Metalloxidation Rost herstellen

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Metalloxidation

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Verrückte Welt! Früher wurde alles dafür getan, damit nichts rostet. Heute gehört ein rostiger Gartenzaun zum Feeling des guten Geschmacks. Andere Länder, andere Sitten. Um dieses Wohlbefinden zu bekommen, werden in Finnland Fahrräder gerostet. Das gleiche geschieht in Amerika mit alten Autos, Bus- sen und Traktoren. Bekannt ist der Rost aus Italien, wo selbst die Leitplanken an den Autobahnen dieses modische Outfit in vielfältigen Rostfarben präsentieren – gestern wie heute! Im Gegensatz zu dem bräunlichen Rost sehen die mit Grünspan belegten Laternen, Türen, Blumenge- fässe, Ziergitter an den Häusern, auch die Regenrinnen sehr schick aus. Das durch die Oxidation darauf gelang- te Grün, Blau- oder Weissgrün gibt diesen Teilen ein schic- kes, meistens wertvoll erscheinendes Aussehen. Das Schöne da- ran, heute kann man jeden Gegenstand, gleich aus welchem Werk- stoff er auch besteht, mit diesen Effekten überziehen und zeitgemäss gestalten. Dieses kleine Anleitungsheft verrät

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Metalloxidation

Klaus-P. Lührs

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Dekorative MetallüberzügeDas Färben metallischer Oberflächen wurde in der dekorativen Kunstgestaltung bisher nur wenig ange-wendet. Das lag vor allem daran, weil Werkstoffe wie Kupfer, Bronze und Eisen normalerweise nur von Spe-zialisten oxidiert werden konnten, also Anwendern, die sich in der Chemie der Galvanotechnik gut auskannten. Ausserdem setzte das Verarbeiten mit den dafür erfor-derlichen Oxidationsmitteln und deren künstlerischen Anwendung praktische Kenntnisse aus der Metallurgie voraus. Allein deshalb, weil das farbliche Verändern dieser Gegenstände letztlich nur eine, zum Schluss folgende Oberflächenveredelung darstellt.

Das hat sich durch die von CREARTEC neu entwickelte Oxidationstechnik total geändert. Vor allem deshalb, weil für das Verfärben metallischer Oberflächen nicht nur Teile aus dem Metallguss oder der Metallverarbei-tung verwendet werden. Dafür eignen sich alle vorhan-denen Dekorations- und Gebrauchsgegenstände sowie selbst angefertigte Kunstobjekte, gleich aus welcher Materialsubstanz sie auch bestehen. Sie erhalten ein individuelles, gebrauchtes Aussehen, was durch spe-zielle Alterungseffekte wie Rost, Patina oder Grünspan geschieht.

Diese grossartige Anwendungstechnik kann z. B. für Figuren, Reliefs, Schalen, Krüge, Bilder- und Spiegel-rahmen, Laternen, Haustüren, Gartentore, Lampen, Möbel, Autos, Fahrräder, Traktoren, alte Wagenräder, Kinderspielzeuge, also Gegenstände, die möglicher-weise schon viele Jahre unbeachtet auf dem Dach-boden oder im Keller einer unsicheren Zukunft entge-gen schlummerten verwendet werden. Durch dieses „Altmachen“ werden diese „Kostbarkeiten“ wieder in-teressant und können entsprechend dem modischen Einrichtungsstil „Shabby chic“ zeitgemäss verändert und daran angepasst werden.

Während die hochtechnisierte Galvanoindustrie nur metallische Artikel veredeln kann, kann mit der von Creartec entwickelten Oxidationstechnik jedes Material, gleich ob aus Pappe, Holz, Ton, Keramik, Porzellan, Gips, Zement, Beton, Eisen, Kupfer, Bronze, Aluminium, Kunststoff, Glas etc. in seinem Aussehen so verfremdet und verändert werden, dass daraus eine wertvolle An-tiquität oder ein kostbares Souvenir entsteht, ein neu inszeniertes Erinnerungsstück aus einer längst vergan-genen Epoche.

Die Wirkung dieser überarbeiteten Teile ist des-halb auch noch interessanter. Hervorgerufen durch den Antikteach: verrostet, verwittert, mit Grünspan überzogen, was darauf hindeutet, dass dieser Gegenstand durch den jahrelangen Gebrauch bei Wind und Wetter sein Aussehen so verändert hat. Zurückgeblieben sind deshalb

„Altheiten“ mit einem Flair des Unberührbaren, eben einzigartige, nicht mehr ersetzbare Kostbarkeiten!

Und so werden sie hinterher auch behandelt. Gern gesehene Dekorationsobjekte, die das Ambiente einer schön eingerichteten Wohnung mit etwas Besonderem anreichern, einer Rarität, bei der jeder Betrachter ins Staunen gerät, was auch zum Erinnern an die gute alte Zeit beiträgt.

Genau das ist es, was diese aus der Mode gekomme-nen Antiquitäten bezwecken. Sie verkörpern etwas, was vielfach gefehlt hat, damit aus solchen Träumen oder Erinnerungen wieder Wirklichkeit wird. Deshalb ist es verständlich, wenn die so veränderten Kunstobjekte in die Wohnung und in den Garten gestellt werden. Eine gute Gelegenheit auch andere an diesem Genuss teil-nehmen zu lassen, z. B. dem total verrosteten Auto, der alten landwirtschaftlichen Maschine, den rostigen oder mit Grünspan überzogenen Laternen, Fässern für Re-genwasser oder den noch aus Zinkguss hergestellten, jetzt aber trotzdem total verrosteten Blumenkübeln.

Genutzt wird diese Alterungstechnik auch für das „Neugestalten“ einfacher Garagentore oder Haustüren, die durch das Auftragen einer dünnen Kupfer- oder Bronzeschicht nach dem Oxidieren mit einem klassi-schen Blaugrün Einzigartigkeit präsentieren.

Aber nicht nur das Aussehen alter, sondern auch neuer Dekorations- und Gebrauchsgegenstände wird damit verändert oder ehrlich gesagt, so verschönert, dass sie auch dem Geschmack der Europäer gerecht wer-den. Gemeint sind damit die meistens preiswerten, aus Fernost importierten Hässlichkeiten, die sie jetzt so verändern können, dass sie einen wirkungsvollen Beitrag zu einer geschmackvollen Dekoration geben.

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Und wenn Sie jetzt Utensilien suchen, die sich zum Ver-ändern eignen, werden Sie innerhalb weniger Minuten eine Handvoll davon finden. Was Sie davon verwenden wollen, muss nicht unbedingt hässlich oder so super-modern aussehen, dass diese Teile fast schon unschön wirken. Es können auch Objekte mit kleinen oder grös-seren Schönheitsfehlern sein. Verwenden Sie auch Möbel- und Einrichtungsgegenstände, die beschädigt oder mit kleinen „Macken“ behaftet sind. Durch das Auftragen der metallischen Basisschicht, können Un-ebenheiten, Risse und Löcher so nebenbei mit ausge-füllt und beseitigt werden. Oft ist es aber so, dass diese Fehlstellen hinterher gar nicht mehr auffallen, weil es einfach dazu gehört, dass ein verrostetes Lampenge-stell auch Dellen hat.

Beim Bearbeiten dieser Artikel ist eines wichtig: Sie müssen die Wirkung von zwei total unterschiedlichen Dekorationseffekten berücksichtigen. Während alles das, was Sie rostig gestalten, rustikal, teilweise auch schmutzig und deshalb nicht „anfassbar“ aussieht, erzielen Sie mit dem Grünspaneffekt meistens das Gegenteil. Damit werden Objekte verziert, die alt aus-sehen (es evtl. auch sind) und durch diese Behandlung wertvoll wurden, deshalb meistens auch den Mittel-punkt einer kostbaren Dekoration erbringen.

So unterschiedlich die Endergebnisse dieser Oxida-tions sind, so unterschiedlich ist auch das Anwenden. Während Sie für den Rosteffekt am besten Gegen-stände auswählen, die Flächen zeigen, z. B. Wandbil-der, Coullagen, Türen, Hinweisschilder, Blumenkübel, Regenfässer, Handwägen, Pumpen, Fahrzeuge etc., überziehen Sie kleine und grosse Teile mit der grün-lichen Bronze, dem rötlichen Dukatengold oder dem klassischen Kupfer. Dafür eignen sich auch Skulpturen, Reliefs, Objekte mit einer ornamentalen Reliefstruktur, also Gegenstände, bei denen es wichtig ist, dass die darauf erkennbaren Strukturen auch weiterhin gut sichtbar bleiben.

Dazu ein Beispiele:Kinderspielzeuge werden so hergestellt, dass sie mit wenigen Details auskommen müssen, damit sie so gestaltet sind, dass ein Kind sich beim Spielen damit nicht verletzten kann. Könnten Sie sich vorstellen, ein solches Automodell in die beste Vitrine ins Wohnzim-mer zu stellen? Vermutlich nicht. Wir sagen, Sie wer-den es tun, denn mit dieser Oxidationstechnik entwi-ckeln Sie daraus einen echten „Hingucker“, ein sehr interessantes Dekorationsstück.

Entstanden ist ein kostbares Modell, dass so viel Faszina-tion verbreitet, deshalb auch auf dem Schreibtisch, im Wohnzimmerre-gal etc. einen Ehren-platz bekommt.

Ein Plastikauto – erhältlich in jedem Spielwarengeschäft, wird in seine Einzelteile zerlegt.

1. Eisengrund haftet nicht auf Kunststoff deshalb, werden alle Fahrzeugteile zuerst mit Universal-Haftgrund dünn einge-strichen.

