aller freude

verzichtet er dabei auf goa, Techno und Dis-co-mainstream.

www.djelectric.ch

Freitag, 11. Juli, 20.00 uhr, Vorplatz

kommaNdo Trash (CH)

kommando Trash erinnert wohltuend an alte Elektropop-platten aus den 1980ern (zum Beispiel weltschmertz), die man nur noch auf flohmärkten oder in Brockenstuben fin-den kann und die einem in Erinnerung rufen, dass es ja damals auch noch gute musik jen-seits der heilen Deutsche-welle-pop-welt à la Nena gab. Ein muss für NostalgikerInnen und Neo-Elektropopfans!

www.myspace.com/bimmele

Mittwoch, 16. Juli, 20.00 uhr, Vorplatz

The all T ime favouriTes louNGe :

mums & dads record collecT ioN

Donnerstag, 17. Juli, 20.00 uhr,Vorplatz

dJ r iNderherZ (CH)

Iltis sei dank, wiedermal punk: Rinderherz Records ist ein junges aufstrebendes Do-it-yourself-Label für punk, crust und anderen Schund inklusive mailorder und ab-und-zu-plattenstand an einschlägigen konzerten.www.rinderherzrecords.ch.vu

Freitag, 18. Juli, 20.00 uhr,Vorplatz

summer Jam: aNGle Baye fall souNd-sysTem (BE / SENEGA L )

Erfrischend anders sind Angle Baye fall Soundsystem, die schon im mai im Rah-men von culture factory den vorplatz mit Reggae, Afrofunk und hiphop beschallten und einem daran erinnern, dass es auf und aus dem grossen kontinent südlich von uns spannende plattensammlungen zu durchstö-bern gäbe.

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saMstag, 19. Juli, 20.00 uhr, Vorplatz

Gasmac Gilmore WIEN)

Seit 2003 führen gasmac gilmore ihr pu-blikum quer durch die unterschiedlichsten musikspektren. Der oft praktizierte versuch, musik in spezifische Stil-Schubladen zu ste-cken, wird bei gasmac gilmore nicht funk-tionieren können. Die vier wiener spielen über genregrenzen zwischen Ost und west hinweg, sprühen vor beschwingten Riffs und schrägen hooklines und schlagen Brücken zwischen sanften Balladen und hemmungs-losem Balkanrock, zwischen wütenden, aus der hüfte geschossenen punksalven und humorvoll-grotesken folklore-Attacken. mit-reissend spielfreudig geben sich gasmac gilmore auch live – halsbrecherische Stunts, absurde Tanzeinlagen und irrwitzige Breaks sind garantiert, wenn gasmac gilmore bei Spontan-konzerten wie in der wiener u-Bahn oder auf einem Schiff am Donaukanal, bei intimen clubgigs oder auf Open-Air-Büh-nen die Bildfläche betreten. Die Band vereint tanzbaren Balkanpunk, Rock und Ska mit Instrumenten wie mando-line, Akkordeon, posaune und cello.

www.gasmacgilmore.com

Mittwoch, 23. Juli, 20.00 uhr, Vorplatz

The all T ime

favouriTes louNGe : a movemeNT aNd iTs souNds(black Panthers, black Power & american civil rights movement)

Donnerstag, 24. Juli, 20.00 uhr,Vorplatz

ciel rouGe (BE)

mit ihrem abgefahrenen Instrumental-Rock wecken «ciel Rouge» die Erinnerung an die gitarrenbands der 1960er und 1970er-Jah-re. Spätestens seit Jan hammer‘s Einsatz des mini moog Synthesizers weiss man, dass es für die verzerrten gitarrensoli nicht unbedingt eine gitarre braucht, da dem mini moog ebenbürtige möglichkeiten zur verfü-gung stehen.für perlende klangteppiche greift der Tas-tenmann Jürg Bernet auf das altbewährte fender Rhodes zurück und gibt heidi moll den Raum mit dem Bass auch mal gitarris-tisch loszulegen. wo in den heutigen Rock-

bands das Schlagzeug eher spärlich gespielt wird, lässt «ciel Rouge» das virtuose und impulsive Spiel des Drummers peter horis-berger voll zum zug kommen.Nebst Eigenkompositionen umfasst das Repertoire des Trios auch Stücke von herbie hancock, Jeff Beck und von John mcLaughlins legendärem mahavishnu Or-chestra.

