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NOVEMBER 2015 | 18 Campus Eindrückliches Praktikum bei Kindern und Frauen in Haiti Plenum Pfarrer Christoph Schwarz: Seit 5 Jahren mit Geist und Herz TDS-Dozent Lounge Im Gespräch mit Philipp Nussbaumer, Geschäftsführer der streetchurch Zürich und setzen das Gelernte mutig in die Tat um! WIR PACKEN AN Zeitschrift des TDS Aarau, HF Kirche und Soziales

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NOVEMBER 2015 | 18

Campus Eindrückliches Praktikum bei Kindern und Frauen in Haiti

PlenumPfarrer Christoph Schwarz: Seit 5 Jahren mit Geist und Herz TDS-Dozent

LoungeIm Gespräch mit Philipp Nussbaumer, Geschäftsführer der streetchurch Zürich

und setzen das Gelernte mutig in die Tat um!

WIR PACKEN AN

Zeitschrift des TDS Aarau, HF Kirche und Soziales

meinTDS 2015 | 18 INHALT 3

Foy

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Liebe TDS-Freunde

Wenn Sie derzeit durch den Wald streifen, be-gegnen Sie öfters starken Männern und Frau-en, die sägen, aufräumen oder mit schweren Maschinen Stämme wegtransportieren. Sie packen an und bereiten den Wald auf den Winter vor. Das Bild auf der Titelseite spricht davon. Auf den folgenden Seiten erzählen wir Ihnen ebenfalls vom Anpacken. Studierende, Dozierende sowie Absolventinnen und Absol-venten des TDS Aarau setzen am Arbeits-platz, in Praktika und in Projektarbeiten das Evangelium in die Tat um. Lassen Sie sich von der Tatkraft inspirieren.

Viel Freude beim Lesen

Campus Studierende im Einsatz ISozial-, Gemeinde- und Wahlpraktika5

Foy

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Titelthema: WIR PACKEN AN

Office SpendenbarometerCHF 176'300.– bis zum Spendenziel19

Office In Sozialdiakonie investieren?Ein Legat als Form der finanziellen Unterstützung

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Campus Studierende im Einsatz IIProjekte in der Praxis erprobt9

Plenum Dozierende im Einsatz Pfarrer Christoph Schwarz feiert Jubiläum 15Galerie Ehemalige im Einsatz II Sabine Woodtli und Marcel Grob im Flash-Interview17

Lounge Ehemalige im Einsatz IIm Gespräch mit Philipp Nussbaumer,Geschäftsführer der streetchurch10

Studienjahr 2015/16▲ UnterrichtsbeginnKlasseIV 30. November 2015

▲ Weihnachtsferien 21. Dezember 2015– 3. Januar 2016

▲ TDS-BegegnungswocheHasliberg 4.– 8. Januar 2016

▲ UnterrichtsbeginnKlasseIIIVollzeit 11. Januar 2016

▲Winterferien 8.– 12. Februar 2016

▲BeginnFrühlingssemester 15. Februar 2016

▲ProjekttagefüralleKlassen 22.–23. Februar 2016▲TagesretraiteKlasseIII 9. März 2016

Spezialschnuppertage▲ Füralle,diesichfüreinStudiuminteressieren Montag, 18. Januar 2016 Montag, 14. März 2016 Weitere Infos auf tdsaarau.ch

Fachtagung▲ FachtagungChristlicheSozialeArbeit mitKarinTschanz,DanielZindelu.a. zumThema«RessourceSpiritualität!?» Freitag, 18. März 2016 Weitere Infos auf tdsaarau.ch

Weitere Termine▲ EXPLO15inLuzern–explo.ch Dienstag, 29. Dezember 2015 bis Freitag, 1. Januar 2016 Das TDS ist mit eigenem Stand vertreten.

Absolvententag▲ TagderAbsolventinnenundAbsolventenzum Thema«Diakonischleben–JesusalsVorbild» 16. Januar 2016, ab 9 Uhr Paul Kleiner, Pfr. Dr. theol., Rektor Das Programm finden Sie als PDF auf tdsaarau.ch.

Agenda

Hat Ihre Adresse geändert?Marina Wyrsch, Verantwortliche für die Adressverwaltung, nimmt gerne Ihre Adressänderung entgegen. Durch eine frühzeitige Meldung können Kosten eingespart werden. Herzlichen Dank. [email protected], +41 62 836 43 43

2 TERMINE meinTDS 2015 | 18

HERZL ICHWILLKOMMEN

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meinTDS 2015 | 18 PRAKTIKA 2015 5

HAITI,PHILIPPINENODERNIEDERBIPP

«WIR PACKEN AN und setzen das Gelernte

mutig in die Tat um!»

Kürzlich war ich mit meinem Neffen in der IKEA. Bewusst hatte ich ihn mitge-nommen, um einen grösseren Einkauf zu tätigen. Mit schwer beladenem Trolley kämpften wir uns durch die vielen anderen Menschen zur Kasse. Da sah ich einen Mann, der sich mit einer schweren Kiste abmühte: Über zwei Meter lang, zwi-schen Gestell und Trolley. Er war allein, und offensichtlich wollte er noch mehr von diesen Ungetümen.

Mein erster Impuls war nicht: «Wir packen an!» Erstens hatten wir selber schon vieles aufgeladen und wollten heim. Zweitens war der Laden voll mit anderen Kundinnen und Kunden, von denen viele helfen konnten – warum unbedingt wir? Überhaupt: Hätte er nicht etwas umsichtiger planen und zu zweit kommen können? Auch Angestellte schwirrten hin und her; warum bat er nicht jemanden von denen, die zum Helfen angestellt sind?

Was auch immer ich dachte, der Mann lud mühsam eine Kiste auf und wand-te sich wieder dem Gestell zu, um eine zweite zu nehmen. Da packte ich an. Es kostete mich zehn Minuten und ein wenig Schweiss. Es brachte mir eine nette Begegnung mit einem freundlichen Menschen, der sehr dankbar war. Es erinner-te mich daran: Zum Anpacken muss ich meine inneren Einwände überwinden. Anpacken schliesst für mich ein, Ausreden, Bequemlichkeit und Urteile zur Seite zu legen.

Manchmal braucht es auch Mut. Habe ich mich lächerlich gemacht, dem Kan-ton unsere unterirdischen Zivilschutzanlagen als Notunterkunft für Flüchtlinge anzubieten? Überfordere ich unsere Hausverwaltung und die ganze TDS-Ge-meinschaft damit? Ganz sicher würde es uns etwas kosten, so anzupacken. Und gleichzeitig auch bereichern und vieles lehren.

Dafür ist das Leben doch da: Die Gelegenheiten zur Nächstenliebe beim Schopf packen!

Pfr. Dr. Paul Kleiner, Rektor

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4 EDITORIAL meinTDS 2015 | 18

Das TDS Aarau legt Wert darauf, fundiertes Theorie-studium stets mit Praxiserfahrung zu verbinden. In den vergangenen Monaten engagierten sich die Studie-renden auf der ganzen Welt in Sozial-, Gemeinde- und Wahlpraktika.