Universal-Haftgrund trocknet innerhalb von 20 – 30 Minu-ten. Danach folgt sofort das Auftragen vom Eisengrund, der zuerst auch nur mit einem Pinsel in dünner Schicht auf-grundiert wird.

2. 10 Minuten später wird der Eisengrund dann dicker, als flächige Beschichtung, wahlweise mit einem Pinsel oder Holzspatel darauf verteilt.

Ungefähr eine Stunde später ist der Eisengrund bereits so fest aufgetrocknet, dass jetzt das Überstreichen mit dem ausgewählten Oxidationsmittel erfolgen kann. Dafür sollte ein breiter, weicher Pinsel verwendet werden, mit dem die Oxidationsflüssigkeit überall gleichmässig dünn aufgetra-gen werden kann.

3. Damit die Oxidation wirkungsvoll ablaufen kann, sollten die damit beschichteten Teile in einem gut belüfteten Raum aufbewahrt werden. Planen Sie eine Oxidationszeit von un-gefährt 8 – 10 Stunden ein, damit Sie danach alles in einem wirkungsvollen Rosteffekt vorfinden.

4. Danach beginnt der Zusammenbau des Fahrzeugs. Das zu einem „Rostauto“ verwandelte Modell ist fertig. Sieht es nicht wundervoll aus? Nichts ist mehr daran erkennbar, dass es aus Kunststoff besteht. Es sieht jetzt wirklich so echt alt aus, als wäre es vor langer, langer Zeit einmal aus Metall hergestellt worden.

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Und die Technik – oder besser gesagt Chemie, die dafür gebraucht wird? Creartec hat ein wirkungsvolles Verfahren entwickelt, mit dem zunächst das Herstellen einer metallischen Oberfläche aus Eisen, Bronze oder Kupfer gemacht wird. Danach folgt das Oxidieren und im Anschluss da-ran das Konservieren, was dafür sorgt, dass die alt und rostig oder mit Grünspan überzogenen Gegenstände ihr einzigartiges Aussehen behal-ten und sich dieses nicht mehr verändert.

Für das Kennenlernen und Ausprobieren dieser Oxidationstechnik gibt es drei unterschiedlich zusammengestellte Beginner-Sets, die alles enthal-ten, was Sie dafür brauchen:

Art. 18 581.33Metallgrund gold – mit Grünspaneffekt

Packung enthält: 1 Dose Universal-Haftgrund 125 ml 1 Dose Metallgrund gold 125 ml 1 Flasche Oxidationsmedium 125 ml 1 Flasche Metallschutz-Zaponlack 60 ml 2 Rührspatel 2 Schutzhandschuhe 1 Verarbeitungsanleitung

18 586.27Eisengrund – Rost (mittel-rotbraun)

Packung enthält: 1 Dose Universal-Haftgrund 125 ml 1 Dose Eisengrund 125 ml (ca. 250 g) 1 Flasche Oxidationsmedium 125 ml 1 Flasche Metallschutz-Zaponlack 60 ml 2 Rührspatel 2 Schutzhandschuhe 1 Verarbeitungsanleitung

18 586.51Eisengrund - Rost (ocker-rotbraun)

Packung enthält: 1 Dose Universal-Haftgrund 125 ml 1 Dose Eisengrund 125 ml (ca. 250 g) 1 Flasche Oxidationsmedium 125 ml 1 Flasche Metallschutz-Zaponlack 60 ml 2 Rührspatel 2 Schutzhandschuhe 1 Verarbeitungsanleitung

Das in den Packungen enthaltene Material ermöglicht ein sofortiges Beginnen. Alles andere, was evtl. zusätzlich noch gebraucht wird, finden Sie in Ihrem Hobbyareal, Ihrer Werkstatt oder im Studio und kann sofort verwendet werden, z. B. Pinsel, Spatel, Spachtel, Metallschwamm etc.

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Das OxidationssystemFür diese raffinierte Gestaltungstechnik benötigen Sie nur wenig Zubehör:

Universal-HaftgrundMetall- und Eisengrund sind auf wässriger Basis, lösungsmittelfrei auf-gebaut. Deshalb haften sie nicht auf jedem Untergrund, weshalb Ge-genstände aus Glas, Porzellan, Roh- und lasierter Keramik, lackierte Holzflächen, Kunststoff, synth. Textilien und Styropor vorher mit dieser Haftgrundierung vorbehandelt werden müssen.

Der wässrige Grundlack wird dünn aufgestrichen und trocknet innerhalb von 30 bis 40 Minuten fest auf. Er ist wasser- und korrosionsfest und wurde so modifiziert, dass er sich sowohl mit glatten wie auch mit struk-turierten Flächen fest und sicher verbindet, gleichzeitig eine gute Anhaf-tung für den Eisen- und Metallgrund, sowie auch für alle anderen Farben, Lacke, Spachtelmassen etc. bietet.

71 801 Universal-Haftgrund 125 ml Kunststoffdose71 802 Universal-Haftgrund 250 ml Kunststoffdose71 803 Universal-Haftgrund 500 ml Kunststoffdose

GessoDamit der Eisen- oder Metallgrund auch auf textile Untergründe, z. B. Leinwände, Textilkulissen Keilrahmen etc. aufgetragen werden kann, werden diese Bildträger vorher mit dem licht- und alterungsbeständigen Gesso sorgfältig eingestrichen. Durch den einmaligen Aufstrich entsteht ein gleichmässiger, flexibler Malgrund. Die Trocknungszeit ist abhängig von dem Beschichtungsgrund und der aufgetragenen Schichthöhe und beträgt ungefähr 2–3 Stunden.

78 136 Gesso 225 g Kunststoffdose78 137 Gesso 500 g Kunststoffdose78 138 Gesso 1000 g Kunststoffeimer

Giessmassen-MalgrundTransparente, auf wässriger Basis hergestellte Grundierung, die bevor-zugt für das gleichmässige Verschliessen offenporiger Flächen, z. B. auf Stein, Beton, Gips, keramischen Giessmassen, Poroton, Rohkeramik, etc. verwendet wird. Giessmassen-Malgrund wird nur einmal, mit einem Pin-sel aufgetragen, gleichmässig dünn verteilt und trocknet dann transpa-rent und nicht sichtbar auf.

Materialverbrauch: ca. 80–90 g/m2 – was abhängig von der Saugfähig-keit des Untergrundes ist.

56 801 Giessmassen-Malgrund 100 ml Kunststoffflasche 56 802 Giessmassen-Malgrund 250 ml Kunststoffflasche

56rotbraun

72grau

99farblos

Universal-Haftgrund wird in klassischen Grundierungsfarben geliefert:

Farben:

68weiss

78schwarz

99farblos

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EisengrundUm auf den unterschiedlichsten Gegenständen einen authentischen Rosteffekt aufbringen zu können, müssen die Teile zuerst mit Eisengrund, einer mit feinem Eisenpulver vermischten Basisdispersion gleichmässig eingestrichen werden. Eisengrund haftet auf nahezu allen rauen, saugfä-higen Untergründen. Sollen damit auch glatte Oberflächen, die nicht saug-fähig sind, behandelt werden, müssen die zuerst mit Universal-Haftgrund (71 791) vorbehandelt werden. Danach folgt das dünne Vorgrundieren mit Eisengrund, wobei die Oberfläche mit einem weichen Pinsel nur mit einer geringen Materialmenge bedeckt wird und innerhalb weniger Minuten trocknet. Die vorgrundierte Fläche wird danach erneut, diesmal mit einer gleichmässig dicken Materialschicht bedeckt, was mit einem Pinsel, bzw. bei ebenen Flächen auch mit einem Holzspatel gemacht werden kann.

Nach dem festen Auftrocknen – was ca. 60 – 80 Minuten dauert, wird der Gegenstand mit einem Oxidationsmedium sorgfältig eingestrichen. Die Oxidation zeigt sich danach sofort mit einer beginnenden leichten Braun-färbung, die abhängig von dem jeweils verwendeten Oxidationsmedium ist. Dafür stehen sechs verschiedene Oxidationsmittel zu Verfügung mit denen Rosteffekte von einem ockerfarbigen Gelb-, einem Rost- bis Rot-braun bis hin zu einem rustikalen Dunkelbraun mit schwarzen Flecken gemacht werden können. Ausserdem ist es möglich, die so angefertige Oxidationsfläche im Anschluss daran insgesamt oder teilweise mit ande-ren Oxidationsmedien nachzuarbeiten. Dadurch entsteht eine mehrfarbi-ge Oxidationsfläche, bei der es auch möglich ist, sie zusätzlich noch mit Grünspan zu überziehen.

Materialverbrauch: 75 – 90 g/qm – abhängig von der aufgetragenen Schichtdicke.

18 501 Eisengrund 125 ml = 250 g Kunststoffdose 18 502 Eisengrund 250 ml = 550 g - 600 g Kunststoffdose 18 503 Eisengrund 500 ml = 1000 g - 1100 g Kunststoffdose 18 504 Eisengrund 1000 ml = 2150 g - 2250 g Kunststoffdose

EisenpulverSuper feines Eisenpulver mit einer Teilchengrösse von ca. 140 my. Eignet sich hervorragend als Ergänzungsmaterial für das Herstellen rostartiger Oberflächen. Es kann zusätzlich in den Eisengrund mit eingemischt wer-den, beispielsweise um diesen dickflüssiger zu machen, was beim An- fertigen rustikaler Oberflächen diese noch wirkungsvoller aussehen lässt.