www.nikmusik.ch/index.php?id=7

Freitag, 25. Juli, 20.00 uhrVorplatz

The we iGhTl i fTers

(FR)

Seit februar 2007 versuchen sich die beiden gewichtheber NicoB und Nicow zu zweit. Das prinzip ist einfach: 1-man-band + 1-man-band = 2-men-1-man-Band! wenn ei-ner mit den füssen Schlagzeug und mit den händen Stromgitarre spielt und der andere mit den händen dasselbe tut und mit dem mund singt, dann endet es in einer testos-teronschwangeren Rock‘n‘Roll poardy mit vielen muskeln, Schweiss und garage-Rock!

www.myspace.com/weightlifters

pROgRAmmmegaf on 08 .07 JuLI-kuLTuR

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saMstag, 26. Juli, 20.00 uhr, Vorplatz

euGeNe chadBourNe solo (US A )

Seit 1975 produziert Eugene chadbourne eine platte nach der anderen. hierzulande (zum Beispiel im Dachstock) machte er sich einen Namen durch Auftritte mit Improvi-sationsmusikgrössen wie fred frith, Elliot Sharp und John zorn. und dann, vor ein paar Jahren, verblüffte er uns alle plötzlich mit seiner frechen countrymusik. Dieser ist er auch in den letzten Jahren treu geblieben und tourt mit Titeln wie «Rebuild New Or-leans in Iraq» durch die welt. Am 26. Juli macht er einen halt auf dem vorplatz.

www.eugenechadbourne.com

saMstag, 26. Juli, 20.30 uhr,grosse halle

Balder fly Prev iew kaP iTel 1 : f euerTaufe

anschliessend konzert. von konsortium & konsorten.

inszenierung und idee: wolF-gang klüPPel. text und idee: axel hesse. schausPiel: andré benndorFF, emma murray, marie omlin, marcus signer, tom ott. musik: Pascal nater. kostüm: magali nüesch. bühne: matthias wulst. artistik: heidi aemisegger. Produktionsleitung: mathias bremgartner. koProduktion: konsortium & konsorten, grosse halle, tojo theater.

Das Brüllen der Löwen wie in einer fernen Steppe; wolken von Staub, aufgewirbelt von den Bestien; männer, die mit einem einzigen peitschenknall für Todesstille sorgen; das Orchester holt tief Luft, spielt einen verzwei-felten Tusch, als wäre es ihr letzter; in der

ersten Reihe staunen kleine mädchen mit offenen mündern und zitternden zöpfen... Doch plötzlich geschieht etwas unfassba-res: Die zirkuslegende Balder Bärenzahm, sagenhafte 378 Jahre alt, betritt die ma-nege und erzählt in wilden zeitcollagen die geschichte seines Lebens.

«Alles begann im Schatten eines mittelalter-lichen Baumes. Ich lag im gras und schrie mir die Lunge aus der Brust. meine milch-zähne wollten nämlich raus. Da streunten zwei gaukler vorbei. zwei seltsame ge-stalten. Aber mitgenommen haben sie mich trotzdem! und schon wenig später wurde ich für meine erste Nummer beklatscht. Ich war nicht mal eins und flog schon wie ein wilder durch die Lüfte...»

