MEiER Satdtcheck Neustadt

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36 // MEIER 07–10 MEIER STADT-CHECK / / NEUSTADT Das Delta ist mehr als nur Mannheim, Ludwigshafen oder Heidelberg. Der MEIER-Stadtcheck verrät, was in Städten wie Speyer, Worms oder Schwetzingen abgeht – diesmal im Visier: Neustadt. Große Räder Gerade mal zwei Wochen ist es her, dass der Rheinland-Pfalz-Tag die so oft gerühmte „Per- le der Pfalz“ gerockt und hunderttausende Be- sucher ins etwas über 50.000 Einwohner zäh- lende Neustadt gelockt hat. Inzwischen sind die zahlreichen Bühnen wieder abgebaut, und die Bewohner der Innenstadt dürfen wieder in ihren Garagen parken, zum „business as usu- al“ zurückkehren. Und das ist – Mittelzentrum hin oder her – eher beschaulicher Natur, wenn nicht gerade ein Großereignis wie das alljährliche Weinle- sefest stattfindet und die Touristen scharen- weise durch die Gassen pilgern. Sicher, an ei- nem lauen Sommerabend am Wochenende ist es nicht immer ganz leicht, mitten auf dem his- torischen Marktplatz noch ein Plätzchen zu finden, aber mit etwas Glück kennt man eben den Wirt, und der reserviert einem kurzerhand den nächsten freiwerdenden Tisch. Überhaupt: Kennen und Gekanntwerden sind die beiden Grundpfeiler für all jene, die glauben, am gesellschaftlichen Leben teilneh- men zu sollen. Wer neu in Neustadt ist, wird erstmal eine Weile kritisch beäugt: Es könnte ja ein Blödmann sein oder – schlimmer noch – er könnte etwas von einem wollen. Ist diese Phase erst einmal überwunden, knüpfen sich Kontakte allerdings gar nicht mehr so schwer, weil irgendwie doch immer irgendwer zufällig den Nächsten kennt. Und wenn man dann mal so richtig drin ist in der Szene, kann ein Spa- ziergang durch die samstagmittägliche Fuß- gängerzone durchaus eine längere Angelegen- heit werden, weil nicht nur gewunken und ge- grüßt sondern auch schon mal zusammen ein Gläschen genommen wird. „Unser gemietliches klännes Neischdädl“ ist (zumindest bei den Eingeborenen) inzwi- schen zum Synonym für diese besondere und durchaus nicht unsympathische Form des Zu- sammenlebens geworden, wenngleich in Neu- stadt bisweilen durchaus auch größere Räder gedreht werden. So investiert das Land Rhein- land-Pfalz derzeit rund 20 Millionen in den Umbau des Hambacher Schlosses, wird über einen ebenfalls millionenschweren Tunnel entlang der Bahnstrecke in Richtung Lam- brecht nachgedacht und gingen die Nachrich- ten über den maroden Klemmhof-Komplex, dessen Bewohner 2009 für mehrere Wochen evakuiert werden mussten, deutschlandweit über den Äther. Aber jetzt ist der Trubel erstmal vorbei – jetzt werden wieder die Weinfeste in den um- liegenden Dörfern gefeiert, und Neustadt ist wieder „unser gemietliches klännes Nei- schdädl“ … claus-jürgen holler foto: rolf schädler Blaue Stunde auf dem Marktplatz: Neustadts Freiluft-Epizentrum. Stadt-Check im nächsten MEIER: WEINHEIM meier STADT-CHECK // NEUSTADT

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Das Delta ist mehr als nur Mannheim, Ludwigshafen oder Heidelberg. Der MEIER-Stadtcheck verrät, was in Städten wie Speyer, Worms oder Schwetzingen abgeht – diesmal im Visier: Neustadt.

