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IKW-Arbeitskreis Maschinenspülmittel** Methoden zur Bestimmung der Reinigungsleistung von maschinellen Geschirrspülmitteln (Teil A) Keywords: Prüfmethoden, maschinelle Geschirrspülmittel, IKW (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V.) Vor 1990 waren die im Markt angebo- tenen Reiniger alle ähnlich zusam- mengesetzt. Sie gehörten zu der in Tab. 1 aufgeführten Gruppe der kon- ventionellen klassischen Pulver (»con- ventional powders«). Das Zusammen- wirken der Alkalitätsträger (Metasili- kat/IMa-Carbonat), des Buildersystems (Phosphat) sowie des Bleichsystems (Aktivchlorträger) ergab an den in Fra- ge kommenden Anschmutzungen ein relativ ähnliches Reinigungsergebnis mit geringer Differenzierung unter- einander. Erst durch die 1990/91 in den Markt ein- geführten Kompaktreiniger ergab sich durch die hinzugewonnenen Möglich- keiten der Rezepturgestaltung ein deutlich differenzierteres Reinigungs- profil. Dieses konnte mit den bis dahin zur Verfügung stehenden Testmetho- den häufig nicht hinreichend nach- vollzogen werden, da geeignete An- schmutzungen in diesen Methoden nicht oder nur unzureichend vorhan- den waren. Ablösung des Schmutzes vom Spül- gut • Dispergieren des Schmutzes in der Spülflotte • Komplexieren von Restwasserhär- ten und Härteionen aus Speise- resten • bestmögliche Schonung des Spül- guts Wegen dieser Komplexität können maschinelle Reiniger i. d. R. aus bis zu fünf Grundbausteinen bestehen : • Alkaliträgern • Komplexbildnern • Bleichkomponenten - Biowirkstoffen (Enzyme) • Netzmitteln Weitere Zusatzkomponenten wie z. B. Silberschutzmittel, Bleichkatalysato- ren u.a. runden die Gesamtleistung des Produkts ab. Typische Reinigerzusammensetzungen - je nach Rezepturtyp - sind Tab. 1 zu entnehmen. 1. Einleitung Der Markt der Maschinengeschirrspül- mittel ist aufgrund der steigenden Ver- breitung von Spülmaschinen in Haus- halten ein Wachstumsmarkt. Über Eu- ropa gesehen beträgt die Wachstums- rate rd. 5% relativ pro Jahr. Dadurch gekoppelt sind auch maschinelle Rei- niger in starkem Maße an dem Wachs- tum beteiligt. In Europa betrug dieser Markt für 1997 rd. 1,4 Mrd. DM. Grundsätzlich besteht das maschinelle Geschirrspülen aus einem System. Ins- gesamtwerden drei Produkte benötigt: Reiniger, Klarspüler und Salz. Von zen- traler Bedeutung für das maschinelle Spülen ist der Reiniger. Die wichtigsten Aufgaben, die er zu erfüllen hat sind: Inhaltsstoffe Alkaliträger Komplexbildner + Dispergiermittel Bleichmittel + Aktivator/- Accelerator Netzmittel Biowirkstoffe Hilfsstoffe pH-Wert 1 % Klassische Reiniger (Pulver / Tablette) [Anteile in Gew.-%] Metasilikat/ 30-70 Disilikat Soda 0-10 Triphosphat 15-40 Polymere 0-10 Aktivchlorträger 0-2 Tenside 0 - 2 - Paraffinöl ca. 1 12- 13 Kompaktreiniger (Pulver / Tablette) [Anteile in Gew.-%] phosphathaltig Soda Hydrogencarbonat Disilikate Phosphat Phosphonat Polycarboxylat Aktivsauerstoffträge TAED Mn-Acc. Tenside Enzyme Duftstoffe Paraffinöl Silberschutzmittel 0-40 0-40 >30 0-2 0-5 r 3-20 0-6 0-4 <6 <0,5 <1 <1 9-11 phosphatfrei 0-40 0-40 0-40 Citrat Tenside >30 0-2 0- 15 3-20 0-6 <1 0-4 <6 <0,5 <1 <1 9- 11 Tab. 1 Typische Reinigerzusammensetzungen Sonderdruck aus SÖFW-Journal, 124. Jahrgang 11/98

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IKW-Arbeitskreis Maschinenspülmittel**

Methoden zur Bestimmung derReinigungsleistung von maschinellenGeschirrspülmitteln (Teil A)Keywords: Prüfmethoden, maschinelle Geschirrspülmittel, IKW (Industrieverband

Körperpflege und Waschmittel e.V.)

Vor 1990 waren die im Markt angebo-tenen Reiniger alle ähnlich zusam-mengesetzt. Sie gehörten zu der inTab. 1 aufgeführten Gruppe der kon-ventionellen klassischen Pulver (»con-ventional powders«). Das Zusammen-wirken der Alkalitätsträger (Metasili-kat/IMa-Carbonat), des Buildersystems(Phosphat) sowie des Bleichsystems(Aktivchlorträger) ergab an den in Fra-ge kommenden Anschmutzungen einrelativ ähnliches Reinigungsergebnismit geringer Differenzierung unter-einander.Erst durch die 1990/91 in den Markt ein-geführten Kompaktreiniger ergab sichdurch die hinzugewonnenen Möglich-keiten der Rezepturgestaltung eindeutlich differenzierteres Reinigungs-profil. Dieses konnte mit den bis dahinzur Verfügung stehenden Testmetho-den häufig nicht hinreichend nach-vollzogen werden, da geeignete An-schmutzungen in diesen Methodennicht oder nur unzureichend vorhan-den waren.

• Ablösung des Schmutzes vom Spül-gut

• Dispergieren des Schmutzes in derSpülflotte

• Komplexieren von Restwasserhär-ten und Härteionen aus Speise-resten

• bestmögliche Schonung des Spül-guts

Wegen dieser Komplexität könnenmaschinelle Reiniger i. d. R. aus bis zufünf Grundbausteinen bestehen :

• Alkaliträgern• Komplexbildnern• Bleichkomponenten- Biowirkstoffen (Enzyme)• Netzmitteln

Weitere Zusatzkomponenten wie z. B.Silberschutzmittel, Bleichkatalysato-ren u.a. runden die Gesamtleistungdes Produkts ab.Typische Reinigerzusammensetzungen- je nach Rezepturtyp - sind Tab. 1 zuentnehmen.

1. Einleitung

Der Markt der Maschinengeschirrspül-mittel ist aufgrund der steigenden Ver-breitung von Spülmaschinen in Haus-halten ein Wachstumsmarkt. Über Eu-ropa gesehen beträgt die Wachstums-rate rd. 5% relativ pro Jahr. Dadurchgekoppelt sind auch maschinelle Rei-niger in starkem Maße an dem Wachs-tum beteiligt. In Europa betrug dieserMarkt für 1997 rd. 1,4 Mrd. DM.Grundsätzlich besteht das maschinelleGeschirrspülen aus einem System. Ins-gesamtwerden drei Produkte benötigt:Reiniger, Klarspüler und Salz. Von zen-traler Bedeutung für das maschinelleSpülen ist der Reiniger. Die wichtigstenAufgaben, die er zu erfüllen hat sind:

Inhaltsstoffe

Alkaliträger

Komplexbildner +Dispergiermittel

Bleichmittel + Aktivator/-Accelerator

Netzmittel

Biowirkstoffe

Hilfsstoffe

pH-Wert 1 %

Klassische Reiniger(Pulver / Tablette)

[Anteile in Gew.-%]

Metasil ikat/ 3 0 - 7 0DisilikatSoda 0 - 1 0

Triphosphat 1 5 - 4 0Polymere 0 - 1 0

Akt ivchlorträger 0 - 2

Tenside 0 - 2

-

Paraffinöl ca. 1

12 - 13

Kompaktreiniger(Pulver / Tablette)[Anteile in Gew.-%]

phosphathaltigSodaHydrogencarbonatDisilikate

PhosphatPhosphonatPolycarboxylat

AktivsauerstoffträgeTAEDMn-Acc.

Tenside

Enzyme

DuftstoffeParaffinölSilberschutzmittel

0-40

0-40

>300 -20-5

r 3-200 - 6

0 - 4

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<0,5<1<1

9-11

phosphatfrei0-400-400-40

Citrat

Tenside

>300 -20- 15

3-200 - 6<1

0 - 4

<6

<0,5<1<1

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Tab. 1 Typische Reinigerzusammensetzungen

Sonderdruck aus SÖFW-Journal, 124. Jahrgang 11/98

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Bislang wurden zur Prüfung Metho-den eingesetzt, die abgeleitet aus Un-tersuchungen zur Bewertung der Rei-nigungsleistung von Spülmaschinenentwickelt und anschließend auf dieReinigerbewertung übertragen wur-den. Am weitesten verbreitet sind dieMethoden DIN 44990 (1) und IEC 436(2). Beide Methoden wurden aller-dings zu einer Zeit entwickelt, als dieneuen enzymhaltigen Kompaktreini-ger noch keine Marktbedeutung be-saßen. Insofern ist mit Hilfe dieser Me-thoden die Wiedergabe des Reini-gungsprofils solcher Reiniger nur un-vollständig möglich. Es entstand daherdie Notwendigkeit, unter Einbezie-hung von bestehenden Methoden einSystem zu entwickeln, das die Bewer-tung der Reinigungsleistung von ma-schinellen Geschirrspülmitteln voll-ständiger wiedergibt.Für diese Aufgabe wurde Mitte 1995im Rahmen des deutschen Industrie-verbandes der Hersteller von Körper-pflegeprodukten und Waschmitteln(IKW) ein Arbeitskreis aus Expertendes Maschinellen Geschirrspülens ge-gründet, der durch Vertreter namhaf-ter europäischer Prüfinstitute sowieder Hersteller von Geschirrspülmaschi-nen ergänzt wurde.

Anschmutzungsklasse

Farbige, bleichspezifischeAnschmutzungen

Hartnäckige, angebrannteAnschmutzungen

Angetrocknete, stärkehaltigeAnschmutzungen(amylasespezifisch)

Angetrocknete, eiweißhaltigeAnschmutzungen(proteasespezifisch)

Praxisbeispiele

• Tee (3, 4, 5, 6)• Ketchup• Karottensaft• Curry, Safran etc.• Lippenstift

• angebranntes Fleisch [13]• angebrannter Pudding [13]• angebrannte Milch [13]• angebrannte Aufläufe etc.