Sozialpraktika Klasse II

Gantenbein André: Suneboge, Zürich

Heim Regula: Chraiehof, Lommis

Jampen Philipp: Arche Burgdorf, sozialtherapeutische WG

Kauer Fiona: Reissverschluss Bülach, Arbeit und Integration

Krättli David: Wohnheim Felsengrund, Pension Heimetli, Nesslau

Nadler Dorothée: Grossfamilie Sunneblueme, Guschelmuth

Pauli Verena: Heilsarmee Open Heart, Zürich

Schaub Naemi: Stiftung Chinderhus Elisabeth, Olten

Schaufelberger Rahel: Passantenheim der Heilsarmee, Bern

Schütt Stephanie: Diakonische Stadtarbeit Elim, Basel

Spring Jessica: Valida, St. Gallen

Steiger Silke: Chupferhammer WG Stocken, Schönengrund

Steiner Caroline: Novizonte Sozialwerk, Luzern

Wiesmann Fabian: NetZ4 EMK, Soziale Jugendarbeit, Zürich

Gemeindepraktika Klasse III

Büchi Leandra: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Niederbipp

Herren Anna: Reformierte Kirchgemeinde Meisterschwanden-Fahrwangen

Lienhard Eric: Evangelische Kirchgemeinde Frauenfeld

Rüegger Simona: Reformierte Kirchgemeinde Zofingen

Weber Lea: Reformierte Kirchgemeinde Seftigen

Wyrsch Rebekka: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Olten

Wahlpraktika Klasse IV

Dittli Karl: FCJG Stadtmission e.V., Deutschland

Härdi Iris: Youth with a Mission, Haiti

Hasler Manuela: OM, Philippinen

Leuenberger Jael: Austria Training Center, Österreich

Pfund Laurence: ReachAcross UK, Grossbritannien

Rizzuto Simona: Adonia Brasilien, Teresina

Schaufelberger Matthias: Evangelisches Gemeinschaftswerk Gstaad

Wehrli Jennifer: EE Schweiz, Oftringen

Iris Härdi, Studierende der Klasse IV, in ihrem Wahlpraktikum in Haiti

6 PRAKTIKA 2015 meinTDS 2015 | 18

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Die Menschen in Haiti haben neben Armut und Arbeitslosigkeit auch immer noch mit den Folgen des schweren Erdbebens vor fünf Jahren zu kämpfen. Jugend mit einer Mission engagiert sich in verschiedensten Bereichen wie Bildung, Unterstützung beim Bau von Häusern, Gefängnisseelsor-ge, Training oder Leiterschaftskurse. Diese Arbeit ist ein grosser Segen für die Men-schen in Haiti.

Ich hatte die Möglichkeit, in viele dieser Bereiche hineinzusehen und das Leben in Haiti kennenzulernen. Jeden Samstag be-suchten wir ein Waisenhaus, wo wir mit den Kindern spielten und tanzten. An ei-nem Sonntag durfte ich mit ins Gefängnis: Wir hielten einen Gottesdienst und bete-ten anschliessend für die Gefangenen.

Im Rahmen meines Wahlpraktikums reiste ich Anfang Juli für 2 Monate nach Haiti. Seit 1991 leben zwei Missi-onsfamilien in Saint-Marc, die sich dort Land gekauft und ihre YWAM-Base (Jugend mit einer Mission) aufgebaut haben. Seither kamen immer mehr Missionare in die Hafenstadt. Heute arbeiten ungefähr 30 Missionare mit – amerikanische, kanadische und haitianische.

Zwei Mal lebten während zehn Tagen 30 haitianische Kinder bei uns auf der Base, wo wir sogenannte Dance Camps durch-führten. Neben täglichen Tanzstunden lernten die Kinder viel über Gott und die Bibel. An den beiden letzten Tagen des Lagers gingen wir mit den Kindern für Einsätze in die Stadt. Dort führten sie ihre gelernten Tänze vor, es wurde eine Predigt gehalten und zum Abschluss beteten wir für die Menschen. Wir gingen auch ins Landesinnere und besuchten Dörfer, in de-nen Jugend mit einer Mission Beziehungen pflegt und Menschen unterstützt sowie berät.

Jeden Sonntagabend fand die Kids Church mit 60 bis 100 Kindern statt. Es war ein unvergessliches Erlebnis, mit so vielen ha-

Mein Praktikum in HaitiJugend mit einer Mission

HaitiDie Hafenstadt Saint-Marc liegt 80 Kilometer nördlich der Hauptstadt Port- Au-Prince. Mit rund 160'000 Einwohnern ist sie ähnlich gross wie die Stadt Basel.

Am frühen Abend des 12. Januar 2010 kam es im Südwesten der Hauptstadt Port-Au-Prince zu einem heftigen Erdbeben, das mit 300'000 sogar mehr Menschen-leben forderte als der Tsunami im Indischen Ozean 2004.

itianischen Kindern einen Gottesdienst zu feiern. Daneben durfte ich in der Küche des Camps mithelfen. Ich lernte die Na-men von Früchten und Gemüsen auf Kreol und verstehe nach acht Wochen einfache Konversationen. Kreol ist neben Franzö-sisch die zweite Hauptsprache in Haiti. Die Zusammenarbeit mit den haitianischen Frauen gefiel mir sehr und ich gewann sie sehr lieb.

Für die Zeit in Haiti bin ich Gott unend-lich dankbar. Ich erachte es als ein grosses Privileg, dass ich nach Haiti gehen konnte und so viele unvergessliche und eindrück-liche Erlebnisse machen durfte.

Iris Härdi, Klasse IV

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Port-Au-Prince(Hauptstadt)

Saint-Marc

Das Praktikum beginnt mit der Überga-be der Nacht- an die Tagschicht. Es fallen einzelne Namen. Ich schaue auf die Wand hinter dem Tisch und versuche verzweifelt herauszufinden, welche Personen gemeint sind. Die Übergabe dauert 15 Minuten. Alles geht Schlag auf Schlag. Dann geht’s weiter: Einführung in den Tagesbetrieb. Dazwi-schen kommen immer wieder Leute. Einige der Namen erhalten ein Gesicht. Doch wie merke ich mir innert kürzester Zeit über 50 Namen? Die Schwelle an Informationen, die an mich herangelangt, ist riesig. Endlich ist 19 Uhr. Wir übergeben an die Nacht-schicht. Auf dem Nachhauseweg brummt mir der Schädel.

Am nächsten Morgen dasselbe Spiel. Wenn ich daran denke, dass das jetzt noch fast 12 Wochen so weitergeht, zweifle ich daran, dies zu schaffen. Hinzu kommt, dass es sich bei den Bewohnerinnen und Bewohnern nicht um Menschen aus der Mittelschicht handelt, die hier Urlaub machen. Nein, es sind Obdachlose, psychisch Kranke, Alko-hol- und Drogensüchtige, Gewalttätige. Und jetzt?

Mit jedem Tag, an dem ich dort bin, be-kommen mehr Karten ein Gesicht. Bei im-mer mehr Karten und Gesichtern kommt

Kommt man ins Büro des Passantenheims in Bern, sticht etwas sofort ins Auge: An der Wand hinter dem Bürotisch ist ein Kartengestell für über 50 Karten montiert – und jedes Fächli ist gefüllt. Es handelt sich dabei nicht einfach um normale Karten, sondern jede davon steht für eine Bewohnerin oder einen Bewohner des Passantenheims.

Eine Wand voller Karten

nun auch eine Lebensgeschichte dazu. Während ich mich am Anfang noch nicht bei allen traue, einfach mit ihnen zu spre-chen, gelingt dies mit der Zeit immer bes-ser. Ich realisiere: Der Mann, der vor mir steht, ist nicht einfach ein Junkie, sondern ein Mensch mit Problemen. Einer, der auch mal einfach jemanden braucht, der ihm zu-hört. Ich werde offener. Das Tagesgeschäft habe ich mittlerweile im Griff, immer mehr bleibe ich bei Bewohnenden stehen und rede einfach mit ihnen. Sie schätzen es. Wir spielen Yahtzee, sprechen, machen Vanil-lecrème, lachen und haben es gut zusam-men. Auch die Klientinnen und Klienten öffnen sich immer mehr mir gegenüber. Sie erzählen mir ihre Geschichten, provozieren, klagen, erzählen Witze und bieten ihre Hil-fe an. Ich erhalte einen Einblick in eine neue Welt. Diese Welt ist so anders, als die, in der ich lebe, und doch ist es dieselbe Welt. Wie können wir mit geschlossenen Augen um-hergehen, ohne diese Menschen und ihre Nöte zu sehen? Die Karten an der Wand werden lebendig und verändern mich, mein Denken und meine Wahrnehmung.

Dankbar schaue ich auf das Praktikum zu-rück. Wer hätte gedacht, dass diese Men-schen mir so viel geben? Dank ihnen habe ich gemerkt, wo meine Grenzen sind und

wann meine Geduld zu Ende ist. Dank ih-nen durfte ich in eine neue Welt eintau-chen, merken, dass diese Menschen, die wir so oft und gerne übersehen, wertvolle Geschöpfe sind, die teilweise ein riesiges Herz haben und von denen wir viel lernen können. Ich hatte die Möglichkeit, einige von ihnen besser kennenzulernen, durfte teilhaben an ihren Tränen, aber auch an der Freude, aus dem Passantenheim in ein ei-genes Zuhause ziehen zu können.

Mein Dank dafür geht an Gott, der dafür sorgt, dass auch für solche Menschen je-mand da ist, und der mein Herz in dieser Zeit verändert sowie weicher und verständ-nisvoller gemacht hat. Er geht an die Prak-tikumsleitung und an alle Betreuenden, die ihre Zeit und ihr Herz in diese Menschen investieren. Und er geht an die Menschen hinter der Wand voller Karten, die mein Le-ben so bereichert haben. Danke.