Große Räder

Gerade mal zwei Wochen ist es her, dass der Rheinland-Pfalz-Tag die so oft gerühmte „Per-le der Pfalz“ gerockt und hunderttausende Be-sucher ins etwas über 50.000 Einwohner zäh-lende Neustadt gelockt hat. Inzwischen sind die zahlreichen Bühnen wieder abgebaut, und die Bewohner der Innenstadt dürfen wieder in ihren Garagen parken, zum „business as usu-al“ zurückkehren.

Und das ist – Mittelzentrum hin oder her – eher beschaulicher Natur, wenn nicht gerade ein Großereignis wie das alljährliche Weinle-sefest stattfindet und die Touristen scharen-weise durch die Gassen pilgern. Sicher, an ei-nem lauen Sommerabend am Wochenende ist es nicht immer ganz leicht, mitten auf dem his-torischen Marktplatz noch ein Plätzchen zu finden, aber mit etwas Glück kennt man eben den Wirt, und der reserviert einem kurzerhand den nächsten freiwerdenden Tisch.

Überhaupt: Kennen und Gekanntwerden sind die beiden Grundpfeiler für all jene, die

glauben, am gesellschaftlichen Leben teilneh-men zu sollen. Wer neu in Neustadt ist, wird erstmal eine Weile kritisch beäugt: Es könnte ja ein Blödmann sein oder – schlimmer noch – er könnte etwas von einem wollen. Ist diese Phase erst einmal überwunden, knüpfen sich Kontakte allerdings gar nicht mehr so schwer, weil irgendwie doch immer irgendwer zufällig den Nächsten kennt. Und wenn man dann mal so richtig drin ist in der Szene, kann ein Spa-ziergang durch die samstagmittägliche Fuß-gängerzone durchaus eine längere Angelegen-heit werden, weil nicht nur gewunken und ge-grüßt sondern auch schon mal zusammen ein Gläschen genommen wird.

„Unser gemietliches klännes Neischdädl“ ist (zumindest bei den Eingeborenen) inzwi-schen zum Synonym für diese besondere und durchaus nicht unsympathische Form des Zu-sammenlebens geworden, wenngleich in Neu-stadt bisweilen durchaus auch größere Räder gedreht werden. So investiert das Land Rhein-

land-Pfalz derzeit rund 20 Millionen in den Umbau des Hambacher Schlosses, wird über einen ebenfalls millionenschweren Tunnel entlang der Bahnstrecke in Richtung Lam-brecht nachgedacht und gingen die Nachrich-ten über den maroden Klemmhof-Komplex, dessen Bewohner 2009 für mehrere Wochen evakuiert werden mussten, deutschlandweit über den Äther.

Aber jetzt ist der Trubel erstmal vorbei – jetzt werden wieder die Weinfeste in den um-liegenden Dörfern gefeiert, und Neustadt ist wieder „unser gemietliches klännes Nei-schdädl“ …claus-jürgen holler foto: rolf schädler

Blaue Stunde auf dem marktplatz: neustadts Freiluft-epizentrum.

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Fünf gute Gründe ... neustadt zu lieben

4. hambacher SchlossDer Atem der GeschichteHieran führt kein Weg vorbei. Die ehemalige Maxburg wird von Pfälzern und Nicht-Pfälzern gern als Wiege der Deutschen Demokratie bezeichnet. Inzwischen sollte man schon deshalb mal wieder „hinauf, hinauf zum Schloss“, weil es dort eine ganz feine neue Ausstellung gibt. Und im nächsten Jahr wird dann auch das neue Restaurant fertig. Noch ein Grund mehr …

Am besten: zu Fuß „hinauf“ und runtergucken

1. Die Altstadtheidelberg go homeEs soll ja Leute geben, die finden, gegen die mittelalter-lich angewehte Altstadt könne man die Heidelberger wegschmeißen. Wir wollen hier aber keine Städte ge-geneinander ausspielen. Fakt ist, dass es sich zwi-schen Bahnhof und Stiftskirche aufs Allerlieblichste bummeln und noch gemütlicher einkehren lässt.