• Haferbrei (1, 10, 13)• stärkehaltige Sossen• Aufläufe (Nudeln, Reis, Kartoffeln)• Teigreste, Anbackungen

• Eigelb (7, 8, 9)• Aufläufe (Käse, Fleisch, Ei)

Tab. 2 Einteilung von Lebensmittelanschmutzungen auf Haushaltsgeschirr

das primäre Ablösen verschiedenarti-ger Lebensmittelanschmutzungen vonder Spülgutoberfläche, wird von die-sen Methoden nur unzureichend be-schrieben. Ein Großteil der benutztenAnschmutzungen ist zur Beurteilungder Reinigerwirkung nicht hartnäckiggenug.Neben diesen sog. spülmaschinenspe-zifischen Methoden wird in der neue-ren Literatur über enzymspezifischeAnschmutzungen berichtet (7, 8, 9).Diese Methoden sind von Enzymher-stellern entwickelt worden und gebenInformationen über amylase- und pro-teasespezifische Anschmutzungen. Ei-ne ganzheitliche Beschreibung zur Be-wertung eines Maschinengeschirrspül-mittels erfolgt aber nicht.Die einzelnen Methoden sind in Tab. 3zusammengestellt.

3. Übersicht existierenderMethoden

Zuerst wurden bereits bekannte sowieaus Literaturrecherchen ermittelteMethoden studiert und bewertet.Ein überwiegender Teil der Testme-thoden wurde von entsprechendenOrganisationen der Geschirrspülma-schinen-Hersteller unter Mitwirkungverschiedener Reiniger-Hersteller ent-wickelt. Diese Methoden sind so aus-gelegt, daß sie die Effizienz der Ge-schirrspülmaschine hinsichtlich Wir-kungsweise der Sprüharme sowie desSiebsystems gut differenzieren kön-nen. Eine wesentliche Komponente,

2. Ziel

Ziel des Arbeitskreises war es, An-schmutzungen aus der Praxis zu fin-den, mit denen das durch die Zusam-mensetzung des jeweiligen Reinigersvorgegebene Reinigungsprofil ermit-telt werden kann.Lebensmittelanschmutzungen auf Haus-haltsgeschirr lassen sich grob in folgen-de 4 Klassen unterteilen (Tab. 2).Die zu entwickelnden Testanschmut-zungen sollten weiterhin folgendenKriterien unterliegen :

• einfach (in der Herstellung, ohnegroßen apparativen Aufwand)

• praxisrelevant• reproduzierbar• differenzierend• lagerfähig

Dabei sollten die Methoden möglichstso ausgewählt werden, daß selbst lei-stungsstarke Reiniger nicht in der La-ge sind, die Anschmutzung vollständigzu entfernen. Dies gibt die Möglich-keit, auch bei leistungsstarken Pro-dukten im Spitzenbereich ggfs. zu dif-ferenzieren.

Methode

IEC 436 (2)

DIN 44990(1)

prEN 50242(10)(Cenelec TC 59 X)

UTE 73-176 (11)

ANSI/AHAMDW-1-1982(12)

Altenschöpfer (13)

Novo (7,8)

Genencor (9)

aktuelleFassung

1981

1989

in Arbeit

1968

1982

1971

1993

1994

zu testendes Produkt

Geschirrspülmaschine

Geschirrspülmaschine

Geschirrspülmaschine

Geschirrspülmaschine

Geschirrspülmaschine

Reiniger

Enzyme

Enzyme

Verbreitung

international

D, A, I, E, F

EU

F, i

USA

D

international

international

Tab. 3 Existierende Methoden zur Bestimmung der Reinigungsleistung von Spül-maschinen und Spülmitteln

Sonderdruck aus SÖFW-Joumal, 124. Jahrgang 11/98

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Um eine bessere Differenzierung ein-zelner Testprodukte zu erzielen, wirdim Test zusätzlich zu den beschriebe-nen Einzelanschmutzungen noch eineBallastanschmutzung in den Reini-gungsgang gegeben, Diese Ballastan-schmutzung in Form eines tiefgefrore-nen Schmutzwürfels besteht vor-nehmlich aus fettartigen Bestandtei-len sowie protein- und stärkehaltigenLebensmitteln und als farbgebendeKomponenten Tomatenketchup undSenf. In begründeten Fällen kann vonder Zugabe dieses Ballastschmutzesabgewichen werden.Diese ausgewählten Anschmutzungenwurden mit Hilfe von zwei Testreihenan den verschiedenen Zentren, die sichan den Tests beteiligten, evaluiert. ImVerlaufe der Tests wurden die Metho-denbeschreibungen mit dem Ziel opti-miert, die Versuchsdurchführung ein-deutig zu beschreiben, um Fehler oderAbweichungen möglichst zu vermei-den.Die detaillierte Beschreibung der Her-stellung der Anschmutzungen sowieder Bedingungen, unter denen die Ver-gleichstests durchgeführt wurden, sindin Teil B (Veröffentlichung in SÖFW-Journal 14/98 (Dezember-Ausgabe))wiedergegeben.

1EC436DIN 44990UTE 73-176

Aufwand

---

Praxis-relevanz

+++/-+

Reproduzier-barkeit

7

+?

Differen-zierung

_

+/--

Lager-fähigkeit

_--

AHAM nach Meinung der Spülmaschinenhersteller für Europaweniger geeignet

AltenschöpferNovoGenencor

-++

++-

+++

-++

+++

+ = gut- = schlecht

Tab. 4 Bewertung der beschriebenen Anschmutzungsmethoden durch den Ar-beitskreis

Eine Bewertung der einzelnen zu demZeitpunkt beschriebenen Anschmut-zungsmethoden durch den Arbeits-kreis ist in Tab. 4 wiedergegeben.

hartnäckig angebrannt, angetrocknetstärkehaltig sowie angetrocknet ei-weißhaltig) mit mind. einer Einzelan-schmutzung repräsentiert ist. Die inTab. 5folgenden 8 Einzelanschmutzun-gen erwiesen sich schließlich bzgl. dergeforderten Kriterien als geeignet:Die Lagerbeständigkeit der Anschmut-zungen beträgt unter Laborbedingun-gen mindestens 14 Tage. Auch die mi-krobiologische Überprüfung (23) er-gab in dieser Zeit keine signifikante Er-höhung der Keimzahlen.

4. Vorgehensweise undErgebnisvorschlag

Die Aufgabe des Arbeitskreises be-stand nun darin, aus den bestehendenMethoden entweder solche Anschmut-zungen auszuwählen, welche einemöglichst große Differenzierung zwi-schen unterschiedlich zusammenge-setzten Reinigerrezepturen ermög-lichen, oder die Methoden entspre-chend abzuwandeln. Dabei sollten dieAnschmutzungen so hartnäckig sein,daß die Ablösung selbst bei optimalenSpülbedingungen sowie leistungsstar-ker Testrezeptur nie ganz 100% be-trägt. Beim Spülen mit Wasser alleinsollte jedoch eine möglichst geringeAblösung erfolgen, damit ein mög-lichst breiter Bereich zur Differenzie-rung gewährleistet ist. Da diese Kriteri-en mit den bekannten Anschmutzun-gen nicht immer zu erfüllen waren,wurden innerhalb des Arbeitskreisesauch Neuentwicklungen durchgeführt.Hierfür wurde insbesondere bei denstärkehaltigen Anschmutzungen aufden Erkenntnissen der entsprechendenFachliteratur aufgebaut (15-22).Außerdem wurden auch andere, bis-her vorgeschlagene aber nicht verab-schiedete Methoden in die Bewertungeinbezogen (Mixstärke nach IEC SC 59A/WG II (14), Milch in der Mikrowellegemäß Cenelec TC 59 X (10)).Bei der Auswahl der in die Methodeeinzubeziehenden Anschmutzungensollte weiterhin gewährleistet sein, daßjede der in Tab. 2 beschriebenen An-schmutzungsklassen (bleichbar/farbig,

Klasse

bleichbar

hartnäckigangebrannt

angetrocknetstärkehaltig

angetrockneteiweißhaltig

Anschmutzung

Trinktee

Hackfleisch aufGlas

Milch in derMikrowelle

Stärkemix

Haferflocken

Eigelb

Hackfleisch aufPorzellan

Ei/Milch

Herkunft

neu

Altenschöpfer (13)(abgewandelt)

prEN 50242 (10)(abgewandelt)

IECSC59A/WG 2(14)

prEN 50242 (10)

Novo (7,8)(abgewandelt)

prEN 50242 (10)(abgewandelt)

Novo (7,8)(abgewandelt)

Auswertung

visuell/Fotokatalog

visuell/Fotokatalog

visuell/Fotokatalog

gravimetrisch

visuell (angefärbt) /Fotokatalog

gravimetrisch

visuell (angefärbt) /Fotokatalog

gravimetrisch

Tab. 5 Gemäß den geforderten Kriterien geeignete Einzelanschmutzungen

ReinigertypPhosphatBleichsystem*'% Amylase% ProteaseAlkalität

R1

kompakt-

AO1.06.010.5-11

R2=P2

kompakt-

AO2.04.010.5-11

R3

kompakt-

AO3.02.010.5-11

P3

kompakt+

AO1.02.010.5-11

IECA

klassisch+

ACL--

12-12.5*) AO= Aktivsauerstoff / ACI = Aktivchlor

Tab. 6 Beschreibung der in den Vergleichsversuchen benutzten Testreiniger

Sonderdruck aus SÖFW-Joumal, 124. Jahrgang 11/98

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Mit den Methoden »Eigelb« und»Ei/Milch« auf Edelstahl konnten dieTestprodukte wesentlich besser diffe-renziert werden. Hier war der Protea-seeffekt deutlich erkennbar, währendder Alkalitätseffekt relativ gering war.In der ersten Testreihe wurde festge-stellt, daß bei der Eigelbanschmut-zung auch mit einem Testprodukt mithoher Alkalität ein - im Vergleich zumWasserwert - nicht unerhebliches Rei-nigungsergebnis erzielt wurde, aller-dings bei stark schwankenden Werten.Der Grund hier"ür waren zu dicke Ei-gelbschichten, die teilweise - bedingtdurch die hohe Alkalität des IEC Refe-renzreinigers A - z u m Abplatzen neig-ten. Der Arbeitskreis hat daraufhinentschieden, die Schichtstärke des auf-getragenen Eigelbs um die Hälfte zureduzieren. Der Erfolg wurde in derzweiten Testreihe festgestellt; hierkonnte man aus den Ergebnissen deut-lich den Effekt der Protease erkennen,während eine hohe Alkalität einen ge-ringeren Einfluß hatte. Der IEC Refe-renzreiniger A lag bezüglich Schmutz-entfernung in der Größenordnung desWasserwertes.Auch bei den-Ergebnissen der Ei/Milch-Anschmutzung konnte der deutlicheProteaseeffekt wiederum beobachtetwerden, die Alkalität schien keinenEinfluß auf die Reinigungswirkung zuhaben.

