Mensch und tier 2 2016

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Ausgabe 2/20i6 Mitgliederjournal aktion tier –menschen für tiere e.V. Sommer, Sonne, Grillsaison Sommer, Sonne, Grillsaison TIPPS VON AKTION TIER EINE ERFOLGSGESCHICHTE Projekt Kitty und das Paderborner Modell Projekt Kitty und das Paderborner Modell Mit Gewinnspiel Tierschutz-Katzen- verordnung jetzt! AKTION TIER KAMPAGNE Tierschutz-Katzen- verordnung jetzt!

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Das "mensch und tier" ist da Vereinsjournal von aktion tier - menschen für tiere e.V.

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Ausgabe 2/20i6Mitgliederjournalaktion tier –menschen für tiere e.V.

sommer, sonne, grillsaisonsommer, sonne, grillsaisonTipps von aKTion Tier

eine erFolgsgeschichTe

projekt Kitty und das paderborner Modellprojekt Kitty und das paderborner Modell

Mit gewinnspiel

Tierschutz-Katzen-verordnung jetzt!

aKTion Tier KaMpagne

Tierschutz-Katzen-verordnung jetzt!

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geschäftsstelleservice & mitgliederbetreuung aktion tier – menschen für tiere e.V.Spiegelweg 714057 BerlinTel.: 030 30 111 62-0Fax: 030 30 111 [email protected]

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herausgeberaktion tier – menschen für tiere e.V.Spiegelweg 714057 Berlin

© moventis GmbHKaiserdamm 9714057 BerlinTel.: 030 30 09 62 33Fax: 030 30 09 62 55

redaktion Alexandra DiezemannSächsische Straße 7210707 [email protected].: + 49 30 24535181Fax: +49 30 68070004Mobil: +49 172 3110212

gestaltungP. Bolzdruckwestermann druck GmbHD-38104 Braunschweig

beiträgeDr. Matthias Baeseler, Ursula Bauer, Dr. Flo-rian Brandes, Marc Brehmer, Alexandra Die-zemann, Julia Dittmer, Christine Geburtig, Marion Gonzalez, Lea Grünberg, Dr. Tina Hölscher, Jan Peifer, Heike Philipps, Ingeborg Polaschek, Ann Kari Sieme, Susan Smith, Ralf Wally, Beiträge der ProjektpartnerFotos: aktion tier, aktion tier/Ursula Bauer, aktion tier/Jeanette Dressler, aktion tier Igel-zentrum Laatzen, aktion tier/Wally, aktion tier Lottihof, aktion tier/Wildtierstation Sachsen-hagen, aktion tier-tierrettung münchen e.V., aktion tier-Zossen, Dr. Matthias Baeseler, Ur-sula Bauer, Bolz, Dr. Florian Brandes, Disney, Fotolia.com, Kai Horstmann, Harry Kindt, Jan Peifer, Alexandra Schubert/www.myshots.de, Studiocanal, Tierrettung München, Veganz, Vias Design, Jens Wiezorek, Bilder der Pro-jektpartner, Titel: © lucky968 – Fotolia.com

Ausgabe 2/2016; Gesamtauflage 200 000nächster Redaktionsschluss: 06.07.2016Die nächste Ausgabe von „mensch und tier“ erscheint am 28.09.2016

„mensch und tier“ ist das Mitgliederjournal des Vereins aktion tier – menschen für tiere e.V. und wird den Mitgliedern und den Pro-jektpartnern von aktion tier kostenlos zuge-stellt.

Alle Beiträge/Fotos sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck nur mit ausdrück licher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Beiträge über-nehmen Herausgeber und Redaktion keine Gewähr. Wir behalten uns vor, Beiträge zu kürzen und/oder zu überarbeiten. Texte und Bilder werden gegebenenfalls auf der Website von aktion tier veröffentlicht. Redak-tionelle Fremdbeiträge oder Leserbriefe entsprechen nicht immer der persönlichen Meinung der Redaktion, werden jedoch mit Rücksicht auf die freie Meinungsäu-ßerung einbezogen. Für den Inhalt von Anzeigen ist die Redaktion nicht verantwortlich.© moventis GmbH

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Unser Beitrag zum Umweltschutz: „mensch und tier“ wird auf 100% Altpapier gedruckt.

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editorial

DLiebe Tierfreunde, Mitglieder und Kooperationspartner!

Die Sommersaison ist voll im Gange, und viele Dinge sind hierzu aus tierschützerischer Sicht zu beachten. Es kommt leider jedes Jahr aufs Neue zu furchtbaren Tragödien, weil Hundebesitzer unachtsam ihre Hunde im Auto zurücklassen, wenn sie mal „kurz“ etwas einkaufen wollen oder einen Ter-min haben. Auch wenn die Fenster Spaltweise offen bleiben – das Auto wird binnen weniger Minuten zu einem regelrechten Backofen. Temperaturen von bis zu 50 Grad sind schnell erreicht, und es besteht Lebensgefahr für jedes Tier, das sich dann im Auto aufhalten muss. Es ist unverständlich warum trotz hinreichender Information und regelmäßigen Medien-berichterstattungen Tierbesitzer (oder gar Eltern, die ihr Kind/ihre Kinder im Auto lassen!) hier nicht nachdenken. Lassen Sie Ihren Hund bitte Zuhause, wenn Sie einen Einkauf planen oder einen Termin haben und den Hund nicht mitnehmen können. Auch wenige Minuten reichen aus – Sie können dies ja mal in einem vorsichtigen Selbstversuch testen. Wenn Sie ein Kind oder ein Tier in einem verschlossenen Fahrzeug in der prallen Sonne sehen, beobachten Sie kurz die Situation, und rufen Sie dann ruhig die Poli-zei. Diese wird gegebenenfalls handeln und eine Scheibe des Fahrzeugs einschlagen, um Leben zu retten.

aktion tier startete am 31. Mai 2016 in Hannover seine neue Kampagne zum Thema „Tierschutz-Katzenverordnung jetzt!“. Ziel der Aktion ist es, den Katzen, die mit Abstand das beliebteste Haustier in Deutschland sind, den gleichen rechtlichen Schutz einzuräumen wie dies bei der Hundehaltung der Fall ist. Denn eine Halteverordnung für Katzen existiert nicht – für Hunde hingegen gibt es eine solche seit 2001. Zahlreiche Mitarbeiter der aktion tier Aufklärungsteams waren gemeinsam mit Maskottchen „Pingi“ vor Ort und konnten anhand einer neuen Informationsbroschüre und mit viel Anschauungsmaterial im mit-gebrachten Info-Mobil den interessierten Bürgern Rede und Antwort stehen und die wichtigsten Punkte aufführen, die für eine artgemäße Katzenhaltung wichtig sind. Da die Aktion kurz vor Drucklegung dieser Ausgabe stattfand, werden wir Ihnen, liebe Leser, erst in Ausgabe 3/2016 Fotos des Kampagnenauftaktes zeigen können. Aber lesen Sie schon einmal zum Thema auf den Seiten 32-39, und machen Sie mit bei der begleitenden Unterschriftenaktion.

Apropos Katze – kennen Sie als Katzenhalter das Problem, dass diese plötzlich anfängt in die Wohnung oder ins Haus zu pinkeln, oder haben Sie dies von Freunden schon einmal gehört? Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier, zeigt auf wie Sie unterscheiden können, ob es sich um ein physisches oder ein psychisches Problem handelt. Denn Katzen mögen Veränderungen gar nicht, und so kann es sein, dass z.B. auch eine neue Wohnzimmereinrichtung dazu führen kann, dass eine Katze aus Protest pinkelt oder markiert. Aber lesen Sie selbst auf den Seiten 48-50.

Fans der Grillsaison sollten auf ein paar Dinge achten, wenn Bello mit dabei ist. Denn wer nicht auf Fleisch verzichten möchte (bitte kaufen Sie dann nur Fleisch aus ökologischer Haltung!), zieht die Hundenase ma-gisch an. Schweinefleisch kann beispielsweise für Hunde gefährlich werden, da der sogenannte Aujeszky-Virus übertragen werden kann. Auch auf Glasscherben und heiße Kohle muss wegen empfindlicher Pfoten geachtet werden. Mehr hierzu finden Sie auf den Seiten 44-45. Und noch ein Hinweis: Probieren Sie doch mal die vegetarische oder vegane Grillweise aus, und schauen Sie sich unsere Rezeptvorschläge auf den Seiten 74-75 an.

Genießen Sie den Sommer, und falls Sie einen Garten haben, sind für Sie die Tipps zur naturfreundlichen Gartengestaltung sicherlich wertvoll, die Sie den Seiten 46-47 entnehmen können. Wir haben Ihnen Infor-mationen zusammengestellt, sodass Mensch und Tier gleichermaßen das satte Grün oder gar den Garten-teich genießen können.

Haben Sie Freude in der Natur, und herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!

Ihre Redaktion mensch und tieraktion tier – menschen für tiere e.V.

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 3

Mehr zum „Zootier des Jahres 2016“, dem Leoparden, lesen Sie auf den Seiten 16-17.

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Hilfe, meine Katze ist unsauber!Pinkelalarm! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48-50

Stieglitz, Carduelis carduelisVogel des Jahres 2016 . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

Eindrücke der tierisch engagierten Außendienstmitarbeiteraktion tier Aufklärungsarbeit . . . . . . . . . . . . . . 52

report

aktion tier KampagneTierschutz-Katzenverordnung jetzt! . . . . 32-39

Unvorstellbare MengenBundesamt veröffentlichte Schlachtzahlen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40-41

Fleischfirmen verdienen am VeganerWurst ohne Fleisch . . . . . . . . . . . . . . . . 42-43

wir klären auf

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Tierschutzzimmer auf dem Lottihof, Mecklenburg-VorpommernEröffnung des 19. aktion tier Tierschutzzimmers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8-9

aktion tier Zossen, BrandenburgOldtimerfreunde engagieren sich für den Tierschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10-12

aktion tier GewinnspielROBINSON CRUSOE . . . . . . . . . . . . . . . 12-13

aktion tier Gewinnspiel ZOOMANIAUnsere Gewinner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

aktuelles

aktion tier ProjektzusammenkunftTreffen der Auffangstationen fürWildtiere und Exoten . . . . . . . . . . . . . . . . 14-15

aktion tier-Wildtierstation, NiedersachsenZootier des Jahres 2016 – der Leopard . . . 16-17

aktion tier-Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen, NiedersachsenFeldhamster, Naturforscher und ein Grünflügelara . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18-20

aktion tier Igelzentrum LaatzenIGEL – Kobolde der Nacht leben gefährlich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21-23

Tierheim aktion tier Zossen, BrandenburgUnser Sorgenkind Mona . . . . . . . . . . . 24-25

Eine ErfolgsgeschichteProjekt Kitty und das PaderbornerModell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26-28

Lottihof für Kinder und Tiere e.V.,Mecklenburg-VorpommernZiegen und Enten gerettet . . . . . . . . . . . . . . 29

aktion tier-tierrettung münchen e.V.Gefangen im Stacheldraht . . . . . . . . . . . . . . . . 30

aktion tier-Tierheim TeneriffaDas Tierschutzzimmer kommt gut an! . . . . 31

projekte

Am 15. März 2016 hat aktion tier das erste Tierschutzzimmer Mecklenburg-Vorpommerns auf dem Lottihof in Seefeld eröffnet. Dieses ganz besondere Tierschutzzimmer befindet sich in einem der Gebäude des vom Ver-ein Lottihof für Kinder und Tiere betrie-benen Tierschutzprojekts.

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Pferde bewegen Menschen e.V. Tierschutz mal ganz anders... . . . . . . . . . . 53

ComicMax und Lolo in: Der Notfall . . . . . . . . . . . 54

Rätselspaß & Kids-Infoseite . . . . . . . . . . . . . 55

junior

Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

Aus der TiermedizinKropfentzündung beim Vogel . . . . . . . 57-58

VerbraucherschutztippsBiokühe leben auch nicht glücklich . . . 58-59

rat & tat

Katzenhilfe Rheine e.V., Nordrhein-WestfalenRettung für Willibald . . . . . . . . . . 60-61

Schlupfwinkel e.V., BayernAlles für die Katz? . . . . . . . . . . . . . . . 61-63

Wildvogelstation Kirchwald, Rheinland-PfalzWarum ein Mäusebussard wieder laufen lernen musste . . . . . . . . . . . . . . 64-65

Tierheim Mayen, Verein zum Schutz der Katze e.V.Neuwied/Rhein, NRWMitschika – Symbol und Verpflichtung . . . 66-68

unsere partner

Tipps von aktion tierSommer, Sonne, Grillsaison . . . . . . . . . . . 44-45

Tipp für den SommerDer naturfreundliche Garten . . . . . . . . . . 46-47

report

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Pressespiegel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70-71

Geschenke für den Tierschutzaktion tier Shop . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72

Für unsere Leserattenaktion tier Buchtipp . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

aktion tier macht AppetitKulinarisch-vegetarisch . . . . . . . . . 74-75

Patentiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76-79

Vermittlungstiere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80-92

Adressen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93-98

service

Gezeigt aus der Per-spektive der Tiere auf der Insel, erzählt Papa-gei Dienstag im Film ROBINSON CRUSOE von seiner ungewöhn-lichen Freundschaft zu dem berühmtesten Schiffbrüchigen der Welt und ihrer großen Herausforderung, ihre paradiesische Insel zu retten. Ein rasanter, ver-rückter und turbulenter Kino-Spaß für Klein und Groß – in fantas-tischem 3D!

Heute sind Igel quasi direkt vor unserer Haustür, in unseren Gärten, auf Hinterhöfen und oft auch mitten in der Stadt an-zutreffen. Das für ausreichend Nahrung und Wohnraum erfor-derliche Habitat (2.000 qm pro Igel) ist kaum noch vorhanden. Das aktion tier Igelzentrum Laatzen gibt Tipps für einen Igelfreundlichen Garten.

Spezielle gesetzliche Rege-lungen zur Haltung von Haus-katzen existieren hierzulande nicht. Mit der neuen aktion tier

Kampagne „Tierschutz-Katzenverordnung jetzt!“ möchten wir dazu bei-tragen, dass unsere Hauskatzen in Zukunft den Hunden gleich-gestellt sind und endlich den rechtlichen Schutz erhalten, den sie dringend brauchen.

Der Stieglitz besiedelt Westeuropa bis Mittelsi-birien, Nordafrika sowie West- und Zentralasien. Das weltweite Verbrei-tungsgebiet des Stieglitzes wird auf 15.800.000 km² geschätzt, und in Deutschland ist er gemäß Bundesnaturschutzgesetz eine besonders geschützte Art und der Vogel des Jahres 2016.

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Auf einmal fängt der Stubentiger – egal ob Mädchen oder Bub – an, in den eigenen vier Wänden ohne ersichtlichen Grund außerhalb der Toilette zu urinieren oder auch

Kot abzusetzen. Dr. Tina Hölscher,

Tierärztin bei aktion tier, gibt

Tipps für die Katzenhalter.

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Care 4 Life, TürkeiBruno sucht ein Zuhause! . . . . . . . . . . . . . . 69

in aller welt

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Luxemburg verschärft Tierschutzgesetz

Schon seit Jahren warten die Lu-xemburger auf eine Novelle des

Tierschutzgesetzes. Nun steht die-se offenbar kurz bevor. Nach dem neuen Entwurf soll Tierquälerei künftig mit deutlich höheren Stra-fen geahndet werden. So soll mit einer Geldstrafe von bis zu 200.000 Euro (bisher 5.000 Euro) oder ei-ner Haftstrafe von bis zu 3 Jahren (bisher maximal 6 Monate) bestraft werden, wer wegen Tierquälerei verurteilt wird. Außerdem sieht das neue Gesetz strengere Kontrollen und eine schnellere Beschlagnah-mungen von Tieren vor, wenn diese von Tierquälerei bedroht sind. Aus-löser der Erneuerung ist offenbar eine Stellungnahme der Veterinär-verwaltung für den zuständigen Mi-nister – die Behörde sieht eine deut-liche Veränderung des Stellenwer-tes von Tieren in der Gesellschaft. Der Gesetzesentwurf muss noch vom Ministerrat gebilligt werden und wird anschließend dem Parla-ment vorgestellt.

Jagdfunktionär vor Gericht

Ausgerechnet ein Präsidiumsmit-glied eines Jagdverbands muss

sich im nordrhein-westfälischen Ahlen wegen des Verstoßes gegen das Naturschutzgesetz vor Gericht verantworten. Die Polizei hatte den

61-jährigen Jäger nach einem Hin-weis von Tierschützern beim Fal-lenaufstellen erwischt; dabei hatte er einen toten Fasan in der Hand. Mindestens eine verbotene Greif-vogelfalle wurde sichergestellt. Nach Angaben des Verbandes lässt der Jäger, der sich keiner Schuld be-wusst ist, seine Ämter bis zum Aus-gang des Verfahrens ruhen. Seitdem im Juli 2015 ein neues Jagdgesetz in Kraft getreten ist, kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Jägern und dem Umwelt-ministerium. Dieses hatte neben einigen Verschärfungen (so dür-fen etwa keine Hauskatzen mehr abgeschossen werden) den Jägern auch Zugeständnisse gemacht, die-se gehen den Verbänden jedoch nicht weit genug. Ob es gar eine Verfassungsklage der 87.000 Jäger in NRW geben könnte, wird nach eigenen Angaben derzeit geprüft.

Bundesrat entscheidet über Verbot der Anbindehaltung

Nachdem das Bundesland Hes-sen einen Entschließungsan-

trag zum Thema in den Bundesrat eingebracht hatte, hat sich der Ag-rarausschuss mit großer Mehrheit für ein Verbot der ganzjährigen Anbindehaltung von Milchkühen ausgesprochen. Hiervon wäre vor

allem Bayern betroffen, wo rund 300.000 Milchkühe in Anbindehal-tung leben. Um den meist kleineren Familienbetrieben eine schrittweise Anpassung zu ermöglichen, sieht der Antrag eine Übergangsfrist von zwölf Jahren vor. Nicht nur der Agrarausschuss folgt damit der Ansicht, dass die Anbindehaltung nicht artgerecht ist. Der Antrag der hessischen Regierung beruft sich unter anderem auch auf zwei Ge-richtsurteile aus Niedersachsen, die schon 2012 feststellten, dass diese Haltungsform durch das Tierschutz-gesetz nicht legitimiert ist.

Kommt ein Verbot von Wildtie-ren im Zirkus?

Weit mehr als die Hälfte aller Deutschen lehnt die Haltung

von Wildtieren im Zirkus als mo-

ralisch verwerflich ab. Bereits 2003 und 2011 hatte es entsprechende Vorstöße gegeben, die ein Verbot von Wildtieren im Zirkus per Ge-setz hatten erlassen wollen – oh-ne Erfolg. Jetzt wollen die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und Thü-ringen einen neuen Versuch wagen und über den Bundesrat die Bun-desregierung von der Notwendig-keit eines Verbotes überzeugen. Die Haltung von Wildtieren im Zirkus ist nicht artgerecht. Immer wieder kommt es zu Zwischenfäl-len, bei denen Tiere außer Kontrol-

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Nicht artgerechte Unterbringung von Hunden

Anbindehaltung ist nicht artgerecht

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aktuelles

le geraten. Auch die Einhaltung der vorhandenen Richtlinien ist eben-so wie die nötige Sachkenntnis der Zirkusmitarbeiter regelmäßig nicht sichergestellt. Bei 895 durchgeführ-ten Kontrollen im Jahr 2011 wur-den in mehr als 400 Fällen Verstöße festgestellt. Dies geht aus einer An-frage der Grünen Fraktion hervor. Zirkusbetreiber lehnen sowohl ein Verbot als auch die Einführung strengerer Leitlinien ab. Dennoch gilt ein baldiges Verbot als wahr-scheinlich.

Deutschland verstößt gegen Tierversuchsrichtlinien

Ein aktuelles Rechtsgutachten belegt: Deutschland verstößt in

18 Fällen gegen die EU-Richtlinien zu Tierversuchen. So dürfen nach EU-Vorgaben besonders qualvolle Versuche nur noch in begründeten Einzelfällen ausnahmsweise durch-geführt werden und sind ansonsten untersagt – eine Einschränkung, die in Deutschland nicht gilt. Auch einer grundsätzlichen Genehmi-gungspflicht, wie von der EU ge-fordert, kommt die Bundesrepublik nicht nach. Tierversuche, die für die Aus-, Fort- und Weiterbildung durchgeführt werden, müssen den Behörden lediglich mitgeteilt wer-den. Schon ein Gutachten von 2012 belegte, dass die Bundesregierung der EU-Richtlinie nicht folgt und so dem Verfassungsrang, den der Tier-schutz seit mehr als 10 Jahren ge-nießt, nicht genügt, gar gegen dieses

Staatsziel verstößt. Experten sehen daher dringenden Handlungsbe-darf und wollen Deutschland in die Pflicht nehmen, den EU-Vorgaben umgehend nachzukommen.

Zirkusbär beschlagnahmt

Für viel Aufsehen sorgte die Be-schlagnahmung eines Zirkusbä-

ren in Bayern. Nach Angaben von Tierschützern war Braunbär Ben der letzte Zirkusbär Deutschlands bis die Behörden ihn nach Hinwei-sen aus der Obhut eines Wander-zirkus entfernten und an einen si-cheren Ort brachten. Der Bär hatte sich in einem winzigen Verschlag ohne Zugang zu Wasser und Futter, ohne Beschäftigungsmöglichkeit und ohne Zugang zum Außenbe-reich befunden, als er im Beisein eines Amtsveterinärs beschlag-nahmt wurde. Zunächst hatte es so ausgesehen, als ob er wegen eines Formfehlers zurück in den Zirkus gebracht werden müsste, doch er-ließ das zuständige Landratsamt umgehend einen neuen Entscheid, der auch vom zuständigen Gericht bestätigt wurde. Damit steht fest: Das 22-jährige Tier darf seinen Le-bensabend in Sicherheit verbringen.

SeaWorld beendet Orca-Zucht

Der Freizeitpark-Betreiber Sea-World musste sich in den letz-

ten Jahren immer wieder starker Kritik und massivem Druck aus der Öffentlichkeit stellen. Im Jahr 2010 hatte der Orca Tilikum im Seaworld-Park in Orlando vor den Augen des Publikums einen Trainer getötet; der Film „Blackfish“ aus dem Jahr 2013 hatte diesen Vorfall zum Anlass genommen, auf Miss-stände hinzuweisen und SeaWorld öffentlich anzuprangern. Schnell fand der Film eine große Zahl pro-minenter Unterstützer, die sich ge-gen das Orcaprogramm des Kon-zerns aussprachen. Nur kurz nach

dem Börsengang musste SeaWorld massive Imageverluste und finan-zielle Einbußen hinnehmen. Nun verkündete der Konzernchef einen Strategiewechsel – die Orcazucht soll eingestellt werden. SeaWorld wolle seine „Anstrengungen für den Schutz von Meeressäugern ver-doppeln“ sowie mit Mitarbeitern und Besuchern eine „Armee von Verfechtern für Tiere und Natur aufstellen“.

Großbrand bei Wiesenhof

Teile eines Schlachthofes des Wie-senhof-Konzerns sind bei einem

Großbrand im niedersächsischen Lohe den Flammen zum Opfer gefallen. Zwei Hallen des Gebäu-dekomplexes wurden nahezu voll-ständig zerstört, der Betrieb konnte nicht mehr fortgesetzt werden. Der Schaden wird nach ersten Schätzun-gen auf einen zweistelligen Millio-nenbetrag beziffert; Tiere wurden nicht getötet, zwei Rettungskräfte wurden leicht verletzt. Stundenlang hatten fast 400 Feuerwehrleute ge-gen das Feuer gekämpft. In dem Betrieb wurden nach Medienanga-ben vor dem Brand 370.000 Hühner geschlachtet – jeden Tag. Das ergibt eine Schlachtzahl von mehr als 100 Millionen im Jahr. Wiesenhof ist mit fast 690.000 Tonnen verkauf-tem Geflügelfleisch im Jahr 2015 Marktführer; nur ein Teil der rund 1.200 Mitarbeiter am Standort Loh-ne kann wohl an andere Produkti-onsstandorte versetzt werden. •

+ + NEWS + + + NEWS + + + NEWS + + + NEWS + + + NEWS + + + NEWS + + Zusammengestellt von Jan Peifer

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Am 15. März 2016 hat aktion tier das erste Tierschutzzimmer Mecklenburg-Vorpommerns auf dem Lottihof in Seefeld eröff-net. Dieses ganz besondere Tierschutzzimmer befindet sich in einem der Gebäude des vom Verein Lottihof für Kinder und Tiere betriebenen Tierschutzprojekts.Ein Bericht von Ralf Wally, aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Durch die Vielzahl verschiedener Tierarten kann hier in Kombinati-on mit dem Tierschutzzimmer sehr praxisnah Tier-, Natur- und Ar-tenschutz vermittelt und erfahren werden. Bei der Eröffnungsfeier bestaunten zwölf Kinder vom Kin-dergarten „Bussibär“ in Rüting den Raum und probierten die zur Ver-fügung gestellte Ausstattung gleich aus. Zwischendurch war großes Ku-scheln mit unserem lebensgroßen Pinguinmaskottchen angesagt.

Der Lottihof ist seit 2011 Pro-jektpartner von aktion tier. Der Verein legt viel Wert auf die Kin-der- und Jugendarbeit. Schon seit einigen Jahren besuchen Schul-klassen und Kindergartengruppen in regelmäßigen Abständen das Projekt, um durch den hautnahen Kontakt zu den über 100 auf dem

Hof gehaltenen Tieren ein besseres Verständnis für den Umgang mit der Natur und den Tieren zu erfahren. Auch Ferienkinder sind bei der Leiterin Frau Christine Geburtig stets willkommen und dürfen natürlich bei der täglichen Arbeit mithel-fen. Um diese intensive Ju-gendarbeit zu unterstützen, beschlossen aktion tier und die Stiftung Menschen für Tiere, dem Lottihof die Ausstattung des Tier- und Naturschutzzimmers im Wert von 5.000 Euro zu schenken, damit das vor Ort erfahrene praktische Wissen durch entsprechen-de Literatur, Spiele, DVD’s und vieles mehr vertieft werden kann. •

Das 19. Tier- und Naturschutzzimmer von aktion tier wurde feierlich eröffnet.

Bei der Eröffnungsfeier bestaunten 12 Kin-der vom Kindergarten Bussibär in Rüting den Raum...

... und probierten die zur Verfügung gestellte Ausstattung gleich aus.

Auf dem Lottihof legt man von Beginn an viel Wert auf Kinder- und Jugendbildung.

Um diese intensive Jugendarbeit zu unter-stützen, beschlossen aktion tier und die Stif-tung Menschen für Tiere, dem Lottihof die Ausstattung des Tier- und Naturschutzzim-mers im Wert von 5.000,-EUR zu schenken.

Die Kinder nehmen das Tier-schutzzimmer begeistert an!

Tierschutzzimmer auf dem Lottihof, Mecklenburg-Vorpommern

Eröffnung des 19. aktion tier Tierschutzzimmers

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Das neue Kinderhaus Das neue Kinderhaus auf dem Lottihof bietet mit einer großen Küche, einem großen Essraum, 2 Bädern, 3 Schlafzimmern und zwei großen Schlafräumen für die Kinder auf Matratzen endlich auch die Möglichkeit, auf dem Hof zu übernachten. Ob als Familie, Gruppe, Schulklasse, zum Kindergeburtstag oder auch alleine – melden Sie sich gerne!

Wir bieten an, auf dem Lottihof im schönen Mecklenburg-Vorpommern jetzt auch eure Ferien mit Betreuung zu verbringen.

Weitere Informationen bei:aktion tier Lottihof für Kinder und TiereWaldweg 2a23936 SeefeldMobil: +49 173 600 285 2Fax: +49 3881 752 482 [email protected]

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Auch die Presse war zur Einweihung des neuen Tierschutzzimmers gekommen:

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Ferienkinder: Übernachtung und Betreuung 35 EUR pro Person/ Tag mit Vollverpflegung

Familien Übernachtung: Kinder von 0-3 Jahren frei15 EUR pro Person/ Tag

Vollverpflegung: 10 EUR pro Person/ Tag

Bettwäsche:5 EUR pro Person/ Tag (oder bringt euren Schlafsack oder Bettwäsche mit)

Selbstverpflegung mit Nutzung der Küche: 5 EUR pro Person/ Tag

Heubodenübernachtung:10 EUR pro Person/ Tag

Klassenfahrten:Unterkunft 15 EUR pro Person/ TagEssen 10 EUR pro Person/ Tag

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Der Kopf und Gründer von Mopars & Coffee Berlin, Jens Wiezorek, organisiert auch jedes Jahr ein so-ziales Projekt, bei dem alle eifrig mitmachen. Die Gruppe hat sich unter anderem schon für krebs-kranke und behinderte Kinder en-gagiert. In diesem Jahr sollte es bei dem sozialen Projekt um Tierschutz

gehen. Unter dem Motto „Ein Herz für Tiere“ wurde aktion tier Zos-sen ausgewählt und beschlossen, dieses Tierheim durch diverse Ak-tionen und Spendensammlungen zu unterstützen. Jens Wiezorek hatte sich bei einem Besuch in Zossen davon überzeugt, dass hier Hilfe ge-braucht wird.

Den Auftakt einer Reihe von Aktivitäten machte am 19. März ein ehrenamtlicher Arbeitseinsatz im Tierheim. Etwa 40 gutgelaunte Menschen rückten an diesem Sams-tag früh morgens an. Sie bauten, strichen, schippten, pflasterten und schleppten wie die Wilden und ha-ben an dem Tag richtig viel geschafft. So wurde zum Beispiel eine neue Hunde- und Katzenunterbringung von den Helfern innen gedämmt und von außen mit Holzschutz ge-strichen. Außerdem entstand ein komplett neuer Weg auf dem Tier-

Mopars & Coffee Berlin ist eine lockere Gemeinschaft von Fahrern amerikanischer Oldtimer der Baujahre 1900-1979. Die Mitglieder die-ser sympathischen Truppe vereint aber nicht nur die Leidenschaft für alte US-Cars.

Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

Der engagierte Kopf von Mopars & Coffee Berlin, Jens Wiezorek, mit seinem Dodge Coronet.

Tierisch ernst ist hier niemand

Oldtimerfans arbeiten im Tierheim Zossen

Frauenpower im Tierheim

Die Arbeit hier mach ich doch mit linksEin neuer Weg wird auf dem Tierheimgelände gebaut

Hier wird an einem neuen Hunde- und Katzenhaus gebaut

Der Bürocontainer bekommt einen neuen Anstrichaktion tier Zossen, Brandenburg

Oldtimerfreunde engagieren sich für den Tierschutz

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heimgelände. Der Bürocontainer wurde entrostet und gestrichen, und diverse Schutthaufen wanderten in einen Container zur Entsorgung.

Danach hat Jen Wiezorek in ver-schiedenen Geschäften Sammel-büchsen für das Tierheim aufge-stellt und mehrmals im Radiosen-der STAR FM zu Sach- und Geld-spenden für das Tierheim Zossen aufgerufen. Am 17. April fand dann der offizi-

elle Start in die Saison im Cruise-In American Diner in Berlin-Spandau statt, und wir waren dazu eingela-den, um das Projekt „aktion tier Zossen“ vorzustellen. An unserem Stand informierten wir die Oldti-merfreunde über unsere Tierschutz-arbeit, nahmen Futter- und Sach-spenden entgegen und führten viele nette Gespräche. Bis zum Nachmit-tag waren etwa 65 US-Oldtimer ein-getroffen, und nicht nur die Fahrer mit ihren Familien, sondern auch diverse externe Besucher hatten viel Spaß beim Fachsimpeln und Be-trachten der wunderschönen Autos.

Danke an Mopars & Coffee!

Wir bedanken uns herzlich bei Mopars & Coffee für die bisheri-ge, großartige Unterstützung. Es ist bemerkenswert, wie sich diese Gemeinschaft über ihr Oldtimer-Hobby hinaus engagiert und bereit ist, Zeit und Kraft für einen guten Zweck einzusetzen. Weitere Akti-onen wie beispielsweise ein zwei-ter Arbeitseinsatz im Tierheim sind bereits in Planung, und wir werden wieder gerne darü-ber berichten. •

Diese Menschen haben ein Herz für Tiere

Jens Wiezorek mit seiner Frau und mehreren Mitgliedern der Mopars-Gruppe am aktion tier-Infostand.

Über 60 US-Oldtimer standen auf dem großen Parkplatz am Cruise-In in Spandau

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Mehrere Mitglieder der Gemeinschaft waren mit ihren wunderschönen und top gepflegten amerikanischen Oldti-mern zum Tierheim gekommen. Und der eine oder andere Kofferraum war auch noch mit Spendenfutter für un-sere Tiere vollgestopft.

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Mehr Infos zu Mopars & Coffee Berlin finden Sie unter:

www.moparsandcoffee.de

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aktion tier Gewinnspiel

ROBINSON CRUSOEAls der liebenswerte und neugierige Papagei Mick am Strand einen Schiffbruch beobach-tet, ist die Aufregung groß: Ist es ein böses Ungeheuer, das sich da aus dem Wasser schält, oder vielleicht doch der langersehnte Beweis für eine Welt außerhalb der Insel? Mit den Stimmen von Matthias Schweig-höfer (Robinson Crusoe), Aylin Tezel (Sta-chelschwein Epi), Cindy aus Marzahn (Tapir Rosie), Kaya Yanar (Papagei Dienstag) und Dieter Hallervorden (Ziegenbock Zottel) er-zählt der Film die weltbekannte Geschichte neu – aus der Perspektive der Tiere. Die In-selparty auf dem Sofa kann beginnen!

Ein Hinweis von Alexandra Diezemann

Nach einem fürchterlichen Sturm auf See erwacht der junge Robinson Crusoe am Strand einer unbe-kannten Insel und trifft direkt auf ihre tierischen Be-wohner – einen aufgeweckten Papagei und seine pfiffig-bunte Tier-Clique. Während die anderen vor Angst die Flucht ergreifen, wittert der gelangweilte Papagei seine große Chance, endlich auf Reisen zu gehen. Er freundet sich mit dem Schiffbrüchigen an, der ihn von nun an „Dienstag“ nennt. Trotz Sprachbarrieren herrscht bald zwischen Mensch und Tier Friede, Freude, Kokosnuss – bis plötzlich Gefahr droht und die neuen Freunde ihr Inselpa-radies gemeinsam verteidigen müssen.

Nach den erfolgreichen Kinoabenteuern der mutigen Kat-ze Thunder („Das magische Haus“) und der reiselustigen Schildkröte Sammy („Sammys Abenteuer 1 & 2“) entführt uns 3D-Pionier Ben Stassen diesmal in die aufregende und exotische Welt von ROBINSON CRUSOE: Gezeigt aus der Perspektive der Tiere auf der Insel, erzählt Papagei Dienstag von seiner ungewöhnlichen Freundschaft zu dem berühmtesten Schiffbrüchigen der Welt und ihrer großen

Herausforderung, ihre paradiesische Insel zu retten. Ein ra-santer, verrückter und turbulenter Kino-Spaß für Klein und Groß in fantastischem 3D!. •

ROBINSON CRUSOEDie Inselparty steigt ab dem 9. Juni 2016 im Home

Entertainment im Verleih von ©STUDIOCANALAls Stimme des bekanntesten Schiffbrüchigen der Welt steuert Matthias Schweighöfer im Sommer mit einem All-Star-Voice-Cast die Heimkinos an!

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*Wir versichern, dass alle persönlichen Daten aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an Dritte weitergeleitet werden. Mitarbeiter von aktion tier – menschen für tiere e.V. und deren Angehörige sind von der Teilnahme am Gewinnspiel ausgeschlossen. Die Namen der Gewinner werden im nächsten Journal bekannt gegeben und die Gewinne versandkostenfrei zugeschickt.

aktion tier Gewinnspiel ZOOMANIA

Unsere GewinnerDer Film ZOOMANIA ist ein riesiger Erfolg. Daher wunderte es nicht, dass uns Hunderte von Zuschriften wegen des dazugehörigen Gewinn-spiels in der letzten Ausgabe von mensch und tier erreichten.

Ein Hinweis von Alexandra Diezemann

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Unsere liebe „Los-Fee“ im Büro in Ber-lin hat aus allen Teilnehmern, die sich für die richtige Antwort b) entschieden haben, drei Gewinner gezogen:

aktion tier gratuliert herzlich und wünscht viel Freude mit den Gewinnen! Die Gewinne werden kostenfrei zuge-stellt. •

Natürlich ist es dem aufmerksamen Leser nicht entgangen, dass die clevere Polizistin im Film ZOOMANIA eine Häsin ist. Unsere Gewinnspielfrage lautete: Was für ein Tier ist die im Film dargestellte Polizistin Judy Hopps?

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Susanne Müssig, 63911 Klingenberg Am Main

Achim Fesner, 19075 Pampow

Marie Heuschert, 80636 München

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Wir verlosen drei Fanpakete zum Film ROBINSON CRUSOE! Diese enthalten jeweils:1 x DVD1 x Stickerset1 x Malbuch inkl. Stifte

ROBINSON CRUSOE Fanpaket

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Senden Sie Ihre Antwort bis zum 20. Juli 2016 an*:

Hier ist die Gewinnspielfrage:Wie nennt Robinson Crusoe den Pagageien?

