Mhh 5 2015 alles web

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LERNEN UND LEHREN Erste Adresse: Wechsel im Studentensekretariat Seite 37 FORSCHEN UND WISSEN Hilfe bei MS? Substanz erneuert Nervenhüllen Seite 30 NAMEN UND NACHRICHTEN Leben retten: Mit Plakaten gegen Pilzvergiftung Seite 11 info Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover Heft 5/2015 Teamwork Die Welt im OP

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http://www.mh-hannover.de/fileadmin/mhh/download/ueberblick_service/Info_15.04/MHH-5_2015_alles_web.pdf

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Lernen und Lehrenerste Adresse: Wechsel im Studentensekretariat Seite 37

FOrSChen und WISSenhilfe bei MS? Substanz erneuert nervenhüllen Seite 30

nAMen und nAChrIChTenLeben retten: Mit Plakaten gegen Pilzvergiftung Seite 11

infodas Magazin der Medizinischen hochschule hannover

hef

t 5/

2015

TeamworkDie Welt im OP

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Nein, es geht nicht um die kleinen grü-nen Männchen, die uns vom Mars besuchen kommen wollen. Wenn es

in der MHH um Grün geht, dann dreht sich alles um die Operationssäle. Denn wer dort arbeitet, ist grün gekleidet. Aber auch nur dort, denn die grüne Bereichskleidung darf ausschließlich in den OP-Trakten getragen werden. Jede Mitarbeiterin und jeder Mit-arbeiter muss sich vor dem Betreten des Operationsbereiches umziehen. Und wenn sie oder er den OP-Trakt wieder verlässt, muss man wieder aus der grünen Kluft heraussteigen. Wer also gern seine neueste Garderobe präsentiert, für den ist der Ar-beitsplatz OP nicht ganz das Richtige.

Doch wer arbeitet im OP eigentlich mit wem zusammen? Und wie sieht es hinter den Türen zum Operationssaal aus? Tina Gerstenkorn, Bettina Bandel und Fotografin Karin Kaiser sind für Sie in die grüne Be-reichskleidung gestiegen und haben die Welt im OP erkundet. Ihren ersten Eindruck finden Sie in unserem Titelthema (Seite 6 bis 10). Da die drei dort aber so viele Ge-schichten, so viele neue Operationsmetho-den mitbekommen haben, werden wir von unserem nächsten Hochschulmagazin an mit einer neuen Serie aus dem OP starten.

Vollen Einsatz für die Neurologie, aber auch für die MHH, hat Professor Dr. Rein-hard Dengler gezeigt. Nach 23 Jahren an

der Hochschule, davon fünf Jahre als Vor-standsmitglied für Krankenversorgung, ist er jetzt in den Ruhestand gegangen. Was seine Mitarbeiter über ihn denken, erfahren

Editorial info2

Sie sind grün

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Die Vermietung der

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hat begonnen!

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Sie auf der Seite 16. In der Rubrik „Behan-deln und pflegen“ (Seite 24 bis 28) kommt die neue Vorsitzende der Pflegekammer Niedersachsen, Iris Meyenburg-Altwarg, zu

Wort. Außerdem stellen wir die Mobilisati-onsvisiten auf der Kinderintensivstation und einen neuen kabellosen Mini-Herzschritt-macher vor.

Was es Neues aus der Forschung zu be-richten gibt, haben wir auf den Seiten 29 bis 36 zusammengefasst: dass die MHH im neuen DFG-Förderatlas erneut eine Spitzen-position einnimmt oder dass der Exzellenz-cluster REBIRTH mit einer Million Euro gefördert wird. Der Abschied von Harald Friedrichs, der 35 Jahre an der MHH war und das Studierendensekretariat geleitet hat (Seite 37), ist Thema in der Rubrik „Ler-nen und lehren“. Dort berichten wir auch über E-Learning in neuem Gewand: die neue ILIAS-Version, die seit Oktober verfüg-bar ist (Seite 42).

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen Stefan Zorn

Für Sie im oP unterwegs: Bettina Bandel, Karin Kaiser und tina Gerstenkorn (von links).

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Hoch konzentriert: ein oP-team, fotografiert von Karin Kaiser.

inHalt info4

tEaMWorK – diE WElt iM oP _6 Die Welt im OP _8 Die Berufsgruppen: Teamarbeit zum Wohl der Patienten_10 Der Koordinator: Interview mit Dr. Wolfgang Lobbes

naMEn und nacHricHtEn_11 Giftige Pilze: Plakate retten Leben_12 Die Freunde unter neuer Führung_13 Kunstherz-Patienten: „Einfach nur schön (nass)”_13 Veranstaltungsmanagement: Alles aus einer Hand_14 Der Nachwuchs-Förderer: Nachruf auf Professor Stolte

_14 Hilfe für Geschwisterkinder_15 Treuer Förderer der Krebsforschung: Nachruf auf Heiner Hild_15 Werbung für die HBRS_16 Professor Dengler: Voller Einsatz für die Neurologie_16 Der Chef mit dem offenen Ohr_18 Kongressvorschau_20 Dienstjubiläen_20 Examen bestanden_21 Personalien_21 Stipendien_21 Parkgebühren steigen_22 Ehrungen und Auszeichnungen_22 In Gremien gewählt_22 Bücher von MHH-Autoren

_23 400 Kilometer für schwer kranke Kinder_23 Professor Albrecht

BEHandEln und PFlEGEn_24 Ein ungewöhnliches Jubiläum: 35 Jahre Dialyse_25 Die Pflegekammer kommt – Interview mit Iris Meyenburg-Altwarg_26 Alle Therapeuten für ein Ziel – Mobilisationsvisiten auf der Kinderintensivstation_27 Mini-Herzschrittmacher ohne Kabel_27 Die Hand in den Händen von Experten

_28 Aktiv leben mit chronischer Krankheit: INSEA

ForScHEn und WiSSEn_29 Drittmittel für Forschungsprojekte in der MHH_30 Studie: Mutationen auf der Spur_30 Wenn die Nerven blank liegen – Multiple Sklerose_31 Nur 160 Plätze frei: REBIRTH-Forscher untersuchen Zellentwicklung_31 DFG-Förderatlas zeigt Spitzenposition der MHH_32 Professor Heuser ist Heisenberg-Professor

Gefilmt: Skills lab macht lehre anschaulich _38Premiere: Mini-Herzschrittmacher ohne Kabel _27 Gefördert: Mrt-technik macht luftzüge sichtbar _34

unter neuer Führung: Frischer Wind bei der Gesellschaft der Freunde der MHH _12

Page 5: Mhh 5 2015 alles web

5/2015 inHalt 5

Herausgeber

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule

Hannover (MHH).

Der Inhalt namentlich gekennzeichneter

Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung

der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck

honorarfrei. Redaktionsschluss für die nächste

Ausgabe ist am 10. November 2015.

chefredaktion

Stefan Zorn (stz)

redaktion

Bettina Bandel (bb)

Claudia Barth (cb)

Daniela Beyer (db)

Simone Corpus (sc)

Bettina Dunker (dr)

Tina Gerstenkorn (tg)

Camilla Mosel (ck)

Ursula Lappe (la)

Fotoredaktion Karin Kaiser

layout und realisierung

Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG

August-Madsack-Straße 1

30559 Hannover

Telefon (0511) 518-3001

www.madsack-agentur.de

anzeigen

Günter Evert

Verlagsgesellschaft Madsack

GmbH & Co. KG

30148 Hannover

Kontakt Anzeigenverkauf:

Telefon (0511) 518-2153 oder -2114

Auflage: 14.000 Stück

druck

Silber Druck oHG

Am Waldstrauch 1

34266 Niestetal

Telefon (0561) 52 00 70

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier

online-ausgabe

Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter

www.mh-hannover.de/mhhinfo.html

Fotos

Alle Fotos von Karin Kaiser außer:

Wolfgang Lobbes (2), Hannes Schrader (8),

Stefan Zorn (11), privat oder aus Abteilungen

(13,17, 22, 23, 30, 31, 43), Bodo Kremmin (14),

Bettina Bandel (27), Iris Klöppel (32),

Marcel Gutberlet/Jens Vogel-Claussen (34),

L.-A. Wang (41).

anschrift der redaktion

Medizinische Hochschule Hannover

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Stefan Zorn

Carl-Neuberg-Straße 1

30625 Hannover

Telefon (0511) 532-6772

Fax (0511) 532-3852

[email protected]

ISSN 1619-201X

iMPrESSuM

_32 Forschung zur Gefäßbildung Blut an Ort und Stelle_33 REBIRTH bringt sich in Position und feiert „Halbzeit“_34 Neue MRT-Technik: Wo Atem ankommt – und wo nicht_35 Institut für Biophysikalische Chemie: Wie Vesikel entstehen_36 Ein Wolf im Schafspelz: Leukämie bei Kindern_36 Prognosis registriert erste Patienten

lErnEn und lEHrEn_37 Kein Studium ohne ihn: Harald Friedrichs geht in den Ruhestand

_38 Skills Lab macht Lehre anschaulich!_39 Überzeugend im Auswahlgespräch_40 MHH-Bibliothek schaltet vereinfachten Zugang frei_40 Hochschulinformationstage: Informationen zum Studium_41 Gemeinsam ins Gehirn geschaut!_42 E-Learning an der MHH in neuem Gewand!

GäStE und FEStE_43 Schönes Licht für kleine Kinderseelen

Wohltat: Schönes licht für Kinderseelen _43Gefilmt: Skills lab macht lehre anschaulich _38

unter neuer Führung: Frischer Wind bei der Gesellschaft der Freunde der MHH _12

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TEAMWORK – DIE WELT IM OP info6

Der OP-Bereich ist das Herzstück eines Krankenhauses. In dessen Mittel-punkt steht dabei natürlich immer

der Patient. Genauer gesagt: Er liegt da – auf dem Operationstisch im Zentrum des Saals. Hoch und runter kann dieser Tisch ge-fahren, elektrisch in jede Richtung gekippt werden. Dank Stützen und Polstern kann der Patient optimal positioniert werden und der Chirurg den Patienten bestens operie-ren. Damit der Kranke dabei nicht auskühlt, liegt eine Wärmematte unter ihm. Auf ihn werden sterile, also keimfreie Tücher gelegt, wobei das „OP-Feld“ frei bleibt – die Kör-perregion, die operiert wird. Genau dorthin wird auch das Licht der deckenmontierten verstellbaren OP-Leuchten gerichtet. Zudem ist der Instrumentiertisch mit sterilem Ein-malmaterial abgedeckt.

Bei alldem besteht ein hoher Anspruch an die Hygiene: So darf man den OP-Be-reich grundsätzlich nur in spezieller Berufs-

kleidung sowie mit Kopf- und Mundschutz betreten. Wer zum Operieren am OP-Tisch steht, muss sich jedes Mal vorher chirur-gisch „einwaschen“, desinfizieren, sterile Kleidung und Handschuhe überziehen. Der Saal steht aus hygienischen Gründen unter Überdruck, sodass keine Außenluft in den Raum dringt, wenn die Türen ge-öffnet werden. „Dies ist so, damit mög-lichst keine Krankheitserreger in das OP-Feld gelangen“, erläutert OP-Manager Dr. Wolfgang Lobbes.

Zwei Arbeitsbereiche

Eigentlich besteht ein OP aus zwei Ar-beitsbereichen – einer ist für das Chirur-gen- und einer für das Anästhesieteam. Die Chirurgen haben auf dem Instru-mentiertisch direkt neben dem Patienten die für die Operation benötigten sterilen chirurgischen Instrumente liegen. Dieses

OP-Besteck – zum Beispiel Klemmen, Pinzetten, Scheren, Haken und Aufsätze für Elektrokauter – reicht die instrumen-tierende Pflegekraft dem Chirurgen an. „Diese und alle anderen Materialien wie Tupfer und Bauchtücher müssen nach der Operation gesammelt und gezählt werden, um sicherzugehen, dass nichts im Patienten verbleibt“, sagt Dr. Lobbes. Mit dem Kauter zum Beispiel kann der Chirurg kleine Wunden an Gefäßen, die bei der OP entstehen, sofort veröden.

Die Anästhesisten lagern ihre Geräte und Materialien auf Anästhesiewagen – zum Beispiel Medikamente und Hilfsmittel sowie das Narkosegerät, mit dem sie bei einer Vollnarkose, im Jargon der Ärzte und Pflegekräfte Allgemeinanästhesie genannt, den Patienten über einen Schlauch in der Luftröhre beatmen können. Dazu stellen sie eine Mischung aus Sauerstoff, Druckluft und Inhalationsanästhetikum ein. Daran

Die Welt im OPWie sieht es eigentlich in

einem Operationssaal aus?

Und wer arbeitet dort mit

wem? Wir werfen einen Blick

hinter die Türen und stellen

Menschen, Maschinen und

Abläufe vor. Um Patienten

optimal operieren zu können,

muss ein Operationssaal eine

besondere Ausstattung haben.

Eine kurze Einführung.

Das Herzstück jeder Klinik – die Operationssäle: In den 40 OP-Sälen der MHH finden jährlich

35.000 Operationen statt (oben). Zum Röntgen kann ein sogenannter mobiler C-Bogen eingesetzt werden (links).

An die „Versorgungsampel“ können Druckluft-, Sauerstoff- und Vakuumgeräte angeschlossen werden (rechts).

Das Sicherheitsnetz der Stromversorgung ist an den orangefarbenen Steckdosen erkennbar.

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5/2015 TEAMWORK – DIE WELT IM OP 7

gekoppelt ist das sogenannte Monitoring, das über Monitore vor allem die „Vitalfunk-tionen“ anzeigt und somit Aufschluss gibt über Atmung, Bewusstsein und Blutkreis-lauf des Patienten. Wichtig ist auch, dass der Verlauf der Operation und der Narkose computergesteuert dokumentiert wird und dass auf dem Bildschirm Informationen aus der Krankenakte des Patienten aufgerufen werden können – zum Beispiel Patienten-daten wie ältere EKGs oder Röntgenbilder. Über weitere große Monitore können die Ärzte das OP-Feld – also den Mittelpunkt des Geschehens – vergrößert dargestellt sehen.

Natürlich gibt es in jedem Fachgebiet spezielle Operationen, für die weitere Ge-räte notwendig sind – in der Herzchirurgie ist dies zum Beispiel die Herz-Lungen-Ma-schine, die das Pumpen des Herzens und die Funktion der Lunge für eine begrenzte Zeit ersetzen kann. bb

Zum Chirurgie-Arbeitsplatz gehören Geräte wie der Kauter, aber auch der Absauger,

in dessen Behälter Körperflüssigkeiten des Patienten gelangen (oben). OP-Instrumente,

das „Besteck“, und Verbrauchsmaterial liegen für den Chirurgen auf dem Instrumentiertisch bereit (rechts).

Im Anästhesiebereich (unten) gibt es unter anderem Monitore zur Überwachung der

Vitalfunktionen des Patienten. So sind die wichtigsten Daten auf dem Bildschirm

abgebildet: In Grün sieht man das Elektrokardiogramm (EKG), in Rot den

Blutdruck, und die gelbe Kurve zeigt die Sauerstoffsättigung des Blutes an (links).

Page 8: Mhh 5 2015 alles web

TEAMWORK – DIE WELT IM OP info8

Teamarbeit zum Wohl der PatientenAn jeder Operation sind

mehrere Berufsgruppen

beteiligt. Gemeinsam tragen

sie die Verantwortung für

den Patienten. Bei einer

„Standard“-OP sind es

Chirurgen, eine

instrumentierende Fachkraft,

ein Springer, ein Anästhesist

und ein Anästhesiepfleger.

Größer wird das Team,

wenn weitere Spezialisten

hinzukommen. Wird ein

Patient mit einem schweren

Polytrauma operiert –

Verletzungen an mehreren

Organen oder Körperteilen –,

können bis zu 20 Personen

eingebunden sein.

Wie ein Dirigent„Als Chirurg ar-beite ich gewis-sermaßen wie ein Dirigent der Ope-ration, der das gute Zusammenspiel zwi-schen Operations-team, instrumentie-render Schwester, dem Anästhesisten und auch dem Kar-diotechniker, der die Herz-Lungen-Maschine bedient, koordiniert“, erläutert Privatdozent Dr. Christian Kühn, Oberarzt der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantati-ons- und Gefäßchirurgie.

Dr. Kühn operiert in jedem Bereich der Klinik, führt also unter anderem Bypass- und Herzklappen-Operationen sowie Lun-gentransplantationen durch. Dabei macht er einen Teil der Operation selbst, und bei einem anderen Teil leitet er Assistenzärzte an, die sich in der Weiterbildung zum Fach-arzt befinden.

Vor der Operation besucht der Facharzt den Patienten auf der Station, bespricht Vorgehen, Risiken sowie Alternativen und holt dessen Einverständnis ein. Und nach der Operation sieht er die Patienten auf der Intensivstation während der morgend-lichen Visite wieder. bb

Das DuoOhne sie kann kein Operateur arbeiten: die instrumentierende Fachkraft und der Springer. Der oder die Instrumentierende arbeitet steril, steht direkt am OP-Tisch und verfolgt den Eingriff genau. Er reicht dem Chirurgen zügig die Instrumente an, die dieser gerade benötigt. Der Springer lagert den Patienten, überprüft dessen Daten und Identität und übernimmt Dokumentations-arbeiten. Er wird auch als „unsterile Hand“ des Instrumentierenden bezeichnet.

Während der Operation schließt er bei-spielsweise Geräte an, reicht dem Instru-mentierenden zusätzlich benötigtes Mate-rial und kümmert sich um die Weiterleitung von Gewebeproben ins Labor. Instrumen-tierender und Springer bilden während einer Schicht ein Duo. Beide beherrschen beide Funktionen und tauschen von OP zu OP – so wie beispielsweise der Operations-technische Assistent Andreas Schneider und die OP-Schwester Elke Agbagni. tg

Operationssäle gehören im Krankenhaus zu den Bereichen mit besonderem Infektionsrisiko. Deshalb wird hier größtmöglicher Wert auf die Hygiene gelegt. Aynur Sahin gehört zu den Mitarbeiterinnen im Reinigungsdienst der MHH Service GmbH. Nach jedem Eingriff sorgen sie und ihre Kolleginnen für Sauberkeit im OP. Sie entsorgen den Müll und bereiten nach einem festen Arbeitsplan alle Flächen und das Inventar im patientennahen Umfeld und darüber hinaus auf. Dazu gehören beispielsweise Lampen, Instrumententische, Geräte und Türen. Zum Schluss wird der Fußboden gewischt.

Erst nachdem alles vorschriftsmäßig gereinigt und desinfiziert ist, dürfen die Vorbereitungen für die nächste Operation getroffen werden. Für die Reinigungsarbeiten im OP-Bereich werden die Mitarbeiterinnen jedes Jahr nachgeschult. Aynur Sahin hat ihr Diensthandy ständig dabei. „Ich bin immer in Bereitschaft für den Fall, dass ich im Operationssaal gebraucht werde“, sagt sie. tg

DER CHIRuRG: Privatdozent Dr. Christian Kühn

DIE REInIGunGS-KRAfT:Aynur Sahin

Hygiene oberstes Gebot

DIE InSTRu- MEnTIEREnDE:Elke Agbagni

DER SPRInGER:Andreas Schneider

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5/2015 TEAMWORK – DIE WELT IM OP 9

Die Aufgaben von Zeremariam Tewelde-medhin sind vielfältig und anspruchsvoll: Zunächst bringt der Anästhesiepfleger den Patienten in den Einleitungsraum, wo er ihn an die EKG- und Blutdruck-Über-wachung anschließt und ihm einen venö-sen Zugang für die Infusionen legt. Davor hatte er das Narkosegerät geprüft und alle notwendigen Materialien und Medi-kamente für die Narkose vorbereitet. Bei der Narkoseeinleitung assistiert er dem

Anästhesisten und fährt dann den Patienten in den Saal, wo dieser an das Narkosegerät und den Überwachungsmo-nitor angeschlossen und mit sterilen Tüchern zugedeckt wird.

Während der OP über-wacht Zeremariam Tewel-demedhin den Patienten gemeinsam mit dem Anäs-

thesisten aufmerksam. „Be-atmung, Sauerstoffsättigung, Herz-Kreislauf-Situation, Kör- pertemperatur und Urin-ausscheidung sind nur einige der vielen Parameter, die wir ständig im Blick haben müs-sen“, erläutert der Anästhe-siepfleger, der den Patienten nach der Operation in den Aufwachraum bringt. bb

narkose-Assistenz

Teamarbeit zum Wohl der Patienten

Hoch konzen-triert auf engem Raum zusam-menarbeiten: Jeder Handgriff muss im OP sitzen.

Alles am richtigen PlatzAbdecktücher, Spritzen, Beutel, Schlauchabschnitte, Handschuhe: Unzählige Materialien, die im OP benötigt werden, sind Einmal-Materialien und werden nach Gebrauch entsorgt. Für die Bereitstellung dieser Utensilien sind die Versorgungsassistenten zuständig. Eine von ihnen ist Doris Hufnagel, die das sechsköpfige Team im Zentral-OP leitet.