5.4 Angetrocknete/ stärkehaltigeAnschmutzungen:Ursprünglich wurde angenommen, daßdie stärkehaltigen Anschmutzungenausschließlich amylasespezifisch sind.Bei der Methode »Haferflocken«, dieentsprechend der Vorschlagsmethodenach prEN 50242 (DIN 44990) über-nommen wurde, trifft dies nicht aus-schließlich zu. Aus den Ergebnissen derTestreihen wurde sowohl der Einflußder Amylase als auch der Einfluß der Al-kalität erkennbar. Allerdings könnenschon Reiniger mit geringer Amylase-konzentration den hochalkalischen

Reiniger in der Reinigungsleistungdeutlich übertreffen.Der Arbeitskreis hatte sich auch hierkurzzeitig mit einer gravimetrischenAuswertung beschäftigt. Deshalb sollnicht unerwähnt bleiben, daß selbstReiniger mit mittlerer Reinigungslei-stung gegenüber Stärke wie z. B. derIEC Referenzreiniger A an dieser An-schmutzung rund 90 % der Stärke ab-tragen.Die hochspezifische Jod/Stärke-Reak-tion färbt Speisereste so intensiv an,daß darüber die rund 10% Restmengennoch deutlich identifiziert werden kön-nen. Noten von 8 - 9 signalisieren eineReinigungsleistung, die deutlich über95% liegt (gravimetrisch ermittelt).Die Methode »Stärkemix« ist zwarzeitintensiver, bietet aber eine lineardifferenzierende, gravimetrische Aus-wertung. Die Testergebnisse zeigtendeutlich den Einfluß des steigendenAmylasegehaltes und, daß die Alka-lität einen geringeren Beitrag zur Rei-nigung lieferte.

5. Bisherige Erfahrungenmit den Methoden

Da die Herstellungsbedingungen derAnschmutzungen im Verlaufe der bei-den Testreihen mit den Produkten R1,R2, R3 und IEC A bzw. R3, P3, IEC A(Tab. 6) sowie Wasser als Blindwertmehrfach geändert wurden, werdennicht die Einzelergebnisse dargestellt,sondern es werden die bisherigen Er-fahrungen mit den Methoden erläu-tert.

5.1 Bleichspezifische Anschmutzungen:Über die Trinktee-Methode ließen sichdas chlorhaltige Produkt und diechlorfreien Produkte vom Typ R1 - R3gut differenzieren. Innerhalb dieserdrei Reiniger, basierend auf dem glei-chen Bleichsystem mit der gleichen Al-kalität und den gleichen Komplexbild-nern, wurden keine Unterschiede fest-gestellt. Im zweiten Vergleichstestkonnten innerhalb der Kompaktreini-ger Vorteile für das phosphathaltigeProdukt P3 gefunden werden. MitWasser allein wurde der Tee nur auf ei-nem sehr mäßigen Niveau entfernt.

5.2 Hartnäckige/angebrannteAnschmutzungen:Mit Hilfe der Methoden »Milch in derMikrowelle« und »Hackfleisch auf Glas-schalen« konnten Produkte mit unter-schiedlicher Alkalität deutlich differen-ziert werden. Während die Ergebnissebei »Milch in der Mikrowelle« einen Ef-fekt der Protease nicht erkennenließen, wurde dieser bei »Hackfleischauf Glasschalen« mit steigendem Pro-teasegehalt schwach erkennbar.In der Anwendung bieten diese Metho-den den Vorteil, daß ein wesentlich ge-ringeres Gefährdungspotential alsfrüher besteht, wo die Anschmutzun-gen auf Ölbädern eingebrannt wurden.

5.3 Angetrocknete/ eiweißhaltigeAnschmutzungen:Die Methode »Hackfleisch auf Porzel-lantellern« lieferte Ergebnisse, die dar-aufschließen ließen, daß sowohl durchdie hohe Alkalität als auch durch einensteigenden Proteasegehalt eine Zunah-me der Reinigungsleistung bis hin zu ei-nem Plateauwert erzielt wurde.Es hat sich als empfehlenswert heraus-gestellt, die Restmengen an Hack-fleischprotein durch Besprühen mit ei-ner Ninhydrinlösung sichtbar zu ma-chen. Insgesamt ist dieses bei 120°Cangetrocknete Hackfleisch schlechterentfernbar als das in der prEN 50242(DIN 44990) bei 80 °C angetrockneteHackfleisch.

6. Bewertung

Der Ursprungsgedanke bei Beginn die-ses Arbeitskreises war, aus den vier ver-schiedenen Anschmutzungsklassen:bleichbar, hartnäckig/angebrannt, stär-kehaltig/angetrocknet sowie eiweiß-haltig/angetrocknet eine geeigneteAuswahl an Einzelanschmutzungen zutreffen.Es hat sich im Verlauf der Testreihengezeigt, daß die Reinigung der Einzel-anschmutzungen häufig nicht alleindurch einen einzelnen Parameter cha-rakterisiert werden kann. Der Einflußeinzelner Faktoren ist in Tab. 7 zusam-mengefaßt.

Klasse

Anschmut-zung

BleichsystemAlkalitätProteaseAmylaseSonstigerEinfluß

bleich-bar

Tee

+

Phosphat

hartnäckig/angebrannt

Milch

+-

Hackfl./Glas-

schalen

++

angetrocknet/-eiweißhaltig

Hackfl./Porzellan

++

Ei-gelb

(+)+

Ei/Milch

+

angetrocknet/stärkehaltig

Hafer-flocken

+

+

Stärke-mix

(+)

+

Tab. 7 Einfluß der Reinigerzusammensetzung auf die Einzelanschmutzungen

Sonderdruck aus SÖFW-Journal, 124. Jahrgang 11/98

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Zur einfacheren Darstellung der Er-gebnisse insbesondere zum Nachweisvon Ursache/Wirkungsbeziehungenhinsichtlich Art und Menge verschie-

dener Inhaltsstoffe können die Ergeb-nisse der Einzelanschmutzungen inden vier angegebenen Klassen zusam-mengefaßt werden. Zur Berechnung

werden die Reinigungsergebnisse dereinzelnen Anschmutzungen entspre-chend anteilig einbezogen wie inAbb. 1 einmal prinzipiell dargestellt.Man erhält damit einen sog. »Finger-print« des betreffenden Reinigers,welcher die Stärken und Schwächenbzgl. der vier genannten Anschmut-zungsklassen verdeutlicht. Als Praxis-beispiel hierfür ist das Ergebnis des 2.Vergleichstests in Abb. 2 dargestellt.Die unterschiedlichen Zusammenset-zungen der Testreiniger z. B. in Bezugauf das Bleichsystem sowie Amyiase-und Proteasegehalt lassen sich in denReinigungsergebnissen wiedererken-nen.Inwieweit die bislang beschriebenenEinzelanschmutzungen den in Tab. 4genannten Kriterien genügen, ist inTab. 8 abschließend dargestellt.

Zusammenfassung der 8 Einzelergebnisse zu 4unabhängigen Klassen ("Fingerprint ")

Alle Anschmutzungen der einzelnen Klassen werden gleichwertig betrachtet.

bleichbar amylase- hartnäckigspezifisch angebrannt

Trinkfee

100 %

X

E

Stä

rke

50%

so

Haf

erfl

50%

0) o"O «c &

Milc

h i

Mik

rov

50%

alen

cn y>

£ CDu „_ra 3X ra

50%

protease-spezifisch

«—3 »-HI 0)

u Sin c»JE

11ra oI Ou

33%

£"3raiü

33%

• - . • « : •

Abb. 1 Darstellung des Gesamtergebnisses

7. Zusammenfassung

Nach Auffassung des Arbeitskreises istdie neue Methode in der Lage, das Lei-stungsspektrum von maschinellen Ge-schirrspülmitteln umfassender zu er-mitteln als bisher bekannte Metho-den. Dies wird jedoch durch einen er-höhten Aufwand bei den Anschmut-zungen erreicht. Demgegenüber schla-gen bei den hier diskutierten An-schmutzungsarten die Vorteile dahin-gehend zu Buche, daß diese in ihrerLagerstabilität deutlich alles bisher Da-gewesene übertreffen. Hierdurch wer-den Serienanfertigungen möglich, diedann entsprechend dem Bedarf anTestreinigern im Vorfeld produziertwerden können, was zu einer deut-lichen Verkürzung der Herstellungs-zeit führt.

Aufgrund der bislang gemachten Er-fahrungen ist es vorgesehen, die Me-thoden weiter zu optimieren und zuaktualisieren, eventuell auch um an-dere Anschmutzungen zu ergänzen.Im Laufe der Zeit gesammelte Erfah-rungen können hierbei im Rahmen ei-ner späteren Revision in die Methodeaufgenommen werden.Tab. 9 zeigt die Firmen bzw. Institute,die an der Erstellung der Methode imRahmen des IKW-Arbeitskreises betei-ligt waren.