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aktion tier – menschen für tiere e.V.Stichwort „Gewinnspiel

Robinson Crusoe“Kaiserdamm 97

14057 Berlin

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HHintergrund des Treffens: Die meisten Tierheime können in Not geratene heimische Wildtiere nicht aufnehmen. Gleiches gilt für exo-tische Haustiere wie Schlangen, Echsen, Schildkröten und Vögel, die ebenfalls ganz spezielle Bedürf-nisse hinsichtlich Pflege und Un-terbringung haben. Da die privaten Exotenhaltungen jedoch permanent zunehmen und natürlich auch oft hilfsbedürftige heimische Wildtiere gefunden werden, wächst der Druck auf die wenigen, diesbezüglich spe-zialisierten und entsprechend auto-risierten Einrichtungen.

Gastgeber für unser Treffen war die Wildtier- und Artenschutz-station in Sachsenhagen (Nieder-sachsen). Stationsleiter Dr. Florian Brandes hatte dankenswerterweise nicht nur die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt und die Verpfle-gung organisiert. Er vermittelte den Teilnehmern außerdem im Rahmen einer Führung einen guten Einblick in die vielfältige Arbeit des Ver-eins. Nach dem Rundgang hatten die Vertreter der übrigen Stationen die Möglichkeit, ihre Einrichtungen vorzustellen.

Das Treffen war nicht nur infor-mativ, sondern auch konstruktiv. Es wurden Probleme diskutiert und Lösungsansätze erarbeitet. Um die einzelnen Stationen besser mitein-ander zu vernetzen, werden wir auch in Zukunft in regelmäßigen Abstän-den zusammenkommen. •

14 projekte • Ausgabe 2/2016

Am 30ten April hatte aktion tier zu einem Gedankenaustausch der uns angeschlossenen Einrichtungen eingeladen, die sich auf die Aufnahme und Versorgung von heimischen und/oder exotischen Wildtieren spezialisiert haben.

Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier-Geschäftsstelle Berlin

Artenschutzprojekt zur Wiederansiedelung des Europäischen Nerzes am Steinhuder Meer

Alle Teilnehmer konnten gemeinsam über Probleme diskutieren und Lösungsansätze erarbeiten

Europäischer Nerz Mustela lutreola in der Station

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aktion tier Projektzusammenkunft

Treffen der Auffangstationen für Wildtiere und Exoten

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Das Haupthaus im Eingangsbereich

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projekte

Gehege mit Landschildkröten

Es werden auch verletzte oder hilf-lose Säugetiere wie diese kleinen Feldhasen gepflegt

Auch die in ihrem Bestand gefährdete Putenrasse Cröllwitzer Pute wird in der Station gehalten

Einer der Reptilienräume

An der Zusammenkunft nahmen folgende Projekte teil:

aktion tier IGELZENTRUM (Laatzen, Niedersachsen)Am Südtor 11, 30880 LaatzenTel. 0511 [email protected]

aktion tier BRANDENBURG (Reptilienschutzzentrum in Brandenburg/Havel, Land Brandenburg)Rietzer Str. 17, 14776 Brandenburg an der HavelTel. 0173 [email protected]

aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen (Niedersachsen)Hohe Warte, 31553 SachsenhagenTel. 05725 [email protected]

aktion tier Wildtierauffangstation Rastede (Niedersachsen)Parkstr. 15 A, 26180 RastedeTel. 04402 985444station@wildtierstation-rastede.dewww.wildvogelstation-rastede.de

Wildvogelpflegestation Kirchwald (Rheinland-Pfalz)Auf Silchenrath 2, 56729 KirchwaldTel. 02651 3971stationsleitung@wildvogel-pflegestation-kirchwald.orgwww.wildvogel-pflegestation-kirchwald.org

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Stationsleiter Dr. Florian Brandes (vorne links), führt durch die große Anlage der Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen.

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Der VeterinärbereichAmerikanische Sumpfschildkröte

Griechische Land-schildkröte, Testudo hermanni hermannie

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Im Vordergrund - Sommergehege für Wasserschild-kröten

Diese verletzte Fledermaus wird fach-kundig gepflegt

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AAls gemeinsame Projektpartner unterstützen und gestalten die drei Verbände „Zoologische Gesell-schaft für Arten- und Populations-schutz e.V.“ (ZGAP), die „Deutsche Tierparkgesellschaft e.V.“ (DTG) und die „Gemeinschaft deutscher Zooförderer e.V.“ (GdZ) die Ar-tenschutzkampagne „Zootier des Jahres“. Bei der Wahl zum jeweili-gen „Zootier des Jahres“ berück-sichtigt die ZGAP Tierarten, die wenig bekannt, aber hochbedroht sind. Während Naturinteressier-te auf der ganzen Welt inzwischen um die Gefährdung von Berggo-rilla, Großem Panda oder Eisbär wissen, gibt es Tausende Arten, die

am Rande der Ausrottung stehen und deren Namen selbst Fachleuten oft kaum geläufig sind. In der jün-geren Vergangenheit wurden schon zahlreiche, teils große Arten unbe-achtet von der Öffentlichkeit aus-gerottet – einfach, weil man nicht genügend über sie wusste oder weil sie nicht genug Anklang in den Me-dien fanden. Das will man mit dem „Zootier des Jahres 2016“ nun für den Leoparden ändern.

Zoos und Tierparks überneh-men im Artenschutz eine zentra-le Aufgabe. Sie widmen sich dem Schutz bedrohter Lebensräume (in situ-Schutz) und gleichzeitig der

Erhaltungszucht bedrohter Arten (ex situ-Schutz). Der Schutz ge-fährdeter Arten kann nur durch eine enge Vernetzung von in situ- und ex situ-Artenschutz erfolgen. Die Zoos und Tierparks sind dabei die treibende Kraft auf dem Gebiet der Erhaltungszucht, ohne deren Einsatz ein Überleben vieler Tier-arten nicht möglich wäre. Mehr als 1.000 Tierarten werden weltweit von Zoos in internationalen oder regionalen Zuchtbüchern und Pro-grammen geführt. Darüber hinaus erreichen Zoos mit ihren Millionen Besuchern jährlich ein breites Pub-likum und können so aktiv für den Erhalt seltener Tiere werben. Zoos und Tierparks betreiben nicht nur Erhaltungszucht, sondern setzen sich im Rahmen ihrer Bildungs-, Forschungs- und Öffentlichkeitsar-beit für bedrohte Tierarten ein.

Das Artenschutzprojekt „Zoo-tier des Jahres 2016 – der Leopard“ unterstreicht den Gleichklang der Bemühungen zoologischer Ein-richtungen von ex-situ und in-situ-Schutz rund um die Welt. Mit dem

16 projekte • Ausgabe 2/2016

Der Leopard ist das „Zootier des Jahres 2016“. Diese faszinierende Großkatze ist fast überall in ihrem natürlichen Lebensraum stark ge-fährdet oder wie der Sansibar-Leopard bereits ausgerottet. Um dieser Großkatze zu helfen, hat die Zoologische Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) den Leoparden zum „Zootier des Jahres 2016“ gewählt. Die Aktion trägt ganz konkret zum Schutz dieser Tiere bei! Durch Spenden werden Schutzprojekte vor Ort in Sri Lanka und im Iran finanziert und ermöglichen so das Überleben stark bedrohter Leoparden-Unterarten.

Von Dr. Florian Brandes

aktion tier-Wildtierstation Sachsenhagen, Niedersachsen

Zootier des Jahres 2016 – der Leopard

Vorstand der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) Sri Lanka Leopard

Page 17: Mensch und tier 2 2016

„Zootier des Jahres“ soll nicht nur auf eine bedrohte Tierart hinge-wiesen, sondern auch ganz konkret etwas für diese Tierart umgesetzt werden. Reden allein reicht den Projektpartnern nicht! Daher wer-den mit dem Leoparden als erstem „Zootier des Jahres“ gleich zwei sehr konkrete Schutzprojekte un-terstützt:

Das „Sri Lanka-Schutzprojekt“ für den Sri Lanka-Leoparden

Die Lebensräume des stark ge-fährdeten Sri Lanka-Leoparden (Panthera pardus kotiya), schwin-den. Die Wälder werden immer mehr fragmentiert durch Straßen, Dörfer oder große Teeplantagen. Am Rande von Schutzgebieten kommt es häufig zu Konflikten zwi-schen Menschen und Leoparden.

Durch die Spenden für das „Zoo-tier des Jahres“ soll mittels DNA-Analyse von Kothaufen herausge-

funden werden, wo auf Sri Lanka noch Leoparden vorkommen. Dar-auf aufbauend kann man geeignete Schutzmaßnahmen entwickeln, z.B. Waldkorridore anpflanzen. Durch die Spenden konnten weiterhin ein Projektfahrzeug und Kamerafallen angeschafft werden. Mit Hilfe von Kamerafallen möchte man mehr über das Verhalten der Tiere in der Nähe von Menschen erfahren. Gemeinsam mit der Bevölkerung könnten dann Leoparden-Wach-posten aufgestellt, leopardensichere Ställe für Haustiere gebaut oder an-dere geeignete Schutzmaßnahmen entwickelt werden.

Das „Iran-Schutzprojekt“ für den Persischen Leoparden

60% der Gesamtpopulation des stark gefährdeten Persischen Leo-parden (Panthera pardus saxico-lor) lebt im Iran. Hauptbedrohung ist die illegale Jagd. Es gibt bisher keine demografischen und geneti-

schen Untersuchungen zum Persi-schen Leoparden im Projektgebiet. Das Wissen über die Leoparden und ihre Lebensweise ist sehr ge-ring. Durch die „Zootier des Jah-res“ Spenden werden Kamerafal-len installiert. Einzelne Leoparden werden mit GPS-Halsbandsendern ausgestattet, um ihre Bewegungs-muster per Satelliten-Telemetrie zu verfolgen. Nutzvieh und Haushun-de werden untersucht, um mögliche Krankheitsübertragungen auf die Leoparden zu ermitteln. Es gibt Trainings-Workshops für Natur-schützer, Tierärzte, Jäger und Tier-halter. •

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 17

projekte

Durch die gemeinsame „Zoo-tier des Jahres“ Aktion vieler zoologischer Einrichtungen soll der Zusammenhang zwischen Erhaltungszucht in menschlicher Obhut und Artenschutz im Lebens-

raum zum Erhalt der biolo-gischen Vielfalt einer breiten

Öffentlichkeit leicht verständ-lich vermittelt werden.

GPS-Anlegung: Ein Persischer Leo-pard wurde gefangen und betäubt, um einen Gesundheitscheck durchzu-führen und verschiedene Proben zu nehmen. Anschließend wird ihm ein Senderhalsband angelegt, um mehr über seine Lebensweise zu erfahren.

Laborarbeit: Kotproben von Persi-schen Leoparden werden auf parasi-täre Erkrankungen untersucht.

Fotofalle: Persischer Leopard.

Mitarbeiter des Projektes mit einem Einsatzfahrzeug, der aus den Mitteln „Zootier des Jahres“ Finanziert wurde.

Page 18: Mensch und tier 2 2016

EEin Feldhamster wurde bei Bauar-beiten in der Region Hannover, ein weiterer bei Erdarbeiten an einer Windkraftanlage im Landkreis Hil-desheim unsanft aus dem Winter-schlaf gerissen. Der dritte Feldham-ster wurde im Landkreis Hildesheim aus einem Fensterschacht gerettet. Ein großer Zufall, nachdem wir in den letzten Jahren sehr selten Feld-hamster aufgenommen haben, nun gleich drei in kürzester Zeit! Nach Absprache mit den zuständigen Be-hörden haben die seltenen Nager den restlichen Winter in der Obhut der Wildtierstation verbracht. Im jetzt einsetzenden Frühjahr werden sie an geeigneten Stellen in der Nä-he der Fundorte wieder ausgewil-dert, damit sie weiter zum Erhalt ihrer Art beitragen können.

Hintergrundinformation der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild*

In der zoologischen Systematik zählt der Feldhamster zu der Ord-nung der Nagetiere (Rodentia) in der Familie der Wühler (Microti-dae). Mit einem durchschnittlichen Gewicht von 200 bis 500 g (Ausnah-men bis 900 g) ist der Feldhamster der größte heute noch existieren-de Vertreter der Unterfamilie der Hamster und erreicht eine Länge von bis zu 30 cm, wobei er einen un-behaarten, relativ kurzen Schwanz

hat. Alle Hamster sind gute Bau-meister, wobei sich ihr Geschick auf eine intensive Grabtätigkeit fokus-siert. Beim Feldhamster bestehen die „Standard-Höhlensysteme“ aus Ausgängen, Eingängen, die steil ab-fallen und als Falllöcher bezeichnet werden sowie im Inneren aus einer Wohnkammer, einer Vorratskam-mer und einer Kloake. Feldhams-ter sind Winterschläfer, was sich als Notwendigkeit aus der konti-nentalen Heimat mit langen und kalten Wintern ergibt. Die Diapau-se (zeitweilige Unterbrechung der Entwicklung mit einer drastischen Einschränkung des Energie- und Stoffbedarfs zur Überwindung un-günstiger Klimaperioden) beginnt

meist im Oktober und endet An-fang April, wobei im Herbst und zum Frühjahr hin ein kurzfristiger Wechsel aus Wach- und Schlafta-gen zu beobachten ist. Während des Mittwinters dauern die Schlafpha-sen mehrere Tage, und die Hams-ter sind im mehrtägigen Rhythmus nur einige Stunden zur Nahrungs-aufnahme aus der Vorratskammer wach. Die eingetragenen Mengen in die Vorratskammern können mehre-re Kilogramm betragen (bis 34 kg). Meist sind es jedoch zwischen 1 und 2 kg. Durch dieses Verhalten fan-den die Feldhamster auch Eingang in unseren Sprachgebrauch, wo wir von „Hamsterkäufen“ oder „hams-tern“ sprechen. Auch seine „Hams-

18 projekte • Ausgabe 2/2016

aktion tier-Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen, Niedersachsen

Feldhamster, Naturforscher und ein GrünflügelaraObwohl auffällig gefärbt und possierlich aussehend, ist der heimische Feldhamster nicht so bekannt wie der mit ihm verwandte, als Heimtier beliebte Goldhamster. Das liegt wahrscheinlich daran, dass er vor-wiegend dämmerungs- und nachtaktiv und außerdem in Mittel- und Westeuropa sehr selten geworden ist. In freier Natur ist er kaum noch zu beobachten. Die SCHUTZGEMEINSCHAFT DEUTSCHES WILD hat deswegen den Feldhamster zum Tier des Jahres 2016 gewählt. Kurz darauf wurden bereits drei Exemplare der selten gewordenen Art in die aktion tier-Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen einge-liefert.

Ein Bericht von Dr. Florian Brandes

Feldhamster wartet auf seine baldige Auswilderung

*Quelle: www.sdwi.de/tiere/2016.htm, gekürzt.

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Tier des Jahres 2016

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terbacken“ sind sprichwörtlich, da er die dehnbaren Backentaschen nutzt, um Nahrung in seinen Bau einzutragen. Seine Vorratsnahrung besteht dabei aus Getreidekörnern, aber auch Erbsen, sofern sie ange-baut werden. Der Feldhamster wird von zahlreichen Beutegreifern als Nahrungstier genutzt, weshalb er in-teressante Feindvermeidungs- bzw. Abwehrstrategien entwickelt hat. Zum einen stürzt er sich, wenn er sich nahe genug am Fallloch befin-det, bei Gefahr in seinen Bau. Dies gelingt aufgrund seiner eher mäßig schnellen Fortbewegungsfähigkeit, die den kurzen Beinen geschuldet ist, jedoch nicht in allen Fällen.

Angesichts bedrohlicher Situati-onen haben Feldhamster verschie-dene Strategien entwickelt, um Fressfeinde abzuschrecken. Bleibt die Flucht in den Bau unmöglich, richten sich die Wühler auf ihren Hinterbeinen auf, blasen ihre Ba-cken auf und wirken so größer. Un-termauert wird die Abwehrhaltung durch lautes Knurren und Zischen, was die Gegner einschüchtern soll. Letztlich zeigen Feldhamster in sol-chen Situationen ihre prominenten Schneidezähne. Erzielt dieses Ab-schreckverhalten nicht das Ablas-sen des Feindes von seiner avisier-ten Hamsterbeute, wirft sich der Nager auf den Rücken und zeigt seine schwarze Bauchseite, die in Verbindung mit den weißen Pfoten das Maul eines großen Beutegrei-fers imitieren soll, wobei die weißen Pfoten Fangzähne vortäuschen.

Obwohl der Feldhamster trotz dieser ausgeklügelten Feindver-meidung vielen Beutegreifern zum Opfer fällt, ist die derzeitige Ge-fährdung der Art ursächlich auf Umstellungen der Landwirtschaft mit zunehmend industrialisierter Produktionstechnik und Verände-rungen im Feldfruchtanbau zurück-zuführen. Dabei kann davon ausge-gangen werden, dass erst die Urbar-machung durch den Landwirtschaft betreibenden Menschen einen nen-nenswerten Wiedereinzug der Art in die nacheiszeitlich zunehmend bewaldeten Gebiete Zentral- und

Westeuropas ermöglicht hat. So ist der Feldhamster in Luxemburg be-reits ausgestorben und kurz vor dem Aussterben in seinen noch übrigen westeuropäischen Verbreitungsge-bieten. Durch Gesetze, Richtlinien und internationale Abkommen ge-nießt der Feldhamster einen hohen Schutzstatus. Die weitere Existenz des Feldhamsters ist auf Schutz-projekte einzelner Organisationen angewiesen. Die Deutsche Wildtier-stiftung sowie die Arbeitsgemein-schaft Feldhamsterschutz bemühen sich um Maßnahmen. Dabei las-sen Landwirte gegen Zahlung von Kompensationsmitteln Getreide-streifen stehen, um Rückzugs- und Nahrungsräume zu gewährleisten. Für die nächste Förderperiode im Agrarsektor der EU, die im Jahr 2020 beginnt, sollten solche oder ähnliche Maßnahmen zur Routine werden, denn davon würden auch viele andere Arten der Feldflur sehr profitieren.

Fünf junge Naturforscher gewin-nen Preise

Zur Preisverleihung fanden sich die jungen Naturforscher in der Wildtierstation Sachsenhagen ein. Wer hatte in der Wildtier- und Ar-

tenschutzstation Sachsenhagen die meisten Stempel in der vergangenen Saison 2015 in seinem Forscherpass gesammelt? Den ersten Platz teilten sich die Geschwister Christoph und Frederick Hahne mit der Teilnahme an sieben Aktionstagen. Der zweite Platz mit sechs Aktionstagen wur-de sogar an gleich drei Gewinner vergeben: Friederike Scharringhau-sen, Johannes Scharringhausen und Luca Podleisek, der bereits auch in den vergangenen beiden Jahren unter den Preisträgern war. Freu-en konnten sich die Fünf über ein Futterhäuschen zur Anbringung an der Fensterscheibe, für welches sich die Kinder auch gleich Futter aus der Futterküche der Wildtierstation mitnehmen konnten.

Danach ging es noch mit den Umwelt-Pädagogen Helene Kruse und Stefan Sauer zu einem exklusi-ven Rundgang über das Stationsge-lände. Das Besondere war, dass sich die Gruppe auch das erst vor kur-zem eingerichtete neue Wildkatzen-gehege anschauen konnte, welches für Besucher sonst nicht zugänglich ist. Die aktuellen Aktionstage der Saison 2016 findet man unter:www.wildtierstation.de in dem Menü punkt „Aktuell“.

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von links nach rechts: Luca Podleisek, Helene Wagner, Friederike Scharringhau-sen, Johannes Scharringhausen, Stefan Sauer, Frederick Hahne und Christoph Hahne bei der Preisübergabe.

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Papagei mit Fischernetz gefangen

Ein Grünflügelara hat im Febru-ar den Ort Hagenburg in der Nähe des Steinhuder Meeres in Atem ge-halten. Eine Tierpflegerin der Wild-tierstation Sachsenhagen und auch mehrere Anwohner versuchten den freifliegenden Vogel einzufangen, jedoch entwischte er immer wieder. Erst als dieser nach ungefähr 20 Stunden, nachdem er das erste Mal gesehen wurde, entkräftet auf dem Boden saß, gelang es einem Anwoh-ner ein Fischernetz über das Tier zu werfen und ihn festzusetzen. In ei-

nem Umzugskarton wurde er dann auf direktem Wege in die Wildtier-station gebraucht. Hier wurde erst einmal festgestellt, ob das Tier ei-nen Transponder trägt. Einen Ring trug er nämlich nicht. Die Trans-pondernummern von registrierten Vögeln können bei Ringstellen wie z.B. dem Zentralverband Zoologi-scher Fachbetriebe oder dem BNA (Bundesverband für fachgerechten Natur-, Tier- und Artenschutz e.V.)

abgefragt werden. Zum Glück war er gechipt und registriert, denn so konnte der Besitzer ausfindig ge-macht werden. Der Grünflügelara stammte aus dem benachbarten Neustadt am Rübenberge. Ent-kommen konnte der Vogel, da die Voliere, in der er lebt, durch einen Sturmschaden beschädigt war. Sein Besitzer war sehr erleichtert als er ihn am nächsten Tag in der Wild-tierstation abholen konnte. •

20 projekte • Ausgabe 2/2016

Das diesjährige große

Sommerfest findet am Sonntag, den 28. August 2016

von 11 bis 17 Uhr mit einem bunten Programm rund um

Tier- und Artenschutz statt.

Der Besitzer freut sich, den ausge-büxten Ara wieder mit nach Hause nehmen zu können.

Der entflogene Grünflügelara in der Wildtierstation

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ommerfest in der Wildtierstation

aktion tier Wildtierstation SachsenhagenHohe Warte 131553 SachsenhagenTel. 0171 6831000www.wildtierstation.de

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HHeute sind Igel quasi direkt vor unserer Haustür, in unseren Gär-ten, auf Hinterhöfen und oft auch mitten in der Stadt anzutreffen. Das für ausreichend Nahrung und Wohnraum erforderliche Habitat (2.000 qm pro einem Igel) ist kaum noch vorhanden, Igel sind sehr oft untergewichtig und somit auch in sehr schlechtem Allgemeinzustand. Die zusätzlichen Gefahren, die in menschlicher Nähe lauern, lassen ihre Lebenserwartung von norma-lerweise 10 Jahren auf durchaus auf 3-4 Jahre sinken.

Igel sind nützliche Tiere in un-serem Garten, und was dem Igel nützt, verbessert zugleich die Le-bensbedingungen für andere Tiere und Pflanzen.

Helfen Sie mit, Gefahren zu minimieren:

Lassen Sie keine Müll- und Wert-stoffsäcke offen herumstehen, Igel klettern hinein und landen somit unbemerkt auf der Müllde-ponie. Relativ leichte Wertstoff-säcke am Zaun „aufhängen“!Garagen- und Gartenhaustüren nicht offen stehen lassen, oft wer-den Tiere unbemerkt eingesperrt und verhungern, wenn z.B. wegen Urlaubsabwesenheit sich die Tü-re nicht bald wieder öffnet!„Öffnen“ Sie Ihren Garten, Igel bleiben oft beim Versuch, in Nachbars Garten zu gelangen, im Maschendrahtzaun hängen!

Vorsicht beim Mähen – dieses sollte unter Büschen und Sträu-chern am besten ganz unterblei-ben oder von Hand geschehen, hier verschlafen unsere heimi-schen Gartentiere oft den Tag.Decken Sie Kellerschächte, Sand-kästen und evtl. Baugruben ab!Verwenden Sie kein Gift im Gar-ten, auch Schneckenkorn und Rattengift schaden nicht nur Igeln, sondern auch andere Gar-tenbewohnern!Brennen Sie keine Reisighaufen ab, ohne vorheriges vorsichtiges Umsetzen! Das gilt insbeson-dere auch für vielerorts übliche Brauchtums- und Osterfeuer.Igel sind bei beginnender Dun-kelheit, um Mitternacht und im Morgengrauen unterwegs, bitte seien Sie vorsichtig, wenn Sie in dieser Zeit mit dem Auto unter-wegs sind. Igel sind auf der Stra-ße durchaus berechenbar.

projekte

Igel leben seit Jahrmillionen Jahren auf un-serer Erde. Ihre ursprünglichen Lebens-räume waren in Feld und Flur zu finden. Der massive Eingriff in die Natur durch den Men-schen, unverhältnismäßig gründliche „Flurberei-nigungen“ und nicht zuletzt immer größer werdende landwirt-schaftliche Maschinen und Agrarflächen, die heute kaum noch mit Knicks und Hecken versehen sind, haben den Umzug des Wildtiers Igel als Kulturfolger in die Nähe der Menschen herbei-geführt.

Ein Bericht von Heike Philipps, Ambulanzleitung im aktion tier Igelzentrum Niedersachsen, Laatzen

aktion tier Igelzentrum Laatzen, Niedersachsen

IGEL – Kobolde der Nacht leben gefährlich

•Das Wildtier IGEL gilt als unglaub-lich flexibel, schlau, anpassungs-fähig und zäh. Die Organisation DEUTSCHER WALD hat deshalb im Jahr 2009 das Stacheltier zum „Wildtier des Jahres“ ausgewählt.

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 21

Page 22: Mensch und tier 2 2016

Stellen Sie keine Mause- oder Rattenfallen auf (Alternative: Le-bendfalle), Schlagfallen – wenn Sie unbedingt sein müssen – auf Bretterstapel oder auf den Dach-boden stellen.Keine Beeren- oder Vogelnetze am Boden liegenlassen!Vorsicht beim Umsetzen von Kompost! Nicht unbedacht mit der Forke hineinstechen!Besonders im Sommer und Früh-herbst nicht in gutgemeinter Ab-sicht Igel umsetzen – Jungigel brauchen bis Ende September/Anfang Oktober noch die Mut-tertiere.

So helfen Sie, den Lebens-raum für Igel zu verbessern und Wohnungsnot zu lindern:

Igel lieben unordentliche Ecken, bestimmt finden Sie eine Ecke in Ihrem Garten, die ganzjährig un-aufgeräumt bleiben darf, Reisig- oder Holzhaufen sind durchaus lebendig und kosten nichts.Regelmäßig frisch beschickte Wasserstellen (Frühjahr, Sommer und Herbst). Legen Sie flache Steine in die Mitte, auch Insekten trinken Wasser, ein Blatt kann ein Rettungsanker sein!Gern wird auch eine kontrolliert betreute und vor Regen geschütz-te Futterstelle nach dem Winter-schlaf im Frühjahr und vor dem Winterschlaf im Spätherbst ange-nommen (ideales Vollwert-Futter für Igel ist eine Mischung aus Igeltrockenfutter vermischt mit Katzendosenfutter).Bieten Sie Ihren Gartenigeln Un-terschlupfmöglichkeiten an, so kann ein ausgedienter Einkaufs-korb ohne Henkel auf den Kopf gestellt und mit Stroh gefüllt rich-tig spannend werden!Es gibt im Handel zahlreiche Nistmöglichkeiten aus verschie-denen Materialien – solche Dinge sind manchmal ausgefallene Ge-schenke für Gartenbesitzer! Ver-gessen Sie die Vogelwelt nicht, auch Spatzen und Meisen haben Wohnungsnot!Verschenken Sie doch mal ein paar Meter heimische Wild-

fruchthecke, oder gönnen Sie Ihrem Garten eine solche. Ein lebendiger Zaun ist einem festen Bauwerk immer vorzuziehen.Seien Sie mutig, und machen Sie aus einer Rasenfläche eine Wildblumenwiese, beginnen Sie eine solch spektakuläre Aktion vielleicht mit einer Fläche in der Form eines Kreises oder einer Raute, die Sie nicht regelmäßig mähen. Erfreuen Sie sich an den bunten Farben, die auch Schmet-terlinge und andere Insekten an-locken.Legen Sie Steinhaufen oder bes-ser noch eine Trockenmauer oder eine Kräuterspirale an, hier las-sen sich wunderbar sichere Igel-verstecke „integrieren“.

Insektenhotels und Wildbienen-häuser bereichern einen noch so kleinen Garten enorm.Begrünen Sie das Dach Ihrer Gartenlaube oder das Dach vom Vogelhaus!Wenn Sie Baumbestand im Gar-

ten und damit jährlich Schnitt-gut haben, legen Sie eine Ben-jeshecke an. Eine solche sieht im Garten durchaus ordentlich aus, wenn sie an den Enden auf glei-che Länge geschnitten und mit 4 oder 6 Pfosten gehalten wird.

Igel stehen ganzjährig unter Natur- und Tierschutz! Sie dürfen grundsätzlich nicht der Natur entnommen oder im Haus gehalten werden. Im Falle der Hilfsbedürftigkeit erlaubt jedoch das Natur-

schutzgesetz die Aufnahme und vorübergehende Betreuung. Sobald der Igel wieder selbstständig über-lebensfähig ist, muss er wieder aus-gesetzt werden. •

22 projekte • Ausgabe 2/2016

Trockenmauer

Wildbienenhotel mit Dachbegrünung

Benjes-Hecke

Wildbienenunterkunft

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Hilfsbedürftige Igel sind:

Verletzte und auf der Seite liegende offensichtlich kranke oder schwache Igel.Mutterlose Igelsäuglinge.Im Winter (Dezember bis März) jeder aktive Igel, unabhängig vom Gewicht.Im Spätherbst stark untergewichtige Igel (Mindestgewicht Jung igel 500 g, Alttiere 1000 g).

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Das aktion tier-Igelzentrum Niedersachsen ist eine von

aktion tier – menschen für tiere e.V. und der „Igel-Schutz-Initiative e.V.“ ins Leben gerufene Einrichtung. Der Betrieb am

Standort „Am Südtor 11“ läuft seit dem 30.09.2013, er finanziert sich ausschließlich aus Spenden und aus Zuwendungen in Form eines Betriebskostenzuschusses auf der Basis eines Kooperationsvertrages von aktion tier – menschen für tiere e.V.

Unter einem Dach befinden sich 4 Igelpflegeräume von bis zu insgesamt 160 Warmplätzen, eine Winterschlafstation, ein Schulungsraum und ein kleiner Schaugarten mit vielen kleinen Exponaten zum Nachahmen im eigenen Garten. Das Igelzentrum Niedersachsen kümmert sich vordringlich um in Not geratene Igel, pflegt sie gesund und gibt sie, sobald sie selbstständig in der Natur überlebensfähig sind, an die Finder zum Auswildern zurück. Die Einrichtung wird regelmäßig von Tierärzten besucht, rund 30 Mitarbeiterinnen (ehrenamtlich und bezahlte Kräfte) kümmern sich um den Tierbestand. Pro Jahr werden mehr als 1000 Stachelpatienten ambulant oder stationär betreut, ggf. überwintert, im Sommer werden mut-terlos gefundene Igelsäuglinge von Hand aufgezogen.

Das zweite Standbein der Igelschutzarbeit ist die umweltpä-dagogische Betreuung von Besuchergruppen im Alter von 3-99. Die Kleinsten (Kindertagesstätten) bekommen das Wis-sen rund um den Igel und seinen Lebensraum über ein Pup-penspiel vermittelt, Schulklassen und Erwachsenengruppen erfahren in einem Bildervortrag alles Wissenswerte. Natürlich bekommen unsere Besucherinnen und Besucher auch echte Igel zu sehen: helle und dunkle, kleine und große Igel, manch-mal sogar blonde oder stachellose Igel. Wer ganz mutig ist, darf auch einen Igel in die Hand nehmen oder die Stacheln einfach nur fühlen.

Die Besichtigung der Winterschlafstation im Keller und in den Stallräumen und abschließend ein Rundgang im Minischaugar-ten mit vielen Anregungen, was man im eigenen Garten für Wildtiere tun kann, schließen den Besuch ab. Zum Abschied gibt es zahlreiches Informationsmaterial, Literatur – Plüschigel, Postkarten u.Ä. können käuflich erworben werden.

Im Internet finden Sie unsere Einrichtung unter:www.igelzentrum-niedersachsen.org.Der jahreszeitlich abgestimmte Ansagetext unter Tel. 0511 23 31 61 sagt die regelmäßigen Öffnungszeiten an. Die Arbeit der Einrichtung ist als gemeinnützig anerkannt, Spenden sind steuerlich abzugsfähig.

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M„Mona“ liebt Menschen über alles, doch mehr als Liebe und Schmu-seeinheiten hat sie nie erhalten. Hunde brauchen mehr zum Leben als Liebe und Futter. Warum wird die Intelligenz von Hunden, ihre Lernbereitschaft, ihr Wunsch nach einer Aufgabe und ihr zum Teil hohes Leistungs-potenzial so oft unter-schätzt? Hunde, die unterfordert sind, die sich langweilen, die geistig verkümmern und deren Halter ihren Anforderungen nicht gerecht werden, haben zwei Möglichkeiten. Entweder sie lassen ih-rem Frust aktiv freien Lauf und suchen sich eigene Aufgaben. Oder sie richten ihren Frust gegen sich selbst und entwickeln Zwangs-störungen. Auch bei Mona ging die isolierte Zwingerhaltung nicht spurlos vorbei. Auch die jahrelange Ernäh-rung mit minderwer-tigem Futter und eine mangelnde tierärztliche Versorgung fordern irgendwann ihren Tribut.

Mona hat bei uns schön abge-nommen und hat jetzt vermutlich das erste Mal in ihrem Leben Nor-

malfigur. Sie wird jetzt komplett durch geröntgt, damit wir uns ein Bild von ihrem Bewegungsapparat, ihrem Torax und dem Abdomen machen können. Auch ein kleiner Tumor an der linken Schulter wird

entfernt. Wenn sich bei der Unter-suchung von Lunge und Bauch-raum keine bösen Überraschungen ergeben, hoffen wir sehr, dass sich schnell liebe Menschen für unsere Mona finden, die ihr endlich und

endgültig ein schönes Zuhause ge-ben können.

Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt sich so leicht daher. Doch die Rea-lität sieht leider anders aus. Hunde

wie Mona haben keine guten Vermittlungs-chancen und warten oftmals sehr lange auf ein neues Heim. Denn Mona erfüllt nicht die Kriterien, wonach im Tierheim gesucht wird. Gesucht werden junge Hunde, und wenn schon etwas älter, dann doch bitte keinen solch großen. Stubenrein sollten sie sein, und gut erzogen, und sozialverträglich, und mit Katzen soll-ten sie sich verstehen, und mit den Kindern doch bitte auch. Dass sie gut im Auto mit-fahren, sollte selbst-verständlich sein, und natürlich sollten sie auch artig zur Oma sein, die aufpasst, wenn man selbst in

den Urlaub fährt.

Und einen Hund, der einem ggf. die Wohnungseinrichtung zerlegt und bellt und heult, wenn er denn mal alleine gelassen wird, könne

24 projekte • Ausgabe 2/2016

Tierheim aktion tier Zossen, Brandenburg

Unser Sorgenkind MonaJa, sie ist ein Sorgenkind. Denn Mona ist das, was viele Leute nicht haben wollen. Sie ist alt, sie ist krank, und sie hat ihre Eigenarten. Aber letztlich ist sie das Ergeb-nis dessen, was wir Menschen aus ihr gemacht haben. Die Gelenke sind kaputt gezüchtet. Sie wurde durch isolierte Zwingerhaltung zu einem Hund gemacht, der Artgenossen als Feinde ansieht. Traurig, wenn man bedenkt, welch hochsozialen Lebewesen Hunde doch eigentlich sind. Zu keinem Zeitpunkt ihres Lebens wurde „Mona“ artgerecht gehalten. Zu keinem Zeitpunkt ihres Lebens wurde „Mona“ die Möglichkeit gegeben, ein normaler Hund zu sein. Isoliert, fett gefüttert bis zur tota-len Unförmigkeit, mental verkümmert und unterfordert. „Mona“ ist ein Deutscher Schäferhund. Als solcher hochintelligent, arbeitswütig, kraftvoll, mit dem steten Drang, ihrem Menschen zu gefallen. Ein geschätzter Arbeits- und Diensthund.

Ein Bericht von Julia Dittmer © a

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man eh nicht gebrauchen. Und ei-nen kranken Hund ja schon mal gar nicht, schließlich habe man gerade erst den Tod des vorherigen Hundes verkraftet und das bräuchte man jetzt nicht nochmal.

Also fassen wir zusammen:

Jung und gesund sollte er sein, selbstverständlich schon sehr gut erzogen, sozialverträglich und überhaupt perfekt soziali-siert und an alle Bedingungen des menschlichen Zusammen-lebens gewöhnt. Ja. So einen Hund hätte ich auch gern. Aber das ist verdammt viel Ar-beit. Das Engagement ist meist zunächst hoch. Fleißig wird die Welpenschule besucht, vielleicht auch noch der Jung-hundekurs. Und dann ebbt das Interesse ab. Man war ja schließlich lange genug in der Hundeschule, der Hund müsse das doch jetzt alles können.

Hunde sind hochsoziale Lebewesen, durchlaufen ver-schiedene Phasen und lernen ihr Leben lang. Wenn ich mir dessen bewusst bin, integriere ich meinen Hund dementsprechend in mein Leben und bringe ihm al-les bei, was in der menschlichen Welt von ihm erwartet wird und habe, wenn alles gut läuft, einen angenehmen Wegbegleiter, der auf-

grund einer gelungenen So-zialisierung, ein schönes freies Hundeleben führen kann. Leider ist das in den seltensten Fällen so. Und dann ist da eben jener Hund,

der den Erwartungen nicht ent-spricht. Und jener Hund ist dann im Tierheim. Zieht an der Leine, kann nicht alleine bleiben, bellt andere Hunde an, kennt kein Autofahren. Hat vielleicht nie gelernt, mit Kin-

dern umzu-gehen oder hat große Angst vor fremden Menschen. Vielleicht hat

er auch schon zugebissen, weil er sich nicht anders zu helfen wusste. Und jener Hund wartet dann im Tierheim auf ein neu-es Zuhause.

