Mhh 6 2015 komplett

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LERNEN UND LEHREN Gegründet: Akademie trainiert Translation Seite 49 FORSCHEN UND WISSEN Erforscht: Formin und die wandernden Zellen Seite 45 BEHANDELN UND PFLEGEN Eröffnet: neue Eltern-Kind-Herzstation Seite 35 info Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover Heft 6/2015 Mittendrin Das war das Jubiläumsjahr

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Lernen und LehrenGegründet: akademie trainiert Translation Seite 49

FOrSChen und WISSenerforscht: Formin und die wandernden Zellen Seite 45

BehandeLn und PFLeGeneröffnet: neue eltern-Kind-herzstation Seite 35

infodas Magazin der Medizinischen hochschule hannover

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2015

Mittendrin Das war das Jubiläumsjahr

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Das Jubiläumsjahr neigt sich dem Ende entgegen. Mittendrin waren wir vom MHHinfo-Team

auch in unserem kleinen Pressearchiv. Da wurde gesucht, gesichtet – und ge-funden. 50 Jahre MHH wollen schließ-lich würdig gefeiert und wiedergegeben werden. Wie wir das halbe Jahrhundert Hochschulmedizin in Hannover gefeiert haben, finden Sie kompakt zusammen-getragen in unserem Titelthema. Da können Sie noch einmal „mittendrin“ sein – im Tag der offenen Tür, im Wis-senschaftlichen Symposium, in der Kin-derUni oder den Jubiläumsveranstaltun-gen aus der ersten Jahreshälfte.

In der letzten Ausgabe unseres Hoch-schulmagazins für das Jahr 2015 er-fahren Sie zudem, was die Einführung der Trennungsrechnung für die MHH bedeutet (Seite 18). Besonders stolz sind wir darauf, dass eine Studentin und eine Professorin im November mit dem Niedersächsischen Wissenschaftspreis geehrt wurden. Mehr dazu lesen Sie auf der Seite 19. Wie glücklich sich die MHH schätzen kann, weil sie sehr gute Freunde hat, erfahren Sie gleich in drei Geschich-ten: über die Vereine „Kleine Herzen“ und „Kinderherz Hannover“, die den Umbau der Eltern-Kind-Herzstation maß-geblich gesponsort haben (Seite 35), über den „Verein für krebskranke Kinder“, der dank einer großen finanziellen Unterstüt-zung einen neuen Sportraum für kranke Kinder ermöglicht hat (Seite 36), und über die „Gesellschaft der Freunde der MHH“, die jedes Jahr Projekte der Hoch-schule mit mehreren Hundertausend Euro fördert (Seite 22 und 23).

Im Namen des gesamten Redak-tionsteams unseres Hochschulmagazins wünsche ich Ihnen besinnliche Festtage. Kommen Sie gut ins neue Jahr – und bleiben Sie uns gewogen.

Ihr Stefan Zorn

6/2015 EdItorIal 3

Mittendrin

Mittendrin in der Hochschulgeschichte: das MHHinfo-team durchforstet das Pressearchiv.

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Konzentriert: Nils näht beim tag der offenen tür am ota-Stand, fotografiert von Karin Kaiser.

INHalt info4

MIttENdrIN – daS war daS JubIläuMSJaHr _6 Tausende von Gästen im Jubiläumsjahr _9 Minimal-invasive Gummibärchen_10 Exzellente Wissenschaft_12 Von Zusammenhalt, Heimkehr und 700 Alumni_14 Viel los im Jubiläumsjahr_16 Grußwort zum Jahreswechsel

NaMEN uNd NacHrIcHtEN_18 Eine Herkules-Aufgabe: Trennungsrechnung_18 Mit Strukturplan ins Jahr 2020_18 Sanierungsstau wird wachsen_19 Wissenschaftspreis: Zwei besondere Auszeichnungen_20 Flemming folgt auf Adams

_21 Professor Manns: Klinik und Forschung enger verzahnen_22 Ausgezeichnete Freunde: Jahresversammlung der Gesellschaft der Freunde_24 „Born to be wild“: Geschäftsbereichsleiter verlässt die MHH_25 Forscher-Nachwuchs aus 40 Nationen_26 Ministerium fördert MHH-Projekt_26 Angenehmer Aufenthalt_27 Risiko raus! Arbeitssicherheit geht vor_27 An der Hand eines Fußballstars

_28 Kongressvorschau_29 Dienstjubiläen_29 Examen bestanden_30 Ehrungen und Auszeichnungen_30 In Gremien gewählt_32 Personalien_33 Stipendien, Gedenken_33 Ruhe finden und Kraft schöpfen_34 Hilfe für Kinder in Myanmar

bEHaNdElN uNd PflEgEN_35 Beeindruckendes Engagement: Eltern-Kind-Herzstation_36 Brücke zum normalen Leben_37 Bärte für die Männergesundheit

_38 Keine Nacht wie jede andere_39 „Die Pumpe ist mein zweites Herz“_40 Nichts für schwache Nerven_41 Rettender Schnitt am Anfang des Lebens_42 Eine Feier zum Geburtstag_43 Neue Möglichkeiten der Diagnostik

forScHEN uNd wISSEN_44 Drittmittel für Forschungsprojekte in der MHH_45 Dem Druck standhalten_45 Richtfest für Forschungsgebäude des CSSB

Mit gästen: feier zu 25 Jahren Public Health _53Mit akribie: die trennungsrechnung kommt _18 Mit durchblick: das animal Imaging center _48

Mit der Kraft der zwei Herzen: als Europa-rekordhalter lebt uwe S. seit zehn Jahren mit einem Kunstherz _39

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6/2015 INHalt 5

Herausgeber

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule

Hannover (MHH).

Der Inhalt namentlich gekennzeichneter

Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung

der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck

honorarfrei. Redaktionsschluss für die nächste

Ausgabe ist am 10. Januar 2016.

chefredaktion

Stefan Zorn (stz)

redaktion

Bettina Bandel (bb)

Claudia Barth (cb)

Simone Corpus (sc)

Bettina Dunker (dr)

Tina Gerstenkorn (tg)

Annika Morchner (am)

Camilla Mosel (ck)

Ursula Lappe (la)

fotoredaktion Karin Kaiser

layout und realisierung

Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG

August-Madsack-Straße 1

30559 Hannover

Telefon (0511) 518-3001

www.madsack-agentur.de

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Verlagsgesellschaft Madsack

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34266 Niestetal

Telefon (0561) 52 00 70

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online-ausgabe

Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter

www.mh-hannover.de/mhhinfo.html

fotos

Alle Fotos von Karin Kaiser außer:

Nico Herzog (12/13), Frank Oheim (14, 15, 20),

MHH-Archiv (14/15), Tom Figiel (20),

Jürgen Wahnschaffe (24), Stefan Zorn (25),

Maria Neumann (26), AOK (27), privat oder

aus Abteilungen (30–34, 46, 47, 52, 54),

Anna Junge (38), Bettina Dunker (49),

Ira Thorsting (54)

anschrift der redaktion

Medizinische Hochschule Hannover

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Stefan Zorn

Carl-Neuberg-Straße 1

30625 Hannover

Telefon (0511) 532-6772

Fax (0511) 532-3852

[email protected]

ISSN 1619-201X

IMPrESSuM

_46 Neu an der MHH: Professor Krey_46 Deutsch-russische Kooperation_47 Ausgezeichnete Physiotherapeutin_48 Die Maus in der „Röhre“: Animal Imaging Center

lErNEN uNd lEHrEN_49 Train-Akademie: Training in der Translation_50 „Seien Sie stolz darauf“: Promotionsfeier_51 56 junge Zahnärzte

_52 Kontakte knüpfen _52 Neustart bei IsiEMHH

_53 „Eine feste Einrichtung an der MHH“: 25 Jahre Public Health_53 Bereit für die Wissenschaft: Masterstudiengang Ergo- und Physiotherapie

gäStE uNd fEStE_54 10.000 Euro für kranke Kinder_54 Die Trösterchen kommen_54 „Manu“ zu Besuch in der Kids-Arena_55 Wundertüten für kleine Herzen_55 Lockende Losverkäufer

Mit losen: 12.500 Euro für krebskranke Kinder _55Mit gästen: feier zu 25 Jahren Public Health _53

Mit der Kraft der zwei Herzen: als Europa-rekordhalter lebt uwe S. seit zehn Jahren mit einem Kunstherz _39

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Mittendrin info6

Was passiert während einer Operation? Wie sieht es in ei-nem OP-Saal aus? Und welche

Berufsgruppen sind dort eigentlich tätig? An ihrem Tag der offenen Tür stellte die MHH im Jubiläumsjahr das Thema Ope-rationen in den Mittelpunkt. Chirurgen, Pflegekräfte und OTA/ATA-Auszubildende aus acht chirurgischen Fachrichtungen und der Anästhesie gaben Einblicke in ihre fas-zinierende Arbeit. Ob neue OP-Methoden, die richtige Lagerung eines Patienten auf dem OP-Tisch oder Hygiene – die Besucher bekamen von den Experten Antworten auf ihre Fragen und konnten auch selber Hand anlegen.

Die 79-jährige Christa Quisdorf aus Empelde nähte zum ersten Mal in ihrem Leben einen Hautschnitt eines Schweine-fußes zusammen. Sie war begeistert: „Ich kann solche Tage der offenen Tür jedem empfehlen, das aktiviert die kleinen grauen Zellen unseres Gehirns sehr.“ Rund um das Thema Chirurgie waren die Kliniken für An-ästhesiologie und Intensivmedizin, Augen-heilkunde, Hals-, Nasen- und Ohrenheil-kunde, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, die Neurochirurgie, die Kinder- und die Unfallchirurgie, die Herz-, Thorax-, Trans-plantations- und Gefäßchirurgie sowie die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie mit von der Partie. Ergänzt wurde das Thema

OP von den Auszubildenden der OTA/ATA-Schule und der Krankenhaushygiene.

Rechtsmedizin vor Ort

Doch damit nicht genug: Vom „Tatort ins Labor“ führten die Rechtsmediziner der MHH das Publikum und räumten dabei mit so manchem (Fernseh-)Vorurteil auf. Ihre spannenden Berichte aus dem „echten“ Alltag begeisterten die Besucher. „Es ist beeindruckend, welche Details bei einem Gutachten eine Rolle spielen“, sagte Sara Rohlfs. Die 25-Jährige ist Krankenpflegerin. „Die Rechtsmedizin hat mich schon immer fasziniert. Vielleicht fange ich doch noch

Tausende von Gästen im JubiläumsjahrMit 50 Jahren ist die MHH eine junge Hochschule – und eine dynamische. Noch einmal 3.000 Besucher beim Tag der offenen Tür, 700 Alumni beim Ehemaligentreffen und ein hochkarätig besetztes Wissenschaftliches Symposium runden die Feierlichkeiten ab. Ein Überblick.

Ein Instrumentiertisch gehört zu jeder

Operation (links). Wer wollte, konnte

selbst ausprobieren, wie minimal-invasiv hantiert wird. Dafür mussten via

Bildschirm Bälle aus einer Kiste geholt werden

(rechts).

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6/2015 Das war Das JubiläumsJahr 7

mit einem Medizinstudium an.“ Darüber hinaus boten an 40 weiteren Ständen die Medizinerinnen und Mediziner sowie For-scherinnen und Forscher den Gästen Infor-mationen rund um das Thema Gesundheit an – auch zum Anfassen und Mitmachen.

Azubis informierten

Die Spanne reichte vom Gehirn über die Sinnesorgane, den Bewegungsapparat, Herz und Lunge, das Nervensystem, die re-generative Medizin bis hin zur Sportmedi-zin. Dort probierte der 15-jährige George Taylor aus Neustadt ein E-Bike aus und fuhr eine virtuelle Runde um den Benther

Berg. „Ich fahre lieber mit dem normalen Fahrrad, aber für ältere Leute ist ein E-Bike sicher interessant“, erklärte er. An vielen Ständen konnten die Besucher die Fitness ihrer Organe testen lassen, zum Beispiel mit einem Lungenfunktionstest. Auszubil-dende und Ausbilder der MHH-Schulen für Gesundheitsberufe und der Ausbildungs-berufe weckten an ihren Ständen die Lust auf ihren Beruf.

Grüne Damen und Clowns

Auch das Gleichstellungsbüro, die Pa-tientenuniversität, das Kunstforum und die Ehrenamtliche Krankenhaushilfe, die

„Grünen Damen“, informierten über ihre Arbeit. Am Stand der Elternvereine „Kleine Herzen“ und „Selbsthilfe für nierenkranke Kinder und Jugendliche“ erwarteten die kleineren Besucher eine Malaktion und eine Lesung. Zudem wurde gezeigt, wie Wiederbelebung bei Kindern funktioniert. Die MHH-Seelsorge präsentierte sich zum ersten Mal mit einer „Oase“ und lud alle Besucher um 16 Uhr zu einem Gottes-dienst im Andachtsraum der MHH ein, der nach seiner Renovierung gerade wieder eingeweiht wurde. Die Clinic Clowns in-formierten nicht nur über ihre Arbeit, son-dern zeigten ihr Können live im gesamten Veranstaltungsbereich. sc/bb/tg

Das Nähen eines Hautschnitts erfordert Geschick und Konzentration: Christa Quisdorf probierte es aus.

Der Einsatz einer Herzklappe ist Milli-

meterarbeit mit vielen Fäden (links). Auf Details

kommt es auch in der Rechtsmedizin an, wie

Professor Dr. Knut Albrecht den Besuchern

an einem „Tatort“ erklärte (rechts).

n Mehr Bilder vom Tag der offenen Tür auf Seite 8

Page 8: Mhh 6 2015 komplett

Mittendrin info8

Vom Skills Lab bis zur SeelsorgeAuch andere Themen als die Chirurgie zogen die Gäste des Tages der of-fenen Tür an. „Früh übt sich“ war das Motto am Stand des Skills Lab (oben). Fragen rund ums Thema Hören erklärte Alexandros Giourgas, Therapeut im Hörzentrum der HNO-Klinik (rechts), am großen Ohrmodell. Zum ersten Mal beim Tag der offenen Tür dabei war die Klinik-Seelsorge (unten), die einen Platz der Kontemplation bot. Für die lustigen Momente sorgten die Clinic Clowns (unten rechts).

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6/2015 Das war Das JubiläumsJahr 9

Wie Ärzte operieren – das erfuhren die 500 Mädchen und Jungen, die am 3. November zur ersten

Vorlesung der KinderUniHannover (KUH) des Wintersemesters 2015/2016 in den Hörsaal F kamen. Am Eingang erhielten sie je einen persönlichen Studierendenaus-weis, ausgehändigt von fünf Helfern, die ihr Freiwilliges Jahr in der MHH machen. Der Start der hochschulübergreifenden Ver-anstaltungsreihe für Acht- bis Zwölfjährige verging dann wie im Flug: Der Kinderchirurg Professor Dr. Benno Ure erklärte viel Span-nendes rund um das Thema Operationen – wann sie nötig sind, warum Chirurgen oft nur kleine Schnitte machen müssen und wie ihnen Kameras und Roboter beim Operieren helfen.

Dabei erläuterte er Zusammenhänge und Details in für Kinder verständlichen Worten und anhand anschaulicher Bei-spiele. Fragen und Kommentare der Mäd-chen und Jungen waren willkommen, und

an den Quizfragen beteiligten sich alle Kinder mit viel Engagement.

Um alles noch anschaulicher zu machen, hatte Professor Ure mit seinem Team im vor-deren Bereich des Hörsaals einen Operati-onssaal nachgestellt. Auf dem OP-Tisch lag ein Teddy mit Bauchschmerzen und entzün-detem Blinddarm. Damit jedes Kind nach der Vorlesung einmal selbst mit OP-Besteck instrumentieren konnte, gab es eine un-durchsichtige Box, die den Bauchraum dar-stellte. Darin: Süßigkeiten, die sie mithilfe einer minimal-invasiven Kamera sortieren konnten. Dazu durften sich die Mädchen und Jungen vorher OP-Kleidung anziehen. Der elfjährige Cedric war begeisterst: „Mich hat überrascht, wie winzig OP-Besteck ist“, sagte er. Dass diese Aktion ein voller Erfolg war, unterstrich auch der achtjährige Bene-dikt: „Das Gummibärchen-Sortieren hat mir am meisten Spaß gemacht.“

Im Februar 2016 finden noch zwei wei-tere KUH-Vorlesungen statt: So können

Kinder in der Stiftung Tierärztliche Hoch-schule Hannover am 2. Februar erfahren, wie das Pferd sagt, dass es krank ist. Und am 23. Februar 2016 lernen alle interes-sierten Mädchen und Jungen, was eigent-lich ein Dirigent macht. Die Vorlesungen beginnen um 17.15 Uhr, sie dauern etwa 45 Minuten und sind kostenlos. Eine An-meldung ist nicht erforderlich. bb

Minimal-invasive Gummibärchen50 Jahre MHH und auch schon elf Jahre KinderUni: Professor Ure und sein Team erklärten im Oktober Operationen

Minimal-invasives Operieren: Professor Dr. Benno Ure (rechts), Sonja Typou (Mitte) und Christoph Zöller (links) zeigen es Emilia (11) und Daniel (8).

Jedes Kind durfte selbst operieren: Es galt, Gum-mibären mit den OP-Geräten zu sortieren.

Selbstverständlich: Zum Operieren muss man ge-eignete Kleidung anziehen.

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Mittendrin info10

So bunt wie die „Nanas“ der Künst-lerin Niki de Saint Phalle ist das Pro-gramm des Symposiums „50 Jahre

wissenschaftliche Exzellenz in der Medizin“ am 25. und 26. September 2015 in der MHH gewesen. Mehr als 500 Gäste waren an diesen beiden Tagen in den Hörsaal F gekommen, um sich die Vorträge von 25 hoch renommierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Europa, den USA und Afrika anzuhören, die rund 180 wis-senschaftlichen Poster anzuschauen und sich mit den Referentinnen und Referenten sowie Kolleginnen und Kollegen auszutau-schen.

„Wir sind glücklich, als starker Partner in starken Netzwerken zu agieren“, sagte MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum in seiner Begrüßungsrede. Diese Netzwerke seien ein wichtiger Grund dafür, dass wichtige, international beachtete Inno-vationen in Forschung, Lehre und Kranken-versorgung entstanden sind und die MHH zu den führenden hochschulmedizinischen Einrichtungen in Deutschland gehört.

Im Anschluss an die Eröffnungsrede gaben die Wissenschaftlerinnen und Wis-senschaftler aus dem In- und Ausland Ein-

blicke in Forschungsbereiche, die Schwer-punkte der MHH darstellen. Dabei ging es zunächst um die großen Forschungs-gebiete Infektion und Immunologie, Trans-plantation und Regeneration, Biomedizin und Implantate und anschließend um die Schwerpunkte Neurologie und Gehirn, sel-tene Erkrankungen sowie Translation und personalisierte Medizin.

Unter den Rednern waren etliche „Alum-ni“ der MHH. „Das zeigt, welch exzellente Wissenschaftler die MHH hervorgebracht hat“, erläuterte MHH-Forschungsdekanin Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner. Jeder Themenblock wurde von MHH-Wissen-schaftlern mit kurzen Vorträgen eingeführt, und weitere MHH-Forscher moderierten anschließend die „Session“.

Infektion und Immunität: Bei den Themen Infektion, Immunität und Entzündung ging es beispielsweise um Arbeiten zu Immun-defekten, bei deren Aufklärung die MHH eine wichtige Rolle spielt. Aber auch die Gentherapie-Forschung ist in der MHH bereits sehr erfolgreich gewesen: „Durch die Entwicklung von sicheren Genvekto-ren haben MHH-Forscher wesentlich zu

neuen Gentherapiestudien beigetragen. So konnte zum Beispiel durch Frau Profes-sorin Dr. Emmanuelle Charpentier die Gen-technik CRISPR-Cas entwickelt werden, mit der sich das Erbgut von Körperzellen viel gezielter und umfassender verändern lässt als bisher“, erläutert Professor Dr. Reinhold E. Schmidt.

Transplantation und Regeneration: Es schlossen sich Vorträge zu Transplantation und Regeneration an, wobei die Herzrege-neration das vorrangige Thema war. In der MHH, dem größten Transplantationszen-trum Europas und größten Lungentrans-plantationszentrum der Welt, beschäftigen sich viele große Forschungsverbünde mit den Themen Transplantation und Regene-ration. So sind unter anderem bereits neue therapeutische Ansätze, die pluripotente Stammzellen nutzen, in der präklinischen Prüfung. Künftig sollen noch die Immun-toleranz gegenüber transplantierten Orga-nen verbessert, Komplikationen der Trans-plantation früher diagnostiziert und neue Möglichkeiten der Immunsuppression eva-luiert werden. „Ziele der Regeneration sind, kontinuierliche Organersatzverfahren zu entwickeln, pluripotente Stammzellen zum Ersatz zerstörter Zellen in Herz, Lunge und Leber einzusetzen und körpereigene Regenerationspotenziale zu verbessern“, erläutert Professor Dr. Tobias Welte.

Biomedizintechnik und Implantate: In der Session Biomedizintechnik und Implantate stellten die Referenten den gesamten Pro-zess von der Materialentwicklung über die Entwicklung moderner Implantat- und Bild-gebungstechnologien bis hin zur Gewe-beintegration und klinischen Translation moderner Implantatsysteme dar. Es wurden die Bedeutung des Implantat-Schwerpunk-tes für eine Vielzahl medizinischer Diszipli-nen wie auch der besondere Stellenwert der Translationsforschung sichtbar.

Der inter- und transdisziplinäre For-schungsbereich der Biomedizintechnik und Implantate findet in den MHH-Forschungs-verbünden REBIRTH (Von Regenerativer Biologie zu Rekonstruktiver Therapie),

Exzellente Wissenschaft Zum 50-jährigen Jubiläum haben Expertinnen und Experten im Rahmen eines internationalen Symposiums über neueste Entwicklungen im Bereich der MHH-Schwerpunktthemen referiert

176 junge MHH-Forscherinnen und -Forscher präsentierten anlässlich dieses Symposiums ihr wissenschaftliches Poster, und darüber hinaus stellten sich die zentralen Forschungseinrich-tungen (Core Units) der MHH ebenfalls mit einem Poster vor. Die Nachwuchswissenschaft-ler nahmen damit gleichzeitig an einem Wett-bewerb teil, denn eine Jury aus MHH-Forschern sowie externen Experten bewertete die Poster. So erhielt in der Kategorie „Best Clinical and Translational Poster“ Junbo Yu aus dem Institut für Klinische Chemie eine Auszeichnung. Im Bereich „Best basic science poster“ überzeugte Janika Viereck vom IFB-Tx/Institut für Moleku-lare und Translationale Therapiestrategien mit der Darstellung ihrer Arbeit, und in der Kate-gorie „Best Epidemiology and Public Health“ gefiel den Gutachtern das Poster von Ekaterina Legchenko, Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, am besten.

Die drei von der Gesellschaft der Freunde der MHH e. V. (GDF) gestifteten mit je 300 Euro dotierten Posterpreise überreichte die GDF-Vor-sitzende Dr. Cornelia Goesmann. bb

n Preise für Poster junger Forscher

Besucher schauen sich die wissenschaftlichen Poster junger MHH-Forscherinnen und -Forscher an.

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6/2015 Das war Das JubiläumsJahr 11

Hearing4all sowie Biofabrication for NIFE seinen Ausdruck. „Mit der Fertigstellung des Forschungsgebäudes NIFE (Niedersäch-sisches Zentrum für Biomedizintechnik, Im-plantatforschung und Entwicklung) Anfang 2016 wird dieser bereits heute international stark sichtbare Forschungsschwerpunkt durch die einmalige räumliche Bündelung von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Medizinern unter einem Dach einen weiteren Schub erhalten“, sagt Professorin Dr. Meike Stiesch.

Nach dem bunten und abwechslungs-reichen Programm dieses ersten Tages un-terhielt Simon Becker die Referenten und Gäste beim Abendessen mit Klaviermusik. Daran schlossen sich die schwungvollen Klänge der Band EMMA H.art. an, mit denen alle Teilnehmerinnen und Teinehmer den Tag ausklingen ließen.

Sensorische Organe und Gehirn: Um sen-sorische Organe und das Gehirn drehten sich die ersten vier Vorträge des zweiten Tages. Beleuchtet wurde die translationale Forschung – also der Weg vom Krankheits-symptom über das Modell zur Therapie – in den Gebieten Neurochirurgie, Psychiatrie, Neurologie und Hals-, Nasen-, Ohrenheil-kunde. So ging es beispielsweise auch um molekulare Physiologie und Erkrankungen von synaptischen Prozessen im Innenohr, genetische Techniken zur Therapie von Nervendegeneration und die Verbesserung

kognitiver Fähigkeiten durch das Hormon Erythropoetin (EPO).

Seltene Erkrankungen: Um seltene Erkran-kungen rankten sich die anschließenden Referate. „Menschen mit seltenen Erkran-kungen profitieren ganz besonders davon, wenn Krankenversorgung eng mit der For-schung verknüpft ist“, erläutert Professor Dr. Joerg Schmidtke. Das MHH-Zentrum für Seltene Erkrankungen, in dem 17 speziali-sierte Einrichtungen interdisziplinär zusam-menarbeiten, will dafür die notwendigen strukturellen und personellen Voraussetzun-gen schaffen. „Die MHH ist beispielsweise eines der wenigen Referenzzentren auf der Welt, in dem die seltene, lebensgefährliche Herzschwäche peripartale Kardiomyopathie erforscht und behandelt wird“, erklärt Pro-fessorin Hilfiker-Kleiner. Zudem dreht es sich in der MHH auch um seltene angebo-rene oder erworbene Störungen der Blut-bildung. „Durch den verstärkten Zuzug von Menschen aus dem arabischen Raum wird die Zahl dieser Patienten sicher zunehmen“, erläutert Professor Dr. Arnold Ganser. In den Vorträgen dieses Themenblocks ging es darüber hinaus beispielsweise auch um die Entwicklung künftiger Gentherapeutika.

