#mewe13 - mewe fever #1

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Zeitung zur Medienwerkstatt 2013 Der Tag 2

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Die erste

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Zeitung zur Medienwerkstatt 2013

Der Tag2

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Seit in Kärnten die Sonne vom Himmel fiel, findet die Bevölke-rung immer weniger Gefallen an der FPK.

...mehr auf Seite 4

„DIE NEUWAHLENHÄTTEN FRÜHERKOMMEN KÖNNEN“

Flüchtlinge aus Traiskirchen stehen auf den Barrikaden: Die Lebensbedinungen in Österreich sind für Asylsuchende untrag-bar.

... mehr auf Seite 5

FLÜCHTLINGE SIND IN HUNGERSTREIK

Wer steckt eigentlich hinter der MeWe? Gusi und Donna vom Org-Team geben Einblick in den Alltag der MeWe-Organistion..

... mehr auf Seite 6

„WIR LEBEN IN STÄNDIGER ANGST“

Inhalt

Die Redaktion stellt sich vorMit Freuden (und nach harter schweißtriefender Arbeit) prä-sentiert euch die mewe fever – Redaktion die erste Ausgabe! Darin haben wir für euch so einiges versammelt, um euch die Workshoppausen oder das Frühstück zu versüßen. Unsere Titelstory beschäftigt

sich mit dem aktuellen Protest der Flüchtlinge in der Wiener Votivkirche, Mewefeverianer_innen haben sich außerdem so-wohl unter der Veldner als auch der Mewe-Bevölkerung nach Stimmungsbildern erkundigt.

Viel Spaß beim Lesen!

Der Tag2

IMPRESSUM:Medienwerkstatt 2013

Redaktion: Workshop Print-JournalismusLayout: Workshop Layout & Grafik

Fotos: Die Auslöser

Editorial

Party, Party, Party! Wer wird der heimliche Star der heutigen Bad Taste Party sein? Mit dieser An-leitung hast du zumindest gute Chancen!

... mehr auf Seite 7

EIN LEITFADENZUM SCHLECHTEN GESCHMACK

REDAKTION im „Disco-Fever“

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Ein mortaler Akt

Der Mewometer

Im zarten Alter von 19 Jah-ren verließ uns Can Akdemir – Zeitpunkt des Todes: 03.13 Uhr.

Von weitem konnte man be-obachten, wie sich ein Mäd-chen, unscheinbar, gut getarnt in ihrer Rolle als Mörderin, zu unserem an der Schwelle des Todes stehenden MeWe-Kollegen Can Akdemir ge-sellte, wie sie begann, ihn in ein Gespräch zu verwickeln und plötzlich gepackt von der

Lust, diesem unbeschreibli-chen Gefühl, unbedingt mor-den zu wollen, einen Mord wirklich zu begehen und ihn in die Tat umzusetzen, startet sie ihren ersten Versuch. Lei-der misslang dieser kläglichst.

Was tun? Dieses Gefühl, wel-ches sich nun in ihr regte, hielt an. Es steigerte sich so-gar und erreichte ein Ausmaß, unvorstellbar für Außenste-hende. Natürlich war da diese Stimme, die ihr Einhalt gebot,

aber ohne darauf zu achten, schlicht mit diesem einen Ziel vor Augen, drückte sie auf den Knopf, den Auslöser der Ka-mera, welcher das tragische Schicksal im Augenblick des Blitzes schon längst besiegelt hatte.

Mit dem Bewusstsein, dass dies seine letzten Atemzüge sein würden, gab sie ihm die Kamera. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Er war tot.

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Mit dieser Umfrage möchte euch der Workshop Printjournalis-mus zeigen, wie eure MeWe-Kolleg_innen über ihre Workshops denken.

Seminarleben

In der Nacht vom zweiten auf den dritten Januar wurden in Vel-den Massen an Menschen ermordet. Darunter auch auf heimtü-ckischste Art und Weise ein Jüngling voller Lebensfreude und Tatendrang, der noch Träume hatte bis zu jener Tat!