Zu ihren Aufgaben gehört es, die Artikel in Schränken, Schubladen und Regalen im Blick zu haben und sie in der erforderlichen Menge nachzufüllen. Außerdem bestücken sie die sogenannten Fallwagen, auf denen genau das liegt, was pro Patient für eine bestimmte Art von Operation gebraucht wird. Für eine Operation nach einem Herzinfarkt sind das zum Beispiel vier Sets mit Einmal-Materialien. Auch die Infusionswagen und die Anästhesie-Einleitungen mit den Medikamenten für die Narkose werden von den Versorgungsassistenten vorbereitet. tg

Wache Sinne„Jeder Tag ist anders, es passiert viel Un-vorhergesehenes, und man muss oft in Sekundenbruchteilen über lebenswich-tige Dinge entscheiden.“ Diese Heraus-forderung mag Dr. Stephanie Hologa, Fachärztin der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedi-zin, sehr. Aufgabe von Anästhesisten ist es, Patienten zu narkotisieren – ih-nen also Schmer-zen während der Operation zu er-sparen und sie schlafen zu lassen. Und sie müssen dafür sorgen, dass Vitalfunktionen wie Atmung, Herz und Kreislauf sowie Körpertemperatur während einer Operation oder Untersuchung stabil bleiben und der Patient nach dem Eingriff wieder problemlos und zügig aufwacht. Dabei ist viel Fingerspitzengefühl gefragt – zum Beispiel bei der Art und Dosierung der Schmerz- und Betäubungsmittel. Es geht aber auch um gute Teamarbeit mit den Chirurgen und Pflegekräften, um viel Erfahrung und bei der Beobach-tung der Patienten vor allem um wache Sinne. bb

DER AnäSTHESIE-fACHPfLEGER:Zeremariam Teweldemedhin

DIE VERSORGunGS-ASSISTEnTIn:Doris Hufnagel

DIE AnäSTHESISTIn:Dr. Stephanie Hologa

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TEAMWORK – DIE WELT IM OP info10

Herr Dr. Lobbes, was macht eigentlich einen OP aus?

Die OP-Abteilung ist ein baulich in sich geschlossener Bereich, in dem Operationen unter höchsten hygienischen Ansprüchen durchgeführt werden können. Ein univer-sitärer Operationssaal sollte mindestens 40 Quadratmeter groß sein und eine be-stimmte Ausstattung haben, zu der bei-spielsweise ein OP-Tisch, OP-Leuchten und Anästhesiegeräte gehören.

Im Operationssaal muss die Luft sehr rein und temperiert sein, weswegen es eine bestimmte Raumlufttechnik gibt, die ein System aus gefilterter Luft und Über-druck beinhaltet. Bakterien können zwar nicht fliegen, aber Staub oder Pollen kön-nen keimbelastet sein, und deshalb muss ihr Anteil in der Luft möglichst gering ge-halten werden. Zu den Operationssälen ge-hören auch Funktions- und Nebenräume, in denen steriles Material, Instrumente und Geräte gelagert werden. Vor Betreten des OP-Bereichs müssen alle Mitarbeiter grüne Bereichskleidung, OP-Schuhe und Kopf-

hauben anziehen, um die Kontamination mit Erregern möglichst gering zu halten. Dies unterscheidet einen OP auch von so-genannten Eingriffsräumen, in die man unter Umständen direkt von einem öffent-lichen Bereich eintreten kann.

Wer ist für eine Operation unentbehrlich?Mindestens zwei Chirurgen mit wenigs-

tens zwei OP-Fachpflegekräften oder opera-tionstechnischen Assistenzen, kurz OTA ge-nannt, – von denen eine steril am Tisch instrumentiert und die andere als „Springer“ arbeitet und während der OP benötigte Gegenstände anreicht und die OP-Dokumentation durch-führt. Der Anästhesist mit der Anästhesie-Fachpflegekraft be-ziehungsweise anästhesietech-nischen Assistenz (ATA) sind für Eingriffe in Narkose ebenfalls unerlässlich und versorgen die Patienten auch nach der Ope-ration im Aufwachraum.

Darüber hinaus sind für die reibungslosen Abläufe im OP beispielsweise auch die Reinigungskräfte besonders wichtig, die die Säle nach jeder OP für den nächsten Patienten säubern. Aber auch ohne diese weiteren Personen kann keine OP stattfinden: Krankentrans-porteure bringen und holen die Patienten, Logistikkräfte bestellen und verlagern Verbrauchsmaterialien wie zum Beispiel Medikamente, Spritzen, Tupfer und Hand-schuhe und füllen diese permanent auf –

sowohl für den OP- als auch den Anästhe-siebereich. Ebenfalls versorgen sie den OP mit OP-Kleidung und Wärmematten, die die Patienten vor Auskühlung schützen. Sterilgut-Aufbereitungskräfte sorgen für die auf sogenannten „Sieben“ sortierten sterilen OP-Instrumente. Auch Techniker und Ingenieure sind nicht wegzudenken: Zum Beispiel bedienen Kardiotechniker bei einer Herz-OP die Herz-Lungen-Maschine, messen Ingenieure bei Hirnoperationen

Nervenfunktionen. Die Trans-fusionsmedizin stellt – wenn nötig – Blutprodukte bereit, das Medizintechnikteam war-tet und repariert Geräte, und die Haustechnik kümmert sich um alle anderen baulichen und technischen Aspekte – bei Be-darf rund um die Uhr. Mitarbei-ter des Zentrums für Informati-onsmanagement unterstützen und schulen das OP-Team bei der SAP-Nutzung, und zudem helfen sie bei sämtlichen EDV-Problemen.

Wie steht es denn um die Arbeitszeiten – wie lange darf ein OP-Team am Stück ar-beiten?

Die Anforderungen des Arbeitszeitge-setzes machen auch an der OP-Tür nicht Halt. Die Mitarbeiter dürfen maximal zehn Stunden pro Tag arbeiten, allerdings kann sich diese Zeit durch Notfälle im Bereit-schaftsdienst auch verlängern.

Die fragen stellte Bettina Bandel.

Der Koordinator Der seit 25 Jahren in der MHH tätige, erfahrene Anästhesist Dr. Wolfgang Lobbes koordiniert seit 2012 sämtliche Betriebsabläufe in den Operationssälen der MHH

Eine Welt für sich – die Operationsbereiche der MHH.

13 Kliniken sind in der MHH operativ tätig.40 Operationssäle gibt es in der MHH.120 Operationen finden an jedem Tag

statt, wobei die Zahl der ambulanten Eingriffe stark variieren kann.

2,8 Millionen OP-Minuten leisteten alle OP-Teams der MHH zusammen im Jahr 2014.

n OP-Zahlen

OP-Manager Dr. Wolfgang Lobbes koordiniert alle Berufs-gruppen, die im OP eine Rolle spielen.

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NameN uNd NachrichteN 115/2015

Schnell gehandelt und Leben gerettet: Oberärztin Dr. Andrea Schneider aus der Klinik für Gastroenterologie, He-

patologie und Endokrinologie schlug am 16. September Alarm. In der Nacht zuvor waren der Klinik 17 Flüchtlinge mit einer Knollenblätterpilzvergiftung gemeldet und zum Teil auch in die MHH verlegt worden. Ihr Appell an die Pressestelle: Da müssen wir rasch etwas tun, um weitere Vergiftungen zu verhindern. Gesagt – getan. „Wir haben uns vom Giftnotrufzentrum in Göttingen den Text für ein Warnplakat besorgt, ihn angepasst, und die hannoversche Fotogra-fin Nancy Heusel hat uns Fotos des Gift-pilzes honorarfrei zur Verfügung gestellt“, erläutert MHH-Sprecher Stefan Zorn. „Über das MHH-Netzwerk Flüchtlingshilfe haben wir noch am selben Tag Dolmetscher in der Hochschule gefunden, die das Plakat in sie-ben Sprachen übersetzt haben – arabisch, persisch, kurdisch, türkisch, russisch, fran-zösisch und englisch.“ Schon am Abend wurden die ersten Plakate in hannover-schen Flüchtlingsheimen ausgehängt.

Die Plakataktion zeigte Erfolg: „Die Lage bei den vergifteten Flüchtlingen hat sich zum Glück entspannt. Wir mussten nur noch einzelne Flüchtlinge mit einer Knol-lenblätterpilzvergiftung aus einer anderen Klinik übernehmen“, sagte Anfang Oktober Professor Dr. Michael Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie. „Knollenblätterpilz-vergiftungen sind aber immer noch eine große Gefahr, es ist schließlich Pilzsaison!“, ergänzte er. Eine deutsche Pilzsammlerin war wenige Tage zuvor in der Hochschule an einer solchen Vergiftung gestorben.

Über das Landesgesundheitsamt und die Pilzberatungsstellen der Deutschen Gesell-schaft für Mykologie waren die Plakate rasch bundesweit an Flüchtlingsunterkünfte verteilt worden. „Andere Bundesländer und Stadtstaaten haben die Datei auch direkt bei uns abgefordert sowie viele Einzelper-sonen, die in Flüchtlingsheimen als Helfer aktiv sind“, ergänzt Zorn.

Der Knollenblätterpilz (Amanita phalloi-des) ist einer der giftigsten Pilze in Deutsch-land und für 90 Prozent aller tödlichen

Pilzvergiftungen verantwortlich. Der Pilz ist sehr gefährlich, da sein Gift erst mehrere Stunden nach dem Verzehr wirkt und dann bereits im ganzen Körper aufgenommen ist. Zunächst treten Beschwerden wie Übel-keit, Erbrechen und Durchfall auf – ähnlich einer Magen-Darm-Infektion, nach ein bis zwei Tagen kommt es zur Schädigung der Leber, die von Blutgerinnungs- und Nieren-funktionsstörungen begleitet werden kann. Im schlimmsten Fall stellt die Leber ihre Funktion ein, sodass nur noch eine Leber-transplantation das Leben des Patienten retten kann.

Daher fordert Professor Dr. Manns grundsätzlich alle Pilzsammler auf, die gefundenen Pilze vor dem Verzehr von einem Pilzsachverständigen bestimmen zu lassen. „Besteht der Verdacht einer Pilz-vergiftung, sollte dringend der Notarzt gerufen werden. Zum Nachweis des Pilz-giftes und somit zur leichteren Diagnose sollten Pilze enthaltende Speisereste und das Erbrochene aufgehoben werden.“ Der Knollenblätterpilz wächst im Zeitraum von August bis Oktober in Laub- und Laub-mischwäldern. Zu erkennen ist er an einem drei bis 15 Zentimeter breiten Hut, der glo-ckig bis schirmartig ausgebreitet ist. An der Unterseite befinden sich weiße Lamellen. Die Farbe des Giftpilzes ist grün, grün-gelb oder weiß. red

Die Plakate finden Sie zum Download auf der Internetseite der MHH unter http://bit.ly/1MpStC2.Schnelle Hilfe bei Vergiftungen gibt auch das Giftinformationszentrum-Nord unter der Telefonnummer (0551) 19240.

Plakate retten LebenMit einer Plakataktion verhindert die MHH, dass sich noch mehr Flüchtlinge an Pilzen vergiften

Mitarbeiter haben im September das MHH-Netzwerk Flüchtlingshilfe gegründet. Jeder Beschäftigte, aber auch die Studierenden und Schüler können einen Steckbrief ausfül-len und dem Netzwerk mailen. „Wir wollten alle Personen ansprechen, die genau wie wir gern helfen würden, aber nicht wissen wie“, sagt Dr. Fabian Helfritz, einer der Organisa-toren und Funktionsoberarzt in der Klinik für Allgemein, Viszeral- und Transplantations-chirurgie. Mehr als 100 MHH-Beschäftigte haben sich mittlerweile gemeldet, die das Netzwerk zielgenau ihren Fähigkeiten und Wünschen entsprechend an Flüchtlings-heime vermitteln konnte – ob als ehren-amtlichen Begleitservice, mit Hilfestellungen im Alltag, gemeinsamen Unternehmungen oder als Dolmetscher. Bei der Plakataktion zu Knollenblätterpilzvergiftungen waren es genau diese MHH-Mitarbeiter mit den ent-sprechenden Sprachkenntnissen, die das Plakat zügig übersetzt haben. Auch dafür ein großes Dankeschön! stz

n Netzwerk hilft Flüchtlingen

Begutachten die Poster:Dr. Andrea Schneider und Professor Dr.Michael Manns.

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NameN uNd NachrichteN info12

Helfen, fördern, unterstützen“ ist das Motto der Gesellschaft der Freunde der MHH e.V. (GdF). Und

genau das haben sich auch Dr. Cornelia Goesmann, Dr. Oliver Pramann, Hardy Freitag und Cornelia Blankenburg auf die Fahnen geschrieben. Gemeinsam bilden sie den neuen Vorstand des Vereins. Für ihre neue Aufgabe bringen die Ärztin, der Rechtsanwalt, der Steuerberater und die ehemalige Mitarbeiterin im MHH-Präsi-dialbüro ganz unterschiedliches Know-how mit.

Bereits vor fast 52 Jahren, damals war die MHH erst in Planung, wurde die Ge-sellschaft der Freunde gegründet. Seither fördert sie mit den Mitteln der rund 650 Mitglieder die Wissenschaft, Forschung, Lehre und Patientenversorgung an der Hochschule. „Die Freunde“, wie sie kurz genannt werden, unterstützen zum Bei-spiel jedes Jahr Forschungsprojekte mit ei-ner Gesamtsumme von 600.000 bis zu 1,2 Millionen Euro. So sollen vor allem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefördert werden. An sie werden auch jährlich der Claudia von Schilling-Preis,

der Sir Hans Krebs-Preis und der Hans Heinrich Niemann-Gedächtnispreis ver-geben. Darüber hinaus verwaltet die GdF mehrere nicht rechtsfähige Stiftungen für medizinische Forschung. Außerdem ist sie das Bindeglied zwischen dem niedersäch-sischen Sozialministerium und der MHH bei verschiedenen gemeinsamen Gesund-heitsprojekten.

Bis April dieses Jahres leitete Professor Dr. Hartmut Küppers als Vorsitzender die Freundegesellschaft, sein Stellvertreter war Werner Albrecht, Schriftführer Man-

fred Seidel. „Unsere Vorgänger haben al-les sehr gut für den Wechsel vorbereitet“, stellt die neue Vorsitzende Dr. Cornelia Goesmann (62) fest. Die Allgemeinmedi-zinerin mit eigener Praxis in Kleefeld ist der MHH seit vielen Jahren verbunden. Sie hat an der Hochschule studiert, lehrt dort seit 25 Jahren im Fach Allgemeinmedizin und arbeitet schon seit zehn Jahren im erweiterten Vorstand der Freundegesell-schaft. Darüber hinaus ist sie Vorsitzende der Bezirksstelle Hannover der Ärztekam-mer Niedersachsen und Vizepräsidentin der Bundesärztekammer. „Ich werde

demnächst meine Praxis abgeben und möchte mich weiterhin für etwas Sinnvol-les engagieren“, sagt sie. Für die Zukunft der Freundegesellschaft hat sie konkrete Pläne: „Wir wollen eine Offensive zur Mit-gliederwerbung starten, mehr Spenden einwerben und Synergien zur Förderstif-tung MHH plus schaffen.“

Dr. Goesmanns Stellvertreter ist Dr. Oli-ver Pramann (37). Der Fachanwalt für Me-dizinrecht arbeitet gemeinsam mit sechs Kollegen in einer hannoverschen Sozietät und vertritt hauptsächlich Ärzte und Kran-kenhäuser. Er ist außerdem juristisches Mit-glied in den Ethikkommissionen der MHH und der Ärztekammer Niedersachsen. Sein Fachwissen und seine Erfahrungen möchte er in die neue Funktion einbringen. „Ich schaue gerne mal über den Tellerrand der Kanzlei“, erklärt er, „und im Vorstand der Gesellschaft kann ich gleichzeitig etwas Vernünftiges bewirken.“

Der neue Schriftführer Hardy Freitag (49) ist im Vorstand der Fachmann für Finanzfragen. Der Steuerberater ist aufs Gesundheitswesen spezialisiert. Zu den Klienten seiner Kanzlei gehören vor allem niedergelassene Ärzte. „Bei den Freunden bin ich unter anderem für die Bilanzer-stellung der Stiftungen und für die Ver-waltung des Geldes zuständig“, sagt er. Die Vierte im Vorstands-Quartett ist Cornelia Blankenburg (61). Sie kennt die MHH so gut wie nur wenige. 38 Jahre lang arbeitete sie dort, elf Jahre davon im Präsidialamt. Jetzt ist sie in Altersteilzeit. Privat engagiert sie sich im Präventionsrat ihrer Heimatgemeinde Schwarmstedt. „Dass ich mich nun als Vorstandsmitglied ebenfalls um Präventionsprojekte küm-mern darf, freut mich besonders“, erklärt sie. Darüber hinaus organisiert sie Klinik-besichtigungen für Gäste der MHH.

Der neue Vorstand wird unterstützt von den Sekretärinnen Heidi Rautenberg und Doris von Plehn. „Alle zusammen bilden wir ein super Team“, sagt Dr. Cornelia Goesmann. Die Geschäftsstelle der Gesellschaft der Freunde der MHH ist dienstags, mittwochs und donnerstags von 8 bis 13 Uhr besetzt (Gebäude K27, 6. Stock) und unter Telefon (0511) 532-9398 erreichbar. tg

Die Freunde unter neuer FührungFrischer Wind bei der Gesellschaft der Freunde der MHH

Der neue Vorstand der Freunde: Dr. Oliver Pramann, Cornelia Blankenburg, Dr. Cornelia Goesmann und Hardy Freitag (von links).

Page 13: Mhh 5 2015 alles web

NameN uNd NachrichteN 135/2015

Seit August 2015 sind Hörsaaldienst und Veranstaltungsmanagement

zu einer neuen Einheit für alle Ver-anstaltungen auf dem MHH-Campus verschmolzen. Unter der Leitung von Fabian Eggers kümmert sich das Team von 22 Mitarbeitern vor, während und nach der Veranstaltung um Kunden, Gäste und Veranstalter. Ob Lehrver-anstaltungen, Fortbildungen für Ärzte und Wissenschaftler oder Vorträge – das Veranstaltungsmanagement ist der erste Ansprechpartner. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, sagt Eggers.

In der Außendarstellung präsentie-ren sich Team, Website und Flyer im einheitlichen Look. Neue Icons sollen den Kunden die schnelle Orientierung erleichtern. Im Internet ist die Abtei-lung direkt auf der Startseite unter „Veranstaltungen“ zu finden. Zusätz-lich zu den internen Veranstaltungen will das Team die Attraktivität der MHH als Veranstaltungsort weiter steigern und auf diesem Weg neue Kunden ak-quirieren. Der ehemalige Hörsaaldienst geht im Fachbereich „Veranstaltungs-technik“ in der Abteilung auf. Alle Ver-anstaltungsdienstleistungen kommen künftig aus einer Hand. Und auch der Veranstaltungskalender wird von der Pressestelle an das Veranstaltungs-management übergehen. sc/inf

Kontakt: [email protected]; Tel.: 0511 532-9500

Alles aus einer HandVeranstaltungsmanagement und Hörsaaldienst haben fusioniert

Fabian Eggers (Zweiter von rechts) und sein Team bieten Veranstaltungsmanagement aus einer Hand.

24 Stunden mit dem Team auf der Strecke – für passionierte Läufer ist

das schon eine Leistung, für Menschen mit Handicap jedoch eine wahre Heraus-forderung. Der Verein Pulslos Leben e.V. nahm sie an und ging am ersten Septem-ber-Wochenende beim 24-Stunden-Lauf des TSV Rüningen in Braunschweig an den Start. Flankiert von Eintracht Braun-schweigs Maskottchen „Leo“ machte der Vereinsvorsitzende Jörg Böckelmann den Anfang, im Wechsel folgten dann die an-deren Teammitglieder.

Mit dabei waren auch Privatdozent Dr. Jan Schmitto, der in der Klinik für Herz- Thorax- Transplantations- und Gefäßchi-rurgie den Bereich Herzunterstützungs-systeme und Herztransplantationen leitet, seine ärztliche Kollegin Dr. Jasmin Hanke und Katharina Homann, die in der Klinik als Kunstherzkoordinatorin arbeitet und Patienten begleitet, denen ein Herzunter-stützungssystem implantiert wurde. Allein im vergangenen Jahr setzten Dr. Schmitto und sein Team mehr als 100 Patienten ein sogenanntes Kunstherz ein, eine mecha-nische Pumpe zur Unterstützung des ei-genen Herzens. Insgesamt werden in der MHH 210 Kunstherz-Patienten betreut.

Die Strecke von jeweils 1000 Metern auf dem Gelände des TSV Rüningen wur-

de von einigen gelaufen und von einigen gegangen, aber immer war jemand auf der Bahn, um das Ziel zu erreichen. Ein-mal rund um die Uhr waren sie unterwegs und hatten am Ende die 100-Kilometer-Marke geknackt. „Damit hatten wir unser selbst gestecktes Ziel erreicht“, freute sich Katharina Homann. Und das, obwohl die Läuferinnen und Läufer das Wetter nicht auf ihrer Seite hatten. „Es regnete fast die ganze Nacht“, erinnert sich die junge Frau. Trotzdem zeigten die Teammitglieder, was trotz schwerer Herzkrankheiten in ihnen steckt, und machten munter weiter.

Peter Schenkel erreichte dabei einen Rekord: Er walkte 15 Kilometer am Stück – deutschlandweit wohl die längste Stre-cke, die ein Mensch mit Kunstherz auf diese Art zurückgelegt hat. Mental und fi-nanziell unterstützt wurden die Läufer be-sonders von der Klinik Fallingbostel, deren Mitarbeiter in einem Info-Zelt alle Interes-sierten über das Thema Organspende und Kunstherzen aufklärten, sowie von Stefan Pulkenat, dem Organisator des Laufs. Spaß gemacht hatte es am Ende allen. „Es war einfach nur schön (nass)“, kommen-tierte Jörg Böckelmann auf der Facebook-Seite des Vereins. Im nächsten Jahr will er mit vielen Mitstreitern wieder dabei sein. tg

„Einfach nur schön (nass)”Kunstherz-Patienten nahmen am 24-Stunden-Lauf teil

Das Team von Pulslos Leben: Das Ziel erreicht und Feuer gefangen fürs nächste Jahr.