Translation, personalisierte Medizin: Mit den Themen Translation und personalisierte Medizin endete dieses abwechslungs- und inhaltsreiche zweitägige Symposium, dieser

bunte Kongress in Hannover. „Diese Themen sehe ich stellvertretend für ‚whole genome sequencing‘ also die Sequenzierung des ge-samten Genoms, und die entsprechende bioinformatische Verarbeitung“, sagt Pro-fessor Dr. Matthias Gaestel. Die MHH trage zu diesem Thema unter anderem mit der neuen Core Unit „Next generation sequen-cing (NGS)“ bei. „Personalisierte Medizin baut auch auf detaillierten Kenntnissen von zellulären Strukturen, Mechanismen und Zielproteinen auf, die von Individuum zu Individuum in veränderter Form vorliegen können“, ergänzt Professor Manstein. Bei der Aufklärung dieser individuellen Unter-schiede und deren Nutzung zur Entwick-lung spezifischer Wirkstoffe spielen mikro-skopische und röntgenkristallografische Ansätze eine besondere Rolle.

„Viele Menschen haben zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen, zum Beispiel das Kongress- und Veranstaltungs-management, die digitalen Medien und die Zentralküche“, sagt Professorin Hilfiker, die das Symposium mit Professor Baum, Dr. Sa-bine Barlach und Petra Linke organisiert hat-te. Sie freute sich auch sehr über die gute Unterhaltung vonseiten der Band EMMA H.art. und über die Fotos, die Dr. Andres Hilfiker und Meike Jungesblut gemacht ha-ben. Zum Dank für die Vorträge erhielt jeder Referent eine kleine bunte Nana-Skulptur – als Erinnerung an diesen Kongress, an Hannover und an die MHH. bb

Organisatoren des Symposiums: Forschungsdekanin Professorin Dr. Hilfiker-Kleiner und MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum.

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Mittendrin info12

Sprach für die Generation der Babyboomer: Prof. Dr. Kirsten Müller-Vahl.

Studentin Mara Hold berichtete, wie es sich heu-te an der MHH studiert.

Prof. Dr. Reinhard Pabst erinnerte anekdoten-reich an die ersten Jahre der MHH.

Am Anfang standen eine Idee und eine respekteinflößende Zahl. Die Idee war es, im Jubiläumsjahr

nicht nur einzelne Jahrgänge, sondern alle Ehemaligen an die MHH einzuladen. Die respekteinflößende Zahl lautete: etwa 15.000. So viele Medizinerinnen und Me-diziner haben seit 1965 ihr Studium an der Hochschule beendet. Wollte man sie alle erreichen, musste man beinahe ebenso viele Adressen recherchieren, denn nur von den wenigsten Ehemaligen liegt der MHH eine aktuelle Anschrift vor.

Nach unzähligen Google-Abfragen wa-ren es aber immerhin 5.000 Absolventen, die angeschrieben werden konnten. Zu-sätzlich gab es Aufrufe in der Presse, die auf das MHH-Homecoming aufmerksam mach-ten. Der Aufwand hat sich gelohnt: Mehr als 700 Alumni kehrten am 10. Oktober an die MHH zurück. Darüber freute sich auch MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum, der es sich nicht nehmen ließ, die Heimkehrer persönlich zu begrüßen: „700 von 15.000, das ist beinahe jeder Zwanzigs-te. Das ist besser als die durchschnittliche Teilnahmequote in manch einer Hauptvor-lesung“, scherzte er.

Drei Generationen

Das „Drei-Generationen-Treffen“, mit dem der Vorsitzende des Vereins MHH-Alumni, Professor Dr. Siegfried Piepenbrock, das MHH-Homecoming offiziell eröffnete, verband in einem besonderen Festakt die Studienanfänger von 1965, die Absolven-ten von 1990 und die Studienanfänger 2015. Es machte eines sehr deutlich: Woran sich die meisten noch nach Jahrzehnten er-innerten und was sie schon während des Studiums zu schätzen wussten, ist der gro-ße Zusammenhalt unter den Studierenden.

Die Rahmenbedingungen der studen-tischen Solidarität hätten allerdings unter-schiedlicher nicht sein können. Professor Dr. Reinhard Pabst, MHH-Urgestein und Inha-ber einer Niedersachsen-Professur, erlebte als einer von 41 Studienanfängern des Jahr-gangs 1965 nicht nur den Kontakt unter-einander, sondern auch zu den Lehrenden

als sehr persönlich. „Professor Hartmann lud damals den gesamten Jahrgang auch regelmäßig zu sich nach Hause ein.“

Dr. Kirsten Müller-Vahl, Oberärztin in der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie, war eine von 400, als sie 1983 ihr Studium an der MHH auf-nahm. „Wir gehörten zur Generation der Babyboomer, die von der Urerfahrung der Masse geprägt war.“ Dazu passten auch die ersten Eindrücke an der MHH: „Alles voll!“ Wer einen der 358 Sitzplätze in Hörsaal A ergattern wollte, musste früh aufstehen oder sich mit seinen Kommilitonen zusam-menschließen.

Mara Hold, aktuell im 5. Semester, gewährte angehenden und ehemaligen MHH-Studierenden gleichermaßen interes-sante Einblicke in den heutigen Studien-alltag. Mit 270 Studierenden pro Jahrgang sind die Studierendenzahlen zwar weit vom Anfangsniveau entfernt, doch bürgt der modulare Aufbau des Modellstudiengangs HannibaL auch wieder für eine eher familiä-re Atmosphäre.

Wer noch mehr über HannibaL erfahren wollte, konnte sich einer der Führungen durch das Skills Lab anschließen und in den Übungsräumen selbst Hand anlegen. Ange-sichts der modernen Studienbedingungen sehnte sich der ein oder andere vielleicht an die Hochschule zurück. Spätestens aber, als es im Vortrag von Studiendekan Professor Dr. Ingo Just an die simulierte elektronische Prüfung ging, waren die meisten froh, die Klausuren und den Lernstress hinter sich gelassen zu haben. Und so schwelgten viele einfach in Erinnerungen, schnupperten bei einer Führung noch einmal die eigenwillige Luft des Präpariersaals, entdeckten auf der Geo-Caching-Tour die verschiedenen Ecken auf dem Campus wieder und nutzten das umfangreiche Vortragsangebot.

Das Fazit bei der Abschlussparty im „Wohnzimmer“ des Campus Life e.V. fiel wohlwollend und emotional aus: Es war eine tolle Veranstaltung mit vielen sehr unterschiedlichen Geschichten und Gesich-tern, und doch gehören sie alle zu dieser einen Hochschule – und das verbindet eben doch mehr, als man manchmal denkt. am

Von Zusammenhalt, Heimkehr und 700 AlumniViele Ehemalige sind am 10. Oktober an die MHH zurückgekehrt und erlebten beim MHH-Homecoming einen besonderen Tag an ihrer Alma Mater

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6/2015 Das war Das JubiläumsJahr 13

Beim Geo-Caching entdeckte so mancher noch etwas Neues auf dem Campus.

Immer wieder das Wichtigste: der Austausch mit Weggefährten von damals.

Nach Jahren wieder schnell im Gespräch: MHH-Alumni wie auch der FDP-Politiker Philipp Rösler (unten, links), hier mit Prof. Dr. Axel Haverich.

Das Skills Lab bot ganz praktische Einblicke in das heutige Studium.

Stylischer Rahmen der Abschlussparty am Abend: das „Wohnzimmer“ des studentischen Vereins Campus Life.

Glücklicherweise nur zum Spaß: die elektronische Prüfung.

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Mittendrin info14

Fünfzig Jahre sind kein Alter für eine Hochschule – und doch ein guter Grund zum Feiern. Bereits zur ersten

großen Veranstaltung im Jubiläumsjahr, der Akademischen Feierstunde am 17. Mai, waren mehr als 400 Gäste in die Hoch-schule gekommen. Dazu zählten Gründer, Rektoren und Präsidenten der MHH, ehe-malige Studenten und Mitarbeiter, frühere und heutige Klinikchefs, Ehrenbürger und Politiker.

MHH-Präsident Professor Dr. Christo-pher Baum begrüßte alle im festlich ge-schmückten Hörsaal F und hob die Leis-tung der MHH, sowohl in medizinischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht, hervor. Diese Stärke sei das Ergebnis des Zusam-menwirkens mehrerer Generationen in-novativer Köpfe und eines konstant hohen Engagements der Beschäftigten, sagte er. Der Niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil bezeichnete die MHH in sei-ner Rede als „Flaggschiff der Hochschul-medizin“, Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok nannte sie einen „aus-gesprochenen Glücksfall“ für die Stadt und das Umland. Bundestagsvizepräsiden-tin Edelgard Bulmahn schließlich sagte, die Hochschule sei eine hoch anerkannte Ausbildungsinstitution, ein Eckpfeiler der medizinischen Versorgung und in der For-schung eine exzellente Hochschule.

In einer moderierten Gesprächsrunde mit mehreren Professoren, zwei Medizin-studentinnen und einem Bundesfreiwil-ligendienstler bekamen die Gäste einen Eindruck vom schnellen Weg, den Innova-tionen in der MHH in die klinische Anwen-dung finden, und von den verschiedenen Wegen der Wissensvermittlung an der Hochschule.

Mit den Auftritten des MHH-Chors und des MHH-Symphonieorchesters war es eine sehr stimmungsvolle Feier, bei der auch humorvolle Momente nicht zu kurz kamen. Mit Witz und Selbstironie trug Me-

dizinstudentin Charlotte Baumgärtel ihren selbst geschriebenen Poetry Slam „Wir sind die MHH“ vor, ihre Kolleginnen und Kollegen aus dem Senat untermalten ihren Vortrag pantomimisch.

Größte Party der MHH-Geschichte: Auf die Akademische Feierstunde im Mai folgte am 11. Juli die große Geburtstagsparty für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Studie-rende sowie Schülerinnen und Schüler der MHH in der Niedersachsenhalle des Han-nover Congress Centrums. Vier Bands – alle mit Mitgliedern aus MHH-Reihen – be-

Viel los im JubiläumsjahrEine festliche Feierstunde, eine ausgelassene Party und zahlreiche Aktionen – ein Rückblick

Würdevolle Feierstunde: Stefan Schostok, Stephan Weil, Prof. Baum und Prof. Franzke (von rechts).

Voller Einsatz: Prof. Knut Albrecht bei der IdeenExpo.

Auf Entdeckertour: Dorothe (rechts) und Marie beim Tag der Organspende in der begehbaren Lunge.

Auf Entdeckertour: Dorothe (rechts) und Marie beim Tag der Organspende in der begehbaren Lunge.

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6/2015 Das war Das JubiläumsJahr 15

stritten den Abend und zeigten, dass die MHHler nicht nur Medizin, sondern auch Musik können. Deutschrock kam von der Band Kleemann, Rock und Pop von EMMA H.art, Soul und Pop von The Original MHH Live Band und Beat und Rock‘n‘Roll von The Sidekicks. Die Gäste honorierten den Einsatz mit viel Beifall und einer vollen Tanzfläche. Die ausgelassene Partystim-mung reichte bis weit nach Mitternacht. Mit mehr als 3.000 Besucherinnen und Besuchern war diese Jubiläumsparty die größte interne Feier in der Geschichte der MHH – und ein toller Erfolg!

MHH in Schlaglichtern: „Fünf Jahrzehnte MHH in Schlaglichtern“ – so hieß die Foto-ausstellung, die bei der Feier zur Gründung der Hochschule am 17. Mai sowie anschlie-ßend für drei Monate in der MHH-Laden-passage zu sehen war. Sie bestand aus 30 Bildpaaren, die nach dem Motto „früher und heute“ Veränderungen in den 50 Jahren bezeugten und somit Krankenver-sorgung, Forschung und Lehre ebenso dar-stellten wie weitere Bereiche, beispielsweise die bauliche Entwicklung auf dem Campus. Ebenfalls pünktlich zum Jubiläum im Mai erschien eine einzigartige MHHinfo-Sonder-ausgabe für die Gäste der Akademischen Feierstunde: Mit einem goldenen Äußeren gekennzeichnet, bündelt sie in ihrem In-neren Gesichter und Geschichten aus den 50 MHH-Jahren. Jedes Jahrzehnt widmet sich einem bestimmten Thema – angefan-gen bei den Gründungsjahren bis hin zum Heute. Insgesamt sind so mehr als 60 Seiten voller Fotos und Texte mit spannenden und informativen Geschichten zusammenge-kommen. Aufmerksame MHHinfo-Leserin-nen und -Leser kennen den Inhalt: Er setzt

sich aus der Serie „50 Jahre MHH – das Jubiläum“ zusammen, die in den Ausgaben 3/2014 bis 2/2015 das Titelthema war.

MHH beim Tag der Organspende: Mehrere Tausend Besucher kamen auch zum Tag der Organspende in der Innenstadt, der aus Anlass des 50jährigen MHH-Jubiläums in Hannover stattfand. Bei dieser bundesweit zentralen Veranstaltung am 6. Juni enga-gierten sich zahlreiche Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Patienten und ihre Organisationen, Ver-bände, Politiker, Künstler und die Kirchen für das Thema Organspende. Sie erinnerten daran, dass es immer noch zu wenige Spen-der gibt.

IdeenExpo wird zum Tatort: Großen Einsatz zeigte die MHH auch auf der IdeenExpo im Juli. Anlässlich des Jubiläums bot sie dort so viel wie noch nie: Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern gaben 17 Aussteller umfassende Einblicke in den Alltag von Medizinern und Forschern. Auch Vertreter der Ausbildungsberufe und Schulen stellten mit viel Engagement eine große Bandbreite an Berufen vor. Es gab 37 Exponate und Mitmachstationen, 30 Workshops und 14 Schnuppervorlesungen. Das Institut für Rechtsmedizin beispielsweise hatte unter dem Motto „Vom Tatort bis ins Labor“ ein Exponat mit vier Stationen aufgebaut. Zu-dem hatten die Auszubildenden und Lehr-kräfte der Krankenpflegeschule zahllosen Gästen Wunden geschminkt.

Mit dem Tag der offenen Tür, dem MHH-Homecoming und dem Symposium „50 Jahre wissenschaftliche Exzellenz in der Medizin“ bot die Hochschule den verschie-denen Gruppen einen bunten Strauß an Ju-biläumsveranstaltungen. „Das war unserer jungen, dynamischen Hochschule würdig“, hört man denn auch allerorten. tg/bb/inf50 Jahre in fünf Titelgeschichten: Aus den Beiträgen im MHHinfo wurde ein goldener Sonderdruck.

Ausgelassene Stimmung: 3.000 MHHler feiern die größte Party der MHH-Geschichte.

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MITTENDRIN info16

das Jahr 2015 stand unter dem Zeichen eines großen Jubiläums: 50 Jahre MHH. Gegründet im Geist der Freiheit und Unab-hängigkeit, als medizinische Reformuniver-sität der kurzen Wege und hohen Interdis-ziplinarität, erleben wir heute eine doppelt erfolgreiche Hochschule und Klinik, die ih-ren Platz in der Gesellschaft fest eingenom-men hat und ihre Verantwortung erfüllt, zum Wohle der Patienten, Studierenden und gesamten Gesellschaft. Umgekehrt profitiert die MHH auch von vielfältigen Unterstützungen aus Stadt, Land, Bund, von öffentlichen Förderern und privater Wirtschaft. Platz 1 im Forschungsförder-ranking der DFG, Spitzenplatz unter den universitären Krankenversorgern bezogen auf den Fallschweregradindex, Heimat ei-nes erfolgreichen Modellstudiengangs der Humanmedizin, der Theorie und Praxis ge-mäß Gründergeist verbindet: Das aus An-lass des Jubiläums erschienene Sonderheft unseres Hochschulmagazins MHHinfo fasst die eindrucksvolle Geschichte und aktuelle Highlights wunderbar zusammen. Unser großer Dank gilt an dieser Stelle allen, die sich im Jubiläumsjahr in besonderem Maße für die MHH engagiert haben.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Stu-dierende und Freunde der MHH erlebten

das Jubiläumsjahr in einer Kette schöner Ereignisse: am 17. Mai die Akademische Feierstunde im Hörsaal F mit Prominenz aus Politik und Gesellschaft, am 11. Juli die Mitarbeiter- und Studierendenparty, am 25. und 26. September das hochrangig besetzte internationale Symposium, am 10. Oktober der Tag der offenen Tür und das MHH-Homecoming mit mehr als 700 Alumni.

In der täglichen Arbeit ebenso wie in Krisensituationen gilt: Auch nach 50 Jah-ren ist der Gründergeist der MHH leben-dig. Einigkeit, wo immer es notwendig ist, Freiheit der Entscheidung in Zweifelsfällen, alles zum übergeordneten Zwecke der Für-sorge. Unternehmerische Werte der Fami-lienfreundlichkeit, Förderung der Diversität und Mitarbeitergesundheit, gepaart mit Leistungsbereitschaft, Traditionsbewusst-sein und dem stetigen Willen zum Wandel – das zeichnet uns aus.

Balance im Steigflug

Allerdings ist bei Weitem nicht alles rosig. 50 Jahre MHH sind eine Geschichte vieler Ups und Downs, ähnlich dem Aktien-kurs eines Großunternehmens, mit einem nachhaltig positiven Trend. Neue gesetz-

liche Vorgaben reflektieren den aktuellen Zeitgeist. Wir befinden uns inmitten eines Kulturwandels der Hochschulmedizin: Ge-fordert ist eine qualitätsorientierte, inter-aktive Verbesserungskultur, mit hoher Partizipation aller Hierarchiestufen, die Zielgruppen unserer Arbeit im Zentrum: Pa-tienten sowie Aus- und Weiterzubildende. Das ist die Quintessenz unseres Leitbilds, und wir haben dafür gute Voraussetzungen geschaffen. Während sich die Leistungs-daten in Forschung, Lehre und Krankenver-sorgung seit zehn Jahren im Steigflug befin-den, wurden die Wirtschaftsdaten seit 2010 jedoch zunehmend problematisch. Harte Kurskorrekturen waren notwendig, um den Fall ins Bodenlose zu verhindern. Die Sog-wirkung der wirtschaftlichen Abwärtsspira-le schuf Turbulenzen, die uns noch einige Jahre begleiten werden. Hat sich die MHH zu viel auf einmal vorgenommen?

Jedenfalls gilt es nun, die Balance im Steigflug zu wahren. In den vergangenen beiden Jahren ging es wirtschaftlich berg-auf, in einer Kombination eigener Leis-tung und der Verbesserung der Rahmen-bedingungen, auch dank der anhaltenden und weiterhin anwachsenden Unterstüt-zung des Landes. Das große Ziel war ein ausgeglichenes letztes Quartal 2015, so vereinbart mit dem Land, zumal die Er-wartungen der Landesregierung an die Verlässlichkeit der Wirtschaftsführung der MHH enorm sind. In dieser Hinsicht lässt das leicht positive Ergebnis des Monats Oktober hoffen. Auch wenn unverändert wesentliche Leistungen wie die Notfall-medizin, die Extremkostenfälle oder die ambulante Medizin unterfinanziert sind, gilt für uns: Wir müssen mit dem Geld auskommen, das wir erhalten und das wir erwirtschaften. Das Finanzministeri-um in Vertretung aller Steuerzahler kann uns nicht mehr jährlich zusätzliche dicke Schecks mit ungeplanten Beträgen zuste-cken, zumal Land und Bund mit großen neuen Herausforderungen konfrontiert sind. Apropos: Unser besonderer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Studierenden, die sich im Netzwerk Flüchtlingshilfe und für die weltoffene Hochschule engagieren.Dr. Andreas Tecklenburg, Professor Dr. Christopher Baum und Andrea Aulkemeyer (von links).

Liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, liebe Leserinnen und Leser,

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6/2015 GRUSSWORT ZUM JAHRESWECHSEL 17

Klar ist: Die wirtschaftliche Stabilisie-rung erfordert einen festeren Zugriff auf die bekannten Risiken und eine verläss-liche Mehrjahresplanung. Es resultiert eine weitere Form des inneren Kulturwandels, den viele derzeit als schwierig erleben. Wir müssen gemeinsam und konstruktiv durch diese Phase gehen, auch wenn die Um-stellung uns einiges abverlangt. Am Ende wollen wir alle Planungssicherheit unter Erhalt der Flexibilität, die für kreatives Ar-beiten erforderlich ist. Balance im Steigflug heißt: das Ziel fest im Blick und zugleich den zahlreichen zusätzlichen Ereignissen gerecht werden.

Wo wir hinwollen

Balance im Steigflug bedeutet auch: Prioritäten setzen. Das gelingt am besten durch die einvernehmliche Definition des Ziels. Die MHH muss sich von der Idee verabschieden, sich zugleich in Breite und Spitze auszudehnen. Unsere Situa-tion spiegelt die aktuelle Debatte um die Ausrichtung der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Viele sehen den großen Gewinn des Profilwettbewerbs, der mit den bisherigen Förderphasen der Exzellenzinitiative verknüpft ist, spürbar auch bei uns. Andere warnen vor den Aus-wirkungen einer zu starken Fokussierung

auf Standorte und Themen, die womög-lich nicht nachhaltig aufgestellt sind und nicht genügend den Kernaufgaben einer Universität gerecht werden. Erleben wir gerade die „Helmholtzifizierung“ unserer Universität, das heißt: dominiert die pro-grammorientierte Ausrichtung zu sehr, sodass die Integration der Fächer und Dis-ziplinen und die Vielfalt der Themen ge-fährdet sind? Wenn einem die Jacke näher ist als die Hose, hört man manche raunen, muss man sich nicht wundern, wenn man plötzlich ohne Hose dasteht.

Diese Warnungen werden wohl ver-nommen. Auch hier gilt es, eine gute Ba-lance zu finden. Die MHH wird nicht von heute auf morgen von einer soliden Pyra-mide in einen Wolkenkratzer umgebaut, der im Sturm zu schwanken beginnt. Al-lerdings doch von einer Pyramide in eine stabile, weithin sichtbare Aufstellung, die man vielleicht am besten mit dem Eiffel-turm vergleichen kann. Starke, gut aus-balancierte Träger fügen sich in schöner Komposition und ohne großes Füllwerk zusammen zu einem stabilen, in die Spitze strebenden Geflecht, das weithin sichtbar Zeichen setzt. Das ist das Modell, nach dem wir die MHH gestalten wollen: fest verwurzelt, schlank formiert, bestens ver-netzt, funktionell exzellent, ohne Redun-danz, aufstrebend und in die Spitze ori-

entiert, als Magnet für Menschen, die hier arbeiten und sich weiterentwickeln wollen oder medizinische Hilfe suchen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diesen Weg mitgehen. Die heutige Stärke der MHH ist das Ergebnis des Zusammen-wirkens mehrerer Generationen innova-tiver Köpfe und eines konstant hohen Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit den großen Zielen unserer Klinik und Universität identifizie-ren. Unser Mut zum Wandel beruht auf starken Wurzeln und einer klaren Vision des weiteren Weges. Wir schaffen das, würde eine prominente Politikerin sagen. Wir würden hinzufügen: Gemeinsam schaffen wir das. Die Aussichten sind gut, weil wir schon so viel erreicht haben. Wir halten den Kurs der Profilbildung, nutzen das Momentum der Motivation, die aus der Identifikation mit dem Ziel kommt, und gehen die notwendigen Schritte mit Bedacht und festem Willen.

Christopher BaumPräsident/Vorstand Forschung und Lehre

Andreas Tecklenburg Vizepräsident/Vorstand Krankenversorgung

Andrea AulkemeyerVizepräsidentin/Vorstand

Wirtschafts führung und Administration

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NameN uNd NachrichteN info18

Die MHH hat zwei wichtige Finanzie-rungsquellen: den Landeszuschuss für Forschung und Lehre auf der

einen Seite sowie die Erlöse aus der Be-handlung von Patienten auf der anderen. Während die jährlichen Erlöse aus der Krankenversorgung davon abhängen, wie viele Patienten wegen welchen Krank-heiten behandelt werden und was die Krankenkassen dafür bezahlen, steht der „Landeszuführungsbetrag für laufende Zwecke“ bereits zu Beginn eines jeden Jahres fest: 2015 sind es 191,3 Millionen Euro für Forschung und Lehre, kurz: F&L. Und nur dafür.

Um sicherzustellen, dass dieser Be-trag für F&L verwendet wird, müssen die niedersächsischen Hochschulen eine Tren-nungsrechnung einführen, die zwischen den Bereichen Forschung und Lehre sowie Krankenversorgung differenziert. Richtig kompliziert wird es an den beiden Unikli-niken Niedersachsens, der MHH und der Universitätsmedizin Göttingen. Das ist eine Herkules-Aufgabe. „Unser Controlling stellt die Budgetierung für die einzelnen Abteilungen von bisher einem Abteilungs-budget auf zukünftig zwei Abteilungs-budgets um. Hierdurch bedingt sind je Monat allein Millionen von Datensätzen zu bewegen“, erläutert Andrea Aulkemeyer,

MHH-Vizepräsidentin für das Ressort Wirt-schaftsführung und Administration. Die Controller müssen in jeder Klinik, jedem In-stitut analysieren, wie viele Beschäftigte in der Krankenversorgung tätig sind und wel-che Ausgaben dafür anfallen. Dasselbe gilt für den F&L-Bereich. Daneben bestehen die über Drittmittel finanzierten Projekte.

Mit der Trennungsrechnung wird darüber hinaus das Ziel einer Erhöhung der Transparenz verbunden. Die MHH darf für Forschung und Lehre nicht mehr ausgegeben haben, als sie vom Land als Zuführungsbetrag erhalten hatte. „Eine Quersubventionierung der Forschung oder Lehre mit Erlösen aus der Kranken-versorgung oder umgekehrt ist nicht ge-stattet.“ Ende 2016 darf die MHH also für Forschung und Lehre nicht mehr als den vom Landtag beschlossenen Zuführungs-betrag und die eingeworbenen Drittmittel ausgegeben haben.

Das Präsidium sieht die Gefahren, die die Trennungsrechnung mit sich bringt. „Die MHH ist ein gelebtes Integrations-modell“, betont Präsident Professor Dr. Christopher Baum, „das hat uns über Jah-re stark gemacht. Wir müssen aufpassen, dass wir uns die Freiheiten – soweit das niedersächsische Hochschulgesetz sie zu-lässt – möglichst erhalten.“ stz

Eine Herkules-AufgabeZum 1. Januar 2016 führt die MHH die im Hochschulgesetz geforderte Trennungsrechnung ein

Wie viel Forscher steckt in dir? Das Hochschulgesetz fordert eine genaue Trennungsrechnung.