P3P2

IECAWasserwert

bleichbar amylase-spezifisch

hartnäckig proiease-spezifisch

Abb. 2 Ergebnisse 2. Vi:rgki:_!::,k!,i;

Anschmutzung

Trinktee

Hackfleisch inGlasschalen

Milch in derMikrowelle

Stärkemix

Haferflocken

Eigelb

Hackfleisch aufPorzellanteller

Ei/Milch

Auf-wand

-

-

+

-

+

-+

-

Praxis-relevanz

+

+1-

+

-+

+

+/-

+/-

Reproduzier-barkeit

+

+

+

+

+

+

+

Differen-zierung 1

+

+

+

+

+

++

+

Lager-ähigkeit

+

+

+

+

+

+

+

+

+ = gut - = schlecht*) schwankende Ergebnisse beim klassischen Reiniger IEC A aufgrund der hohen Alkalität

Tab. 8 Erfüllung der Forderungen an die Einzelanschmutzungen

Sonderdruck aus SÖFW-Journal, 124. Jahrgang 11/98

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IKW Mitgliedsfirmen

-& Benckiser Produktions GmbH•fr Chemolux s.a.r.l.£( f i t Chemische Produkte GmbHtV Henkel KGaA•ü Luhns GmbHüc Procter & GambletV Seifenfabrik Budicht>r Lever

-& Werner & Mertz GmbH

Weitere Teilnehmer

•fr Institut Fresenius Gruppe-& Landesgewerbeanstalt Bayerntr Miele & Cie. GmbH & Co.•&• Stiftung WarentesttV TNO Cleaning Techniques•& wfk Forschungsinstitut

Tab. 9 Beteiligte Mitgliedsfirmen bzw. Organisationen des Arbeitskreises

Literatur:

(1) DIN 44990, Teil 1, »Elektrische Geschirrspül-maschinen für den Hausgebrauch«, Deut-sches Institut für Normung e.V., Berlin 1989.

(2) IEC 436, »Methods for measuring the per-formance of electric dish-washers«, BureauCentral de la Commission ElectrotechniqueInternationale, Geneve 1981, and amende-ment 3, Geneve 1994.

(3) S. Ohler, D. Auerswald, C Maluche, C. Walz,»Methoden zur Bestimmung von Teerück-ständen in Porzellantassen«, SÖFW-Journal121. Jg., 6/95, S.439 ff.

(4) MI. Spiro, D. Jaganyi, »What causes scum ontea ?«, Nature 364, 581 (1993).

(5) R. Lemke, »Die Haut auf dem Tee (2) oder:Tee mit Zitrone«, CLB 45, 193 (1994).

(6) DRV, »Die Haut auf dem Tee«, CLB 44, 592(1993).

(7) i . H. Dalgaard, K. Kochavi, M. Thellersen,»Dishwashing-a new area for enzymes« In-form AOCS 2 (1991), Nr. 6, S. 532 ff.

(8) G. Jensen, M, Thellersen, »Enzyme für Ma-schinengeschirrspülmittel«, SÖFW119 (1993)Nr. 1, S. 37 ff.

(9) D. H. Cater, M. J. Flynn, P. F. Plank, »Use ofenzymes in dishwashing detergents«, In-form AOCS 5 (1994), Nr. 10, S. 1095 ff.

(10) prEN 50242 draft, »Electric dishwashers forhousehold use - Methods for measuring thePerformance«, CENELEC, European Commit-tee for Electrotechnical standardization,Brüssels, to be completed.

(11) UTE 73-176, »Machines ä laver la vaiselle«,Editees par I'Union technique de l'Electricite(Paris 1968). •

(12) ANSI/AHAM DW-1-1982, »An American Na-tional Standard: Household Electric Dish-washers«, ASSOCIATION OF HOME APPLI-ANCE MANUFACTURERS, North Wacker Dri-ve, Chicago, Illinois 60606.

(13) T. Altenschöpfer, »Prüfung von Reinigernund Klarspülern für das maschinelle Ge-schirrspülen. 1. bzw. 2.«, SÖFW 98 (1972)S. 763 ff. und S. 801 ff.

(14) IECSC59A/WG 2, (method B1, starch mix-ture), »Report of the convenor, Mr. Horo-witz, to SC 59 A«, (October 1994).

(15) V. Lang, M. Linderer, G. Wildbrett, I. Stifter,»Bewertung der Reinigungsleistung beimGeschirrspülen«, SÖFW 117 (1991), Nr. 3S. 104 ff.

(16) M. Rietz, K. Rubow, M. Teusch, »Bewertungder Reinigungsleistung beim Geschirr-spülen«, SÖFW 119 (1993), Nr. 6, S. 340 ff.

(17) M. Linderer, G. Wildbrett, »Untersuchungenzum maschinellen Geschirrspülen - Erarbei-tung eines Prüfverfahrens«, SÖFW 119(1993), Nr. 13, S. 822 ff.

(18) M. Linderer, G. Wildbrett, »Untersuchungenzum maschinellen Geschirrspülen - 2. Mit-teilung: Einfluß der Verfahrensparameterauf die Stärkeentfernung«, SÖFW 120(1994), Nr. 7, S. 405 ff.

(19) M. Linderer, G. Wildbrett, G. Enderle, »Un-tersuchungen zum maschinellen Geschirr-spülen - 3. Mitteilung: Stärkeablösung mitverschiedenen Reinigertypen«, SÖFW 121(1995), Nr. 3, S. 160 ff.

(20) P. Weinberger, G. Wildbrett, »2. Mitteilung:Entfernen von Stärkerückständen von Glas-oberflächen«, Fette, Seifen, Anstrichmittel,80. Jg./No. 2(1978), S. 80 ff.

(21) T. Altenschöpfer, »Enzyme in Spülmittelnfür Haushalt-Geschirrspülmaschinen? I«,Fette, Seifen, Anstrichmittel, 73. Jg./No. 7(1971), S. 459 ff.

(22) T. Altenschöpfer, »Enzyme in Spülmittelnfür Haushalt-Geschirrspülmaschinen? II«,Fette, Seifen, Anstrichmittel, 73. Jg./No 9(1971), S. 561 ff.

(23) Institut Fresenius »Bericht zur mikrobiologi-schen Stabilität der Testanschmutzunqen«1997.

* Ko rresp ondenza dresse:Dr. W. Buchmeierc/o Henkel KGaAWER/Maschinelle SpülmittelD-40191 Düsseldorf

A

Sonderdruck aus SÖFW-Journal, 124. Jahrgang 11/98

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DETERGENTSSURFACTANTS

IKW-Arbeitskreis Maschinenspülmittel*

Methoden zur Bestimmung der Reinigungsleistungvon maschinellen Geschirrspülmitteln(Teil B, aktualisiert 2005)

Keywords: Prüfmethoden, maschinelle Geschirrspülmittel,IKW (Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V.)

Einleitung

flockenanschmutzung aufgrund der Ab-hängigkeit von der Alkalität der Reinigerkeine rein enzymspezifischen Anschmut-zungen darstellen, sondern auch teilwei-se in die Klasse »hartnäckig/angebrannt«einbezogen werden können, sollte beider Wahl dieser Anschmutzungen jeweilsmindestens eine weitere enzymspezifi-sche Anschmutzung hinzugenommenwerden.

1. Allgemeine Vorbemerkungen

1.1 Auswahl der AnschmutzungenFür die Prüfung sind aus den vierAnschmutzungsklassen bleichbar, hart-nä-ckig/angebrannt, angetrocknet/stär-kehaltig sowie angetrocknet/eiweißhal-tig mindestens je eine Anschmutzungeinzusetzen. Da die Hackfleischanschmut-zung auf Porzellanteller sowie die Hafer-

MASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

Im Rahmen des deutschenIndustrieverbandes der Herstel-ler von Körperpflegeprodukten

und Waschmitteln (IKW) wurde1995 ein Arbeitskreis aus Expertendes Maschinellen Geschirrspülensgegründet, der durch Vertreternamhafter europäischer Prüfinsti-tute sowie Hersteller von Geschirr-spülmaschinen ergänzt wurde. Zieldieses Arbeitskreises war es, ge-eignete Anschmutzungen aus derPraxis zu finden, mit denen dasReinigungsprofil eines Reinigersermittelt werden kann. Die Vorge-hensweise sowie die Erfahrungendes Arbeitskreises mit der Metho-denentwicklung sind in Teil A der

Veröffentlichung dargestellt. Dervorliegende Teil B beschreibt inEinzelheiten die Vorgehensweisebei der Prüfung eines maschinel-len Geschirrspülmittels.Die Methode wurde 2005 vom Ar-beitskreis aktualisiert. Für nichtmehr erhältliche Geräte, Geschirr-teile oder Chemikalien werdenAlternativen aufgezeigt. Für dieAnfärbung der Proteine wirdPhloxin B statt Ninhydrin empfoh-len. Bei der Stärkemixmethodewird auf eine erhöhte Auftrags-menge hingewiesen, um einebessere Differenzierbarkeit imoberen Leistungsbereich zu er-möglichen.

■ Inhalt

1. Allgemeine Vorbemerkungen

Bleichbare Anschmutzungen:2. Trinktee

Hartnäckige, angebrannteAnschmutzungen:

3. Hackfleisch in Glasschalen4. Milch in der Mikrowelle

Amylasespezifische Anschmutzungen:

5. Stärkemix (in Anlehnung an IEC SC 59A / WG II)

6. Haferflocken (nach EN 50242)

Proteasespezifische Anschmutzungen:

7. Eigelb8. Hackfleisch auf Porzellanteller

(in Anlehnung an EN 50242)9. Ei/Milch

Anlage 1:Bestückungsplan am Beispiel derMiele-Referenz-Maschine

Anlage 2:Geräte und Rohstoffe

Anlage 3:Herstellvorschrift Ballastschmutz

Anlage 4:Herstellvorschrift hartes Wasser

Anlage 5:Kalibriervorschrift Mikrowelle

Anlage 6: Fotokatalog

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DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

Werden nur 4 Anschmutzungen getes-tet, sollten dies Trinktee, Stärkemix, Ei-gelb und Milch in der Mikrowelle sein. Zur Herstellung der einzelnen Anschmut-zungen soll kein Trinkwasser verwendetwerden sondern synthetisches Wasser,aufgehärtet auf 3,00 mmol (Ca+Mg) =16,8 °d gemäß DIN/EN 60734, Methode B- Salzmischtechnik (Anlage 4).

1.2 Grundreinigung der GeschirrteileBevor mit der Aufbringung der einzelnenAnschmutzungen begonnen werden kann,müssen die verschiedenen Geschirrteileeiner Grundreinigung unterzogen wer-den. Dies ist insbesondere deswegen er-forderlich, da aufgrund der großen Hart-näckigkeit einiger Anschmutzungen nochRückstände von vorherigen Versuchenauf den Geschirrteilen vorhanden seinkönnten. Auch sollten neu eingesetzteGeschirrteile vor der erstmaligen Benut-zung im Test einer dreimaligen Grund-reinigung unterzogen werden. Die Grund-reinigung erfolgt in einer Laborspülma-schine bei 95 °C mit einem speziellen,hochalkalischen/aktivchlorhaltigen Rei-nigungsmittel für das gewerbliche Spülen(z.B. »Perclin«, Henkel-Ecolab). Geschirr-teile sollen regelmäßig auf Oberflächen-veränderungen untersucht und eventuellaussortiert werden. Zur Vermeidung vonmechanischer Beschädigung empfiehltes sich, zwischen Teller jeweils ein sau-beres Papiertuch zu legen.

