Mhh 2015 gesamt

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LERNEN UND LEHREN Engagierte Studenten: Caféte ist neuer Mittelpunkt Seite 44/45 FORSCHEN UND WISSEN Neuer Therapieansatz: Nierenforscher finden Signalweg Seite 43 BEHANDELN UND PFLEGEN Haare trotz Chemotherapie: Kühlhaube bringt Erfolge Seite 31 info Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover Heft 3/2015 „Eine Erfolgsgeschichte“ Ministerpräsident Weil bei der Feierstunde zum Jubiläum Gemeinsam aus der Krise Seite 17

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Lernen und Lehrenengagierte Studenten: Caféte ist neuer Mittelpunkt Seite 44/45

ForSChen und WiSSenneuer Therapieansatz: nierenforscher finden Signalweg Seite 43

BehAndeLn und PFLeGenhaare trotz Chemotherapie: Kühlhaube bringt erfolge Seite 31

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2015

„eine erfolgsgeschichte“Ministerpräsident Weil bei der Feierstunde zum Jubiläum

Gemeinsam

aus der Krise

Seite 17

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Mit 50 Jahren gehört die MHH noch zu den jungen Universitäten in Deutschland. Und doch war die

Akademische Feierstunde zum Jubiläum am 17. Mai ein historischer Moment – nicht nur weil sich sieben frühere Rektoren und Präsidenten mit dem derzeitigen Prä-sidenten trafen und für ein Bild posierten, sondern auch, weil einige der Menschen, die die MHH mit aufgebaut hatten, unter den Gästen waren. Wie die Feierstunde verlief, wer wen traf, was bei den Be-sucherinnen und Besuchern besonders gut ankam und dass die MHH einen weiteren Ehrenbürger hat, erfahren Sie in unserem Titelthema auf den Seiten 6 bis 11.

Aber auch an anderer Stelle ist unser Jubiläum ein Thema. Etwa auf der Seite 12. Da berichten wir über den „Tag der Organ-spende“, der ohne unseren Geburtstag si-cher nicht in Hannover stattgefunden hätte. Oder auf der Seite 14, auf der wir über die

sportlichen Aktivitäten berichten. Auch auf der IdeenExpo wird die Hochschule mit einem großen Programm vertreten sein (Seite 48). Und natürlich müssen wir auch noch mit einer richtigen Geburtstagsparty feiern. Alle Beschäftigten, Studierenden und ehemaligen Mitarbeiter sind dazu ein-geladen. Mehr erfahren Sie auf der Seite 55. Der Alumni-Verein wird zudem in unse-rem Jubiläumsjahr auch ein großes Treffen der Ehemaligen am 10. Oktober organisie-ren. Zeitgleich laden wir zu unserem „Tag der Offenen Tür“ ein. Einen ersten Hinweis finden Sie auf der letzten Seite dieses Hoch-schulmagazins. Also: Vormerken!

Jubiläum und Feiern sind aber nur die eine Seite der MHH, die viel kleinere. Auf der anderen Seite behandeln wir hier tag-täglich Tausende von Menschen. Etwa nach einem kardiogenen Schock (Seite 28 und 29), mit Botox bei Bewegungsstörun-gen (Seite 30) oder mit einer Kühlhaube,

die trotz Chemotherapie die Haare weit-gehend erhält (Seite 31). Und natürlich forschen wir in der MHH auch jeden Tag nach der Medizin von morgen und werden dabei auch von der Europäischen Union gefördert (Seite 36 und 37). Dem Thema Implantatentwicklung widmet sich eine neue DFG-Forschergruppe, die innovative

Editorial info2

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Die Vermietung der

Baufelder C und D

hat begonnen!

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Sehnen-Knochen-Übergänge im Blick hat (Seite 40). Um personalisierte Implantate geht es im Verbund „Biofabrication for NIFE“ (Seite 41). Und natürlich spielt auch die Lehre, das studentische Leben, eine enorme Rolle auf unserem Campus. Gleich drei Themen über engagierte Studentinnen und Studenten – von der neuen Caféte

über ein Kunstprojekt bis zu den Deutsch-landstipendien – haben wir auf den Seiten 44 und 45 zusammengefasst. Und auch über die Promotionsfeier (Seite 45) und die ersten ATA-Absolventen (Seite 46) be-richten wir in dieser Ausgabe. Den vielen engagierten Menschen, die den verschie-denen Bereichen der MHH immer wieder

mit Spendenaktionen helfen, sind wir be-sonders dankbar. In unserer Rubrik „Gäste und Feste“ (Seite 48 bis 55) berichten wir über verschiedene Aktionen.

Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim Stöbern und Lesen. Bleiben Sie uns gewo-gen.

ihr Stefan Zorn

3/2015 Editorial 3

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Von unserer akade mischen Feier-stunde berichten tina Gerstenkorn, Bettina Bandel, Simone Corpus, Karin Kaiser (obere reihe, von links) sowie Bettina dunker, Frank oheim und Meike dinse (untere reihe, von links).

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Stefan Schostok, Stephan Weil, Prof. Christopher Baum und Professorin anke Franzke im Gespräch – aufgenommen von Karin Kaiser.

inhalt info4

50 jahrE Mhh – EinE ErFolGSGESChiChtE _6 Seit 50 Jahren für das Leben: Fotos von der Jubiläumsfeier _8 Flaggschiff der Hochschulmedizin: Akademische Feierstunde_10 Alle streben, ihr Bestes zu geben_10 Fünf Jahrzehnte in Schlaglichtern_11 Ausgezeichneter Dirigent

naMEn und naChriChtEn_12 Tag der Organspende: Aufklärung gut verpackt_12 Professor Andreas Krueger_13 Bundesverdienstkreuz für Professor Hans Dieter Tröger

_14 Gut gelaunte Sportler_14 Starke Patienten leben besser_15 „Fit for Work and Life”: Erste Ergebnisse überzeugen_16 Provokation aus der Backstube_16 Neue Technologien für die Gesundheit_17 Gesunden Appetit!_18 Hannover – Hindukusch_19 Ausgewiesen tierische Kollegin_20 Kongressvorschau_21 In Gremien gewählt_22 Dienstjubiläen_23 Berufungen_24 Personalien_25 Examen bestanden_25 Stipendien

_26 Ehrungen und Auszeichnungen_26 Bücher von MHH-Autoren_27 Vier ausgezeichnete Kardiologen_27 Drei Preise für BREATH-Forscher

BEhandEln und PFlEGEn_28 Zurück im Leben_29 Schüler werden zu Lebensrettern_29 Prüfen. Rufen. Drücken._30 Nicht nur für die Schönheit: Botulinumtoxin_31 Haare trotz Chemotherapie_32 Strahlentherapie: „Hier werde ich gut betreut”_33 Hoch hinaus – neue Kletter- wand in der Therapiehalle_34 Kinderpalliativteam

ForSChEn und WiSSEn_35 Drittmittel für Forschungs- projekte in der MHH _36 Kraft fürs Herz und Stopp für Gene_36 Europa hilft der MHH-Forschung_38 Vererbter Bluthochdruck: Ein langer Weg_39 Hohe Auszeichung für Professorin Charpentier_39 Zellen mit Plan_39 Professor Immo Prinz_40 Neues Implantat gesucht_41 Auf dem Weg in die Klinik_42 HIV: Wertvolle Bank_43 Kinder mit RASopathien haben ein erhöhtes Krebsrisiko

Geschaffen: Studenten stellen aus Seite 45Geehrt: Professor tröger Seite 13 Gerettet: Zurück im leben Seite 28

Gefördert: Professorin hoffmann (Zweite v. r.) erhält von der deutschen Forschungsgemeinschaft vier Millionen Euro Seite 40

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3/2015 inhalt 5

herausgeber

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck honorarfrei. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist am 24. Juli 2015.

Chefredaktion

Stefan Zorn (stz)

redaktion

Bettina Bandel (bb)Claudia Barth (cb)Daniela Beyer (db)Simone Corpus (sc)Bettina Dunker (dr) Tina Gerstenkorn (tg)Camilla Krause (ck)Ursula Lappe (la)Kirsten Pötzke (kp)Mitarbeit an dieser Ausgabe:Meike Dinse (md)Frank Oheim (fo)Rena Nordmann (rn)

Fotoredaktion Karin Kaiser

layout und realisierung

Madsack Medienagentur GmbH & Co. KGAugust-Madsack-Straße 130559 HannoverTelefon (0511) 518-3001www.madsack-agentur.de

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Günter EvertVerlagsgesellschaft MadsackGmbH & Co. KG30148 HannoverKontakt Anzeigenverkauf:Telefon (0511) 518-2153 oder -2114Auflage: 14.500 Stück

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Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter www.mh-hannover.de/mhhinfo.html

Fotos

Alle Fotos von Karin Kaiser, einschließlich der Berichterstattung von der Akademischen Feier-stunde (6 bis 11), Frank Oheim (6, 7, 12, 45, 50), Veranstaltungsmanagement/Katharina Sterzer (14), aus Abteilungen oder privat (15, 18, 26, 27, 41, 53), Tom Figiel (28), Sabine Gebhardt (40), Rena Nordmann (45, 47), Simone Corpus (54).

anschrift der redaktion

Medizinische Hochschule HannoverPresse- und ÖffentlichkeitsarbeitStefan Zorn Carl-Neuberg-Straße 130625 HannoverTelefon (0511) 532-6772Fax (0511) [email protected]

ISSN 1619-201X

iMPrESSuM

_43 Nieren: Neuer Signalweg entdeckt

lErnEn und lEhrEn_44 Immer eine gute Idee_44 Gefördertes Engagement_45 studi:kunst_46 Runde Sache hoch drei: 126 Doktoranden geehrt_47 OP-Team lernt gemeinsam_47 Meldungen

GäStE und FEStE_48 Fliegender Schutzpatron_48 IdeenExpo: Von Möhrenpfeifen und Thrombosestrümpfen

_49 27 Schulen für eine Klinik_49 Tag der Immunologie: Abwehr und mehr_50 Herzenssache_50 „Leben retten kann jeder“_51 Rundumversorgung für die Niere_52 Spenden für die Spaßmacher_53 Pulsloser mit Black Bulli erweckt Neugier_54 Die Dauer-Spender_54 Jan Schlaudraff in der Kids-Arena_54 Psychiatrie-Patienten bei Flic Flac_55 50 Jahre MHH: Wir feiern uns!

Gesammelt: azubis spenden Seite 48Geschaffen: Studenten stellen aus Seite 45

Gefördert: Professorin hoffmann (Zweite v. r.) erhält von der deutschen Forschungsgemeinschaft vier Millionen Euro Seite 40

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50 Jahre Mhh – eine erfolgsgeschichte info6

Professor Henning Zeidler, der bis 2007 die Klinik für Rheumatologie leitete, mit dem Direktor der HNO-Klinik Professor Thomas Lenarz (Mitte) und Verena v. Puttkamer, Internationale Hörstiftung.

Drei Ehrenbürger der MHH: der frühere Ver-waltungsdirektor Hermann Heyer, Gründungs-mitglied der MHH, Almuth Bredimus, langjährige Referentin des Präsidiums, und Volker Worlitzsch.

MHH-Vizepräsidentin Andrea Aulkemeyer (rechts), Professorin Marie-Luise Dierks (Mitte), Leiterin der Patientenuniversität, und Professo-rin Ulla Walter im Gespräch.

Professor Karl Welte (links), langjähriger Direk-tor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, mit dem heutigen Direktor dieser Klinik, Professor Christian Kratz.

Moderatorin Ulrike Heckmann und Professor Michael Manns, Direktor der Klinik für Gastroen-terologie, Hepatologie und Endokrinologie.

Martin Kind, Gründer der Kind Hörgeräte und Prä-sident des Fußballbundesligisten Hannover 96, mit Hauke Jagau, Präsident der Region Hannover (rechts).

Professor Harald Tscherne (rechts), der Begrün-der der Unfallchirurgie der MHH, mit Professor Günther Maaß, früherer wissenschaftlicher Ge-schäftsführer der GBF.

Gelungener musikalischer Auftakt:

Der MHH-Chor unter der Leitung von Eva Filler

begrüßt die Gäste mit Gabriel Faurés „Cantique

de Jean Racine” und Giuseppe Verdis „Va, pensiero”.

Seit 50 Jahren für das Leben

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3/2015 50 Jahre Mhh – eine erfolgsgeschichte 7

Das Professoren-Ehepaar Kirsten und Herman Müller-Vahl, Student des ersten Jahrganges, mit den Professoren Peter Otto und Kurt Jordan.

Professor Heinz Hundeshagen mit seiner Frau Edith (links) und der niedersächsischen Wissen-schaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajic.

Professor Reinhold E. Schmidt mit seiner Frau Rita Wonik-Schmidt und Professor Hans-Joachim Schmoll (rechts), der ein Student der ersten Stun-de war.

Professor Reinhard Dengler (links) ist seit 2014 für den Hochschulrat aktiv, Frank-Thomas Hett vom MWK war dies in den Jahren 2008 bis 2012.

Der Pionier der MHH-Kieferorthopädie, Professor Joachim Tränkmann, von 1973 bis 2001 Klinik-direktor, und sein Nachfolger Professor Rainer Schwestka-Polly (rechts).

Professorin Meike Stiesch, Direktorin der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde, mit Professor Dr. Rolf Winter, früherer Direktor der Augenklinik, mit seinem Nachfolger Professor Carsten Framme (rechts).

Professor Udo Jonas (rechts), bis 2008 Direktor der Klinik für Urologie, und seine Frau Irina (links) mit MHH-Vizepräsident Dr. Andreas Teck-lenburg und dessen Frau Johanna.

Interessierte Gäste: Professor Klaus Alexander, Friederike und Professor Karl-Martin Koch, Professor Dr. Horst v. der Hardt, Rosemarie und Professor Reinhard Pabst (vordere Reihe, von links) sowie dahinter die Professoren Clemens Sorg (rechts) und Jörn Ipsen (Mitte).

Seit 50 Jahren für das LebenAuf den Tag genau

50 Jahre nach ihrer

Gründung hat die MHH ihr

Jubiläum mit einer

Akademischen Feierstunde

begangen. Mehr als

400 Gäste kamen im

und vor dem Hörsaal F

zusammen, um über

alte Zeiten zu reden,

das Erreichte zu begutachten

und die Zukunft zu planen

Sieben ehemalige Rektoren bzw. Präsidenten mit dem derzeitigen Präsidenten Professor Christopher Baum (rechts): die Professoren Helmut Fabel, Karl-Martin Koch, Heinz Hundeshagen, Reinhard Pabst, Klaus Alexander sowie Rektor und Präsident Horst v. der Hardt und Präsident Dieter Bitter-Suermann (von links).

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50 Jahre Mhh – eine erfolgsgeschichte info8

„Machen Sie weiter so“ Die MHH feiert sich mit stimmungsvoller Musik, feierlichen Reden und einem Blick hinter die Kulissen

Eine Mischung aus Wiedersehens-freude und feierlicher Aufregung: Die Stimmung am 17. Mai im Hörsaal F

war einmalig, als die 400 Gäste eintrafen, um die Gründung der Hochschule vor genau 50 Jahren zu feiern. Es waren auch Gründer, Rektoren und Präsidenten der MHH gekommen, damalige Erstsemester, Ehrenbürger, Politiker, Vertreter des Sports, frühere und heutige Klinikchefs. Sie alle hatten den festlichen Eingangsbereich des Hörsaals passiert und wurden vom MHH-Chor feierlich empfangen, der unter der Leitung von Eva Filler für sie sang.

Die Leistung stimmt

„Die MHH ist eine erfolgreiche Hoch-schule, die ihren Platz in der Gesellschaft gefunden hat“, sagte MHH-Präsident Pro-fessor Dr. Christopher Baum. Die gelun-gene Gestaltung des Gründungskonzeptes habe sie zu einer führenden medizinischen Einrichtung Deutschlands werden lassen, die in einigen Disziplinen Weltruf erlangen konnte. Sie ist der drittgrößte Arbeitgeber der Region und der größte Betrieb des Lan-des Niedersachsen – kurzum: „Die Leistung stimmt.“

Er erläuterte, dass die besondere Leis-tung der MHH auf ihren inneren Werten beruhe, und betonte die Notwendigkeit einer qualitätsorientierten, interaktiven Ver-besserungskultur als Motor des Wandels. Zudem stellte er die Entwicklung und Ver-knüpfung der Schwerpunkte dar, wobei er führende Persönlichkeiten hervorhob:

„Die MHH hat ihren Platz in der Gesellschaft gefunden“, betont Professor Baum (oben).

Ministerpräsident Stephan Weil (rechts) lobte deren „Erfolgsgeschichte“,

während Bundestagsvizepräsiden-tin Edelgard Bulmahn (unten)

vom „Schatz MHH“ sprach. Oberbürgermeister Schostok

(ganz unten) fasste es zusammen: „Machen Sie weiter so!“

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3/2015 50 Jahre Mhh – eine erfolgsgeschichte 9

„Unsere heutigen Protagonisten stehen auf einer historisch gewachsenen, soliden Basis.“ Die heutige Stärke der MHH sei das Ergebnis des Zusammenwirkens mehrerer Generationen innovativer Köpfe und eines konstant hohen Engagements der Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter. Zum Ab-schluss wies er darauf hin, dass bei allem Fokus auf Spitzenmedizin und Forschung jedoch das Individuum nie aus den Augen geraten dürfe und dass das Know-how und die Werte beim Nachwuchs ankommen müssten.

Als „ein Flaggschiff der Hochschulmedi-zin und eine der drei besten und wichtigsten medizinischen Hochschulen bundesweit“, bezeichnete der Niedersächsische Minister-präsident Stephan Weil die MHH. Die ersten 50 Jahre seien eine Erfolgsgeschichte, auf die Niedersachsen ungeheuer stolz sein könne. Die Hochschule biete dreidimensio-nale Exzellenz: Sie sei eine herausragende Ausbildungsstätte, ein Aushängeschild der deutschen Forschung mit exzellentem Ruf sowie eine herausragende Klinik der Supra-maximalversorgung. Er betonte, dass diese herausragende Leistung auf harter Arbeit beruhe. „Die MHH stellt einen bedeuten-den Wirtschaftsfaktor für das Land dar. Es muss die MHH auch künftig finanziell auf dem Stand halten, den sie benötigt.“

Ein ausgesprochener Glücksfall

„Die MHH ist ein ausgesprochener Glücksfall. Sie pumpt wie ein kräftiges Herz Leben, Energie und Innovationen in

Stadt und Umland hinein“, sagte Hanno-vers Oberbürgermeister Stefan Schostok. „Die MHH ist deshalb so erfolgreich, weil sie so innovativ und engagiert ist“, meinte er. Es sei absolut zukunftsträchtig, was hier auf die Beine gestellt werde. Als bundes-weit prägend bezeichnete er unter ande-rem den Modellstudiengang HannibaL, das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr und die Patientenuniversität. „In der MHH ge-schieht viel Gutes – auch, weil hier über den Tellerrand geschaut wird.“ Er freue sich auf die nächsten Projekte und Ideen: „Machen Sie weiter so.“

Highlights der MHH

In der von NDR-Info-Moderatorin Ulrike Heckmann moderierten Gesprächsrunde „Highlights der MHH“ verdeutlichten Pro-fessor Dr. Axel Haverich, Professorin Dr. Gesine Hansen, Professor Dr. Thomas Len-arz, Professorin Dr. Meike Stiesch und Pro-fessor Dr. Michael Manns den „schnellen Weg zu Innovationen“. Unter der Über-schrift „Wir geben Wissen weiter“ stellten sich Medizinstudentin Elena Dehmel und Studiendekan Professor Dr. Ingo Just Fra-gen zum Modellstudium HannibaL, und Hazel Lin sowie Professor Dr. Reinhold E. Schmidt äußerten sich zu PhD-Studien-gängen der Hannover Biomedical Research School (HBRS). Sebastian Bufler und Pro-fessorin Dr. Susanne Petri veranschaulich-ten das Freiwillige Wissenschaftliche Jahr. Am dritten Teil der Gesprächsrunde „Den ganzen Menschen im Blick“ nahm Profes-

sorin Dr. Marie-Luise Dierks für die Patien-tenuniversität teil, Professorin Dr. Martina de Zwaan berichtete über ihre Arbeit in der Psychosomatik und Professor Dr. Uwe Tegtbur über sein Engagement für Sport mit Patienten.

Aufbruch zu neuen Ufern

Die MHH sei als Reformprojekt kon-zipiert worden, das einen „Aufbruch zu neuen Ufern“ weisen sollte, sagte Bundes-tagsvizepräsidentin Edelgard Bulmahn. Den progressiven Impetus der Gründerzeit spüre man noch heute. Die MHH sei nun eine hoch anerkannte Ausbildungsinsti-tution, ein Eckpfeiler der medizinischen Versorgung und in der Forschung eine exzellente medizinische Hochschule. „Die MHH-Angehörigen können stolz auf das Geleistete sein“, lobte sie. Es sei nun wich-tig, dass sich die Beschäftigungsverhält-nisse der wissenschaftlichen Mitarbeiter von der Kurzfristigkeit zur Festanstellung entwickelten. Dafür müssten Bund und Länder erhebliche zusätzliche Mittel bereit-stellen. „Wir in Niedersachsen wissen, dass wir mit der MHH einen Schatz im wahrsten Sinne des Wortes haben.“

Nach ihrer Festtagsrede konnten sich die Gäste vor dem Hörsaal F austauschen und zwei Werke der hannoverschen Künstlerin Anne Nissen bewundern: die Videoinstal-lation „INK1“ und die bewegte Skulptur „rondo vitae“. Anne Nissen ist weit über Hannovers Grenzen hinaus bekannt für ihre Lichtkunst. bb

„Machen Sie weiter so“ Die MHH feiert sich mit stimmungsvoller Musik, feierlichen Reden und einem Blick hinter die Kulissen

Schneller Weg zu Innovationen: Die Professoren Manns, Haverich, Lenarz, Stiesch und Hansen, interviewt von Ulrike Heckmann (großes Bild, von links). Festlicher Ausklang der Feierstunde (oben): Das MHH-Orchester unter der Leitung von Volker Worlitzsch spielt den vierten Satz aus Ludwig van Beethovens Symphonie c-Moll No. 5 op. 67.

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50 Jahre Mhh – eine erfolgsgeschichte info10

Wie im richtigen MHH-Leben: Alles dreht sich um den Patienten, hier gespielt von Präsident Christopher Baum.

Im Frühjahr 1963 stachen einige Mitglieder des Gründungsausschusses der Medizi-

nischen Akademie in Richtung New York in See – sie wollten den Aufbau und die Arbeitsweise verschiedener amerika-nischer Universitätskliniken erkunden. Die mehrtägige Seereise mit der „Cris-toforo Colombo“ sollte dazu dienen, eine gemeinsame Marschroute zu erar-beiten. „Ein Unwetter mit Windstärke elf machte diesen löblichen Plan schnell zunichte“, erinnerte sich der spätere Kurator der MHH, Wolfgang Frenzel.

Von dieser denkwürdigen Überfahrt mit dem Schwesterschiff der „Andrea Doria“ zeugt ein Foto, dass die Her-ren während einer Rettungsübung in Schwimmwesten zeigt – „das bal-dige Ende der Fahrt ersehnend“, wie Wolfgang Frenzel es 25 Jahre später beschreibt. Das Foto ist nur einer der zahlreichen Schätze, die im Archiv der MHH lagerten und nun im Zuge des Jubi-läums für die Fotoausstellung „ Fünf Jahr-zehnte MHH in Schlaglichtern“ gehoben werden konnten. Bei der Akademischen

Feierstunde war sie zu sehen, und vom 1. Juli bis zum 30. September werden die Fotos mit vielen zusätzlichen Informationen in der Ladenpassage der MHH ausgestellt.

Die Ausstellung ist eine Gemeinschafts-produktion des Instituts für Geschichte, Ethik und Philosophie der Medizin, des Archivs unter der Leitung von Andreas

Siegwarth und der Pressestelle, das Layout übernahmen die Kolleginnen und Kollegen von den Digitalen Medien. Zu sehen sind unter anderem Bildpaare, die nach dem

Motto „früher und heute“, die Ver-änderungen in den vergangenen 50 Jahren bezeugen: zum Beispiel die ersten 41 Studierenden bei ihrer ersten Vorlesung in der Rinderklinik der TiHo und Studierende heute im Skills Lab.

Dabei sind auch alte und neue Bilder der vielen Beschäftigten in den verschiedenen Berufsgruppen, die die MHH am Laufen halten, prominenter Gäste oder von Forschung gestern und heute. Die Tafeln zeigen die Entwick-lung des Modellprojektes MHH, die architektonischen Visionen genauso wie den Senat oder auch die Rektoren und Präsidenten, die die Hochschule prägten. Sie geben einen Überblick über die Geschichte der Pflegeschulen,

die Entwicklung in der Inneren Medizin, der Chirurgie oder des Zentrums für Seelische Erkrankungen, um nur einige Beispiele zu nennen. sc

Fünf Jahrzehnte in SchlaglichternFotoausstellung der Feierstunde in der Ladenpassage zu sehen

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3/2015 50 Jahre Mhh – eine erfolgsgeschichte 11

Alle streben, ihr Bestes zu gebenSenat blickt mit Humor auf die MHH

Den humorvollsten Beitrag zur Feier-stunde steuerte der Senat bei. Mit

Witz, Schwung und Selbstironie trug Charlotte Baumgärtel, Medizinstudentin und AStA-Pressereferentin, einen am Kla-vier begleiteten selbst geschriebenen Poetry Slam unter dem Titel „Wir sind die MHH“ vor. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Berufsgruppen untermalten ihre Aussagen sehr unterhaltsam pantomi-misch.

Es handelte sich um eine Tour durch die MHH, bei der die Zuschauer verschiedenen Menschen begegneten, wobei der Patient immer im Mittelpunkt stand. MHH-Präsi-dent Professor Baum, qua Amt Voritzender des Senats, hatte sich denn auch prompt

als Patient zur Verfügung gestellt und in ein extra für ihn aufgestelltes Klinikbett gelegt.

Um ihn herum pulsierendes Leben: Stu-denten, „die sitzen und glühend in unbe-queme Stühle schwitzen“, – Ärzte, „die eilen, um Eiter zu heilen, Wissen mit Stu-denten zu teilen und an Patientenakten zu feilen“, – Krankenschwester, „arbeitet für zwei, ist motiviert für drei“, – Transporteur, „kann Betten lenken wie andere nicht mal Autos“, – Techniker, „bringt Maschinen wieder zum Laufen und so den munteren Haufen wieder in den Zeitplan“ – und Professoren („Multifunktionsdödel“). „So kunterbunt und voller Leben, wo alle stän-dig danach streben, ihr Ganzes, Größtes,

Bestes zu geben“, nannte es Charlotte Baumgärtel und schlussfolgerte: „Die MHH ist nahe dran am Wunderbar.“

Den Gästen gefiel die lockere Art. Sie schmunzelten und lachten gar ob der schauspielerischen Qualitäten und des professionellen Vortrags. bb

Studentin Nora Ziegler horcht ab.

Medizinstudentin Charlotte Baumgärtel trägt den von ihr geschriebenen Poetry Slam über die Innenwelt der MHH vor.

Nach dem würdevollen Auftakt mit dem MHH-Chor hat das MHH-Symphonie-

orchester unter der Leitung von Volker Worlitzsch die Akademische Feierstunde stimmungsvoll ausklingen lassen mit dem vierten Satz aus Ludwig van Beethovens Symphonie c-Moll No. 5 op. 67. Diesen Auftritt nutzte MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum, um dieses Orches-ter und vor allem den Dirigenten zu ehren,

der es seit nunmehr 15 Jahren leitet: Der MHH-Präsident bedankte sich bei Volker Worlitzsch, verkündetete, dass der Senat den Dirigenten zum MHH-Ehrenbürger ernannt hatte, und über-reichte ihm die entsprechende Ur-kunde. Professor Baum sprach sein Lob für die Musik des Symphonieorchesters aus, die er sehr schätze. Der Präsident lobte den Dirigenten unter anderem mit den Worten:

„Sie haben als Violinist und Mitglied der Berliner Philharmoniker schon Herbert von Karajan zum Weltruf verholfen.“ Jetzt pro-fitiert das MHH-Orchester von seinen Fä-higkeiten. bb

Ausgezeichneter DirigentVolker Worlitzsch wird MHH-Ehrenbürger

Klanggewaltig: das Symphonieorchester. Professor Baum (unten, links) über-reicht dem neuen Ehrenbürger Volker Worlitzsch die Urkunde.