Das Präsidium hat ein Strukturkonzept entworfen, das die Basis für die MHH als modern aufgestellte medizinische Uni-versität schaffen soll. Das Konzept wird Mitte Januar mit dem Senat beraten und dem Hochschulrat abgestimmt. „Mit dem Strukturplan MHH2020 wollen wir den komplexen Anforderungen des Wissen-schaftssystems, der universitären Kran-kenversorgung und Nachwuchsförderung gerecht werden und wieder wirtschaftli-che Handlungsspielräume auf der Basis gesicherter Prozesse gewinnen“, betont MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum. Damit reagiert die MHH auf einen Erlass des Wissenschaftsministeriums, das konkrete Maßnahmen gegen die bereits vor 2013 entstandene Überschreitung der finanziellen Obergrenzen (FinOG) und die strukturelle Weiterentwicklung der MHH gefordert hatte. Das Präsidium baut mit dem Strukturplan MHH2020 auf dem Ende 2014 verabschiedeten „Entwicklungsplan 2015 bis 2018“ auf, konkretisiert wichti-ge Maßnahmen und bindet aktuelle Vor-gaben ein. stz

Mit Strukturplan ins Jahr 2020

Das Präsidium hat gemeinsam mit der Bauplanung und dem Gebäudemanage-ment eine Prioritätenliste erstellt, welche Projekte im kommenden Jahr über das vom Land Niedersachsen bereitgestellte Budget zur Bauinstandhaltung finanziert werden können. Knapp 4,6 Millionen Euro kann die MHH daraus 2016 für In-standhaltung und kleinere Baumaßnah-men ausgeben; bei einer Nutzfläche von 522.000 Quadratmetern sind das gerade mal 8,60 Euro pro Quadratmeter. Bei ei-ner Bausubstanz, die in vielen Bereichen aus den Gründungsjahren stammt, ist damit eine werterhaltende Instandhal-tung nicht möglich.

Präsidium und die Fachabteilungen mussten sich darauf einigen, dass nur die allerwichtigsten Maßnahmen an-gegangen werden können. Viele Projek-te müssen in das Jahr 2017 verschoben werden. Den Beteiligten ist bewusst, dass der Sanierungsstau der MHH damit weiter vergrößert wird. „Wir haben die Vorgaben des Landeshaushaltsplans zu beachten“, sagt Vizepräsidentin Andrea Aulkemeyer. stz

Sanierungsstau wird wachsen

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NameN uNd NachrichteN 196/2015

Zwei Frauen der MHH sind Ende November mit dem Wissenschafts-preis 2015 des Landes Niedersach-

sen geehrt worden. Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajic, überreichte den mit 25.000 Euro dotierten Preis für eine herausragende Wis-senschaftlerin einer Univer-sität an Professorin Emmanu-elle Charpentier. In der Rubrik Studierende wurde Medizin-studentin Jenny Lam für ihr gesellschaftliches Engage-ment mit einem Preisgeld von 2.500 Euro ausgezeichnet. Insgesamt ehrte die Ministerin 16 Per-sönlichkeiten aus niedersächsischen Hoch-schulen. „Die Auswahl der dies jährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeigt, wie vielfältig und innovativ die niedersächsi-sche Hochschullandschaft ist“, sagte die Wissenschaftsministerin.

Emmanuelle Charpentier, noch bis Jah-resende MHH-Professorin, wurde für die Entwicklung der CRISPR/Cas9-Methode ausgezeichnet. Sie hat die universal ein-setzbare Technologie zur punktgenauen Bearbeitung von Genomen entdeckt und weiterentwickelt. „Diese Entdeckung hat innerhalb kürzester Zeit weltweit zu bedeu-tenden Fortschritten in der Grundlagen-forschung ebenso wie in der angewandten Therapieentwicklung geführt“, betonte MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum und gratulierte der Preisträgerin.

Schon eine leicht veränderte Zusam-mensetzung eines Gens kann dazu führen, dass für den Körper lebenswichtige Pro-teine ihre eigentliche Funktion verlieren und schwerwiegende Krankheiten ent-stehen – von Erbkrankheiten wie Mukovis-zidose bis hin zu Krebs. Eine vielverspre-chende Lösung zur Behandlung solcher Krankheiten ist das CRISPR-Cas9-System, dieses Werkzeug ermöglicht die zielge-richtete Abschaltung oder auch Korrektur fehlerhafter Gene. „Das Potenzial dieser Entdeckung ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft“, ist sich Professor Baum sicher. CRISPR-Cas9 wird heute sowohl als Werkzeug in der Forschung als auch in der Entwicklung neuartiger therapeutischer Ansätze für Menschen mit schwerwiegen-den Krankheiten verwendet.

Die vielfach ausgezeichnete Mikrobio-login Emmanuelle Charpentier stammt aus Frankreich und hat in den USA und Österreich gearbeitet, bevor sie diese

Technologie an der Uni-versität von Umeå in Schwe-den entwickelte. Seit 2013 ist sie Humboldt-Professorin an der MHH und forschte bis zum 30. September am Helmholtz-Zentrum für Infek-tionsforschung (HZI) in Braun-schweig. Seit dem 1. Oktober ist Emmanuelle Charpentier als Direktorin am Berliner Max-Planck-Institut für Infek-tionsbiologie tätig. Bis 31. De -

zember 2015 hat sie eine Professur an der MHH inne, ab 1. Januar 2016 an der Charité in Berlin.

Studentin ausgezeichnet

Für ihre Studienleistungen und ihr außerordentliches Engagement in der Flüchtlingshilfe, in der Betreuung aus-ländischer Medizinstudierender sowie als Tutorin im Studium hat Jenny Lam (22) den Wissenschaftspreis Niedersachsen 2015 in der Rubrik Studierende erhalten. Jenny Lam studiert an der MHH im vierten Studienjahr Medizin und gehört zu den zehn Besten ihres Jahrgangs. Im Studium

engagiert sie sich als Tutorin im Kurs für Mikroskopische Anatomie und im Physio-logie-Praktikum sowie als Betreuerin aus-ländischer Studierender, die an der MHH studieren oder eine Famulatur machen. Dazu ist sie bei der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V. (bvmd) aktiv.

Außerhalb der Hochschule nimmt die MHH-Studierende am „Pat_innen-Pro-jekt“ des Flüchtlingsrats Niedersachsen teil und unterstützt den Flüchtling Ayman Isaaq (25) aus dem Südsudan bei Behör-dengängen, dem Ausfüllen von Doku-menten und bei der Arbeitssuche. Zuvor hatte sie eineinhalb Jahre lang bei der Medizinischen Flüchtlingshilfe Hannover e.V. geholfen, Menschen ohne Aufent-halts- und Krankenversicherungsstatus unbürokratisch Zugang zu notwendiger medizinischer Hilfe zu verschaffen.

Ihre eigene Familiengeschichte hat Jen-ny Lam dazu motiviert, sich für Flüchtlinge einzusetzen. Ihr Vater kam vor 30 Jahren als Flüchtling aus Vietnam nach Deutsch-land und hat hier viel Unterstützung er-fahren. Wenn sich Jenny Lam von ihrem anstrengenden Studium erholen möchte und nicht ehrenamtlich tätig ist, spielt sie im Jungen Sinfonieorchester Hannover e.V. Mit der MHH-Studentin wurden noch acht weitere Studierende aus Niedersach-sen für ihr Engagement geehrt. inf/dr

Zwei besondere AuszeichnungenProfessorin Charpentier und Studentin Jenny Lam erhalten den Niedersächsischen Wissenschaftspreis

Engagiert: Jenny Lam unterstützt den Flüchtling Ayman Isaaq.

Geehrt: Professorin Emmanuelle Charpentier.

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NAmEN uND NACHrICHTEN20 info

Die MHH ehrte Professor Dr. Hans Anton Adams mit einem Abschiedssymposium, die Feuerwehr gar mit einem Empfang

im Neuen Rathaus in Hannover. Ende Oktober ging Professor Adams in den Ruhestand. „Da-mit enden knapp zwei Dekaden unermüdlichen Engagements in Anästhesie, Intensivmedizin und insbesondere Notfallmedizin innerhalb und au-ßerhalb der Hochschule“, betonte Professor Dr. Wolfgang Koppert, Direktor der Klinik für An-ästhesiologie und Intensivmedizin, der gemein-sam mit seinen Direktoren-Kollegen Professor Dr. Christian Krettek und Professor Dr. Peter Vogt das Symposium organisiert hatte. Nachfolger als Leiter der Stabsstelle Interdisziplinäre Notfall- und Katastrophenmedizin ist Dr. Andreas Flemming, der mit einer Dreiviertelstelle Ärztlicher Leiter Rettungsdienst der Landeshauptstadt Hannover bleibt.

Für Professor Adams, der 1997 – nach Chef-arztzeit in Trier-Ehrang, Weiterbildung an der Jus-tus-Liebig-Universität Gießen und langen Jahren in der Marine – zur MHH gewechselt war, ist der Aufbau der Stabsstelle „eine wundervolle Posi-tion“ gewesen. „Zusammen mit der Feuerwehr, den Rettungsdiensten und drei weiteren Erstver-sorgungskliniken haben wir es in Hannover zu einem guten Stand in der Katastrophenmedizin gebracht.“ Dahinter steckt unermüd-liche Fleißarbeit: Katastrophenpläne – abgestimmt auf verschiedene Sze-narien – erstellen, Alarmierungslisten zusammenstellen und stets auf dem aktuellen Stand halten, ein Lager an medizinischem Verbrauchsmaterial für den Katastrophenfall vorhalten, Übungen ansetzen und durchführen, aber auch die Akteure innerhalb der MHH an einen Tisch bringen, Abläufe festlegen und – im Fall der Fälle – zu koordinieren. „Das haben wir gemeinsam ge-schultert“, betont Professor Adams. Er dankt der Unfallchirurgie, der Anästhesie, der PHW-Klinik, der Kardiologie und Neurologie für die gute Zu-sammenarbeit und ganz besonders dem Pflege-dienst der Zentralen Notaufnahme sowie dem Technischen Dienst und der Betriebsführung. „Was wir gemeinsam geschaffen haben, wird auch bundesweit beachtet.“

„Professor Adams hat exzellente Arbeit geleis-tet“, meint sein Nachfolger Dr. Andreas Flemming. Dieser ist schon seit Jahren als Oberarzt und Ärzt-

licher Leiter Rettungsdienst der Landeshauptstadt Hannover der Stabsstelle zugeordnet und hat dort vielfältige Tätigkeiten übernommen und gemein-sam mit Adams Projekte gestaltet. „Der Notfall-plan der MHH ist durch vielfältige Übungen und gutes Engagement aller Beteiligten zur Selbstver-ständlichkeit geworden.“ Dazu beigetragen hat in besonderem Maß Professor Adams mit „seiner strukturierten Art und seinem sehr ehrlichen und verlässlichen Wort“.

Dr. Flemming arbeitet sich derzeit, mit der be-währten Unterstützung der Mitglieder der AG Notfallplan, in alle Bereiche des hochkomplexen Katastrophen-plans ein. „Ich bin überzeugt davon, dass wir sehr gut aufgestellt sind.“ Da er nur mit einem Viertel seiner Arbeits-kraft in der Stabsstelle arbeitet, „muss allen Beteiligten klar sein, dass eine solch umfangreiche zeitliche Präsenz in der MHH, wie sie mein Vorgänger aufzeigte, so nicht mehr darstellbar ist“. Die bewährte direkte Vernetzung

mit dem Rettungsdienst bleibt aber über seine Haupttätigkeit als Ärztlicher Leiter Rettungsdienst für die Landeshauptstadt bestehen. Auch die Ar-beitskreise und Veranstaltungen, etwa im Forum Notfallmedizin, QM-Netzwerk Schlaganfall und QM-Netzwerk PCI, werden fortgeführt.

Die Herausforderung ist laut Flemming, in diesen Rahmenbedingungen das Bewährte zu er-halten und mit Bedacht weiterzuentwickeln. Dazu sei weiterhin eine vertrauensvolle, interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit aller in-ternen und externen Beteiligten erforderlich. stz

Flemming folgt auf AdamsNeuer Leiter der Stabsstelle Interdisziplinäre Notfall- und Katastrophenmedizin

Übung macht den meister: Professor Adams bei einer Ka-tastrophenübung.

Dr. Andreas Flemming

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NAmEN uND NACHrICHTEN 216/2015

Klinik und Forschung enger verzahnenProfessor Manns ist erster Klinischer Direktor am HZI in Braunschweig

Seit Anfang Oktober hat das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig erstmals einen Kli-

nischen Direktor. Professor Dr. Michael P. Manns von der Medizinischen Hochschule Hannover MHH bekleidet das neu geschaf-fene Amt und wird die Verbindung zwi-schen grundlagen- und anwendungsori-entierter Forschung am HZI und der MHH koordinieren und weiter stärken. Gleich-zeitig fungiert er als Gründungsdirektor des neuen Zentrums für individualisierte Infektionsmedizin (CIIM), das in Hannover entstehen soll.

„Michael Manns zählt zu den weltweit führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Lebererkrankungen und -infektionen. Wir sind sehr froh, dass wir ihn als Klinischen Direktor gewinnen konnten“, sagt Pro-fessor Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Ge-schäftsführer des HZI. „Er vereint fundierte klinische Erfahrung mit internationaler wis-senschaftlicher Exzellenz und Leidenschaft für translationale Forschung und ist da-mit die Idealbesetzung für diese wichtige Schnittstelle.“

Als Direktor der Klinik für Gastroente-rologie, Hepatologie und Endokrinologie am Zentrum Innere Medizin der MHH ar-beitet Manns bereits seit Jahren eng mit HZI-Forschern zusammen, zum Beispiel als Koordinator des Hepatitis-Schwerpunkts im Deutschen Zentrum für Infektionsfor-schung (DZIF). Darüber hinaus war er bis zu seiner Ernennung zum Klinischen Di-rektor Mitglied des Clinical Boards und des Wissenschaftlichen Komitees des HZI. Das Clinical Board berät als unabhängiges Ex-perten-Gremium die Aufsichtsgremien des Zentrums, um klinische Aspekte stärker in die Forschung am Zentrum einfließen zu lassen. „Mich hat schon immer die Schnitt-stelle zwischen ärztlicher Arbeit am Patien-

ten und der Grundlagenforschung interes-siert. Die Kooperation zwischen MHH und HZI hat viel Potenzial, und deshalb freue ich mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt Manns.

Der zweite Schritt

Die Ergebnisse aus der Grundlagenfor-schung in die Anwendung zu überführen, wie auch Fragestellungen aus der täglichen Arbeit am Patienten mit grundlagenwis-senschaftlichen Methoden zu bearbeiten und zu beantworten, ist ein wichtiges stra-tegisches Ziel des HZI. „Mit der Gründung des TWINCORE-Instituts wurde bereits eine erste wichtige Strukturmaßnahme realisiert, um das HZI mit seinen Forsche-rinnen und Forschern enger mit der MHH als wichtigstem klinischem Kooperations-partner zu vernetzen“, sagt Manns.

Hauptaufgabe von Manns wird es sein, Forschungsprojekte des HZI verstärkt mit klinisch wissenschaftlichen Arbeitsgrup-pen der MHH zu verknüpfen und die Ge-schäftsführung des HZI in medizinisch re-levanten Fragen zu beraten. Vor allem mit der geplanten Gründung eines Zentrums für individualisierte Infektionsmedizin (CIIM), dessen Gründungsdirektor Manns ist, wird das Ziel verfolgt, personalisierte Ansätze im Bereich der Infektionsmedizin

zu entwickeln. Das gemeinsam von HZI und der MHH geplante Zentrum soll dem noch jungen Forschungsfeld wesentliche Impulse geben.

Mittelfristig ist ein neues Gebäude für das CIIM in unmittelbarer Nähe von TWIN-CORE, MHH und dem Clinical Research Centre Hannover (CRC) geplant, um die enge Zusammenarbeit zwischen Klinikern, Naturwissenschaftlern und Bioinformati-kern unter einem Dach zu ermöglichen. Gemeinsam werden sie Erkenntnisse und Analysemethoden aus der Klinik und der Grundlagenforschung integrieren, um schneller und effizienter neue Diagnostika und individualisierte Behandlungskonzepte für Patienten zu entwickeln. Am CIIM sollen auch die bereits von Hannover aus geleiteten Netzwerke im Bereich der In-fektionsmedizin mit ihren Geschäftsstellen verankert werden.

„Die Stelle des Klinischen Direktors ist ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg des HZI, eines der führenden Zen-tren auf dem Gebiet der translationalen Infektionsforschung zu werden und den Standort Hannover – Braunschweig inner-halb des Deutschen Zentrums für Infekti-onsforschung (DZIF) als einen international herausragenden Forschungsstandort der Infektionsforschung mit klinischem Bezug auszubauen“, sagt Heinz. red

Bindeglied zwischen Forschung und Klinik: Professor manns (rechts), mit Professor Heinz.

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NameN uNd NachrichteN info22

Mit mehreren Hundertausend Euro hat die Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule

Hannover e.V. (GdF) im Jahr 2014 For-schungsprojekte, junge Forscher und Stu-dierende sowie kulturelle Highlights an der Hochschule sowie die Patientenuniversität der MHH unterstützt. Förderer und Gönner der Hochschule kamen im November zur Jahresversammlung in der Zahnklinik der MHH zusammen. Als neue Vorsitzende be-grüßte Dr. Cornelia Goesmann zahlreiche Freunde der Hochschule sowie das ge-samte MHH-Präsidium und nutzte die Gele-genheit, den Mitgliedern den seit wenigen Wochen amtierenden neuen Vorstand der GdF vorzustellen. Dazu zählen als stellver-tretende Vorsitzende Dr. Oliver Pramann und Hardy Freitag sowie Vorstandsmitglied Cornelia Blankenburg.

Damit gaben die langjährigen Vor-sitzenden und Wegbereiter der Freunde-gesellschaft der MHH den Führungsstab weiter. Zwölf Jahre lang hatte Professor Dr. Hartmut Küppers der GdF vorgestanden und ihr Anlagen- und Treuhandvermögen verwaltet. Im April schied er aus dem Amt aus. „Heute verfügt die Freundegesellschaft über 4,3 Millionen Euro Gesamtvermögen. Dieses Ergebnis konnten wir erneut – wie in den vergangenen Jahren auch – steigern“, zog der scheidende Vorsitzende noch ein-mal eine erfolgreiche Bilanz. Für seinen langjährigen Einsatz und seine Aufbau-arbeit überreichte Dr. Cornelia Goesmann ihrem Vorgänger während der Versamm-lung eine ganz besondere Auszeichnung: Professor Dr. Hartmut Küppers wurde für seine Verdienste mit der Ehrenplakette der Ärztekammer Niedersachsen in Gold aus-gezeichnet. Sein Stellvertreter Werner Al-brecht sowie der Schriftführer Manfred Sei-del bekamen von MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum je eine goldene Eh-rennadel der MHH verliehen – für ihre lang-jährigen Leistungen als Vorstandsmitglieder der GdF.

Anschließend verliehen MHH-For-schungsdekanin Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner und die GdF-Vorsitzende Dr. Goesmann folgende Preise der Gesellschaft der Freunde:

Den mit 2.000 Euro dotierten Arnold Spiegel-Promotionspreis erhielt Dr. Yvonne Bouter, Klinik für Psychiatrie und Psycho-

therapie der Universitätsmedizin Göttingen. Die 32-Jährige entwickelte ein Mausmodell, mit dem die Ursachen der sporadischen Form der Alzheimer-Erkrankung – an der 95 Prozent der Alzheimer-Patienten leiden – erforscht werden können. „Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Testung neuer Wirkstoffe gegen diese Er-krankung, die dann hoffentlich Patienten helfen werden“, sagte sie. Ein solches Mo-dell gab es bisher weltweit noch nicht.

Der Preis soll jährlich von der GdF verge-ben werden. Mit ihm wird biomedizinische Forschung geehrt, die neue Tiermodelle verwendet oder etabliert – insbesondere

solche, mit denen Tierversuche vermindert oder verbessert werden können.

Dr. Julius Johannes Schmidt aus der MHH-Klinik für Nieren- und Hochdruck-erkrankungen erhält von den Freunden der MHH ein Jahresstipendium in Höhe von 5.000 Euro für seine Forschungsarbeiten zur Antibiotikagabe bei Intensivpatienten. „Mein Ziel ist es, Dosierungsempfeh-lungen zu erarbeiten, die für das Antibio-tikum Fosfomycin gelten – und zwar für Intensivpatienten mit Blutvergiftung, die eine Nierenersatztherapie (Dialyse) durch-führen lassen müssen“, sagt der 30-Jäh-rige. Zudem wird er über die Hochschul-interne Leistungsförung (HiLF) finanziell unterstützt.

Über das von Ernst-August Schrader, Hannover, 20.000 Euro umfassende Jahres-stipendium kann sich Dr. Ingmar mederacke aus der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie freuen. „Damit erforsche ich, ob Leberfibrose die Absiedlung und das Wachstum von Leber-metastasen beeinflusst“, sagt der 35-Jäh-rige.

Leberkrebs entsteht oft, indem Zellen von Tumoren, die sich woanders im Körper befinden, in der Leber verbleiben und dort wachsen – sich also „absiedeln“ und zu Lebermetastasen werden. Dieser Prozess findet offenbar seltener statt, wenn sich Lebergewebe als Folge einer chronischen Leberkrankung zu Bindegewebe umgebaut hat und es so zu einer Leberfibrose gekom-men ist. Dieser Beobachtung geht Dr. Me-deracke nach: Er aktiviert im Mausmodell die sogenannten hepatischen Sternzellen, die wichtigsten Fibrose-verursachenden Zellen, und beobachtet, ob dies Absiedlung und Wachstum von Lebermetastasen beein-flusst. „Erkenntnisse aus den Studien sollen neue Therapiemöglichkeiten eröffnen, die nicht nur gegen Tumorzellen, sondern auch gegen das Tumor-umgebende Milieu ge-richtet sind“, hofft er.

Neu und somit erstmals vergab die GdF Stipendien in Höhe von je 7.000 Euro für die Teilnahme am Junior Professional ma-nagement-Programm (JPm) 2016/2017 des Zentrums für Wissenschaftsmanagement e.V. in Speyer. „Die Teilnahme an diesem Programm soll den ambitionierten und ex-zellenten Nachwuchswissenschaftlern den Übergang zur Führungskraft erleichtern“,

Ausgezeichnete FreundeBei der Jahresversammlung der Gesellschaft der Freunde der MHH hat der neue Vorstand Preise und Stipendien verliehen

Die Preisträger: Dr. Ingmar mederacke, Dr. Yvonne Bouter, Dr. Julius Johannes Schmidt, Pro-fessor uwe Tegtbur (von links) sowie ...

... Dr. Hans Worthmann, Dr. manuela Büttner, Dr. Svenja Hadtke, Dr. mark Phillip Kühnel (von links) sowie ...

... Junbo Yu, Ekaterina Legchenko und Kumaras-wamy regalla, der den Preis für Janika Viereck entgegennahm (von links).

Page 23: Mhh 6 2015 komplett

NameN uNd NachrichteN 236/2015

Geehrt: Werner Albrecht, Professor Dr. Hartmut Küppers und manfred Seidel (von links).

sagte Professorin Hilfiker-Kleiner. Es gibt vier Stipendiaten: Dr. Manuela Büttner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am MHH-Institut für Versuchstierkunde; Dr. Svenja Hadtke, Koordinatorin des HepNet Study-House und Mitarbeiterin der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endo-krinologie; Dr. Mark Phillip Kühnel, derzeit noch im MHH-Institut für Anatomie, bald Mitarbeiter der MHH-Pathologie und an der Schnittstelle der Imaging-Plattform des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) und der AG Lungenforschung der Pa-thologie für die korrelative Analyse der 3D Morphologie/Molekularbiologie zuständig; und Dr. Mark Worthmann, Funktionsober-arzt in der MHH-Klinik für Neurologie.

„Diese Nachwuchsführungskräfte ha-ben uns mit ihrer Präsentation zur Motiva-tion der Teilnahme überzeugt. Ausschlag-gebend hierbei waren ihr Engagement, ihre wissenschaftliche Leistungsbereitschaft und ihre überragende Kompetenz in ihrem For-schungs- und Arbeitsumfeld“, sagte Pro-fessorin Hilfiker-Kleiner.

Die Forscherinnen Janika Viereck, ver-treten durch ihren AG-Leiter Kumaraswamy Regalla, und Ekaterina Legchenko sowie der Forscher Junbo Yu erhielten für ihr Poster, das sie im Rahmen des wissenschaftlichen Symposiums zum 50-jährigen Jubiläum der MHH im September der Öffentlichkeit prä-sentiert hatten, von Professorin Hilfiker je eine Urkunde verliehen. Von der GdF erhielt jeder einen Scheck über 300 Euro.

Dr. Heidrun Lingner, MHH-Zentrum Öf-fentliche Gesundheitspflege und im DZL, erhielt für ihre Forschung zur chronisch ob-struktiven Lungenerkrankung (COPD) eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro. „Wir sammeln in einem deutschlandweit ein-maligen Register Informationen über die ambulante medizinische Versorgung von Patienten, die an COPD erkrankt sind. Zu-sätzlich erfassen wir durch Befragung der Betroffenen, ob und wie die Therapie akut und auf lange Sicht ihre Lebensqualität verändert. So spüren wir Verbesserungs-möglichkeiten der Versorgung auf, die sich direkt an den Bedürfnissen der Erkrankten

ausrichten“, sagt sie. Die dafür notwendige Datenbasis liefert das BeoNet Register, das Dr. Lingner derzeit an der MHH aufbaut.

Professor Dr. uwe Tegtbur, Leiter des MHH-Instituts für Sportmedizin, nahm stell-vertretend für sie diese Auszeichnung ent-gegen. Aber auch er selbst konnte von der GdF eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro entgegennehmen – für das Projekt „REBIRTH aktiv woman“. Dies ist eine Studie, an der 296 MHH-Mitarbeiterinnen zwischen 45 und 65 Jahren teilnehmen, die zuvor keinen intensiven Sport getrieben hatten und dies dann 30 Minuten täglich taten. In einer zuvor durchgeführten ähn-lichen Studie, an der Männer teilgenommen hatten, konnte gezeigt werden, dass da-durch das biologische Lebensalter um mehr als zehn Jahre verjüngt erschien. „Das Geld unterstützt uns bei Trainingsmaßnahmen zur Nachhaltigkeit sowie bei der Auswer-tung der Laborparameter, die wir während der Studie gesammelt haben“, sagte Pro-fessor Tegtbur. Die Studie läuft seit Oktober 2013, Ergebnisse erwartet er ab März 2016.

Die MHH-Studierenden Daniela Zurrin und Tessa Spethmann erhielten für ihre Famulatur im Queen Elizabeth Central Hospital im afrikanischen Blantyre (Malawi) im Sommer 2015 je eine finanzielle unter-stützung von 2.000 Euro von der GdF. Sie berichteten eindrucksvoll von ihren persön-lichen Eindrücken.