1.3 LagerungDie Lagerung der Anschmutzungen soll-te unter klimatisierten Bedingungen bei20 °C/40-60 % r. F. erfolgen, da insbeson-dere bei den gravimetrischen Anschmut-zungen aufgrund von unterschiedlichenWassergehalten auf der Oberfläche derGeschirrteile Wägefehler auftreten kön-nen.Die Lagerbeständigkeit beträgt unter deno.g. Bedingungen mindestens 14 Tage.

1.4 Vorbereitung der ReinigerprobenDie zu prüfenden Reinigerproben solltenmöglichst repräsentativ der zu untersu-chenden Rezeptur entsprechen und ge-gebenenfalls aus mehreren Produktions-chargen stammen. Es ist notwendig, ein

zu prüfendes Gebinde des entsprechen-den Reinigerpulvers vor der Probennah-me für die Reinigungsversuche durch ei-nen Probenteiler zu geben.

1.5 Durchführung der Versuche /PrüfbedingungenFür die Vergleichstests wurden folgendeParameter gewählt:

Programm:50° bzw. 55°C Programm

Anzahl der Spülgänge:Es sind mindestens 3 Versuche durchzu-führen.Bei Serienversuchen in der selben Ma-schine sollte sichergestellt werden, dassdie Temperaturprofile identisch sind. BeiGeräten mit Wärmetauschern z.B. mehr-mals vorspülen, so dass die Temperatu-ren zu Beginn des Spülens vergleichbarsind.

Wasserhärte:8-10 °d (1.4–1.8 mmol/l Ca+Mg) im Rei-nigungsgang für Standardprodukte undProdukte mit integriertem Klarspüler(2in1) - bis zur höchsten ausgewiesenenWasserhärte bei Multifunktionsproduk-ten.

Reinigerdosierung:Die Reinigerdosierung erfolgt nach Emp-fehlung des Herstellers. Für den Fall, dasskeine Dosierangaben vorliegen, wird emp-fohlen,

klassische Reinigervom Typ IEC A mit 30 g und

Kompaktreinigervom Typ IEC B oder IEC C mit 20 g

bzw. 1 Tablette

zu dosieren.

Anzahl angeschmutzter Teile:von jeder Sorte 6

zusätzliche Schmutzbelastung:50g gefrorener Schmutz in denHauptreinigungsgang

Der gefrorene Schmutz besteht aus Le-bensmittelbestandteilen (s. Anlage 3), ins-

besondere Stärke- sowie Eiweiß- undFetthaltigen Stoffen. Zusätzlich sind auchfarbgebende Anteile wie z.B. Ketchup undSenf enthalten. Dieser Zusatzschmutz solleinen Schmutzeintrag über leicht zu ent-fernende Speisereste simulieren und da-mit die Reinigerflotte zusätzlich belas-ten.

Einsatz von Klarspüler:Es wird den Prüflabors freigestellt, einen Klarspüler zu verwenden.

Beladung:Bestückungsplan s. Anlage 1 am Beispielder Miele G 590 - Referenzmaschinegemäß EN 50242. Bei Nutzung eineranderen Testmaschine sollte die Be-stückung möglichst analog erfolgen.

2. Trinktee

2.1 Geräte• Teetassen: Die Tassen sollten eine

Wandstärke von 6-8 mm haben (z.B.Fa. Bauscher, Art. Nr. 6215/18 oderFirma Schönwald Dekor: weiß; Form:98L/ 0,19 Pipetten 100 ml, 20 ml oderautomatische Dosierpumpe

• Sieb, Maschenweite 0,5 mm• Behälter zum Kochen bzw.

Abgießen des Tees• Eppendorff-Pipette (0,1 ml)

2.2 Rohstoffe• schwarzer Tee, Bezeichnung: Assam

(z.B. Firma Teekanne oder andere )• synthetisches Wasser

(3,00 mmol Ca+Mg gemäß Anlage 4)• Fe(III)-Sulfat-Stammlösung

2.3 Vorbehandlung der Tassens. Vorwort (Grundreinigung)

2.4 Zubereitung (für ca. 20 Tassen)2 l synthetisches Wasser werden mit 0,1 mlFe(III)-Sulfat-Stammlösung versetzt undzum Sieden erhitzt. In einem offenenBehälter werden 30 g Tee vorgelegt, mitkochendem Wasser überbrüht und 5 minziehengelassen. Danach wird der Tee durchein Sieb in einen anderen thermostati-sierten Behälter abgegossen.

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DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

2.5 Durchführung der PrüfungDie sauberen Tassen werden mit 100 mlTee so befüllt, dass der Tee nach dem Ein-füllen in die Tasse eine Anfangstempera-tur von 85 °C aufweist. Die Ausgang-stemperatur liegt bei ca. 93 °C. Alle 5 minwerden 20 ml Tee mit Hilfe einer Pipet-te entnommen bis alle Tassen entleertsind (5 mal). Danach wird dieser Vorgangnoch 1 mal mit frisch gekochtem Teewiederholt.

2.6 Auswertung:visuell gemäß Fotokatalog (Anlage 6)

2.7 Wichtige Hinweise:- Anfangstemperatur in der Tasse 85 °C

(Einfülltemperatur ca. 93 °C)

- Die Abkühlungsgeschwindigkeit desTees ist von der Wandstärke der Teetassen abhängig

- Teesorte Assam ist besondershartnäckig

- Grundreinigung der Teetassen:Haushaltmaschine/65°C/Reiniger IEC A oder Laborspülmaschine/95°C /gewerblicher Reiniger

- Beim Absaugen des Tees ist darauf zuachten, dass die Spitze der Saugein-richtung zuerst die Teehaut durch-dringt, bevor der Absaugvorgang ein-setzt.

- Die angeschmutzten Tassen werdenmindestens 3 Tage vor dem Spülen ineinem Raum mit konstanten Bedin-gungen (20°C, 60 % r.F) gelagert.

- Es hatte sich gezeigt, dass bei Ver-wendung von synth. Wasser, welcheslediglich mit Ca- und Mg-Ionen auf-gehärtet worden war, die Trinktee-An-schmutzung nicht ausreichend dunkelgenug wird. Zur Herstellung einerdunkler gefärbten Teeanschmutzungwerden daher dem synth. Ansatzwas-ser Fe(III)-Ionen zugesetzt.

Herstellung der Fe(III)-Sulfat-Stammlösung:5 g Fe2(SO4)3 (s. Chemikalienliste) + 1 ml HCl (37%) in einem 1 l - Messkol-ben in entmin. Wasser auflösen undauf 1 l auffüllen. Zu 2 l Teewasser wer-den 0,1 ml dieser Stammlösung mittelseiner Eppendorff-Pipette zugesetzt.

3. Hackfleisch auf Glasschalen

3.1 Geräte:• Umlufttrockenschrank bis 300 °C

(z.B. Heraeus)• Kristallisierschalen

(z.B. Duran/Schott, D 115 mm, Höhe 65 mm)

• Fleischwolf (Lochdurchmesser 3 mm)• Gummiwischer• Gefrierschrank• Küchen-Mixstab

3.2 Rohstoffe:• insgesamt 225 g fettfreies Schweine-

und Rindfleisch (halb und halb)• 75 g Vollei• 80 ml synth. Wasser gemäß Anlage 4

3.3 Zubereitung:Das klein geschnittene und gekühlteFleisch (50% Rind-/50% Schweinefleisch,sichtbares Fett wurde entfernt) wird zwei-mal durch den Fleischwolf gedreht. Hier-bei sind Temperaturen > 35°C zu vermei-den.225 g Hackfleisch werden mit 75 g Voll-ei unter Zuhilfenahme einer Gabel ver-mischt und tief gefroren (3 Monate la-gerfähig bei -18 °C).

Zur Anschmutzung der Teller wird das aufRaumtemperatur erwärmte Hackfleisch/Ei-Gemisch (300 g) mit 80 ml synth. Was-ser verrührt und anschließend mit einemKüchen-Mixstab 2 min homogenisiert.Von dieser Mischung werden 3 g ± 0,1 gje Glasschale eingewogen. Das Hack-fleisch wird mit einem spatenförmigenGummiwischer auf dem Boden gleich-mäßig verteilt. Die eingewogene Hack-fleischmasse sollte vor der Weiterverar-beitung nicht länger als 30 min stehen-gelassen werden.

3.4 Einbrennbedingungen:Vorheizen des Trockenschranks auf einenWert, der nach dem Hineingeben derGlasschalen 200°C ergibt (vorher experi-mentell bestimmen). Nach der BefüllungTemperaturregler auf 200°C zurückstel-len. 10 min einbrennen bei 200°C .Nach Entnahme der Kristallisierschalensolange mit der Neubefüllung warten,

bis die Ausgangstemperatur wieder er-reicht worden ist.

3.5 Auswertung:visuell gemäß Fotokatalog (Anlage 6)

3.6 Wichtige Hinweise- Alternativ kann auch nur Rindfleisch

verwendet werden, wo Schweine-fleisch nicht erhältlich ist

- Es ist sicherzustellen, dass die Tempe-ratur nach der Befüllung mit den Glas-schalen nicht unter 200 °C absinkt.

4. Milch in der Mikrowelle

4.1 Geräte:• Mikrowellenherd mit Glas-Drehteller,

mind. 750 W Leistung (z. B. Bosch oderMiele), ohne Überlastabschaltung,kalibriert

• Bechergläser 150 ml niedrige Form(Ø: 60 mm, h: 80 mm)(Achtung, Bilder in Fotokatalog250 ml / hohe Form)

• Seriendosierer(z.B. Fortuna Optifix Basic 10 ml, Fa. Graf, Wertheim)

• Trockenschrank (Umluft)

4.2 Rohstoffe:• fettarme H-Milch

(1,5 % Fett, ultrahocherhitzt,homogenisiert)

4.3 Zubereitung:Die Mikrowelle wird auf eine Leistungs-stufe von 450 Watt eingestellt (Kalib-rierungsvorschrift siehe Anlage 5). Zum Vorheizen der Mikrowelle plaziertman 6 Bechergläser mit 50 ml Wassersymmetrisch am äußeren Rand des Dreh-tellers und erhitzt diese für 10 min.Anschließend dosiert man in 6 Becher-gläser jeweils 10 ml Milch von Raum-temperatur, plaziert diese nach dem glei-chen Schema wie vorher die Wasserglä-ser auf dem Drehteller und erhitzt diesewie unten angegeben.Es ist darauf zu achten, dass die Einbrenn-zeit exakt eingehalten wird, um eine Re-produzierbarkeit der Ergebnisse zu ge-währleisten.