18 516 Eisenpulver 350 g Kunststoffdose 18 517 Eisenpulver 800 g Kunststoffdose

Schlagmetall und BlattgoldfolienDie mit einer Anlegemilch (Metallicoll 77 822) auf Gegenstände aus Kar-ton, Holz, keramische Giessmassen, Keramik, Porzellan, Glas, Metall, Kunststoff, Leder etc. aufgeklebten Schlagmetall- oder Blattgoldfolien können selbstverständlich auch oxidiert werden. Das geschieht durch das direkte Aufpinseln des Oxidationsmediums.

77 822 Anlegemilch (Metallicoll) 50 g Kunststoffdose77 823 Anlegemilch (Metallicoll) 250 g Kunststoffdose

42 901 Blattmetall gold 14 x 7 cm SB-Set (25 Stück) 42 901 Blattmetall kupfer 14 x 7 cm SB-Set (25 Stück)

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MetallgrundDer mit feinem pulverförmigen Edelmetall vermischte Metallgrund (Gold, Dukatengold und Kupfer) wird mit einem Pinsel gleichmässig dick auf den Untergrund aufgetragen und muss dann ungefähr 60–80 Minuten trocknen. Da die Anhaftung dieser Spezialdispersion nicht auf allen Flä-chen gleich gut erfolgt, sollten glatte Untergründe (Glas, Metall, Kunst-stoff) vorher mit Universal-Haftgrund (71 801) vorbehandelt werden. Erst danach folgt das Aufstreichen des Metallgrundes. Im Gegensatz zum Eisengrund ist hier kein weiteres Vorgrundieren erforderlich, da der Metallgrund sofort in der gewünschten Schichtdicke gleichmässig aufgestrichen werden kann. Das ist vorteilhaft, weil nur eine dünne Materialschicht entsteht. Das Überstreichen mit dem Oxidationsmedium kann sofort nach dem Auftrocknen, allerdings auch noch ca. 8 Tagen danach erfolgen. Die dadurch inszenierte Verfärbung (Oxidation) erfolgt innerhalb der folgenden acht Stunden, während das Oxidationsmittel auf dem Objekt trocknet.

18 251 Metallgrund 125 ml Kunststoffdose 18 252 Metallgrund 250 ml Kunststoffdose

OxidationsmediumNach dem Auftragen des Oxidationsmediums auf eine Metallfläche be-ginnt die Oxidation sofort, und bewirkt eine succ. Verfärbung der metal-lischen Oberfläche. Während der Eisengrund mit den unterschiedlichen Oxidationsmitteln eine ocker- bis rotbraune, fast schwarze Verfärbung bekommt und dabei die Struktur von Rost zeigt, verursachen die gleichen Oxidationsmittel nach dem Auftragen auf den Metallgrund eine patinaar-tige Verfräbung, die von ockerbraun bis zu den unterschiedlichsten Grün- und Blautönen reicht.

Deshalb ist die Doppelfunktion dieser Oxidtionsmittel praktisch und vorteilhaft, weil sie jeweils auf dem Eisen- und Metallgrund für unter-schiedliche Verfärbungen sorgen. Die Oxidationsmittel wurden deshalb so entwickelt, dass damit auch alle anderen Metallflächen, angefangen vom rohem Eisen bis hin zum Messing, Bronze, Kupfer perfekt oxidiert werden können. Dabei konzentriert sich die Metallfärbung nicht nur auf die in diesem Programm angebotenen Metallgründe, sondern auch auf entsprechende Metallfolien, wie Schlag- und Blattmetall, selbstkleben-de Kupfer- und Messingbänder, wie sie beispielsweise in der Tiffany-Technik verwendet werden. Ausserdem auch auf alle Gegenstände, die aus diesen Metallen hergestellt wurden. Die für das Patinieren benötigten Oxidationsmittel bewirken auf den verschiedenen Metallen unterschied-liche Verfärbungen. Dabei eignen sich davon die meisten sowohl für den Eisen- wie auch für den Metallgrund, was durch die Angabe der erzielba-ren Oxidationsfarbe auf den Produkten vermerkt ist. Auf jeder mit einem Oxidationsmittel befüllten Flasche ist genau die mögliche Farbgebung, für Rost und Grünspan vermerkt und farblich gekennzeichnet.

Oxidationseffekt:Mit Farbwirkung auf:Metallgrund Eisengrund Artikel-Nr. : grünspan dunkelbraun 18 606.15 pastellgrün rotbraun 18 606.19türkisgrün, rustikalbraun 18 606.21weissgrün ocker-braun 18 606.23patinabraun mittel-/rotbraun 18 606.27patinagrün rotbraun-schwarz 18 606.29

18 606 Oxidationsmedium 125 ml Kunststoffdose18 607 Oxidationsmedium 250 ml Kunststoffdose

83gold

15

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84dukatengold

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85kupfer

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Metallgrund gibt es in drei Metallicfarbtönen:

Materialverbrauch: ca. 70 – 80 g/m2

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Wetterschutz-Imprägnierung (farblos-matt)Der nach modernsten Gesichtspunkten hergestellte lösungsmittelfreie Transparentlack wird zum Überstreichen von Gegenständen aus papier-artigen Werkstoffen, Holz, Metall, keramischen Giessmassen, Stein, Kera-mik, Gips etc. verwendet. Er eignet sich hervorragend für das schützende Überlackieren der mit Rost-, Grünspan- oder anderen Effekten oxidierten Gegenstände, die dadurch ein mattes Aussehen erhalten. Der Lack eignet sich auch für Gegenstände, die im Aussenbereich verwendet werden.

Materialverbrauch: 60 – 80 g/qm

69 876 Wetterschutz-Imprägnierung 100 ml Kunststoffflasche69 877 Wetterschutz-Imprägnierung 250 ml Kunststoffflasche69 878 Wetterschutz-Imprägnierung 1 l Kunststoffflasche

Metallschutz-/ZaponlackFür das schützende Überziehen der oxidierten Metallschichten eignet sich dieser Lack besonders gut, zumal er speziell als Metallschutzlack entwickelt wurde. Er wird allseitig, dünnschichtig auf die fertigen Gegen-stände aufgestrichen und trocknet innerhalb von 2–3 Stunden mit einem gleichmässigen – nicht sichtbarem Oberflächenfilm auf. (Lösungsmittelhaltig)

Glanzgrade:

Materialverbrauch: 80 – 100 g/m2.

70 086 Metallschutz-Zaponlack 60 ml Glasflasche70 087 Metallschutz-Zaponlack 125 ml Blechdose70 088 Metallschutz-Zaponlack 500 ml Blechdose

UV-ÜberzugslackHochwertiger, lösungsmittelhaltiger, farbloser 2-Komponentenlack, der sich gut für das flächige Überziehen von Gegenständen eignet, die im Aus-senbereich aufgestellt oder verwendet werden sollen. Der im Lack ent-halte UV-Lichtschutz schützt vor dem Ausblassen der Farben durch UV-/ Sonnenstrahlen, verhindert gleichzeitig das Gelbwerden des Lackes, so-dass eine langanhaltende, wetter- und witterungsbeständige Schutzwir-kung gegeben ist.

Glanzgrade:

Materialverbrauch: 120 – 140 g/m2.Der Lack wird als Lacksystem verpackt und enthält:

Packungsinhalt: I II III Überzugslack Glas 60 ml Glas 100 ml Dose 250 mlHärter Glas 60 ml Glas 100 ml Dose 250 mlLack-Verdünner Flasche 20 ml Flasche 50 ml Flasche 50 mlMischbecher 30 ml 2 Stück 2 Stück 2 StückRührspatel 2 Stück 2 Stück 2 StückVerarbeitungsanleitung 1 Stück 1 Stück 1 Stück

70 096 UV-Überzugslack farblos I 140 ml Packung70 097 UV-Überzugslack farblos II 250 ml Packung 70 098 UV-Überzugslack farblos III 550 ml Packung

98 farblos

seidenmatt

99farblos

glänzend

98 farblos

seidenmatt

99farblos

glänzend

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KaltglasurBesonders für die mit Metallgrund oxidierten Dekorations- und Ge-brauchsgegenstände, z. B. Vasen, Dosen, Reliefs, Skulpturen etc. bietet sich ein wirkungsvoller Oberflächenschutz in Form einer hochglänzenden Lasur an, die diesen Fertigteilen das Aussehen kostbarer Porzellanteile verleiht. Kaltglasur ist ein 2-Komponentenmaterial, vollkommen transpa-rent, lösungsmittelfrei und wird im Verhältnis 1 : 1 gemischt. Die Glasur erhärtet innerhalb von 10 – 12 Stunden und überzieht die Fertigteile mit einer abriebfesten, brillanten Glasur, die die Wertigkeit dieser Produkte erheblich steigert.

Kaltglasur wird in einem Set geliefert und enthält: je 1 Flasche Kaltglasurharz- und härter 2 Mischbecher 2 Rührstäbe 1 Verarbeitungsanleitung

50 100 Kaltglasur-Packung I 100 ml SB-Set50 101 Kaltglasur-Packung II 200 ml SB-Set50 102 Kaltglasur-Packung II 500 ml Packung

Kaltglasur „UV“Alternativ gibt es diese Glasur auch mit einem UV-Schutz, der für alle Gegenstände, die im Aussenbereich aufgestellt werden sollen, wichtig ist:

50 096 Kaltglasur-Packung I „UV“ 100 ml SB-Set50 098 Kaltglasur-Packung II “UV” 200 ml SB-Set50 098 Kaltglasur-Packung III “UV” 1000 ml Packung

AntioxidationsmittelDieses siliconhaltige Schutzfinish wird mit einem Pinsel, Schwamm oder weichem Tuch als dünner Schutzfilm auf Metallgegenstände aufgetragen. Ungefähr 2–3 Stunden später wird es mit einem weichen Tuch sorgfältig nachpoliert. Dadurch entsteht ein Oxidationsschutz, der alle 3–4 Monate erneuert werden sollte. Das Antioxidationsmittel schützt die Gegenstände vor Feuchtigkeit, Witterungs- oder Umwelteinflüsse und die damit ver-bundene gleichbleibende Farbgebung. Durch das Auftragen entsteht eine seidenmatt glänzende, natürlich wirkende Oberfläche.