Den Festvortrag hielt Professorin Dr. Meike Stiesch, Leiterin der MHH-Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizi-nische Werkstoffkunde. Nach einer Füh-rung von Professor Dr. Michael Eisenburger durch die Räume der Zahnklinik gab es abschließend noch einen Imbiss und die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. bb/dr

Page 24: Mhh 6 2015 komplett

NAmEN uND NACHrICHTEN info24

Als sie die überraschende Nachricht er-hielten, waren beide gerührt. „Wir saßen im Auto und haben ein bisschen ge-weint“, gestand Markus Matschkowski bei der Verleihung der Ehrennadel der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie am 2. Oktober. Pro-fessor Dr. Kai Kahl und Andreas Feyer-abend überreichten die kleinen silbernen Anstecknadeln. Matschkowski, besser bekannt als Marc Masconi, und Anette Christ bekamen die Auszeichnung für ihr besonderes Engagement für psychisch kranke Menschen.

Der hannoversche Musiker und Enter-tainer und seine Lebensgefährtin unter-stützen die Klinik unter anderem jedes

Jahr bei ihrem Symposium „Anders sein“ mit technischem Equipment. Demnächst startet Matschkowski gemeinsam mit Professor Kahl ein Projekt mit musik-therapeutischen Ansätzen zur Unter-suchung der Wirkung von Musik auf die Psyche des Menschen.

„Das Leben hält viele Höhen und Tiefen bereit. Es kann jedem passieren, in ein tiefes Loch zu fallen. Manchmal fehlt einfach die Hilfe zur rechten Zeit am rechten Ort“, sagte Matschkowski. Er und Anette Christ sehen ihre Hilfe als etwas Selbstverständliches an. „Wenn es einem Menschen dadurch besser geht, ist das schon ein großes Dankeschön“, erklärte Anette Christ. tg

Besonderes Engagement

Professor Dr. Kai Kahl (links) und Andreas Feyerabend (rechts) ehren Anette Christ und markus matschkowski.

Michael Born ist von der MHH zum Klinikum Region Hannover (KRH) gewechselt. Der 55-jährige Jurist,

der 1999 vom Klinikum Braunschweig an die MHH gekommen war, reorganisierte die Verwaltungsbereiche und leitete den Ge-schäftsbereich I Personal und Recht mehr als 15 Jahre lang. Gleich zwei Mal über-nahm Born interimsweise die Funktion des Präsidiumsmitglieds für Wirtschaftsführung und Administration: vom 1. April 1999 an für ein Jahr, bevor Holger Baumann als Vi-zepräsident zur MHH wechselte, und nach dessen Weggang von Februar bis Dezember 2014, bevor Andrea Aulkemeyer als neue Vizepräsidentin das Präsidium komplettierte.

MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum und Andrea Aul-kemeyer dankten Born bei seiner Abschiedsfeier für seinen unermüd-lichen Einsatz für die Hochschule. Born wiederum dankte seinen Weg-begleitern. „Born to be wild“ – dieses Zitat habe er das ein oder andere Mal in seinen 16 MHH-Jahren gehört. Die MHH-Kolleginnen und -Kollegen lobten bei der Feier immer wieder seinen ruhigen, ausgleichenden Charakter. Beim KRH ist Born seit September 2015 als Ge-schäftsführer für den Arbeitsbereich Per-sonal tätig.

Noch vor einem Jahr waren Dr. Andreas Tecklenburg und Michael Born Kollegen im

MHH-Präsidium. Dr. Tecklenburg verant-wortet das Ressort Krankenversorgung, Born leitete kommissarisch das Ressort Wirtschaftsführung und Administration. Auf dem Symposium „Anders sein“ am 10. Oktober trafen sie sich wieder – als Preis-träger und Laudator. Born bekam von der MHH-Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychia-

trie und Psychotherapie die Ehrenmedaille „Anders sein“ für sein Engagement für das MHH-Gesundheitsprogramm „Fit for Work and Life“. In seiner Lobrede verglich Dr. Tecklenburg Born auf humorvolle Art mit Arnold Schwarzenegger: Beide tragen Turnschuhe!

Die zweite Ehrenmedaille ging an die Fritz-Behrens-Stiftung und deren Vor-standsvorsitzenden Matthias Fontaine. Die Stiftung engagiert sich finanziell sehr stark für die psychiatrische Klinik der MHH. inf/tg

„Born to be wild“Geschäftsbereichsleiter Michael Born verlässt die MHH

Abschied mit einem Lächeln: michael Born mit Professor Christopher Baum und Andrea Aulkemeyer (oben) sowie bei seiner Ehrung mit Dr. Andreas Tecklenburg (unten).

Page 25: Mhh 6 2015 komplett

NAmEN uND NACHrICHTEN 256/2015

Hoher Besuch zum 15. Geburtstag der Hannover Biomedical Research School (HBRS): Die Niedersächsische Ministerin für

Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajic, war zur Feierstunde in die MHH gekommen. Sie gratulierte den Initiatoren und den Studierenden der HBRS: „Die Hannover Biomedical Research School ist eine der ältesten und erfolgreichsten Graduiertenschulen in Deutschland. Sie stärkt die Kooperation zwischen Universitäten und außer-universitären Forschungseinrichtungen“, sagte sie. „Das Besondere ist, dass hier Studentinnen und Studenten aus über 40 Ländern gemein-sam forschen, entdecken und neue Wege in der Biomedizin beschreiten. Viele von ihnen bleiben selbst nach ihrem Abschluss über das Alumni-Netzwerk mit der MHH verbunden.“

Im Jahr 2000 unternahm die MHH die ersten Schritte auf dem Weg zu einer eigenen Gradu-iertenschule. Sie initiierte als erste medizinische Einrichtung in Deutschland eine strukturierte Doktorandenausbildung. Drei Jahre später grün-dete die MHH die Hannover Biomedical Research School (HBRS). Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, Direktor der Klinik für Immunologie und Rheuma-

tologie und Dekan der HBRS, hatte die Graduier-tenschule im Jahr 2003 als eine der ersten ihrer Art bundesweit mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine exzellente Ausbildung für hoch qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs zu garantieren. Mittlerweile betreut die Graduiertenschule acht Promotionsprogramme für Mediziner und Natur-wissenschaftler. Die Forschungsschwerpunkte der HBRS konzentrieren sich auf die Schwerpunkt-bereiche der MHH: Entzündung, Infektion und Immunologie sowie Transplantation, Geweberege-neration und Implantate.

Während der Feierstunde wurde zudem der Fritz-Hartmann Lecture-Preis verliehen an Pro-fessorin Dr. Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie am Helmholtz-Zentrum München. Sie referierte zum Thema „Hepatitis B Cure – Science (or) Fiction?“. Den HBRS-Preis für die besten Dok-torarbeiten teilen sich Dr. Anna-Maria Baumann (MHH-Institut für Zelluläre Chemie) und Dr. Hen-ning Kempf (LEBAO – Leibniz Forschungsinstitut für Biotechnologie und künstliche Organe). Zum Abschluss der Veranstaltung begrüßten die Mit-glieder der HBRS 70 neue Studierende und eröff-neten damit das neue Semester. dr

Forscher-Nachwuchs aus 40 Nationen15 Jahre Graduiertenprogramm: Wissenschaftsministerin gratuliert den HBRS-Initiatoren

Gabriele Heinen-Kljajic gratuliert dem Initiator der HBrS, Professor reinhold E. Schmidt (links), und Professor Chris-topher Baum.

Page 26: Mhh 6 2015 komplett

NameN uNd NachrichteN info26

Lange Zeit war der Flur in der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psy-chotherapie im Gebäude K6 ein reiner Durchgangsflur – und er lud mit seiner angestaubten, altmodischen Atmosphä-re auch wirklich nicht zum Verweilen ein. Das ist jetzt anders. Architektin Susanne Schadow (links) von der MHH-Abteilung Bauausführung und Raumkonzepte hat dem Flur ein vollkommen neues Gesicht gegeben: Eine moderne Wandgestaltung in harmonischen Farben, neue Möbel und Pflanzen in den Wartezonen sowie ein neues Lichtkonzept machen den Be-reich sehenswert. Klinikdirektor Professor

Dr. Stefan Bleich (rechts) ist begeistert: „Es wirkt alles heller, offener und auch einladender. Das muss gerade in einer psychiatrischen Klinik auch so sein.“ An den Wänden finden sich aufwendige Grafiken von Psychiatrie-Größen. Neben

den Namen stehen QR-Codes, über die per Smartphone Infos über die jeweilige Persönlichkeit abgerufen werden kön-nen. So ist der Aufenthalt in dem Flur jetzt nicht nur angenehm, er kann sogar interessant sein. tg

Angenehmer Aufenthalt

Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass im Bereich der Nierentransplantation Geschlechterunterschiede eine große

Rolle spielen. Wie die Differenzen genau aussehen, ob und wie sie zusammenhän-gen, untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler jetzt in einem Projekt an der MHH. Das Vorhaben wird vom Nieder-sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur im Rahmen des Programms „Geschlecht – Macht – Wissen“ mit einer halben Million Euro gefördert. „Die Wis-senschaftliche Kommission Niedersachsen hat insgesamt fünf Projekte zur Förderung empfohlen. Das Projekt der MHH stärkt die Biomedizin und setzt ein Zeichen zur In-

tensivierung der Geschlechterforschung an der MHH“, sagt Ministerin Gabriele Heinen-Kljajic.

Auf geschlechtsspezifische Besonderhei-ten im Kontext der Nierentransplantation weisen beispielsweise Daten hin, die zeigen, dass Frauen seltener auf der Warteliste für eine Nierentransplantation stehen als Män-ner, obwohl bei beiden mutmaßlich das gleiche medizinische Ausgangsrisiko be-steht und beide in gleichem Maße von einer Transplantation profitieren. Das MHH-Pro-jekt verfolgt einen innovativen, komplexen Ansatz, der von einem epidemiologischen Projektteil an Routinedaten der AOK, über klinische Studiendaten von Patientinnen

und Patienten der MHH bis hin zu immuno-logisch-experimentellen Versuchen reicht.

„Unser Ziel ist eine verbesserte Versor-gung nierentransplantierter Patientinnen und Patienten auf einem gleichgestellten, höheren Niveau“, erklärt Professorin Dr. Anette Melk aus der Klinik für Pädiatrische Nieren-, Leber- und Stoffwechselerkrankun-gen. Professorin Melk ist Hauptantragstel-lerin und Sprecherin der interdisziplinären Arbeitsgruppe. Projektpartner sind die Pädiatrische Nephrologie, Nephrologie, Medizinische Soziologie, Transplantations-Immunologie sowie das Gleichstellungbüro der MHH und die Professur für New Public Health der Universität Osnabrück. tg/bb

Ministerium fördert MHH-Projekt Nierentransplantation im Fokus der Geschlechterforschung

Freuen sich stellvertretend für alle Projektbeteiligten über die Förderung: Privatdozent Dr. Bernhard Schmidt, Professorin Dr. Anette melk, Gleichstel-lungsbeauftragte Dr. Bärbel miemietz, Professorin Dr. Christine Falk, Professor Dr. Siegfried Geyer (von links nach rechts).

Page 27: Mhh 6 2015 komplett

NameN uNd NachrichteN 276/2015

Drei große Themen präsentierten Ralf Rautenberg und sein Team von der Ar-beitssicherheit den Gästen am Tag der Arbeitssicherheit am 8. Oktober in der MHH: gesunde Ernährung, sicheres Rad-fahren und präventives Verhalten. So machten Stefanie Steinmann und ihre Kolleginnen aus der Pädiatrischen Diä-tetik den Besuchern Appetit auf frisches Obst und Gemüse. Die Mitarbeiter der Unfallforschung zeigten, wie es zu Fahr-radunfällen kommen kann und wie Rad-ler sich davor schützen können.

Privatdozent Dr. Thomas von Len-gerke, stellvertretender Leiter der For-schungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, beleuchtete in seinem Vor-trag die guten Verhaltensvorsätze und erklärte, warum es manchmal so schwie-rig ist, diese auch langfristig umzusetzen. Die Veranstaltung fand im „Wohnzim-mer“ der Studentenorganisation Cam-pus Life statt. „Hier herrscht genau die richtige Atmosphäre für gute Gespräche und den Informationsaustausch“, erklärt Ralf Rautenberg. tg

Risiko raus! Arbeitssicherheit geht vor

Stefanie Steinmann (links) und ralf rautenberg hatten beim Tag der Arbeitssicherheit Tipps pa-rat – etwa für gesunde Ernährung.

Einmal an der Hand eines Fußballstars vor einem großen Match aufs Spiel-feld laufen – das ist der Traum vieler

Kinder, gesunder genauso wie kranker. Für einige kann dieser Traum jetzt Wirk-lichkeit werden. Guido Hoffmann sucht transplantierte Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, die Lust haben, beim Spiel von Hannover 96 gegen den 1. FC Köln als Auflaufkinder oder Spalierkinder dabei zu sein. Die Begegnung findet am Wochen-ende vom 11. bis 13. März 2016 statt.

Der 46-jährige Hoffmann bekam 2012 an der MHH selbst eine neue Leber. Ihm ist es wichtig, die Öffentlichkeit auf das Thema Organspende aufmerksam zu machen, und er möchte beweisen, dass Menschen auch nach einer Transplantation sportlich und leistungsfähig sein können. Im Sommer dieses Jahres hat er bereits die Teilnahme einer großen Gruppe Transplan-tierter am KKH-Lauf um den Maschsee in Hannover organisiert. Dafür konnte er den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil als Unterstützer „Pro Organ-spende“ und Mitläufer gewinnen. Viele Sportler und Zuschauer wurden so auf das Thema Organspende aufmerksam.

Einen ähnlichen Effekt erhofft Guido Hoffmann sich auch vom Auftakt des Spiels Hannover 96 gegen 1. FC Köln. Die Chancen dafür stehen bei bis zu 49.000 möglichen Zuschauern im Stadion nicht schlecht. Aber die Öffentlichkeitsarbeit „Pro Organspende“ ist nur eine Seite der Aktion. „Die andere ist natürlich der Spaß der transplantierten Kinder, die dabei sein dürfen“, sagt Hoffmann, der bei seinem

Vorhaben von der AOK und der Selbst-hilfe nierenkranker Kinder und Jugend-licher e.V. unterstützt wird. Transplantierte Kinder, die bei dem Spiel als Auflauf- oder

Spalierkinder mitmachen wollen, oder deren Eltern können sich per E-Mail unter [email protected] mit Guido Hoffmann in Verbindung setzen. tg

An der Hand eines FußballstarsTransplantierte Kinder für spannende Aktion gesucht

Diese drei kleinen Fußballfans sind schon dabei – und 96-Star Edgar Prib freut sich auf weitere.

Page 28: Mhh 6 2015 komplett

Einladung

Verleihung des Johann-Georg-Zimmermann- Preises 2015 /16

2. Februar 2016, 15.30 UhrHörsaal M, Klin. Lehrgebäude J1mit anschließendem Imbiss Eintritt frei

Den Forschungspreis erhält Aurelio Teleman, PhD Deutsches Krebsforschungszentrum, Heidelberg

Die Medaille erhältGerd Nettekoven Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Krebshilfe, Bonn

Der Johann-Georg-Zimmermann-For-schungspreis und die Johann-Georg-Zimmermann-Medaille gehören zu den höchsten Auszeichnungen für Verdienste in der Krebsforschung in Deutschland.

Die Auszeichnung wird seit 1972 von der Deutschen Hypothekenbank (Actien-Gesellschaft) gestiftet und seit 2013 von der Förderstiftung MHH plus verliehen.

www.mhh-plus.de

NAmEN uND NACHrICHTEN28 info

Januar 2016

22./23. Januar: 12. Karl-Stolte-Seminar zur Pädiatrischen Diabetologie

n DIABETES, DATEN, DENKANSTöSSE uND DurCHBLICK

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Danne, Kinderkrankenhaus auf der Bult, Diabeteszen-trum für Kinder und Jugendliche; Professorin Dr. Karin Lange, MHH-Institut für Medizinische PsychologieAuskunft/Anmeldung: Kinder- und Jugend-krankenhaus Auf der BultTelefon: (0511) 8115-3331Fax: (0511) 8115-3334E-mail: [email protected]: 15 Uhr (Fr.) und 9 Uhr (Sa.)Ort: Courtyard Hotel Marriott und Sprengel-Museum Hannover

29./30. Januar: 50. Jahrestagungn ATmuNGS- uND LEISTuNGS-

PHYSIOLOGISCHE ArBEITSTAGuNGVeranstalter: Professor Dr. Gerolf Gros, MHH-Zentrum Physiologie; Professor Dr. Norbert Maassen, MHH-Institut für SportmedizinAuskunft/Anmeldung: Professor Dr. Gerolf Gros, Professor Dr. Norbert MaassenE-mail: [email protected], [email protected]: 14 UhrOrt: Leibnizhaus, Holzmarkt 4, 30159 Hannover

Februar 2016

22./23. Februar: Kongressn OAE/BErA

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde in Zusammenarbeit mit OtometricsAuskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-mail: [email protected]

märz 2016

3. märz: Tag des Hörensn TAG DES HörENS – INTErNATIONAL

EAr CArE DAYVeranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Deutsches HörZentrum Hannover (DHZ)Auskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-mail: [email protected]: 15 UhrOrt: Deutsches HörZentrum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover

9.–12. märz: Kongressn DGA: HörEN mIT HIGH TECH

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz,

MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Deutsche Gesellschaft für Audiologie e.V.Auskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-mail: [email protected]

April 2016

4.–7. April: Internationaler Kongressn OTOLOGY OPDATE

Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde in Kooperation mit LION (Live International Otolaryngology Network), DGSB (Deutsche Gesellschaft für Schädelbasischirurgie), ESBS und EAONOAuskunft/ Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-mail: [email protected]

8./9. April: Symposiumn HANNOVEr HEArING ImPLANTS

SYmPOSIumVeranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde in Zusammenarbeit mit MED-ELAuskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-mail: [email protected]

mai 2016

4. mai: Tag der offenen Türn TAG DEr OFFENEN TÜr DES DEuTSCHEN

HörZENTrumS (DHZ)Veranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und Deutsches HörZentrum Hannover (DHZ)Auskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-mail: [email protected]: 12 UhrOrt: Deutsches HörZentrum Hannover, Karl-Wiechert-Allee 3, 30625 Hannover

10. mai: LIONn OTOLOGY-NEurOTOLOGY

LIVE SurGICAL BrOADCAST – LIONVeranstalter: Professor Dr. Thomas Lenarz, MHH-Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde und LION (Live International Otolaryngology Network)Auskunft/Anmeldung: Regina MüllerTelefon: (0511) 532-3026E-mail: [email protected]

Kontakt:Claudia BarthTelefon (0511) 532-6771Fax (0511) 532-3852 [email protected]

VOrSCHAu AuF KONGrESSE, SYmPOSIEN uND TAGuNGEN DEr mHH

Änderungen vorbehalten. Weitere Veranstaltungen finden Sie im Internet unter www.mh-hannover.de/terminvorschau.html

Page 29: Mhh 6 2015 komplett

NAmEN uND NACHrICHTEN 296/2015

DIENSTJuBILÄEN

ExAmEN BESTANDEN

40-JÄHrIGES JuBILÄumam 1. Oktober 2015

n Gabriele Heldt, ehemals Gesundheits- und Krankenpflegerin im Krankenpflege-dienst, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit, n Hannelore Kuckulenz, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 81,

am 15. Oktober 2015n Maria Theresia Suchy, Sachbearbeiterin in der Abteilung Case Management,

am 23. Oktober 2015n Harald Dettmering, Tierpfleger im Zen-tralen Tierlabor.

25-JÄHrIGES JuBILÄumam 1. Oktober 2015

n Inka Ahrens, Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin im Institut für Transfusionsmedizin,n Serife Akkus, Gesundheits- und Krankenpflegerin im Pflegebereich Anästhesiologie,n Anja Bernard, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 44,n Bernhard Brüggen, Pflegedienstleitung in der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsy-chiatrie und Psychotherapie, n Gabriele Harste, Biologisch-technische Assistentin im Institut für Virologie,n Anne Kaaden, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 85,n Heike Krüger, Studienassistentin in der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie,

n Imke Lüers, Gesundheits- und Kranken-pflegerin auf der Station 13, n Petra Marcheel, Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Notfallaufnahme,n Katharina Marquardt, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Station 74a,n Kerstin Nietsch, Sachbearbeiterin in der Abteilung Entlassungsmanagement,n Roswitha Schäfer, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 87,n Insa Schubert, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 50b,n Stephanie Specht, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 50a,n Antje Thymian, Gesundheits- und Krankenpflegerin im OP-Bereich der ZMK-Chirurgie,

am 15. Oktober 2015n Johann Frese, Handwerker in der Abtei-lung Technisches Gebäudemanagement,

am 29. Oktober 2015n Regine Lube, Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin im Zentralen Tierlabor.

Die MHH gratuliert herzlich und dankt für die geleistete Arbeit.Das PräsidiumProfessor Dr. Christopher BaumDr. Andreas TecklenburgAndrea AulkemeyerDer PersonalratSimon Brandmaier

Mit der Promotionsprüfung n zum Dr. rer. nat.

erfolgreich abgeschlossen hat im September 2015 Natalia Torow das Internationale Graduiertenkol-leg IRTG 1273 „Strategies of human pathogens to establish acute and chronic infections“.

Im September 2015 haben bestandenn die staatliche Prüfung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin/zum Gesundheits- und Krankenpfleger: Julia Bennien, Sven Bichtemann, Birte Bossner, Laura Ebert, Lara-Malena Fahncke, Robin Günther, Sophie Günther, Annika Harms, Laura Sophie Heyken, Julia Hoffmeister, Rosalie Kartein, Pia Knese, Tatjana Kraft, Madeleine Maurer, Lara Janine Meißner, David Morié, Natascha Oldenbüttel, Mike Robb, Jenni Salzer, Marei Seeger, Alina Sokol, Lucas Wessels, Catharina Ziegenbein;

n die staatliche Prüfung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin/zum Gesund-heits- und Kinderkrankenpfleger: Alina Karima Abidi, Joana Alvarado-Baltazar, Annika Bretschneider, Natalie Drieselmann,

Verena Endemann, Anna Sophie Grobe, Anna-Lena Höttcher, Stefanie Koch, Laura Menger, Kim Lara Müller, Johanna Schöckel.

Für den weiteren Lebens- und Berufsweg wünscht das Kollegium der MHH-Pflegeschulen alles Gute. Unser Dank gilt allen, die an der Ausbildung beteiligt waren. Kerstin Bugow, Schulleiterin

Das Staatsexamen Logopädie haben im September 2015 erfolgreich abgeschlossen

Sophia Brenken, Martje Buths, Gabriele Diener, Nora Dumke, Lisa Eichler, Corinna Fiedler, Theresa Gerber, Natalie Hermes, Sina Hillebrecht, Nancy Kipping, Sabrina Lohs, Elisabeth Ostrowski, Tina Schneider, Laura Schulze, Jana Wöpking, Kolja Wulff.