Doch Hunde, die Umstände machen, sind natürlich unbe-quem. Man muss sich selbst an-passen, muss ggf. sein eigenes Leben einschränken. Hunde, die krank sind, kosten Geld. Hunde, die Verhaltensauffäl-ligkeiten haben, kosten Arbeit und Nerven.

Unsere Mona mag keine an-deren Hunde, nein, sie ist nicht mehr die jüngste und ja, man muss mit einem höheren Pfle-geaufwand rechnen. Aber ist es nicht das, was im Vordergrund stehen sollte? Die eigenen Be-dürfnisse am Eingangstor des Tierheims einmal draußen zu lassen und zu schauen, inwie-weit ich den Bedürfnissen des

Hundes gerecht werden kann? Er hätte es verdient. Denn wie ein-gangs schon erwähnt, jeder Tier-heimhund ist, so wie er jetzt ist, das Ergebnis dessen, was wir aus ihm gemacht haben. •

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 25

projekte

Der Gang ins Tierheim, um nach ei-nem neuen vierbeinigen Wegbegleiter zu schauen, ist ohne Zweifel ehren-wert. Und natürlich hat nicht jeder die Erfahrung und die Möglichkeit, einem verhaltensauffälligen Hund ein neues Zuhause zu geben. Doch man sollte sich darüber im Klaren sein, dass die Hunde, die bei uns im Tierheim leben, eben nicht zu den wenigen Glückspilzen gehören, die bei verant-wortungsbewussten und engagierten Hundehaltern groß geworden sind.

Bei Interesse an Mona melden Sie sich bei:

Tierheim aktion tier ZossenTel. 03377 201517

www.aktiontier-zossen.org

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Diese Beobachtungen führten dazu, dass im Jahr 2003 das Projekt Kitty von uns ins Leben gerufen wurde. Hier sollte erstmalig nicht an den

Symptomen, sondern an der Ursa-che des Katzenproblems deutsch-landweit, fundiert und organisiert, gearbeitet werden.

Unsere erste Maßnahme war die Einführung von Kitty Foren. Die Idee hierzu war einfach: Es soll-ten sich mehrere Tierschutzvereine einer Region zusammenschließen und dadurch Synergie-Effekte ge-nutzt werden. Bei großen Aktionen sollte – wenn möglich – zusammen gearbeitet werden in der Form, dass Material (Fallen, Körbe, Au-tos) gemeinsam genutzt sowie Fut-ter in großen Mengen und dadurch für alle günstiger geordert werden. Bei jedem dieser Zusammenschlüs-se wurde ein Verein bestimmt, der die Leitung, Futterverteilung und

26 projekte • Ausgabe 2/2016

aktion tier ist seit Jahrzehnten als verlässlicher Partner der Tierschutz-vereine deutschlandweit bekannt. In dieser Funktion wurden wir im-mer wieder um Hilfe bei Kastrationsmaßnahmen von Katzen in ganz Deutschland gebeten. Uns wurden zwei Dinge immer bewusster: Zum einen, dass das Katzenproblem in ganz Deutschland existiert, und zwar zeigt es sich immer wieder in überbelegten Tierheimen und auf der Straße in ausufernden Populationen von frei lebenden Katzen, die ihr Leben ohne regelmäßiges Futter, Kastration und tierärztliche Versor-gung fristen. Zum anderen: Wir werden dieses Problem nicht alleine lösen können, sondern brauchen dafür offizielle Unterstützung.

Ein Bericht von Susan Smith, Projekt aktion kitty

Eine Erfolgsgeschichte

Projekt Kitty und das Paderborner Modell

Die drei Säulen des Projekts Kitty sind die Kastration, die regelmäßige Versorgung der Straßen-Katzen mit Futter und die Dokumentation un-serer Arbeit.

Susan Smith beim Aufstellen einer Katzenfalle

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Koordination übernehmen sollte. Nach einigen Anlaufschwierigkei-ten kristallisierten sich gute Struk-turen heraus, die zu einer tatsäch-lichen Optimierung der Arbeit vor Ort führten. Leider mussten wir uns im Rahmen dieser Entwicklung auch von einigen Vereinen trennen, die eine Zusammenarbeit rigoros ablehnten oder boykottierten.

Heute, 13 Jahre später, haben wir eine gute Struktur und wirk-lich kompetente Ansprechpartner in fast allen Teilen Deutschlands. Auf diese Entwicklung sind wir sehr stolz und jedes Jahr aufs Neue von der hohen Anzahl der im Rah-men des Projekt Kitty kastrierten Katzen beeindruckt. Neben der Er-richtung der einzelnen Foren liegt ein Hauptaugenmerk der Arbeit im Projekt Kitty in der Dokumen-tation. In einem „normalen“ Tier-schutzverein trifft man üblicherwei-se auf total engagierte Menschen, die sich rund um die Uhr und auf Kosten ihres Privatlebens dem Tierschutz widmen. Leider hat das zur Folge, dass bei all der direkten Arbeit am Tier – im Katzenbereich ist es das Einfangen, zum Tierarzt bringen, kastrieren lassen, wieder aussetzen, regelmäßig füttern, ver-sorgen, Jungtiere päppeln, Tiere vermitteln, etc. – die Dokumentati-on meist voll auf der Strecke bleibt. Das führt dann dazu, dass man zwar sehr vielen Tieren hilft, aber nie konkret sagen kann wie viele es waren und woher sie kamen. Dieser Sachverhalt führt vor allen Dingen im Kontakt mit Behörden dazu, dass Tierschützer nicht wirklich ernst genommen werden und man bei den meisten Ordnungsämtern in Deutschland die gleiche Ansage in Bezug auf frei lebende Katzen bekommt: „So ein Problem gibt es bei uns nicht“!

So führten wir die Dokumenta-tion für jede im Rahmen des Pro-jekt Kitty durchgeführte Kastra-tion ein. Auf dieser Meldung wer-den der Einfangort, der Name des Menschen, der die Katze gemeldet hat, die Farbe der Katze, das Ge-schlecht, weitere Besonderheiten

und die von uns durchgeführte Kennzeichnung mittels Mikrochip und ggf. Tätowierung vermerkt. Im Projekt Kitty Paderborn sam-melten wir diese Meldungen und leiteten sie dann an das jeweilige Ordnungsamt mit der Bitte um Ablage weiter. Der jeweilige Ord-nungsamt Mitarbeiter konnte so genau sehen, in welchen Stadtteilen vermehrt Katzen gefangen wurden und konnte bei Fragen auch denje-nigen kontaktieren, der die Tiere gemeldet hatte.

Diese Vorgehensweise führte da-zu, dass wir lückenlos nachweisen konnten, wie viele Tiere im Rahmen des Projekts kastriert wurden und wie groß das eigentliche Problem auf den Straßen Paderborns war. Nach einiger Zeit wurde auf Initiative unseres Ordnungsamtsleiters Udo Olschewski und des für den Kreis Paderborn zuständigen Amtsveteri-närs Dr. Ralf Lang die Idee der Kas-trations- und Kennzeichnungspflicht für alle Freigänger-Katzen, die älter als fünf Monate sind, entwickelt.

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 27

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Katzenwelpe mit Schnupfenaugen

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Page 28: Mensch und tier 2 2016

Paderborn war 2008 die erste Stadt in Deutschland, die eine Kastrations- und Kennzeich-nungspflicht für Freigänger Katzen einführte.

Wir arbeiteten eng mit dem Ord-nungsamt und dem Veterinäramt zusammen, um unsere gemein-same zukünftige Arbeitsweise in Bezug auf diese Pflicht zu koor-dinieren. Somit wurde die Stadt Paderborn im Jahr 2008 die erste Stadt in Deutschland, die die Kast-rations- und Kennzeichnungspflicht für Freigänger-Katzen in ihre ord-nungsbehördliche Verordnung zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung im Gebiet der Stadt Paderborn aufnahm. Seit-dem hat sich hierfür der Name „Pa-derborner Modell“ etabliert, und mittlerweile sind schon hunderte Städte diesem Beispiel gefolgt.

Es gibt immer noch viele Kritiker des „Paderborner Modells“. Wir se-hen es aber als eine wunderbare Er-folgsgeschichte an, die nicht zuletzt auf die kontinuierliche Arbeit des Projekt Kitty zurückzuführen ist. Wir wissen, dass die Kastrations-pflicht für Katzen der einzige Weg ist, das Katzenelend langfristig zu verringern und setzen uns in vielen Städten Deutschlands dafür ein.

Wenn Sie Fragen zu der Einfüh-rung und Umsetzung der Kastrati-onspflicht haben, helfen wir Ihnen gerne. Melden Sie sich einfach bei uns!

Der Katzenjammer in Neuss geht weiter

In unserer letzten Ausgabe des Journals „mensch und tier“ infor-mierten wir Sie über einen Tier-schutzfall in Neuss, der uns noch immer beschäftigt. Eine Woh-nungsbaugesellschaft ließ trotz eisiger Temperaturen die einzigen Schutzhäuser von sieben teilweise sehr alten Straßen-katzen entfer-nen. Leider hat sich in den ver-gangenen Monaten die Situation vor Ort nicht verbessert. Wir ver-suchten weiterhin mit der Wohn-baugesellschaft (WSG) in Düssel-dorf Kontakt aufzunehmen – ohne Erfolg! Dort ist und war man auf keiner Ebene zu einem Gespräch mit uns bereit. Die einzige Aussa-ge war: „Die Katzen dürfen weiter gefüttert werden, mehr nicht“.

Das Füttern der Tiere steht für

uns jedoch außer Frage, da es sich um eine betreute Katzengruppe handelt, die laut Tierschutzgesetz unter Bestandsschutz steht. Somit ist die WSG gesetzlich dazu ver-pflichtet, die weitere Fütterung der Tiere zu dulden. Die Situation verschärfte sich weiter als eines Abends die Tierbetreuerin vor Ort aufgeregt bei uns anrief und schil-derte, dass Mitarbeiter der Haus-verwaltung ein weitläufiges Rohr-system unter dem Haus mit Steinen fest verschlossen hätten. Dieses Rohrsystem ist von außen nicht einsehbar und wurde von den Kat-zen – nachdem die Schutzhäuser nicht mehr zur Verfügung standen – als Unterschlupf genutzt.

Nun befürchteten die tierlieben Anwohner, dass sich noch Katzen in den verschlossenen Rohren be-finden. Nach dem beherzten Ein-greifen von Tierfreunden aus dem Haus und mit der Hilfe der gerufe-nen Feuerwehr, konnten tatsächlich vier Katzen befreit werden. Diese Tiere wären ohne das Öffnen der Rohre jämmerlich dort verendet. Aufgrund dieses skandalösen Ver-haltens der WSG, das von uns nur als weitere Maßnahme zur Vertrei-bung der Katzen gewertet wurde,

erstatteten wir bei dem zuständigen Veterinäramt Anzeige wegen Ver-stoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Die Amtsveterinärin machte sich kurzfristig auf den Weg, um die La-ge vor Ort beurteilen zu können. Sie stellte fest, dass die Rohre nicht einsehbar sind und weit unter den Gebäudekomplex reichen, so dass immer die Gefahr besteht, ein Tier dort einzuschließen. Daraufhin un-tersagte sie der WSG den erneuten Verschluss der Rohre. Dies ist für uns zumindest ein kleiner Erfolg in dieser mittlerweile endlos scheinen-den Geschichte. Nichtsdestotrotz sind wir immer noch fassungslos über das Verhalten der WSG und vor allen Dingen über die mangeln-de Gesprächsbereitschaft. Ausein-andersetzungen dieser Art gehören für uns zum Tagesgeschäft und sind meist mit einem konstruktiven Ge-spräch, in dem die Möglichkeiten ausgelotet werden, aus der Welt ge-schafft. Hier ist das leider nicht so, und anstatt mit uns das Gespräch aufzunehmen, greift man zu Maß-nahmen (wie den oben genannten), um die Tiere vom Grundstück zu vertreiben.

Wir sehen in diesem Fall mal wieder überdeutlich wie sehr wir im Tierschutz auf die Empathie für un-sere Mitgeschöpfe und die morali-schen Werte von Menschen in Ent-scheidungspositionen angewiesen sind. Bei den Mitarbeitern der WSG scheint keine dieser beiden Eigen-schaften vorhanden zu sein. Für die Katzen in Neuss bedeutet dieses Verhalten weitere Entbehrungen in ihrem ohnehin schon so beschwer-lichen Leben. Wir befürchten, dass wir auch für den nächsten Winter keine zufriedenstellende Lösung für die Tiere finden und suchen nun nach anderen Ansätzen. •

28 projekte • Ausgabe 2/2016

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.aktiontier.org/projekte-partner/projekt-kitty/

Die Zusammenarbeit mit den Be-hörden funktioniert in Paderborn problemlos. Sobald uns ein Fall seitens des Ordnungsamts ge-meldet wird, überprüfen wir vor Ort die Situation und helfen bei der Kastration der Tiere. Sollte sich jemand quer stellen, schalten wir wieder das Ordnungsamt ein, dass dann eine Anhörung durch-führt. Im Rahmen dieser Anhörung konnte bisher jeder von der Not-wendigkeit einer Kastration über-zeugt werden.

Page 29: Mensch und tier 2 2016

DDer Halter der verwahrlosten Tie-re war ein älterer Herr, der augen-scheinlich mit der Gesamtsituation völlig überfordert war und auch nach mehreren Aufforderungen der Amtstierärztin sich nicht in der Lage sah, die Haltungsbedingun-gen zu verändern. Vor einiger Zeit wurden auch schon Schafe wegge-holt. Die Enten sind im Tierheim Roggendorf untergekommen und werden dort behandelt, eine Ente starb leider, wahrscheinlich durch die Unterernährung. Acht Gänse und sechs Hähne und Huhn sind zum Lottihof gekommen und nach der Quarantäne, Wurmbehandlung und guter Fütterung konnten bis jetzt schon zwei Hähne und fünf Gänse in gute Hände vermittelt werden.

Ziegenalarm

Nahe Wittstock bat uns eine Fir-ma, die ein Betonwerk gekauft hat, um Hilfe. Mit dem Kauf des Ge-ländes übernahmen sie auch drei Ziegen, die auf dem Gelände leb-ten. Nach mehreren Ausflügen quer durchs Dorf und auch wegen der Gefahr, von den LKWs überfahren zu werden, suchten sie für die Zie-gen ein neues Zuhause und kamen auf uns zu. Mit der Zusage, die Tier-arzt- und Futterkosten zu überneh-men, holten wir die drei Ziegen am 8. April ab. Eine der Ziegen lahmte wohl schon eine geraume Zeit (ca. 2 Monate), aber da leider niemand von dem Betrieb Zeit hatte, sich richtig um die Ziegen zu kümmern, wurde sie noch nicht tierärztlich behandelt.

Als wir die Ziegen in unseren Pferdeanhänger brachten, sah ich bei einem Tier am Hinterlauf eine stark eiternde Wunde. Nach einem kurzen Anruf bei unserer Tierärztin konnten wir gleich mit den Ziegen zu ihr fahren. Die Tierärztin stellte fest, dass das Bein Gelenknah so-gar gebrochen war und riet uns, die Ziege besser einschläfern zu lassen. Durch die schon so lange entzün-dete offene Wunde und einem al-ten Bruch und ohne zu wissen wie alt das Tier sei, sollte man es bes-ser erlösen. Für uns war dies eine schwere Entscheidung. Schließlich hatten wir sie gerade abgeholt, um ihr ein schönes Zuhause zu geben und dann sollten wir sie gleich ein-schläfern lassen...? Aber aufgrund der Tatsache, dass die Ziege schon so lange unter Schmerzen laufen musste und keine gute Prognose auf Heilung bestand stimmten wir zu. Dies ist immer für uns als Gna-denhof eine unschöne Entschei-dung. Jeder Tierhalter kann dies bestimmt nachfühlen. Als sie dann eingeschlafen war, haben wir die anderen beiden Ziegen im Hänger Abschied nehmen lassen. Zurück auf dem Lottihof konnten die bei-den erstmal ihr neues Zuhause in-spizieren. Der Ziegenbock ist mitt-lerweile kastriert. Die Ziege scheint aber auch noch trächtig zu sein. Jetzt heißen die beiden Marvin und Dana und werden in ein paar Tagen ins Freigehege zu unseren anderen Ziegen kommen, mit denen sie sich bestimmt wohlfühlen werden. •

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 29

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Lottihof für Kinder und Tiere e.V., Mecklenburg-Vorpommern

Ziegen und Enten gerettetAm 11. März 2016 wurden auf Anweisung der Amtstierärzte und mit Polizeiunterstützung auf einem verwahrlosten Hof nähe Schwerin 6 Hähne, 1 Huhn, 8 Gänse und 34 Enten aus einem völlig verdreckten Stall, unterernährt und mit Parasiten eingefangen. Vorher hatte das Tierheim Roggendorf schon 13 Katzen rausgeholt. Mein Mitarbeiter Martin und ich, zwei Mitarbeiter des Tierheims Roggendorf und zwei Mitarbeiter vom Veterinäramt stiegen mit Schutzanzügen in den Stall, der knöcheltief verkotet und dunkel war. Weder Trinkwasser noch Fut-ter standen den Tieren zur Verfügung. Einige Tiere waren so schwach, dass man sie ganz leicht greifen konnte.

Ein Bericht von Christine Geburtig

Acht Gänse und 34 Enten konn-ten gerettet werden

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Martin, Mitarbeiter auf dem Lottihof, half tatkräftig mit.

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BBereits Ende April waren unsere diensthabende Tierärztin Frau Dr. Ina Hipp und ihre Assistentin Julia Rentsch zu einem recht speziellen Einsatz gerufen worden. Eine Krä-he, so teilte der Anrufer mit, habe sich in einem Stacheldrahtzaun ver-heddert und könne sich selbst nicht mehr befreien. Einsatzort war der Münchener Norden, nahe der Alli-anz Arena. Die Situation der Krä-he dort erwies sich tatsächlich als sehr erbärmlich. Der Vogel hing mit einem Flügel im Stacheldraht fest, sowohl Stacheldraht als auch Krähe waren mit Blut verschmiert. Das Tier zu befreien war ebenfalls alles andere als einfach: Der Zaun war zu hoch, um an den Vogel her-anzukommen. Ein Mann, der in der Nähe arbeitete und das Problem er-kannte, brachte der Tierrettung net-terweise eine Leiter. Damit konnten unsere Mitarbeiter die Krähe errei-chen und sie aus dem Zaun „frei-schneiden“. Zunächst hatten sie die Feuerwehr um Hilfe gebeten, doch dieser Einsatz erübrigte sich dann durch die Mithilfe des Mannes.

Nachdem die Krähe befreit wor-den war, wurde sie erstversorgt und dann direkt in die Vogelklinik der LMU in Oberschleißheim gefahren. Am Donnerstag kam die erlösende Nachricht: Die Krähe hatte sich keine Frakturen zugezogen, alle sonstigen Wunden (speziell an den Ständern) sind gut verheilt. Noch

am selben Tag holte das Tierheim Riem den Vogel ab und wilderte ihn wieder aus. Aus der Vogelkli-nik kam dann das Lob an die Tier-rettung: „Alles richtig gemacht“.

Es ist ein Herzensanliegen und auch ein Gebot des Natur- und Tier-schutzes, verletzte und in Not gera-tene Wildtiere zu versorgen, um sie dann in die freie Wildbahn zu ent-lassen. Manchmal jedoch gelingt es nicht, Wildtiere zu retten – weil sie zu schwer verletzt sind oder weil wir zu spät von ihrer Not erfahren haben.

In diesem Fall ist alles gut gegangen, aber die Tierrettung München ap-pelliert an alle Grundstücksbesitzer, keine Stacheldrähte als Zaun einzu-setzen – denn sie bedrohen das Le-ben vieler wilder Tiere. •

30 projekte • Ausgabe 2/2016

„Alles richtig gemacht“ – ein schöneres Lob kann es für die Einsatzkräfte der Tierrettung nicht geben. In diesem Fall bezog es sich auf eine Krähe, die ohne das schnelle Eingreifen der Tierrettung elendiglich zugrunde gegangen wäre – und die nun nach kurzem Aufenthalt in der Vogelklinik der LMU München wieder in die Frei-heit entlassen werden konnte.

Ein Bericht von Lea Grünberg

aktion tier-tierrettung münchen e.V.

Gefangen im Stacheldraht

Weitere Informationen erhalten Sie unter:

www.tierrettungmuenchen.de

Die Krähe hätte alleine keine Chance gehabt

Assistentin Julia Rentsch war beim Rettungseinsatz vor Ort

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Auf einmal geht es dem Stubentiger schlecht. Er erbricht sich mehrmals, will nicht mehr spielen und ist insgesamt

ganz schwach auf der Brust. An Fressen mit Appetit ist gar nicht zu denken. Was kann nur passiert sein? Alles war wie immer. Es stand kein neues Futter auf dem Speiseplan. Alle anderen Vergiftungsursachen sind ausgeschlossen. Trotz-dem geht es unserem Liebling ziemlich elend.

Katzen trinken gerne aus allem, was nicht ihr eigener Wasser-napf ist, eine besondere Eigenart von Hauskatzen. Besonders attraktiv ist scheinbar stehendes Wasser aus Untersetzern von Blumentöpfen. Wurden aber die dazugehörigen Zimmer-pflanzen vorher gedüngt, landet der Dünger größtenteils im Blumenwasser. Wird dieser wiederum von der Katze beim Trinken aufgenommen, resultiert hieraus eine ernste Vergif-tung. Erste Symptome sind Speicheln und Erbrechen. Dann kommen Störungen des Bewegungsablaufes und Krampf-anfälle hinzu. Spätestens jetzt muss ein Tierarzt zurate ge-zogen werden.

Dass die Katze vergiftetes Wasser aus den Untersetzern trinkt, darauf muss man als Katzenliebhaber erst mal kom-men. Deshalb wohl dem, der um diese Gefahr weiß. Zim-merpflanzen sollten immer nur in Übertöpfe mit hohem Rand gestellt werden. So kann die Katze das überstehende Gießwasser nicht trinken. Denn selbst ungedüngte Pflan-zen können Stoffe absondern, die die Katze nicht verträgt. Grundsätzlich muss außerdem darauf geachtet werden, dass es sich bei den aufgestellten Zimmerpflanzen um für Katzen ungiftige Arten handelt. Denn nicht nur das Wasser findet der Vierbeiner schmackhaft. Auch die Pflanzen selber werden gerne mal von den Samtpfoten angenagt.

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projekte

Rund 1000 Schüler im Alter von 3-12 Jahren haben seit Januar 2016 das Tierheim Acción del Sol auf Te-neriffa besucht. Bis Ende Mai 2016 haben sich weitere 530 Schüler für einen Besuch angemeldet. Diese Fotos zeigen Schüler der Schule Issac de Vega aus San Isidro. Dort existiert eines der aktion tier Tier-schutzzimmer. •

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Katzen trinken gerne aus allem, was nicht ihr eigener Wassernapf ist.

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RRund 12 Millionen Samtpfoten sol-len deutschlandweit allein in Privat-haushalten leben. Hinzu kommen die Katzen zum Beispiel in Tierhei-men, Tierpensionen, Zuchten und Versuchslaboren. Im Gegensatz zu Hunden fehlt es hierzulande jedoch an einer Halteverordnung für Haus-katzen. Dabei leben mit etwa 6,8 Millionen Tieren wesentlich weniger Hunde als Katzen in Deutschland. Trotzdem gibt es seit 2001 eine bun-desweit geltende Tierschutz-Hunde-verordnung. Die darin enthaltenen Bestimmungen gehen über das eher allgemein gehaltene Tierschutzge-setz hinaus und gewähren Hunden daher einen zusätzlichen Schutz.

Es ist höchste Zeit, dass dieser ungerechte Zustand beendet wird und auch für die Katzenhaltung spezielle gesetzliche Regeln erlas-sen werden. Im Rahmen unserer Tierschutzarbeit erleben wir regel-

mäßig, dass Hauskatzen durch ihre Besitzer Schmerzen, Leiden und Schäden zugefügt werden. Da wer-den zum Beispiel viel zu viele Tiere auf engem Raum gehalten, und sehr oft findet eine unkontrollierte Ver-mehrung statt, da die Katzen nicht kastriert sind. Die Miezen müssen häufig in vermüllten und verdreck-ten Wohnungen unter chaotischen Bedingungen leben. Und viele Hal-

ter gehen nicht zum Tierarzt, wenn ihre Katzen krank sind.

32 wir klären auf • Ausgabe 2/2016

Die Katze ist mit Abstand unser beliebtestes Haustier. Spezielle gesetzliche Regelungen zur Haltung von Hauskatzen existieren hierzu-lande jedoch nicht. Mit dieser Kampagne für eine Tierschutz-Katzenverordnung möchten wir dazu beitragen, dass unsere Hauskatzen in Zukunft endlich den rechtlichen Schutz er-halten, den sie dringend brauchen.

Ein Bericht von Ursula Bauer, aktion tier Geschäftsstelle Berlin

jetzt!aktion tier Kampagne

Tierschutz-Katzenverordnung

Gleiches Recht für Hunde und Katzen!

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Das natürlich auch für unsere Samtpfoten geltende Tierschutz-gesetz enthält lediglich pauschale Anforderung an die Haltung von Tieren im Allgemeinen. So steht zum Beispiel in §2 sinngemäß: Wer ein Tier hält, muss es seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen. Was bedeutet das nun genau für die Hal-tung von Hauskatzen? Darf ich 10 Katzen in einer 20m2 großen Privat-wohnung halten? Was muss ich als Züchter beachten? Wie sind Katzen in einem Tierheim oder in einem Versuchslabor zu halten? Und was genau bedeutet eine verhaltens- oder tiergerechte Unterbringung?

Durch eine speziell auf die Be-dürfnisse von Katzen zugeschnit-tene Verordnung würden alle Pri-vatpersonen und Institutionen, die Hauskatzen halten, endlich wissen, was erlaubt ist und was nicht. Dar-über hinaus hätten auch Amtstier-ärzte eine bessere Grundlage zur Beurteilung von Katzenhaltungen.

AbstammungDie Hauskatze (Felis silvestris

catus) ist ein Säugetier und gehört zu den fleischfressenden Raubtie-ren (Carnivora). Über ihre Ab-stammung streiten sich die Ge-lehrten. Die Mehrheit geht jedoch davon aus, dass unsere Samtpfoten von verschiedenen, im Nahen Osten beheimateten Unterarten der Wild-katze (Felis silvestris) abstammen. Dort begann auch vor etwa 9.500 Jahren das Zusammenleben von Mensch und Katze. Angezogen von den Mäusen und Ratten in Scheu-nen und Getreidespeichern kamen die ersten Wildkatzen aus freien Stücken und wurden von den Bau-ern als nützliche Bewohner betrach-tet. Im Laufe der Zeit wurden die Katzen dann gezähmt und schließ-lich über die ganze Welt verbreitet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich in Europa die importier-ten Katzen mit der hier heimischen Europäischen Wildkatze mischten. Die planmäßige Züchtung von Ras-sekatzen erfolgte jedoch erst vor et-wa 150 Jahren. Zu den ersten Kat-zenrassen zählen die Angorakatze und die Siamkatze.

FortpflanzungEine männliche Katze nennt man

„Kater“, die weibliche Katze heißt

„Kätzin“ und das Katzenjunge ist ein „Welpe“. Weibliche Katzen kön-nen bis zu 3 x im Jahr zwischen 2 und 6 Junge zur Welt bringen.

KatzenrassenIm Gegensatz zu den Hunden,

die dem Menschen beispielsweise als Jagd- oder Hütehund, Wach- oder Blindenhund dienen und da-her auf die dafür erforderlichen Fähigkeiten hin gezüchtet wurden, ging es bei der Katzenzucht immer nur um das Aussehen der Tiere. Weltweit gibt es ca. 100 verschiede-ne Katzenrassen, von denen jedoch

wir klären auf

jetzt!

Die von uns geforderte Tier-schutz-Katzenverordnung darf nicht verwechselt wer-den mit der in vielen Städten und Gemeinden geltenden Kastrations- und Kennzeich-nungspflicht von Privatkatzen

mit Freigang, die häufig als Katzenschutzverordnung bezeichnet wird! Diese Kastrationsverordnung soll die Straßenkatzen-Populationen eindämmen und hat nichts mit einer Tierschutz-Katzenverordnung zu tun, welche sich vorrangig auf die Hal-tung von Hauskatzen bezieht.

Kätzin mit wenige Tage alten Welpen

Europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris)

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nur ca. 40 in Deutschland gezüchtet werden. Die Rassen unterscheiden sich oft erheblich in der Felllänge, Fellfarbe, Größe, Kopf- und Kör-perform.

SinneAls Raubtiere besitzen Katzen

ein unglaublich gutes Seh- und Hör-vermögen, was besonders wichtig für die Jagd ist. Ihre Ohrmuscheln können unabhängig voneinander um 180 Grad gedreht werden, so dass auch das leiseste Rascheln, beispielsweise von Mäusen, regis-triert wird. Zwar ist der Geruchs-sinn einer Katze doppelt so gut wie der menschliche, aber längst nicht so gut wie der des Hundes. Da sie überwiegend nachtaktiv sind, be-sitzen Katzen vor allem an der Schnauze und über den Augen lan-ge Tasthaare, über die Signale aus der Umgebung empfangen werden. Durch diese auch als Schnurrhaare bezeichneten, hochempfindlichen Haare können sich die Tiere auch bei völliger Dunkelheit gut orientie-

ren. Katzen haben außerdem einen besser funktionierenden Gleichge-wichtssinn als wir Menschen. Den brauchen sie auch, da sie keine reinen Bodenbewohner sind. Sie springen und klettern viel und kön-nen elegant auf schmalsten Zäunen balancieren.

LebenserwartungBei tiergerechter Haltung, guter

Pflege und regelmäßigen Gesund-heitskontrollen durch den Tierarzt können Hauskatzen zwischen 15-23 Jahre alt werden. Im Guinness Buch der Rekorde ist sogar ein Ka-ter aufgeführt, der 31 Jahre alt sein soll.

Die private Katzenhaltung

Eine art- oder tiergerechte Kat-zenhaltung setzt fundierte Kennt-nisse der Besitzer voraus. Wer nichts über Katzen und ihre Bedürfnisse weiß, kann ihnen auch nicht gerecht werden. Ebenfalls sehr wichtig sind viel Zeit und Liebe. Zum Spielen, Kuscheln, Füttern und Sauberma-chen des Katzenklos sollte man in jedem Fall täglich mehrere Stunden Zeit erübrigen. Außerdem muss je-der Halter dafür Sorge tragen, dass sein Tier gepflegt und gesund ist

Katzen, die Freigang gewohnt sind, sollte man auch die Möglich-

34 wir klären auf • Ausgabe 2/2016

Die Norwegische Waldkatze ist eine sehr alte Rasse.

Die Europäisch Kurzhaar ist eine veredelte Variante unserer Hauskatze und erst seit 1982 als eigene Rasse anerkannt.Die Rasse Himalayan ist aus einer Kreuzung zwischen Siamkatze und Perserkatze entstanden.

Über die sensiblen Schnurrhaare empfangen Katzen wichtige Signale.

Entspanntes Sitzen auf einem schma-len Zaun – für Katzen kein Problem.

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keit geben, nach draußen zu gehen. Manch ein Stubentiger bleibt jedoch von sich aus lieber zu Hause. In je-dem Fall muss ein Katzenhaushalt über ausreichend Platz und inter-aktive, artgerechte Beschäftigungs-möglichkeiten verfügen. Geeignet sind hier verschiedene Kratzbäume, Kratzbretter, Kletterwände und Spielzeug. Ein Futterplatz, Katzen-toiletten sowie möglichst mehrere Schlafplätzchen und Ruhehöhlen gehören ebenfalls zur Grundaus-stattung. Für reine Wohnungskat-zen bietet ein mit einem speziellen Netz oder Drahtgitter gesicherter Balkon oder Freilauf zusätzlich ei-ne gute Möglichkeit, sich an der fri-schen Luft aufzuhalten.

Katzen sind sehr soziale Tiere. Die meisten von ihnen mögen und brauchen den Kontakt zu Artgenos-sen. Nur wenn sie jahrelang einzeln gehalten wurden, verlernen sie die Kommunikation mit anderen Mie-zen und werden zu echten Einzel-gängern. Auch Straßenkatzen leben

immer in unterschiedlich großen Gruppen zusammen. Unsere Haus-katzen benötigen neben ihren Men-schen entweder eine Partnerkatze oder die Möglichkeit, draußen her-umzulaufen, um andere Katzen zu treffen. Eine erzwungene Einzel-haltung kann zum Beispiel aggres-sives Verhalten, Depression, Hyper-aktivität oder Zerstörungswut zur Folge haben. Wir empfehlen daher, gleich zwei Katzengeschwister aus einem Wurf anzuschaffen, die sich von Geburt an kennen und, wann immer sie mögen, miteinander ku-scheln und toben können.

KostenDie reinen Anschaffungskosten

sind sehr unterschiedlich. Ein Kätz-chen vom Bauernhof bekommt man entweder geschenkt oder für weni-ge Euro. Aber Vorsicht: Die Tiere sind oft krank! Seltene Rassekatzen vom Züchter können hingegen bis zu 1.200 Euro kosten. Für eine Kat-ze aus dem Tierheim zahlt man in der Regel eine Schutzgebühr von 50 bis 150 Euro. Die jährlichen Kosten für Futter, Spielzeug, Tierarztbesu-che etc. belaufen sich auf etwa 800 bis 1.000 Euro (Operationen oder teure Medikamente nicht mitge-rechnet). Wer nicht über die erfor-derlichen finanziellen Mittel ver-fügt, sollte auf eine Katzenhaltung besser verzichten.

Inhalte der Tierschutz-Katzenverordnung

Die im Folgenden genannten Bestimmungen sollten aus unserer Sicht unbedingt in einer Tierschutz-Katzenverordnung enthalten sein. Sie beziehen sich nur auf die Pri-vathaltung von Hauskatzen. Die endgültige Tierschutz-Katzenver-ordnung müsste natürlich Regeln für alle Formen der Hauskatzen-haltung beinhalten!

Jeder Halter muss für den ein­wandfreien gesundheitlichen Zu­stand seiner Katze sorgen.Regelmäßige Kontrollen durch einen Tierarzt sind unerlässlich, damit die Katze gesund bleibt.

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 35

wir klären auf

Gruppe von Straßenkatzen an einer Futterstelle

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Jeder Halter muss für den ein­wandfreien Pflegezustand seiner Katze sorgen. Werden Langhaarkatzen nicht regelmäßig gebürstet, verfilzt das Fell, wodurch bakterielle Entzün-dungen, Pilzerkrankungen und Ekzeme entstehen können.

Jeder Katzenhalter muss eine unkontrollierte Vermehrung ver­hindern. Alle Kater und Katzen mit Freigang müssen grundsätz­lich kastriert werden.

Ob mit oder ohne Freilauf – je­der Kater und jede Katze muss mit einem Mikrochip gekenn­zeichnet und in einem Haustier­register angemeldet sein.Entlaufene Katzen können hier-durch schnell identifiziert und ihrem Besitzer zurückgegeben werden. Auch die Zahl der aus-gesetzten Katzen wird durch die Chip- und Registrierpflicht deut-lich zurückgehen, da die Täter erkannt und zur Rechenschaft gezogen werden können.

Alle Hauskatzen mit Freilauf müssen gegen die häufigsten In­fektionskrankheiten (Leukose, FIP, Katzenschnupfen, Katzen­seuche, Tollwut) geimpft und re­gelmäßig entwurmt werden.Vor allem Freigänger, die gerne Mäuse fangen, sollten viertel-jährlich gegen Bandwürmer ent-wurmt werden.

Raumbedarf: Für 1­2 Katzen müssen mindestens 15 m2 frei verfügbare Bodenfläche vorhan­den sein. Für jede weitere Katze sind zusätzlich 2m2 erforderlich. Außerdem muss der Aufenthalts­raum mindestens 2m hoch sein.

Die Aufenthaltsbereiche der Kat­zen müssen sauber und trocken sein. Sowohl Temperatur als auch Lichtverhältnisse müssen denen von Wohnräumen entsprechen.

36 wir klären auf • Ausgabe 2/2016

Gut gepflegte Perserkatze

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Katzen brauchen Platz

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Inhalte der Tierschutz-Katzenverordnung – Inhalte der Tierschutz-Katzenverordnung

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Die Gestaltung der Aufenthalts­bereiche muss tier­ und verhal­tensgerecht sein. Katzen sind keine reinen Boden-bewohner. Sie brauchen Möglich-keiten zum Springen, Klettern und Spielen sowie etwas zum Krallenschärfen.

Pro Katze muss mindestens ein Schlafplatz vorhanden sein, der an einer ruhigen und ungestör­ten Stelle eingerichtet wird.Katzen brauchen einen Rück-zugsort, der sich nicht in der Nä-he der Katzentoilette oder des Fressplatzes befinden darf.

Katzen dürfen weder in dau­erhafter Außenhaltung noch in einem von der übrigen Wohnung isolierten Raum gehalten werden. Sie müssen Zugang zu den von ihrem Halter bewohnten Räu­men sowie täglich mindestens vier Stunden Sozialkontakt mit ihren Bezugspersonen haben. Wer Katzen hält, muss mit ihnen leben und sich für sie Zeit neh-men.

Privat gehaltene Katzen dürfen nicht in Käfige gesperrt werden.Kurzzeitige Ausnahmen sind nur zum Beispiel aufgrund einer Krankheit erlaubt.

Balkone und Kippfenster müs­sen mit einer speziellen Schutz­vorrichtung abgesichert sein.

Wer mehrere Katzen in einer Gruppe hält, muss darauf ach­ten, dass sich alle gut miteinan­der verstehen. Unverträgliche Tiere müssen aus der Gruppe entfernt werden.

Katzen müssen jederzeit Zu­gang zu frischem, sauberem Trinkwasser haben. Außerdem muss eine regelmäßige, ausrei­chende Fütterung mit artgerech­tem Futter gewährleistet sein. Tränk­ und Futtergefäße müssen täglich gereinigt werden.

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 37

wir klären auf

Katzen leiden in einer reizarmen, langweiligen Umgebung.

Ein vielfältig strukturierter Kratzbaum erfüllt wichtige Aufgaben und darf in keinem Katzenhaushalt fehlen.

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Katzen können vom Balkon sprin-gen oder fallen – egal aus welchem Stockwerk.

In einer Katzengruppe muss Frieden herrschen.

Inhalte der Tierschutz-Katzenverordnung – Inhalte der Tierschutz-Katzenverordnung

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Es muss pro Katze mindestens eine Katzentoilette zur Verfü­gung stehen, die täglich gereinigt wird. Katzentoiletten sind im­mer weit entfernt vom Fressplatz aufzustellen.

Katzenwelpen dürfen erst im Alter von über acht Wochen vom Muttertier getrennt werden. Eine zu frühe Trennung von Mutter und Geschwistern führt bei den Katzenjungen meist zu

gesundheitlichen und seelischen Problemen sowie zu Verhaltensstö-rungen.

Jungtiere bis zu 1 Jahr dürfen nicht einzeln gehalten werden. Und erwachsene Katzen dürfen nur dann einzeln gehalten wer­den, wenn nachweislich die Ver­gesellschaftung mit einer Part­nerkatze nicht funktioniert.

Jeder, der eine Katze hält oder halten will, muss über die erfor­derlichen Kenntnisse und Fähig­keiten verfügen. •

38 wir klären auf • Ausgabe 2/2016

So nicht!

Nur ein ausreichend großes und immer sauberes Katzenklo macht die Katze froh.

Um unser Forderung nach einer Tierschutz-Katzenverordnung Nachdruck zu verleihen haben wir eine kampagnenbegleitende Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich eintragen und mitsammeln würden.

Die meisten Katzen sind keine Einzelgänger – sie lieben und brauchen den Kontakt zu Artgenossen.

Unser Kampa-gnenflyer kann über die aktion tier-Geschäfts-stelle in Berlin kostenfrei angefordert werden.

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Alle Informationen zu dieser Kampagne sowie ein informa-tives Hintergrundvideo finden Sie auf unserer Homepage unter:

www.aktiontier.org.

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Geschäftsstelle undPressestelle BerlinKaiserdamm 97 14057 BerlinTel.: 030 30 10 38 31 Fax: 030 30 10 38 34 [email protected]

www.aktiontier.orgKontakttelefon:

030 30 111 62-0

Herausgeber: aktion tier – menschen für tiere e.V.Text: aktion tier, Ursula BauerTitelfoto: © Ursula BauerRedaktion: © Moventis GmbH/A. DiezemannGestaltung: © Moventis GmbH, MunckDruck: Möller Druck und Verlag GmbHStand: April 2016*Quellen u.a.: Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT), Merkblatt Nr. 43, Mindestanforderungen an Katzenhaltungen

13. Wer mehrere Katzen in einer Gruppe hält, muss da-rauf achten, dass sich alle gut miteinander verstehen. Unver-trägliche Tiere müssen aus der Gruppe entfernt werden. 14. Katzen müssen jederzeit Zugang zu frischem, sauberem Trinkwasser haben. Außerdem muss eine regelmäßige, ausrei-chende Fütterung mit artgerechtem Futter gewährleistet sein. Tränk- und Futtergefäße müssen täglich gereinigt werden.

15. Es muss pro Katze mindestens 1 Katzentoilette zur Ver-fügung stehen, die täglich gereinigt wird. Katzentoiletten sind immer weit entfernt vom Fressplatz aufzustellen. Nur ein ausreichend großes und immer sauberes Katzenklo macht die Katze froh.

16. Katzenwelpen dürfen erst im Alter von über acht Wochen vom Muttertier ge-trennt werden. Denn eine zu frühe Trennung von Mutter und Geschwistern führt bei den Katzenjungen meist zu gesundheitlichen und see-lischen Problemen sowie zu Verhaltensstörungen.

17. Jungtiere bis zu 1 Jahr dürfen nicht einzeln gehalten werden. Und erwachsene Katzen dürfen nur dann einzeln gehalten werden, wenn nachweislich die Vergesellschaftung mit einer Partnerkatze nicht funktioniert. Die meisten Katzen sind keine Einzelgänger – sie lieben und brauchen den Kon-takt zu Artgenossen.

18. Jeder, der eine Katze hält oder halten will, muss über die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.

MitgliederbetreuungSpiegelweg 714057 BerlinTel.: 030 301 11 62 0 Fax: 030 301 11 62 14 [email protected]

+ aktion tier informiert +++ aktion tier informiert +++ aktion tier informiert +++ aktion tier informiert ++

aktion tier – menschen für tiere e.V. ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.

9. Pro Katze muss min-destens 1 Schlafplatz vor-handen sein, der an einer ruhigen und ungestörten Stelle eingerichtet wird. Katzen brauchen einen Rückzugsort, der sich nicht in der Nähe der Katzentoilette oder des Fressplatzes befinden darf.

10. Katzen dürfen weder in dauerhafter Außenhaltung noch in einem von der übrigen Wohnung isolierten Raum gehal-ten werden. Sie müssen Zugang zu den von ihrem Halter bewohnten Räumen sowie täg-lich mindestens sechs Stunden Sozialkontakt mit ihren Bezugs-personen haben. Wer Katzen hält, muss mit ihnen leben und sich Zeit für sie nehmen.

11. Privat gehaltene Katzen dürfen nicht in

den. Kurzzeitige Aus-nahmen sind zum Bei-spiel aufgrund einer Krankheit möglich.

12. Balkone und Kippfenster müssen mit einer speziellen Schutzvorrichtung abgesi-chert sein. Katzen können vom Balkon springen oder fallen – egal aus welchem Stockwerk.

Um unserer Forderung nach einer Tierschutz-Katzen-verordnung Nachdruck zu verleihen, haben wir eine kampagnenbegleitende Unterschriftenaktion ins Leben gerufen. Die Unterschriftenliste kann unter www.aktiontier.org im Downloadbereich herunterladen werden.

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Tierschutz-Katzenverordnung jetzt!jetzt!

Damit unsere Hauskatzen endlich besser geschützt sind

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Inhalte der Tierschutz-Katzenverordnung – Inhalte der Tierschutz-Katzenverordnung

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Wir fordern eine Tierschutz-Katzenverordnung aktion tier e.V. - UNTERSCHRIFTENAKTION

Die Katze ist mit Abstand unser beliebtestes Haustier. Rund 12 Millionen Samtpfoten sollen allein in Privathaushalten leben. Hinzu kommen die Katzen zum Beispiel in Tierheimen, Tierpensionen, Zuchten und Versuchslaboren. Anders als bei Hunden existiert eine spezielle Verordnung zur Haltung von Hauskatzen hierzulande jedoch nicht. Es ist höchste Zeit, dass dieser ungerechte Zustand beendet wird und auch für die Katzenhaltung gesetzlich verbindliche Regeln in Form einer Tierschutz-Katzenverordnung erlassen werden. Durch eine speziell auf die Bedürfnisse von Katzen zugeschnittene Verordnung würden alle Privatpersonen und Institutionen, die Hauskatzen halten, endlich wissen, was erlaubt ist und was nicht. Darüber hinaus hätten auch Amtstierärzte eine bessere Grundlage zur Beurteilung von Katzenhaltungen.

Mit meiner Unterschrift fordere ich, dass eine bundesweite Tierschutz-Katzenverordnung erlassen wird, damit unsere Hauskatzen in Zukunft das gleiche Mindestmaß an rechtlichem Schutz genießen wie Hunde!

Vorname, Name Straße PLZ, Ort Unterschrift

Ausgefüllte Unterschriftenliste bitte zurücksenden an:

aktion tier – menschen für tiere e.V. Kaiserdamm 97, 14057 Berlin

Tel.: 030 / 30 10 38 31, Fax: 030 / 30 10 38 34 www.aktiontier.org

Diese Aktion läuft bis zum 31.12.2016

Page 40: Mensch und tier 2 2016

DDas Letztjahresergebnis der ge-werblich erzeugten Fleischmenge wurde mit dem Rekord um 0,3% übertroffen, auch der bisherige Höchstwert von 2011 wurde knapp gebrochen. Während die Anteile von Schweine- und Rinderfleisch an der Gesamtschlachtmenge im Vergleich von 2011 bis 2015 leicht sanken, die Zahlen für Pferde-, Schaf- und Ziegenfleisch nahe-zu unverändert blieben, stieg der Anteil von Geflügelfleisch über-proportional an. Anders sieht der Vergleich zum letzten Jahr aus – gegenüber 2014 ist die Menge der geschlachteten Tiere um insgesamt 12 Millionen gesunken. Dies be-trifft vor allem Geflügel; fast 10 Millionen Masthühner mussten 2015 weniger im Schlachthof ihr Leben lassen als noch im Vorjahr. Auch die Schlachtzahlen von En-ten, Puten und sogenannten Sup-penhühnern gingen im Vergleich zu 2014 zurück, wenn auch weni-ger gravierend. Vor allem Hühner

sind mit wenigen Kilogramm ver-gleichsweise leicht, so erklärt sich die rückläufige Zahl der Tiere bei allgemein gestiegener Fleischpro-duktion schnell. Demgegenüber wurden 2015 allein rund 500.000 Schweine mehr geschlachtet als im Jahr zuvor: bei durchschnittlich 95 Kilogramm pro Tier eine erheb-liche Masse.

Erschwert werden die Berech-nungen aktueller Zahlen durch den Handel, insbesondere diverse Subventionen sind für große Im- und Exportvolumen ebenso ver-antwortlich wie für damit einherge-hende zahllose Tiertransporte. Der heimische Fleischmarkt scheint weitgehend gesättigt, weshalb die Industrie vor allem auf den Au-

ßenhandel setzt. Unterstützung finden die Fleischbarone dabei auf höchster Ebene:

Wie Bundeslandwirtschaftsmi-nister Christian Schmidt Anfang 2016 auf der Grünen Woche in Ber-lin verkündete, soll der Export vor allem in Nicht-EU-Länder weiter gefördert und mit im Ministerium eigens abgestelltem Personal vo-rangetrieben werden.

40 wir klären auf • Ausgabe 2/2016

Aus den jüngst vom Statistischen Bundes-amt veröffentlichten Schlachtzahlen für 2015 geht hervor, dass die Menge des produzierten Fleisches erneut gestiegen ist und mit 8,22 Milli-onen Tonnen einen traurigen Höhepunkt erreicht hat. Diese Menge entsprach im vergangenen Jahr der unglaublichen Anzahl von 776,5 Millio-nen Tieren.

Ein Bericht von Jan Peifer

Unvorstellbare Mengen

Bundesamt veröffentlichte Schlachtzahlen

Millionen von Schweinen werden jedes Jahr geschlachtet

Über 95 % alle Masthähnchen leben in Mastanlagen

Die wichtigsten Standorte für die Produktion von Schweinefleisch befinden sich nach den offiziellen Angaben in Nordrhein-West-falen und Niedersachsen, die gemeinsam mehr als zwei Drittel des gesamten Schweinefleischs lieferten. Mit über 60% kommt auch das meiste Geflügelfleisch aus Niedersachsen – dies entsprach 2015 einer Gesamtmenge von knapp 938.000 Tonnen. Kaum einem Verbraucher ist bekannt, dass

auch Enten gemästet werden.

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Über 90% der geschlachteten Tiere stammen aus der industri-ellen Massentierhaltung

Doch liegt der Wunsch nach Fleisch trotz relativer Stagnation nicht nur im Ausland. Obwohl in einer repräsentativen Umfrage des Landwirtschaftsministeriums fast 90% der Befragten angaben, dass ihnen die Herkunft tierischer Pro-dukte aus artgerechter Haltung wichtig oder sogar sehr wichtig sei, macht die Biohaltung am Gesamt-markt nur eine verschwindend ge-ringe Menge aus. Weit über 90 % der geschlachteten Tiere stammen aus der industriellen Massentier-haltung. Damit haben 9 von 10 Tieren während ihres meist kurzen Lebens (Masthühner leben in der Regel nur etwa 30 Tage, Schweine rund ein halbes Jahr) mit Spalten-böden, Enge und damit verbunde-nen Missständen wie Verletzungen, Verhaltensstörungen und Antibio-tika auf dem Weg zum Schlachthof zum ersten Mal frische Luft geat-met und während des Transports den freien Himmel erahnen kön-nen. Und selbst diejenigen Rinder, Schweine, Hühner und Puten, die das „Glück“ haben, in Biobetrieben mit etwas mehr Zeit zum Schlacht-gewicht gemästet zu werden, landen früher oder später auf der gleichen Schlachtbank wie ihre Artgenossen aus der konventionellen Mast.

Ein weiteres Detail, welches der Handel und die Industrie gerne ver-schweigt, ist die riesige Menge von Tieren, die als „Überproduktion“ im Abfall landen – je nach Studie und Untersuchung sind das zwi-schen 20 und 30 % aller Schlacht-tiere, die ihr Leben lassen müssen, ohne dass sie in den Bäuchen der Verbraucher landen. Glücklicher-weise gibt es angesichts solcher Zahlen auch einen positiven Trend: Immer mehr Menschen wollen die Fleischindustrie nicht mehr unter-

stützen und wenden sich – aus den verschiedensten Gründen – vom Fleischkonsum ab. Das Gesund-heitsbewusstsein steigt offenbar ebenso wie das Verantwortungsbe-wusstsein gegenüber unseren Mit-geschöpfen, die zahllosen Skandale und Schreckensmeldungen tun ihr Übriges: Nach offiziellen Schät-zungen leben in Deutschland heute rund 10 % der Bevölkerung vege-tarisch, das sind fast 20 Mal so vie-le wie noch in den 1980er Jahren. Auch wer noch nicht zu diesen rund 8 Mio. Menschen gehört, hat es heu-te leicht: Vegetarische und vegane Angebote, die völlig ohne tierische Produkte auskommen, vermehren sich unaufhaltsam und laden ein, auch ganz ohne Fleisch genussvoll zu schlemmen. •

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wir klären auf

Solche Bilder passen nicht zu dem Heile-Welt-Image der Fleischfirmen

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AAllgemein verzichten auch Fleisch-esser immer häufiger auf Wurst und Fleisch: Mehr als 42 Millionen Deutsche nehmen regelmäßig an drei oder mehr Tagen in der Woche kein Fleisch zu sich. Für einen Ver-zicht auf Fleisch gibt es viele Grün-de – es ist die einfachste Möglichkeit für jeden einzelnen, der unfassba-ren Tierausbeutung und -qual, die mit der Fleischproduktion untrenn-bar verbunden ist, den Rücken zu kehren. Die industrielle Tierzucht ist, abgesehen von unermesslichem Tierleid, auch mitverantwortlich für das enorme Ernährungsungleichge-wicht unserer Welt, denn während heute annähernd so viele Überge-wichtige wie hungernde Menschen auf unserem Planeten leben, könn-ten wir mit einer rein vegetarischen Ernährungsweise fast 12 Milliarden Menschen ernähren. Da für jedes Kilo Fleisch bis zu 20 Kilogramm

Pflanzenmasse und Tausende Liter Wasser benötigt werden, sind der heutigen Ernährungsgewohnheit der sogenannten ersten Welt durch die Ressourcenverfügbarkeit na-türliche Grenzen gesetzt. Zudem ist die weltweite Viehzucht einer der Hauptverursacher des Treib-hauseffekts und des Klimawandels; die Produktion eines Kilogramms südamerikanischen Rindfleischs verursacht die gleiche Menge an CO2-Ausstoß wie eine bis zu 1.600 Kilometer lange Autofahrt.

Der übermäßige Konsum von Fleisch ist verantwortlich für viele Zivilisationskrankheiten, mittler-weile wurde Fleisch von der WHO sogar als krebserregend eingestuft. Die Unmengen in der Tiermast verwendeten Antibiotika bedeuten unkalkulierbare Risiken für den Verbraucher, Todesfälle in Folge

von antibiotikaresistenten Keimen sind längst keine Seltenheit mehr. Ernährungsexperten gehen ange-sichts dieser und weiterer Faktoren davon aus, dass der Konsum von Fleisch in den hochentwickelten Gesellschaften weiter sinken wird. Diesen Trend haben auch diejeni-gen erkannt, die vom Verkauf von vor allem billigen Fleisch in großen Massen leben: die Fleischkonzerne.

42 wir klären auf • Ausgabe 2/2016

Fleischfirmen verdienen am Veganer

Wurst ohne FleischIn Deutschland leben nach Angaben des Vegetarierbundes heutzuta-ge mit knapp 7,8 Millionen Vegetariern etwa 10 % der Bevölkerung fleischlos. Dies ist der vorläufige Höhepunkt einer stetigen Entwicklung – noch vor 30 Jahren lag der Anteil der Vegetarier bei 0,6 % aller Deutschen. Vegan, also in völligem Verzicht auf tierische Produkte in Ernährung und Lebensstil, leben hierzulande Schätzungen zufolge rund 900.000 Menschen.

Ein Bericht von Jan Peifer

In der Supermarktkette „Veganz“ werden nur vegane Lebensmittel angeboten

Auf Grund solcher Bilder ernähren sich viele Verbraucher vegetarisch oder vegan

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„Wurst als Zigarette der Zukunft“…?

Mit dem Trend zum Fleischver-zicht wandelt sich auch deren Ziel-gruppe, und schon längst bieten Rü-genwalder, Wiesenhof und viele an-dere Marktführer vegetarische oder sogar vegane Alternativen an. Mit großem Erfolg setzt man hier auf pflanzliche Proteine etwa aus Hül-senfrüchten oder Soja: Die Markt-anteile der fleischlosen Produkte sind in allerkürzester Zeit auf bis zu 30 % oder noch mehr des Gesamt-umsatzes gestiegen, mit genauen Zahlen hält man sich vornehm zu-rück. Doch Marktforschungen zei-gen, dass die vegetarischen Kopien von Teewurst und Co. ihre fleisch-lastigen Abbilder um das bis zu fünffache Absatzvolumen übertref-fen. Selbst in Kreisen der Fleisch-unternehmer ist die Rede von der

„Wurst als Zigarette der Zukunft“, wie Branchenkenner berichten – wer auf Fleisch verzichtet, muss immer weniger fürchten schief angesehen zu werden. Lange Zeit mussten Ve-getarier und Veganer sich mit dem zufriedengeben, was in Bioläden zu hohen Preisen und ohne Konkur-renz an fleischlosen Alternativpro-dukten angeboten wurde.

Wer nun auch gerne auf fleisch-lose Wurst und Aufschnitt von „herkömmlichen“ Anbietern um-steigen möchte, der sollte zuerst auf die Inhaltsstoffe achten: Im ersten Schritt haben viele Wursthersteller nicht ganz auf tierisches Eiweiß im Aufschnitt verzichtet, sondern sich eines Tricks bedient – und einfach Fleisch durch Ei ersetzt. So beste-hen viele günstige „Fleischalterna-tiven“ zu bis zu 75 % aus Eiklar,

welches oft aus nicht artgerechten Produktionsformen stammt – auch so wird die Massentierhaltung un-terstützt. Darüber hinaus jedoch sollte sich jeder selbst überlegen, wen er mit seinem Einkauf för-dern möchte. Denn auch wenn die vegetarischen und veganen Wur-stalternativen auf dem Vormarsch sind, wird das Kerngeschäft der Fleischproduzenten weiterhin auf der Ausbeutung von Tieren in der industriellen Massentierhaltung beruhen. Der Ausbau der fleisch-losen Alternativen wird langfristig sicher zu einem breiteren Angebot führen, als es jemals in unseren Supermärkten verfügbar war. Wie auch in vielen anderen Zweigen gilt jedoch auch hier: Ein wachsames Auge des Konsumenten ersetzt die beste Werbung aus den Marketing-büros der großen Firmen. •

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 43

In der Massentierhaltung werden oft Antibiotika und Hormone eingesetzt, darum wird Wurst schon „als Zigarette der Zukunft“ bezeichnet.

wir klären auf

Diese beiden Produkte stammen von einem Fleischhersteller aus den Nieder-landen. Die Fleischkonzerne haben eine neue Zielgruppe für sich entdeckt.

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DDie Nase des Hundes ist sein wich-tigstes Sinnesorgan und deutlich empfindlicher, als die des Men-schen. Die Leistungsstärke der Hundenase ist etwa 40-fach so groß wie die der unseren. Es ist al-so nicht erstaunlich, dass auf dem Grill brutzelndes Fleisch auf die meisten Hunden wie das Paradies auf Erden wirkt und sie zu wahren Bettel-Königen werden lässt. Doch stark gewürzte Steaks, Bratwürs-te und Knochenreste sollten auch lieber dann nicht unter den Tisch wandern, wenn der Hund uns mit seinen großen Kuller-Augen mal wieder signalisiert, dass er kurz vor dem Hungertod steht. Der sicher gut gemeinte, kurze Genuss von be-stimmten Gewürzen, Knochen und sehr fetthaltigen Grill-Soßen kann Verdauungsprobleme oder auch schwere gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

KNOCHEN Bei der Fütterung von Knochen

gehen die Meinungen von Hunde-haltern oft weit auseinander. Wäh-rend viele generell von der Fütte-rung Abstand nehmen, da diese gewisse Gefahren birgt, ist die Knochenfütterung für die meisten Barfer ein wichtiger Bestandteil der Hundeernährung. Beim Grillen sollten Knochen jedoch generell ta-bu sein. Durch das Erhitzen werden auch Knochenarten, die sonst nicht splittern würden, porös und können

dadurch zur Gefahr für den gelieb-ten Vierbeiner werden.

GEWÜRZE Viele Menschen mögen es ge-

rade bei Grillfleisch gerne kräftig gewürzt. Doch einiges was für uns völlig unschädlich und lecker ist, kann dem Hund Probleme berei-ten oder auch gesundheitsschädlich sein. Sowohl Knoblauch, als auch Zwiebeln und Bärlauch zerstören die roten Blutkörperchen des Hun-des und können dadurch zu einer

Blutarmut führen. Auch Salz sollte vor allem bei herzkran-ken Hunden vermieden wer-den. Gerne enthalten Fleisch-marinaden Gewürze wie Chili und Pfeffer – beides kann die Magenschleimhaut reizen. Bei Gewürzen ist es wie so häu-fig: Auf die Menge kommt es an, und auch eventuelle Vor-erkrankungen des Hundes

spielen eine Rolle. Sollte die Fell-nase also mal ein mariniertes Stück Fleisch oder eine von Hause aus stark gewürzte Bratwurst stibitzt haben, bitte nicht gleich in Panik verfallen. Sinnvoll ist es jedoch, den Hund erst mal im Auge zu behalten und auf bestimmte Symptome zu achten. Erste Anzeichen für eine Vergiftung können Erbrechen und Durchfall sein. Aber auch erhöhter Speichelfluss, helle Schleimhäute und starkes Hecheln können auf ei-ne Vergiftung hindeuten.

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Tipps von aktion tier

Sommer, Sonne, GrillsaisonDie Tage werden länger, und allerorts wird gerne direkt nach dem Frühlings-Spaziergang oder dem ersten Tag am See der heimische Grill angefeuert, so dass uns bereits jetzt aus diversen Gärten der Duft von frischem Grillgut in die Nase steigt. Vor allem zur bevorstehenden Fußball-Europameisterschaft trifft man sich gerne zur Gartenparty mit Fußball und Grillevent. Und wenn es sich Herrchen und Frauchen so richtig gut gehen lassen, soll der Vierbeiner natürlich auch nicht „leben wie ein Hund“ und ist mit von der Partie. Doch damit das fröhliche Grillfest für alle ein Vergnügen bleibt und nicht ungewollt beim Tierarzt endet, sollten einige Dinge beachtet werden.

Ein Bericht von Ann Kari Sieme, aktion tier Geschäftsstelle Berlin

Grillen Sie doch mal vegetarisch!oder vegan Natürlich kann man ganz wunderbar ohne Fleisch grillen! Schauen Sie doch hierzu auf den Seiten 74-75 nach. Vielleicht zeigt dann auch Ihr Hund weniger Interesse …

Page 45: Mensch und tier 2 2016

ROHES ODER HALBGARES SCHWEINEFLEISCH

Rohes oder auch halbgares Schweinefleisch kann die für Hun-de sehr gefährlichen Aujeszky-Vi-ren enthalten. Die Aujeszky´sche Krankheit, auch Pseudowut ge-nannt, ist ein Herpesvirus, dessen Hauptwirt das Schwein ist. Gleiches gilt übrigens auch für Wildschwein. Zwar soll Deutschland seit einigen Jahren „Pseudowut-frei“ sein, da der Virus für uns Menschen jedoch nicht gefährlich ist, wird für den menschlichen Verzehr gedachtes Schweinefleisch auch nicht auf die-sen Virus untersucht. Eine Garan-tie gibt es also nicht und warum ein unnötiges Risiko eingehen? Um das Fressen von Schweinefleisch gänz-lich zu vermeiden, sollte darauf ge-achtet werden, dass der Hund auch nicht in die Versuchung kommt, sich ein Stück aus der Kühlbox oder direkt vom Grill „zu mopsen“. Letztes könnte zusätzlich unschöne Verbrennungen nach sich ziehen.

HEISSER GRILL UND KOHLEWie allgemein bekannt, ist so

ein Grill ziemlich heiß. Gleiches gilt auch für die noch glühenden Kohlen nach dem Grillen. Es sollte also jedem klar sein, dass der vier-beinige Liebling nichts in der Nähe des Ort des Geschehens zu suchen hat. Sinnvoll ist es also, dem Hund einen Platz in sicherer Entfernung zuzuweisen. Bitte achten Sie dabei darauf, dass der Hund nicht direkt im Rauch liegt. Was viele Menschen schon als unangenehm empfinden, ist auch für die empfindliche Hun-denase nicht schön. Der Platz mit

etwas Abstand kann auch dabei helfen, weitere Gefahrenquellen, wie beispielsweise das Abschlucken von ergaunerten Grillspießen, zu eliminieren.

ALKOHOL UND GLASSCHERBEN

Je später der Abend, desto fröh-licher die Gäste. Neben dem Ge-nuss des Grillguts wird auf den meisten Grillpartys auch Alkohol konsumiert. Dass dieser grund-sätzlich tabu für Hunde ist, sollte jedem Tierfreund klar sein. Doch mit ansteigendem Alkoholpegel geht auch gerne mal das ein oder andere Glas zu Bruch. Dies ist ein guter Moment, um mit Ihrem Hund die feuchtfröhliche Runde zu verlassen, um ausschließen zu können, dass sich der Hund durch herumlie-gende Glasscherben verletzt.

Um bis zu die-sem Zeitpunkt ein gemütliches Beisammensein genie-ßen zu können, sollte der Hund auf den bevorstehenden Event vorbe-reitet werden. Sollte es das Wetter zu lassen, machen Sie, bevor es los-geht, einen ausgedehnten Spazier-gang mit Ihrer Fellnase. Gut ausge-lastet besteht die Möglichkeit, dass sich Bello lieber zufrieden unter den Tisch legt und schläft anstatt auf Bettel-Tour zu gehen. Sinnvoll ist es auch, den Hund vorher zu füttern. Ein gefüllter Magen kann helfen, den Versuchungen zu wi-derstehen und Ihr Gewissen beru-higen, wenn der Hund Ihnen beim

Schneiden Ihres Steaks signalisiert, dass nur dieses Stück Fleisch ihn vor dem drohenden Hungertod be-wahren kann.

Damit das Grillfest für Ihren Liebling ungefährlich bleibt, bie-ten Sie ihm zur Beschäftigung doch sein Lieblingsspielzeug oder eine hundegerechte Leckerei oder einen Kauartikel an. Wenn Sie die mög-lichen Gefahren beim Grillen für Ihren Hund im Hinterkopf behal-ten, sollte dem nächsten Grillfest mit Freunden nichts im Wege ste-hen. Ich wünsche Ihnen gemütliche Grillabende! •

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GGartengestaltung erfolgt langfristig und dreidimensional. Ein Hoch-stamm Apfel- oder Kirschbaum oder ein Walnussbaum bestimmen den Garten mit ihren vielfältigen Funktionen über mehr als 50 Jah-re – Licht und Schatten, Brutplät-ze und leckere Früchte. Allerdings benötigt ein solcher Baum sehr viel Platz, ca. 30 qm sind dafür schon einzuplanen.

Wildbienen, Hummeln und Ho-nigbienen werden das Biotop Baum zur Blütezeit als erste nutzen, nach-folgend werden viele heimische Vo-gelarten davon profitieren. Unter den Bäumen, aber auch in anderen Bereichen, kann ein Nutzrasen an-gelegt werden. In diesem sollten Löwenzahn (Pusteblumen) und Gänseblümchen einen Platz haben.

Rasen und Gartenzaun

Nutzrasen zum Erholen oder zum Spielen für Kinder benötigt kaum oder keinen künstlichen Dünger – oder macht Ihnen Rasenmähen wirklich Spaß? Amseln, Stare oder auch Elstern werden sich über einen möglichst natürlichen Rasen (Wie-se) freuen, da sie hier Regenwür-mer und andere Insekten finden. Wenn Sie auch Ameisen auf dem Rasen dulden, wird vielleicht bald der Grünspecht zu einer Mahlzeit vorbeischauen.

Tipp für den Sommer

Der naturfreundliche GartenDer wichtigste Aspekt bei der Gestaltung eines tier- und naturfreund-lichen Gartens sind Vielfalt und Abwechslung. Gartengestaltung nach dem Prinzip „Rasen, Rosen, Rhododendron“ kann wohl jeder, Vielfalt und Abwechslung jedoch erfordern Kreativität und anfangs auch mehr Aufwand. Doch dieser lohnt sich: für Mensch und Natur.

Ein Bericht von Dr. Matthias Baeseler, aktion tier – menschen für tiere e.V.

Naturnahe Gärten ziehen automatisch viele Tiere wie Hummeln an.

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In einem Teich müssen nicht immer Fische leben – ein Regenwasserteich ist ein wunderbares Gartenbiotop.

Wer Bäume in einen Garten pflan-zen möchte, muss den entspre-chenden Platzbedarf einkalkulieren.

Auch für Kinder gibt es in einem na-turfreundlichen Garten viel Spannendes zu entdecken.

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Guten Boden benötigen auch Brennnesseln, die in einem Na-turgarten auch das Recht auf eine kleine Ecke haben. Schmetterlinge wie das Pfauenauge und der kleine Fuchs werden diese dann zur Eiab-lage nutzen.

Nicht alle Gartenbesucher haben Flügel, deshalb ist es wichtig, dass die Zaungestaltung den Garten zugänglich macht für Igel, Frösche und Kröten. Das wird dort möglich wo keine Sockel oder bodentief ver-laufende Gartenzäune deren Bewe-gungsmöglichkeiten einschränken.

Regenwasserteich und Komposthaufen.

Der Traum vieler Gartenbesitzer ist ein Gartenteich, aber Koi- oder Goldfischteich wollen wir hier emp-fehlen, sondern einen Regenwas-serteich! Dieser Teich erfüllt viele Funktionen eines Gartenbiotops, kann bei entsprechender Gestaltung Lebensraum für Frösche, Molche und Kröten sein, Vögeln die Was-seraufnahme und das Baden ermög-lichen, Libellenlarven Lebensraum bieten und durch die Gestaltung mit heimischen Pflanzenarten (u.a. Sumpfdotterblume, Sumpfschwert-lilie und Wasserminze) natürlich auch schön aussehen. Praktisch ist ein solcher Regenwasserteich auch, denn er kann bei Starkregen viel Wasser speichern welches dann all-mählich verdunstet oder versickert. Bei einem Teich, der dauerhaft Wasser führt, muss man sich für

Frosch oder für Fisch entscheiden, da Fische in der Regel den Frosch-laich fressen.

Ein Komposthaufen gehört in jeden Garten. Zur Verwertung der anfallenden Grünabfälle gibt es keine bessere Möglichkeit, und Kosten werden auch gespart, denn der entstehende Kompost ist bester Dünger und Bodenverbesserer.

Wenn Sie jetzt noch einheimi-sche Sträucher und Stauden aus der Baumschule oder dem Gartenmarkt verwenden und die Möglichkeiten der Hausbegrünung ausschöpfen, werden Sie sich über ein selbstge-schaffenes Paradies freuen können.

Übrigens: Als Gartendeko kom-men auch Vogeltränke, Hummel-kästen, Vogelnistkästen und Nist-hilfen für Solitärbienen und Wes-pen in Frage. •

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 47

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Sträucher und Stauden sollten einhei-misch sein. Diese kann man leicht im

Gartenmarkt oder der Baumschule kaufen.

Ein Komposthaufen ist nicht nur praktisch für die Entsorgung von Biomüll, sondern liefert dann auch wertvollen Dünger für Ihren Garten.

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Durch einen solchen Zaun können Tiere wie z.B. Igel leicht durchschlüp-fen ohne sich zu verletzen.

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Im besten Fall handelt es sich hier um einen unkastrierten Kater, der die Geschlechtsreife erreicht hat. Eine kleine OP und die Un-annehmlichkeit hat man im Griff. Doch in etwa fünf Prozent der Fäl-le markieren auch Kätzinnen sowie jeder zehnte Kater nach der Kastra-tion. Dies ist eigentlich in Freiheit ein normales Verhalten, doch in der Behausung des Menschen mehr als unerwünscht. Zum Schluss steht oft nur noch eine Frage im Raum: Was mache ich mit dieser Katze? Trennt man sich von dem Tier oder nimmt man die Unart hin und lebt fort-an im Urin-oder Kot-dunst?

Doch ganz so aussichtslos ist die Lage nicht. Ist der Tierhalter bereit, dem Übel auf den Grund zu gehen, gibt es durchaus Wege aus dieser katastrophalen Situation.

Ist der Körper oder die Seele krank?

Im ersten Schritt muss abgeklärt werden, ob es sich um ein organi-sches oder ein psychisches Problem handelt. Die Art des Harnabsatzes

gibt erste Hinweise darauf. Die Körperhaltung der

Katze bzw. des Katers ist

hier hilfreich. Hockende Stellung, herabhängender Schwanz und Urin-absatz nach unten sprechen eher für eine organische Störung, da das Tier auf diese Weise nur selten mar-kiert. Zeigt der Schwanz hingegen senkrecht in die Höhe, zittert und wird der Strahl waagerecht nach hinten auf senkrecht stehende Flä-chen (Wände etc.) herausgespritzt oder werden vor allem persönliche Gegenstände des Besitzers (z.B. Lieblings-T-Shirt) bevorzugt, han-delt es sich um Markierverhalten.

In diesem Fall ist das Problem psychischer Natur. Katzen können sich nur beschränkt artikulieren. Leider gehört das Markieren zu ei-ner der wenigen Möglichkeiten der Katze sich auszudrücken. Die Kat-ze sagt in ihrer Sprache „Mir passt etwas nicht“.

Beim Kotabsatz ist die Sache einfacher abzuklären. Handelt es sich um Kot außerhalb der Toilet-te, der weich oder flüssig ist, leidet der Vierbeiner unter Durchfall und muss zum Tierarzt. Feste Würste hingegen deuten immer auf Verhal-tensauffälligkeiten hin.

Auch wenn man bereits die Ver-mutung hat, dass die Katze unter einer Verhaltensstörung leidet, sollte der erste Weg trotzdem zum Veterinär führen. Nur so kann man körperliche Erkrankungen sicher ausschließen. Denn auch Blasen-entzündungen und andere Erkran-kungen führen zu hochfrequentem, zwanghaftem Harnabsatz.

Hilfe, meine Katze ist unsauber!

Pinkelalarm!Fast jeder Katzenliebhaber hat mindestens ein derartiges Problem im Bekanntenkreis, wenn nicht sogar in der eigenen Wohnung. Auf ein-mal fängt der Stubentiger – egal ob Mädchen oder Bub – an, in den eigenen vier Wänden ohne ersichtlichen Grund außerhalb der Toilette zu urinieren oder auch Kot abzusetzen. Und das nicht nur einmal täg-lich, sondern vielleicht sogar mehrmals. Nach kurzer Zeit stinkt es trotz intensiven Putzens, die Geduld des Tierbesitzers ist bald erschöpft. Die Katze stört das alles nicht. Es wird weiter gepieselt, ohne Rücksicht auf Verluste. Doch was ist hier los? Warum um alles in der Welt tut sie das plötzlich?

Ein Bericht von Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

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Warum tun Katzen so etwas?

Hat die Katze erwiesenerma-ßen körperlich keine Beschwerden, dann handelt es sich definitiv um ein Verhaltensproblem. Die kon-kreten Gründe, warum eine Katze anfängt in die Wohnung zu urinie-ren oder zu koten, können sehr viel-fältig sein.

Eine gängige, leicht zu beseiti-gende Ursache sind verschmutzte Toiletten. Unsaubere Katzenklos oder auch wenn mehrere Katzen ein Klo gemeinsam benutzen müs-sen, können dazu führen, dass das Ausscheidungsverhalten außerhalb desselben stattfindet. Zusätzliche Katzentoiletten und eine häufige Reinigung der Wannen können hier Abhilfe schaffen.

Ein weiterer Grund ist in der Gruppengröße zu suchen. In der freien Natur meiden Katzen Pfade, auf denen andere Kat-zen markiert haben. Dies dient dazu, Streitereien un-ter Artgenossen zu mi-nimieren. So vermutet man, dass Katzen auf beschränktem Raum deshalb markieren, weil sie ihr Revier abstecken wollen und es für sich beanspruchen möchten. Denn oft sind es gerade Mehrkatzenhaus-halte, in denen markiert wird. Die Gruppenstärke sollte deshalb nicht mehr als acht Tiere in einem Haus-halt umfassen.

Weitere auslösende Faktoren können Veränderungen in der Um-gebung der betreffenden Katze sein. Neue Einrichtungsgegenstände wie eine Sofagarnitur oder ein Umzug in ein neues Domizil sind der Klas-siker. Auch ein frisch eingezogener tierischer Mitbewohner kann die Stammkatze derart irritieren, dass sie anfängt, eine für sie deutlichere Sprache zu sprechen. Sehr oft sind neue Familienmitglieder in Form von Lebenspartnern ober auch Ba-bys im Haushalt, ein Grund. Die Katze kann dann die Veränderung in ihrem Umfeld nicht so einfach kompensieren.

Was kann der Besitzer tun?

Freigang löst das Problem – gleich gültig welchen Ursprungs – meist. Doch leider leben heutzu-tage eben viele Katzen in Haushal-ten, in denen der Besitzer sie nicht hinaus lassen kann, sei es, weil er in einem Mehrparteienhaus wohnt oder die Hauptverkehrsstraße vor der Haustüre verläuft.

Im besten Fall sollte also die Ur-sache behoben werden z.B. das Mö-belstück entfernt oder für die neue Zweitkatze ein anderes Zuhause gefunden werden. Dies ist jedoch nicht immer möglich, wie in Be-zug auf ein frisch geborenes Baby deutlich wird. Dann müssen andere Strategien entwickelt werden.

Wenn die Katze nur in be-stimmten Räumen markiert, kann es schon reichen, ihr den Zugang zu diesen Zimmern zu verweh-ren. Spritzen ausschließlich in der Wohnung gehaltene Katzen, wenn sie Artgenossen im Freien durchs Fenster sehen, empfehlen Verhal-tensforscher, die untere Hälfte der Fenster mit lichtdurchlässiger Plas-

tikfolie zu bekleben. In weniger schwerwiegenden Fällen kann es helfen, ein paar Brocken Trocken-futter an den Stellen auszulegen, an denen die Katze markiert. Manch-mal müssen an diesen Orten auch feste Futterplätze etabliert werden, damit dieser Platz für die Katze eine neue Bedeutung erlangt. Sie muss ihn als Fressplatz anerkennen. Somit ist dieser Ort für sie psycho-logisch anders besetzt. Weiterhin kann man die Oberflächenstruktur der bespritzen Stellen verändern. Das hält die Katze dann oft ab, sich zu verewigen. So kommt hier das Anbringen von doppelseiti-gem Klebeband, an dem die Katze leicht haften bleibt, in Frage oder die Abdeckung mit Plastikfolien. Manchmal sind derlei simple Maß-nahmen schon ausreichend. Milde Bestrafung z.B. in Form von „in die Hände klatschen“ ist nur dann

wirksam, wenn die Katze in Flagranti erwischt wird.

Zumindest wird dann nicht

mehr in Gegenwart des Besitzers markiert, was wenigstens zu einer allgemeinen Reduzierung der Mar-kierfrequenz führt. Eine weitere Chance bietet ein Spray, das Phero-mone enthält. Die betroffene Stelle wird eingesprüht und riecht ab dann aus Sicht der Katze angenehm. Das Markieren wird unterlassen. Das Sprühmittel ist beim Tierarzt, im

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Bestrafung in Form von körperlicher Züchtigung bringt nichts. Im Gegenteil: Schläge und Beschimp-fungen verschlimmern das Problem nur. Auch die weit verbreitete Vorgehensweise, die Nase des Tieres in den eigenen Urin zu tunken, verschlechtert lediglich das Ver-hältnis zwischen Mensch und Tier. Die Katze markiert nicht, um den Menschen zu ärgern oder zu provozieren. Das muss sich der Tierhalter klar machen. Erst dann kann er richtig an die Problematik herangehen.

Wenden Sie keinesfalls körperliche Bestrafungen an! ©

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Fachhandel oder im Internet er-hältlich. Grundsätzlich müssen die Verunreinigungen immer gründlich beseitigt werden, um erneutes Mar-kieren zu vermeiden!

Spritzt die Katze an zu vielen ver-schiedenen Stellen oder aber sind all die oben genannten Vorschläge aus anderen Gründen nicht wirksam, muss zu Medikamenten gegriffen werden. Ein Großteil der Katzen kann damit, wenn alles andere ge-scheitert ist, therapiert werden. Lei-der hilft hier dann nur dauerhafte Tablettengabe. Versuchsweise kann man die Dosis immer mal wieder erniedrigen oder das Medikament auch gänzlich absetzen, doch oft muss das Tier lebenslang behandelt werden. Alle in diesem Zusammen-hang wirksamen Präparate haben

leider starke Nebenwirkungen, doch als Ultima Ratio sind sie durchaus ein probates Mittel.

Außer der Kastration wird in Fachbüchern von weiteren chirur-gischen Methoden berichtet, die helfen sollen: Zum einen wird emp-fohlen, Teile des Riechorgans zu entfernen, zum anderen die Ent-fernung einer bestimmten Mus-kelgruppe im Beckenbereich, die das Spritzen nach hinten möglich macht. Beide Methoden sind aus tierschützerischer Sicht strikt ab-zulehnen und sollten – wenn über-haupt – nur dann diskutiert werden, wenn ansonsten die Euthanasie die einzige Alternative ist, die in Frage kommt. •

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In Haushalten mit mehreren Katzen ist oft nicht klar, wer der markierende „Bösewicht“ ist. Um ihn zu identifizieren, kann man der hauptverdächtigen Katze ein fluoreszierendes Mittel eingeben oder spritzen, vorzugsweise ge-gen Nachmittag. Wenn im Dun-keln dann die Urinflecken auch leuchten, hat man den Übeltäter ausgemacht.

Oft wird in Mehrkatzenhaushalten wegen beschränkten Räumlichkeiten markiert. Dennoch ist in jedem Fall die Haltung von zwei Katzen der Einzelkatzenhaltung vorzuziehen.

Page 51: Mensch und tier 2 2016

ZZu seinem Namen ist der Stieglitz gekommen durch die klingende Variation seines Gesanges. „Tiglitt, tiglitt“ ist sein Flugruf, wenn er sein Revier abgrenzt. Im Mai erweist sich der Stieglitz als sehr nützlich, indem er während dieser Zeit der Baumblüte Käfer, Blattläuse und kleine Fliegen vertilgt. Früher wur-de der Stieglitz gerne als Käfigvogel gehalten und von Vogelzüchtern mit Kanarienvögeln gekreuzt, denn er zeigte sich sehr verträglich. Der hübsche Vogel ist ein sogenann-ter „Kulturfolger“, und ist mehr in menschlichen Siedlungen als in un-berührter Naturlandschaft zu fin-den. Ein kunstvolles, innen mit wei-cher Pflanzenwolle ausgepolstertes kugeliges Nest bauen Distelfinken-weibchen mit Vorliebe auf Obst- und Chausseebäumen meist hoch auf den äußersten Zweigen. Dort ist es zwischen Blättern gut versteckt.

Meist hört man den Gesang, wenn das Männchen in großen Gärten, im lichten Wald oder in dichten Hecken sein Revier abgrenzt. Lei-der muss der Stieglitz infolge der Intensivierung des Ackerbaus und den dadurch verschwindenden Distelfeldern diese nun auf unbe-bauten Flächen und Müllplätzen aufsuchen. Zu seiner Nahrung ge-hören ebenfalls Samen von Kletten, Löwenzahn, Flockenblumen und anderen Wildkräutern. Ebenfalls Früchte der Birken, Erlen und an-deren Bäumen; zur Aufzucht der Jungen auch Insekten.

In den Monaten von Anfang Ap-ril bis Juli machen Stieglitze zwei Bruten (bisweilen auch drei Bruten) in Gelegegrößen von 5-7 Eiern der Größe 17-13 mm. Diese zeigen auf weißlich blauem Grund spärliche rotbraune Flecken, meist auf den

stumpfen Pol konzentriert. Wäh-rend das Weibchen vom Vollgelege an brütet, wird es vom Männchen auf dem sorgsam gebauten Nest in der Brutdauer von 12-14 Tagen mit Nahrung versorgt. Es verlässt das Nest nur, um Kot abzusetzen. So wird das Nest sauber gehalten. Die Jungvögel werden nackt und blind geboren. Die von beiden Eltern ge-fütterten Nestlinge erhalten einen vorverdauten Nahrungsbrei aus deren Kropf. Während der ersten sechs Tage füttert das Weibchen die Jungvögel mit vorverdautem Nah-rungsbrei ebenfalls aus dem Kropf und später mit dem, was es regel-mäßig vom Männchen erhält. Die Jungen geben erst vom zweiten Tag an bis zum sechsten Tag jenen Kot ab, den das Weibchen verschluckt. In der Zeit vom fünften bis zum siebten Tag öffnen die Jungvögel ih-re Augen und beginnen ihre Eltern anzubetteln. Sie verlassen das Nest mit 12-15 Tagen, sind aber noch ei-ne weitere Woche von den Eltern abhängig. •

Im Laufe Zeit wurden viele Wildtiere durch ihr Verhalten, ihre Gestalt oder ihre verschiedenen Farben mit mehr oder weniger bezeichnenden Namen bedacht. Hier weiß der Stieglitz (Carduelis carduelis) – auch Distelfink genannt – be-sonders durch sein auffällig bunt gezeichnetes Gefieder zu punkten. Er ist ein lebhafter Vogel mit einer hübschen, roten Gesichtsmaske, der übrige Kopf ist schwarz-weiß. Seine Flügel sind meist schwarz mit gel-ben Binden. Die bräunliche Oberseite geht zum Bürzel hin in Weiß über. Besonders im Flug zeigt der Stieglitz deutlich seinen weißen Bürzel und die weißen Flügelbinden. Hilfreich ist sein spitzer Schnabel, denn dieser macht es ihm möglich, an die mit scharfen Stacheln geschützten Samen der Disteln und Karden heranzukommen, ohne sich zu verletzen.

Ein Bericht von Ingeborg Polaschek, aktion tier-Fachberatungsstelle für Wild- und kleine Haustiere

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 51

Stieglitz, Carduelis carduelis

Vogel des Jahres 2016

Der Stieglitz besiedelt Westeuropa bis Mittelsibirien, Nordafrika sowie West- und Zentralasien. Das weltweite Ver-breitungsgebiet des Stieglitzes wird auf 15.800.000 km² geschätzt, und in Deutschland ist er gemäß Bundes-naturschutzgesetz eine besonders ge-schützte Art.

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Page 52: Mensch und tier 2 2016

SSie kennen es dann vielleicht, unser Wiesbadener Aktionsteam, das Sie bei Wind und Wetter stets hoch-motiviert und mit Begeisterung für unsere tierischen Freunde vor Ort informiert, gleich nach dem Sie ge-fragt werden, ob man Ihnen noch et-was “vom Pferd erzählen darf“. Das kommt Ihnen bekannt vor? Dann sind Sie möglicherweise bereits ei-nes unserer geschätzten Mitglieder oder jemand, der es vielleicht noch werden möchte?

Mein Name ist Marc, ich bin 24 Jahre jung und arbeite seit 8 Mona-ten im Team für die Aufklärungs-arbeit für aktion tier – menschen für tiere e.V. Nach meinen Erfah-rungen kann so ein ganzer Tag im Freien ohne viel Bewegung gera-de bei winterlichen Temperaturen schon einmal sehr an die Substanz gehen – allerdings wird es nie lang-weilig, denn man lernt ständig die unterschiedlichsten Menschen und Charaktere kennen.

Viele interessante Persönlichkei-ten durfte ich bereits vor Ort über die Missstände im Tierschutz infor-mieren und als Unterstützer für un-seren Verein begeistern. Darunter die Schauspielerin Regine Vergeen, welche als „Oma Betty“ aus der 2008 erschienenen Kinderserie „Renn-schwein Rudi Rüssel“ bekannt ist. Oma Betty haben wir vor einem Bio Markt in Frankfurt kennen lernen dürfen, wo ich sie auf die Proble-matik mit der Gesetzgebung in der industriellen Massentierhaltung an-

sprach. Frau Vergeen war zunächst sehr betroffen über das Leid der armen Ferkel, die nun wirklich kein schönes Leben füh-ren dürfen. Im Laufe des Gesprächs wirkte sie je-doch immer enthusiasti-scher, nachdem sie erfuhr wie unser Verein für die Rechte der Tiere kämpft und dabei keinerlei Zeit und Mühe scheut.

Frau Vergeen: „Das goldige Fer-kelchen auf dem Titel des Vereins-journals hat mich sofort an unseren kleinen Rudi erinnert, der bei den Dreharbeiten so munter und vol-ler Lebensfreude mit den Kindern durch die Blumenbeete sauste“.

Oma Betty erinnert sich: „Den Schweinchen auf un-serem Hof ging es immer hervorragend, die Kinder hatten einen riesen Spaß bei den Dreharbeiten und haben sich immer rührend

um Rudi und seine Freunde geküm-mert. Alle Tiere sollten das Recht haben, in Freiheit leben zu dürfen, und deshalb unterstütze ich aktion tier“. Wir haben uns sehr gefreut, eine so sympathische und prominen-te Unterstützerin für unsere Arbeit gefunden zu haben! •

52 report • Ausgabe 2/2016

Wenn sie aus Hessen oder dem Taunuskreis kommen, haben Sie bei Ihren regelmäßigen Einkäufen in ortsansässigen Märkten sicher-lich bereits die “grünen Männlein“ mit dem einladenden Informati-onsstand bemerkt.

Ein Bericht von Marc Brehmer, Mitarbeiter des Aufklärungsteams

von aktion tier

Ausgabe 3/2015Mitgliederjournalaktion tier –menschen für tiere e.V.

Kein Internethandel mit Tieren

Kein Internethandel mit Tieren

AKTION TIER KAMPAGNE

GIBT ES ALTERNATIVEN ZU KUHMILCH?

So werden Schafe und Ziegen für Milch gehaltenSo werden Schafe und Ziegen für Milch gehalten

Ringelschwanz-Kupierung bei SchweinenRingelschwanz-Kupierung bei Schweinen

BITTE NICHT ABSCHNEIDEN

Schauspielerin Regine Vergeen, be-kannt durch den Film „Rennschwein Rudi Rüssel“, am aktion tier Informationsstand.

Auch Alexander Kreft arbeitet seit vielen Jahren engagiert im Aufklärungsteam von aktion tier

Ausgabe 3/2015 berichtete u.a. von Missständen in der Schweine-haltung

Eindrücke der tierisch engagierten Außendienstmitarbeiter

aktion tier Aufklärungsarbeit

Page 53: Mensch und tier 2 2016

In Kooperation mit dem Feuervo-gel e.V. Rastatt sowie aktion tier hat der Verein „Pferde bewegen Menschen e.V.“ auf dem Weiden-hof eine Veranstaltung zum Thema Tier-/ Arten- und Umweltschutz durchgeführt. Im Mittelpunkt der eintägigen Veranstaltung stand die Auseinandersetzung mit den The-men: „Was wünsche ich mir für mich selbst, was wünsche ich mir für die Tiere und was wünsche ich mir für die Welt in der wir leben“. Diese Wünsche wurden in gemein-samen Gesprächen, beim beglei-teten Kennenlernen der Hoftiere sowie beim kreativen Gestalten mit Filz, Naturmaterialien und -farben von jeder Teilnehmerin reflektiert und auf Papier gebracht. Diese ganz persönlichen Wunschzettel wurden dann sorgfältig in die selbstgefertig-ten „Wunschsäckchen“ aus natur-gefärbtem Filz verpackt. In einem gemeinsamen Gruppenritual wur-de unser Wunschbaum mit diesen sowie weiteren Naturkunstwerken geschmückt.

Eine Teilnehmerin hat ihren Ge-fühlen in Form des von ihres selbst-verfassten Gedichtes Ausdruck ver-liehen:

„Die Schönheit der Natur, vom Mensch vertrieben. Verbannt, ausgelöscht. Weißt Du noch wie die Stille klingt? Hör ihr Lied, welches Dich umgibt. Draußen in der Einsamkeit, wo Du nie alleine bist. Dort singen die Vögel, nur für Dich, blühen die Blumen, nur für Dich. Lenke Deine Aufmerksamkeit dorthin,

wo der Stille Lied erklingt. Das ist der Ort wo Du herkommst.Die Erde vergisst nicht, merkst Du nicht, dass sie schreit? Verzweifelt, stirbt. Doch sie verzeiht, denn sie liebt ihre Kinder. Statt dass der Mensch gezähmt wird, versucht er zu zähmen. Komm, schalt Dein Herz wieder ein, Sieh den kleinen Vogel, er ist frei. Teile seine Freiheit, sieh, und flieg mit ihm, davon in Deine Freiheit. Das ist der Ort wo Du herkommst. Auszug aus dem Gedicht „Lied der Stille“ von Tizia S., 16 Jahre

Tierschutzunterricht für Kindergartenkinder auf dem Weidenhof

Tiere hautnah erleben. Feedback einer Erzieherin des Kindergartens St. Jakob in Gernsbach:„Am Dienstag, den 2. Februar 2016 durften sechs Vorschulkinder vom Kindergarten St. Jakob zum ersten Mal das Natur- und Tierschutzzim-mer auf dem Weidenhof in Gerns-bach besuchen. Nach einer liebe-vollen Runde zum gegenseitigen Kennenlernen nutzten die Kinder die Möglichkeit, den verschiedenen Tieren auf dem Hof ganz nah zu begegnen. Im Zentrum aller Akti-vitäten stand der direkte Kontakt zum Tier, wozu auch gehörte, dass

die Kinder Futter und Einstreu mit Schubkarren herbeiholen durften. Die Kinder waren sehr engagiert und zeigten schon bei diesem ersten Besuch großes Interesse an diesem besonderen Erlebnis. Die Kinder konnten hautnah erleben, wie die Tiere fressen, schauen, wie sie rie-chen und sich miteinander verhal-ten. Jetzt freuen sich die Kinder schon auf den nächsten Projekttag und die Begegnung mit Ziegen, Schafen, Pferden, Katzen und Ka-ninchen.“

Beim zweiten Besuch der Kinder haben wir uns mit dem Nutzen von Naturhecken beschäftigt. In Form von kleinen „tierischen“ Handpup-pen fanden die Kinder heraus, wel-che Tiere in diesen Hecken ihren Lebensraum haben bzw. ihre Un-terschlupfmöglichkeiten finden. Im Anschluss daran haben wir dann alle kräftig mitgeholfen, eine eige-ne Naturhecke aus Ästen und al-ten Baumstümpfen zu bauen. Ge-fördert wurden alle Projekte von aktion tier – menschen für tiere e.V. •

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 53

junior

Pferde bewegen Menschen e.V., Baden-Württemberg

Tierschutz mal ganz anders...Im Februar 2016 fanden auf dem Weidenhof in Gernsbach gleich mehrere Veranstaltungen zum Thema Tier-, Arten- und Umwelt-schutz statt. Wer um die Kraft des Wünschens weiß... Wir gestalten einen Wunschbaum.

Ein Bericht von Frauke Kess

Pferde bewegen Menschen e.V. Weidenhof Hahnbachweg 51 76593 Gernsbach [email protected] www.pferde-bewegen-menschen.com

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Page 54: Mensch und tier 2 2016

Du wirst es nicht glauben, Max. Das war das Tier-

heim. Die haben da einen total dringenden Notfall und könnten unsere Hilfe

brauchen.

54 junior • Ausgabe 2/2016

Ja, hallo! Hier Lolo am

Apparat.

Hm ... ja ..... genau. ... hm ... ojeh ... ja verstehe. ... ach

wie schrecklich...

...das ist ja furcht-bar! ... Aber natürlich, da helfen wir doch gerne.

Wie Notfall? Gehen denen etwa die Hundeknochen aus, oder was?

Nein, VIEL schlim-mer! Aber wir kön-

nen helfen.

Wir nehmen eine Katze zur Pflege bei uns auf!

Was kann es Schlim-

meres geben?

Wobei helfen wir gerne? Und was heißt hier überhaupt

Wir?

Am nächsten TagHallo

Max! Da sind wir.

Wenn Tigger Glück hat, kann er

dann im Tierheim in ein neues Zuhause

vermittelt werden.

Ihr werdet sehen. Im nu

seid ihr die dick-sten Freunde!

Nun nimms doch nicht so schwer Max! Wir können Tig-ger ja besuchen wenn

du magst?

Gestatten, darf ich vorstellen: Max, das ist Tigger! Tigger, das ist Max! Der arme Kerl wird nun für einige Zeit bei uns wohnen. Er wurde schlimm verletzt am Tierheim abgelegt. Dann sofort notoperiert. Da

das Tierheim aber zurzeit völlig überfüllt ist, haben sie uns ge-

beten, Tigger wieder aufzupäppeln.

Lolo erklärte Max wie er die Katzen-sprache er-lernen kann. Denn Katzen und Hunde verwenden eine unter-schiedliche

Körper-sprache, die jeweils für

den anderen genau das Ge-gensätzliche bedeuten. Und tat-

sächlich, die zwei wurden

Freunde!

Tigger erholte sich präch-tig, und seit er die Hals-

krause nicht mehr braucht, ist er viel munterer.

Dann war es soweit: Tigger kon nte zur Ver-mittlung zurück ins Tierheim.

geht denn das?

Page 55: Mensch und tier 2 2016

juniorjunior

Liebe Kinder!Auch diesmal ha-ben sich im rechten Bild wieder zehn verflixte Fehler ein-geschlichen. Könnt ihr sie alle finden?

Weitere Informationen erhaltet ihr unter:

www.aktiontier-junior.org

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 55

Hund und Katze,

geht denn das?

Ja, in der Regel ist

es möglich, Hund und Katze

an einander zu gewöhnen!

Einiges sollte man allerdings

beachten!

Schnurrt die Katze

freundlich, erkennt ein Hund hier ein böses Knurren.

Wenn Hund und Katze von

klein an miteinander aufwachsen, verstehen

sie die Sprache des Anderen sofort.

Treffen ältere Tiere aufeinander, kann es schwierig

und langwierig sein bis sie einander verstehen.

Katze und Hund

sprechen unterschiedliche

Sprachen

Wedelt der Hund freundlich

mit dem Schwanz, meint das in Kat-zensprache etwas

Bedrohliches.

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Page 56: Mensch und tier 2 2016

Kein Trophäenfischen im Angelteich(jlp). Ein Trophäenfischen, bei dem große Fische

nach einem Angelvorgang („Drill“) lebend aus dem Wasser gehoben, ohne Betäubung oder Tötung vom Angelhaken gelöst, gemessen, vor einer Kamera prä-sentiert und anschließend wieder in das Gewässer ge-setzt (so genanntes „Catch and Release“) werden, ver-stößt gegen das Tierschutzgesetz. Geangelte Fische aus einem solchen speziellen Teich müssen unverzüglich waidgerecht angelandet, betäubt, getötet und vom An-gelhaken gelöst werden.

Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen, Az.: 20 B 209/15

Rottweiler ohne Beißhemmung(jlp). Der lebensbedrohliche Angriff eines Rottwei-

lers auf ein zweijähriges Mädchen erfordert nahezu zwingend die Einschläferung dieses Hundes. Nach Feststel-lungen des Sachverständigen ist ein solches Tier fehlgeleitet und weist eine deutlich man-gelnde Beißhemmung auf. Der Hund hatte in gefahrdro-hender Weise unvermittelt und ohne Droh- und Warnsi-gnale angegriffen und sich bei der länger dauernden Attacke auch nicht von weiteren An-griffen auf das schon verletzte Mädchen abbringen lassen.

Verwaltungsgericht Düssel-dorf, Az.: 18 L 2369/15

Pferdehaltung im Dorfgebiet

(jlp). Für die Beurteilung einer Pferdehaltung in einem Dorfgebiet ist es bauplanungs-rechtlich unerheblich, ob die Tierhaltung auf einer Futter-grundlage erfolgt oder durch hinzugekauftes Futter, sofern sich die Tierhaltung im Rahmen eines herkömmlichen landwirtschaftlichen Betriebs bewegt und die Tierzahl, abgesehen von üblichen Schwankungen, unverändert bleibt.

Verwaltungsgericht München, Az.: M 9 K 14.2355

Leinenzwang für Katzen(jlp). Die Hausordnung einer Wohnungseigentums-

anlage entspricht ordnungsgemäßer Verwaltung, wenn sie zwischen den gegensätzlichen Interessen von Tier-haltern und Nichttierhaltern einen vernünftigen Kom-promiss herstellt. Haustierhaltung gehört nicht zum wesentlichen Inhalt der Nutzung des Wohnungseigen-tums. Die Haustierhaltung kann deshalb beschränkt werden. Der Leinenzwang ist geeignet, das unkontrol-lierte Betreten bestimmter Bereiche und deren Ver-

unreinigung durch Katzen und Hunde zu verhindern, etwa von Spielplätzen. Zudem stellt der Leinenzwang die Begleitung des Tieres durch eine Person sicher, die etwaige Verunreinigungen sofort beseitigt. Demgegen-über bedeutet der Leinenzwang kein Verbot der Kat-zenhaltung, denn in der Wohnung können Katzen frei herumlaufen. Es besteht auch kein Vertrauensschutz, dass kein Leinenzwang eingeführt wird, wenn dieser zunächst nicht bestand.

Landgericht Frankfurt/Main, Az.: 2-09 S 11/15

Haustiere im Erbrecht(jlp). Ordnet der Erblasser/Verstorbene an, dass ei-

ne gemeinnützige Stiftung sein gesamtes Vermögen erhalten soll, sofern seine Tier (hier: ein Hund und drei Katzen) auf einem Anwesen ihr Leben weiterfüh-ren können, so wird die Stiftung nur dann Alleinerbe,

wenn die Unterbringung der Tiere in der vom Erblasser vorgegebenen Art und Wei-se tatsächlich erfolgt. Die Unterbringung der Tiere bei einer anderen Organisation per Schutzvertrag erfüllt die-se Vorgaben des Erblassers genauso wenig, wie die Un-terbringung der drei Katzen bei einer benachbarten Fa-milie. Die Voraussetzungen der Erbeinsetzung sind damit nicht erfüllt.

Amtsgericht Lüdinghausen, Az.: 27 VI 230/14

Verjährungsfristen beim Pferdekauf

(jlp). Auch im Pferdehan-del gilt, dass Verkäufer und Käufer die Verjährungsfrist für Gewährleistungsansprü-che verkürzen können. Die Abkürzung der Gewährleis-tungsrechte ist nur dann un-

wirksam, wenn der Pferdeverkäufer als Unternehmer gehandelt hat und wenn der Pferdekäufer als Verbrau-cher einzustufen ist.

Landgericht Göttingen, Az.: 6 S 90/13

Vom Hund erschreckt(jlp). Eine Fußgängerin, die auf eine Straße oh-

ne Gehweg rechts läuft und plötzlich und unerwartet durch einen auf einem angrenzenden Gartengelän-de gehaltenen Hund so erschreckt wird, dass diese in einem Reflex einen Schritt zur Seite macht und dabei in die Fahrbahn eines herannahenden Fahrzeugs tritt, handelt regelmäßig ohne Verschulden. Dies auch dann, wenn die konkrete Handlung „Schritt zur Seite“ zur Abwendung der Gefahr objektiv nicht notwendig war.

Oberlandesgericht Karlsruhe, Az.: 9 U 9/14

56 rat & tat • Ausgabe 2/2016

Page 57: Mensch und tier 2 2016

WWozu braucht ein Vogel einen Kropf?

Der Kropf ist eine sackartige Ausstülpung auf Höhe des Halses beim Vogel. Schluckt der Vogel Futter ab, landet dies erst mal im Kropf. Er gehört neben dem Schna-bel und der Mundhöhle zum oberen Verdauungsapparat des Vogels und stellt sozusagen den Anfang der Speiseröhre dar. Hier bleiben die Futterpartikel für einige Zeit lie-gen. Es werden dort nun erste Ver-dauungsprozesse eingeleitet. Das Futter wird quasi eingeweicht. Von da geht es dann fast immer abwärts in den Magen. Fast immer heißt aber eben nicht immer. Lebt unser Vogel nämlich – wie es sein sollte – mit einem Partnertier zusammen oder hat er gar Nachwuchs, wird das Futter aus dem Kropf wieder hoch gewürgt und an die Liebsten ver-füttert. Was sich für uns Menschen ekelig anhört, ist in der Vogelwelt völlig normal. So werden Jungtiere groß gezogen und der Partnervogel

umgarnt und verwöhnt. Beobachtet ein Vogelhalter bei seinen gefieder-ten Schützlingen derartiges Verhal-ten während der Balzzeit oder der Jungtieraufzucht, darf er sich also freuen. Alles ist ganz normal.

Und wodurch wird der Kropf krank?

Doch wird ein Vogel entgegen seiner Natur alleine gehalten, be-ginnt das Drama. Um ihm sein tris-tes Dasein zu verschönern, statten viele Tierhalter den Käfig mit Spie-geln oder Plastikvögeln aus. Diese Einrichtungsgegenstände sollen

den Partner ersetzen. Nicht nur, dass dies natür-lich nicht mal ansatzwei-se gelingt. Nein, derartige Ersatzgegenstände machen unseren einsamen Vogel erst recht krank! Folgendes pas-siert: Unser armer Kämpfer ver-sucht ständig sein Spiegelbild oder den Plastikvogel mit hochgewürg-tem Futter aus seinem Kropf zu versorgen, in der Hoffnung dem vermeintlichen Partnertier etwas Gutes zu tun. Doch der angebote-ne Futterbrei kann vom Spiegelbild

oder dem Plastikvogel aus China natürlich nicht entgegen genommen werden. Wie in einem Hamsterrad beginnt jetzt eine Endlosschleife aus Hochwürgen und Abschlucken des Futters. Verzweifelt versucht unser Vogel immer und immer wie-der seine Kropfnahrung loszuwer-den. Dies führt langfristig dazu, dass die Schleimhaut auf der Innen-seite seines Kropfes wund wird.

In diesem Zusammenhang wer-den häufig auch Plastikgegenstände im Käfig aus Langeweile angenagt. Gelangen jetzt auch noch scharf-kantige, kleine PVC-Teile in den Kropf, verschlimmern diese die Si-tuation zusätzlich. Die Schleimhaut wird noch mehr verletzt, Krank-heitserreger haben ein leichtes Spiel. Der Kropf entzündet sich. Er ist in diesem Zustand anfällig für Bakterien, Pilze und Einzeller. Der Vogel ist durch die Einsamkeit und die Schmerzen zudem gestresst. Es dauert nicht lange und das Tier

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Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 57

rat & tat

Leider gibt es viele Erkrankungen, die durch nicht art-gerechte Tierhaltung überhaupt erst entstehen. Hierzu gehört definitiv die Kropfentzündung beim Vogel. Doch fangen wir von vorne an, damit auch Leute, die mit Vögeln bisher nichts am Hut hatten, verstehen wo-von wir sprechen.

Ein Bericht von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Aus der Tiermedizin

Kropfentzündung beim Vogel

Spiegel sind kein Partnerersatz

Der Kropf befindet sich unterhalb des Schnabels

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Page 58: Mensch und tier 2 2016

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tig krank. Er leidet nun unter ei-ner chronischen Kropfentzündung, die sich zu einem lebensbedroh-lichen Zustand ausweiten kann. Wenn der Vogel jetzt nicht das Glück hat, einem vogelkundigen Tierarzt vorgestellt zu werden, ist das sein Ende.

Was kann man tun, damit das nicht passiert?

Also, was lernen wir daraus? Ganz einfach – wir müssen unsere Vögel, soweit das geht, artgerecht unterbringen. Dann bleiben sie ge-sund. Befolgen Vogelfreunde fol-gende Tipps, ist die Entstehung ei-ner Kropfentzündung nahezu aus-geschlossen.

Vögel sollten nicht einzeln ge-halten werden! Die Einzelhaft entspricht nicht dem Naturell der Tiere und sie werden langfristig

krank. Entweder psychisch oder physisch oder gar beides. Plastikvögel und -spielzeug so-wie Spiegel haben im Vogelkäfig nichts zu suchen. Viel besser sind Äste ungespritzer Obstbäume unterschiedlicher Dicke, die die Vögel benagen oder als Sitzstan-ge nutzen können. Der Käfig sollte regelmäßig ge-reinigt werden, damit sich Bak-terien, Pilze und Einzeller nicht hemmungslos vermehren kön-nen.Trinkwasser ist täglich zu erneu-ern.Täglicher Freiflug stärkt das Im-munsystem und hält die Vogel gesund.Wenig Körnerfutter verfüttern, dafür lieber täglich Gemüse und Obst. Zusätzlich ein Mineralstoff- und Vitamingemisch anbieten. •

58 rat & tat • Ausgabe 2/2016

Milch ist nach wie vor bei vielen beliebt – ob pur, als Joghurt oder im Käse. Zwar sind die Zeiten vorbei, in denen die Industrie mit Milch „müde Männer munter“ werden lassen wollte. Doch Milch zählt wei-terhin zu den Grundnahrungsmitteln. Jeder Deutsche verbraucht Jahr für Jahr ca. 50 Kilogramm. Rechnet man Joghurt, Quark, Käse und Butter hinzu, kommen wir pro Kopf sogar auf über 80 Kilogramm. Um diese enorme Nachfrage decken zu können, verschwinden auch in der Milchindustrie die kleinbäuerlichen Betriebe zugunsten großer Agrarfabriken.

Ein Bericht von Jan Peifer

Vögel sind keine Einzelgänger

Verbraucherschutztipps

Biokühe leben auch nicht glücklich

Diese können, hochentwickelt und auf dem modernsten Stand der Technik, mit nur wenigen Arbeits-plätzen – d. h. geringen Kosten – riesige Zahlen an Milchvieh „ab-fertigen“, also füttern, schwängern, melken und, wenn die Milchleis-tung nicht mehr rentabel ist, Kü-he für den Weg zum Schlachthof aussortieren. Gleichzeitig werden auch die Milchkühe immer weiter

auf Leistung gezüchtet. Eine mo-derne Milchkuh gibt mit bis zu 7 Tonnen pro Jahr fast ein Drittel mehr Milch als eine Kuh noch in den 1990er Jahren. Dies erklärt auch, warum die Gesamtmenge der heute produzierten Milch steigt, obwohl die Anzahl der Milchkühe seit Jahren sinkt. Auch die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit Milchkuhhaltung wird immer klei-

Die Idylle trügt, auch in der Biohal-tung werden die Kälber nach der Geburt den Müttern entrissen. Eine Biokuh lebt kaum länger als Kühe in der Massentierhaltung. Wenn die Milchleistung nachlässt, geht’s zum Schlachter.

Die sogenannte Anbindehaltung ist auch in der Biohaltung erlaubt (Symbolbild)

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rat & tat

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 59

ner – in den letzten 15 Jahren sind bundesweit ca. 60.000 wirtschaftli-che Milchbetriebe verschwunden. Ähnlich wie in anderen Sparten der Agrarindustrie sorgt der gewaltige Preisdruck auch im Milchgeschäft dafür, dass eine immer größere Menge zu immer niedrigeren Prei-sen produziert werden muss.

Zur Hochleistung gezwungen, sind die Körper der Milchkühe nach wenigen Jahren ausgelaugt. Knochenbrüche und Mangeler-scheinungen sind keine Seltenheit und Anzeichen dafür, dass der Körper der Kuh sich selbst Energie entzieht, die für die Milchbildung benötigt wird. Viele Menschen ver-schließen zudem die Augen davor, dass auch Milchkühe in erster Linie Mütter sind, die ihre Kinder stillen wollen. Nur wenn sie trächtig sind und Kälber auf die Welt bringen, geben Kühe Milch. Nach etwa 5-7 Jahren schließlich wird die Milch-kuh in der Regel unrentabel, sie verbraucht mehr Energie in Form von Futter, als sie produzieren kann – dies ist dann meist das Todesur-teil. Angesichts dieses Kreislaufs scheint – unterstützt vom geschön-ten Werbeidyll – der Ausweg leicht: Für viele Verbraucher bietet das Biosiegel die Möglichkeit,

sich relativ leicht ein gutes Gewis-sen zu erkaufen. Bilder von glückli-chen Kühen auf grünen Wiesen ver-sprechen eine schöne Welt, fernab von der Anbindehaltung in dunklen Ställen, von Spaltenböden und dem Elend in der Massentierhaltung.

Doch auch für Biokühe gilt: Wer nicht geschwängert wird, gibt keine Milch. Damit die Produktion nicht unterbrochen wird, werden auch die Kälber von Biokühen in der Re-gel bald nach der Geburt von ihren Müttern getrennt, meistens noch in der ersten Woche. Die so verblei-benden wenigen Tage als Familie machen den Tieren die Trennung dabei nicht leichter. Die männlichen Nachfolger erwarten anschließend meist das Schicksal der Kälbermast und ein baldiger Tod im Schlacht-hof, weibliche Kühe folgen ihren Müttern auf dem Weg in die Milch-

produktion und ersetzen diese dann regelmäßig.

Zwar sind die Hal-tungsbedin-

gungen für Biokühe etwas strenger als die regulären Anforderungen, einige Erzeugerverbände wie deme-ter oder Naturland übertreffen diese zum Teil zusätzlich noch. Doch auch wenn Biokühe auf den ersten Blick etwas weniger unterdrückt werden – dem System der Milchproduktion ist die Ausbeutung immanent. Dar-über hinaus kann auch das Biosie-gel nicht davon ablenken, dass wir Menschen die einzigen Säugetiere sind, die über das Säuglingsalter hi-naus Milch (zudem noch die einer fremden Art) konsumieren – und dabei alle Risiken in Kauf nehmen, die mit dem Milchkonsum einher-gehen. So kommt es, hervorgerufen durch das artfremde Eiweiß, häu-fig zu allergischen Reaktionen wie Neurodermitis, Durchfall, Infekten oder auch Asthma. Zusätzlich kön-nen Ablagerungen von Eiweiß und Calcium Herz-Kreislauferkrankun-gen befördern, überdies bringen die Inhaltsstoffe der Milch den körper-eigenen Haushalt durcheinander. Immer mehr Menschen leiden unter Laktose-Intoleranz, ohne dies über-haupt zu wissen. Dabei könnten viele negative Auswirkungen leicht abgestellt werden – die Auswahl an pflanzlichen Alternativen zur Kuh-milch ist so vielfältig, gesund und schmackhaft wie nie zuvor – ganz ohne Risiken und schlechtes Ge-wissen. •

Große Milchbetriebe werden stetig größer, kleinere Betriebe können dem wachsenden Druck nicht stand-halten und müssen schließen. Die Leidtragenden sind, wie so häufig, aber auch hier vor allem die Tiere.

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Page 60: Mensch und tier 2 2016

DDas Tier konnte sich nicht mehr selber putzen, denn das Fell war to-tal verklebt, hart wie ein Brett und struppig wie ein Reibeisen, Nase und Ohren waren zerkratzt. Da im Moment keine Pflegestelle frei war, brachte sie die Katze ins örtli-che Tierheim. Dort wurde sie vom Tierarzt erst einmal in Narkose gelegt und gebadet. Zwei Stunden dauerte das, bis die größten Ver-unreinigungen beseitig waren und eine Untersuchung möglich war. Es stell-te sich heraus, dass es sich um einen kast-rierten Kater handel-te, geschätztes Alter: mindestens 10 Jahre. Bei weiteren Unter-suchungen stellte man fest, dass er eine Nie-reninsuffizienz hat. Also wurden ihm Di-ätfutter und Tabletten verordnet. Er wurde gechipt und entwurmt und kam erst mal in Quarantäne.

Bald war Weihnachten. Und da kam das Weihnachtsgeschenk: ein großer, warmer Keller mit Teppich-boden, Sofa, Spiel, Versteck- und Kuschelplätzen, einer zweiten Kat-ze und der Möglichkeit zum Frei-gang in einen gesicherten Garten, bei der 1. Vorsitzenden der Katzen-hilfe, die auch noch mehr Katzen und einen Hund im Wohnbereich betreut. Es war der 2. Dezember, da holte sie „Willibald“, wie sie ihn

nun nannte, zu sich nach Hause. Da ging es ihm erst einmal gut! Er ließ sich das Köpfchen streicheln, er ließ sich sein immer noch struppiges Fell bürsten, und er fraß sein Diät-futter. Die Möglichkeit, raus in den Garten zu gehen, interessierte Wil-libald allerdings wenig bis gar nicht. Meistens lag er auf einem Stuhl ne-ben der Kellertür, als ob er wartet, dass sein „Frauchen“ kommt. Und

es stellte sich die Frage: Könnte man mehr für ihn tun?

Ein letzter Umzug für Willibald

Ich arbeite auch als Pflegestel-le für die Katzenhilfe. Das 2jähri-ge Katzenmädchen Lena lebte bis jetzt mit mir in einer kleinen Woh-nung mit einem großen, gesicher-ten Balkon. Vor einem halben Jahr hat Lena ihren besten Freund, den

schwarzen Kater Sam-my, verloren. Jetzt tat sie sich etwas schwer, sich an neue Hausge-nossen zu gewöhnen. Sie ist schon 1½ Jahre bei mir, und bis jetzt konn-ten wir für sie noch in neues Zuhause finden. Sie ist sehr lieb, kratzt und beißt nicht, ist et-was scheu, aber sie ist gar keine Kuschelkatze! Da sie das draußen sein gewohnt war, ist sie, ob-wohl Pflegekatze, aus-nahmsweise Freigänger. Und draußen sein ist

ihr größtes Glück! Damit Willibald, der alte Herr, nicht noch einmal umziehen muss, soll er endgültig in einer Pflegestelle sein Zuhause be-kommen. Und damit auch für Lena das ständige Wechseln und Neu-Kennenlernen aufhört, beschlossen wir, es mit den beiden gemeinsam zu probieren. Am 9. Februar ist Willibald hier eingezogen! Lena lag hoch oben auf ihrem Kletter-

60 unsere partner • Ausgabe 2/2016

Katzenhilfe Rheine e.V., Nordrhein-Westfalen

Rettung für WillibaldBeim ständig erreichbaren Telefondienst der Katzenhilfe in Rheine, bei dem sich drei erfahrene Aktive wöchentlich abwechseln, ging am 2. De-zember 2015 ein Notruf ein: In einer Wohngemeinschaft war eine Katze zugelaufen, die offensichtlich dringend Hilfe brauchte! Diesmal war es die 2. Vorsitzende, die das Gespräch entgegennahm und die sich auch gleich auf den Weg machte. Obwohl sie in der langen Zeit im Einsatz für den Tierschutz schon viel gesehen hatte, war sie erschüttert, als sie das Tier sah: verwahrlost, heruntergekommen, verdreckt! So etwas hat-te sie noch nie erlebt.

Ein Bericht von Monika Czasch, Pflegestelle der Katzenhilfe Rheine e.V.

Die „Retterin“ des Katers von der Katzenhilfe besuchte ihn im Tier-heim und überlegte, was sie für ihn tun könnte. Da man davon aus-ging, dass der Kater an Freigang gewöhnt war, und eine separate Futterstelle für sein Diätfutter vor-handen sein sollte, musste eine ge-eignete Pflegestelle gesucht werden.

Willibald

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VVon solchen Fällen kann Heide Hagl, Gründerin des gemeinnüt-zigen Tierschutzvereins Schlupf-winkel e.V. aus Hallbergmoos bei München, mehr als genug berich-ten. Als sie im Dezember 2013 den Verein gegründet hat, war sie schon viele Jahre im Tierschutz aktiv und wusste, worauf sie sich einlässt. Gemeinsam mit langjährigen Tier-schutzfreunden kümmert sie sich heute um verletzte und kranke, aus-

gesetzte und traumatisierte Hunde, Katzen und Wildtiere.

Bei Heide und ihren Mitstreitern dreht sich eigentlich fast alles um die Katzen, die stationär aufgenom-men und medizinisch versorgt wer-den, um sie dann langfristig wie-der in eine Familie zu vermitteln. Leider gelingt das nicht immer, so dass in Einzelfällen Tiere in einer der Vereinseigenen Stationen ver-

bleiben. So zum Beispiel der schö-ne graugetigerte Benni, den Heide wohl nie mehr vermitteln kann. Benni ist leider unberechenbar. Er hat Angst vor schnellen Bewegun-gen, und sein schreckhaftes Wegdu-cken zeigt deutlich, dass er bei sei-nem früheren Besitzer oft die Hand zu spüren kriegte. Fehlernährung trug dazu bei, dass Benni nicht sehr belastbar ist, und Stress schlägt bei ihm dann in heftige Aggression um. Dabei sehnt er sich nach Berührun-gen und genießt es, gestreichelt zu werden – wenn er Vertrauen fassen kann. Oder Smookey, ein grauer Perser mit hypnotisch unwidersteh-lichem Blick! Er lebte mit seiner Besitzerin im Seniorenheim. Auf-grund seiner Zuckererkrankung musste er im Schlupfwinkel ein

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Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 61

turm im Schlafzimmer und konnte aus sicherer Entfernung das Ge-schehen beobachten. Willi kam aus seiner Transportbox und war erst einmal irritiert. Schon wieder eine neue Umgebung! Er war aggressiv, und ich konnte ihn nicht anfassen. Als Lena von ihrem Aussichtsturm kam, wurde erst mal gefaucht und bedrohlich geknurrt, schließlich ist der neue um einiges größer als sie, da muss man sich Respekt verschaf-fen. Aber sie kennt ja ihre Plätze, an denen sie sich sicher fühlt und von denen aus sie mit Ruhe schauen kann. Am besten von oben, als ob sie sagen wollte: Ich seh schon, dass du hier nicht hinkommen kannst! Denn Willibald schafft es tatsäch-lich nicht mehr, so hoch zu springen.

Allerdings merkte ich im Laufe der Zeit, dass er Lena doch gerne näher kennen lernen möchte, denn er ging immer wieder auf sie zu. Das sind die einzigen Male, wo es vorkam, dass seine sonst doch sehr gemäch-lichen Bewegungen etwas mehr an Schnelligkeit gewinnen, wenn Lena dann meistens das Weite suchte und er versuchte, hinterherzukommen. Aber letzten Endes trollt der alte Herr sich dann doch davon und zieht es vor, ein bisschen zu entspannen.

Beide sitzen sogar manchmal friedlich ganz dicht nebeneinander. Das ist ein richtiges Ritual. Beide warten bis ich den kalten Schinken kurz mit heißem Wasser anwärme und mich setze. Dann gibt es ein

Stückchen für Lena und ein Stück-chen für Willibald, immer abwech-selnd. Willibald ist entspannt und zutraulich geworden, kratzt und beißt nicht, lässt sich anfassen und genießt die Streicheleinheiten. Wenn die Sonne scheint, macht er deutlich, dass er auf den Balkon möchte, und dort legt er sich hin, und ich sehe ihm an, dass er die Wärme, die Luft und den leichten Wind genießt. •

Schlupfwinkel e.V., Bayern

Alles für die Katz?Laut Statista.com gibt es in deutschen Haushalten derzeit über 28 Millionen Haustiere. Davon sind 11,8 Millionen Katzen, doppelt so viel wie Hunde in deutschen Haushalten. Man kann also sagen, dass die Katze unser liebstes Haustier ist. Diese große Beliebtheit hat aber auch Schattenseiten, die dem Tierschutzverein Schlupfwinkel oft große Sor-gen bereiten. Denn die Zahl der Streuner, die sich selbst überlassen werden, nachdem man ihrer überdrüssig geworden ist, wächst und ist inzwischen für viele Vereine und Gemeinden ein Problem. Das Problem der lästig gewordenen Katze wird gerne gelöst, in dem der genervte Besitzer das Tier aussetzt oder, wenn es Glück im Unglück hat, in einem Tierschutzverein abgibt. Gerne wird als Grund eine plötzlich auf-getretene Allergie, ein erwartetes Baby, unsauberes oder aggressives Verhalten genannt. Die Oma ist zu alt und zieht ins Heim um oder ist verstorben und keiner weiß, wohin nun mit der Mieze.

Ein Bericht von Regina Berger

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.aktiontier.org/projekte-partner/projekt-kitty/

Benni

Page 62: Mensch und tier 2 2016

neues Zuhause finden. Hier wur-den erst einmal alle bis dahin frei zugänglichen Futtertöpfe wegge-räumt, denn Smookey hatte ständig Heißhunger und verschlang alles, was er kriegen konnte. Bei seinem sehr schlechten Allgemeinzustand war es schwierig, den Kater medi-kamentös einzustellen. Täglich er-hielt er nun Insulinspritzen, die er tapfer über sich ergehen ließ. Lei-der musste Smookey im Frühjahr eingeschläfert werden.

Dann gibt es noch Sally, die schwarze Fundkatze, bei der sich herausstellte, dass sie ein schwer-wiegendes Blasenproblem hat. Nach einer Not-OP war sie „unsauber“ und zog bei Heide ein. Inzwischen klappt es wieder mit dem Katzenklo, aber durch den Krankheitsstress und die problematische Blase hat Sally nun eine Futterallergie entwi-ckelt. Wer nimmt eine solche Katze

und umgekehrt, wem kann man ein solches Tier zuverlässig anvertrau-en? Denn die Sorge für die aufge-nommenen Tiere endet nicht, wenn sie ein neues Heim finden. Vorab wird das neue Zuhause besucht, und nach der Vermittlung finden weitere Besuche statt. Sollten Probleme bei der Vermittlung auftreten, nimmt der Schlupfwinkel jedes seiner Tiere wieder zurück.

Um alle Zwei-, Drei- und Vier-beiner zu versorgen, unterhält der Verein drei Pflegestationen, die von einem Amtstierarzt besucht und abgenommen wurden. Zwei dieser Pflegestationen, bei Iris und Heiko Luber und Andrea Waldleitner, neh-men auch Hunde auf und vermitteln sie weitere (mehr dazu können auf den Vermittlungsseiten in diesem Heft finden). Um insgesamt gute und qualifizierte Arbeit leisten zu können, haben fünf Mitglieder des Vereins einen Sachkundenachweis erworben. Zeitweise werden über 75 Katzen versorgt. Der Verein unter-hält außerdem fünf Futterplätze für verwilderte Hauskatzen, die im Be-darfsfall auch medizinisch versorgt werden. Dazu kommen noch über 20 Hunde, ca. 30 Vögel und zahlrei-che Meerschweinchen, die ebenfalls aufgenommen und versorgt werden.

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Tierschutz mit Happyend

Es gibt auch Tierschutzfälle mit glücklichem Ausgang. Zum Beispiel im Fall der Fundkatze Lucy, die angefahren in einer der Nachbar-gemeinden gefunden und bei Heide abgeliefert wurde. Die Verletzung war so schwer, dass ihr ein Vor-derbein amputiert werden musste. Aber Lucy hatte Glück und kam mit der neuen Situation sehr gut zu-recht. Inzwischen hat sie in Bernau am Chiemsee ein behagliches und geschütztes Zuhause gefunden.

Auch der trächtigen schwarzen Streunerkatze, die zum Glück zutrau-lich war und eingefangen werden konnte, geht es heute gut. Im Freige-hege des Vereins, in dem zwei Kat-zenhäuser stehen, fand Mama Jul-chen einen kuscheligen Nestplatz für sich und ihre beiden Katzenbabys Jenny und Johnny. Das Kleeblatt war so innig miteinander, dass keiner es übers Herz brachte, sie zu trennen. Die Freude war groß, als die drei gemeinsam ein neues Zuhause auf dem Land fanden, mit liebevoller Versorgung und Freigang.

Andrea Waldleitner nimmt seit 1999 Hunde bei sich auf, um sie dann zu ver-mitteln.

Beheizbares Katzenhaus im Freige-hege

Katzenhäuser im Freigehege

Voliere

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Die anfallenden Kosten für Fut-ter und vor allem Tierarztrechnun-gen sind enorm und für jeden Ver-ein eine drückende Last. Deshalb ist das Beschaffen von Spenden ein überlebenswichtiges Thema für den Schlupfwinkel. Oster- und Floh-märkte sind eine gute Quelle, vor allem in der Vorweihnachtszeit, de-cken aber bei weitem nicht die Kos-ten. Ohne die ehrenamtliche Mitar-beit der Vereinsmitglieder wäre die Sorge für die Not leidenden Tiere nicht möglich. Sie arbeiten kontinu-ierlich mit beim Bau von Freigehe-gen, Veranstalten von Märkten, Be-reitstellen der Webseite, Betreuen der Streuner an den Futterplätzen, Vermitteln der Tiere, Netzwerken mit potenziellen Spendern und, un-erlässlich, bei der Versorgung und Instandhaltung der vereinseigenen Stationen. Bei so vielen Tieren gibt es viele Katzenklos, die täglich ge-reinigt werden müssen!

Sehr dankbar sind die Bewoh-ner des Schlupfwinkels allen Mitgliedern, die den Ver-ein finanziell unterstützen. Auch aktion tier hilft dem Schlupfwinkel

im Rahmen des Kastrationspro-jektes Kitty mit einer monatlichen Spende. Die unkontrollierte Ver-mehrung verwilderter oder aus-gesetzter Katzen bedeutet für die Tiere großes Leid und wird zuneh-mend auch für die Gemeinden zu ei-nem Problem. Die Vorgehensweise des Vereins entspricht dem von der WHO (Weltgesundheitsbehörde) als Standard vorgegebenen Proce-dere: die verwilderten bzw. ausge-setzten Katzen werden eingefangen, kastriert und medizinisch versorgt, um dann wieder am ursprünglichen Ort ausgesetzt zu werden. Das ist wichtig, um im Sinne einer Revier-besetzung den Nachzug weiterer, unkastrierter Tiere zu verhindern. Voraussetzung dafür ist aber auch eine Weitervorsorgung der Tiere an diesem Standort. Oft genug gibt es hier auch Einsätze auf Bauernhöfen und die Weiterversorgung schließt Entwurmung ebenso ein wie die Behandlung Katzenschnupfen oder akuten Verletzungen.

Feiertage und Nachtruhe kennen wir nicht

Wie man sieht, hat das Wort Tierschutzverein in der gelebten

Praxis viele Facetten und Teilberei-che, die alle abgearbeitet werden müssen, wenn man qualitativen und nachhaltigen Tierschutz betreiben will. Dabei gibt es weder Feiertage noch ungestörte Nachtruhe für die Aktiven im Verein. Aber alle sind sich einig in der Frage, woher die Motivation für die Tierschutzar-beit kommt. Es sind die Katzen und Hunde selbst, die uns so beding-ungslos vertrauen und für jede Zu-wendung dankbar sind. Aber auch die Scham, die uns oft genug über-kommt, wenn man sieht, was Men-schen diesen Tieren antun. Deshalb ist es so wichtig, dass jeder mithilft, so gut er kann. So, wie schon das al-te Sprichwort sagt: Viele Tröpfchen ergeben auch eine Schüssel voll. In diesem Sinne – schauen Sie hin und helfen Sie. Gerne auch mit einer Spende! •

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 63

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v.r.n.l. stehend: Heiko Luber, Iris Luber, Elfi Bittner, Gudrun Deller, Monika Perfahl, Monika Hausler, Ute Kramer, Heide Hagl (2. Vorsitzende), Wolfgang Matzner (1. Vorsitzender)

v.r.n.l. sitzend: Julia Quaas, Heidi Quaas, Ingeborg Burandt

Tierschutzverein SchlupfwinkelFranzheimer Str. 6 85445 Notzingermoos Ansprechpartner: Heide Hagl, 2. Vorsitzende Tel.: 0811/9966787 E-Mail: [email protected] www.tierschutz-schlupfwinkel.de

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AAuf der Jagd nach Mäusen flog er schon seit Monaten immer mal wieder über eine Landstraße, die sein Revier kreuzte. Da er in aus-reichende Höhe unterwegs war, passierte ihm nichts, bis er am 13. Oktober wahrscheinlich eine Maus direkt am Straßenrand erspähte. In steilem Jagdanflug schoss er auf sie zu. Leider bemerkte er nicht, dass ein schnell fahrendes Auto des Weges kam.

Im letzten Moment versuchte er noch abzudrehen, aber es war zu spät. Er knallte mit dem Rücken seitlich gegen die Kühlerhaube und wurde in den Straßengraben ge-schleudert. Das Auto, welches ihn verletzt hatte, fuhr einfach weiter, aber ihm folgte zum Glück ein Au-to in dem Tierfreunde saßen, die das Unglück beobachtet hatten. Sie fanden die überfahrene Maus – tot und den noch lebenden, aber völ-lig geschockten Bussard. Schnell wurde er vorsichtig in eine Decke gepackt und auf dem Rücksitz un-tergebracht.

Der Bussard hatte weiterhin Glück im Unglück, denn die netten Tierfreunde kannten unsere Stati-on und machten sich gleich auf den Weg zu uns, so bekam er schnell Hilfe. Er hatte sich eine Wirbel-säulenverletzung und eine Schä-delprellung zugezogen. Dies pas-siert immer dann, wenn die Vögel

im letzten Moment noch abdrehen wollen, bevor sie ein Auto erwischt, dann knallen sie nicht mit dem Flü-gel oder dem Bein gegen das Auto, sondern mit dem Rücken. Die Ver-letzung des Mäusebussards war so schwer, dass er seine Beine nicht mehr bewegen konnte. Er konnte nur noch liegen.

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Wildvogelstation Kirchwald, Rheinland-Pfalz

Warum ein Mäusebussard wieder laufen lernen musste

Jeder der 323 Greifvögel, die wir im letzten Jahr in unserer Station betreut haben, hat seine eigene Geschichte. Sei

es der kleine Falke, der von ganz hoch oben vom Kirchturm fiel, Verzweifelt, weil seine Eltern nicht

mehr zum Füttern kamen, war er runtergesprun-gen und dabei genau auf dem Kopf gelandet

oder auch der Mäusebussard, von dem wir heute erzählen wollen.

Ein Bericht von Dr. Anja Baronetzky

Der Falke war vom Kirchturm gefallen

Der angefahrene Falke konnte anfangs nur liegen

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Die Wirbelsäule war zum Glück nicht gebrochen

Wir versorgten ihn mit Medika-menten, die ihm die Schmerzen lin-derten und den Druck von seinen Nerven im Rückenmark nahmen. Zum Glück war die Wirbelsäule nicht gebrochen. Zuerst konnte er keine feste Nahrung verdauen und wurde mit Brei durch eine Sonde ernährt. Es gibt viele Vögel, die sich in solch einer Situation aufge-ben, aber dieser Bussard kämpfte. Er wollte wieder gesund zu werden. Zuerst kehrten die Reflexe in sei-nen Füßen zurück, dann schaffte er es zu sitzen.

Immer wieder versuchte er auf-zustehen und fiel dabei um, aber er kämpfte weiter. Wir halfen ihm sein Gleichgewicht wiederzufinden und trainierten seine Beine mit Physio-therapie. Längst konnte er sein klein geschnipseltes Futter wieder fressen und verdauen. Bald konnte er sich kurz hochdrücken, dann die ersten Schritte laufen. Wir übten

mit ihm, in dem wir ihm die Futterschüssel vorhielten, der er hinterher hüpfte. Es wurde jeden Tag ein biss-chen besser. Bald konnte er den ganzen Tag auf ei-ner Kiste sitzen ohne dabei umzufallen. Er kämpfte immer weiter darum wie-der ganz gesund zu werden. Es war ein großer Moment als er das erst Mal wieder selbstständig auf einen Ast flog und sich auf diesem sta-bil festhalten konnte. Jetzt durfte er endlich in eine Vo-liere.

Inzwischen kann man ihn in seinem Verhalten kaum mehr von den ande-ren Bussarden, mit denen er zusammen in der Voliere sitzt, unterscheiden, wenn er schnell zwischen den Stangen hin und her fliegt. Seine Heilung hat Monate gedauert. Wir sind sehr froh, dass er es geschafft hat. Bald darf er wieder zu-rück in die Freiheit, zurück in sein Revier. Er bekommt eine zweite Chance auf ein selbstbestimmtes Leben in der Natur. Unser schönster Lohn wird es sein, ihn dann wieder am Himmel kreisen sehen. •

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 65

Die Fütterung war auch gleichzeitig Bewegungstraining In der Voliere

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Endlich auf eigenen Beinen

Der Mäusebussard (Buteo buteo) ist ein Greifvogel aus der Familie der Habichtar-tigen und gehört zu den häufigsten Vertre-tern dieser Familie in Mitteleuropa. Sein bevorzugter Lebensraum findet sich in Wiesen, Heide und Äckern, die ein Wald-gebiet in der Nähe haben, wo er dann sein Nest baut. In Europa findet man den Mäu-sebussard überall mit der Ausnahme von Island und dem Norden von Skandinavien. In erster Linie ernährt er sich von Kleinsäu-gern, frisst aber auch Insekten und Regen-würmer. Zum Überwintern fliegt er nach Mitteleuropa, Nordafrika, in den Nahen Osten oder nach Indien.

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DDieses Schlüsselerlebnis gab 1978 einer Handvoll Menschen den An-trieb, einen Verein zum Schutze der Katze zu gründen. Es durfte nicht mehr sein, dass umherstreunende Katzen, die meist von irgendeinem Bauernhof herstammten, unkont-rolliert Junge bekamen, die dann wiederum ebenso ungewollt Kat-zenkinder zur Welt bringen muss-ten. Ein Schneeballsystem, das nur Not und unendliches Elend mit sich brachte. Diesen Teufelskreis-lauf hieß es zu stoppen. Das war das Ziel, das sich die Mitglieder des jungen Vereins setzten und mit Ei-fer und eiserner Disziplin verfolgte.

38 Jahre sind nun vergangen, und mittlerweile wurden insge-samt fast 16.000 verwilderte Kater und Katzen eingefangen, kastriert und wieder in die Freiheit entlas-sen. Wenn man hochrechnet, wie viel Katzenelend dadurch vermie-den wurde, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass sich die Mü-he mehr als gelohnt hat. Die aktiven Mitglieder des „Verein zum Schutz der Katze“ wurden und werden je-doch nicht nur mit dem Elend der ungewollt geborenen Katzenkin-der konfrontiert, sondern auch mit

kranken, halb verhungerten, verun-fallten Tieren. Aktuelles Beispiel (Stand Februar 2016) ist „Pablo“.

Ein echtes Schicksal: unser Pablo

Wir erhielten Ende Januar 2016 einen Anruf eines Mannes, der in einer Firma arbeitet, die mitten in einem Industriegebiet ihren Sitz hat, unweit der A48, Nähe Mayen. Er berichtete, dass dort seit meh-reren Wochen eine schwarze Katze herumirrt, die eine faustgroße, of-fene Verletzung auf dem hinteren Rücken habe. Ein aktives Mitglied machte sich gleich auf den Weg, um nach dem Tier zu suchen. Es dauer-te nicht lange, da sah sie die Katze, die mit hängendem Schwanz und einer großen Wunde im Bereich der rechten Hüfte am Straßenrand entlang lief. Der Zustand des Tieres war miserabel, und es galt schnells-tens zu handeln. Am Hang wurde eine Lebendfalle aufgestellt, und es dauerte nicht lange und die aus-gehungerte Katze konnte gefangen werden. Beim Tierarzt wurde dia-gnostiziert: Schwanzabriss, offene Wunde am Rücken, Überlaufblase und diverse, kleinere Verletzungen.

Mehrere Operationen musste die Katze, die sich als zahmer Kater entpuppte, über sich ergehen lassen. Geduldig ließ er alles mit sich ma-chen, als habe er gewusst, dass die Schmerzen, die er erdulden musste, letztendlich heilsam waren. Nach 3 Wochen stationärer Behandlung konnte „Pablo“, wie der tapfere, ca. 1 Jahr alte Kater getauft wurde, entlassen werden. Da der „Verein zum Schutze der Katze“ zwar über Pflegestellen verfügt, aber nicht für derart verletzte Tiere, die noch wei-ter behandelt und medikamentös

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Tierheim Mayen, Verein zum Schutze der Katze e.V. Neuwied/Rhein, NRW

Mitschika – Symbol und VerpflichtungMit nur drei Jahren starb Mit-schika am 12. April 1981 an den Spätfolgen schwerster Misshand-lungen. Es war im Winter des Jahres 1978, als man sie zusam-mengetreten im Schnee fand. Sie atmete kaum noch und schien mehr tot als lebendig. Eines von zig-Millionen Schicksalen von Katzen, die ungewollt geboren wurden, die sich selbst überlassen waren und oftmals einen qual-vollen, unbarmherzigen Tod erlei-den müssen.Ein Bericht von Kristina Wagner

Pablo wurde sehr schwer verletzt aufgefunden

Eine große Wunde im Hüftbereich war zu sehen, und der Schwanz war abgerissen.

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versorgt werden müssen, wurde das Tierheim Mayen um Hilfe gebeten und so zog „Pablo“ von der Tier-arztpraxis in ein Krankenzimmer des Mayener Tierheims um. Da der Kleine noch nicht selbstständig Urin absetzen konnte, wurde ihm ein Katheter gesetzt, den er tragen musste, bis dass sich die verletzte Blase regenerieren würde. Trotz eines Schutzkragens gelang es Pab-lo, sich den Katheter immer wieder heraus zu ziehen, obwohl er mit 4 Nähten fixiert war. Das hatte zur Folge, dass er wieder sediert wer-den musste, um ihn neu zu setzen. Eine einzige Qual für alle Beteilig-ten, besonders jedoch für den tap-feren Pablo. Doch seine Blase woll-te und wollte sich nicht regenerie-ren. Schließlich wurde der Kathe-ter komplett weggelassen und der Urin zweimal täglich aus der Blase gedrückt. Für ihn zwar auch keine angenehme Prozedur, doch allemal besser, als ständige Kurznarkosen, um den Katheter neu zu setzen.

Nach einigen Wochen Tierheim-aufenthalt bekam Pablo einen Zim-mergenossen. „Linle“ zog bei ihm ein, und von einer Sekunde auf die andere funkelten die Äugelchen, und die sprichwörtliche Liebe auf den ersten Blick machte ihrem Na-men alle Ehre.

Kumpels von Beginn an: Linle und Pablo

Sowohl Linle, als auch Pablo fan-den sich sofort mehr als sympathisch, und von nun an blühte auch Pablo auf. Er und sein neuer Freund mach-ten alles, aber auch wirklich alles zu-sammen. Vom Kuscheln übers Fres-sen, vom Spielen bis hin zum tiefen Schlaf, fest aneinander geschmiegt. Dem einst schwer verletzten Pablo ging es von Tag zu Tag besser, und nachdem Linle 2 Wochen mit ihm zusammen lebte, funktionierte auf einmal wieder seine Blase. Pablo setzte wieder selbstständig Urin ab, wodurch auch die Blase nicht mehr

ausgedrückt werden musste. Seine Seele heilte durch die Liebe zu Lin-le und so konnte auch der verletzte Körper wieder Heilung erfahren. Diese „Happy Ends“ sind für aktive Tierschützer der allergrößte Lohn für ihre Mühen!

Hoffen wir nun auf ein endgül-tiges Happy End, indem beide zu-sammen ihr Köfferchen packen, um in einer netten Familie endlich ein glückliches Katzenleben führen zu können. Beide wünschen sich auch, draußen die Welt zu erforschen.

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 67

unsere partner

Pablo ist nun vollends genesen und wartet nun im Tierheim Mayen (Telefon 02651-77438) auf ein liebevolles, neues Zuhause ... natürlich nur zusammen mit seinem allerbesten Freund Linle.Sollten Sie mehr über den „Verein zum Schutze der Katze e.V.“ erfah-ren wollen, so wenden Sie sich gerne an die Vorsitzende,

Frau Ruth Drießen, c/o Tierheim MayenPostfach 2021 56751 Mayen.

Das hat man nun davon! Das hat man

davon, wenn man sich in einem Tierheim als Tierheim-bürochef und Alleskümmerer an-stellen lässt. Das hat man dann da-von, dass man von Nullkommanix

auf einmal berühmt wird und sogar als Wulli hier im Journal

„mensch und tier“ nun regelmäßig seinen Senf dazugeben darf. Doch zunächst mal... Hallo an alle lieben Leserinnen und Leser da draußen in der Welt. Freundlicher-weise sollte ich mich erst einmal vorstellen, bevor ihr denkt: „Was ist das denn für ne freche Schnauze“?

Ich bin der Wulli. Ein smarter Beagle-Basset-Bernhardiner Misch-ling, der zierliche 32 kg auf die Waage bringt. Ich bin ein tiefer gelegtes Modell, deshalb sehe ich irgendwie komisch aus mit meinen kurzen, stämmigen Stumpenbei-nen. Die Pfoten, die Augen und das Fell habe ich vom Bernhardiner ge-erbt, die Ohren, die Kopfform vom Beagle und die Länge vom Basset.

Der „Verein zum Schutze der Katze e.V.“ ist angewiesen auf Pflegestellen, die auch behand-lungsbedürftige Katzen für eine Weile aufnehmen. Deshalb ein herzliches Dankeschön an das Tierheim in Mayen, das Pablo ohne Wenn und Aber viele Wo-chen lang gesund gepflegt hat.

Wullis wunderbare Tierheim Mayen-Welt

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Wenn ich irgendwo um die Ecke komme, dann sieht man erst den dicken Kopf, dann kommt Körper, Körper, Körper, Körper und ir-gendwann dann der Schwanz. Rich-tig cool … In Südspanien wurde ich auf der Straße geboren und lebte dann mehr schlecht als recht 6 Jah-re in einem Tierheim, das eigentlich gar nicht seinen Namen verdiente. Eines Tages wurde ich nach Madrid gebracht, wohnte dort eine kleine Weile (übrigens ebenfalls im Tier-heim) und kam dann nach Deutsch-land, landete im Tierheim Mayen in der Eifel. Ohne dass mir das damals bewusst war, sollte das das Glück meines Lebens werden.

Das Mayener Tierheim ist klein, aber fein und wird mit ganz viel Herz und Liebe zum Tier geführt. Hier heißt es schon immer: Quali-tät statt Quantität. Hier sind keine Hunde auf Dauer eingesperrt, alle sind in kleinen Gruppen zusammen und haben Tag und Nacht freien Zugang auf die Wiese und ins Hun-dehaus. Sowas Schönes und Freies hatte ich noch nie gesehen. Da war es in Spanien schon was anderes. 2011 war das, und anfangs konnte ich gar nichts mit dem neuen Zu-hause anfangen, das ja eigentlich nur ein Tierheim war. Ein mehr oder weniger feuriger Spanier, der nun als Migrant in Deutschland ge-landet war. Gut dass ich mich mit Fremdsprachen auskannte, denn „Wau“ ist international …! Um die Sache für euch nicht ganz so lang-weilig zu machen, straffe ich das Ganze etwas, denn ein Wulli, wie ich es bin, kann schon mal ganz schön lange labern, wenn er mal dran ist.

Jedenfalls war ich viele Monate im Tierheim Mayen einer von Vie-len. Klar, man bemühte sich um mich so gut es ging, doch es gab weit und breit keine Interessenten für mich. Ich wurde von den Besu-chern regelrecht übersehen, obwohl ich mich noch länger machte, als ich tatsächlich schon war. Abends, wenn die Tierheimleute in den wohl verdienten Feierabend fuh-ren, stand ich mit meinen dicken,

kurzen Stumpenbeinen da und schaute ihnen mit meinen traurigen Bernhardineraugen noch trauriger hinterher. Es war zum Mäuse mel-ken. Jahrelang im Tierheim und niemand, aber auch noch mehr als niemand interessierte sich für mich. Meine Tierheimleute trösteten mich immer und meinten: „Ach Wulli. Du bist so einmalig, du wirst noch das große Los in deinem Leben zie-hen. Ganz, ganz sicher“. Die hatten gut reden. Die saßen nicht sechs Jahre lang in einem Heim und hoff-ten auf ein Glück, das sich nicht zei-gen wollte.

Das Glück war auf Wullis Seite

Sechs Monate ging das so und dann kam es, das Glück. Schwupp-diwupp war es da. Von jetzt auf gleich. So, als ob es gerade auf just diesen Moment gewartet hätte. Was geschah? Es war wieder einer der üblichen Abende, an denen meine Tierheimleute nach Hause fahren wollten, bzw. was sie auch taten. Natürlich nicht, ohne, wie jeden Abend, jedem Hund und jeder Kat-ze (und das ist wirklich noch bis heute so) eine gute Nacht gewünscht zu haben. Unsere Tierheimleiterin vollzieht dieses allabendliche Ritu-al natürlich auch und als sie zu mir kam, sah sie mir ganz bewusst und ganz tief in meine Wulli-Augen. Traurig und resigniert erwiderte ich ihren Blick, und auf einmal wusste ich, dass sich ab diesem Moment mein Leben verändern sollte. Und zwar grundlegend. „Möchtest du mit mir nach Hause fahren, Wulli“?

Ich traute meinen Ohren nicht, und nochmal hörte

ich: „Wie ist es Junge, möch-test du mit mir fahren“? Schlag-

artig zuckte ein Glücksblitz durch meinen Körper, direkt mitten in meinen Pumpmuskel, der eher als Herz bekannt ist. Nach Hause? Für mich „nach Hause“?

Ihr könnt euch vorstellen, dass

ich nach vorne ans Tor rannte, als sei ich der Galopper des Jahres. Ich warf meine kurzen Stumpenbeine, als ob ich das Funkemariechen von Köln wäre und war als Erster am Auto. Von da an durfte ich jeden Abend mit nach Hause zu unserer Tierheimleiterin, fuhr am nächsten Tag wieder mit zur Arbeit, und so erfüllte sich mein Traum, endlich einen „eigenen Menschen“ für mich ganz alleine zu haben. Doch das war noch nicht alles. Ich durfte während der Arbeitszeit auch immer mit im Büro sein und ich war dabei so glücklich, dass ich fortan beschloss, mich mehr als nützlich zu machen. Ich beförderte mich selbst zum Bü-rochef, deklarierte mich zum Alles-kümmerer und zum Meisterdieb. Mit Wonne stahl ich das für Katzen vorbereitete Fressen von den Schäl-chen, die auf der Anrichte in der Küche standen, klaute Schweineoh-ren und getrockneten Pansen, wann immer ich konnte und lebte wie die Made im Speck. Doch immer, wenn ich beim Klauen erwischt wurde, schallte es durch Büro und Küche: „Wuuulliii“!!! Genial, oder!?

Der Tenor der heutigen, aller-allerersten Wulli Geschichte für euch: nicht aufgeben! Niemals den Mut verlieren! Vertraut eurem Schicksal. Es wird euch das bringen, was für euch richtig und gut ist.