Page 14: Mhh 5 2015 alles web

NameN uNd NachrichteN info14

*LG. Göttingen 11 / 2013, LG. Bremen 01 / 2014

Wenn ein Kind in der Familie schwer krank oder behindert ist, stellt das die ge-samte Familie vor eine besondere Heraus-forderung, gerade auch die gesunden Ge-schwister. Um diese Kinder kümmert sich das Geschwisterkinder-Netzwerk in Han-nover. Es unterstützt ihre Belange in der speziellen Lebenssituation. Damit auch in einem Flächenland wie Niedersach-sen möglichst viele Geschwisterkinder von verbesserten Angeboten profitieren können, hat das Geschwisterkinder-Netz-werk mit Unterstützung vieler anderer Einrichtungen ein Konzept entwickelt, nach dem Selbsthilfegruppen und Vereine selbstständig eine eigene Geschwister-kinder-Gruppe aufbauen können. Es steht unter www.geschwisterkinder-netzwerk.de zum Download zur Verfügung. tg

Weitere Infos dazu gibt die Projekt-koordinatorin Ursula Neuhaus, Telefon (0511) 81155411, [email protected].

Hilfe für Geschwisterkinder

Am 28. August 2015 ist Professor Dr. med. Hilmar Stolte im Alter von

80 Jahren verstorben. Professor Stolte hat in den vergangenen 40 Jahren an der MHH auf vielfältige Weise ge-wirkt. Er ist 1970 nach einem Studium in Göttingen als junger Professor in die Abteilung für Nephrologie gekommen. Dort hat er den Bereich Experimentelle Nephrologie über lange Jahre geleitet. Als Kliniker und als Forscher war er wesentlich am wissenschaftlichen Auf-bau der Abteilung beteiligt. Nachdem er im Jahre 2000 emeritiert wurde, hat Professor Stolte sich weiterhin intensiv mit den Karrierebedingungen und dem

internationalen Austausch junger kli-nischer Forscher beschäftigt. Zuletzt war er im Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum Transplantation (IFB-Tx) für das Karrieremanagement mitverantwortlich.

Die Förderung von jungen klinischen Wissenschaftlern war das bestimmende Thema im akademischen Leben von Hilmar Stolte. Er ist bereits 1966 zuerst am NIH und dann in Buffalo als junger Wissenschaftler im Ausland gewesen. Im Jahre 1967 hat er dann ein interna-tionales Austauschprogramm – das Biomedical Exchange Program (BMEP) – gegründet, welches über die Jahre mehr als 700 junge Forscherinnen und Forscher bei ihrem ersten internationalen Austausch begleitet und unterstützt hat. Professor Stolte hat durch dieses En-gagement das Leben von vielen jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-lern geprägt und in Deutschland damit einen der wichtigsten Beiträge für den internationalen Austausch geleistet.

Professor Stolte war darüber hinaus von 1977 von 1980 Forschungsdekan an der MHH und von 1979 bis 1981 für die internationalen Angelegenheiten der MHH verantwortlich. Bis zuletzt hat er sich in intensiven Gesprächen und mit großem Einsatz um die Karriere-möglichkeiten junger klinischer Forscher gekümmert.

Professor Dr. Hermann Haller

Der Nachwuchs-FördererEin Nachruf auf Professor Dr. Hilmar Stolte

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Professor Dr. Hilmar Stolte

Stimme für die Wissenschaft

Noch bis zum 23. November (14 Uhr) können alle promovierten Wissenschaft-lerinnen und Wissenschaftler der MHH die Vertreterinnen und Vertreter in den fachli-chen Bewertungsgremien der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über das Online-Wahlsystem wählen. Sie haben die erforderlichen Unterlagen bereits von der Wahlstelle (Petra Linke, Präsidialamt) zuge-schickt bekommen. Entschieden wird über die Besetzung für die Amtsperiode 2016 bis 2019. Weitere Informationen unter www.mh-hannover.de/10610.html. bb

Page 15: Mhh 5 2015 alles web

NameN uNd NachrichteN 155/2015

*LG. Göttingen 11 / 2013, LG. Bremen 01 / 2014

Hazel Lin kommt aus Singapur. Für ihren Masterabschluss in Molekularbiologie ging die junge Wissenschaftlerin nach England. Doch sie will mehr: den Abschluss PhD, also einen internationalen Doktorgrad. Dafür ist sie nach Hannover an die HBRS gekommen, die Biomedical Re-search School an der Medizinischen Hoch-schule. Hier forscht sie mit Studierenden aus 51 weiteren Na-tionen.

Wie das aussieht und was die HBRS bietet, zeigt ein neuer Beitrag des Internetportals www.wissen.hannover.de, ein Projekt der Initiative Wissenschaft Han-nover, an dem die MHH beteiligt ist. Vor 15 Jahren initiierte die MHH als erste me-dizinische Einrichtung in Deutschland eine strukturierte Doktorandenausbildung. Drei Jahre später gründete die MHH die HBRS. Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, Dekan der HBRS, hatte die Graduiertenschule im Jahr 2003 mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine exzellente Ausbildung für hoch quali-fizierten wissenschaftlichen Nachwuchs zu garantieren. Mittler-weile betreut die Gra- duiertenschule acht Promotionsprogram-me für Mediziner und Naturwissen-schaftler. nln

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In tiefer Trauer und Anteilnahme nimmt die Medizinische Hochschule Hanno-

ver Abschied vom langjährigen Vor-standsvorsitzenden der Erich und Emmy Hoselmann-Stiftung. Herr Steuerbera-ter Heiner Hild ist leider plötzlich und unerwartet von uns gegangen. Sein langjähriger Einsatz galt dem letzten Willen der Stifter Erich und Emmy Ho-selmann, die über die nach ihnen benannte Stiftung Krebsforschung förderten und Krebsfürsorge unter-stützten.

Dabei haben wir Herrn Hild über viele Jahre schät-zen gelernt, da er sich in mehreren Bereichen der Hochschule intensiv um Pro-jekte der Krebsforschung und Krebsfürsorge ge-kümmert hat. Bei seinen regelmäßigen Besuchen in der MHH hat er sich sehr intensiv mit der Auswahl und auch der Durchführung der Projekte beschäftigt. Dabei hat er sich nicht nur durch sein großes Interesse ausgezeichnet, sondern auch durch seine umfassende Sach-kenntnis. Es war in besonderer Weise zu spüren, wie sehr es ihm am Herzen lag,

den Willen der Stifter Erich und Emmy Hoselmann umzusetzen.

Seit 1989 hat die Erich und Emmy Hoselmann-Stiftung mehr als 1,2 Mil-lionen Euro in verschiedene Projekte der Krebsforschung an der MHH investiert. Dabei konnten zahlreiche Kliniken und Institute der MHH von dieser Unterstüt-zung profitieren. Eine Vielzahl an Pro-

jekten der Krebsforschung und Krebsfürsorge, für die es keine alternativen Finanzie-rungswege gab, konnte so in die Tat umgesetzt werden.

Immer wieder konnte die MHH nicht zuletzt durch Mitteilungen im Hochschul-magazin MHHinfo über die Themen und den Fortgang der Projekte berichten. Wir und die zahlreichen Emp-

fänger der Krebsforschungsförderung sind Herrn Hild und der Erich und Emmy Hoselmann-Stiftung unendlich dankbar. Die MHH und ihre Mitglieder werden ihn in ehrenvollem Angedenken bewahren und ihn trotzdem sehr vermissen.

Professor Dr. Michael P. Manns, Direktor der Klinik für Gastroenterologie,

Hepatologie und Endokrinologie

Treuer Förderer der KrebsforschungHeiner Hild, Vorstandsvorsitzender der Erich und Emmy Hoselmann-Stiftung, starb am 16. August. Ein Nachruf.

Heiner Hild

Im Labor: Hazel Lin mit ihrer Betreuerin.

Page 16: Mhh 5 2015 alles web

NameN uNd NachrichteN info16

Arzt, Wissenschaftler, Klinikmana-ger: Fast ein Vierteljahrhundert be-gleitete er die Geschicke der MHH

– nun geht Professor Dr. Reinhard Dengler in den Ruhestand. Im Dezember 1992 kam der damals 45-jährige Neurologe aus Bonn an die Hochschule und übernahm die Leitung der Klinik für Neurologie. In den folgenden Jahren brachte er das Fach wissenschaftlich und klinisch voran, schärfte dessen Profil und verschaffte ihm einen sicheren Platz neben den „großen“ Disziplinen. Für fünf Jahre, von 1999 bis 2004, unterbrach er seine Tätigkeit an der Spitze der Klinik. In dieser Zeit gehörte er dem MHH-Präsidium an und war dort als Vorstand für die Krankenversorgung ver-antwortlich.

Als er die Leitung der Neurologie an der MHH übernahm, war der Posten schon längere Zeit verwaist gewesen. Der neue Direktor musste Nachholarbeit leisten, auch in den Köpfen vieler Kollegen. „In Konkurrenz zu den an der Hochschule fest etablierten Fächern musste ich mich mit der Neurologie nach vorne kämpfen“, er-

innert sich der scheidende Klinikdirektor. Dabei hat er vieles erreicht. Die MHH-Neu-rologie hat sich wissenschaftlich, vor allem auf dem Gebiet der neuromuskulären und entzündlichen Erkrankungen sowie der zentralen Bewegungsstörungen, gut ent-wickelt. Das gilt auch für den klinischen Bereich. „Mit unserer Spezial-Station für Schlaganfall-Patienten, der Stroke Unit, konnten wir uns auch als Notfallfach etablieren“, stellt Professor Dengler fest, ein Umdenken in seinem Fachgebiet. In der zentralen Notaufnahme der MHH sind tagsüber ständig zwei Neurologen im Einsatz, um Patienten zum Beispiel mit Schlaganfall unverzüglich zu versorgen. Notfälle machen mittlerweile 60 bis 70 Prozent der Patienten der Klinik für Neu-rologie aus.

In seiner Führungsposition ging es ihm nicht um Machtausübung, sondern da-rum, Menschen zu motivieren, aber auch Rückmeldungen von ihnen zu bekommen. Wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, dass er bei seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sehr beliebt ist. Zum Ab-

schied überraschte ihn das gesamte Team mit einer geheim geplanten Feier. „Da war ich wirklich von den Socken“, sagt er.

„Die 23 Jahre an der MHH waren toll für mich“, erklärt Professor Dengler. Für die Zukunft wünscht er der Hochschule, dass sie die wichtigen Richtungsentschei-dungen zum Wohle der MHH trifft. „Aus meiner Sicht müssten unbedingt ein Krebs-zentrum, ein Transplantationszentrum und ein Zentrum für moderne Implantologie

Voller Einsatz für die NeurologieProfessor Dr. Reinhard Dengler geht nach 23 Jahren an der MHH in den Ruhestand

Professor Dengler mit dem Team der Klinik für Neurologie.

Nach 16 Jahren als Ärztlicher Direktor verlässt Professor Dr. Reinhard Dengler

die Klinik für Neurologie mit klinischer Neu-rophysiologie. Für uns Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatte er stets ein offenes Ohr, auch wenn es um Kritik und Verbes-serungsvorschläge ging. Regelmäßig be-sprach er sich mit den Assistenzärztinnen und Assistenzärzten, setzte sich beim Prä-sidium für die Schaffung neuer Stellen ein und war offen für neue Dienstmodelle.

Die wissenschaftliche Laufbahn vieler Mitarbeiter hat er von der Promotion bis zur Habilitation oder auch bis zum Errei-chen einer Professur begleitet. In den von manchen mit Sorge erwarteten jährlichen Personalentwicklungsgesprächen moti-vierte er uns immer wieder, uns Ziele zu setzen, im klinischen Bereich zum Beispiel

durch den Erwerb von Zu-satzqualifikationen und in der Forschung durch Auslandsauf-enthalte oder Kooperationen. Neben Ratschlägen zur beruf-lichen Weiterentwicklung vermittelte er gerne auch historische und kulturelle All-gemeinbildung und gab Tipps und Anregungen für die pri-vate Lebensplanung.

Noch mehr als aus den Jah-resgesprächen haben wir aber aus dem Klinikalltag mit ihm mitgenom-men. Sein viel zitiertes Statement „Neu-rologie kann man in vier Wochen lernen“ entspricht vielleicht doch nicht der ganzen Wahrheit. Seine profunden neuroanatomi-schen Kenntnisse, seine wissenschaftliche

und klinische Expertise in der Neurophysiologie und der sichere Blick bei der Diagno-sestellung waren vermutlich über einen etwas längeren Zeitraum entstanden.

Trotz seiner über den kli-nischen Alltag hinausgehen-den politischen Talente und Ambitionen ließ er es sich nicht nehmen, seine Privatsta-tion täglich (auch samstags) zu visitieren, von Dienstreisen

aus mindestens einmal täglich telefonisch das Wohl seiner Patienten zur erfragen, sich beim Dienstarzt am späteren Abend nach Problemen zu erkundigen und auch auf den Normalstationen und der Stroke-Unit wöchentlich einmal Visite zu machen

Der Chef mit dem offenen Ohr

Professor Dr. Reinhard Dengler

Page 17: Mhh 5 2015 alles web

NameN uNd NachrichteN 175/2015

verwirklicht werden.“ Mit Blick auf sein eigenes Fach wünscht sich der Neurologe Fortschritte in der Behandlung neurodege-nerativer Erkrankungen wie Alzheimer, Par-kinson und ALS. „Da gibt es bis jetzt keine wirklich erfolgreichen Therapien – das ist eine Aufgabe für die nächste Forschergene-ration“, sagt der Neurologe.

Was seine eigene Zukunft angeht, so hat Professor Dengler noch vieles vor. Ganz oben auf der Agenda steht seine Arbeit im Hoch-schulrat der MHH. Dort möchte er gerne noch einige Jahre aktiv mitwirken. Dasselbe

gilt für sein Engagement in den Fachgesell-schaften. Im Frühjahr dieses Jahres hat der Neurologe noch einen neuen Job übernom-men, der ebenfalls persönlichen Einsatz ver-langt: Er ist Anti-Doping-Beauftragter des Landessportbundes Niedersachsen. Nicht zuletzt möchte Professor Dengler auch sei-ner Familie mehr Zeit widmen. „Meine Frau und ich werden reisen. Es gibt viele Plätze in Deutschland und Europa, die wir uns ge-meinsam anschauen wollen.“ Und auch mit seinem Enkelkind möchte er mehr Zeit ver-bringen. tg

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Der Chef mit dem offenen Ohr – das ist sicherlich nicht für alle Chefärzte selbstverständlich.

Professor Dengler setzte sich immer für die Frauenförderung ein: Die Führungs-riege besteht zu fast 50 Prozent aus Frauen, eine Quotenregelung muss hier nicht vor-gegeben werden. Gastärztinnen und -ärzte sowie Gastwissenschaftlerinnen und -wis-senschaftler aus aller Welt hat er immer vor-behaltlos und vorurteilsfrei aufgenommen und in der Klinik willkommen geheißen. Und auch seine eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermunterte er, sich für Aus-landsaufenthalte in anderen Kliniken und Laboren zu bewerben. Die Teilnahme an nationalen und internationalen Kongressen wurde uns so gut wie immer ermöglicht.

Sein Humor mag im Alltag nicht immer sofort aufgefallen sein, spätestens bei den

Weihnachtsfeiern der Abteilung wurde er aber offenbar. Satirische Beiträge, die ihn und seine Oberärzte vorführten, waren ex-plizit erwünscht und die Enttäuschung groß, wenn diese einmal ausfielen. Auch seine Liebe zur Musik kam bei diesen Anlässen ans Licht: Es sollte nach Möglichkeit musi-ziert und gesungen werden. Unvergessen werden auch die sommerlichen Gartenfeste mit Partnern und Kindern bei ihm zu Hause bleiben.

Wir werden gern an die gemeinsame Zeit zurückdenken und sind sicher alle auf die eine oder andere Weise von seiner Sicht auf die Neurologie und die Welt geprägt worden.

Dr. Katja Kollewe und Professorin Dr. Susanne Petri

im Namen des gesamten Teams

Page 18: Mhh 5 2015 alles web

infoNAMEN uND NACHRICHTEN18

November 2015

4. November: Patientenveranstaltungn WENN DER SCHLAF KEINE ERHOLuNG BRINGT:

DIAGNOSTIK uND THERAPIE VON ATEMAuSSET-ZERN IN DER NACHT

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, OhrenheilkundeAuskunft: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-Mail: [email protected]

6. November: Festveranstaltungn PROMOTIONSFEIER ZuR VERLEIHuNG

DES DOKTORGRADES MIT ÜBERGABE DER PROMOTIONSuRKuNDEN

Veranstalter: Der PräsidentAuskunft/Anmeldung: Susanne MaibomTelefon: (0511) 532-6013E-Mail: [email protected]: 15.15 UhrOrt: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1

6./7. November: Internationales Symposiumn THE FuTuRE OF HEARING

Veranstalter: Exzellenzcluster Hearing4allAuskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-Mail: [email protected]: www.hearing4all.de

14. November: Herbstsymposiumn INNOVATIVE THERAPIE AFFEKTIVER

STöRuNGEN – DIE „DRITTE WELLE“ DER KOGNITIV-BEHAVIORALEN PSyCHOTHERAPIE uND MODERNEN PHARMAKOTHERAPIE

Veranstalter: Professor Dr. Stefan Bleich, MHH-Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und PsychotherapieAuskunft/Anmeldung: Nina MogilevskajaTelefon: (0511) 532-2397E-Mail: [email protected]: 9 UhrOrt: Zoo Hannover, Prunksaal des Maharadscha, Adenauerallee 3, 30175 Hannover

14. November: Kasuistisches Forum Niedersächsischer Pathologen

n PATHOLOGIEVeranstalter: Professor Dr. Hans-Heinrich Kreipe, MHH-Institut für PathologieAuskunft/Anmeldung: Dr. Bisharah SoudahTelefon: (0511) 532-4512Fax: (0511) 532-5799E-Mail: [email protected]: 9.30 UhrOrt: MHH, Hörsaal S, Gebäude J6, Ebene S0/H0

17. November: Symposium on Advanced Imaging in Systems

n BIOLOGy OF THE CyTOSKELETONVeranstalter: Institut für Biophysikalische ChemieAuskunft/Anmeldung: Cornelia ZieglerTelefon: (0511) 532-3702Telefon: (0511) 532-5966E-Mail: [email protected]: 10 UhrOrt: MHH, Hörsaal R, Gebäude J6, Ebene S0/H0

17. November: Symposiumn NEONATOLOGIE IN HANNOVER:

FORTSCHRITT IN KLINIK uND FORSCHuNGVeranstalter: Dr. August und Erika Appenrodt StiftungAuskunft: Professorin Dr. Dorothee ViemannTelefon: (0511) 532-7823Fax: (0511) 532-9125E-Mail: [email protected]: 13.30 UhrOrt: Hörsaal O, Gebäude K20 (Zahnklinik)

18. November: Symposium on Structural Systems Biology

n A PRESENTATION OF CSSB RESEARCH TOPICSVeranstalter: Institut für Biophysikalische ChemieAuskunft/Anmeldung: Cornelia ZieglerTelefon: (0511) 532-3702Telefon: (0511) 532-5966E-Mail: [email protected]: 9 UhrOrt: MHH, Hörsaal B, Gebäude J2, Ebene H0

20. November: Kompetenznetz Fußn DIABETISCHES FuSSSyNDROM

Veranstalter: Professor Dr. Henning Windhagen, MHH-Klinik für Orthopädie im AnnastiftAuskunft: Katja GolditzTelefon: (0511) 5354-339Fax: (0511) 5354-682E-Mail: [email protected]: www.kompetenznetz-fuss.deuhrzeit: 9.30 UhrOrt: Radisson Blu Hotel, Expo Plaza 5, 30539 Hannover

21. November: Symposiumn 20. HANNOVERSCHES IMPFSyMPOSIuM

Veranstalter: Professor Dr. Thomas F. Schulz, MHH-Institut für VirologieAuskunft: Annemarie Meyer, Carmen Schohr

VORSCHAu AuF KONGRESSE, SyMPOSIEN uND TAGuNGEN DER MHH

Page 19: Mhh 5 2015 alles web

5/2015 NAMEN uND NACHRICHTEN 19

Telefon: (0511) 532-6736Fax: (0511) 532-8736E-Mail: [email protected]: [email protected]: 9 UhrOrt: MHH, Hörsaal F, Gebäude J1, Ebene 1

26. November: Herbstsymposiumn „VOM WOLLEN uND TuN – MOTIVATION

IN DER REHABILITATION“Veranstalter: Professor Dr. Christoph Guten-brunner, MHH-Klinik für Rehabilitationsmedizin und Koordinierungsstelle Angewandte Rehabilita-tionsforschungAuskunft/Anmeldung: Dr. Elena Andreeva, Sandra SteinTelefon: (0511) 532-2788 oder -4129Fax (0511): 532-4293E-Mail: [email protected]: [email protected]: 13 UhrOrt: MHH, Hörsaal M, Gebäude J1, Ebene 1

Dezember 2015

4. Dezember: Abschiedsveranstaltung und Übergabe der wissenschaftlichen Leitung von Professor Dipl.-Ing. Dietmar Otte an Dr.-Ing. Heiko Johannsen

n VERKEHRSuNFALLFORSCHuNG AN DER MHH: AuFGABEN uND NEuE ZIELE

Veranstalter: Professor Dipl.- Ing. Dietmar Otte, MHH-VerkehrsunfallforschungAnmeldung: [email protected]: 10 UhrOrt: MHH, Hörsaal N, Gebäude J1, Ebene 1

3. Dezember: TWINCORE-Symposiumn TOWARDS THE ESTABLISHMENT OF INDIVI-

DuALIZED INFECTION MEDICINEVeranstalter: TWINCORE – Zentrum für Experimentelle und Klinische Infektionsforschung GmbHAuskunft/Anmeldung: Andrea von CraushaarTelefon: (0511) 22 00 27-113E-Mail: [email protected]: 9 UhrOrt: TWINCORE Seminarraum, Gebäude M04, EG

Januar 2016

22./23. Januar: 12. Karl-Stolte-Seminar zur Pädiatrischen Diabetologie

n DIABETES, DATEN, DENKANSTöSSE uND DuRCHBLICK

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Danne, Kinderkrankenhaus auf der Bult, Diabeteszentrum für Kinder und Jugendliche; Professorin Dr. Karin Lange, MHH-Institut für Medizinische PsychologieAuskunft/Anmeldung: Kinder- und Jugend-krankenhaus Auf der BultTelefon: (0511) 8115-3331Fax: (0511) 8115-3334E-Mail: [email protected]: 15 Uhr (Fr.) und 9 Uhr (Sa.)Ort: Courtyard Hotel Marriott und Sprengel-Museum Hannover

Kontakt:Claudia BarthTelefon (0511) 532-6771Fax (0511) 532-3852 [email protected]

Änderungen vorbehalten. Weitere Veranstaltungen finden Sie im Internet unter www.mh-hannover.de/terminvorschau.html

Page 20: Mhh 5 2015 alles web

NameN uNd NachrichteN info20

DIENSTJuBILÄEN40-JÄHRIGES JuBILÄuM:am 16. Juli 2015

n Christa Lichtenberg, Medizinisch-Tech-nische Assistentin im Institut für Funktionel-le und Angewandte Anatomie,

am 8. August 2015n Edgardo Guico, ehemals Krankenpfleger im Krankenpflegedienst, jetzt in der Frei-stellungsphase Altersteilzeit,

am 15. September 2015n Gisela Rüther, ehemals Medizinisch-Technische Assistentin in der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäß-chirurgie, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit.