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NameN uNd NachrichteN info12

Professor Dr. Andreas Krueger hat seit November 2014 die W2-Professur für Regenerative Immunologie am MHH-Institut für Immunologie im Exzellenz-cluster REBIRTH inne. Der 41-Jäh-rige studierte Biochemie in Hannover. Von Beginn an widmete er sich dem Lebenszyklus von T-Lymphozyten. Diese Immunzellen bekämpfen Erreger effektiv. In seiner Diplom- und Doktor-arbeit in Heidelberg beschäftigte er sich mit dem Tod von T-Lymphozyten, der Apoptose. 2003 wandte er sich in Boston, USA, der „Geburt“ von T-Lymphozyten aus Stammzellen zu. 2007 übernahm er die Leitung der REBIRTH-Nachwuchsarbeitsgruppe Lymphozyten-Biologie. 2011 habilitiert sich der Emmy-Noether-Stipendiat in Immunologie. Zudem engagiert er sich in der Kommission des PhD-Pro-gramms Regenerative Sciences und im Prüfungsausschuss des Master-Pro-gramms Biomedizin.

Die T-Lymphozyten sind die letzten Blutzellen, die nach einer Knochen-marktransplantation ausgebildet wer-den. Dadurch sind die Transplantierten anfänglich besonders anfällig für In-fektionen. Professor Krueger und sein Team erforschen daher in der aktuellen REBIRTH-Arbeitsgruppe „Regenerative Immunologie“ zum einen, welche mikroRNAs für die Bildung der T-Lym-phozyten aus Stamm- und Vorläufer-zellen relevant sind. Zum anderen cha-rakterisieren sie den Wanderweg der Immunzellen aus dem Knochenmark in den Thymus, in dem die Vorläufer-zellen zu T-Lymphozyten heranreifen. Dort lernen sie, nur körperfremde Er-reger wie Viren oder Bakterien zu be-kämpfen und nicht, das körpereigene Gewebe anzugreifen. Fehler in diesem Lernprozess haben Autoimmuner-krankungen wie Diabetes, Multiple Sklerose oder Rheumaerkrankungen zur Folge. Sein Team kooperiert auf diesem Feld eng mit einer Vielzahl von immunologischen Arbeitsgruppen. ck

AndreAs Krueger ist nun …

W2-Professor für regenerative immunologie

Unter dem Motto „Richtig. Wichtig. Lebenswichtig.“ hat der bundes-weite Tag der Organspende am

6. Juni mehrere Tausend Besucher in die hannoversche Innenstadt gelockt. Ver-bände, Politiker, Experten und Betroffene erinnerten daran, dass es immer noch zu wenige Spender gibt. „Niemand kann zu-frieden sein“, sagte Axel Rahmel, der Me-dizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organspende (DSO): „Dabei kann man mit einer Spende bis zu sieben Menschen das Leben retten. Was für eine unglaub-liche Möglichkeit.“ Im vergangenen Jahr wurden zwar mehr als 3.000 Menschen in Deutschland durch Organspenden geret-tet, trotzdem warten über 10.000 schwer kranke Menschen auf eine Transplantation – leider nicht selten vergeblich.

„Wir brauchen Veranstaltungen wie diese, um das Thema Organspende weiter in die Öffentlichkeit zu tragen“, erklärte MHH-Herzchirurg Professor Dr. Axel Have-rich in einer Fragerunde. Zwar ist die MHH mit bislang 13.000 transplantierten Orga-nen das größte Transplantationszentrum in Deutschland und bei einigen Organen auch führend, doch auch in Hannover ist die Warteliste lang.

Viele Menschen würden sich auch aus Unkenntnis nicht für eine Spende entscheiden. „Zum Beispiel aus Alters-

gründen. Dabei haben wir schon erfolg-reich Organe von über 90-Jährigen trans-plantiert“, sagte Rahmel. Oder aus Angst vor einem vorschnell festgestellten „klini-schen Tod“. Dem konnte MHH-Neurologe Professor Dr. Reinhard Dengler entgegen-setzen, dass die Rahmenbedingungen für die Bewertung eines „klinischen Todes“ sehr aufwendig und genau festgelegt sind. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) hatten 35 Prozent der Befragten zuletzt einen Organspendeausweis. 2013 waren es noch 28 Prozent. Immerhin 80 Prozent der Befragten stehen einer Organ- und Gewebespende positiv gegenüber. „Man sollte auch immer bedenken, dass man damit auch Angehörige entlastet“, er-gänzte Rahmel und warb für den Organ-spendeausweis. Selbst ein klares Nein zur Organspende kann darauf festgehalten werden.

Auch die Transplantierten hatten auf der Bühne ihren Auftritt. Einige von ihnen bedankten sich in einer gemeinsamen Ak-tion für ihre neuen Organe. Ihnen wurden insgesamt 643 Lebensjahre geschenkt. Stargäste wie Mary Roos, Heinz Rudolf Kunze und Marquess rundeten die Ver-anstaltung auf dem Kröpcke mitten in Hannover ab, ebenso wie das begehbare Modell einer Lunge. fo

Aufklärung gut verpacktTag der Organspende wird in Hannover gefeiert

Zum Anfassen: dorothe (unten) und Marie staunen in der begehbaren Lunge.

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NameN uNd NachrichteN 133/2015

Gibt es Neuigkeiten aus der Rechts-medizin?“, fragen ermittelnde Kommissare im Fernsehen oft

ungeduldig. Und auch in der Realität könnten viele Mordfälle ohne die Arbeit der Rechtsmedizin nicht geklärt werden. Einer der bekanntesten und bedeutends-ten Vertreter dieses Faches in Deutsch-land ist Hans Dieter Tröger (74). Er leitete 26 Jahre lang das MHH-Institut für Rechts-medizin und war in zahl-reichen spektakulären Fällen für die Justiz als Gutachter tätig. Am 15. April wurde er als Dank für seine berufliche Lebensleistung mit dem Ver-dienstkreuz erster Klasse des Verdienstordens der Bundes-republik Deutschland – kurz Bundesverdienstkreuz – ge-ehrt. Niedersachsens Justiz-ministerin Antje Niewisch-Lennartz überreichte die Auszeichnung im Namen des Bundespräsidenten. Auch heute noch ist Professor Trö-ger in einzelnen Fällen bei Gericht tätig. Außerdem ist er weiterhin als Vorsitzender der MHH-Ethikkommission aktiv.

Herr Professor tröger, was bedeutet ihnen die Auszeich-nung?

Sehr viel! Die Ehrung zeigt mir, dass die Arbeit als Rechts-mediziner auch nach außen wirkt. Ich habe das Bundes-verdienstkreuz ja nicht für eine wissenschaftliche Leis-tung bekommen, sondern da-für, dass ich die Justiz bei der Aufklärung von Straftaten unterstützt habe.

Was machen rechtsmediziner in Fernseh-krimis am häufigsten falsch?

Die Kollegen im Fernsehen bestimmen den Todeszeitpunkt manchmal auf die Mi-nute genau. Das geht in der Realität na-türlich nicht. Wenn man die Zeitspanne, in der ein Mensch gestorben ist, auf eine Stunde festlegen kann, ist das schon sehr gut.

Wie viele Obduktionen haben sie im Laufe ihres Lebens schon durchgeführt?

Sicher mehr als 20.000. Aber zu un-seren Aufgaben gehört nicht nur die Lei-chenschau, sondern alle ärztlichen Unter-suchungen im Dienste der Rechtspflege, also beispielsweise auch Bestimmungen des Blutalkoholwerts, toxikologische

Untersuchungen oder Vaterschaftsnach-weise.

Was macht ihnen an ihrem Beruf am meis-ten spaß?

Die Vielfältigkeit. Häufig sind es auch gar nicht die Mordfälle, die besonders interessant sind. Ein Beispiel ist der junge Mensch, der plötzlich tot umfällt, und die Todesursache ist nicht sofort klar. War es ein natürlicher oder ein gewaltsamer Tod? In so einem Fall gibt es unzählige

Möglichkeiten. Da ist die ganze Medizin gefragt! Zum Tod kann beispielsweise ein Herzinfarkt aufgrund eines winzigen Blut-gerinnsels geführt haben. Das Gerinnsel ist aber vielleicht nur so groß wie ein Reis-korn. Das gilt es erst mal zu finden …

gibt es Fälle, die sie am ende selbst über-rascht haben?

Ja. Einer davon war der sogenannte Elektromörder, der vier Ehefrauen mit einem kleinen, selbst gebastelten Stromkasten tötete. Erst beim vierten Opfer fiel eine Haut-veränderung auf, die auch eine Hautkrankheit hätte sein können. Wir fanden dann aber heraus, dass es sich um eine Auswirkung des Stroms handelte. In dem Zusammen-hang haben wir eine eigene Methode zur Aufdeckung des Stromtods entwickelt.

Was hat sie emotional be-rührt?

Während meiner Arbeit bei Gericht habe ich sehr viel über das Leben und über die Men-schen und das Menschliche gelernt. Berührt hat mich oft die Kaltblütigkeit mancher Angeklagter, besonders, wenn es zum Beispiel um Kindstötung ging und ich mir vorstellte, welche Qualen die Opfer erlitten haben mussten. Ich habe versucht, jeden Fall gerecht zu beurteilen. Aber wenn ich von der Schuld eines

Angeklagten überzeugt war, und er dann doch freigesprochen wurde, war ich schon enttäuscht.

Zu welchem Anlass werden sie das Bun-desverdienstkreuz tragen?

Bei großen Veranstaltungen mit Smo-king und Empfang. Der nächste Anlass dürften die Bayreuther Festspiele sein. Die MHH-Anstecknadel trage ich übrigens täglich, die steckt an jedem Sakko. Das ist mir wichtig.

die Fragen stellte tina gerstenkorn.

„Ich habe versucht, jeden Fall gerecht zu beurteilen“Bundesverdienstkreuz für Professor Hans Dieter Tröger

geehrt: Professor dr. Hans dieter tröger.

Page 14: Mhh 2015 gesamt

NameN uNd NachrichteN info14

Mit drei Staffeln aus je sechs Läufe-rinnen und Läufern beteiligte sich die

Frauenklinik im April am Hannover-Mara-thon: 15 Ärzte, zwei OP-Schwestern und eine Hebamme absolvierten am 18. April je eine Strecke zwischen 4,7 und 9,7 Kilo-metern Länge. Die „Geburtshilfe-Staffel“ erreichte den 80. Platz in drei Stunden und 34 Minuten. Die „Mix-Staffel“ schaffte die Strecke in drei Stunden und 38 Minuten –

Platz 110 war ihnen sicher. Und die „Gynä-kologie-Staffel“ kam in vier Stunden und zwei Minuten ans Ziel und damit auf den 285. Platz.

„Es war unsere erste Teilnahme am Staffel-Marathon. Das Wetter war super, der Ablauf hat gut geklappt, wir sind sehr zufrieden mit unseren Zeiten, und darüber hinaus hat es unseren Zusammenhalt ge-stärkt“, sagte Dr. Philippeit. Sie hatten sich vorher zum Training getroffen und wollen im kommenden Jahr wieder dabei sein.

Genau um 19.20 Uhr ertönte am 13. Mai im Sportpark am Maschsee der Start-pfiff – und 200 MHHler setzten sich in Bewegung. Die Sportlerinnen und Sportler der Hochschule bildeten das drittgrößte der insgesamt 160 Teams beim Firmen-lauf 2015. Auf der 5,1 Kilometer langen Strecke ging es nicht um Schnelligkeit. Im Vordergrund standen der Spaß und das Gruppenerlebnis. Für ein „Wir-Gefühl“

sorgten sicher auch die von der Stiftung MHH plus gesponsorten Laufshirts mit dem orangefarbenen MHH-Logo.

Viel Spaß für Sportler und Zuschauer bot auch das 21. Drachenbootfestival Hannover vom 23. bis 25. Mai. Dort war ebenfalls ein MHH-Team vertreten. Die „MHH-Aufschneider“ belegten in der Kategorie FunSport 250 Meter den 20. Platz. bb/tg

Gut gelaunte Sportler Wie aktiv die Beschäftigten der MHH in sportlicher Hinsicht auch im Jubiläumsjahr sind, zeigte sich gleich bei mehreren sportlichen Veranstaltungen Massen: 200 MHHler gehen beim Firmenlauf an den start.

Marathon? Für Beschäftigte der Frauenklinik kein Problem!

Mannschaft: die „Aufschneider“ beim drachen-bootrennen.

Das Leben mit einer chronischen Er-krankung wie Rheuma, Diabetes oder

einer psychischen Erkrankung verändert den Alltag von Betroffenen und ihren An-gehörigen massiv. Sie müssen sich aktiv um ihre Gesundheit kümmern, gleichzei-tig wollen sie so weit wie möglich einen normalen Alltag leben. Um diesen Menschen zu helfen, wurde am Institut für Epi-demiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystem-forschung der MHH die nationale Koor-dinierungsstelle für das Programm INSEA etabliert: die Initiative für Selbstmanage-ment und aktives Leben. Die MHH und ihre Patientenuniversität, die Barmer GEK, die Robert Bosch Stiftung, die Careum Stiftung und die Selbsthilfekontaktstellen

Bayern e.V. haben Ende 2014 einen Ko-operationsvertrag vereinbart, um das Pro-gramm in Deutschland einzuführen.

Mit dem Programm können Patienten lernen, mit Schmerzen umzugehen, sich selbst zu motivieren oder Selbstvertrauen im Umgang mit der Krankheit zu entwi-

ckeln. Wichtiges Prinzip ist, die kostenlosen Kurse nicht nur von Fachpersonal leiten zu lassen, sondern auch von Betroffenen selbst, die dafür

ausgebildet werden. Die Kurse dauern sechs Wochen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer treffen sich wöchentlich für zweieinhalb Stunden.

Die Einführung des Programms in Deutschland wird von der Careum Stif-tung in Zürich gefördert, die Umsetzung

ermöglicht durch die Robert Bosch Stif-tung und die Barmer GEK. „Wir sind sehr froh, dass es gelungen ist, dieses Projekt gemeinsam mit der Careum-Stiftung zu starten, die im Vorfeld viel ideelle und auch finanzielle Unterstützung geleistet hat und die nach wie vor über eine Netz-werkstelle die Ausbildung von Kursleitern und die Evaluation der Aktivitäten sicher-stellt. Damit können wir die Ziele der Patientenuniversität, Kompetenzen der Menschen im Umgang mit Gesundheit und Krankheit zu stärken, mit einem wei-teren Angebot umsetzen“, betonte Pro-fessorin Dr. Marie-Luise Dierks, Leiterin der Patientenuniversität. sc

Weitere Informationen gibt es unter www.mh-hannover.de/insea.html.

Starke Patienten leben besserDas Selbstmanagementprogramm INSEA soll chronisch kranken Menschen helfen

Page 15: Mhh 2015 gesamt

NameN uNd NachrichteN 153/2015

Vor rund einem Jahr startete das MHH-Gesundheitsprojekt „Fit for Work and Life“. Wirkt es sich tat-

sächlich positiv auf die Gesundheit aus? Was bringt es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern? Um Antworten auf diese Fragen zu erhalten, wurde das Programm von Beginn an evaluiert. Jetzt liegt der erste Zwischenbericht vor. „Die Ergebnisse sind ausgesprochen gut“, stellt Heike Fuhr fest, Koordinatorin der Programms. Die beiden wichtigsten Ziele werden erreicht: Die Aus-fallzeit wegen Krankheit verringert sich, und die Arbeitsfähigkeit verbessert sich. „Darü-ber hinaus berichten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass sich ihre allgemeine Lebensqualität und ihre Fitness gesteigert haben“, sagt Heike Fuhr.

Vor dem Einstieg in das Programm mel-deten sich die Beschäftigten pro Quartal für durchschnittlich 1,8 Wochen krank. Nach sechs Monaten bei „Fit for Work and Life“ sank diese Zeit auf nur noch 0,7 Wochen pro Quartal. Ähnlich positiv ent-wickelte sich auch die Arbeitsfähigkeit. Ein gutes Beispiel dafür sind die Beschäftigten, die an einer Rehabilitationsmaßnahme teil-nahmen. Vor dem Start ihres Programms stuften 46,3 Prozent ihre Arbeitsfähigkeit als „schlecht“ oder „mittelmäßig“ ein. Nach

sechs Mo-naten waren es nur noch 33 Prozent. „Es zeichnet sich ab, dass

gerade Teilnehmer mit sehr ausgeprägten Beschwerden am meisten von dem Pro-gramm profitieren“, erklärt Heike Fuhr. Das sei einerseits überraschend, zeige anderer-seits aber auch, dass das Programm ihnen das gebe, was Körper und Seele bräuchten. Die meisten gehen gestärkt daraus her-vor und empfinden das Projekt für sich als gewinnbringend. Und viele betonen in der Bewertung, dass sie sich durch „Fit for Work and Life“ vom Arbeitgeber wahrgenommen und unterstützt fühlen.

Mittlerweile haben etwa 500 Beschäf-tigte mit dem freiwilligen Programm be-gonnen oder es bereits abgeschlossen. Je nach den Ergebnissen einer Eingangsunter-suchung nehmen sie an bestimmten Maß-nahmen teil. Im Rahmen der Prävention sind das beispielsweise Kurse für mentale Fitness, zur Raucherentwöhnung oder zur Gewichtsreduktion oder auch Gerätetrai-

ning. Im Rahmen der Rehabilitation werden das einwöchige Intensivtraining Job Fit so-wie die mehrwöchigen Job Reha IIa+s und Job Reha III angeboten. Im Anschluss an jede Maßnahme – egal ob präventiv oder rehabilitativ – steht ein freies Training unter fachlicher Anleitung in der MHH-Sport-medizin. So ist jeder Teilnehmer insgesamt

etwa ein Jahr in das Programm eingebun-den. tg

Weitere Informationen über das Programm bei Heike Fuhr, Koordinatorin „Fit for Work and Life“, interne Telefondurchwahl 6169, [email protected]. Anmeldungen sind möglich unter Telefon 5499.

Erste Ergebnisse überzeugenGesundheitsprogramm macht „Fit for Work and Life”

Auch Aqua Fitness ist bei den Kursen im Angebot.

Bei ihr laufen alle Fäden zusammen: Heike Fuhr aus der Personalentwicklung, Kom-petenzzentrum Gesundheit & Arbeitsfähig-keit, koordiniert das Programm „Fit for Work and Life“. Das bedeutet vor allem, den Bedarf der Teilnehmer und die Kapazitäten des Pro-gramms in Einklang zu bringen. „Einerseits können nicht alle gleichzeitig mitmachen, an-dererseits soll das Projekt ausgelastet sein“, sagt Heike Fuhr. „Fit for Work and Life“ hat mehrere Zielgruppen. In erster Linie sind das Beschäftigte, die eine Arbeitsüberlastung an-gemeldet haben, hohe Fehlzeiten verzeichnen oder nach längerer Krankheit aus dem Be-trieblichen Eingliederungsmangement (BEM) kommen. Aber auch jeder und jedem anderen Beschäftigten steht das Programm offen.

„Wer etwas für sei-ne gesundheitlichen Ressourcen tun möchte, sollte nicht zögern, sich bei mir zu melden“, betont Heike Fuhr. Zu ihren Aufgaben gehört es auch, die einzelnen Bereiche – von der obersten Führungsebene bis hinunter zur Mitarbeiterebene – über den Ablauf des Pro-gramms zu informieren und zu beraten. Die Koordinatorin und ihr interdisziplinäres Team sind auch für die Evaluation des Programms zu-ständig. Darüber hinaus arbeiten sie stetig an dessen Optimierung. tg

n Die Koordinatorin

Heike Fuhr

Page 16: Mhh 2015 gesamt

nAMen und nAcHricHten info16

Seit vielen Jahren schon beschäftigt sich Professorin Dr. Bettina Wedi, Leiterin

der Tagesklinik und der Allergologie der Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie, mit der weizenabhängigen anstrengungsinduzierten Anaphylaxie. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine allergische Reaktion auf das vor allem in Weizen enthaltene Protein Gluten. In ihrer schlimmsten Form, dem anaphylaktischen Schock, kann sie bis zu Organversagen und zum Tod führen. „Für eine sichere Diagnose der Erkrankung ist jedoch ein fundierter Provokationstest erforderlich“, erklärt Professorin Wedi. „Wesentliche Faktoren dabei sind die Glutenmenge, die der Patient zu sich nimmt, und der Grad der körperlichen Anstrengung, dem er sich anschließend unterzieht.“

Eine Provokation mit üblichen Weizen-brötchen ist jedoch problematisch, da ihr Glutengehalt nicht reicht. In Koope-ration mit Renate Woike, in der MHH-Zentralküche zuständig für Organisation und Diätetik, der Diätassistentin Angela Altenburg sowie der Konditorei der Zen-tralküche fand Professorin Wedi eine Lö-sung. Bäckermeister Thomas Becker und

Auszubildende Julia Schipke backen jetzt in regelmäßigen Abständen mit Weizen-gluten angereicherte Baguettebrötchen – speziell für den standardisierten Pro-vokationstest. Eine Stunde nach dem Ge-nuss des Baguettes machen die Patienten

einen Belastungstest auf dem Ergometer. Danach kann Professorin Wedi eine siche-re Diagnose stellen. Die Baguettes haben aber nicht nur einen diagnostischen Vorteil – laut Aussagen der Patienten schmecken sie auch gut. rw/tg

Provokation aus der BackstubeZum Wohle der Anaphylaxie-Patienten: Hautklinik und Zentralküche kooperieren

Frisch aus dem Ofen: die speziellen Baguettebrötchen backen thomas Becker und Julia schipke in der MHH-Konditorei.

Neu ist Professor Dr. Dr. Michael Mar-schollek auf dem Campus der MHH

nicht. Der Mediziner und Informatiker ar-beitet bereits seit sechs Jahren am Peter L. Reichertz Institut für Medizinische Informa-tik (PLRI). Neu ist jedoch die Position, die der 43-Jährige seit Februar bekleidet. Nachdem er den Standort Hannover des Instituts, das sowohl zur Technischen Universität Braun-schweig als auch zur Medizinischen Hoch-schule Hannover gehört, zweieinhalb Jahre kommissarisch führte, übernahm er nun die Leitung. Damit ist Professor Marschollek der Nachfolger von Professor Dr. Herbert Mat-thies, der 2013 emeritiert wurde.

Die Informatik interessierte Professor Marschollek schon immer. Nachdem er an der MHH Medizin studiert hatte und da-nach zunächst in der Sportmedizin und der Chirurgie tätig war, schloss er noch ein Stu-dium in Informatik an der Uni Braunschweig an. Anschließend arbeitete er am Institut für Medizinische Informatik der Universitäts-

medizin Göttingen und dem PLRI an der TU Braunschweig. 2009 kam er an den Standort Hannover. Sein Forschungs-schwerpunkt liegt auf den Assis-tierenden Gesundheitstechnolo-gien (AGT). Im Zentrum dieser Forschung steht der Mensch in seiner gewohnten Lebens-umgebung. „Wir beschäftigen uns mit Informations- und Kom-munikationstechnologien, die Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen ein aktives und selbststän-diges Leben in den eigenen vier Wänden er-möglichen“, erklärt Professor Marschollek.

Bei den Assistierenden Gesundheitstech-nologien, die an dem Institut entwickelt werden, spielt die Sensortechnik eine wich-tige Rolle. Ein aktuelles Projekt befasst sich mit Patienten, die nach einer geriatrischen Rehabilitationsphase aus der Klinik nach Hause entlassen werden. „In der Studie

haben wir mithilfe von Sensoren über einen längeren Zeitraum die Mobilität der Patienten untersucht.“ Anhand einer Ganganalyse konnte ermittelt werden, wie und wie viel sich die Patienten in und außerhalb der Wohnung bewegen und ob sich die Bewegungsfähigkeit im Verlauf verschlechtert. „Solche Langzeitdaten sollen für die Früherkennung von Krankhei-ten genutzt werden und so ein

rechtzeitiges Eingreifen ermöglichen. Das Ziel dabei ist es, den Gesundheitszustand zu erhalten oder zu verbessern.“ Bei einem anderen Projekt geht es – in Zusammenar-beit mit Orthopäden und Sportmedizinern – um die Sturz-Risiko-Erkennung bei älteren Menschen. Aber auch junge Menschen können von AGT profitieren. Ein Beispiel sind „Wearable Systems“, die unter ande-rem Kinder zu mehr Sport motivieren. tg

Neue Technologien für die GesundheitProfessor Michael Marschollek leitet das PLRI an der MHH

Professor dr. dr. Michael Marschollek

Page 17: Mhh 2015 gesamt

nAMen und nAcHricHten 173/2015

Die meisten Pflegekräfte an der MHH ar-beiten im Schichtdienst, sie schaffen gegen die „innere Uhr“ – das ist bekanntlich nicht

gesund. Umso wichtiger ist es, alles dafür zu tun, fit und gesund zu bleiben, findet Anke Elmen-horst. Und eine gesunde Ernährung gehört für die stellvertretende Leiterin der Intensivstation 14 auf jeden Fall dazu. Für ihre Abschlussarbeit im Kurs Zukunftsorientiertes Entwicklungsprogramm (ZEP) befragte sie ihre Kolleginnen und Kollegen nach ihren Essgewohnheiten. Das Ergebnis: „Besser, als ich gedacht habe“, stellt sie fest.

Anke Elmenhorst kennt den Schichtdienst aus eigener Erfahrung. „Nachts wird schon schnell mal eine Pizza bestellt, und um wach zu bleiben, wird Kaffee getrunken“, erinnert sie sich. Süßig-keiten gibt es eigentlich auch immer auf der Sta-tion. Mal lassen Besucher eine Schachtel Pralinen da, mal bringt eine Kollegin einen selbst geba-ckenen Kuchen mit. „Ich habe mich gefragt, ob es nicht auch anders geht, und wollte in meiner Arbeit im ZEP-Kurs etwas zum Thema Gesund-heit und Prävention machen.“ 46 Fragebögen teilte sie an ihre Kollegen aus, davon wurden 26 zurückgegeben. „Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, können aber dennoch Anstöße für Verbesserungen geben“, sagt die 30-jährige Fachkrankenpflegerin.

Auffällig ist, dass fast alle Befragten mit ihrer Gesundheit zufrieden sind und ihr eigenes Er-nährungsverhalten als gesund einstufen. Gleich-zeitig kam heraus, dass zur Überwindung von Leistungstiefs gern Kaffee getrunken und Süßig-keiten gegessen werden. Nur knapp acht Prozent nehmen während einer Nachtschicht eine warme Mahlzeit zu sich – obwohl Ernährungsexperten dies ausdrücklich empfehlen. Bei den Fragen nach körperlichen Beschwerden gaben die Pflegekräfte am häufigsten Konzentrationsmangel, Verdau-ungsstörungen und Appetitlosigkeit an.

Was können wir trotz Leistungsdruck und Zeit-mangel zukünftig besser machen? Auch dieser Frage ging Anke Elmenhorst nach. „Die meisten wünschen sich eine bessere Erreichbarkeit von gesunden Lebensmitteln.“

Das Thema gesunde Ernährung liegt auch der Geschäftsführung Pflege sehr am Herzen. „Die Arbeit der Pflegenden ist geistig und körperlich anspruchsvoll, da ist es extrem wichtig, etwas für die eigene Fitness zu tun. Wer sich gesund ernährt, stärkt sein körperliches Wohlbefinden und auch seine seelische Widerstandsfähigkeit“, erklärt Iris Meyenburg-Altwarg. tg

Gesunden Appetit!Wasser oder Kaffee, Obst oder Pizza? Anke Elmenhorst hat untersucht, wie sich Pflegekräfte ernähren

Mit gesundem speiseplan: die Kolleginnen svenja Löffelholz, Frauke sokol und Anke elmenhorst (vom links).