18 251 Antioxidationsmittel 50 ml Glasflasche 18 358 Antioxidations-Spray 300 ml Spraydose

Sicherheitshinweise für OxidationsmedienIm Gegensatz zur kommerziellen Oxidationschemie werden für das Ver-färben im künstlerischen Anwendungsbereich chemische Oxidations-mittel verwendet, deren Gefährlichkeit als gering eingestuft wurde. Selbstverständlich sind alle Produkte mit den erforderlichen Gefahren-symbolen gekennzeichnet und mit Sicherheitshinweisen beschriftet, die beachtet und eingehalten werden müssen.

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Biologischer PinselreinigerDas auf wässriger Basis einer Zucker-Ester-Mischung - lösungsmittel-frei – aufgebaute Reinigungsmittel entfernt mühelos aus Pinseln die darin enthaltenen Lacke, Farbrückstände und Leimreste, die nach dem Lösen mit Wasser ausgewaschen (entfernt) werden. Dieser Pinselrei-niger wird aufgrund seiner anwendungsfreundlichen, schadstofffreien Zusammensetzung bevorzugt in Kindergärten, Schulen und Rehazen-tren verwendet.

75 686 Biologischer Pinselreiniger 100 ml Kunststoffflasche 75 687 Biologischer Pinselreiniger 250 ml Kunststoffflasche

Weiteres Zubehör:Für das professionelle Arbeiten mit diesen Produkten empfehlen wir aus-serdem folgende Werkzeuge und Hilfsmittel, die meistens bereits vor-handen sind:

• Spachtel • Zahnspachtel (Paletta)• Stahlwolle (00 und 000)• Drahtbürste• Harte und weiche Bürste• Stupfpinsel• Schwamm zum Stupfen und Wischen • Schutzhandschuhe • Schutzschürze• Schutzbrille

Für das Nachbehandeln der Fertigteile benötigen Sie:• Edelstahl-Schwamm • Weicher oder harter Borstenpinsel

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…und so wird’s gemacht:Bedecken Sie die Arbeitsfläche mit einer Folie, auf die Sie mehrere Lagen Zeitungspapier legen. Das ist wich-tig, damit verschüttetes Material von dem Papier sofort aufgesogen wird.

SchutzmassnahmenAchten Sie darauf, dass der Arbeitsraum gut belüftet ist. Besonders während der Zeit, in der die Oxidations-mittel verarbeitet werden, bzw. trocknen (reagieren). Dabei kann auch mal ein leicht säuerlicher Geruch entstehen, der durch die Zufuhr frischer Luft schnell wieder verfliegt. Auch deshalb ist der erwähnte Luft-austausch wichtig, weil durch die verstärkte Sauer-stoffzufuhr die chemische Reaktion, also das Oxidie-ren der Metalloberfläche schneller und wirkungsvoller verläuft.

Obwohl Sie mit nahezu ungefährlichen, schwach

schadstoffhaltigen Chemikalien arbeiten, sollten Sie trotzdem alle üblichen, beim Verarbeiten chemischer Produkte, empfohlenen Schutzmassnahmen, beachten und befolgen. Dazu gehört das Benutzen von Einweg-handschuhen, einer Schutzschürze und die Verwen-dung einer Schutzbrille beim Auftragen der Metallgrün und dem Verarbeiten der Oxidiermittel. Und weil Sie hier mit chemischen Flüssigkeiten experimentieren, sollten Sie während dieser Zeit nicht essen oder rau-chen!

Achten Sie ausserdem darauf, dass nichts auf die Klei-dung kommt, da sich beispielsweise der darin einge-trocknete Eisengrund nur schwer entfernen lässt und rostet. Beachten Sie auch, dass diese Arbeiten nicht von Kindern gemacht werden dürfen. Jugendliche ab 10 Jahren können damit unter Aufsicht und Anleitung von Eltern oder Erziehungsberechtigten arbeiten, z. B. in der Schule, Jugendgruppe oder in der Lehrwerkstatt.

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Lagerung der chemischen SpezialprodukteBewahren Sie die Oxidationsmittel so auf, dass sie in einem dunklen Raum (ohne Sonnenlicht), bei einer Temperatur zwischen 10 und 20 °C, nicht in der Nähe von Lebensmitteln oder chemischen Substanzen so gelagert werden, dass weder Kinder noch andere, un-befugte Personen damit in Kontakt kommen können. Achten Sie darauf, dass die Produktpackungen nicht umfallen oder auslaufen können.

Die Materialien, die Sie im Moment nicht benöti-gen, müssen nach dem Gebrauch sofort wieder ver-schlossen und sicher aufbewahrt werden. Das ist auch deshalb wichtig, weil sie dann nicht mit der Luft (Sauerstoff) in Berührung kommen und deshalb länger gebrauchsfähig bleiben. Bei den Grosspackungen Ei-sen- und Metallgrund sollten Sie nach dem Entnehmen einer Teilmenge des Materials aus der Dose diese vor dem Verschliessen mit einem aufgeblasenen Luftbal-lon so weit wie möglich ausfüllen. Dazu liegt diesen Packungen ein Luftballon bei, der aufgeblasen, verkno-tet und in die Dose eingepasst wird.

Dadurch verhindert Sie, dass sich auf dem Metallgrund eine Hautkruste bildet. Der entsteht durch den sonst üblichen Luftkontakt was durch den Luftballon, bzw. den fehlenden Sauerstoff verhindert wird.

Sollte sich trotzdem einmal eine solche Kruste auf der Materialoberfläche gebildet haben, wird die mit einem flachen Holzspatel vorsichtig abgehoben und entfernt. Sonst zerbricht die Kruste und Sie haben beim Verarbeiten des restlichen Materials darin

viele kleine Klumpen, die Sie mühevoll aus der aufge-tragenen Beschichtung entfernen müssen.

Für das reliefartige Gestalten eignen sich Keilrahmen, die zuvor mit Gesso (78 136) vorbehandelt wurden, besonders gut. Nach dem Anfertigen des Bildmotivs mit den unterschiedlichen Spachtelmassen folgt nach dem vollständigen Trocknen das Auftragen von Metall- oder Eisengrund, bzw. später auch das der Oxidations-mittel.

Ebenfalls für das Anfertigen reliefartiger Wandbilder, Dekore und plastischer Skulpturen ist das Verarbei-ten der keramischen Giessmassen, z. B. Artestone (56 011) in entsprechenden Kunststoff- oder Silicon-formen. Auch hier werden die vollständig ausgehär-teten Formteile zuerst mit Giessmassen-Malgrund (56 801) vorbehandelt und dann entschieden, ob sie ein rostiges oder grünspanartiges Aussehen erhalten sollen.

Wird das Material in dem Gebinde nicht auf einmal verbraucht, verdunstet eine kleine Teilmenge des darin enthaltenen Wasser, es wird dickflüssiger. Geben Sie in diesem Fall zu dem Materialgrund eine kleine Was-sermenge hinzu, die Sie sorgfältig darin einmischen. Wieviel Wasser Sie dafür benötigen, entscheiden Sie selbst, wenn Sie das Material verarbeiten. Wichtig ist, dass es gut streichfähig ist, d. h. es muss immer eine gewisse Menge Wasser enthalten.

ProjektvorbereitungLegen Sie den Gegenstand, den Sie bearbeiten wollen auf den Arbeitstisch. Reinigen Sie ihn, damit er frei von Schmutz, Staub, Fett, Rost und anderen Anhaftungen wie

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alten Farben, Klebstoffen etc. ist. Er muss vollkommen trocken sein. Das ist auch bei neuen oder gebrauchten Artikeln wichtig. Manchmal ist es sogar vorteilhaft, wenn Sie sie vorher mit feiner Stahlwolle oder Schleifpapier (Körnung 120) etwas anschleifen, damit alte Farbanhaf-tungen etwas angeschliffen werden.

Verschiedene EffekteDas Färben von Metallteilen oder den mit den metal-lischen Grundierungen überzogenen Gegenständen dient überwiegend dekorativen Zwecken. Daneben bewirkt eine solche Oberflächenbehandlung allerdings auch eine Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit, besonders bei den bereits erwähnten Metallteilen.

Die folgende Weiterbehandlung dient dem Zweck, die-se Gegenstände mit einem besonders hochwertigen Alterungs- oder Antikeffekt auszustatten. Dadurch wird nicht nur der Objektschutz verbessert, gleichzeitig erfolgt auch eine erhebliche Wertsteigerung des Ge-genstandes. Deshalb wird diese Oxidationstechnik be-vorzugt im Restaurationsbereich angewandt, weil hier

mit relativ einfachen Mitteln einzigartige Oberflächen-effekte erzielt werden, die bisher nicht möglich oder nur durch die Verwendung anderer kostspieliger oder gefährlicher Chemikalien zu realisieren waren.

Das Prinzip der chemischen Metallfärbung ist das Ent-stehen einer Metalloxidation, die durch Eintauchen, Aufstreichen oder Aufbürsten mit diesen Flüssigkeiten entsteht und danach durch den Kontakt mit dem Luft-sauerstoff reaktiviert wird. Das Bearbeiten der Metall-flächen erfolgt manuell und sollte nach empirischen Gesichtspunkten erfolgen.

