M'eldungen aus Norwegen SNOlichen :~rbGi tskräfto - ,Aokom:nen z\'Jischun dcm R'Jichs...

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a) S t iP}E1UEli._ Eeite 1 .- yj

Siegeszuversicht der non1eGiocllen Bevölkerung auf Grund der Ereignisse seit ,dem 200 Juli - V 1 als Beunruhi­gungsmoment _ Auswirkung derVero:cdnung des Reichs.., kommissars aus Anlaß Ges Raubes von Rationierul1[;s .... karten

, Seite 4. - 6

Im allgemeinen ruhige Lage ohne besondere' Störungs,mo­mente

c) ~sjopa~ - §Rroli~ß Seite 7

:Negative stimmungsoässige' Au:"J'.'lir::.ung der Kriegslage Aufn3hme der Ereignisse von 20. Juli - T~legramill des H:i.rdchefs und Chefs der norwog. Sicherheitspolizei an don Reichskommissar - Hafrsfj ord - 'lmd stiklestad­Treffen _ Fylkesförer Eggen verbiet~t die Arbeit der Deutsch-lTorvJegischen Gesellschaft - Er..:.twicklung dos Hird und Marinchird Ulld konfessionelle Gob'lUldenhei t der nSUF-Führu.ng~

16

Seite 17 - 23

Äl1steigen der Fluchtfälle - gegnerische Versuche~ den AT zu zerschlagen zWlehroendor 118.n.:;ol an geeignoten .AT~Führern ..

n. - G e g n e r =====================

a) Sabotage und T9,rror. Seite' 24 - 29

2

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Abnahme der illegalen Eetätigw.'l(; in <len letzten V:ochen -einzelne Sabot:.::geakto - Banküb8:-cfall ~ R8Ub einer großen Menge vori Ra tionierl.Ulgskarton - Tcrro:rakte geßen Einzel-

-personen .. Jahreszoitlich bGdinztcl' Rückgang"" Vordringen . '

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komm.unisti~her Flugblätter - Festr..ahme von droi Polizeibeamten in Oslo - ~ushebung eines gegneri­schen Sender3~ Überoicht der Häftlinge, Inter­nierten und Kriegsgefangonen.

b) fCirche 50i te 30 - 31

VerschärfunG der Lage uuf Grillld des Vorgehens gegen das Zentralbüro der Norwegischen Missionsgesell­schaft wegen illegaler Vorbereitung einer "freien norvJOgischcn Kirche 11",

C - Leb e n s g e b i e t e ================~==============~=

b) ~ulturelle Gebi~~. Seite 32 - 35

Diskussion über die Frage der Wiedereröffnung der. Universität - Zurückziehung der Dienstvorpflichtungcn zun nationalen :irbei tseinsatz für Studenten der ~echnischc~ Hochochhle Drontheim ..

Seite 36·- 37

Schulbesuch statt kriegswirtsch2ftlichetl Arbeitoein­satz - Iillmpf~n3nge der Lehrerschaft gegen angs p

kiir:digtos neues Schulgosetz" Dou tSC~'1-lT O}L\YE:ß.i_s2..tt:~ .Q.(;~J.l~chaft

NorwegtfL~ll~s ~tll tur J';h=hAß..194_h Seite 38 Seito 39 - 43

Pläne für die Neuor,:sanisation deo r:ul turthings - das Kul turthing ein Glied dcr künftigen norvlOgisehen Staatcverfasswlg - Plä.1'le zur Errichtl..mg einer Sprach .. Akademie lUld einer Musik-Akademie - betonte Deutsch­freundlichkeit einüs Toiles der Tagungsteilnol.lJJlel' und Ablehnung Hinister }'ugles811gs.

Seite 44 - 45

,Vorschläge dc S TTn,' .L'1Tti figS :für GinG -Neuorganisation deo Prosc:c\-:,,:,f' ~.10 _. Vorberei~ung oines Pressegesetzos,

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Seite 46 - 48.

NRK. als Hilfsorganisation für die Versorgung un° dritter Stelle"

Seito 49 - 60

Ernährun,:' 1.:c.ld Landvlirtschaft =.;;.:;..:= __ .. ~ _",~~~", __ ""f'_~-"'-~

Unzureichende. Gor.lllseversorgilll.€; ljordnorwG gens Rückbane de:c Vollmilchablieferung ,

Verkehr ----_ .... -Einschr8.r~:ru.ng der Motorschiffahrt 'fIeCen Trcibs;;o:ff­mangel _ Schwierigkeiten bei dor zurverfügungstellung von Schiffsbesatzilllgon ..

JEslysgj..~_

Mögliehk0i ter.. zur Aussehrpf~1.ag der froien Kapazitäten in der Industrie dtU'ch Auftrubsverlagorungen.

!'inanz"z..i_l:t.J2~.E_aJ~L Bemühl:m;;en dos Finanzdeparteffionts zur "Verstärkten

. Eir_flußnar:"::lo auf die Bankon - Entvlicklung ia Vcrsiche-. ru..l1.ßsvorband ...

Schwierigkoiten in der Berei tstellrmg der erfordcr- ("e'

lichen :~rbGi tskräfto - ,Aokom:nen z\'Jischun dcm R'Jichs­bevollmächtit~ton für don .Arbei tsoinsatz und dem Lei­ter der no:rvJOg;, Sich8rhei tspolizei - Arboi tsvortrags­brüche norvlCg, F:rc:.ftf8:'lyer boi der IILegion Speor

tt des

NS1:l: ~_ Verhti.l tnis SO in der "Faohlichon L[';lldcsorgani­sationH _ Aussotzung dOL BGitra~sznhlwlg in don Fach-

verbänden.~

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A-AIl~emeine Stimmung und 'Lage. :::=:::==============:=:::==:';;===::':::':';;:-"::;=:'::===:='-::'~:;':~:-=.:;';=~======;::'================

a) S t iffi!llun~

Die Ereignisse seit de;n 20. Juli 1944 - Attentat auf den FÜhrer, Ernennung des Re.:!..chsfi.ihrers-;7 zum Befehlshaber des H,eimatheeres, Ernennung des Reichsministers Dr. Goeb­bels zum Reichsbevollcr:C1chtigten, der anhaltende Vormarsch der Russen im Osten, die Erfolge der Angloamerikaner an der Invasionsfront, der Abbruch der diplomatischen Bezie­hungen zwischen Deutschland und der Tlirkei sowie der Pri3.­sidentenwechsel in Finnland - haben in der norwegischen Bevölkerung der allgerr;einen Siegeszuversicht eine bisher nicht gekannte Festigkeit u~d Unerschlitterlichkeit vermit­telt.

Das Attentat auf den Fi.ihrer hat die alten, 'im Verlaufe des letzten Jahres aber stark' erschlitterten Liebslings-. hoffnungen der norwegischen Bevölkerung auf einen inneren Zusammenbruch Deutschlands in einem Masse wieder aufleben lassen, dass heute - nachdem fast alle umlaufenden GerUch-

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'te; über Beteiligung führender politischer und militär:l.scher Persönlichkeiter- an dem Attentat durch Presseveröffentli­chungen widerlegt worC!.en sind ~. noch immer eingrosser

, "Teil der am 20. und 210 Juli auftauchenden Geriichte von weiten Kreisen der Bevölkerung geglaubt werden. In dieser stimmungsmässigen ETscheinung ;zeigt sich 'das -Bes trebe'n~\

'de'n militärischen Zus9.~Qffiehhruch Deutschlands'mit 'der ::inne-ren' Schwäche des na ti'Onalsozialis tischen 'Regiines ,zu' be':"­'grUndem.Danebenm:Lsst man den El'folgen 'der :bolschewisti~ 'scheh OffelJ.sivedie e.:!..gen tliche krieg.sehtscheidende Bedeu­tung zu. Die allger:!ei.!18 Erittä'.lschung ?-ber das 'I angsame .. ~'. ,. ' Vorgehen der Engle.nder ur..d Amerikaner im Wes ten hat in--, zwischen durch die kürzlichen Erfolg~ der Amerikaner eine

gewisse Korrektu~ erf~hrenv " "',

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9fl.I S"i'~e:n 9\üt..\Lck~ ~.,2rt't~[BellnT,lJ..hig~.sele~üente, von v~1iJ5.. tnis-0""-1'.1 .... 1T~j,~TL,:.1,C."i S.I]l fl~,n:JJ.b :rt~j'rfb8.t'v:J~~

~,',mässig' g8rinSE;r, aktuelle,,.: )~Gßeut·":Ln:~.., '<, ' "L,,) J.ll [ . I 1 :ci ,CO J )( C.,T:(O II '(3 B2 i ~'j9~(

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Im allgemeinen streit~t rn~n eine gewiss~"'Effekti~iiät der

"V l"~ifaffe nicht ab und schliesst auch nicht di~'M8glieh­"keit aus, dass Deutschlmcl mit neuen Verveltungswaffen

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auftre teD. körint~. ~i;an me int aber, dass die W.irkung de r

nv 1" keinen ~influs3 auf den G&ng der KaT.pfhandlu?gen . ,.

habe und dies8 Waffe leJ.iglich ein Ter~Lorinst::'1ument· dar-

stelle, . urrt zlaubt, dass die neuen Verg~;l tu....'J.gswaft'en in­

f.?lge ~e i'" englisch-2merikanis ch8n Lufts.ngriffe auf beutsch-

'1 :emd nicht in ::enlA.:sendem Umf ange herges te 11 t und nieh t zum

Einsatz gebr~cht werden könnten.

Die BefUrchtun3en vor dem Bolschewismus werden z.Zt. wohnlich mit der Formel a:,?:et[;n: "Erst einmal den Sieg

c;;:.';'\iber Deutschiand, und d[·nn w:·rden wir weitersehen'.'- Diese . ~ . . .~ :', '

dilatorische Be·,ll·~<:;jll1y,c:~s·;,;eise des Bolschewismus ."'Jurde in

'l'~tzter Zeit stark gefördert durch die Tatsache, Aass in

den verg.::mgenen 4 Vi6cllen sich in Norwegen kein.~;;grösseren • ~, " ."", ...... '-.!

.~ lTI!.:f.!~:~:J,--,q '!i a:d~h.:art~~ HD.g;riY' :~ ~e), !'/ ~ ~ :r:r () ran:3 ch~~ge e r,e ign(3 V haben. ,. L, .J, - .. '. 'L " ':(, .'. , '~ 1 L;', '.",LU <.u~··';gIüfJ

-[11 J f_"i~ fic:i: .,:. (j .'/ y· r- r, '"-~ ,/,_,.r ;. _ -,_. \ .~. . r ,. ~:~ .' '-:,. '

~ . . In.o.~~halb de'i NS"haben (l'Ü;,ir!iiJ.:itärlschen:·fuld::C3P'Q8l t:i;schen t:I:"1.ISr, ~i::j[~J~:'I.I'\''-:)J.:A ~cc.f' ',-,-. :,-,',.,"'" .... '. .,

Ereignisse der 'Ie tzten~'~: OC{H3ii'~e in8n, s tar1ien[fP~~§iI»~smus

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.. : ~usgeiöst. Umso bec~chtl ~chEh"ristcdi8'tTats~ch~~2c;"!~§~ ein

"Uberraschend grosser Teil der pr l'teimi tgliederschaft

. durch äffen tliches T:r usen von p"r teiabzeichen und Te il­

nahme an den alle:rcUnt's ::::ahlen'Tässig nusserorderitlich

gerln3en Pa rtej_ver8.nstal tunGen seine Einss tzbe cei tschaft

'S8'i terhin s ichtb31' zum J"\.usdrllck bringt.

Der Gebcirtstag des norweEi3chen ~xilköni5~ H~3konV~I~ o'isi im ~11~2meinen ohne Demonstrationen und Z~isch~n­.-fälle und von der breiten jf~entlichkeit unbeachtet ver­

laufen. In 0310 wurden ,<:nJ.ä3s1ich di.e'3es Ta,3e3 einige

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gegnerische Bildplakate kleinen Formats ange",chlagen. Die Plakate trugen die Über3chrift der kUxzlichen NS-Propa­

ganda "Mot lysere' tide~" ( licht:?l'en Zeiten entgegen),_

Einer Meldung aus Drontheim zuf'olge \'Jurde im Kr~nkenh::lus

Bodö anlässlich des Geburtstages de3 Könis--s eine Feier

veranstaltet, in deren Verlauf U.Cl. von Abteilungsschwe­

stern ein Plakat mit eier Aufschrift "Bs lebe der König" ausgehängt wurde. ZiJ'.'ei Schwestern, die im Verdach t s te­hen, das Schild gemalt zu haben, wurden festgenommen und

der Pollzeimeister in Bodö beGuftragt, Ermittlungen durchzuführen.

Jun 9.8. wtl.rden durch ÜbGrfall auf einen Lastkraftwagon rund

5

67 000 Lebensmi ttelkarten}.Uld IJ'?:fld 3 000 Tabakkartel1. r die zur Ausgabe vorgesehen waren, geraubt (weitere Einzelheiten s. Teil B - Gegner). Daraufhin hat dül' Ecichskom.rr:.issar in der nOl'we­gisehen :Presse vom 14. August nachstehende Verordnung beka.nnt­

geb~n lassen:

"1) ,Die duxch das Verbr8chen in Verlust geratenen Lebensmi ttalmengen werd811 dll.1'ch entsprechende Kürzungen im RahJ::1cn der 240 Kartenperiode wieder hereingeholt.

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:2) :1)1e Auslioferungen der TabEL.tr- und .Alkoholrationon '.werden für 3 !,:onata gcsporrt ..

3) lUcht betroffen von diesen l~i..trzungcn werden dio Inhaber der .Arbei tskartcn UIJ.d qie Dauerempfänger voneinor oder lichreren Zusatzli:arten für Brot und Fett."

Diese Anordnung des HcichskoIl1Llis8ars ist Gegensta.nd einor alle

Bevölkerungskreise erfassend~n lebhaften und zum T0il 6?%egten

Diskussion. Nach den bisher vorliogendcn Bsrichtcn wird zumeist zum Ausdruck gebracht, da.ß dio in der Verordnung vorgesehenon Einschränkungen auch OtG.10 d8n id,ebstahl gekommen :wären und' daS der Raub der rund 67 000 Karton l,xliglich den Vorwand abgcgoben

habe. ';:[ei t vcrbreit8t ist auch das Gerücht, daß diesel' Diebstahl in

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in Wirklic~~eit gar nicht stattgefunden habe, sondern lediglich'

zux Bc.;ründung der Einsc~ränkungen erfunden worden 'soi. Ver­

ständnis für die notwendigkeit und :2crcchtigung der getroffenen

t:laßna.hmcn ist bisher nur' in ganz g8ringen Bevölkcrungs1a'aisen

feststellbar. Die arbeitende, nicht von den Einschränkungen

betroffene Bevölkerung vcrmoidut es, die Genugtuung über ihre

Bevorzugung zum Ausdruck zu br,ir.:.gen.

Innerhalb der HS hat die Verordnung des Reichskommissars so t. lange eine' oft freudige Zustimlllung gefunden, solange man sich \C

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nicht darüber im Klaren Vla:r, daß die Verordnung sich auch au~ . (

Angehörige der I::S bezog .. Nachdem man sich jodach hierüber k1ar

geworden ist, wird die Verordnung fast nur noch in negativem

Sinno diskutiert. Man begreift nicht, wieso o's 'den Behördon unmöglich sein sollte, Ausnahmebestillli"lll.lllgen ftir die !TS-~.Iitglie-der zu treffen und durchzuführen. Die Schuld hierf'ü.:r schreibt

man ausschließlich und allein den Deutsch.en zu. Die sich bereits

jetzt abzeichnende Erregung gegen die DeutschGn dürfte noch

stärker in Erscheinung treten, sobald die Einschränkungen -

insbesondore der Entzug der TabaL~arte - fühlbar werden. Im übrigen wird von ITS-lU tgliedern darauf hingewiesen, daß die . '.'",

Verordnung dss Reichskommissars no:r:malcrweise ael!: NB-Mann vif/i I.i~-härter treffe, als das Nichtpart eimi tglied .wäli,relld der HS-lJaim bei seinem Kaufmann lediglich das erhalte, was ilun auf soine

Karten zustehe, viÜrden dem lTicht-llS-Mi tglied doch immer wieder

im Rahmen des r,1~glichen kleine SondGrzuteillIDgen zugt1.tc kommen.

Darüber hinaus habe das NS-Mi telied "'1iel seltener schwaxzo

Bczugsquüllen als der Gegner.

Aus großgermaniseh eingestslltün :u-oisen 0.01' Partei verlautet,

daß man die' Einbeziehung der HS-lili'~Clied(;r in. die V;:;ro~cl!"\.tUlG des Reiehskommissars vollkommG~ lL~b~groiflich finde. Die Ver­

ord.nung schaffe zwal1gsläufig eine :0inhcitsfro:::1t von Jössingern

und lTS-tIi tgliedorri gegen di..:.: :Deutschen ... ·

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b) InnerEolitische ~age.

Auf innerpolitischem Gebiet herrscht z.Zt., wie üblich um diese Jahreszeit, fast vollkolThnene Ruhe. Die Ursache hierfür dUrfte neben der allgemeinen Ferlenstim::ilunb' in der Inanspruchnahme des Öffentlichen Int~resses durch die militärischen uni politischen Ereisnisse zu erblicken sein. Hinzu kommt ferner, da;3.3 offenbar nunmehr auch die Kon:.:oUIli­sten Anw~i3ung haben, vorl~ufig ihre Sabotage- und Terror­wirksamkeit einzustellen. Die Arbeitsfluchtbewegung, die bisher die innerpolitische Sitll'3.tion in st9.rkem Masse ch,J­

rakterisierte, enthält z.Zt. keine erregenden Elemente, da sowieso ein 2,70S 3er Teil der Bevölkerung s ich auf dem L:.:nde befindet und der Aufenthalt in HUtten und Zelten im Ausan­blbk stark durch dQS gu te' Wet ter beeiinstlgt w irc.. Im Ubri­geh wird z.Zt. SQwohl von Seiten der NS als a l.1ch von gegne­rischer Sei te bei der Behandlung der Arbsi tseinsa~zfr2.~e ZurUckhal tung 'geiibt. Auch ein kiirzlich in flFritt Folk" er­schienener Leitartikel, worin im Anschluss an die deut­schen MobilisieTungsmassnahmen u.a. die SchliessunJ einer grossen Zahl von Schulen zur FreimachunG von Arbeitskräf­ten gefordert wixd, hai k~in grösseres Auf3ehen zu erregen vermooht.

Eine gewisse Resonanz in der Öffentlichkeit hat das Vor­gehen der norwegischen staatspolizei gegen die Leitung der Norwegischen Missionsgesellschaft ln Ste.vanger ausgelöst. : Im Zuge dieses Vorgehens wurden der ehemalige Lei ter de r f:

. I' Gesellschaft, der frühere Domprobs t von Stavanger, Korne-~: lius 0 1 sen , und der Generalsekretär Einar A m _ d a h 1 festgeno~nen. Bei verschiedenen Kreisstellen der Missionsgesellschaft wurden Haussu~ - ngen abgehalten. Aus dem hieLbei anfallenden Material war zu ersehen, d8S5 Am­dahl als Leiter der ki~chlichen Opposition anzrisehen ist. Die Leitung der Missionsgssellschaft h~t der derzeitige Bischof von Stavonger, K v asn e s 1 Ubernommen.

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- 6 -

Auf Seiten der NE:sjonal Samling gaben zNei grosse Ereig­

nisse Gelegenheit zu grundlegenden AU3führungen, nämlich der in Drontheim ab;ehaltene Kulturting sowie das tradi­tionelle Parteit±effe~ in Stiklestad. Die hierbei gehal­tenen Reden bewegten sich durchwer; im Rahmen bekannter Gedankengänge. 'Ben~erkenswert dU.~·ften lediglich einige Ausführungen Ministerpr'äsident Quüllin .. 's in seiner Rede

. vom 30. Juli 1944 sein. Quisling erklärte u.a.: "Unser

Land hat keine andere Aussenpali tik a 15 die, d 1e Fre i- " heit und Selbständigkeit Norwegens zu bewahren. Es kOffiffit

lediglich auf das Verständnis an, wie dieser Kampf ge- ~ fUhrt werden soll, um zu einem Ziel zu fUhren • ••• Das Fiasko des Völkerbundes h~t am besten bewiesen, dass die Situation sich nicht mit vollkoffilen souveränen National­staaten, die alle machen können, was sie wollen, meistern lässt, sondern dass hierfür nur eine europäische· Ge.ne 1n-

schaftsordnung geeignet ist."