Hier fünf Ernährungstipps von Anke Elmenhorst für Pflegekräfte im Schichtdienst: 1. Regelmäßig essen. 2. Mehrere kleine Mahlzeiten am Tag statt einer großen. 3. Um Mitternacht eine warme Mahlzeit zu sich nehmen. 4. Mindestens 1,5 Liter pro Tag trinken, am besten Wasser oder Tee. 5. Viel frisches Obst, Gemüse und Vollkornprodukte essen.

n Fünf Top-Tipps

Gesunde Ernährung ist ein Schwerpunktthema auf dem „Nationalen und Internationalen Kongress der Pflegemanager und Pflegewissenschaftler“ vom 14. bis 17. Oktober 2015 in Hannover. Veranstalter sind die Europäische Nurse Directors Association (ENDA) und die World Academy of Nursing Science (WANS). Anmeldung und weitere Informationen unter www.enda-wans-congress2015.com. tg

n Pflege-Kongress in Hannover

Page 18: Mhh 2015 gesamt

NameN uNd NachrichteN info18

Er ist ein Wanderer zwischen zwei Wel-ten. Die eine ist das sichere Deutschland und die MHH mit Lehre, Forschung,

Krankenversorgung und Campusleben. Die andere ist das krisengeschüttelte Afgha-nistan und das Camp in Mazar-e-Sharif mit der Versorgung Verletzter. Von dort ist Dr. Marcus Stoetzer gerade zurückgekehrt. Es war bereits sein zweiter Einsatz am Hindu-kusch. Hinter ihm liegen 86 Tage bei der internationalen Mission Resolute Support, der zurzeit 850 deutsche Soldaten ange-hören. „Wir unterstützen die afghanische Regierung dabei, schrittweise mehr Verant-wortung für die Sicherheit in ihrem Land zu übernehmen“, erklärt er.

Nach dem Motto „Train, Advice, Assist“ bilden die Soldaten beispielsweise afgha-nische Polizisten, Sicherheitskräfte und Sanitäter aus. Doch Dr. Stoetzer war nicht nur als Soldat, sondern vor allem auch als Mediziner in dem Land. Der 37-jährige Zahnarzt und Oralchirurg arbeitete in der Sanitätseinrichtung von Camp Marmal. Dort behandelte er Soldaten der NATO und kooperierende afghanische Militärkräfte.

Gefahr immer gegenwärtig

„Der deutsche Sanitätsdienst genießt in-nerhalb der NATO einen sehr guten Ruf“, sagt Dr. Stoetzer. Die Ansprüche sind hoch. „Jeder Soldat soll bei Auslandseinsätzen medizinisch genauso gut versorgt werden können wie in Deutschland“, erklärt er. Wer voraussichtlich nicht innerhalb von zehn Tagen wieder genesen ist, wird ausgeflo-gen. Das Sanitätsgebäude im Camp ist vergleichbar mit einem kleinen deutschen Krankenhaus. Es gibt eine Intensivstation, zwei Operationssäle, einen Schockraum,

eine Zahnambulanz, eine Apotheke, ein Labor und mehrere Stationszimmer. Zum Team gehören verschiedene Fachärzte, un-ter anderem für Innere Medizin, Urologie, Dermatologie, Psychiatrie, ein Truppenarzt und zahlreiche Sanitäter. Und doch ist das Sanitätsgebäude eben nicht wie ein Kran-kenhaus in Deutschland: Aus Sicherheits-gründen steht es in der Mitte des Camps, weil es sonst ein „weiches“ taktisches Ziel wäre. Das Camp selbst ist von hohen Mau-ern und Wachtürmen gesichert. Und für

die Soldaten sind ständig Vorsicht und Auf-merksamkeit geboten – ein terroristischer Anschlag ist nie ganz ausgeschlossen.

Dr. Stoetzer trug immer eine Waffe bei sich. Selbst im OP lag die Pistole neben ihm. Was reizt ihn an dem Einsatz in einem Kri-sengebiet? „Die Arbeit in dem multinatio-nalen Team ist hoch spannend. Alle bringen unterschiedliches Know-how mit, und zusammen entwickeln wir Lösungen für ungewöhnliche Herausforderungen.“ Als Zahnarzt und Oralchirurg war er nicht nur für die Zähne, sondern für den gesamten Kopf zuständig. Zu den häufigsten Fällen im Camp Marmal gehörten Patienten mit

ausgeschlagenen Zähnen, Schnittwunden, Kieferfrakturen, eingerissener Zunge oder verletztem Mundboden.

Beide Seiten profitieren

Bei der Bundeswehr ist Dr. Marcus Stoe-tzer seit 2000. Im Jahr darauf trat er die Offizierslaufbahn an und begann mit dem Studium der Zahnmedizin in Kiel. Danach arbeitete er als Zahnarzt in der Kaserne. 2008 meldete er sich zu seinem ersten Auslandseinsatz am Horn von Afrika. 2009 folgte sein erster Einsatz in Afghanistan, vier Monate in Kunduz. Die Verbindung zur MHH entstand 2011, als er an der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie seine Weiterbildung zum Oralchirurgen startete. Heute hat Dr. Stoetzer einen festen Platz in der Lehre und Forschung der Klinik. Er be-treut Doktorarbeiten und Veröffentlichun-gen und arbeitet im Zuge seiner Habilitation selbst an einem wissenschaftlichen Projekt. Sein Hauptarbeitsplatz ist dabei die Fall-schirmspringer-Kaserne in Seedorf bei Ro-tenburg/Wümme. Wenn es mit dem Dienst-plan vereinbar ist, arbeitet er an der MHH. „Ich würde das als stille zivil-militärische Kooperation bezeichnen“, sagt Dr. Stoetzer. Er ist froh darüber, dass beide Seiten dem offen gegenüberstehen. So kann er einer-seits wissenschaftliches Know-how in die Bundeswehr tragen und andererseits seine Erfahrungen aus den Einsätzen in die Hoch-schule bringen.

Der Direktor der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Professor Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich, unterstützt ihn dabei. „Ihn konnte ich sogar schon mal mitten in der Nacht aus Afghanistan anrufen, als ich seinen Rat brauchte.“ tg

Hannover – HindukuschDr. Marcus Stoetzer war als Zahnarzt und Oralchirurg in Afghanistan im Einsatz

Mitten in der Wüste: das nAtO-camp Marmal in Mazar-e-sharif.

Hilfe und Herausforderung: dr. Marcus stoetzer.

Page 19: Mhh 2015 gesamt

NameN uNd NachrichteN 193/2015

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Jürgen Stahl vom Info-Point in der Laden-passage im Bettenhaus hat schon für

unzählige neue Beschäftigte der MHH einen Mitarbeiterausweis ausgestellt. Doch bei dieser neuen „Kollegin“ stutzte er zunächst – und staunte nicht schlecht: Vor ihm saß Ronja, eine chinesische Lö-wenhündin. Der Vierbeiner gehört als aus-gebildeter Therapiehund offiziell zur Klinik für Rehabilitationsmedizin und unterstützt sein Frauchen Anja Eichentopf bei der Er-gotherapie.

Die Multicard, den Mitarbeiterausweis aller MHH-Beschäftigten, für einen Hund? Nach kurzem Überlegen und einem Ach-

selzucken verfuhr Jürgen Stahl wie immer. Er fotografierte Ronja und druckte den Mitarbeiterausweis aus. Wenig später hing die Karte an Ronjas Halsband. Zur-zeit ist die Hündin – natürlich in Abstim-mung mit der Krankenhaushygiene und der Rechtsabteilung – in der Kinderklinik tätig.

„Der Hund ist wie eine Brücke zu den Kindern“, sagt Anja Eichentopf. „Sie fassen Vertrauen zu ihm und öffnen sich.“ So be-kommt die Ergotherapeutin einen besseren Zugang zu den kleinen Patienten, die durch ihre Krankheit oder Unfallerlebnisse oft ver-schlossen sind. Und der kleinen Löwinhün-din Ronja macht es auch noch Spaß. tg

Ausgewiesen tierische KolleginTherapiehündin Ronja bekommt eine Multicard und „arbeitet“ in der Kinderklinik

Jetzt auch mit Multicard: Hündin ronja unterstützt ihr Frauchen bei der Arbeit.

Page 20: Mhh 2015 gesamt

infonAMen und nAcHricHten20

Juni 2015

18./19. Juni: Jahrestagung der Bundeskonferenz der Frauenbeauftragten und gleichstellungs-beauftragten an Hochschulen (BuKoF)

n 50 JAHre MHH! 50 JAHre cHAncengLeicHHeit?

Veranstalter: Dr. Bärbel Miemietz, MHH-Gleich-stellungsbüro und BuKoF Kommission KlinikaAuskunft/Anmeldung: Dr. Bärbel Miemietztelefon: (0511) 532-6501/-6521Fax: (0511) 532-3441e-Mail: [email protected]: www.mh-hannover.de/gleichstellung. htmluhrzeit: 13 Uhr (Do.), 8.30 Uhr (Fr.)Ort: MHH, Hörsaal C, Gebäude J2, Ebene H0

Juli 2015

8. Juli: tag der Allgemeinmedizinn 4. HAnnOVerAner tAg der

ALLgeMeinMediZinVeranstalter: Professor Dr. Nils Schneider, MHH-Institut für Allgemein-medizinAuskunft/Anmeldung: Professor Dr. Nils Schneidertelefon: (0511) 532-2744internet: www.mh-hannover.de/ allgemeinmedizin.htmluhrzeit: 9.30 UhrOrt: MHH

september 2015

5. september: symposiumn ABscHiedssyMPOsiuM

PrOF. dr. Med. reinHArd dengLerVeranstalter: Professor Dr. Reinhard Dengler, MHH-Klinik für NeurologieAuskunft/Anmeldung: Angelika Schmidt und Birgit Neumanntelefon: (0511) 532-2392Fax: (0511) 532-3115e-Mail: [email protected]: [email protected]: 10 UhrOrt: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1

15./16. september: Konferenzn 4tH internAtiOnAL cycLing sAFety

cOnFerenceVeranstalter: Professor Dr. Dietmar Otte, MHH-VerkehrsunfallforschungAuskunft: Heiko Johannsentelefon: (0511) 532-6732e-Mail: [email protected]: [email protected], www.icsc2015.euuhrzeit: 9 UhrOrt: MHH

16.–19. september: Kongressn 16. KOngress der eurOPeAn Burns

AssOciAtiOn (eBA)Veranstalter: Professor Dr. Peter M. Vogt, MHH-Klinik für Plastische, Hand- und Wiederher-stellungschirurgieAuskunft/Anmeldung: Conventus Congress-management & Marketing GmbHtelefon: (03641) 31 16-341e-Mail: [email protected]: www.eba2015.deOrt: Convention Center der Messe Hannover, 30521 Hannover

24./25. september: 3. internationales symposium

n PeriPHerAL nerVe regenerAtiOn (isPnr)Veranstalter: MHH-Institut für Neuroanatomie und European Society for the Study of Peripheral Nerve Repair and Regeneration (ESPNR)Auskunft/Anmeldung: ispnr2015@mh- hannover.de, www.ispnr.euOrt: Hannover Congress Centrum (HCC), Theodor-Heuss-Platz 1–3, 30175 Hannover

25./26. september: Wissenschaftliches symposium

n MHH – 50 JAHre WissenscHAFtLicHe exZeLLenZ in der MediZin

Veranstalter: Medizinische Hochschule HannoverAuskunft/Anmeldung: Petra Linke, Präsidialamttelefon: (0511) 532-6023e-Mail: [email protected]: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1

25./26. september: Kongressn HAnnOVer Hört: xVii. HAnnOVerscHer

ci-KOngressVeranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Dr. Angelika Illg, Deutsches HörZentrumAuskunft/Anmeldung: Regina Müllertelefon: (0511) 532-3026e-Mail: [email protected]

VOrscHAu AuF KOngresse, syMPOsien und tAgungen der MHH

Page 21: Mhh 2015 gesamt

nAMen und nAcHricHten 213/2015

VOrscHAu AuF KOngresse, syMPOsien und tAgungen der MHH

Oktober 2015

10. Oktober: symposiumn AKustiKusneurinOM

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Professor Dr. Joachim K. Krauss, MHH-Klinik für Neurochirurgie, und Vereinigung Akustikus Neurinom e.V.Auskunft/Anmeldung: Regina Müllertelefon: (0511) 532-3026e-Mail: [email protected]

10. Oktober: tag der offenen tür der MHH

n Jeden tAg Für dAs LeBen – tAg der OFFenen tür

Veranstalter: MHH-PressestelleAuskunft: Simone Corpustelefon: (0511) 532-6774e-Mail: [email protected]: 11–16 UhrOrt: MHH, Gebäude J1

10. Oktober: Kongressn entZündung und inFeKtiOn An

der LeineVeranstalter: Professor Dr. Michael P. Manns, MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Profes-sor Dr. Reinhold E. Schmidt, MHH-Klinik für Immunologie und RheumatologieAuskunft/Anmeldung: Christine Spechttelefon: (0511) 532-6490e-Mail: [email protected]: Courtyard Hotel Hannover, Arthur-Menge-Ufer 3 30169 Hannover

14. Oktober: Forumn MOderne MetHOden in der

diAgnOstiK VOn Hörstörungen – AudiOgrAMM, BerA Oder PrOMOntOriuMstest – WAs ist dAs?

Veranstalter: Auditory Valley und Ex-zellenzcluster Hearing4allAuskunft/Anmeldung: Katherina Gorise-Mail: [email protected]

14.–17. Oktober: european nurse directors Association (endA) und World Academy of nursing science (WAns) Kongress

n nAtiOnALer und internAtiOnALer KOngress der PFLegeMAnAger und PFLegeWissenscHAFtLer

Veranstalter: Die Verbände ENDA und WANSAuskunft/Anmeldung: www.enda-wans-congress2015.comAuskunft/Anmeldung: Iris Meyenburg-Altwargtelefon: (0511) 532-2624e-Mail: [email protected]/Anmeldung: Sekretariat Pflegetelefon: (0511) 532-2624

e-Mail: [email protected]: Registrierung ab 12.30 Uhr (Mi.), 8 Uhr (Do., Fr., Sa.)Ort: Hannover Congress Centrum (HCC), Niedersachsenhalle, Theodor-Heuss-Platz 1–3, 30175 Hannover

november 2015

4. november: Patientenveranstaltungn Wenn der scHLAF Keine erHOLung

Bringt: diAgnOstiK und tHerAPie VOn AteMAussetZern in der nAcHt

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, OhrenheilkundeAuskunft: Regina Müllertelefon: (0511) 532-3026e-Mail: [email protected]

14. november: Kasuistisches Forum niedersächsischer Pathologen

n PAtHOLOgieVeranstalter: Professor Dr. Hans-Hein-rich Kreipe, MHH-Institut für PathologieAuskunft/Anmeldung: Dr. Bisharah Soudahtelefon: (0511) 532-4512Fax: (0511) 532-5799e-Mail: [email protected]: 9.30 UhrOrt: MHH, Hörsaal S, Gebäude J6, Ebene S0/H0

21. november: symposiumn 20. HAnnOVerscHes iMPFsyMPOsiuM

Veranstalter: Professor Dr. Thomas F. Schulz, MHH-Institut für VirologieAuskunft: Annemarie Meyer, Carmen Schohrtelefon: (0511) 532-6736e-Mail: [email protected],e-Mail: [email protected]: 9 UhrOrt: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1

Kontakt:Claudia BarthTelefon (0511) 532-6771Fax (0511) 532-3852 E-Mail [email protected]

Änderungen vorbehalten. Weitere Veranstaltungen finden sie im internet unter www.mh-hannover.de/ terminvorschau.html

n Professor dr. med. dent. Werner geurt-sen, Klinik für Zahnerhaltung, Parodon-tologie und Präventive Zahnheilkunde, wurde zum Affiliate Professor in der Abteilung „Restorative Dentistry” der Oregon Health and Science University (OHSU), Portland-Oregon, USA, ernannt.

n Professor dr. med. dr. h.c. Axel Ha-verich, Klinik für Herz-, Thorax-, Trans-plantations- und Gefäßchirurgie, wurde als Mitglied in das Scientific Advisory Board des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung, Bad Nauheim, gewählt.

n Privatdozent dr. rer. pol. christian Krauth, Institut für Epidemiologie, So-zialmedizin und Gesundheitssystem-forschung, wurde in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Gesundheits-ökonomie (DGGÖ) gewählt.

n Privatdozent dr. med. Johan Lorenzen, Klinik für Nieren- und Hochdruckerkran-kungen, wurde in das French National Research Agency Committee gewählt.

n Professor dr. med. Michael P. Manns, Klinik für Gastroenterologie, Hepato-logie und Endokrinologie, wurde von der Europäischen Kommission in das Expertengremium „Scientific Panel for Health” berufen.

n Professor dr. phil. thorsten Meyer, In-stitut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, wurde im März 2015 in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Rehabili-tationswissenschaften (DGRW) gewählt.

n Professor dr. med. Lars Pape, Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoff-wechselerkrankungen, wurde in das Council der International Pediatric Trans-plant Association gewählt.

n dr. med. Felix c. ringshausen, Klinik für Pneumologie, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Be-atmungsmedizin e.V. (DGP) zum stell-vertretenden Sprecher der wissenschaft-lichen Sektion 4 – Infektiologie und Tuberkulose – gewählt.

Kontakt: Ursula Lappe Telefon (0511) [email protected]

in greMien geWÄHLt

Page 22: Mhh 2015 gesamt

NameN uNd NachrichteN info22

dienstJuBiLÄen

40-JÄHriges JuBiLÄuM:am 1. November 2014

n Dorothee Legler, ehemals Physiothe-rapeutin in der Klinik für Rehabilitations-medizin, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit,n Birgitt Rathke, ehemals Laborleitung Endokrinologie in der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, jetzt in der Freistellungs-phase Altersteilzeit,n Christa Zeigner, Stationsassistentin in der Klinik für Nuklearmedizin,

am 15. November 2014n Margitta Luszick, ehemals Medizinisch-technische Radiologieassistentin, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit,

am 29. Januar 2015n Renate Bothe, Sachbearbeiterin in der Abteilung Patientenabrechnung,

am 3. Februar 2015n Martina Wilhelm, Mitarbeiterin in der Abteilung Aufbereitung,

am 31. März 2015n Anne Fuhse, Gesundheits- und Kinder-krankenpflegerin im Krankenpflegedienst,

am 1. April 2015n Cornelia Redeke, Verwaltungsangestell-te in der Abteilung Kaufmännisches Gebäudemanagement,n Marion Uhtenwoldt, Medizinisch-technische Assistentin in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie,

am 2. April 2015n Elke Schaper, Mitarbeiterin in der Abteilung Aufbereitung, jetzt in der Frei-stellungsphase Altersteilzeit,

am 21. April 2015n Olga Mandic, Leitung des Assistenz-personals in der Ambulanz der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation,n Sarafina Skelo, Angestellte im Kranken-pflegedienst, Stabsstelle Pflege,

am 26. April 2015n Nemesia Guico, ehemals Gesundheits- und Krankenpflegerin im Krankenpflege-dienst, jetzt in der Rente auf Zeit,n Teresita Kuhlmann, ehemals Gesund-heits- und Krankenpflegerin im Kranken-pflegedienst, jetzt in der Freistellungs-phase Altersteilzeit,n Apolonia Lamsen-Hasper, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 24,n Leonida Peters, Gesundheits- und Krankenpflegerin im Krankenpflegedienst,

am 5. Mai 2015n Karlheinz Roß, ehemals Mitarbeiter in der Abteilung Aufbereitung, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit.

25-JÄHriges JuBiLÄuM:am 6. Januar 2013

n Andrea Fissmann, Medizinisch-tech-nische Assistentin in der Klinik für Nuklearmedizin,

am 5. Dezember 2013n Professor Dr. rer. soc. Bruno Kopp, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Neurologie,

am 31. Mai 2014n Stefan Voigt, Leitung des Geschäfts-bereichs II, Finanzen,

am 1. Oktober 2014n Katrin Bruxmeier, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 60,

am 1. November 2014n Erzsebet Böhm, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Station 83,n Ursula Eikenberg, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Station 82,n Martin Klammer, Energieanlagenelek-troniker in der Abteilung Technisches Gebäudemanagement,n Peter Langhans, Technischer An-gestellter in den Zentralen Forschungs-werkstätten,n Cornelia Mummenbrauer, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 37,n Ramona Piro, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin in der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie,n Sabine Schmidt, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Station 66a,n Malgorzata Zielinska-Skowronek, Medizinisch-technische Assistentin in der Klinik für Immunologie und Rheumato-logie,

am 2. November 2014n Zekiye Korkmaz, Medizinisch-tech-nische Assistentin in der Klinik für Nuklearmedizin,

am 3. November 2014n Swen-Uwe Krug, Gesundheits- und Krankenpfleger im Pflegebereich An-ästhesiologie,

am 13. November 2014n Astrid Dinkel, Medizinisch-technische Assistentin in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie,n Kerstin Schantl, Veterinärmedizi-nisch-technische Assistentin in der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation,

am 15. November 2014n Harald Maack, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Informations-management (ZIMt),n Gillian Teicke, Fremdsprachenkor-respondentin im Institut für Zell- und Molekularpathologie,

am 1. Januar 2015n Professorin Dr. rer. nat. Ute Curth, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der For-schungseinrichtung Strukturanalyse,n Professor Dr. med. Dr. med. dent. Nils-Claudius Gellrich, Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie,

am 18. Januar 2015n Kerstin Jeske, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 87,

am 20. Januar 2015n Anette Heberlein, Sachgebietsleitung „Aufbau und Fortentwicklung“ in der Abteilung Personalentwicklung,

am 1. Februar 2015n Gundula Deppe, Medizinische Doku-mentarin in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie,n Ulrich Händler, Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Station 24.n Peter Hinrichsen, Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Station 85,n Regina Lehne, Veterinärmedizinisch-technische Assistentin im Institut für Pathologie,n Annemarie Meyer, Sekretärin im Institut für Virologie,n Gisela Richter, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 87,n Claudia Thiel, Chemisch-technische Assistentin im Institut für Biophysikalische Chemie,n Ahmed Zich, Masseur und Bademeister in der Klinik für Rehabilitationsmedizin,

am 8. Februar 2015n Kristin Göhlert, Lehrerin in der Schule für Krankenpflege und Kinderkranken-pflege,

am 15. Februar 2015n Michael Jordan, Mitarbeiter im Krankentransport,n Susanne Schneider, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 25,

am 16. Februar 2015n Stephanie Camacho-Egea, Industrie-mechanikerin in den Zentralen For-schungswerkstätten,

am 26. Februar 2015n Ilona Kothe, ehemals Sachbearbeiterin in der Zentralen Textverarbeitung, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit,

am 1. März 2015n Kirsten Hunger, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 67,n Gabriele Huwald, Arzthelferin in der Klinik für Anästhesiologie und Intensiv-medizin,n Ulrike Peters, Fotografin in der Klinik für Augenheilkunde,n Silke Seisselberg, Gesundheits- und Krankenpflegerin im OP-Bereich der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie,

am 4. März 2015n Professor Dr. med. Wilfried Gwinner, Oberarzt in der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen,

Page 23: Mhh 2015 gesamt

NameN uNd NachrichteN 233/2015

am 5. März 2015n Hannelore Friedrich, ehemals Angestell-te in der Abteilung Technisches Gebäude-management, jetzt in der Freistellungs-phase der Altersteilzeit,

am 12. März 2015n Christiane Ganzer, Stationsleitung auf der Station 67,

am 24. März 2015n Angela Beckedorf, Medizinisch-tech-nische Assistentin in der Klinik für Zahner-haltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde,

am 27. März 2015n Edmund Kramer, Mitarbeiter in der Abteilung Transportwesen/Materialwirt-schaft,

am 28. März 2015n Gabriele Franke, Desinfektorin im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene,

am 1. April 2015n Beate Bahlo, Stationsassistentin in der Abteilung Klinikmanagement,n Hella Brinkmann, Präparatorin im Institut für Neuroanatomie,n Ayten Ceylan, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 45,n Diana Dudacy, Medizinisch-technische Assistentin in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, n Hagen Eger, Gesundheits- und Krankenpfleger im Bereich Anästhesiolo-gie/Pflege,n Bernhard Geister, Gesundheits- und Krankenpfleger auf der Station 51a,n Silke Gorny, Gesundheits- und Kinder-krankenpflegerin auf der Station 67,n Maike Hartmann, Medizinisch-tech-nische Laboratoriumsassistentin im Institut für Zelluläre Chemie,n Martina Hartmann, Pflegehelferin auf der Station 47,n Karin Hudasch, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin in der Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoff-wechselerkrankungen,n Heike Jensen, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 47,n Anja Lehr, Gesundheits- und Kranken-pflegerin in der Notfallaufnahme,n Annette Linck, Medizinisch-technische Assistentin im Institut für Klinische Chemie,n Susanne Luther-Wolf, Medizinisch-tech-nische Assistentin in der Klinik für Häma-tologie, Hämostaseologie, Onkologie und Stammzelltransplantation,n Iris Mönkedieck, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 32,n Evelin Niemeyer-Wrede, ehemals Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 44, berentet auf Zeit,n Kerstin Oberdieck, Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Klinik für An-ästhesiologie und Intensivmedizin,

n Susanne Saupe, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 17,n Gabriele Scheffczyk, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 16,n Alexandra Schöde, VAD-Koordinatorin in der Klinik für Herz-, Thorax-, Trans-plantations- und Gefäßchirurgie,n Martina Schröder, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 44,n Sabine Sibbel, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Station 82,n Elke Tebbe, Sachbearbeiterin im Zen-traleinkauf,n Professor Dr. med. Uwe Tegtbur, Direktor des Instituts für Sportmedizin,

am 6. April 2015n Hans-Dieter Krumrey, Mitarbeiter in der Abteilung Abfallentsorgung,

am 9. April 2015n Rüdiger Gäbelein, Maler in der Abtei-lung Technisches Gebäudemanagement,

am 10. April 2015n Gabriele Bauer, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Station 68b,n Barbara Polke-Leibold, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 71,

am 11. April 2015n Karin Wimmer, Diätassistentin im Zentrum Kinderheilkunde und Jugend-medizin,

am 17. April 2015n Michaela Kinze, Medizinisch-tech-nische Radiologieassistentin im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie,n Hedwig Kwasniok, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 21,n Halina Ochmann, ehemals Gesund-heits- und Krankenpflegerin im Kranken-pflegedienst, jetzt in EU-Rente, n Kerstin Reckmann, Krankengymnastin in der Klinik für Rehabilitationsmedizin,

am 21. April 2015n Renate Freise, Verwaltungsangestellte im Sekretariat der Klinik für Kardiologie und Angiologie,

am 22. April 2015n Anette Baur, Gesundheits- und Kinder-krankenpflegerin auf der Station 64b,

am 27. April 2015n Gunda Grote, Lehrerin an der Schule für Diätassistenten,

am 4. Mai 2015n Beate Lehning, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Station 64b,n Monika Thürnau, Erzieherin in der Betriebs-Kindertagesstätte „Campus-kinder“, Abteilung Infrastrukturelles Gebäudemanagement.

Kontakt:Ursula [email protected]

n Professor Dr. med. Dr.-Ing. Michael Marschollek, MHH, hat den Ruf auf die W2-Professur für Medizinische Informatik am Peter L. Reichertz In-stitut für Medizinische Informatik, MHH und TU Braunschweig, angenommen und seinen Dienst zum 1. Februar 2015 angetreten.n Professor Dr. rer. nat. Immo Prinz, MHH, hat den Ruf auf die W2-Pro-fessur für Mukosale Immunologie am Institut für Immunologie, MHH, angenommen und seinen Dienst zum 9. Februar 2015 angetreten.n Professorin Dr. rer. nat. Hildegard Büning, Universität Köln, hat den Ruf auf die W2-Professur für Infektions-biologie des Gentransfers am Institut für Experimentelle Hämatologie, MHH, angenommen und ihren Dienst zum 1. März 2015 angetreten.n Professorin Dr. rer. nat. Tanja Zim-mermann, TU Braunschweig, hat den Ruf auf die W2-Professur für Psycho-somatik mit Schwerpunkt Trans-plantationsmedizin und Onkologie an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie, MHH, angenommen und ihren Dienst zum 1. März 2015 angetreten.n Professorin Dr. rer. nat. Doris Steinemann, MHH, hat den Ruf auf die W2-Professur für Funktionelle Genomik am Institut für Humangenetik, MHH, angenommen und ihren Dienst zum 1. März 2015 angetreten.n Professor Dr. rer. nat. Guntram A. Grassl, Universität Kiel, hat den Ruf auf die W2-Professur für Medizinische Mikrobiomforschung am Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene, MHH, angenom-men und seinen Dienst zum 1. April 2015 angetreten.