Rahel Schaufelberger, Klasse ll

«WerseinenMitmenschen

aufAugenhöhebegegnet,istihnen

ebenbürtig.»

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Miteinander auf Augenhöhe?

8 PRAKTIKA 2015 meinTDS 2015 | 18

STUDIUMWIRDPRAKTISCHBereits in der Septemberausgabe des meinTDS berichteten Studierende von Projektarbeiten im vergangenen Studienjahr. Geniessen Sie hier zwei weitere spannende Reportagen.

Weihnachtszeit in Russikon

Geschichten-Adventskalender

Während zweier Wochen, jeweils von Montag bis Freitag, fand im Dezember 2014 in der Evangelisch-methodistischen Kapelle in Russikon ein Geschich-ten-Adventskalender statt. Es war ein erfolgreiches Projekt, und die Erwartungen wurden übertroffen.

Es war sehr erfreulich, dass 8 bis 20 Kinder und Er-wachsene am Projekt teilnahmen. Schon beim Ein-richten kamen die ersten Kinder aus dem Quartier und fragten, was hier gemacht werde. Die Teilneh-menden machten gute Erfahrungen im Aufenthalts-raum des Untergeschosses sowie im Obergeschoss in der Kaffeestube. Es war schön zu beobachten, wie die Kinder – und auch die Erwachsenen – den Advents-Geschichten aufmerksam zuhören konnten. Und dies in einem sehr schön gestalteten Zelt mit Lichterket-ten und einem knisternden Feuer im Cheminée, das eine gemütliche Atmosphäre schuf und einen besinn-lichen Moment ermöglichte.

Ich danke den kleinen und grossen Besucherinnen und Besuchern ebenso wie den Menschen des evan-gelisch-methodistischen Bezirks Turbenthal-Russikon, die dafür verantwortlich waren, dass dieses Projekt so erfolgreich verlief.

Die Kapelle in Russikon, die in dieser Zeit jeden Vor-abend erleuchtet war – sei es mit Kerzen, mit dem Cheminée oder dem elektrischen Licht –, war für mich zudem ein sichtbares Zeichen, dass wir als Christinnen und Christen vor Ort bei den Menschen sind. Und das ist für mich entscheidend.

Andy Schindler, jetzt Klasse III

Studienjahr 2014/15: TDS-Studierende planen und realisieren Projekte

Von Pfäffikon SZ nach Einsiedeln

Pilgergottesdienst für Gross und Klein

Im Auftrag des TDS Aarau organisierten wir einen Pilgergot-tesdienst für Gross und Klein. Ziel war es, zu erfahren, welche Schritte bei der Organisation eines Projekts zu bewältigen sind.

Wir pilgerten von Pfäffikon SZ nach Einsiedeln und wurden dort von Pater Daniel durchs Kloster geführt.

Psalm 54, in dem es um das Gebet geht, war unser Begleiter während des Tages. Im Gottesdienst am Morgen und in den ver-schiedenen Inputs während der Pilgerwanderung wurde Psalm 54 alleine oder als gesamte Gruppe durch die Methode des Bibel-teilens oder durch die Lectio divina vertieft.

Fasziniert von der gewaltigen und mächtigen Kirche, wurden uns die verschiedenen Malereien an der Decke der Kirche erklärt. Die hauseigene Bibliothek sowie ein Raum mit ausgestopften Tieren waren nur zwei der vielen eindrücklichen Räume, die wir bestau-nen durften. Im Kloster gibt es ein Gymnasium für Mädchen und Knaben, welches intern und extern besucht werden kann.

Als Abschluss unseres Projekts besuchten wir die Vesper, welche jeden Tag um 16.30 Uhr stattfindet. Danach traten wir müde und erfüllt die Rückreise nach Pfäffikon SZ an.

Leandra Büchi und Jacqueline Berger, jetzt Klasse III

Psalm 54 Gott, höre mein Gebet, nimm zu Ohren die Reden meines Mundes!Siehe, Gott ist mein Helfer; der Herr ist unter denen, die meine Seele stützen. (Auszüge aus Psalm 54, Elberfelder)

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Ein reger Austausch ist das. Ein Gespräch auf Augenhöhe. Mein Gegenüber: ein Mann, der fast dreimal älter ist als ich. Er hat viel erreicht in seinem Leben. Später, nach einem tragischen Schicksalsschlag, fällt er tief. Nun lebt er, nach anderen Stationen, in der Wohn- und Arbeitsgemeinschaft Suneboge in Zürich.

Wir beide sitzen auf einer Bank. Angenehm warm ist es. Wir sind für uns. Nur wir zwei. Er hat seine Tabakpfeife dabei. Im Moment ist er gesprächig, gut gelaunt und entspannt. Unsere Gesprächs-themen sind die ägyptischen Pharaonen, die römischen Kampf-taktiken, die Deutschen im Zweiten Weltkrieg. Gut, interessieren wir uns beide für Geschichte und Kultur. Das passt! Wir tauschen Wissen aus. Beide hören zu und bringen wieder etwas ein. Eine Be-gegnung, die von gegenseitigem Respekt geprägt ist. Es herrscht Gleichberechtigung. Da mein Gesprächspartner einen guten Sinn für Humor hat, bringt er mich zum Lachen.

Ich glaube, sich auf Augenhöhe zu begegnen, hat nicht in erster Linie mit der Körpergrösse zu tun. Es geht um mehr: Gleichwertig-keit und Ebenbürtigkeit kommen dazu. Ein Gespräch unter Glei-chen zeigt sich in der Körpersprache und dem Mitgehen mit dem Gegenüber. Es ist in der Regel frei von Vorurteilen. Die Autonomie beider ist selbstverständlich.

Im Sozialpraktikum erlebe ich zweierlei: Gespräche auf gleicher und ungleicher Augenhöhe. Mit dem älteren Mann erfahre ich ebenfalls beides. Auf einmal wechselt der Wind. Der Ton wird gröber, gar beleidigend. Ich fühle mich nicht mehr wertgeschätzt. Zum Teil in ein und demselben Gespräch bin ich auf Augenhöhe und auch wieder nicht. Ich vergesse dabei nicht, dass der Mann, der neben mir sitzt, in einer schwierigen Lebenslage ist. Er hat Schwierigkeiten mit einer Alkoholsucht und mit einem unverar-beiteten Trauerprozess. Dieser Mann blieb in meiner Zeit im Su-neboge nicht der einzige, mit dem ich redete. Da waren noch mehr Begegnungen. Ich habe jeweils versucht, auf Augenhöhe zu sein.

Jetzt sind zwölf Wochen Praktikum vorbei. Was mir bleibt, sind wichtige Lern- und Lebenserfahrungen sowie bereichernde Be-gegnungen mit Mitmenschen. Und vor allem bleibt mir die Ein-stellung: ein Miteinander auf Augenhöhe. Vor Gott sind alle gleich. Jeder Mensch hat einen unzerstörbaren und unverrückba-ren Wert. Daran glaube ich.

André Gantenbein, Klasse II

«Jeder Mensch hat einen unzerstörbaren und unverrückbaren

Wert. Daran glaube ich.»

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«WIR WOLLEN DIAKONIE KIRCHE SEIN!»

Herbst 2005: Der 20-jährige Aargauer Maturand Philipp Nussbaumer hat vor wenigen Wochen die Ausbildung am TDS Aarau begonnen. Danach will er Wirtschaft studieren. Herbst 2015: Philipp Nussbaumer ist Geschäftsführer der streetchurch der Reformierten Kirche in Zürich. Wirtschaft studiert hat er nie ... meinTDS sprach mit dem Familienvater über seine prägende Zeit am TDS Aarau, über Anpacken und Loslassen sowie über den Unterschied zwischen Sozialwerk und Diakoniekirche.