Ich hoffe, ich habe euch nun nicht zu viel euren netten Kopf zu gebrabbelt, sondern ihr freut euch auf meine nächsten verbalen Er-güsse im nächsten Journal „mensch und tier“, in dem ich euch wieder aus Wullis wunderbarer Tierheim Mayen-Welt berichten werde. Seid freundlichst bewedelt und be-schnüffelt von eurem Wulli! •

68 unsere partner • Ausgabe 2/2016

Hallo, mein Name ist Wulli.

Wullis wunderbare Tierheim Mayen-Welt

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UUnser Bruno wurde, wie unzähli-ge Hunde vor ihm, irgendwo und irgendwann als Straßenhund ge-boren. Viele dieser wunderbaren Seelen sterben so still und so leise wie sie geboren wurden, ohne dass die Welt je von ihrer Existenz er-fahren hätte. Ein Schicksal, welches auch Bruno getroffen hätte. Denn schon viel zu lange war auch er ei-ner dieser Hunde, von dem keiner Notiz nahm. Und obwohl er bereits schwer gezeichnet war, gingen die Menschen zum Teil angewidert an ihm vorbei. Niemand wollte oder konnte seinen flehenden Blick nach Hilfe sehen. Niemand fühlte sich zuständig, dieser armen und ge-schundenen Seele zu helfen. Und so musste auch er sich jeden Tag aufs Neue dem schweren Überlebens-kampf eines ungewollten und unge-liebten Hundes in den Straßen von Antalya stellen.

Als unsere Truppe der örtlichen Tierschützer, die wahren Helden unserer Tierschutzarbeit, auf Bruno aufmerksam wurden, war es sprich-wörtlich nicht fünf vor zwölf, es war bereits zwölf! Bruno hatte aufgege-ben, sein Blick ging ins Leere und den Tierschützern mitten ins Herz. Aufgeben, dass wollten die Tier-schützer wiederum nicht, ohne es versucht zu haben. Daher packten sie Bruno behutsam in eine saubere Decke und brachten ihn in die Tier-klink. Dort angekommen, bahnten sich bereits schon nach kurzer die ersten Medikamente ihren Weg durch seinen geschundenen Körper. Auch seinem entzündlichen Ge-schwür wurde durch eine erfolgrei-che Operation der Kampf angesagt. Bereits ein paar Tage später konnte er aus der Tierklinik in unsere Auf-fangstation ziehen. Mit den richtigen Medikamenten, gutem Futter und ganz viel Liebe und Zuwendung, erholte sich auch diese bezaubernde Seele jeden Tag ein Stückchen mehr. Aus dem kleinen, hässlichen Entlein wurde ein wunderschöner Schwan. Wie bei so vielen Hunden vor ihm hat es sich ein weiteres Mal gelohnt zu kämpfen, wo die wenigsten einen Sinn oder eine Zuständigkeit sahen.

Bruno ist eine Seele auf vier Beinen

Um Bruno zu beschreiben: Er ist eine Seele auf vier Beinen. Von innen und von außen einfach nur schön und liebenswert. Ein Schätz-chen durch und durch, der nur das Beste dieser Welt verdient hat. Jeden Tag aufs Neue freut er sich tierisch über jede Form der Zuwendung. Er möchte einfach nur gefallen und ge-liebt werden. Von letzterem kann er

kaum genug be-kommen. Mit sei-nen Hundekumpels kommt er bestens zu-recht. Auch Katzen sind kein Prob-lem – sie sind alle seine Freunde. Da wir nun aber für all unsere Hunde immer nur ein „Zuhause auf Zeit“ sein können, es gibt einfach zu viele Brunos auf den Straßen in und um Antalya, suchen wir auch für unse-ren Bruno ein liebevolles Zuhause für immer. Bei Menschen, die seine besondere Seele zu schätzen wissen.

Ein Freund sagte einmal dazu: „Tierschützer sind Menschen, die allesamt kleine, feine Bänder um ihren Hals tragen. Auf dieses ziehen sie für jedes Tierschicksal, dem sie je begegneten, eine kleine silberne Perle. Am Ende ihres eigenen Le-bens, schauen sie auf ein meterlan-ges Band, mit vielen, vielen kleinen glitzernden Perlen daran. All diese leuchten ihnen dann selbst den Weg zur Regenbogenbrücke“. Wo auch sonst wollten Tierschützer am En-de ihres eigenen Lebens sein als bei all ihren Tieren. Wer hilft uns nun dabei, dass wir auch für Bruno eine Perle aufziehen können, indem die-ser wunderbaren Seele ein liebevol-les Zuhause geschenkt wird? •

Hier sein langer, viel zu lan-ger Weg in ein Leben frei von Schmerz und Leid, mit seinem Recht auf Unversehrtheit und dem Recht geliebt zu werden. Aber auch von uns, welche das Glück hatten Bruno zu begegnen, ihm helfen zu können, und ihn nun auch zu seinem vollkommenen Glück begleiten dürfen.

Ein Bericht von Sylvia Greene

Bruno ist ca. 4 Jahre alt, gesund und munter, mit einer Schulterhöhe von 55 cm. Er wird wie all unsere Hunde gegen eine Schutzgebühr und den für Tier-schutzhunde üblichen Tierschutzverträgen vermittelt!

Bruno hatte es mit seinem Leben auf der Straße sehr schwer. Daher hatten auch all die Entbehrungen dieser Zeit, aber auch Krankheit, ihm und seiner kleine Seele bereits schwer zugesetzt. Zu allem Übel machte ihm dazu noch ein entzünd-liches Geschwür schwer zu schaffen.

in aller welt

Care 4 Life, Türkei

Bruno sucht ein Zuhause!

Bruno schwer gezeichnet Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 69

Vermittelt wird Bruno über den Tierschutzverein Care-4-life e.V Ansprechpartner für Bruno ist:Frau Kerstin Hofer E-Mail: [email protected] Mobil: 0174-9871318

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+++ Pressespiegel ++++++ Pressespiegel +++

70 service • Ausgabe 2/2016

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aus: Hannoversche Allgemeine, 04.03.2016

aus: Badische Neuste Nachrichten, 19.03.2016

aus: Ostsee Anzeiger, 16.03.2016 (Teil 1)

aus: Hannoversche Allgemeine, 18.03.2016

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aus:

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aus: RecklinghäuserZeitung, 14.03.2016

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aus: Ostsee Anzeiger, 16.03.2016 (Teil 2)

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aus: Schwäbische Zei-tung, 12.03.2016

aus: Fuldaer Zeitung, 29.02.2016

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aktion tier Shop

Geschenke für den Tierschutz!

Bitte in Druckbuchstaben gut leserlich ausfüllen! Ich zahle bargeldlos per Bankeinzug

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72 service • Ausgabe 2/2016

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Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 73

WWas fliegt denn da? von Peter H. Barthel

Auf vielfachen Wunsch hin wur-den zum Beispiel die Abbildungen typischer Vogeleier in Originalgrö-ße wieder aufgenommen. Geblieben sind die bewährte Konzentration auf die wesentlichen Bestimmungs-merkmale und das handliche For-mat. Naturfreunde sind mit diesem Klassiker bestens ausgestattet und können insgesamt 540 Vogelarten Europas mit über 1800 Farbbildern rasch und sicher bestimmen. Und dank der KOSMOS Plus App er-klingen jetzt auch die Stimmen von 175 Vögeln, wo immer und wann immer man möchte.

Peter H. Barthel ist Diplom-Bio-loge und lebt in der Nähe von Göt-tingen. Er ist einer der führenden Ornithologen Deutschlands.

Paschalis Dougalis, Illustrator und Naturmaler, ist bekannt als ei-ner der besten Vogelzeichner Euro-pas. •

Seit genau 80 Jahren ist bei der Vogelbestimmung auf diesen Naturführer Verlass! Als der Naturführer 1936 von Wilhelm Götz erstmals veröffentlicht wurde, handelte es sich um das erste deutsche Vogelbestimmungsbuch, das alle mitteleuropäischen Vögel in farbigen Bildern darstellte – bis heute ist es für alle Naturfreunde ein unverzicht-barer Begleiter, wenn es um die sichere Bestim-mung der heimischen Vogelwelt geht. Anlässlich seines Jubiläums erscheint der Longseller jetzt in einer aktualisierten Neuausgabe und in einem ganz neuen Design.

Ein Buchtipp von Alexandra Diezemann

Peter H. Barthel, Paschalis DougalisWas fliegt denn da? Das Original200 Seiten, Klappenbroschüre (2 Klappen)1829 Farb-IllustrationenEUR/D 9,99 / EUR/A 10,30 / sFr 12,50ISBN 978-3-440-15091-7Kosmos Verlag, StuttgartJanuar 2016

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 73

service

Für unsere Leseratten

aktion tier Buchtipp

Page 74: Mensch und tier 2 2016

Aubergine mit einer Gabel rundherum einstechen und im Ofen bei 200°C ca. 40 Minuten backen.

Gemüsebrühe aufkochen und Couscous einrühren. Diesen vom Herd nehmen und mit der Gabel auflockern. Linsen in leicht gesalzenem Wasser

weich kochen. Knoblauch fein hacken. Petersilie grob hacken. Kerne der Chilischote entfernen und die Chili klein schneiden. Aubergine halbieren und das Fruchtfleisch herausschaben. Linsen, Aubergine, Kreuzkümmel, Petersilie, Knoblauch, Paprikapulver und Chili mit einem Stabmixer fein pürieren. Couscous in eine Schüssel geben und die Gemüsemasse unterheben. Je nach Feuchtigkeit der Masse, das Vollkornmehl hinzufügen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Masse ca. 10 Minuten ziehen lassen.Mit nassen Händen Bratlinge formen und diese auf einer leicht eingeölten Grillrostplatte auf beiden Seiten ca. 4 Minuten grillen.

Für die Burger-Sauce: Essiggurke und Schalotte sehr fein hacken. Beides unter die Mayonnaise rühren. Mit Gurkenwasser, Zucker, Salz und Cayennepfeffer abschmecken. Eisbergsalat in feine Streifen schneiden. Paprika in Scheiben und Zwiebel in feine Ringe schneiden.

Burger-Brötchen halbieren und mit der Schnittfläche auf dem Grill kurz toas-ten. Auf die unteren Hälften den Salat geben. Bratlinge darauflegen, diese mit Paprika und Zwiebeln belegen und mit je 1 EL Sau-ce begießen. Die oberen Brötchenhälften als Deckel darauflegen.

aktion tier macht Appetit

Kulinarisch-vegetarisch

74 service • Ausgabe 2/2016

Die meisten von Ihnen haben die Grillsaison sicherlich schon eröffnet und freuen sich über laue Sommerabende in der Gesellschaft von Freunden und der Familie. Wir haben Ihnen daher ein paar Anregungen zusam-mengestellt, die sicherlich auf kulinarische Begeisterung stoßen

werden. Probieren Sie die vegetarischen/veganen Rezepte aus, und demonstrieren Sie, dass man im Sommer auch fleischlos

höchsten Genuss erlebt!Viel Freude beim Nachkochen wünscht

Alexandra Diezemann

Auberginen-Burger

Zutaten für 4 Personen:

Für die Bratlinge:• 500 g Aubergine• 200 ml Gemüsebrühe• 100 g Couscous• 150 g getrocknete rote Linsen• 40 g Vollkornmehl• ½ Bund Petersilie• 1 Knoblauchzehe• ½ Chilischote• 2 EL Olivenöl• ½ TL Kreuzkümmel• ½ TL geräuchertes Paprikapulver• Salz und Pfeffer aus der Mühle

Für die Burger-Sauce:• 5 EL vegane Mayonnaise• 1 Essiggurke• 1 Schalotte• 1 TL Essiggurkenwasser• 1 TL weißer Zucker• Salz

• Cayennepfeffer

Außerdem:• 4 Burger-Brötchen (auch vegan erhältlich)• ¼ Eisbergsalat• 1 rote Spitzpaprika• 1 rote Zwiebel• 2 EL Rapsöl

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Das Rezept entstammt dem Koch- und Grillbuch:Roland Rautereinfach vegan - draußen kochenvon Grillen bis PicknickSchirner 2013, 232 Seiten, 19,95 EUROISBN 978-3-8434-1105-9

Zubereitung:

Page 75: Mensch und tier 2 2016

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Für das Dressing:In einer großen Schüssel Essig, Zitronensaft, Zucker, Knoblauch, Zwiebeln, Senf, Worcestersauce, Kapern und Kichererbsen gründ-lich verrühren und dann langsam mit dem Schneebesen das Öl dazu träufeln, bis eine sämige Konsistenz entsteht. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Für die Croutons:Petersilie und Schnittlauch waschen, kurz trocken schütteln und

grob zerkleinern. Da-nach das Weißbrot von der Rinde befreien. Das helle Brot in ca. 1 cm große Würfel schnei-den. Toastbrotwürfel in etwas Öl mit Salz und Pfeffer würzen und unter Wenden bei ge-ringer Hitze knusprig rösten. Zum Schluss Petersilie und Schnitt-lauch hinzugeben und noch kurz weiter rös-ten.

Tofu in Würfel schnei-den und in etwas Öl von allen Seiten knusprig anbraten.Salat waschen und in mundgerechte Stücke teilen.Salat, Tofu, Hefeflocken und Croutons mit dem Dres-sing vermischen und mit etwas Kresse garniert servieren.

Caesar Salat

Dieses und viele weitere Rezepte finden Sie in unserem 52-seitigen Leitfaden „Vegetarisch für Profis“, den Sie im VEBU-Shop bestellen können.

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 75

Zubereitung:

Zutaten für 4 Personen:

• 100 g geräucherter Tofu

• 1 Kopf Salat (Romana oder Eisberg)

• 50 g Hefeflocken oder Parmesan

(oder vegane Alternative)

• 50 g Brunnenkresse

Für das Dressing:

• 2 EL Weißweinessig

• 2 EL Zitronensaft

• etwas Zucker

• 1 Knoblauchzehe, fein gehackt

• 1 mittelgroße Zwiebel,

fein gewürfelt

• ½ TL Dijon-Senf

• 1 TL vegane Worcestersauce

• 2 TL Kapern, fein gehackt

• 3-4 TL Kichererbsen aus der Dose

(oder selbst gekocht), fein gehackt

• 125 ml Olivenöl

• Salz

• Pfeffer (schwarz), frisch gemahlen

Für die Croutons:

• 10 g Petersilie

• 10 g Schnittlauch

• 100 g Weißbrot

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76 service Patentiere • Ausgabe 2/2016

PatentiereLiebe Tierfreunde,

auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen gerne diejenigen Tiere vor, die dringend Unterstützung durch eine Patenschaft benötigen. Denn sie sind entweder aufgrund einer dauerhaften Erkrankung oder eines schon hohen Al-ters nicht mehr leicht zu vermitteln. Die Versorgung dieser Tiere ist natürlich mit Geldausgaben verbunden, bei der Sie mithelfen können.

Bitte wenden Sie sich bei Interesse an einer Patenschaft direkt an den jewei-ligen aktion tier-Projektpartner. Eine Patenschaft ist keine Dauerverantwortung und kann jederzeit auf Wunsch widerrufen werden.

3Minka, Schildpattkatze, 3 J., lässt sich leider nicht anfassen und ist total scheu. Sie wurde vor etwa 2 Jahren auf der Straße aufgelesen, wo sie sich allein durchschlagen musste. Sie wurde von Kindern gescheucht und von Hunden gehetzt, so-dass sich eine tiefe Panik in ihr festsetzte. In ih-rer jetzigen Pflegestelle hat sie etwas von ihrer Angst verloren und fühlt sich ziemlich wohl, wenn sie sich im Sommer das Fell an der Sonne wär-men kann, oder im Winter hinter dem großen Ka-min liegt. Minka ist wegen ihrer Menschenangst nicht vermittelbar und sucht daher Paten, die ihre finanzielle Versorgung (Futter, Streu, Medi-kamente und Tierarztbesuche) unterstützen. Wer die scheue Minka unterstützen möchte, meldet sich bitte bei der Tiernothilfe Breuna e.V. in Zie-renberg bei Frau Zyweck unter der Rufnummer: 05606 53 47 38.

Tiernothilfe Breuna • 34479 Breuna-Wettesingen • Tel.: 05606 534738

Bodo von der Tierschutziniti

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Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 77

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3Ruffy, Mix-Rüde, 5 J., unkastriert, Schulterhöhe 45cm, wurde als Welpe aus Ungarn geholt und hier in Deutschland vermittelt. Irgend-wann in 2015 wurde er abgegeben. Durch wie viele Hände er seit-dem ging, entzieht sich unserer Kenntnis. Die letzte Besitzerin kam gar nicht mit ihm klar, so dass er schließlich bei uns strandete. Für Ruffy suchen wir ein hundeerfahrenes Zuhause, bevorzugt bei einer Einzelperson. Er benötigt einen klar strukturierten Tagesablauf, feste Regeln und absolute Konsequenz. Er zeigt sich sehr territorial und meint, alles kontrollieren zu müssen. Ruffy geht gerne spazieren und ist ein total gelehriger Hund mit gutem Grundgehorsam. Bis zu einer Vermittlung wäre eine Patenschaft hilfreich.

Tierheim Korbach • 34497 Korbach • Tel.: 05631 3970

Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 02661 40982

5Anna-Lena und4Jupiter, 1 1/2 J., ka-men mit wenigen Wochen zur Katzenhil-fe. Die Katzenkinder waren sehr scheu und fauchig und hatten in ihren ersten Lebenswochen keinen Kontakt zu den Menschen. Eine Vermittlung ist deshalb sehr schwierig, die Katzen brauchen ein ruhiges und überschaubares Zuhause und Menschen, die sie nicht überfordern. Mehr als ein Jahr warten die beiden nun schon im Tierheim auf liebe Menschen, die ihnen ein Zuhause geben möchten. Da eine Vermittlung im Moment nicht abseh-bar ist, wünschen sich die beiden Paten, die sie unterstützen. Jupiter

Anna-Lena

Ansprechpartner für die Patenkatzen:

Claudia Stotz [email protected]

Tel.: 0151 22811646

Page 78: Mensch und tier 2 2016

78 service Patentiere • Ausgabe 2/2016

4Bodo, ca. 14 J., hatte sich in der Garage Tierfreundin einge-mietet. Auf der Suche nach Futter schlich er ums Haus, und es war nicht zu übersehen, dass er verletzt war. Er konnte sein rechtes Hinterbein nicht benutzen und musste wohl auch starke Schmerzen haben. Ein Tierarztbesuch ergab, dass das Hinterbein gebrochen war. Weitere äußere Verletzungen hatte der kastrierte Kater nicht, er war nur stark abgemagert. An-hand seiner Tätowierung fand man heraus, dass Bodos Besit-zerin verstorben ist. Da wir für ihn keine reelle Vermittlungs-chance sehen, darf er in seiner Pflegestelle bleiben, und wir suchen liebe Paten, die sich an den Futter- und Tierarztkosten beteiligen.

3Tonja, ca. 4 J., kommt von der Sonneninsel Ibiza. Als unerwünschter Nachwuchs landete sie bereits als Wel-pe auf der Straße. Mehrere Monate muss sie sich alleine durchgeschlagen haben, ehe sie von Touristen halb ver-hungert in die staatliche Perrera gebracht wurde. Dort verbrachte Tonja den Rest ihrer Welpenzeit, bis ihre Retterin sie im Alter etwa 1 Jahr im September 2013 mit nach Deutschland nahm. Bald stellte sich heraus, dass mit Tonja etwas nicht stimmt. Ständig hat sie den Drang, alles zu zerstören und in alles hinein zu beißen. Ein Hirn-tumor ist zwar mittlerweile ausgeschlossen, doch ist Tonja schwer behindert und geistig zurück geblieben. Auf einem Gnadenhof fühlt sich die hübsche Hündin zu-sammen mit vielen Artgenossen rundum sehr wohl. Ob sie allerdings je eine eigene Familie finden wird, ist frag-lich. Daher suchen wir dringend Paten für sie!

Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz)

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Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 79

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4Quapo, ca. 12 J., wurde in Bulgarien ver-mutlich von einem Auto angefahren und schwer verletzt auf der Straße gefunden. Sein rechtes Hinterbein ist versteift, sodass er die meiste Zeit auf drei Beinen läuft. Die Behinderung ist leider nicht mehr opera-bel. Wir nehmen an, dass der kastrierte Rüde misshandelt oder aber auf jeden Fall sehr schlecht gehalten wurde. Er lässt sich nicht gerne anfassen. Auch Anleinen ist problematisch, hier bekommt er schnell Panik und beißt um sich. Mit viel Liebe und Geduld gelang es seinem Pflegefrauchen nach und nach, Quapos Vertrauen zu ge-winnen. Mit seinen Artgenossen versteht er sich bestens. Um alle noch anfallenden tierärztlichen Behandlungen bezahlen zu können und ihm weiterhin eine schöne Zeit auf einem von uns unterstützten Gnaden-hof zu ermöglichen, suchen wir liebe Pa-ten, die sich an den Unterhaltskosten be-teiligen. Quapo wird es Ihnen danken!

6 Schmusi, ca. 13 J., war regelmäßiger Gast an einer unserer Futterstellen. Die schwarz-weiße Katzendame hat chronischen Katzenschnupfen, der zu-nächst mit Antibiotika im Zaum gehalten werden konnte. Leider schlugen die Medikamente eines Tages nicht mehr an, sodass es ihr zunehmend schlechter ging und sie schließlich eingefangen und auf eine Pflegestelle gebracht wer-den musste. Nach intensiver tierärztlicher Behandlung geht es Schmusi jetzt wieder viel besser. Sie genießt dankbar ihr ruhiges Sofaplätzchen und das leckere „Sonderfutter“, das man ihr direkt unter die Nase halten muss, da sie immer noch verschnupft ist und deshalb schlecht riecht. Aufgrund ihrer Erkrankung benötigt sie öfters medizinische Hilfe und kann daher nicht mehr an der Futterstelle freigelassen werden. Sie sucht deshalb Katzenfreunde, die eine Patenschaft für sie übernehmen.

Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz)

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80 service vermittlungstiere • Ausgabe 2/2016

VermittlungstiereLiebe Tierfreunde,

wer sich ein Haustier anschaffen möchte und alles gut durchdacht hat, ist auf den nächsten Seiten genau richtig. Es sind wieder super sympa-thische, hübsche und charakterstarke Tiere dabei, die sehnsüchtig auf ein endgültiges Zuhause warten. Schauen Sie daher genau hin!

Es besteht die Möglichkeit, dass Tiere, die hier vorgestellt werden, bereits vermittelt sind und dies redaktionell nicht mehr erfasst werden konnte. Die Einrichtung in der Nähe hilft Ihnen gern weiter. Bei Interesse an einem der Tiere wenden Sie sich bitte direkt an den dazugehörigen Projektpartner von aktion tier.

Ein Heim für Tiere e.V. • 34587 Felsberg/Beuern • Tel.: 05662 6482

Mein Name ist 3Ghandi, Border Collie-Mix, geb. ca. 2006. Mich hat man einfach mit einem Strick an der Autobahn ange-bunden und allein gelassen. Zum Glück haben mich tierliebe Menschen gefunden und ins Tierheim gebracht. Allerdings bin ich nicht gerne hier im Tierheim und wür-de so gerne ein neues Zuhause haben. Ich leide sehr darunter, dass ich hier nicht der Einzige bin, der Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten bekommt. Ich bin sehr verschmust und liebe es, gestreichelt zu werden. Dann schmiege ich mich ganz nah an den Menschen ran. Andere Hunde sind für mich auch kein Problem. Aller-dings ist zu erwähnen, dass ich mein Fut-ter verteidige. Ich weiß, dass dies keine schöne Eigenschaft ist, aber mit Training, Vertrauensaufbau und einem immer glei-chen Ablauf der Fütterung bekomme ich das in den Griff.

Ivy von der Boxernothilfe Deutschland e.V., Seite 83.

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Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 81

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Ein Heim für Tiere e.V. • 34587 Felsberg/Beuern • Tel.: 05662 6482

Hallo, ich bin 3Fifa, eine 9 Jahre alte Hütehund-Mix-Hündin, und verstehe nicht, warum ich nun im Tierheim bin. Ich bin stubenrein, kenne die Grundkommandos und kann lange alleine bleiben. Auch kenne ich Kinder und Kleintiere und habe mit beiden keinerlei Probleme. Ich bin auch noch sehr verspielt und total verschmust. Streicheleinheiten genieße ich Stundenlang. Darum lege ich beim Spazieren gehen auch gerne mal eine Pause ein, wenn es ums Kuscheln geht. Alles in allem bin ich unkompliziert. Nur andere Hunde mag ich nicht so sehr. Die machen mir ganz schön Angst, und ich gehe diesen dann lieber aus dem Weg. Aus dem Grund suche ich auch ein Zuhause als Einzelprinzessin auf Lebenszeit.

3Happy, Schäferhund-Mischlings-Hündin, 8 J., und schon viel zu lange im Tierheim. Happy kommt aus schlech-ter Haltung. Sie ist sehr lieb im Umgang mit jedem, genießt jede Aufmerksamkeit und Streicheleinheit in vollen Zügen. Körperlich ist sie nun auch wieder fitter und nutzt die Energie zum Toben in den Ausläufen. An der Leine läuft sie vorbildlich, und auch im Auto fährt sie gut mit. Katzen scheint sie ebenfalls zu kennen und deren Anwesenheit stört sie nicht, solange sie sie in Ruhe lassen. Happy ist ein „Schön-Wetter-Hund“, denn wenn es nass und kalt ist, geht sie nicht so gerne spazieren. Sie kuschelt sich dann lieber in ihr warmes Körbchen und kaut einen Knochen. Happy ist eine unglaublich liebenswerte Seele, die einen schönen Platz an der Seite von Menschen sucht, die ihre Leidenschaft für Kuschelstunden teilen. Für Happy werden Menschen gesucht, die einen Hund wegen ihres Charakters lieben und auch über optische – sie wird wohl die ein oder andere kahle Stelle behalten – Makel hinwegsehen. Die sie behüten und mit ihr spielen und ihr das Leben ermöglichen, dass sie wohl lange schon nicht mehr führen durfte.

Hallo, ich bin 4Sancho, ein ca. 11 Jahre alter Kater, der sich gerne kraulen lässt und sich über jede Zuwendung freut. Für Leckerlis bin ich besonders schnell zu be-geistern. Nach gut 6 Wochen in einem neuen Zuhause, bin ich nun wieder im Tierheim Beuern. Lei-der gab es Schwierigkeiten mit der bereits vorhandenen Katze, so dass eine Rückkehr die beste Lösung war. Nun suche ich ein Zuhause als Einzelkater, in dem ich meinen Lebensabend verbrin-gen kann und die volle Aufmerk-samkeit bekomme.

3Rebecca, EKH, 7 J., befindet sich seit Oktober 2015 im Tierheim Beuern und hat schon so Einiges in den vergangenen Wochen erlebt. Nach ihrer Ankunft wurde sie tierärztlich untersucht, und es konnte ei-ne schlimme Augenverletzung festgestellt werden. Die Diagnose ergab einen Tumor, der leider heraus operiert werden musste. Nun wird für Rebecca, die kleine einäugige Prinzessin, ein neues Zuhause mit Frei-gang gesucht. Noch ist sie sehr verschüchtert, da sie sich an die neue Umgebung sowie die Situation mit nur einem Auge erst noch gewöh-nen muss. Mit Einfühlungsvermögen, Geduld und Zeit, wird sich das jedoch sicherlich schnell ändern.

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82 service vermittlungstiere • Ausgabe 2/2016

Boxernothilfe Deutschland e.V. • Bad Oeyenhausen • Tel.: 05731 3001465 Boxernothilfe Deutschland e.V. • Bad Oeyenhausen • Tel.: 05731 3001465

5Hedi, 7 J., hat man gerne um sich, denn sie ist sehr angenehm im Umgang. Sie ist nicht aufdringlich und kommt ganz vorsichtig und drückt sich an, als ob sie vorher fragen möchte: Darf ich? In dieser Hündin steckt ganz viel Liebe und Neugierde. Hedi kann ar-tig eine angemessene Zeit alleine zu Hause bleiben. Mit Artgenossen möchte Hedi nichts zu tun haben, wir möchten sie deshalb als Einzelhund vermitteln. Hedi kann man überall hin mitnehmen, sie ist brav und eine zuverlässige Begleiterin. Wer diesen Schatz adoptie-ren möchte, der kann sich gerne bei uns melden. Hedi wartet ungeduldig auf ihre neue Familie.

5Cora, 7 J., kastr., Rute kupiert, ist eine kleine und zier-liche Hündin. Sie hat eine gute Grunderziehung und geht brav an der Leine. Die Hündin ist sehr liebenswürdig und anhänglich – ein Schmuseboxer. Bei Artgenossen entscheidet die Sympathie. Im neuen Zuhause möchte sie Einzelhund sein, da sie zuvor in einem Hunderudel gelebt hat, was für sie sehr stressig war. Katzen gehö-ren nicht zu ihren Freunden. Cora ist eine schlaue Hün-din, die gerne noch etwas lernen möchte und glücklich ist, wenn man sich mit ihr beschäftigt und ihr viel Zu-wendung gibt. Sie hat eine Allergie gegen Futtermilben, Getreide und Rind. Sie ist aber auf ein handelsübliches Nassfutter gut eingestellt und verträgt dieses bestens.

3Attila, Saupacker-Mix, 7 J., sandfarben, und 3Cujo, Saupacker Mix, 4 J., schwarz, sind für uns Notfälle der besonderen Art. Wir wurden hier dringend um Hilfe gebeten, da das Haus der Hundehal-ter abgebrannt ist und die Familie mitsamt den Hunden von jetzt auf gleich ihre Bleibe verloren hat. Dieser Nachbarschaftshilfe konnten wir uns nicht verweigern und haben darum beide Hunde im Boxer-hof aufgenommen. Attila ist ein imposanter Rüde und der Vater von dem schönen Cujo. Beide Hunde sind typische Molosser, absolut ru-hig und gelassen mit einem großen Herzen und einer sehr sensiblen Seele. Beide Hunde sind sehr freundlich und lieben ihre Menschen bedingungslos. Sie sind gut erzogen und lassen sich problemlos an der Leine führen. Auf Hundebegegnungen reagieren sie gelas-sen und souverän. Da Vater Attila und Sohn Cujo bisher zusammen gelebt haben und ein Herz und eine Seele sind, wäre es natürlich wunderbar, wenn beide Hunde zusammen ein neues Zuhause finden würden. Wir sind aber auch bereit, die Rüden getrennt zu vermitteln. Für Beide wünschen wir uns ein ländliches Umfeld mit einem eben-erdigen Zuhause mit Garten bei Molosser Freunden.

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Boxernothilfe Deutschland e.V. • Bad Oeyenhausen • Tel.: 05731 3001465 Boxernothilfe Deutschland e.V. • Bad Oeyenhausen • Tel.: 05731 3001465

4Ivy, Boxer-Mix-Hündin, 2 1/2 J., ist lieb zu ihren Menschen, jung und tem-peramentvoll. Ivy befolgt die Grund-kommandos, wie Sitz und Bleib, läuft wunderbar mit und auch ohne Leine und hat Frauchen gerne beim Joggen begleitet. Beim letzten Tierarztbesuch wurde bei Ivy leider eine beginnende Arthrose in den Hüftgelenken fest-gestellt, wogegen sie zurzeit ein Me-dikament erhält. Ivy hat viele Hunde-freunde, wobei bei Begegnungen mit fremden Artgenossen die Sympathie entscheidet. Zuhause ist Ivy ein an-genehmer Hausgenosse, sie kann für eine angemessene Zeit alleine bleiben und fährt im Auto mit. Ivy kam als Welpe in einen 2-Personenhaushalt, in dem sie mit viel Liebe aufgewach-sen ist. Für Ivy suchen wir ein liebes Zuhause ohne kleine Kinder und ohne Katzen.

4Willi, 10 J., kastr., wurde auf-grund veränderter Lebens-umstände seines Herrchens schweren Herzens in unsere Ob-hut gegeben. Der Rüde ist eine Seele von Boxer – so brav wie er ausschaut, ist auch sein We-sen. Willi ist ein typischer Boxer, sowohl von der Optik als auch von seiner Art. Er ist ein großer und kräftiger Rüde. Trotz seines Alters ist Willi fit und vital. Der Rüde lässt sich gut führen und passt sich seinem Umfeld sehr rasch an. Mit Hündinnen kommt er gut zurecht, bei Rüden ent-scheidet die Sympathie. Auto-fahren ist kein Problem, Willi kann auch Alleinbleiben nach einer angemessenen Eingewöh-nung. Wer diesem Prachtbur-schen in die Augen blickt, kann wohl kaum noch widerstehen.

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84 service vermittlungstiere • Ausgabe 2/2016

TSV Schlupfwinkel • 85445 Notzingermoos • Tel.: 0811 9966787

4Nelson, Pointer-Setter-Mix, 1 J., ist ein sehr menschenbezogener und lieber Hund. Er hat in den letzten Wochen sehr viel bei uns gelernt, ist sehr bewegungsfreudig und unternehmungslustig. Für ihn suchen wir ein Zuhause bei Men-schen, die für ihn Zeit haben und ihn auslasten können. Nelson ist kastriert, geimpft, gechipt und ent-wurmt. Er wird mit Schutzvertrag und Platzkontrolle abgegeben.

Weitere Informationen zu Nelson erhalten Sie bei

Andrea Waldleitner: Tel.: 08123 2291

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Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 85

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Tierschutzinitiative Odenwald • 64658 Fürth • Tel.: 0700/0410-6666 (12 Cent/Minute aus dem dt. Festnetz)

6Vincent, ca. 3 J., wurde angeschossen und seinem Schicksal über-lassen. Tierfreunde fanden ihn auf Kreta mit einer riesigen, stark vereiterten und nekrotischen Wunde. Trotz großer Bedenken, ob sie überhaupt zu verschließen wäre, haben die Tierärzte ganze Arbeit ge-leistet! Allerdings musste bei der OP ein Ohrlappen komplett entfernt werden. Deshalb benötigt Vincent nun eine regelmäßige Ohrreinigung, die er ganz lieb über sich ergehen lässt. Er ist ein charakterstarker klei-

ner Kerl (SH etwa 40 cm), sehr sozial und verschmust. Mit Katzen hat der kastrierte braun-schwarze Mischling keine Probleme. Nach der langen Isolation sehnt er sich nun nach Aus-lastung und Gesellschaft. Wer mag dem ansonsten topfitten, fröhlichen Familienhund zeigen, wie schön ein Hundeleben doch sein kann?

4Mausi ist eine ca. 7-jährige Katzendame, kastriert, tätowiert und geimpft. Ihre Vorge-schichte liegt weitestgehend im Dunkeln, aber als sie vor vier Jahren in den Tierschutz kam, war sie noch sehr schüchtern und ängstlich. In ihrem neuen Zuhause taute sie auf, fasste Ver-trauen und ließ sich gern beschmusen. Leider verliert sie nun (unverschuldet!) dieses liebevolle Heim und sucht dringend Menschen, die ihr ei-ne zweite Chance geben. Am liebsten wäre ihr wahrscheinlich eine weibliche Einzelperson mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen, denn noch immer ist Mausi eine vorsichtige Katze. Mit neuer Umgebung tut sie sich schwer und braucht etwas Zeit, um sich einzugewöhnen. Ihr neues Zuhause muss ihr auf jeden Fall Freigang bieten können. Artgenossen sollte es dort nicht geben, vor ihnen hat Mausi Angst.

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86 service vermittlungstiere • Ausgabe 2/2016

Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 0177 7889766

3Minka, 9 J., war ihr Leben lang Freigängerin. Im Dezember 2015 wurde sie von ihrer Besitzerin weitergegeben und sollte von da an als Wohnungskatze leben. Da-mit war Minka nicht glücklich und fühlte sich in der Wohnung über-haupt nicht wohl. So landete sie schließlich im Tierheim. Minka ist eine sehr liebe, verschmuste und menschenbezogene Katze. Minka wünscht sich ein Zuhause, in dem sie nach angemessener Eingewöh-nungszeit wieder Freigang genie-ßen kann. Als reine Wohnungskat-ze möchte Minka nicht leben.

4Felix, 4. J., und 5Pandora, 9 J., Freigänger. Felix ist Menschen gegenüber anfangs etwas schüchtern und zurückhaltend. Hat er sich aber eingelebt und Vertrauen gefasst, lässt er sich ger-ne kuscheln und genießt seine Streicheleinheiten. Pandora ist sehr ängstlich und fürchtet sich noch sehr vor den Menschen, sie möchte noch nicht angefasst werden. Pandora hat sich mit Felix angefreundet und ist durch ihn schon etwas zugänglicher geworden. Pandora und Felix möchten gemeinsam in ein neues Zuhause ziehen. Die beiden wünschen sich ein ruhiges und überschaubares Zuhause und Menschen, die katze-nerfahren sind und sie nicht überfordern. Pandora und Felix brauchen einige Zeit, bis sie sich einge-wöhnt haben. Wenn sie ganz zutraulich geworden sind, möchten sie gerne Freigang genießen.

Minka

Felix

Pandora

Page 87: Mensch und tier 2 2016

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 87

service

Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 0177 7889766

6Whisky, 9 J., wurde bei der Katzenhilfe abgegeben, weil ihre Besitzerin keine Zeit mehr für ihre Katzen hatte. Whisky ist anfangs sehr schüchtern. Wenn man sich aber ein bisschen mit ihr beschäftigt, taut sie sehr schnell auf und kann gar nicht genug Streicheleinheiten bekommen. Sie genießt dann sichtlich die Aufmerksamkeit. Whisky kann als Einzelkatze gehalten werden. Eine vorhandene ruhige und ältere Katze sollte kein Problem sein. Freigang ist für Whisky ein Muss.