Nach seiner feuertaufe im mittelalter ver-schlägt es Balder ins London der industriel-len Revolution. Ein mister Astley brütet gera-de an einer vision namens zirkus und schickt Balder hinauf zu seiner neusten Erfindung, dem Trapez. Danach heisst es: «zieh, wenn du kein feigling bist.» mit einem mal steht Balder im wilden westen und trifft auf Buf-falo Bill und dessen Reit-Show. knapp kann

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er sich aus der Schusslinie des berüchtigten Indianerschlächters retten. Im vierten ka-pitel gibts die Stalinorgel rückwärts. Balder segelt im besten Artistenalter durch die ma-nege des sowjetischen Staatszirkus – und landet schliesslich auf dem hosenboden der Realität. Aber das kann einen kühnen Erzäh-ler wie Balder Bährenzahm nichts anhaben, nicht nach 378 Jahren Show. mit einem Lächeln im gesicht schliesst er die Augen und verfällt in einen Traum, in seinen Traum von zirkus: Die Schwerkraft ist aufgehoben. mensch und Natur, Disziplin und Aufbegeh-ren, Leben und Tod. Alles fällt in Eins...

«konsortium & konsorten», wird die grosse halle der Reitschule im Sommer zu einem Ort utopischen Lebens machen. mit «Balder fly – 378 Jahre Artisten, Tiere, Sensationen» zieht eine mischung aus biographisch-histo-rischer Rückblende, epischem Bilderreigen und Satire in die weiten der Reithalle ein. In fünf kapiteln wandelt die zirkuslegende Balder Bährenzahm dabei lustvoll durch die geschichte des zirkus. Er führt uns auf die äussersten umlaufbahnen seiner Erinne-rung, dorthin wo fiktion und wirklichkeit kaum noch zu unterscheiden sind.

«konsortium & konsorten» zuletzt im Tojo mit «Top gun» (siehe megafon 05/07) und «first Life von peter paradise» (siehe me-gafon 12/07) – zwei highlights von zwei Saisons!

27. August 20.30 uhr: première. weitere Aufführungen: 28.-31. August je 20.30 uhrDie einzelnen kapitel sind bereits im vorfeld als preview zu sehen: Samstag, 26. Juli 20.30 uhr: preview kapitel 1: «feuertaufe», anschl. konzertSamstag, 2. August 20.30 uhr: preview ka-pitel 2: «London 1820», anschl. konzert Samstag, 9. August 20.30 uhr: preview ka-pitel 3: «wild west», anschl. konzertSamstag, 16. August 20.30 uhr: preview kapitel 4: «Sowjetischer Staaatszirkus», anschl. konzert Samstag, 23. August 20.30 uhr: preview ka-pitel 5: «hier und Jetzt», anschl. konzert

pROgRAmmmegaf on 08 .07 JuLI-kuLTuR

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EDITORIALmegaf on Nr. 321 , Ju l i 2008 25

Mittwoch, 30. Juli, 20.00 uhr, Vorplatz

offeNe BühNestreet art

15 minuten berühmt sein!Donnerstag, 31. Juli, 20.00 uhr,Vorplatz

dJ durium (BE)

Funk, easy listening, acid & Future jazz, triPhoPman kann auch einfach an der vorplatz-Bar anfragen, ob man mal auflegen könne. So jedenfalls ist DJ Durium zu seinem Auftritt gekommen.

ausblick august:Freitag, 1. bis 3. august, grosse halle

aNTifafesT ivalhttp://www.antifafestival.ch/

Freitag, 8. august, Vorplatz

The moNofoNes (Be )

in Planung auF dem vorPlatz: wazomba, murPhys room, subversive record Punk night, admiral james t & Friends, Fire-Fighters und viele andere

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STORy Of hELLmegaf on NR. 310 , August 200726

STORy Of hELL – c.A. BESOffENSIchTLIchSTE fOLgE

Diese folge wird Ihnen präsentiert von den vereinigten maulwürfen und wühlmäusen

Die die Burg umgebende Stadt schaut auf das grosse Ereignis zurück, wel-ches im Rückspiegel kleiner und kleiner wird. Lange war die zeit der Erwar-tung, doch kaum ist das kind geboren, wird es alsogleich, sozusagen, mit dem Bad ausgeschüttet, kommt im gemisch von flüssigkeiten zu schwimmen, welche sich in der gosse angesammelt haben.