Persönlicher Werdegang

Philipp, du bist seit zwei Jahren Ge-schäftsführer der streetchurch. Hat dein beruflicher Werdegang mit dem TDS-Studium begonnen?Ja, eigentlich schon. Ich habe die Kantons-schule in Aarau mit Schwerpunkt Mathe und Physik abgeschlossen und dann mei-nen Militärdienst gemacht. Da ich aus ei-nem Pfarrer-Elternhaus stamme, habe ich mir nach der Matura überlegt, ob ich Theo-logie studieren soll. Die andere Option war ein Wirtschaftsstudium. Eher zufälligerwei-se, weil ich im Aargau gewohnt und schon viel darüber gehört hatte, habe ich im TDS vorbeigeschaut. Als ich nach meinem ers-ten Besuch das Gelände verliess, war mir

klar: Die nächsten drei Jahre werde ich in diese Ausbildung investieren – ohne grosse Vision, was ich danach machen würde. Des-halb blieb die Überlegung vorerst bestehen, später einmal Wirtschaft zu studieren. Aber sobald ich mit dem TDS-Studium fertig war, habe ich bei der streetchurch begonnen.

Wie bist du auf die streetchurch ge-kommen?Ich habe meine Frau Barbara am TDS ken-nengelernt, wir waren in derselben Klasse. Sie hat ihr Sozialpraktikum in der street-church absolviert. Als wir für das Wahl-praktikum zum Schluss der Ausbildung in die USA gingen, hat sie eine E-Mail von der streetchurch gekriegt, man suche eine Stell-vertretung für drei Monate. Sie antwortete,

dass sie bereits eine Arbeit gefunden habe, aber für diesen Job eine Person kenne, die auch nicht ganz so schlecht sei (lacht).

Das warst du.Genau. Ich habe damals mit der street-church-Geschäftsleitung von den USA aus via E-Mail kommuniziert – und den Job gekriegt. Das hat gut in meine Planung ge-passt: drei Monate Stellvertretung zu Be-ginn des Jahres 2009 und dann im Sommer das Wirtschaftsstudium. Dann blieb ich in der streetchurch hängen – und bin jetzt seit bald sieben Jahren hier. Zuerst für drei Monate als stellvertretender Sozialberater, danach wurde ich mit dem Aufbau der da-maligen LifeSchool, also mit Schulungen in Lebenskompetenz, betraut. Der Fall war für

mich natürlich klar: Ich übernehme diesen Job für vielleicht ein Jahr und würde spä-ter doch noch Wirtschaft studieren. Mein Job wurde aber immer spannender, und das Bedürfnis, Wirtschaft zu studieren, wurde immer kleiner. Ich konnte aus der LifeSchool, also einzelnen Kursmodulen, und den Sauberen Jungs für saubere Fens-ter ein Arbeitsintegrationsprogramm mit Tagesstruktur aufbauen: top4job. Seit 2013 bin ich Geschäftsführer der streetchurch und seit 2014 ist top4job von den Sozialen Diensten der Stadt Zürich anerkannt.

Ist ein Studium jetzt also kein Thema mehr?Momentan nicht. Ich habe in der Zwischen-zeit, neben meiner Tätigkeit in der street-church, einen CAS in General Management in St. Gallen erworben und absolviere nun in Olten einen Master in Leadership & Changemanagement. Ausserdem habe ich ein Theologie-Studium in Basel begonnen, aber abgebrochen, als ich die Geschäfts-führung der streetchurch übernahm. Es war aussichtslos, das Theologie-Studium in Basel und die Geschäftsführung in der streetchurch Zürich unter einen Hut brin-gen zu wollen. Der Fall war für meine Fa-milie und mich klar: Wir wollten uns in die streetchurch investieren, deshalb habe ich mein Studium abgebrochen und wir sind als Familie nach Zürich gezogen. Momentan reizen mich die Führungsaufga-ben, die Organisationsentwicklung und na-türlich die Arbeit mit Menschen. Mich zieht momentan nichts ins Wirtschaftsstudium. Keine Ahnung, wie das in fünf oder zehn Jahren aussieht.

Du hast gesagt, ihr würdet euch als ganze Familie investieren.Genau. Die streetchurch will kein reines So-zialwerk, sondern Kirche sein. Auch meine Frau Barbara arbeitet ehrenamtlich mit. Sie besucht mal einen Mittagstisch oder kommt in ein Ferienlager mit, an den Got-tesdiensten nehmen wir als Familie teil. Die streetchurch will eine familiäre Gemein-schaft sein.

Du strahlst viel Leidenschaft aus. Kannst du auch abschalten?In den Ferien schon, am Feierabend oder am Wochenende fällt es mir schwerer. Am Mittwochabend ein streetchurch-Anlass, am Samstag eine Tagung, am Sonntag streetchurch-Gottesdienst ... Einer meiner Mitarbeiter ist der Götti meiner Tochter, wir treffen uns öfter privat. Deshalb ha-ben wir als Familie damit begonnen, auch Beziehungen zu Leuten zu intensivieren, die nichts mit der streetchurch zu tun ha-ben. Wir möchten bei aller Identifikation auch eine gesunde Distanz schaffen.

Deine Kinder sind vier-, drei- und ein-jährig. Also können sie dich noch nicht zum regelmässigen Abschalten über-reden.Nein, sie identifizieren sich sogar ebenfalls mit der streetchurch. Neulich sind meiner Frau und den Kindern ein paar Sekundar-schüler mit Kapuzenpullover entgegenge-kommen, dann sagt meine Tochter: «Die sind auch aus der streetchurch, stimmt’s?» Seit Barbara wieder 40 % als Lehrerin ar-beitet, gibt es unter der Woche einen Pa-pi-Morgen, den ich mit unseren Kindern verbringe.

streetchurch

Du sagst, die streetchurch möchte kein reines Sozialwerk, sondern Kir-che sein. Merken das eure Klienten?Viele Klienten und Teilnehmende berich-ten, sie würden hier Beziehung erleben. Die meisten finden Gemeinschaft oder sogar Heimat. Ob sie das Kirche nennen würden, weiss ich nicht. Man müsste sie selbst fragen. Natürlich zwingen wir nie-manden, unseren Event-Gottesdienst, der rund achtmal im Jahr stattfindet, oder unsere anderen Gemeindeangebote zu besuchen.

Wer ist denn der typische Teilnehmer?Der typische Teilnehmer – oder die typi-sche Teilnehmerin – an einem unserer An-gebote ist 23 Jahre alt, hat gerade knapp die neun Jahre Schule abgeschlossen und dann die Lehre abgebrochen. Vielleicht hat er oder sie bereits ein Integrationspro-gramm absolviert, aber trotzdem keinen Anschluss gefunden, sich mit diversen Jobs finanziell etwas über Wasser gehal-ten und merkt jetzt: Ich kann mich ohne Ausbildung für keine richtige Anstellung bewerben, ich habe Schulden, mein Um-feld ist nicht sehr förderlich für mich – es muss sich etwas ändern in meinem Leben.

Sagt er sich, dass sich etwas ändern muss, oder sagt es ihm seine Mutter bzw. eine Bezugsperson?Das sagt ihm vielleicht auch ein Kolle-ge. Entweder erfährt er durch Mund-zu-Mund-Werbung von der streetchurch oder sieht unsere Inserate fürs Fensterputzen in der Zeitschrift 20 Minuten. Der typische Klient kommt also wirklich aus Eigenmoti-vation – und bleibt dann zwischen einem halben Jahr und zwei Jahren bei uns.

Wie sieht sein Tag an der streetchurch aus?Um 7.45 Uhr ist Tagesstart – zumindest für die, die dann hier sind. Dann wird einge-teilt, wer Fenster putzen geht und wer am Unterricht teilnimmt. Wer Fenster putzen geht, ist in der Regel am Mittag zurück und besucht am Nachmittag auch die Schule. Am Morgen finden dort verschie-dene Module statt, am Nachmittag sind es eher individuelle Coachings. Viele wei-tere Klienten besuchen aber auch eines unserer ambulanten Beratungsangebote. Dann haben sie einen Coach als Bezugs-person, mit dem sie ihre Themen diskutie-ren und angehen können.

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Ehemaliger TDS-Student leitet streetchurch in Zürich

«Die streetchurch will kein reines

Sozialwerk, sondern Kirche

sein.»