3Anton, 10 J., konnte an seinem bisherigen Platz nicht mehr versorgt werden. Er ist ein lieber und auch verschmuster Kater. Anfangs ist Anton etwas zurückhaltend, zeigt sich aber sehr kuschelig und menschenbezogen, wenn er sich eingelebt hat. Seinen Artgenossen gegenüber ist Anton sehr dominant, er möchte seine Menschen für sich alleine. Nach angemessener Eingewöhnungszeit möchte Anton Freigang genießen.

Ansprechpartner für alle Vermittlungstiere:

Marlene Winter 0177-7889766 Sylvia Schmidt 0171-2725271

www.katzenhilfe-westerwald.de

Whisky

Anton

Page 88: Mensch und tier 2 2016

88 service vermittlungstiere • Ausgabe 2/2016

Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 0177 7889766 Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 0177 7889766

5Leif, 8 J., und 6Lucky, 10 J., wurden bei der Katzenhilfe abgegeben, weil ihre Besitzerin keine Zeit mehr für ihre Katzen hatte. Leif und Lucky sind anfangs etwas schüchtern. Haben die beiden Kater aber Vertrauen gefasst, zeigen sie sich als große Schmuser und sind sehr menschenbezogen. Lucky und Leif lebten bisher zusammen und möch-ten auch gemeinsam in ein neues Zuhause ziehen. Freigang ist für die beiden Kater ein Muss.

4Stefan, 4 J., ist der Bruder von Aline und schon ebenso lange im Tier-heim. Er ist aber immer noch sehr scheu, fürchtet sich vor den Men-schen und lässt sich nicht anfassen. Stefan wünscht sich ein ru-higes Zuhause und Menschen, die ihn nicht überfordern. Da Stefan ein sehr sozialer Kater ist und sich an seinen Artge-nossen orientiert, sollte eine zutrauliche Erstkatze im neuen Zuhause nicht fehlen. Ansonsten würde Stefan gerne einen Kumpel aus dem Tierheim mitbringen. Nach angemessener Eingewöhnungszeit sollte Freigang möglich sein.

Ansprechpartner für alle Vermittlungstiere:

Marlene Winter 0177-7889766 Sylvia Schmidt 0171-2725271

www.katzenhilfe-westerwald.de

Leif

Lucky

Stefan

Page 89: Mensch und tier 2 2016

service

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 89

Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 0177 7889766 Katzenhilfe Westerwald e.V. • 56470 Bad Marienberg • Tel.: 0177 7889766

3Aline war etwa 3 Monate alt, als sie 2012 ins Tierheim kam. Sie wurde draußen geboren. In den ersten wichtigen Wochen hatte sie keinen Kontakt zum Menschen. Dementsprechend war sie von Anfang an sehr scheu und fauchig und ist auch heute noch etwas schreckhaft und ängstlich. Über die Jahre hat sich Aline aber an die Menschen gewöhnt. Wenn sie jemanden kennt und ihm ver-traut, lässt sie sich streicheln und schnurrt dabei. Aline genießt sichtlich ihre Streicheleinheiten. Es dauert aber ein bisschen, bis sie Vertrauen fasst. Die Entwicklung von Aline den Menschen gegenü-ber ist also sehr positiv, aber: Aline leidet im Tier-heim sehr, da sie immer wieder von dominanten Katern gemobbt wird. Im letzten Jahr bekam Ali-ne dadurch eine stressbedingte Darmentzündung, musste täglich erbrechen und magerte ab. Mit Medikamenten, Diätfutter und in einem ruhigeren Umfeld heilte die Entzündung ab, so dass Aline inzwischen wieder normales Futter verträgt und

auch zugenommen hatte. Vor einiger Zeit kam aber erneut ein sehr dominanter Kater in ihre Gruppe, der sie böse mobbt. Aline gerät dann in Panik. Ihre Pani-kattacken enden mit Erbrechen, so dass sie zurzeit wieder stark abbaut. Aline hat wieder an Gewicht verloren und ist sehr dünn. Aline sucht deshalb drin-gend ein ruhiges Zuhause ohne Kinder. Mit Kindern wäre Aline überfordert.

Eine sehr liebe vorhandene Katze könnte Aline gut tun. Sie hat sich im Tierheim mit zwei anderen Katzen sehr gut verstanden, beide sind

aber nicht mehr im Tierheim. Es muss wirklich eine sehr liebe und sehr soziale Katze sein. Aline kann in Freigang vermittelt werden, dies ist aber kein Muss. Wenn die Wohnung einen gesicherten Balkon hat, auf dem sich Aline sonnen kann, wird

Aline auch mit Wohnungshaltung zufrieden sein.

Alle Katzen sind bei Vermittlung entwurmt, entfloht, an- und

nachgeimpft sowie kastriert, tätowiert und gechippt.

Aline

Page 90: Mensch und tier 2 2016

90 service vermittlungstiere • Ausgabe 2/2016

Tierschutzverein Korbach e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970

3Tiffy ist eine Abgabekatze, wurde 2010 geboren, und ist sehr an-hänglich und möchte gerne immer im Mittelpunkt des Geschehens sein. Sie ist aus ihrem vorigen Zuhause Trubel gewöhnt und durch eine familiäre Veränderung und einem dadurch bedingten Umzug, lebte sie dann in einem ruhigen Haushalt. Sie hatte zwar Freigang, doch ihr fehlte der Trubel. Erst dann scheint Tiffy glücklich zu sein. Ist sie nicht im Geschehen mit dabei, wird ihr schnell langweilig und sie fängt an zu maunzen. Sie ist mit Kindern aufgewachsen und sucht ein neues Zuhause, wo es nicht langweilig ist und wo immer was los ist. Freigang braucht die verschmuste, manchmal etwas ei-gene Kätzin auf jeden Fall, am besten mit einer Katzenklappe, damit sie selbst entscheiden kann, wann sie raus oder rein will. Wer kann Tiffy ein Zuhause geben?

5Milo, Doggenrüde, ca. im Dezember 2015 geboren, wurde wegen Tierhal-teverbot der Besitzerin vom Vete-rinäramt eingezogen. Ein altersent-sprechend verspieltes, freundliches Kerlchen. Sicherlich muss er noch viel lernen.

6Schröder, Mischlingsrüde, geboren im September 2015, momentane Schul-terhöhe 66cm. Schröders bisheriges Leben liegt völlig im Dunkeln. In seinem kurzen Leben hatte er wohl schon mehrere Besitzer. Ein sehr freundlicher, ver-träglicher Hund. Dort wo er zuletzt war, konnte er allerdings überhaupt nicht alleine bleiben.

Page 91: Mensch und tier 2 2016

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 91

service

Tierschutzverein Korbach e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970

4Sakura, Mischlingshündin, geboren im Februar 2015, Schulterhöhe 50cm, kastriert. Sakura kommt ursprünglich aus Rumänien. Sie ist ein noch recht zurückhaltender und unsicherer Hund. An der Leine läuft sie schon sehr schön, fremde Menschen berei-ten ihr noch etwas Unbehagen. Sie ist sozialverträg-lich und tobt gerne mit anderen Hunden.

4Yui wurde 2014 geboren und kam in einem miserablen Zustand zu uns ins Tierheim. Er wurde völlig entkräftet, unterernährt und verschnupft aufgefunden. Wir pflegten ihn gesund und merkten aber schnell, dass er durch seinen chronischen Schnupfen schlechte Vermittlungschancen hatte. Umso mehr freuten wir uns, dass eine Familie ihn adoptierte. Leider kam er in dem neuen Zuhause nicht mit dem bereits vorhan-denen Hund zurecht und hatte große Angst vor ihm. Yui kam leider aus der Vermittlung zurück und wartet nun schon ein halbes Jahr erneut auf neue Besitzer. Er braucht bei uns keine Medikamente, aber täglich müssen seine Augen und seine Nase sauber gemacht werden. Bisher waren die Interessenten meistens vom Schnupfen abgeschreckt oder hatten bereits einen Hund oder andere Katzen. Der kleine Pechvogel mag Katzen leider auch überhaupt nicht. Charakterlich ist er absolut toll. Er ist verspielt, kuschelt liebend gerne auf dem Schoß, ist manchmal et-was frech, und wer ihn einmal kennengelernt hat, ist gleich verliebt. Yui sucht ein Zuhause als Einzelprinz mit der Möglichkeit zum Freigang und keinen kleinen Kindern. Muss er wirklich wegen seines Schnupfens so lange im Tierheim sitzen?

3Zuri wurde 2015 geboren und kämpfte wochenlang um ihr Leb-en. Die hübsche Kätzin versuchte von draußen in ein Haus zu gelan-gen und blieb im Kippfenster hängen. Der Finder befreite sie und brachte sie umgehend zum Tierarzt. Dort wurde Zuri stationär auf-genommen und bekam über mehrere Wochen intensiv mehrfach am Tag Physiotherapie. Langsam macht sie Fortschritte, und die Ner-ven ihrer fast komplett gelähmten Hinterbeine erholen sich nach und nach. Nach über vier Wochen ist sie nun soweit, dass sie etwas laufen kann. Wir hoffen auch weiterhin, dass sie Fortschritte macht und sie vielleicht in einiger Zeit wieder normal laufen wird. Wir kön-nen noch nicht sagen, ob sie später wieder Freigängerin sein kann oder als Wohnungskatze gehalten werden muss. Dies hängt von ihrer weiteren Entwicklung ab. Zuri ist sehr menschenbezogen und verschmust. Andere Katzen mag sie überhaupt nicht.

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92 service vermittlungstiere • Ausgabe 2/2016

Tierschutzverein Korbach e.V. • 34487 Korbach • Tel.: 05631 3970

6Pêche ist eine Fundkatze und wurde circa 2011 geboren. Sie hat am 12.04. sechs Kinder bekommen und zieht sie mit Bravour groß. Mitte Juli darf Pêche vorläufig zu einer Familie ziehen. Sie ist unglaublich verschmust und menschenbezogen. Zu ihren größten Hobbys zählt: Quasseln. Sie erzählt gerne, was sie erlebt hat und teilt es jedem mit. Toll wäre ein neues Zuhause mit der Möglichkeit zum Freigang und am besten als Einzelkatze. Mit größeren Kindern hat Pêche keine Probleme. Wer hat einen Sofaplatz für die kleine Quasselstrippe frei?

6Ally wurde verletzt gefunden und deshalb zum Tierarzt gebracht. Ihr Hinterbein war gebrochen, und sie musste operiert werden. Sie hat alles gut überstanden, bekommt in Kürze allerdings noch die Drähte raus und muss deshalb nochmal operiert werden. Wenn alles durch ist, darf Ally im Früh-sommer in eine neue Familie ziehen. Anfangs zeigt sie sich schüchtern, ist aber sehr verschmust und schnurrt und kuschelt gerne. Geboren wurde Ally 2015 und ist altersentsprechend verspielt. Das neue Zuhause sollte eher ruhig sein. Wo darf die herzige Kätzin einziehen?

3Zaras, 5,5 J., kastr., Schulterhöhe ca. 58cm, kam leider aus der Ver-mittlung zurück, da er wohl mit der veränderten Lebenssituation durch den Nachwuchs nicht zurecht kam. Hier im Tierheim ist er ein total unkomplizierter Hund, verträglich, anhänglich. Einer, der keinen Är-ger macht. Durch eine früher nicht behandelte Ohrenproblematik be-nötigt er sorgfältige Ohrpflege und sicherlich von Zeit zu Zeit Medika-mente.

Page 93: Mensch und tier 2 2016

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 93

service

aktion tier TierschutzzimmerLiebe Kinder, liebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, unser neues Register bietet Ihnen die Möglichkeit, zu denen von aktion tier aufgebauten Tierschutzzimmern Kontakt aufzunehmen. Vielen Dank.

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl AnsprechpArtner telefoN

BAden-WürttemBerg

76593 Gernsbach Hahnbachweg 51 Tierschutzzimmer Weidenhof Pferde bewegen Menschen [email protected]

Frau Kess 07224 6425759

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl AnsprechpArtner telefoN

BAyern

80804 München Birkenfeldstr. 1 Tierschutzzimmer MünchenStädtische Kindertagesstätte [email protected], www.birkenfeld.musin.de

Huggenberger 089 89051950

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl AnsprechpArtner telefoN

BerlIN

10405 Berlin(Prenzlauer Berg)

Rykestr. 53 Tierschutzzimmer Berlin Prenzlauer [email protected], www.lauderschule.de

Frau Kuchling 030 440131622oder 0177 8357012

12053 Berlin (Berlin Neukölln)

Boddinstraße 55 Tierschutzzimmer Berlin Neukö[email protected]

Frau Grieser 030 68874410 oder 0178 3282617

12439 Berlin (Niederschöneweide)

Bruno-Bürgel-Weg 7 Tierschutzzimmer Waldorfschule-Berlin-Sü[email protected], www.waldorfsuedost.de

Frau Marion Mayr 030 67798010 oder 01577 3887769

12587 Berlin (Treptow-Köpenick)

Aßmannstr. 63 Tierschutzzimmer Berlin Treptow KöpenickMüggelsee Grundschuleinfo@mueggelsee-grundschule.dewww.mueggelsee-grundschule.de

Frau Brandenburg 030 6458806

12679 Berlin (Berlin-Hellersdorf)

Parsteiner Ring 24 Tierschutzzimmer Berlin HellersdorfWilhelm-Busch-Grundschule [email protected]

Frau Wilde 030 30344299

12689 Berlin (Marzahn)

Schorfheidestr. 42 Tierschutzzimmer Berlin MarzahnPaavo-Nurmi-Grundschulenurmi.schule.sek@lycos.dewww.paavo-nurmi-grundschule.cidsnet.de

Frau Rumsch 030 9309508

13051 Berlin (Lichtenberg)

Malchower Chaussee 2 Tierschutzzimmer Berlin LichtenbergGrüner Campus Malchowschulleiter@gruener-campus-malchow.dewww.gruener-campus-malchow.de

Herr Tobias Barthl 030 96248595 oder 0171 1464715

13086 Berlin (Weißensee)

Gustav-Adolf-Str. 60 Tierschutzzimmer Berlin Weiß[email protected], www.hagenbeck-schule.de

Frau Eichenauer 030 96275050 oder 0176 21502883

13125 Berlin (Pankow)

Bedeweg 1 Tierschutzzimmer Berlin PankowGrundschule am hohen Feldsekretariat@grundschule-amhohenfeld.dewww.grundschule-amhohenfeld.de

Herr Imke 030 948006220

13355 Berlin (Mitte)

Stralsunder Str. 57 Tierschutzzimmer Berlin MitteErnst-Reuter-Oberschuleinfo@erst-reuter-oberschule.dewww.ernst-reuter-oberschule.de

Frau Boss 030 467779910

13359 Berlin (Mitte)

Zechliner Str. 4 Tierschutzzimmer Berlin MitteCarl-Kraemer-Grundschulecarl-kraemer@[email protected]

Frau Frank 030 4998993

13627 Berlin (Charlottenburg/Wilmersdorf)

Heckerdamm 221 Tierschutzzimmer Berlin Charlottenburg WilmersdorfHelmuth-James von Moltke-Schulewww.moltke-grundschule.de

Frau Wierschin 030 348068910

Schauen Sie auch unter: www.aktiontier-junior.org

Page 94: Mensch und tier 2 2016

Land Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

AKTION TIER Im aUSlaND

Bolivien La Paz, 5100 Casilla Postanschrift Deutschland: Stefan Hebele, Im Freihöfl 12, 85057 Ingolstadt

Animales SOS Bolivienwww.animalessos.org, [email protected]

Stefan Hebele 08092 851092

Rumä-nien

Bucuresti Sector 6 Drumul Sabareni, Nr. 69-73, Bucaresti Sector 6

aktion tier Projekt: „aktion tier Christi Bukarest“ Dog Shelter, Giulesti, Drumul Sabareni, Nr. 69-73; Associatia “Prietenii animalelor” Romania,

Dr. Ionut MoiseDr. Vlad Saplacan

0040 212200530 0040 212200530

94 service • Ausgabe 2/2016

Slowakei SK-96681, Zarnovica Revist’ské Podzámcie c 41 Hundeauffangstation, Obcianske zdruzenie, Bergtierheim Podzámcie – domov pre opustené zvieratá, Bystricka, [email protected]

Jozefina Dankova 00421 915845076 00421 456814412

Spanien 38611 San Isidro Poligono Industrial de Granadilla, Parque Eólico de ITER, Tenerife

aktion tier Projekt: aktion tier TeneriffaTierheim „Acción del Sol“ Centro de protección animal y medioambiental de Tenerife, [email protected]

Marion Gonzalez 0034 922778630

Adressen und AnsprechpartnerLiebe Mitglieder, liebe Tierfreunde, gerne können Sie sich bei unseren unten stehenden eigenen Projekten im In- und Ausland sowie den Einrichtungen unserer Projektpartner telefonisch oder auch via Internet noch näher über die jeweilige Einrichtung informieren. Liebe Projektpartner, bitte setzen Sie uns stets über jede Ände-rung zu Ihrer Einrichtung in Kenntnis.

Vielen Dank.

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl AnsprechpArtner telefoN

sAchsen

01309 Dresden Wittenberger Str. 9 Tierschutzzimmer DresdenPrivate Schule IBB Dresdenwww.ibb-dresden.de

Frau Scholz/ Frau Splettstößer

0351 4944920

01454 Radeberg Heidestr. 21 Tierschutzzimmer RadebergAWO Radeberg Hort Sü[email protected]

Frau Nitzsche 03528 418129

01662 Meißen Wettinstr. 19 Tierschutzzimmer Meißen-TriebischtalschuleMittelschule Triebischtal (Meißen)[email protected]

Frau Scholtz 0178 9332922

01665 Meißen OT Winkwitz Dieraer Weg 85 Tierschutzzimmer Meißen-Winkwitzaktion tier Meiß[email protected], www.aktiontier-meissen.org

Herr Aßmann 03521 730169

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl AnsprechpArtner telefoN

SachSeN-aNhalt

39167 Niederndodeleben Goethestraße 15 Tierschutzzimmer NiederndodelebenWartbergschule Niederndodelebene-mail: [email protected]

Frau Kerstin Schumann Telefon: 039204/7690Fax: 039204/76920

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl AnsprechpArtner telefoN

SpaNIeN

38632 AronaTeneriffa/Spanien

Calle de la Infanta Cris-tina 5

Tierschutzzimmer TeneriffaCEIP Parque de La Reinawww.cwipparquelareina.es

38594 GranadillaTeneriffa/Spanien

Calle la Constitutión, s/n Tierschutzzimmer TeneriffaCEIP La Jurada

© a

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Page 95: Mensch und tier 2 2016

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 95

service

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

BAden-WürttemBerg

70193 Stuttgart Markelstr. 30-32 Care 4 Life e.V., www.care-4-life.de Silvia Greene 0711 8062805 0711 3151617

72336 Balingen-Ostdorf Dorfstr. 42 URIA e.V. Verein z. Förderung einer neuen Art d. Tierhaltungwww.uria.de, [email protected]

Hermann Maier 07433 21774 07433 22274

76275 Ettlingen Am Baggersee 5 TSV Ettlingen e.V.www.tierschutzverein-ettlingen.info, [email protected]

Andrea Zeiß 07243 93612 07243 93153

76593 Gernsbach Hahnbachweg 51 Pferde bewegen Menschen e.V.www.pferde-bewegen-menschen.comInfo@ pferde-bewegen-menschen.com

Frauke Kess 07224/6425759

77656 Offenburg Am Flugplatz 2c TSV Offenburg Zell a.H. e.V.www.Tierschutzverein-Offenburg.deinfo@tierschutzverein-offenburg.de

Uwe Dindas 0781 33333 0781 9666761

79761 Waldshut-Tiengen Steinatalstr. 2 Tierschutzverein Waldshut-Tiengen u.U. [email protected]

Anja Fuchs 07741 684033 07741 9656776

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

BAyern

80796 München Herzogstr. 127 aktion tier Projekt: aktion tier-tierrettung münchen e. V., www.tierrettungmuenchen.de, [email protected]

01805 843773 (0,14 Euro/ Min., max. 0,42 Euro/ Min. im Mobilfunknetz)

81927 München Regina-Ullmann-Str. 40 KatzenTRaum e.V. Helena Küller-Wiedemann

089 951783 089 95760995

82110 Germering Zugspitzstr.4 Igelstation und Kleintiere Waltraut Eckl 089 8415513

84389 Postmünster Wald 4 Rottaler Tierfreunde e.V.www.rottaler-tierfreunde.beepworld.derottaler-tierfreunde@t-online.de

Anita Schustereder 08561 2461 08561 910789

85445 Notzingermoos Franzheimer Str. 6 aktion tier Projektpartner/Projekt Kitty: Tierschutzverein Schlupfwinkel e.V.www.tierschutz-schlupfwinkel.deinfo@tierschutz-schlupfwinkel.de

Heide Hagl 0811 9966787

91413 Neustadt a.d. Aisch Robert-Bosch-Straße 5 aktion tier Projektpartner:TSV Neustadt a.d. Aisch u.U.e.V.www.tierschutzverein-neustadt-aisch.detierheim-neustadt@t-online.de

Dr. Johannes Hofmann 09161 42 32 09161 875287

95632 Wunsiedel Siebenbürgenweg 2 Projekt Kitty: Kitty Forum Marktredwitz

Edeltraud Potrykus 09232 9199411

95643 Tirschenreuth Mooslohe 2 TSV Tirschenreuth, www.tierheim-tirschenreuth.de, [email protected]

Daniela Riedl 09631 2355 09631 798723

96317 Kronach Ottenhof 2 Projekt Kitty: TSV Kronach u.U. [email protected]

Klaus Barnickel 09261 20111 09261 20111

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

BerlIN

10243 Berlin-Friedrichshain Kopernikusstr. 3 aktion tier Projekt: projekt kitty

Rosi Lindemann 030 55669305 030 57795385

030 57794062

14193 Berlin Wallotstr. 6 Leben mit Tieren e.V.Hundebesuchsdienst Mensch-Tier-Begegnungsstättenwww.lebenmittieren.de, [email protected]

Viola FreidelGeschäftsführerin

030 70177953 030 76683904

14057 Berlin Kaiserdamm 97 Mensch·Umwelt·Tier e.V.www.mut-ev.org, [email protected]

030 30096234 030 30096255

14057 Berlin Kaiserdamm 97 aktion tier Projekt:aktion tier [email protected],

030 30103836 030 30103834

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

BraNDeNBUrG

03149 Forst (Lausitz) Am Pferdegarten 6 Tierschutzverein Forst (Lausitz) u.U. e.V.www.tierheim-forst-lausitz.npage.de

03562 983023

14513 Teltow Waldstr. 18 b aktion tier Projekt: aktion tier-Eichhörnchen-Hilfe-Berlin/BrandenburgProjektpartner: Eichhörnchenhilfe-Berlin/Brandenburg e.V.www.eichhoernchenhilfe-berlin.de, [email protected]

Tanya Lenn 0172 3553314

14542 Glindow Ziemensstraße 84 b aktion tier Projekt / Projekt kitty: projekt kitty [email protected]

Harry Kindt 03379 44553303327 42587

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl AnsprechpArtner telefoN

SachSeN-aNhalt

39167 Niederndodeleben Goethestraße 15 Tierschutzzimmer NiederndodelebenWartbergschule Niederndodelebene-mail: [email protected]

Frau Kerstin Schumann Telefon: 039204/7690Fax: 039204/76920

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl AnsprechpArtner telefoN

SpaNIeN

38632 AronaTeneriffa/Spanien

Calle de la Infanta Cris-tina 5

Tierschutzzimmer TeneriffaCEIP Parque de La Reinawww.cwipparquelareina.es

38594 GranadillaTeneriffa/Spanien

Calle la Constitutión, s/n Tierschutzzimmer TeneriffaCEIP La Jurada

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Page 96: Mensch und tier 2 2016

96 service • Ausgabe 2/2016

14542 Glindow Ziemensstr. 84b aktion tier Projektpartner: Berliner Katzenschutz e.V.www.Berliner-Katzenschutz.de [email protected]

Harry Kindt 03379 44553303327 42587Paten und Vermittlungstiere: 03327 42587

03379 445549

14776 Brandenburg an der Havel

Rietzer Straße 17 aktion tier Projekt: aktion tier BrandenburgProjektpartner: [email protected], www.aktiontier-brandenburg.org

Marko Hafenberg 0173 2473199

15806 Zossen Strasse der Jugend 156 aktion tier Projekt: aktion tier ZossenProjektpartner: Verein der Tierfreunde „Schützende Hand e.V.“[email protected], www.aktiontier-zossen.org

03377 201517 03377 201686

16303 Schwedt/ Oder Berliner Straße 143 aktion tier Projektpartner: Schwedter Tierschützer – Hilfe für Tiere in Not e.V.www.schwedter-tierheim.de, [email protected]

Frau Wyrembek 03332 523933 03332 523933

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

hessen

34479 Breuna-Wettesingen Obere Str. 31 Tiernothilfe Breuna Tierfreunde Altkreis Wolfhagen [email protected]

Jutta Zyweck 05606 534738

34497 Korbach Mönchepfad 7 Tierschutzverein Korbach und Umgebung e.V.www.tierheim-korbach.de, [email protected]

Petra Schlickewei 05631 397005631 7847

05631 915249

34587 Felsberg-Beuern Steinbruchsweg 1 a „Ein Heim für Tiere“ e. V.www.tierheim-beuern.com, [email protected]

Ralf Pomplun 05662 6482 05662 930802

35315 Homberg/ Ohm Frankfurter Str. 105 aktion tier Projektpartner: Verein Deutsch-Bulgarische Strassentier-Nothilfe e.V.www.db-tierhilfe.de

06633 919865 06633 918979

36208 Wildeck-Obersuhl Eisenacher Str. 121 Naturschutz-Informationszentrum Walter Gräf 06626 1887 8105 06626 915705

63589 Linsengericht Augustastr. 14 aktion tier Projekt: aktion tier-Fachberatungsstelle Wild- und kleine Haustiere, [email protected]

Ingeborg Polaschek 06051 73615 06051 75111

64658 Fürth Forststr. 31 Tierschutzinitiative Odenwaldwww.tsi-odenwald.de, [email protected]

Esther Görlich 0700 04106666 0700 04107777

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

mecKleNBUrG-VorpommerN

17429 Labömitz Triftstr. 6 Tierhof Labömitz – Verein zur Förderung und Aufrecht erhaltung des Tierhofs Labömitz [email protected]

Frau Wetzel 038379 289892 038379 28948

18106 Rostock Willi-Bredel-Straße 9 Projekt kitty: Kitty Forum RostockProjektpartner: Katzenschutzbund [email protected]

Helga Pipirs

Stefanie Drews

0381 7684040

0157 71179149

18239 Hastorf Oberdorf 11 Projekt kitty:Kitty Forum HastdorfProjektpartner: Streuners Arche Hastdorf [email protected]

Wolfgang Neumann 038207 73507 0151 44336666

038207 71549

18356 Pruchten OT Bresewitz Zur Vogelwiese 18 Projekt kitty: Kitty Forum Zingst/DarßProjektpartner: TSV Zingst Darß e.V.

Waltraud Geß 038231 669936

18439 Stralsund Greifswalder Chaussee 62U aktion tier Projektpartner: TSV Stralsund [email protected]

Frau Ernst

Frau Scheurich

03831 305318 03831 305318

18528 Bergen OT Tilzow Landstr. 12 aktion tier Projektpartner: TSV Rügen/ Hiddensee [email protected], www.tierschutz-ruegen.de

Heike Stock 03838 251126 03838 251126

19059 Schwerin Johannes-R.-Becher-Str. 35 Projekt kitty: TSV Schwerin e.V.

Jürgen Hamann 0385 785635

19205 Roggendorf Gadebuscherstr. 3 aktion tier Projektpartner: Tierschutz Roggendorf und Umgebung e.V.www.tierheim-roggendorf.de.vu, [email protected]

Anette Herbing 038876 31863 038876 31863

23936 Seefeld Waldweg 2a aktion tier Projekt: Lottihof für Kinder und Tiere e.V.www.lottihof.org, [email protected]

0173 6002852 03881 7524826

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

NIeDerSachSeN

26180 Rastede Parkstr. 154 aktion tier Projekt:aktion tier Wildtierauffangstation RastedeProjektpartner: Wildtierauffangstation Rastede e.V.www.wildvogelstation-rastede.de, [email protected]

Klaus Meyer 04402 985444 04402 987850

26524 Hage Hinkenaweg 11 a Tierhilfe Ostfriesland e.V. Ingrid Habben 04931 76259

26607 Aurich Eheweg 24 aktion tier Projektpartner: TSV Aurich e.V., www.tierheim-aurich.info, [email protected]

Lena Sartorius 04941 71922 04941 72647

Page 97: Mensch und tier 2 2016

27607 Langen Glieshamm 8 c Tierschutz Stadt Langen u.U. [email protected]

Ingrid Domhardt 04743 4165 04743 4865

30880 Laatzen Am Südtor 11 aktion tier Projekt:aktion tier Igelzentrum NiedersachsenProjektpartner: Igel-Schutz-Initiative e.V. [email protected]

0511 233161

31553 Sachsenhagen Hohe Warte aktion tier Projekt:aktion tier Wildtier- und ArtenschutzstationProjektpartner Wildtierstation Sachsenhagen [email protected]

05725 708730 05725 708740

31675 Bückeburg Am Hasengarten 6 aktion tier Projektpartner:TSV Bückeburg-Rinteln u.U. e.V.www.tierheimbueckeburg.de

Monika Hachmeister 05722 5220

38159 Wedtlenstedt Berliner Damm 32 Katzenschutz Braunschweig [email protected]

Angelika Malik 05302 804811 01212 5 716 71 832

Mitgliederjournal • aktion tier – menschen für tiere e.V. 97

service

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

NorDrheIN-WeStfaleN

32549 Bad Oeynhausen Wöhrener Str. 74 Boxer Nothilfe Deutschland [email protected]

Ute Helweg 05731 3001465 05731 3001466

33100 Paderborn Gogrevenstr. 38 Projekt kitty: Kitty Forum Paderborn [email protected] [email protected]

John F. Pyka Susan Smith

05252 93570180178 2375424

33378 Rheda-Wiedenbrück Heideweg 42 Pferdeschutzhof „Four Seasons“ e.V.www.pferdeschutzhof-four-seasons.de

Ina Schweikardt 05242 377604 05242 3798097

40670 Meerbusch Ingerweg 102 Katzenschutzbund Krefeld [email protected]

Walter Bruder 02159 911846

41189 Mönchengladbach In der Schley 38 respektiere e.V.www.respektiere.com, [email protected], Katzenvermittlung: Manuela Esser, Tel.: 02271-983038, [email protected], Monika Reinhardt Tel. 07157-536228

Tobias WernerManuela Esser

04322 751418 oder 0160 97737871

41379 Brüggen-Bracht Königstr. 20 Katzenschutzbund Mönchengladbach [email protected]

Gaby Classen 02157 909690 02157 125542

41470 Neuss Im Kamp 16 Tierschutzverein Katzenhilfe e.V.Düsseldorf-NeussTierheim Neuss-Bettikum, www.tierheim-bettikum.de, [email protected]

Uta WegenerMonika Provaznik

02137 6672 02137 6672

42117 Wuppertal Friedrich-Ebert-Str. 157 a Netzwerk Igel e.V. Monika Thomas und Christel Braun

0202 3097717

44797 Bochum Brockhauser Str. 13 a Tierhilfe Bochum e.V.www.tierhilfe-bochum.de

Gisela Ocker 0234 797074

44849 Bochum Postfach 630146 KIS Ruhr e. V., Katzen Informations- und Schutzverein [email protected]

Julia Oelschläger 0152 3018917 03212 1109559

45899 Gelsenkirchen Hippolytusstr. 13 Tierwacht Ruhrgebiet [email protected]

Manfred Röll 0209 771717 0209 785731

47559 Kranenburg-Mehr Keekenerstr. 40 Tierheim Kranenburg [email protected]

02826 92060 02821 13980

48565 Steifurt Münsterkamp 4 a Projekt kitty: Katzenhilfe Rheine u.U.e.V. [email protected]

Gerlinde Rieß 05971 71747

50354 Hürth-Efferen Höninger Weg 98 Projekt kitty: Tierheim Helenenhof Hürth, Verein zur Verhinderung von Tierquälerei Köln u.U. [email protected]

Hanni Schäfer 02233 691067 02233 692156

50354 Hürth Kreuzstrasse 124 Tiere in Not [email protected]

Irmgard Seehausen 02233 46302 02233 400259

50460 Köln Postfach 10 20 02 Katzenschutzbund e.V. Cat-Sitter-Club Kö[email protected]

Andrea Bensberg 02234 996484 02234 996483

52080 Aachen Mühlenweidweg 1 Tierschutzverein Kreis Aachen Nicole Kuhn 0176 48262230

52088 Aachen Postfach 500431 Katzenhilfe Aachen [email protected]

Manuela Pabich 0241 555688

Page 98: Mensch und tier 2 2016

52382 Niederzier Römerstraße 23 Katzen in Not e.V. Kreis Dü[email protected]

Roswitha Wirtz 02428 2097 02428 904361

57369 Lennestadt Zum Hengstenberg 7 Katzenhilfe Olpe e.V.www.katzenhilfe-olpe.de

Christa Ellert 02721 8820

58285 Gevelsberg Schieferbank 91 Projekt kitty: Tiernothilfe Katzen-Glück Kitty - Forum Gevelsbergwww.katzen-glueck.de, [email protected]

Ulrike Klaus 02332 558995

58566 Kierspe Thingslindestr. 58 Arche Kierspe e.V., [email protected]

Bärbel Höll 02359 3628

58730 Fröndenberg Goethestr. 18 Projekt kitty: Katzen-Steunerhilfe Frö[email protected], www.katzenstreunerhilfe.de

02373/70147

59071 Hamm Lippestr. 134 Projekt kitty: Hilfe für Katzen in Not e.V.www.katzenhilfe-poetter.de [email protected]

Karin Pötter 02388 800 50102388 800 471

02388 800 502

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

rheINlaND-pfalZ

54439 Saarburg Fasanenweg 33 Freunde herrenloser Katzen e. [email protected]

Liane Christmann 06581 5895

55438 Stromberg Postfach 126 aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein [email protected]

Rosemarie Meyer 06724 477 06724 477

56470 Bad Marienberg-Langenbach

An der Schmiede 16 Projekt kitty: Katzenhilfe Westerwald [email protected]

1. Vorsitzende undPressewärtin:Sylvia Schmidt

02661 98399440177 7889766

0171 2725271

02661 2830074

56648 Saffig Buchenstr. 6 Verein zum Schutz der Katze e.V. Elvira Schumacher 02625 958299 02625 958171

56710 Mayen Postfach 2021 aktion tier Projektpartner: Tierschutzverein Mayen u.U.www.tierheim-mayen.de, [email protected]

Hildegard Maas 02651 77438 02651 494733

56729 Kirchwald Auf Silchenrath 2 aktion tier Projektpartner: Wildvogelpflegestation Kirchwaldwww.wildvogel-pflegestation-kirchwald.org, [email protected]

Andrea Friebe 02651 3971 02651 1089

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sAchsen

01309 Dresden Hepkestr. 34 TSV Dresden e.V. „Menschen für Tierrechte“[email protected] www.tierschutzdresden.de

Frau Sägner 0157 77844442

01665 Meißen Dieraer Weg 85 aktion tier Projekt: aktion tier MeissenProjektpartner: Tierheim Meissen Winkwitz e.V., tierschutzcentrum-meissen.orgwww.aktiontier-meissen.org, [email protected]

Katrin Assmann 03521 730169 03521 730179

08223 Falkenstein Luis Müller Str. 30 TSV Auerbach u.U. e.V. Ursula Reinhold 03745 77372 0160 7723508

08280 Aue Knollweg 14 [email protected]

Bärbel Schroller 03771 23773 03771 257574

08451 Crimmitschau Waldsachsener Weg 11 aktion tier Projekt:aktion tier Crimmitschau-Werdau Projektpartner: Tierschutzverein Crimmitschau/ Werdau e.V.www.tierheimcrimmitschau.de, [email protected]

Karin Junold 03762 705773 03762 705775

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SchleSWIG-holSteIN

21514 Büchen Auf der Heide 7a Katzenschutzverein und Tiernothilfe Büchen [email protected]

04155 499807

23795 Bad Segeberg Neuland 2 Tierschutz Bad Segeberg u.U. e.V.www.tierschutz-bad-segeberg.deinfo@tierschutz-bad-segeberg.de

Henrike Schwarz 04551 6551 04551 995832

24635 Rickling Eichbalken 44 Tierhilfe Nord e.V., www.tierhilfe-nord.de, [email protected]

Johannes Franken 04328 722622 04328 722868

25938 Wyk auf Föhr Grönland 1b Tierhuus-Insel Föhr [email protected]

Janine Bahr 04681 7487890163 3333770

PLZ Ort Adresse Name • INterNet • emaIl KOntAKt telefoN fax

thÜrINGeN

36433 Bad Salzungen An der Armbach 16 Tierhilfe Bad Salzungen Helmut Hahn 03695 601849

98544 Zella-Mehlis Oberzella 33 Tierhilfe Zella-Mehlis e.V. Udo Rohr 0163-3792013 03682 400691

98 service • Ausgabe 2/2016

Page 99: Mensch und tier 2 2016

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