25-JÄHRIGES JuBILÄuM:am 1. Oktober 2014

n Iris Lambrecht, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 45,

am 1. April 2015n Sabine Herde, Gesundheits- und Kranken-pflegerin auf der Station 27,

am 30. Juni 2015n Michael Hattendorf, Betriebstechniker im Geschäftsbereich Technisches Gebäudema-nagement,

am 1. Juli 2015n Professor Dr. med. Anibh Martin Das, Oberarzt in der Klinik für Pädiatrische Nie-ren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen,n Christiane Lemke, Medizinisch-Technische Assistentin im Institut für Zellbiologie im Zentrum Anatomie,n Gabriele Lura, Physiotherapeutin in der Klinik für Rehabilitationsmedizin,n Anja Meybohm, Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellungs-chirurgie,n Heide-Lore Njie, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 54,n Bettina Schlömer, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin auf der Station 67,n Angelika Strauß-Schier, Pädagogin im Hörzentrum,

am 2. Juli 2015n Privatdozent Dr. med. Armin Fieguth, Oberarzt im Institut für Rechtsmedizin,n Dr. med. Hans Hartmann, Leitender Oberarzt für den Bereich Neuropädiatrie, Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankungen,

am 3. Juli 2015n Anke Lahn, Arzthelferin im Institut für Klinische Immunologie,

am 12. Juli 2015n Peter Jaroslaw Schultz, Tierpfleger im Zentralen Tierlabor,

am 14. Juli 2015n Christina Krüger, Tierpflegerin im Zen-tralen Tierlabor,

am 18. Juli 2015n Dr. rer. nat. Martin Fischer, wissenschaft-licher Mitarbeiter im Institut für Neurophy-siologie,n Helge Weiß, Technischer Angestellter in den Zentralen Forschungswerkstätten,

am 23. Juli 2015n Claudia Köhler, Kauffrau im Gesundheits-wesen im Transplantationsbüro,

am 26. Juli 2015n Josef Basgall, Mitarbeiter im Transport-dienst,

am 29. Juli 2015n Heike Klingemann, Sachbearbeiterin in der Klinik für Unfallchirurgie,

am 1. August 2015n Hanaa Bagh, Sachbearbeiterin in der Abteilung Patientenabrechnung/Spezielle Versorgungsformen,n Dirk Benthe, Mitarbeiter in der Abteilung Aufbereitung,n Dr. med. Clemens Gras, Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivme-dizin,n Elisabeth Anna Kirsch, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 85,n Frank Meyer, Mitarbeiter in der Telefon-zentrale,

am 3. August 2015n Professor Dr. med. Marius Hoeper, stellvertretender Chefarzt der Klinik für Pneumologie,

am 4. August 2015n Andreas Brauer, Anlagenverantwortlicher im Geschäftsbereich Technisches Gebäude-management,

am 16. August 2015n Gaby Langefeld, Stationsassistentin auf den Stationen 38 und 48,

am 29. August 2015n Volker Wemhöner, Chemisch-Technischer Assistent im Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene,

am 31. August 2015n Maren Herten, Dokumentationsassistentin im Tumorzentrum,

am 1. September 2015n Heike Held, Dokumentationsassistentin in der Abteilung MKR-Management,

n Katrin Krüger, Erzieherin in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie,n Kati Roeber, Study Nurse im TWINCORE,n Karin Thies, Gesundheits- und Kranken-pflegerin auf der Station 64a,n Britta Wieland, Biologisch-Technische Assistentin in der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, n Petra Zahn, Mitarbeiterin im Institut für Klinische Chemie,

am 2. September 2015n Andrea Baron, Stationsassistentin in der Abteilung Klinikmanagement,

am 3. September 2015n Dr. med. Maria Cristina Hernández-Polo, Oberärztin in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,

am 4. September 2015n Dr. med. Frank Logemann, Oberarzt in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivme-dizin,

am 6. September 2015n Mechthild Schwarze, Chemisch-Techni-sche Assistentin in der Klinik für Gastroente-rologie, Hepatologie und Endokrinologie,

am 9. September 2015n Friedhelm Staar, Mitarbeiter in der Abtei-lung Materialwirtschaft,

am 15. September 2015n Sandra Tammen, Study Nurse in der Klinik für Kardiologie und Angiologie,

am 16. September 2015n Birgitt Haarmeijer, Technische Assistentin in der Klinik für Hämatologie, Hämosta-seologie, Onkologie und Stammzelltrans-plantation,

am 17. September 2015n Anja Karge, Sachbearbeiterin im Institut für Rechtsmedizin,

am 29. September 2015n Dr. rer. nat. Horst Günter Hermann Bernhardt, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Klinik für Immunologie.

Die MHH gratuliert herzlich und dankt für die geleistete Arbeit.

Das PräsidiumProfessor Dr. Christopher BaumDr. Andreas TecklenburgAndrea Aulkemeyer

Der PersonalratSimon Brandmaier

ExAMEN BESTANDENIm September 2015 bestanden das

n Staatsexamen für Medizinisch-Tech-nische Radiologieassistentinnen und -assistenten:Aline Backmeister, Alexander Bäte, Jenni-fer Bierschenk, Louisa Dzierzon, Katarin Frank, Winston Gibbons, Pia Hanker,

Jan-Sören Henning, Romana Hubrich, Stefanie Kerstens, Angelika Kreuser, Lena Lorenz, Carolin Lyssy, Sonja Nanninga, Lisa Niermann, Karen Pytlik, Chiara Rauschning, Lisa Reese, Carolin Schöbel, Eduard Schulz, Anna Severloh, Monika Tabor, Kim Vossbeck, Virginia Wolff.

Kontakt:Ursula LappeTelefon (0511) 532 [email protected]

Page 21: Mhh 5 2015 alles web

NameN uNd NachrichteN 215/2015

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HABILITATIONENDie Venia Legendi erhielten:

n Dr. med. Thilo Flörkemeier, Orthopädie der MHH (Annastift), für das Fach Ortho-pädie,n Dr. med. Katja Hüper, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radio-logie, für das Fach Radiologie,n Dipl.-Psych. Dr. rer. nat. Gregor Szycik, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, für das Fach Psycho-therapie.

PROMOTIONENIm Juni 2015 wurden promoviert

n zum Dr. med.:Banu Altintas, Ulrike Bünte, Simone Feurstein, Julian Till Hauser, Josephin

Heine, Benita Kirsch, Kathrin Lißeck, Steffen Marquardt, Timon Mosel, Marlene Plüß, Michaela Salger, Torben Schweer, Ingo Roland Volkmann, Inna Zimmer,

n zum Dr. med. dent.:Karolin Dippe, Oliver Tobias Müller, Matthias Stübner, Nurkan Ünlü,

n zum Dr. rer. nat.:Stefanie Hagemann, Verena Labenski, Thomas Panterodt, Dejene Milkessa Tufa, Carolin Vogt, Alexander Wirth.

Kontakt:Susanne MaibomTelefon (0511) [email protected]

n Aurélie Ducroux, Postdoktorandin in der Forschergruppe „Angeborene Immunität und Virale Evasion“, TWINCORE, erhält von der französischen Ernst & Margarete Wagemann Foundation für ihre For-schungsarbeiten ein Stipendium in Höhe von 52.000 Euro für zehn Monate. Unter der Leitung von Christine Goffinet wird Aurélie Ducroux Mechanismen des an-geborenen Immunsystems gegen HIV-1 untersuchen.

n Dr. rer. nat. Dorothee Hartmann, Institut für Molekulare und Translationale The-rapiestrategien (IMTTS), erhielt von der Heart Failure Association of the European Society of Cardiology (ESC) ein mit 400

Euro dotiertes Reisekostenstipendium als Finalistin der „Young Investigator Award session: Basic Science“ im Mai 2015 in Sevilla, Spanien.

n Diplom-Kaufmann Sebastian Liersch, MPH, Institut für Epidemiologie, Sozialme-dizin und Gesundheitssystemforschung, erhielt vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) ein Kongress-Stipendium in Höhe von 1.000 Euro zur Vorstellung seiner Arbeit „Cost-effecti-veness of physical activity promotion in childhood: a Markov model“ auf dem Weltkongress der International Health Economics Association (iHEA) in Mailand, Italien.

Die Medizinische Hochschule Han-nover hat zum 1. Oktober 2015 die Parkgebühren für Patienten und Be-sucher erhöht. Pro Stunde ist das Parken nun 10 Cent teurer geworden und kostet 1,10 Euro. Die ersten 45 Minuten sind nach wie vor kosten-frei. Die maximal zu zahlende Tages-gebühr beträgt unverändert 10 Euro. Die vergünstigten Angebote für Dau-erparker bleiben erhalten. Das Par-ken für Schwerbehinderte mit dem Kennzeichen „aG“ ist kostenfrei. Die Parkplätze auf dem Parkober-deck vor den Polikliniken und dem Haupteingang werden ausschließlich für Patienten und Besucher der MHH vorgehalten. red

Parkgebühren steigen

Page 22: Mhh 5 2015 alles web

Hans Anton Adams,„Von den letzten Dingen“, Leid, Sterben und Leben aus medizinischer und theologischer Sicht,

Verlag Lehmanns Media GmbH, Berlin,1. Auflage 2015,ISBN 978-3-86541-742-8

Florian Fischbock,„Cockpit Bildungsmanagement”,Ein Instrument zur qualitativen Koordination von Bildungseinrichtungen,

Verlag Tectum, Marburg,1. Auflage 2015,ISBN 978-3-8288-3607-5

Georg Hansmann (Hrsg.),„Neugeborenen-Notfälle“Erstversorgung und Intensivmedizin,

Schattauer Verlag, Stuttgart,2. vollständig überarbeitete und stark erweiterte Auflage 2015,ISBN 978-3-7945-2905-6

NAMEN uND NACHRICHTEN info22

EHRuNGEN uND AuSZEICHNuNGEN

n Anne-Kathrin Beck, Klinik für Neurochi-rurgie, erhielt im Juni 2015 in Karlsruhe

den mit 500 Euro dotier-ten Nachwuchspreis der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie für ihre Arbeit „Intracranial EEG reveals differences in auditory change de-tection of thalamic and

basal ganglia regions“. Außerdem wurde die Forscherin im September 2015 in Mumbai, Indien, von der World Society for Stereotactic and Functional Neurosurgery (WSSFN) mit dem WSSFN Poster Basic Science Abstract Presentation Award in Höhe von 500 US-Dollar ausgezeichnet für ihre Arbeit „Electrophysiological correlates of auditory change detection: A simul-taneous depth and scalp EEG study“ im Rahmen des Exzellenzclusters Hearing4all.

n Thomas Elle, Doktorand der Klinik für Neu-rochirurgie, erhielt im Juni 2015 in Karlsruhe

den mit 500 Euro dotier-ten Posterpreis der Deut-schen Gesellschaft für Neurochirurgie für seine Präsentation „Deep brain stimulation of the rat cen-tromedian-parafascicular

complex attenuates apomorphine-induced deficient sensorimotor gating“.

n Dr. rer. biol. hum. Diplom-Psychologin Gundula Ernst, Forschungs- und Lehr-

einheit Medizinische Psychologie, errang im Namen des Kom-petenznetzes Patien-tenschulung (KomPaS) den mit 10.000 Euro dotierten ADHS-Förder-preis der Shire Deutsch-

land GmbH, Berlin, für das Projekt „Fit für den Wechsel: Erwachsenwerden mit chro-nischer Krankheit“.

n Dr. rer. nat. Dorothee Hartmann, Institut für Molekulare und Translationale The-

rapiestrategien (IMTTS), wurde im Mai 2015 in Sevilla, Spanien, von der Heart Failure Association of the European Society of Cardiology (ESC) mit dem dritten Platz des Young Investigator

Award: Basic Science in Höhe von 250 Euro ausgezeichnet für ihre Präsentation „GATA2-mediated miRNA regulation in endothelial cells“.

n Dr. (IT) Fabio Ius, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, erhält

im Oktober 2015 in Dres- den gemeinsam mit einem weiteren Wis-senschaftler den Young Investigator Award der Deutschen Transplanta-tionsgesellschaft (DTG). Der Preis in Höhe von

5.000 Euro wird geteilt. Der Titel der preis-gekrönten Arbeit: „Early Donor Specific Antibodies in Lung Transplantation: Risk Factors and Impact on Survival“.

n Professorin Dr. rer. nat. Karin Lange und Dr. rer. nat. Heike Saßmann, Forschungs-

und Lehreinheit Medizi-nische Psychologie, wurden im September 2015 mit dem Heinrich-Sauer-Preis in Höhe von 2.500 Euro geehrt. Das Herz- und Diabeteszen-trum NRW, Bad Oeyn-hausen, würdigte damit die Arbeit „Evaluation des Elternprogramms DELFIN – Das Elternpro-gramm für Familien von Kindern mit Diabetes“.

IN GREMIEN GEWÄHLT

n Professor Dr. med. Florian P. Limbourg, Klinik für Nieren- und Hochdruckerkran-kungen, wurde von der Deutschen Hoch-druckliga (DHL) in den wissenschaftlichen Beirat gewählt und zum Regionalbeauf-tragten ernannt.

n Dr. PH Gabriele Müller-Mundt, Institut für Allgemeinmedizin, wurde von der Deut-

schen Gesellschaft für Palliativmedizin zur Mandatsträgerin für die S3-Leitlinie „Pfle-gende Angehörige” ernannt.

n Dr. med. Bettina Wiegmann, MD, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, wurde von der Ame-rican Society for Artificial Internal Organs als Mitglied in das Editorial Board des

Fachjournals ASAIO, Section Biohybrid, gewählt.

Kontakt:Ursula LappeTelefon (0511) 532 [email protected]

Bücher von MHH-Autoren

Page 23: Mhh 5 2015 alles web

5/2015 NAMEN uND NACHRICHTEN 23

Fachklinikfür

RehabilitationKardiologie- Herz-, Kreislauf- u. Gefäßerkrankungen- Zustand nach Herztransplantation undHerzunterstützungssysteme

Pneumologie- Zustand vor u. nachLungentransplantation- Lungenhochdruck (PAH)- Bronchialkrebs

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Internationale RehabilitationVor- u. Nachsorgeprogramme- Herzwoche, Gefäßwoche, Lungenwoche- Wunschgewicht

Das Angebot- Qualifizierte fachärztlichemedizinische Diagnostik u. Therapie- Individuelle Physio- und Sporttherapie- nach Belastung angepasste Einzel-und Gruppentherapie- med. Trainingsprogramm mit Fahrrad-ergometer- u Muskelaufbautraining- physikalische Therapie- psychologische und seelsorgerischeBetreuung- professionelle Pflege- Schwimmbad- spezielles Schulungsprogramm- Einzelzimmer ggf. Aufnahme vonAngehörigen im DZ- kostenloses Angehörigenseminar

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Eine tolle sportliche Leistung: Die Kinder vom Lehrter Sportverein 1878 schwam-men mehr als 30 Kilometer für einen guten Zweck. Sie nahmen am diesjähri-gen Benefizschwimmen des Netzwerks für die Versorgung schwerkranker Kinder e.V. teil. Jeder erschwommene Kilometer im hannoverschen Annabad

wurde mit 5 Euro belohnt, die direkt den kranken Kindern zugute kom-men. Fast 600 Schwimmerinnen und Schwimmer im Alter von fünf bis 88 Jahren beteiligten sich an dem nassen Spektakel am 4. September. Viele re-gionale Unternehmen sponserten die Sportler. tg

400 Kilometer für schwer kranke Kinder

Seit Mai dieses Jahres ist Professor Dr. Knut Albrecht (47) außerplanmäßi-

ger Professor (APL) im MHH-Institut für Rechtsmedizin. Seine berufliche Karriere bestimmen bis heute zwei Fachgebiete: die Rechtsmedizin und die Urologie.

Nach dem Studium der Humanme-dizin in Göttingen und Hannover und seiner Approbation als Arzt arbeitete er zunächst als Assistenzarzt in der Uro-logischen Abteilung des Vinzenzkran-kenhauses Hannover. 2001 nahm er die Möglichkeit wahr, wieder an die MHH zu wechseln und dort im Institut für Rechtsmedizin eine Ausbildung als Fach-arzt für Rechtsmedizin zu absolvieren. 2006 setzte er nach Erlangung der Fach-arztqualifikation, ebenfalls an der MHH, seine Facharztausbildung in der Urologie fort und beendete sie drei Jahre später.

Bereits 2008 hatte er sich habilitiert und wurde 2009 Funktionsoberarzt in der Urologischen Poliklinik. Trotz des Wechsels in die Urologie blieb die Verbin-

dung zur Rechtsmedizin stets erhalten. Professor Albrecht war während der ge-samten Zeit weiterhin freier Mitarbeiter im Institut für Rechtsmedizin. 2011 zog es ihn wieder vollständig in das foren-sische Fachgebiet, er hielt jedoch wie-derum den Kontakt zur Urologie und ist dort bis heute für die klinischen Gutach-ten zuständig.

Sein Spezialgebiet im Kontext der Verknüpfung beider Fachgebiete ist die „Forensische Andrologie“, bei der es im Rahmen strafrechtlicher Verfahren um strittige sexuelle Handlungen bei-spielsweise darum geht, ob ein Tatver-dächtiger tatsächlich für sich in Anspruch nehmen kann, einen Potenzverlust oder eine andere urogenitale Erkrankung auf-zuweisen. Professor Albrecht forscht hauptsächlich auf dem Gebiet der foren-sischen Andrologie, und seine Expertise ist im gesamten deutschsprachigen Raum gefragt. Obwohl derartige Anfragen zu-nehmen, gehören sie nicht zum Tages-geschäft der Rechtsmedizin.

Im Berufsalltag beschäftigt sich Pro-fessor Albrecht vor allem mit Obduktio-nen unklarer Todesfälle, Untersuchungen von geschädigten Personen und Behand-lungsfehlergutachten. In seiner Freizeit widmet sich der Vater von drei Kindern neben dem Sport insbesondere der Me-dizingeschichte, der Kunst und seinem „historischen“ VW-Käfer. tg

KNuT ALBRECHT IST NuN ...

Außerplanmäßiger Professor

Page 24: Mhh 5 2015 alles web

Behandeln und Pflegen info24

Hinten links am Fenster ist sein fester Platz. Drei Nachmittage pro Woche verbringt Harald F. (67) auf der Liege

im Dialyse-Raum, wo sein Blut künst-lich gereinigt wird. In diesem Jahr feiert er ein ungewöhnliches Jubiläum: Seit 35 Jahren lebt er an der Dialyse. Während für die meisten nierenkranken Menschen die künstliche Blutwäsche nur eine Über-gangslösung bis zur Transplantation ist, hat Harald F. sich dafür entschieden, im-mer damit zu leben. Der Rentner aus dem Landkreis Peine ist eine große Ausnahme, denn bei nur wenigen Menschen geht das so lange gut.

Am 25. September 1980 bekam der da-mals 32-Jährige seine erste Dialyse. Damals noch in der hannoverschen Berckhusen-straße, das KfH-Nierenzentrum auf dem

MHH-Gelände gab es noch nicht. „In der Berckhusenstraße haben wir Patienten un-sere Geräte selbst aufgebaut und uns auch selbst angeschlossen“, erinnert sich Harald F. Es war eine sogenannte Self-Care-Dialyse unter Anleitung einer Krankenschwester.