Kontakt:Ursula LappeTelefon (0511) [email protected]

Page 30: Mhh 6 2015 komplett

NameN uNd NachrichteN info30

EHruNGEN uND AuSZEICHNuNGEN

n Simon Becker, Institut für Funktionelle und Angewandte Ana-tomie, wurde im Sep-tember 2015 in Brüssel, Belgien, von der Euro-pean Society for Organ Transplantation (ESOT) mit dem Young Inves-tigator Award in Höhe

von 1.500 Euro ausgezeichnet. Gewürdigt wurde damit die Präsentation „The effect of ischemia during 12 hours ex vivo lung perfusion: Analysis of lung physiology and metabolic activity“.

n Kevin Christian Czarnecki, Institut für Experimentelle Hämato-logie, wurde im Oktober 2015 der mit 2.500 Euro dotierte Doktorandenför-derpreis der Deutschen Gesellschaft für Häma-tologie und Onkologie (DGHO) verliehen für

seine Arbeit „Deoxycytidine-kinase knock-down as a novel myeloprotective strategy in the context of fludarabine, cytarabine or cladribine therapy“.

n Dr. rer. biol. hum. Diplom-Psychologin Gun-dula Ernst, Forschungs- und Lehreinheit Medizi-nische Psychologie, wurde im November in Essen mit dem Leonhard-Thomp-son-Gedächtnispreis in Höhe von 8.000 Euro ausgezeichnet. Damit

würdigte die Arbeitsgemeinschaft für Pä-diatrische Diabetologie (AGPD) das Pro-jekt „Übergangskompass – Transitions-hilfe für chronisch kranke Jugendliche und ihre Behandler“.

n Privatdozentin Dr. rer. nat. Constanca Figueiredo, Institut für Transfusionsmedi-

zin, erhielt im September 2015 in Basel, Schweiz, von der Deutschen Gesellschaft

für Transfusionsmedizin und Immunhämatolo-gie einen mit 250 Euro dotierten Posterpreis für ihre Arbeit „In vitro ge-neration of HLA-universal granulocytes to reduce the risk of transfusion

associated alloimmunisation and increase therapeutic efficacy“.

n Professor Dr. med. dent. Hüsamettin Günay und seine Arbeits-gruppe, Klinik für Zahner-haltung, Parodontologie und Präventive Zahnheil-kunde, errangen im No-vember in Frankfurt am Main bei der Verleihung des „Präventionspreises

Frühkindliche Karies“ den mit 2.500 Euro dotierten ersten Platz. Die Bundeszahnärz-tekammer (BZÄK) und die Firma CP GABA GmbH, Hamburg, würdigten damit das Konzept „Zahnärztliche Gesundheitsfrüh-förderung interdisziplinär“.

n Dr. rer nat. Dorothee Hartmann, Institut für Molekulare und Trans-lationale Therapiestra-tegien (IMTTS), wurde im Oktober 2015 in Berlin ausgezeichnet. Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ehrte sie mit dem Abstractpreis

der Segnitz-Ackermann-Stiftung in Höhe von 1.500 Euro für ihre Arbeit „MicroRNA-based therapy of Gata2-deficient vascular disease“.

n Dr. rer. medic. Sven Haufe, Institut für Kli-nische Pharmakologie, wurde im Oktober 2015 in Berlin der mit 2.000 Euro dotierte

Forschungspreis der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG) verliehen. Gewürdigt wurden damit seine her-vorragenden Arbeiten auf dem Gebiet der Adi-positasforschung.

n Dr. rer. medic. Saskia Jünger, Institut für Allgemeinmedizin, und ihre mitautoren aus der Arbeitsgruppe „Allgemeine Palliativ-versorgung“ wurden im Oktober 2015 in Berlin vom Deutschen Netz-werk Versorgungsfor-

schung e.V. (DNVF) mit dem 1. Preis in Höhe von 500 Euro für die beste Poster-präsentation geehrt für ihre Arbeit „Vo-rausschauende Versorgungsplanung bei gebrechlichen älteren Menschen – Ergeb-nisse aus Fokusgruppendiskussionen mit Pflegenden, Hausärzten und medizi-nischen Fachangestellten“.

n Dr. med. michael Jungheim, Klinik für Phoniatrie und Pädaudio-logie, wurde im Septem-ber 2015 in Oldenburg geehrt mit dem Annelie-Frohn-Preis in Höhe von 5.000 Euro. Die Deutsche Gesellschaft für Phonia-trie und Pädaudiologie

e.V. (DGPP) würdigte damit seine Arbeit „Wenn Kinder nicht richtig sprechen ler-nen können: Neue Möglichkeiten der Dia-gnostik und Therapie durch Fortschritte in der Hochauflösungsmanometrie“.

n malte Kölling, Doktorand im Institut für Molekulare und Translationale Therapie-strategien (IMTTS), wurde im September in Berlin von der Deutschen Gesellschaft

IN GrEmIEN GEWÄHLT

n Dr. med. urs-Vito Albrecht, Peter L. Rei-chertz-Institut für Medizinische Informatik, Braunschweig und Hannover, wurde für die Wahlperiode 2015 bis 2019 in den Aus-schuss „Telematik” der Bundesärztekam-mer gewählt.n Professor Dr. med. rainer Blasczyk, In-stitut für Transfusionsmedizin, wurde für zwei Jahre zum Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und

Immunhämatologie gewählt. Außerdem wurde der Wissenschaftler vom Bundes-ministerium für Gesundheit als ordentliches Mitglied in den Arbeitskreis „Blut” berufen.n Professor Dr. med. dent. Werner Geurtsen, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, wurde in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Endodontologie und zahnärztliche Traumatologie (DGET) gewählt. Außerdem

wurde der Wissenschaftler zum Ehrenmit-glied der Deutschen Gesellschaft für Zahn-erhaltung (DGZ) ernannt.n Privatdozent Dr. med. Thomas Herrmann, Klinik für Urologie und urologische Onkolo-gie, wurde in das Editorial Board der Fach-zeitschrift „Asian Journal of Andrology” gewählt.n Privatdozentin Dr. med. ulrike Junius-Wal-ker, Institut für Allgemeinmedizin, wurde

Page 31: Mhh 6 2015 komplett

NameN uNd NachrichteN 316/2015

für Nephrologie ausgezeichnet für sein Projekt „Pharmacological Inhibition of

MicroRNA-21 Prevents the Progression of Dia-betic Nephropathy“. Der Forscher erhielt eine Einladung zum Nephro Update im April 2016 in Mainz, verbunden mit Übernahme der Teilnah-

megebühr von 500 Euro.

n Elena Lopez rodriguez, PhD, Institut für Funktionelle und Ange-wandte Anatomie, erhielt im August in Boston/Andover, USA, einen mit 250 US-Dollar dotierten Posterpreis. Die Gordon Research Conferences „frontiers of science”,

West Kingston, USA, würdigte damit die Präsentation „Targeting lung epithelium in bleomycin-induced lung fibrosis using lung surfactant as pirfenidone carrier“.

n Hanna möller, Institut für Klinische Bio-chemie und Arbeitsgruppe Pädiatrische Neuroen-dokrinologie, errang im Oktober in Barcelona, Spanien, den Presidential Poster Award der Eu-ropean Society for Pae-diatric Endocrinology

für ihren Beitrag „The Eap1 Promoter is Differentially Methylated at the Onset of Puberty in Normal Weight and Obese Fe-male Rats“. Außerdem wurde die Forsche-rin im November 2015 in Essen mit dem Nachwuchspreis STEPS in Höhe von 1.000 Euro geehrt. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie würdigte damit ihre Arbeit „Steuerung der GnRH-Neuronenfunktion durch astroglia-len ErbB4/2-Signalweg“.

n Dr. rer. nat. Susanne mommert, Klinik für Dermatologie, Allergo-logie und Venerologie, wurde im September von der European Society for Dermatological Research (ESDR) in Rotterdam, Nie-derlande, mit einem Pos-terpreis in Höhe von 500

Euro ausgezeichnet für ihre Arbeit „The production of specific mediators in human macrophages is differentially regulated via the histamine H4 receptor“.

n Eleni Papakonstantinou, Klinik für Der-matologie, Allergologie und Venerologie, erhielt im Juli in Marburg den mit 400 Euro dotierten Preis der European Aca-demy of Dermatology für ihre Präsentation „Bullous pemphigoid and comorbidities“.

n Eric Pittermann, M. Sc., Klinik für Pä-diatrische Hämatologie und Onkologie, wurde im Oktober in Hannover der erstmals vergebene „Zellkraftwerk Nach-wuchsforscherpreis“ in Höhe von 100 Euro ver-liehen für seinen Vortrag

„Modelling Kostmann disease in vitro using iPSC technology“.

n Professorin Dr. med. Antje Prasse, Klinik für Pneumologie und Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experi-mentelle Medizin (ITEM), Hannover, wurde im Sep-tember in Amsterdam, Niederlande, mit dem ERS Research Award on

Idiopathic Pulmonary Fibrosis in Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet. Die Europäi-sche Gesellschaft für Atemwegserkrankun-gen würdigte damit ihre herausragende, umfangreiche Forschung auf dem Gebiet der idiopathischen Lungenfibrose (IPF).

n Privatdozent Dr. med. Jan D. Schmitto, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, wurde im September in New York City, USA, mit dem Lari A. Attai-Award geehrt für seine wissenschaft-lichen und klinischen

Pionierarbeiten im Bereich der Kunstherz-Forschung. Außerdem wurde der Forscher in Glasgow, Schottland, zum Fellow of the Royal College of Surgeons and Physicians (FRCS) ernannt. Gewürdigt wurden da-mit insbesondere seine Verdienste um die Neu- und Weiterentwicklung chirurgischer Implantationstechniken von Herzunterstüt-zungssystemen.

n Dr. rer. nat. Sabine Tischer, Institut für Trans-fusionsmedizin, erhielt im Oktober in Lübeck von der Deutschen Gesellschaft für Immungenetik einen mit 1.000 Euro dotierten Best Ab stract Award für ihre Arbeit „Kinetics of antigen presentation in

Human cells infected with clinically-relevant serotypes of the adenovirus (ADV) and their impact on antiviral T-cell activation“.

Kontakt:Ursula Lappe Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon (0511) 532-6772

vom Bundesministerium für Gesundheit, Referat für Grundsatzfragen, Gesundheits-berichterstattung, EU- und internationale Angelegenheiten, Berlin, im Rahmen des dritten EU-Gesundheitsprogramms als Ex-pertin für die „Joint Action on prevention of Frailty” benannt.n Professorin Dr. med. Kirsten r. müller-Vahl, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychia-trie und Psychotherapie, wurde von der

International Association for Cannabinoid Medicines (IACM) zur zweiten Vorsitzen-den gewählt.n Professorin Dr. med. Brigitte Schlegelber-ger, Institut für Humangenetik, wurde für drei Jahre in den Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen José Carreras Leukämie-Stif-tung gewählt.n Professor Dr. Dr. med. Thomas Thum, In-stitut für Molekulare und Translationale

Therapiestrategien, wurde von der Europäi-schen Gesellschaft für Kardiologie als Vice-Chair für die Working Group „Myocardial Function” gewählt.n Professor Dr. med. Thomas Werfel, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venero-logie, Abteilung Immundermatologie und experimentelle Allergologie, wurde in den Vorstand der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) gewählt.

Page 32: Mhh 6 2015 komplett

NameN uNd NachrichteN info32

KundendienstbüroMarc UhlendorfVersicherungsfachwirtTel. 0511 830966Fax 0511 [email protected]/vm/marc.uhlendorfScheidestraße 1130625 Hannover-Kleefeld

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PErSONALIENErNENNuNGENzum Außerplanmäßigen Professor:

n Privatdozent Dr. med. Jörg Ahrens, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin,n Privatdozentin Dr. med. Sabine Heger, Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult,n Privatdozent Dr. med. Udo Kellner, Institut für Pathologie, Johannes Wesling Klinikum Minden,n Privatdozent Dr. med. Peter Landwehr, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Diakoniekrankenhaus Henrietten-stiftung,n Privatdozent Dr. med. Jan Menne, Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen,n Privatdozent Dr. med. Bernhard Meyer, Institut für Diagnostische und Interventionel-le Radiologie,n Privatdozentin Dr. med. Dr. phil. Ursula Mirastschijski, Klinik für Plastische, Rekon-struktive und Ästhetische Chirurgie, Klinikum Bremen-Mitte,n Privatdozent Dr. med. Peter Schmidt, Wolfenbüttel,n Privatdozent Dr. med. Hossein Tezval, Kli-nik für Urologie und Urologische Onkologie,n Privatdozent Dr. med. Jens Vogel-Claussen, Institut für Diagnostische und Interventionel-le Radiologie,n Privatdozentin Dr. med. Frauke von Versen-Höynck, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe.

HABILITATIONENDie Venia Legendi erhielten:

n Dr. med. Moritz Kleine, Klinik für All-gemein-, Viszeral- und Transplantations-chirurgie, für das Fach Chirurgie,n Dr. med. Mohammad Javad Mirzayan, Klinik für Neurochirurgie, für das Fach Neurochirurgie,n Dr. med. dent. Ingmar Staufenbiel, Klinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Präventive Zahnheilkunde, für das Fach Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde,n Dr. med. Andreas E. Steinert, MEOCLINIC, Berlin, für das Fach Plastische und Ästheti-sche Chirurgie.

Erweiterung der Venia Legendi:n Privatdozent Dr. med. Hazibullah Waizy, Klinik für Fuß- und Spunggelenkchirurgie, Hessing Stiftung Augsbug, für das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie.

umHABILITATIONENEs wurden umhabilitiert:

n Professor Dr. med. dent. Philipp Kohorst, Niedergelassener Arzt, Bremen, vom Uni-versitätsklinikum des Saarlandes zurück an die MHH,n Privatdozent Dr. med. Hagen Ott, Kinder- und Jugendkrankenhaus auf der Bult, von der Medizinischen Fakultät Lübeck an die MHH,

n Privatdozent Dr. med. Christian Veltmann, Klinik für Kardiologie und Angiologie, von der Medizinischen Fakultät Mannheim der Ruprechts-Karls-Universität Heidelberg an die MHH.

PrOmOTIONENVon Juli 2015 bis September 2015 wurden promoviert

n zum Dr. med.:Marlene Ahrberg, Tim Alexander Alten,Michael Augustynik, Ines Lena Bäumker, Corinna Barkam, Dmitry Bobylew, Catharina Brauch, Paul Bronzlik, Natascha Cieplik, Marie-Christine Cordes, Andre Gettmann, Dirk Heinze, Mandy Hennig, Johannes Hoenecke, Marie Christine Hupe, Ole Janßen, Anja Klockow, Miriam Knoch, Yvonne Könenkamp, Pia Kokemohr, Kira Kuschnerus, Tobias Laue, Taolang Li,Sebene Mayorandan, Friedrich Karl Heinrich Modde, Susanne Möller, Babak Panahi, Ioannis Petrakakis, Konrad Peukert, Mirja Ramke, Finn Rauprich, Michael Reitz, Ann-Katrin Rother, Johannes Salem, Gesine Marie Scharf, Jan Philipp Maria Schneider, Karoline Seidel, Constantin Verse, Eva Malenka Voth, Sebastian Weinberger, Viktoria Weiner, Tim Wildner, Inga-Mayte Wittrock, Franziska Zylka,

n zum Dr. med. dent.:Alexander Bindseil, Dr. med. Ines Frederike Buhr, Lara Cramer, Constantin Diebler, Sarina Kristin Meyer, Kira Niehus, Stephanie Scheffel, Silke Thießen, Teresa Wieltsch, Ulf Grischa Zuschlag,

n zum Dr. PH:Sören Olof Jensen, Sebastian Liersch, Maren Mylius, Christiane Patzelt, Jona Theodor Stahmeyer,

n zum Dr. rer. biol. hum.:Dipl.-Psych. Ekaterini Georgiadou,

n zum Dr. rer. nat.:Modester Damas, Katrin Holst, Julia Katharina Holzki, Trishna Manandhar, Kristina Preuße, Matthias Preusse, Thomas Reinartz.

Kontakt:Susanne MaibomTelefon (0511) [email protected]

Page 33: Mhh 6 2015 komplett

NameN uNd NachrichteN 336/2015

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GEDENKENSTIPENDIENIm Zeitraum November 2014 bis Oktober 2015 verstarben

im November 2014n Professor Dr. med. Walter Stangel, ehemals Direktor des Instituts für Transfusionsmedizin und Gründer des MHH-Symphonieorchesters,

im Februar 2015n Catherine-Ann Borchert, Mitarbeite-rin im Institut für Molekularbiologie,n Dr. Gerda Rohde, ehemals wis-senschaftliche Mitarbeiterin in der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde,

im April 2015n Dr. Ulrich Sieger, ehemals Diplom-Biologe und Datenmanager im For-schungsverbund Familiengesundheit, Forschungs- und Lehreinheit Medizi-nische Soziologie,

im Juli 2015n Dr. med. Dr. med. dent. Peter Brachvogel, ehemals Oberarzt in der Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichts-chirurgie,

im August 2015n Professor Dr. med. Hilmar Stolte, ehemals Leiter des Bereichs „Experi-mentelle Nephrologie“ in der Klinik für Nieren- und Hochdruckerkrankungen,

im September 2015n Professor Dr. med. Sándor Marghes-cu, ehemals Direktor der Hautklinik Linden,

im Oktober 2015n Erzsébeta Klauke, Mitarbeiterin in der Stationsassistenz,n Thomas Prinz, Gesundheits- und Krankenpfleger im Bereich Intensiv-pflege.

n Simon Becker, Institut für Funktionelle und Angewandte Anatomie, errang einen mit 1.000 Euro dotierten Basic Science Travel Grant der European So-ciety for Organ Transplantation (ESOT) für einen Forschungsaufenthalt im De-partment of Cardiothoracic Surgery, Uni-versity Hospital of Lund, Schweden.

n Dr. rer. nat. Dorothee Hartmann, Institut für Molekulare und Translationale Thera-piestrategie, erhielt von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ein mit 200 Euro dotiertes Reisekostensti-pendium zur Teilnahme am Basic Science Meeting der DGK Herbsttagung in Berlin.

n Dr. rer. nat. Sarvari Velaga, Institut für Hämatologie und Onkologie, Arbeits-gruppe „Immunität & Toleranz“, erhält von der José Carreras-Leukämie-Stiftung ein Stipendium in Höhe von 41.400 Euro für ihre Forschungsarbeiten unter der Leitung von Professorin Dr. med. Anke Franzke zur Untersuchung von „Gran-zyme molecules in Tregs as immune regulatory targets following stem cell transplantation“. Die Forschungsarbeiten erfolgen in Kooperation mit Privatdozent Dr. rer. nat. Michael Morgan, Institut für Experimentelle Hämatologie.

Kontakt:Ursula Lappe Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon (0511) [email protected]

Im „guten ökumenischen Miteinan-der“ feierten zahlreiche Gäste ge-meinsam mit den evangelischen und katholischen Seelsorgern die Wieder-einweihung des Andachtsraums in der MHH-Ladenpassage. Eine neue Deckenbeleuchtung sorgt für ange-nehmes Licht, die Stühle wurden neu bezogen und gepolstert. Das Schmuck-stück ist ein Mosaik Friedrich Haus-manns, von einer neuen Lichtleiste in Szene gesetzt. Pastor Lars Wißmann sagte in einem Gebet: „Seit 50 Jahren halten die Menschen in diesem Raum inne. Er hat so viel Trost und Bitten, aber auch so viel Leid erlebt. Berge weiterhin alles Ausgesprochene und Unausgesprochene in diesem Raum!“

Die Seelsorger dankten allen Unter-stützern, dem Ehepaar Schadow für die Gestaltung, Dr. Eckhard Schenke für die finanzielle Unterstützung der Stabsstelle Fundraising, dem Präsidium der MHH – aber auch den Handwer-kern, Reinigungskräften oder dem Transportdienst für den Transport der Orgel. Für Patienten, Angehörige und Mitarbeiter werden im Andachtsraum Andachten und Gottesdienste ange-boten, man kann den Ort aber auch spontan besuchen. „Möge niemand diesen Raum ohne einen Funken Hoff-nung und Trost wieder verlassen“, wünschte sich Dr. Rosemarie Pabst, Vertreterin des Stadtkirchenbundes. sc

Ruhe finden und Kraft schöpfen

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NameN uNd NachrichteN info34

Myanmar gilt mit seiner reizvollen Landschaft, den goldverzierten Pagoden und seinen warmherzi-

gen Menschen als Sehnsuchtsziel. Vielen ist nicht bewusst, dass der südostasiatische Staat politisch instabil und sehr arm ist. Auch das Gesundheitssystem ist in einem desolaten Zustand. Das trifft besonders die vielen Kinder in dem Land. Ein Team der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie möchte das ändern und hat des-halb den Verein Gesunde Kinder Myanmar e.V. gegründet. Im Oktober waren die sechs Helfer vor Ort, um sich einen Eindruck von der Situation zu verschaffen und Kontakte zu den dortigen Kollegen zu knüpfen.

„Vor der Reise wussten die meisten von uns relativ wenig über die medizinische Versorgung von Kindern in Myanmar“, sagt Dr. Deike Rosenbusch, die gerade ihre Facharztausbildung zur Kinderärztin macht. Doch nach dem Aufenthalt war die gesamte Gruppe – Klinikdirektor Professor Dr. Christian Kratz, die Kinderonkologen Mwe Mwe Chao, Dr. Christin Linderkamp und Dr. Hansjörg Schmid sowie die Kinder-krankenschwester Sarah Macke – fest da-von überzeugt, dass ihr Engagement dort sinnvoll und willkommen ist. Das Ziel ihres Vereins ist es, die Gesundheitsversorgung der Kinder und Jugendlichen in dem Land zu verbessern. Das gilt insbesondere für die jungen Patienten mit Blutkrebs, aber auch für alle anderen.

„In Myanmar gibt es nur zwei Kinder-onkologinnen, eine in Mandalay und eine in Rangun“, berichtet Dr. Christin Linder-kamp. „Darüber hinaus sind die Kranken-häuser technisch schlecht ausgerüstet und haben zu wenig medizinisch ausgebildetes Personal.“ Auch an Desinfektionsmitteln, medizinischem Material und Medikamen-ten fehle es. „Die Patienten dort müssen

die Behandlungskosten für ihre Krankheit komplett selbst tragen, was sich die meis-ten Familien nicht leisten können“, sagt Dr. Deike Rosenbusch. Einige notwendige Dinge konnte das Team aus Hannover mit-bringen, zum Beispiel Knochenmarkspunk-tionsnadeln, die von der Firma Somatex, von den Vereinen für krebskranke Kinder sowie „Bild hilft“ und von Privatpersonen finanziert wurden. Die Nadeln werden ge-braucht, um das Knochenmark leukämie-kranker Kinder entnehmen und unter-suchen zu können.

Zwei Ärzte für 300 Kinder

In dem Krankenhaus in Rangun werden jedes Jahr 300 Kinder mit neu diagnostizier-tem Blutkrebs behandelt – von einem Team mit nur einer Fachärztin, einer Assistenz-ärztin, zwei Medizinstudenten und sieben Krankenschwestern. „Das ist in Deutschland unvorstellbar“, erklärt Dr. Rosenbusch. Nur ein kleiner Prozentsatz der Kinder in My-anmar, die Blutkrebs haben, können geheilt werden. Zum Vergleich: In Deutschland liegt die Heilungsrate bei 85 Prozent. Ein Grund dafür sind die fehlenden diagnostischen Möglichkeiten in dem südostasiatischen

Land. „Bisher begutachten die Kollegen dort die Zellen nur unter dem Mikroskop“, berichtet Dr. Christin Linderkamp. Doch das reicht nicht immer aus, um zwischen einer akuten lymphatischen und einer akuten myeloischen Leukämie zu unterscheiden.

„Die beiden Formen der Krankheit haben unterschiedliche Ursprünge, und es ist un-bedingt notwendig, diese Differenzierung zu treffen. Nur so kann die richtige Therapie gewählt werden“, erklärt die Kinderonkolo-gin. In Myanmar gibt es zwar sogenannte FACS-Geräte, mit denen eine solche Ana-lyse möglich ist – aber keine Spezialisten, die damit umgehen können. Der Verein sucht deshalb händeringend einen Experten der bereit ist, nach Myanmar zu gehen, um das medizinische Personal dort zu schulen. „Ideal wäre ein Hämatologe oder ein Pa-thologe. Vielleicht gibt es jemanden, der gerade pensioniert ist und Lust und Zeit hat, für vier Wochen Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten“, hofft Dr. Linderkamp. tg

Interessierte melden sich bitte beim Verein Gesunde Kinder Myanmar e.V. unter Telefon 0176 15326712 oder unter info@gesunde kindermyanmar.org. Weitere Informationen unter www.gesundekindermyanmar.org.

Hilfe für kranke Kinder in MyanmarTeam der Kinderonkologie gründet Verein und sucht dringend Experten für FACS-Geräte

Ein Patientenzimmer in einem Krankenhaus in mandalay: Die krebskranken Kinder können dort nur notdürftig versorgt werden, verlieren ihren Lebensmut aber nicht.

Page 35: Mhh 6 2015 komplett

Behandeln und Pflegen 356/2015

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Die niedersächsische Wissenschafts-ministerin Gabriele Heinen-Kljajic und Hannovers Oberbürgermeister

Stefan Schostok haben in der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin der Medizinischen Hoch-schule Hannover eine modernisierte Eltern-Kind-Herzstation eröffnet. Auf der neuen Station mit insgesamt 22 Betten können künftig begleitende Eltern immer mit auf-genommen werden. Erstmals werden auch speziell gestaltete Zimmer für mittlerweile erwachsene Patienten mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) angeboten. Von den Gesamtkosten der Modernisierung in Höhe von 1,4 Millionen Euro haben die Elternver-eine „Kleine Herzen e.V.“ und „Kinderherz Hannover e.V.“ 400.000 Euro getragen.

„Es ist mir ein besonderes Anliegen, die modernisierte Eltern-Kind-Herzstation zu eröffnen, denn hier geht es um das Wohl der Kleinsten in unserer Gesellschaft. Ich bin beeindruckt von dem außerordentli-chen ehrenamtlichen Engagement, das die Elternvereine hier an den Tag legen. Durch ihren unermüdlichen Einsatz haben sie es geschafft, einen beachtlichen Teil der Umbaukosten zu tragen“, sagte die Ministerin in ihrem Grußwort. Auch Ober-bürgermeister Stefan Schostok lobte das Engagement. „Die neue Eltern-Kind-Herz-station zeigt einmal mehr, dass die MHH eine tragende Säule bei der Patientenver-sorgung, Ausbildung und Forschung in Hannover ist. Mein Dank gilt den Eltern-vereinen für das unglaublich starke Fun-draising.“

Zur Stationsausstattung gehören auch ein Spielzimmer, ein Eltern-Ruheraum und eine eigene Patientenküche. „Mit den neuen Strukturen beschreiten wir einen neuen, einzigartigen Weg“, sagte Professor Dr. Philipp Beerbaum, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, „denn wir wollen den Bedürfnissen der gesamten Familie unseres Patienten gerecht werden. Wir freuen uns sehr über die neuen Mög-lichkeiten und bedanken uns besonders

bei den beiden Vereinen für die riesige Unterstützung.“ MHH-Kinderherzchirurg Dr. Alexander Horke ergänzte: „Unsere jungen Patienten sind oft besonders schwer krank und teilweise monatelang auf der Station. In dieser Situation brau-chen Eltern und Kinder eine besondere Infrastruktur, die wir nun bieten können.“ Beide Ärzte sind sich einig: „Wir bieten nun eine exzellente Medizin für kleine und große Patienten mit Herzfehlern in einem idealen Umfeld, eben echte Fami-lienmedizin.“

Die Klinik behandelt pro Jahr etwa 700 stationäre und 1.400 ambulante Patienten, dazu etwa 100 „EMAHs“, Er-wachsene mit angeborenen Herzfehlern. „Unser Sohn wurde vor knapp 30 Jahren mit einem schweren Herzfehler geboren.

In der MHH wurde er gerettet. Wir haben es also selbst erlebt: die Panik nach der niederschmetternden Diagnose, das jah-relange Bangen, die Angst vor, während und nach den Operationen. Eltern-Kind-Zimmer fehlten damals. Wir waren uns aber auch immer im Klaren, dass mehr nötig ist. Zum Beispiel professionelle psy-chosoziale Hilfe für die Familien. Die fi-nanzieren wir auch mithilfe unserer Spen-der“, betonte Ira Thorsting, Vorsitzende des Vereins „Kleine Herzen“.

Hanns Werner Staude, Vorsitzender des Vereins „Kinderherz Hannover e. V.“, ergänzte: „Wir sind stolz und glücklich, dass zehn Jahre nach unserer Vereins-gründung und vielen Gesprächen die Pläne für diese besondere Station Wirk-lichkeit geworden sind.“ sc

Beeindruckendes Engagement Wissenschaftsministerin und Oberbürgermeister eröffnen Eltern-Kind-Herzstation und loben Elternvereine

Eröffnen gemeinsam die Station: Dr. Horke, Professor Beerbaum, Ministerin Heinen-Kljajic, Ira Thorsting, Hanns Werner Staude und Oberbürgermeister Schostok (von links).

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BEHanDEln unD PflEgEn info36

*LG. Göttingen 11 / 2013, LG. Bremen 01 / 2014

Am Institut für Sportmedizin können jetzt immungeschwächte Kinder und Jugendliche der Kinderkrebs-

station in einem für sie neu gestalteten Sportraum trainieren. „Der Raum trägt dazu bei, dass die Kinder ihre körperliche Leistungsfähigkeit nicht so schnell verlieren oder schnell wiedergewinnen. Er stellt eine Brücke zum normalen Leben dar und trägt zur positiven Lebenseinstellung der Kinder bei“, sagt Bärbel Dütemeyer, Vorsitzende des Vereins für krebskranke Kinder Hanno-ver e. V. Der Verein hat den Umbau mit einer Spende von fast 200.000 Euro ermöglicht.