Kontakt:Dr. Sabine BarlachTelefon (0511) [email protected]

BeruFungen

Page 24: Mhh 2015 gesamt

NameN uNd NachrichteN info24

KundendienstbüroMarc UhlendorfVersicherungsfachwirtTel. 0511 830966Fax 0511 [email protected]/vm/marc.uhlendorfScheidestraße 1130625 Hannover-Kleefeld

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KundendienstbüroAndreas DeneckeVersicherungsfachmann BWVTel. 0511 89765585Fax 0511 [email protected]/vm/andreas.deneckeHildesheimer Straße 38530519 Hannover-Wülfel

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ernennungenzum Außerplanmäßigen Professor:

n Privatdozentin Dr. med. Iris Bittmann, Diakoniekrankenhaus Rotenburg/Wümme, Pathologisches Institut,n Privatdozent Dr. med. dent. Michael Eisenburger, PhD, Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoff-kunde,n Privatdozent Dr. med. Veit J. Erpenbeck, PhD, Novartis, Basel / Schweiz,n Privatdozent Dr. med. Ulf Forßmann, Bayer Pharma AG, Berlin,n Privatdozent Dr. med. Ralph Gaulke, Klinik für Unfallchirurgie,n Privatdozentin Dr. phil. Mechthild Groß, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe,n Professorin Dr. rer. nat. Andrea Hoff-mann, Klinik für Unfallchirurgie, Biologie des Bewegungsapparates,n Professorin Dr. phil. Sabina Janciauskiene, Klinik für Pneumologie,n Privatdozent Dr. med. Omid Majdani, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde,n Privatdozent Dr. med. Julian Mall, Klini-kum Großburgwedel, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie.

HABiLitAtiOnenDie Venia Legendi erhielten:

n Dr. med. Alexander Hanke, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, für das Fach Anästhesiologie,n Dr. med. Jan Henning Klusmann, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, für das Fach Kinder- und Jugendmedizin,n Dr. med. Lena Schiffer, Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen, für das Fach Innere Medizin.

Erweiterung der Venia Legendi:n Privatdozentin Dr. med. Dagmar Hartung, Institut für Diagnostische und Interventio-nelle Radiologie, für das Fach Radiologie.

uMHABiLitAtiOnenEs wurden umhabilitiert:

n Privatdozent Dr. med. Jan-Hinrich Bau-mert, DEAA, KRH Klinikum Nordstadt, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, von der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen an die MHH,n Privatdozent Dr. med. Martin Liebetrau, AGAPLESION Ev. Bathildiskrankenhaus Bad Pyrmont, Abteilung für Neurologie, von der Ludwig-Maximilians-Universität München an die MHH,

n Professorin Dr. med. Antje Prasse, Klinik für Pneumologie, von der Albert-Ludwig-Universität Freiburg an die MHH,n Professor Dr. med. Dr. med. dent. Ale-xander Schramm, Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, von der Universität Ulm an die MHH.

PrOMOtiOnenIm Zeitraum Dezember 2014 bis März 2015 wurden promoviert

n zum Dr. med.:Ali Abaci, Anna Bargsten, Torben Biester, Kristine Bolte, Patrick Chhatwal, Jana Dahn, Janine Dennda, Jan Sören Eckhardt, Bianca Maria Engelhardt, Sarah Ettinger, Ienje Gatz, Nikolai Grinzoff, Katharina Große, Sina Gudehus, Katharina Harms, Alejan-dro Daniel Hofmann, Lena Hübner, Klaus Tim Kaufeld, Wibke Kiunke, Esther Lau, Lavinia Karina Mägel, Antoaneta Angelova Markova, Ramona Mertins, Lea Ohm, Aaltje Ostermann, Anja Reinecke, Matthias Scha-land, Marthe Scheer, Paul Schirmer, Kai Insa Schneider, Tim Seybold, Antje Siebke, Henrik Stieghorst, Claudia Tuchscherer, Marcin Tysiac, Lena Urban, Meike Warkus, Desiree Weiberg, Cord Christian Wirries, Katharina Wos, Weiliang Xia, Stefan Zarsteck, Haijiao Zhang

n zum Dr. med. dent.:Andreas Bennewitz, Hendrik Buhr, Alexander Grundei, Merle Hahnemann, Dr. med. Christoph Menzel, Vagia Paroglou, Katharina Roddewig, Richard Christian Schura, Ellen Karin Senft, Nebojsa Stankovic, Rieke Dorothea Wulferding

n zum Dr. rer. biol. hum.:Katharina Bobe, Britta Grabherr, Maike Möllenkamp, Nicole Neben, Mag. phil. Monika Wilhelm

n zum Dr. rer. nat.:Anggakusuma, Garima Garg, Sebastian Gra-de, Christina Hesse, Inga Karch, Christina Karsten, Johanna Orlik, Mohamed Tantawy, Thomas Winterberg

Kontakt:

Susanne Maibom

Telefon (0511) 532-6013

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Page 25: Mhh 2015 gesamt

NameN uNd NachrichteN 253/2015

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Im März 2015 erhielten die staatliche An-erkennung

n zur Gesundheits- und Krankenpfle-gerin/zum Gesundheits- und Kranken-pfleger:Sabrina-Paola Abramidés, Jelena Almeida Lopes, Annika Benecke, Karoline Bremmer, Teresa Bund, Birte Eymess, Jana Friedhoff, Katja Fröhlich, Uta Gebert, Daria Gerth, Marike Grau, Tobias Heuer, Victoria Homenya, Ravina Kaiser, Annika Lochte, Martin Opitz, Laura Schulz, Shagana Shanmuganathan, Charlotte Weiß.

Das Kollegium der Schule für Kranken-pflege und Kinderkrankenpflege wünscht alles Gute für den weiteren Lebens- und Berufsweg und bedankt sich bei allen, die an der Ausbildung beteiligt waren.

Im März 2015 erhielten die staatliche An-erkennung

n zur Fachkraft für Intensiv- und An-ästhesiepflege – Schwerpunkt Pädiatrie:Ines Belling (HELIOS Klinikum Hil-desheim), Heike Brauer (MHH), Ka-tharina Klein (St. Bernward Krankenhaus, Hildesheim), Marcus Krüger (Klinikum Delmenhorst), Michaela Kruse (Klinikum Lüneburg), Julia Meliß (Klinikum Braun-schweig), Maren Schmidt (Klinikum Braunschweig), Julia Schoof (Klinikum Herford), Vivien Schumann (Johannes Wesling Klinikum, Minden), Yvonne Teichmann (Kinder- und Jugendkranken-haus auf der Bult), Miriam Weis (MHH);

n zur Fachkraft für onkologische Pflege:Stefanie Brandt (MHH), Heike Bruns (KRH

Klinikum Agnes Karll, Laatzen), David Burmann und Tatjana Claus (Universitäts-medizin Göttingen), Jeannette Hilmer und Luisa Klettke (MHH), Michael Krippner (Diakoniekrankenhaus Henriettenstif-tung), Ilona Kuhlmeier und Sandra Lopes Ribeiro, (Johannes Wesling Klinikum, Minden), Christian Müller (Universitäts-medizin Göttingen), Carsten Rebentisch (MHH), Andrea Schwarz (Universitäts-medizin Göttingen).

Zum erfolgreichen Abschluss der Wei-terbildung gratuliert herzlich das Team der Bildungsakademie Pflege, Sektion Weiterbildung.

Erfolgreich bestanden haben im März 2015 die Ausbildung

n zur Anästhesietechnischen Assistentin/zum Anästhesietechnischen Assistenten:Inga Berndt, Mareike Door, Fabian Flas-barth, Philip Machinek, Vanessa Sander, Alex Schimmel, Hendrik Schmidt;zur Operationstechnischen Assistentin/zum Operationstechnischen Assistenten:Melanie Berndt, Sabrina Fieber, Johannes Fischer, Sebastian Holz, Judith Janschke, Oliver Kalkstein, Christian Kortebein, Jonas Asghar Langenstein, Saskia Neu, Jennifer Jasmin Nitschmann, Shirin Pour Farhi, Mareike Rinne, Albina Schmunk, Julia Seegmüller, Jasmin Staudinger, Nadine Tangemann, Kristin Voges.

Es gratuliert das Kollegium der MHH-Schule für Operationstechnische und Anästhesietechnische Assistenz.

exAMen BestAndenn ekaterina Legchenko, MSc, HBRS-Stipendiatin im Pulmonary Vascular Research Center, errang ein mit 1.000 US-Dollar dotiertes Keystone Symposia Scholarship des National Institutes of Health (NIH), Bethesda, Maryland, USA, für ihre Arbeit „Apolipoprotein E (ApoE) deficiency is a novel risk factor for pul-monary arterial hypertension (PAH) and right heart failure”.

n Lucia Minarrieta, Doktorandin im In-stitut für Infektionsimmunologie, TWIN-CORE – Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung GmbH, erhielt vom Boehringer Ingelheim Fonds, Mainz, ein mit 48.000 Euro dotiertes Sti-pendium für ihr Projekt „Control of me-tabolic switches by mycobacteria to in-fluence DC and macrophage function“.

Kontakt:Ursula LappeTelefon (0511) 532-6772 [email protected]

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Page 26: Mhh 2015 gesamt

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eHrungen und AusZeicHnungenn Professor dr. med. Hans Anton Adams, Stabsstelle für Interdisziplinäre Notfall-

und Katastrophenmedi-zin, wurde vom Deutschen Roten Kreuz, Landesver-band Niedersachsen e.V., für sein außerordentliches Engagement mit der Ver-dienstmedaille geehrt.

n simon Becker, Institut für Funktionelle und Angewandte Ana-tomie, wurde im Januar 2015 in Wengen,

Schweiz, von der Euro-pean Society for Heart and Lung Transplantation (ESHLT) ausgezeichnet mit dem Best Young In-vestigators Presentation Award. Gewürdigt wurde der Vortrag „Comparison

of acellular and cellular perfusate composi-tion during 12 hours ex vivo lung perfusion in an identical setting: Impact on lung phy-siology and ultrastructural preservation“. Der Preis beinhaltet eine Einladung sowie die Übernahme der Reisekosten zum ESHLT-Kongress im nächsten Jahr.

n Professorin dr. emmanuelle charpentier, PhD, Leiterin der Abteilung „Regulation

in der Infektionsbiolo-gie“, Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und MHH, wurde im April 2015 von der Bayer Science & Educa-tion Foundation mit dem Familie-Hansen-Preis in

Höhe von 75.000 Euro geehrt für ihre au-ßerordentlichen Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Genom-Editierung.

n Professor dr. med. georg Hansmann, Klinik für Pädiatrische Kardiolo-gie und Intensivmedizin, wurde von der European Society of Cardiology zum Fellow (FESC) er-nannt. Gewürdigt wird

damit die klinische und wissenschaftliche Exzellenz und das ehrenamtliche Engage-ment des Wissenschaftlers.

n Professor dr. med. Bernd Haubitz, Institut für Diagnostische und Inter-ventionelle Neuroradio-logie, wurde im Februar 2015 für seine besonde-ren Verdienste um den

Deutschen Hochschulverband (DHV) mit der Werner-Pöls-Medaille geehrt.

n Professorin dr. med. sabina-Marija Janciauskiene, Klinik für Pneumolo -

gie, Forschungsnetzwerk BREATH im Deutschen Zentrum für Lungenfor-schung (DZL), wurde im Dezember 2014 der mit 20.000 Euro dotierte För-derpreis der Firma Astra-Zeneca verliehen. Damit

gewürdigt wurde ihre Forschungsarbeit zur Entdeckung der anti-inflammatori-schen Eigenschaften des Alpha1-Antitryp-sin, die neue therapeutische Perspektiven bei entzündlichen Erkrankungen eröffnen.

n Professor dr. med. dent. rainer schwestka-Polly, Klinik für Kieferorthopädie, wurde

im Januar 2015 für be-sondere Verdienste um die niedersächsische Zahnärzteschaft mit der Ehrengabe der Zahnärz-tekammer Niedersachsen gewürdigt.

Petra garlipp, Horst Haltenhof:„umgang mit wahnkranken Menschen“Psychiatrie Verlag, Köln1. Auflage 2015isBn 978-3884145746

Burkhard tümmler u.a:„Mutation-specific therapies in cystic fibrosis – current status and prospects”uni-med Verlag Ag, Bremen1. Auflage 2014

isBn 978-3-8374-1476-9

Kontakt:Ursula Lappe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (0511) [email protected]

Bücher von MHH-Autoren

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NameN uNd NachrichteN 273/2015

Zwei Forscherinnen und zwei Forscher der Klinik für Kardiologie und Angiologie wurden im April 2015 in Mannheim für ihre Arbeiten ausgezeichnet.

Die Deutsche Gesellschaft für Kardiolo-gie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) würdigten Andrea grund, Arbeitsgruppe für Ex-perimentelle Kardiologie, mit dem dritten Posterpreis in Höhe von 1.500 Euro für

ihre Präsentation „The tumor suppressor gene TIP30 impedes pres-sure overload induced cardiac hypertrophy by inhibiting the trans-lational machinery“;

n dr. rer. nat. Mortimer Korf-Klingebiel, Arbeitsgruppe für Molekulare und Trans-lationale Kardiologie, mit dem ersten

Posterpreis in Höhe von 3.000 Euro für seine Arbeit „Myeloid-derived growth factor (C19orf10) mediates cardiac repair following myocardial infarction“;

n dr. rer. nat. Britta stapel, Arbeits-gruppe für Molekulare Kardiologie, mit dem Rudi-Busse-Young In-vestigator Award für Experimentelle Herz- und Kreislaufforschung in Höhe von 1.500 Euro

für den Vortrag „STAT3 is essential for cardiac protection against beta-adrener-gic stress“.

Die Deutsche Gesellschaft für Innere Me-dizin e.V. (DGIM) ehrten Jochen dutzmann, Arbeitsgruppe Vas-kuläres Remodeling und Regeneration, mit dem zweiten Preis des Young Inves-

tigator Awards in Höhe von 2.000 Euro für seine Arbeit „Selektive Hemmung der Prolifera-tion adventitieller Fibro-blasten und verminder-te Neointimaformation nach Gefäßdilatation

durch Inhibition des Sonic hedgehog-Sig-nalwegs“.

Dipl. Oec.

Volker KirsteinSteuerberater

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Markus DagefördeSteuerberater

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»Zusammenkommen ist ein Beginn,Zusammenbleiben ein Fortschritt,Zusammenarbeiten ein Erfolg.«

Vier ausgezeichnete Kardiologen

Die Deutsche Gesellschaft für Pneumo-logie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) vergab im März 2015 in Berlin drei Preise an junge Wissenschaftler aus Arbeitsgrup-pen von BREATH, dem Standort Hannover des Deutschen Zentrums für Lungenfor-schung (DZL):

n dr. med. christine Happle, Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie

und Neonatologie, und Dr. rer. nat. Nico Lach-mann, Institut für Expe-rimentelle Hämatologie, erhielten gemeinsam den mit 10.000 Euro do-tierten Preis für Klinische

Forschung. Gewürdigt wurde damit ihre Arbeit zu induziert pluripotenten Stamm-

zellen (iPS) für die seltene Lungenerkran-kung „Hereditäre Pulmonale Alveolarpro-teinose (PAP)“.

n Lavinia Mägel, Institut für Pathologie, wurde mit dem Preis für die beste Disser-

tation auf dem Gebiet der Pneumologie in Höhe von 3.000 Euro ausgezeichnet für ihre Arbeit „Charak-terisierung der humanen plexiformen Vaskulo-pathie (bei pulmonal-arte-rieller Hypertonie)“.

n Professor dr. rer. nat. ulrich A. Maus, Leiter der Abteilung für Experimentelle Pneumologie, wurde mit dem Forschungs-preis der Patientenorganisation Lun -

genfibrose e.V. in Höhe von 1.500 Euro geehrt für seine wissenschaftli-chen Grundlagenarbei-ten zur Charakterisierung der infektionsinduzierten Exazerbation der pulmo-nalen Fibrose der Maus“.

Kontakt:Ursula Lappe Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon (0511) [email protected]

Drei Preise für BREATH-Forscher

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Behandeln und Pflegen info28

Fast 300.000 Menschen erleiden allein in Deutschland jedes Jahr einen Herz-infarkt. Trotz immer besser werdender

Versorgung überleben 60.000 der Betrof-fenen ihren Infarkt nicht. Viele von ihnen erleiden einen sogenannten kardiogenen Schock: Das Herz ist so geschwächt, dass es nicht mehr eine ausreichende Menge Blut in den Körper pumpen kann. Ein kar-diogener Schock tritt oft ohne Vorzeichen innerhalb der ersten 48 Stunden nach ei-nem Herzinfarkt auf. Für die Betroffenen ist es überlebenswichtig, dass sie in einer Klinik mit einem spezialisierten Reanima-tionszentrum behandelt oder schnellst-möglich dorthin verlegt werden.

Uwe Bentlage war einer von ihnen. Im September 2012 war der Journalist in ei-ner Klinik. Dort brach er auf dem Klinikflur bewusstlos zusammen. Die Ärzte diagnos-

tizierten einen schweren Herzinfarkt. Uwe Bentlage schwebte zwischen Leben und Tod, musste 45 Minuten lang reanimiert werden. Mit einem kardiogenen Schock wurde der immer noch bewusstlose Patient in die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) verlegt. „Bei uns können derartige Herzerkrankungen – dank der engen Ko-operation der kardiologischen, herzchirur-gischen und anästhesiologischen Kliniken – exzellent behandelt werden“, erklärt Pro-fessor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie.

Dreifachtherapie

Die MHH-Kardiologen mussten bei dem Journalisten nach einem ST-Hebungs-infarkt mit Kammerflimmern mithilfe einer Koronarangiographie den Verschluss der

rechten Herzkranzarterie wieder eröffnen und setzten einen Stent ein. Doch das allein reichte nicht: Beide Herzkammern waren so extrem in ihrer Pumpleistung eingeschränkt, dass die Ärzte auf der Intensivstation zu einer Dreifachtherapie greifen mussten: Hypothermie, Extrakorporale Membranoxy-genierung (ECMO) und Miniaturpumpe zur Unterstützung der linken Herzkammer.

Bei reanimierten Patienten wird an der MHH als Standardtherapie eine Hypother-mie eingeleitet. Dabei wird die Körpertem-peratur gezielt auf 32 bis 34 Grad Celsius abgesenkt. Klinische Studien haben ge-zeigt, dass die Hypothermie die Überlebens-chancen nach Reanimationen steigert. „Vor allem wird die durch Sauerstoffmangel während des Herzstillstands bedingte Hirn-schädigung deutlich vermindert“, sagt Pro-fessor Dr. Andreas Schäfer, stellvertretender Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie und Leiter der kardiologischen Intensivstation.

Zudem setzten die Ärzte dem Patienten ein Herzunterstützungssystem ein. „Mit unseren minimal-invasiven Methoden haben wir über die Leistenarterie eine Im-pella-Mikroaxialpumpe in die linke Herz-kammer implantiert“, erläutert Professor Bauersachs. Sie übernimmt die Pumpfunk-tion des Herzmuskels und befördert das Blut in den Körper. Außerdem haben die Ärzte der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantati-ons- und Gefäßchirurgie den Patienten mit einer sogenannten ECMO versorgt, einer extrakorporalen Membranoxygenierung. Dem Patienten wird dabei aus einer großen Vene das sauerstoffarme Blut entnommen. Im ECMO-Gerät findet – ähnlich wie sonst in der Lunge – der Gasaustausch statt. Das sauerstoffreiche Blut wird dem Patienten in eine Arterie zurückgeführt. Die MHH ist bundesweit bekannt für die hohe Expertise, die sie beim Einsatz dieser Methode hat.

Das Herz erholt sich

„Alle diese Maßnahmen haben das ge-schädigte Herz entlastet“, sagt Professor Bauersachs. „Nach einer Woche hatte sich der Herzmuskel so weit erholt, dass wir die Unterstützungssysteme schrittweise entfernen konnten.“ Der große Vorteil des Reanimationszentrums der MHH, die auch über eine „Acute and Advanced Heart Failure Unit“ verfügt, ist, dass für

Zurück im LebenErfolgreich reanimiert, doch auch danach bleibt es oft kritisch: Die MHH bietet beim kardiogenen Schock moderne Behandlungsmethoden

Uwe Bentlage (Mitte) fühlt sich wohl neben den Lebensrettern der MHH – Professor Dr. Johann Bau-ersachs (rechts) und Professor Dr. Axel Haverich.

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Behandeln und Pflegen 293/2015

extreme Notfälle auch die Kompetenz der herzchirurgischen Klinik von Professor Dr. Axel Haverich jederzeit verfügbar ist. „Ob komplexe Bypass- oder Herzklappenope-rationen oder das Einsetzen sogenannter Kunstherzen bis hin zur Herztransplanta-tion – wir stehen im Zusammenspiel mit den Kardiologen für unsere Patienten be-reit“, sagt Professor Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie.

Etwas zurückgeben

Uwe Bentlage hat von diesen zwei-einhalb Wochen nichts mitbekommen. „Ich war die gesamte Zeit bewusstlos und bin erst in der anderen Klinik wieder auf-gewacht“, wohin er nach seiner intensiv-medizinischen Behandlung in der MHH

wieder zurückverlegt worden war. In einer mehrmonatigen Rehabilitation fand der heute 54-Jährige wieder zurück ins Leben. „Ich musste sogar das Gehen wieder neu lernen.“ Vor seinem Infarkt hatte Bentlage das Regionalstudio eines Rundfunksenders in Hannover geleitet, nahm als Hobby an Schwimmwettkämpfen teil. Mittlerweile ist er berentet, arbeitet aber immer noch als freier Journalist. Beim jüngsten Belastungs-EKG bescheinigte ihm sein Kardiologe Top-Werte, Wettkampfschwimmen will er aber lieber nicht mehr. Mittlerweile unterstützt Uwe Bentlage das THW Wunstorf als ak-tiver Helfer. „Ich möchte gern etwas zu-rückgeben von dem Glück, das ich hatte.“ Sagt er und erinnert daran, dass man ihm eine Überlebenschance von 15 Prozent gegeben hatte. „Den 20. September feiere ich als meinen zweiten Geburtstag.“ stz

Keine Angst vor Reanimation! Jeder kann im Notfall Leben retten, und

zwar ganz einfach. Die Mund-zu-Mund-Beatmung, die viele noch in ihrem Erste-Hilfe-Kurs gelernt haben und vor der sich die meisten ein bisschen ekeln, muss gar nicht mehr sein. Wenn eine Person bewusstlos zusammenbricht, sind drei Dinge wichtig:

1. PRÜFENSprechen Sie die Person an: „Hören Sie mich?“Schütteln Sie an den Schultern: Keine Reaktion?Achten Sie auf die Atmung: Keine At-mung oder keine normale Atmung (Schnappatmung)?

2. RUFENRufen Sie 112 an oder veranlassen Sie eine andere Person zum Notruf.

3. DRÜCKENDrücken Sie fest und schnell. Beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage:Machen Sie den Brustkorb frei.Legen Sie den Ballen Ihrer Hand auf die Mitte der Brust, den Ballen Ihrer ande-ren Hand darüber.Verschränken Sie die Finger. Halten Sie die Arme gerade und gehen Sie senkrecht mit den Schultern über den Druckpunkt, so können Sie viel Kraft ausüben.Drücken Sie das Brustbein 5 bis 6 Zenti-meter nach unten.Drücken Sie 100 bis 120 mal pro Mi-nute.Hören Sie nicht auf, bis Hilfe eintrifft.

Wie schnell muss man drücken, um 100 bis 120 Impulse pro Minute hinzu-bekommen? Kennen Sie den Bee Gees-Hit „Staying Alive“? Der Rhythmus ist perfekt! Die American Heart Association hat eine Reihe von gut gemachten Vi-deos bei Youtube veröffentlicht. Geben Sie die Stichworte „staying alive Hands-only“ ein – und empfehlen Sie die Vi-deos weiter!

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Also, keine Angst: Helfen! stz

Prüfen. Rufen. Drücken.

Während Mia (8) den Notarzt an-ruft, drückt Pia (9) schon rhyth-

misch auf den Brustkorb von Anne zur Herzdruckmassage. Doch zum Glück ist Mini-Anne nur eine Versuchspuppe und die Szene gestellt. Denn sie befinden sich im Simulationszentrum HAINS der MHH. Dr. Dirk Huber, Oberarzt der Klinik für An-ästhesiologie und Intensivmedizin, erklärt den beiden und 23 weiteren Schülern der Grimsehlwegschule in Hannover-Both-feld das richtige Verhalten bei einem Herzstillstand.

In Deutschland beginnen laut dem Deutschen Rat für Wiederbelebung (GRC) nur 17 Prozent der Bevölkerung so-fort mit der Reanimation. „Kinder haben

oft weniger Vorbehalte zu helfen als Er-wachsene“, betont Dr. Huber. Unter dem Motto „Prüfen. Rufen. Drücken.“ proben die Schüler der dritten Klasse die lebens-rettenden Schritte in einem Notfall. „Das Drücken ist ganz schön anstrengend“, meint Pia. „Aber es macht auch Spaß!“

Anschließend besucht die Klasse den Anästhesie-, Intensiv- und Notfall-simulator sowie den Hubschrauberlande-platz der MHH. Die Schüler können die Versuchspuppe auch mit nach Hause nehmen und so die Thematik ins Eltern-haus weitertragen. „Ich möchte das auch meinen Geschwistern und Freunden zei-gen“, strahlt die neunjährige Julia. „Ich finde das sehr wichtig.“ md

Schüler werden zu LebensretternWiederbelebungs- und Notfalltraining der Anästhesie

Prüfen. Rufen. Drücken: Mia und Pia (vorn) üben mit ihren Mitschülern die richtige Reanimation.

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Behandeln und Pflegen info30

Botulinumtoxin – die meisten Men-schen denken dabei zuerst an die Spritzen gegen Falten im Gesicht.

Doch Botulinumtoxin (BT) kommt bei Wei-tem nicht nur in der Ästhetischen Medizin zum Einsatz. In der Neurologie werden da-mit beispielsweise Patienten mit muskulä-ren Störungen sehr erfolgreich behandelt. Die MHH ist das weltweit aktivste BT-Zen-trum. Das gilt sowohl für die Forschung als auch für die klinische Anwendung. Pro-fessor Dr. Dirk Dressler, Leiter des Bereichs Bewegungsstörungen an der Klinik für Neurologie, und sein Team haben in den vergangenen Jahren in beiden Bereichen große Fortschritte erzielt.

Seit Mitte der achtziger Jahre beschäf-tigt sich Professor Dressler mit der Botuli-numtoxin-Therapie. Damals arbeitete er in England. Als er zurück nach Deutschland

kam, war er hierzulande der erste Neuro-loge, der das Toxin therapeutisch einsetzte. Diesen Vorsprung hat der Spezialist für Bewegungsstörungen bis heute gehalten. „Wir wenden Botulinumtoxin in allen neu-rologischen Indikationen an“, erklärt Pro-fessor Dressler. Dazu gehören zunächst die verschiedenen Formen der Dystonie. Diese Störungen im Muskeltonus können bei-spielsweise zum sogenannten Schiefhals, zu Augenlidzucken, Schreibkrämpfen, Kau- oder Sprachstörungen führen.