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. -~Die ,militärische:Enfwic:kJ,ung im.Osten ul1d -die Ere'lgnis'se • , _ .1' .... : .' .~ ,'( _,..', ! ~"" ,'" ' _ r!, _ h........ . ,

des2Ö;- ·,J'uli.~ha~~n ))i~ti: lnne'rhalbder NS st immunc;smässig

, stark' aU36ewirkt ~:'Se:i.t' 'B~gi'nIf: des sowjetrussi~cihe~ Vormar­

's~he~ ::l.s:t :d.~~;"Gi~U:be '-a~den Sieg Deutschlan,d~~e~ einem

Teil der NS-Mitglieder weiter stark erschüttert. Die Reak­

tion auf die ffiilitärischen Ereignisse ist jedoch im übri6en

nicht einheitlich. Ein kleiner Teil nS-Mitslieder,rechnet

mit einer Räumung Norwegens durch die Deutschen 'uni glaubt,

(. • : -9:ass ,'die -8i tüation," '·die '.~ ich für die NS danne-rg~ben würde. . . durch eine na tionalis tische Politik gerette t 'w'er<}en könne.

Vereinz el t werden Fluchtmöglichkeiten besprochen.: Dabei

.3pielen.GerüchtegE:gI?-erischeri'Ursprung a eine Roll,e, nach denen die in SCh'Neden a ufg~s teli ten nor";e;ischen'Polizei-

~in1{eiten im Falle der Raurnung Norwegens 'eingesetzt 'urrd

einfache NS-;,U tglieder vor dem Yjbel schlitzen würden", ~ä.t,,-,rend beabsichtigt sei; dle ftihrenden Persönlichkeiten vor

ein ,St~ndgericht zu stellen.

Ein überraschend grosser Teil d.er N.::l-Mi tglieder bekennt

sich nach wie vor zu Deu tschlc

; nd.

Auf, die Nachricht von dem Attentat auf den Führer reagiaa-• t.-: t : ~ < • < ,

tendi~'NS::-Mitgliedermit .sichtbarer Erregung unclBestür-". ,',-:,;--t,-t,-.", <',' 1 . ' zung.:.'~q.chMi tglBederder nationalistischen Richtung inuer-

A .'. j I;:: ... ~ ~ t, " ' '

halbider'NS brachten nach den ersten Nachrichten'Liber die . ,I' " I,

Ge?chehnisse im Führerhauptquartier zum Ausdruck~' dass d.:..s

GlUcken des Anschlages dSts Ende Europas und Norwegens be-

deutet hä tte.

Die tiefe Niedergeschlagenheit, die sich fast aller Mit­

glied~r: ~ein,ä,chtigt, hatte, kam in Erörterungen, über die 'Zuverlässigkei t der' hoheren Wehrx.achtsführung 'zum Aus-.. ', <-

druck.' Nach der Ansprache des Führers, die von zahlrei­

'ehe ~ NS-Mi.~~~,~':',~~~n ab ;ehö rt, wurde , trat j 'edo~h':' eine ftihl­.. bare Beruhigung ein.· Die Zuversichtlich~ei tun~;,:Gläubig­kei t 1 die bes anders von An3e hörigen des Hird und,: der Ger­

manischen 'Ir zum Aus:'yuck gebra,cht wird, behaupte't siCh

sei tdem

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seitdem gegenüber der von einem kleinen Kreise ausgeh~­

den pessimistischen Betrachtungsweise. Die Erklärungen de,s Führers in der Nacht zum 21..1. machten auf di~NS­Mi tglieder stärksten' Ein(truck, insbesondere die "Mi ttei­

lung, aus der hervorging, dass der Führer wie durch ein Wunder unverletzt blieb, verstärkte den Glauben an die

Mission des F'illlrers.

Am Tage nach dem Attentat erschienen führende und ein­fache NS-Mitglieder auf den verschiedenen deut3chen Dienststellen, wn spontan ihrer Genugtuung hnd Dankbar­keit liber Jas Missglücken des Anschlages zum Ausdruck zu

bringen.

Hirdehef, Genere.lmaj or M.:'I,rthinsen, richtete an den Reichs­kom.rnissar Terboven folgp.ndes Schreiben:

"Zutiefst beeindruckt von dem schändlichen ~schlag auf die Person des' Führers ist e3 mir ein B~dUrfnis, Ihnen, Herr Reichskommissar, 81s dem Vertreter des Führers in Norwegen me ine inners te Genugtuung über das Misslin3en des, Verbrechens zum Ausdruck zu brin-gen. Ich darf Ihnen versichern, dass meine Dankbarkeit gegenüber der Vorsehung f iir die Erhal tun 6 des Filll­rers aller Germanen und Gestalters der europäischen, gros~~ermanischen Zukunft auch von den mir unter­stehenden Angehörigen deS Hirds und der .Sicherheits-polizei geteilt värd. ., Aus germanischem Verantwortungsgefühl herau~ .. :fiihlen wir uns mi t dem Schicksal skampf des deutschen Vol­kes res tlos verbunden. In dem Augenblick; ",'ih::'dem im Reich mit einer kleinen Verrätercliquel:iufgeräumt und abgerechnet wird, machten wir Ihnen, Herr Reichs­kOIDlllissar, unsere feste Entschlossenheit bekunden, den Kampf auch in Norwegen an der Seite unserer deutschen Kamel'aden mi t letzter Konsequenz zu fUh-ren. Es lebe der F-ührer aller Germanen.

Mit germanischem Gruss

gez.: K.A. MarthinsenK

Auch aus

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Auch aus den Reihen der Jueendkaroen spontane Bekenntnisse q,er Verbundenheit. ,Zahlre iche Mitglieder brachten in den

- " er3te~ Tagen nach dem Attentat ihre Gefühle fUr den FUhrer I

und Deutschland durch den Gruss "Heil Hitler" zum Ausdruck. In Unterredn ngen mit Deu t3chen wurde die VeJ:3 icherung der Verbund~nheit häufig mit der Forderun3 verbunden, dass nunmehr gegen alle Bestrebun3en und Tenden~en innerhalb der NS, die sich gegen d8s bedin;~gslose Zusammengehen mit D8utschland richten, aufgeräumt werden mUsse.

Der Widerhall, den die 1reignisse des 20. Juli innerhalb der NS gefunjen haben, zeigte, wie stark ein grosser Teil der NS-Nitglieder der Person des Fühxers verbunden ist.

Ausser dem traditionellen !iafrsf jar d-Treffen und' dem Stikles t3d-Tref:'en trat die NS, abgesc~hen von kle ine ren Zus~Dmenklinften, in den einzelnen Fylken und Kreisen,

nicht besonders in Erscheinuns o

Bei dem HafrsfjOl'd-Treffen der NS am 15. und 16.7. in Stavanger sprach Minister Rii':m!:les bei zahlenmässig aus:;er-

, '

ordentlich guter Beteiligung. Aussehend vom Hafrsfjord-gedanken, der Notwendigke i t n? tional er Einigun~, bet onte der Mini~t~r die Forderung nach einern europäischen ZU3sm-. . . . .. . . .

mensc\hrss zur Rettung der germ~nischen Völker. Nur unter Adolf :Hitler .'3e i die se Rettung möglich. AdOlt Hi tIer kämpf e

"'nichtauss'chliesslich um des, deutschen Volkes willen, son-. ' '

dern fLir die Erhaltuns des germanis chen Blutes ~

'-Wie ,aus dem auS Stavs.nger vorliegenden Bericht te rvor­geht, hat Riisnaes während seiner temperamentvoll ViC?"l"ge­tragenen Rede mehrfach spontanen Beif ~·,ll erhal ten, an dem sich selbst der NS fernstehende Personen beteil~gt hätten. In dem Bericht wird die Äusserung eines als Gegner, bekann­ten Norwegers angefi.L1irt "dass an dem, was RissnaeSsagt,

doch etwas Richtiges d~can·sei".

Am 30. Juli

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.. r rmn··, ..

jedoch immer Verwal tungsbeamter und. Biirkrat. Durch die

Personalunion würde die P~rteiarbeit und vor allen uin­gen d~e Propag,gnda nur behindert sein.

Der Fylkesförer von Nord-Tröndela51 E gg e n , ist 1n Gesprächen sowohl NS-Angehörigen als auch Deutschen ge­genüber durch Äusserungen, in denen er .sich scharf gegen

den deutschen Einfluss wandte, wiederholt in Erschslnung getreten. Eggen, der sich bei diesen Unterhaltungen auf die Politik Fuglesangs t~estlegt, hat u .. a .. dem Vorsitzen­

den der Deutsch-Norwe,.;ischen Gesellschaft gegenüber .ll! Arbeit der De:J.tsch-Norwegischen Gesellschs.ft in seinem

• Bereich verboten. Selbst von führender NS-Seite wurde die Einstellung Eggens als unerhört chauvinistisch bezeichntiilt.

Die chauvinistische Einstellung einiger führender NS­Persönlichkeiten sei gerade in der jetzi~n Situation eine grosse Gefahr.

Im Östfoldfylke ist innerhalb der öxtlichen NS-FUhrungen , der Aufwand und das Privatleben des Fylkesforers Haereid

.Gegenstand einer zunehmenden Kritik. Der Fylkesförer sei

mit seinen Requisitionen beim G~rtner, bei der Molkerei,

beim Schlächter und im ~feinmonopol, mit denen unter dem

Vorwand der Repräsentation private Feiern veranstaltet

.würden, allmählich zum 11,1i ttelpunkt ausseror:1entlich par-

tei~6hädigender Gespräche innerhalb der NS und der Be­

völke:ning geworden.

Im Tromsf-ylke is t nach der Rückkehr des früheren Fyl kes­förers Hof f von einem längeren Krankheit~urlaub ln­nerhal b der NS erhebl iche Unruhe en t"5 tP, nden .. Auf Grund

von GerUchten, nach denen Fvlkesför9r Hoff seine Tä~ig­kei tals Fylkesförer wieder aufnehmen sollte, ersohienen

NS-Angehörice bei deut5chen Diensts teIlen mit dem Ersu­

chen, alle n Einfluss dahin c;e 1 tend zu machen, da35 Hoff, der nur Unruhe und un2rfreuliche Verhäl tnisse in die NS .

des Tromsfylke gebracht habe, nicht mehr eingesetzt werde.

Aus Harstad

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- 10 -

Am 30. Juli ~rach Quislihg anlässlich der Ein~e1hun$ des Mahnmals beim Stiklestad-Treffen. Quisling verwies in sei­ner Rede auf die Gefahr, die insbesondere Nordnorwegen von Sowj etrus31and her drohe und wand. te S ich gegen die' Naiven, die der Abmachung der Londoner Emigrantenregie~ rung irgendwelchen VJert beimessen. Der einzige Schutz EUl"opas sei De utschland als Kel'n einer europäischen Ver­teidigung. Unter dem Druck des Kampfes im Os ten, 'Nesten. Süden und Norden - so filhrte ~islinG aus - werden d:1a Völker Europas zusam.rnengeschwei sst auf der Grundlage der Idee des Nationalsozialismus.

In Bergen stellte sich der' neue Fylkesförer Römcke ... anlässlich einer nur ~li tgli edern zugänglichen Feier aus Anlass des Geburtstages Quislings am 18. Juli erstmalig offiziell vor. Nach den aus Bergen vorliegenden Meldungen hat Römcke die Sympathie aller Mitglieder gewonnen, sodass mit der Zusammenarbei t der bisher einander befehl/ende n Gruppen gerechnet werden kann. Nach wie vor werde jedoch die Personalunion zc'Vischen Fylkesmann und Fylkesförer kritisiert. Die Aktivierung der Mitglieder, so wird viel­fach .geäussert, nehme die ungeteilte Kraft des jetzigen Fylkesförers und Fylkesm8nnes in Anspruch.

Im Fylke Sogn und Fjordane hat der vor längerer 'Zeit ein~ gesetzte Fylkesförer Brokstsd t nunmehr s eine Arb~i't'auf­genommen. Die Aufnahme des neuen Fy lkesförers, de,r' 8.r5 t vor kurzem von der Front zurlickkam, war gut. Die ersten Auswirkungen machen sich durch eine zuversichtlichere Stimmuns unter den NS-Mitgliedern beffierkbar. Die Ein­setzung von Oberst Sundlo als Fylkesmann wirkt sich eben­

fall s gUnst ig aus.

Zur Frage der Personalunion von Fylkesmann und Fylkes­

förer erklärte Fylkesfö rer Broks tad t gelegentlich eire 5

'Gesprächs, dass er eine solche ablehne. Er als Funktio­

när der Partei sei '"''::vlol:ltiC'~äl'''o :Z~n Fyllcesmann sei

j edoeh immer

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Aus Harst.?ld wird über den mehrfach ausE:erordcntlich nega­

tiv in Erscheinrulg getretenen SorenskrivorA a s berich­

tet, dass dieser, obwohl noch ES-Mitglied, offeri-ge~cn den

Hird und die Partei auftrete, dabei aber des Schutzes des

Fylkcsmannes B u 1 1 sichor soi. Dor Uird war im"Februar

1944· gegen Aas bereits zur Aktion eoscl:ri ttCHl .• Aas WU.!'de

vom Hird festgenommen und soll to nach Tromso gebracht ~· .. cr­

den. Nach seiner Arucunft vrorde Aas durch ein ~olizeiaufge­

bot gewaltsam befreit und zurück nach Harstad gebracht.

Die Tätigkeit Aas' hat i.l1n.erhalb der NS in Harstad ausser­

ordentlich ernste stimmuügsmässigo Auswirkungen,clie nux

durch schnell s-tr~..gliche En~f(n'nunß des Aas geklärt nerden

können.

Die Einstell uni; l.L."ld E-bl tung führender Porsol).lichkeit.en der

Partei und eines Teils ihrer ~~lnktionäre zur sozialen Frage.

.ist in der letzten Zeit in einz0lLon Fy1ken, besonders'in

Gross-:-Oslo und dom übrigen Südilorwegell, in steigenelen l-lasac

Gegenstand der Kritik.

Ni8ht nur das Klub- und CliquenrulVles cm i!L.'1.erhaJ.. b dor NS,

sondern auch der Re.hmtm und dio Gestaltune; manchc,r Partei­

zusrurunenkünfte seion typische Z~ich8n einer Vorbürßcrli- ,

chung der NS. Besond8rs in Hirdkreisen wird di~ NS als

liberalistisch uno. innerhalb ihrer Führungst?,rk .reaktio­

nr:;.r bez::dchnc t. Auch PartJifunktionäre äusseri~ii-:sich in

der gleichen HichtWlg.

Eine 701' oiniger Zeit gehaltene ReQe des Ninisters Fret­

heim gab einem Lagförer Änlass da.rauf hinzuy:oisen, dass

der Minister 'Nie ein Agitator der Bau8rnpartei zu den

fJ Girnrtiberochtigten vor Stortings'imh1en gesprochen und da­

durch die G8fahr heraufbeschviör:~ habo, dass auch die Bau­

or~, die der NS angehörten, wieder zu dem materialisti­

schen Denken oh!le jegliches soziales Verständnis und ohne

Ver8.ntwortu.r~gsgefühl gegenübe:JT der [,usamten. Volksgemein-

schaft poführt Q •

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13 -

, . .' schaft geführt wii.rden. Der l~inister habe vor Bauernsöhnen,

die Arbeiter vl(:rden müssten, koinWort vom nationa.lsozia­

listischen Wollen gasprochon. Die Norweger seicn'~or allem

Arbeitor. Nicht ohne GrQnd habe man vor 10 Jahren die Be­

fürchtung gehabt, c.ass diE) NS eine getarnte Höirepartoi

und letzten Endes doch eine liberalistische Partei wäre.

10

Die Rede des Ministers Fretheim habe den Eindruck erwecken

müssen, dass es si8h bei der NS um die alte, bei clen Arbei-',

tern verhasste BU1;.crnpartei hand,ele. In dem Bericht dcs

Lagfürers heisst 8S w\Jiter, dass auch die norwegischen Mi­

nister daran geh::m m't.isste!l, sich mit der nationalsoziali­

stischen ';h:l tansch2,uung zu befasson, um sie v,:;rkündon zu können.

Il1,l Hird steht die Ausbtldung der Al&::::'lTleir-...hei ten im Vorder­

grund. Nach 'ilie vor ist die Ausrüstilllg mi t italienischen

Unifor;llen Ursache eü18r MisstiIllillUnJt. , b

Hach der Ncuort,anisation des Hird, der AufstelJ.un,~, zweier

"Vel'toiltingen", zeigte es siCh, dass der bis dahin, an i'~er

Mili te.risi e:rw1.g (~es Hir(~ aktivar' bei tcnd0 Ob~rstlc1.itnall t

Quist in seirJ.om eigencm G8bL~t in keiner 'i/eise sichtbare

Erfolgo in 5e zug au:~ 8illeAkti v ier-cL'1.ß der dortigen' Hirdoin-, ,

heiten aufweisen konnte. Quist hat in der letztan Zeit

vVic'dorhol t' über, seinen Mi tarb oi terkrois 'hinaus angccloutet. , , :~ ,Ll, ! .

dasn' crp1'i tder d,eutschen BerattL'1g nicht viel zu tun haben

wolle'und a.uch l,,'oisul'lcen des Hirdstabes fi.tl' ihn unr1ichtig

s::::i8n. Eacl1. der E:i_ns8tzung Gene!'<l;llmaj 01' Marthinsen (s als

Hirachef drohte Quist mit seinem Ritc ~~tritt. Nach einer Mit-·

teiluns von norv-/eg~schGr GC1ivährssei te ist' im Schloss der

Austausch Quist f s gegen ('},on j etzigc~ Chef der Förcr{;,arde,

Major Henschicn, erwogen ~orden mit der Massgabe, dass

Quist an Stelle Hensciücn f s die Förergardo. übernomnen'

sol10.

Der ßcirinehird •

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J.?cr Me.rihehir4. 'Neist r..ach dür Ablösung seines (;h~IJ.ali2,en FiLhrcrs Bertel B r u u n und dc;r Einsc:tzung des nauen' Hirö.­

marinoführers F j e 1 cl s ~ a d cinG Z',i3.r lcn:ss2JIle~ aber

stetige Auf\iJärtsentwic}dUl~'; auf. DUl'ch s8i::1.(; f 3.chlich be­

dingte SelbstioindigkJi t h;::"t si::h dGr W:arinehird. tisher' aus

den Spar ..... l'lungen 1,i..i.:..d organisatorif; 8b~cn Vc:rändoru ,lgen urid elen

Uirkungem des I{i'äftespiols il1ncrl~c-'!.lb cces Hird :181' a1.1.811.a 1 tcn

können. Die ZusaID.l~"-8naTbzli tZ'Nisclwn ::ler FUhrur g, der deut-

schen. Beratung und dem 'iJcrb"of:L'izier uer Krie,.,sa:·xino ist

vor bildlich. I:is.rinehi:cC:fi:ilirc:: F j Glf:Jtad sieht 8S z. Zt. als

seine Hauptaufgabe an, Fr,eiViillige zu wcrbc~1. Zu diesem

Zweck finden laufend g8meinsame 'Her OGVel'2nsta.l twlgen ir..

allen grösseren Städten st2.-G'c, bei 'knen ei: 1 Hird.marine-

fiihrer sowie ein norwegischer M >j,r.~Eroi::;j l},i:,:,-:r s1}rGcb.~n. ..~ Bis jetzt sind übor 300 Freiwillige tn die doutsche K:riegs­

Dlarine cingc::treten; 2 davon sind bei Gef8'!llten vor dür nor­

wegischen Küste gefallen.

Die NSUF ist mit ih::CGn Einheiten in de.', ,_etzten Mona.~:.en

nicht sehr in Erscheinung getreten. Die . 'eranstal ttmgon, meist sportlicher Art, "laron in lkz1.1.g m;, '/ die Teilneh.1ler­

z,,-'J11 .erfolgreich. Die Ent'!licklung der NS,.1.8' zu GinGr revo-

.ll.ltionären, politischen Jugendbewegung is~ gehemmt durch

i!l....re FühruI1g • Stabsleitor Tiedemand-Rm,,l.d, l.e1' i~'tl.cr letzten .; .1,'

Zei -c Zi'var eine BerG i tsch:"ft erkennen liess, dieß,c:utsche - "

Beratung für die Jugendarbeit Ll Nor'\-"egen zu v~rsJ,ehcnt be­

eiro..Ilusst seine Mitarbeiter nacll ':rio vor clurch ,'seine lcon­fe ssionell ge blUlu.eno Ei:"cs-tellung 'Wl.d di8 Vor' beh<'.l te gegen-.

über einer na tionalsozialisti sehen Jucendar bei t. 1l,~volutio­näre Kräfte könncn sich 'lU1:cer die::;::;n Verhältnisser. :'lur mit

Schvlie:ri,gkei t en entfalten.