Am besten: auf dem Marktplatz sitzen und den Kirchenglocken zuhören

5. MusikwerkstattBier, Pasta, PartyLetztes Jahr ist DER Club in Neustadt abgebrannt. So wie der Saalbau (siehe oben) anno 1980. Inzwischen ist die Musikwerkstatt aufgestiegen wie Phönix aus der Asche. Abi-Partys, Frauenclub, Ü- und U-Partys jeder Sorte, nicht zu vergessen den Katapult-Club – hier wird Offenheit groß geschrieben. Ordentlich Essen gibt’s da-zu in der MWS City Lounge in der Hetzelgalerie.

Am besten: 20 Jahre jünger sein iw

2. Die WeindörferWein, Weib und GesangSo berühmte Ortsteile möchte man als Stadt haben: Hambach, Königsbach, Gimmeldingen oder „Musch-bach“ (Foto) – Weinkennern läuft das Wasser im Mund zusammen und jeder einzelne von ihnen hätte einen eigenen, mindestens ganzseitigen Tipp verdient. Natur, Atmosphäre, Musik in Kirchen und Gütern, herrliche Weine und legendäre Stuben. Was soll man sagen …

Am besten: nach Mußbach zum Eselshautfest

3. SaalbauGesang, Wein und WeibNeustadts fast 140-jährige gute Stube hat ein beweg-tes Schicksal hinter sich. Sei‘s drum. Heute schlägt in den eindrucksvollen Neorenaissance-Mauern ein modernes Veranstaltungs- und Tagungsherz. Hier stiegen von Hans von Bülow bis Joseph Moog viele der Besten ab. Hauptereignis ist aber natürlich die Krönung der Pfälzischen Weinkönigin.

Am besten: Saalbau-Programm genau studieren

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01. September 2010, 20.00 Uhr

Kabarett im SchlossLars Reichow„Der Unterhaltungskanzler“

27. August 2010, 19.00 Uhr

Hambacher Gesprächezu Gast u.a. Cem Özdemir

15. September 2010, 19.00 Uhr

Demokratieforum Hambacher SchlossModeration Prof. Dr. Thomas Leif, 2+Leif

25. September 2010, 10.00 Uhr

Hambacher Disput 2010Landeszentrale für politische Bildung

12. September 2010, 15.00 Uhr

„Streicherserenade“Konzert des Kurpfälzischen Kammerorchesters

20. September 2010, 19.00 Uhr

„Der Klang Chinas“Konzert der Villa Musica

Ausstellung zur Geschichte der deutschen Demokratie

Öffnungszeiten:April bis Okt.: 10.00-18.00 UhrNov. bis März: 11.00-17.00 Uhr

Täglich öffentliche Führungen

Informationen: Tel.: 0 63 21 / 92 62 90,[email protected]

Hinauf, hinauf zum Schloss!

Das Hambacher Fest 1832

www.hambacher-schloss.de

Veranstaltungen im Hambacher Schloss

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Mundus ViniSeit April 2008 hat Anatol Elert – nach Stationen im Deidesheimer Hof und in Schloss Edesheim – die Verantwortung in der Küche des Neu-stadter Mundus Vini übernommen. Er serviert mediterran inspirierte Gerichte, handwerklich

perfekt zubereitet. Die Weinkarte, deren Weine alle auch in der Vinothek für zu Hause mitgenommen werden können, ist eine der besten der Region: Auf rund 50 Seiten werden Erzeugnisse aus der ganzen Welt aufgeführt und ausführlich beschrieben. Großer Schwerpunkt ist natürlich die Pfalz mit vielen bekannten Erzeugern, aber über eine gute Auswahl aus Italien, Frankreich und Spanien führt die Karte bis in die neue Weinwelt mit emp-fehlenswerten Tropfen aus Australien, Argentinien und Neusee-land.