Ich finde meinen Workshop cool, weil wir beim Fotografieren unserer Kreativität freien Lauf lassen können und unsere Auf-träge mit Spaß erfüllen.

Kevin, Fotografie und Bildbearbeitung

Wir haben den coolsten Workshop, weil wir die Zei-tungen nicht schreiben, sondern mit unseren Aktio-nen füllen.

Marco, Aktionismus

Ich finde diesen Workshop richtig cool, weil ich nicht nur

interessante Leute kennen lernen durfte, sondern auch

unter der Anleitung der Referentinnen eine Zeitung kre-

ieren darf.

Gigi, Printjournalismus

Das Lustigste an unserem Workshop war, dass einem Teilnehmer schlecht geworden ist und er aus dem Raum gerannt ist.

Marianne, Printjournalismus

Unser Workshop ist einzigartig, weil wir die besten Re-

ferent_innen haben und weil wir der kreativste und ab-

wechslungsreichste Workshop sind.

Olivia, Aktionismus

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„Die Neuwahlenhätten früherkommen können“

tens zu kommen. Seit dem Tod Jörg Haiders ist der Kult um seine Person immer mehr verblasst und nun wünschen sich viele Kärntner_innen eine Veränderung. Hinzu kommen Skandale innerhalb der aus dem BZÖ hervorgegangenen FPK, die zusätzlich das Ver-trauen der Wähler_innen in die Partei erschüttert haben. Vor allem die Korruptionsvorwürfe

Seit 1999 hat in Kärnten zu-erst die FPÖ und später das BZÖ unter Jörg Haider regiert. Damit ist Kärnten das einzi-ge Bundesland Österreichs, in dem jemals ein von FPÖ bzw. BZÖ gestellter Landeshaupt-mann regierte. Mit den dies-jährigen Neuwahlen scheint es zum ersten Mal wieder zu grö-ßeren Veränderungen in der politischen Landschaft Kärn-

„Ich finde es gut, dass es jetzt Neuwahlen gibt, die hätten ei-gentlich schon früher kommen können. Es wäre auch ganz wichtig, und ich hoffe, dass der Herr Dr. Peter Kaiser die Wahl gewinnt und Landeshaupt-mann wird. Ich glaube auch, dass jetzt sicher Veränderun-gen kommen werden.“

gegen den FPK-Parteiobmann Uwe Scheuch brachten für viele Kärntner_innen das Fass zum überlaufen.Aktuelle Umfragewerte zeigen, dass sich die Entscheidung, wer Landeshauptmann werden wird, zwischen Peter Kaiser (SPÖ) und Gerhard Dörfler (FPK) abspielen wird. Man darf gespannt sein.

Der Tag2

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Im März 2013 wird in Kärnten bei vorgezogenen Neu-wahlen ein neuer Landtag gewählt. Miriam Moser und Andreas Walzer von der mewe fever - Redaktion haben ein Stimmungsbild der Veldener Bevölkerung eingefangen.

Umfrage unter Veldnerinnen und Veldnern zu den Neuwahlen des Kärnter Landtags im März:

Politik

„Es ist gut, dass jetzt Neu-wahlen sind, es wird sich ei-niges verändern, zumindest hoffe ich das stark. Das Team Stronach wird der FPÖ sicher einige Stimmen wegnehmen, und dann gibt es hoffentlich endlich eine Umstellung in Kärnten.“

„Eigentlich habe ich mich im-mer für Politik interessiert, aber im Grunde bringt das nichts. Ich bin schon für Neu-wahlen, aber wahrscheinlich wird auch dadurch nichts bes-ser. Die Parteien werden wie-der die Leute aufstellen, die sie aufstellen wollen, und wir kön-nen sowieso nicht mitreden.“

Susanne Meier Ernst Jung Michael Hofer

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Seit einigen Wochen ist die Asylpolitik wieder auf der Tagesord-nung der politischen Diskussionen in Österreich. Ausgehend von den Flüchtlingen als “katastrophal” beschrieben Zuständen im Erstaufnahmezentrum für Flüchtlinge in Traiskirchen in Niederös-terreich konfrontieren die Flüchtlinge Östereicher_innen mit ihren Problemen und Forderungen.