Io!Ii-c der Ablehnung eines von Ti8de:mand-Ru1.1.d anläss·:_ici'. der

SO:m:I:lerk81~~;fspiele a'.::r NSU:E' am 15. unD, 16.8. in Si aV!:'.llger

angesotztenKirchgangcs ur..d Festgoutesdienstes~ atell-'jc

sich eine revolutionä:r-c Richtlmg inn0rhalb c-;'cr ·,dSUF (gefen

die, VO? ,1

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- 15 - ('11

• diG von"'Tiedemand-Ruud v~rfolgto Linie. Der Kirchgang wird

trotz des -Einspruches dlJ.rchgeführt werden.'

Wie stark die konfessionelle Gebundenheit der -- von der NS

eingcsetzt'3n Führu::~g von IINorogs Ung10mslag ll -ist, geht u.

a. auch aus ein8r Veröfl'cmtlichung in IIFri tt' Folk" über

die A~gabcn dieser 'Vcr~inigung hervor.

In einOE Leita:rtikel untcr der Überschrift "Für Närweger­

tuin. und- Jhristentl.;1Il" vlird das :Programm von Noregs U .. 'lgdoms­

lag entvJickelt, das der von der NS eingesetzte Leiter der

Organie.:..tion, T rah a u g , ein Freund u.."ld Mi tarboiter

Tiedemand-Ruud' s, ·';.!iedorhol t vertrc~(.;n hat. Es sind"!'"ein

r .. s:tionalistisch-konfessionello:: Ged8.1lkungänge, die sich

gegen jede neue revolutionäre Idee wehren. Der Artikel

schliesst mit der Parole: ".Auf für den Olavsgedanken.' iFür ". -

Nonrcgcrtum und Christentum. 11

Innerhalb der NSUF herrscht in Bezug auf die augenolick­

liehe politische unQ m~litärische Lage unter den Füh~n

und Fiihrerir.u"l2n Zuvsrsieht. Nach dem .Attentat auf den

Füll.rer zeigte sich, 'die stark das innere Verhältnis und

die Einstellu..'1.g ZUI!l :;JLi..l-trcr imH:;"'Jlalb eines ~eiles Angehöri­

gerder NS-Jugenclorf>.nisation ist . . ; .. '.

Dio"Unghir~2.!J.ne is-i:; z. zt. die Pormation der NB, die ci.ie

po~ tivste Ent·lvicklD.ng aufzU'iieisen hat. Eine gov!isse Selb-•• ', • v •

ständigkcit) die diG Unghirdmarine ,ir~crhalb der NSD}~ hat, ist fachlich bodingt t vlirkte sich jedoch c'.uch in ei:riör'8fj";-~'" '.0

schlossenen positiven Einstellung ilcrer F1Ü1rtL~ß gegenüber

-Deutschland aus. Ticdemand-Ruud konnte sich auf Grund die'" •

ser fachlic~en Selbständigkeit personalpolitisch bisher in

keiner Weis.8 in die Arb'3i t der Unghirdmarine einschCtlten.

Neben dem li'ührer dieser Fornation, BIo m ., v;irken an

ein~r nouerrichteten Inspekteursehule Ausbilder, deren

l.usrichtung politisch und wel tEi.l1schaulich eindeutig posi-

. ,,' .~, . '., ,

. ,.~.~;~~~~l':;,:;; :~~:.' \ ...

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- 16 - -~_:

• tiv ist. Die Inspekteur s ehulc' ~oll in 3-jähriger SchttlUllg

politisch ausgerichtete und gefestigte Seeleute Und 4Us-

bildor für <:lie Unghirdmarinc he:.ranbilden. Zum Eintritt.be­

rcchtibt sind norv:egische JU:"lsen mit- dem Mi t-t;elschulexaman.

Uach der Ablegung des Abiturs sieht dc;r Lehrplan die Ab­

le§,l.lllg des St0uermanns- lL"ld Kapitänsexamons vor. Leiter

der Schule ist ein ehemaliger norwegischer Marineoff:lzio

1'

W i 1 1 e • Der Hauptausbilder ist der ehemalige Legions­

unterscharfüh:rer Nie 1 sen , der als erster Unte:c­

führer der norv!cgischan SS-Freiwilligen das EI{ erl1.icl-~. ~ere Lehrkräfte sind ebenfalls Frontkämpfer Und gleich­

z~i tig Mitglieder der Geroanisehen SS. Die Inspektcursch-.lle

fst mit 35 Schülern belegt.

_ Neben der In.o:pektcursch1J.le unt(~rhält die Unghirdmarir...e in

Granholmen sine Seesportschule , auf der während der SOIIl!llCr­

I!lonate in 4--NochigC111 Kursen UnghirdnarinejUngon c.~us:,ebil-det werder ... < Die Kurse der Secsportsc~lUle zählen durchscl'...ni tt­

lich 50 cJungen CA,:S uncl C-Kurse). ]'ür die Kurse der Seo­

sportschule sind in letzter Zeit mehr und mehr Junben aus gegnerisch 8inG8stcll-ccn :JcvölklJrungsk:::oisen geworben wor-

elen. ," ;

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17 12

:n orwegischer Arbe=!-..t~.!.~

trenn ~uch Gewaltmaßnahmen gegen den Arbeitsdienst in letzter Zeit auf Einzelfälle beschrälli:t blieben, so nahmen doch die terrorisierende~ Bestrebungen der Gegner während des Monats Juni unvermindert ihren Fortgang mit dem klar erkennbaren Ziel, sowohl Führer als auch !/Janllschaften zu.:r Flucht aus dem .Arbeits---.-'----._-dienst zu vera!\~assen und diesen damit zu ze·rschlagc~1.. Hält sich auch die Zahl der Fluchtfälle vorläufig noch ~n begrenztem Umfange, so ist doch in Anbetracht der fortgesetzten intensiven Gegnerarbeit mit einem stetigen Ansteigen der Fluchtfälle zu rechnen. Schon. die zahlenmäßi[';e Entwicklung der Fluchtfälle wähI'end des ~.1onats Juli beweist, daß dem Gegner bemerkenswerte Anfangserfolge in dieser Richtung gelungen sind. Gegenüber den in den Monaten L~ai Wld Juni ,zusaIIlIDen registrierten jnuchttällen von 69 Männern und 13 Führern, flüchteten im Juli allein 96

AT-Männer und 11 Führer.

. -. Aus einer Aufstellung über die erfolgten Fluchtftille ist er-

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. sich~lich, daß sich diese· vorwiegend auf die in dem Ra:um nördlich I' ~~ gelegenen Arbeitsdienstlager konzentrier~en (Bezirke Euskarud i

I Uliddie südlichen Teile von Op18l1Q. und Hedmark). rt"

... ". Umstände und· Art der Flucht, insbesondere, wenn es·sich um einen größ~reD: Pe.rsonenkreis handelt, enthalten deutliche Hinweise aut die !!'pe i tswe=!-_se der G~~.!. und die Auswirkungen im Einzelnen. Bei der am 25.7 •. a.us dem Lager J~~aterud (LQ....mmedal) erfolston ~cht von 19 AT-M~~~r21 führten die·Ermitt~ungen zu der Fest­stellung, daß die J:i'lucht wohl vorbereitet war insofern, als die

eesamte '/ache zusammen mit einigen Männern nachts vqn einem Last­krdf~vagen aufgenommen und abtransportiert \vurdo. Wiederholt ge­

lang es dem Gegner, allein durch telefonische Androhung von !.~r.ormaßnahmep.r AT-~Jänner zur Flucht zu bewegen. In der· Nacht

vom - •

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- 18 -

vom 29. zu..'TI. 30 0 '7. verließen 27 AT-..}jIänner das Lager" Ilseng!Löten, _..-.-- ~

nachdem der LQ.ßg.l'.Jührerl_Svei~.fli~r S e 1,: k e 1 s"e n t bereits !3-nl 2:2.7 .-2Eld,_.:i.:.n _~~ T.?-e.~.:r.Lp..2.~hdem_1.5 .. bis zun 29 ~ 7 ~ weitere' .2 Führer desselbe~_~.§J"~rs verschWlll!-den Vlaren. Das· Gerücht, wo-

nach sich in dE::ill Lager "etwas ereignen" würde (u.a. soll telo-·.

fonisch mit GewaltmaDnahmcm für die Nacht zum 30.-gedroht worden

sein) nahm also ein Drittel der gosamten Belegscha:ft zum Anlaß,

das Lager zu verlassen, während ü1.-wa zwei Drittel der Mannschaft

im Lager verblieb r ohne daß eine Störung des Lagerbetriebes von

außen erfolgte c Bis -heute sind etvla 29 AT-Angchö:rit?c' nicht in das

Lager zuxückgekehrt und damit flüchtig. Nach den AngabcL der qP~

zirklichen Dionststelle des Arbeitsdienstes soll sich ein Teil""

der Flüchtlinge ir. ihr Gn Heimatorton aufllaI ten. Die Ermi ttlUllt} '\.

sind noch nicht abgGschlossen~

In weiteren AT-Lagern wurden auf gleiche odE:r ähnliche Weise,

z .B. duxch Ausstr(;uung von Gerüchten übor bevorstehende Maß­

nahmen gegen das jeweilige Lager mit mehr odor weniger Erfolg

AT-Uänner zur Flucht veranlaßt ,. zumir.de st aber eine erhebliche

'Unsicherheit und Unruhe in die Lager hineingetragen. Immer

. wieder ist von AT-Märulern zu hören, daß sie w.ähren-a. ihres Sonn.::

tagu.rlaub~lL vs'r-=-t~r_eU:!ld~n~d.1:.,~lf;ehörJge}lJ....§l.ßelrecht aufgeh<?~

wi.ird·en L m,i t d.!:.~._F9rde~.:t::!F:1~ .. L.ilen -P-T zu verlassenf1'Na9h Angaben der , "'<.~~~~ . --,'

AT-Führung sind I'älle bekannt! wonach AT-Männer -'d~r,um baten, ~\ , . , : "~'!'t:1-~";' ,.

Rücksicht auf diesen geistigen Terror den SorUlt~gü:r'laub zu sperren,

da es iiL'len [:.uf die Dauer schwer möglich sei ,d~f'\'~tetigen Ein­

flußnaJ:..me nicht n2,chzugeben (auffallend sei die aufsässige HaI tU::!lg

und der allgeme-in an cien Tag gelegte Vliderwillen bei den AT­

Männern nach ihrem Somltagurlaub~. so heiBt es in einer l'ieldung

aus Bergen) 0 In der Öffentlichkeit ist stark die Heinung ver­

breitet~ daß ma~ sich in der Hetze gegen den AT kaum Einschrän­

kungen aufzuerlegen brauche:: da ja Y.2P.. staat.li~e..r Sei t«=:...-EFak-

tisch n~9h:t.~_d_a.&eEen up.ternopmen.. ~rde J.i.Q_:A~_tseJE..?atzEflich-

j;J.gen

. ':: ....

, '1-

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- 19 ., !:.

• tigen .hti:t_"t':J-P- ~~1'...lJich~.E...cheinen die v9l?: . ..E:..~_~Jscher und

deutsche_r S~j.te erteil~ Anordnung,en i}lusorisc.h gem~cht, ohne

dasG von .. ...9:.~:q.i~~1.~.Jlie!y:Ji;verwei~~l. größe:;-e MaDnahmen oder_

Strafv.§.rfC?1-.e;EEL~!2;..k::f}ircht9n sei~p i warum soll~JTlsn nicht dem J. .. T mit E!ichen r,Ii tteln b~~,;nel'1:. und den Freund oder Bruder davon ttbefreien".

Die norwegische .f:Heireatfro~ tut ei':1 übriges, um mit Flug-

blättern und IJi tt eilungen {;i.ber den LOD cloner Rundfunk die st:i.:E!=.

mung gege.T.:l-....!:Len Arb_ei tpdieu_sJ' zL~elebE.;n~. In einem vorwiegend an

Führer unterer Dienstgrade anonym ver'candten Schreiben 'wird eine

ernste V,'arnune und offen die Forderullf, ausgesprochen, d8ß der

Arbeitsdienst für die Dauer des I~~ieges zur Auflöowlg gebracht

werden müsse ~ Wörtlich heißt es in den; als i:persönlicher TIrief"

gekennzeichneten Schreiben u.a.:

" KE:d.n Offizier im AT 'soll sich nach dieGer erno-Gen V.'ornilll;; darauf ben':;.fen kör.J.lcll? daß er nicht von dem. Rioiko wußte, weiterhin im Dienst zu verbleiben. Alle Parteien sind sich einig darü~er, daB es jetzt ZUI::l endeU::ttigen Entscheid im Kriege koaunt .r. 4 •• Der I:faZÜ]ffit:.S hat der Welt Millionen an r.1enschenleben ge::::ostet, jetzt e::i.~trinkt er in' seinem eigenen Dl~t ~; •••• Tausende von norwegiscb_en landsleuten sind .ULl die ]'reihed.t ihreo LO.:'ldes 0.rauDen auf der Au13cnfront oder in (l.er Heimat 'ßEdiötet oder verstiirurnel t .. /roo Nor~.'Jeger sind von den ])eut- .

, s'chen und deI' NS hi:lGerichtet, 20 .. 000 verhaftet, 30.000

a~s";dem Lande ß'etriebe.n woreten ~? q •• Da,3 norwec;ische Volk verflucht den Na~i8muD lLYlC. die lTS. ~ •••• ,. Aber ir:.nerhalb

_des ':~,jd~ richten sich noch irnrller Offiziere so ein, als ob oie nichts davon vvüßten, daß Horvve:;en im Krieg iot; f;:e;;enüber ~_?Jt}~g~:c!...e~i$..gJ:l.!l...r~F?&:LE!Je~. )2.incl..J3..9..-1~_der ..9l:fj.ziere E--a..?_i_q:'ci§.chs . Es exictiert Sveit USJ. S7eit, Vl~ das ~anze Offizierskol'pc:: of:fene oder verborgelle Verrater sUld •••••• Sie mtissen verstehen, daß es eineo Taces mit einem Schrecken für sie persönlich enden '.>"drd. Die Heimatfront ist Gezwun-[;en 1 stäl1.(:ig hElrtere Mittel zu gebrauchen .. llIl;. ,;Laufe des . ;tet~_t~XLJ2Jg~c_'l __ ~tllcl._"'y_ert~_h..:i~~ __ 1W.Le)~eL-tgl .. 1_JIS-Verbre~ BAeß~~r.6.eQ0\0~':J~S ... ~.n. ]lg .. rp.e.Yl • ...Penli:.en .9.ie {lll~t:~L d~~._Abrec1#?-_LV1;.,o,g ..... _ ,gach 1 di~ sA~§'A~::.'t, 'vi enn die Deutschen J.h~e klel.nen norwegischen Sdldner nicht mehr beGchü~zen kOllilen.

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. - 1""·' •

- 20 -r·­~ .. ~

" ;~~ .

. Die ~q.1~ für die f1eioatfront lautet: Der Arb,.ei tsdien,st muJl .. ~ur A.uj'lö~~e_ß..e~~:ra_chtJ2.erden,_~~.o. lange der Krieg dauert .~l. ~:t2t~ DL'?.::'l.l3PJi.. mi.t .. g_~.vl..?l.:t ~ RazziE machen taus2..nd~ von Jun-~ ßel1..JJeutoJLJr0:iwill~ihre.rJinsat~ _8~e.ß. Bas .. er~ofen 1;1Fd::.. ;teiG~el1. . ..§.2.1?2~I~.2 und effekti~re Hilfe als im AT lUlter e~ncr_.:. Naziloi t~.ß...'!-Die Parole gj~t natÜrlich in erster Linie für die Offiziere. Sie iot-gegel (n in gemeinoamer Beratung m1 t "'unserer-ßeset z- . lichen Regie~mg in London von Leuten, die diri Übersicht besitzen tiber das, was geschieht. Die Parole ist nicht als ein Rat a1~..fZl! fass~J dem man nach Belieben folgen kann oder nicht, Gonde:' 1 als höchster Befehl in Kriegozeit. Wer die­sem Befehl n:. 3ht naChkommt J vd.rä---.:v'ör ein Krieg~gerjsht ge· ... atell t 'werdeH oder nach der Verordnung der norwegisc"hen Re­gier1.U1(; vom '~2 .. 1.42 die in § 1 se!lI' strenge Strafen für S 01-che ~lemente'~feetiegt, die dem Fe~nde Beistand leist~~

"abgeurteil tU q

Die Auswirkungen : olcher Hetzsc~reiber. kerulzeichnet treffend

eine Heldung aus . ~ @!-~.~, vJonach einzelne AT-FUhrer heute

lieber als .je ZUV·I ~ in Zi-yil ihren Dienet verrichten und ea Dich

dabei um solche Fli .1rer h,mdel t, "slene!!:, der _~stselrvJeiß G.2..hon

dei t läncerer~~i."t .?_1J:.f .• 9! r Sti~tehtll. Eir.. AT-Fü.hrer der

mittleren Führerlalfbahn vertritt hinsichtlich des I!'lugblatteo ji

die Meinu...rlg, daß e ; zutr~ ffend sei., daß der Landwirt schaft ohne ,1

.AT. mehr Krb.fte zu;: Verfi .[,ung ge3tell t Ylerden könnten. Der be­

treffende Führer 18grÜl1dE. t seine FeststellunG mit dem Himve iS·,

daß in diesem Jahr Inste·~~.e der Stacltjugend auffallend viel I . ,,',

Bauernjungen einbeT ufen l-l)rden seien, die ais·,lii'n<iwirtschaft ...

liehe. Arbei toz:.,äft:e elen Tsuern mehr nützen könnten als in ihr ,

Einsatz beim .AT" ?raktj ~ eh l8l:fe die Einberu:f~g von BclUernjun-• • j •

gen zuiu AT e auf 3ine Ve: ·I'.inderung der dringend 'benötigten Ar-

bei tskräfte für die Lau, ·.v:irtschaft hinaus. Wie aus Drarnnen wei ...

ter berichtet v.ird t s:Lnc. bei der dortigen Pylldngführung in un~

mittelbarer .A1 .s..-;irkung r'~eG OOEEl zitierten Schreiben3 wei tore

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. ,. ~ '-.

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Entlassungsgesuc~ eingegancen: Obwohl der Verlust diener AT­

Führer mit Rücksicht auf deren"zweifelhnfte Haltung riicht sonder­

lich zu beklagen iat, macht sich doch in zunehmendem Maße ein I~an­

gel an geeigneten zuverläss:Lgen .AT-Fü.h~·ern bemerkbar.

Auch aus ~~~~wird hinsichtlich der ~us~irl~g des Gegner­

terrors eine .&~l:!l.ehrn.cnde~:r.::L<2..Gi tät innerhalb des .AT-Führerkorps " berichtet. Besonders gravierend sei die Wirkur..g bei (ten AT-Füh­

rern t die nicht oder nur aus Opportunität der NS angehören. Aus

ÄT-Führerkreisen verlaute, daß es die Arbeitsdienstführer teil­

weise mit der Wahrnehnung ilu.er Aufgaben lJ.l1d Pflichten nicht mehr

so ernst wie biGller :lehmen 'l~U.rdent Die Widerstandskreise vlürden

in jeder V/eise HilfestelluYl.L bei der ~lucht von AT-:]l1'ännern

leisten, heißt es vlei ter in der Bergener Meldung. Es soll bei

der" I'lucht zweier .:\.'l\-!,iänner aus dem Lager Bulken der nachts ge-

- gen 2 Ulrr- ul.lrchfahrertc:i.e"Güterzug au:f:fallend lanGsam durch die

Station gefahren sein, so daß die flüchtigen AT-Män.-YlerGelegen­

heit hatten t dieGen ZU3 zu besteigen. ner vom Sveitförer zur

Rede gestellte Telegrafist der Station Bulken habe ein auf­

fallend nerröces Gebaren an de~ Tag gelegt, so daß sich der Ver­

dacht vertieft, daß ~er Telogr~ftst die langsame D1ITchfahrt des

GüterzUges in der vorotühend geschilderten Absicht veranlaßt

hat r;:Aiis dem Lager Bullren sind von 138 I..cännern bis heute 8 ge-l.1;:,-,,:/ I<;.

flüohtet. V>;)< "

Beme;1e'n~"vJert sind die e:rstcL"l I'luchtfälle aus den AT-La::er ~.~{.t!i.,;»,.f~'

Kargen (Bezirk MOGjöen), wo 509-Ar:.1J~~it.E2J.enstmärm~..!: zvJischen

Kargen und Elvsfjord eingesetzt VolUrden (im gleichen BauabschJlitt

waren früher sorbische I~iegsgefangene eingesetzt. Es handelt

sich um eine WiC;l'~ige Strecke clel' nach dem Norden führenden

Reichsstraße) • ..lln 16.70 flüchteten 7 und um 20 .. 7. 6 AT-Ange­

hörige in voller ~jJllgorlll.n:'lch 3chvJ,edon "Ll.ad aus dem Nachbarlager

am 1.8. weitere 4 AT-~lgehörige. Als

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- 22 -

c •

Als vorläufig letzter einer Serie von Gewaltakten ist der um

11. Juli vornittags ~a~uf~'~d~i~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~_~

betraten einen Dienstraum der AT-Dienststelle und forderten untQ"·~·"~.c,~

BedrohUl'lg mim Pistolen die beiden als Wache 'eingeteilten

terführer auf, keinen Widers·~and zu leisten. Nachaem dd.e

AT-Angehörigen geknebelt und gefesselt waren, legten die Terro ..

risten anhand mit Benzin übergossoner Akten einen Brand an, der

sich jedoch nicht weiter ausbreitete, Der gesamte Schriftver­

ke-tu' und eir..ige Karteien sowie eine Schreibmaschine v/urden von

-den Terroristen mi tgenom.raen.. Bezei.chnenderweise tand dieser Ge-,"

. wal takt stim..l'Il.1L."lgsmässig l:eine nennensvIerten Auswirkunc;en, w eder C·~

nach der einen noch nach der anderen Sei te.a. Die Bevöll::orung be";{'

mängelte, daß die Zeitungen nicht über derartige Dinße nüchte(~}' und sachlich berichteten' tU'ld arzu . .mcntierte J daß es sinnlos sei 7

derartige Vorkommnisse 7011. offizieller Seite zu verschweigen.