Mundus Vini, Marktplatz 4, 06321 390083, mv-vinothek.de, Mo bis Sa ab 10 Uhr

Essen & trinkenDarlings der Redaktion

EselsburgHolzvertäfelte und bemalte Wände, allerlei Fotos, Kunst und Krempel: Das Ambiente der Mußbacher Eselsburg ist in der Pfalz wohl einmalig und unkopierbar. Wer hier schon alles gesessen und mit Ellbogen und anderen Körperteilen daran gearbeitet hat, den abgewetzten Tischen, Stühlen und Bänken ihre Patina zu verschaffen, lässt sich an der Wand voller Autogrammkarten erkennen: Fritz Walter, Vicky Leandros, Helmut Kohl und unge-zählte andere bekannte und längst vergessene Besucher aus Sport, Show und Politik waren hier schon zu Gast. Nachdem die Eselsburg 40 Jahre lang von der Familie Wiedemann geführt wurde, hat seit Juni 2008 Anette Ueberschaer (ehemalige Alte Pfarrey, Neuleiningen) die Leitung der Pfälzer Institution über-nommen. Trotz aller Tradition ist die Weinkarte des Hauses auf der Höhe der Zeit und noch dazu sehr freundlich kalkuliert (z.B. auf der Karte das Weingut Faubel aus Maikammer oder Schnei-der aus Ellerstadt). Auf die Teller kommen selbstverständlich Pfälzer Klassiker.

Eselsburg, Kurpfalzstr. 36, 06321 66984, eselsburg.de, Di bis Sa ab 17 Uhr

netts Restaurant und LandhausAm Ortseingang des Neustadter Weindorfes Gimmeldingen liegt das herrschaftliche Land-haus, das Familie Nett nun seit letztem Sommer betreibt. Bei schönem Wetter sehen die Gäste über die gesamte Pfalz hinüber, über unzählige

Hektar Weinberge, bis nach Heidelberg, Schriesheim und Wein-heim. Seit Ende 2008 ist Philipp Arens (Schwarzer Hahn, Dei-desheim) Küchenchef bei Netts. Der Mann scheut nicht vor in-ternationalen Einflüssen zurück und spielt kreativ mit dem, was Region und Saison hergeben. Da gibt es zum Beispiel den Stru-del vom Pfälzer Saumagen mit Preiselbeeren und Rosmarin-kraut (€ 12.50) oder das in Thymianöl confierte Kotelett auf Pa-prikagemüse und Salbeignocchi (€ 21.50).

Netts Restaurant und Landhaus, Meerspinnenstr. 46, 06321 60175, nettsrestaurant.de, Mi bis So ab 17 Uhr, April bis Oktober So 12 – 14.30 Uhr

Mundus ViniSeit April 2008 hat Anatol Elert – nach Stationen im Deidesheimer Hof und in Schloss Edesheim – die Verantwortung in der Küche des Neu-stadter Mundus Vini übernommen. Er serviert mediterran inspirierte Gerichte, handwerklich

perfekt zubereitet. Die Weinkarte, deren Weine alle auch in der

netts Restaurant und LandhausAm Ortseingang des Neustadter Weindorfes Gimmeldingen liegt das herrschaftliche Land-haus, das Familie Nett nun seit letztem Sommer betreibt. Bei schönem Wetter sehen die Gäste über die gesamte Pfalz hinüber, über unzählige

Hektar Weinberge, bis nach Heidelberg, Schriesheim und Wein-Becker‘s GutSeit einem Jahrzehnt ist Becker‘s Gut eine eta-blierte Adresse für gediegene Pfälzer Gastrono-mie. Das Ambiente elegant, der Service ausge-zeichnet, gekocht wird jahreszeitlich-regional bis kreativ. Kreativ und köstlich klingt auch der

gegrillte Seeteufel unter der Feigensenfkruste mit Orangen-Blü-tenessigsauce und Spaghettinis (€ 24.–). Inhaber und Küchen-chef Harry Becker ist Träger des Chaine des Rotisseurs, Ehefrau Gerdi Becker stammt aus dem Diedesfelder Weingut Kriegshäu-ser, ihre Leidenschaft für Wein zeigt sich in einer bemerkens-werten Auswahl an Winzern und Weinen.