Seit 1989 kommt der 67-Jährige in das KfH-Nierenzentrum. Montags, mittwochs und freitags reinigt ein Dialyse-Gerät in einer fünfstündigen Prozedur sein Blut von Giftstoffen. Normalerweise lässt die Dialysebehandlung über längere Zeit die Menschen schneller altern und befördert Erkrankungen anderer Organsysteme. Langzeitfolgen können beispielsweise Schäden am Herzen und an den Gefäßen sein. Doch Harald F. fühlt sich auch nach 35 Jahren noch recht gesund. „Ich bin mit der Dialyse immer gut zurechtgekommen“,

sagt er. Sie hat ihn auch nicht davon abge-halten zu arbeiten. Bis zum Alter von 57 Jahren war er im Stahllabor der Ilseder Hütte tätig. Dialysiert hat er zu der Zeit nachts. „Die Arbeit war gut für mich und hat mich abgelenkt“, erklärt er. Auch aufs Reisen hat er nicht verzichtet – Feriendia-lyse machte es möglich.

Das Thema Transplantation hat der Rentner längst für sich abgeschlossen. „Nachgedacht habe ich darüber, aber mich dann doch dagegen entschieden. Wer weiß, ob mein Körper das fremde Organ überhaupt angenommen hätte?“ Für sei-nen Arzt, Privatdozent Dr. Roland Schmitt, ist Harald F. eine seltene Ausnahme. Die dauerhafte Dialyse, so betont er, sei in der Regel nur die zweitbeste Lösung. Für die meisten Patienten ist eine Transplantation und die anschließende höhere Lebens-qualität das Ziel. Dennoch ist Harald F. ein Beispiel dafür, dass Patienten mit einem Ersatzverfahren durchaus längere Zeit gut leben können.

Welche Faktoren spielen dabei eine Rol-le? „Herr F. hat eine angeborene Fehlbil-dung der Niere, die Erkrankung beschränkt sich also nur auf das eine Organ“, erklärt Dr. Schmitt, „das ist in der Situation sicher ein Vorteil.“ Darüber hinaus kommt es auch auf das Verhalten des Patienten an. Der Nephrologe bescheinigt Harald F. eine hohe Eigenverantwortung und Therapie-treue. „Er lebt sehr diszipliniert und passt gut auf sich auf.“ tg

Ein ungewöhnliches JubiläumHarald F. lebt seit 35 Jahren an der Dialyse

Durch den Filter und zurück in den Körper: Dreimal wöchentlich wird das Blut von Harald F. gereinigt.

Der Begriff „Dialyse“ bezeichnet die künst-liche Blutwäsche bei Menschen mit schweren Nierenschäden oder Nierenversagen. Können die Nieren das Blut nicht mehr ausreichend von Schadstoffen und Wasser befreien, muss ein sogenannter Dialysator diese Aufgabe über-nehmen. Es gibt Verfahren, die das Blut außer-halb (extrakorporal) oder innerhalb (intrakorpo-ral) des Körpers reinigen. Am häufigsten wird die extrakorporale Hämodialyse angewendet. Dabei reinigt ein Filter das Blut von schädli-chen Stoffwechselprodukten. In dem Gerät

fließen eine Spülflüssigkeit und das Blut durch eine Membran getrennt in unterschiedliche Richtungen aneinander vorbei. Die Membran ist für Schadstoffe und Wasser durchlässig. Da zwischen dem Blut und der Spülflüssigkeit ein Konzentrationsgefälle besteht, treten die Stoffwechselprodukte durch die Membran in die Spülflüssigkeit über. Das so gereinigte Blut fließt wieder in den Körper zurück. Dialyse-Patienten unterziehen sich in der Regel dreimal wöchentlich für vier bis acht Stunden der Blut-wäsche. tg

n Dialyse – ein Filter reinigt das Blut

Page 25: Mhh 5 2015 alles web

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Seit mehreren Jahren wird in Deutsch-land über die Errichtung einer Pflege-kammer diskutiert. In Rheinland-Pfalz

und in Schleswig-Holstein ist die pflege-berufliche Selbstverwaltung bereits be-schlossene Sache. Jetzt nimmt auch Nieder-sachsen Kurs auf eine Kammer. In diesem Sommer wurde die Gründungskonferenz berufen. Ihre Vorsitzende ist Iris Meyen-burg-Altwarg, Geschäftsführung Pflege der MHH. Ein Gespräch über Ziele und Auf-gaben einer Pflegekammer.

Frau Meyenburg-Altwarg, warum brauchen wir eine Pflegekammer?

Weil es Zeit wird, dass die Pflegenden für ihre Belange einstehen. Als institu-tionalisierte Interessenvertretung können wir uns in der Öffentlichkeit und der Politik gegenüber viel besser positionieren. Das ist wichtig für unsere berufliche Zukunft und die Qualität in der Pflege. Ich bin mir sicher, dass durch eine Pflegekammer langfristig das Selbstverständnis der Pflege gestärkt und das Image verbessert wird.Was sind die Aufgaben einer solchen Insti-tution?

Das übergeordnete Ziel einer Pflegekam-mer ist es, für die Bürgerinnen und Bürger eine professionelle Pflege nach aktuellen pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund erstellt die Kammer beispielsweise eine Berufsordnung, die das Berufsbild und die Berufsaufgaben festlegt. Zu den weiteren Aufgaben gehört es, Qualitätsstandards in der Pflege zu etablieren, den Rahmen für Fort- und Weiterbildungen zu setzen und bei berufsqualifizierenden Prüfungen mit-zuwirken. Außerdem regelt die Kammer Rechte und Pflichten der Pflegenden. Ein wichtiger Punkt ist auch, dass sie sich mit ethischen Fragen in der Pflege beschäftigt – das kommt auch den Patienten zugute. Der Pflegekammer Niedersachsen werden 70.000 Mitglieder angehören. Warum ist der Beitritt für ausgebildete Fachkräfte Pflicht?

Wenn alle Pflegenden in einer Organisa-tion vertreten sind, ist das die beste Voraus-

setzung für eine demokratische Meinungs-bildung. Wir können nur stark sein, wenn alle dabei sind. Sonst wäre es auch schwie-rig, die Berufsgruppe in ihrer Gesamtheit zu vertreten.Wie viele MHH-Pflegekräfte werden Mitglied sein, und welchen Nutzen haben sie davon?

Fast alle unsere Pflegenden werden Mit-glieder sein, das sind insgesamt etwa 1.800. Mit der Pflegekammer haben sie eine Insti-tution, die alle Fragen rund um die Aus- und Fortbildung, die Inhalte und Qualität der Arbeit sowie die Rechte und Pflichten des Einzelnen regelt. Die Kammer ist für sie ein neutraler Vertreter, an den sie sich wenden können, ohne dass Zwischenmenschliches oder Hierarchien eine Rolle spielen.

Wie wird die Gründung der Kammer an der MHH aufgenommen?

Wenn ich mit den Kolleginnen und Kolle-gen aus der Pflege ins Gespräch komme, ist die Reaktion darauf durchweg positiv. Die meisten sind froh, dass es endlich losgeht und die MHH ganz vorn dabei ist. Wann nimmt die Institution ihre Arbeit auf?

Ich gehe davon aus, dass die Pflege-kammer 2017 ihre Arbeit aufnimmt. In der Gründungskonferenz bereiten wir das Ganze jedenfalls mit diesem Ziel vor. Wir beschäftigen uns zurzeit unter anderem mit der Satzung, der Wahlordnung, der Mitgliederregistrierung und der gesamten Infrastruktur der Pflegekammer.

Die Fragen stellte Tina Gerstenkorn.

Die Pflegekammer kommtIris Meyenburg-Altwarg zur Vorsitzenden der Gründungskonferenz gewählt

Treibt die Gründung der Pflegekammer voran: Iris Meyenburg-Altwarg.

Das höchste Gremium der Pflegekammer ist die Kammerversammlung. Sie wird von den Mitgliedern gewählt. Die Kammerversamm-lung beschließt die Satzung, wählt den Vor-stand, setzt Ausschüsse zur inhaltlichen Ar-beit ein und trifft Haushaltsentscheidungen. Die Mitglieder der Kammerversammlung sind ehrenamtlich tätig und können sich zur Wahl

in den Vorstand zur Verfügung stellen. Der Vor-stand besteht aus einer Kammerpräsidentin oder einem Kammerpräsidenten, deren Stell-vertreterin oder dessen Stellvertreter und fünf weiteren Vorstandsmitgliedern. Jede Berufs-gruppe ist mindestens mit einem Vorstands-mitglied vertreten. Alle sieben Vorstandsmit-glieder arbeiten ehrenamtlich. tg

n So ist die Kammer aufgebaut

Page 26: Mhh 5 2015 alles web

Behandeln und Pflegen info26

Das kleine Mädchen ist mit einem komplexen Herzfehler auf die Welt gekommen. Es ist erst ein Jahr alt

und hat schon mehrere große Operationen hinter sich. Der letzte Eingriff liegt nur we-nige Tage zurück. Jetzt soll das Mädchen, das unter Medikamenten bisher viel ge-schlafen hat, langsam wieder mobilisiert werden. „Wie können wir sie unterstützen? Was können wir im Einzelnen tun?“ Solche Fragen stellen sich auf der Pädiatrischen Intensivstation 67 der MHH-Kinderklinik nicht nur Ärzte und Pflegekräfte. Zahlreiche Professionen sind eng in die Behandlung eingebunden – und bilden zusammen das interdisziplinäre Mobilisationsteam. Dazu gehören zwei Ärzte, drei Pflegende, vier

Physiotherapeutinnen, eine Masseurin, eine Ergotherapeutin, ein Sportwissen-schaftler und eine Dysphagietherapeutin, die Schluckstörungen behandelt. Sie alle treffen sich jeden Mittwoch zur gemeinsa-men Mobilisationsvisite, schauen sich jeden Patienten an und besprechen die nächsten Therapieschritte.

„Physiotherapie bekommt sie seit einer Woche“, berichtet Joke Buring am Bett der kleinen Herzpatientin. Die Kinderärztin leitet heute die Mobilisationsvisite. „Was meint ihr, können wir mit Schlucktraining und Ergotherapie beginnen?“ Die Dyspha-gietherapeutin Petra Sievers-Nolte stimmt zu, sie möchte mit bestimmten Stimulatio-

nen beginnen, damit das Mädchen wieder ihren Speichel schlucken kann. Die Ergo-therapeutin Anja Eichentopf stellt fest, dass die Kleine zu wenig Körperspannung hat, und wird mit Übungen zur Körperwahr-nehmung beginnen.

Der nächste Patient ist ein zwei Monate alter Junge. Seine Leber funktioniert nicht, er steht auf der Warteliste für eine Trans-plantation. Im Gespräch ist eine Lebend-spende seines Vaters. „Wir könnten den Vater zur Vorbereitung auf die OP ins Fit-nessprogramm aufnehmen“, schlägt Torge Wittke, der Sportwissenschaftler, vor. Dem Jungen ging es zwischenzeitlich schlechter, inzwischen hat sich sein Zustand wieder stabilisiert. Daher beschließt das Team, mit

Physio- und Ergotherapie sowie Schlucktrai-ning anzufangen. Etwa eine Stunde dauert die Visite. Bei manchen Patienten gibt es viel Gesprächsbedarf, bei anderen wenig.

Auf kurzem Weg abstimmen

Das interdisziplinäre Mobilisationsteam besteht seit eineinhalb Jahren. „Der Be-darf an vielen aufeinander abgestimmten Therapieformen war einfach da, und wir wollten die Zusammenarbeit der einzelnen Professionen effektiver gestalten“, erklärt Kinderkrankenpflegerin Bettina Müller. An-fangs war die Arbeit in einem großen inter-disziplinären Team für alle gewöhnungs-

bedürftig. „Inzwischen sehen wir einen Vorteil darin, sich auf kurzem Wege beraten und abstimmen zu können“, stellt Kranken-pfleger Matthias Schütz fest. „Die Kom-munikation klappt so viel besser, und es ist toll zu sehen, wie wir mit unterschiedlichen therapeutischen Ansätzen gemeinsam ein Ziel erreichen.“

Am allermeisten profitieren jedoch die Patienten von dem interdisziplinären Mobilisationsteam. „Durch die enge Ver-knüpfung der einzelnen Disziplinen können wir gezielter auf die aktuellen Bedürfnisse der einzelnen Kinder eingehen“, erklärt Dr. Florian Schmidt, Oberarzt auf der In-tensivstation. So wird den Patienten eine schnelle Mobilisation ermöglicht. Dadurch

wiederum können sie die Intensivstation schneller verlassen und auf die Normal-stationen wie beispielsweise die Station 68 verlegt werden. „Von den Kollegen dort be-kommen wir regelmäßig die Rückmeldung, dass die Patienten in sehr guter Verfassung kommen und somit oft bereits nach relativ kurzer Zeit entlassen werden können“, sagt Dr. Schmidt. In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden auf der Intensivstati-on 67 bereits 925 junge Patienten versorgt. Das sind so viele wie sonst in einem ganzen Jahr. Sicherlich, so meint der Oberarzt, ist die hohe Behandlungsquote auch der Ar-beit des interdisziplinären Mobilisations-teams zu verdanken. tg

Alle Therapeuten für ein ZielGemeinsame Mobilisationsvisiten auf der Kinderintensivstation

Gemeinsame Visite: Masseurin Jessica Sasse, Physiotherapeutin Johanna Briegert, Sportwissenschaftler Torge Wittke, Kirankenpfleger Matthias Schütz, Ergothera-peutin Anja Eichentopf, Kinderkrankenpflegerin Bettina Müller, Kinderärztin Joke Buring und Dysphagietherapeutin Petra Sievers-Nolte.

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Behandeln und Pflegen 275/2015

Experten der Klinik für Kardiologie und Angiologie haben erstmals in Nieder-

sachsen das „Micra Transcatheter Pacing System“ (TPS) bei einer Patientin einge-setzt. Die sogenannte Kardiokapsel ist nicht nur der kleinste Herzschrittmacher der Welt, er kommt vor allem ohne Drähte aus. Geeignet ist die Kardiokapsel zur Be-handlung der Bradykardie, dem verlang-samten Herzschlag, und bei Patienten, die von einer Stimulation nur in der rechten Herzkammer profitieren.

„Die Kardiokapsel ist weniger als ein Zehntel so groß wie herkömmliche Schritt-macher, etwa so wie eine große Tablette. Sie bietet die fortschrittlichste Herzschritt-machertechnologie und ist dabei kos-metisch unsichtbar und klein genug, um über einen Katheter minimalinvasiv über die Leiste implantiert zu werden“, erklärt PD Dr. Christian Veltmann. Er ist als Ober-arzt in der MHH-Kardiologie Spezialist für Rhythmologie und Elektrophysiologie und hat den Schrittmacher gemeinsam mit seinem Kollegen PD Dr. Hanno Oswald bei der 75-jährigen Patientin Inge K. einge-setzt.

Die Patientin litt unter immer wieder- kehrenden Schwindelattacken und stand kurz vor Ohnmachtsanfällen aufgrund eines viel zu langsamen Pulsschlags. Eine normale Schrittmacherimplantation war

in einem externen Krankenhaus aufgrund einer angeborenen Gefäßveränderung nicht erfolgreich. PD Dr. Christian Velt-mann: „Gerade bei dieser Patientin stellt die ,Kardiokapsel‘ die einzige Alternative dar.“

Sobald die Kardiokapsel positioniert ist, wird sie an der Herzwand befestigt, kann aber bei Bedarf auch umpositioniert oder entfernt werden. „Im Gegensatz zu herkömmlichen Schrittmachern sind bei der Kardiokapsel weder Drähte erfor-derlich noch muss operativ eine Tasche unter der Haut angelegt werden“, er-gänzt Klinikdirektor Professor Dr. Johann Bauersachs. Stattdessen wird das System mit winzigen Titanärmchen in der Herz-wand verankert und gibt über einen Pol an der Spitze des Gerätes die elektrischen Impulse für die Herzaktivität ab. Der Ein-griff dauert im Schnitt zwischen 30 und 45 Minuten.

Trotz der geringen Größe der Kardio-kapsel beträgt die geschätzte Lebenszeit der Batterie zehn Jahre. Das System rea-giert auf den Aktivitätsgrad des Patienten, indem es die Schrittmachertätigkeit auto-matisch anpasst. Es ist für MRT-Unter-suchungen aller Körperregionen zugelas-sen und hält den Patienten den Zugang zu den fortschrittlichsten diagnostischen Bildgebungsverfahren offen. sc

Mini-Herzschrittmacher ohne Kabel MHH-Kardiologen setzen erstmals in Niedersachsen neues System ein

Erfolgreicher Eingriff: Patientin Inge K. mit PD Dr. Christian Veltmann und Professor Dr. Johann Bauersachs.

Die Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wiederherstellung-

schirurgie (PHW) der MHH wurde vom Hand Trauma Committee der Federa-tion of European Societies for Surgery of the Hand (FESSH) als „Hand Trauma Center“ nach den Richtlinien der Gesellschaft zertifiziert. Damit gehört die Klinik zu den besten Handzentren Europas.

Die FESSH ist der Dachverband der europäischen handchirurgischen Ge-sellschaften. Kliniken, die „Hand Trau-ma Center“ werden wollen, müssen strenge Vorgaben erfüllen: Sie müssen unter anderem eine qualifizierte Rund-um-die-Uhr-Versorgung für Akut- verletzungen, eine Mindestanzahl spezialisierter Fachärzte und Mindest-behandlungszahlen nachweisen. Zum erforderlichen Behandlungsspek-trum zählen Knochenbrüche, Band-, Sehnen-, Ner-ven- und Ge-fäßverletzun-gen ebenso wie schmerz-hafte Erkran-kungen aller Art. Darüber hinaus muss ein Replantationsdienst zur schnellen Versorgung von Ampu-tationsverletzungen 24 Stunden am Tag zur Verfügung stehen.

Alle diese Bedingungen erfüllt die PHW-Klinik der MHH. „Für die Patien-ten bedeutet die Auszeichnung, dass sie sich mit jeder Art von Verletzungen der Hand jederzeit an uns wenden können. Die erforderliche Expertise ist auch bei komplexen Verletzungen im-mer gewährleistet“, sagt Kinikdirektor Professor Dr. Peter M. Vogt.

Die Zertifizierung durch die FESSH ist immer auf drei Jahre begrenzt. An-schließende Rezertifizierungen sollen sicherstellen, dass der hohe Qualitäts-standard in der Versorgung erhalten bleibt. tg

Die Hand in den Händen von ExpertenPHW-Klinik erhält besonderes Zertifikat

Page 28: Mhh 5 2015 alles web

Behandeln und Pflegen info28

Initiative für Selbstmanagement und Ak-tives Leben, kurz INSEA, heißt das neue, kostenlose Programm für chronisch

kranke Menschen. Seit Januar 2015 gibt es die Kurse im MHH-Institut für Epidemio-logie, Sozialmedizin und Gesundheitssys-temforschung. Ein Interview mit den Leite-rinnen, Professorin Dr. Marie-Luise Dierks und Dr. Gabriele Seidel.

Für wen ist INSEA gedacht?Dr. Seidel: Für alle Menschen, ob jung

oder alt, die an einer chronischen Erkran-kung leiden, und für ihre Angehörigen. Jeder ist herzlich willkommen. Um welche Krankheitsbilder geht es zum Beispiel?

Prof. Dierks: Es geht um alle chronischen Erkrankungen, zum Beispiel alle Arten von Bewegungseinschränkungen, von Rücken-problemen über Arthrose, Rheuma, chro-nische Schmerzen wie beispielsweise Kopf-schmerzen, bis zu Tinnitus oder Diabetes, um nur einige zu nennen. Wir haben aber

auch Angehörige von Menschen mit Alz-heimer-Erkrankung in den Kursen, die bei der Betreuung ihres Erkrankten Unterstüt-zung suchen.Wie läuft so ein Kurs ab?

Dr. Seidel: INSEA ist ein sehr strukturier-tes Programm. Die Kurse werden von zwei Kursleitern betreut, einer dieser Kursleiter hat selbst eine chronische Erkrankung. Die Kursleiter werden für die Aufgabe speziell ausgebildet. Ein Kurs läuft über sechs Wo-chen, einmal wöchentlich 2,5 Stunden. In jeder Kurseinheit werden unterschiedliche Themen angesprochen, unter anderem Umgang mit der Er-krankung, Umgang mit Schmerzen, Ernährung oder Bewegung. Die Kursleiter achten darauf, dass alle Themen gut vermittelt werden und dass jeder Teilnehmer sich so in den Kurs einbringen kann, wie er oder sie es möchte. Niemand wird zu einem „Seelenstriptease“ gezwungen. Zentrale Bestandteile jeder Kurseinheit sind Handlungspläne, die die Teilnehmer entwickeln, um sich selbst Ziele zu setzen und diese Ziele auch zu erreichen. Beispielsweise „jeden Morgen meine Atem-übungen machen“ oder „einmal in der Wo-che schwimmen gehen“.Und dann?

Prof. Dierks: Die Teilnehmer werden zum einen am Ende jeder Sitzung nach ihrem Handlungsplan gefragt, und sie sol-len dabei einschätzen, wie zuversichtlich sie sind, ihr selbst gestecktes Wochenziel zu erreichen. Die Menschen lernen da-

durch, sich realistisch einzuschätzen und sich nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig vorzunehmen. In der nächsten Sitzung be-richten alle, wie es ihnen mit den Plänen ergangen ist. Die Gruppe entwickelt dabei eine ungeheure Eigendynamik, sie freut sich mit, wenn es geklappt hat, und moti-viert, wenn das Ziel einmal zu hoch ge-steckt war. Was nehmen die Betroffenen konkret mit?