Aue AT-Kreisen äußerte man, daß bei der jetzigen alG lächerlich

zu bezeichnenden Wachü doo .lT mit solchen Überfällen jederzeit

zu rechnen sei, zumal oft die unfähigsten Männer zur 'Wache ab­

Beotell t v;ürdenf

In dicDem ZUSammOll.Ll-J.ang oei erwi:ih .. '1t, daß sowohl im Londouer

;,: .

funk als auch in der schVJcdiuchon Presse viol, über die soge- ,'.

nannte Bewaf:.fE-ung der -4..~ in Verbindung mit den'idmer wieder -~ unters~ellten Mi~i ~arisier~sG.~~ichten ges'p·rOC,',··h,~.}~,.'~i~,.wurde. Tao,;:',",; sache ~st, daß e~n~gen vJen~gen Fu..l:1rern der AT-D.,;te.J;l .. tstellen Ge:-'

wehre mit einigen Schuß l'iuni tion zur Verfü.gun~,·"g,- eIlt wurden,;­

damit notwondigenfalls bei Überfällen ein gewiss-'er WidGrstand .

gelGistet werden kann t::..,.'1d es unmöglich gemacht wird,

ein

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ein Terrorist mit vorgehaltener Pistole ein g2nzeo Lager eillzu­schüchtern in der Lage ist.

. . . . Seitans der AT-I!'ührung .Eier!.1. man d~!: kiinftiZ,.,?n Ent\y"~.cklun6 des norwegiochen Arüei tndienstes n.!!J~e::3i.chts der zUl1ehlAe.'~dcn Erfolgo der aktiven Gegner nicht_C?bP~_.aste ;ttesorgnis entgogen. Die Stimmen bringen ihre Bederu~en hinsichtlich der ZttrüCkhultung maß­gebender Stellen gegenüher dem gesteigerten Terror zum Ausdruck und heben hervor, daß es on der Zeit, we~~ nicht schon zu spät sei, die Stactsuutorität der Öffentlic~~cit gegenüber zu demon-= strieren und damit die verbreitete Auffassung , dcß nach dem Bei- , spiel des Nationalen Arbeitoeinsotzes praktisch jeder ~~ ~~~l ttUl und lassen kÖ[1-.1:1e,t V'JQS er wolle, zu be sei tigen. General ~ölich-Hansen erklärte Änfong ~ucust in engerem Kreise

; ~ , ,

/I daß es falsch sei, ß.egenüoor dem Terror d~ Gegner w8itcr-: hin I)[\3siv zu ble,Lben. Es sei ihm unmÖGliCh, neue .Aus- : schroibungE:n fi.'..r den AT vor.zW1eh:nen, da die Gegneroere-L ts.i. uazu übergingen, nicht nur mehr die Masse zu terroris~e- : l .Ten, sondern sogar einzelne Unterführer ncchts oit Gewalt I au..s den Wohnungen zu holen. Dnmi t würde dem einzelnen AT- .' Mann die Unsicherheit vor Augen geführt und derselbe .' ;1 letzt8n Enden auch ,davon ergriffen. Die Flucht sei schließ. t lieh das Ergebnis 7 Es Gei jetzt an der Zeit, den Gegner

",JIlit don schärfsten Mitteln enzugoheZl, um. dadurch zu ver-'.)lin~ern, daß os zum ,offenen Pnrtisanenk[\mpf komme 11. i

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B - G e [; n e r :::==:::=::::::;~====:::::: ., Sabotage und Terror:

Dio aktiva illogale ~etätißU!1:g der Gogner W:lr in den letzten

Uochcnpvorhältnismäßig gering. Zum Teil 1st dies dad~ttch zu erltläron, daß die UrlaubsstiIllIJ.u.ng der Norwoger sich. auch auf

elie illegale Betätigung auswirkte j der zei tnciligc RÜC"kg~g der Torror- und Sabotageakte ist aber auch auf die Aushebung

der beiden kommunistischen Hauptquartioru Salia bei Brandbu und Buahaug- und Rabalensäter i:ul. Valdresgibiet (6. Keldungen

aus Norwegen Nr. 69 vom 11.6.44, S. 26 uni Nr. 70 v~ 12.7., s. 3) zurückzuführen. Nicht überprüfbar, aber in diesem Zusammo~­

hang von Interesse ist die Ang[~be eines fcstgenommenGrl Kommuni­ston aus Os10, der von einem kcunnurdsti-3chen Kurier aus stockholm gohört haben vIilI, daß die lcoIDILu'-Ylistis(;he Leitung in stocXhol\" z.zt. keine Sa botag0al:te in Horvegen \':iinscht.

Ein : SabQtageversucll vrurde eJn 20.7. iIf .QsloGr Ha:fen gegen den

dort aL1 Kai liegenden dc.utschen1am12::cr "Ahr_G,nsburgn 'Ult.."!icrnommen. In der Nähe dcs Dampfers erfolgte eine Explosion, duroh die ein am Hafen gelegener Schuppen tL'ilvlGise zerstört wurde. Neben der.!. Schuppen wurde ein lcoron Rudurboot treibend aufge­funden, in do~ ein Wehrmachtspostcn kurz zuvor drei vordächtige :Männer beobachtet hatte. Es istanzul'lGhmen, da13 'die drei Personen

. .,' '.", , •. ~- ''<~~''~.,.

einen Sprengkörper für einem Anschlag ßogen' den'Dampfex IIAhrens-

bmg" bei sich geführt hatten, und daß dies~rSpI"ongkörper vor-• " ,"" ~1.J

zeitig explodierte. - In don NächtGn vo;u 30~,'unä.T31. 7 .. vlUrdch ". , "j,~' :--:" ,.\'<~\ .:'iid

durch bisher unbekannte Täter drei größe,~eBenzinlagGr der

norwegischen straßenbauverwaltung und der OT,iIL drei Orten

längs der Bergensbahn in Haugastöl, Geilo 'lild GoI zum Auslaufen

gebracht. ~urch Anzapfen gingen insgosamt ~: 602 1 Benzin vGrlore

In der Eacht zum 13 .. 8. wurde vliederum ein Bel,:zinlager der Wehr-macht in Fagerncs zum Auslaufen gebracht, woL 'U'ch 63 000 1

Benzin verloren gingen. -- In der Nacht z\.un 14-.5. vmrden in

Notodden und Umgebung an wGitoron 8 Lagorn Sprol,gkörpe:r mit

L'eitzündor

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• Zeitzünder gefunden. Ihre Explosion wu:r'de durch die r0chtzeitige­

Entdeokung verhindert o Alle botroffen8~ Lager waren nioht durch

Posten gesichert.

In dorNacht vom 13.8 .. wurde in Os10 ein Sabotageansohlag gegen

,i

ein Kraftfahrzeugbeständolager der Luftwaffo durchgefühxt, wodurch' über 40 Kraftfahrzeuge, vGrschiedcne K:raftwugcntei,le und 5o,

Flggzeugrlimpfe verniohtet oder beschädigt wurden. Ein in dem gleichen Lageruntorirdisch ange18gt0s Benzinlo.gcr, in dem sich ungefähr 25 000 i Benzin befinden, konnte noch im letzten Augen­

blick gerettet werden. Das Lager der LD:ftwa:f:fe vmr durch einen

deutschen Posten gesichert, der nur einen Teildes Lage~ber~ch~s ..•.

, <

i

übersehen konnte ..

In den Mittagstunden des 29.7. vntrdG in Drammen ein jbcrfall au:f eine Bank verübt, der vlO.hrsehcinlich von kommunistischen

Tät,:)rn durchgeführt worden ist. Zwei unbekannte Männcr Ol'ZWfl..Yl.gen 'sich mit:yorgehaltenen Ma.schinenpistolen in den Räumen der Bank

die Hel'außgabG von Bargeld r wurden eber durch die Geistesgegen­

wart cinigGr Bankungestelltcl', die sofort die Alurm[~~ngc aus­löst'CUt zur Flucht gez'\vungon. Sio schossen auf' ihrem Rüclcweg

-<

'cinon;,der Bankangestüll tun niode:r W1d verletzton :ilUl dc.bei,. ,­-sch~or·'.;, ",

In,ffid:t"}Tacht vom 6. zum 7 .8" wurden gegen je eine Fabrik in ",1':1-

Os:rtr;'tU1dFetsu.n~ (Fyll:e Aker) t in dqncn Schleif- und SCbmlrgcl-tP.

st:amo;;ihc:rgestel1 t 'Norden, Sp'rengstoffanschlägo 'verübt, durch

'dic"'T'o:fJ:schäden verursacht vll.i:rdel1.. Bei dem Al'lschlßg in Fütsund

. wurde einer der Täter durch vorzeitige Entzündung' des, -Sprongkör-

2?ers selbst getro:ffen und getötet. Am 9.8., gegen 8 Uh:r :früh, wurde ein mit Lobensmi ttol-·'und Tabc,.k- ,j

kartcn'bolndener Lastkraftwagen da:!' 0810e1' Großdruckorei Mostuc , . , , ,. , , '"j

in der Nordbygute in Os10 vo~ unbolcrnnton Insassün eines Pcrsoncri-; kraf~vagcns nach Vorzeigen yon'Pistolcn übcrfalloh'und ne~h der

Ski'pperga te gelei tot. Dort wurdün die Rn tioniorungsli:r'.I'te n in einen:

bcr(dt-.

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26

bar"i t.stohonden Lnstkrnf-tVlagen u.mgeladen"" Die LadUll6 boSt~ld im

einzelnen aus

" , '

j.. . I;.,

, I . -t· ,

"j ,

: i

60 000 6 G52

28 505 1 080

Lebonsmi ttcllw.rtcn für lliänner Le bensmi ttellc8Xtcn für Frauen Tabaklw.rten fiir Männe:r ,und Tabn.kzus'ö'!.tzk~rtcn~ ,': I

Der Wegen der Firma Llostuc wu.:rdo später in einer 'Sei tenstro.ße , ,

o.m Ostre.nd von Os10 nbgostcll t. Der <E'ührer' dieses' V{c.gona und

zwei Begleiter vrurden mit englischen Ftulschirmschntiren an den

Iländon gcf'essel t zurüekgel~'..ssen. ZWüi Kontrolleure d9r Ji'iirma

Mostue J die o.n der Fahrt toi1gononunen 11C".ttcn, wnro:l' offensicht­

lich beteiligt, denn sio sind soi t dcm Üb0rfall verschvJUndGn.

Der Kxaftwagcnfüh:rer und die büidcn 1)851ei tür der I'irmr. :r;~ostue

wurden VQJcläu:fig fcstgenornmün ..

." ,J

Terr9rakte gogen Einzelperson8h wuxdün, im B.eruich Drontheimund

'in! Oslo durchgeführt. In MQ.jc.v2.t~ ,;vurd.o oinem Hirc1mann ein Pak~i . . ,

üborsandt~_~, nach der _ÖffnlUJ.g e::::::;plo(~icrte..!. Daduxch vro.:rdo der

betreffende !Iirdmann völ)j.~.orri~.2Xl, seino Frau und seine Toch­

ter, die neben ihm standen t vlUr<len sehnor verletzt.

Ein gleicher AnsohlCl.ß wurde, allerdings erfolglos, gegen don

K:roisfühI'er dc.:r ns in Namsos vorQuoht. - In 0810 wurde wiüderum , ' ,

ein Anschla.g gegen einen Staatspolizist8n, gege,p..; ,4en sioh boroi ts , .• :""1· [("'; -,' \

am 9. P. oin 11.nschlag Gerichtet hc.tto 1 und. g~gon~e,inen in seino ___ ) . r •• ',/ ,~I-:"\

Haus, wohJ1cmden anderen Angehörigen der norwegischen staatspolizei

-versucht,. In der mihe seiner H~ustür wurde ein~, Eierho.ndgranate

angebraoht,. die VOll (;inom nahegolc:ge:Jnon Waldstück aus mi tt.Jls

eines mit ihr verbundenem DrahtGs in dom AUGenblick zur Entzündung

gebracht wurde, als die boidon Staa.tsDolizisten das Ilaus verließen.

Sie entgingen der WirkunG dur Explosion d~duroh, daß sio 'sich so­

fort zu Bod0n warfen.

, , j; ! • I, !

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- 27 -

Illegale PlugblattproEag~~a:.

Die .ll,tc.ß..D.l_ü Flu8blatt]2ro]2aganda ist im Juli wa~scheinlich in '

'Auswil'kÜng der allgcmein·cnUrlaubsstilD.IJlung etwas ZlU'üCkietreten~. Besonders bailoxl:snawzrt ist das illdri"ngen der' von" Kem:ri1unis'tc~ gq.-::

le~ teton illegalen l!'lugblQ.~..!.. Gegen Hersteller und Vor brei tür

derartiger kommunistischer 'Flugblätter !3rfolgten in Os10 und Um":"

gebung Zugriffe, In Oslo wurden 13 Großvcrteiler der Zeitschriften > \' --------, --~--~~~-~~~~~~.------~~

,"Radio StcnOgr.§.ffiner" un,i. tlRadio Nltt ", in Lör.enskog boi Oslo

zwei bei der Redaktion dieser Zeitschriften beschäftigte Personen

fe§tgenommen! Bei diesen handelt es sich um eine seit langem ge­

~uchte Kommunistin Da~ar E i~l 0 r t, eine frillLere 'Angehöriee

des norwegischen Ster:ogrammbüros, die von den illegalen Propagan­

daorganisationen wegen ihrer ]\ach- und wegen ihrür russischen,

Sprachkenntnisse als eine ganz besonders wertvolle J!'achkraft an­

gesehen wurde, und um ihren 2o-jähr1gen Sohn. Beide leiteten den

Abhördienst der kommunistischen ZGit~chriften~n Oslo. Ihre Fest­

nahme orfolgte in einer Teildruckerei 0.cr Zeitung "Radio l:ytt".

Die D:ruckerei wurde mit alleE Material sich8~gestcllt.

~!!;tli tärorgani,!3at=Lon : , '

>~:~;f\,i " 1ll..-0s19Wuxdcn am 24 .. 7. zwei Po1-.t~8ii:pspektG~2:!!.ld ein •. Polizei •.

l$':" . t * ,

be:vol!lmächti~t_c,:t_i!.~s._OsJ.oel,? Poli~~,iE!JisidiumJl festgenommen, nach- i

dem sie )ange Zoi t hindurch beobachtet worde'1. waren und fcstgesteDt' I wOl'd.en'Vlo.r, daß sie sich im Rahmon der l:~il.Org. illega.l betätigtpn.

Im Zusammer~ane mit diesen Ermittlungen erfolgten in Oslo weitere

Festnahmen von Zivilpersoneri; die d.er Nil.Org. aneehörtcn.

-.2J21.onage

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:::e~ WUSde

durch den Funlcpeil trupp der ordnungs~01iZei in ';~, ~{ . .... ' . - ',1 .... 1'..'

Jl.in

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nördlich lIioss~1-egencn I'/ald~, gegnerisch_er S@2-er

wäliiÖi'i:ä. (I.er Funkt;;.tigkei t §1.!1.-?.ßehoben und das benutze Sende gerät mit Funk':;'· '.,'.

Ul>tcX lagen si cher ge ste 11 t • ]Jer !Jlll~' ein in Engl and ausgo bildete

lTorweger

• wusde, alS er sich ,"i t einer coltpistoleZur

Web:r set~e' wollte, von einem Angehörigan dH ürdnUl>gspolizei gFsch'!.'!..'l!!.n. Eine Frau, elle der "unker zur Tarnung mit in den ,'Jald ,genommen

hatte, wurde bei eincm Fluchtversuch durch <ir.en schU'\.terschuß

verletzt 1L"ld :festgeno!llIllen. :..nsehlie';end an die Aushebung dieses" Senders wurden in Halliar 10 und in 05lo 3 l'ers

oncn :festgenommen. '

die sich als Nachrichtenzu".;räger unel Helfer für den FtUikagenteO ({'

betätigt hatten. (' i~

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tl b e r sie h t

über die zur Zoiteinsitzondcn Häftlinge, In'torniertcl1 und Kxiegsg~fangen€n.

S~andvolD. 29. Juli 1944:

1. J?o11zeihäftlingslager Gr~:i 3 252

2. J?o~izcigefängnis Möllergate 274

3.,' In anderen Haftanstalten in Norwegen 1 621

4~ In Konzentrationslagern in Deutoc~n_d ______ ~~~_ 2 737

Oesamtzahl der Häftlinge 7 88'4'

5. In Deutschland Internierte

a) Angehörige der USA 20

b) Engländer 30

6. Kriegsgefangene norwegische Offiziere 986

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K1rch~

Die Laße auf kirchenpolitischem Gebiet hat sich in den vergangen~~ Wochen wieder verschärft. Der Grund liegt im Vorgehen des Ki~ohen­departements und der norwegischen staatspolizei gegen das Zentral. bÜl' 0 der N orwegiechen Miss ionsgesellscha:f.t in Stavanger. Die Norwegische Missionsgesellschaft ist die .größte freie Laiol'lolt­ganisation und hat ~hrare tausend Zweigstellen in Norwegen. Die nor';vegische staatspolizei hatte feste;estell t, daß sich das Zentralbüxo in stavanger ~llegal betätigte.und führte in den Bü:roräumen del" Leitung eine Haussuchung duxch. Dabei wurde er- ... mi ttel t, daß der Vorstand del" Missiollsgesellschaft um:f'imgreich~:--!, ,I; Vorarbeiten :für eine Trennung der norwegischen Kirche vom staa{'--/

" geleistet und u.a.. bereits Austrittmeldungen aue der Staatskiroha und Anmeldungsformulare für eine "freie norwegische Kirche" aU8-

gearbeitet hatte. Außerdem vrurden Aufzeichnungen von Meldungen des Londonel" Rundfunks, ein Schreiben einer kommunistisohen Or­ganisa tion, tendenziöse Bemerkungen zu "i1ein Kampf 11 und anderes belastendes I:Iaterial gefun&en. Der Leiter der Missionsgesell­schaft, Kornelius Olsen Kor n e 1 i u s, ehemaliger ~omprop~t von stavanger, und der Generalsekretär Einar A m d a h 1 wurden festgenommen. Das Kirchendepartement setzt zum neuen Leiter den ll§..-Bischof K v asn e saus stavanger ein, der·,.6chon früher im'

.. ,",','.<\:tf,!

Vorstand war, aber wegen seiner politischen Einste,;lung von de~' \) ; ~~ übrigen Vor standsmi tgliedern' boykottiert wurde •. _,:J.}j

.... \ ... .':;:',1'-:., . ' .'\. ~ .. '_'~~ '}. \,-. ':/

Die Reaktion bei der kirchlich interessierte~l>B~vBikerung ist außerordentlich stark. In der Beurteilung del" Maßnahmen gegen die l~itenden Personen ist man verhältnismäßig nüchtern. Ihr Sohick­sal wirkt, da sie nicht zu den "großen Pers~nlichkeiten" deß

no~wegiechen Kirchenlebens gehören, nicht so 'sensationell wie z.B. das des ehemaligen Bischofs Berggrav und der übrigen ehe­maJ.igen Bischöfe. Allerdings glaubt nan nicht an die erhob~inen . Beschuldigungen und führt das gesamte Vorgehen auf den lTS-Biechot·

Kvaanes --. -.