Die Verwendung der angebotenen Metallisierungs- und Oxidationsmittel garantiert keine speziellen Effekte und Farbergebnisse. Allerdings entstehen durch das manu-elle Verarbeiten immer wieder beeindruckende Zufalls-effekte, die von hässlich bis fantastisch schön reichen. Ursächlich liegt das daran, dass alles von den Arbeits- und Umgebungsbedingungen abhängig ist, also Fak-toren wie Expositionszeit*, Auftragsdicke, Material-, Umgebungstemperatur und Bewegung.

1. 2.

Aus alt mach neu:Ein jahrelang irgendwo im Keller abgestellter Keramikkrug wird durch das Auftragen von Metallgrund und dem nachfolgenden Oxidie-ren zu einem dekorativen Schmuckstück ver-wandelt.Ein Hingucker ganz besonderer Art!

*Expositionszeit: Exposition ist die Summe aller Umgebungs-einflüsse (biologische, chemi-sche und physische), die auf einen Gegenstand innerhalb einer bestimmten Zeitspanne einwirken.

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Zusammengefasst: Dass, was Sie mit diesem Oxida-tionssystem erzielen, ist jeweils ein experimentelles Vorgehen, das ein individuelles, nicht vorbestimm-bares, handwerkliches Ergebnis (Charakter = Effekt), inszeniert.

Unterschiedliche MetallgründeGold- und Dukatengold können mit einer goldbrau-nen Patina (18 806.23) gedunkelt, alternativ mit ei-nem Grünschleier (18 606.29) oder einem zarten (18 607.19) bis intensiven Grün- (18 605.15) bzw. Blau-spaneffekt (18 606.21) überzogen werden und erhal-ten dadurch ein wertvolleres, altes, antikes Aussehen.

Die Oxidation beim Kupfer bezieht sich auf eine leichte Braunfärbung. Effektvoller ist allerdings der typische Grünspan. Beim Oxidieren entsteht am Anfang oftmals erst ein fantastisches Tiefblau, das sich während der weiteren Oxidation beim Trocknen in unterschiedliche Grün- und Blaugrüntöne verwandelt.

Die Farbeffekte sind bei allen Metallgründen nahezu identisch, obwohl die endgültige Effektwirkung sich dennoch dadurch unterscheidet, dass auch der me-tallische Farbuntergrund bei der Entstehung des Farb- effekts eine wichtige Rolle spielt. Besonders dann, wenn reliefartige Gegenstände damit gestaltet werden und stellenweise der Metalluntergrund wieder zum Vorschein kommt.

Eisengrund: Nach dem Auftragen dieses Materials und einer Mindesttrocknungszeit von 60 – 80 Minuten können Sie zwischen den unterschiedlichsten Oxida-tionsmitteln auswählen, welchen Rostfarbton der Ge-genstand zukünftig haben soll: ein gelbliches Ocker-braun (18 606.23), Mittel-/Rotbraun (18 606.27), ein typisches Rotbraun (18 606.19), ein schönes Dunkel-braun (18 606.15) oder ein Rustikalbraun (18 606.21)oder den gleichen Effekt in einer Farbkombination, die sich zwischen einem dunklen Rotbraun und Schwarz (18 606.29) bewegt.

Damit steht eine einzigartige Bandbreite an Rostfarbtö-nen zur Verfügung, die auch Sie begeistern wird.

Teile mit Universal-Haftgrund vorbehandelnNicht bei allen Objekten ist eine Grundierung erforder-lich. Steinartige Untergründe, wie Zement, Gips und keramische Giessmassen sollten trotzdem zuerst mit Giessmassen-Malgrund (56 801.99) vorbehandelt, also einmal dünn überstrichen und versiegelt werden, da-mit die darin befindlichen kleinen Löcher (Fissuren) verschlossen werden und eine glatte Materialfläche zur Verfügung steht. Das bietet nicht nur ein besseres Anhaften des Metallgrundes an, dadurch wird auch weniger Material verbraucht. Textilartige Oberflächen wie Leinwand, Keilrahmen oder Kulissen, werden vor-her mit Gesso (78 136) grundiert. Dadurch verbessert sich das Anhaften der Metallgründe, was auch be-zweckt, dass sich diese dann leichter mit einer schö-nen gleichmässigen oder strukturierten Fläche darauf auftragen lassen.

Während der Keilrahmen im oberen Bildbereich mit Acrylfarben bemalt wurde, wurde der untere Teil mit Eisengrund dickflächig belegt und strukturiert: eine beeindruckende plastisch wirksame Erscheinung – ein wertvolles „Original“.

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Gegenstände aus Terracotta, Keramik, Porzellan, Glas, Metall, lackierte Teile, ausserdem Kunststoff- und Sty-roporartikel müssen vorher mit Universal-Haftgrund (71 801) vorbehandelt werden. Das sichert nicht nur ein gutes Anhaften, ermöglicht ausserdem auch die Verwendung für den Aussenbereich, da die „Metall-flächen“ dann nicht so schnell korrodieren. (Universal-Haftgrund enthält einen UV- und Korrosionsschutz), ist ausserdem farbig, was beim Vorbehandeln gleich für einen passenden Untergrundfarbton sorgt.

Wichtigstes Merkmal dieser Grundierung: sie bewirkt ein gutes, gleichmässiges Auftragen auf glatten, sonst nicht anhaftungsfähigen Untergründen.

Universal-Haftgrund ist in drei verschiedenen Farben erhältlich, die farblich passend zu den Metallgründen abgestimmt sind:

• rotbraun Rosteffekte, Gold- und Kupfer • grau Silberfarbige Beschichtungen• transparent Neutrale Grundierung

Universal-Haftgrund trocknet abhängig von der Auf-tragsdicke, die möglichst dünn sein sollte und der Umgebungstemperatur innerhalb von 30 – 40 Minuten fest auf. Danach kann die Fläche sofort mit Eisen- oder Metallgrund überstrichen und weiter behandelt wer-den.

Beschichten der Gegenstände mit Metallgrund Eisen- und Metallgrund sind spezielle, auf wässriger Basis hergestellte Metalldispersionen, die mit natürli-chen Metallpulvern (Messing, Kupfer, Eisen) zubereitet wurden.

Verarbeitung der MetallgründeDie gold- und kupferfarbigen Metallgründe lassen sich leicht und gleichmässig, wahlweise glatt oder dick auf-tragen und verteilen. Dadurch entsteht ein wirkungs-voller Metalluntergrund, der bei Bedarf, z. B. bei Reliefs an manchen Stellen auch so dünn gestaltet werden kann, dass wichtige Bildstrukturen nicht zugedeckt werden.

Das Material bietet dadurch eine Vielzahl von Gestal-tungsmöglichkeiten, die sich beispielsweise beim Beschichten eines aus keramischer Giessmasse (Artestone 56 011) gegossenen Reliefs vielfältig zei-gen. Nach dem Giessen wird der Rohling mit Giess-massen-Malgrund (56 801) einmal dünn grundiert und nach dem Trocknen der Metallgrund gleichmässig darauf gebracht. Danach besteht die Möglichkeit, die metallisch erscheinende Oberfläche an bestimmten Stellen durch das Abreiben mit einem weichen Tuch

so zu verändern, dass hier wieder der weisse Mate-rialuntergrund zum Vorschein kommt. Das könnte bei-spielsweise bei einem Madonnenrelief gut aussehen, wenn das in Falten gelegte Gewand neben dem Me-tallüberzug längliche weisse Freiflächen erhält. Es ent-steht ein besonderer Kontrasteffekt, wenn das Relief beispielsweise nach dem Oxidieren einen zarten Grün-spanüberzug zeigt, der durch weisse Bildfelder unter- brochen wird. Ein solches Bildelement könnte dann mit einem Glanzlack oder einer Lasur zusätzlich so bear-beitet werden, dass die Optik einer porzellanartigen Oberfläche entsteht und dieses Objekt dadurch natür-lich und noch wertvoller erscheinen lässt.

Das Gold, kombiniert mit dem Grünspan und dem por-zellanartigen Weiss signalisiert hier einzigartige Kost-barkeit. Auch das ist nur ein Beispiel, dass zeigen soll, wie einfach es ist, durch kreative Veränderungen und Variationen immer wieder neue, total anders wirkende Effekte zu inszenieren. Achten Sie beim Auftragen des Metallgrundes darauf, dass dieser einmal in Längs- danach in der Querrichtung aufgestrichen wird. Es besteht auch die Möglichkeit, das Material mit einem Holzspatel auf ebenen, flächigen Untergründen zu ver-teilen (aufzutragen).

Metallgrund ist so konzentriert, dass bereits ein ein-maliger Auftrag für eine vollständige, wirkungsvolle Oberflächenoptik ausreicht. Das hat den Vorteil, dass Feinheiten in der Strukturoberfläche der Objekte nicht zu stark überdeckt werden und sie auch nach dem Auftragen des Oxidationsmediums noch gut erkennbar sind.

… auch das ist möglich:Ein aus Artestone (56 011) in ei-ner Form (Madonna mit Kind 58

209) gegossenes Wandrelief wurde nach dem Entformen mit Giessmassen-Malgrund vorbe-handelt, gestrichen, dann mit Metallgrund gold eingestrichen und danach mit einem Oxida-

tionsmedium nachgearbeitet.