Kindgerechte Sportgeräte wie Laufband, Ruderergometer, Fahrrad oder Handdreh-

kurbel motivieren die Mädchen und Jun-gen spielerisch zum Training. Hier können Kinder trainieren, die stationär behandelt werden oder in der Nachsorge sind. „Ich finde den Raum sehr cool. Ich bin alle zwei Wochen in der MHH zur Nachsorge meiner Leukämie. Am liebsten trainiere ich auf dem Laufband“, erzählt der 13-jährige Phil. „Dieser Raum zeigt wieder einmal, dass der Mensch im Mittelpunkt unserer Univer-sitätsmedizin steht, und wir die Patienten ganzheitlich sehen. Der Sport, den unsere jungen Patienten hier betreiben können, fördert nicht nur ihren Körper, sondern auch ihre Seele“, betont MHH-Präsident Profes-sor Dr. Christopher Baum.

Das Training wird von Sportwissenschaft-lern betreut. Dabei ist es auf den Gesund-heitszustand und die Belastbarkeit des Patienten individuell abgestimmt. Die Ex-perten bringen hierfür ihre Erfahrungen aus der Betreuung von Hochleistungssportlern ein. „Mit dem Training können die Kinder ihre alltagsmäßige Belastbarkeit möglichst erhalten oder wiederherstellen, sodass sie mit ihren gesunden Freunden weitgehend mithalten können. Das fördert ihr Selbst-bewusstsein. Zudem gibt ihnen das Training ein Gefühl für ihren Körper“, erläutert Pro-fessor Dr. Uwe Tegtbur, Direktor des Instituts für Sportmedizin. Eltern von jungen Patien-ten dürfen mit ihren Kindern mittrainieren, und künftig werden auch andere junge Pa-tienten mit chronischen Erkrankungen von diesem Angebot profitieren können.

„Dieser Raum stellt eine Insel dar, die nichts mit Krankheit zu tun hat. Die kran-ken Kinder liegen über Monate im Bett. Dabei bauen sich ihre Muskeln ab, was ihre Entwicklung beeinflusst. Sport wirkt dem entgegen und sorgt somit dafür, dass die Kinder möglichst ohne lebenslangen Scha-den aus ihrer Erkrankung hervorgehen und einen guten Einstieg in ihr Erwachsenenle-ben haben“, betont Professor Dr. Christian Kratz, Direktor der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie.

Seit drei Jahren finanziert der Verein den Sportwissenschaftler Torge Wittke, der mit den Patienten regelmäßig trainiert. Pro-fessor Tegtbur lobte Wittkes unermüdliches Engagement für die kranken Kinder, das schließlich auch zu dem neuen Raum ge-führt habe. Bisher fand das Training auf den Stationsfluren und -zimmern statt, manch-mal trainierten Kinder im Bett. bb/vt

Eine Brücke zum normalen LebenEine großzügige Spende des Vereins für krebskranke Kinder Hannover macht einen neuen Sportraum für kranke Kinder möglich

Einer trainiert: Der 13-jährige Phil kann auf dem laufband trainieren, weil Haltegurte einen Teil seines Körpergewichts tragen. Mit auf dem foto sind Prof. Christian Kratz, andrea aulkemeyer, Bärbel Dütemeyer, Dr. andreas Tecklenburg, Prof. Dr. Christopher Baum, Torge Wittke und Prof. uwe Tegtbur (von links).

Page 37: Mhh 6 2015 komplett

BEHanDEln unD PflEgEn 37

Fachklinikfür

RehabilitationKardiologie- Herz-, Kreislauf- u. Gefäßerkrankungen- Zustand nach Herztransplantation undHerzunterstützungssysteme

Pneumologie- Zustand vor u. nachLungentransplantation- Lungenhochdruck (PAH)- Bronchialkrebs

Nephrologie- Zustand nach Nierentransplantation

Internationale RehabilitationVor- u. Nachsorgeprogramme- Herzwoche, Gefäßwoche, Lungenwoche- Wunschgewicht

Das Angebot- Qualifizierte fachärztlichemedizinische Diagnostik u. Therapie- Individuelle Physio- und Sporttherapie- nach Belastung angepasste Einzel-und Gruppentherapie- med. Trainingsprogramm mit Fahrrad-ergometer- u Muskelaufbautraining- physikalische Therapie- psychologische und seelsorgerischeBetreuung- professionelle Pflege- Schwimmbad- spezielles Schulungsprogramm- Einzelzimmer ggf. Aufnahme vonAngehörigen im DZ- kostenloses Angehörigenseminar

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6/2015

*LG. Göttingen 11 / 2013, LG. Bremen 01 / 2014

Mit 67.000 Neuerkrankungen im Jahr ist Prostatakrebs die häufigste Krebs-

erkrankung bei Männern in Deutschland. Eine erschreckende Zahl, aber: „Leider kommen aktuell nur 15 bis 25 Prozent der Männer zu einer Untersuchung der Krebs-früherkennung“, sagt PD Dr. Thomas Herrmann, stellvertretender Klinikleiter in der Klinik für Urologie und Urologische Onkologie. Was viele nicht wissen: Je früher die Krankheit erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Mit künstlichen, dafür aber um so auffälligeren Bärten haben deshalb 25 Mitarbeiter aus dem Klinik-Team auf die Kampagne „Movember“ aufmerksam ge-macht. Dahinter verbirgt sich eine Stiftung, die jährlich weltweit Männer dazu auffor-dert, sich im November einen Oberlippen-

bart wachsen zu lassen, um das Thema Männergesundheit in den Fokus zu rü-cken und gleichzeitig Spenden für die Er-forschung von Prostata- und Hodenkrebs zu sammeln.

„Wir arbeiten jeden Tag für die Ge-sundheit – und genau aus diesem Grund möchten wir mit der Teilnahme und Ini-tiierung verschiedener Aktionen auf wich-tige, aber leider auch für Männer unange-nehme Themen aufmerksam machen“, erklärt Professor Dr. Markus Kuczyk, Di-rektor der Klinik.

Gemeinsam mit der AOK Niedersach-sen, Hannover 96, der Urologengenossen-schaft Hannover sowie dem Arzneimittel-hersteller Janssen-Cilag hat die MHH im Juli 2015 bereits die Aufklärungsinitiative „Deine Manndeckung“ zur Früherken-nung von Prostatakrebs ins Leben gerufen. Sie soll die Hemmschwelle für Männer senken, zu einer Vorsorgeuntersuchung zu gehen, und vor allem für Aufklärung sor-gen. „Wir stehen für beste technologische Standards und alternative Formen der The-rapien: Patientinnen und Patienten sind bei uns in den besten Händen. Seit dem Startschuss im Juli fanden bereits viele Ak-tionen zur Aufklärung statt“, betont der Klinikdirektor. sc/inf

Bärte für die MännergesundheitUrologen werben für die Krebsfrüherkennung

Symbolisch mit Bart: Professor Kuczyk und sein Team.

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Behandeln und Pflegen info38

Eine gute Planung erleichtert die Ar-beit. Das gilt auch für die Arbeit im Operationssaal. Doch manchmal

kommt alles anders als gedacht, und dann nützt auch der beste Plan nichts. So ge-schehen am Montag, 7. September, in der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie. Vier Notfälle in einer Nacht – da waren der absolute Einsatz, die Flexibilität und die Kreativität des gesam-ten Teams gefragt. Normalerweise haben in einer Nacht zwei OP-Schwestern Dienst. In dieser Nacht waren am Ende aber zehn OP-Schwestern im Einsatz. Sie sind länger geblieben oder aus anderen Abteilun-gen zu Hilfe gekommen.6 uhr: Die Klinik wird da-rüber informiert, dass in einem anderen Kranken-haus Organe für eine Lun-gen-/Lebertransplantation zur Verfügung stehen. Das Entnahmeteam fährt los und wird mehrere Stun-den unterwegs sein. Der leitende Oberarzt baut die Transplantation in das Rou-tineprogramm ein und ver-schiebt dafür die geplante Operation einer anderen Patientin. 14.24 uhr: Es geht es los. Privatdozent Dr. Christian Kühn macht im OP-Saal 4 den ersten Schnitt für die Organverpflanzung. Er und sein Team aus zwei weiteren Chirurgen, vier Pflegekräften und zwei An-ästhesisten werden bis 23 Uhr mit der Transplantation beschäftigt sein. Zusätzlich wird ein Notfall gemeldet: ein Patient mit akutem Herzinfarkt. 18.35 uhr: Privatdozent Dr. Serghei Cebo-tari beginnt im OP-Saal 7 mit der Operation des Herzinfarkt-Patienten. Er bekommt Bypässe und eine neue Herzklappe. Zu dem sechsköpfigen Team gehört auch die OP-Pflegerin Janine Sebastian. Die Mut-ter von Drillingen hätte eigentlich schon Dienstende gehabt, bleibt aufgrund der besonderen Situation aber länger und or-ganisiert schnell eine Betreuung für ihren Nachwuchs. Dr. Cebotari verstaucht sich während der OP zwei Finger, kann aber weiterhin operieren.

Während die zwei Teams noch mit den beiden Notfällen zu tun haben, wird aus einem Krankenhaus in Südniedersachsen eine Patientin mit einem lebensbedrohli-chen Riss in der Aorta gemeldet. Sie soll zwar „stabil“ sein, wird aber dennoch nach Hannover geholt, um sie direkt nach den beiden Notfällen zu operieren. Zur gleichen Zeit erleidet die Patientin, deren geplante OP am Morgen wegen des ersten Notfalls gestrichen worden war, einen Zusammen-bruch. Sie wird jetzt als dritter Notfall in den OP-Saal 5 gebracht.

19.43 uhr: Privatdozent Dr. Jan Schmitto und sein Team beginnen im OP-Saal 5 mit dem Eingriff. Bei so vielen Notfällen fehlt es an Pflegepersonal. Glücklicherweise helfen die OP-Pflegerinnen Claudia Gre-schuchna aus der Viszeralchirurgie und Maria Meseguer Sandoval aus der PHW-Chirurgie bei dieser OP aus. Die OP-Pflege der Klinik Herz-, Thorax-, Transplantati-ons- und Gefäßchirurgie „vergisst“ den Dienstschluss und bleibt länger.

Währenddessen wird der OP-Saal 8 für die Patientin mit dem Riss in der Aorta vorbereitet, die inzwischen in der Klinik angekommen ist und unglück-licherweise auch noch einen akuten Herz-

infarkt erlitten hat – sie muss so schnell wie möglich operiert werden. Oberarzt Dr. Andreas Martens, der vorher in Saal 7 bei Dr. Cebotari für eine Kollegin aus der Pflege eingesprungen war, bringt nun die Patientin in den OP-Saal 8.23.55 uhr: Dr. Martens startet mit dem Eingriff. Auch hier wird dringend Pflege-personal gebraucht. Betty Projs aus der OP-Pflege der Kinderchirurgie überlegt nicht lange und springt ein. „Die Koor-dination der Pflege war eine riesige He-rausforderung. Wir mussten genauestens

abwägen, welche Pfle-gekraft aus welcher Abteilung für welchen Fall eingesetzt werden kann“, erinnert sich OP-Pfleger Christian Finke. Einige der Ärzte und Pflegekräfte sind schon seit dem Vormit-tag ununterbrochen im Einsatz. 7.14 uhr: Der nächste Morgen – 15 Minuten vor der Frühbespre-chung dieses nächsten Tages ist auch dieser Notfall abgeschlossen.

An diesem Dienstag-morgen gibt es in der Frühbesprechung viel zu berichten – denn „normal“ ist in der Kli-nik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie viel-

leicht ein Notfall inner-halb von zwölf Stunden. Vier Notfälle in einer

Nacht sind die absolute Ausnahme. Wie kann die Versorgung dennoch klappen? „In solchen Situationen macht man sich wenig Gedanken darüber“, sagt Dr. An-dreas Martens. „Wenn alle mit anpacken und tun, was sie können, ist das eine po-sitive Herausforderung.“

Klinikdirektor Professor Dr. Axel Ha-verich ist begeistert vom Einsatz seiner Leute und ganz besonders von dem En-gagement der OP-Pflege: „So etwas funk-tioniert nur, wenn alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten. Das war ein perfektes Zusammenspiel von Chirurgen, Anästhe-sisten und Pflegekräften und eine super Kooperation mit der Notaufnahme!“ tg

Keine Nacht wie jede andereVier Notfälle – und ein gesamtes OP-Team gibt alles

Sie und viele ihrer Kollegen sind stets einsatzbereit: Christian finke, Katharina Reicht, Jacob Ono Puntigam, Detlev Stanelle, ludmilla adam, Dr. frank logemann und Privatdo-zent Dr. Serghei Cebotari (von links).

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Behandeln und Pflegen 396/2015

Der 12. November 2005 war ein ent-scheidender Tag im Leben von Uwe S.: Der Mann aus Sachsen-Anhalt

bekam in der MHH ein Herzunterstützungs-system. Das sogenannte Kunstherz half fortan seinem eigenen schwachen Herzen dabei, Blut in den Körper zu pumpen und so die Organe mit dem nötigen Sauerstoff zu versorgen. Mittlerweile lebt er seit zehn Jahre damit – Europarekord.

Mit jedem Schlag pumpt ein gesundes Herz etwa 70 Prozent seiner Füllung in den Körperkreislauf. Ist das Herz stark ge-schwächt, kann es häufig nur noch 20 Pro-zent auswerfen. „Dadurch wird das Herz überlastet und der Körper nicht mit genü-gend Sauerstoff versorgt. Die Betroffenen leiden dadurch beispielsweise unter Leis-tungsschwäche, Kurzatmigkeit, Schwindel und Wassereinlagerungen in den Beinen und der Lunge“, erklärt Privatdozent Dr. Jan Schmitto, Bereichsleiter Herzunterstüt-zungssysteme und Herztransplantation der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie. In so einem Fall kann ein Kunstherz helfen. Es wird in die linke Herzkammer des Patienten eingesetzt und mittels Strom betrieben. Ein Kabel verbindet das Kunstherz mit der Steuerelektronik und den Batterien, die der Patient außerhalb des Körpers in einer Tasche trägt.

Die Klinik ist eines der größten Zentren Europas, die Herzunterstützungssysteme

einsetzen. In Hannover werden seit mehr als 20 Jahren Kunstherzen implantiert, 2014 waren es mehr als 100. „Einen großen Fort-schritt auf dem Gebiet stellte die Markt-einführung des Typs Heartmate II dar“, sagt Dr. Schmitto. An der MHH wurde es 2005 erstmals eingesetzt. Uwe S. war einer der ersten Patienten. In einer stressigen Lebens-phase hatte er zwei Herzinfarkte innerhalb einer Woche erlitten – ein Kunstherz war seine einzige Chance. Professor Dr. Martin Strüber, damals Bereichsleiter Herzunter-stützungssysteme, nahm den Eingriff vor.

Lebensrettender Begleiter

Schon kurze Zeit nach der Operation ging es Uwe S. besser. Trotzdem hat er ei-nige Zeit gebraucht, die neue Situation zu akzeptieren. Denn eine Lebensumstellung erfordert ein Kunstherz schon: Die Patienten müssen Medikamente einnehmen, beson-dere Hygieneregeln beachten und sich an den Umgang mit den Batterien gewöhnen. Heute sieht Uwe S. das Kunstherz als sei-nen lebensrettenden Begleiter. „Das Gerät ist wie ein zweites Herz für mich“, sagt der unternehmungslustige 55-Jährige, der in zwei kommunalen Unternehmen arbeitet.

In den vergangenen zehn Jahren entwi-ckelten sich die Kunstherzen ständig weiter. Gleichzeitig erfanden die Herzchirurgen in Hannover Operationsmethoden, die es er-

lauben, Kunstherzen minimalinvasiv einzu-setzen. „Das ist für die Patienten mit vielen Vorteilen verbunden“, erklärt Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirur-gie. „Die OP-Zugänge sind kleiner, und die Patienten verlieren weniger Blut. Nach der Operation gibt es weniger Komplikationen, und der Aufenthalt im Krankenhaus ist kür-zer.“ Auch das Nachfolgemodell von Heart-mate II wird minimalinvasiv eingesetzt. Das weltweit erste Heartmate III implantierten die Herzchirurgen der MHH im Juni 2014 einem 56-jährigen Mann aus Hessen. Das Gerät ist kleiner und technisch versierter.

Ursprünglich waren Kunstherzen zur Überbrückung der Zeit bis zur Transplanta-tion gedacht. Doch inzwischen werden sie immer häufiger zur Dauertherapie und als Alternative zur Herztransplantation einge-setzt. Professor Haverich geht davon aus, dass die Kunstherztherapie auch zukünftig weiter große Fortschritte machen und an Bedeutung gewinnen wird. Ein Grund dafür sind die fehlenden Spenderorgane. Denn der tatsächliche Bedarf an Spenderherzen kann bei Weitem nicht gedeckt werden. So standen 2014 in der MHH mehr als 50 Pa-tienten auf der Warteliste. Es konnten aber nur 25 Herz- und Herz-Lungen-Transplanta-tionen vorgenommen werden. Im Gegen-satz dazu setzten die MHH-Chirurgen mehr als 100 Kunstherzsysteme ein. tg

„Die Pumpe ist mein zweites Herz“Europarekord: Patient lebt seit zehn Jahren mit einem Kunstherz

Dr. Schmitto, Patient uwe S., Professor Haverich und Professor Strüber mit unterschiedlichen Modellen des Heartmate.

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Behandeln und Pflegen info40

Ein Verkehrsunfall, eine Explosion in einer Fabrik oder ein Feuer in einem Wohnhaus – bei Unglücken wie

diesen erleiden Menschen schwere Ver-letzungen. Oft sind das Verbrennungen, Verbrühungen und Verätzungen, aber auch Verletzungen der Atemwege und der Lunge. Die Patienten müssen auf einer spe-ziellen Intensivstation behandelt werden. In der MHH ist das die Station 71 der Klinik für Plastische, Ästhetische, Hand- und Wieder-herstellungschirurgie. Die Station ist gleich-zeitig das Schwerbrandverletztenzentrum Niedersachsen. Einige Patienten verbringen hier Wochen oder Monate, bis sie die Kli-nik wieder verlassen können. Eine Zeit mit vielen Schmerzen, schlecht abschätzbarem Heilungsverlauf und großen seelischen Be-lastungen. Diese Bedingungen verlangen

auch den Pflegenden viel ab. „Wer hier arbeitet, muss psychisch gefestigt und phy-sisch sehr belastbar sein“, sagt Bereichs-leiterin Roswitha Terpe.

Schon die Erstversorgung der Patienten mit schweren Brandverletzungen ist nichts für schwache Nerven. Brandopfer kom-men nicht in die Zentrale Notaufnahme, sondern werden direkt auf Station 71 erst-versorgt. „Mithilfe von speziell gefiltertem Wasser und Waschlotionen werden die geschädigten Hautpartien komplett abge-

tragen“, erklärt Roswitha Terpe. Der Ein-griff ist mit einer Operation vergleichbar, ein Anästhesist ist immer dabei, um dem Patienten Schmerzmittel verabreichen oder ihn unter Narkose setzen zu können. Wäh-rend der Behandlung in der sogenannten Hydrotherapie können sich die Ärzte dann einen Eindruck vom Ausmaß und vom Grad der Verbrennung machen und an-schließend entscheiden, ob der Patient auf einer Normalstation oder auf der Intensiv-station 71 weiter versorgt werden soll.

35 Grad und sehr feucht

Auf Station 71 ist vieles anders als auf anderen Intensivstationen: In den Zimmern herrscht eine Temperatur von bis zu 35 Grad, die Luft ist sehr feucht, und in jedem

Raum liegt jeweils nur ein Patient. Nicht nur das Pflegepersonal und die Ärzte, auch die Besucher müssen Schutzkleidung, Kopf-haube, Handschuhe und Mundschutz tra-gen. „Wenn ein Mensch großflächig Haut verloren hat, kann er die Körpertemperatur nicht halten. Deshalb sind die Wärme und die hohe Luftfeuchtigkeit hier lebensnot-wendig“, erklärt Roswitha Terpe. Ebenso wichtig ist es, die strengen Hygienevor-schriften strikt einzuhalten. Fehlt die Haut-barriere, haben Krankheitserreger bei den

Patienten leichtes Spiel, das Infektionsrisiko ist extrem hoch.

Die Patienten liegen in speziellen Ver-brennungsbetten auf bis zu acht Schaum-stofflagen, durch die Wundflüssigkeit ab-sickern kann. Jeden Tag wird die oberste Schicht entfernt, damit sich keine Staunässe bildet. Und jeden Tag werden die Verbände gewechselt. „Das dauert oft Stunden und ist meist sehr schmerzhaft, besonders für die Patienten, die bei Bewusstsein sind“, erklärt Roswitha Terpe. Deshalb ist auch immer ein Anästhesist dabei, der Schmerz-mittel verabreicht. Die Versorgung Schwer-brandverletzter verlangt von dem Pflegen-den viel Fingerspitzengefühl. „Wir müssen jeden Tag neu schauen, wie es dem Patien-ten geht, und entscheiden, was wir ihm zu-muten können“, sagt die Bereichsleiterin.

Die Krankenpflegerin arbeitet seit 31 Jahren in der Intensivpflege und ist seit vier Jahren Bereichsleiterin der Station 71 und der „normalen“ Intensivstation 73. „Per-sonal für die 71 zu rekrutieren ist nicht ein-fach“, berichtet sie. „Wer hier anfängt, hat vorher schon hospitiert und weiß, was ihn erwartet. Die Raumtemperatur, der hohe Hygienestandard, oft auch der Anblick der Verletzungen und der Geruch sowie die psychische Belastung – mit all dem muss man zurechtkommen können.“ Im Pflege-team der Station 71 arbeiten 22 Kranken-pflegerinnen und -pfleger, die meisten von ihnen sind spezialisiert auf Intensiv- und Anästhesiepflege sowie auf Wundversor-gung. Gemeinsam mit den Ärzten betreuen sie bis zu sechs Schwerbrandverletzte rund um die Uhr.

Im Jahr 2014 wurden auf Station 71 ins-gesamt 191 Patienten erstversorgt. Darun-ter auch Opfer von Unfällen im häuslichen Umfeld: Menschen, die beispielsweise durch geplatzte Wärmflaschen, zu heißes Badewasser, Silvesterfeuerwerk, Strom oder beim Grillen zu Schaden gekommen sind. Nicht alle waren schwer verletzt. In seltenen Fällen kommt es auch vor, dass jemand nach der Erstversorgung wieder nach Hause geschickt wird. Doch oft sind es gerade die kleinen Dummheiten, die zu schlimmen Verletzungen und lebenslangen Narben führen. Roswitha Terpe reagiert auf solche Dummheiten ausgesprochen emp-findlich. „Wenn beim Grillen jemand mit Brennspiritus herumläuft, dann schreite ich sofort ein.“ Sie hat einfach schon zu viel gesehen. tg

Nichts für schwache NervenDie Intensivstation 71 ist das Schwerbrandverletztenzentrum Niedersachsen

gut vorbereitet auf einen aufwendigen Verbandswechsel: Jasmin Meyer, fachkrankenschwester für Intensiv- und anästhesiepflege.

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Behandeln und Pflegen 416/2015

Gerade mal vier Wochen alt ist das kleine Mädchen auf dem Operati-onstisch in Saal 5 der Kinderklinik.

Als die Chirurgen in den OP kommen, ist es bereits narkotisiert, die Anästhesisten und die OP-Schwestern bereiten den Eingriff vor. Das Kind wird in die Seitenlage gebracht und warm zugedeckt, nur die linke Seite des Oberkörpers bleibt frei. Von dort wer-den die Operateure gleich zwischen zwei Rippen hindurch einen Teil der absteigen-den Aorta des Herzens freilegen und eine Korrektur vornehmen, die dem Mädchen später schwere gesundheitliche Komplika-tionen ersparen soll.

Die Aorta ist an einer Stelle verengt, das Herz kann nur erschwert Blut in die untere Körperhälfte pumpen. „Durch die Ein-engung wird die untere Körperhälfte mit zu wenig Blut versorgt. Wird es nicht recht-zeitig erkannt, kann das Mädchen daran sterben oder bereits im frühen Lebensalter einen Schlaganfall erleiden“, erklärt Dr. Ale-xander Horke, Leiter des Bereichs Chirurgie angeborener Herzfehler und Kinderherzchi-rurgie. Um diesen Gefahren vorzubeugen, wollen Dr. Horke und der Assistenzarzt Dr. Dmitry Bobyley den verengten Teil der Hauptschlagader entfernen.

250 Operationen im Jahr

Das kleine Mädchen ist kein Einzelfall. Jedes 100. Baby in Deutschland kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Neben Verengungen der Aorta, auch Stenosen genannt, gehören Löcher an der Kammer-scheidewand zu den häufigen Defekten. Eher selten sind beispielsweise Kinder mit nur einer Herzkammer. Von den 250 Ope-rationen, die Dr. Horke und sein Team jähr-lich durchführen, betreffen etwa 20 eine Aortenisthmusstenose. Diese Fehlbildung ist normalerweise gut zu beheben, dennoch ist die Operation nicht einfach, denn das Team muss ohne Herz-Lungen-Maschine arbeiten. Ein Sicherheitsnetz gibt es nicht. Während das Herz des Kindes selbstständig weiter schlägt, sollte die Aorta maximal 40 Minuten abgeklemmt werden – in dieser Zeit muss der Eingriff an der Hauptschlag-ader beendet sein.

Das Herz eines Neugeborenen ist etwa so groß wie eine Walnuss, die Gefäße sind

sehr klein. Die Aorta hat einen Durch-messer von knapp zehn Millimetern. Zum Vergleich: Die Hauptschlagader eines Er-wachsenen ist etwa zwei Zentimeter dick. Kinderherzchirurgie ist präzise Miniatur-chirurgie. Während sich die beiden Ope-rateure durch Haut und Gewebeschichten der Aorta nähern, überwachen die beiden Anästhesisten Professor Dr. Robert Süm-pelmann und Dr. Christiane Beck die Vital-funktionen des Mädchens. „Der Sauerstoff-verbrauch im Gehirn eines kleinen Kindes ist zwei- bis dreimal so hoch wie bei einem Erwachsenen, und auch der Stoffwechsel geht viel schneller“, erklärt Professor Süm-pelmann. „Entsprechend schneller können auch Probleme auftreten.“ Deshalb überwachen die An-ästhesisten kleine Kinder be-sonders detailliert. So messen sie beispielsweise bei diesem Kind die Sauerstoffsättigung des Gehirns und den Blutdruck nicht nur einfach, sondern in der oberen und der unteren Körperhälfte.