Becker‘s Gut, Weinstr. 507a, 06321 2195, speisekarte24.de, Fr bis So ab 17.30 Uhr, Events Mi & Do

1604In einer kleinen Gasse in der Nähe des hüb-schen Neustadter Marktplatzes liegt das 1604. Im charmanten – 1604 erbauten – verwinkel-ten Fachwerkhäuschen gibt es eine bunte Crossoverküche, zum Beispiel die Penne mit

Speck und Champignons in rotem Pesto mit Parmesan und ei-nem frischem Salat (€ 8.70) oder das argentinische Rumpsteak mit superkrossen Bratkartoffeln (€ ab 14.90). Mittags stehen drei bis vier Gerichte (ab € 6.90) zur Auswahl, die man im Som-mer auch auf der kleinen Terrasse vor dem Haus genießen kann. Und in einer Stadt, die den Spitznamen „Toskana der Pfalz“ trägt, kann man hier natürlich besonders schön Sonne und Urlaubs-flair tanken.

1604, Metzgergasse 11, 06321 899756, tägl. ab 11 Uhr, Küche von 12 – 14.30 & 18 – 22 Uhr jk/jus/law

Steinhäuser hofDer Steinhäuser Hof ist ein Multitalent. Gäste-zimmer, Restaurant, Bar, Innenhof und sogar ei-nen edlen Spiegelsaal für besondere Festlich-keiten gibt es hier. Gekocht wird in dem Fach-werkhaus selbstverständlich nur mit saisona-

len Zutaten – und wer zum richtigen Zeitpunkt kommt, der kann die Kreationen des Hauses sogar bei Live-Musik verspeisen – einen Jazz Club gibt es nämlich auch!

Steinhäuser Hof, Turmstr. 9 – 11, 06321 489060, stein-häuserhof.de, Di ab 17, Mi bis Sa ab 12, So 11 – 15 Uhr

1604In einer kleinen Gasse in der Nähe des hüb-schen Neustadter Marktplatzes liegt das 1604. Im charmanten – 1604 erbauten – verwinkel-ten Fachwerkhäuschen gibt es eine bunte Crossoverküche, zum Beispiel die Penne mit

Speck und Champignons in rotem Pesto mit Parmesan und ei-

Steinhäuser hofDer Steinhäuser Hof ist ein Multitalent. Gäste-zimmer, Restaurant, Bar, Innenhof und sogar ei-nen edlen Spiegelsaal für besondere Festlich-keiten gibt es hier. Gekocht wird in dem Fach-werkhaus selbstverständlich nur mit saisona-

len Zutaten – und wer zum richtigen Zeitpunkt kommt, der kann

Wirtshaus konfetti„Bunt und Bio ist das Leben“ – so lautet das Motto und Konzept von Konfetti-Wirt Philipp „Ede“ Eber-Huber. Vielfältigkeit und Zu-taten aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft prägen die Speisekarte. Da gibt es zum Beispiel gemischte Marktsalate mit gebratenen Putenbruststreifen und Himbeervinaigrette (€ 8.90), Florentiner Kartoffelpfanne mit Spinat, Tomaten und Schafskäse (mit Vorspeise € 7.70) oder Rumpsteak „Pfälzer Art“ mit geschmelzten Riesling-Zwiebeln, Bratkartoffeln und Salat (mit Vorspeise und Tagessuppe € 18.20).

Wirtshaus Konfetti, Friedrichstr. 36, 06321 355545, konfetti-neustadt.de, Mo bis Sa 10 – 22.30 Uhr

Becker‘s GutSeit einem Jahrzehnt ist Becker‘s Gut eine eta-blierte Adresse für gediegene Pfälzer Gastrono-mie. Das Ambiente elegant, der Service ausge-zeichnet, gekocht wird jahreszeitlich-regional bis kreativ. Kreativ und köstlich klingt auch der

gegrillte Seeteufel unter der Feigensenfkruste mit Orangen-Blü-

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Volles ProgrammDas Beste im Juli

EselshautfestMan könnte meinen, Neustadt hätte sein Pulver im Juni verschossen. Beim Rheinland-Pfalz-Tag stand die Innenstadt jedenfalls drei Tage lang Kopf. Der Juli gibt sich insofern etwas gemäch-licher, und es darf davon ausgegangen werden,

dass die Eingeborenen sich eher in die Weindörfer begeben. Zum Beispiel zum Eselshautfest, das nach einer feinen Weinlage in Mußbach benannt ist. Eine Weinfest-Rarität ist der lange Aus-schank: freitags und samstags werden die Dubbegläser bis halb zwei Uhr nachts voll gemacht. Das sollte dann aber reichen.