Hilfe bei Migräne

Die zweite große Patientengruppe sind Menschen mit spastischen Erkrankungen, häufig als Folge eines Schlaganfalls. Sie werden im Bereich Bewegungsstörungen von einem multidisziplinären Team be-

handelt, das neben Neurologen auch aus Physiotherapeuten, Ergotherapeu-ten, Logopäden und Spezialisten für Heil- und Hilfsmitteln besteht. Seit zwei Jahren therapiert Professor Dressler auch Migräne-Patienten. „Wir haben mehr als 40 Patienten im Langzeitverlauf beobach-tet. Alle haben die Injektionstherapie mit BT deutlich besser vertragen als die her-kömmliche, auf den ganzen Körper wir-kende Behandlung mit Tabletten“, sagt Professor Dressler. Er sieht einen großen Vorteil darin, dass BT nur lokal wirkt und allgemein gut verträglich ist.

Das Anwendungsspektrum für BT wird ständig größer. Ein Beispiel ist der Einsatz in der Urologie. Hier wird BT jetzt auch bei Entleerungsstörungen der Blase ver-wendet. Ein weiteres neues Einsatzgebiet ist die Hyperhidrose, also das übermäßige Schwitzen. Etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung leiden in extremster Form da-runter. „Wir haben rund 300 Patienten auf der Warteliste, bei denen andere Behand-lungsmethoden versagt haben“, berichtet Professor Dressler. „Patienten, die erfolg-reich mit BT behandelt werden, erleben eine neue Lebensqualität und erlangen ihr Selbstbewusstsein zurück.“

Therapie verbessert

Bei der Forschung und Entwicklung rund um BT arbeitet Professor Dressler eng mit den Instituten für Toxikologie und für Physiologische Chemie zusammen. Ein weiterer Partner ist die MHH-Ausgründung Toxogen. So gelangen in den vergangenen Jahren wesentliche Verbesserungen der BT-Therapie. Es konnten beispielsweise die Behandlungsintervalle flexibilisiert werden. Der Hintergrund: Bei vielen Patienten war die Wirkung des BT kürzer als die starren dreimonatlichen Injektionsintervalle, die bis dato weltweit benutzt worden waren. „Beim Schiefhals beispielsweise können die Intervalle bis auf sechs Wochen verkürzt werden“, sagt Professor Dressler. Auch bei den Dosen gibt es neue Erkenntnisse. Sie können teilweise deutlich höher aus-fallen, ohne dass es Risiken im Sinne einer systemischen Toxizität oder eines erhöhten Antikörperrisikos gibt. „Dadurch können zukünftig noch mehr Patienten von einer Botulinumtoxin-Therapie profitieren“, ist sich Professor Dressler sicher. tg

Nicht nur für die SchönheitBotulinumtoxin findet in der Neurologie immer neue Anwendungsgebiete und Therapieformen. Die MHH ist ein großes Zentrum dafür

Gut verträglich: Professor Dirk Dressler verabreicht eine BT-Injektion gegen den „Schiefhals“.

Von allen bekannten Giften ist Botulinumtoxin das giftigste, gleichzeitig aber auch die wirk-samste therapeutische Substanz. Es wird unter Luftabschluss von Bakterien (Clostridien) gebil-det. Inzwischen sind sieben verschiedene Typen – von A bis G – bekannt. Für die Injektions-therapie werden Typ A und Typ B eingesetzt.

Dabei wird das Toxin in den Muskel gespritzt und gelangt dann über spezielle Andockstatio-nen in den Nerv. Dort verhindert es die Freiset-zung des Transmitters Acetylcholin, der für alle Bewegungsabläufe notwendig ist. Durch diese Blockierung erschlafft der Muskel für mehrere Monate. tg

n So wirkt die Injektionstherapie

Page 31: Mhh 2015 gesamt

Behandeln und Pflegen 313/2015

Etwa 71.000 Frauen erkranken in Deutschland jedes Jahr neu an Brust-krebs. Als eine schlimme Begleit-

erscheinung der Chemotherapie emp-finden viele den Verlust der Haare. Die MHH-Klinik für Frauenheilkunde und Ge-burtshilfe erprobt seit einem Jahr ein neues Behandlungskonzept. Es beruht auf der sensorgesteuerten Kühlung der Kopfhaut während der intravenösen Verabreichung der Chemotherapie. Damit kann der Haar-ausfall deutlich vermindert werden. „Die meisten Frauen sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, sagt Professorin Dr. Tjoung-Won Park-Simon, stellvertretende Klinikdirektorin und Bereichsleiterin Gy-näkologische Onkologie. Die MHH ist die einzige medizinische Einrichtung in Niedersachsen, an der die Kopfhautkühlung an-geboten wird.

Während einer Che-motherapie, die ohne-hin die Lebensqualität erheblich vermindert, kommt den Haaren eine über die Schönheit hinausgehende Bedeu-tung zu. „Den Haaraus-fall erleben die betroffenen Frauen oft als Stigmatisierung“, erklärt Dr. Sophia Holt-hausen-Markou, Oberärztin an der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie. Ohne Haare wird die Erkrankung für das gesamte soziale Umfeld offensichtlich. „Die Betroffenen können nicht mehr da-rüber entscheiden, wer von der Krankheit erfahren soll und wer nicht. Das ist ein erheblicher Verlust an Selbstbestimmung“, sagt Dr. Holthausen-Markou.

Kälte schützt die Haarwurzeln

Das Prinzip der Kopfhautkühlung zur Vorbeugung des Haarverlusts ist nicht neu. An der MHH-Frauenklinik wurden Hauben zur Kühlung der Kopfhaut auch in den neunziger Jahren schon einmal ein-gesetzt – ohne den gewünschten Erfolg. Gute Ergebnisse erzielen Ärzte nun mit der neuen Gerätegeneration und dem „Di-gniLife“-Konzept der Firma Sysmex. Das Gerät in der MHH wurde von der privaten Stiftung Roparun gespendet. Wesentlicher Bestandteil ist eine Silikonkappe, die die Patientin während der intravenösen Ver-

abreichung der Chemotherapie trägt. Mithilfe dieser Kappe wird die Kopfhaut sensorgesteuert gleichmäßig, konstant und flächendeckend auf drei bis fünf Grad Celsius gekühlt. „Durch die Kälte ver-engen sich die örtlichen Blutgefäße, und der Stoffwechsel wird heruntergefahren“, erläutert Professorin Park-Simon. „Da-durch wird das Medikament lokal nicht so gut aufgenommen und kann auch nicht in vollem Umfang wirken. So werden die Haarwurzeln geschont.“ Ganz verhindert werden kann der Haarverlust nicht, aber es fallen deutlich weniger Haare aus. Mehr als die Hälfte der Patientinnen kann dank der Kopfhautkühlung auf eine Ersatzkopf-bedeckung wie Perücke, Kopftuch oder Hut verzichten. Die Anwendung ist gut verträglich. „Die meisten sind überrascht, wie gut sie die Kälte aushalten“, sagt Brigitte Bode, die die Patientinnen psycho-onkologisch betreut.

So war es auch bei Sabine G. Bei der 48-jährigen Hannoveranerin wurde im September 2014 Brustkrebs festgestellt. Als sie von der Möglichkeit hörte, während der Chemotherapie die Haare zu behalten,

wollte sie das Angebot der Kopfhautküh-lung unbedingt wahrnehmen. „Für mich war es ein großer Gewinn an Lebensqua-lität, nicht für alle sichtbar mit der Krebs-erkrankung herumlaufen zu müssen. Der Haarerhalt war für mich auch ein Erhalt meiner Würde.“

Keine Kassenleistung

Eine Chemotherapie bei Brustkrebs dauert durchschnittlich ein halbes Jahr. Die an der MHH am häufigsten durch-geführte Therapie bei Brustkrebs umfasst 16 Infusionen mit Zytostatika. Die Kopf-hautkühlung während der intravenösen Verabreichung kostet pro Anwendung 85 Euro und wird nicht von den Krankenkas-sen erstattet. Trotzdem ist das Interesse an der Kopfhautkühlung groß. 60 bis 70 Pro-zent der betroffenen Frauen möchten das Angebot wahrnehmen. Sabine G. ist froh darüber, dass es für sie die Möglichkeit gab, die Haare zu behalten. „Ich würde mir wünschen, dass viel mehr Frauen diese Chance haben und das Gerät ausprobieren können.“ tg

Haare trotz ChemotherapieGute Erfolge mit Kopfhautkühlung bei Patientinnen mit Brustkrebs

Von der Kopfhautkühlung überzeugt: Patientin Sabine G. (vorn) mit der Silikon-haube „DigniCap“ sowie Brigitte Rode, Professorin Park-Simon und Dr. Holt-hausen-Markou (von links).

Page 32: Mhh 2015 gesamt

BEHANDELN UND PFLEGEN info32

Wie zufrieden sind die Patienten mit unseren Leistungen? Das wollte die Klinik für Strahlen-

therapie und Spezielle Onkologie wissen. Im November 2014 startete sie eine mehr-wöchige Patientenumfrage. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Patientenzu-friedenheit ist sehr hoch. 80 Prozent hatten bereits nach dem ersten Kontakt zur Klinik das Gefühl „Hier werde ich gut betreut.“ Und 91,5 Prozent der insgesamt 117 Be-fragten würden die Strahlentherapie wei-terempfehlen.

„Besonders positiv bewertet wurde die Freundlichkeit der Mitarbeiter“, erklärt Pri-vatdozentin Dr. Dr. Diana Steinmann, die die Umfrage gemeinsam mit der Studentin Irina Wagner koordinierte. Alle Befragten gaben an, sowohl zum Erstgespräch als auch am Servicepoint und an den Be-strahlungsgeräten freundlich empfangen worden zu sein. Sehr gut schnitt auch die ärztliche Behandlung ab. 99 Prozent wa-ren damit zufrieden, weit über 90 Prozent auch mit der Einhaltung der vereinbarten Gesprächs- und Behandlungstermine. Die Wartezeit auf den Ersttermin empfanden fast 80 Prozent als angenehm zeitnah oder angemessen. Darüber hinaus fühlen sich die Patienten in der Klinik gut informiert. 97 Prozent gaben an, gut oder ausreichend über die Wirkung der Strahlentherapie, die Nebenwirkungen und den Ablauf der The-rapie unterrichtet worden zu sein.

Die erfreulichen Ergebnisse hängen

unter anderem mit zwei Neuerungen in der Klinik für Strahlentherapie und Spe-zielle Onkologie zusammen. Zum einen gibt es dort seit dem Herbst 2012 eine Pflegeberatungsambulanz, zum anderen wurde mit Unterstützung des MHH-Am-bulanzzentrums Anfang 2014 ein Service-point in den Behandlungsablauf integriert. „So eine zentrale Anlaufstelle ist eine Be-sonderheit für eine strahlentherapeutische Einrichtung“, sagt Dr. Steinmann. „Damit gehören wir in Deutschland zu den Vor-reitern.“ Die Mitarbeiter am Servicepoint koordinieren sämtliche Termine in der Ab-teilung und lenken die Patienten innerhalb der Klinik. Außerdem erledigen sie alle administrativen Aufgaben rund um die Bestrahlungen. Dadurch werden nicht nur andere Kollegen entlastet, sondern auch

der Informationsfluss verbessert und die Wartezeiten für die Patienten verkürzt.

Die Ergebnisse der Patientenumfrage sind ein wertvoller Beitrag für das Quali-tätsmanagement der Klinik. Denn sie zei-gen nicht nur die Stärken, sondern auch die Schwachstellen auf. „Mit den Kritik-punkten geht die Abteilung gut um. Sie werden direkt umgesetzt“, urteilt Axel Weiser, der die Umfrage seitens der MHH-Unternehmensentwicklung begleitete. So gebe es bereits ein Projekt, das die Terminplanung weiter verbessern soll. Die Termine sollen zukünftig über einen längeren Zeitraum vergeben werden, da-mit die Patienten mehr Planungssicherheit haben. Darüber hinaus sind ein Bildschirm und eine Kinderspielecke in der Wartezone geplant. tg

„Hier werde ich gut betreut”Kompetent, freundlich und serviceorientiert: Super Noten für die Strahlentherapie

Immer freundlich: Lisa Schmitt kümmert sich um eine Patientin.

Nicht nur der Servicepoint, auch die radioonko-logische Pflegeberatungsambulanz in der Strah-lentherapie ist in dem Umfang in Deutschland eine Besonderheit. Mit diesem Angebot möchte die Klinik dem besonderen Bedarf ihrer Patienten an Informationen und Unterstützung gerecht werden. 75 Prozent der Patienten nehmen das Angebot an und wenden sich an Heike John. Die Fachkrankenschwester für Onkologie berät sie in allen Fragen der therapiebegleitenden Pflege der Haut und Schleimhaut, gibt Ernährungstipps, beantwortet Fragen zum Ablauf der Behandlung,

organisiert Seminare und steht ihnen auch bei Ängsten zur Seite. „Mein Ziel ist, dass es den Patienten nach unserem Gespräch besser geht als vorher“, sagt Heike John. Das scheint ihr zu gelingen, denn 90 Prozent der Patienten, die in der Pflegeberatungsambulanz waren, würden das Angebot weiterempfehlen. tg

n Beraterin für Patienten

Heike John

Page 33: Mhh 2015 gesamt

BEHANDELN UND PFLEGEN 33

Patienten der Klinik für Rehabilitations-medizin erwartet in der Therapiehalle

eine neue Herausforderung. Seit Kurzem steht dort eine etwa sieben Meter hohe Kletterwand mit Strecken unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Die Physiotherapeu-ten hatten sich schon lange gewünscht, ein solches Therapiemittel einsetzen zu können.

„Übungen an der Kletterwand führen bei den Patienten zu guten Ergebnissen sowohl bei neurologischen als auch bei muskuloskelettalen Erkrankungen“, erklärt Therapieleiter Peter Schäfer. Beispielhafte Krankheitsbilder sind der Schlaganfall oder die Multiple Sklerose. Zu den großen Vor-teilen der Kletterwand zählt Therapieleiter Schäfer die Betätigungsorientierung, das heißt, die Patienten absolvieren die Übun-gen mit einem erreichbaren Ziel vor Augen. „Das ist therapeutisch effektiv und zudem auch motivierend.“ So macht Therapie sogar Spaß, wie die ersten Patienten bestä-tigen, die die Kletterwand bereits genutzt haben. tg

Privatdozent Dr. Jan-Henning Klusmann hat den mit 10.000 Euro dotierten Kind-

Philipp-Preis erhalten. Damit würdigt die Kind-Philipp-Stiftung Forschungsarbeiten des Wissenschaftlers, die sich auf eine be-stimmte Blutkrebsform bei Kindern kon-zentrieren: auf die myeloische Leukämie. „Ich freue mich sehr über diesen Preis, der eine große Anerkennung unserer Leistung darstellt. Und ich hoffe, dass unsere For-schungsergebnisse möglichst bald ange-wendet werden können“, sagt der Mitarbei-ter der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie.

Die Preisverleihung fand während der 85. Tagung der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) am 29. Mai in Berlin statt. Mit dem Preis zeichnet die Kind-Philipp-Stiftung jährlich die bes-te wissenschaftliche Arbeit im deutsch-sprachigen Raum aus, die sich mit Krebs im Kindesalter auseinandersetzt. Dafür prüft ein GPOH-Gutachtergremium die Anträge. Walter Reiners gründete die Stiftung 1972, nachdem sein Sohn Philipp trotz Therapie an akuter Leukämie gestorben war. Sie fördert

Grundlagenforschung, um Leukämie und Krebs im Kindesalter besser zu verstehen.

In vier Arbeiten beschreibt PD Dr. Klus-mann mit seinem Team neue Erkenntnisse über die Entstehung von Leukämien. Sie sollen künftig die Therapien gegen diese Erkrankung der Blutbildung verbessern. Die Forscher konnten unter anderem zeigen, dass bei einer speziellen Blutkrebsform (akute megakaryoblastäre leukämische Leu-kämie) eine Gruppe bestimmter Ribonukle-insäuren auf Chromosom 21 das Wachstum von Leukämiezellen fördert, was die norma-le Blutbildung stört.

„Unsere Ergebnisse werden den Blick auf das Zusammenspiel von Genen erweitern und so zu neuen Lösungen in der Biome-dizin beitragen“, sagt der Forscher. Er ent-wickelte auch eine neue Therapieoption für Kinder, die das Down-Syndrom haben und an Leukämie erkrankt sind. Im Vergleich zu Gesunden haben Kinder mit Down-Syn-drom ein zwanzigfach höheres Risiko, an Blutkrebs zu erkranken. Erste Behandlungs-erfolge bei Kindern mit Down-Syndrom konnten bereits erzielt werden. bb

Hoch hinausNeue Kletterwand in der Therapiehalle

Leukämien besser verstehenPD Dr. Jan-Henning Klusmann mit Kind-Philipp-Preis geehrt

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3/2015

Gut gesichert: Bundesfreiwilligendienstler Noa Krumsiek (links) zeigt, wie es geht. Physiothera-peut Volker Gratz hält das Sicherungsseil.

Page 34: Mhh 2015 gesamt

Behandeln und Pflegen info34

Kinder und Jugendliche mit verkürzter Lebenserwartung sollen so viel Zeit wie möglich zu Hause und bei guter

Lebensqualität verbringen – das ist das Ziel des pädiatrischen Palliativ Care Teams Niedersachsen. Das Team mit diesem spe-ziellen Versorgungsangebot gibt es seit fünf Jahren. Sechs Regionalteams in Hannover, Göttingen, Oldenburg, Osnabrück, Braun-schweig und Syke betreuen insgesamt etwa 60 schwer kranke Kinder und Jugendliche in ihrem familiären Umfeld. „Leider nehmen viele betroffene Familien diese besonderen Leistungen noch nicht in Anspruch, da nicht alle Eltern, Ärzte und Pflegedienste von uns wissen oder Berührungsängste haben“, bedauert Dr. Annette Sander, ärztliche Lei-

terin des pädiatrischen Palliativ Care Teams Niedersachsen und des dazugehörigen Brü-ckenteams der MHH-Kinderklinik.

Bei der palliativen Versorgung der jun-gen Patienten geht es nicht nur um die Sterbebegleitung, sondern auch um die Erhaltung und Verbesserung der Lebens-qualität, Beratung der Familien und der behandelnden Kinder- und Hausärzte sowie der Pflegekräfte. Die Teams leisten multiprofessionelle ärztliche, pflegeri-sche und psychosoziale Unterstützung und verfügen über eine besondere Aus-bildung und Erfahrungen im Umgang mit belastenden Symptomen wie zum Beispiel Schmerzen oder Luftnot. Sie stehen rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Verfügung.

„Wichtig ist uns, dass den betroffenen Familien trotz der schwierigen Situation auch weiterhin Zeit und Kraft bleibt zum gemeinsamen Lachen und Spielen“, sagt Dr. Sander.

Zentrale Anlaufstelle für Anfragen und Informationen ist das Koordinierungsbüro des Pädiatrischen Palliativ Care Teams Niedersachen in Hannover, Telefon (0511) 8115-8980, koordinierungsbuero@betreu ungsnetz.org, www.betreuungsnetz.org. Das Brückenteam der MHH ist erreichbar unter Telefon (0511) 532-9461, [email protected]. Die Ansprechpartnerinnen dort sind Dr. Annette Sander und Dr. Stefanie Weh-nert. tg

Seit fünf Jahren im EinsatzKinderpalliativteam: Schwer kranke junge Patienten werden zu Hause betreut

Seit fünf Jahren aktiv: das Regionalteam Hannover.

Page 35: Mhh 2015 gesamt

Forschen und Wissen 353/2015

Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch Gladbach, bewilligte …n Professor Dipl.-Ing. Dietmar Otte, Klinik für Unfallchirurgie, drei Millionen Euro bis Dezember 2018. Gefördert wird die Unfall-forschung an der MHH, insbesondere die Kontinuität der Erhebungen am Unfallort.

Das Bundesministerium für Gesundheit, Berlin und Bonn, bewilligte …n Dr. rer. biol. hum. Gundula Ernst, For-schungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, 99.153 Euro für ein Koope-rationsprojekt mit dem Kompetenznetz-werk Patientenschulung im Kindes- und Jugendalter. Im Rahmen des Transitions-workshops „Fit für den Wechsel – Erwachsen werden mit Mo-duS“, einem bundesweiten Pro-jekt für Jugendliche und junge Erwachsene mit chronischen Erkrankungen, werden die Teil-nehmer nach zwei Jahren zu ihren Erfahrungen während des Wechsels in die Erwachsenen-medizin befragt.

Das Bundesministerium für Bil-dung und Forschung (BMBF), Berlin und Bonn, bewilligte …n Professor Dr. med. Dr. phil. Daniel Strech, Institut für Geschichte, Ethik und Phi-losophie der Medizin, und Professorin Dr. rer. biol. hum. Marie-Luise Dierks, Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Ge-sundheitssystemforschung, 143.325 Euro für das Diskurs-/Forschungsprojekt „Ethik-Universität zur Regenerativen Medizin (EU-REM)“. Außerdem erhält Professor Strech 279.080 Euro für das Forschungsvorhaben „Faire Verteilung begrenzter Biomateria-lien in der Biobankforschung (FairBBank)“.

Der Deutsche Akademische Austausch-dienst e.V. (DAAD), Bonn, bewilligte …n Brenda Raud, Doktorandin im Institut für Infektionsimmunologie, TWINCORE – Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung GmbH, 12.460 Euro für das Projekt „Metabolic influences that regulate CD4 T cell function“.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn, bewilligte …n Dr. rer. nat. Günter Bernhardt, Institut für

Immunologie, 221.261 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Forschungsvorhaben „Untersuchungen follikulärer T-Zellen der Maus sowie die Bedeutung der antagonis-tischen CD155-Liganden CD226 und TIGIT für ihre Differenzierung und Funktion“.n Dr. rer. nat. Dirk Heckl und Privatdozent Dr. med. Jan-Henning Klusmann, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, 395.844 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Forschungsvorhaben „Funktionelle ge-nomische Analyse der leukämischen Evolu-tion bei Kindern mit Down Syndrom durch CRISPR-Cas Genomeditierung“.n Privatdozent Dr.-Ing. Christof Hurschler, Kli-nik für Orthopädie (Annastift), 374.763 Euro

für drei Jahre. Unterstützt wird das Projekt „Optimierung des Weichteil-Balancings bei Implantation totaler Knieendoprothesen“.n Professorin Dr. rer. nat. Theresia Kraft, Institut für Molekular- und Zellphysiologie, 389.450 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Unterschiedliches Expressions-verhältnis von mutiertem zu Wildtyp-Allel in einzelnen Kardiomyozyten als neues Konzept zur Pathogenese der Familiären Hypertrophen Kardiomyopathie“.n Dr. rer. nat. Nico Lachmann, Institut für Experimentelle Hämatologie, 395.000 Euro für drei Jahre. Gefördert wird im Rahmen der Arbeitsgruppe ‚JRG Translational Hema-tology of Congenital Diseases, REBIRTH,‘ das Projekt „Genetically corrected induced pluripotent stem cell (iPSC)-derived tissue-macrophages as an innovative therapeutic approach of hereditary Pulmonary Alveolar Proteinosis (herPAP)”.n Privatdozentin Dr. med. Kristina I. Ringe, Institut für Diagnostische und Interven-tionelle Radiologie, 88.900 Euro für zwei Jahre. Unterstützt wird das Forschungsvor-

haben „Computerunterstütztes Training und patientenspezifische Planung der Mikrowellenablation von Lebertumoren“.n Professor Dr. med. Dr. phil. Daniel Strech, Institut für Geschichte, Ethik und Phi-losophie der Medizin, 643.250 Euro für das Projekt „Structure and Transparency in Translational Research (STRUCTURES)“.

Die Fördergemeinschaft Deutsche Kinder-herzzentren e.V., Bonn, bewilligte …n Professor Dr. med. Georg Hansmann, Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Intensivmedizin, Leiter des Zentrums für Pulmonale Hypertonie im Kindesalter und des Pulmonary Vascular Research Center

(PVRC), 287.100 Euro für das Projekt „Biomarkeranalysen in Blutplasma und Geweben von Patienten mit Pulmonalar-terieller Hypertonie (PAH), an-geborenen Herzfehlern und im Tiermodell für angioobliterative PAH mit Rechtsherzversagen“.

Die Stiftung für Pathobiochemie und Molekulare Diagnostik der Deutschen Vereinten Gesell-schaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e.V., Ber-

lin/Bonn, bewilligte …n Rozan Abedalkhader und Professor Dr. rer. nat. Ralf Lichtinghagen, MBA, Institut für Klinische Chemie, 40.000 Euro für das Projekt „Charakterisierung der Effekte ver-schiedener Antikoagulanzien auf die Re-gulation von Matrix-Metalloproteinase-9 sowie die Identifikation partizipierender Signalwege und Transkriptionsfaktoren“.

Die Dr. Werner Jackstädt-Stiftung, Wup-pertal, bewilligte …n Professor Dr. med. Lars Pape und Dr. med. Jens Drube, Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen, 107.000 Euro für das Forschungsvorha-ben „Predicting responsiveness to steroid therapy in nephrotic syndrome (Prestins)“.

Kontakt:Ursula LappePresse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon (0511) [email protected]

Drittmittel für Forschungsprojekte in der MHH

Page 36: Mhh 2015 gesamt

Forschen und Wissen info36

Je einen der höchsten Wissenschafts-preise der Europäischen Union und insgesamt rund 3,3 Millionen Euro För-

derung für fünf Jahre erhalten Professor Dr. Dr. Thomas Thum und Privatdozent Dr. Michael Heuser: Professor Thum ist vom Europäischen Forschungsrat (European Re-search Council, ERC) mit dem „ERC Con-solidator Grant“ ausgezeichnet worden und PD Dr. Heuser mit dem „ERC Starting Grant“.

Professor Thum bekommt mit der Aus-zeichnung für seine Forschungsvorhaben LONGHEART eine Fördersumme in Höhe von 1,8 Millionen Euro. Sein Ziel ist es, in menschlichen Zellen nichtkodierende Ribo-nukleinsäuren (RNAs) zu finden, an die sich bestimmte neuartige Medikamente gegen Herzerkrankungen gezielt binden, um ihre Wirkungen zu entfalten. „So soll beispiels-weise einem nicht mehr gut funktionieren-den Herzen neue Kraft gegeben werden“, sagt Professor Thum. Insbesondere sucht er nach sogenannten long non-coding RNAs (lncRNAs). „Von diesen gibt es um

die 50.000. Es ist jedoch bisher erst nur eine Handvoll wissenschaftlich untersucht worden“, erläutert er. Sein Ziel ist es, neue lncRNAs zu finden und ihre Funktion zu verstehen, die bei Herzerkrankungen ak-tiviert oder abgeschaltet sind – um dann herauszufinden, wie sie gezielt gehemmt beziehungsweise wieder angeschaltet werden können. „Darüber hinaus hoffen wir, dass der Nachweis dieser lncRNAs im Gewebe oder Blut künftig auch die Diag-nose der Herzschwäche beziehungsweise die Prognose des Krankheitsverlaufs er-möglicht“, berichtet der Leiter des Instituts für Molekulare und Translationale Therapie-strategien, das an der MHH unter anderem in den Exzellenzcluster REBIRTH und das Integrierte Forschungs- und Behandlungs-zentrum eingebunden ist.

PD Dr. Michael Heuser verwendet die Fördersumme in Höhe von 1,5 Millionen Euro für sein Vorhaben PNANOMED. Darin erarbeitet er neue Blutkrebs-Therapien, die Nanotechnologie nutzen: Er möchte mit sogenannter small interfering RNA (siRNA)

gezielt Gene ausschalten, die zu Leukämie führen. „Die Herausforderung besteht darin, dass diese kurzen Ribonukleinsäure-Moleküle von Enzymen des Körpers abge-baut werden. Deswegen suchen wir nach einer geeigneten Verpackung als Schutz bis zur Zielzelle“, berichtet er. Seine Idee ist, dafür Fett-Tröpfchen zu nutzen, die nur bis zu 100 Nanometer groß sind, was dem 500. Teil eines Haar-Durchmessers entspricht. So verpackt soll siRNA ins Knochenmark ge-langen können – an den Ort, an dem Blut und Blutkrebs entstehen. In Vorarbeiten am Mausmodell hat dies bereits sehr gut ge-

Kraft fürs Herz und Stopp für GeneDie Europäische Union fördert zahlreiche MHH-Teams im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“ und des dritten EU-Gesundheitsprogramms. Sehr hohe Auszeichnungen haben die Professoren Thum und Heuser für ihre Forschung erhalten

PD Dr. Michael Heuser ist für seine Forschung mit dem Preis „ERC Consolidator Grant“ ausgezeichnet worden, wie auch Professor Dr. Dr. Thomas Thum (rechts).