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58 SÖFW-Journal | 132 | 3-2006

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

Nach dem Einbrennen wird die Milchan-schmutzung 2 h bei 80°C im Umluft-trockenschrank nachbehandelt.

4.4 Einbrennzeiten:Die Einbrennzeit beträgt 10 min bei 450 W Ausgangsleistung.Da sich die tatsächliche Mikrowellenaus-gangsleistung von der eingestellten un-terscheiden kann, ist sie nach entspre-chender Arbeitsanweisung (gemäß EN60705, siehe Anlage 5) alle drei Monatezu überprüfen. Je nach Abweichung derLeistung muss die Einbrennzeit entwedermittels einer vorgeschalteten Zeitschalt-uhr oder bei Mikrowellengeräten, die imBereich 10 Minuten noch sekundenge-nau einstellbar sind, direkt über die Zeit-vorwahl entsprechend angepasst wer-den.

Der genaue Wert für die Einbrennzeit (inSekunden) sollte auf der Mikrowelle incl.Gültigkeitszeitraum vermerkt werden.

4.5 Auswertung:visuell gemäß Fotokatalog (Anlage 6)

4.6 Wichtige Hinweise– Mikrowelle ohne

Sicherheitsabschaltung– Sekundengenaue Einhaltung der

spezifischen Erhitzungszeit– Regelmäßige Kalibrierung der

Mikrowelle

5. Stärkemix

5.1 Geräte:

• Wasserbad (z.B. IKA TS 2)• Becherglas

(je nach Größe des Stärkeansatzes)• Becherglas zum Einwiegen der Stärke• Elektrisches Laborrührwerk + Flügel-

rührer• Seriendosierer

(z.B. Fortuna Optifix, Fa. Graf/Wertheim)• Glasteller, arcoroc®, Serie »Octime«

Cristallerie d´Arques, schwarz, acht-eckig, Ø 25 cm (von Kante zu Kante),Innenfläche 270 cm2, individuell ge-kennzeichnet oder Arcoroc, Cosmos,flach 23 cm, Nr. 10980

• Regal zum Abstellen und Vortrocknender angeschmutzten Teller, horizontalausgerichtet

• Trockenschrank (Umluft), z.B. Fa. Memmert oder Fa. Binder

• Waage, Wägebereich bis 1200 g, Wägegenauigkeit 1 mg

5.2 Rohstoffe:

Benötigt werden folgende Stärketypen

• Kartoffelstärke:z.B. Nr. 85650 Fluka Biochemica

• Maisstärke:z.B. Nr. 85652 Fluka

• Reisstärke:z.B. Nr. 85654 Fluka

• Weizenstärke:z.B. Nr. 11685 Merck oder Nr. 85649 Fluka

• Synth. Wasser gemäß Anlage 4

5.3 Zubereitung:Je nach Anzahl der anzuschmutzendenTeller wird die entsprechende Menge ei-ner 0,65%igen Stärkesuspension herge-stellt. Eventuell kann die Auftragsmengeauch vervielfacht werden, z.B. mit Hilfeeiner 1,3%igen oder einer 2,6%igen Stär-kesuspension. Beschrieben ist die Anwen-dung der 0,65%igen Stärkesuspension.

Beispiel für einen 1000 g- Ansatz:In ein 2 l Becherglas (tiefe Form) werden993,5 g kaltes synth. Wasser gemäß An-lage 4 eingewogen. Das Becherglas wirdin das noch nicht eingeschaltete Was-serbad gestellt und der Rührer wird mög-lichst nah am Boden eingesetzt. In das zweite Becherglas wiegt man nunjeweils 1,625 g von jeder der vier Stär-kearten ein (zusammen 6,5 g).Unter Rühren überführt man nun dasStärkegemisch quantitativ in das kalteWasser.Das Becherglas mit der Stärkemischungwird abgedeckt (z.B. Alu-Folie) und in ei-nem siedenden Wasserbad solange ge-rührt, bis eine Temperatur von 95°C er-reicht ist. Dann wird bei dieser Tempera-tur noch 10 min weitergerührt. Danachnimmt man das Becherglas aus dem Was-serbad und lässt unter Rühren auf Raum-temperatur abkühlen. Ein Verdampfungs-

verlust durch das Rühren im Becherglasist ggf. durch Zugabe der entspr. MengeWasser zu kompensieren (durch Rück-wiegung zu ermitteln).Die Stärke soll ständig aber langsam ge-rührt werden, damit sich nichts absetzt.Es darf nicht zu schnell gerührt werden,damit die Suspension blasenfrei bleibtund die Dosiervorrichtung keine Luft an-saugt.

5.4 Stärkeauftrag/Wägung:Die Teller sollen nach der Grundreini-gung mind. 24 h stehen. Die Teller wer-den auf der Waage auf 1 mg genau ge-wogen, wobei sich die Waage in einemKasten mit einer Tür befindet, der vorLuftbewegungen schützt.

Der Dispenser wird nun so eingestellt,dass etwa

29,5 ± 0,1 g

der Suspension dosiert wird (Richtwert,genaue Einstellung muss vorher experi-mentell ermittelt werden).

Mittels des Dispensers wird nun die ge-naue Menge an Suspension auf die Tellerdosiert und gleichmäßig durch Schwen-ken auf der Innenfläche verteilt.Die Teller mit der Stärkelösung werdenjetzt in ein entsprechendes Regal gestellt,dessen Stellböden waagerecht ausgerich-tet sind, wo sie solange stehen, bis sie op-tisch trocken sind (über Nacht).Anschließend werden die Teller in Teller-ständer gestellt und 4 h bei 80°C im Um-lufttrockenschrank nachgetrocknet.Bei erhöhter Auftragsmenge ist sicher zustellen, dass der Stärkefilm nicht abblät-tert.

Nach dem Trocknen lässt man die Tellermind. 1 h abkühlen. Dann werden sie ge-wogen. Der Auftrag auf die Teller solltezwischen

0,189 und 0,216 g (0,75 ± 0,05 mg/cm2)

liegen. Abweichende Teller können nichtverwendet werden. Liegen die Telleraußerhalb des Freigabebereichs, kann dieaufgebrachte Stärkemenge durch Varia-tion des Dosiervolumens (hier 29,5 ml)angepasst werden.

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DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

Nach dem Reinigungsversuch Teller mind.1 h im Umlufttrockenschrank bei 80°Ctrocknen lassen

Nach dem Abkühlen sofort bis max. 30min später wiegen.

5.5 Auswertung

mg-Stärke abgelöst x 100% Reinigungsleistung =

mg-Stärke aufgetragen(trocken)

5.6 Wichtige Hinweise- Die Dosiermenge ist immer vor Beginn

des Anschmutzungsvorgangs zu über-prüfen. Zur Dosierungskontrolle solldie o.g. Waage verwendet werden. Esist darauf zu achten, dass die Waa-ge immer im Lot steht, um Wäge-fehler zu vermeiden.

- Es ist zu empfehlen, die Waage mit ei-nem entspr. Kalibriergewicht (über denWaagenhersteller zu beziehen) einmaltäglich zu kalibrieren, insbesonderewenn die Einzelwägungen an verschie-denen Tagen durchgeführt werden.

- Die Waage ist durch ein Gehäuse vorZugluft zu schützen.

- Werden die Teller aus Platzgründenübereinander gestapelt, so ist zwischenjeden Teller ein sauberes Papiertuch zulegen.

- Die Teller müssen vor dem Aufbringender Stärkelösung frei von oberflä-chenaktiven Verschmutzungen sein,da ansonsten die Telleroberfläche nichtbenetzt wird.

- Ist keine Laborspülmaschine zur Grund-reinigung vorhanden, kann auch in ei-ner Haushaltspülmaschine im Inten-sivprogramm mit einem klassischenhochalkalischen Reiniger gearbeitetwerden.

- Zur Vermeidung von Verdampfungs-verlusten insbes. beim Kochvorgangkann Alufolie verwendet werden.

- Keine Teller mit unebenen Bödenverwenden.

- Insbesondere bei geringer Luftfeuch-tigkeit kann es zu statischen Aufla-dungen der Glasteller und dadurch zuWiegefehlern kommen. Durch kurzes

Abstellen des Glastellers vor dem Wie-gen auf einer Antistatik-Unterlagekann dieses Problem behoben werden.

6. Haferflocken (nach EN 50242)

6.1 Geräte:• Suppenteller, Durchmesser 23 cm,

weißes, glasiertes Porzellan (z.B. dasentspr. EN-Geschirr Fa. Arzberg o. ä.)

• Magnetrührer mit Heizplatte undMagnetrührtisch

• Edelstahltopf• Zeitschaltuhr• Temperaturfühler• Umlufttrockenschrank• Pinsel zum Auftragen

6.2 Rohstoffe:• 50 g Haferflocken

(Fa. Peter Kölln,Blütenzarte Köllnflocken)

• 250 ml Trinkmilch, pasteurisiert(Fettgehalt: 1,5 %)

• 750 ml kaltes Wasser,synthetisch gemäß Anlage 4

6.3 ZubereitungDie Haferflocken sind in Wasser undTrinkmilch einzurühren, gleichmäßig zuerhitzen und 10 min unter ständigemRühren zu kochen.3 g heiße Haferflockensuppe werden aufdie Tellerinnenfläche mit einem Pinselgleichmäßig verteilt. Die Tellerfahne bleibtfrei.

Auftragsmenge/Fläche:

10,6 ± 0,5 mg/cm2

Die angeschmutzten Teller werden für 2hbei 80°C im Umlufttrockenschrank ge-trocknet. Nach Abkühlen auf Raumtem-peratur können die Teller gespült wer-den.

6.4 AuswertungDie Auswertung erfolgt durch visuelleBestimmung der nach dem Spülen ver-bliebenen Haferflockenreste gemäß Fo-tokatalog (Anlage 6).