2. bis 4.7. & 9. bis 11.7. Weindorf, Herrenhof, Mußbach

EselshautfestMan könnte meinen, Neustadt hätte sein Pulver im Juni verschossen. Beim Rheinland-Pfalz-Tag stand die Innenstadt jedenfalls drei Tage lang Kopf. Der Juli gibt sich insofern etwas gemäch-licher, und es darf davon ausgegangen werden,

dass die Eingeborenen sich eher in die Weindörfer begeben. Zum

Der zerbrochene krugDie Neustadter Schauspielgruppe ist zwar schon über 50 Jahre alt, verjüngt sich aber je-des Jahr aufs Neue. Zu lauschig ist offenbar der Spielort ihrer Sommerstücke, der Park rund um die gründerzeitliche Villa Böhm (die auch das

Stadtmuseum beherbergt), und zu groß wohl auch der Drang zur Rampe für viele Theater-Amateure aus Neustadt und drumher-um. Dieses Jahr wird „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist mit Dietmar Koch als Dorfrichter Adam gegeben.

Ab 3.7. Freilichtbühne im Park der Villa Böhm, 20 Uhr

Der zerbrochene krugDie Neustadter Schauspielgruppe ist zwar schon über 50 Jahre alt, verjüngt sich aber je-des Jahr aufs Neue. Zu lauschig ist offenbar der Spielort ihrer Sommerstücke, der Park rund um die gründerzeitliche Villa Böhm (die auch das

Stadtmuseum beherbergt), und zu groß wohl auch der Drang zur

kabarettissimoNochmal der Herrenhof, in dem seit Jahren nicht nur önologisch, sondern auch kulturell prima Programm gemacht wird. Palatia Jazz, spielt hier, José Carreras war schon da, in der Parkvil-la sind erlesene klassische Konzerte zu erleben,

und seit vielen Jahren kann sich auch die Kleinkunst hier sehen lassen. Zu danken ist das der Fördergemeinschaft um den lang-jährigen Südwestfunk-Redakteur Gustav-Adolf Bähr. Höhepunkt des ganzjährigen Programm ist das Festival Kabarettissimo, zu dem diesmal die Twotones, Arnim Töpel, Christoph Brüske und die Berliner a-cappella-Jungs muSix (Foto) vorbeischauen.

23. bis 25.7. Herrenhof, Mußbach

kabarettissimoNochmal der Herrenhof, in dem seit Jahren nicht nur önologisch, sondern auch kulturell prima Programm gemacht wird. Palatia Jazz, spielt hier, José Carreras war schon da, in der Parkvil-la sind erlesene klassische Konzerte zu erleben,

und seit vielen Jahren kann sich auch die Kleinkunst hier sehen

Mehr highlights im JuliMarktkonzert Concerto cantabile, Stiftskirche, 3.7., 11.30 UhrBenefizgala der Weinkönigin Gabi Klein, Saalbau, 3.7., 20 UhrDolce-Vita Weinfest, Weingut Schäfer, 23. bis 25.7.Jakobuskerwe Hambach, 23. bis 27.7.

noch mehr highlights 2010Mountainbike-Marathon, 8.8., 9 – 16 UhrMeistersingerwettbewerbskonzert, Saalbau, 13.8.Open Air Kino, Hetzelgalerie, 15. bis 22.8.Junge Künstler, Stadtmuseum Villa Böhm, 3. bis 19.9. Deutsche Staatsphilharmonie, Saalbau, 14.9.Multikultifest: “Viele Kulturen – eine Stadt”, 26.9. Deutsches Weinlesefest, rund um den Bahnhof, 30.9. bis 11.10.Götz Alsmann & Band: Engel oder Teufel, Saalbau, 24.10.Klavierabend Joseph Moog, Saalbau, 2.11.Mandelring Quartett, Saalbau, 23.11. iw