Mit Unterstützung der OP-Fachpflegerin-nen Sonja Typou und Betty Projs haben die Chirurgen mittlerweile die Aorta freigelegt und an zwei Stellen abgeklemmt. Dazwi-schen befindet sich deutlich erkennbar die Verengung. Das Gewebe dort sieht gelblich

aus, das benachbarte gesunde Gewebe ist weiß. „Wir präparieren, mobilisieren und rekonstruieren die Aorta“, erklärt Dr. Horke, bevor er Dr. Bobylev den kranken Abschnitt entfernen lässt. Mit einem 0,7 Millimeter dünnen Faden und winzig kleinen Nadeln nähen die Chirurgen die beiden Enden der Aorta wieder zusammen. Die Ärzte liegen gut in der Zeit. 20 Minuten nachdem sie die Hauptschlagader abgeklemmt haben, kön-nen sie das Gefäß wieder eröffnen. Alles hat gut geklappt. Im Idealfall wird die Kleine nie wieder am Herzen operiert werden müssen.

Sofort nach dem Eingriff ruft Dr. Bobylev die Eltern an und informiert sie über den Ablauf der OP. Die Eltern sind in solchen

Fällen ebenso „Patient“ wie das Kind selbst. Angst um das Kind, Sorge um dessen Ent-wicklung und Fragen nach der Zukunft treiben sie um. „Einen angeborenen Herzfehler kann

man vielleicht korrigieren, aber herzgesund sind die Patienten nie. Oft sind im Jugend- und Erwachsenenalter weitere große Ope-rationen notwendig“, erklärt Dr. Horke. In vielen Fällen wird er auch dann der Ope-rateur sein. Die Eltern sind von Anfang an eingebunden, denn die Lebensentwürfe für ein Kind müssen immer gemeinsam mit ihnen gemacht werden. tg

Rettender Schnitt am Anfang des LebensPatienten der Kinderherzchirurgie sind oft erst wenige Tage alt

Ein lebenswichtiger Eingriff: Dr. Horke (links) und Dr. Bobylev (Dritter von links) entfernen den verengten abschnitt der aorta.

OPAusdemKinderherzchirurgie

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Behandeln und Pflegen info42

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Seit zehn Jahren gibt es in der Kinder-klinik die Station 62. Dort werden Kinder und Jugendliche vor, während

und nach einer Knochenmarktransplan-tation (KMT) behandelt. Anlässlich dieses Geburtstags hatte die Klinik für Pädiatri-sche Hämatologie und Onkologie alle ehe-maligen Patienten zu einem Treffen nach Hannover eingeladen. Rund 200 Gäste – ehemalige Patientinnen und Patienten sowie deren Familien – kamen ins Hotel Leonardo, um Ärzte und Pflegende wieder-zusehen und sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Der Verein für krebskranke Kinder Hannover e.V. sponserte die Ver-anstaltung am 19. September.

Zu den Gästen gehörte auch Saskia S. Die 19-Jährige bekam vor zwei Jahren eine Knochenmarktransplantation, weil sie an Leukämie erkrankt war. Insgesamt eineinhalb Jahre vergingen, bis es ihr wie-der besser ging, denn nach der Therapie hatte sie noch mit Folgekomplikationen zu kämpfen. „Seit Anfang dieses Jahres fühle ich mich richtig gut“, sagt sie. Es sei schön gewesen, bei dem Treffen andere Kinder und Jugendliche wiederzusehen, die ebenfalls gesund geworden sind. „Einige,

die ich kannte, sind leider gestorben.“ Das macht sie traurig. Auf die Geburtstagsfeier der Station 62 wurde sie von ihrer ganzen Familie begleitet.

Benjamin S. hatte ebenfalls seine Lieben dabei. Mutter, Vater und Bruder waren mit nach Hannover gekommen. Der junge Mann aus der Nähe von Göttingen war im Alter von 15 Jahren an Blutkrebs erkrankt. Das ist jetzt drei Jahre her. Auch er wurde transplantiert. „Zunächst ging es mir gut, dann bekam ich einen Rückfall“, berichtet er. Er musste erneut behandelt werden. Seit eineinhalb Jahren verläuft nun alles gut. „Ich fühle mich fit und bin froh, gesund an dem Treffen teilnehmen zu können.“

Die KMT-Station 62 wurde im Oktober 2005 eröffnet. Seitdem wurden dort rund 400 Kinder und Jugendliche, bei denen eine Knochenmarktransplantation vor-genommen werden musste, betreut. Die Kinder bleiben etwa sechs Wochen auf der

Station. Während des ersten Jahres nach der Transplantation kommen sie zweimal wöchentlich zur ambulanten Nachsorge-untersuchung in die MHH, danach einmal jährlich bis zum 18. Lebensjahr.

Mit einer KMT können eine Vielzahl von Erkrankungen der Blutbildung, des Stoffwechsels und des Immunsystems the-rapiert werden. Auch für Kinder mit Leu-kämien und soliden Tumoren ist die KMT manchmal der lebensrettende Teil der Be-handlung. 2014 erhielten in der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie 35 junge Patienten eine Knochenmark-transplantation.

Die MHH gehört auf dem Gebiet der Knochenmark- und Blutstammzelltrans-plantationen zu den größten deutschen Zentren. Sie ist die einzige Klinik in Nieder-sachsen, die alle Formen dieser Transplan-tationen sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern anbietet. tg

Eine Feier zum Geburtstag Zehn Jahre Kinderstation für Knochenmarktransplantationen

gruppenbild im grünen: die ehemaligen Patienten mit Ärzten und Pflegenden.

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Behandeln und Pflegen 436/2015

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Erstmals in Europa wurde Mitte Septem-ber an der MHH ein innovatives Gerät

zur kernspintomografischen Diagnostik von Neu- und Frühgeborenen in Betrieb genommen. Es ermöglicht einen einfachen Transport der gesundheitlich oft instabilen Babys und kann ihnen in vielen Fällen sogar die kreislaufbelastende Narkose ersparen. Während der Untersuchung können die Kinder beatmet und gewärmt werden. Durch das integrierte, neu entwickelte und hochauflösende „Cocoon“-Spulensystem der Firma Sree Medical (USA) können bei-spielsweise Fehlbildungen an Kopf, Wir-belsäule, Herz, Lunge oder im Bauchraum festgestellt werden. Professor Dr. Heinrich Lanfermann, Direktor des Instituts für Di-agnostische und Interventionelle Neurora-diologie, ist froh, endlich ein so leistungs-starkes Gerät einsetzen zu können: „Es ist ein enormer Gewinn für die Neu- und Früh-geborenendiagnostik.“

Bis zur Inbetriebnahme war es ein lan-ger Weg. Mehr als sieben Jahre lang hat-

ten sich Oberärztin Dr. Eva Bültmann, die Leiterin der pädiatrischen Neuroradiologie, und Professor Lanfermann für die Entwick-lung und letztlich Anschaffung des neu-artigen diagnostischen Gerätes eingesetzt. Das zu dem „Cocoon“-Spulensystem pas-sende Transportsystem wurde nach ihren Empfehlungen konstruiert und mit einer MR-kompatiblen Beatmungseinheit kom-biniert.

Das Gerät, das entfernt an einen Brut-kasten erinnert, wiegt etwa zehn Kilo-gramm. In ihm können Kinder bis zu acht Kilogramm Körpergewicht untersucht werden. Professor Lanfermann rechnet mit bis zu 120 Babys pro Jahr, die von der neu-en Möglichkeit der Diagnostik profitieren können. Zu ihnen gehören beispielsweise auch Kinder, die ein Cochlea-Implantat be-kommen sollen. tg

Neue Möglichkeiten der DiagnostikKernspintomografie für Neugeborene

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Page 44: Mhh 6 2015 komplett

Forschen und Wissen info44

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»Zusammenkommen ist ein Beginn,Zusammenbleiben ein Fortschritt,Zusammenarbeiten ein Erfolg.«

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Bonn, bewilligte …n Dr. Roman Fedorov, Institut für Bio-physikalische Chemie, Abteilung Struk-turanalyse, 212.450 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Allosterische Regulation der UDP-Zucker Pyrophoshory-lasen als Ausgangspunkt zur Entwicklung neuer anti-parasitärer Therapien“.n Dr. Shashi Kumar Gupta, M. Sc., Institut für Molekulare und Translationale The-rapiestrategien, 210.700 Euro für zwei Jahre. Unterstützt wird das Forschungs-vorhaben „Nichtkodierende RNA-abhän-gige Therapiestrategien für die Doxorubi-cin-induzierte Kardiotoxizität“.n Professor Dr. med. Jörg Heineke, Klinik für Kardiologie und Angiologie, 197.200 Euro für die zweijährige Verlängerung sei-ner Heisenberg-Professur. Gefördert wird außerdem mit 382.178 Euro für drei Jahre das Projekt „Bedeutung des kardiomyozy-tären Transkriptionsfaktors GATA4 für die Herzregeneration“.n Privatdozent Dr. rer. nat. Florian Kühnel, 348.000 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Targeting the muta-nome of HCC by viral Inflammation and tumor-directed vaccinations: a model for individualized tumor therapy“.n Professor Dr. med. Matthias Ochs und Professor Dr. med. Christian Mühlfeld, In-stitut für Funktionelle und Angewandte Anatomie, im Rahmen des Programms „Forschungsgroßgeräte“ 500.000 Euro für die Beschaffung eines Focused-Ion-Beam-Rasterelektronenmikroskops. Ge-

fördert wird das Gesamtprojekt ein-schließlich Landesanteil mit insgesamt einer Million Euro.n Professorin Dr. med. Dorothee Viemann, Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Al-lergologie und Neonatologie, 403.350 Euro für das Projekt „Aufklärung der regulatorischen Rolle der Alarmin-ver-mittelten Stress-Tolerisierung für die An-fälligkeit von Neugeborenen gegenüber systemischen Infektionen“.

Die Elke Kröner-Fresenius-Stiftung, Bad Homburg, bewilligte …n Dr. rer. nat. Nico Lachmann, Institut für Experimentelle Hämatologie, 266.000 Euro für drei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Innovative gene therapy con-cepts for Mendelian Susceptibility to My-obacterial Disease“.

Die José Carreras Leukämie-Stiftung, München, bewilligte …n Professorin Dr. rer. nat. Britta Eiz-Vesper, Institut für Transfusionsmedizin, 167.660 Euro für zwei Jahre. Gefördert wird das Projekt „Modulation der enzy-matischen Aktivität von Hämoxygenase-1 zur Verstärkung des Graft-versus-Leu-kämie-Effektes nach allogener Stammzell-transplantation: Generierung Leukämie-antigen-spezifischer T-Zellen zum Einsatz in der Immuntherapie“.n Professor Dr. med. Christian Kratz, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onko-logie, 252.223 Euro für das Forschungs-vorhaben „MTBP Defizienz: Ein neues

Krebsprädispositionssyndrom“. Dies ist ein Kooperationsprojekt mit dem Institut für Humangenetik und der Universität Duisburg.

n Professor Dr. med. Martin Stanulla, M. Sc., Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, 210.064 Euro für das Projekt „Genomweite Assoziationsana-lysen zum frühen Therapieansprechen der akuten lymphoblastischen Leukämie im Kindes- und Jugendalter“.

Das Rare Genomics Institute, Hanover, Maryland, USA, bewilligte …n Ekaterina Legchenko, MSc, Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, zwei beHEARD Grants im Gesamtwert von 75.000 Euro für ihr Pro-jekt „SNP discovery and target gene se-quencing in a large PAH patient cohort“.

Der Schweizerische Nationalfonds zur För-derung der Wissenschaftlichen Forschung (SNF), Bern, Schweiz, bewilligte …n Professor Dr. med. Lars Knudsen, Institut für Funktionelle und Angewandte Ana-tomie, 266.880 CHF für drei Jahre. Geför-dert wird das Projekt „Lung resident stem cells for treatment of pulmonary fibrosis“.

Kontakt:Ursula LappePresse- und ÖffentlichkeitsarbeitTelefon (0511) [email protected]

Drittmittel für Forschungsprojekte in der MHH

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Forschen und Wissen 456/2015

Viele Körperzellen bewegen sich ak-tiv durch Gewebe hindurch. Das ist für die Immunabwehr, Wundheilung

und Entwicklung eines Embryos unerlässlich – aber es ermöglicht auch, dass Tumore Me-tastasen bilden. Nun fand das Team um Pro-fessor Dr. Jan Faix, Institut für Biophysika-lische Chemie, mit Kollegen aus Jülich und München heraus, dass Formin für die Zell-wanderung eine entscheidende Rolle spielt. Es bildet aus Aktin lange Filamente. Ihre Ergebnisse veröffentlichten sie in der Fach-zeitschrift Nature Communications. „Wir gehen davon aus, dass unsere Erkennt-nisse dazu beitragen können, künftig Zell-bewegungen aus therapeutischen Gründen fördern oder unterbinden zu können“, sagt Professor Faix.

Die Forscher nutzten eine Amöben-Art, die sich – ähnlich wie weiße Blut-zellen – „amöboid“ vorwärtsbewegt: An der Zellvorderseite stülpen sich Fortsätze aus, während sich das rückwärtige Ende aktiv zusammenzieht. Dabei erhöht sich der Druck in der Zelle, was auf die „Zell-hülle“ wirkt. Eine enge Umgebung, wie sie bei der Wanderung durch Gewebe vorliegt, erhöht die Anforderungen an die mecha-nische Stabilität dieser Hülle zusätzlich. Die Forscher fanden nun heraus, dass das Formin insbesondere für die Fortbewegung unter solch einengenden Bedingungen von enormer Bedeutung ist. Es ist immer im hinteren Bereich angereichert, den die

Zelle aktiv zusammenzieht, und stellt die Grundlage für die Ausbildung eines stabilen Aktin-Netzwerks dar. Dabei verhindert es ein Aufbrechen des hinteren Zellteils und ermöglicht die Vorwärtsbewegung. Die Forscher konnten an kultivierten Mauszellen belegen, dass ein sehr ähnlicher Mechanis-mus auch in höheren Säugetieren existiert.

Als sie das Formin in den Amöben-Zel-len ausgeschaltet hatten, waren die Zellen leichter verformbar, was die Fortbewegung

beeinflusste: „Ohne Begrenzung bewegten sich die Zellen zwar schneller, wenn aber der Bewegungsraum eingeengt wurde, was der Situation im Gewebe entspricht, konn-ten sie den inneren Drücken viel schlechter widerstehen, bildeten Blasen und waren kaum beweglich. So ist klar, dass sich Zellen ohne mechanische Festigkeit ihrer Hülle nicht mehr durch das Gewebe drücken können – was sie ja müssen, um im Körper an ihren Zielort zu gelangen.“ bb

Dem Druck standhaltenFormin sei dank: Forscher erweitern Wissen über Fortbewegung von Zellen

Beweglich: Professor Faix mit den Koautoren Dr. Alexander Junemann und Christof Franke (von links).

Im Zentrum für Strukturelle Systembiologie (CSSB), an dem die MHH beteiligt ist, betreiben Biologen, Physikera und Mediziner Grundlagen-forschung im Bereich der Struktur- und Systembiologie mit dem Ziel, Infektionskrank-heiten besser zu verstehen. Am 9. September konnten sie Richtfest am eigenen For-schungsgebäude feiern. Es steht auf dem DESY-Gelände in Hamburg und soll 2017 bezugsfertig sein.

Das Gebäude soll Arbeitsgruppen aus allen neun am CSSB beteiligten For-schungseinrichtungen unter einem Dach

vereinen. Aus der MHH wer-den dies das Team von Profes-sor Dr. Matthias Preller sowie eine AG aus dem Institut für Biophysikalische Chemie sein. „Die auf dem DESY-Gelände vorhandene hochmoderne, weltweit begehrte Röntgen-lichtquelle PETRA-III ist für Messungen im Bereich der Lebenswissenschaften bes-tens geeignet. Sie ermöglicht,

Steuerungsprozesse und chemische Re-aktionen zu entschlüsseln, die fortwäh-rend in den Zellen unseres Körpers ablau-fen. Wir arbeiten schon jetzt regelmäßig dort, aber die räumliche Nähe wird viele

Vorteile bringen. Zudem entsteht dort der Teilchenbeschleuniger European XFEL, mit dem wir dynamische biologische Pro-zesse sehr detailliert in ihrem Verlauf be-obachten können“, freut sich Professor Manstein, Leiter des Instituts für Biophy-sikalische Chemie. So könne man Wech-selwirkungen von Krankheitserregern mit ihren Wirten besser verstehen und Angriffspunkte für neue Wirk- und Impf-stoffe finden. Es sei geplant, weitere Ar-beitsgruppen der MHH mit dem CSSB zu assoziieren. Die Kosten für den Bau und die Geräte in Höhe von 52 Millionen Euro tragen das Bundesforschungsministerium sowie die Länder Hamburg, Niedersach-sen und Schleswig-Holstein. bb

Richtfest für Forschungsgebäude des CSSB

Professor Manstein

Page 46: Mhh 6 2015 komplett

Forschen und Wissen info46

Vom 9. bis 11. November trafen sich die Partner des durch das Bundesministerium für Bildung und

Forschung (BMBF) geförderte Projektes GRAPHITE (German-Russian cooperation in Preclinical Transplantation studies) an der MHH. Grundlagenwissenschaftler, Kliniker, Primatologen, Medizinethiker und Experten für die Kommerzialisierung von neuen Therapien (ATMPs – advanced therapy medicinal products) arbeiten in dem Projekt zusammen, um eine gemein-same Forschungskooperation nachhaltig zu etablieren.

An dem Projekt beteiligt sind neben dem Team um Professor Dr. Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, das Institut für medizinische Primatologie des russischen Bundesministeriums für Wissenschaftliche Organisation in Sotschi

sowie das Deutsche Primatenzentrum in Göttingen.

Ein zentrales Ziel des Projektes ist es, die erforderlichen Rahmenbedingungen – mit starkem Fokus auf regulatorischen und ethi-schen Aspekten – für eine Zusammenarbeit auf dem Gebiet der präklinischen Entwick-lung von innovativen biologischen Herz-klappen zu schaffen. „Das IMP in Sotschi soll die erste russische Forschungseinrich-tung werden, die nach europäischen Stan-dards für Tierschutz und die Zulassung von Medizinprodukten arbeitet “, sagte Profes-sor Dr. Axel Haverich während des Auftakt-treffens. So wollen die Partner langfristig ein gemeinsames Forschungsprogramm mit starkem translatorischen Fokus entwickeln. Das BMBF fördert das Projekt im Rahmen des Abkommens „Wissenschaftlich-Tech-nische Zusammenarbeit mit Russland“ für zwei Jahre mit rund 18.000 Euro. inf

Deutsch-russische KooperationNeue Forschungspartnerschaft im Bereich der präklinischen Implantatforschung

„Wir erforschen die Struktur von Vi-ren, um potenzielle Angriffspunkte für antivirale Medikamente zu iden-tifizieren. Vielversprechende Kandi-daten können weiter charakterisiert und optimiert werden, um eventuell in die klinische Forschung übernom-men zu werden. Wir betrachten molekulare Mechanismen, die we-sentlich für den Vermehrungszyklus sind“, sagt Professor Dr. Thomas Krey. Der Tiermediziner arbeitet seit September im Institut für Virologie der MHH. Dort hat er die Professur für Strukturbiologie der Viren inne, die über das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) finanziert wird. Davor leitete der 41-Jährige eine kleine Forschungsgruppe am Institut Pasteur in Paris.

Ein Schwerpunkt seiner Ar-beit ist die Frage, wie man bessere Antigene für eine Impfung gegen Viruserkrankungen designen kann. Sie sollten dafür sorgen, dass das Immunsystem im Fall einer viralen Infektion möglichst viele neutralisie-rende Antikörper bildet und so den Körper schützt. Dazu charakterisiert Professor Krey insbesondere die Interaktionen zwischen dem Virus und dem Immunsystem. Darüber hinaus erforscht er Mechanismen, die während der Evolution von Viren gleichgeblieben sind. bb

NEu AN DER MHH

Professor Dr. Thomas Krey

Deutsch-russische Kooperation: Die Teilnehmer aus Hannover, Göttingen und Sotschi beim ersten Treffen in Hannover.

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Page 47: Mhh 6 2015 komplett

Forschen und Wissen 476/2015

Jährlich erleiden bundesweit 270.000 Menschen schwere Schädel-Hirn-

Schädigungen aufgrund von Unfällen, Schlaganfällen oder neurologischen Erkrankungen. Um die Versorgungs-forschung für diese Patienten zu för-dern, hat die Fürst Donnersmarck Stif-tung zum vierten Mal seit 2006 einen bundesweit einmaligen Forschungspreis vergeben. In diesem Jahr geht die mit 30.000 Euro dotierte Auszeichnung an Heidrun Pickenbrock, Physiotherapeutin in der MHH-Klinik für Neurologie.

Heidrun Pickenbrock hat im Bereich Bewegungsstörungen unter der Leitung von Professor Dr. Dirk Dressler den Ein-fluss der von ihr entwickelten Lage-rungstechnik auf die Spastik und auf an-dere Vitalparameter bei schwer kranken

bettlägerigen Patienten in einer Studie untersucht. „Über viele Jahre wurde die Spastik in der akuten Neurologie und in der neurologischen Forschung vernach-lässigt“, erklärt Professor Dressler. „Wir betrachten sie als wichtigen Teil der Be-wegungsstörungen und haben deshalb vor fünf Jahren Heidrun Pickenbrock mit ihrer Expertise als Physiotherapeutin an die MHH geholt. Sie hat entscheidend am Aufbau der interdisziplinären Spas-tiktherapie mitgearbeitet und uns in der bundesweiten Initiative ,Interdisziplinä-rer Arbeitskreis Bewegungsstörungen‘ bestens vernetzt.“

Heidrun Pickenbrock wird die Ergeb-nisse ihrer ausgezeichneten Studie in eine Promotion zur Doktorin der Hu-manbiologie an der MHH einbringen.

„Wir sind sehr stolz, diesen Therapiean-satz hier vor Ort an der MHH umsetzen zu können“, betont Professor Dressler, der die Promotion betreuen wird. sc/inf

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Heidrun Pickenbrock und Professor Dr. Dirk Dressler.

Page 48: Mhh 6 2015 komplett

Forschen und Wissen info48

Vor knapp zwei Jahren hat die MHH das sogenannte Animal Imaging Center (AIC) in Betrieb genommen.

Dabei handelt es sich um eine Anlage zur Bildgebung von Kleintieren wie Mäusen und Ratten. Das AIC bietet verschiedene Untersuchungsmethoden, die einzeln genutzt oder miteinander kombiniert werden können. Das Besondere: Damit lassen sich komplexe biochemische und biophysikalische Vorgänge im lebenden Organismus darstellen. So können bei-spielsweise die Entstehung von Krankhei-

ten oder die Wirkung von Medikamenten besser und schneller erforscht werden. Das trägt einerseits zu Fortschritten in der medizinischen Grundlagenforschung bei, andererseits dient es dem Tierschutz.

Durch die Untersuchungsmethoden im AIC werden weniger Tiere benötigt, und sie müssen für die Untersuchungen nicht getötet werden. Nach fast zwei Jahren AIC zieht Professor Dr. André Bleich, Direktor des Instituts für Versuchstierkunde und des Zentralen Tierlaboratoriums, eine positive Bilanz: „Die Anlage ist sehr gut ausgelas-tet. Wir arbeiten mittlerweile nicht nur mit

Wissenschaftlern der MHH zusammen, sondern sind auch in viele überregionale Forschungsprojekte eingebunden.“

Abläufe im Hirn zeigen

Professor Bleich und sein Team be-raten die Forscher bei der Planung und Durchführung ihrer Experimente. Den Wissenschaftlern stehen mehrere Unter-suchungsmethoden zur Verfügung. Eine davon ist die Magnetresonanztomografie (MRT), die sehr hoch auflösende Auf-

nahmen liefert. „Wir können beispiels-weise die Darmwandstärke bei einer Maus ermitteln“, erklärt Professor Bleich. Da lebende Tiere untersucht werden, können die Forscher auch Prozesse wie etwa die Pumpfunktion des Herzens, Abläufe im Gehirn oder die Tätigkeit einzelner Or-gane verfolgen. Eine weitere Methode ist die Bildgebung per Ultraschall. Eine dritte Möglichkeit der Bildgebung ist die Fluores-zenz-Molekular-Tomografie (FMT). Damit können fluoreszierende Substanzen, die sich an Zellen oder Organen ansiedeln, dreidimensional dargestellt werden. Die

vierte Untersuchungsmethode ist die Mikro-Computertomografie (Mikro-CT). Mit dieser Methode können beispielweise Knochendichtemessungen vorgenommen oder Skelettveränderungen bewertet werden. Die Modalitäten des Animal Ima-ging Centers werden durch zwei wichtige Untersuchungsmethoden ergänzt, die die Klinik für Nuklearmedizin bereithält: die Positronenemissionstomografie (PET) und die Einzelphotonen-Emissionscomputer-tomografie (SPECT). Mit beiden kann mit-hilfe von Radioaktivität zum Beispiel der Stoffwechsel verschiedener Organe ge-messen und dargestellt werden.

Die zahlreichen multimodalen Unter-suchungsmethoden nutzen Forscher auch über die Grenzen Hannovers hinaus. Zu den kooperierenden Partnern des AIC gehören beispielsweise das Deutsche Zen-trum für Lungenforschung, aber auch die Exzellenzcluster „Hearing 4all – Die Zu-kunft des Hörens“ und „REBIRTH“ (Von regenerativer Biologie zu Rekonstruktiver Therapie) sowie das EU-Netzwerk EPI-TARGET, in dem es um die Erforschung der Epilepsie geht. Mit dem AIC unter-stützt das Institut auch die Translation, also die Überführung der Erkenntnisse der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung. „Am Ende steht immer das Ziel, bessere Therapien für menschliche Krankheiten zu entwickeln“, erklärt Pro-fessor Bleich.