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Xv~snes z'\U"ück, dem vorgeworfen ',wird ",:~:r 'ha'!Je:s:Lchwegen seine:r' Zurücksetzung rächen wollen. Dagegen is~ die Reaktion_auf die :Unterstellung der ~1i8sionsgesel18chaft unter 'einen NS_Mann seIU-,

star~. Die äußerlich sichtbare Folge ist zunächst, (laß die ,. r·"··

eihi'Jelnen Zweigvereine in den ,Provinzen und Gemeinden in Pro-.' ." ' .

te§tsohreiben erklärt haben, daß oie' die Leitung d~ch Kvasnes nioht anerkennen und sich nichnicht unterstellen wollen. Dia einzelnen Ver'eine haben sich von der Zentrale in stava.m.gal! ge-

. löst und arbeiten für sich selbständig weiter', , -

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~=~=~=g=g=~=n=~=~=~=g=~=g=~=~ b) Kulturelle yebietc

Hochschule und Wissenschaft. ,...

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Hinsi..chtli~~der Frage einer evtl. \'Tiedereröffnung der Univers1':'

tät Oslö wird' 'se'i tens der '.großen Mehrzahl der Studenten vlei ter- ,:. f·· •

hin .die ]iIein.ung vertreten, da,ß die Au..fno.!:une des allgemeinen

Lehrbet!iebes nicht ohne die·Rückkehr der nOr'-vegischen Studen';"

tel1: a~s ,~em Reich und die. ,Freilassune der noch in Haft befiJld~ lichen. Hochscb.ullehrer denl::bar ist .. Darüberhinaus herrscht :i.n . . .

den negativ eingestellten al~demischen Kreisen die Auffassung i' ,

vor, daß eine Vliedereröffm,Ulg der Osloer Universität unter den

gogenwärtigen politischen Verhältnissen als ein Erfolg für die lieuordnung gelten müsse, der zu verhindern sei. Ein größerer (~'L

, \ ' .- . Teil der mehr oder rJ.inder politisch neutral einge s:t;ell ten stu /}

. \. --.

denten ist schließlich der Wiedere:röffnung der Universität aus'

dIJr Vorstellung h8raus abgeneigt, daß der Umstand einer in Oslo aUG dem ganzen Lande zusammengeführten norwegischen Studenten­

schaft deutsche Stellen oder die ns. zu einer ve:rhältnismäs­

sig bequemen Erf283tLng einzelner Jahrgänge für beGtimmte

lcriegswirtschaftliche Einsätze veranlassen könhte.

VonDei ten \gevlisser Kreise der NS. wird desaen l.i.ngeachtet bei der

. Erörterung einer' evtl. Wiedereröffn~g der OplR~;!., Universität

die Parole verbreitet, daß die WiederaUfnaJ;1nl,,~;,,{~,~,;,·,~,;~, .• ,~jLehrbetrieba, 8,

an sich durchführbar Dei t jedoch von einzep:!$Pil~Zftschen ste\., ';~" len verhindert werde. Verflchiedene mi t dem~:G(~~~ftb'ischen LebeL.·/' näher befasste Persönlichkeiten der NS" vertret\1'Iit: darüber hinauo

.. ", ::" ,?'\';;.

die überzeugung 'I daß eine Yliederoröffnung der"Un1vcrsität uogar

möglich sei, wenn gleichzeitig die allgene"ine Zulansung zur"

Hoohschule von der Brfüllung bestimmter politischer Forderun­

gen abhä.'1gig gemacllt.YJerde. Diese .Anochauung wird in besonderer,

Weise von der NS-StudentenführwlG vortreten und hat bei Minister

S k a n c k e vJeitgehend Gehör gefunden.

Wie

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Wie in den IJMeldungen .:J.US Norwegen" Ur. 69 vom 11. Juni 1944 berichtet worden ist, sind die neldepflichtigcn Studenten (oa. 310) der Teohnischen Hochschule in Drontheim der an nie

20

\

organgenen Einberuf'ung zum nationalen Arbei toeinsatz gescblos-sen nicht nachgekoronen. Auch dGr ihnen durch Uinister Sknnclca und den Rektor der Hochschule, H 0 g g s t a d I bei dem Är­bei tsdirektorat erwirkte neue Termin zur Erfüllung der Melde­pflicht ist bio auf wlenige Ausnar.Lffien orul.e Beaohtung geblieben, obwohl den Studenten dabei zu.se siohert li/orden war, daß die vor­liegende Meldung nicht zur Einberufung vor der Ablegung des E.xamens· führen wl-Lrde. Da die betreffenden Studenten es je doch statt der M-eldung vorzoGen, Liill Decl~.:ü1g zu gehen, haben sie sich zunächst BIlCh einer Abschlußprü:fung nicht ·unterziehen k5n­nen. Die Drontheimer Hochachulbehörde hat sich trotz dos vor­liegenden Sachverhalts veranlaßt gesehen, den Studenten ent­~egenz~ommen und die Vorborei tungen zur Abv/icklung der Zwi­schen_und Schlußexamina weiterzuführen. Man hat Dich :angeblioh ZU dioseE Verhalten aus der Überlegung heraus entschlossen, de.ß

and~rrifalls 'die Arbeitsplätze.der fraglichen Studcnten nicht rec~zei tig f'Ur die nachrückenden Examenssemoster zur Verfügung

i~ " . '.,; ,

stehSil'uhd somit Nichtbeteiligte geschäfligt würden .. . ,~~,,"

J)iese·'Zu:stänc~c wurden dann dadurch legalisiert,. daß de~ Generat­bevollmächtigte für don A~beitacinsatz, Ast r u ~, von sich [ aUD dem Leiter des Diotriktoarbeitskontores für Sör-Tröndelag untor dem Datum vom 17.6.44 die .Weisung erteilte, mits:bforti-'ger Wirkung alle an die Studenten der Technischen Hochschulo -ergangenen Dienstvcrpflichtungen zum nationalen Arbeitseinoatz zurUckzuziohen und bereits vorlicgGnde Meldungen auf sich be-

" . ruhen

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ruhen zu leasen. Gleichzeitig ~~urde von seiner Seite dia Reg1o­trierungspflicht für die Stude.i.1.ten alG au:f"gehoben erklärt und

darat~ hing~licson, daß die Technische Hochschule ihren gewöhn­

lichen Lehrbetrieh fortsetzen könne.

Astrup hat Gich bezügl. dieser HBßnahmc mit keiner deutschen S·tel_

1e in Verbindung gesetzt. Die fraglic:lCn Vorgänge wurden erst auf dem nachrichtendienstliehen Wege einige Zeit später in Erfah~

. ~ ~

rung gebracht. In der Zvlischenzei t lei teto die :Jrontheimer Eoch.r;<:~)' . ~. i

sohulbehörde - unter weitgehendem Entgegenkommen gegenü~er den (~.' l(

Studenten u.a. auch hinsichtlich der Aufeinanderfolgo der Prü­fungsfächcr und -terF~ne - den Beginn der Schlußexamdna ein und

:rÜhrte eine rasche Jibvvicklung durch.

Rektor Heggstad 'lIie G.as Departe.ment für Kirche und Unterricht sind der Überzeugung gewesen, mit einer derartigen Hochschul­

politik u.a. eine ruhige V(eiterentwicklung des Lchrbotriebes

im Herbst6emester zu~erreichen. Gegen diese Auffassung spraohen

borei ts um die Ni tte des· Juli dieses Jahros verschied~ne ste~­

lungnahmen zu dem "nachgiebiGen Verhalten dar"Nt;13öhörden gegen-

Uber den Studenten an der Technischen HOChSC~~'~~~f~Jbntheimtl, i, •• ; ,

hinter dem besondere nheimtLi.ckischere SPokulatione~" vermutet \. .... Y· ,~j" '.'-. 'if";'~'~~:f'

wurden, in dor feinä.lichen Auslandspresse •. ·.};/0t~ir·) .:~._._A:' : .. ,\~, ,"> ••• " ...... <> ~.,/

Am. 10.8.44 ist m.lll.ffiohr ein illegalos :!:\lugblatt an dia Studenten

zur Verteilung gelangt, das u.a. die Studenten unter, dem Hinweis

auf eine möglicherweise bevorstehende neue Aktion zur Erfassung

der Studenten für kriegsdionstlicho Aufgaben auffordert, bis auf

VJoi tores nicht an der HocllGchulo zu erscheinen.

i)ber die studenten der Technischer:. Hoch3chule vlährond . ddr letzten

Jahre laufend Geführte Ermittlungen haben ergaben, daß ein nicht unbeträohtlicher Toil der in D~ontheim seiner Ausbildung nach-

gghcnden

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. - 35 -

gehenden ~ngol1iGure, Techniker, Chcrr,iker USVl. nach dem Examen d~s Land illegal ·verläBt lUld sich u.a. ?cr schwedischen In­dustrie für die Kriegsdauer zur VerfügunG stellt~

Zur Heuaufnahme an der Technischen Hochschule Drontheim haben sich für das im Herbst begllu1ondo neue Studi~njahr im Rahmen der normalen Bewerbungstermine 537 Anwärter Gomeldet. Incgcsamt wor­den au:fgrund der gegebenen J?lc.tzverhältnisse etwa 180 Studenten ihru Zulassung erhalten. In dieser Zahl sind rund 90 Anwärter einbegriffen, denen bei ihrer BeWGr~m1g im verb~rigenen Jahre die Aufnahme an die HochschUle Ztlffi Herbsttermin 1944 zugesagt

worden ist.

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.". ---_. Schule und Erziehung.

Der in den letzten Jahren dauernd zunehmende Andrang zu den

ren Schulen hst sich in letzter Zeit mehr und mehr in eine Ten­

denz zur Ausdehnung und VerLingerung der Ausbildungszeit fiir die '" • f">'

heranwachsende Jugend überhaupt ent'Nlckel t. Ohne grössere soziale'

Unterschiede ist es in v/ei ten Kreisen Liblich geword.en, dass man:~/ seine Kinder nach dem Abschluss einer höheren Schule nicht alleiA'

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an ein e fachliche Fortbildungsschule weitergehen, sondern ~lff.i ) ( .. nacheinander eiLe Reihe solche! Schulen besuchen lijsst, so das(; ~ _iG solche Lehranstalten nicht selten Schüler im Alter bis zu 25 Jah-:

ren und darüber haben. In Verbindung mit solchen Tendenzen h;;1t

sich in kürzester Zeit u.a. eine Fülle von überbesetzten H2ndels~ . '. . '; schulen, Korrespondenzschulen, kauf1l1RnnisQhen FOl"tbildungsschulen,

Abendschulen mit den verschiedensten Ku:t'sen usw .. herausgebildet,'

die zum grossen Teil bei entsprechenden Verdiensten privat betrie';

ben werden. Die besonderen Bel,veggründe fürdiegekennzeichnete".

Entwicklung sind mehr und mehr in dem Bestreben zu suchen, auf ,

diese Weise die Jugend der möglichen Einberufllll.g ,zu irGendel~r , ,~.'. f i,':. '.~'" :'!; •. '

kriegswix"tsch,"'Iftlichen Verwendung zu eneZiehen):"DSic eben ist fest-

gestellt worden, doss seitens dieser IIschUl~n1.""Ji~~k' ~erige von c(}\ l-r: " ,iihh, . )j' J '\ ~ \)

fälli(;keltsbescheinigungen 3n der::>.eitige ode~ :~'~'~illig,e sc~üle'~,} --': " " zur ErlaEgung von Reisegenehmigu .. '1gen erteilt \y~~:r~s.n. (.LmrelSe vom

• • ,- ~ ..... I-:;i \ "'.

Heimatort zum Schulort sowie Rückfahrt vom ~;chulort werden durch-

weg von d'en Behörden als er.ltsprechende Heisegründe anerkannt).

Die vorstehend geschilderten Verh~iltnisse haben vor kurzem zu

ner Verordnung des GeneralbevollIilächtigten für denArbeitseinsat~: geführt, wonach am 1.8.1944 keine Handelsschule, FortbildU"'lgs~Chu~

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le, ,lVolksschule w1d dergI. mehr' ohne 'Genehmigung der z,uständigen X Arbeitskontore Schüler, die dss 17. Lebensjahr vollendet haben, ~~ . ,:";.;

ihren Tageskursen onnerilllen dürfen. Diese Bestimmung hat zunijchst~.~:'"

in weiten Kreisen eine lebr-.afte Stellungnahme hervorgerufen.' In der

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der Zwischenzeit ist die, E:"4reg~g jer+0ch wieder stark im Abklin­

gen begriffen, wobei die sich m~hr und nehr durchsetzende Auffas­

sung ,eine Rolle spielt., ßass, Duch dieser '{~:r::mch zl.u: Erfassung

der norwegischen Ju~enj für irge0dwelche·kriessNirtschaftlichen . ,

hufga'ben cffi geschlossenenWiderst?nd aller Beteil'igten scheitern werde.

Zu der angeführten Verordnung ist nocn zu b'erichten, dass sich bei

den ~timmungsmäs3i8en j~us'ldrkungen· dieser Massn[lhme ~iederwn sehr

stark bemerkbar gem3c~t hat, dass derartigen Verfügungen nicht so­

fort entsprechende husfill' .. rur.Lgsbestimlnl .. logen folgen. - Neben den

vorerwähnten Missverhtiltnissen hinsichtlich des Besuches von Han­

delsschulen usw. ist jedoch auch der Sachverhalt zu beiucksichtigen,

dass gerade in den ausgedehr~'sen lRndlichen Bezirl::en Norwegens die

Söhne und Tochter einfacher Bouern-.und Haudwerkerfamilien seit

Generationen ,:9S VTinterhr:übjahr u.a. d]zu benutzen, um in der

näbhstge~~genen Stadt zur persönlichen \'18i terbildung und zur spä­

tereli~~~~~ts,tützung des elterlichen Betri.ebes eine kaufm!innischB

oder t .. ~: .. ;8~~.:~.}.J!~~'" Fachschule zu besuc~en. Gegenüber diesen Inte~essen stel~~~~,~:,t~e.rordnUng in der vorllegenden generellen Form e1ne H~rte1:Fdl~r~'" .,

'./,,; i~~ "

Bei der Lehrerschaft macht sich nach der durch Orvar S a e t her

auf der ktirzlich in Oslo abgeh::ü tene-,: Landestagung des "Norwegi­

schen Lehrerbundes" erfolgten Ankündigung eines neuen Schulgesetzes,

das durch einen besonderen Ausschuss des Lehrerbundes ausgearbeitet

worden ist, eine neue Welle des Unwillens und der Erregung bemerk­

bar •. Nach den Ausfühnmgen Saethers soll das fragliche Schulgesetz

fest Dut den,"Prinzipien der neu~n Zeit" beruhen .. Von der gegneri­

schen Seite,ist in der L:wischenzeit diese Ankündigung mit einer

neuen KampfansCit;e gegen den lIVersuch zur .Nazifizierung der Schulen

besntwortet worden.

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Deutsch-Norwegische Gesellschaft~ .

Dor liorsi tzende der Deutsch-Norwegischen Ges(;llscha~,t Professor

Y~aus H ans e n, hat .r1flch entspre;,llender Vorberoitu.."l.gsze1t

im vergangcnen Winter und Frühjahr diE- letz",cn Wochen zum Vollzug

der Gründung neuer ZVJoigßrUppen der Dentscr.-Norwegischcn GG3ell-' schaft in den Städten Hamar, Lillchammo.:', :Jcvangor und Steinkjer

benutzt. Anläßlich soiner Beml-l....~ungon um' ü1.e Errichtung woi terer..(l

Untcre;ruppon in Nordtröndolas ~caü1 es zwicchcn Profa06or Klaus t'~:

Hausen und dem dortigen Fyllcesförer E g L" e n zu einem orheb- ,"

lichen Zusammenstoß. Et::gen, der bereits vC::",lchiedentlich in an­

derer Verbindung als extrem chauvinistioch .'. '1 Erscheinun3 gotro­

ten ist, hat 8chließlich dem Professor Klaus IIanson in seinem

]"ylke jedvlede Arbeit für die Dcutsch-Norweßü.'1he G·()sollsch:lft

tL."l.tcrsIJGt. Professor Klaus HEmsen beabsichti.:; ~dessenunGeachtet , .

im Rolwen seiner gegenwärtigen R'...l...'1dreise elie 1 ~~Gonnena Reihe der ,

Neugr~~dungen von Zweig-und Untergruppen über 11 JrdtrBndolag hinauE \

bis ins riördliche Norwegen fo~tzusetzcn.

Danoben sind bei der deutsch-nor--aogischen t die- Vorba-:-,:' f 'l

rei tungen für das lru1 turellc VerEll1stal tungspr es Winter- ,,:'?\ halbj~es 1944/45 angelaufen.

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((

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Norwegisches Kulturthing 194~.

Am 28. Juli 1944 trat in Drontheim das nO.l'"vegische K~ü tur­

thing zu 3einer' diesjährigen Je.hrcstagu..Ylg zl1s~.mmen •. Das

dreitägige Treffen stand. vornehmlich im Zeichen der De!­

lesung und Behandlung von Vorschlägen, die von den ver­

schiedenen auf derr vorj':i,hrigen Kul turthing ,einges?tzt.e~ "

Arbe! tsau,sschUssen voreelegt wurden. DEt die Zei tUUistände

einer Verwirklichung der Pl~nunben allzu grosseHindernisse

in den Ij',/eg legen, eine Vordrinc;lichkei t im übrigen auch

nich t vorl iegt, i~3 t der Ta5Suni~ in;. \NeS en tlichen nur the ore­tis eher V;er t zuzwnes sen •

Minister F u g 1 e san g , der Pr~sident des Kultur­

things, wies im einleitendsn politischen Teil seiner Er­

öffnunssrede mit Nachdruck auf die Gefahr hin, die der

europäischen Kultur vom Bolschewislus und dem hinter die­

SelTl steh3nden int:3rna tionalen Judentum ('::'rohe und würdigte

dabei den Ka~mpf de3 deutschen Volkes, das die Hauptlast im

europäischen Verteijigungska~pf trage. Als wichtigste vom

~hin6 zu behandelnde Themen nannte er die Errichtung einer

staatlichen ~13ikakademie und einer sta~tlichen S9rachaka­

demiE:;":~:die' Or'anisierung und Arbe:i !sordnung des Kul tur­

thin"''''~rk~:.8~f,~. die Org.-:mi ,ierunG des Pre~_sewesens. Scl1lies3-lich )~~~J;i~~'gl,ese.ng einen Rech8n~3chaftsbericht über l,uf-

',~~ '~~:";$~I,~ ~~ ~':~,r' gabe,(;:{die"'vom Kul tur,Cs :"~ -:t 9rflen t gelöst oder deren Lösung

~ ..... " 1:~~~.~~:': : .. -dochill~;1}t·;~en letz ten Jahren ::>:ufgegriffen worden seien.

"'~:':::~F:~J~""'<" .. Der Plan des Organisationsausschusses sieht im K~lturthing

mi t seinen Unterorganisationen ~.in Glied in del' kiinftigen

norweEiischen St2atsverf~_s_s·.mg,_..:;s werde in dieser Funktion

einem Naeringsthing gle:Lchgeordnet .,sein. Der Ausschuss

schlägt vor, dss, sich dss Kulturthlng aus den Leitern'der

verschiedenen .Jerufsorgani3.9.tionen ZUs8.:.cnensetzt, die. den

einzelnen Orcanisationen des Kulturlebens org3nisatorisch

unmi t telbar iibergeordne t sind. .fol,gende 11 Hauptverbände

sollen die im Z:ul tur1eben beruflich Tätigen umfassen:

' .. ·· .. 1.

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1.) , 2. )

3. ) 4. )

5. ) 6.) 7· ) 8. )

9.) 10. )

- 40 -

Architektenv3rband.

Verband fUr bildende Kunst.

Filmverband. Verband fUr Kirche und Verkilildigung.

Rundfunkverbcmd.

Li tera turverb.;md.

Mus ikverb and

Presseverband.

Theaterverband.

Unterrichtsverband.

. ,

11. ) Verband fUr W~ssensch~ft und Forschung.

Zu diesen soll ein weiterer vom Departement geplanter Ver­

band flirnorwegische Volkskunst treten. Die Verbände sind

Zusa.mmenschlUsse von Landesvereinen', die jeweils ihre Lei-~,r'

," ~.

ter sowie einen e e w ä h 1 t e n Sprecher in das Thing

entsenden sollen.

Während das Kul turthing mit se i..Ylen et'iv;: 150 Mi t ~liedern in

der ReGel einmal im Jahre. ZU39n:ID-Sntreten soll, würde aus

den Verb!O'ndsflihrern und we iteren auf Vorschlag des Kul tur­

things vom Kul turdeparterLent zu ernennendEm Mi tciliedern ein

ständi,.ser Arbei tsausschu33 zu bilden:;ein, del"~i~~~:Kul tur-. ... .Io.:'.~.:'~':. ;,i··',If.:,I~" oS r..:t::

rat bezeichnet werden soll. Er soll nicht meh~M~t' ~ .. ' Mit-

glieder U1Lfassen und soll im Ubrigen auch die":'FUh t nen

des jetzit;en Kulturrates mit iiberneh.nen·'<;'~ii,~;; BeILerkenswert, da fUr das politische Denken der"Urheber die­

ses Planes bez8ichnend, ist der Vorschlat;, den Pr:isldenten

des Things "in Ubereinsti~nun~ mit dem Verantwortungs- und

Führerprinzip" alle R~3.3Snah;~len im Narr.en des Things od8r

des Rates zwar selbst treffen zu lassen, hierbei aber eini­ge wesentliche t.usnahn~en f r3S tzulegen. Gehe ilne, sctrriftllche·

Abstimmung soll vorgenommen w81'den, wenn Ministe~prä:3ident

oder Kul turthin,ss-Pr:isident dies verlangen., Wei ter soll

jedes Jahr durch d,'3s Thing dnriiber abgestimmt werden, ob

der' Pr<isident da3 Vertrauen des Things be3i~zt. Als an­geblich "notwendiges Korrektiv'l soll sch~iesslich die Regel

gelten!

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"(" li}

- 41

gelten, dass ein Fünftel del'anwesenden Mi tglieder ge­heime schriftliche Absti~~ung darüber verlangen kann, ob

ein Entschlus3 des Präsidenten zur endgUltigen Entschei­

dung an den Ministerpräsidenten gehen soll.

Die Vorschläge des Ausschusses fU.r die Errichtung einer

norwegischen Sprachakademie, die von Redakteur T.D. Lau r a n t z 0 n vorgetragen und von Minister Fugle­

sang anschliessend als Grundlage fUr die weitere Bearbei­

tung dieser Frage durch das Departement erklärt wurden, sehen die Akademie als I eine Ins ti tution vor J in die de r

Ministerp.räsident bis zu inSiSesDf2t 20 Anhänger beider

SprDchrichtungen im gleichen Zahlenverhältnis beruft. Ih­

re Aufgabe soll sein, "eine na tL~rliche und lebenstUchtige

Verscbrr.elzung d8r beiden Sprachformen" zu finden und :lie

Entwicklung der Sprache zu kontrollie 'en und zu r9gulie­

ren. Einer Re ihe von kl~l tu:'e 11 en Ins ti tutionen und Orga­

nisationen, die selbst in der $prachqkademie nicht ver­

treten sind., wird das Recht eingeräur~t, üch in Sprach­

fragen mit Vorschlägen ~n jie Akad8mie zu wenden.

DieÄ;beitsergebnisse des Ausschusse;, dem die Bearbei­tuti'gd9y' Frsge einer staatlichen Musikakademie Ubertragen

~:o'~~~e:"~(3.~i '\wurden derr;. Kulturthing Q(uch Karl. A aga a

Q ~{i,,<~\::~g ,'vorg~l~:~~. Es vv~~e vOl'geschlag~n, zunä~hst den~eschluss des Ml.nl.s te.cprasl.de nten zur Gr undung e 1.re r

Mu}:Lk~~~demie überhaupt he.L'beizufllhren und sodann ein "~.:~,-'*""" ..

zentrales administratives Orgsn auszubauen, zu dessen

wichtigsten Aufgaben 11e Errichtung einer h~heren Unter-

richtsanstalt für Musik gehört.

r d -

Im Verlaufe der Tagung kam es zwischen Ta ilnehmern w ieder­

holt zu Diskussionen über die Zweckmä 35 igkei t, unter den

augenblicklichen U:IJ.ständen ein Kul turthin überhaupt durch­zuführen, zumal ja nur ein geringer Tell wirklich ti.ichti­

ger Vertreter des kulturellen Le:-Jens in Jen Reihen,der 11S stehe. In die3em Zusammenhang wurde erneut b2rnängelt,

dass Fugles~ng als Pc--.;.rteiminis ter zugleich auch das Kul turdeparterr.en t lei t e. Neben Fuglesang wurde insbeson­

dere K 1 e v e n b erg heftig kritisiert. Beide w~­den eine wirkliche geis t ige Ausein,'3 ndersetzun~, die die

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VOl."aussetzung zur Sammlung ailer posi tive,n Kräfte sei, immer wieder verhindern und statt dessen mit Machtmitteln z,u kommandieren versuchen. . .'

Ein verhältnismässig grosser Teil der Teilnehmer lieis i~ Veii.aufe der Tagung mehr und ffi'3hr eine betonte '.Je,;l.tsch­

freundlichkei t und Ablehnung Mini ster Fuglesangs erkennen.

Bei verschiedenen Teilnehmern zeiete sich das Bestreben, ...;3,fllJ ~.t SI 2..2 u B'[ 0 V .

al.t:e von fug1:esa,ng verfolgten Leute zu sOII1.lleln und kiinfti-'

ge GeJenangriffe vorzubereiten .. Es wurde kritisch vermerkt,

dass Fuglesang weder in seiner EröffnunC;3rede noch beim

feierlichen Abschluss des Kulturthings des Führers gedacht

hat. Dagegen machte Bischof Lot heim Rar~en einer

Feierlichkei t im Darr. u'. a. folgende JiCirtlichen Ausführungen:

liDs es das erste M9.1 nach dem schändlichen AnschIss auf Deutschlands Führer Adolf Eitler ist, dass ich im Dom spreche, e lwähne ich seinen N"l.n:en. Ich danke Gott, da3~ er an der Spitze des Heeres steht, das uns vor der Vernichtung durch den BJlschewismus ret­tet."

Während die meisten Teilnehmer von der Reue des Bischofs Lothe tief ergriffen waren und sich in positiveri Wor~en hierzu äusserten, lie3s Minister FU,,,;lesang in Bezug auf

die in dem Zitat wiedergegebenen Ausführungen Lothes die­

sem verstehe n, dass die Kirche nicht der rechte~Ort,fUr . ! , . '.~ ;; .. :L:,~ :;1.~.(·f·.~· :;" i

::::~:~: 5:;:::::::~!:~ ::~::~::~~;::::~:j:;tt1l;:~~:: offenbar auf Weisun:; Fugl.esan:;s - auf der Redak~}p'l!,~on "Adresseavisen" und verla:qgte bei der pre3se~'ie4fr~abe die

AU9}.J!~2!u.r!:S:~g,_Et:t:·,f'yaglichen Sätze. Lrst nachdem"'aÜ:cch die

deutsche Sicherheitspolizei und die Presseabteilung der

Diens tst elle des RK. en tsprechende Anwe isung gegeben

worden war, konnte die Zei tung mi t de,7: vorgeo8henen Text

he ra uskommen.

viTie üblich;

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- 43 -

Wie üblich, wurde auf der Abschlussfeier des Kulturthings . der staatliche Kulturpreis vergeben. Er fiel in diesem Jahr nicht einem Kulturschaffenden, sondern einem Heimat­verein, nämlich Lom Heimbygdslag, zu. Die Wahl soll eine Anerkennung fUr die Verdienste sein, die die Heiillatver-

.' "

eine für die Bewahrung der norwegischen Bauernkultur haben. Im engeren soll die Auszeichnung des Lom,Heimbygds­lag zugleich dem verstorbenen Dichter Olav Aukrust gelten, der zur Stiftung dieses Vereins in besonderem Masse beige­

tragen hat.

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• c - 44 -

Presse.'

Im Rahmen der vom Kulturthing 1944 behandelten Fragen nahm. die Organisation dos Pressewesens eine besondere Rolle ein, da der Iür ihre Bearbeitung im vorigen Jahr eingesetzte Ausschuss Iür dieses Gebiet einen ins Einzelne geh~nden Organisationsplan vorge­legt h.att:, der entsprechend den Vorschl~gen für die anderen kultu­rellen Sektoren als Teil des gesamten Organisationsplanes in die-68n eingefügt werden soll. Sowohl ~ür die Gesamtorganisation des Pressesektors als auch für einzelne Unterorganisationen wurd~n ~;'f"

.t' \ \ zugleich entsprechende Sa.tzungsvorschläge gemacht ... bei deren Aus-\2j '.' \ arbeitung der Leiter der Gesetz~sabteilung im Justizdepartement, ExpeditionscheI H a sIe als juristischer Barater beteiligt war, der auch als Sekretär des Organisationsausschusses fungiert

hat.

Nach diesen Vorschlägen soll "der Teil des Kulturlebens, der die Tagespresse, die Zeitschriften und Wochenblätter umfasst", in Nor­wegens Presseverband (Norsk Pressesamband) organisiert werden. Die­ser Gemeinschaftsverband umfasst "IJandesvereinigun~eh" ::f'ür 1. Ze1-

"'. ,. ~ •. '';.'; , ,' .. I:~ ,

tungsredakteure, 2 • Journalisten, 3 .. Pressefotografen und Pl'esse-

zeiChner, 4. Sei tschriftenmi tarbei ter, 5 .. Zei tu,,~n:,g:·i~,.::ti:,',"'):' '. Zci tschri~7,' ten, 7 .. Wochenblätter, 8 .. Pressebüros, :':~:I;~:X::~t::'1tt ,~r\ Der Präsident deos Verbandes soll vom Kultur- urid;VO~ 'sBufklärungs­departement nach Vorschlag eines "Verbandsratesll'Uhd des }:ultur­things ernannt werden. Ähnlich wie im Organisationsplan des Kul-:- ' turthings insgesamt, ist auch hier einmal im Jahr~ eine geheime schriftliche Abstimmung darüber vorgesehen, ob der Präsident das Vertrauen des Rates hat. Auch die Zusammensetzung eines Arbeitsaus­schusses für die tägliche Arbeit des Verbandes soll durch geheime scr~iftliche Abstimmung festgesetzt werden. In gleicher Weise sollen bei den genannten Unterorganisationen. in bestimmten Fällen geheime·­Wahlen und geheime Abstimmungen vorgenommen werden.

Nahezu

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c - 45 - 26

Nahezu sensatiore]~l wirkten die Ausfi.i..hrungen im Vorschlag dca Presseausschusses, die über das ~entumsrecht an Pressebetrieben gemacht wurden o Es wird darin festgestellt, dass die Zeitungen keinen Privatinteressen dienen dürfen. Sie dürfen deshalb weder.

-im Besitz von Privatpersonen noch von Aktiengesellschaften sein. Andererseits dürften sie auch nicht vom Staate nstionalSiert wer­den, da dann die private Initiative verloren ginge. Es wird des­halb von dem Ausschuss vorgeschlagen, die Pressebetriebe zu 11 sich sel1:~st besitz enden Betrieben, d., h" Sti:ftungen 11 zu entwickeln. Dieses solle'oo geschehen, dass die Aktionäre in Pressebetriebün ausgeschaltet würden, sofern es sich um die fachliche und wirt­schaftliche Leitung des Betriebes handle, V'.rährend sie ein ge­wisses Recht auf eine nach oben begrenzte Ausbeute behalten sollen. Nicht venlendete Überschüsse sollen von der Direktion zum Kau~ von eigenen Akt:en verwendet werden können1 wodurch lIein gesundes Presseunternehmen sein Aktienkapital im Laufe von 10 bis 20 Jahren amortisiert ll haben könne q Ein ähnliches Verfahren müsse bei Pressebetrieben in Privatbesitz angewandt werden, wie auch

T elegran1I1-.. und Pressebüros. nach Möglichkeit 11 sich selbst besi tzen-de .Betrieb~'n\ werden sollen. Auch Betriebe wie Zeitungen, Druckereien ::, " .,' ,';.' .. ~ : '~ \ .

KiO~,,~,~.s~l~s,chaften, .Blattzentralen und Firmen für Rundfunknach-richei:i'A~ollen nach diesen Vorschlägen Eigentu:n der Presse sein.

Von~:e :.r~::~;}·i~ihe von Kul turthings-Mi tgliedern wurde insbesondere \ . -.' ~ .. ;--

dieser .. Punkt der von v .. G 1 8. sen a p p ge:rr:achten AusfühI'1.h'1gen hefti~~ritisiert und zum Teil als utopisch und gefährlich be­zeichnet. Ein weiterer bemerkenswerter Zug1 der von dem Arbeitsaus­schuss für die OrganisieTIL~g des Pressewesens gemachten Vorschläge ist. in dem Bemühen zu sehen, das staatliche Pressedirektorat in seinen Befugnissen und Funktionen weitestgehend einzuschränken und diese statt dessen den Organisationen der Presse selbst zu

übertragen. Auch hier setzte 'bereits auf der Taglmg eine 6char~e

Kritik, insbesondere seitens der Vertreter der staatlichen Presse­

führung E:;in~ Der Ausschuss wurde beauftragt, die von ihm gemachten Vorschlä.ge unter Berücksichtigung einiger l. nd erilllgenzur Grundlage der Ausarbeitung von Vorschlägen fttr ein Pressegesetz zu nehmen.

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. .... ..

- 46 -

Q) ,Yorvral tung und Recht

'Nor';.:egischt:s Rotes Kreuz.

Das norv-vegische Rote Kreuz warb im Laufe dieses Jahres über

30CO neue; MitGlieder und erreichte damit einen Hit~liedor­

bestand von mohr als 50.000 Personon, der allerdings im

Vel"gleich z. B.. Z~ sch'\7edischenRoten :Kr euz, welches übel"

300.000 Mitgli8der zählt, gering erscheint. Das Hilfs­

korps dos norv'(;(;ischen c"Gcn Kreuzes, das als Sani täts­

ma,nnschaften in den norvloßischcn zivilen Luftschutz eingo­

gliedert ist, aber dadurch seino Zugehörigkeit zum ~ aton

Kreuz nicht vc;rloren hat, u...."Yj,fasEt z.Zt. et-Na 3300 Mitglie-

der~

Unter den fm" Nor;wr;on tätigo!l Hilfsorge.nisationon (sc-p-wo­

dische Hor'.7Ggenhilf e, Norwegenhilfe d8s DameJ:1Jcomi t€:les Ko­

penhagen, norwegisc~e Nationalhilfe, norwegisches Rotes

Kreuz, Inn8ren-Mission, SB-i1.i tätsvereinigung norwegisc1-:or

Frauen, Heilsarmee, NSH, Blaues Kreuz) steht das norwegi­

sche Rotc Y..rouz hinsichtlich der allS eigenen Mi. tt,~ln bc-, .. '" ~,.. , -," .~. --:-;'~.~ ..

stri t-Gcnen Vorsorgung dE.r Be;völke:rung n:i t Lebensmi tt~:ün an . .. .', . ;;","!':'; :~' .~::,~);. ....

dri ttcr Stelle, nämlich hin-G6r dor sch\vcdischen'.'Nor ogen-'. _, '. - < ·<~:lt·J·:t::';): ..

hilfe und der Norwc.genhilfc d,es Dam8nkomi tees ,~()pq agen. ,. ':;'" ." -;::'\

(Vgl. dazu "MelCur..gen aus Norwegc:n l1 Nr. 69, ,Seite; 2lff. und.

Nr. 70 , Seite 44 ff.). ·:;xt0:.~'j Das norvlogische Rote Kreuz beschaffte in diesem Jahr bis­

her folgende ~arcn, die bereits v~rtcilt sind, oder noch

verteilt werden s~llen:

a) Gorste, HaferflocI<:en, KEise, Malzsirup und Tro'Jkon­

:nilch aus Dänemark.

EnCl,c Juni vlfUrden Käufo für 60.000 Kronen getät~gt.

b) 40.000 Eie!' aus Dänemark. S i8 viu.rdcn kul'z nach

Ostern ~ezoßen l..U'.d nach Angaben dos norwegischen ,

Roten ne;uzes auf Grlmd ärztlicher Attesto a.n

schymngere und stillende Fra1.~cn in G-ross-Os10 ver­

-Güilt.

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.-c .- 4-7

c)17 t Speck. Dieser wuro.e ebenfalls aus Dänemark g;e­

liefert. 7 t sind angeblich bereits an arme Kinder

verteilt worden, während 10 t für den Winter in He­

serve behalten worden sollen.

d) 500 Le benSBi ttelpc;;lcetc 2.US Dänc:r,1ark für Tu~crkulose

und Rekonv·alescentGll.

e) 500 Kisten ApfelsiLen sowiG

4 t I'1ancloln l.lYJ:l Rosin:;n aus Spanien für Kinder und

Kral'l...kenhä:uscr, f) 36 Kisten Fleischkeks vom internationalen Roten

Kreuz in Genf für Kinder. Grössere I,c bcnsmi ttclsen­

dungen des intern3.:tionalen Roten Kreuzes (Käse,

Marm8lade, ~'leischllermetil:, rlrockü!1geInÜse, Kraft­

brühe) wer-den noch crv'rar teL

27

Das nOT'i/egischo l~ote Kr'euz besitzt z.zt. 5 Kliniken, 6 Tag­

hcin:.e für Kindcl, 2 'K:rankenbaracken 1 1 vo:rc. dänischen-Roten

Kreuz geliehenes Lazarett sowie den Kurort Modum mit 2 Kran-:."

kephäusern. Aus eigenen Mitteln bc;speist das norwegische

~:;RötQ ,I Krc-Uz etl.va 13.000 Kinder. Es vcrrui ttel t ferner, vor "~:':' ·,· ... ,C • ",'.:. .... . . '

alcIp,'t~':im.'{Wostland 7 die VerschickuX!.g von' Feri.enkindern. Tm

.(~ßp.:e~:NorWegc~ entfaltet das norwogische Rote K:reuz eine "?:?l./s':.rege Tätigkei t o Anläßlich des Explosionsungltickes in

::,.'jf'}~:2o'o J.pri'l 194-4 übcr,nah:Cll os mit Mi tteln1 die ihm meist

yor.Pjd;:rit~9/ Sei'tc $' insbesondere "'Ion der schwedischen Horwegen­

hilf~'O;'-z;'; V8rfügu,"lg gestellt .~.·IUrdel'l, die Bespeisung dor Ge··

schficJ.igtel1.. Wie dazu &1.':.8 3ergen bC:I':ichte~ wird, haben sinn

Bea..t1stand~lgcn nicht ergeben. Aucr;, die Tätigkeit des Hilfs­

korps von Borgen unr":. U:m.[e ryung ~ das bei c.en Lösch-, Rettungs­

und .Aufrälli-nungsal'bc.:i ten eingosE..;,I:;~t vmr:, h8:(; kc.:inerlci ,A...'1.-

lass zu Klagen gegeben. 7)as nOT'.'lcgische: Rote K:rouz hat sich

ausdrücklich bereit ~rklärt, seine Kr8nkonhtiusor, Ä2'zte und/

andOTe Mittel für norvlegische F'r ontkämpfer zur Verfügung zu

stellen, wenn dies nötig erscheint.

1j !~.

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.:.. 48

In' einer Er klärung go genüber dem VI ehrmacht befehlshaber in

llorwegcn hat der Präsident d,," norwegischen Roten Kreuzes, Direktor llcycrdo.hl, im Falle von Kampfhan,nung

cn in l:orwogcn I

für das norwegische Rote Kreuz, einschliessueh des Hilfs­

korps, die gleichen Gruncisätze ""crkamlt, wie sie :(iir da. französische 1l!tCl belgisehe Rote Kreuz berd ts auf gestellt

worden sind. l.) Di e Rot-:{r cuz -Ber , i ts e haft on dienen in er at er Linie

der Versorß~Ulg der Zivilbevölkerung. 2.) Boi Kampfhandlung~n leiGtw die Angehörigen des RO-

ten Kreuzes e::ste Hilfe bei Freund u.nd ]\cind und

~clden sofort dar ~ächsten deutschen wehrnachts-

,di8ns ts·l-ello • 3.) Sondcreinsatz des Roten Kreuzes für besondere Zweoke

bleibt der Ei~zelvercinbarung ~lischon der wehrmacht ~ j,{~~ \ J;:R'

J?ri!.sident Heyerdahl betonte dazu, daß das norwegiaoh6

RotGy.raut,l> im Jahre 194-0 über 6 MO kranke oder verwundete deutsche S.l-:~; daten verpflegt habe und er dn:rchaus die Ub~,r,z,~,ugIll'.ll, besitze, ,::"k aich im entscheidenden AugenbliCk beim nor\V~gts~f.'~ Roten l{l"euz,~:,~, ' insbesondere beim Hilfskorps , durchsetzen': 'iiLJij:i:', n. Cll' (I Demgegenüber bleibt die Tat sache be stehen, '"ci~,:,~ nor'"egisoh,f/i' I , ... ~___ \ t • .' 1'1/;

Ro ten Kr eUZ , ins be sonder e auch im Hilf skorps i'\i' ',gr oße n '1'013. \,

ge gneri sehe Elemente angehör e l'-. ,:;\,,~;;~;':I:';Ii

und o.em Roten Kreuz vorbo bal ten.