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Zahlen1275 wurden Neustadt die Stadtrechte verliehen, doch die Geschichte reicht weiter zurück: Schon 774 wurden die Dörfer Winzingen, Lachen und Speyer-dorf urkundlich erwähnt. Bis 1797 gehörte die Stadt zum Kurfürstentum Pfalz, dann mal zu Frankreich (1797 bis 1815), mal zu Bayern (1816 bis 1945). Altkanzler Kohl empfing 1985 im Hambacher Schloss US-Prä-sident Ronald Reagan, den Sau-magen danach aß er allerdings in Deidesheim. Auch gekrönte Häupter schätzen die mittelal-terliche Bausubstanz als Hinter-grund für schöne Imagefotos, Weinprinzessinen und -königin-nen sowieso. Apropos Weinkö-nigin: Die Deutsche wird im Herbst 2010 wieder mal in Neustadt gewählt.

BaustellenSeit 2002 führt Hans-Georg Löffler (CDU) im Amt des Ober-bürgermeisters die Stadtgeschi-cke. Die CDU hat in der Koalition mit der Freien Wählergruppe FWG die Mehrheit der 44 Sitze im Stadtrat. Neustadt ächzt der-zeit, wie viele Kommunen, unter einem defizitären Haushalt und hat so manches Problem zu lö-sen: Da ist einmal das Sorgen-kind in der Innenstadt, der Wohn- und Geschäftskomplex Klemmhof, dessen Sanierung noch etliche Millionen kosten wird und an dem die Stadt selbst und die städtische Woh-nungsbaugesellschaft beteiligt sind. Im Westen der Stadt, der sogenannten Vorstadt, wurde außerdem ein Sanierungsgebiet ausgewiesen, und dort soll end-lich die Durchfahrtssituation verbessert werden. Im Ge-spräch ist eine Untertunnelung der B 39 – auch das ein Millio-nenprojekt. Viele offene Baustel-len also, auch ohne die Schlag-löcher, die der vergangene har-te Winter in die teils maroden Straßen gefressen hat. cjh

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Leute, Orte, kuriosesDas muss man wissenLivemusik & ClubsMusikwerkstatt (siehe S. 37)Aqua: gelegentlich DJsKonfetti: regelmäßig JazzkonzerteWirtschaft zur Brücke: Klavierjazz

Orte für kulturSaalbau: Neustadts gute Stube für allesHambacher Schloss: Theater, Kleinkunst, Aus-stellungen, Vorträge, KonzerteHerrenhof Mußbach: Kozerte, Feste, Ausstellun-gen, Kleinkunst

Villa Böhm: Open-Air-Theater und StadtmuseumUnd: Kulturverein Wespennest, Kleinkunstverein Reblaus im Theater Katakombe, Otto-Dill-Museum, Eisenbahnmuseum, Weinbaumuseum, Bibelmuseum und natürlich die auf hohem musikalischen Niveau „bespielten“ Kirchen.

Eingeborene & ReingerutschteFriedrich II. (1482–1556), Kurfürst von der Pfalz Walter Bruch (1908–1990), Erfinder des PAL-Farbfernsehsystems Karlheinz Rudolph (1923–1994),Journalist Erika Köth (1927-1989), Opernsängerin

Judith Kauffmann (* 1949), Journalistin und Moderatorin Heiner Goebbels (* 1952), Komponist, Hörspielautor, Regisseur Mario Basler (* 1968), Fußballspieler Nicole Metzger (* 1969), JazzsängerinBernhard Hoëcker (* 1970), Comedian Gustav Policella (* 1975), Fußballspieler Christian Torkewitz (* 1975), Jazzmusiker Andreas Wunn (* 1975), Moderator Danko Boskovic (* 1982), Fußballspieler Torben Sander (* 1986), Sänger Fabian Buch (* 1990), Sänger, „Flatstar“-Sieger