Flüchtlinge sind in Hungerstreik

Am 26. November beschlos-sen ungefähr 50 Flüchtlinge von Traiskirchen über 35 Ki-lometer zu Fuß nach Wien in den Siegmund-Freud-Park zu marschieren, wo sie das sogenannte “Refugeecamp” aufbauten. Ihre Forderun-gen sind eindeutig: bessere Lebensbedingungen in den Flüchtlingszentren, Stopp von Abschiebungen und Dol-metscher_innen, die auchdie Wahrheit übersetzen.

Diesen Forderungen kann auch Stephanie Wögerbauer, die im Integrationsbüro der Volkshilfe Oberösterreich ar-beitet, im Gespräch mit me-wefever einiges abgewinnen: “Das System in Österreich ist nicht leicht als FremdeR. Man ist mit viel Bürokratie kon-frontiert, gleichzeitig man-gelt es oft an Sprachkennt-nissen seitens der Behörden.”. Die Flüchtlinge organisierten im Dezember eine Demonst-ration, um ihren Forderungen Ausdruck zu verleihen, die die Polizei anfangs aufgrund von “Störungen des Weihnachts-tourismus” verbieten wollte. Am 28. Dezember um 4 Uhr früh wurde das Camp von 200 Polizist_innen eingekes-selt. Diese verkündeten auf Deutsch, dass alle Protestie-renden binnen fünf Minuten

das Camp verlassen müssen. Mit mehreren LKWs und Bauarbeiter_innen begannen sie, das komplette Camp nie-derzureißen und das Inventar zu zerstören. Innerhalb von drei Stunden war die Räu-mung abgeschlossen und die restlichen Flüchtlinge „zogen“ ebenfalls in die Votivkirche.

Seit 24. Dezember sind einige davon in Hungerstreik in der Hoffnung, dass sich dadurch die Lage bessert. Bisher lei-der vergeblich: Gestern wur-den vier Flüchtlinge ohne vorherigen Informationen ins Innenministerium bestellt, doch sie kamen enttäuscht wieder zurück. „Unfortunate-ly the talk itself was a big big disappointment. There was no outcome at all. Nothing new.” berichtet Khan Adalat. Dabei

wären die Forderungen der Geflüchteten dringend. Auch Donjeta Krasniqi kann aus eigener Erfahrung sprechen: “Mit drei Jahren bin ich mit meiner Familie aus dem Ko-sovo nach Österreich gekom-men. Wir wurden politisch verfolgt und mussten fliehen.” Nach drei Jahren wurde der Familie Krasniqi ein postiver Asylbescheid zugestellt. Doch nicht nur das Asylprozedere lässt in Österreich zu wün-schen übrig, auch Alltagsras-sismus stellt ein großes Pro-blem für viele in Österreich lebende Menschen dar: “Bei einem Bewerbungsgespräch wurde ich gefragt: ‘Sie kom-men aus einer muslimischen Familie – Werden Sie dann eh nicht mit 18 verkauft?”

Marie-Christine Mirli

Politik

Der Wiener Votivpark wird zum Zentrum für den Widerstand gegen menschenunwürdige Bedingungen für Flüchtlinge.

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Der Tag2es nur einmal. Ein weiteres Highlight ist natürlich auch das Mörder_innenspiel, bei dem es jedes Jahr immer mehr oder wenige kreative Versuche gibt, mich umzubringen. Falls mein_e Mörder_in das ließt: Das ist eine persönliche Her-ausforderung an dich.

mewe fever: Und was war dein Highlight Donna?

Donna (grinsend): Die Frage hierbei ist, was darf man er-zählen? Aber generell kann ich mich nur Gusi anschließen. Ich bin dieses Jahr auf beson-ders intrigante Art und Weise umgebracht worden. Obwohl ich wusste, wer mich gezogen hatte, schaffte er es, mich auf die falsche Fährte zu führen.

mewe fever: Wie lang hat es gedauert, dieses Seminar auf die Beine zu stellen?