Von der EU im Rahmen von Horizon 2020 geför-dert werden auch ...

n ARISE: Diese klinische Studie unterstützt die EU mit fünf Millionen Euro für vier Jahre. Darin untersuchen Mediziner unter der Leitung der MHH einen neuen Aortenklappen-Ersatz, der nicht abgestoßen wird und länger als die bisherigen hält. Es nehmen fünf weitere Herz-zentren teil. Koordinator ist Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, Studien-leiter ist sein Mitarbeiter Privatdozent Dr. Samir Sarikouch (siehe MHHinfo 1/2015). n POSEIDON: Ein zweijähriges Forschungs-stipendium in Höhe von rund 160.000 Euro im Rahmen der PostDoc-Einzelförderung „Marie-Sklodowska-Curie-European Fellow-

ship“ erhielt Dr. Diana Massai aus der Abtei-lung für industrielles Bioingenieurwesen der Polytechnischen Universität Turin, Italien. Die durch die MHH beantragte Arbeit betreut Dr. Robert Zweigerdt, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie. Unter dem Akronym POSEIDON erforscht Dr. Massai die Etablierung von Prozessen zur Kultivierung menschlicher pluripotenter Stammzellen und deren Differenzierung in Herzmuskelzellen in neu entwickelten Bioreaktoren.n RENALTRACT ist ein europäisches Graduier-tennetzwerk (Innovative Training Network), an dem sich Professor Dr. Andreas Kispert, Institut für Molekularbiologie, als Partner beteiligt und dafür rund 250.000 Euro erhält. Insgesamt sind acht Forschergruppen aus vier europäischen Ländern und zwei Firmen beteiligt. Es sollen

grundlegende molekulare und zelluläre Mecha-nismen der normalen und gestörten Entwick-lung der Nieren und harnableitenden Organe erforscht werden. Das Team um Professor Kispert analysiert dafür Signalprozesse, die bei der Entwicklung der funktionellen Gewebe des Harnleiters stattfinden. Das Graduiertennetz-werk fördert die Mobilität und eine labor- und sektorenübergreifende Expertise der Nach-wuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaft-ler durch ein strukturiertes und kooperatives Ausbildungs- und Forschungskonzept. n SafetyCube ist ein mit fünf Millionen Euro gefördertes Forschungsprojekt, an dem 17 Partner teilnehmen und das ein Team der englischen Loughborough University leitet. Die MHH ist ein Partner, wofür sie mit 250.000 Euro gefördert wird. Ziel des Projektes ist, ein Ent-

Europa hilft der MHH-Forschung

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Forschen und Wissen 373/2015

klappt. Der Wissenschaftler der MHH-Klinik für Hämatologie, Onkologie und Stamm-zelltransplantation möchte die Achillesferse der Leukämiezellen aufspüren – spezifische Gene, von denen das Überleben der Zel-len abhängt – um die Zellen dann gezielt auszuschalten. Dadurch wird eine indivi-dualisierte Therapie der Leukämie denkbar, die sich der ständigen Veränderung der Leukämiezellen anpassen kann. „Unsere Arbeiten zum gezielten Ausschalten von Genen haben eine breite Anwendung auch über die Therapie des Blutkrebses hinaus“, sagt PD Dr. Heuser. bb

Kraft fürs Herz und Stopp für GeneDie Europäische Union fördert zahlreiche MHH-Teams im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizon 2020“ und des dritten EU-Gesundheitsprogramms. Sehr hohe Auszeichnungen haben die Professoren Thum und Heuser für ihre Forschung erhalten

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-ler wurden von den EU-Referentinnen des Referats für EU-Forschungsförderung an der MHH bei der Antragstellung unterstützt. „Wir beraten MHH-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler zu Forschungsförderung auf EU-Ebene, spezifisch zu Horizon 2020, dem neuen Rahmenprogramm für Forschung und Innovation der EU, aber auch zu anderen eu-ropäischen Verbundforschungsprojekten, wie beispielsweise ERA-Nets“, sagt Dr. Simone

Heß. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Dr. Katrin Dinkla-Ritter bietet sie Unterstützung bei der Antragstellung an und berät zu adminis-trativen und finanziellen Aspekten der Projekt-abwicklung. Dr. Simone Heß ist zu erreichen über Telefon -6061 oder per Mail an die Adresse hess. [email protected]. Dr. Katrin Dinkla- Ritter, Telefon -6794, hat die Mailadresse [email protected]. Ihr Büro befin-det sich im Gebäude M19, Ebene 01. bb

n Hilfe beim Antrag

Europa hilft der MHH-Forschungscheidungshilfesystem für die Verkehrssicherheit zu entwickeln. „Bisher werden Entscheidungen zur Verkehrssicherheit häufig ohne eine aus-reichende Wissensgrundlage getroffen – zum Beispiel in der Politik. Die SafetyCube-Ergeb-nisse sollen hier ansetzen. Das zu entwickelnde System soll wissensbasierte Entscheidungen erlauben, die unter Berücksichtigung einer Prio-risierung und der Abschätzung der Wirksamkeit von bestimmten Maßnahmen getroffen werden können. Die MHH unterstützt die Entwicklung mithilfe der Analyse von Unfalldaten“, sagt Pro-fessor Dietmar Otte, Klinik für Unfallchirurgie. Er leitet das Projekt an der MHH mit seinem Mit-arbeiter Dr. Heiko Johannsen.

Folgende Forschungen sind die ersten der Medizi-nischen Hochschule, die von der EU im Rahmen

des dritten EU-Gesundheitsprogramms gefördert werden: n RD Action: „Das Ziel der MHH im Rahmen von RD Action ist, Orphanet-Deutschland zu pflegen und fortzuentwickeln – die zentrale Datenbank für alle Informationen zu Seltenen Erkrankungen“, sagt Professor Dr. Jörg Schmidtke, Sprecher des Zentrums für Seltene Erkrankungen der MHH. Die MHH stellt somit unter seiner Verantwortung einen der 32 Part-ner des Projektes „RD Action“, wobei RD für seltene Erkrankungen, rare diseases, steht. Das Projekt wird für drei Jahre mit insgesamt 4,3 Millionen Euro gefördert und vom „Institut na-tional de la santé et de la recherche médicale“ in Paris koordiniert. Das MHH-Budget umfasst 200.000 Euro. n SIMPATHY: Dieses von der schottischen

Regierung koordinierte Projekt wird mit einer Million Euro für zwei Jahre gefördert. Es neh-men elf Partner aus acht Ländern teil. Die MHH ist einer dieser Partner und erhält dafür 87.000 Euro. Ziel des Gesamtvorhabens ist es, innovati-ve Konzepte und Prozesse für eine angemesse-ne Versorgung von älteren Menschen zu finden, die mehrere Medikamente gleichzeitig ein-nehmen müssen. Die MHH beteiligt sich dabei für Deutschland an einer Bestandsaufnahme zur Tragweite des Problems. „Wir stellen uns dem wachsenden Problem der Multimedikation im Alter und wollen einen wichtigen Beitrag zur Effizienz und Nachhaltigkeit der Gesundheits-systeme liefern“, erläutert Birgitt Wiese aus dem Institut für Allgemeinmedizin. Sie leitet die Arbeiten der MHH und verantwortet zudem die Evaluation des gesamten Projektes. bb

Page 38: Mhh 2015 gesamt

Forschen und Wissen info38

Keine Erkrankung ist so selten, als dass es sich nicht lohnen würde, ihrer Ur-sache auf den Grund zu gehen – um

die betroffenen Patienten besser behan-deln und auch bei ähnlichen Krankheiten helfen zu können. Denn seltene Erkran-kungen dienen oft als Wegbereiter für die Erforschung häufiger Erkrankungen: Erkennt man Ursachen und Auslöser, ver-steht man oft auch grundlegende Mecha-nismen, die bei Krankheiten allgemein eine Rolle spielen.

Dabei benötigen Forscher häufig einen sehr langen Atem: Nach 20 Jahren ist es nun gelungen, das sogenannte Bilgin-turan-Syndrom zu entschlüsseln – eine erb-liche Form des Bluthochdrucks, bei der es gleichzeitig charakteristische Skelettfehl-bildungen gibt, beispielsweise verkürzte Finger und Zehen. Unbehandelt führt die Krankheit noch vor dem 50. Lebensjahr zum Tod. Die Forscher entdeckten nun, dass Mutationen des Gens PDE3A diese Krankheit auslösen. Erstmals konnte da-mit eine erbliche Bluthochdruckform be-schrieben werden, deren Ursache die Blutgefäße sind. Die Ergebnisse veröffent-lichte die Fachzeitschrift Nature Genetics. Die Wissenschaftler des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) und der Charité-Universitätsmedizin Berlin arbeiteten mit zahlreichen Co-Autoren zusammen, vier davon sind MHH-Wissen-schaftler: Professor Dr. Jens Jordan und Professor Dr. Jens Tank vom Institut für Kli-nische Pharmakologie sowie Professor Dr. Hermann Haller und Carsten Lindschau aus der Klinik für Nieren- und Hochdruck-erkrankungen.

Innovative Ansätze

1994 begann die Untersuchung der größten betroffenen Familie. Sie lebt in der Türkei. Doch erst die Möglichkeiten der Gensequenzierung und Gendaten-banken erlaubten, dass nun die Genome von sechs betroffenen Familien aus der ganzen Welt durchforstet werden konn-ten. Das Ergebnis: Sechs unterschiedliche Punktmutationen auf dem Gen PDE3A lö-sen die Krankheit aus. Der Mechanismus: Das von diesem Gen hervorgebrachte Enzym Phosphodiesterase kontrolliert die Menge des Botenstoffs cAMP (cyclisches Adenosinmonophosphat). Ist das Gen mutiert, entsteht zu wenig cAMP. Das hat

zwei Folgen: Zum einen verdickt sich die Muskelschicht der Blutgefäßwände, was die Blutgefäße verengt und so den Blut-druck erhöht. Zum anderen funktioniert ein weiteres für Knorpelwachstum zu-ständiges Gen nicht mehr. „Die Krankheit hat gezeigt, wie hoher Blutdruck am Blutgefäß ausgelöst werden kann. Das er-möglicht neue therapeutische, aber auch pharmakologische neue Ansätze, zum Beispiel über das cAMP. Hier bieten sich auch für andere Formen der Hypertonie wichtige innovative Ansätze“, sagt Pro-fessor Jordan.

Die MHH-Teams untersuchten für diese Studie als weltweit anerkannte Experten für die Charakterisierung der Herz-Kreis-lauf- und Stoffwechselfunktion die Patien-ten mit sehr speziellen Methoden. Diese und weitere Methoden dienen den Exper-ten aber auch bei der Erforschung und der Diagnosestellung vieler anderer seltener Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems.

Im Clinical Research Center (CRC) Hannover befinden sich im dortigen in-ternational anerkannten Kreislauflabor des Instituts für Klinische Pharmakologie sehr aufwendige Studienaufbauten. Ge-meinsam erforschen Wissenschaftler und Ärzte, wie Medikamente und geräteba-

sierte Therapieverfahren beim Menschen wirken. Auch werden Störungen der Kreis-laufregulation diagnostiziert, die dann in Kooperation mit weiteren MHH-Kliniken gezielt therapiert werden.

Erfolgreiche Kooperation

Eine zentrale und erfolgreiche Koope-ration ist das Hypertoniezentrum – ein Zusammenschluss von Teams verschie-dener Abteilungen zur Behandlung von Patienten mit schwer einstellbaren For-men des Bluthochdrucks, aber auch des zu niedrigen Blutdrucks, der Hypotonie. Die Mitarbeiter entwickeln beispielsweise Therapiestrategien, bei denen gezielte Ein-griffe am erkrankten Gewebe vorgenom-men werden, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Es werden aber auch neue diagnostische Methoden für Patienten mit sekundärem Bluthochdruck entwickelt. Diese Form entsteht aufgrund von bestimmten Erkrankungen, beispiels-weise der Niere. Am Zentrum beteiligt sind drei Kliniken – für Nieren- und Hochdruck-erkrankungen, Kardiologie und Angiologie sowie Neurologie – und zwei Institute: Kli-nische Pharmakologie sowie Diagnostische und Interventionelle Radiologie. bb

Ein langer WegNach 20 Jahren Arbeit klären Forscher die Ursache für eine Form des vererbten Bluthochdrucks

Spezielle Techniken der Kreislaufuntersuchung: Professor Tank (rechts) zeigt den Professoren Haller und Jordan (von links) Messdaten in Räumen des Instituts für Klinische Pharmakologie im CRC. Char-lina Schlacht, Teilnehmerin am Bundesfreiwilligendienst, spielt für die Testung der Kreislauffunktion mithilfe eines Tisches, der gekippt werden kann, Modell.

Page 39: Mhh 2015 gesamt

Forschen und Wissen 393/2015

T-Zellen sind ein besonders wichtiger Teil des erworbenen Immunsystems:

Sie können die verschiedenen in den Körper eingedrungenen Erreger erken-nen – und zwar mithilfe spezieller, aus zahlreichen einzelnen Bausteinen zu-sammengesetzter Rezeptoren auf ihren Oberflächen. Wissenschaftler der MHH und des Helmholtz-Zentrums für Infek-tionsforschung (HZI) in Braunschweig haben nun eine neue Art von T-Zellen entdeckt:

Sie bauen ihre Rezeptoren anschei-nend nicht zufällig, sondern nach einem programmierten Bauplan zusammen – und zwar bereits vor der Geburt. Die Forscher veröffentlichten ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift Nature Communi-cations, Erstautorin ist Dr. Elham Kashani vom MHH-Institut für Immunologie.

„Wir konnten im Mausmodell er-kennen, dass bestimmte T-Zellen für ihre Rezeptoren immer die gleichen Segmente verwenden. Dabei handelt es sich um be-sondere gamma-delta T-Zellen, die Haut und Schleimhaut verteidigen können“, erläutert Professor Dr. Immo Prinz vom In-stitut für Immunologie, der mit Professor Dr. Sebastian Suerbaum, Institut für Mikro-biologie, zusammenarbeitete.

Gemeinsam mit Dr. Siggi Weiß vom HZI in Braunschweig konnten die Forscher weiterhin zeigen, dass sich diese program-mierten T-Zellen bereits vor der Geburt ent-wickeln. Somit ist das Immunsystem von Neugeborenen besser auf den Schutz von Haut und Schleimhaut vorbereitet, als bis-her gedacht. Die Wissenschaftler hoffen, dass diese neu entdeckten T-Zellen künftig therapeutisch genutzt werden können. bb

Zellen mit PlanWissenschaftler finden neue T-Zellen des Immunsystems

Gemeinsamen neue Zellen entdeckt: Siggi Weiß, Solaiman Raha und die Professoren Prinz und Suerbaum (von links).

Professor Dr. Immo Prinz erforscht mit seiner Arbeitsgruppe, wie unkon-ventionelle T-Zellen funktionieren. Diese Zellen gehören – ebenso wie konventionelle T-Zellen – zur Immun-abwehr. Und auch sie identifizieren eingedrungene Erreger vermutlich nicht direkt, sondern darüber, dass Wirtszellen die Infektion auf ihrer Oberfläche anzeigen.

Allerdings erkennen konventio-nelle T-Zellen infizierte Wirtszellen anhand bestimmter Eiweiße (Pro-dukte des sogenannten MHC-Kom-plexes), unkonventionelle T-Zellen nutzen dazu hingegen alternative Möglichkeiten. Professor Prinz unter-sucht insbesondere eine bestimmte Gruppe dieser unkonventionellen T-Zellen: die sogenannten gamma-delta T-Zellen.

„Obwohl sich solche Zellen in gro-ßer Zahl in fast allen Schleimhäuten des Körpers befinden – wie zum Bei-spiel in den Schleimhäuten des Darms und des Lungengewebes –, ist ihre Rolle bei der Immunantwort bisher nur fragmentarisch bekannt“, sagt der 45-jährige Biochemiker.

Professor Prinz geht davon aus, dass solchen Zellen eine sehr wichti-ge Bedeutung in der frühen Immun-antwort zukommt. Ergebnisse aus der Grundlagenforschung zu diesen Zellen seien auch deshalb sehr wich-tig, weil sie ein großes Potenzial für die Behandlung von Infektionen und entzündlichen Erkrankungen bergen, sagt der Immunologe.

Immo Prinz hat in Hamburg, Maas-tricht, Berlin und San Diego studiert und arbeitet nach einer mehrjährigen Postdoc-Phase in Marseille seit Anfang 2007 im Institut für Immunologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Nachdem der Wissenschaftler sich im Jahr 2011 habilitiert hatte, trat er im Februar 2015 seinen Dienst als Pro-fessor an. bb

IMMO PRINZIST NuN …

… W2-Professor für Mukosale Immunologie

Der diesjährige Prinzessin-von-Astu-rien-Preis in der Kategorie wissen-schaftliche und technische Forschung ist Professorin Dr. Emmanuelle Char-pentier und ihrer US-amerikanischen Kollegin Jennifer Doudna von der Uni-versity of California in Berkeley sicher. Professorin Charpentier hat eine Ale-xander von Humboldt-Professur an der MHH inne.

Sie entschlüsselte mit ihrem Team den molekularen Mechanismus eines urtümlichen Immunsystems von Bak-terien, welches diese zur Abwehr von Viren nutzen. Gemeinsam mit Jennifer

Doudna konnte sie dann zeigen, dass das CRISPR-Cas9-System als leistungs-starke Technologie zur Gen-Editierung genutzt werden kann, die mittlerweile weltweit als molekularbiologisches Werkzeug in Laboren zum Einsatz kommt. CRISPR-Cas9 ermöglicht ziel-genaue Veränderungen des Erbmate-rials.

Die Prinzessin-von-Asturien-Preise werden jährlich in acht Kategorien vergeben. Sie sind je mit 50.000 Euro dotiert. Übergeben werden die Aus-zeichnungen im Oktober in Anwesen-heit der spanischen Königsfamilie. mc

Hohe Auszeichung für Professorin Charpentier

Page 40: Mhh 2015 gesamt

Forschen und Wissen info40

Teamarbeit: Professorin Hoffmann (Dritte v. l.) bespricht sich mit den Mitarbeiterinnen Mareike Kubinski, Yvonne Roger (PhD) und Annika Hamm (v. l.).

Gute Nachricht für die MHH, die Leibniz Universität Hannover und die Technische Universität Braun-

schweig: Die Deutsche Forschungsgemein-schaft (DFG) unterstützt den neuen For-schungsverbund „Gradierte Implantate für Sehnen-Knochen-Verbindungen“ mit mehr als vier Millionen Euro für die nächs-ten drei Jahre. Sprecherin ist Professorin Dr. Andrea Hoffmann, MHH-Klinik für Ortho-pädie im Annastift, Labor für Biomechanik und Biomaterialien. „Die Forschergruppe ist ein wichtiger Baustein für den Exzellenz-bereich Biomedizintechnik und Implantate der MHH, zugleich Resultat und Garant unserer effektiven Kooperationen mit den Partneruniversitäten“, sagt MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum.

Ein Unfall, Überbelastung oder Ver-schleiß können verursachen, dass eine Sehne und mit ihr der Muskel vom Kno-chen abreißt. Die Therapie und Heilung dieser Sehnen-Knochen-Ansatzzonen er-fordert operative Eingriffe, die allerdings im Allgemeinen keine befriedigende Lang-

zeitlösung ergeben: In kleinem Umfang ist der Einsatz von Knochenimplantaten zwar schon medizinische Praxis, doch schon die Regeneration von Sehnen ist schwieriger. Eine besonders große Herausforderung stellen Implantate für beide Gewebearten dar, die helfen können, Übergänge zu re-generieren.

Professorin Hoffmanns Team hatte in Kooperation mit verschiedenen Partnern, die auch an der Forschergruppe beteiligt sind, bereits einen Mechanismus entdeckt, mit dem Knochen, Sehnen sowie Gewebe des Übergangs aus bestimmten Stamm-zellen mithilfe zweier Wachstumsfaktoren erzeugt werden können: Im Mausmodell entwickelten sich die gewünschten Seh-nen-Knochen-Ansätze. „Mit der neuen Forschergruppe wollen wir nun die wissen-schaftlichen Grundlagen der Regeneration erarbeiten und diesen Mechanismus auf einen Implantat-Prototypen übertragen. Daraus soll ein Implantat entstehen, das die vollständige Heilung von Verletzungen von Knochen-Sehnen-Übergängen zu-nächst an der Schulter ermöglicht“, er-läutert Professorin Hoffmann. Die meisten Mitglieder der Forschergruppe werden im NIFE über Laborräume verfügen – im Nie-dersächsischen Zentrum für Biomedizin-technik, Implantatforschung und Entwick-lung. Der Neubau entsteht derzeit neben der MHH am Stadtfelddamm. bb

Neues Implantat gesuchtDFG fördert Forschergruppe mit vier Millionen Euro: Implantat soll verletzte Sehnen-Knochen-Übergänge vollständig heilen

Knochen und Sehnen an der Schulter: Sind sie verletzt, soll ein Implantat sie vollständig heilen.

Page 41: Mhh 2015 gesamt

Forschen und Wissen 413/2015

Seit Anfang 2013 forschen Frauen und Männer – Mediziner, Naturwissen-schaftler, Ingenieure, Material- und

Kommunikationswissenschaftler – im For-schungsverbund „Biofabrication for NIFE“ unter der Leitung von Professorin Dr. Meike Stiesch an der Entwicklung von personali-sierten Implantaten und deren Akzeptanz in der Gesellschaft. „Wir arbeiten in dem vom Land Niedersachsen geförderten For-schungsverbund grundsätzlich organ- und disziplinübergreifend“, sagt die Direktorin der MHH-Klinik für Zahnärztliche Prothe-tik und Biomedizinische Werkstoffkunde. „Insbesondere im Bereich der dentalen Implantate können wir erste Erfolge auf-weisen, die wir zeitnah in die Klinik über-führen werden.“ So sollen zum Beispiel Bakterien keine Chance mehr haben.

Polymere gegen Bakterien

Die Wissenschaftler haben für medizi-nische Implantate Beschichtungen aus speziellen Polymeren entwickelt, deren Oberflächen verhindern, dass sich Bakte-rien anheften. Im Tiermodell konnten die Forscher zeigen, dass an den Oberflächen dieser Implantate keine bakteriellen Bio-filme und Entzündungen entstehen. Die körpereigenen Zellen siedeln sich aber an dem Implantat an und befördern so

die Einheilung der Prothesen. „Die Ober-flächen zeigten eine sehr gute Wirkung, sodass wir für zahnmedizinische Produkte bereits eine Kooperation mit einer Firma eingehen konnten. Auch im Bereich der Orthopädie ist ein Einsatz des Materials denkbar“, berichtet Professorin Stiesch.

Implantate mit Reservoir

Mit „schaltbaren“ Implantaten möchten die Forscher auftretenden Entzündungen an Implantaten gezielt entgegentreten. Dazu versetzen die Wissenschaftler das Implantat mit Nanopartikeln, die antibak-terielle Substanzen speichern. Der Clou: Die Nanopartikel geben die Substanzen nur dann frei, wenn sie von außen mit ei-nem Stimulus wie nahem infrarotem Licht angeregt werden. „Diese Technik eignet sich nur für Implantate, die dicht unter der Oberfläche sitzen. Für Implantate in tie-fer gelegenen Regionen des Körpers wie

Hüftprothesen testen wir Materialien, bei denen die antibakteriellen Wirkstoffe au-tonom zum Beispiel bei Veränderung des pH-Werts freigesetzt werden“, sagt Pro-fessorin Stiesch. Dabei gehen die Forscher derzeit insbesondere der Frage nach, wie die Medikamente langfristig in dem Im-plantat gespeichert werden können, so-dass auch wiederkehrende Entzündungen behandelt werden können.

Den Nachwuchs fördern

Im Forschungsverbund Biofabrication for NIFE werden Nachwuchswissenschaftler, Ingenieure, Chemiker, Mediziner und Naturwissenschaftler ausgebildet. Sie er-halten in Graduiertenprogrammen, Mas-terarbeiten und Bachelor-Seminaren eine interdisziplinäre Ausbildung, die ihnen gute Chancen in der biomedizinischen In-dustrie ermöglicht. ck

Biologe Jörn Schaeske zeigt Professorin Stiesch eine mikroskopische Aufnahme einer funktionalisier-ten Implantatoberfläche mit Staphylokokken.

Auf dem Weg in die KlinikBiofabrication for NIFE entwickelt personalisierte Implantate

Mikroskopische Aufnahme eines mit c-di-GMP kultivierten Biofilms auf einer Implantatober-fläche.

3D-Darstellung eines Biofilms des Bakteriums Streptococcus oralis.

Für den 25. und 26. Juni 2015 haben die For-schungsverbünde Biofabrication for NIFE und die Internationale Allianz gegen Implantat-as-soziierte Infektionen (I4A) Wissenschaftler aus aller Welt ins Forum Niedersachen im Medical Park Hannover eingeladen, um über trans-lationale Implantatforschung zu diskutieren. Nationale und internationale Wissenschaftler

werden über die innovativen Entwicklungen im Bereich der personalisierten Implantate, die Vermeidung und Behandlung von Implantat-assoziierten Infektionen, Gewebezucht und die Wahrnehmung der Forschung in der Öffentlich-keit diskutieren. Das Programm finden Sie im Internt unter www.biofabrication.info. ck

n Experten tagen in Hannover

Page 42: Mhh 2015 gesamt

Forschen und Wissen info42

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Gemeinsam mit Forschern der Univer-sität Ulm fand ein Team um Professor

Dr. Dr. Wolf-Georg Forssmann ein körper-eigenes Peptid, das die Infektion mit einem Subtypen von HIV-1 verhindert. Dieses EPI-X4 genannte Protein bindet an den Re-zeptor CXCR4 auf der Zelloberfläche. Die-ser Fund könnte nicht nur die HIV-Therapie verbessern, sondern auch die Behandlung von Krebs, chronischen Entzündungen oder Asthma. An den Erkenntnissen, die die Fachzeitschrift Cell Reports veröffent-lichte, waren zahlreiche Arbeitsgruppen beteiligt.

Die Peptidbank von Professor Forss-mann, dessen Arbeitsgruppe zur Klinik für Immunologie und Rheumatologie ge-hört, enthält Eiweiße, die aus Hämofiltrat stammen – einem Abfallprodukt der Blut-wäsche. Darin befand sich das entdeckte Peptid. Der Rezeptor, an den es bindet, beeinflusst die Organentwicklung, Im-munantwort und Blutbildung und ist für die Einschleusung des AIDS-Erregers in die Immunzellen wichtig. Somit ist er ein An-griffspunkt für Wirkstoffe. „Ein derartig wichtiges Molekül ist seit Langem nicht entdeckt worden: Die weitere Forschung kann ganz schnell zu Anwendungen und Fortschritten auf den Gebieten der

Stammzelltherapie, der Immunerkran-kungen sowie der malignen Tumoren führen“, sagt Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, Direktor dieser MHH-Klinik.

Die Wissenschaftler fanden auch he-raus, dass EPI-X4 ein Abbauprodukt von Albumin ist, dem häufigsten Protein im menschlichen Körper. Es könnte für die AIDS-Therapie bedeutsam sein. Zudem ermöglicht sein Auffinden, den Rezeptor gezielt auszuschalten, an den es bindet.