«Der typische Teil-nehmer – oder die typische Teilneh-

merin – kommt aus Eigenmotiva tion

zu uns.»

meinTDS 2015 | 18 PHILIPP NUSSBAUMER 1312 PHILIPP NUSSBAUMER meinTDS 2015 | 18

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Was, wenn einer verschläft?Dann fragen wir innerhalb des Vormittags telefonisch nach. Wir haben 25 Plätze im Programm, rund 15 Personen sind jeweils auch anwesend. Die anderen haben ent-weder verschlafen, einen speziellen Ter-min – oder wir wissen nicht, wo sie gerade sind. Wir suchen das Gespräch mit Teil-nehmern, die zu spät oder nicht kommen. Vielleicht ist die familiäre Belastung zu gross, der Wohnort macht es unmöglich, pünktlich zu kommen, oder Sucht spielt eine Rolle. Wir wollen einen Teilnehmer nicht rausschmeissen, sondern lieber sei-ne aktuelle Situation neu prüfen. Geht es gerade um mehr als nur das Suchen einer Lehrstelle?

Also keine klaren Pflichten. Doch: Unsere Teilnehmer haben einen Ar-beitsvertrag mit uns und kriegen auch ei-nen Tageslohn – aber natürlich nur, wenn sie erscheinen. Kommen sie zu spät, krie-gen sie nur den halben Lohn. Gibt es zu harte Fälle?Zu harte Fälle gibt es eigentlich nicht, nur die Frage, ob unsere Angebote die richti-gen für die Hilfe suchende Person sind. Manchmal ist ein ambulantes Setting wie hier nicht die richtige Lösung. Zum Bei-spiel dann, wenn der Weg nicht über die

Lehrstellensuche, sondern eher über eine Suchttherapie führt. Dann begleiten wir unsere Klienten quasi an einen neuen Ort. Aber wir haben auch Klienten, die direkt aus dem Gefängnis zu uns ins Programm kommen. So entstanden übrigens auch die Sauberen Jungs für saubere Fenster. Ein ehemaliger Gefangener kam zu uns, um Bewerbungen zu schreiben. Aber der Fall war klar: Mit diesem Lebenslauf wür-de er keine Stelle finden. Deshalb haben wir ihm angeboten, bei unserem Pfarrer die Fenster zu putzen. Und warum nicht auch gleich beim Nachbarn? Am Schluss hat eine Zeitung darüber berichtet und uns «Saubere Jungs für saubere Fenster» genannt.

Die streetchurch ist vor allem wegen des Tagesstrukturprogramms top4job in den Medien. Ist dies euer Aushän-geschild?Ja, denn Arbeitsintegration ist ein aktu-elles Thema und die Medien berichten gern darüber. Daneben bieten wir zurzeit soziale und psychologische Beratung an. Ab 2016 werden wir an unserem alten Standort zehn Wohnplätze zur Verfügung stellen. Neben diesem professionellen Programm gibt es Gottesdienst, Seelsorge und Gemeinschaftsangebote. So wird die streetchurch für unsere Klienten auch zur

familiären Heimat.

Besuchen nur Klienten euren Gottes-dienst?Nein, auch andere Menschen, die ihre Ge-meinde suchen. Eine Gemeinde, mit der sie sich identifizieren können. Zum Beispiel alternativ zu einer Freikirche oder einer anderen Kirchgemeinde. Pro Gottesdienst haben wir 400 bis 500 Leute. Wir suchen jetzt auch Wege für ehrenamtliche Tätig-keiten, weil sich immer mehr Menschen in die streetchurch einbringen wollen. Statt zu einem Diakoniewerk wollen wir uns zu einer Diakoniekirche entwickeln. Das ist unsere Herausforderung für die nächsten vier Jahre.

Wie macht ihr das?Ich glaube, es gibt kein Rezept dafür. Wir haben auch kein Vorbild, bei dem wir abschauen können, auch wenn andere Institutionen einen ähnlichen Weg ein-geschlagen haben. Wichtig ist, dass wir Mitarbeitende für uns klären, wo unsere Arbeit über ein rein professionelles Enga-gement hinausgeht – ohne uns zu stark in Leidenschaft zu verrennen. Weiter sind da klassische Prozesse der Organisationsent-wicklung zu nennen: Seit zwei Jahren in-vestieren wir in die Klärung unserer Werte, unseres Auftrags und unserer Strategie.

Wie ist dein Kontakt als Geschäftsfüh-rer zu den Klienten, Teilnehmern und Besuchern der streetchurch?Innerhalb der Programme habe ich natür-lich eine Chefrolle. Bei Klienten, die in der Beratung sind, kann ich auch eine kollegi-alere Rolle als Sozialarbeiter einnehmen. Jeder soll seinen Beitrag zur Atmosphäre leisten, auch die Mitarbeiter des Back Of-fice sowie die Geschäftsleitung. Jeder Mit-arbeiter der streetchurch hat seine Einsätze in der Kaffee-Bar. Einfach mal eine Stunde lang Kaffee zubereiten – das ist der Inbe-griff von Sozialdiakonie. Man soll sich auch neben seiner professionellen Rolle Zeit für persönliche Gespräche nehmen. Im Büro bin ich aber natürlich Geschäftsführer und nicht mehr klassischer Sozialdiakon.

Mit dem November endet die Fens-terputz-Saison, die Aufträge werden weniger. Was macht eure Truppe in dieser Zeit?Die Aufträge reichen noch bis Weihnach-ten, dann wird es bis zum Frühlingsbeginn tatsächlich etwas weniger. Wir haben aus dieser Not eine Tugend gemacht und die Intensivwochen «Bewerbungen» ins Le-ben gerufen. Im Januar, Februar und März findet man noch Lehrstellen. Wir wollen also zum Endspurt ansetzen. Nahezu per-fekt, dass also ausgerechnet in dieser Zeit die Auftragslage etwas tiefer ist.

Studium am TDS Aarau

Du bist 30, hast eine Familie mit drei Kindern und bist seit zwei Jahren Ge-schäftsführer der streetchurch. Inwie-fern hat dich deine Ausbildung am TDS Aarau geprägt?Es war eine fundierte und umfassende Ausbildung, die eine enorme Grundlage für mein Leben gelegt hat, was meine Hal-tung und meine Berufung angeht. Man wird zwar weder Pfarrer noch Sozialarbei-ter oder Lehrer. Aber ich hatte Pädagogik, Sozialarbeit, Gemeinwesenarbeit, Theolo-gie, Ethik, Seelsorge und Psychologie. Von diesem Generalisten-Wissen profitiere ich

noch heute. Am TDS kriegt man ein breites Spektrum an Know-how und Fähigkeiten, die sich später in verschiedensten Berei-chen einsetzen lassen können. Man muss sich nur mal anschauen, wohin die Studie-renden danach überall hingehen.

Vor 10 Jahren, im Herbst 2005, hattest du gerade die ersten zwei Monate am TDS hinter dir. Kannst du dich in die neuen Studierenden von heute hin-einversetzen?Es sind wahrscheinlich heute nicht alle so jung, wie ich es damals war. Ich kam mit 20 ans TDS. Unser Jahrgang war im Durch-schnitt sehr jung. Aber worum es bei den neuen Studierenden geht, wird in Thomas Härrys Buch eigentlich perfekt beschrie-ben: Genial ist es, wenn deine persönliche Berufung mit einer realen Not in der Welt zusammentrifft. Dafür ist das TDS da: Man lernt sich selbst besser kennen und entdeckt seine Fähigkeiten.

Die neuen Studierenden können sich also darauf freuen, ihre Berufung zu finden?Das Potenzial der Ausbildung ist sehr gross, ja. Ich bin ein gutes Beispiel. Ich wollte in die Wirtschaft und bin nach dem TDS in der streetchurch gelandet. Heute sage ich: Zum Glück habe ich nicht Wirt-schaft studiert. Die Zeit am TDS stellt Wei-chen. Es ist wichtig, dass man offen für die Zeit am TDS ist. Dann kann einen dieses Studium prägen.

Der Trend ist, dass die jungen Men-schen von Praktikum zu Praktikum wechseln und sich nicht gerne auf eine Arbeit festlegen. Denkst du, dass das TDS hilft, seine Berufung früher zu finden?Wie gesagt: Die Chance liegt darin, dass man seine Berufung klären kann und wo man diese einsetzt. Ob diese Berufung dann später an einer bestimmten Stelle hängen muss? Meine ist ja auch nicht die streetchurch. Ich kann sie hier leben, aber ich würde auch ohne streetchurch überle-ben. Ich würde nicht in eine Identitätskri-

se stürzen, wenn es die streetchurch nicht mehr geben würde. Ich finde es schade, wenn junge Menschen nur ans TDS ge-hen, um persönlich zu wachsen und nach-her zum ursprünglichen Beruf zurückzu-kehren. Dann sehen sie die Zeit am TDS einfach als persönliche Zeit für Erbauung. Das ist zwar voll okay, aber das TDS und seine Studierenden haben viel mehr Po-tenzial.

Das Gespräch führte Nicolas Kesper.

«Einfach mal eine Stunde lang Kaffee zubereiten – das ist der Inbegriff von Sozialdiakonie.»

«Es ist wichtig, dass man offen für die Zeit am TDS ist.

Dann kann einen dieses Studium

prägen.»

Über die streetchurch

Das Angebot der streetchurch richtet sich an junge Erwachsene im Raum

Zürich, die psychosoziale Herausforde-rungen zu bewältigen haben oder in bestimmten Lebensbereichen hohen

Belastungen ausgesetzt sind.

Oft verfügen die Teilnehmenden über keine Erstausbildung oder sind länger keiner Festanstellung nachgegangen.

Das Top-Angebot der streetchurch ist das Tagesstrukturprogramm top4job, das ein niederschwelliges Trainings-programm mit den Schwerpunkten Arbeitsintegration sowie Bildung in Lebens- und schulischer Kompetenz

bietet.

Jeder Mitarbeiter der streetchurch hat seine Einsätze in der Kaffee-Bar.

Die Fensterputz-Saison dauert noch bis Weihnachten.

meinTDS 2015 | 18 JUBILÄEN 15

Auszug aus dem Kursprogramm 2015/16

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ABEND-UNDSAMSTAGSKURSE

6 Armut – wie kann wirklich geholfen werden? Claudia Künzle, M.A. in Intercultural Leadership Ü Freitagabende, 27. November und 4. Dezember 2015, 19–21 Uhr 7 Wie egoistisch darf ich sein? Monika Riwar, Theologin, Seelsorge und Beratung in eigener Praxis, Fachdozentin TDS Aarau Ü Samstag, 9. Januar 2016, 9.15–16 Uhr 8 Zufriedenheit ist keine Glückssache Georges Morand, Coach, Theologe, coacht Führungskräfte aus allen Branchen ÜDienstagabend, 19. Januar 2016, 19–21 Uhr 9 Israel und wir Seev Levy, Sozialarbeiter Ü Samstag, 23. Januar 2016, 9.15–16 Uhr 10 Aus Mist mach Dünger – aus Talenten Früchte Georges Morand, Coach, Theologe, coacht Führungskräfte aus allen Branchen ÜDienstagabend, 26. Januar 2016, 19–21 Uhr 11 Konkubinat – Scheidung – Wiederverheiratung Pfr. Dr. theol. Paul Kleiner, Rektor und Dozent TDS Aarau ÜDonnerstagabende, 18. und 25. Februar 2016, 19–21 Uhr 12 Von der Kunst, sich selbst zu führen Thomas Härry, M.A., Fachdozent TDS Aarau und Buchautor, Referent für Theologie, Gemeindebau und Leiterschaft ÜMontagabende, 22. und 29. Februar sowie 7. März 2016, 19–21 Uhr 13 Abraham, Vater des GlaubensMonika Riwar, Theologin, Seelsorge und Beratung in eigener Praxis, Fachdozentin TDS Aarau ÜDonnerstagabend, 10. März, sowie Mittwochabende, 16. und 23. März 2016, 19–21 Uhr 14 Kolosserbrief: ein Christuspsalm als LeuchtfeuerPfr. Dr. theol. Dieter Kemmler, Dozent TDS Aarau ÜMontagabende, 21. März, 4. und 25. April sowie 2. und 9. Mai 2016, 19–21 Uhr 15 Männer tüfteln an ihren Pferdestärken Georges Morand, Coach, Theologe, coacht Führungskräfte aus allen Branchen ÜMittwochabend, 6. April 2016, 19–21 Uhr 16 Von der Kunst, andere zu führen Thomas Härry, M.A., Fachdozent TDS Aarau und Buchautor, Referent für Theologie, Gemeindebau und Leiterschaft Ü Samstag, 9. April 2016, 9.15–16 Uhr

KURSWOCHEJUGENDARBEIT

17 Kurswoche Jugendarbeit Andi Bachmann-Roth, Katja Nilsen, David Blatter und Team Ü Samstag, 6., bis Samstag, 13. August 2016 (Sonderprospekt ab Februar 2016 erhältlich)HALBJAHRES-UNDQUARTALSKURSE

24 Halbjahreskurs Sozialwesen in der Schweiz Yolanda Sieber Emmenegger, lic. phil., Dozentin TDS Aarau ÜDienstags, 12. Januar bis 7. Juni 2016, 7.55–11.25 Uhr Am 12. und 19. Januar 2016 dauert der Kurs bis 16.55 Uhr 25 Halbjahreskurs Leiterschaft in der Gemeinde Thomas Härry, M.A., Fachdozent TDS Aarau und Buchautor, Referent für Theologie, Gemeindebau und Leiterschaft Ü Freitags, 15. Januar bis 10. Juni 2016, 7.55–12.15 Uhr 26 Halbjahreskurs Gemeinwesenarbeit Tobias Flotron, Soziokultureller Animator, Fachdozent TDS Aarau ÜDienstags, 16. Februar bis 17. Mai 2016, 13.30–16.55 Uhr 27 Quartalskurs Einführung in die hebräische Sprache Pfrn. Dr. Christine Stuber ÜMontags, 11. Januar bis 4. April 2016, 17.05–18.40 UhrBILDUNGSREISEN

B1 Reformationsreise Jan Hus, Luther, Zinzendorf EGW Bern und Edelline Informationen bei Peter Henning: [email protected] Ü Samstag, 9., bis Samstag, 16. April 2016 B2 Das Wirken von John Wesley in Südengland und Cornwall EMK Schweiz und Edelline Informationen bei Peter Henning: [email protected] Ü Samstag, 29., April, bis Sonntag, 8. Mai 2016

Kursprogramm 2015/16Auf tdsaarau.ch als Download oder im TDS-Sekretariat erhältlich

14 KURSPROGRAMM 2015/16 meinTDS 2015 | 18

Seit fünf Jahren arbeitet Christoph Schwarz als Dozent am TDS Aarau. In kreativer Weise führt er die Studierenden in die Windungen der Kirchengeschichte. Gleichzeitig hält er stets die Bedeutung der Geschichtskennt-nisse für die Gegenwart hoch, denn «wer sich nicht an die Vergangenheit erinnern kann, ist dazu verdammt, sie zu wieder-holen» (George Santayana). So entstehen Impulse aus dem Gestern, um heute den so-zialen Wandel für morgen mitzugestalten.

In der Dogmatik hebt Christoph den Lebens-bezug und auch das persönliche Involviert-Sein der Studierenden hervor: Glaubens-

5 Jahre mit Christoph Schwarz

wahrheit und biblische Lehre kommen so im Alltag des 21. Jahrhunderts, angesichts von unseren Fragen, Zweifeln und Heraus-forderungen zur Geltung.

Ein weiteres Tätigkeitsfeld ist die Beglei-tung der berufsbegleitenden Studierenden in ihrer 50 %-Anstellung sowie der Kontakt mit den jeweiligen Kirchgemeinden: Die Förderung der Einzelnen sowie die indivi-duelle Passung von Begabungen und Stel-lenprofilen sind ihm ein besonderes Anlie-gen. Vom Bodensee bis ins Berner Oberland bringt er die TDS-Ausbildung professionell und sympathisch in die Praxis.

Wir gratulieren Christoph zu seinem Jubi-läum und danken ihm von Herzen für sein Engagement: das sorgfältige und sensible Eingehen auf seine jeweiligen Gegenüber, das unkomplizierte Anpacken in der Biblio-thek, in der Begegnungswoche sowie bei weiteren Aufgaben, die beharrliche Erin-nerung an die praktizierte Spiritualität als Quelle des Lebens sowie die innovativen Impulse in diesem Bereich für die gesamte TDS-Gemeinschaft.

Paul Kleiner

Vor 5 Jahren übernahm die Firma von Eva und André Kesper das Mandat, die Öffent-lichkeitsarbeit für das TDS Aarau weiter zu entwickeln und zu gestalten. Ihnen beiden und dem ganzen Team der Werbestadt AG, namentlich auch Sharon Kesper, Nicolas Kesper und Romaine Ceppi, danken und gratulieren wir herzlich zu diesem Jubi-läum. Wir danken ihnen für die professi-onelle, kompetente Arbeit, die sie für das TDS Aarau leisten. Die Qualität der von ihnen verantworteten und gestalteten Produkte musste nicht nur für uns, son-dern auch für sie stimmen. Und sie stellen hohe Ansprüche an sich selbst. Wir freuen uns an den neuen Ausbildungsbroschüren, an Inhalten und Grafik jeder Ausgabe des meinTDS und an jedem schön gestalteten Kursprogramm. Auch den Slogan «Mach dein Herz jetzt zum Beruf!» hat die Werbe-

5 Jahre Zusammenarbeit mit der Werbestadt AG

stadt AG lanciert und damit Wesentliches auf einen kurzen Nenner gebracht: Die Be-rufsausbildungen am TDS umfassen Kopf, Hand und Herz. Dies gilt gleichzeitig auch für das Engagement der Werbestadt AG, denn sowohl konzeptionelle, redaktionelle als auch grafische Arbeit ist bei ihnen mit einem von Herzen kommenden Einsatz verbunden. Sie haben in den vergangenen fünf Jahren einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung unserer Institution geleistet.

Die Seminarleitung: Paul Kleiner, Maya Loosli, Felix Studer

Anmerkung von Eva und André Kesper: Mit dieser Ausgabe verabschieden wir uns von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Wir haben das Mandat des TDS Aarau per Ende 2015 gekündigt.

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meinTDS 2015 | 18 EHEMALIGE 1716 ANZEIGEN meinTDS 2015 | 18

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Absolvententag 2016Das TDS Aarau und der Rat der Absolventinnen und Absolventen laden am 16. Januar 2016 zum beliebten Absolvententag ein. Im Zentrum steht nebst Wiederse-hen und Austausch die Frage, wie diakonisches Leben gelingt. Rektor Paul Kleiner zeigt in seinem Referat die Vorbildrolle Jesu.

Anmeldung

Name/Vorname

Strasse/Nr.

PLZ/OrtAnzahlPersonen

TelefonAbschlussjahr

E-MailAnzahlundAlterKinder

£ IchbeansprucheeineKinderhüte.

ABSOLVENTENTAG 2016

TagungskostenDerTag,inkl.Mittagessen,istfürdichkostenlos.EsbestehtdieMöglichkeit,vor

OrteinenfreiwilligenUnkostenbeitragzuleisten.

TeilnehmendeAlle Absolventinnen und Absolventen des TDS Aarau sowie deren Partner und

Partnerinnensindherzlicheingeladen.

OrganisationRatderAbsolventinnenundAbsolventendesTDSAarau:

RebekkaGloor,DanielHasler,PaulKleiner,MartinRindlisbacher,

SimonWälchli,SabineWoodtli

TDSAarau,Frey-Herosé-Strasse9,CH-5000Aarau

+41628364343,[email protected],tdsaarau.ch

Sabine Woodtli (Rothrist)Sozialdiakonin in der evang.-ref. Kirche Olten

Verheiratet mit Christoph, zwei Kinder: Matthias (10) und Jonathan ( 7)

Marcel Grob (Winterthur)Sozialdiakon in der reformierten Kirche Zürich Hirzenbach

Verheiratet mit Eveline, zwei Kinder: Anna (4) und Samuel (2)

Ehemalige

Flyer sowie Infos zur Anmeldung auf

tdsaarau.ch/absolventinnen-und-absolventen

Dein Hauptcharakterzug?

Ideenreiches Energiebündel!

Dein Motto?

Mit Gott ist nichts unmöglich!

Wie sieht ein freier Samstag bei dir aus?

Ich verbringe Zeit mit meiner Familie oder bin unterwegs beim Geocaching.

Das Schönste an deinem Beruf?

Die vielen Begegnungen mit Menschen und die Heraus-forderung, in jedem Menschen die Schönheit Gottes zu erkennen

Welche drei Worte kommen dir in den Sinn, wenn du ans TDS zurückdenkst?

Es sind nicht drei Worte, sondern ein Satz von Peter Hen-ning, der mich immer wieder begleitet: «Diese Spannung müssen Sie aushalten!» Dies sagte er uns jeweils, wenn wir eine genauere Antwort von ihm haben wollten, er diese aber nicht geben konnte.

Das Wertvollste, das du am TDS Aarau gelernt hast?

Es ist schwierig zu sagen, was das Wertvollste war am TDS; ich durfte in dieser Zeit so viel über mich selber und über Gottes Güte lernen. Dazu bekam ich einen riesigen Rucksack, gefüllt mit Wissen, mit auf den Weg. Ich schaue mit Dankbarkeit auf die vier Jahre zurück und möchte sie nicht missen.

Welches war dein Highlight 2015?

Als ich trotz meiner Höhenangst im Waldseilgarten ans Ziel kam. Die Ermutigung meines Sohns Jonathan war dabei das grösste Highlight.

Dein Motto?

Mein Gebet: «Wirke Segen, wirke Gnade, wirke all’s, was ich nicht habe. Amen.» Damit ist mehr möglich!

Wer war der Held deiner Kindheit?

Der Fussballer Ciriaco Sforza mit seiner Spielübersicht und seinem Teamgeist! So zumindest hatten meine Kinderaugen ihn gesehen …

Wen bewunderst du heute?

Esthi für ihre Predigten, Nico für seine Fotos, Margrit für ihre Exaktheit, Dieter für seine Liebe zur Bibel, Monika für ihr Gebetsleben, Thomas für seinen Weitblick, Sandra für ihre Fragen, Pascal für seine Geduld ...

Das Schönste an deinem Beruf?

Die Vielfalt, die Menschen, die Möglichkeiten

Warum sind Sozialdiakone wichtig für die Gesellschaft?

Sie haben das Potenzial, gemeinsam mit Gott Zeit zu haben für die Gesellschaft und deren Einzelpersonen …

Das Wertvollste, das du am TDS Aarau gelernt hast?

Gemeinsam, in Vielfalt, gabenorientiert und trotz aller Unterschiede Gemeinde zu bauen aus Gottes Gnade und Führung heraus

Welches war dein Highlight 2015?

Einerseits die Eröffnung von COFFEE&DEEDS, einem kirchgemeindeeigenen Café vis-à-vis der Kirche, anderer-seits meine beiden Lager: im Sommer ein Osthilfeeinsatz in Rumänien mit Jugendlichen, im Herbst die Gemeinde-ferienwoche im Tessin mit allen Generationen

Wir gratulieren

RAHEL SCHMID & MATTHIAS SCHAUFELBERGER 6. Februar 2016 in der Johanneskirche in Trimbach Rahel Schmid studiert 2014–2018 und Matthias Schaufelberger 2012–2016 am TDS Aarau.

ELEA16. Oktober 2015Tochter von Nina und Markus Krauermit JaelNina, ledig: Kipf, studierte 2007–2010 am TDS Aarau.

JAMIE SAMUEL8. November 2015Sohn von Rahel und Jürg MaurerJürg studierte 1999–2003 am TDS Aarau.

zur Hochzeit zur Geburt

ImpressumHERAUSGEBER: TDS Aarau, HF Kirche und Soziales

Sekretariat:TDS Aarau, Frey-Herosé-Strasse 9, CH-5000 Aarau, [email protected], +41 62 836 43 43, tdsaarau.ch Leitung: Pfr. Dr. theol. Paul Kleiner, Rektor Trägerverein: Heiner Studer, Präsident

KONZEPT: Werbestadt AG, Winterthur

REDAKTION: Nicolas Kesper

GRAFIK/LAYOUT: Romaine Ceppi

LEKTORAT: Elisabeth Widmer-Hunziker

DRUCK:Mattenbach AG, Winterthur

AUFLAGE: 4.000 Exemplare, viermal jährlich

ABONNEMENT: CHF 20.–/EUR 15.– pro Jahr

INSERATE/MEDIADATEN: [email protected]

BILDNACHWEIS: Shutterstock: Seiten 1, 2, 16, 18, 20Weitere Bilder: TDS Aarau

POSTCHECKKONTO SCHWEIZ: Aarau 50-1903-6 IBAN: CH22 0900 0000 5000 1903 6

EUR-KONTO: Neue Aargauer Bank Konto: 0882-440718-92 IBAN: CH71 0588 1044 0718 9200 0 BIC: AHHBCH22XXX

Stand Ende Oktober 2015 in CHF

Einzelspender 252'700Kirchgemeinden/Firmen/ Institutionen 101'000TOTAL 353'700

Fehlende Spenden bis Ende Jahr 2015 176'300

Fehlende Spenden bis Ende Oktober 2015 87'900 Eingegangene Spendenbis Ende Oktober 2015 353'700

300'000

400'000

530'000

200'000

100'000

Office

SPENDENBAROMETERZwischenstand Ende Oktober 2015

Liebe Freunde des TDS AarauLiebe Spenderinnen und Spender

Mit grossem Interesse lese ich die Berichte dieser TDS-Zeitschrift: Praktikumserlebnisse von Studierenden im In- und Ausland sowie unterschiedliche Einblicke ins (Berufs-)Leben von Absolventinnen und Absolventen. «Spannend!», würde ich dazu sagen, wenn mich jemand fragen würde. Ich freue mich mit den Studis über ihre in den Praktika gewonnenen Erfahrungen. Und auch darüber, wo unsere Ehemaligen überall tätig sind und mit wie viel Herz und Engagement sie sich für ihr Projekt und für ihre Aufgabe einsetzen.