Nach dem Trocknen wurdes das jetzt mit Grünspan überzogene Relief mit Patinacreme rotbraun

(75 501.56) vollständig einge-strichen und ca. 10 Minuten später mit einem weichen Tuch so nachpoliert, dass es dieses Aussehen erhielt.

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Das zweimalige Auftragen vom Metallgrund kann aber trotzdem Vorteile bringen, besonders dann, wenn es sich um Gegenstände handelt, die stehend bearbeitet werden, beispielsweise Vasen, Skulpturen etc. Wenn der Metallgrund, wie empfohlen, nur einmal aufge-strichen wird, bildet sich eine dünne Metallschicht, die normalerweise für das nachfolgende Oxidieren ausreicht. Bei stehenden Objekten ist allerdings ein zweimaliges Überstreichen mit dem Metallgrund zu empfehlen. Dadurch entsteht eine dickere Metall-schicht, die durch das folgende Überdecken mit dem Oxidationsmittel auch entsprechend stärker reagiert. Während bei einem flach auf dem Arbeitstisch liegen-den Gegenstand das Oxidationsmittel intensiv darauf einwirken kann, fliesst es von der senkrecht stehenden ab. Es wird dann zwar nochmals überstrichen, hat aber trotzdem nicht die Kraft so intensiv auf die Metallflä-che einzuwirken. Eine dickere Mietallschicht wirkt hier vergleichsweise wie ein Schwamm, nimmt also mehr davon auf, was auch eine intensivere Oxidationswir-kung verursacht.

Verarbeitung vom EisengrundDa Rostflächen meistens nicht eine ebene Oberfläche zeigen, kann der Eisengrund auch mit einem Pinsel bewusst strukturiert aufgestrichen werden. Dadurch wird eine Grundstruktur gestaltet, die rostübliche, Unebenheiten aufweist. Dafür reicht meistens schon ein einmaliges Auftragen aus, um diesen Effekt hin-zubekommen. Selbstverständlich besteht die Mög-lichkeit, auf eine vorbereitete Rostfläche noch eine zweite Schicht Eisengrund aufzutragen, weil sich das auch auf die Farbgebung des Rosts auswirkt. Anstelle einer einheitlichen Farbgebung kann auch eine leichte Marmorierung oder Mehrfarbigkeit entstehen. Dazu werden verschiedene Oxidationsmittel nebeneinander,

bzw. nach dem leichten Antrocknen, auch übereinan-der aufgetragen. Der dadurch entstehende Rost sieht schick aus, bietet sich deshalb zwischendurch auch zum Ausprobieren und Kennenlernen an.

Diese Technik eignet sich auch beim Bearbeiten gros-ser Objekte, z. B. einem Kindertraktor, dessen Grund-farbe ocker ist, aber im Motorenbereich und bei dem nach oben herausgeführten Auspuff eine dunklere Rostschicht zeigt. Ein dünnflächiges Beschichten ist besonders bei Skulpturen und Reliefs wichtig. Hier muss sehr darauf geachtet werden, dass die Bildwirkung durch den Ma-terialauftrag nicht zerstört oder beinträchtigt wird.

Deshalb ist der Eisengrund nur für eine möglichst grob oder grossflächige Rostgestaltung zu empfehlen. Klei-ne Figuren oder filigran gearbeitete Oberflächen kön-nen damit überzogen werden, wenn auf die ursprüng-liche Reliefstruktur verzichtet wird. Global gesehen eignet sich Eisengrund für flächige Objekte, bei denen es auf kleine verspielte Details oder Bildelemente nicht so ankommt, weil dafür das Ganze, eben die gekonnt dargestellte Rostwirkung, im Mittelpunkt steht.

Der fertige Metallgrund benötigt für das vollständige Auftrocknen 60 bis 80 Minuten. Die Trocknungszeit ist abhängig von der Auftragsdicke und der Umgebungs-temperatur. Während dieser Zeit bleibt der bereits et-was verfärbte Metallauftrag so erhalten, auch dann, wenn die Weiterbehandlung mit dem Oxidationsme- dium erst einige Stunden später erfolgt. Es kann sein, dass die Fläche dann bereits leichte Rostansätze zeigt, was auf die Luftfeuchtigkeit, die auf den nassen Ei-sengrund einwirkt, zurückzuführen ist. Dieser Rost hat aber keinen Einfluss auf die eigentliche Verfärbung, die durch das Aufbringen des Oxidationsmediums bewusst angestossen wird. Auch das frühere oder spätere Auf-tragen des Oxidationsmediums hat keinen Einfluss auf das Aussehen des Rosteffekts. Die Oxidation sollte aber innerhalb von zwei bis drei Tagen erfolgen. Objekte, die bis dahin nicht weiter behandelt wurden, können aber nochmals einen dünnen Überzug mit Eisengrund er-halten und sollten dann innerhalb der genannten Zeit-spanne weiterbehandelt werden.

Der Gegenstand kann dadurch evtl. etwas dunkler wer-den, zeigt aber troztdem sein eigenes, unverfälschtes Rostdesign.

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1.

2.

1. Grundieren mit Universal-Malgrund.

2. Metallgrund auftragen!3. Oxidierungsmedium

auftragen - fertig!

Die fertigen, mit Rost überzogenen Artikel können zu-sätzlich noch einen leichten Grünspaneffekt erhalten. Das ist durch das nochmalige Überstreichen mit dem Oxidationsmedium (18 606.23) möglich. Wie schon er-wähnt, besteht auch hier viel Spielraum für freies Expe-rimentieren, was sinnvoll ist, weil dadurch einzigartige Oberflächeneffekte entstehen können. Die bilden sich oft zufällig, weil sie von den erwähnten Umgebungs-einflüssen wie Zugluft, teilweise oder unregelmässige Wärmeeinwirkung, Oxidationsmittelauftrag mit einem Pinsel, Bürste oder Schwamm etc. so entstanden sind.

Grundsätzlich gilt bei solchen Experimenten: immer vom hellen Untergrund zum dunklen hin arbeiten. Be-gonnen wird beispielsweise mit dem Oxidationsmittel für eine gelblich-braune Rostwirkung, um nach dem Trocknen darauf eine weitere Oxidation mit dem Pro-dukt für für rötlich-braune oder dunkelbraunen Rost folgen zu lassen.

Das ist wichtig: Zum Verarbeiten gehört neben der Erfahrung auch etwas Mut um etwas auszuprobieren oder mit den unterschiedlichen Oxidationsmitteln zu experimentieren.

OxidationseffekteDieses „Metallveredelungssystem“ wurde so konzi-piert, dass der entwickelte Metalleffekt schnell, fest und weitgehend abriebfest auftrocknet und bei Bedarf noch mechanisch mit einem Schwamm oder einer Bürste nachbearbeitet und dadurch verändert werden kann.

Das Oxidationsmedium könnte beim Auftragen auch auf den Untergrund aufgesprüht werden. Darauf sollte möglichst verzichtet werden. Der Sprühnebel verteilt sich in der Luft, legt sich evtl. auch auf andere, in der Nähe stehende Gegenstände, deren Aussehen mögli-cherweise dadurch unbeabsichtigt beeinträchtigt wird. Deshalb ist das traditionelle Auftragen der Oxidations-flüssigkeit mit einem Pinsel oder Schwamm die besse-re und sichere Alternative. Das bietet ausserdem den Vorteil, dass diese Flüssigkeit so gezielt verteilt wird, dass es an einer Stelle dick, auf der anderen dünn ver-teilt werden kann, was ebenfalls zu unterschiedlichen Farbwirkungen führt. (Wichtig: unbedingt Schutzbrille und Schutzhandschuhe verwenden). Auch das ist mög-lich: das Oxidationsmittel muss nicht gleichmässig auf-getragen werden. Es kann auch mit einem Stupfpinsel auf verschiedene Stellen des Untergrundes schwach, auf andere stärker, aufgetupft werden. Eine weitere Möglichkeit, für andere Effekte!

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Senkrecht stehende Gegenstände oder Flächen wer-den von unten nach oben bearbeitet. Die abfliessende Oxidationsflüssigkeit wird zwischendurch mit einem Schwamm oder Pinsel aufgenommen und erneut auf-getragen.

Selbstverständlich gibt es noch andere Gestaltungs- ideen. Das könnte entgegen dem ursprünglichen Hin-weis dazu führen, doch einmal die erwähnte Sprüh-technik unter Berücksichtigung aller Vorsichtsmass-nahmen auch für andere Gegenstände anzuwenden, was sinnvoll sein kann, wenn die Beschichtungsfläche von zart bis sehr intensiv mit der Oxidationsflüssigkeit bedeckt werden soll. Eine weitere Möglichkeit bietet sich durch das Auftropfen an, wofür auch zwei oder drei unterschiedliche Oxidationsmedien so miteinander kombiniert werden können, dass die Tropfen unabhän-gig voneinander aufgebracht werden.

Beim Grünspan entwickelt die Tuchmethode zusätzlich raffinierte Effekte. Dazu wird ein Baumwolltuch mit dem Oxidationsmittel intensiv getränkt und flach auf den Metallgrund gelegt. Die Oxidation konzentriert sich dadurch nur auf diesen speziellen Bereich, der so wir-kungsvoll gestaltet werden kann. Bereits 15 Minuten später kann das Tuch ein Stück weiter, genauso auf-gelegt werden. Zwischendurch wird es wieder mit dem Oxidationsmittel getränkt, damit konstant die gleiche Wirkung erzeilt wird. (Wichtig: bei dieser Arbeit Schutz-handschuhe tragen!)