Dieser spielt bei Krebs, chronischen Ent-zündungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Immunschwäche eine Rolle. Das Pro-tein eignet sich möglicherweise auch als Biomarker, sodass es bei der Diagnose helfen könnte, beispielsweise bei ent-zündlichen Nierenerkrankungen. Die Firma Pharis Biotec GmbH, die mit der MHH zu-sammenarbeitet, kann den Wirkstoff in zahlreichen Varianten und größeren Di-mensionen herstellen. mc

Wertvolle BankHIV-Hemmstoff mit vielfältigen Wirkungen auf Krebs- und Immunkrankheiten entdeckt

Professor Dr. Dr. Wolf-Georg Forssmann, Andreas Zgraja und Björn Beensen (von links)

Page 43: Mhh 2015 gesamt

Forschen und Wissen 433/2015

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In der Behandlung von Kin-dern mit Krebserkrankungen gibt es große Fortschritte, aber über die Ursachen von Krebs im Kindesalter ist erst wenig bekannt. Ausnahmen sind einige Erberkrankun-gen, die das Krebsrisiko bereits bei Kindern erhö-hen. MHH-Wissenschaftler konnten nun beweisen, dass Kinder mit RASopathien, einer Gruppe erblicher Erkrankungen, ein zehnfach erhöhtes Krebsrisiko ha-ben. Das renommierte British Journal of Cancer der Nature Publishing Group

veröffentlichte die Ergebnis-se der Forscher um Professor Dr. Christian Kratz, Leiter der Klinik für Pädiatrische Häma-tologie und Onkologie. Er wird vom Verein für krebs-kranke Kinder Hannover e.V. unterstützt.

Die Wissenschaftler haben erstmals das mit RASopathien verbundene Krebsrisiko im Kindesalter

quantitativ nachweisen können: Von 735 Kindern und Jugendlichen mit RA-Sopathien erkrankten zwölf an Krebs. Im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung

tritt in einer Gruppe einer solchen Größe im Schnitt nur eine Krebserkrankung auf. Die Daten stammen aus den 25 Laboren, in denen in Deutschland die Erkrankung diagnostiziert werden kann. Zu den untersuchten Erkrankungen ge-hört das „Noonan-Syndrom“. Einer von 3.000 Menschen wird damit geboren. Es umfasst Entwicklungsstörungen, aus denen auch Kleinwuchs und angebo-rene Herzfehler hervorgehen können. „Unsere Ergebnisse tragen dazu bei, die Entwicklung von Krebserkrankungen besser zu verstehen – eine Grundvoraus-setzung für eine bessere Therapie“, sagt Professor Kratz. bb

Kinder mit RASopathien haben ein erhöhtes Krebsrisiko

Ein Team um Professor Dr. Mario Schiffer hat mit Partnern der Harvard Univer-

sity am Massachusetts General Hospital in Boston eine neue Möglichkeit zur Behand-lung chronischer Nierenerkrankungen ent-wickelt. Die Ergebnisse veröffentlichte die renommierte Fachzeitschrift Nature Medi-cine.

Der Wissenschaftler und Arzt der MHH-Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankun-gen erforscht Mechanismen, die zur krank-haften Ausscheidung von Eiweiß im Urin führen – zur Proteinurie. Dieses Symptom betrifft Millionen von Menschen mit chro-nischen Nierenerkrankungen, es ist Folge verschiedener Erkrankungen und trägt auch zu deren Fortschreiten bei – bis zum Organ-versagen.

Dem Inhaber der Heisenbergprofessur für Transplantationsnephrologie ist es nun mit seinem Team am Zebrafisch- und Maus-modell gelungen, einen zentralen Mecha-nismus in der Niere aufzuklären, der eine neue Zielstruktur für Medikamente darstellt. Dafür nutzten die Forscher ein von ihnen etabliertes spezielles Analyseverfahren zum Nachweis von Proteinurie im Zebrafisch.

So entdeckten sie den Mechanismus, bei dem ein Regulator des Zellskeletts aktiviert wird und sich dadurch die Filter-funktion der Blut-Urin-Schranke erholt.

Auf diese Weise gelangen nicht mehr zu viele Eiweiße in den Urin. „Damit wurde die enorme Regenerationsfähigkeit ge-schädigter Zellen in Nierenkörperchen bestätigt“, erläutert Professor Schiffer. Er geht davon aus, dass vererbte und erworbene Erkrankungen, die mit einer Proteinurie einhergehen, künftig über die Beeinflussung des von ihm identifizierten Signalweges behandelt werden können. Weitere Studien werden nun beginnen.

Ziel ist, die neue, regenerative Therapie-option auf den Menschen zu übertragen. Wesentlich zu dieser Arbeit beigetragen hat die Postdoktorandin Dr. Beina Teng. Sie konnte dafür im Rahmen des von Professor Dr. Hilmar Stolte geleiteten Austauschpro-grammes Biomedical Exchange Program (BMEP) mehrere Monate am Massachu-setts General Hospital in Boston und an den Mount Desert Island (MDI) Biological Laboratories, Maine, USA, forschen. bb

Neuer Signalweg entdeckt Forscher weisen Regeneration geschädigter Zellen in Nierenkörperchen nach und finden neue Therapieoption

Professor Dr. Mario Schiffer und Dr. Beina Teng: Sie schauen sich ein „Western Blot“ an, mit dem Pro-teine nachgewiesen werden können.

Professor Kratz

Page 44: Mhh 2015 gesamt

Lernen und Lehren info44

Sie hat vor ihrem Medizinstudium eine Ausbildung zur Rettungsassistentin ge-

macht, arbeitet nebenher in ihrem erlern-ten Beruf, um ihr Studium zu finanzieren, und engagiert sich darüber hinaus ehren-amtlich in der Jugendarbeit. Damit Sabrina Klesse (24) sich weiter sozial engagieren kann, ohne ihr Studium zu vernachlässi-gen, bekommt die MHH-Studentin schon seit einem Jahr ein Deutschlandstipen-dium und kann sich jetzt noch ein weite-res Jahr über die monatliche Förderung in Höhe von 300 Euro freuen. Stellvertretend

für alle 22 Stipendiaten hielt sie bei der Stipendienfeier eine Rede. Sie dankte vor allem den Förderern, die neben dem Bund diese Unterstützung erst ermöglichen: „Im Rettungsdienst bei den Johannitern

kann ich wertvolle Erfahrungen für mei-nen Beruf als Ärztin sammeln. Das ist mir wichtig. Im vergangenen Jahr habe ich im Studium die Forschung für mich entdeckt und konnte eine experimentelle Doktor-

Gefördertes Engagement

Engagierte Studierende der MHH – gefördert mit dem Deutschlandstipendium.

Der Campus der MHH hat einen neuen Mittelpunkt. In der ehemali-gen Caféte des Vorklinischen Lehr-

gebäudes stehen jetzt gemütliche Sofas und Sitzsäcke auf einem Podium, das auch als Bühne genutzt werden kann. Mehrere Sitzgruppen dienen als Rückzugsort zum Lernen, und in der Mitte laden einige Steh-tische mit Hockern dazu ein, sich gemein-sam bei Kaffee und Snacks zu stärken. Zu verdanken ist dieser neue Wohlfühlort vor allem dem besonderen Einsatz der beiden MHH-Studierenden Rebecca Gläsker und Jasper Mecklenburg. Sie haben aus der in die Jahre gekommenen Caféte der Studie-renden ein modernes Café gemacht, das sie „Wohnzimmer“ getauft haben. Nach acht-wöchiger Umbauzeit enthüllten sie jetzt den neuen Treffpunkt für Studierende und Mitarbeiter der Hochschule.

Vor drei Jahren saßen die beiden in der Caféte und hätten sich für ihre Lernpause einen schöneren Raum zum Erholen ge-wünscht. Anstatt zu verzweifeln, fassten sie einen Entschluss: Sie wollten einen Rückzugsort für Studierende schaffen. Ge-sagt, getan: Im Oktober 2013 zog wieder Kaffeeduft in die Caféte ein. Die Studieren-den eröffneten ihr Café zur Probe, es kam gut an. Anderthalb Jahre organisierten 15 Studierende täglich während des Semesters von 9 bis 13 Uhr den Verkauf von Snacks

und Getränken und verdienten mit diesem Engagement eine Auszeichnung: Das Stu-dentenwerk verlieh den MHH-Studierenden im vergangenen Jahr den mit 1.500 Euro dotierten Studentenwerkspreis. Von 1972 bis 2004 hatte das Studentenwerk Hanno-ver selbst die MHH-Studierenden bedient, musste es dann jedoch aufgeben.

Der AStA der MHH unterstützte die Idee von Anfang an, die Caféte mit neuem Leben zu füllen. Der studentische Verein Campus Life e.V. organisierte in dem Raum bereits Veranstaltungen. „Anfangs dachten wir, mit etwas Farbe und neuen Möbeln wäre es getan. Doch wir mussten schnell feststellen, dass der Raum eine General-überholung nötig hatte, die teuer werden würde“, erinnert sich Jasper Mecklenburg. Zum Glück hatte der AStA Geld gespart, das mit dem Projekt endlich sinnvoll inves-tiert werden sollte. Jetzt war ein Konzept gefragt. Dazu initiierten die beiden Studie-renden vor einem Jahr in Zusammenarbeit mit der Abteilung Bauausführung und Raumkonzepte einen Ideenwettbewerb mit dem Studiengang Innenarchitektur der Hochschule Hannover. „Die Studierenden haben in einer Semesterarbeit 22 Modelle entwickelt und tolle Ideen geliefert, wie wir aus dem alten Raum einen Treffpunkt zum Wohlfühlen und Lernen schaffen können“, sagt Rebecca Gläsker. Der Siegerentwurf

von Caroline Wulf und Marie Gockel hieß „Welcome home“.

Bei der Umsetzung halfen das Präsidium und das Baumanagement. Präsident Pro-fessor Dr. Christopher Baum bestätigte bei der Eröffnung des „Wohnzimmers“: „Ich habe selten eine Präsidiumsentscheidung so gerne mitgetragen wie diese, diesen Raum mitzufinanzieren.“ Die MHH bezahlte die umfangreiche Brandschutzertüchtigung, die Studierenden die grundlegende Reno-vierung inklusive Technik und Inneneinrich-tung. Die konkrete Planung und Bauleitung übernahm MHH-Architekt Marc Tilmann. „Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, die Ca-féte mit den Studierenden umzugestalten. Dabei habe ich vor allem die Hartnäckigkeit der beiden Initiatoren bewundert, ohne die dieses Wohnzimmer nie verwirklicht wor-den wäre“, meinte Tilmann. Er verweist auf die Decke mit den kugelförmigen Lampen aus den sechziger Jahren. Die habe man zwar aus Kostengründen erhalten, optisch passe sie aber sehr gut zu dem modernen Interieur. Aus den laut Wettbewerbsentwurf geplanten mobilen Häusern mit Sitzgruppen wurden aus Gründen des Brandschutzes und wegen des Vorteils einer eindeutigen Raumgliederung fest stehende Rückzugs-orte, die aussehen wie kleine Häuser.

Auch Studiendekan Professor Dr. Ingo Just lobte das Ergebnis: „Es ist kaum zu

Immer eine gute IdeeSie schaffen neue Räume, sind vielseitig und auch künstlerisch aktiv. Drei Beispiele, wie engagiert

Studentinnen und Studenten neben all dem Lernen sind

Page 45: Mhh 2015 gesamt

Lernen und Lehren 453/2015

arbeit in der Hämatologie schreiben. Das Deutschlandstipendium ermöglicht mir die Freiheit, diese Forschungsarbeit fort-zusetzen und mich nebenbei weiterhin sozial zu engagieren.“

Ihr Förderer, die Stiftung für Nephrolo-gie, nimmt es gelassen, dass die Stipen-diatin zur Hämatologie abgedriftet ist: „Wir fördern bundesweit acht Stipen-dien, darunter zwei an der MHH. Für uns ist es eine ideale Gelegenheit, Nach-wuchs mit Unterstützung des Bundes zu fördern und junge Leute für die Grund-lagenforschung zu begeistern“, erklärte Professor Dr. Gerhard Lonnemann, Leiter des wissenschaftlichen Instituts der Stif-tung für Nephrologie. Die Vorteile aus der Sicht der Förderer beleuchtete auch Dr. Eckhard Schenke von der Förderstif-

tung MHH plus. Zahlreiche Förderer er-möglichten es der Stiftung, jedes Jahr bis zu elf Stipendien zu finanzieren. „Mein Dank gilt den Menschen, die es uns mit ihrer Unterstützung ermöglichen, das Geld an besonders engagierte Studieren-de der MHH weiterzugeben. Der Bereich Lehre ist ein Schwerpunkt unserer Arbeit und das Deutschlandstipendium eine gute Gelegenheit, hier gezielt den Nach-wuchs zu fördern.“

Studiendekan Professor Dr. Ingo Just überreichte die Urkunden an die Stipen-diaten und Förderer. Bei der Auswahl habe man alle Studienfächer berücksich-tigt – gefördert werden Studierende der Humanmedizin (14), der Zahnmedizin (4), der Biomedizin (2), der Biochemie (1) und der Ergo- und Physiotherapie (1). dr

Kaum einer ahnt, dass sich hinter den Studierenden der MHH echte

künstlerische Talente verstecken. Viel zu schnell nimmt man die Medizinstudie-renden vorwiegend als besonders fleißig Lernende wahr. An diesem Bild ihrer Kommilitonen wollten Adriana Suhlrie und Marina Uhlig etwas ändern. Die Idee zu einer Ausstellung studentischer Kunstwerke kam ihnen während einer Mittagspause in der Ladenpassage, als sie auf die Ausstellungswände der Kest-ner-Gesellschaft blickten. Jetzt soll das Pilotprojekt „studi:kunst“ als studen-tische Initiative fest an der Hochschule verankert werden.

Adriana Suhlrie und Marina Uhlig baten kreative Studierende um Einsen-dungen. Die beiden Studentinnen der Humanmedizin im 3. Studienjahr ver-muteten verstecktes kreatives Potenzial in ihren Kommilitoninnen und Kom-militonen – und sie behielten Recht. Sie bekamen so viele Bewerbungen, dass sie auswählen mussten. „Wir hätten nie ge-dacht, wie viele in ihrer Freizeit fotogra-fieren, zeichnen oder malen“, sagt Suhl-rie. Vier Künstlerinnen und ein Künstler kamen in die Endauswahl, darunter zwei Studierende der Zahnmedizin und drei der Humanmedizin. Während des Aus-wahlprozesses besuchten die Organisa-

torinnen die Künstlerinnen und Künstler in ihren Ateliers und wählten mit ihnen passende Werke für die Ausstellung aus.

Das Ergebnis konnte sich jetzt auf den Ausstellungswänden der Kestner-Gesellschaft sehen lassen: Fotografien von Sebastian Bertele und Laura Briese, eine Collage von Larissa Ilina sowie Male-reien von Charlotte Vehring und Dagmar Jütte fügten sich zu einer vielseitigen Ausstellung zusammen. Diese umfasste Aquarell- und Acrylmalereien ebenso wie farbige und schwarz-weiße Fotografien. Das Themenspektrum war breit gefä-chert und reichte von Kinderporträts über Naturdarstellungen bis hin zur kontrast-reichen Ballerina. ren/dr

studi:kunst

Sie haben es geschafft, aus der alten Caféte ein modernes Wohnzimmer zu machen: Rebecca Gläsker und Jasper Mecklenburg.

glauben, was in nur acht Wochen Um-bauzeit aus diesem Raum geworden ist. Es war dringend nötig, so einen wohnli-chen Mittelpunkt für unseren Campus zu schaffen. Vielen Dank für Ihren Einsatz.“

Die Studierenden freuen sich jetzt auf ihre Pausen und hoffen, möglichst viele Kom-militonen und MHH-Mitarbeiter in ihrem neuen „Wohnzimmer“ begrüßen zu kön-nen. dr

Adriana Suhlrie und Marina Uhlig

Page 46: Mhh 2015 gesamt

Lernen und Lehren info46

Die MHH ist 50 Jahre, begeht seit 40 Jahren ihre Promotionsfeiern und ehrte jetzt zum 30. Mal ihre

jüngsten Doktoranden. Anfangs nur ein-mal, seit einigen Jahren zwei Mal im Jahr würdigt die Hochschule damit die wissenschaftlichen Arbeiten ihres aka-demischen Nachwuchses. Auf diese drei runden Geburtstage wies MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum zu Be-ginn der Feierstunde am 8. Mai hin. Einige Tage vor dem Festakt zum 50-jährigen Bestehen überreichte er die Urkunden für die erfolgreich beendeten Doktorarbeiten an 126 Doktoranden, darunter 47 junge Humanmedizinerinnen und 35 Humanme-diziner, zehn Zahnmedizinerinnen und acht Zahnmediziner, zehn Doktorinnen und elf Doktoren der Naturwissenschaften sowie fünf Humanbiologinnen. 16 von ihnen ha-ben „mit Auszeichnung“ abgeschlossen. Der Chor der Hochschule umrahmte die Feierlichkeit.

Die Promotionspreise

Zwei Arbeiten konnten besondere Er-gebnisse vorweisen und verdienten damit je einen der mit 2.500 Euro dotierten Pro-motionspreise. Forschungsdekanin Profes-sorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner überreichte die von der Gesellschaft der Freunde der MHH e.V. gestifteten Preise gemeinsam mit deren Vorsitzenden Manfred Seidel an Dr. med. Katharina-Antonia Lambeck (27) vom Institut für Molekular- und Zellphysio-

logie und Dr. rer. nat. Anggakusuma (31) vom TWINCORE-Institut für Experimentelle Virologie.

Jeder Muskel spaltet ATP zur Energiege-winnung. Diesen Prozess zu untersuchen

und Unterschiede im Verhalten der Myosinmole-küle aufzudecken, war das Ziel von Dr. Lambeck. Dazu beobachtete sie die Moleküle einzeln unter dem Lasermi-kroskop. Es zeigte sich, dass jedes Myosinmolekül ATP nicht nur spalten

kann, sondern auch immer wieder in einen Modus umschalten kann, in dem ATP un-verändert wieder „ausgeworfen“ wird. Das könnte ein Mechanismus sein, um im ru-henden Muskel unnötigen ATP-Verbrauch zu verhindern. Außerdem gelang durch eine neue Computersimulation der Nachweis, dass die beobachtete Va-riabilität zwischen Myosinmolekülen lediglich auf der zufallsgesteuerten Tätigkeit von En-zymmolekülen be- ruht und nicht auf einem tatsäch-lichen Unterschied

zwischen einzelnen Enzymmolekülen, wie dies in der Literatur häufig postuliert wird. Dieses Wissen könnte helfen, spezielle Mus-kelerkrankungen wie die familiäre Hypertro-phe Kardiomyopathie besser zu verstehen.

Gelb gegen Hepatitis C

Weltweit sind 160 Millionen Menschen mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) infiziert und tragen ein erhöhtes Risiko für schwe-re Lebererkrankungen. Das Virus ist sehr flexibel und weicht dem Immunsystem geschickt aus. Dr. Anggakusuma unter-suchte mehrere Wege, auf denen sich die Ausbreitung der Viren bremsen lässt: Er erforschte den Einfluss menschlicher Zell-Faktoren auf die Freisetzung der Vi-rennachkommen in Mäuseleberzellen und charakterisierte Mechanismen, welche die Vervielfältigung von HCV in menschlichen Leberzellen kontrollieren. Dabei entdeckte der Wissenschaftler einen neuen Mecha-nismus, der das Potenzial für einen neu-en Therapieansatz hat. Außerdem stellte er ein traditionelles Heilmittel aus seiner Heimat auf die Probe. „In Indonesien es-sen die Menschen Gelbwurzel, wenn sie Leberbeschwerden haben. Das hat mich dazu gebracht, genauer auf die Wirkung des Curcumin auf ein leberspezifisches Vi-rus zu schauen“, erzählt er. Sein Ergebnis: Der Farbstoff hindert HC-Viren, in Leber-zellen einzudringen. Ein günstiges Thera-peutikum, das HCV nicht heilen, aber ein-dämmen kann. dr

Dr. Katharina-Antonia Lambeck

Runde Sache hoch drei 126 Doktoranden wurden geehrt und die Promotionspreise verliehen

Gratulation vom Präsidenten: Professor Baum überreicht die Urkunden.

Dr. Anggakusuma

Page 47: Mhh 2015 gesamt

Lernen und Lehren 473/2015

Eine ausgezeichnete Voraussetzung für gutes Teamwork ist eine gemeinsame

Ausbildung. Und so geschieht es in der MHH: Hier können sich Operationstechni-sche Assistentinnen und Assistenten (OTA) gemeinsam mit Anästhesietechnischen Assistentinnen und Assistenten (ATA) zum großen Teil gemeinsam auf ihren späteren Beruf vorbereiten. Vor fünf Jahren feierten die ersten OTA ihren Ausbildungsabschluss, und in diesem Jahr ist Premiere für die ATA: Am 31. März 2015 konnten die ersten elf Absolventinnen und Absolventen ihre Ab-schlusszeugnisse in Empfang nehmen.

„Unsere Schule für Operationstech-nische und Anästhesietechnische Assistenz ist eine von bundesweit nur 16 Kliniken, die diese dreijährige Ausbildung anbieten. Die Berufsaussichten sind dementsprechend hervorragend“, sagt Schulleiter Florian Fischbock. Fast alle Absolventinnen und Absolventen arbeiten seitdem an der MHH: Unter anderem betreuen und überwachen sie Patienten vor, während und nach der Narkose, kontrollieren alle technischen Geräte und Materialien und assistieren bei Notfallbehandlungen.

ATA-Absolventin Vanessa Sander fühlt sich auf ihr Berufsleben gut vorbereitet, un-

ter anderem aufgrund der mehr als 3.000 absolvierten Praxisstunden. „Mir hat gut gefallen, wie uns das Anästhesie-Team da-bei aufgenommen hat. Wir ATAs und OTAs haben unsere gegenseitige Arbeit sehr gut kennengelernt, da wir sehr viele Kurse ge-meinsam absolviert und in dem jeweils anderen Fach Praktika gemacht haben“, sagt sie. Das schätzt auch Iris Meyenburg-Altwarg sehr, Geschäftsführerin der Pflege und Leitung der Bildungsakademie Pflege: „Die integrierte Ausbildung der Arbeits-bereiche Operationsdienst und Anästhesie ist eine besondere Stärke unserer Schule. So lernt das künftige OP-Team von Anfang an gemeinsam, und das ist ideal für die spätere Zusammenarbeit.“

Praxisanleitung für OP-Kräfte

Auch die Fortbildung „Praxisanleitung für OP-Kräfte“ konnte im März 2015 zum ersten Mal abgeschlossen werden: Fünf erfahrene Fachexpertinnen und -experten lernten über einen Zeitraum von sechs Monaten, wie sie die Auszubildenden – Pflegekräfte, OTAs oder ATAs – bei ihrer praktischen Arbeit im Operationssaal gut anleiten. bb

OP-Team lernt gemeinsam Die ersten Anästhesietechnischen Assistenten haben ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen

Stiftung fördert KlinStrucMed Was sich in der Grundlagenforschung bewährt hat, soll jetzt auch für die kli-nische Forschung angeboten werden: Die MHH erweitert ihre Doktorandenaus-bildung um ein bundesweit einmaliges KlinStrucMed-Programm für besonders anspruchsvolle klinische Doktorarbeiten. Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung fördert das strukturierte Promotionsprogramm für drei Jahre mit 750.000 Euro. Es be-inhaltet Kooperationen mit Rotterdam und Kopenhagen und soll zehn Studie-renden der MHH interessante klinische Forschungsprojekte anbieten. Projekt-begleitend nehmen sie an einer metho-dischen Grundausbildung der Hannover Biomedical Research School teil. Initiator und Koordinator ist Professor Dr. Heiner Wedemeyer, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. dr

Studium in Kitzbühel Zehn Studierende der MHH haben jetzt bei einem Wahlfach im Ausland Einblicke in die Praxis einer stationären Rehaklinik bekommen. Das Rehazentrum Kitzbühel hat dazu gemeinsam mit der Hochschule eine neue Lehrveranstaltung ins Leben gerufen. Das Wahlfach „Praxis der sta-tionären Rehabilitationsmedizin“ umfasst 30 Unterrichtsstunden. Die Studierenden waren hoch motiviert und konnten sich in den Stationsalltag einbringen. Während des einwöchigen Aufenthaltes in Kitzbü-hel erhielten sie Einblicke in diagnostische und therapeutische Verfahren der statio-nären Versorgung orthopädischer, trau-matologischer und neurochirurgischer Patienten. Professor Dr. Matthias Fink, MHH-Klinik für Rehabilitationsmedizin, und PD Dr. Michael Fischer, ärztlicher Direktor des Rehazentrums Kitzbühel, betreuten die Gruppe. dr

Zahnklinik in neuem LichtBeide Hörsäle der Zahnklinik glänzen in neuem Licht. Die Hochschule hat aus Studienbeiträgen von mehr als 250.000 Euro und finanzieller sowie logistischer Unterstützung durch das Präsidium in eine neue Beleuchtung und Hörsaal-technik investiert. Außerdem wurden die Garderobenbereiche erneuert und erweitert. dr

Florian Fischbock, Iris Meyenburg-Altwarg, Va-nessa Sander, Axel Zepter und Volker Leister (v. l.).

Kursleiter Malte Rhein (links) mit den neuen Praxisanleitern.

Hochschule setzt Zeichen gegen RassismusEin Zeichen gegen Rassismus und Frem-denfeindlichkeit haben Studierende, Aus-zubildende und Beschäftigte Anfang Mai gesetzt. Studierendengruppen organisier-ten mit der islamischen Gemeinschaft so-wie Amnesty International, Medinetz und Verdi eine Aktionswoche. Dabei ging es um gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit

und die Neue-Rechte-Bewegung, aber auch darum, mehr über fremde Kulturen und eine offene Gesellschaft zu lernen. Marie Dücker, Referentin für Hochschulpolitik im AStA und Mitorganisatorin: „Die Veranstal-tungen waren gut besucht, wir hatten in-teressante Diskussionen und konnten zum Nachdenken und Mitmachen anregen.“ dr

Page 48: Mhh 2015 gesamt

Gäste und Feste info48

Medizinische Forschung ist mehr als nur Reagenzgläser und weiße Kittel – sie ist vor allem spannend.

Das zeigt die MHH auf der diesjährigen Ide-enExpo auf dem Messegelände Hannover. Die Erlebnismesse vom 4. bis 12. Juli 2015 begeistert junge Leute für naturwissen-schaftliche und technische Berufe und för-dert so den Fachkräftenachwuchs.

„Dieses Jahr stellen wir eine besonders große Bandbreite an Berufen vor. Es gibt viel zu erleben“, verspricht Dagmar Pflume vom Veranstaltungsmanagement der MHH. Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern bietet die Hochschule in Halle 9 zur Themenwelt LebensRaum einen Einblick in den Alltag von Medizinern und Forschern. Viele inter-aktive Exponate laden zum Mitmachen ein: zum Beispiel die Trainingstherapie für einen gesunden Bewegungsapparat, das Unter-suchen von Blutspuren am Tatort oder das Thrombosestrümpfe-Wettanziehen.

Anlässlich ihres 50-jährigen Jubiläums zeigt die MHH historische Entwicklungen in

der Medizintechnik auf. Hingucker werden der große Seziertisch der Rechtsmedizin so-wie ein zukunftsweisender 3D-Drucker sein. Auch die Forschungswerkstätten zeigen erstmals, wie Technik und Medizin inein-ander greifen. Forschung hautnah präsen-tieren die HNO-Klinik mit dem Exzellenzcluster Hearing4all, der Exzellenzcluster REBIRTH (Von Regenerativer Biologie zu Re-konstruktiver Therapie), der For-schungsverbund Biofabrication for NIFE und die europäische Doktoranden Akademie TECAS-ITN. Exter-ne Kooperationen mit der Landesinnung und der Fachakademie für Augenoptik run-den das Angebot ab.

Ergänzend zu den Exponaten bietet die MHH auch Workshops an. Wer neugie-rig ist, wie eine Möhrenpfeife geschnitzt wird, wer seinen Körper digital entdecken möchte oder wer wie Sherlock Holmes den Krankheiten auf die Spur kommen will, ist hier richtig aufgehoben.