Zum besseren Erkennen des verbliebenen

Restes der Haferflocken-Anschmutzungwerden die Teller in Jodlösung getaucht.Die Jodlösung ist gemäß EN 50242 an-zusetzen.

Wichtiger Hinweis:Werden die Teller aus Platzgründen übe-reinander gestapelt, so ist zwischen je-den Teller ein sauberes Papiertuch zu le-gen.

7. Eigelb

7.1 Geräte:• Edelstahlbleche (einseitig gebürstet),

10 x 15 cm• Flachpinsel (reine Chinaborsten),

2 1/2”• Becherglas• evtl. Hilfsgerät zum manuellen

Trennen von Eigelb und Eiweiß• Gabel• Küchensieb

(ca. 0,5 mm Maschenweite)• evtl. Haltevorrichtung zum Tauchen

und Trocknen (Eigenanfertigung)• evtl. Gestell für Haltevorrichtung

(Eigenanfertigung)• Kochtopf (rund)• Umluft-Trockenschrank

7.2 Rohstoffe:200 g Eigelb-Masse (ca. 10 - 11 Eier)

7.3 Zubereitung:Die anzuschmutzenden Edelstahlblechemüssen sauber und fettfrei sein. Hierzuwerden die numerierten Bleche in einerLaborspülmaschine bei 95°C mit einemhochalkalischen gewerblichen Spülmit-tel (vgl. 1.2) grundgereinigt. Die Blechewerden vor dem Anschmutzen getrock-net (30 min/80°C/Umlufttrockenschrank).Die anzuschmutzende (gebürstete) Ober-fläche der gereinigten Bleche sollte nichtmehr berührt werden.Die abgekühlten Bleche werden vor demAnschmutzen gewogen.

Aus rohen Eiern wird das Eigelb abge-trennt (evtl. unter Benutzung eines spe-ziellen Hilfsgerätes), in einem Becherglaszur Homogenisierung mit einer Gabelverrührt und zur Abtrennung der gröbe-

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60 SÖFW-Journal | 132 | 3-2006

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

ren Teilchen bzw. Eierschalenreste durchein Küchensieb gestrichen.

1,0 ± 0,1 g Eigelb-Masse wird jeweils aufdie gebürstete Seite des entspr. Edel-stahlbleches mit einem Pinsel möglichstgleichmäßig auf 140 cm2 aufgetragen,wobei an der Oberkante ein ca. 1 cm brei-ter, nicht angeschmutzter Rand zurück-bleiben sollte (evtl. Verwendung von Kle-bestreifen). Die angeschmutzten Blechewerden liegend 4h (max. 24 h) bei Raum-temperatur an der Luft getrocknet.

Die Bleche werden für 30 sec zum De-naturieren in kochendes, entminerali-siertes Wasser getaucht (evtl. unter Be-nutzung einer Haltevorrichtung). Danachwird nochmals 30 min bei 80°C getrock-net. Die abgekühlten Ei-Bleche werdenanschließend gewogen. Nach dem Wie-gen müssen die Bleche mindestens 24 hbei Raumtemperatur lagern, bevor sieverwendet werden können.

Freigabekriterium:500 ± 100 mg/140 cm2

(Eimasse nach dem Denaturieren)Nach dem Spülversuch wird wiederum30min bei 80°C im Trockenschrank ge-trocknet und nach Abkühlen gewogen.

7.4 Auswertung:

mg-Eigelb abgelöst x 100 % Reinigungsleistung =

mg-Eigelb aufgetragen(nach Denaturieren)

7.5 Wichtige Hinweise

- Um Verletzungen zu vermeiden, sinddie Stahlbleche vor der ersten Benut-zung zu entgraten

- keine Wasserflecken und Fusseln aufOberfläche (optisch kontrollieren/ggf.nachpolieren)

- waagerechte Lagerung der frisch ein-gepinselten Bleche, um Tropfenbildungam Rand zu vermeiden.

8. Hackfleisch auf Porzellantellern

8.1 Geräte:

• Dessertteller(Fa. Arzberg, weißes, glasiertes Porzel-

lan) gemäß EN 50242, Form 1495, Nr. 0219, Durchmesser 19 cm

• Gabel• Umlufttrockenschrank• Gefrierschrank• Fleischwolf • Küchenmixstab

8.2 Rohstoffe:• insgesamt 225 g fettfreies Schweine-

und Rindfleisch (halb und halb),• 75 g Vollei• 80 ml synth. Wasser gemäß Anlage 4• Phloxin B, 0,01 % in Wasser

8.3 Zubereitung:(Vorbereitung analog zu Hackfleisch inGlasschalen, Punkt 3.)Das kleingeschnittene und gekühlteFleisch (50% Rind-/50% Schweine-fleisch, sichtbares Fett wurde entfernt)wird zweimal durch den Fleischwolf ge-dreht. Hierbei sind Temperaturen > 35°Czu vermeiden.225 g Hackfleisch werden mit 75 g Voll-ei unter Zuhilfenahme einer Gabel ver-mischt und tiefgefroren (3 Monate lager-fähig bei -18°C).

Zur Anschmutzung der Teller wird das aufRaumtemperatur erwärmte Hackfleisch/Ei-Gemisch (300 g) mit 80 ml synth. Was-ser verrührt und anschließend mit einemKüchen-Mixstab 2 min homogenisiert. 3 gder Hackfleisch/Ei/Wasser-Mischung wer-den jeweils auf einem weißen Porzellan-teller mit einer Gabel verteilt, wobei ander Außenkante ein ca. daumenbreiter,nicht angeschmutzter Rand zurückblei-ben sollte.

Auftragsmenge/Fläche:11,8 ± 0,5 mg/cm2

Teller in vorgeheizten Umlufttrocken-schrank stellen.

Trocknung für 2 h bei 120 °C

Hackfleisch auf Porzellantellern ist nachAbkühlung der Teller sofort verwend-bar. Stapeln der Teller mit Papier-Zwi-schenlage.

8.4 Auswertung:Zum besseren Erkennen der Hackfleisch-reste können die Teller nach dem Spülen

in Phloxin B-Lösung (0,01 % in Wasser)getaucht werden.

Die Auswertung erfolgt durch visuelleBestimmung der nach dem Spülen ver-bliebenen Hackfleischreste nach der Farb-reaktion gemäß Fotokatalog (Anlage 6).

8.5 Wichtige Hinweise

- Alternativ kann auch nur Rindfleischverwendet werden, wo Schweine-fleisch nicht erhältlich ist

- Die Phloxin B-Lösung sollte im Dun-klen gelagert werden.

- Beim Arbeiten mit der Phloxin B –Lö-sung sollten Handschuhe getragenwerden, um Anfärbungen der Händezu vermeiden.

9. Ei/Milch

9.1 Geräte:• Schüssel• Messzylinder 50 ml• Schneebesen• Flachpinsel• Kochtopf (Höhe mindestens 17,5 cm)• Heizplatte• evtl. Haltevorrichtung zum Trocknen

und Tauchen (Eigenanfertigung)• Edelstahlbleche (einseitig gebürstet),

10 x 15 cm• Laborwaage (Meßgenauigkeit 1 mg)• Umlufttrockenschrank

9.2 Rohstoffe:• 160 g Ei-Masse (Vollei, ca. 3 - 4 Eier)• 50 ml fettarme H-Milch (1,5 % Fett,

ultrahocherhitzt, homogenisiert)

9.3 Zubereitung:Die anzuschmutzenden Edelstahlblechemüssen sauber und fettfrei sein. Hierzuwerden sie in einer Laborspülmaschinemit einem hochalkalischen gewerblichenSpülmittel (vgl. 1.2) grundgereinigt undmit einem Zellstofftuch trockenpoliert.Die anzuschmutzende Oberfläche der ge-reinigten Bleche sollte nicht berührt wer-den. Es sollten keine Wasserflecken undkeine Fusseln auf der Oberfläche vor-handen sein.

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SÖFW-Journal | 132 | 3-2006 61

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

Die rohen Eier (Eigelb und Eiweiß, 160 g)werden in einer Schüssel mit dem Schnee-besen verquirlt. 50 ml Milch und 160 gder Ei-Masse werden ohne Schaumbil-dung verrührt. Die Bleche werden vordem Anschmutzen im Trockenschrankkonditioniert (30 min/80 °C) und nachdem Abkühlen gewogen. Die gebürsteteSeite der Edelstahlbleche wird mit 1,0 ±0,1 g des Ei/Milch-Gemisches gleichmäßigeingepinselt (Kontrolle: Waage), wobeian der schmalen Kante ein ca. 1,0 cmbreiter, nicht angeschmutzter Rand zu-rückbleiben soll.

Die Trocknung (mind. 4 h bei Raumtem-peratur, max. 24 h) erfolgt liegend. An-schließend werden die Bleche für 30 s inkochendes entmineralisiertes Wasser ge-taucht. Die Bleche werden dann imTrockenschrank 30 min bei 80°C ge-trocknet. Nach dem Auskühlen werdendie Ei/Milch-Bleche gewogen. Nach ei-ner Lagerdauer von 24 h können die Ble-che dann verwendet werden.

Die Auftragsmenge/Blech nach dem De-naturieren beträgt :

190 ± 10 mg

Abweichende Bleche dürfen nicht ver-wendet werden.

9.4 Auswertung:Nach dem Spülen wird wiederum 30 minbei 80°C getrocknet und nach Abkühlengewogen.

mg-Ei abgelöst x 100% Reinigungsleistung =

mg-Ei aufgetragen (nach Denaturieren)

9.5 Wichtige Hinweise- keine Wasserflecken und Fusseln auf

Oberfläche (optisch kontrollieren/ggf.nachpolieren)

- waagerechte Lagerung der frisch ein-gepinselten Bleche, um Tropfenbildungam Rand zu vermeiden.