(neu-) Stadt am Fluss?Naja, mit Wasser ist das pfälzische Mittelzent-rum eigentlich nicht besonders gesegnet, ganz im Gegensatz zu Worms oder Speyer in unseren letzten Stadt-Checks. Aber es gibt den Speyer-bach, werden firme Heimatkenner sagen. Klar,

nur, dass der vorzugsweise unterirdisch fließt. Da hatte man in Neustadt nach dem Krieg nämlich eine fast so verwegene Idee wie in Idar-Oberstein (wo die Nahe kurzerhand längs mit einer quasi-Autobahn überbaut wurde – was wir ja auch immer wie-der gern als Vorschlag für Heidelberg und die Verkehrsprobleme in Richtung Neckartal ins Spiel bringen, aber das ist jetzt was ganz anderes.). Dabei gibt es ganz reizende Ecken am verblie-benen Speyerbach, am Kohlplatz zum Beispiel. Und wir wollen Neustadt auch nicht schimpfen, denn Speyer hat den Speyer-bach fast komplett in Rohre abgeschoben. Aber Speyer hat im-merhin noch den Rhein. iw

Orte für kulturSaalbau:Hambacher Schloss:stellungen, Vorträge, KonzerteHerrenhof Mußbach:gen, Kleinkunst

Villa Böhm: Open-Air-Theater und Stadtmuseum

Eingeborene & ReingerutschteFriedrich II. Walter BruchFarbfernsehsystems Karlheinz Rudolph Erika Köth

Judith Kauffmann

(neu-) Stadt am Fluss?Naja, mit Wasser ist das pfälzische Mittelzent-rum eigentlich nicht besonders gesegnet, ganz im Gegensatz zu Worms oder Speyer in unseren letzten Stadt-Checks. Aber es gibt den Speyer-bach, werden firme Heimatkenner sagen. Klar,

nur, dass der vorzugsweise unterirdisch fließt. Da hatte man in

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Shopping-tippsSchöner einkaufen

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Die BadelustDas volle Verwöhnprogramm gefällig? Bei An-drea Ebert gibt‘s alles, was dazu benötigt wird: Badekugeln, Badepralinen, Natur-Seifen, ätheri-sche Öle und schicke Seifenschalen. Für das umfangreiche Sortiment werden ausschließlich

natürliche Zutaten verwendet und jedes Produkt wird in liebe-

meierStADt-ChECk //

NEUSTADT

VivreThomas Fabian versammelt in seinem kleinen, aber feinen Reich Köstlichkeiten für Anspruchs-volle. Erlesene Weine, Bio-Delikatessen, ausge-suchter Essig und hochwertige Öle verzaubern die Nase und den Gaumen. Wer sich zwischen

so vielen Köstlichkeiten nicht entscheiden kann, der wird vom

MediterranumKleines, Feines, Wohlriechendes und -schme-ckendes, Buntes, Originelles – das Mediterra-num ist voll von alledem und damit ein liebens-würdiger Kontrast zum urig-pfälzer Wein- und Wurstliebhabertum. Senfe, Gewürze, Öle und Li-

köre gibt es bei Andrea Schwaab in großer Auswahl. Außerdem: Geschenkartikel mit Südland-Flair.

Kunigundenstr. 1, 06321 8791752, mediterranum.de, Mo 13 – 18.30, Di bis Fr 9.30 – 18.30, Sa 9.30 – 14 Uhr

MediterranumKleines, Feines, Wohlriechendes und -schme-ckendes, Buntes, Originelles – das Mediterra-num ist voll von alledem und damit ein liebens-würdiger Kontrast zum urig-pfälzer Wein- und Wurstliebhabertum. Senfe, Gewürze, Öle und Li-

köre gibt es bei Andrea Schwaab in großer Auswahl. Außerdem: