METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping...

34
ARBEITSTECHNIKEN / METHODENTRAINING GyO-11. Jahrgang/E-Phase am Alten Gymnasium 2009/10 Inhaltsverzeichnis: A. Umgang mit Texten Arbeitstechnik Anwendung Arbeitsblatt, lfd. Nr. Bestehende Texte bearbeiten: Texte lesen Lesen und verstehen 1 Texte gliedern Inhaltliche Gliederung 2 Texte visualisieren Reduktion und Strukturierung 3 Exzerpieren Reduktion 4 Eigene Texte verfassen: Mitschreiben 5 Inhaltsangabe 6 Protokoll Verlaufsprotokoll Ergebnisprotokoll 7 B. Kreativitätstechniken Kreativitätstechnik Anwendung Infoblatt Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 Methode 635 Anknüpfung 10 Modellierung Modell-Darstellungsweise 11 C. Referat / Ausarbeitung und Präsentation Arbeitstechnik Anwendung Infoblatt Arbeitsschritte Übersicht 12 Arbeitsplan Zeitliche Gliederung 13 Beschaffung von Informationsmaterial Recherche in Literatur und im Internet 14 Exposé Übersicht 15 Zitieren/Quellenangaben Quellen sichern 16 Inhalt visualisieren Vortrag gestalten 17-1/17-2 Weit.Visualisierungsform Tabellenkalkulation 18 Rhetorik Sprache einsetzen 19-1/19-2 Arbeiten im Team Projektmanagement 20 D. Anlagen Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team Projektvereinbarung Anhang (2) Arbeiten im Team Arbeitsblatt 635-Methode Anhang (3) Arbeiten im Team Erläut. Meth.progr.Quellen Anhang (4)

Transcript of METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping...

Page 1: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

ARBEITSTECHNIKEN / METHODENTRAINING

GyO-11. Jahrgang/E-Phase am Alten Gymnasium 2009/10

Inhaltsverzeichnis:

A. Umgang mit Texten Arbeitstechnik Anwendung Arbeitsblatt, lfd. Nr.

Bestehende Texte bearbeiten:

Texte lesen Lesen und verstehen 1

Texte gliedern Inhaltliche Gliederung 2

Texte visualisieren Reduktion und

Strukturierung

3

Exzerpieren Reduktion 4

Eigene Texte verfassen:

Mitschreiben 5

Inhaltsangabe 6

Protokoll Verlaufsprotokoll

Ergebnisprotokoll

7

B. Kreativitätstechniken

Kreativitätstechnik Anwendung Infoblatt

Brainstorming Ideensammlung 8

Mind-Mapping Strukturierung 9

Methode 635 Anknüpfung 10

Modellierung Modell-Darstellungsweise 11

C. Referat / Ausarbeitung und Präsentation

Arbeitstechnik Anwendung Infoblatt

Arbeitsschritte Übersicht 12

Arbeitsplan Zeitliche Gliederung 13

Beschaffung von

Informationsmaterial

Recherche in Literatur und

im Internet

14

Exposé Übersicht 15

Zitieren/Quellenangaben Quellen sichern 16

Inhalt visualisieren Vortrag gestalten 17-1/17-2

Weit.Visualisierungsform Tabellenkalkulation 18

Rhetorik Sprache einsetzen 19-1/19-2

Arbeiten im Team Projektmanagement 20

D. Anlagen

Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1)

Arbeiten im Team Projektvereinbarung Anhang (2)

Arbeiten im Team Arbeitsblatt 635-Methode Anhang (3)

Arbeiten im Team Erläut. Meth.progr.Quellen Anhang (4)

Page 2: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Umgang mit Texten

1- Texte lesen

1. Vor dem intensiven Lesen wird der Text überflogen, um Aufbau und Gliede-rung zu realisieren. Die Umschlagklappe eines Buches, ein Inhaltsverzeichnis, ein Titel und Untertitel, Zusammenfassungen oder der erste und der letzte Ab-schnitt/Satz des Textes werden betrachtet. Dies ermöglicht einen ersten Ge-samtüberblick über den zu behandelnden Stoff, der die spätere Aneignung und Einordnung der neuen Informationen erleichtert.

2. Anhand der beim Überfliegen gewonnenen Informationen werden Fragen an

den Text formuliert. Die Leserin/ der Leser - siehe Anm.* unten - prüft dabei,

was ihr/ ihm bereits zum Thema bekannt ist und was ihr/ ihm neu erscheint. Sie/ er setzt sich selbst ein Ziel: „Ich will Antworten finden“! Fragen können sich beispielsweise nach der Definition neuer Begriffe und Fachausdrücke er-geben, nach der inhaltlichen Beziehung eines Unterabschnittes zum überge-ordneten Thema.

3. Nach diesen Vorbereitungen wird mit dem eigentlichen Lesen begonnen,

das aufgrund der Vorarbeiten aktiver, konzentrierter und mit dem Blick auf das Wesentliche erfolgt. Besonders wird auf die Beantwortung der vorher ge-stellten Fragen geachtet, ebenso auf etwaige Fremdwörter, Fachausdrücke und Definitionen. Hierzu wird empfohlen, ein eigenes Glossar mit entspre-chenden Erläuterungen anzulegen. Wichtig ist auch die jeweils geforderte An-passung des Lesetempos, das sich zwischen „Überfliegen“ und genauem Er-fassen von Kernaussagen bewegen sollte.

4. Nach dem Lesen eines Abschnitts, dessen Länge vom Schwierigkeitsgrad des

Textes und der eigenen Vertrautheit mit dem Thema abhängt, hält der Lesen-de inne, rekapituliert noch einmal im Geiste den Inhalt des gerade gelese-nen Teilabschnitts, vergewissert sich, dass seine Fragen beantwortet sind und macht sich - schriftlich - Notizen und/oder bringt Unterstreichungen an.

5. Am Schluss erfolgt noch eine Gesamtrückschau, bei der die Zusammenhän-

ge zwischen den einzelnen, vorher bearbeiteten Kapiteln/Abschnitten her-gestellt werden.

*Anmerkung: Aus Gründen vereinfachter Schreibweise wird hier nur die männliche

Form verwendet, die weibliche ist stets mitgedacht.

Page 3: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. /

E-Phase 2009/10

Umgang mit Texten

2 - Texte bearbeiten

1. Umgang mit geliehenen Büchern Bücher, die nicht dem Leser gehören, die also zum Beispiel aus einer Bibliothek ausgeliehen sind, müssen makellos sauber gehalten werden. Unterstreichungen und Markierungen sind darin unmöglich. Die Kernaussagen des Textes sind in Form von Notizen wiederzugeben. Nach dem Lesen eines Abschnittes sollen aus dem Gedächtnis die wichtigsten Punkte schrift-lich zusammengefasst werden. Die anschließende Kontrolle zeigt, ob etwas verges-sen worden ist. Häufig wird auch empfohlen, einen zu lesenden Text in Sinnab-schnitte mit Zwischenüberschriften zu gliedern. Im Prinzip führen beide methodi-schen Wege zum Ziel. Oft ist mehrmaliges Lesen, Zurückblättern, Überprüfen der Gliederung oder der Ta-bellen erforderlich, um den Inhalt und Aussagewert eines Textes gründlich zu erfas-sen. 2. Umgang mit kopierten Texten oder mit eigenen Büchern Markierungen im Text können nur dann angebracht werden, wenn das Buch oder die Kopie auch dem Leser gehört. Dabei ist ein wichtiger Grundsatz zu berücksichtigen: Unterstreichen heißt Reduzieren – und das heißt: das Wichtige hervorheben. Nur die Schlüsselbegriffe eines Textes sollen unterstrichen werden, sei es mit ei-nem Marker oder durch Umkreisen mit Bleistift. Wichtig ist, dass nicht mehr als 3 - 5 solcher Schlüsselbegriffe pro Textseite gekennzeichnet werden – eher noch weniger. MERKE: Fünf Finger sind eine FAUST(-regel), mehr als fünf herauszuhebende Be-griffe sollten pro Seite in der Regel nicht markiert werden! Von den umkreisten Schlüsselbegriffen können Pfeile zu den Textpassagen gezogen werden, in denen der jeweilige Schlüsselbegriff entweder aufgegriffen oder aber in-haltlich präzisiert wird. Markierungen in verschiedenen Farben helfen dabei, die Informationsarten zu unter-scheiden. Jedoch besteht die Gefahr, – aus Erfahrungen ist dieses immer wieder zu belegen -, dass der gewählte Farbcode, also die Zuordnung zwischen Information und Farbe, leicht in Vergessenheit gerät. Günstiger ist dann die Verwendung von Symbolen und Abkürzungen für die Randmarkierung. Hierzu erfolgt ein weiterer Vorschlag:

X oder II besonders wichtige Aussage/wichtiger Abschnitt/wichtiger Begriff

! einverstanden; der Aussage/der Erläuterung... stimme ich zu

? unklar; bedarf genauer Überprüfung/Erklärung

D(ef) Definition; Wörterbuch/Lexikon zu Rate ziehen; in eigenes Glossar eintragen

B(sp) Beispiel; sinnvoll/geeignet für eine Veranschaulichung

S. 24 Verweis auf Seite 24 des Buches/ des Textes in Kopiervorlage

Z. 12 Verweis auf Zeile 12 des Textes/ der Kopiervorlage Weitere Zeichen bei Bedarf:

Page 4: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. /

E-Phase 2009/10

Umgang mit Texten

3 – Texte visualisieren

Sachverhalte werden häufig besser behalten, wenn sie bildhaft dargestellt werden. Das trägt oft wesentlich dazu bei, die Phantasie, das Vorstellungsvermögen in der Partnerarbeit oder in einer Arbeitsgruppe zu mobilisieren. - Diese Visualisierung lässt sich mit vielfältigen Mitteln realisieren. In einer Grafik selbst können Relevanz, Zu-sammenhänge und Reihenfolge von Gedankengängen/Sachverhalten durch Schrift-größe und -art, Unterstreichung, farbige Gestaltung, Position im Diagramm u.a.m. dargestellt werden. (Siehe weiter unten: Kreativitätstechniken Nr. 8ff). Einige Bei-spiele folgen: Diagramme/Tabellenformen...Ergänzung um Schaubilder u.a.m.

Page 5: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. /

E-Phase 2009/10

Umgang mit Texten

4 - Exzerpieren

Exzerpte sind Auszüge aus Texten, die unter den für ein Thema wichtigen Ge-sichtspunkten zusammengestellt werden; hierfür Unwichtiges bleibt außen vor. Beim Exzerpieren werden bestimmte Lesetechniken (siehe später) angewendet. Beim Exzerpieren kann wie folgt verfahren werden: Autor, Titel, Erscheinungsort und -jahr, (eventuell auch Verlag, Bibliotheks-

signatur) werden auf der ersten Seite des Exzerptes zur Überschrift notiert

Stichwörter oder verkürzte Aussagen werden aus dem Text herausgeschrie-ben.

Zitate werden unter genauer Quellenangabe notiert. Auch fotokopierte Text-

abschnitte und Texte aus dem Internet werden mit genauer Quellenangabe versehen und gegebenenfalls auf die Entwurfszettel geklebt.

Unklare Gedanken oder Aspekte können mit einem Fragezeichen gekenn-

zeichnet werden, auch Querverweise sind oft angebracht.

Ist das Exzerpt fertig gestellt, wird der Text erneut durchgelesen, um festzu-stellen, ob die wesentlichen Aussagen des Ursprungstextes enthalten sind. Eventuelle Ergänzungen können dann noch vorgenommen werden.

Page 6: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Umgang mit Texten

5 - Mitschreiben

Eine für andere, oft weiterführende Aufgaben verwertbare Mitschrift ist kein wörtli-ches Protokoll, sondern umfasst Notizen, die die wichtigsten Aussagen eines (Schü-ler/innen- oder Lehrer/innen-)Vortrags, einer Besprechung z.B. bei der Zwischenbi-lanz einer Arbeitsgruppe oder eines Seminars enthalten. Um eine Mitschrift anzufer-tigen, die zur weiteren Nutzung geeignet ist, sind drei Regeln zu beachten: • Zuhören Nur der aufmerksame Zuhörer ist in der Lage, dem Gehörten gedanklich zu folgen und sinnvoll mitzuschreiben - also genaues Zuhören ist gefordert. Nach bestimmten Phasen des Zuhörens, z.B. wenn sich ein Sinnzusammenhang eröffnet, sollte eine Mitschrift erfolgen. Aber es bleibt zu beachten: • Auswählen Nicht alle Beiträge während einer Veranstaltung/eines Vortrages/einer Gesprächs-runde sind für die Dokumentation der Kernaussagen wichtig. Aus der Vielzahl der Informationen muss der Mitschreibende direkt auswählen. Diese Unterscheidung in wichtige und unwichtige Inhalte ist unmittelbar zu treffen, denn nur sinnvolle, primär themen- oder aufgabenzentrierte Aussagen sollten notiert werden. • Überblick bewahren Wichtige und unwichtige Inhalte voneinander unterscheiden zu können, heißt immer den Überblick zu bewahren. Der Zuhörende muss jederzeit den Sinnzusammenhang der Beiträge kennen, um diese Beurteilung vornehmen zu können. Manchmal ist es deshalb notwendig, zunächst einen Abschnitt vollständig anzuhören, das Gehörte bewusst zu speichern, bevor die Kernaussagen notiert werden.

Das ökonomisch leistbare und die jeweilige Bedeutung erfassende Mitschreiben will gelernt werden und braucht Zeit, Erprobung und Erfahrung. Die folgenden Tipps er-leichtern die Anfertigung einer sinnvollen Mitschrift:

1. Höre genau zu, behalte das Thema im Auge und unterscheide Wichtiges und Unwichtiges. 2. Notiere die Kernaussagen erst dann, wenn ein sinngebender Abschnitt been-

det ist.

3. Fertige im Laufe der Mitschrift ein Mind Map (siehe Nr. 9) oder eine Dir ge-nehme Form eines Strukturdiagramms (siehe Nr. 3) an, das den Zusammen-hang der einzelnen Abschnitte verdeutlicht; vervollständige es auf jeden Fall am Ende. Stelle so auch Bezüge zwischen den einzelnen Informationen und Begriffen her.

4. Verwende Abkürzungen nur dann, wenn sie dir geläufig sind. Namen und

Fachbegriffe sollten nur bei Wiederholungen abgekürzt werden. 5. Hebe besonders wichtige Aussagen hervor (z.B. mit Deinem Textmarker).

Page 7: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. /

E-Phase 2009/10

Umgang mit Texten

6 - Inhaltsangabe

Funktion und Inhalt: Die Inhaltsangabe zeigt den Inhalt/ Gedankengang eines Textes mit eigenen Worten auf. Sie ist auf wesentliche Aussagen konzentriert, lässt also unwesentliche Details aus. Sie beginnt mit der Quellenangabe, den Angaben zur Textart (z.B.: Zeitungsbe-richt, Kommentar, Roman, Kurzgeschichte, Essay, Artikel in einer Fachzeitschrift...) und der Nennung des Autors, des Titels... Anschließend ist eine erste Bestimmung der Intention (=Absicht) notwendig – bei literarischen Texten z.B. dem Erzählkern, dem Bezug zwischen Bild- und Gegenstandsbereich, dem zentralen Problem bzw. der zentralen Aussage (= Basissatz). Es folgt eine knappe Wiedergabe der Ereig-nisse oder der wesentlichen Aussagen entweder in ihrem zeitlichen/ursächlichen Ge-füge (> chronologische Ordnung) oder im argumentativen Aufbau (> systematische Ordnung). Gestaltungsgrundlagen: 1. Ausdruck: • Knapp und sachlich formulieren, ohne blumige, ausschmückende Adjektive bzw. Attribute; es werden keine Wertungen vorgenommen! • Keinen Erzählstil - wie etwa in einer Nacherzählung - verwenden; also nicht in der Weise schreiben: „Es war einmal eine Königstocher, die ...“ oder „Damals, als der Junge gerade 15 Jahre alt war,...“, sondern: „Das Märchen handelt von ...“ oder „Der Erzähler berichtet von einem15-jährigen Jugendlichen, der ...“! • Inhaltsangaben sind stets im Präsens zu verfassen! • Einfache Hauptsätze bilden, Satzverbindungen und Satzgefüge dienen der ver- ständlichen Information. • Distanz zum Text herstellen! Es muss deutlich werden, dass Aussagen anderer wiedergegeben werden. Besonders ist das dann erforderlich, wenn Meinungstexte wiedergegeben werden! Beachte des Weiteren den Konjunktiv der indirekten Rede. • Eine zu enge Anlehnung an die Sprache der Vorlage ist zu vermeiden, d.h. zum Beispiel: Keine Ich-Form und keine wörtliche Rede benutzen, auch wenn diese im Original verwendet werden! Also: Eigene Formulierungen benutzen! 2. Häufige Fehler und deren Vermeidung: • Die Distanz des Schreibenden wird nicht ausreichend deutlich. Diese lässt sich durch so genannte „Vorreitersätze herstellen“, wie z.B.: „Der Verfasser stellt dar ...“; „Die Kurzgeschichte handelt von...“; „In diesem Text geht es um ...“; „Der Autor Heinrich Böll fährt fort, indem er ...“; „Der Verfasser belegt seine Aussage mit ...“. Nutze redeeinleitende VERBEN. • Der Text wird nur mit anderen Worten breit ausgeführt, es wird nicht auf das We- sentliche gekürzt, nicht zusammengefasst, d.h. nicht nach übergreifenden Ge- sichtspunkten geordnet, es wird nicht ausreichend abstrahiert.

3. Zitate werden nur ausnahmsweise gebraucht, wenn sie eine unverzichtbare/be- deutsame Aussage- oder Belegfunktion haben.

4. Beachte nochmals die Zeitstufe: Immer im Präsens schreiben!!! Denn du verge- genwärtigst jemandem einen Textinhalt. Wende bei indirekter Textwiedergabe stets den Konjunktiv an.

Page 8: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Umgang mit Texten

7 – Protokolle

A. Protokolltypen

1. Das wörtliche Protokoll dokumentiert Wort für Wort eine gesamte Debatte oder Verhandlung. Am Ende wird es von allen Beteiligten oder einem Verantwortlichen unterzeichnet. Diese Art des Protokolls gibt einen Gesprächsverlauf am zuverlässig-sten und beweiskräftigsten wieder. Üblich ist dieser aufwändige Protokolltyp z. B. bei Gerichtsverhandlungen und in politischen Debatten (z.B. Bundestag; Bürgerschaft). 2. Das zusammenfassende Verlaufsprotokoll informiert über die Entwicklung und die Ergebnisse eines Gesprächs, eines Vortrags oder Seminars, einer Geschäftsver-handlung oder einer Gerichtsverhandlung, einer Konferenz oder einer Schulstunde, z.B. einer Projektpräsentation... Darüber hinaus wird ein Verlaufsprotokoll in der Pra-xis oftmals für Gerichts- oder Geschäftsverhandlungen und Sitzungen des Bundes-tages/der Bremischen Bürgerschaft oder in Vereinen etc. angefertigt. Es dient den Anwesenden als Erinnerungsstütze, ist Information für alle Abwesenden und stellt oft die Basis für das nächste Treffen dar. Der Protokollierende muss sich auf die Kernaussagen der Veranstaltung konzentrieren. Diese sollte er stets präg-nant, in zeitlich richtiger Reihenfolge und - daher oft (noch) nicht sinnvoll gegliedert - wiedergeben. Als Textform wird die indirekte Rede gewählt. 3. Das Ergebnisprotokoll hält die Resultate einer Diskussion /eines Ge-sprächs/eines Vortrags fest. Basis für ein solches Protokoll ist ein stichwortartiges Verlaufsprotokoll. Bei der Abfassung des Ergebnisprotokolls werden die einzelnen Beiträge nach Oberbegriffen geordnet, zusammengefasst, um eine übersichtliche Gliederung des Gesprächs herzustellen. Ergebnisprotokolle werden bei Konferen-zen, z. B. von Schulkonferenzen und Besprechungen verschiedenster Art angefertigt. 4. Das Stundenprotokoll oder Unterrichtsprotokoll ist eine Mischung aus Ergeb-nis- und Verlaufsprotokoll. In ihm sollen die wichtigsten Ergebnisse der Stunde ent-halten sein. Zugleich soll dem Lesenden deutlich werden, wie diese Ergebnisse ent-standen sind und in welcher Reihenfolge das Unterrichtsgeschehen abgelaufen ist. 5. Ein Versuchsprotokoll in den Naturwissenschaften enthält z.B. ein Messpro-tokoll und eine Ausarbeitung eines Versuchs. Aufgrund der Aufzeichnungen muss eine Wiederholung und Nachprüfung des Versuchs ohne Rückfragen möglich sein. Das Messprotokoll muss daher alle dazu erforderlichen Angaben enthalten. Sie wer-den vor und während des Versuchs notiert. Die Auswertung erfolgt zweckmäßiger-weise während des Versuchs oder unmittelbar danach. B. Gestaltung eines Protokolls • Jedes Protokoll enthält folgende Angaben: Datum, Anwesende, Thema/Tagesord- nung, Beginn/Ende, Protokollant (Unterschrift). • Der Text wird im Präsens abgefasst. • Die Sprache ist sachlich gehalten, ohne schmückende Wendungen, distanziert, es bleibt ohne eigene Meinungsäußerung. • Aussagen werden in indirekter Rede wiedergegeben (i.d. Regel mit Konjunktiv I).

Page 9: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Kreativitäts- techniken(1)

8 – Brainstorming

Die Kreativitätstechnik Brainstorming ist besonders geeignet für Gruppen ab drei bis zu sechs Teilnehmern. Innerhalb relativ kurzer Zeit (15 – 30 Minuten) wird eine Vielzahl von Ideen produziert. Brainstorming ist gut einsetzbar für den Beginn einer Problembehandlung, für konkrete Fragestellungen, für Situationen, in denen relativ viele Ideen benötigt werden, insb. zur Vorbereitung auf REFERATE oder auf andere Phasen selbstständigen Lernens. Ablauf Folgende vorherige Vereinbarung ist empfehlenswert: Es kann günstig sein, einen Moderator und einen Protokollanten zu benennen. Die Ideen sollten auf einem DIN-A-3 Blatt, einem Flipchart, einer Tafel o.ä. für alle sicht-bar aufgezeichnet werden. Ideenfindungsphase Der Moderator stellt das Thema vor, erklärt den Teilnehmern die Regeln für die Pha-se der Ideenfindung und überwacht während des Gesprächs die Einhaltung dieser Regeln. Die vier hier empfohlenen Grundregeln lauten: 1. Kritik ist untersagt! Erst dann, wenn alle Vorschläge geäußert worden sind, ist Kri- tik erlaubt. Dadurch wird der Ideenfluss nicht durch so genannte „Killerphrasen“ unterbrochen. 2. Viele Ideen sind erwünscht, es gilt der Grundsatz „Quantität vor Qualität“. 3. Jede Idee ist willkommen, auch oder ganz besonders die ungewöhnlichen, unkon- ventionellen Gedanken. 4. Fremde Ideen sollen aufgenommen und weiterentwickelt werden. In der Regel nimmt die Zahl der geäußerten Ideen nach fünf bis zehn Minuten ab, die Ideenfindungsphase ist damit aber noch nicht beendet. Nach kurzer Zeit werden von den meisten Teilnehmern erfahrungsgemäß weitere Vorschläge genannt. Bewertungsphase Nach Abschluss der Ideenfindungsphase folgt die Bewertungsphase, in der an den vorgebrachten Ideen sachliche Kritik geäußert werden soll. Die Vorschläge sind auf ihre Brauchbarkeit hin zu untersuchen. Danach wird eine Auswahl aus den Vor-schlägen bzw. auch eine Kombination daraus getroffen. Daran kann sich dann eine Weiterentwicklung der Ideen anschließen, im günstigsten Fall bis zu deren Gewich-tung. Diese kann darin bestehen, ein Thema vorläufig, unter Umständen auch genauer festzulegen, eine vorläufige Gliederung nach Oberthema/ Unterthemen vorzuneh-men, erste Aufträge für die Literaturrecherche in der Gruppe zu verteilen..., um spä-ter die thematische Gliederung zu präzisieren. Vorrangiges Ziel muss es sein, dass die Arbeitsgruppe ein gemeinsam (oder zumindest mehrheitlich) tragbares Ergebnis fixiert, um gezielt daran weiterarbeiten zu können.

Page 10: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / 2009/10

Kreativitäts- techniken(2)

9 – Mind-Mapping

Beim Mind-Mapping wird ein Thema gegliedert und visualisiert. Die Teilnehmenden verschaffen sich mit diesem Instrument einen Überblick auch über umfassende Inhal-te/Themen/Strukturen. Das Anfertigen von Mind-Maps erhöht die Konzentrationsfä-higkeit und trainiert sowohl die rechte als auch die linke Gehirnhälfte. Deren Einsatz-möglichkeiten sind vielfältig. Um ein(e) Mind-Map anfertigen zu können, werden gebraucht: • großer Bogen Papier (mindestens DIN-A-4, eher geeignet ist DIN-A-3) • Stifte in verschiedenen Farben... In der Mitte des Bogens wird der zentrale Begriff des zu bearbeitenden Themas ge-schrieben und kreisförmig (oder quadratisch) umrandet. Von diesem Kreis gehen Verzweigungen ab, die das Thema in seine einzelnen Bereiche aufgliedern und auf-fächern sollen. Hier sind keine ausformulierten Gedanken gefragt, sondern Stichwor-te bzw. Schlüsselworte. Jedes der an einem abzweigenden Ast platzierten Schlüsselworte symbolisiert ei-nen Gedanken oder Gedankenkomplex. Die nachfolgenden Verzweigungen bezie-hen sich auf dieses Schlüsselwort und fächern den Komplex weiter auf. So entsteht aus einem Ast mit nachfolgenden Hauptästen, vielen Zweigen und Nebenzweigen ein komplexes Bild des jeweils zu analysierenden Themas. Grundregeln: • Möglichst nur Substantive verwenden. • In Blockbuchstaben schreiben, damit das Geschriebene leicht zu entziffern ist • Korrekturen bei den ersten Versuchen, insb. bei der Zuordnung zu Haupt- und Nebenästen zulassen. Beispiel (Ausschnitt): Natürliches Licht Künstliches Licht ↓ ↓

Sonne... ← Feuer ←

Licht

und

Farbe

→ Optik → Laser...

↓ ↓ ↓ ↓ Naturfarben Malerei u.a.m. Fotografie Video

Page 11: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. /

E-Phase 2009/10

Kreativitäts- techniken (3)

10 – 635 - Methode

Die Methode 635 ist eine typische Methode zur Steuerung z. B. von Arbeitsgrup-pen oder geeignet für die Projektarbeit. Sie ist mit dem Brainstorming vergleichbar und stellt damit eine Methode der Ideenfindung dar. In der Regel sechs Teilnehmen-de notieren jeweils auf verschiedenen Formularen drei Ideen und reichen ihr Papier fünfmal weiter, deshalb heißt sie

635-Methode: 6 Teilnehmende 3 Ideen je Teilnehmer 5 x Weitergabe Zu Beginn eines Durchlaufs mit dieser Methode wird das Thema näher bestimmt und die Regeln werden bekannt gegeben. Dabei geht es um die inhaltliche Ergänzung der Gedanken des jeweiligen Vorgängers. Folgende vorher vereinbarten Regeln sind sinnvoll (Beispiel): • Die Teilnehmenden sprechen nicht miteinander. • Zeitvorgaben werden eingehalten. • Je Formular wird je Rundgang nur eine Idee in Stichworten eingetragen. • Eigene Ideen werden auch dann eingebracht bzw. aufgeschreiben, wenn der Vor- gänger nichts eingetragen hat. Durchführung Jeder Teilnehmer erhält ein Blatt mit einer Matrix (siehe Formular im Anhang Nr. 3). Jeder Teilnehmer trägt in die oberste Zeile seines Formulars innerhalb von fünf Minu-ten drei Ideen ein. Dann werden die Formulare im Uhrzeigersinn an den jeweiligen Nachbarn weitergegeben. Auf diesen Formularen stehen nun die Ideen der Vorgänger. Der Teilnehmer fügt nun seinerseits drei Ideen hinzu, die eine Ergänzung der schon vorhandenen Ideen oder eine Variante oder eine neue Idee sein können. Die Bögen werden so lange weiter-gereicht, bis jeder Teilnehmer wieder das erste Formular erhalten hat. Auswertung Zur Auswertung der Ideensammlung ist es sinnvoll, die Zettel noch einmal herumzu-reichen. Jeder Teilnehmende kann dann die seiner Meinung nach vielversprechend-sten Ideen gesondert kennzeichnen. Wichtig ist es, diese herausragenden (und vom Prinzip her mehrheitlich getragenen) Ideen in konkrete Vorschläge zur Weiterarbeit umzusetzen, die in Form eines Protokolls oder einer (evtl. schon gewichteten) The-menliste verfasst werden können. Diese kann die Basis des künftigen Arbeitsplans darstellen.

Page 12: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Methode modellhafter

Darstellungen

11- Modellbildung

Zitat: „Der Fußgänger, der über eine Brücke geht, vertraut der Modellierung der Baustatiker, die Astronautin vertraut ihr Leben den Modellierungen der Ingenieure an. Wir alle treffen in Zeitungen und Nachrichten auf Modelle, die es zu verstehen, kritisch zu hinterfragen und zu bewerten gilt; wie zum Beispiel Statistiken im Wahlkampf oder die Berechnungs-grundlagen für kommunale Abgaben und Steuern. Die nötige Kompetenz kann nur dann aufgebaut werden, wenn die Schülerinnen und Schüler während ihrer Schulzeit die Grunderfahrung des Modellierens unserer Welt an einfachen Beispielen selbst erfahren und auch auf der Metaebene darüber reflektieren können.“ (H.-W. Henn: Mathematik und der Rest der Welt. In: Mathematik lehren, Heft 113, Seite 4) A. Was ist ein Modell? Ein Modell ist eine objekthafte/bildhafte Darstellung (z.B. für Modellflugzeug, Landkarte, Stadtplanung, Schulentwicklung) >> als symbolische Darstellung (z.B. Teilchenmodell von Materie) >> als begriffliche/mathem. Darstellung (z.B. Entwicklung der demographischen Alterspyramide) von einem realen Objekt oder Vorgang.

Modelle dienen zur Beschreibung, Veranschaulichung bzw. Erklärung realer Systeme.

Mit Hilfe von Modellen können Prognosen erstellt werden bzw. Verbesserungs-möglichkeiten am realen System erkannt werden.

Wegen seines Abbildcharakters ist ein Modell weder „wahr“ noch „falsch“, sondern „zweckmäßig“ oder „unzweckmäßig“.

Modelle sind Hilfsmittel bei der Aufstellung, Anwendung und Weiterentwicklung von Theorien.

- S. 1 -

Page 13: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

B. Grafische Darstellung

- S. 2 -

Page 14: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Referat / Ausarbeitung

12-1 - Arbeitsschritte

Um ein Referat oder eine schriftliche Ausarbeitung effektiv zu erarbeiten, ist eine äu-ßerst strukturierte, d.h. planvoll abgestimmte Vorgehensweise gefordert. 1. Das Thema des Referates muss erfasst werden. Dazu sind die verschiedenen, zuvor dargestellten Kreativitätstechniken (siehe Infoblätter Nr. 8 - 10) geeignet, die je nach Größe der Arbeitsgruppe eingesetzt werden. So können die verschiedenen Aspekte des Themas erkannt und gesammelt werden. 2. Informationen zum Referatthema sind einzuholen. Je nach Aufgabenstellung muss die Stoffsammlung mehr oder weniger umfangreich sein. Wird mit der Aufgabe bereits ausreichend Material gegeben, dann kann der Aufwand für Recherchen in Internet, Datenträgern und Bibliotheken reduziert werden. Die Vielzahl von angebo-tenen Texten erfordert eine effiziente Art des Lesens, Lesetechniken sind einzuset-zen. Die in Punkt 1 festgelegten, thematischen Schwerpunkte sind wichtige Kriterien für die Informationsauswahl. 3. Das gefundene Material wird gesichtet und geordnet. Dabei kann es hilfreich sein, Kernaussagen der zukünftigen Ausarbeitung oder des Referats zu formulieren und als Struktur gebend zu verwenden. Der Umfang der bevorstehenden Arbeit ist er-kennbar, ein zeitlich gegliederter Arbeitsplan (WER macht WAS bis WANN?) kann erstellt werden. 4. Eine grobe Gliederung wird erstellt. Die Struktur gebenden Kernaussagen werden einschließlich des zugeordneten Materials in eine sinnvolle Reihenfolge gebracht, die Gliederungspunkte werden mit Inhalt in Stichworten gefüllt. Ein Exposé wird erstellt. 5. Das vorliegende Material wird ausgewertet, die Texte werden exzerpiert (siehe In-foblatt Nr. 4), entsprechende Quellen notiert. Die wesentlichen Textinhalte werden schriftlich festgehalten. Kopien, auch abgeschriebene Textpassagen sind nicht sinn-voll, da so die Materialflut nicht angemessen reduziert werden kann. 6. Für die schriftliche Ausarbeitung muss aus dem geordneten, reduzierten Material der gewünschte eigenständige Text erstellt werden! Der Referatvortrag bzw. die Präsentation erfordern keine in sich geschlossene Abhandlung, es reicht die Erstel-lung eines Stichwortzettels. Ein solches Kurzmanuskript ist beim Vortrag sowohl Wegweiser als auch Gedächtnisstütze. Bei der Gestaltung ist auf Übersichtlichkeit, gute Lesbarkeit und Wiedergabe des Gesamtkonzeptes zu achten. Ob Kärtchen oder große Zettel verwendet werden, muss der Vortragende selbst entscheiden. Es folgen einige weitere Tipps auf dem nachfolgenden Infoblatt 12/2:

Page 15: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. /

E-Phase 2009/10

Referat / Ausarbeitung 12/2 - Arbeitsschritte

Fortsetzung von 12/1:

Blätter nur einseitig beschreiben und die Reihenfolge festlegen (Seitenzahlen!),

Stichwörter groß und übersichtlich notieren,

Texte und Strukturdiagramme farbig markieren, um Zusammenhänge schnell erkennen zu können,

Verbesserungen nicht über den vorhandenen Text schreiben, sondern diesen Abschnitt überkleben oder ein neues Blatt/Kärtchen anfertigen,

bei komplizierteren Strukturen lohnt eine tabellarische Aufteilung des Zettels mit z.B. den Spaltenüberschriften „Oberbegriff – Thesen – Medieneinsatz – Zeit“.

7. Der Medieneinsatz zur Präsentation des Erarbeiteten muss gut überlegt sein. Das Referat wird durch Visualisierungstechniken (siehe Nr. 8-10) anregender und die In-halte prägen sich bei den Zuhörern besser ein. 8. Nicht jede Schülerin, jeder Schüler traut sich anfangs zu, ein Referat frei spre-chend zu halten. Für diese Gruppe ist ein ausformulierter Text, auch wenn er mög-lichst nicht vollständig abgelesen werden sollte, eine wichtige Stütze. In fachlich schwierigen Phasen oder bei Unsicherheiten kann auf den vorbereiteten Text stets zurückgegriffen werden. Dabei sollte dennoch der Blickkontakt zu den Zuhörern nicht verloren werden. In jedem Fall sollte versucht werden, das Referat zumindest als Kombination aus freiem Vortrag und abgelesenem Text zu präsentieren. 9. Nachdem die einzelnen Phasen des Referats geplant sind, sollte ein Probelauf stattfinden, um einerseits die Handhabbarkeit der Präsentation mit den verschiede-nen Medien praktisch zu erfahren und andererseits den Zeitbedarf zu erproben; (die-ses wird häufig 'vergessen'). Letzte Änderungen können so noch vor Beginn der ei-gentlichen Präsentation erfolgen.

Page 16: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Referat / Ausarbeitung 13 – Arbeitsplan erstellen

Die Planung des zeitlichen Ablaufs eines Projektes/einer Referats- und/oder Präsen-tationsarbeit ist oft ausschlaggebend für den Erfolg einer jeden Gruppenarbeit. Mit Hilfe eines Gantt-Diagramms - WER macht WAS bis WANN? -, es kann direkt aus dem Internet heruntergeladen werden unter <www.psconsult.de> können die Teil-schritte in ihrer zeitlichen Reihenfolge dargestellt, Meilensteine, Stichtage, sog.‚Deadlines’ direkt aufgenommen und graphisch markant abgebildet werden. Bei Einhaltung der gesetzten Termine und umsichtiger Planung kann am Ende der Pro-jektarbeitszeit eine zeitliche Enge weitgehend vermieden werden. Gantt-Diagramme stellen einen direkten Bezug zum Zeitrahmen her. Den einzelnen Arbeitstagen werden durch simple Balkendiagramme Aufgaben zugewiesen. Die Er-stellung eines Gantt-Diagramms ist also einfach und deshalb wird diese Methode oft in Studium und Beruf verwendet. Kompliziertere Arbeitsabläufe, die ineinander ver-flochten sind, können so allerdings nicht dargestellt werden. Das Gantt-Diagramm ist besonders gut geeignet zur Darstellung von sequenziellen Arbeitsabläufen und bietet einen tagesaktuellen Überblick. Beispiel:

Aufgabe Dauer verantwort-lich

12.5. 13.5. 14.5. 15.5.

Mind-Map erstellen 30 min alle

Konzept entwickeln 30 min alle

Literaturrecherche 1 - 2 h Leon, Inge

Exposé schreiben 1 - 2 h Jens, Maren X Versuch aufbauen 1,5 h Maren, Inge

In diesem Ausschnitt aus einem Gantt-Diagramm sind die Aufgaben untereinander in der Reihenfolge, in der sie abgearbeitet werden sollen, aufgezählt. Die geplante Dauer des jeweiligen Arbeitsschritts und die verantwortlichen Personen werden fest-gelegt. Daraus ergeben sich unmittelbar die Ausführungszeiten im kalendarischen Teil. Am 15.5. ist ein Sonderzeichen eingefügt. Hier ist eine Teilleistung abzugeben, nämlich das Exposé. Dieser Termin ist ein Stichtag oder ein Meilenstein. Die einzelnen Aufgaben sind in kleine, handhabbare Schritte zu gliedern. Zum Bei-spiel ist „Experiment durchführen“ kein Arbeitsauftrag, der die Vielfalt der Aufgabe und damit auch den zeitlichen Umfang verdeutlicht. Hier sollen die Teilschritte zum Zwecke des Überblicks und der (Selbst-)Kontrolle aufgeführt werden. Ein Muster des Diagramms als Kopiervorlage ist auch im (Anhang Nr. 1) beigefügt.

Page 17: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Referat / Ausarbeitung 14 – Recherche zu Literatur/im Internet

Je nach Materiallage ist zur Erstellung einer Stoffsammlung eine mehr oder weniger umfangreiche Recherche in Bibliotheken, in Archiven und anderen Quellen sowie im Inter-net notwendig. Je umfangreicher recherchiert wird, desto umfassender kann ein Thema abgehandelt werden. Aber Vorsicht! Die Informationsflut kann auch erdrückend sein, so dass eine sinnvolle Auswahl nur schwer zu treffen ist. Bibliotheken gibt es in unterschiedlichen Kategorien. Die Bremische Zentralbibliothek sollte die wichtigste Anlaufstelle sein. Auch kleinere Büchereien machen dem Leser den vorhandenen Buchbestand unmittelbar zugänglich. Neben Büchern sind auch zahlreiche Fachzeitschriften sowie populärwissenschaftliche Zeitschriften vorhanden. Ältere Exemplare werden archiviert und sind in der Regel auch über Fernleihe zu erhalten. Auch zahlreiche Museen verfügen über gut sortierte Archive (z.B. das bremische Staatsarchiv, das Übersee- oder das Hafenmuseum) und ebenfalls über (Spezial-) Bibliotheken. Universitäts- und Staatsbibliotheken verwalten deutlich mehr Bücher und Materialien, die nicht alle in der Präsenzbibliothek eingestellt sind. In den Archiven lagern teilweise wahre Schätze: kostbare, alte Bücher, umfangreiches Material zu Spezialthemen, Bücher, die nur selten gelesen werden, Lebensberichte von Menschen aus wichtigen geschicht-lichen Epochen. Als eingetragener Bibliotheksbenutzer kann man einen Teil der Literatur anfordern (Dauer: 1 - 2 Tage!) und ausleihen. Andere Exemplare wiederum sind nur Le-sern mit besonderer Berechtigung zugänglich. Für diesen Service muss bei der Recher-che also Zeit eingeplant werden. Die Bestände der Bibliotheken sind in Katalogen aufgelistet: dem Schlagwortkatalog und dem Systematischen Katalog. Manchmal sind dies große Karteien auf Papierkärtchen, manchmal auf Mikrofilmen, heute aber deutlich zunehmend auf elektronischen Daten-trägern. Die effektive Nutzung dieser Kataloge wird in Einführungskursen erläutert; aber an den jeweiligen Informationsständen erhält jede(r) Interessierte auch direkte Auskunft. Große Verlage (z.B. „Die Zeit“, die „FAZ“ oder die „SZ“ ) unterhalten eigene Archive und Datenbanken für die eigenen Zeitungen und Zeitschriften. Für Schüler besteht oft die Möglichkeit, diese Informationsquellen kostenlos zu nutzen. Bedenke bei Deinem Vorgehen: Mit gut vorbereitetem Suchplan kommt man oft besser ans Ziel. Das Internet ist ohne Zweifel heute eine der beliebtesten Informationsquellen. Schnell, aber nicht immer effektiv helfen Suchmaschinen (z.B. Google/Yahoo...), aus dem riesigen Angebot die zutreffenden Adressen herauszufinden. Denn: niemand kontrolliert die Inhalte auf Richtigkeit. Was im Internet steht, ist nicht immer wahr. Auch der „Allerweltshelfer Wikipedia“ weist in zahlreichen Beiträgen eine hohe Sachfehlerquote auf! Der Vergleich mit anderen Quellen, die kritische Analyse der Aussagen wird oftmals Fehler aufzeigen. Die Begriffswahl für die Suchmaschine entscheidet oft über den Erfolg der Recherche. Werden zu viele Seiten mit den gewünschten Begriffen angezeigt, so ist eine Präzisie-rung des Suchbegriffs notwendig – und der erneute Versuch kann erfolgreich sein.

Page 18: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Referat / Ausarbeitung 15 – Exposé

Ein Exposé stellt grundsätzlich einen Arbeitsplan und einen groben Inhaltsentwurf für einen Beitrag in einem wissenschaftlichen Projekt, für eine wirtschaftliche Pla-nung, einen Workshop, eine Zeitschrift oder ein Buch dar. Es ist auch geeignet für die gedankliche Vorarbeit, um ein Referat auszuarbeiten. Es sollte enthalten:

Genaues Thema: Zunächst reicht ein Arbeitstitel, der später noch modifiziert werden kann.

Eingrenzung des Themas: Welche Aspekte des Themas sollen untersucht werden und welche werden NICHT einbezogen?

Liste konkreter Fragen, die beantwortet werden sollen.

Zentrale Fachbegriffe, die das Thema kennzeichnen. Hier bietet sich u.a. die so genannte "Mind Map" an, d.h. eine Grafik, bei der die wichtigen Begriffe als ein Begriffsnetz miteinander verbunden sind (siehe Nr. 9 ).

Inhaltsverzeichnis: Gliederung des Beitrags, Angabe der Hauptkapitel und der Unterkapitel

Liste für Materialien (Bücher, Zeitschriften, Experimente/Versuche usw.), die für das Vorhaben gebraucht werden sowie Angaben zur Beschaffung.

Zeitplan mit einer genauen Angabe, wann welche Arbeitsschritte abgeschlossen sein sollen.

Das Exposé sollte einen Umfang von etwa 2 DIN-A-4 Seiten nicht überschreiten. Ein gut gelungenes Exposé sichert die Basis für eine erfolgreiche Arbeit an dem eigent-lichen Beitrag. Wichtig: Ein Exposé ist später, je nach Fach und Lehrkraft, oftmals auch eine Grund-lage für die Bewertung des abgelieferten Beitrages/ Referats (und ist Standard für Hausarbeiten, Seminararbeiten, Referate, Gruppenpräsentationen etc. an Univer-sitäten und Hochschulen).

Page 19: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Referat / Ausarbeitung 16 – Zitate/ Quellenangaben

Zitate sind wörtliche Wiedergaben fremder Texte. Für den Umgang mit solchen Text-ausschnitten gelten strenge Regeln:

Zitate werden in doppelte Anführungszeichen gesetzt.

Ein Zitat innerhalb eines Zitats erhält halbe Anführungszeichen.

Das Zitat muss bis in jede Einzelheit mit dem Original übereinstimmen (das gilt also auch für „falsche“ Zeichensetzung, Sperrungen, Unterstreichungen, etc.).

Eigene Hervorhebungen oder Erläuterungen müssen mit dem Zusatz „Hervorhe-bung vom Verfasser“ (H.v.V.) gekennzeichnet sein.

Kürzungen in einem zitierten Text werden durch drei Punkte in eckigen Klammern [...] gekennzeichnet. Sinnentstellende Auslassungen sind nicht erlaubt.

Für das Zitatverständnis notwendige Ergänzungen stehen in eckigen Klammern.

Für jedes Zitat muss ein genauer Quellennachweis geführt werden.

Jedes Zitat muss überlegt eingeführt sein. Entweder wird es vorbereitet durch ei-ne Beweiskette und bildet deren krönenden Abschluss oder es steht als Einlei-tung und bedarf danach der sorgfältigen Auswertung.

a.) Als Zitierweise hat sich heute in wissenschaftlichen Publikationen durchge-setzt, dass man in dem laufenden Text den Namen des ersten Autors und die Jah-reszahl der Veröffentlichung sowie die Seitenzahl der Fundstelle angibt (mit oder oh-ne "S."). Indirekte Zitate müssen ebenso mit der Fundstelle angegeben werden wie wörtliche Zitate. Beispiele: In Graham (2005, 78) findet man die Feststellung, dass sich das Ozonloch über der Antarktis in den letzten Jahren stark vergrößert habe. Dies sei eine bedrohliche Ent-wicklung. Im gleichen Zusammenhang liest man bereits für das Jahr 1998: "Die Werte überschreiten alles bisher Dagewesene." (Müller 1998, 34f.) b.) Die ausführliche Angabe der Quellen in Literaturlisten erfolgt nach folgendem Muster:

Bei Büchern: Autor[en]:Titel des Buches. Erscheinungsort: Verlag, Erscheinungs-jahr.

Bei Zeitschriftenaufsätzen: Autoren(en): Titel des Aufsatzes. "In": Name der Zeit-schrift Jahrgang (Erscheinungsjahr), Heft Nr., Seitenbereich.

Bei Buchbeiträgen in Sammelbänden: Autor[en]:Titel des Buchbeitrages. "In": Herausgeber (Hrsg.):Titel des Sammelbandes. Erscheinungsort: Verlag Erschei-nungsjahr, Seitenbereich. Beispiele:

Graham, W.: The Ozone Problem. Berlin: Springer 2005. Müller, P., Erdmann, H. & Scholz, R.: Globale Umweltschäden. In: Zeitschrift für Atmosphärenforschung 24 (1998), 5, 32-54. Neebe, R.: Großindustrie, Staat und NSDAP 1930-1933. Göttingen: Vandenhoek & Rupprecht, 1993. c.) Beiträge aus dem Internet werden entsprechend gekennzeichnet. Hier wird dann die gesamte Adresse angegeben. Beispiele: a.) <http://www.physikon.com/exp/18elad/06mil.htm> b.) <http://www.zum.de/psm/pdf/ksg45.pdf>, um ein wichtiges Werk zur kritischen Geschichtswissenschaft herunterladen zu können - Reinhard Neebe: „Großindustrie, Staat und NSDAP 1930 -1933“. Inzwischen gilt als Standard, vor allem an Universitäten oder in wissenschaftlichen Publikationen, für die Nutzung von Internetquellen, dass die URL und das Datum der Internetrecherche angegeben werden müssen.

Page 20: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Referat / Ausarbeitung 17/1 – Visualisieren (1)

Sage es mir, und ich vergesse es;

zeige es mir, und ich erinnere mich;

lass es mich tun, und ich behalte es. Konfuzius

Die Präsentation deiner Arbeitsergebnisse vor einer Gruppe sollte so gestaltet sein, dass die wichtigsten Aussagen Deinen Mitschülern in Erinnerung bleiben. Bloß Vorgelesenes wird schnell vergessen. Deshalb sollte ein Vortrag durch Visualisie-rung als Mittel zur Anregung, Information, Dokumentation, Veranschaulichung, Zu-sammenfassung und Ergebnissicherung begleitet werden. Dies kann mit Hilfe ver-schiedener Medien unter Verwendung vielfältiger Gestaltungselemente erfolgen. Für alle Visualisierungselemente gilt: Der „rote Faden“ muss deutlich erkennbar sein! Folgende Medien stehen dir normalerweise in der Schule zur Verfügung: Wandtafel Dies ist das einfachste Mittel und steht in jedem Klassen-/Kursraum zur Verfügung. Der Tafeltext muss sorgfältig geplant werden, da sonst gewischt werden muss, die Informationen also nur zeitlich begrenzt zur Verfügung stehen und auch nicht noch einmal kurz gezeigt werden können. Für Ungeübte sind präzise Zeichnungen nur schwer zu erstellen, Stress entsteht. Oftmals wird unnütz kostbare Präsentations- zeit für diese Art der Visualisierung verwendet. Daher gilt der Grundsatz: Gut durch-denken - rechtzeitig vorbereiten - in überschaubarem Umfang! Plakat – Poster – Wandzeitung Die Präsentation der Arbeitsergebnisse auf großformatigem Papier kann rechtzeitig vor dem Vortrag erstellt werden. Die so veröffentlichten Informationen ermöglichen eine längerfristige Betrachtung, auch nach Abschluss der Präsentation kann das Plakat, die Bildserie oder die Wandzeitung hängen bleiben und steht damit den Zu-hörern auch zu einem späteren Zeitpunkt noch zur Verfügung. Die Informationsdichte auf Plakaten ist meistens groß, so dass längere Texte nicht zweckmäßig sind. Kernsätze zur knappen sachlichen Erläuterung, begleitet von Gra-fiken und Strukturdiagrammen sind geeignet, die gewünschten Sachzusammenhän-ge darzustellen. Diaprojektor – Videorecorder - Audiorecorder Das Zeigen von Dias und Videos sowie das Abspielen von Tonträgern sollte wäh-rend eines Vortrags nur dort eingeplant werden, wo andere Mittel nicht zur Verfü-gung stehen. Dementsprechend sollte das Folgende mitbeachtet werden: Ein ver-dunkelter Raum kann einschläfernde Wirkung haben. Lautstärke und Tonqualität müssen den räumlichen Gegebenheiten angemessen sein. Von den hinteren Plät-zen ist ein Fernsehbild nicht immer gut sichtbar.

Zu > Beamer und >Laptop sowie >PowerPoint – siehe Arbeitsblatt 17-2 >>

Page 21: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg./ 2008/09

Referat / Ausarbeitung 17/2 – Visualisieren (2)

Folien für den Tageslichtschreiber Folien können gut vorbereitet werden. Sie sind so zu gestalten, dass die Gliederung des Vortrags wiedergeben, also der „rote Faden“ für die Zuhörer sichtbar wird. Vor-teilhaft ist es stets, dass die vortragende Person dem Publikum zugewandt ist (z.B. einen fiktiven Blickpunkt als Konzentrationspunkt wählen) und nicht gegen die Wand spricht. Computerpräsentation zum Beispiel mit PowerPoint unter Verwendung eines Beamers Folien für den Tageslichtschreiber können - unterstützt durch ein Präsentationspro-gramm wie PowerPoint - effektiv erstellt werden. Der Ausdruck auf das Kunststoffträ-germaterial kann entfallen, wenn für die Präsentation neben einem Computer auch ein Beamer zur Verfügung steht. Das ist umweltfreundlich und ermöglicht zusätzliche Animationen. Während des Vortrags wird die nächste Folie per Mausklick aufgeru-fen. Die vortragende Person kann keine Folie verwechseln, jedoch auch auf frühere Darstellungen nach Bedarf zurückgreifen. Aber beachte: Oftmals werden Seiten, die mit PowerPoint erstellt worden sind, zu voll geschrieben und wirken überladen. Deshalb soll an das Grundprinzip erinnert werden: Mit Power Point gebe ich Impulse, fasse einen Sachverhalt in prägnanter Form zusammen, hebe bedeutsame Resultate und Erkenntnisse hervor! Das Programm MS Excel für Tabellenkalkulation kann ebenfalls als Medium der Veranschaulichung, insb. für grafische Darstellungen, genutzt werden (siehe Nr. 18). Bei der Erstellung dieser Medien sind einfache Regeln zu beachten. 1. Der „rote Faden“ muss erkennbar sein. 2. Strukturdiagramme erzeugen Übersichtlichkeit. 3. Notiere nur Stichwörter oder Kernaussagen. 4. Je Folie bzw. Posterabschnitt sollten max. nur 3 - 5 Gliederungspunkte enthalten sein. 5. Prüfe vorab die Lesbarkeit (Schriftgröße!) der Medien vom hintersten Platz eines Raumes aus gesehen. 6. Helle Farben für Grafiken und Schrift sind wegen der Lesbarkeit zu vermeiden.

Page 22: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Weitere Dar-stellungsform

18 - Tabellen-kalkulation (S. 1 und 2)

Das momentan gängigste Tabellenkalkulationsprogramm ist Microsoft Excel. Im Umgang mit einem solchen Programm soll man so viel an Grundlagenkenntnissen erlangen, dass man in der Lage ist, dieses Hilfsmittel auch in neu zu erschließenden Bereichen anzu-wenden. Die folgende Liste gibt Inhalte wieder, die in diesem Zusammenhang von euren Lehrkräften vermittelt werden sollten. Diese Liste ist als Vorschlagsliste zu verstehen, die fett gedruckten Inhalte sollten verbindlich sein, die Liste ist aber auch ergänzungsfähig. In der Methodenübersicht werdet ihr feststellen, dass ein hierfür zuständiger Lehrer aus den Fachbereichen Informatik/ Mathematik kommt. Damit ist auch die Frage geklärt, wen ihr bei Verständnisfragen als Ansprechperson kontaktiert. 1. Grundlagen in der Tabellenkalkulation

Bewegen in der Tabelle

Daten eingeben und überschreiben

Spaltenbreiten und Zeilenhöhen verändern

Zellinhalte verändern

Zellen, Zeilen und Spalten markieren

Zellen und Zellinhalte löschen

Spalten und Zeilen einfügen und löschen

Arbeiten rückgängig machen

Einfache Formeln verwenden

Tabellen drucken

Tabellenblätter benennen, kopieren und umstellen 2. Kopieren, verschieben und ausfüllen 3. Grundlegende Zellformatierung

Schriftarten und –attribute

Ausrichtung von Zellinhalten

Rahmen und Hintergrund

Zahlenformatierung 4. Seitenlayout

Seitenformat

Seitenränder

Kopf- und Fußzeilen 5. Effektives Arbeiten mit Formeln und Funktionen

Absolute und relative Adressierung

Auswahl einfacher Funktionen (Summe, Mittelwert, Min., Max., Runden, ...)

Auswahl weiterer Funktionen (Wenn-Funktionen, Zählen Wenn-Funktion, Sverweis-/ Wverweis und Verweis-Funktion)

Und-/Nicht-Funktion

Bearbeiten fehlerhafter Formeln

Namen geben

Page 23: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

6. Diagramme erstellen (dabei Verwendung unterschiedlicher

Darstellungsformen) 7. Verwendung von Rollbalken/Bildlaufleisten und anderen Symbolleisten 8. Tabellenblätter schützen Hier ein Beispiel für den sinnvollen Einsatz des Diagrammassistenten:

Einfuhr- Ausfuhrüberschuß in % bezogen auf Vorjahr

-20

-10

0

10

20

30

40

50

60

70

80

195

0

195

3

195

6

195

9

196

2

196

5

196

8

197

1

197

4

197

7

198

0

198

3

198

6

198

9

199

2

199

5

199

8

Jahr

%

Einfuhr

Ausfuhr

Page 24: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Referat / Ausarbeitung 19/1 – Rhetorik (1)

Fünf Grundregeln der Rhetorik

1. Sprich nur so sachorientiert wie nötig! Bereite dich umfassend und gründlich auf das Thema vor. Stelle aber nicht alle Einzelheiten dar, sondern wähle aus im Hinblick auf Situation, Redeziel und Zuhörerschaft. Überprüfe sorgfältig, ob die ausgewählten Inhalte relevant, informativ und überprüfbar/wahr sind.

2. Sprich verständlich! Artikuliere laut und deutlich sowie mit sinngemäßer Betonung. Sprich nicht zu schnell, lege Sprechpausen ein ( = Mitdenk-Pausen! Denke ans Mitschreiben). Formuliere anschaulich. Setze gezielt Präsentationsmedien ein, um komplexe Sachverhalte zu visualisieren. Vereinfache komplizierte Sachverhalte, soweit es das Thema erlaubt. Erläutere Fachbegriffe, vermeide unnötige Fremdwör-ter, vereinfache Zahlenmaterial.

3. Sprich strukturiert! Sprich zielgerichtet und mit klarer Gliederung. Begründe deine Thesen (Urteile und Forderungen) und stütze deine Argumentation auf Beispiele, Erläuterun-gen oder Zitate. Mache bei neuen Gliederungspunkten deutlich, worum es gerade geht.

4. Sprich möglichst frei! Lies auf keinen Fall stur vom Blatt ab. Wähle eine Methode, die es dir erlaubt, so frei wie möglich und so sicher wie nötig zu sprechen. Halte Blickkontakt und achte auf das Feedback der Zuhörer. Gehe auf Zwischenfragen ein, wenn dies den Gedankengang nicht stört.

5. Sprich möglichst du-orientiert! Gehe von den Voraussetzungen und Erwartungen deiner Zuhörer aus. Wecke ihr Interesse und führe sie an das Thema heran/in das Thema hinein. Vermeide es, deine Zuhörer zu überfordern. Überprüfe stets, ob es angemes- sen und notwendig ist, länger als 12 - 15 (höchstens 20!) Minuten zu spre- chen. Bringe die Sache für deine Zuhörenden auf den wichtigen Punkt!

Page 25: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg./ E-Phase 2009/10

Referat / Ausarbeitung 19/2 – Rhetorik (2)

Präsentation des Referats: Vom Ablesen zur freien Rede

Freies Ablesen • ausformulierter Text

• markierte Stichworte zum freien Sprechen

• Struktur gebendes Layout

• Zettel in DIN-A4 oder DIN-A5-Format

• Schriftgrad 12 oder 14 pt, Zeilenabstand 1,5

Halb und Halb • ausformulierter Text (linke Hälfte)

• Stichworte (rechte Hälfte)

• möglichst freier Vortrag mit Hilfe der Stichworte

• Zettel in DIN-A4-Format

Kärtchen-Methode • formulierte Leitgedanken, wenige Stichworte

• (Kartei-)Karten in DIN-A6 oder DIN-A7

• nummerieren, übersichtlich ordnen

Stichwort- Gliederung • ein einziges DIN-A4-Blatt

• Gliederungspunkte in großer Schrift auf einen Blick erfassbar

• weitere Stichworte in kleinerer Schrift möglich

Medien-Trick • Medien als Stichwortgeber (Plakat, computergestütz- te Präsentation, an Zuhörende verteilte „Sprech- -blasen“, so dass diese ebenso aktiviert werden...)

Freie Rede • Gliederung logisch und leicht merkbar

• Verzicht auf Stichwortgeber, keine Hilfsmittel

• (mehrmaliges) Einüben eines freien Vortrags

Page 26: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

1

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

PROJEKT-

MANAGEMENT 20 - „UNSER PROJEKT

wird EIN ERFOLG“

Methodische Leitgedanken zur duchdachten Planung eines Projekts

Unsere PROJEKT – DEFINITION: Ein einmaliges Vorhaben mit definiertem Ziel, festgelegtem Anfang und Ende sowie begrenzten Arbeitskapazitäten der Teilnehmenden und begrenzten Mitteln Unsere DEFINITION von PROJEKTMANAGEMENT (=PM): PM dient dem Ziel, mit den Kompetenzen der beteiligten Personen, Arbeitstechniken und –methoden ein Projekt prozesshaft von der Planung über die Durchführung bis zum erfolgreichen Abschluss zu steuern PROJEKTPLANUNG – Einfacher ist besser Hier werden sechs Planungsinstrumente - in logischer Verknüpfung - vorgestellt, die sich auf vielfacher Erfahrung beruhend als sehr wirkungsvoll erwiesen haben. Sie beantworten die häufigsten Fragen zur Projektplanung und vermeiden die häufigsten Fehlerquellen. Dadurch qualifizieren sie zu einem pragmatischen Vorgehen.

MEILENSTEIN – PLANUNG: Das Projekt in Etappen gliedern AUFGABEN – PLANUNG: Alle Projektarbeiten im Überblick DIE W – PLANUNG: Wer macht was bis wann? DIE ZUVERLÄSSIGKEITSPRÜFUNG: Aufwand und Dauer unterscheiden PLANUNGSDIAGRAMM: Grafische Darstellung von Planung und Aufgaben PROJEKTPLANUNG MIT WORD oder EXCEL, evtl. auch mit Grafik-Pro-

grammen: Einfache und erweiterte Software-Unterstützung

Vorüberlegungen zur Meilenstein-Planung Als ein erster Schritt zur Projektplanung interessiert ein grober Überblick. Diesen lie-fert die MEILENSTEIN – PLANUNG. Zum Beispiel sind für ein bestimmtes Projekt zunächst vier Etappen geplant. Sogleich schließt sich die Frage nach der Übersicht-lichkeit an. Die nächste Frage lautet: Sind diese Meilensteine überhaupt realistisch erreichbar? Das hängt entscheidend davon ab, wie viel in jedem Meilenstein zu tun ist. Diese Frage klärt wiederum die AUFGABEN – oder AKTIVITÄTEN-PLANUNG. Sie listet sämtliche vorstellbaren und nötigen Tätigkeiten pro Projekt-Etappe auf. Bei we-nigen, überschaubaren Aktivitäten pro Etappe ist meistens auf den ersten Blick klar: Das schaffen wir! Erfahrungsgemäß wird es ab fünf bis sechs Tätigkeiten pro Meilenstein unübersicht-lich. Erste Bedenken sind ernst zu nehmen, dass das Projektteam sich übernimmt. Also wird ein weiteres Planungsinstrument gebraucht, die W – PLANUNG. Sie hilft zu klären, ob die Meilensteine realistisch bewältigt werden können, indem zu beantwor-ten ist: WER muss WAS bis WANN fertig stellen, damit das Team zum gewünschten (Zwischen-)Ergebnis kommen kann. In zahlreichen Projekten ist damit der notwendi-ge Überblick hergestellt: Wir schaffen das! In anderen Projekten kommen erhebliche Zweifel gerade an dieser Stelle. Wie ver-lässlich sind diese Absichtserklärungen und Zusagen? Denn auf Erfahrungen ge-stützt entscheidet oftmals gerade diese Verlässlichkeit über den Projekterfolg. Wie

Page 27: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

2

oft ist zu hören: „Tut mit Leid, das schaffe ich nicht bis zu dem Termin!“ Also ist es auf Basis der Frage „Wie realistisch sind die Aufgaben und die Terminsetzungen?“ vordringlich, die ZUVERLÄSSIGKEITSPRÜFUNG vorzunehmen. Das 5. und auch das 6. Planungsinstrument bedeuten in der Konsequenz: Planung muss sichtbar sein, sie sollte einfach und schnell überschaubar sein, schließlich auch PC-gestützt erfolgen. Die Planungsinstrumente im Einzelnen

1. Die MEILENSTEIN-PLANUNG – einfach, wirksam und effizient Diese beantwortet eine einzige Frage: Welche Projektetappe erreichen wir bis wann? Die Vorteile liegen auf der Hand: Jede Person im Projektteam weiß, bis wann eine Etappe fertig sein muss, sie

kann bewusster auf die Teilziele hinarbeiten Projektbeteiligte und Außenstehende können ebenfalls leicht nachvollziehen,

wie das Projekt abläuft und was bis wann realisiert sein soll Meilensteine liefern explizite Prüftermine für den Projektfortschritt, wie weit ein

Team gelangt ist. Es vermag rechtzeitig Verzögerungen schon vor dem Errei-chen der nächsten Projektetappe zu erkennen

Ein Projekt wird generell übersichtlicher: statt eines unüberschaubaren Groß-projekts sichern gegliederte Teilprojekte den Überblick.

Wie wird eine Meilenstein-Planung erstellt? Dazu helfen zunächst zwei Fragen weiter: Was genau sind die Etappen unseres Pro-jekts? Wann erreichen wir diese auf realistischem Wege? Auf die erste Frage folgt die Empfehlung, nicht zu fein und detailreich zu gliedern, sondern die zu verabredenden Meilensteine an einer Hand abzuzählen: Drei bis fünf Etappen sind normal – weniger ist mehr! Zur zweiten Frage ist folgendes sehr nahe zu legen: Die Etappen sollten jeweils vom Endtermin eines Projekts rückwärts geplant werden! Zu jedem Meilenstein ist eine Gruppe von Tätigkeiten zu Hauptaufgaben zu bündeln. Auf der Basis von Erfah-rungswerten/ nach realistischer Schätzung ist jeder Hauptaufgabe deren voraussicht-liche Dauer zuzuordnen.

Übersicht: Meilenstein-Planung

Meilenstein Hauptaufgabe Voraussichtliche Dauer

Daraus resultie-render Endtermin

Der vorgegebene Endtermin Vorauss. 31.08.2010

Achtung: STOLPERSTEIN Trotz erheblicher Erleichterung, die diese jederzeit hilfreiche Übersicht bietet, ist je-doch Vorsicht geboten. Menschen unterliegen der unbewussten Denktendenz, quasi-automatisch so zu kalkulieren, dass alles „aufgeht“! Denn ein schriftlicher Plan sug-geriert hohe Glaubwürdigkeit, so dass Skepsis oder gesunder Menschenverstand davon ausgeschaltet werden. Oder anders ausgedrückt, es wird die ‚normative Kraft

Page 28: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

3

des Faktischen wirksam’: Was schwarz auf weiß geschrieben steht, das muss ja wohl stimmen! Daher folgt eine weitere Empfehlung: Wenn mit einem Projekt Neuland betreten wird, ist ein Meilenstein-Plan eine Sinn stiftende Voraussetzung. Jedoch für absolute Sicherheit reicht er nicht aus. Erst müssen die anderen Planungsinstrumente ins Visier genommen werden, z.B. die Ak-tivitäten-Planung, um realistische Zeitbudgets einzubringen. So sind bei manchen Meilenstein-Aufgaben Zeitreduzierungen nicht möglich, andere weisen u. U. Zeitre-serven auf, damit die Planung „aufgeht“.

2. AKTIVITÄTEN- bzw. AUFGABEN-PLANUNG Sie ist ein unverzichtbares Element der Konkretisierung, um Planungsunsicherheiten zu reduzieren. Wenn z.B. a.) der Plan nicht „passt“ oder b.) an bestimmte Aufgaben niemand gedacht hat, dann helfen Fragen wie „Wer erledigt eigentlich...? Wer küm-mert sich um...?“ weiter. Die Auflistung von Aufgaben sollte keine Substantivlisten enthalten, sondern Tätigkeiten sollten schlicht genauer mit Verben ausgedrückt wer-den: entwerfen, konzipieren, recherchieren, sammeln, erstellen, testen, überprüfen... In diesem Stadium des Projekts sollte alles eingeplant werden, was irgendwie ab-sehbar ist. Dennoch ist an dieser Stelle wiederum zu empfehlen, nicht zu viele Aktivi-täten zu benennen, sonst droht der Überblick verloren zu gehen. Daher erscheint ei-ne konzentrierte Gewichtung im Projektprozess an diesem Punkt geboten. Auch ein Projekt-Strukturplan vermag Orientierung zu bieten, z.B. über ein „mind-mapping“ zur Bildung von Oberthemen zu kommen, Gleichartiges zusammenzufügen: alle Vorbereitungsaufgaben, alle Material-, Literatursichtungsaufgaben alle Durchführungsaufgaben alle Aufgaben der Ergebnissicherung einschl. Dokumentation / Präsentation

Nachdem zusammengehörige Tätigkeiten verständlich in Gruppen zusammengefasst sind, sollte der Blick nochmals für häufig vergessene Tätigkeiten geschärft werden: Organisatorische Tätigkeiten wie regelmäßige Gruppensitzungen / Beratungen des Projektrats, Abstimmungen mit Lehrkräften7 Schule, die Kooperation mit den Ab-sprechpartnerinnen des Museums, Präsentationen u.a. von Ergebnissen... Für sich genommen ist das jedoch noch kleine komplette Planung, weil zumindest die zeitlichen Komponenten noch fehlen.

3. DIE W – PLANUNG: Wer macht was bis wann? Eine These aus soziologischen Untersuchungen lautet: In 90% aller Arbeitsbespre-chungen, Gremiensitzungen und Projektgruppenberatungen wird relativ genau be-sprochen, was wie gemacht werden muss; doch bei zu vielen Aufgaben weiß nie-mand genau,

a.) wer sich um welche (Teil-)Aufgaben kümmern muss, b.) bis wann das fertig sein muss!

In fast jedem Projekt gibt es rd. ein Drittel Aktivitäten, für die niemand zuständig ist. Die einen glauben, das ist doch klar, wer das erledigt; doch die anderen wissen oft nicht, wer damit gemeint ist. Hierin liegt eine entscheidende Quelle von Zeitverzug im Projektverlauf. Deshalb ist an dieser Nahtstelle die Teamdisziplin gefragt: Keine Tätigkeit ohne Verantwortliche (WER?) Keine Tätigkeit ohne Endtermin (WANN?)

Page 29: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

4

Das W – Prinzip lässt sich auf einfache Weise formalisieren, wie die Übersicht zeigt: Die W – Liste

TÄTIGKEIT WER? BIS WANN?