, :::~~ 'i:~, ",

"llJH' '~,'~t;~I~ • '. ,> ,.~nJ~

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d) Wirtscha:ft

Bedingt durch das klihle VJotter in den FrUhjahrsmonaten J das

bis Ende Juli an...1-liel t, kam das ers te FrohjahrsgeInÜse erst drei

Wochon später auf den Harlct, als es bei normaler Witterung

der Fall gewesen wäre~

28

Die bekannten §2~~ri?~~~~ in dor Versorgung mit Kartoffeln,

führten, im Zusa:::.:ner...bang mit dej:Yl verspäteten Beginn der Früh­

genr:i.seernte, zu Klagen der Bevölkerung über Ernährungsschwierig­

keiten.

In hier vorliegEmden Berichten aus Nordnorwogen wird darüber

geklagt, dass beispielsweise im Monat Juni Gemüse überhaupt

nicht erhältlich gev!esen s ei o Lediglich die Stadtbevölkerung

habe im Berichtsmonat eine halbe Dose Birnen pro Person er­

halten~ Dazu wird von Fachseite erklärt, dass oft versucht

worden S oi, Frischgemüse aus Südnor\vegen nach Nordnorv!ogen zu

transportieren~ Infolge dor langen Transportdauer wären aber

1ämtliche Sendungen vordorben angekommen, so dass man von

(~~iter:e~ • .sendungen Abstand genommen hätte. ~ ." ~" '.' -: ;' ~".! .. ,' , - \

Drthelin beri2.1?-t~_t~~s."~,_.§..ch-'~§l!.~~~1.!-fo '!.eutscher Wehrmachts-

die ·t~;b~:. c1i~::_Q~~~~o_~~E~~ß..uE:g 'i'Jese!:l_tlich beeinträchtigen. S;) , . t;ä.e·' der etVTa 50 km nördlich von Drontheim gelegene

.. ".) .... "'~~':'!;1 _' ;"',-

Bez,lr~tlFrcis ta \l, bei dem es sich um ein c ... usgesprochenea Ge... .

müs'el~d hanc'.Gle, fast restlos von der 1;Vehrma0ht schwarz au:s­gekauft 0 Von einer Gesamternte dieses Gebietes von ungefähr

30 000 Kilo Rhabarber seien bishex' nur knapp 3 000 Kilo dar

Verteilungszentrale zugeführt, während der Rost auf dem sehw8.l" .. zen Ma.rkt zu stark ü"oerhöhten Preisen umgesetzt v.'U.rde.

Die .~.ucker~er~or..ß.~~ war im iionat Juli sep..r angespannt, so

cL.: ... ci..l· diQ VerbI'a.uc:'1.cr zu;.,). allergrössten Teil die ihnen zustehen­

iien Rationen fLi.r die letzton zwei bis drei Juliwochen nicl',lt

mehr im v·)llen Umfang bo?: ;';o,:~ konnten:;

rie Y2l1.!!!:tL~habl~f'_~m~ 1st im Vergleich zu den gleichen

Honaten des Vor j8.b.rcs um otnn. 10 % abgcsunken .. Der Rüokgang

ist zunä.chst •

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1st zunächst auf !\~ngel an ausreichendem Eiwoisfutter zurUck­zufÜhren~ In bestimmten Gebieten dos Landes fÜhrten aber auch

die starken Anforderungen von Schlachtvieh seitens der Wohr­macht zum Abschlachten von ~':IilchkÜhen. In anderen Gegenden war es wiederum der Arboitskräfternangel, der sich besonders nachteilig auf die Viehhaltung und Milcherzeugung auswirkte. So wurde hier u,.a. ein Fall EiUS Trornsö bekannt, VlO ein Bauer

im Juni 1940 vierzig Küho, davon 29 MilchkÜhe, einen Ochsen, ein Pferd und 20 S~hafe besass" J,us Mangel an Arbeitskrätten

sah sich der Bauer e;ezvv1..1ngen, im Herbst 1943 seinen Viehbe­stand bis auf 6 Kühe, 1 Pferd und 20 Schafe' zu verringern •

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- 51 - C 29 ,

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Verkehr

Mineralöl-:....t!n.2:-_ TrBi.b:'lto:ffbev~.ir~schaftung ..

Ab 1. Aug.~stwurden verschärfte BestiIDffiungen für den norw.·

K:::>aftfar.trzeug"'rerkehr und die Treibstoffbewirtschc.fJ~ung erlassen.

ttber die AusvJir1:tuncen der neuen Hassnahme:i'l liGgen nvch keine

Meldungen und. Stellungnahmen vor. AU3 BergeJ:~ wird jedoch in

einem Bericht auf d.ie bish~r immer nooh grosszügige Kraftsto:ff­

zuteilunG hingewieseL. Nach dem Exp1osionslli'lglück sei dem

Bczirk Berge~ eine Menge Benzin zugeteilt worden, die viel zu

hoch gevleSGn sei. Eel~[~en habe 15000 Li te:r Benzin und a.ls Ers~1.tz

fHr die 2..usgefallene K~rbidzuteilung weitere 40 000 Liter Benzin

und Horc..aland 6 000 Ili ter :Benzin') 1 400 Li t\3r Solaröl für die

lendwi:.:'tscha:ftlichen Betriebe, 3 000 Liter Benzin als SonJer?u­

teilung ·:rUp Holztrsnsporte Und 1 000 Liter Benzin als zVlei te

Sonderzuteilung für a~lsgefallenen Karbid zugeteilt erhalten.

A~le diese Zr'_teilnn,::"en seien ohne Yli3sen des Transportsachver­

ständigen bei der rC~=-Dienstst:;lle :3ergen vorgenommen Horden.

ts.r~iiier"AASi,cht nach ";,ären 1 500 I.Ji te:L~ B3nzin für den Katastro­

(phendienst ilild 10 01]') Li tel' als Ka:::'bidersatz ausreichend gewesen. ...... . .<.:',' .' . \

0./. ,1-"': c ,-....;, , "

stoffve~luste • f'<-,~~:,'/', .. '-,

Dur~~a.a·sfci.:rJXlässiß'e Vc:!::'hCil ten. eines deutschen Tankvvartes , ,:;"( "".(... • I

(wura·,>f.estße~LOrnmen lmd dem Lu:ftwscffenlcriegsgericht Ub3rstell t) ,

geii~te'li in Skarholmen (Flugplatz E8r!cla) a...'1. Bord d~s nOl....,,'.

FrC'.chtbootes 11 Oestov'3r" 16 O;jO J.Ji'cer Pliegerbenzin in Brand.

Das Boot wurd.e vö11ig vernichto'i;.

:pass die geCJ.eriscl::.en Organisationen die schwierige Treibstoff'-. luge clu:rch Gabotage::'_l:wchlD.ge weiter zu v;:;rschärfen suchen, ist

aus den im Teil "Gegner" aUf[;8führten Ftülen ersichtlich. Durch die Anschläge ap.f 3 Tanl-r.stellen der :norw. st~~assenbauyerwal tung

und der OT llild durch den Anschlag Cl.:1.f ein 1!lehrmachtstanklager

in Fagernes, wurden in letzter Zeit insgesamt 130 602 ~Liter.

Benzin vernichtet,

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- 52 --

~Z-8nder Ausfall vOll_Schiffscrsonal - Ein8cE-.*.~.nku.ng dar

IJotorscllifi'ahrt 2"uf Grupd der schwierigen Treibstoffla;$c ••

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Dcr Mangel c:.l:l Schiffspersonal nimmt weiterhin zu. Aus Borgon

wird berichtet, dass zeitweise mehrere Schiffe im Hafen lie­gen und nicht termingemäss auslauten kör...nten,' -'hoil ein Toil

der Mannachafton fiUS vcrschiudonen Gründen ausgcfe.118n sei

u.nd }jrsatz nicht sofort beschafftwcrclen könne. Die norv:e­

gischeE Schiff sr;;:; od.cr erklärten, dass dor POl' sonalmangel

auf die r!achscnce Unlu;3t dGr 1101:1.1 Gger , im Kriese auE Soo zu fahreil, zurückzuftüucn sei. Bis Val' einem J2.1:~ hätten die

auf u8utschcn Eaustell<::n gezahlten honen Lc'hrlc <1io SoeleutE.:

angelockt. DiG seI' Grund s0i Z'.'fal' j,:tzt durch die Nou:rcgclung . . .~

d8r BS.uc.rbei terlöhne w0gg.Jfallen, trotzdom aber 'ivÜTdcn sich

keine Seeleute f~:r.ivlillig zu:cückmolden, 'J'lcil dia Gcfohl'cn

auf See gestiegen seion. Eine norwegische Schiffsbesatzung,

<1ie einen dar L:;tzten Luftangriffe auf Hem bur'g orlübte,

habe sich geschlossen gewcigcl't, noch eine wei t~r~ F.::.hrt

nach Deutschl2.nd anzutreten. ""'-r ",

.• -;-, • 'j

Die Fcillndung8n 'der Arbei tskontoro nC:cch bGrufsfr'~n;.~:'~:::titi-. <"""~:'\<~~;'~~r:;'

gen Soeleuten hatten wenig Erfolg, da erstens,kc:l. Un'l;er-" ~t-'.#jY:~~ '.~.

lagen zur re:;stlosen ErfassUlle vorhanden sind tUl<i\! ~serdem , . J, /J~,,;' )

die'doutschGn Bauleitungen der Entziehung dort?o' häftig-• . ' -~.' <,'. -:,,1 : ...:~r\ ~

tel' Seeleute Schvlierigl{ei tdn.Jbcrei teten, in deni)B6~s'treben, '

jede Arbeitskraft zu halter:...

Gleich sch'.7icrig sind auch die Verhältnisse im Lotsenwe­

sen. Von den ca. 80 Lots8n, die in Bc:og(jn tätig sin{i-, :lJ:'­

bei ten he1:~·ce nUT noch et'wa 30 rcgelmässig. Die anderen

DÜsson prakcisch zu jeder :iY,Cl_1:JI't gezwungen werden. Sie mel­deten sich nicht zurück oder schi.itz~n IJc:ulkhoi t vor • Auch '

hier dürfte bei einigen ~otscn dQS Gefahre~~oment bezw.

ihre politische Gegnerschc2.ft ~ussclllaggebend für ihre' Hal­

~ung sein.

Allgemein v.'ird be:;.-ich-cot, d2.ss der bisher in der Haupt·­

sache bestehonde Mar..gcl <:i...'1 ~:Iasc:linistcn sich in letzter

Z€;i 1; iLUnor mohr auch auf die Schiffsheizer ausdorillc.

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53 c

Der Erlass des Fürrrers über den vers tärkJcen totalen Y..riogs ...

einsatz lässt das Problem der Auftragsverlagerung fÜr die

norwegische Industrie wied~r mehr als früher in Erscheinung

treten. Wenn auch zu einem geringen Teil bereits Auftrags­

verlagerungen du..rchgefÜrrrt wor'den sind (Möbelindus trie, Kera­

mik- und Glasindustrie, Glühlampen, Radiogeräte und Fahrrad~

industrie, Vergebung von Druckaufträgen) , so sind grosse

Verlagerungsmöglichkeiten für Halb- und Fertigfabrikate

in der norwegischen Viirtschaft noch reichlich vorhanden.

Dies trifft vor allem :fÜr folgende Industriezweige zu:

I,fj'J, :.,: ..... ":: ..

Werkzeugnw.schinenfabriken Blechemballagefabriken Fahrradfabriken Dl'ahtstifte- und Netzwerke Blecl1.- und Rörrrenworko Metallverarboitungsbetriebe Radioindust:::-ie Glühlan~pEmfab!"'lkGn Go Id·· und Silberwar' j~ '.:Lc.;3us tri e (kann durch entsprechende Schulung der ,t.rbeitskräfte, 2.hnlich wie im Roich auf andere kr1ogswicf.1.tige Erzeugnisse umgestellt werden) . Lack .. und. Farbenindustrie Kautschuk.~Indu3trie (nur teilweise) Textilir..dustrie

, Ind.ustrie de.r steine und Erden Holzverarbei tLmgsindustr1e.

Bei Übe-rpr'J.:sung cl..e:r Fabrikatio:tlSillothoden durch deutsche Fach-

kräfte und-Unter ,~,nlegu.ng schärfsten Masstabes bei der Aus ...

lieferung von L'faschinon an norwegische Produzel}.ten, könnten

noch weitere Kapazitäten :i:\ir deutsche' Aufträge freigemacht

werden~ Ausserdem wä:.:>en dl..'.X'ch H:llfeleistung deutscher Fach-

ingenieure Umstellungsmögl1chkciten vers0hiedener Industrien

'auf kriegswichtige Fertigung in betr~chtlichcm Um~ange ge-

geben •

. Die gesamte TnrJll':'~l:~ -'i,Ti- ~,-:;,," .... '1..)""\ t~:lner gesteigerten

6y~t~ags~erl~ß~pnK

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Autt~ag8ve:rlageru.ng auf die Zulicferung von ROhatotten. Mata1'1a~:,: I ' • '

lien und Einzelteilen sowie Kohle angewiesen., Imübl.'igon DÜßton'

bei Vergebung von Aufträgen an die ;I:ndustriodies.~l' .d.io erfor­

derlichen Arbeitskräfte zugefüIlrt werden. ., .,

Trotz dc~ bestehenden Schwierigkeiten bei der Beachaffung von ".1IIIfift ... 1-"JL .... rÄf.;)~~ß:!lBrJ:.j'üJA ' , .. .' ~~~anefr~11gemein die bisher gemachten Erfahrungon se- \'1 , zoigt, daß ~ie norwegische Industrie nicht 'abgene~gt' iflrt , Liote-' i rungsau1t.räge für das Re:ich- entgegen zu ne:hmen.l

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':linD.nz';/il'tschu:r·~

We! te]."6 Bemühungen des Pinanzminist~P ,r Y. t z • z!-U' D'll"oh­~kung des -Gesetzes betreffend die L~i tung von. SEar- und Aktienbanken.

nie bereits in denllMeldungen 2.US Norwegen" Nr. 70 angedeuteten Versuohe des Ministers Frytz, au:f die Besetzung der Direktoren-Bte11~n bei Spax- und Aktienbanken mit Hilfe eines vo.m Departe- I

ment ausgeaxbei teten Gesetzes einen größeren Einfluß zu r;ewinnel1. ~!I wurden weiter. intensiviert. Minister Prytz hat seine Stellung- I

nahme zu dieser Frage nochm8.1s tn einern Promemoria zusammenge­faßt, das er in einer Einistersitzung am 6.7.44 sämtlichen an-wesenden Ministern zur Kenntnis bra.chte und das er auch dem Reichskommissariat zuleitete. Prytz machte in d~esem Promemeria Ausführungen, die nicht den Tatsachen entsprechen. Die Um3tände, die für die dringende Notwendigkeit seines Gesetzes spreohen sollen, werden in einer wenig objektiven Weise einseitig darge-

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stellt. So wird behauptet, da~j ibm die Durchsetzung der let~tan 111

Anleihe (s. ~,1eldungen aus Norwegen 11r. 10) nur mit Hilte dar i;l . ~ : I:

Eins,cllal tung der deutschen Sicherheitspolizei tL'1.d der norwegischen :1\

\~~ aatspo~izei gelungen sei .. In\iirklichkeit wurden beka=mtlich 11:

so ·~··'4ie~bezüglichen Bemühungen, ds. sie als unzwoc1aD.äßig ange- il f

6eh'c;~~Vlerden mußten; gerade verhindert. Minister Frytz ist e~ ' .. ~:\ ,".' ..

jed" "'~'~;:t.ls gelungen, in der l1inistersitzung vom 6.7 .. dia Zuatim-

muig\~ämtlicher Minister i'ür die augenblicldicha Durchfüh:ru.'1g des ,-(},~~e::_tzes zu erlangen. Dazu ist bemerkenswert, daß die Ange .. legenheit in der Sitzung behandelt .JUrde, obwohl von Seiten des Reichskommissariates in einem Schroiben vom 5,7. Gebeten worden war, in dieser Angelegenheit vorläufig nichts zu unternehmen. Offensichtlich im vollen Bo\vußtsein dieser Tatsache gingPrytz in einem weiteren Schreiben an den Reichskommissar vom 7.6.44 in der Form darauf eill: daß er erwähnt, daß er das Sc~ciben

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vorläufig nichts zu unternehmen) aufmerksam zu mc.chen.

Die endglil tige Entscheidung V'lUrde allerdings verschoben,

n..".lchdem sich jedoch sämtliche Minister für das Gesetz aus­

gesprochen hatten.

Hinsichtlich dnr bereits in den "11eldungen aus lTolfcgen" Nr. 70

berichteten Schwierigkeiten auf dem Gebiete des Versichcrungs-'

wesens is-(; Z'L'.. sagen:- d.:::.ß die von Seiten' des Versicherungsver­

bandes beabsichtigten Pfändwlgen nunmehr durch~efühxt ~den.

38 Gesellschaften haben es auf don erwarteten Schritt der Her-

, " I

,beiführung einer· gerichtlichen Entscheidun.g ankommen 113.S8en •

Die Angelegc~l..~ci t wird also demnächst vor dem "staqt-gel'ioht in

Oalo behandelt werden., Aus den übrigen GebieteÄ'No'Mf!3gens eind

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in der Zwischonzei t von kloii'lon Gesellschaften':n~"" h laufend Bei- '

t ä .' '·';·i~~i' .,.. C;\l ' r ge e~ngegangen"':»i:, I-C~~"; tJj

Die Landesha'Lqtstaclt (slo ist also auch hierwt!· rum das Wider-. . " ',. .:<~::' ::/~::' \

fltandszentrum .. Ir:: übrigen kOlll'.te festgestellt werden, d~ß die

Versicherungsgesellschaften sich bei ihren Weige~tingen, die

Kontingente zu zahlen) im vresen<:;lichen an die in einer iI!l Juni

verbreiteten illegalen Flugschrift enthaltenen gegnerischen

Anweisungen gehal tenhaben:.:DLLs Flugbls.tt beschä~ti'gt· sich an

sich mit dur Frage dür Beit:ragszt'.hlung für 'den Industrievcrbe.nd,

hat aber, wie die Erfuhruxlg zeigte, auch für die anderen Gruppen·

des Naeringssrunb['..ndcs Bodeuturi;~'" Es legt die gegen' die Boi trags-

~ordcrung ~,

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- 57 - G 32

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:forderung erhobenen Einvvände dar und ist. darüber hinaus nbe:r e.uch I1

als Ausdruck der derzeitigen Gcgn8rstimmung budeutsam. Im einzel- I nen hoißt es in dem betreffenden :B'lugblatt: .

I, :

"Gegenüber dor Kontingontforc1eru ... "lg 1944 k8..nn mon sich nur auf zwei Arten verhalten:

1) Die :b'ordorung wird unbeantwortet zur Seite gelegt.

2) Es wird schriftlich protestiert f' und Vfenn der Ver­bc...l'ld gegGnüber dem :Protest nicht nachgibt I wird der Betrag im weiteren Verlc:n.;:.:? bei der Norges Bank deponiert in Er'tvartung d.os Resultates eines Pro­zesses von Seit on des VerbLmd8s o

In verschiedenen Protesten gegen die Beitragsforderung für 1943 konnten den Vorbar.d Fehler hinsichtlich der begründung seines Forderungso.nspruchs nachgcvtiesen worden. Es vltlrde festgestellt, daß dia Berechnungsart und die Höhe des Betra­ges die Ausschreibu...."lß in Wirklichkeit als eine steuer oh~rak­terisierto, die als solche formell einen Steuerboßchluß er­fordert hätte. Darüber hinaus vrurde auf geltende'Preisbe­stimmungen hingevliesen usw", Jodenfc.lls stal:d die Forderung damnls wie heute im Geger~satz zu der:. eigenen Beschlüssen des ne:ugcordneten Verb2.ndes o In den §§ 100.. und 16 wird nämlich besti:omt, daß die fostsotzung des Kontip..gents in

_ . allen Fällen in ßerJ_0t~r??f.1!f1..1~k e:rörtert werden und die Berechnungsgrundlage nach Vorschlag vom Zenträlverband festgesetzt werden soll~ Llneri-R~G-natte der Verband weaer .damals noch heute und bis zum heutigen Tage haben 10 von

en 13 Zentralverbändon nicht eir~al Vorsitzende, dem ei­:p.~ri· Blatt des Verbandes 1fNOJ.'gos Industri " zufolge •

. . "':"~'l· -~ .