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62 SÖFW-Journal | 132 | 3-2006

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

oberer Geschirrkorb unterer Geschirrkorb

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Anlage 1 Bestückungsplan am Beispiel der Miele-Referenz-Maschine

Anlage 2a Rohstoffliste Prüfanschmutzungen

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SÖFW-Journal | 132 | 3-2006 63

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

Gerät Beispiel Adresse Anwendung bei

Umlufttrocken- Heraeus Heraeus Hackfleisch in Gläsernschrank bis 300°C W.C. Heraeus GmbH

Produktbereich ElektrowärmePostfach 155363450 Hanau

Fleischwolf Lochscheibe 8/3, Elektrogerätehandel Hackfleisch in GläsernLochdurchmesser 3 mm Hackfleisch auf Porzellan

Gefrierschrank Elektrogerätehandel Hackfleisch in GläsernHackfleisch auf Porzellan

Küchen-Mixstab Braun Elektrogerätehandel Hackfleisch in GläsernHackfleisch auf Porzellan

Mikrowellenherd mit Bosch, Miele Elektrogerätehandel Milch MikrowelleGlas-Drehteller

Seriendosierer Fortuna Optifix Basic, 1.0 ml Graf/Fortuna Milch Mikrowelle, Am Bildacker 3-7 Stärkemix97877 Wertheim

Wasserbad IKA Temperaturheizbad Janke & Kunkel GmbH & CO:KG StärkemixIKA LabortechnikPostfach 126379217 Staufen

Elektrorührwerk + IKA Eurostar Janke & Kunkel GmbH & CO:KG Stärkemix, HaferflockenFlügelrührer + Postfach 1263Blattrührer 79217 Staufen

Trockenschrank Memmert oder Binder Memmert GmbH & Co. KG Stärkemix, Haferflocken,(Umluft) Postfach 1520 Hackfleisch auf Porzellan

91126 Schwabach Milch MikrowelleBinder GmbHPostfach 10278502 Tuttlingen

Waage Sartorius Sartorius AG Stärkemix, Ei/Milch, Wägebereichbis 1200 g, Weender Landstr. 94-108 EigelbWägegenauigkeit 1 mg 37070 Göttingen

Magnetrührer mit IKA RET basic Janke & Kunkel GmbH & CO. KG Haferflocken, Ei/MilchHeizplatte Postfach 1263

79217 Staufen

Anlage 2 b Geräteliste

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64 SÖFW-Journal | 132 | 3-2006

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

Anschmutzung Anzahl Art Beschreibung und Hersteller

Trinktee 6 Teetassen z.B. Fa. Bauscher; Art.Nr. 6215/18oderFa. Schönwald; Dekor: weiß; Form: 98L/0,19Rehauerstr. 44-54,95173 Schönwald

Hackfleisch hartnäckig 6 Kristallisierschalen z.B. Duran/Schott; ∅115 mm; h 65 mmBest.Nr. 213114908; Schott GlaswerkeHattenbergstr. 1055014 Mainz

Milch in der Mikrowelle 6 Bechergläser z.B. Fa. Witeg;150 ml niedrige Form, ∅ 55 mm, h 80 mm

Stärkemix 6 Glasteller arcoroc®, Serie »Octime« schwarz, achteckig, ∅ 25 cm(von Kante zu Kante), Innenfläche 270 cm2;arcoroc, Serie Cosmos, 23 cm flach, Nr. 10980ARC InternationalAvenue du General de Gaulle62510 Arques / France

Haferflocken 6 Suppenteller ∅ 23 cm; z.B. Fa. Arzbergweißes glasiertes Porzellan oder das entspr. DIN-GeschirrFa. ArzbergLudwigsmühle95000 Selb

Eigelb 6 Edelstahlbleche 10 x 15 cm, einseitig gebürstet;WMF AGH. Dr. Fehse73309 Geislingen / Steige

Hackfleisch auf 6 Dessertteller Fa. Arzberg (siehe Suppenteller)Porzellantellern weißes, glasiertes Porzellan

(gemäß EN 50242, Form 1495, Nr. 0219; ∅ 19cm

Ei-Milch 6 Edelstahlbleche siehe Eigelb

Anlage 2 c Liste der benötigten Spülgutteile

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SÖFW-Journal | 132 | 3-2006 65

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

Stoff % Inhalt kg für 25 kg

FettbestandteilePflanzenöl (z.B. Aro, Metro) 31,6 7,9Margarine (z.B. Homann, Allgäu-Margarine) 6,3 1,575Schweineschmalz (z.B. Laru, Langensiepen & Ruckebier) 6,3 1,575Frittierfett (z.B. Aro, Metro, halbflüssig) 6,3 1,575

EiweißbestandteileVollei (z.B. Wiesenhof) 15,8 3,95Sahne (z.B. Debic, H-Sahne, 32 %ig) 9,4 2,35Vollmilch, pasteurisiert, 3,5 % Fett 6,3 1,575

Puderförmige Bestandteile u.a. StärkeKartoffelstärke (z.B. Superior LXJ 72, Emsland) 2,2 0,55Bratensoße (z.B. Knorr) 1,7 0,425Weizenmehl (z.B. Diamant-Mehl, Typ 405) 0,6 0,15Quarkpulver (z.B. Dr. Otto Suwelack, Billerbeck) 0,6 0,15Benzoesäure > 99,9 % (Chemikalienhandel) 0,3 0,075

sonstige BestandteileTomatenketchup (z.B. Kühne) 6,3 1,575Senf (z.B. Löwensenf »Extrascharf«) 6,3 1,575

Ansatzgröße 100,00 25,00 kg

1. Pflanzenöl und Vollei zusammengeben und gründlich verrühren (ca. 30 Minuten).

2. Ketchup und Senf unter kräftigem Rühren zugeben.

3. Die Fette aufschmelzen und nach Abkühlung auf ca. 40°C dazugeben, gut verrühren.

4. Sahne und Milch unter Rühren zugeben.

5. Pulverförmige Festbestandteile hinzugeben und alles zu einer glatten Masse verrühren.

6. Anschließend wiegt man je 50 g der Anschmutzung in Kunststoffbecher ein.Diese werden in einem Gefrierschrank bis zur Verwendung tief gefroren.

Aufhärtung

1) Herstellung der Stammlösungen• Lösung 1: 800 mmol/l NaHCO3 (67,2 g/l)• Lösung 2: 154,2 mmol/l MgSO4 *7 H2O (38,0 g/l)• Lösung 3: 446,1 mmol/l CaCi2 *2H2O (65,6 g/l)

2. Herstellung von Wasser mit 3.00 mmol Ca+Mg (16,8°d)Jeweils 50 ml der Lösungen 1,2 und 3 werden in einen Behälter mit 7 lentmineralisiertem Wasser gegeben und mit weiterem entmineralisiertem Wasserauf 10 l aufgefüllt. Vor Verwendung des synthetischen Wassers wird derpH-Wert mit HCI oder NaOH auf 7,5 eingestellt.

Eisensulfat-Stammlösung (nur für Trinktee)5 g Fe2(SO4)3 + 1 ml HCI (37%) werden in einem 1 l-Messkolben in entminera-lisiertem Wasser gelöst und auf 1 l aufgefüllt.

Arbeitsanweisung zur Überprüfung der tatsächlichen Mikrowellenleistung

Die Mikrowellenausgangsleistung wirdin Anlehnung an die EN 60705 ermit-telt.

Ein zylindrischer Behälter aus Borosili-katglas (Becherglas; Außendurchmesser100 mm, max. Dicke des Glases 3 mm)wird mit 1000 g ± 5 g Trinkwasser ge-füllt.Die Anfangstemperatur des Wassers be-trägt 10°C ± 0,1°C. Sie wird direkt vordem Hineinstellen in die Mikrowellegemessen (geeichtes Thermometer ver-wenden).Das Becherglas wird in die Mitte desDrehtellers gestellt und die maximaleMikrowellenleistung eingestellt.

Nun soll in mehreren Versuchen die Zeit(geeichte Stoppuhr verwenden) ermit-telt werden, in der das auf 10°C ± 0,1°Ctemperierte Wasser um 10°C ± 0,1°Cerwärmt werden kann. Zwischen deneinzelnen Versuchen soll die Mikrowellemind. eine halbe Stunde abkühlen. Es istmind. eine Doppelbestimmung durchzu-führen.Die Endtemperatur des Wassers ist nachgutem Durchmischen zu bestimmen.

Die effektive Leistungsabgabe der Mi-krowelle wird nach folgender Gleichungbestimmt:

4187 * (T2 - T1)Peff =

(t - 1,6 sec)

Peff = effektive Leistungsabgabe der Mikrowelle in W

T 2 = Endtemperatur in °CT 1 = Anfangstemperatur (10°C)t = Einschaltdauer in sec4187 = spezifische Wärmekapazität

das Wassers in J kg-1 K-1

Von der Einschaltdauer sind 1,6 Sekun-den abzuziehen, da das Magnetron inder Mikrowelle diese Zeit als Vorwärm-zeit benötigt.

Der Korrekturfaktor ermittelt sich ausdem Verhältnis eingestellter Leistung /ermittelter effektiver Leistungsabgabe(Peing/Peff).Die Einbrennzeiten sind mittels diesesFaktors entsprechend zu verlängernoder zu verkürzen. Hierzu ist eine Zeit-schaltuhr zu empfehlen.

Anlage 3 Herstellvorschrift Ballastschmutz

Anlage 5 Kalibriervorschrift Mikrowelle

Anlage 4 Herstellvorschrift synthetisches Wasser

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66 SÖFW-Journal | 132 | 3-2006

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

Bleichbare Anschmutzung: Trinktee

ungespült

Note 6 Note 7

Note 1 Note 2

Note 3 Note 4 Note 5

Note 10Note 9

Note 8

Anlage 6 Fotokatalog visuelle Auswertungen

MASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

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SÖFW-Journal | 132 | 3-2006 67

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

Note 3

Note 7Note 6Note 4 Note 5

Note 9Note 8 Note 10

Hartnäckige, angebrannte Anschmutzung: Milch in der Mikrowelle

ungespült Note 1 Note 2

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68 SÖFW-Journal | 132 | 3-2006

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

ungespült Note 1 Note 2

Note 3

Note 7Note 6

Note 5Note 4

Note 8

Note 9 Note 10

Amylasespezifische Anschmutzung: Haferflocken (nach EN 50242)

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DETERGENTSMASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

un-gespült

Note 1 Note 2

Note 3 Note 4 Note 5

Note 6 Note 7 Note 8

Note 9 Note 10

Proteasespezifische Anschmutzung: Hackfleisch auf Porzellanteller

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Blindwert Note 1 Note 2

Note 5Note 4

Note 8

Note 9 Note 10

Note 6

Note 3

Note 7

Hartnäckige, angebrannte Anschmutzungen: Hackfleisch in Glasschalen

* Adresse:Industrieverband Körperpflege- und

Waschmittel e.V. (IKW)Karlstraße 21

60329 Frankfurt am Main Email: [email protected]

MASCHINELLE GESCHIRRSPÜLMITTEL

DETERGENTS

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