Dr. Seidel: Wir geben den Menschen Werkzeuge an die Hand, wie man sich selbst managen kann. Eine Thema ist zum Beispiel immer: Wie geht man mit Stress

um? Wir vermitteln Ent-spannungs- oder Bewe-gungsübungen, wobei INSEA kein Sportpro-gramm ist. Außerdem gibt es einige andere elementare Themen für

chronisch Kranke: Wir rede ich mit Ärzten? Wie gehe ich mit Medikamenten um? Wie mit Schmerzen oder Schlafproblemen? Hilft mir Ablenkung, wenn ja, wie gehe ich vor? Dabei werden nicht nur Hinweise durch die Kursleiter gegeben, sondern auch jeder Teilnehmer berichtet, welche guten Strategien er entwickelt hat.Wie ist die Rückmeldung bis jetzt?

Prof. Dierks: Wir haben bislang schon 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Rückmeldungen nach dem Kurs sind sehr positiv. Die Betroffenen nutzen das Hand-werkszeug und bauen es in ihren Alltag ein, das Gefühl, selbst gut mit der Krank-heit umgehen zu können, verstärkt sich.

Die Fragen stellte Simone Corpus.

Aktiv leben mit chronischer KrankheitNeues Angebot INSEA gestartet

Neue Kurse laufen vom 9. November bis 14. Dezember sowie vom 12. November bis 17. Dezember. Anmeldung nimmt die Patientenuniversität entgegen unter Tele-fon (0511) 532-8425, kontakt@patienten universitaet.de. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Kurse finden in der Patientenuniversität der MHH, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover, statt. Weitere Infos unter www.insea-aktiv.de.

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Page 29: Mhh 5 2015 alles web

Forschen und Wissen 295/2015

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Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG), Bonn und Berlin, bewilligte …n Dr. med. Urs-Vito Albrecht, Peter L. Rei-chertz-Institut für Medizinische Informa-tik, MHH und TU Braunschweig, 89.453 Euro für das Forschungsprojekt „Chancen und Risiken von Gesundheits-App (CHA-RISMHA)“.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn, bewilligte …n Dr. rer. nat. Matthias Hardtke-Wolenski, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, 516.690 Euro für drei Jahre. Unterstützt wird das Forschungsvor-haben „Immunologische Untersuchungen zur Pathogenese und Pathophysiologie der Autoimmunhepatitis“.

n Dr. med. vet. Janin Reifenrath, Klinik für Orthopädie (Annastift), 261.150 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Im-plantat-gerichtetes magnetisches Drug Targeting: Antibiotische Therapie periim-plantärer Infektionen“.n Professorin Dr. med. vet. Teruko Tamura-Niemann, Institut für Physiologische Che-

mie, 322.150 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Die Funktion von THOC5, einem Mitglied des mRNA-Exportkomple-xes THOC, bei der von Differenzierungs-Signalen induzierten Genexpression“.n Professor Dr. med. Kai C. Wollert, Klinik für Kardiologie und Angiologie, 500.284 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Myeloid-Derived Growth Factor

(C19orf10) bei Herzhypertrophie und Herz-insuffizienz: Funktion, Wirkmechanismen und therapeutisches Potenzial“.

Die Else Kröner-Fresenius-Stiftung, Bad Homburg v.d.H., bewilligte …n Privatdozent Dr. rer. nat. Florian Kühnel, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie

und Endokrinologie, 218.550 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Molecular retargeting of virotherapy-induced antibodies for induction of antibody-depen-dent tumor cytotoxicity“.n Professor Dr. med. Ruthild G. Weber, Institut für Humangenetik, 196.000 Euro für zwei Jahre. Ge-fördert wird das Forschungsvorha-ben „Exom-weite Identifizierung von genetischen Veränderungen bei Patienten mit kongenitalen Anomalien der Nieren und ablei-tenden Harnwege (CAKUT)“.

Die Robert Bosch Stiftung, Stutt-gart, bewilligte …n Dr. rer. biol. hum. Diplom-Psycho-login Gundula Ernst, Forschungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, 137.000 Euro für die Entwicklung und Erprobung

einer Schulung für gesunde Geschwister chronisch kranker Kinder im Rahmen des modularen Schulungsprogramms ModuS.

Kontakt:Ursula LappePresse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon (0511) [email protected]

Drittmittel für Forschungsprojekte in der MHH

Page 30: Mhh 5 2015 alles web

Forschen und Wissen info30

Den molekularen Eigenschaften des Gebärmutterhalskrebses auf der Spur:

Das Hannover Clinical Trial Center (HCTC) hat das Studienmanagement des durch die Europäische Union (EU) geförderten klinischen Studienprojektes „Bio-RAIDs“ in Deutschland, Rumänien und Molda-wien übernommen. Es erhält hierfür eine Fördersumme von 250.000 Euro.

Gerade bei fortgeschrittenem Gebär-mutterhalskrebs findet man häufig Mu-tationen. Die Beteiligten des Bio-RAIDs-Projektes wollen anhand von Biomarkern diese Mutationen identifizieren und darauf aufbauend neue Behandlungsme-

thoden entwickeln. So soll eine gezielte Therapie für die Patientinnen, basierend auf den individuellen molekularen Tumor-eigenschaften, ermöglicht werden. „Als erstes deutsches Zentrum konnten wir die MHH-Frauenklinik als Studienzentrum ge-winnen. Zudem betreuen wir ein Zentrum in Dresden, drei Zentren in Rumänien und eins in Moldawien“, sagt Professor Dr. Heiko von der Leyen, Leiter des HCTC.

An der MHH konnten bereits mehr als zehn Patientinnen für die Studie rekrutiert werden. Sie werden hier entsprechend den nationalen Leitlinien zur Therapie von Gebärmutterhalskrebs behandelt. Die

Mediziner nehmen zum Zeitpunkt der Di-agnose sowie im Verlauf der Behandlung regelmäßig Proben, die sie auf Biomarker untersuchen. „Anhand der Befunde kön-nen wir die weitere Therapie abstimmen“, erklärt Professor Dr. Peter Hillemanns, Di-rektor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. „So können wir zum Bei-spiel Erkenntnisse gewinnen, ob und wie der Tumor resistent geworden ist.“

Koordiniert wird das bis 2016 laufende Projekt vom Institut Curie in Paris. An der Studie sind auch Partner aus Holland, Ser-bien, Belgien, Frankreich, Rumänien und Moldawien beteiligt. ck

Mutationen auf der SpurMHH an europaweiter Studie zu Gebärmutterhalskrebs beteiligt

Wenn die Nerven blank liegen Multiple Sklerose: Forscher finden Substanz zur Regeneration von Nervenhüllen

Bei Multipler Sklerose werden die Hüllen von Nerven (das

Myelin) in Gehirn und Rückenmark geschädigt, sodass Reize schlechter fließen und Nerven abster-ben können. So kann bei-spielsweise das Sehen und Gehen beeinflusst werden. Die Krankheit verläuft meist in Schüben, und nach einem Schub kann sich das Myelin ganz oder teil-weise zurückbilden. Bisher gibt es noch keine Medikamente, die diese Regenera-tion fördern. Doch nun haben Forscher der Klinik für Neurologie mit CDP-Cholin eine Substanz entdeckt, die in zwei Mausmo-dellen diese Regeneration fördert. Profes-sor Dr. Martin Stangel und Privatdozent Dr. Thomas Skripuletz sowie Kollegen unter anderem des Teams von Professor Dr. Ralf Linker vom Universitätsklinikum Erlangen veröffentlichten diese Arbeit in der Zeit-schrift „Brain“.

„CDP-Cholin beschleunigt bei Mäusen die natürlicherweise ablaufende Rege-neration nach einem Schub von ein paar Wochen auf ein paar Tage. Die Geschwin-digkeit ist entscheidend, weil Nervenzellen irgendwann zugrunde gehen, wenn sie ohne Myelinhülle quasi ‚nackt‘ sind“, sagt Professor Stangel. CDP-Cholin stimuliert ein Enzym, wodurch mehr Myelin-Vorläufer-zellen entstehen und sich die Myelinhülle schneller regenerieren kann. „So könnten weniger Nervenzellen sterben, was lang-fristig zu weniger Behinderungen bei den Patienten führen würde“, ergänzt PD Dr. Thomas Skripuletz.

Bei Erkrankten könnte eine Therapie mit CDP-Cholin bei einem Schub für ein bis zwei Monate gegeben werden – zu-sätzlich zur bisher üblichen Therapie mit Cortison. Zudem könnte sie mit präven-tiven Maßnahmen kombiniert werden. „Letztlich müssen klinische Studien aber zeigen, ob die Ergebnisse auf den Men-schen übertragbar sind“, sagt Professor Stangel.

Da CDP-Cholin bereits im Rahmen von anderen Erkrankungen untersucht worden und als Nahrungsergänzungs-mittel verfügbar ist, sind baldige klinische Studien möglich. bb

Erforschen Nervenregeneration: Professor Dr. Martin Stangel (rechts) und Privatdozent Dr. Thomas Skripuletz.

Blick durchs Mikroskop: Durch CDP-Cholin steigt die Anzahl der wachsenden Myelin-Vorläuferzellen (gelb) im Gehirnbalken.

Page 31: Mhh 5 2015 alles web

Forschen und Wissen 315/2015

Patienten – insbesondere ältere Pa-tienten – sind nach einer Blutstamm-zelltransplantation zum Beispiel zur

Behandlung einer Leukämie (Blutkrebs) besonders anfällig für Infektionen. Ein Grund für die erhöhte Anfälligkeit ist die verzögerte Neubildung einer Sorte von Blutzellen, den T-Lymphozyten (T-Zellen), die eine Schlüsselposition im Kampf ge-gen Infektionen einnehmen. Im ungüns-tigsten Fall kann die Regeneration von T-Zellen Monate bis Jahre in Anspruch nehmen.

Alle Blutzellen, darunter auch die Im-munzellen, werden im Knochenmark ge-bildet. Im Gegensatz zu anderen Immun-zellen werden im Knochenmark jedoch nur T-Vorläuferzellen gebildet, ihre Reifung zu T-Zellen findet im sogenannten Thymus statt. Dort lernen die T-Vorläuferzellen, nur

körperfremde Erreger wie Viren oder Bak-terien zu bekämpfen und nicht das körper-eigene Gewebe als fremd zu erkennen. Die Besiedlung des Thymus durch Vorläufer-

zellen aus dem Knochenmark stellt einen möglichen Flaschenhals des Regenerati-onsprozesses dar.

Das Team um Professor Dr. Andreas Krueger, REBIRTH-Arbeitsgruppe „Rege-nerative Immunologie“, MHH-Institut für Immunologie, hat nun aufgeklärt, wie vie-le T-Vorläuferzellen täglich in den Thymus wandern und für wie viele Zellen dort Platz ist. „Im Thymus der Maus gibt es ungefähr 160 Plätze für frische Vorläuferzellen aus dem Knochenmark; davon sind im Durch-schnitt 150 Plätze tatsächlich immer be-setzt. Das heißt, dass nur etwa zehn Zellen auf einmal in den Thymus aufgenommen werden. Wir konnten zeigen, dass jeder einzelne Platz für zehn bis zwölf Tage be-setzt bleibt, bevor er für einen neuen Vor-läufer zur Verfügung steht“, sagt Professor Krueger. ck

Erfolg für die Forschungsstrategie der MHH: Sie ist die forschungsstärkste medizinische Hochschuleinrichtung in Deutschland. Das belegt der Förderatlas 2015 der Deutschen Forschungsgemein-schaft (DFG), in dem der Zeitraum von 2011 bis 2013 betrachtet wird.

Demnach hat die MHH im Fachgebiet Medizin vonseiten der DFG 81,5 Millio-nen Euro bewilligt bekommen – so viel wie keine andere hochschulmedizinische Einrichtung in Deutschland. Dabei pro-fitiert sie von ihrer Beteiligung an den Exzellenzclustern „Von Regenerativer Biologie zu Rekonstruktiver Therapie“

(REBIRTH) und „Hearing4all“ (H4A) sowie an der Gra-duiertenschule „Hannover Biomedical Research School“ (HBRS). Auch bei der aus-schließlichen Betrachtung des medizinischen Teilgebietes Mikrobiologie, Virologie und Immunologie ist die MHH die DFG-aktivste Universität mit 21,2 Millionen Euro Bewilligungen.

„DFG-Förderung erhält man nur in der Kombination exzellenter Köpfe, Kon-zepte, Vorleistungen und Strukturen. Diese Auswertung zeigt die besondere

Stärke unserer Forschung, von den Grundlagenfächern bis hin zu klinischen Studien. Und sie bestärkt uns, in unserer Strate-gie fortzufahren“, sagt Profes-sor Dr. Christopher Baum, Prä-sident der MHH und zuständig für das Ressort Forschung und Lehre.

Den Förderatlas 2015 finden Sie als Online-Fassung im Internet unter www.dfg.de/foerderatlas. Die Auswer-tungen der DFG-Förderungen universi-tätsmedizinischer Einrichtungen können ab Seite 134 nachgelesen werden. bb

DFG-Förderatlas zeigt Spitzenposition der MHH

Nur 160 Plätze freiREBIRTH-Forscher untersuchen die T-Zellentwicklung im Thymus

Die Untersuchungen führten Dr. Marcin Lyszkie-wicz, Professor Andreas Krueger und Dr. Natalia Zietara (von links) durch.

Wie groß sind die Eintrittspforten für die Vorläuferzellen? In der Lichtscheibenmikroskopie ist links der Kernbereich des Thymus, die Medulla, rot eingefärbt. Die blauen Punkte rechts zeigen das Volumen dieses Kernbereichs.

Page 32: Mhh 5 2015 alles web

Forschen und Wissen info32

Professor Dr. Michael Heuser hat von der Deutschen Forschungsgemein-

schaft (DFG) eine Heisenberg-Professur zuerkannt bekommen und an der Klinik für Hämatologie, Hämostaseologie, On-kologie und Stammzelltransplantation an-getreten. Er erforscht Mecha-nismen, die zur sogenannten akuten myeloischen Leukämie führen, einer besonders ag-gressiven Form des Blut-krebses. Sein Ziel ist es, neue Therapien zu finden.

„Ich beglückwünsche Pro-fessor Heuser zur Bewilligung dieser Professur für Moleku-lare Therapien in der Häma-tologie. Er erhält für sich und sein Team sehr wertvolle Res-sourcen, um durch exzellente Forschung die Heilungschancen für Blutkrebspatien-ten zu erhöhen. Darüber hinaus freue ich mich für die MHH, da das hohe Renom-

mee des Heisenberg-Programms unsere Hochschule national und international noch sichtbarer macht“, sagt MHH-Prä-sident Professor Dr. Christopher Baum.

Professor Heuser ist begeistert von den Synergien, die sich durch die Heisen-

berg-Professur ergeben: „Wir durchleuchten Blutkrebs in allen Aspekten. Wir diagnos-tizieren und behandeln die Patienten, führen klinische Studien mit innovativen Me-dikamenten durch und be-treiben Grundlagenforschung, um Krankheitsprozesse genau zu verstehen und neue The-rapiestrategien entwickeln zu können“, sagt der 40-jährige Wissenschaftler und Oberarzt

an der Klinik. „Wir kennen inzwischen viele Hebel, die die Erkrankung in Gang setzen. Nun müssen wir effektive Medi-kamente entwickeln, um sie ausschalten

zu können“, führt er aus. Dazu hat er ein internationales Team zusammengestellt und kooperiert weltweit mit Forschern. So konnte er bereits eine Substanz ent-wickeln, die im Mausmodell ein Enzym hemmt, das für die Entstehung von Leukä-miezellen wichtig ist. Zudem entwickelt er Therapien, die auf Nanopartikeln basieren: Mit kleinen Ribonukleinsäure-Molekülen sollen gezielt Gene ausgeschaltet werden, die zu Blutkrebs führen. Ebenso erarbeitet sein Team neue Verfahren, mit denen der Krankheitsverlauf und die minimale Rest-erkrankung im Therapieverlauf besser überwacht werden können.

Pro Jahr vergibt die DFG deutschland-weit – über alle Fachdisziplinen hinweg – rund 19 Heisenberg-Professuren. Damit fi-nanziert sie exzellente Wissenschaftler als Hochschullehrer für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren. Anschließend über-nimmt die jeweilige Hochschule diese Finanzierung. bb

Adern wachsen ein Leben lang. Nur so kann Blut an Orte des Bedarfs ge-

langen – sei es zur Wundheilung oder Versorgung geschädigten Gewebes nach einem Infarkt. Mithilfe der Blut-gefäßbildung wachsen jedoch auch Tumoren oder werden Ent-zündungen chronisch. Deswegen forschen viele Wissenschaftler an diesem Prozess der sogenannten Angiogenese.

MHH-Forscher entdeckten nun, dass bei der Angiogenese zwei be-stimmte Ribonukleinsäuren (RNA) aktiv sind, die zu den „long non-coding RNAs“ (lncRNAs) gehören. Als die Wissenschaftler jeweils eine der beiden ausschalteten, ver-schlechterte sich die Gefäßbildung. Eine vermehrte Gabe bewirkte hin-gegen eine verbesserte Gefäßbil-dung. Die Forscher arbeiteten unter ande-rem mit Kollegen des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf, des Deutschen Zen-trums für Herz-Kreislauf-Forschung sowie der Universität Würzburg zusammen. Ihre

Erkenntnisse veröffentlichte das „Journal of the American College of Cardiology“.

„Dies ist die allererste Arbeit, die in die-sem Umfang die wichtige Bedeutung von

lncRNAs für die Gefäßbildung zeigt“, sagt Professor Dr. Dr. Thomas Thum. „Sie stellt einen neuen Ansatzpunkt für die Behand-lung von Infarkten, Tumoren und chro-nischen Entzündungen dar“, ergänzt Dr.

Jan Fiedler. Die Forscher haben ihre Entde-ckung zur therapeutischen Beeinflussung dieser lncRNAs über die MHH zum Patent angemeldet.

Im Körper gibt es etwa 50.000 IncRNAs, bisher ist jedoch erst eine Handvoll genauer betrachtet worden. Die MHH-Wissenschaft-ler schauten, welche von 35.000 IncRNAs in Zellen und Herzmuskel-gewebe bei Sauerstoffentzug aktiv sind. Auf diese Weise stellten sie die Situation der Zellen bei einem Infarkt nach. Zwei der IncRNAs untersuchten sie anschließend ge-nauer, schalteten sie auch aus oder gaben sie vermehrt hinzu.

Professor Thum leitet das Institut für Molekulare und Translationale Therapiestrategien, das unter ande-rem in den Exzellenzcluster REBIRTH

und das IFB-Tx eingebunden ist. Dr. Fiedler ist Erstautor der Studie. Die französische Stiftung „Fondation Leducq“ hat die für diese Veröffentlichung notwendigen Ar-beiten finanziell unterstützt. bb

Wertvolle RessourceProfessor Heuser ist Heisenberg-Professor. Sein Ziel: bessere Heilungschancen bei Blutkrebs

Blut an Ort und StelleForscher entdecken Ribonukleinsäuren, die für die Gefäßbildung unentbehrlich sind

Erforschen das Wachstum von Adern: Professor Dr. Dr. Thomas Thum (links) und Dr. Jan Fiedler.

Professor Dr. Michael Heuser

Page 33: Mhh 5 2015 alles web

Forschen und Wissen 335/2015

Der Exzellenzcluster REBIRTH (Von Regenerativer Biologie zu Rekon-struktiver Therapie) erhält eine Million

Euro vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur und der Volks-wagenStiftung, um sich auf das Nachfolge-Programm für die Exzellenzinitiative vor-zubereiten. Die Mittel zur Förderung von Spitzenforschung in Niedersachsen stammen aus dem Förderprogramm „Niedersächsi-sches Vorab“ und wurden auf der Grund-lage einer Empfehlung einer international besetzten Gutachterkommission vergeben. „Die Förderung ermöglicht es dem Exzellenz-cluster, sich rechtzeitig für eine weitere – wie auch immer ausgestaltete – Förderphase im deutschlandweiten Wettbewerb in Position

zu bringen“, sagt Professor Dr. Axel Ha-verich, Sprecher des Exzellenzclusters und Direktor der MHH-Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie.

Der Exzellenzcluster REBIRTH wird seit 2006 im Rahmen der Exzellenzinitiative des

Bundes und der Länder gefördert. In die-sem Zeitraum entwickelte sich der Cluster zu einem international anerkannten Zen-trum für Regenerative Medizin. Das große Ziel: Die klinischen Herausforderungen der Regenerativen Medizin angehen, um in Zukunft Patienten helfen zu können, für die zum Beispiel aufgrund des Spender-mangels kein Organ zur Verfügung steht. „Dank der Förderung können wir gezielt unsere Alleinstellungsmerkmale am Stand-ort stärken, fortentwickeln und neu justie-ren, indem wir Strukturmaßnahmen in den Bereichen Personal, Translation, Forschung und Wissenstransfers in Gesellschaft, Wirt-schaft und Unternehmen initiieren“, sagt Professor Haverich.

Die Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder läuft im Oktober 2017 aus. Die Ausgestaltung des Nachfolge-Programms für die international beachtete Exzellenz-initiative wird gegenwärtig zwischen Bund und Ländern verhandelt. Ziel des Nachfol-ge-Programms ist die nachhaltige Stärkung des Wissenschaftsstandorts Deutschland, die Verbesserung seiner internationalen Wettbewerbsfähigkeit und die Fortfüh-rung der erfolgreichen Entwicklungen im Bereich der Ausbildung und Qualität der Hochschul- und Wissenschaftsstand-orte. Neben dem Exzellenzcluster REBIRTH werden in dem Programm „Spitzenfor-schung für Niedersachsen“ fünf weitere Forschungsverbünde in Göttingen und Oldenburg sowie das Göttinger Standort-konzept gefördert. ck

REBIRTH bringt sich in PositionEine Million Euro aus Förderprogramm für den Exzellenzcluster

Regenerative Medizin: Der Exzellenzcluster REBIRTH forscht für die Medizin von morgen.