Manchmal zeigt sich die Verfärbung, die durch das Oxidationsmedium entstanden ist, sofort nach dem Auftragen, oftmals erst Stunden später, weshalb es wichtig ist, dass der bearbeitete Gegenstand bis zum vollständigen Trocknen unberührt liegen oder stehen bleibt. Der Trocknungsprozess sollte bei Raumtem-peratur und guter Frischluftzufuhr erfolgen und beträgt ungefähr 8 – 10 Stunden. Lassen Sie die bearbeiteten Gegenstände in einem möglichst geschlossenen Raum (Fenster geschlossen) für weitere 24 Stunden trocknen. Dadurch vermeiden Sie, dass die Oxidation fortschreitet und sich das bis-herige Farbdesign verändert. Das kann allerdings auch später noch passieren, weshalb es dann wichtig ist, dass der weitere Oxidationsverlauf gestoppt und be-endet wird.

Bevor es dazu kommt, sollten Sie Ihr fertiges Objekt genau betrachten. Wenn es Ihnen gefällt, können Sie es „versiegeln“. Sollte das Ergebnis nicht zufrieden-stellend sein, können Sie die Oberfläche mit einem Schleifschwamm oder einer Bürste noch etwas nach-arbeiten. Dazu wird der Schwamm/Bürste ins Wasser getaucht und die Objektoberfläche damit nass ge-macht, danach an bestimmten Stellen oder auf der gesamten Fläche etwas abgeschliffen. Dabei werden auch evtl. Salzkristalle, die sich manchmal nach dem Trocknen bilden, entfernt. Durch das Abschleifen ist es möglich, die Farbgebung der Oxidationsfläche unregel-mässig erscheinen zu lassen.

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Nach dem Oxidieren…Beobachten Sie den Gegenstand nach dem Auftragen des Oxidationsmittels. Das ist ebenfalls sehr wichtig, weil Sie so noch kleine Korrekturen machen können, um wirklich einzigartige Oxidationsergebnisse zu er-zielen. Dazu ist es auch möglich, flächig abgegrenz-te Formteile vollständig mit dem Oxidationsmittel zu befüllen und diese für fünf bis zehn Minuten voll darauf einwirken zu lassen. Damit die Oxidation nicht zu intensiv wird, wird die Oxidationsflüssigkeit danach wieder abgenommen, was wahlweise mit einer Pipette oder dem mehrmaligen Eintauchen eines Pinsels, der dann in einem Auffangbecher so ausgestrichen wird, dass er beim nächsten Eintauchen weiteres Material aufnimmt…

Wichtig: Auch wenn viel vom Experimentieren gespro-chen wurde, sollten Sie die unterschiedlichen Oxida- tionsmittel nicht miteinander vermischen. Dadurch kann es zu ungewollten chemischen Reaktionen kom-men, wodurch die Flüssigkeiten miteinander aufschäu-men, vergasen oder nicht kontrollierbar miteinander reagieren. Das wertvolle Oxidationsmedium kann da-durch auch verdorben werden!

SchutzfinishNach der Endbehandlung muss der Gegenstand nochmals 24 Stunden nachtrocknen. Achten Sie da-rauf, dass das in einem trockenen, warmen Raum geschieht, damit die Oxidation nicht – beispielswei-se durch Feuchtigkeitseinwirkung – erneut beginnt (nachoxidiert).

Und weil Rost- und Grünspanflächen normalerweise immer matt aussehen, erfordert das als Schlussfinish einen vor der weiteren Oxidation schützenden, trans-parenten Mattlackauftrag. Dafür eignet sich die tuch-matt auftrocknende Wetterschutz-Imprägnierung (69 876), der matte Metallschutzlack (Zaponlack 70 086) oder der UV-Überzugslack (70 096.98) besonders gut.

Bei Objekten, die durch das Auftragen von Metallgrund ein gold-, dukatengold-, oder kupferfarbiges Aussehen erhalten haben, können Sie entscheiden, ob Sie diese Oberflächengestaltung wünschen oder sie durch die nachfolgende Oxidation mit einem Grün- oder Blau-spanüberzug verändern wollen. Auf jeden Fall müs-sen diese Teile danach auch noch mit den erwähnten Schutzlacken überarbeitet werden, wobei es objektab-hängig interessant aussehen kann, wenn anstelle von dem Matt- ein Glanzlack verwendet wird. Die erwähn-ten Schutzlacke gibt es deshalb in beiden Glanzgraden. Zusätzlich könnte ein Überzug mit transparenter Kalt-glasur (50 101) für einen ganz besonders raffinierten Glanzeffekt sorgen.

Anstelle der matten oder glänzenden Lackschicht kön-nen Sie das fertige Objekt auch mit einem Antioxida- tionsmittel (Schlussfinish) überziehen. Die oxidierte Metallfläche wird dazu mit dem antikorrosiven Silicon-Öl wirkungsvoll isoliert. Die damit behandelte Fläche wird nach einer Trocknungszeit von 2–3 Stunden mit einem weichen Wolltuch nachpoliert und zeigt dann ein seidenmattes Outfit. Damit dieser Effekt lange anhält, sollte diese Behandlung alle 3–4 Monate wiederholt werden. Das Antioxidationsmittel gibt es als Spray (18 258) oder in flüssiger Konsistenz (18 251). Es hat sich im Bereich der Tiffany-Technik seit vielen Jahren bestens als hochwertiger Oxidationsschutz bewährt. Damit werden die mit patinierten (oxidierten) Lötnäh-ten verbundenen Glasoberflächen von Fenstern und Lampenschirmen mitsamt den dazu gehörigen Metall-teilen konserviert und gepflegt. Das Produkt verhindert auch eine Korrosion, die diese kostbaren Gebrauchs- oder Dekorationsstücke sonst zerstören könnte.

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Reinigung der ArbeitsgeräteEisen- und Metallgrund sind wie alle Oxidationsmittel auf wässriger Basis aufgebaut. Deshalb ist eine Rei-nigung der verwendeten Pinsel, Spachtel, Schwämme sowie aller anderen Werkzeuge, die hier verwendet werden mit normalem Leitungswasser möglich. Ein-zig der mit Zaponlack benetzte Pinsel muss mit dem biologischen Pinselreiniger (75 686) sorgfältig aus-gewaschen werden. Der Lack ist lösungsmittelhaltig, weshalb er mit diesem speziellen Reiniger schnell und bequem in Ordnung gebracht werden kann. Zum Schluss wird der Pinsel nur noch mit Wasser ausge-spült, wobei auch das wasserlösliche Reinigungsmittel daraus entfernt wird.

ReliefgestaltungPlastische Wandbilder, die beispielsweise durch das Auftragen von Spachtelmassen auf Keilrahmen hergestellt werden, bieten durch das Oxidieren der Oberfläche vollkommen neue, total anders wirkende Effekte. Verständlich, dass die Kombination von Rost oder Grünspan mit herkömmlichen Farbaufträgen ei-nen fantastischen Gestaltungsraum für künstlerisch hochwertige Kreationen bietet. Um beim Rost unter-schiedliche Strukturen sichtbar zu machen, stehen für das Kombinieren verschiedene Oxidationsmedien zur Verfügung, wobei auch die Möglichkeit besteht, diese nacheinander zu verwenden. Dazu wird die bereits fer-tige, getrocknete Rostfläche nochmals mit einem an-

deren Oxidationsmittel überstrichen, was anders aussehende Effekte bringt.

Damit zusätzliche Strukturen modelliert werden können, bietet sich das Aufstreu-en oder Einarbeiten von feinem Eisenpul-ver (18 516) ebenfalls an.

Während der Eisengrund und der damit verbundene Rosteffekt sich ausgezeichnet für das flächige Verarbeiten eignet, sollten fein strukturierte Oberflächen, die bei-spielsweise Gesichter oder andere bild- technisch wichtige Bestandteile enthal-ten, bevorzugt mit dem feineren Metall-grund überzogen werden. Die gold- oder kupferfarbige Grundierung kann so dünn-schichtig verarbeitet werden, dass auch feine Strukturen voll erhalten bleiben, was beim Eisengrund nicht immer der Fall ist.

SkulpturenDafür eignen sich beide Grundmassen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass kleine Figuren am besten mit dem Metallgrund überzogen werden, weil Feinheiten dann besser erkennbar bleiben. Grosse, beson-ders flächige Objekte eignen sich dafür besonders gut, wenn sie mit rustikalem Rosteffekt überzogen werden.

Eine Möglichkeit, um zusätzliche Effekte zu erzielen, entsteht beim Grünspan- effekt, wenn beispielsweise die Ränder von bestimmten Bildteilen goldfarbig bleiben. Das widerspricht zwar der natür-lichen Alterung, sieht aber oft einzigartig aus und unterstreicht so auch die Wertig-keit dieser Gegenstände.

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Auch die aus einer keramischen Giessmasse herge-stellten Reliefs und Figuren profitieren im Aussehen davon, wenn beispielsweise die Falten der Kleidung zweifarbig gestaltet werden. Während von den erhabe-nen Stellen der Metallgrund teilweise oder vollständig abgewischt wird, verbleibt er in den Vertiefungen der Falten und wird so auch oxidiert. Dadurch entsteht eine fantastische Farbkombination, die zusätzlich durch das Durchschimmern vom Gold oder Kupfer der Metall-grundierung noch raffinierter aussieht. Bei diesem Far-benspiel muss man entscheiden, was schlussendlich matt oder glänzend überlackiert wird, weil auch dieser Glanz ein wichtiger Bestandteil dieses Kunstwerks sein kann.

Zeitgemässes, schönes Accessoire entsteht bei der Verwendung von strukturieren Kacheln oder Wand-platten, die auch selbst aus keramischen Giessmas-sen hergestellt werden können. Durch das Auftragen unterschiedlicher Metallgründe wird die Basis für ein mehrfarbiges, stimmiges Oberflächenoutfit erzielt.