·,keinen o;i.nziߧ~_~Q!~~,gj2"C!1.9Jl._.~t?-Yi.§J? liegt heute -~pr vae frühor - ein Grillld vor~ sich durch Drohunecn ein­schüchtern zu lassen" Die~8nigen; welche der zweiten Al­ternative folgen vfollen s worden an Q.ie generellen und spo­ziellen Argumente, ciie oben genarmt sind~ verwiesen -vielleicht werden b8:L einzolnen }i1ällen auch andere gebraucht werden könr::.on ~

Es ist eine absol~tc Forderung~' daß alle national eingestell­ten Industriebetriebe jetzt einG f~~~~_ H~ltun~ zeigen. Wir ' war en gera~~eu~_iic .~..F..~ t i~ . ..}k:Q: o~f erw;hmgen, A uf~retcns der Jugend in yer_b=b.p.:.<:!~ . .!~I.t2.~El..~~H~.{?:...o...:~alen Arbel tsclnsatz ff

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. Man hat das IJ-J:.cht ,_oi1?-~_.JQ-el_2..tI .... §..~~E2..l~aTI.y:p-.JL .. :,~:,~ __ d_en. ver-nlltwortlichGJ~. Lei !.s-rn lill..?e:E~E. B~tEi2_~e_~~0!_~_epJ dle im I. ~uge ihrer S;:tellung gowöhr~, .. t.~..:.~~_b:';8,~~j.rrgntE; 8tandrllilRte eÜzu-nehmen! v\.Jrtreten und. behaunten 7:~...1Jlüssen. \t . "

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Arbe1t und Sozialwesen ~~-~-~.~---------~-~~~~

Ar'beitaeinsatz •

Die Bereits teIlung von Arbei tS"lcräften, selbst fÜr die kriegs­

wichtigen Aufgaben der ersten Dringlichkeits8tufe, bereitet

nach wie vor die grösstm Schwierigkei ten<.· Zur Zeit besteht

für Bergbaubetriebe , Holz-, Allliiliniurl1- und Nickelwerke ,

für de'n Schiffbau, fÜr P:,ontrcpal"aturbetriebe der Luftwaffe

(Reparatur von FlugzeugRotoren) , für die Waffenfabrik.in

Kongsvinger, für I~aftfahrzeugbetriebe der Wehrmacht, fÜr

Artilleriewaffenkommandos und Umschlagstäbe (Sicherstellung

des Munitionsnachschubs) , für das L!arineoberkommando (Auf­

,arbei tung schwerer Artilleriemuni tion) , fÜr Reparaturen von

Lokomotiven und f'J.l'" die Transportkommandant1.lr 0810 (Betriebs­

sicherung gegen Sabotage) ein Bedarf von 4 120 Arbeitskräf-

ten, wozu noch 2 500 Arbeitskräfte kommen, die von der OT vordringlich benötigt werden.

Df:tr Grund für den Mangel an erforderlichen Arbeitskräften

.. ist einmal darin zu sucllen, dass den nor"lleßischen Arbeits­

ämtern die nötigen Unterla.'?;en (Berufs- und Per~onenl~artei)

zur Dienstverpflichtung von Per'sonen fehlen, die n1"c~t,,!n'

kriegs- bezVJ. lebenswichtigen Betrieben eingese;t~(t. '~a 'oder

.. .>

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: ", . .;'" li~~,,',~;;' .,

keiner geregel ten Arbeit nachgehen und Z1Ll1 and~~f' darin, , .....

dass den Dienstverpflicht'G...11.gsbescheiden der Ar?~~ 'ä\rilter ~ und den Aufforder1mgen, r;ur ärztlichen Untersu6l:i',' ,zu er-

, " :11_; ...... ,'.

scheinen, 1m ü'l?erwiegenden Ivlasse nicht Folge g'e'l~lätet wird.

. Der Reichsbevollmächtigte iur den Al'bei tseinsc. tz, Astrup)

hat mit dem Leiter der Nor'wegischen Sicherheitspolizei nun­

mehr ein Abkom.'11en geschlossen, vrOl1.ach die Arbeitsämter jede . -'

Ptrrson, die der Diens tverp:'licht1.L"1g des Arbeitsaintes bezw.

der Aufforderung, zur ö-l"ztlic'l.-\::;n Ur ... i:;,:,:,'s'l~hung zu erscheinen,

n1cht.Folge leistet, der nächsten Polizeibehörde zu melden . . .

ha.ben, die dann den Betreffenden der'1 Lrbei tskontor vorführt

oder direkt zum Arbeitsplatz befördert j

Es bleibt

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- '59 -- .; [}3

Es bleibt abzuwarten, ob die norwegische Polizei 'personell ~ "._", ,''''

dieser Aurgabe gewachsen ist. Zweifellos bietet ein Teil

der Beamten der norvlegischen Ordnungspolize'i politisch :nloht die Gewäh:rf'iir eine ordnungsgemässe Behandlung derartlger

. - Fä.lle.

Iri letzter Zeit sind in erhöhtem r,!asse' Norvleger, die der -- '

"Legion Speer ll des NSKK angehörer;, vertragsbrüchig geworden

und haben ihre Arbeitsstellen unrechtmässig verlassen. Als

Grund hierfür wird von norwegischen "Legionären" 'angeführt,

dass ale Uniform tragen mUssten und kaserniert untergebracht

seien. Bei der Anwerbung habe man sie hierauf n~~~t hinge~

wiesen und in den Werbebroschiiren \"lürde tias NSKK eine zi ..

vile Transportorganisation bezeiclm.et () Die meis ten Le,gionä:roe

hätten nichts dagegen einzuwenden, wenn während der Ausbil­

dung Uniform getragen werde, da sie vJährend dieser Zeit

kaum m1t der Aussenwelt in Berühr~~g kämen~ In den Einsatzorten

'würden ~ie jedoch mit anderen HorvH3gern zusammenkonunen und von

.;{:;!d1ese~,wegen ihrer Uniform als Nazisten bezeichnet und zum . I ~

",:" ... >. 'r~il'ib~S,C~imPft werden. Hierzu vlird bemerkt, dass ein gros-'sereil'der Legionäre gegnerisch eingestellt ist., \J '~~~:\(': '. -

AU,.s1;B :r enw"1r'd berichtet 1 dass sich u.."1tcr den freiwillig

angc,,, "~be~el1 norwegischen Legions.ren l;ehrere unsaubere Ele­

ment'~ befänd~n, die durch ihre Meld.ung zum ESKK hofften, ~ ~

einem,S~F.a.fverfahren zu entgehen:} Ein Legionär, der. NS-Mit-

glied ist, erklärte, dass es :für 11m. keine Ehre sei, in der

U~iform einer Organisation heru..:-J,Zulauf'on) die den Namen

e1nes deutachen Ministers trage) da ihre Träger in der Öffent­

lichkeit wegen ihres P'lftretens unrz.:ihnlich bolmnnt seien.

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Faohliche LandosorßanisatJon ... ",' , ',.~ .:....' <.' ~- -'1

..... ,., ·:C'L.,'·"·'> '.,In den Fachzeitschriften der Fachlichen Landesorganiso.tion

.' .,,'

" i~de wiederholt darauf aufmerlesam gemacht,' das~.'A~bE?~~er durch l'Tichtbezahlen i1U'er Bei träge zur Fachlichen Landosorga-

j -, .":. ,

nisation ihre Rechte in bezug Ruf Unterstützung und AltE:lra-

versorgung verlieren würden. Dieser Hinweis hat bisher ~einen , ", ....... 1

Erfolg gehabt. Die Za.hl o.er nichtzahlenden Mitg11~der :1st

sogar in letzter Zoit noch ges,tiegen. Wie aus Oslo berichtet

wird, weigern sich auch ilil Eisen- und Metallarbeiterverband •

immer mehr llitglieder, ihre Bei träge zu zahlen, .währond bis

J'

vor kurzem in diesem Verband diesbezügliche Peststellungen 0') nicht. getroffen wurden. (\) ! Der Grund für das lTichtzahlen der ~::i:bgliedsbeiträge ist

darin 'zu suchen, dass in illegalen Flugschriften die Gewerk­

schaftsmitglieder aufgefordert werden, ihr0 Beiträge.vorer.st

nicht mohr zu zahlen. Sio würden ihrer Rachte nicht vorlustig

gehen und nach dem Sieg der Alliierten wieder als vollwerti-

ge 11'11tglieder in die Fachliche ,Landosorganisation aufgenommen

.werden.

Die Leitung der Fe.chlichen Landosorganisation ,und~d~,s,Soz1al-·departer.J.ent sehen in dioGer Entvlicldung eineGefaru:.:;rur:,Q.J~ klinftige Tätigkeit der Organisation lUld halten,.;~~.:.:t~ .. :~i ~~ der Pfllchtmitgliedschaft bezVl_ die Einbehaltim:~ Et~:~erträge 9? vom LOIm durch die Firmen i':i11 erforderlich. .. ,:::;}, "'../

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- 61 -

~Qh~zhandel - Schwarzhandel§preise

"

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Der in Oalo betriebene Schwarzhandel ist zweifellos ße~ umtang­reich. - Treffpunkte für Händler und Interessent'en sind die be­kannten Osloer Hotels 1L~dRestaurants, wie beispielsweise G~and Hotel, Hotel Royal, Victoria Restaurant, Gyldna hede~, Rogen­Keller U3W. - In diesen Gaststätten findet man zu jeder Tag&s­zeit Personen aller Altersklassen; darunter sind basonder~ zahl­reioh Jugendliche vertreten, die sich dem Arbeitseinaatz entzie~ hen und in enger Verbindung mit den zahlungsfähigen I~e1sen der 0510er Bevölkerung stehen, die regelmäßige Abnehmer der von diesen Jugendlichen schwa:rzgehar:.delten Waren sind.

An der schwarzen Börse werden alle Vlaren, in5~eSonder& Leben.­mittel gehandelt. - Die Schwarzhandelspreise sind at[. .. rken Sehwan­kungen unterworfen, da sie von dem jeweiligen Angebot abhängig

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sind .. - Naohstehend folgt eine Aufstellung der' in den letzten Tagen im Schwarzhandel bezahlten Preise:

Lebens-"und Genußmi ttel:

Brot Erdbeeren Kaffee-Ersatz Rohkaffee weißes !.'lehl

b) Manufakturwaren:"

DaLlen-Kostüme

60.-2,-1.-

10.-50.-45.-

40.-

bis 80,- pro bis 2.50 pro pro Liter pro Liter pro Kilo bis Kr .. 55.-

bis Kr. 50.-

Kilo Stück

pro I:ilo

pro Kilo

Herren

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Herr~n-Anzüge XX' • 800.-Herren~Oberhemden Kr. 80.-

'Herren-Hüte Kr. 150.-Herren-Hosen Kr .' 150.-Damen-Seidenatrümpfe

Kl~ • 50.-Damen-Schuhe Kr. 130.-Herren-Schuhe .KJ~ • 150.-

. c) Br@lltwein:

Branntwein billigs tier Sorte Branntwein 2. Klassle Likör

d) Tabak und Zigaretteill.

Zigaretten Rauchtabak "Eahuni" Rauchtabak "Garter" Rauchtabak "Blaa Mix" usw •

.9} Sonstiges:

Fahrräder FahJ.'raddecken (Bereifung) Fahrradschläuche (J3ereifung)

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IITe 6or pro Flasche Kr. 80.- pro Flasche Kr,13o.- pro Flasche

Iu. 15.- pro 10 stück Kr " 25.- pro Paket Kr. 50.- pro P~~et Kr. 50.- pro Eak~t

Kr. 700.- pro stück Kr. 50.- p~o stück Kr. 25.- pr 0 ·stück ,

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Jill. der schwarzen Börse wird außerdem ausläridi~:ich:e;:.V .f:J'>·a ":'O.ua. .. u.­

delt j zuletzt wurden :für eine SChwedenkron~"'::(i~,~;'0;~~~"\;'ten')' 'vier ,

norwegische Y,xonen unli für einen Doll~r 4IS':f"1 Ueuyork '

seohs norvlegische Kronen gezahlt. -

Die l1engen d.er ~ngebotenen Waren sind sehr veischieden. -Beispielsweise wurde Butter und Fleisch in Mengen von 5 bis Kilo angeboten. - Noch reichlicher 'vvar das 'Angebot an Vollmil und Sahne, wie auch schon aus den Preisen hierfür hervorgeht, ..•.

als relativ billiß anzusprechen sind, zumindest im Vergleich den Preisen :für andere schwarzgehandelte Lebensmittel. -Btanntwein wird ebenfalls verhältnismäßig reichlich angcboton~

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J :" • Auagespro'chcn knapp war das Ar.gcbot an weißem Hehl, Eiern und

ge:räuchGrtemSpeck .. - Noch lL'1.apper und kaum crhäl tl-ich war ,Zucker., dessen l?reis ja auch im Vergleich zu den :Preisen anderer QchwlU"z­

gch.:undelter Lebensmittel weitaus um p.öchsten lieg".;.-I

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"" , Sehr gering ist das Angebot an Kaffee und Tee., -: Diese Genußmittel

',', ' ,kommen nur in kleinen lv1ol1gen auf Q,on Markt. - Tee' wird hundert ..

", ,g:ro.rmnwe1se verkauft und Kaffeo in Mengen von höchstens einem bis ',,:2iwei Kilo. -Trotz dor hohen Preise ist die l'!achfrago weit größer

.' nIß das Angebot. - Ähnlich verhält es sich mit Zigaretton und

Tabak, die zwar rEdchlichor als, Kaffee und Teeangcboton werdon,

ohne daß jedoch die starke Nachfrage gedeckt werdCllkönntc. -

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. ., ,. ' ~ . Das' Aneebot W1 Er'dbeeren war setLr reichlich und bei dem regne­

rischen Wetter in der Woche vom 22.7. bis 29.7. J daa - die Qual:i­

tät der Früchte sehr beeinträchtigte, ging dor Prois bis auf zehn

Kronen pro Kilo herm1tur. -, ,

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~,;/,'Ft':i:s?hes Gc~se wurde 0 bemalls in größeren Mengen, schwarz ver-

'.. ,:;,t':i1:::kaitft: "die Preise dafür waren besonders starken Schwnkungen unter-,', ., • "1 ..-.. ,,.

, ,c,' ,,' ,ctt:~',~bciis:pielsweise wurden für eine Gurke fün:f ICronen beza1:'>..l t une \ !für ';;":i'<"erl,:xhpf Blumenkohl drei Kronen. '- ;; - -"":,, '" -\ ",-;""',;'0;',,,1,

111 ~.~, <;i'~~tlten Wochen ging nllürdir..gs d0r Schwrarzhondel mit Gemüse ,11:),.. ,·t ~ _ I.

zurÜck.(,,';,;;,<pieser l1ückganc: ist angeblich attf c1i~ sch:;.rfen Kon"l;l'oll-

-maßn~en',lder norwegischen PreiGP'~lizei zurückzuführon', dio die I "

nach Oslo! fLU1renden straßen genuu lib0rwachtc, und jedes vordächtige Fahrzeug kontrollicrtu. - Infolgcndcssen haben die Schwarzhändlo~

, die, Preise, für Gemüse neuerdings erhöht.

Dieso Erhöhung wir'd dnrni t bGgründet, duß eine gcwissoRisikopl'ämio

in die Preise eingorcchne:t werdon müsse, um damit einon Ausgleich zu habol1t wenn die oine odor andOl'e PEl.rtio bcschlD.;Z;t1ui:unt, werde. ~ ,':

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Im übrigen zeige n alle Prc iso D:UI dcm schwarzen :Markt e:Lllo '" .. :'}::' 1 ••••••

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steigende Tendenz, du starko Nachfrage nach allen j"l'tikoln

herrscht.

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Aus Stavanger liegt eine I.T8ldung vor, wonnci' neuerdings der

Schwarzhandel mit gobrauchten lliaschinen und Vlerkzougon ,füx dlbe

Be .. uwirtschaft stark um sich groift. - So V\TÜ:cden laufend von Mi ttels}?er sonon derartige 1::10.schinon und V/ex kzeuge zU,bodoutonden

Überpreisen ungebotone - In den me:t.ston Fli.".J..len w~e nicht fost­

stellbar , wo die Maachinun stehen l,md wor der 'Eigentümer dorsel­

ben sei, sodaß mit letzterom keine Verbi.'ldung o.utgcnoIlllJlon werd~n

, känne und. der Kaufintüresscn-t info:'.ge d';r Lnngvvicl'igko1t ,bzw.

Auss,ichiSLosigkei t, auf dem loealen llege Bnunlsc'hinen zu hoaohaf-, .:nj gezwungen sei, auf dia PreisfordGr~\.gc ... 1. üinzugohon ..... -U.a. WUl -"

in Stavanger kürzlich eino gebraucht u Beton.miSChmaschulc, die , im gürlstigstGl1 l!'alla fünfzehnhundert bis achtzchnh'Ulldcrt ICrcnonw\

;~'.;,"". wert ,~s~, zum l?roisc von Kr. 3 800.- :.. ngobotün. -

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Wio os in dem hier vorliegenden Bc'richi Noite'l' heißt, soihlon die

auf dem schwarzon II:Iarkt ZUlll Verk::mf sto .. \. -mdcn c;obrs,uchton Bauma­

schinen, Ulld ytcrkz(;uge zu~ 8roßen Teil nu ~d0m, Inv:()n~~~"del" na.ch dom Gesetz vom 14.5 .. 43 liquid.ierton Entr( . )l~one~: .,:;, '. .. '

- I " .' .' .,

stammen. ~i,li~);i';~~~'J.i~t'

, Nach der lVieinung deU"Guohor und soi (;

, ein schwürer Unturle.ssungsfohlcr e;ewescn,', ;tC' seiner~ei-,. \ ~ I • '. . •

tigon Schließunc; der nicht lobensfähigen E:tt op~cp:curgcschäfte

nicht ähnlich wie über die Arbeitskräfte

Invcl1to.r varfügt W orclon 8c~i ~ -

, : "'\' i ' , (,

ai: 4 ih .übor das gesamte

Übor don Umfo.:üc; dos 3:::hvn:1.l'zhanuels mit gebr: '\: lchten B(ltUnasch1n~n

: l.U"!.d Wcrkzo1.lgcl1 äUPoTtc eich dor 1Jui tor eler f.~: 'ößton in stc.vanger

',eingosetzten clüntsch(;n Bo.ufirmi..l.. wie folgt..:..

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> ;,\, :' ":' ': .-', ',~<;L<, '>c: ",,' " , ", ,,'~:, ' .. ~~,~~: ,p ". " , ,liEs ist, unmöglich, die HasclinGn 'und'Artikel, 'die vdl.' ',ZU1' ,

,Durc'hi'ührung unserer kric€;;SVlichtigenArbei ton benötigen, :' über den legalen Fachhandel zu beziehen.-: Ich bez~h1e ",:"

": ,>für, die ,durch norwegische fachfro'mdc Agenten bcschntf-tön "';':'Al'tikcl ,VllC ,Baum3.etr~o.l J l1uschineniWorkzeuge, Motoxc:; .~",

" ,zwt::i- bisdroifachcLibi3rp:t'eise. - Wenn ich" auf die Vex-'

. ", ,,,,,

wendung von Kennziffern unde.uf die Lie:rc:rungon'aus " Deutschland angevliesen wäre, 'yvürde: sich die Fertigstel­lung'mein,:Jl' Arbeiten ungemein vorzögernund teilweise überh~~pt nicht ermöglichen lnssen. - '

Auffällig ist, daß sich in den letzten Monaten dio , schwa:rzen Ang~bote in gebrauchten Baumaschinenu...'1d Work­

zOUgen hä1.lften. '- Vermutlich W2Ien die Eigen.tümer bemüht, llinsichtlich ,der in Norwegen erwarteten :Lnvasion die, schw.er be'ilOglichen llaschinen und ähnliches E'atcrütl möglichst 6clmell abzustoßen" 11 . ' ' ,

<Die Beobachtung, da.ß selbst deutschen Firmün gegenüber, in letzter

Zeit über den frühoren Umfang hin.2usgehonde Angebote zum Kau.! von I' - , gcbro,uchten Maschinen usw. gemacht- 'W~lHlcm, läßt d~aut: s'chlicßcn,

daß 'unbenutzto Baumaschinen noch in erheblichen Mengen vorhanden

/

norvvegischon Bc;ufirmen wird dcshc.1.b die Ansicht

·;;,·;'d~ß eine 'n6.chträe;l:Lche }:rfo.ssung des Mnschinenpt'.:rlts U!'::~:;;:1'~~{1' iegten Entroprenou.rfirmon zum Zwecke der umgchend(;n

:;'~11.;:die prod:nkti va BnuvJirtschuft zweifellos noch posi­

;nt~ h:1bcn würde. -

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