Doch, auch wenn in der Stadt alle in den alten Trott verfallen, einiges ist für immer anders geworden. Einige knirp-se werden den «fussballer» von der Liste ihrer wunschberufe gestrichen haben, der alternativen Liga beitreten wollen, unter den ergrauenden Schür-fenden werden einige ihre pfannen aus den Rinnsteinen erheben und schütteln, wobei kostbares metall zum vorschein kommen wird, der Empfang für Reisen-de, welche mit der Eisenbahn in die Stadt gekommen sind, wird sich fortan ganz anders präsentieren, als bis anhin gewohnt für diejenigen, welche mit dem alten Bahnhof vertraut waren.

Dann ist da auch der grosse Bahnhof «Innere Sicherheit», welcher sein neues gesicht zur Schau stellt. fernab davon, dass einige Demonstrationen als probelauf für das grosse Ereignis angeschaut wurden, nun wird klar, dass das grossereignis einzig zur probe für den künftigen Normalzustand gedient hat. haben sich die Ordnung in der Öffentlichkeit hütenden darin erprobt, mit den potentiellen Störenden derselben umzugehen, indem sie deren umgangsformen annahmen, sich als die kinder darstellten, die eigentlich lieber professionell fussball gespielt hätten, als sich als irgendeine Ordnung in der Öffentlichkeit hütende zu verdingen, haben sie auch angedeutet, dass sie sich fortan als schwarzgekleidete, einem Block zugehörige militante präsentieren werden, die deren Spiel mitspielen, bis es zu durch Sachzwang bedingte Beschädigungen kommt. Das werden dann die emotionell geladenen Spiele sein, in den lokalen chroniken der Stadt zu verfolgen, welche die Burg umgibt.

Andererseits wird das auch nicht etwas Neues darstellen gegenüber dem gängigen, alten Trott. ungewohnt wird einzig die Offensichtlichkeit, mit welcher alles stattfindet. Neue recht-liche verhältnisse werden geschaffen,

neue Spielregeln. fortan kannst Du eine Bank wetten, lieber verkaufst in zukunft käse, in ein uhrwerk verbaut mit Schokolade-überzug (in Orange), daneben ein Armeemesser, das ganze in portionen zu schneiden, als dass du dem geldschöpfer, der das Sieb seiner pfanne aus der gosse hebt, die Steuerfreiheit auf seinen gewinnen garantierst. gemacht hat er sie damit, dass diejenigen, die mit dem Bad ausgeschüttet wurden, da bleiben wo sie sind. Der wasserstand höher und höher, der fluss reisst sehr.

wer den freien fall erfahren hat, mit elastischem Seil um den fuss, oder un-ter einem fallschirm, wird das gefühl kennen. kaum Luft. zu überwindende Angst. Die gewissheit, dass es lohnt, dabei zu sein, runterzukommen, aber auch wieder auf die höhe. verloren in den Informationen, behütet durch die herkunft. vielleicht unter anderem Namen. gar durch einige gedanken überzeugt, welche in der fremden umgebung aufgenommen wurden, die es zu verraten gegolten hat. mission erfüllt, so oder so.

in der nächsten Folge: sicher mit den olympischen Spielen, aber auch sonst.

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kONTAkTE

Interessengemeinschaft kulturraum Reitschule IkuRpostfach 5053 | 3001 [email protected] www.reitschule.chT 031 306 69 69

Anlaufstelle gegen gewalt in der Reitschule (AggR)[email protected]

[email protected] T 031 306 69 57

[email protected] 031 306 69 61

[email protected] T 031 306 69 65

frauenraum [email protected] 031 306 69 68

[email protected] T 031 306 69 63

[email protected] 031 306 69 69

[email protected] 031 306 69 69

[email protected] T 031 306 69 69

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