Ein geeignetes Testverfahren, um herauszufinden, ob ein Zeitpunkt bzw. Endtermin realistisch gewählt ist oder nicht, ist die

4. ZUVERLÄSSIGKEITSPRÜFUNG – Aufwand und Dauer unterscheiden Es hat sich häufig in Projekten als Stolperstein erwiesen, dass Dauer und Aufwand nicht hinreichend unterschieden worden sind, um Zwischen- bzw. Endtermine zuver-lässig zu erreichen! Die Kernfrage hierzu lautet: Wann muss jemand spätestens anfangen, damit sie/ er pünktlich fertig wird? Oder anders gefragt: Wann muss ich unter Berücksichtigung meiner täglichen Arbeitszeiten und meiner sonstigen Verpflichtungen und Tätigkeiten außerhalb des Projekts

spätestens mit der Arbeit am Projektabschnitt, an einer spezifischen Projektaufgabe beginnen, um den vereinbarten Endtermin halten zu können? Ein Beispiel aus einem vorstellbaren, hier aber erdachten schulischen Methodenpro-jekt mag das verdeutlichen. Für den Zeitraum von Oktober bis Dezember ist der Ein-satz eines neu konzipierten Methodenprogramms vorgesehen, das sich in drei Stu-fen auf Arbeitstechniken zur Texterfassung, Kreativitätstechniken und Arbeitstechni-ken zur Referatserstellung bezieht. Die Bausteine d. ersten Schwerpunkts „Texte le-sen und verstehen“/ „Texte inhaltlich gliedern“/ „Texte visualisieren – Reduktion und Strukturierung“/ „Exerpieren – Reduktion“/ „Eigene Texte verfassen –Gegenlesen - Mitschreiben – Inhaltsangabe – Protokoll“ sollen auf ihre Eignung überprüft werden. Das Projektteam hat u. a. folgende Gesichtspunkte zu berücksichtigen: Aufwand für die Materialauswahl und –vervielfältigung einschl. Zuordnungs- und Be-urteilungskriterien; Umfang und Dauer des Einsatzes; Berücksichtigung von Klausur-plan/ Konferenzen/ Herbstferien/ Endtermin der praktischen Durchführung/ Beginn der Auswertungsphase...(( Im Ergebnis wurde der erste Aufgabenkomplex drei Wo-chen nach den Sommerferien begonnen und bis Ende September fertiggestellt.)). Damit diese Aufgaben rechtzeitig und terminlich sicher durchgeführt werden können, ist es unverzichtbar, > die W – Liste zu erweitern um die Kategorie „Spätester Aufgabenbeginn“. Die erweiterte W – Liste

TÄTIGKEIT WER? Aufwand in

Stun-

den/Tagen

Spätester Be-

ginn

BIS WANN fer-

tig?

Page 30: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

5

Als praktische Empfehlung einer detaillierten Planung mag folgende Formel greifen: Den Aufwand für bestimmte Tätigkeiten wird in Stunden angeben, die Dauer in Ta-gen oder Wochen! So kann die Hektik des bekannten „Auf-den-letzten-Drücker-Syndroms“ gemindert bzw. vermieden werden.

5. Die Projektplanung in einer grafischen Übersicht Ein Balkendiagramm verschafft bei der Projektplanung allzeit einen aktuellen Über-blick (bekannt auch als „GANTT-DIAGRAMM; im Internet zu finden unter www.psconsult.de). Im Prinzip handelt es sich einfach um einen Kalender, in dem horizontal die Tage/Wochen eingetragen sind, vertikal alle Aktivitäten in der Reihen-folge: Was zuerst begonnen wird, das steht oben. Die Vorteile: Anfangs- und End-termine sind täglich vor Augen; stets wissen die Beteiligten, wo sie mit Ihrem Projekt stehen. Deshalb: Gut sichtbar platzieren z. B. auf/ über dem Schreibtisch, an der Pinnwand, im Kursraum...Evtl. Abwesenheiten/ Erkrankungen, vorübergehend ande-re Aufgabenschwerpunkte von Projektmitgliedern sichtbar einplanen. Immer wieder die Voraussetzungen prüfen, ob eine Aufgabe bereits bewältigt ist, bevor die nächste sinnvoll startet. Das Projektplanungs-Diagramm (Beispiel)

Tätigkeit WER? Std. August 1-2-3-4

Sept. 1-2-3-4

Okt. 1-2-3-4

Material erstellen A 20

Bearbeitungs- kriterien

B 8

Aufg.durchführung C 30

Zwischen/Endbilanz D 10

Hiermit lässt sich auch eine Qualitätsüberprüfung der Planung vornehmen. Dazu er-scheinen folgende Fragen sinnvoll: Ist die Planung vollständig? Ist sie zuverlässig? Ist die Planung konkret genug formuliert? Ist sie realistisch bezogen auf die Zeitkontingente?

Damit ist es eher möglich, in einem Team sehr genau Absprachen zu treffen, wer in welchem Zeitraum mit welchem Aufwand welche Aufgaben bewältigt und Ergebnisse präsentiert! Es gehört zum Projektmanagement auch dazu, sich über verlässliche Kri-terien/ messbare Größen zu verständigen, ob das Arbeitsergebnis a.) ausgezeichnet; b.) akzeptabel; c.) nachbesserungsbedürftig ist. Ein letzter Tipp für eine realistische Zeitplanung soll noch erfolgen: Zeitpuffer sind einzubauen!

1. Gezielte Puffer, z. B. vor Klausurphasen, 2. Pauschale Puffer insb. vor dem Erreichen von Meilensteinen.

6. Projektplanung mit WORD und EXCEL Beide Programme gehören zur Standardausstattung heutiger PC, die hinreichend den Komfort bieten, um auch die in diesem Text befindlichen tabellarischen Über-sichten auf einfache Weise zu erstellen, nämlich die >>Meilenstein-/ Aktivitäten-/ W-/ Von-bis-/ Balkendiagramm-Planung!!! Viel Erfolg!!!

Page 31: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg./ E-Phase 2009/10

Arbeitsblatt Anhang (1) Arbeitsplan

Datum Dauer Verantw. Person

Inhalt der Aufgabe in Kurzform

Page 32: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO - 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Arbeitsblatt Anhang (2) Projekt-vereinbarung - Arbeit im Team -

Name des jeweiligen Gruppenmitglieds

Tel. Nr.: Email-Adresse:

Abzeichnen durch Namenskürzel bei Gruppensitzungen

Projektleiter/-in:

Stellvertr.

Betreuende(r) Lehrerin/ Lehrer:

Tel.: Email:

Thema der Gruppenarbeit:

Drei „Goldene“ Regeln für die Zusammenarbeit: 1.

2.

3.

Wichtig – voraussichtlicher Endtermin für das fertig gestellte Produkt: _____________!

Page 33: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

Methodentraining GyO 11. Jg./ E-Phase 2009/10

Arbeitsblatt (DIN A4 o. vergrößert in DIN A3)

Anhang (3) Methode 635

Problemstellung:

Teilnehmende:

Vorschläge

A

A

A

B B B

C

C

C

D

D

D

E

E E

F

F

F

Page 34: METHODENTRAINING / ARBEITSTECHNIKEN - GyO-11 · Brainstorming Ideensammlung 8 Mind-Mapping Strukturierung 9 ... Arbeiten im Team Arbeitsplan für Gruppen Anhang (1) Arbeiten im Team

GyO 11. Jg. / E-Phase 2009/10

Arbeitsblatt Anhang (4) – Erläuterung - Quellennachweis zum >Methodentraining<

A. Wie das Methodenprogramm entstanden und praktisch erprobt worden ist...

Die Materialien für dieses Programm Arbeitstechniken/Methodentraining wurden erstmalig

im Rahmen eines Projekts der SchulBegleitForschung (SBF) des LIS (Landesinstitut für

Schule) in den Schuljahren 2003/04 – 2005/06 u.a. unter Federführung der Kollegin Barbara

Winter am Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße, sowie anschließend durch den Kollegen Ulli

Sittermann am Alten Gymnasium zusammengestellt und praktisch erprobt worden. Es ist in

bislang drei exemplarischen Durchgängen zur Anwendung und mit Unterstützung weiterer

Kollegen/ innen auch zu Überarbeitungen gekommen. Weiterhin ist allen GyO-Abteilungen

der bremischen Schulen dieses Programm zur Verfügung gestellt und z.T. auch dort erprobt

worden. Es versteht sich als Basisprogramm in der Einführungsphase der Gymnasialen Ober-

stufe – quer zu allen Einzelfächern bzw. fächerübergreifend – und soll den Grundstein für

einen gesicherten Kompetenzerwerb bei den Schüler/-innen legen.

Während der Erprobungsdurchgänge hat es sich stets als nützlich erwiesen, die Arbeitstechni-

ken oder spezifische Teile daraus in enger Verbindung mit realen Unterrichtsgegenständen/-

themen als praktischen Prozess des Einübens zu initiieren – und mit Resonanzabfrage bei den

Schülern - auch den Wirkungsgrad zu überprüfen. Parallel zur unterrichtlichen Behandlung

bzw. danach sind die Bausteine den Schüler/innen in elektronischer Form zur Verfügung ge-

stellt worden, denn das spart erheblich bei den Kopierkosten.

Es ist allerdings noch nicht gelungen, die fachspezifischen Ergänzungen/ eigenständigen

Arbeitstechniken/ Methodenbeispiele aus Fächern wie DEU oder GES oder MA oder NatWiss

für die breite Nutzung im Kollegium zur Verfügung zu stellen.

Zukünftig wird das Programm „Methodentraining“ auf der Homepage des Alten Gymnasiums

erscheinen und für Lernende wie Lehrende abrufbar sein. Für kritische Rückfragen und kon-

struktive Vorschläge steht Ihnen/Euch allen zur Verfügung: <[email protected]>

Verantw. f.d. Inhalt: U. Sittermann Bremen, Februar 2010

B. Nachweis bislang benutzter Quellen

[1] Malorny, Christian: Die sieben Kreativitätswerkzeuge K7: Kreative Prozesse anstoßen,

Innovation fördern; Hanser Verlag, München 2004

[2] Nöllke, Mathias: Kreativitätstechniken; STS Verlag, Planegg 2001

[3] Bundesarbeitsgemeinschaft der jungen Philologen im DPHV: Methodentraining für die

Schule von morgen – Kreativität und Wissen; o.J. (keine weiteren Angaben)

[4] Arbeits-/Unterrichtsmaterialien „Methoden“ des LIS, Bremen 2005

[6] <http://www.br-online.de/bildung/tk-deutsch/sprache/folge9/index.html>

[6] <http://www.teachsam.de/>

Anm.: Diese und diverse weitere Materialien liegen in gedruckter Form auch in der Lehrer-

Bibliothek des Alten Gymnasiums im sog. „Methodenschrank“ zum Ausprobieren bereit.