Solche Dekorationen verbreiten ein modernes Ambien-te und passen deshalb auch in modisch schick einge-richtete Wohnungen.

GlasgefässeWie schon erwähnt, können alle Gegenstände mit dem

Metall- und Eisengrund überzogen werden. Um aller-dings eine gute und dauerhafte Anhaftung zu erzielen, sollten Teile aus Glas, glasierter Keramik, Kunststoff, ausserdem lackierte Artikel vorher mit Universal-Haft-grund (71 801) dünn vorgestrichen werden. Nach dem Trocknen kann sofort mit dem Beschichten mit dem Metall- oder Eisengrund begonnen werden.

Diese Grundierungen haften auch auf Eisen. Trotzdem ist es vorteilhaft, auch solche Teile damit vorzustrei-chen. Universal-Haftgrund enthält einen UV-Schutz und ein Korrosionsmittel, was ein tatsächliches Rosten dieser Objekte verhindert. Deshalb empfiehlt sich diese Vorbehandlung besonders für solche Teile, die im Aus-senbereich aufgestellt und Wind und Wetter ausgesetzt werden.

KerzenRostige Kerzen sind z. Z. der Hit! Deshalb wurde die Grunddispersion auch so entwickelt, dass sie direkt auf die ölhaltige Wachsoberfläche der Kerze aufgetragen werden kann. Um dabei eine gute Anhaftung zu erhal-ten, wird die Kerze einmal dünn mit dem Eisengrund eingestrichen. Die Grundierung muss dann 10 bis 15 Minuten trocknen. Erst danach wird die Kerze mit die-sem Material richtig beschichtet, was mit einem Pinsel oder flachem Holzspatel gemacht werden kann. Dabei ist es auch möglich besondere Strukturen zu gestalten.

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Für das Beschichten einer grösseren Anzahl von Ker-zen ist auch das direkte Eintauchen in den Eisengrund möglich. Achten Sie darauf, dass die Kerze nur seitlich beschichtet wird. Nach dem Herausziehen der Kerze aus dem mit Eisengrund befüllten Behälter wird über-schüssiges daran haftendes Material mit einem Holz-spatel oder einem Pinsel abgestrichen.

Nach dieser Vorbehandlung muss die Ummantelung auf den Kerzen ungefähr 60–80 Minuten trocknen. Danach folgt das Oxidieren, wobei es sinnvoll sein kann, wenn unterschiedliche Oxidationsmittel mitein-ander kombiniert, also nebeneinander, teilweise auch übereinander oder nacheinander aufgetragen werden. Dadurch entstehen Unikatkerzen, weil jede anders aussieht.

Das Oxidieren geschieht hier ebenfalls durch einfaches Eintauchen in das Oxidationsmittel. Dabei kann eine Kerze zuerst einmal vollständig darin eingetaucht wer-den, um nach erfolgter Oxidation noch ein zweites Mal in eine andere Oxidationsflüssigkeit, beispielsweise nur bis zur Hälfte eingetaucht zu werden. Dann ent-steht eine zweifarbige Rostkerze.

Die Kerzenspitze darf nicht mit Eisengrund überzogen werden. Sonst legt sich der dünne Metallfilm über die Kerze und verhindert das Abbrennen. Das passiert bei der seitlich mit Eisengrund umhüllten Kerze nicht. Sie brennt ganz normal. Entwickelt eine herrliche Flamme und bewirkt, dass die sie umgebende Metallhülle all-seitig succ. nach innen in die Kerze herabsackt. Dabei bildet sich ein ca. 5–8 mm (abhängig vom Kerzen-durchmesser) breiter Rand, der tuchartig wirkt und der Kerze einen neuen, bisher nicht gekannten, ausseror-dentlich schönen und interessant aussehenden Gestal-tungsrahmen gibt.

Bei Kerzen mit einem Durchmesser von 30–50 mm verbrennt das Wachs in der Kerze, es entsteht eine rohrartige Ummantelung, die bedingt durch das un-terschiedliche Auftragen des Metallgrundes ein unge-wohntes Hindurchflimmern der Kerzenflamme zeigt, was ebenfalls interessant und nett aussieht. Da diese Hülse voll stehen bleibt, sollten dafür Kerzen bis zu ei-ner Länge von max. 100 mm verwendet werden.

Und noch ein weiterer, angenehmer Nebeneffekt zeigt sich: das Abbrennen einer Rostkerze dauert länger als bei einer normalen Kerze. Selbstverständlich können Sie anstelle von Eisengrund auch Metallgrund verwen-den und Kerzen mit einer matten Grün- oder Blauspan- umhüllung herstellen, wobei es auch hier viel Spiel-raum für eigenes Experimentieren gibt, um einzigartige Farbeffekte – angefangen von einem zarten Ockergrün bis hin zu einem kräftigen Blaugrün oder Weisgrün zu gestalten.

Shabby chickDas ist das Zauberwort für das Hervorholen alter, schon lange nicht mehr gebrauchter Gegenstände. Irgendwo aufbewahrt im Keller, der Garage oder dem Dachbo-den, meistens schon fast vergessen. Alte Möbel, Uhren, Kinderspielzeuge, Kommoden, Bilder, Spiegel, Vasen etc. Sachen, die man irgendwann mal gern gesehen oder verwendet hat, deshalb sich davon nicht trennen konnte, weil zu viele Erinnerungen daran hängen.

Jetzt gibt es eine gute Gelegenheit, sie neu zu verwen-den. Dazu müssen sie meistens erst einmal entstaubt und gerinigt, oftmals auch repariert und ausgebessert werden. Und durch das Bemalen mit Farben, Beizen oder Auftragen von Patinen oder Reisslack entsteht ein neues Möbel- oder Dekorationsstück. Auch dafür bietet sich der Rost- oder Grünspaneffekt an. Die Teile erhal-ten damit ein total verändertes Aussehen, was dafür sorgt, dass das neue Outfit wieder so interessant und schön aussieht, dass man sie gerne zeigt. Unter zei-

gen soll hier das Ausstellen dieser antiken Kost-barkeiten im Garten, auf der Terrasse, im Flur

oder einem anderen Raum, Kleinteile auch auf der Anrichte oder der guten Vitrine,

verstanden werden.

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Page 23: Metalloxidation Rost herstellen

…noch mehr zum Thema Rost:Lassen Sie sich durch die Bilder in dieser kleinen Bro-schüre anregen, um auch ausgefallene Gegenstände rosten zu lassen. Holen Sie dazu den kleinen ausge-dienten Kindertraktor aus dem Keller, entfernen Sie die Pedale und überstreichen ihn mit Eisengrund. Bald ist daraus ein einzigartiges Dekorationsstück geworden, dass sowohl im Garten oder auf der Terrasse für aner-kennende Bewunderung der Betrachter sorgt.

So oder ähnlich lassen sich viele alte, eigentlich aus-gediente Gegenstände wieder verschönern und in den Mittelpunkt einer gekonnten Dekoration stellen.

Der aus Kunststoff hergestellte Tranktor wird mit Universal-Haftgrund vollständig eingestrichen.

Danach folgt das Auftragen vom Eisengrund, wodurch er eine genaue Farbgebung erhält.

8 – 10 Stunden später folgt das Überstreichen mit dem ausgewählten Oxidationsmedium, das den Traktor einfarbig mit ockerfarbigem Rost überzieht. Einige Teile werden mit einem anderen Oxidationsmedium behandelt, um sie dunkler erscheinen zu lassen.

Damit der Traktor witterungsbeständig im Garten aufgestellt werden kann, folgt noch ein matter Schutzlacküberzug.

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Verrückte Welt!Früher wurde alles dafür getan, damit nichts rostet. Heute gehört ein rostiger Gartenzaun zum Feeling des guten Geschmacks. Andere Länder, andere Sitten. Um dieses Wohlbefinden zu bekommen, werden in Finnland Fahrräder gerostet. Das gleiche geschieht in Amerika mit alten Autos, Bus-sen und Traktoren. Bekannt ist der Rost aus Italien, wo selbst die Leitplanken an den Autobahnen dieses modische Outfit in vielfältigen Rostfarben präsentieren – gestern wie heute!

Im Gegensatz zu dem bräunlichen Rost sehen die mit Grünspan belegten Laternen, Türen, Blumenge-fässe, Ziergitter an den Häusern, auch die Regenrinnen sehr schick aus. Das durch die Oxidation darauf gelang-te Grün, Blau- oder Weissgrün gibt diesen Teilen ein schic- kes, meistens wertvoll erscheinendes Aussehen. Das Schöne da-ran, heute kann man jeden Gegenstand, gleich aus welchem Werk-stoff er auch besteht, mit diesen Effekten überziehen und zeitgemäss gestalten.

Dieses kleine Anleitungsheft verrät alles, was Sie dafür brauchen und wissen müssen.

...sieht aus wie ein verrosteter alter Blecheimer! Ist aber ein Jutesack, der in Stoff-Imprägnierfestiger (77 862) getränkt, danach modelliert und nach dem Trocknen fest und hart geworden ist. Was folgte war das Aufstreichen von Ei-

sengrund und dem Oxidieren. Fertig ist ein wetter- und witterungstauglicher

Blumenbehälter.

Art.-Nr.: 05 141

DE: 1,50 €AT: 1,50 €CH: 1,90 CHF

ISBN: 978-3-939903-26-0

CREARTEC® trend-design-gmbhLauenbühlstrasse 59 · DE 88161 Lindenberg/Allgäu