Rot, gelb oder grün gefüllte Reagenzglä-ser findet man in den Laboren der MHH häufig, aber dass man den Inhalt auch trinken kann, ist selten. Doch am 17. September kamen die Forscher bei der „Halbzeit“-Veranstaltung des Exzellenz-clusters REBIRTH in den Genuss solcher bunten Mixgetränke – ein Testlauf für geplante Events für interessierte Laien. Rund 150 Gäste der acht Partnerinstitutionen in Hannover und Braunschweig waren auf die Grünfläche vor dem Hans-Borst-Zentrum gekommen, um auf die Ergeb-nisse der vergangen zweieinhalb Jahre zurückzublicken und sich auf das kom-mende Förderprogramm einzustimmen.

Mitte 2012 erhielt der Exzellenzcluster REBIRTH die Zusage, dass der Forschungs-verbund für weitere fünf Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen der zweiten Phase der Exzellenz-initiative des Bundes und der Länder gefördert wird. Die seitdem zu verzeich-

nenden Erfolge stellte Professor Dr. Axel Haverich, Sprecher des Exzellenzclusters, bei der Veranstaltung vor: „Alle Gruppen produzieren hervorragende Ergebnisse, im Vergleich zur ersten Förderphase ist eine enorme Weiterentwicklung zu ver-zeichnen.“ So seien die von den Forschern

eingeworbenen Drittmittel sprunghaft gestiegen und viele Publikationen in hochrangigen Fachmaga-zinen erschienen.

„Veranstaltungen wie diese sind sehr wichtig, um die Identifikation der Forscher mit dem Cluster zu fördern“, betont Dr. Tilman Fabian, REBIRTH-Ge-schäftsführer. Dabei könnten sie ihre Kooperationsmöglichkeiten mit den Kollegen besprechen oder Ideen für ganz neue Ansätze in ungezwungener At-mosphäre austauschen – dazu bliebe im Arbeitsalltag wenig Zeit. Dieser „Spirit“ sei nötig, um sich in der zweiten Hälfte erfolgreich für eine Weiterförderung po-sitionieren zu können. ck

REBIRTH feiert „Halbzeit“

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Forschen und Wissen info34

Magnetresonanztomografie (MRT) stellt mithilfe von Wasserstoffatomen

wasserhaltige Gewebe wie Organe, Knor-pel und Gehirn dar. In der MHH können Forscher nun mittels MRT auch Luftströme in der Lunge sehen. Dafür setzen sie eine spezielle, europaweit einmalige Spule ins MRT ein, mit der sie natürlich vorkommen-des Fluor (19F) ausmachen können.

Sie nutzen diese Technik in Studien zur lebensgefährlichen chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Der Proband atmet Luft ein, der ein fluorhaltiges Gas zugefügt wurde. Dieses ungiftige und un-gefährliche Gas können die Forscher im MRT verfolgen. So sehen sie, welche Lun-genbereiche sich beim Einatmen mit Luft füllen. „Damit könnten wir auch feststel-len, ob ein inhaliertes Medikament, das die

Bronchien weiten soll, auch an die Stelle in der Lunge gelangt, an der es wirken soll“, sagt Privatdozent Dr. Vogel-Claus-sen, MHH-Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie. Die Spule wird

derzeit in das Forschungs-MRT im Clinical Research Center (CRC) Hannover einge-setzt, wo Wissenschaftler klinische Studien zur Entwicklung von neuen Medikamenten durchführen.

Die neue Methode könnte künftig auch der Diagnostik dienen: Derzeit wird COPD in erster Linie nach Ergebnissen von Lun-genfunktionstests klassifiziert. Die neue Technik könnte diese ergänzen und auch Auskunft über die regionale Atmung in der Lunge bieten. Allein in Deutschland leiden rund 6,8 Millionen Menschen an COPD. Die 125.000 Euro teure Spule finanzierten die Fritz-Behrens Stiftung, BREATH (Standort des Deutschen Zentrums für Lungenfor-schung) und der Exzellenzcluster REBIRTH (Von Regenerativer Biologie zu Rekonstruk-tiver Therapie). bb

Wo Atem ankommt – und wo nichtNeue Magnetresonanztomografie-Technik macht Luftzüge in der Lunge sichtbar

Die neue Magnetresonanztomograf-Spule erläutert Privatdozent Dr. Jens Vogel-Claussen (rechts) Thomas Himstedt (links) und Matthias Fontaine (Mitte) von der Fritz-Behrens Stiftung.

Zwei 19F-MRT-Aufnahmen: Links ist die Lunge eines gesunden Menschen mit normaler regiona-ler Atmung zu sehen und rechts die Lunge eines COPD-Patienten mit deutlich eingeschränkter re-gionaler Atmung.

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Forschen und Wissen 355/2015

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Punktlandung

Lebenswichtig ist, dass Zellen kon-trolliert Bläschen (Vesikel) bilden und freisetzen können. Ist dieser Prozess

gestört, können beispielsweise Nerven-zellen nicht kommunizieren. Für die Vesikel-Bildung ist das Eiweißmolekül Dynamin unentbehrlich. Wissenschaftler des Instituts für Biophysikalische Chemie konnten mit Berliner Kollegen klären, wie sich Dynamin zu einer schraubenartigen Struktur (Helix) verbindet, die dann funk-tionsfähig ist. Sie konnten auch zeigen, wie bestimmte Mutationen die Dynamin-funktion beeinträchtigen – beispielsweise solche, die bei den Muskelkrankheiten Morbus Charcot-Marie-Tooth und Centro-nukleare Myopathie auftreten. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu neuen therapeutischen Ansätzen. Die Erkennt-nisse veröffentlichte die Fachzeitschrift „Nature“.

Nerven leiten Signale als Botenstoffe in Vesikel verpackt von einer Nervenzelle zur nächsten. Die Vesikel entstehen durch Zellausstülpungen, die durch Dynamin abgeschnürt werden: Dazu wickelt sich eine Kette aus Dynamin mehrfach um den Hals des entstehenden Vesikels – ohne dass dabei Energie verbraucht wird. Dann erfolgt das Abschnüren als energieabhän-gige Verengung der Helix.

Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass die Grundbausteine der Helix aus vier Dynamin-Molekülen (Dynamin-Tet-rameren) bestehen. Aufgrund der großen

Genauigkeit von etwa einem halben Millionstel Millimeter konnten sie auch klären, wie die Bildung der Dynaminhelix reguliert wird. „Die Dynamintetramere besitzen genau die richtige Krümmung zum Bau der Helix, und die Helix kann durch einfaches Aneinandersetzen der Tetramere ohne weiteren Energieein-

trag gebildet werden“, sagt Dr. Susanne Eschenburg. „Die Kontaktstellen zwi-schen den Tetrameren sind zunächst blo-ckiert und werden erst freigelegt, wenn korrekte Startsignale aus der Zelle kom-men. Dann erst kann die Spirale gebildet werden“, erläutert ihr Kollege Dr. Thomas Reubold. bb

Wie Vesikel entstehenStruktur der Grundbausteine der Dynamin-Helix aufgeklärt

Wissen, wie Zellen Bläschen bilden: Dr. Susanne Eschenburg und Dr. Thomas Reubold.

Page 36: Mhh 5 2015 alles web

Forschen und Wissen info36

Forschern der MHH und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel ist es gelungen, eine bislang als unheilbar

geltende Form des Blutkrebses (Leukämie) genetisch zu entschlüsseln und Hinweise für Therapiemöglichkeiten zu bekommen. Es handelt sich um eine bestimmte sel-tene Form der sogenannten akuten lym-phoblastischen Leukämie (ALL), bei der im Erbgut der Krebszellen zwei bestimmte Gene (TCF3 und HLF) fehlerhaft zusam-mengelagert sind. Die Forscher arbeiteten mit fünf deutschen Institutionen und einer Schweizer Institution zusammen. Ihre Er-gebnisse veröffentlichte die Fachzeitschrift „Nature Genetics“. ALL ist die häufigste Krebserkrankung im Kindesalter. Sie tritt in verschiedenen Formen auf, für die meisten ALL-Formen haben sich in den vergange-nen 30 Jahren die Überlebenschancen für Kinder deutlich verbessert.

Koordiniert von Professor Dr. Martin Stanulla, MHH-Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, und seinem Kieler Kollegen Professor Dr. Andre Franke, fanden die Wissenschaftler heraus, dass bei dieser ALL-Form in den Krebszellen außer den zwei fehlerhaft zusammengela-gerten Genen noch andere DNA-Bereiche verändert sind. Diese Bereiche steuern die Entwicklung bestimmter Abwehrzellen (B-Lymphozyten) und fördern das Zellwachs-tum. Die Wissenschaftler kamen zu dem Schluss, dass die „Fehlerkombinationen“ sich ergänzen und für die Krebszelle vor-teilhaft sind: Sie entwickelt sich dadurch zurück bis zu einer stammzellartige Ent-wicklungsstufe, die man den Zellen von

außen nicht ansehen kann. Diese Konstel-lation ist mit äußerster Resistenz gegen-über konventionellen Therapieoptionen für die Erkrankung verbunden. „Man könnte diese Form der Leukämie auch als eine Art ‚Wolf im Schafspelz‘ bezeichnen“, betont Professor Stanulla.

Forscher des Universitätskinderspitals Zürich testeten zudem unter Verwendung primärer Leukämiezellen aus der Klinik und eines Mausmodells die Wirksamkeit von rund hundert Medikamenten auf die-se speziellen Leukämiezellen. Einige Sub-stanzen wirkten sehr stark – insbesondere das neue Präparat Venetoclax (ABT-199) in Kombination mit einer herkömmlichen

Chemotherapie für Leukämien. An dem Projekt waren zu gleichen Teilen Teams der MHH, der Universität zu Kiel, des Eu-ropäischen Labors für Molekularbiologie (Heidelberg), des Max-Planck-Instituts für molekulare Genetik (Berlin), der Univer-sitäten Düsseldorf und Zürich beteiligt. Das Bundesamt für Strahlenschutz und der Schweizerische Nationalfonds för-derten das Projekt. Zudem hat der Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V. zur Finanzierung beigetragen. Die Wissen-schaftler wollen nun zügig in klinischen Studien prüfen, wie ihre Ergebnisse künf-tig für die Leukämiebehandlung genutzt werden können. mc

Ein Wolf im SchafspelzGrundlagen bislang unheilbarer Form der Leukämie bei Kindern entschlüsselt

Prognosis registriert erste PatientenNeues Wissen über Bronchiektasen soll

das Register Prognosis schaffen, das seit Juni Patienten aufnimmt. „Nach einem Vorlauf von drei Jahren sind wir sehr glück-lich, endlich die so wertvollen Daten unse-rer Bronchiektasenpatienten systematisch in einem spezifischen Register erfassen zu können“, sagt Dr. Felix C. Ringshausen, Oberarzt in der Klinik für Pneumologie und Mitinitiator von Prognosis.

Bronchiektasen sind mit Schleim und Ei-ter gefüllte Aussackungen der Atemwege, die zu starkem Husten, Ausgezehrtheit und chronischer Entzündung führen. Trotz des hohen Leidensdrucks der Patienten und der häufig aufwendigen und zeitintensiven

Therapie fand diese Erkrankung lange Zeit wenig Aufmerksam-keit. Zwar werden Bronchiekta-sen in Verbindung mit Mukovis-zidose schon lange behandelt; ohne Mukoviszidose zählten sie jedoch zu den sel-tenen Erkrankungen – Krankheiten, die höchstens fünf von 10.000 Personen ha-ben. Das MHH-Team hat jedoch gezeigt, dass in Deutschland im Jahr 2013 die Patientenzahl durch-schnittlich bei 6,7 von 10.000 Personen lag und Bronchiektasen somit nicht selten

sind. Derzeit liefern 17 Zen-tren Daten für das Register, die Zahl soll in den nächsten drei Jahren auf mindestens 25 ansteigen.

Finanziell unterstützten den Aufbau des Registers die Cap-netz Stiftung und das Forschungs-netzwerk BREATH, Standort Hannover

des Deutschen Zentrums für Lungenfor-schung (DZL). Interessierte Ärzte können sich über www.bronchiektasen-register.de weiter informieren. mc

Sabine Schreek, Professor Stanulla und Dr. Stefanie Junk (von links) besprechen die Beladungseffi-zienz eines Sequenzier-Chips.

Page 37: Mhh 5 2015 alles web

Lernen und Lehren 375/2015

Wer sich in den vergangenen 35 Jahren an der MHH immatrikuliert

hat, kam nicht an ihm vorbei. Insgesamt 13.000 Matrikelnummern hat er an der MHH vergeben. Eine beachtliche Zahl. Zum Ende des Jahres geht Harald Friedrichs (63) in den verdienten Ruhestand und übergibt die Leitung des Studierendensekretariats an Julia Bonecke (33). Sie hat bisher an der Universität Hannover die Studierenden immatrikuliert und arbeitet sich seit An-fang des Jahres in die Besonderheiten der MHH ein.

Der Zufall und etwas Glück haben Harald Fried-richs vor mehr als 40 Jah-ren zur MHH gebracht. Der junge Verwaltungs-angestellte wechselte nach seiner Ausbildung bei der Stadt Hannover zunächst zur Bundeswehr, um Soldat zu werden. Nach einem kleinen Unfall entschied man sich jedoch, ihn sicher-heitshalber zu entlassen. Friedrichs kehrte zurück zur Verwaltung, jedoch nicht zur Stadt, sondern zur MHH. Dort begann er im März 1972 zunächst in der Personalabteilung. Sein ehe-maliger Ausbilder war – wie viele städtische Mitarbeiter damals – an die Hochschule gewechselt und holte Ha-rald Friedrichs an die MHH.

Im Rektorat bekam Friedrichs Einblick in die Arbeit einer Hochschule und die Gelegenheit, sich aktiv einzubringen. „Hier war ja noch alles im Aufbau. Man hatte die Möglichkeit, alles von Anfang an mit-zugestalten. Das war eine sehr spannende Zeit für mich“, erinnert sich Friedrichs. „Am Anfang war ich fast gleichaltrig mit den Studienanfängern.“ Vielleicht auch deshalb kamen die Studierenden im Jahr 1978 erst-mals direkt auf ihn zu. Zum Hochschulfest sollte die MHH mit einer gemischten Fuß-ballmannschaft aus Studierenden und Ver-waltungsmitarbeitern antreten. Friedrichs machte mit, und das Team gewann das Fußballturnier gegen die anderen MHH-Mannschaften. Damit war er mitten in der Gruppe der Studierenden angekommen.

„Wir haben uns damals entschlossen, als Mannschaft zusammenzubleiben und

sind als zweite Herrenmannschaft in den MTV Groß-Buchholz eingetreten. Wir haben lange zusammen Fußball gespielt und sind noch heute befreundet“, er-zählt Harald Friedrichs. Im Sommer 1980 wechselte er vom Rektorat endgültig ins Studentensekretariat. In den ersten Jahren war es seine Hauptaufgabe, das Studium zu organisieren, die Stundenpläne zu er-stellen, die Räume zu vergeben und das Vorlesungsverzeichnis zu erstellen. Erst als es immer mehr Studiengänge wurden,

übernahmen andere die Aufgabe im Stu-diendekanat, aber die erste Adresse für Studienanfänger blieb Harald Friedrichs. Er sah es stets als seine Hauptaufgabe an, die Studierenden zu begleiten und ihnen zu helfen, wenn zum Beispiel Prüfungen misslungen waren.

Mitunter reichte seine Unterstützung sogar so weit, dass er als Studienteilneh-mer an einer Doktorarbeit zum Thema „Auswirkungen von Alkohol“ teilnahm. „Die ganze Fußballmannschaft musste unter Aufsicht Alkohol trinken und wurde anschließend mehrmals untersucht“, er-innert er sich gerne an diese einmalige Hil-festellung. Besonders gefordert war seine Unterstützung zum Beispiel, wenn Studie-rende Hochleistungssport betrieben und ihr Studium unterbrechen mussten, um an den Olympischen Spielen oder an einer

Nationalmeisterschaft teilzunehmen. „Es ging hier an der Hochschule immer sehr persönlich zu, daher konnten wir oft un-kompliziert helfen“, verrät der langjährige Studierendensekretariatsleiter der MHH.

Seiner Nachfolgerin Julia Bonecke gibt er vor allem einen Ratschlag mit auf den Weg: „Es ist wichtig, immer ein offenes Ohr für die Studierenden zu haben. Man sollte versuchen, jedem weiterzuhelfen, auch wenn er mal etwas falsch gemacht oder etwas vergessen hat.“ Julia Bon-

ecke nimmt diesen Rat gerne an. Sie ist schon seit März in der MHH und konnte von den Erfahrungen ihres Vor-gängers profitieren. Wie Friedrichs damals hat auch sie bei der Stadt Hannover ihre Verwaltungsausbildung absolviert. Erfahrungen mit Studierenden sammelte sie in den vergangenen acht Jahren im Immatrikulationsamt der Leibniz Universität Hannover. „Im Gegensatz zur Uni ist die MHH mit 3.000 Studierenden sehr klein. Es herrscht eine sehr familiäre Atmosphäre, was ich als sehr angenehm empfinde. Es ist viel persön-licher, weil man die Person hinter der Matrikelnummer kennt und häufiger mit ihr in Kontakt steht“, berichtet die 33-Jährige von ihren ersten Eindrücken an der MHH.

Derzeit muss sie eher tröstende Worte am Telefon finden, wenn Studienplatz-bewerber erfahren, dass sie im Auswahl-gespräch Humanmedizin oder Zahnmedi-zin nicht überzeugen konnten und keinen Studienplatz an der MHH bekommen. Auch das ist eine neue Erfahrung für sie. Bald startet das neue Semester, Harald Friedrichs wird sich langsam zurückziehen und zum Ende des Jahres die MHH nach mehr als 40 Jahren verlassen. Ziele hat er schon viele: „Der Garten muss umgestal-tet werden, es gibt tolle Freizeitangebote für Senioren in unserer Region, und dann überlege ich, endlich an der Uni Hannover Geschichte zu studieren. Das war schon immer mein Traum“, verrät er zum Schluss. Bei der Immatrikulation kann ihm seine Nachfolgerin aufgrund ihrer Erfahrungen sicherlich behilflich sein. dr

Kein Studium ohne ihnHarald Friedrichs geht als Leiter des Studierendensekretariats in den Ruhestand

Wechsel im Studierendensekretariat: Harald Friedrichs geht zum Ende des Jahres in den Ruhestand und übergibt sein Amt an Julia Bonecke.

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Lernen und Lehren info38

Ein neues Projekt an der MHH ergänzt das E-Learning-Angebot im Studium der Medizin. Im Skills Lab arbeiten die

Mitarbeiterinnen seit einigen Monaten ge-meinsam mit einem Team des Peter L. Rei-chertz-Instituts für Medizinische Informatik (PLRI) der TU Braunschweig und der MHH intensiv an Lehrfilmen, die über die E-Lear-ning-Plattform ILIAS online gestellt werden. Damit sind sie für alle Studierenden der MHH als aktuelle Lernmedien jederzeit verfügbar.

Bereits 2013 beantragte das E-Learning-Team des LRI bei der Studienkommission die Förderung einer Teilzeitstelle für die Pro-duktion der Lehrfilme. Diese wurde bewil-ligt, und Gerald Stiller übernahm als neues Mitglied die Aufgabe, gemeinsam mit dem Skills-Lab-Team von Dr. Sabine Schneide-wind die Lehrvideos zu produzieren. An-fang dieses Jahres konnten mit Studienqua-litätsmitteln eine neue Kamera, technisches Zubehör wie Mikrofon, Schnittprogramm und Speicherkarten sowie die Verlängerung der Teilzeitstelle finanziert werden.

Bisher sind mehr als 20 Lehrfilme ent-standen, vier Lehrfilme zum Bewegungs-apparat, sechs zur Inneren Medizin, acht zur Neurologie sowie fünf zur ärztlichen Gesprächsführung (Anamneseerhebung

und Diagnosemitteilung). „Damit ergänzen wir sinnvoll und praxisnah das klassische Lernen durch Vorlesungen und Lehrbücher. Mit den Lehrfilmen machen wir Lernen anschaulicher“, erklärt Studiendekan Pro-fessor Dr. Ingo Just das Ziel des Projekts. Die Lehrfilme zeigen korrekt durchgeführte kör-perliche Untersuchungen, wobei auch der Umgang (Interaktion) mit den Patienten berücksichtigt wird. Außerdem dienen die Lehrvideos als Diskussionsgrundlage für den Unterricht in ärztlicher Gesprächsführung.

Drei Jahre im Rennen

Das Skills Lab entwickelt sein Angebot damit weiter. „Unser Angebot unterliegt einem strengen Optimierungsprozess. Wir entwickeln unser Konzept ständig weiter, um möglichst allen Nutzern gerecht zu werden“, erklärt die ärztliche Leiterin Dr. Sabine Schneidewind. Seit drei Jahren nut-zen MHH-Studierende das Skills Lab zum Erlernen und Üben praktischer ärztlicher Fertigkeiten. Die Studierenden können alleine üben oder sich professionelle Hilfe dazuholen. Die finden sie in der curricula-ren Lehre bei ihrem Dozenten und in Peer-Teaching-Tutorials, das sind Lehrveranstal-tungen von Studierenden für Studierende.