Im Ausbildungsbereich und auf der KarriereBühne stellen täglich wechselnd Vertreter der MHH-Ausbildungsberufe und Schulen ihre Berufe vor: unter anderem die OP-technischen sowie Medizintechnischen Assistentinnen und Assistenten, die Kauf-

leute im Gesundheitswesen so-wie die Tierpfleger und -pflege-rinnen. „Vor Ort können direkte Kontakte geknüpft werden. Es lohnt sich also durchaus, an mehreren Tagen zu kommen“, empfiehlt Dagmar Pflume. Mit

Schnupper-Vorlesungen im Hochschul-Camp machen Forscherinnen und Forscher der MHH Lust auf ein wissenschaftliches Studium. Die Erlebnismesse richtet sich vor allem an Schulabgänger, aber auch interes-sierte Kinder, Jugendliche und Erwachsene außerhalb der Berufsfindungsphase sind herzlich eingeladen. md

Weitere Informationen zur IdeenExpo unter www.ideenexpo.de.

Von Möhrenpfeifen und ThrombosestrümpfenMHH im Juli mit 17 Ausstellern auf der IdeenExpo vertreten

Wie viele Menschen kommen jährlich in die Zentrale Notaufnahme? Wie

sieht Blutplasma aus? Und warum heißt der Rettungshubschrauber der MHH eigent-lich Christoph? Diese und weitere Fragen konnten sich die Schüler beim Zukunfts-tag Ende April in der MHH beantworten lassen. Auch dieses Jahr sahen zahlreiche Kinder und Jugendliche den Mitarbeitern der verschiedenen Abteilungen bei ihrem Arbeitsalltag über die Schulter. Ob in der Zentralen Notaufnahme, im Institut für Transfusionsmedizin oder in der HNO-Kli-nik – es gab viel zu sehen und zu erleben. „Ich hätte nicht gedacht, dass die MHH so groß ist!“, staunte Marie.

Besonders eindrucksvoll fanden die Schülerinnen und Schüler den Rettungs-

hubschrauber „Christoph 4“, der nach dem Schutzpatron der Reisenden benannt ist. Rettungsassistent Marc Lüpkemann zeigte ihnen das komplexe Innere des Hubschraubers und erklärte die Einsatz-möglichkeiten. Dass ein Gips 24 Stunden zum Trocknen braucht oder dass jährlich 62.000 Menschen in der Zentralen Notauf-nahme (ZNA) versorgt werden, hätten die Schüler vor ihrem Besuch in der ZNA nicht

gedacht. Vor allem das Eingipsen eines Arms fand bei den Kindern und Jugend-lichen großen Anklang. „Damit kann ich morgen meine Klassenarbeit nicht schrei-ben“, scherzte Naomie hoffnungsvoll, während Martina Toussaint ihr den Gips anlegte. Allerdings war sie auch froh, dass es kein Ernstfall war, und fragte am Ende des Vormittags: „Wie geht der wieder ab?“ md

Fliegender SchutzpatronSchüler erleben beim Zukunftstag die Klinik aus nächster Nähe

Rettungsassistent Marc Lüpkemann stellt den Schülern den Rettungshubschrauber „Christoph 4“ vor.

Page 49: Mhh 2015 gesamt

Gäste und Feste 493/2015

Das Immunsystem merkt man nicht – so-lange man gesund ist. Für Sascha G. ist

das anders, denn der 29-Jährige hat den Immundefekt Septische Granulomatose. Sein Körper kann sich nicht gegen Bakterien und Pilze wehren. Deswegen litt er schon an Lungenentzündungen, Abszessen, Atem- und Kreislaufversagen. All das hat den MHH-Patienten jedoch nicht davon abge-halten, mithilfe von Medikamenten erwach-sen zu werden, Abitur und eine Lehre zu machen, zu arbeiten, Sport zu treiben – und am 30. April seine Krankheitsgeschichte vor 700 Oberstufenschülerinnen und -schülern zu erzählen.

Die Schüler waren anlässlich des Tages der Immunologie in die MHH gekommen und von Professor Dr. Ulrich Baumann be-grüßt worden. Der Oberarzt der Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie hatte Sascha als Kind betreut, bis dies die von Professor Dr. Reinhold E. Schmidt geleitete Klinik für Immunologie und Rheumatologie übernahm. Dieser Pro-zess wird Transition genannt, also der Über-gang von der Kinder- und Jugendmedizin zur Erwachsenenmedizin, er umfasst aus-führliche Besprechungen zwischen den Teams der Kliniken.

„Momentan geht es mir gut, ich bin seit vier Jahren keimfrei unterwegs“, erzählt der Patient den Gymnasiasten, die seinen

Erzählungen mucksmäuschenstill lauschten. Janne aus der 11. Klasse des Gymnasiums Mellendorf ist begeistert: „Seine Geschichte fand ich sehr interessant. Sonst erfährt man ja nicht oft Meinungen von Betroffenen.“

Das Team der Klinik für Immunologie und Rheumatologie referierte für die Ju-gendlichen an diesem Tag in den Hörsälen A und D zudem unter anderem über das Immunsystem, Immundefekte, Impfen und HIV. Darüber hinaus hatten Beschäftigte

der MHH, der Stadt, des Landes und ver-schiedener Verbünde im Vorklinischen Lehr-gebäude 20 Info- und Diskussionsstände aufgebaut, an denen sie beispielsweise Vi-ren und Parasiten anhand makroskopischer Präparate und unter dem Mikroskop zeig-ten sowie Transplantationen, Stamm- und Knochenmarkspende veranschaulichten. Die Fortbildung veranstaltete das Jeffrey-Modell-Zentrum der MHH nun im elften Jahr. bb

Abwehr und mehrDer Tag der Immunologie lockte Hunderte Jugendliche in die MHH

20.875 Euro – kaum zu glauben, dass die Schüler aus Hildesheim diese große Spende an den Verein für krebskranke Kinder Hannover e. V. ganz allein zusam-menbekommen haben. Doch genauso

war es: Sie hatten unter anderem Vogel-häuschen gebaut, Weihnachtsschmuck gebastelt, Kekse gebacken und alles an einem Stand auf dem Weihnachtsmarkt verkauft. Insgesamt 27 Schulen aus der

Domstadt hatten sich an der Aktion be-teiligt.

Eine Abordnung kam am 18. März in die Kinderklinik, um die Spende an Bär-bel Dütemeyer, Vorsitzende des Vereins für krebskranke Kinder, und Professor Christian Kratz, Direktor der Klinik für Pä-diatrische Hämatologie und Onkologie, zu übergeben. Die beiden konnten den Schülerinnen und Schülern auch gleich berichten, wofür das Geld eingesetzt wird: Für die krebskranken Kinder ent-steht ein eigener Trainingsraum, in dem sie unter therapeutischer Anleitung kör-perlich aktiv sein und Spaß haben sollen. Die Freundschaft zwischen dem Verein und den Hildesheimer Schulen besteht schon seit 17 Jahren. Seitdem über-raschen die Schüler die Klinik jedes Jahr mit einer Spende. tg

27 Schulen im Einsatz für eine Klinik

Tolles Engagement: Professor Kratz, Bärbel Dütemeyer und Schulleiterin Elisabeth Junge (hintere Reihe, von links) lobten die Schüler.

Tag der Immunologie: Professor Dr. Ulrich Baumann mit Sascha G. im Hörsaal.

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Gäste und Feste info50

Tolle Idee aus der Nachwuchsschmiede der Deutschen Bank: Für ihren firmen-

internen „sozialen Tag“ hatten sich 25 Azubis den Förderverein „Kleine Herzen“ ausgesucht und 1.200 Euro gesammelt. Außerdem wollten sie am „Tag des herz-kranken Kindes“ auf dem Ernst-August-Platz einem möglichst großen Publikum lebensrettende Maßnahmen nach einem Herzinfarkt präsentieren oder wieder in Er-innerung rufen. Unterstützung gab es dafür von der Kinderkardiologie der MHH und der Feuerwehr Hannover. „Kleine Herzen“ ist ein von betroffenen Eltern gegründeter Förderverein mit dem Ziel, herzkranken Kindern und Jugendlichen ihren Aufent-halt in der Kinderkardiologie der MHH zu erleichtern.

Mit ihrem Auftritt auf dem Ernst-Au-gust-Platz wollten die angehenden Banker vor allem demonstrieren, dass Wiederbele-bungstechniken nicht kompliziert sind. Im Gegenteil: „Leben retten kann jeder, das ist total easy“, hatte Dr. Michael Sasse, leiten-der Oberarzt der Kinderintensivstation der MHH, den Azubis bei der vorherigen Ein-weisung in die lebensrettenden Maßnah-men erklärt. „Erst an die vier großen „S“

– Sicherheit, Stimulation, Schrei nach Hilfe und Stripping – denken und dann das ABC anwenden: Atemwege freilegen, Beatmen, Circulation-Herzmassage sowie Defibrilla-tion.“ Die Rechnung mit dem möglichst großen Publikum ging angesichts des gro-

ßen Zuspruchs voll auf. „Das war ganz toll und hat uns sehr geholfen“, freute sich die Vorsitzende Ira Thorsting, zumal sich die Bäckerei Bosselmann mit einem wei-teren Spendenscheck über 2.000 Euro an-schloss. fo

Große Freude bei Ira Thorsting, Vor-sitzende des Vereins „Kleine Her-

zen“. Von der Bäckerei „Calenberger Backstube“ konnte sie eine Spende über 2.000 Euro in Empfang nehmen. „Kai Oppenborn, Chef der Calenber-ger Backstube, hat ein starkes soziales Bewusstsein. Er motiviert auch immer wieder seine Mitarbeiter für gemein-nützige Zwecke“, erklärte sie bei der Entgegennahme der Spende zusam-men mit Professor Philipp Beerbaum, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensiv-medizin.

Einen Verwendungszweck gibt es auch. Das Geld wird für den Ausbau des Spielzimmers der Station 68b – der kinderkardiologischen Station – mit einer Bewegungskonsole und einem Fernsehgerät verwendet. „Der Um-bau ist sehr wichtig, weil die avisierten Computerkonsolen und Bewegungs-software dabei helfen, die kleinen Pa-tienten nach einer Operation wieder zu mobilisieren“, erklärte Ira Thorsting. fo

HerzenssacheCalenberger Backstube spendet für Förderverein

Großes Herz für kleine Herzen: Axel und Kai Oppenborn, Ira Thorsting und Professor Philipp Beer-baum.

Oberarzt Dr. Michael Sasse erklärt den Azubis der Deutschen Bank Überlebenshilfe an einer Puppe.

„Leben retten kann jeder“Deutsche Bank-Azubis helfen den „Kleinen Herzen“

Page 51: Mhh 2015 gesamt

Gäste und Feste 513/2015

Zwei Ärzte, unterschiedlichsteAnforderungen und eine klareBudgetvorgabe mit engem Zeit-plan hat Firma Helmrich formi-dabel in unserer Praxis vereint.Die Patienten fühlen sich bei unssehr wohl, und durch die profes-sionelle Raumplanung habenwirkurze Wege und praktische Ab-läufe. Erfahrung zahlt sich ebenaus.

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Praxis Dr. med. Kurosh Assassi und Dr. med. M. Luy-Kaltefleiter

Formvollendet

Nierenerkrankungen können jeden Menschen in jeder Altersstufe tref-fen. „Die Niere ist leider ein stummes

Organ, die Erkrankung verläuft häufig ohne Symptome“, erläuterte Professor Dr. Hermann Haller, Direktor der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen. „Das macht sie so gefährlich.“ Die SPD-Bundes-tagsabgeordnete Kerstin Tack nahm den Weltnierentag 2015 zum Anlass, sich bei einem Rundgang durch die verschiedenen Bereiche der MHH-Nephrologie einen Über-blick über die Behandlungsmöglichkeiten zu verschaffen.

„Die MHH-Experten leisten eine Rund-

umversorgung für die Niere auf aller-höchstem Niveau. Wir können stolz darauf sein, diese Versorgung vor Ort zu haben“, betonte Kerstin Tack nach der dreistündigen Tour. Die MHH bietet die gesamte Band-breite der Versorgung von Patienten mit akuten und chronischen Nierenerkrankun-gen: die chronische Hämodialyse in Koope-ration mit dem Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation (KfH), die Ambulanz für seltene Nierenerkrankungen, die statio-näre Dialyse, aber auch die Dialyse auf In-tensivstationen in Verbindung mit speziellen Beatmungsverfahren oder Spezialverfahren wie die Plasmapherese, eine spezielle Art

der Blutwäsche. Dazu kommen Verfahren zur Vorbereitung einer Transplantation bei Blutgruppenunverträglichkeit, Lebend-spenden oder die Transplantation mehrerer Organe.

Aber es ging auch um die Notwendigkeit von Aufklärung und Prävention am Welt-nierentag. „Jeder Mensch sollte seinen Blut-druck kennen“, erklärte Professor Haller, „denn Bluthochdruck ist einer der Haupt-verursacher von Nierenerkrankungen.“ Neben Professor Haller führten MHH-Vize-präsident Dr. Andreas Tecklenburg und der leitende Oberarzt Professor Dr. Jan Kielstein Kerstin Tack durch die MHH. sc

Rundumversorgung für die NiereBundestagsabgeordnete Kerstin Tack informiert sich am Weltnierentag über Diagnose und Therapie

Hightech, leicht erklärt: Pflegekraft Marlene Weyer, Kerstin Tack, Professor Jan Kielstein, im Hintergrund Professor Hermann Haller und Dr. Andreas Tecklenburg.

Page 52: Mhh 2015 gesamt

Gäste und Feste info52

*LG. Göttingen 11 / 2013, LG. Bremen 01 / 2014

Da hatten die Clinic Clowns gut la-chen: Dr. Wolfram von Fritsch, Vor-standsvorsitzender der Deutschen

Messe AG, überreichte ihnen am 12. März einen symbolischen Scheck im Wert von 8.500 Euro. Der großzügige Betrag stammt aus der Weihnachtstombola der Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der Messe. „Jeder Euro steht für ein Kinderlachen“, versicherte Urs Kobler, der Vorsitzende des Vereins Clinic-Clowns Hannover, als er sich herzlich für die Spende bedankte – ein wahrhaft überzeugendes Argument.

So sahen es auch die Beschäftigten der Deutschen Messe AG: Als es um die Ver-wendung des Tombola-Erlöses ging, fiel die Entscheidung schnell auf die Clinic Clowns, denn Lachen macht ja bekanntlich gesund. Dr. von Fritsch unterstrich, die Spenden-bereitschaft sei in diesem Fall überdurch-schnittlich hoch gewesen. „Ich weiß aus eigener Anschauung, was die Clowns leis-

ten“, betonte der Vater von vier Kindern. „Wenn wir als hannoversches Unterneh-men mit unserer Spende dazu beitragen können, dass mit den Clowns auf den Sta-

tionen gelacht wird, dann ist jeder einzelne Euro richtig eingesetzt.“

Danke für das Lachen

„Jeden Donnerstag sind die Clinic Clowns bei uns auf der Station. Und im-mer wieder beeindruckt es mich, wie sie es schaffen, für gelöste Stimmung zu sor-gen“, meint Sabine Ricke, stellvertretende Leitung der Station 66a in der Kinderklinik. „Die Kinder lachen, die Eltern lachen – und wir lachen auch. Das tut unglaublich gut im sonst oft hektischen Klinikalltag.“ Dafür wollte sie einfach mal Danke sagen. Zu ihrem 50. Geburtstag am 19. Feb-ruar wünschte sie sich keine Geschenke, sondern Spenden für die Clinic Clowns – und die Gäste ließen sich nicht lumpen. 425 Euro steckten in der Spendenbox. Die Clinic Clowns freuten sich sehr und sagen ihrerseits: Danke! rn/tg

Spenden für die SpaßmacherGleich zweimal Hilfe für die Clinic Clowns: Die Deutsche Messe sammelte auf ihrer Weihnachtsfeier und Sabine Ricke bei ihrem runden Geburtstag

Mit Spaß dabei: Nick, Barbalotta und Bruno bedanken sich bei Sabine Ricke (Zweite von rechts).

Gute Laune: Bettina Wobst, Barbalotta, Nick und Fanny sowie Urs Kobler und Dr. Wolfram von Fritsch mit Sohn (von links).

Page 53: Mhh 2015 gesamt

Gäste und Feste 533/2015

*LG. Göttingen 11 / 2013, LG. Bremen 01 / 2014

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Aufmerksamkeit erregen ist sein Ziel. Nicht für sich. Für die Sache. Und das ist Jörg Böckelmann gelungen.

Und wie. Seit dreieinhalb Jahren lebt er mit einem Kunstherzen. Diese Systeme ver-hindern, dass noch mehr Patienten auf der Warteliste für eine Organstransplantation sterben, in vielen Fällen bringen sie auch ein gutes Stück Lebensquali-tät zurück. „Aber die Organtrans-plantation bleibt nach wie vor die beste Therapie“, betont Böckel-mann. Um über die Situation vieler betroffener Patienten aufzuklären, ist der 55-Jährige sechs Wochen lang quer durch Norddeutsch-land getourt – hat Mitarbeiter in Kliniken, Arztpraxen, Krankenpfle-geschulen und Rettungswachen über Kunstherztherapie und Or-ganspende informiert.

60 Städte und eine Insel hat er abgeklappert, von Hannover bis Wilhelmshaven, von Emden bis Helmstedt, von Göttingen bis Juist. „Ich möchte erreichen, dass sich die Menschen Gedanken über die Themen Herzunterstützung, Warteliste und Organspende ma-chen. Und ich möchte zeigen, wie viel Lebensqualität ich durch die frühzeitige Implantation meines Herzunterstützungs-systems in der MHH erreichen konnte“, sagt Böckelmann, der für den Verein Puls-los-Leben unterwegs war. Besondere Hilfe kam vom Volkswagenwerk, das einen schwarzen Bus Caravelle für die Tour zur Verfügung stellte. Der Verein wurde vor

zwei Jahren von Ärzten, Pflegepersonal und Patienten der MHH gegründet. Über 80 Mitglieder zählt die Vereinigung, der vorwiegend Kunstherzpatienten und Or-ganempfänger angehören.

Jörg Böckelmann hat mehre Tausend Kilometer im Dienst der Aufklärung in

Niedersachsen zurückgelegt. Erfolgreich. Der Initiator der Aktion berichtet durch-weg von sehr positiven Begegnungen am Stand von Pulslos-Leben. „Ich habe viele Spenderausweise und Informations-material verteilt“, sagt Böckelmann. Wie viele Tausend Organspendeausweise er auf seiner Niedersachsen-Tour an die Frau oder an den Mann brachte, vermochte

er nicht genau zu beziffern. „Mir wurde palettenweise Informationsmaterial ange-liefert. Wir haben das Auto ständig nach-gefüllt“, sagt er. Wir, dass sind seine Frau Heidi und sein Enkelkind Emma Marie, die ihn ein Stück des Weges auf seiner Tour durch Niedersachsen an die Nordsee und

ins Emsland begleitete. „Emma hat es riesigen Spaß gemacht, beim Verteilen des Informations-materials zu helfen.“

„Hannes Schrader hat den Bus aus Wolfsburg abgeholt und für die Tour mit fertig gemacht“, sagt Böckelmann und verweist damit auf die Unterstützung vom MMH-Team Professor Axel Ha-verichs. Daraus entstanden ist ein „echter Hingucker“. Übergroße Organspenderausweise auf den Seiten und am Heck sowie der MHH-Schriftzug am Bug und die Aufkleber der Sponsoren wie der Firma „HeartWare“ machen das Edelgefährt zu einem aufsehen-erregenden Vehikel in Nieder-

sachsen.Wie kommt ein Mann auf

diese Idee? „Nach meiner Auf-fassung muss noch viel Aufklärungsarbeit in puncto Organspende geleistet werden. Mir geht es zurzeit mit dem Kunstherzen gut. Wie lange noch, kann niemand sa-gen“, erklärt er. „Für mich ist die Zukunft wichtig. Welche Möglichkeiten haben meine Kinder und Enkelkinder, wenn wir in Deutschland die Organspende nicht voranbringen?“ Inf/sc

Pulsloser mit Black Bulli erweckt Neugier Jörg Böckelmann: Die Bürger brauchen Botschafter zur Aufklärung über die Organspende

Jörg Böckelmann (links) mit Altkanzler Gerhard Schröder, Dr. Jan Dieter Schmitto und Professor Axel Haverich bei der Hannover Herz-Messe.

Page 54: Mhh 2015 gesamt

Gäste und Feste info54

Jan Schlaudraff hat Ende Februar die MHH-KidsArena in der Kinderklinik be-sucht und damit einigen kleinen Fuß-ballfans eine große Freude gemacht. Er stellte sich den Fragen der Kinder und Angehörigen, unterschrieb fleißig Auto-grammkarten und machte Fotos mit den kleinen Patienten. Als der 96-Profi mit dem Fußballspielen begann, war er jünger als die meisten der anwesenden Kinder: Bereits mit drei Jahren setze er das erste Mal einen Fuß aufs Spielfeld. „Krökeln Sie auch?“, erkundigte sich

einer der kleinen Patienten. Und ob. Das bewies Schlaudraff direkt im Anschluss bei einem kleinen Match gegen Jonas und Berkhan. Obwohl er von den beiden ein paar Krökel-Tipps erhielt, musste er sich in der ersten Runde geschlagen geben.

Bei der Fragerunde zeigte sich, dass der Fußballprofi die Situation einiger Kin-der gut nachvollziehen kann: Aufgrund einer Gelenkarthritis war er in seiner An-fangszeit in Hannover für ein gutes Jahr außer Gefecht gesetzt. Was nun, da sein

Vertrag bei 96 ausläuft, aus ihm wird, verriet er nicht. Allerdings so viel: Er fühle sich in Hannover heimisch und glücklich: „Hannover wird immer mein Lebensmit-telpunkt bleiben.“ ren

Akrobatik, Stunts und Slapstick – so ken-nen Besucher den Zirkus Flic Flac. Doch wie sieht das Leben hinter den Kulissen aus? Einen Eindruck davon bekamen 40 Patientinnen und Patienten der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psycho-therapie am 11. März. Der Zirkus hatte zu einem Rundgang über das Gelände auf dem hannoverschen Schützenplatz einge-laden. Pressesprecherin Verena Schoenrock berichtete über das Zusammenleben der Künstler aus vielen Nationen und nannte beeindruckende Zahlen. So sind 62 Last-wagen nötig, um die „Kleinstadt“ Flic Flac von einer Stadt in die nächste zu transpor-tieren. Anschließend nahm die Gruppe im

Zelt Platz und schaute bei den Proben zu. Wer wollte, konnte mitmachen.

„Unsere Patienten können hier etwas Schönes erleben und bekommen ein Gefühl der Wertschätzung“, erklärte Andreas Feyerabend, Leiter der Trauma-Ambulanz. Den Patienten gefiel die Ak-tion. „Die Teilnahme war uns freigestellt. Ich fand die Idee gut und hatte Lust, dabei zu sein“, sagte eine Patientin, die später auch eine Übung ausprobierte. In der Woche zuvor hatten zahlreiche Psy-chiatrie-Patienten die Abend-Show live erlebt. Denn außer dem Rundgang hatte der Zirkus Freikarten im Wert von mehr als 22.000 Euro spendiert. tg

Seit über 25 Jahren gehören sie zum treuen Spenderkreis der MHH-Klinik

für Hämatologie, Hämostaseologie, On-kologie und Stammzelltransplantation: die Mitglieder des Freundeskreises der Leukä-miehilfe aus Reislingen bei Wolfsburg. Am 23. März überreichte eine sechsköpfige Delegation einen weiteren Scheck über 10.000 Euro – insgesamt hat der Verein in den vergangenen Jahren damit 150.000 Euro für die Klinik gespendet. „Wir sind sehr dankbar für diesen unermüdlichen Einsatz, die Blutkrebsbehandlung in der MHH zu unterstützen und zu optimie-ren“, sagte Dr. Arne Trummer, Oberarzt in der Klinik.

Die Verwendung der Spendensumme wird noch in Abstimmung mit der ärzt-lichen Leitung und dem Vereinsvorstand

festgelegt. Im Gespräch sind unter ande-rem ein Getränkeautomat und diverse Me-diengeräte für die Patienten. Aus einem kleinen Freundeskreis ist mittlerweile eine Gruppe von rund 215 Menschen gewor-

den, die sich aktiv für die Leukämiehilfe einsetzen. Dafür sammeln sie Spenden zum Beispiel auf der Handwerkermesse in Wolfsburg oder auf verschiedenen Events der ortsansässigen Vereine. sc

Inmitten der jungen Patienten: Jan Schlaudraff.

Gar nicht so schwer: Akrobatik unter Anleitung eines Profis.

Jan Schlaudraff in der Kids-Arena

Freikarten und Führung: Psychiatrie-Patienten bei Flic Flac

Die Dauer-SpenderBereits 150.000 Euro gesammelt: Verein aus Reislingen zeigt unermüdlichen Einsatz

Die Unermüdlichen: Leukämiehilfe- Mitglieder des Freundeskreises übergeben Dr. Arne Trummer einen symbolischen Scheck.

Page 55: Mhh 2015 gesamt

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50 Jahre Medizinische Hochschule Hannover

sind ein guter Grund zu feiern: Die Party für Mit-arbeiterinnen und Mit-arbeiter, Studierende und Ehemalige der MHH steigt am Sonnabend, 11. Juli, ab 19.30 Uhr in der Niedersachsenhalle im Hannover Congress Centrum.

Nicht jede Uniklinik kann sich rühmen, eine eigene Band zu haben – die MHH hat gleich zwei! Die Original MHH Live Band und Emma H.art bestehen fast ausschließ-lich aus MHH-Kolleginnen und Kollegen und spielen Rock- und Pop-Coverver-sionen aus verschiedenen Jahrzehnten. Außerdem dabei sind The Sidekicks mit Beat und Rock ’n’ Roll der fünfziger bis siebziger Jahre. Ihr Sänger ist Holger Wis-mer aus der MHH-Betriebstechnik. Und schließlich tritt auch noch die Band Klee-

mann mit handgemach-tem Deutschrock auf und Jürgen Jannack am Schlagzeug. Er ist nach seinem Zivildienst 1988

der MHH treu geblieben, inzwischen als Bereichsleiter in der Krankenpflege. sc

n So kommen Sie reinEinlass gibt es nur mit Karte! Die Karten (maxi­mal zwei pro Person) gibt es kostenlos gegen Vorlage der MHH­Multicard • beim Veranstaltungsmanagement montags,

mittwochs, freitags, 10 bis 12 Uhr, und diens­tags sowie donnerstags von 14 bis 16 Uhr,

• in der Mensa und beim AStA am Dienstag, 30. Juni, 11.30 bis 14 Uhr.

• Ehemalige Mitarbeiter wenden sich bitte an den Personalrat, werktags von 9 bis 11.30 Uhr und von 13 bis 16 Uhr. Die Karten be­inhalten Imbiss­ und Getränkebons. sc

50 Jahre MHH: Wir feiern uns! Party für Beschäftigte, Studierende und Ehemalige

Einlass nur mit KarteKarten gibt es kostenlos beim AStA, beim Veranstaltungsmanagement und in der Mensa.Die Eintrittskarte beinhaltet einen Imbiss und Getränkebons.

Das muss gefeiert werden.

Wir feiern uns.

50 Jahre MHH

Samstag, 11. Juliab 19.30 UhrNiedersachsenhalle (HCC)

Das Fest für alle Beschäftigten, Ehemaligen, Studierenden und Freunde der MHH.Mit vier Live-Bands: Original MHH Live Band

Kleemann The SidekicksEmma H.art

Page 56: Mhh 2015 gesamt

Tag der offenen Tür 10.10.2015 | 11-16 Uhr | in der MHH

ohne Anmeldung

AUSSERDEM & FÜR ALLE

Sie haben an der MHH studiert? Dann können Sie im Oktober bei uns was erleben:

MHH-HOMeCOMiNG 2015Das große Alumni-Treffen im Jubiläumsjahr

im Skills Lab der MHH selbst Hand anlegen

beim Geocaching den Campus neu entdecken

am Catering-Oldtimer kulinarische Vielfalt bestellen

auf www.mhh-alumni.de

Komm nach Hause!

... auch wenn du an der MHH daheim geblieben bist!

MHH-Fachwissen aufsaugen

10. Oktober 2015 in der MHH

testen, wie Prüfen heute geht den Abend gemütlich ausklingen lassen

und vieles mehr: Präp-saal, Hans-Borst-Zentrum und zahlreiche Vorträge...

ANMELDUNG

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