Gusi: Die Planung startet re-lativ bald, die Jugendherberge muss schon ein Jahr vorher re-serviert werden. Vier Monate vorher geht’s dann richtig los.

mewe fever: Was war euer per-sönliches MeWe-Highlight?

Gusi: Ich bin bereits seit 2011 im Organisationsteam und es kann durchaus öfter stressig werden, aber trotzdem bleibt Zeit, um die einzelnen Work-shops zu besuchen. Es ist im-mer ein Highlight, die konzen-trierten Teilnehmer_innen und Referent_innen bei der Arbeit zu sehen. So ein Seminar gibt

Total intrigante Angelegenheit. Vor allem das ORG-Team lebt in ständiger Angst. Man kann sich nie sicher sein, wann der nächste Anschlag auf einen verübt wird. Die Angst macht einen irgendwann krank! Ges-tern hab ich geweint wegen des Anschlages!

mewe fever: Was hat es mit der Nähe zu dem Casino im Haus auf sich?

Gusi: Wir haben hier im Casi-no relativ viel Geld gewonnen, und natürlich muss dieses auch im Ort ausgegeben werden... Spaß beiseite! In Österreich gibt es wenige passende Ju-gendherbergen mit genügend Seminarräumen.

mewe fever: Was ist euer heu-riges MeWe-Motto?

Gusi: Spaß haben und viel lernen! Die MeWe bietet die Chance, sich in einer unge-zwungenen Atmosphäre viel neues Wissen anzueignen. So viel Spaß am Lernen hat man selten, oder?

* Leider konnten wir aufgrund von Platzmangel nicht die vollen 20 Minuten von Gusis Schwärmereien über Kameras, Laptops, iMacs und Co. ein-bauen. Hätten wir mit mehr Platz vermutlich aber auch nicht gemacht.

„Wir leben in ständiger Angst“

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Interview

Ohne dem täglichen Einsatz des ORG-Teams wäre die MeWe nicht möglich. „Gusi“ und Donna gewähren uns einen Einblick in den gefährlichen Organisationsalltag auf der MeWe.

Das Interview führten Klara Doppler und Marianne Kezele

SJ-Geschäftsführer “Gusi” und VSStÖ-Sekretärin Donna über Mottos, Gefahren und Glücks-spiel.

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beweist du dann, wenn du dei-nen Kleidungsstil der Tierwelt anpasst. Soll heißen, alles was du in Tierprint-Optik hast, ist ein Muss auf dieser Party.

5. Ein weiterer Knaller ist, wenn du die Unterhose á la Superman über deiner Klei-dung trägst. Nur so wirst du garantiert zum_zur Superheld_in auf dieser Feier. Zudem zeigst du möglichst schlechten Geschmack, wenn du noch Socken über der Kleidung trägst. Ob du Beides kombi-niert in einem Kleidungsstil einfliesen lassen möchtest, bleibt dir überlassen. Grund-sätzlich gilt, je mehr „Bad Tas-te“ du zeigst, desto besser.

Jacqueline Gindy (Gigi)

1. Du willst dich schrill und schlecht kleiden, dann nimm am besten Kleidung in grellen Neonfarben deiner Eltern aus ihrer Jugendzeit – bevorzugt aus den 80ern. Dabei ist alles, was nach intensiven und schril-len Farben schreit, genau das Richtige, um auf der Party auf-zufallen.

2. Wenn du den Satz „Elton John hat angerufen. Er will sei-ne Brille zurück“ hörst, dann trägst du die legendäre Flieger-brille. Auch hier gilt: Möglichst schrille Farben.

3. Besonders auffällig wirst du dann, wenn dich richtig viel und intensiv schminkst. Da-bei ist alles erlaubt, was dein Schminkkasten hergibt.

4. Einen schlechten Geschmack

Heute findet die legendäre „Bad Taste Party“ statt. Anbei fin-dest du eine Anleitung in 5 Schritten, wie du dich am besten auf schlechteste Art und Weise kleiden kannst.

Ein Leitfaden zum schlechten Geschmack

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Feuilleton

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