Dass diese wertvollen «Lern- und Lebenserfahrungen», wie es André Gantenbein in sei-nen Zeilen auf Seite 8 formuliert, für unsere Studentinnen und Studenten möglich sind, dazu tragen Sie alle, liebe Freunde des TDS Aarau, Kirchgemeinden und Kantonalkirchen, Firmen und Institutionen, seit vielen Jahren bei. Dank Ihrer Gebete sowie Ihrer Unterstüt-zung durch Finanzen oder auch in praktischer Form können aktuell über 60 Studierende und fast 30 Gaststudierende bei uns ihre Aus- und Weiterbildung absolvieren.

Danke für die CHF 353’700.–, die wir bis Ende Oktober des aktuellen Jahres bereits an Spen-den verbuchen durften! Unser Wunsch und Ziel ist es, auch dieses Jahr eine ausgeglichene Jahresrechnung präsentieren zu können. Um das geplante Spendenziel 2015 zu erreichen, fehlen uns noch CHF 176’300.–. Darum bitte ich Sie um Ihre finanzielle Unterstützung. Herzlichen Dank bereits jetzt!

Herzliche Grüsse verbunden mit dem Wunsch für friedvolle Advents- und Weihnachtstage, Maya Loosli, Geschäftsführerin TDS Aarau

Wir alle eignen uns materielle und immaterielle Werte und Güter an. Einen Teil davon geniessen wir zu Lebzeiten, während ein ande-rer Teil nach unserem Tod zurückbleibt. Mit einem Testament stellen wir sicher, dass unsere Mittel nach unserem Ableben so eingesetzt werden, wie wir es für richtig halten. Wir haben die Möglichkeit, in unserem Testament Menschen, Institutionen und Projekte, die uns am Herzen liegen, über unseren Tod hinaus zu unterstützen.

Neben dem Pflichtteil, welcher direkte Nachkommen und Ehepart-ner sowie Eltern begünstigt, bleibt mindestens ein Viertel des Ver-mögens frei und kann Verwandten, Bekannten oder gemeinnützi-gen Institutionen vermacht werden.Durch ein LEGAT (Vermächtnis) erhalten Begünstigte z. B. eine festge-legte Geldsumme. Wer ein Legat empfängt, hat im Gegensatz zu den Erben kein Mitspracherecht bei der Erbverteilung.

Was ist ein LEGAT?

Das TDS Aarau bildet junge Menschen sozialdiakonisch aus. Von der professionellen Arbeit der Absolventinnen und Absolventen profitieren Menschen verschiedenster Gesellschafts-gruppen:

¡ Sozialdiakoninnen und Sozialdiakone begleiten ältere Menschen, engagieren sich für Benachteiligte, bauen diakonische Angebote für Hilfesuchende auf und gestalten den Alltag in Landes- und Freikirchen kreativ mit.

¡ Jugendarbeiterinnen und Jugendarbeiter engagieren sich nachhaltig für Kinder und Teenager und bieten sinnvolle Freizeitprogramme an.

¡ Missionarinnen und Missionare vermitteln weltweit ein glaubwürdiges Evangelium.

Wer die Ausbildung am TDS Aarau abgeschlossen hat, übernimmt in Kirchen, Institutionen und Missionsgesellschaften im In- und Ausland verantwortungsvolle Funktionen.

Weshalb ein LEGAT für das TDS Aarau?

«Als Jugendarbeiterin unterstütze und begleite ich Jugendliche

und junge Erwachsene, etwa in der Jungschar, im Ten Sing oder

in den Ausbildungskursen.» Zoe W.

«In meiner vielseitigen Arbeit als Sozialdiakonin

möchte ich mich für einen fruchtbringenden

Dialog zwischen Jung und Alt engagieren.» Cornelia F.

Das TDS Aarau hat den Ehrenkodex der Schweizerischen Evangelischen

Allianz unterzeichnet und darf deshalb das Gütesiegel «Ehrenkodex

SEA» verwenden. Das Gütesiegel verpflichtet zu Transparenz in der Öf-

fentlichkeitsarbeit, zu Lauterkeit in der Rechnungslegung und zu einem

verantwortungsvollen Umgang mit jeder finanziellen Zuwendung.

Wir bilden junge Menschen sozialdiakonisch aus.

Mit Ihrem LEGAT das

Evangelium weitertragen

Das TDS Aarau

Das Theologisch-Diakonische Seminar Aarau ist eine Höhere Fachschule für

Kirche, Diakonie und Mission. Es wurde 1960 als «Schweizerische Evangeli-

sche Bibelschule Aarau» gegründet. Die Diplomausbildung «Sozialdiakonie»

wird von den reformierten Landeskirchen offiziell anerkannt.

677 Frauen und Männer wurden bis Ende 2011 am TDS Aarau ausgebildet

und sind in verschiedenen sozialen und kirchlichen Berufsfeldern tätig.

Durch ihr theologisch begründetes und sozial kompetentes Handeln prä-

gen sie die Gesellschaft.

Das TDS Aarau ist ein selbstständiger Verein. Der jährliche Aufwand kann zu

ca. 50% durch Studiengelder und Dienstleistungen gedeckt werden.

Die übrigen 50% werden durch Spenden und Legate von Mitgliedern und

Freunden, durch Zuwendungen von Institutionen, durch Gemeindekollekten

sowie Beiträge von Landes- und Freikirchen aufgebracht.

Mit Ihrem Legat helfen Sie mit, Kirche und Gesellschaft auch in Zukunft

fundiert ausgebildete Mitarbeitende zur Verfügung zu stellen. Herzlichen

Dank!

Theologisch-Diakonisches Seminar (TDS) Aarau

Frey-Herosé-Strasse 9

CH-5000 Aarau

Bitte frankieren

Der Flyer ist im TDS-Sekretariat

erhältlich.

Mit Ihrem LEGAT das Evangelium weitertragen

Wie kann ich konkret vorgehen?

1. Tragen Sie das TDS Aarau als Empfänger eines LEGATS in Ihr handschriftlich ver-fasstes Testament ein. Formulieren Sie beispielsweise:

«Ich vermache dem TDS Aarau ein LEGAT in folgender Höhe: CHF XXX.»

2. Wenn Sie Fragen zur korrekten Handha-bung haben, können Sie eine Fachper-son aus dem Bereich Recht/Treuhand beiziehen oder nehmen Sie direkt mit der Geschäftsführerin des TDS Aarau, Frau Maya Loosli, Kontakt auf. Nutzen Sie hierfür die Kontaktdaten im Impressum.18 UNTERSTÜTZUNG meinTDS 2015 | 18 meinTDS 2015 | 18 SPENDENBAROMETER / IMPRESSUM 19

Neu ab 2016: Sozialdiakonie mit Gemeinde-animation HF studieren

Deine Vorteile:

¡ Landeskirchlich anerkanntes Diplom in Sozialdiakonie und gleichzeitig …

¡ … staatlich anerkanntes Diplom in Gemeinde-animation HF

¡ Berufsausbildung mit ausgezeichneten Stellenaussichten

¡ Tiefere Studiengebühren

Pilotlehrgang 2016–2020

Spezialschnuppertage

18. Januar 2016 und

14. März 2016

Jetzt anmelden:tdsaarau.ch

oder 062 836 43 43