Sie ist zufrieden mit der ersten Bilanz. „Wir freuen uns sehr, dass der praktische Unterricht in der curricularen Lehre fest im Skills Lab verankert ist. Im freien Üben und Lernen wird das Angebot noch nicht voll-ständig genutzt.“ Daher möchte sie noch einmal Lehrenden wie Studierenden das Angebot des Skills Lab ans Herz legen: „Sie können das Skills Lab kostenlos für jeg-lichen praktischen Unterricht nutzen, auch für Nachbesprechungen und Wahlfächer. Dazu stehen neben einem EKG-Gerät auch zwei Sonografiegeräte und ein voll aus-gestatteter Operationssaal zur Verfügung.“

Wie Dozenten das Skills Lab noch in-tensiver nutzen können, erklärt das Team vor Ort jeden ersten Mittwoch im Monat in der Zeit von 13 bis 14 Uhr bei einer of-fenen Führung. Die Studierenden lädt das Skills-Lab-Team herzlich ein, die Tutorials zum Lernen unter Anleitung oder das An-gebot zum freien Lernen in Lerngruppen zu nutzen. Dazu bietet das Skills Lab Lernen ohne Lehre (LOL) an, immer montags bis mittwochs in der Zeit von 17 bis 21 Uhr, für alle Studienjahre und alle Themen. Weitere Informationen sowie eine Online-Anmel-dung gibt es auf der Lernplattform ILIAS und im Internet unter www.mh-hannover.de/skillslab. dr

Skills Lab macht Lehre anschaulich!Neues Projekt: Lehrfilme ergänzen E-Learning-Angebot

Dreh eines Lehrfilms zur Abdominalen Sonografie, der erste für ein Peer-Teaching Tutorial an der MHH.

Page 39: Mhh 5 2015 alles web

Lernen und Lehren 395/2015

Es ist eine angenehme Atmosphäre auf dem Flur vor Hörsaal R. Im Wartebe-reich für die Auswahlgespräche für die

Studienfächer Humanmedizin haben 25 engagierte MHH-Studierende ein kleines Café eingerichtet. Bei Kaffee und Kuchen, kalten Getränken und belegten Brötchen warten die jungen Studienplatzbewerbe-rinnen und Studienplatzbewerber darauf, aufgerufen zu werden. Ihnen gegenüber sitzen einige MHH-Studierende, die zum Teil selber über ein Auswahlgespräch ins Medizinstudium an die MHH gekommen sind. Sie können sich noch gut in die Si-tuation einfühlen, beruhigen die Kandidatinnen und Kan-didaten und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. „Wir möchten den Studierenden die Wartezeit etwas versüßen und ihnen die Angst und Auf-regung nehmen“, erklärt An-nika Wehe.

Die MHH-Studentin hat das Café mitorganisiert. An acht Tagen empfängt sie hier mit ihrem Team die zum Teil aufgeregten Studienplatzbewerber. Die wissen das An-gebot sofort zu schätzen. Sie haben den derzeitigen Numerus Clausus von 1,1 im Fach Humanmedizin knapp verpasst und hoffen jetzt darauf, in einem persönlichen Gespräch die MHH-Prüfungskommission von ihren Fähigkeiten und ihrer Eignung und Motivation für das Medizinstudium überzeugen zu können.

Luzie Milerski (24) hat vor vier Jahren über ein Auswahlgespräch einen Studien-platz an der MHH bekommen. Die Human-medizin-Studentin kann sich noch gut da-ran erinnern: „Es war eine sehr angenehme Atmosphäre und ein nettes Gespräch, in dem es um mich als Person ging. Ich bin damals sehr nett begrüßt und aufgenom-men worden, das möchte ich heute wei-tergeben“, erklärt sie. Deshalb hilft sie mit, die aktuellen Bewerberinnen und Bewerber im Café zu begrüßen, nimmt ihnen im Ge-spräch ihre Anspannung und versorgt sie mit den wichtigsten Informationen. Diese Hilfe kommt gut an. Die beiden 18-jäh-rigen Abiturientinnen Alexandra Thome aus Karlsruhe und Vinitha Nesapiragasan aus Bremen sind zum Gespräch nach Hannover gekommen und haben sich beim Warten auf das Gespräch kennengelernt. Beide haben schon lange den Wunsch, Ärztin zu

werden, und haben bereits ein Pflegeprakti-kum absolviert. Obwohl sie aus ganz unter-schiedlichen Teilen von Deutschland kom-men, vereint sie der Wunsch, in Hannover zu studieren.

„Der Modellstudiengang HannibaL macht einen sehr guten Eindruck, da er sehr praxisorientiert ist. Hannover hat einen gu-ten Ruf. Außerdem gefällt mir, dass auf dem Gelände alles sehr nah beieinander ist“, er-klärt Alexandra Thome ihre Beweggründe. Vinitha Nesapiragasan stimmt ihr zu. „Der Modellstudiengang reizt mich sehr, daher würde ich gerne in Hannover studieren.“ Beide haben das Auswahlgespräch als sehr angenehm empfunden. „Es waren keine schwierigen Fragen, sondern es ging um meinen Lebenslauf und meine Erfahrungen im Praktikum“, erzählt Vinitha.

Dass es manchmal auch erst im zwei-ten Anlauf klappt, hat Hannes Wilke (21) erfahren. Er bewarb sich vor drei Jahren zum ersten Mal auf einen Studienplatz Humanmedizin in Hannover. „Damals war ich noch zu unsicher und unerfahren, das hat die Auswahlkommission wohl auch gemerkt“, stellt der MHH-Student heute fest. Er erhielt eine Absage und arbeitete ein Jahr im Krankenhaus. Das festigte sei-nen Berufswunsch, und er überzeugte im nächsten Auswahlgespräch auch aufgrund

seiner Erfahrungen, die er in der Zwischen-zeit sammeln konnte. Mittlerweile studiert er an der MHH im dritten Studienjahr. Auch er betreut die Bewerberinnen und Bewerber im Café und gibt seine Erfahrun-gen gerne weiter: „Man sollte nicht gleich den Kopf hängen lassen, wenn es nicht beim ersten Mal klappt, sondern lieber noch Erfahrungen sammeln.“ dr

Weitere Informationen im Internet unter www.mh-hannover.de/studium.html.

Überzeugend im AuswahlgesprächMHH-Studierende kümmern sich um Bewerber

Die Atmosphäre im Auswahlgespräch empfinden die meisten Bewerberinnen und Bewerber als angenehm.

Seit dem Studienjahr 2006/2007 gibt die MHH jungen Menschen die Möglichkeit, nicht ausschließlich über eine bestimmte Abiturnote ins Medizinstudium zu kom-men, sondern durch ein Auswahlgespräch zu überzeugen. In ihrer Zulassungsordnung für die Studiengänge Humanmedizin hat die MHH festgelegt, dass die Anzahl der Einladungen zu den Auswahlgesprächen dreimal so hoch ist wie die Anzahl der zu vergebenden Studienplätze. Das sind in diesem Jahr 420 Bewerber für 140 Plätze, bei denen die Hochschule mitentscheiden darf. Das Bewerbungsverfahren ist zentral über die Stiftung für Hochschulzulassung „Hochschulstart“ geregelt. „Nur, wer bei seiner Bewerbung als erste Ortspräferenz Hannover angibt, hat die Chance, zum Aus-wahlgespräch eingeladen zu werden“, er-klärt Studiendekan Professor Dr. Ingo Just die Bedingungen. dr

n Auswahlgespräche

Page 40: Mhh 5 2015 alles web

Lernen und Lehren info40

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»Zusammenkommen ist ein Beginn,Zusammenbleiben ein Fortschritt,Zusammenarbeiten ein Erfolg.«

Studierende und Mitarbeiter der MHH sowie Mitglieder des externen Lehrkör-pers der Hochschule können ab sofort einfacher von außerhalb des Campus auf die elektronischen Ressourcen der Bibliothek zugreifen. Das ZIMt und die MHH-Bibliothek haben Anfang Septem-ber einen neuen Zugang freigeschaltet, mit dem sich Nutzer von beliebigen Browsern, Rechnern und Betriebssyste-men einloggen können. Dazu werden

weder spezielle Software-Installationen benötigt, noch müssen Browser-Einstel-lungen vorgenommen werden.

Die Speicherung der elektronischen Ressourcen ist direkt auf den lokalen Rechnern möglich, sodass jetzt auch neben dem von der Bibliothek lizenzier-ten Literaturverwaltungsprogramm Ref-Works weitere Programme wie Endnote effektiv genutzt werden können. Der neue Zugriff erfolgt über eine Login-Seite

mit Bibliotheksausweisnummer und Pass-wort. Beides kann in der Bibliothek zu den folgenden Öffnungszeiten beantragt werden: Montag bis Freitag von 8 bis 22 Uhr, am Wochenende sowie an Feier-tagen von 9 bis 18 Uhr. Informationen über die Anmeldung zur Bibliotheksbe-nutzung gibt es auch im Internet: www.mh-hannover.de/bibliothek_infoblaetter.html. Der Zugriff innerhalb des Campus ändert sich nicht. dr

MHH-Bibliothek schaltet vereinfachten externen Zugang frei

Die MHH beteiligte sich Mitte Sep-tember wieder an den Hochschul-

informationstagen in Hannover und bot interessierten Schülerinnen und Schülern ein umfangreiches Informationsangebot zu den beiden Studiengängen Human-medizin und Zahnmedizin. Mehr als 600 Studieninteressierte nutzten das Angebot und sahen sich in der MHH um. An beiden Tagen gab es Vorträge mit allgemeinen Informationen zum Studium und dessen Ablauf sowie den Bewerbungsmodali-täten. Darüber hinaus blieb ausreichend Zeit, Fragen zu stellen und sich an den Infoständen über einzelne Studienfächer eingehender zu informieren.

Viele Kliniken und Institute, von der Allgemeinmedizin bis hin zur Zahnmedi-zin, haben sich an diesen Infotagen be-teiligt und ihr Fachgebiet anschaulich vorgestellt. Für die Teilnahme und das her-vorragende Engagement an den Ständen dankt die Organisatorin der Veranstal-tung, Dr. Beate Volke, allen Beteiligten. Wer die Hochschulinformationstage ver-

passt hat, findet weitere Informationen zum Studienangebot der MHH im Inter-net: www.mh-hannover.de/studium.html.

Im nächsten Jahr findet die Veranstaltung am 13. und 14. September 2016 an der MHH statt. dr

Informationen zum StudiumMHH organisiert an Hochschulinformationstagen Vorträge und Infostände

Jede Menge Informationen zum Medizinstudium gab es bei den Hochschulinformationstagen in der MHH.

Page 41: Mhh 5 2015 alles web

Lernen und Lehren 415/2015

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Studierende des Verbundstudiengangs „Systemische Neurowissenschaften“

(ZSN) untersuchen, wie das Gehirn Reize wahrnimmt, Denkprobleme löst und Bewegungen initiiert, aber auch, wie diese Prozesse durch neurologische Er-krankungen beeinträchtigt werden. Wie spannend dieses Thema sein kann, ver-mittelten sie jetzt Schülerinnen und Schü-lern der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Hemmingen. Zum zweiten Mal gingen sie mit ihrem Projekt „Science Meets School“ in die Schule. Mit Experimenten und an-schaulichen Forschungsfragen entführten sie die Zehntklässler für einen Tag in die Welt der Neurowissenschaften.

Nach einem kurzen Einblick in die Fach-gebiete Psychologie, Biochemie und Tier-medizin verdeutlichten die Studierenden die Methode des naturwissenschaftlichen Experiments anhand der Entdeckung des Kopfschmerzmittels Aspirin. Gemeinsam mit den Schülern gingen sie der Frage nach, wie sich Koffein auf die Denkfähig-

keit auswirkt. In einer Reihe von Work-shops konnten die Jugendlichen ihr Wissen über den Aufbau und die Funktionen des Gehirns testen und erweitern.

Die Doktoranden der MHH hatten ana-tomische Modelle mitgebracht, um das zentrale Nervensystem zu demonstrieren. Die Schülerinnen und Schüler untersuch-ten Nervenzellen und Gehirnschnitte unter dem Mikroskop oder testeten mit einer speziellen Brille, wie es sich anfühlt, wenn sich Hirnfunktionen unter dem Einfluss von Alkohol verändern. So manch einer scheiterte dabei am Einparken mit dem Bobbycar oder am gezielten Werfen und Fangen. Sogar neuropathologische Beson-derheiten wie Tollwut, BSE und Epilepsie oder Missbildungen von Kopf und Gehirn wie „Diprosopus“ (Doppelgesicht) oder „Hydrocephalus internus“ (Wasserkopf) kamen auf den Untersuchungstisch.

Das Promotionsprogramm „Systemi-sche Neurowissenschaften“ wird im Ver-bund von der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo), der MHH, der Leibniz Universität Hannover und der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hanno-ver (HMTMH) angeboten. dr

Gemeinsam ins Gehirn geschaut!Studierende der Neurowissenschaften geben Schülern Einblick in ihre Forschung

Studierende der Systemischen Neurowissen-schaften erklären Schülern die wichtigsten Funk-tionen des Gehirns.

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Lernen und Lehren info42

Das E-Learning-Angebot der MHH er-scheint in neuem Gewand. Das Peter L. Reichertz Institut für Medizinische

Informatik (PLRI) hat die Lernplattform ILIAS (Integriertes Lern-, Informations- und Ar-beitskooperations-System) nach vielen Jah-ren der intensiven Nutzung zum Studien-jahr 2015/2016 neu aufgebaut. Die Version ILIAS 4 wurde durch ILIAS 5 ersetzt. Damit erhält die Lernplattform ein modernes De-sign und interessante neue Funktionen, der alte Bestand wurde aufgeräumt und neu strukturiert, das Login für Lehrende und Studierende erfolgt ab sofort einheitlich mit der MHH-Nutzerkennung.

Die Neustrukturierung der Lernplattform wird auch den verschiedenen Studiengän-gen an der MHH gerecht. Neben Human- und Zahnmedizin werden in ILIAS 5 auch alle anderen Studiengänge gleichberechtigt aufgeführt. Hinzu kommen weitere zentrale Angebote wie die Bibliothek, das Skills Lab und der Bereich Evaluation und Kapazität, aber auch Angebote des Campuslebens wie der Alumni-Verein und ganz neu der AStA der MHH. Außerdem nutzen Beschäftigte der Hochschule den Zugang zur E-Learning-Plattform für die Weiterbildung.

Seit der Einführung im Jahr 2006 hat sich das Lernmanagementsystem ILIAS als zentrale digitale Lernplattform an der MHH etabliert. Laut einer aktuellen Umfrage zu den Studienbedingungen greifen mehr als 90 Prozent der Studierenden mindestens einmal wöchentlich und fast 60 Prozent so-

gar täglich auf die Lernplattform zu. Mehr als 800 MHH-Beschäftigte, die in der Lehre und der Lehrorganisation tätig sind, nutzen die Lernplattform ebenfalls. Sie stellen vor allem digitale Vorlesungsskripte, multi-mediale Lernmodule, interaktive Lerntests oder Lehrfilme für die Studierenden zur Verfügung.

Diese nutzen die Lernplattform, um Studieninhalte aufzuarbeiten oder sich auf Prüfungen vorzubereiten, aber auch zum gemeinsamen Lernen. Von Lehrenden wie Studierenden wird ILIAS auch als Kommuni-kations- und Arbeitsplattform genutzt. Die internetbasierte Software ermöglicht zum Beispiel eine Gruppenarbeit mit Wiki. Dabei bearbeiten Studierende Hausaufgaben oder Texte gemeinsam, obwohl sie zeit- und orts-unabhängig daran arbeiten. Sie loggen sich von zu Hause am Computer ein und be-arbeiten die Aufgabe online.

Neu im E-Learning-Angebot ist auch das Votingsystem „EduVote“. Damit kön-nen Lehrende an der MHH ab sofort den Wissensstand ihrer Studierenden direkt im Anschluss an eine Vorlesung abfragen. Das neue System ermöglicht die Stimmabgabe über das Internet oder über mobile Endge-räte, dazu müssen die Teilnehmer nur eine App auf ihr Smartphone oder Tablet herun-terladen. Der Dozent kann die Ergebnisse direkt abfragen und reagieren, wenn seine Zuhörer an bestimmten Punkten Wissens-lücken aufweisen. Die neue ILIAS-Version ist in den vergangenen vier Monaten durch

eine intensive Zusammenarbeit entstanden. Lehrende konnten ihre Inhalte aus der alten Lernplattform eigenständig übertragen. „Wir haben die Lehrenden bewusst in die Umstellung der Lernplattform einbezogen. Das war sinnvoll, denn sie sollen ihre Lehr-angebote individuell erstellen können. Uns ist es wichtig, technische und mediendi-daktische Lösungen zu entwickeln und an-zubieten, die Lehrende entsprechend ihrer Unterrichtssituation und ihrer didaktischen Ideen einsetzen können“, erklärt Dr. Mari-anne Behrends vom E-Learning-Team. Das PLRI entwickelt dabei auch technische Lö-sungen für besondere Anforderungen.

So ermöglicht das Medicalschoolbook die Einbindung von besonders hochauflö-senden Bildern, die das Zoomen in kleinste Detailbereiche ermöglichen, sogenannte Gigapixelbilder. Das Verfahren wird für die Darstellung von mikroskopischen Schnitt-bildern in der Zellbiologie und der Mikro-skopischen Anatomie eingesetzt. Damit wird Lernen mit E-Learning noch anschau-licher.

Behrends wünscht sich eine noch in-tensivere Nutzung: „Eingebunden in ein didaktisches Konzept und gestützt durch das Engagement der Lehrenden bietet E-Learning vielfältige Möglichkeiten, um die Qualität der Lehre zu verbessern. Je stärker die Lehrenden E-Learning-Angebote in ihre Lehrveranstaltungen einbinden, umso höher ist laut aktuellen Statistiken die Ak-zeptanz bei den Studierenden.“ dr

E-Learning an der MHH in neuem Gewand!Neue ILIAS-Version zum neuen Studienjahr verfügbar

ILIAS 5 steht Studierenden und Mitarbeitern ab sofort im modernen Design und mit neuen Funktionen zur Verfügung.

Page 43: Mhh 5 2015 alles web

Gäste und Feste 435/2015

„Mit Licht und Farbe kann man Kinder-seelen erreichen“, sagt Ira Thorsting, Vorsitzende des Vereins „Kleine Herzen“ und eine der Sponsoren für das neue Lichtkonzept in der Spieloase der Kinderklinik. Wo vorher drei Neonröhren kaltes Licht verbreiteten, leuchten jetzt zwei Lichtsterne in allen Farben des Regenbogens. Zu-sätzlich wurden sechs neue dimmbare und einzeln schalt-bare Deckenlampen installiert. „So können wir jede Stim-mung der Kinder aufnehmen“, erklärt Claudia Erzfeld, Leiterin der Spieloase. Die Vereine

„Kleine Herzen“ und „Selbsthilfe nieren-kranker Kinder und Jugendlicher“ hatten gemeinsam mit drei Firmensponsoren

(Ingenieurbüro Marquardt & Stegemann, Helmut Floto Industrievertretungen und ap Elektroanlagen Planung) über 10.000

Euro in die neue Beleuchtung investiert.

„Hier ist wieder ein kleines Schmuckstück entstanden, das dazu beiträgt, dass die Kinder sich wohler fühlen können“, ergänzt Professor Dr. Philipp Beerbaum, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kar-diologie und Intensivmedizin. „Ohne Unterstützung der Elternvereine und Sponsoren wären solche Initiativen nicht möglich!“ sc

Schönes Licht für kleine Kinderseelen

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Von der Technik fasziniert: Claudia Erzfeld, Ira Thorsting und Professor Beerbaum (von links).

Page 44: Mhh 5 2015 alles web

Kunst & Kultur in der MHH 2015.3 – 2016.1

Das MHH Kunstforum e.V. in Kooperation mit der Patienten Universität, der mhh-kestnerschau,

dem Studiendekanat und Studenten der MHH

- 27.11. „Die Hülle zu enthüllen“ ∙ Malerei und Grafik Corinna Köbele und Asja König ∙ MHH Kunstgang 11.11. - 8. 01. 2016 „studi:kunst II : waiting on the night“ Sebastian Bertele und Christoph Luehmann Vernissage 11. November ∙ 18 Uhr Ladenpassage, Bereich mhh-kestnerschau 26.11. Vortragsreihe „Krankheiten auf Bildern“ „Peter Paul Rubens“ Prof. Dr. med. Hermann Haller, MHH 18 Uhr ∙ Hörsaal F 01.12. Vortragsreihe „Künstlerische Therapien“ „Zuckerpuppen an der Staffelei – Kunsttherapie und Diabetes“ Marion Behrendt ∙ Kunsttherapeutin 19:30 Uhr Hörsaal H 09.12. - 10.02.2016 „Von nah und von fern“ ∙ Malerei Schirin Fatemi und Van Dai Vo Chieu Vernissage 9.12. ∙ 18 Uhr MHH Kunstgang 13.01.2016 - 31.01. Angela Hasse ∙ Fotografie „Neun Frauen und ich“ Ladenpassage, Bereich : mhh-kestnerschau 28.01. Vortragsreihe „Große Künstler und ihre Erkrankungen“ „Francisco de Goya“ Prof. Dr. med. Hermann Haller, MHH Prof. Dr. med. Reinhard Dengler, MHH 17.02. - 8.4. „The double X“ ∙ Fotografie und Mischtechniken Thorsten Kleinfeld & Silke Konschak Vernissage 17.02. ∙ 18 Uhr MHH Kunstgang 18.02. Vortragsreihe „Künstlerische Therapien ∙ Dr. Alexandra Hopf „Kunsttherapie in der Onkologie – Krebs und Autonomieverlust kunsttherapeutisch begleitet.“ 19:30 Hörsaal H