Für die Arbeit mit Tiermodellen in der Forschung gilt die „3-R-Regel“: Reduce, Refine, Replace. „Reduce“ bedeutet in diesem Zusammenhang die Verminderung der Anzahl der benötigten Tiere. „Refine“ steht für die Optimierung der angewen-deten Methode und „Replace“ für den Ersatz von Tiermodellen durch alternati-ve Methoden. In diesem Sinne kann die MHH mit dem Animal Imaging Center den Tierschutz weiter voranbringen. „Wir brauchen durch die neuen Bildgebungs-verfahren weniger Tiere und können die Belastungen für sie minimieren“, erklärt Professor Bleich, der nicht nur Instituts-direktor, sondern auch der Tierschutz-beauftragte der MHH ist. Das Animal Imaging Center wurde vom Land Nieder-sachsen und der Deutschen Forschungs-gemeinschaft finanziert, es hat rund sechs Millionen Euro gekostet. In ganz Europa gibt es nur wenige vergleichbare Anlagen dieser Art. tg

Die Maus in der „Röhre“Das Animal Imaging Center ist ein wichtiger Baustein in der Grundlagenforschung

Moderne Technik: ein µCT-Gerät für Kleintiere im Animal Imaging Center.

Page 49: Mhh 6 2015 komplett

Lernen und Lehren 496/2015

Ärzte und Naturwissenschaftler, die im Labor an den Ursachen von Erkrankungen und neuen medizi-

nischen Therapien mit dem Ziel forschen, ihre Erkenntnisse in die klinische Anwen-dung zu bringen, arbeiten in der trans-lationalen Forschung. Vor sieben Jahren haben sich Hochschulen in Hannover und Braunschweig mit regionalen Forschungs-einrichtungen zusammengetan, um die biomedizinische Translationsallianz in Niedersachsen (TRAIN) zu gründen. Jetzt bietet diese Allianz das einmalige berufs-begleitende Weiterbildungsprogramm „Translationale Forschung & Medizin: Von der Idee zum Produkt“ an. Start der „Train Akademie“ war im Oktober mit 21 Teil-nehmern. Es ist der erste Jahrgang, der das neue zweijährige berufsbegleitende Lehr-programm durchläuft, bei dem erfahrene regionale wie externe Spezialisten in elf Modulen über translationale Forschung und Medizin berichten.

Bei der Auftaktveranstaltung der „Train Akademie“ am Twincore begrüßte Pro-fessor Dr. Ulrich Kalinke, Train-Geschäfts-stellenleiter und Geschäftsführer des Twin-core, das neue Angebot: „Das, was wir jetzt auf den Weg gebracht haben, ist ein-zigartig. Es gibt bisher kein vergleichbares berufsbegleitendes Angebot für Ärzte und Naturwissenschaftler in der translationalen Forschung.“ Dank des großen Interesses der teilnehmenden Einrichtungen und einer guten Organisation sei es gelungen, das Weiterbildungscurriculum innerhalb

eines halben Jahres auf die Beine zu stel-len. Dafür galt sein Dank vor allem den drei Kolleginnen Christiane Bock von Wül-fingen (MHH), Rebecca Ludwig (Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung, HZI) und Katharina Schulz (Twincore).

24 Einrichtungen beteiligt

Die Train Akademie startet mit 250 Pflichtstunden, 459 Angebotsstunden und 90 Vorlesungen, 24 Einrichtungen sind be-teiligt, 65 Sprecher setzen sich für das An-gebot ein. „Der Mehrwert besteht darin, nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern Wissen zu strukturieren. Die biomedizi-nische Translationsallianz bündelt Know- how und Infrastruktur der beteiligten Hoch-schulen und Forschungseinrichtungen in der Region, um die Wirkstoffentwicklung voranzutreiben. Dieser Zusammenschluss hat geholfen, besser zu verstehen, wo die einzelnen Expertisen liegen, und Synergie-effekte besser zu nutzen“, erklärte Profes-sor Kalinke.

Dieses Wissen möchten die Partner mit der neuen Akademie an die Naturwissen-schaftler und Ärzte in der Weiterbildung weitergeben. Professor Dr. Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZI in Braunschweig, betonte: „Der Brücken-schlag zwischen Grundlagenforschung und der Anwendung neuer Therapieformen in der Klinik kann nur gelingen, wenn viele Institutionen ihre Erfahrungen und Infra-strukturen einbringen. Und das ist hier sehr

gut gelungen.“ Auch Professor Dr. Stefan Vieths, Vizepräsident des Paul-Ehrlich-Insti-tuts, des Bundesinstituts für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel, lobte den Zu-sammenschluss: „Hier werden Erfahrungen aus der translationalen Forschung früh an den Nachwuchs weitergegeben. Diese frü-he Beratung hilft, die Probleme bei der Ent-wicklung neuer Therapeutika zu mindern.“

Die MHH lebt seit ihrer Gründung den Gedanken der Einheit von Medizin, For-schung und Lehre. Die Hochschule sei mit diesem Ansatz sehr erfolgreich, betonte MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum in seiner Ansprache und verwies auf Platz eins der MHH im DFG-Ranking sowie Platz zwei im Casemix-Index, der die Band-breite der in der Klinik zu behandelnden Krankheiten wiedergibt. Daher ergänze die neue Train-Akademie sehr gut das Weiter-bildungsangebot der Hochschule. „Was wir verstärkt brauchen, ist eine strukturiertere Zusammenarbeit aller beteiligten Institu-tionen, um unsere Forschungsarbeit auch nach außen sichtbar zu machen“, forderte Professor Baum. Den neuen Jahrgang der Train-Akademie forderte er daher auf, dabei zu helfen, die Forscherinnen und Forscher der Einrichtungen stärker miteinander zu vernetzen und die Verantwortlichen darauf aufmerksam zu machen, wo Kooperation noch mehr Nutzen bringen kann. dr

Weitere Informationen zu Train und zum neuen Weiterbildungsprogramm gibt es im Internet unter www.translationsallianz.de.

Training in der TranslationForschungsverbund startet mit Train-Akademie einzigartiges berufsbegleitendes Weiterbildungsprogramm für Naturwissenschaftler und Ärzte

Lob für das translationale Weiterbildungsangebot: die Professoren Ulrich Kalinke, Stefan Vieths, Dirk Heinz und Christopher Baum (von links).

Page 50: Mhh 6 2015 komplett

Lernen und Lehren info50

Für die meisten ist schon die Promotion etwas Einzigartiges, bei Ihnen kommt noch etwas Besonderes hinzu: Sie

haben Ihre Doktorarbeit im Jubiläumsjahr unserer Hochschule beendet.“ Mit diesen Worten gratulierte Forschungsdekanin Professorin Dr. Denise Hilfiker-Kleiner 124 Doktoranden zu ihrer Promotion. „Seien Sie stolz darauf, an der MHH promoviert zu ha-ben: Unsere Hochschule ist zwar eine junge, aber dafür sehr erfolgreiche Hochschule in Forschung und Krankenversorgung.“

52 Medizinerinnen und 34 Mediziner, neun Zahnmedizinerinnen und acht Zahn-mediziner, neun Doktorinnen und vier Doktoren der Naturwissenschaften, drei Humanbiologinnen sowie zwei Doktoran-dinnen und drei Doktoranden der Bevölke-rungsmedizin erhielten ihre Urkunden. 17 Doktoranden haben „mit Auszeichnung“ abgeschlossen. „Diese Urkunde ist etwas ganz Besonderes: Sie schmückt Ihren Na-men ein Leben lang und vielleicht auch die Wand in Ihrem Büro“, gratulierte MHH-Prä-sident Professor Dr. Christopher Baum. Er rief alle Doktoranden namentlich auf und wünschte ihnen alles Gute für ihren wei-teren beruflichen Weg.

Zwei MHH-Doktoranden bekamen eine herausragende Auszeichnung. Jeder erhielt einen mit 2.500 Euro dotierten Promoti-onspreis. Professorin Hilfiker-Kleiner über-

reichte sie gemeinsam mit Dr. Cornelia Go-esmann von der Gesellschaft der Freunde der MHH e.V. an Dr. med. Ingo Roland Volk-mann (27), MHH-Augenheilkunde, und Dr. rer. nat. Daniel Malouli (37), Oregon Health & Science University, Portland.

Ingo Volkmann forschte zum Thema Therapie nach Herzinfarkt. Dabei konzen-trierte er sich auf den Einfluss des Botenstoffs TGF-ß auf die Gefäßfunktion. Er ent-deckte einen neuen Zusammenhang zwischen Botenstoff und Zielprotein, der neue Therapieansätze nach Herzinfarkt ermöglicht.

Ziel der Doktorarbeit von Daniel Ma-louli war die Charakterisierung und Nutz-barmachung des Rhesus-Zytomegalievirus (RhCMV) für die Entwicklung eines Impf-stoffs gegen HIV. Bei dem Herpesvirus RhCMV handelt es sich um die Primaten-variante des humanen Zytomagalievirus (HCMV) – eines weit verbreiteten, meist harmlosen Virus des Menschen. Trotz sei-ner Gutartigkeit kann HCMV eine starke Immunantwort im infizierten Wirt hervor-rufen, welche sich für die Impfstoffent-wicklung nutzbar machen lässt. Im Tier-versuch konnte durch Immunisierung mit RhCMV-Vektoren erstmals ein bleibender Impfschutz gegen eine besonders virulente Primatenvariante des Humanen Immun-defizienz-Virus (HIV) in der Mehrheit der getesteten Tiere erreicht werden. Diese Er-kenntnisse bilden die Grundlage für die Ent-wicklung von Impfträgern, die nun klinisch geprüft werden können. So gewonnene Impfstoffe sind ein vielversprechender An-satz im Kampf gegen HIV. dr/tina

„Seien Sie stolz darauf“Feier zur Promotion im Jubiläumsjahr der MHH

Professor Baum überreicht die Promotionsurkunden.

Geehrt: Dr. Ingo Volkmann und ...

... Dr. Daniel Malouli.

Page 51: Mhh 6 2015 komplett

Lernen und Lehren 516/2015

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Ein neuer Lebensabschnitt liegt vor, eine gemeinsame Studienzeit hinter ihnen.

Bei 56 MHH-Studierenden der Zahnmedi-zin war die Freude groß, das Studium be-standen zu haben und sich damit ab sofort Zahnärzte nennen zu dürfen. Professor Dr. Hüsamettin Günay, Vorsitzender des Prü-fungsausschusses, gratulierte dem zahn-ärztlichen Nachwuchs und überreichte ge-meinsam mit Dr. Birgit Kubat, Vorsitzende des Ausschusses für die naturwissenschaft-liche und zahnärztliche Vorprüfung, die Examensurkunden. Die drei Jahrgangsbes-ten Heike Lampe-Gössling, Janna Halbach und Jennifer Lachmann bekamen als Aus-zeichnung ein MHH-Seidentuch von Pro-fessor Günay überreicht.

Eingeladen zur Examensfeier hatten die Prüflinge gemeinsam mit den Prüfungsver-antwortlichen. Das hat an der Zahnklinik der MHH bereits seit zehn Jahren Tradition. MHH-Studiendekan Professor Dr. Ingo Just gratulierte den „frischgebackenen“ Zahn-medizinern der Hochschule im Namen des MHH-Präsidiums und erinnerte sie daran: „Die Gesellschaft hat Ihnen ein besonderes Studium ermöglicht, das viel Geld gekostet hat. Sie haben damit etwas sehr Wertvol-les bekommen. Ich möchte Sie bitten, der Gesellschaft etwas davon zurückzugeben und sich über Ihren Beruf hinaus zu enga-gieren!“

Professor Dr. Harald Tschernitschek, MHH-Studiendekan für Zahnmedizin, schloss sich den Glückwünschen an: „Sie können stolz sein auf Ihre Leistung und diesen Tag genießen.“ Gleichzeitig bat er

die Absolventen, der MHH stets verbunden zu bleiben und den Verantwortlichen für den Studiengang Rückmeldung zu geben, was im Studium verbessert werden kann. Für das Zentrum Zahn-, Mund- und Kiefer-heilkunde richtete der geschäftsführende Direktor, Professor Dr. Dr. Nils-Claudius Gellrich, nicht nur Worte der Anerkennung an die fertigen Zahnmediziner, sondern beeindruckte die Festgesellschaft mit einer digitalen Bildershow aus dem Studium der Zahnmedizin an der MHH.

Für seinen Examensjahrgang sprach Niko Breitenbücher. „Es war mal leicht, mal schwer. Wir mussten oft die Zähne zu-sammenbeißen, aber wir sind glücklich, es geschafft zu haben.“ Sein Dank galt allen Prüfungsverantwortlichen, Assistenzärzten und Organisatoren des Studiengangs:

„Wir sind sehr dankbar für unsere gemein-same Studienzeit an der MHH und dafür, dass wir bei Ihnen immer ein offenes Ohr für unsere Probleme fanden.“

Auch Henner Bunke, Präsident der Zahnärztekammer Niedersachsen, beglück-wünschte die Absolventen. Er habe diesen großen Tag vor 31 Jahren in den USA gefei-ert. „Dort haben Examensfeiern eine lange Tradition. Aber ich sehe, dass die MHH hier stark aufgeholt hat.“ Bunke verwies auf die derzeit glänzenden Aussichten, eine Assistenzarztstelle zu bekommen, gab den Berufsanfängern aber gleichzeitig den Tipp mit auf den Weg, sich die Stelle genau an-zusehen: „Entscheidend ist, ob Sie auch die Zeit bekommen, sich einzuarbeiten, sich mit Kollegen zu besprechen und sich weiterzuentwickeln.“ dr

56 junge ZahnärzteAbsolventen erhalten bei Feier ihre Examensurkunde

Professor Dr. Hüsamettin Günay gratulierte der Jahrgangsbesten Heike Lampe-Gössling zu ihrem be-sonders guten Examen mit einem MHH-Seidentuch.

Page 52: Mhh 6 2015 komplett

Lernen und Lehren info52

Ausländische Studienanfänger wer-den an der MHH auf besondere Weise begrüßt. Mit IsiEMHH hat die

Hochschule ein engagiertes Projekt, bei dem Studierende der Hochschule die Neu-ankömmlinge begrüßen und ihnen helfen, sich im neuen Land zurechtzufinden, die ersten sprachlichen und fachlichen Hür-den zu nehmen und sich auf ihr Medizin-studium vorzubereiten. Mit Beginn dieses Studienjahres hat sich eine neue, 20 Mit-glieder starke Projektgruppe zusammen-gefunden, die gemeinsam mit fünf Tuto-ren 19 internationale Studienanfänger aus Zahn- und Humanmedizin betreut. Zudem hat Gordana Martinovic die Projektkoordination übernom-men.

Die gelernte Kranken-schwester und Pflegemana-gerin hat ein Zusatzstudium in interkultureller Kommunika-tion absolviert und über den Internen Arbeitsmarkt diese Aufgabe als Teilzeitstelle be-kommen. „Ich freue mich darauf, die Studierenden bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Zunächst möchte ich ein Netzwerk mit internen und externen Kontakten aufbauen und Spon-soren für das Projekt gewinnen“, sagt sie.

Unterstützung kann die seit Mai aktive studentische Projektgruppe gebrauchen. Ihr Ziel ist es, das Leben an der MHH noch internationaler und interkultureller zu ge-stalten. In wenigen Monaten organisierte

sie zahlreiche Aktionen zum interkulturel-len Austausch: von einem jährlichen Vol-leyballturnier über gemeinsame Stammti-sche, Ausflüge bis hin zur „Aktionswoche gegen Rassismus“, der Charity Week, einer Podiumsdiskussion und einem Film-abend zum Nahostkonflikt.

„Am meisten freue ich mich darüber, wie groß und bunt IsiEMHH geworden ist. Vom Ersti bis zur angestellten Ärztin sind wir ein bunter Schnitt durch alle Natio-nen und Studienfächer. Ein Großteil sind ehemalige IsiEMHH-Erstis, die ihre guten Erfahrungen mit dieser Gruppe weiterge-ben möchten“, sagt Kira Weyer, eine der

Hauptorganisatorinnen. Zur Einführungswoche ka-

men die Studierenden unter anderem aus Syrien, Saudi-Arabien und Albanien, auch vier deutsche Studierende schlossen sich der Gruppe an. Zum ersten Mal übernahm Florian Grawan, Koordinator von DiversitAS, an der Leibniz Universität das interkulturelle Training. „Es war eine wirklich

schöne Runde, wir haben viel gelacht“, erzählt Mohammed Bahumayd, IsiEMHH-Lotse. Im weiteren Verlauf der Woche lernten die Studierenden die Bibliothek sowie Onlineplattformen kennen und durften sich bei einer Führung durch das Skills Lab gegenseitig untersuchen.

Da viele Studierende vorab das Stu-dienkolleg absolviert hatten, gab es bei

den Vokabeltrainings zum Thema Zell-biologie und Niere kaum Schwierigkeiten. Dagegen waren die anatomischen Be-grifflichkeiten den meisten Studierenden sehr fremd. Doch Alexandar Petrovski, Tutor und ehemaliger IsiEMHH-Ersti aus Mazedonien, beruhigte sie: „Das scheint am Anfang alles nicht machbar. Als ich angefangen habe, wusste ich nicht, was ein Schienbein ist. Aber Schritt für Schritt werdet ihr merken, dass es doch geht, bis ihr dann nächstes Jahr hier als Tutoren steht!“

Die IsiEMHH-Projektgruppe freut sich über Unterstützung, Informationen auf der IsiEMHH-Facebookseite oder per Mail unter [email protected]. dr

Neustart bei IsiEMHH Gordana Martinovic koordiniert das Projekt zur Begrüßung ausländischer Studienanfänger

Gordana Martinovic

Unterwegs in Hannover: die IsiEMHH-Gruppe.

Orientierung für alle Erstsemester: Die Gruppe Erstsemesterarbeit (GEA) organisiert alljährlich die „Ersti-Woche“. Engagierte Studierende stellen ein spannendes und hilfreiches Programm zusammen.

Kontakte knüpfen

Sophie de Boer (19) aus Emden hat ein Soziales Jahr in der Pflege gemacht und freut sich auf ihr Studium.„Die GEA und die Dozenten geben einem das Gefühl, willkommen zu sein. Ich finde es sehr hilfreich, dass es eine Woche zum An-kommen ist.“

Lara Kühnle (22) aus Stuttgart hat einen Bachelor in Elektrotechnik und studiert jetzt Medizin.„Die Woche ist gut orga-nisiert und hilft dabei, die Stadt und die Kommilitonen kennenzulernen. Ich möchte schon jetzt nicht mehr nach Hause fahren.“

Johannes Fischer (24) kennt die MHH durch die OTA-Ausbildung und -Arbeit. Jetzt möchte er Arzt werden. „Die Woche hilft mir, Kontakte zu meinen Kom-militonen zu bekommen, und erleichtert den Start ins Studium.“

Leonie Dürkes (18) aus Hannover ist dank des Aus-wahlgesprächs direkt nach dem Abitur zum Studium gekommen. „Das war für mich ein großes Glück. Ich fühle mich sehr herzlich begrüßt und aufgenommen.“

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Lernen und Lehren 536/2015

Premiere an der MHH: Im Oktober be-endeten die ersten Master of Science in Ergo- und Physiotherapie ihr Studium. Maria-Sophie Brückle, Silke Falter und Regine Lohss sind die Pionierinnen des Studiengangs – des ersten Masterstu-diengangs ihres Fachs an einer medizi-nischen Fakultät in Deutschland. Alle drei freuten sich über tolle Abschluss-noten. „Sie haben den Mut gehabt, sich in etwas völlig Neues hineinzube-geben“, sagte Studiengangsleiter Pro-fessor Dr. Christoph Gutenbrunner bei der Abschlussfeier. Der Direktor der Kli-nik für Rehabilitationsmedizin betonte, dass auch für ihn und die Dozenten die Zeit eine besondere Form der Lehre gewesen sei. „Ich habe den Austausch mit Ihnen sehr geschätzt und habe viel zurückbekommen.“

Hinter den Absolventinnen liegen vier forschungsorientierte Semester. Der Masterstudiengang qualifiziert die jungen Frauen zu einer selbst-ständigen wissenschaftlichen Tätigkeit in der Forschung und der Praxis und eröffnet ihnen die Möglichkeit zur Pro-motion. „Ich hoffe, dass Sie das, was Sie gelernt haben, in Zukunft nutzen können“, erklärte Professor Guten-brunner. Er ist der Initiator des neuen Masterstudiengangs, der nach einer Phase der Restrukturierung im Winter-semester 2016/2017 fortgesetzt wer-den soll. Der Studiengang richtet sich an Ergo- und Physiotherapeuten mit besonderem Interesse an Wissenschaft und Forschung auf universitärem Ni-veau. Weitere Infos unter www.mh-hannover.de/mep.html. tg

Bereit für die WissenschaftErste Absolventinnen des neuen Masterstudiengangs Ergo- und Physiotherapie

Glückliche Absolventinnen: Silke Falter und Regine Lohss mit Professor Gutenbrunner.

In Feierstimmung: Die Professoren Hermann Haller, Friedrich Wilhelm Schwartz, Marie-Luise Dierks und Ulla Walter (von links).

Vor 25 Jahren gründete die MHH unter Federführung des damaligen Direktors der Abteilung Epidemiolo-

gie, Sozialmedizin und Gesundheitssystem-forschung, Professor Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz, den ersten Aufbaustudiengang Bevölkerungsmedizin und Gesundheits-wesen (Public Health) an einer medizi-nischen Fakultät in Deutschland. Ziel war und ist es bis heute, Experten für die Ana-lyse, Planung, Entscheidung und Evalua-tion im Gesundheitswesen sowie für For-schung und Lehre zu qualifizieren. Heute ist der Studiengang akkreditiert (Master of Science) und bietet zudem die Möglichkeit zur Promotion. Jährlich stehen 25 Studien-plätze zur Verfügung. Zugangsvorausset-zung ist ein abgeschlossenes Studium in einem Public-Health-relevanten Fach wie Medizin, Sozial- und Naturwissenschaften, Pflege oder Ökonomie.

In der Feierstunde würdigte Professorin Dr. Ulla Walter, Direktorin des Instituts für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesund-heitssystemforschung, den Studiengang: „Wir haben bislang etwa 500 Studierende aufgenommen, von denen 360 den Mas-tertitel erworben haben, weitere studieren noch oder sind im Prüfungsstadium. Viele unserer Absolventen sind gefragte Exper-ten im Gesundheitswesen.“ Professor Dr. Hermann Haller zeichnete die Historie des Studiengangs nach, würdigte die Weitsicht der MHH bei der Etablierung des Angebots

und lobte stellvertretend für das MHH-Prä-sidium den Einsatz der Verantwortlichen: „Es ist beeindruckend, mit wie viel Enga-gement sie den Studiengang Public Health zur festen Einrichtung an der MHH ge-macht haben.“ Zum Jubiläum kamen mehr als 200 Studierende und Absolventen, Leh-rende und Unterstützer des Studiengangs in der Hochschule zusammen, um über ak-tuelle Fragen der Gesundheitsversorgung zu diskutieren.

Den Eröffnungsvortrag „Das Glück der Staaten hängt an der Gesundheit – Vision und Umsetzung von Public Health“ hielt Professor Dr. Friedrich Wilhelm Schwartz, weitere Vorträge folgten. Stellvertretend für alle Absolventen kamen in einer leb-haften Podiumsdiskussion unter anderem Professor Dr. Ferdinand Gerlach, Goethe-Universität Frankfurt und Vorsitzender des Sachverständigenrats Gesundheit, Dr. Antonius Helou, Referatsleiter im Bundes-ministerium Gesundheit, Dr. Anja Busse, United Nations Office on Drugs and Crime, und Dr. Elke Bruns-Philipps, Niedersächsi-sches Landesgesundheitsamt, zu Wort.

Die Eingeladenen berichteten über ak-tuelle Entwicklungen in ihrem Arbeitsfeld, zeigten die Bandbreite potenzieller Auf-gaben von Public-Health-Absolventen und machten deutlich, dass es mehr denn je nötig ist, über Institutionen hinweg Allian-zen für eine gute Gesundheitsversorgung zu knüpfen. dr

„Eine feste Einrichtung an der MHH“Feierstunde zu 25 Jahre Public Health

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Die beiden Geschäftsführer des Lehrgangs-werks Haas, Roman Fuhrmann und Dr. Ingmar Schörck, Clemens Brauner, Prof. Dr. Lars Pape, Dr. Kathrin Schöffski (von links) sowie Malte und Valeria.

Bärchen, Mäuse, Frösche, Schildkröten und Gnome tummeln sich in einem gro-ßen Korb. Ihre Gemeinsamkeit: Alle tra-gen ein kuschelig weiches Herz auf dem Körper. Geschaffen hat sie Gudrun Beck-mann (Zweite von links). Sie strickt gerne, und sie macht gerne Kinder glücklich. Eine Stunde braucht sie für eines der klei-nen Kunstwerke. Jetzt tauchte sie in der

Kinderherzklinik der MHH auf und über-gab 85 selbst gefertigte Trösterchen an Volker Radke (links) vom Verein „Kleine Herzen Hannover“. Mit ihm freuten sich Dr. Dagmar Hohmann und Dr. Stephan Schoof über die niedlichen Geschöpfe. Die Vereinsvorsitzende Ira Thorsting be-dankte sich bei Gudrun Beckmann mit dem Vereinslogo als Scherenschnitt. inf

Die Trösterchen kommen

„Manu“ zu Besuch in der Kids-ArenaEinen ganz besonderen Tag bescherte

Anfang Oktober 96-Profi Manuel Schmie-debach den kleinen Patienten der Kinder-klinik. Mit einer offenen Fragerunde, vie-len Autogrammen und einem packenden Match an der Spielekonsole versüßte er den Kindern in der MHH Kids-Arena den Vor-mittag. Und natürlich musste der 26-jäh-rige Mittelfeldspieler von seiner Karriere berichten – vom Amateurspieler bis in die Bundesliga. Die MHH Kids-Arena ist ein

gemeinsames Projekt von Hannover 96, Round Table und der MHH.

Die Kids-Arena ist eine Miniaturform eines Stadions, in der Fußballspiele auf der Großbildleinwand gezeigt werden und regelmäßige Besuche von 96-Spielern die Kinder ablenken sollen. Hannover 96 möchte allen Kindern, die in der MHH sta-tionär behandelt werden, die Möglichkeit geben, sich für Fußball zu begeistern und etwas von der Krankheit abzulenken. inf

10.000 Euro für kranke Kinder

Seit 60 Jahren verhilft das Lehrgangs-werk Haas angehenden Steuerberatern, Bilanzbuchhaltern oder Wirtschaftsprü-fern zum erfolgreichen Berufsexamen – ihre Jubiläumsfeier mit 250 geladenen Gästen nutzte die Firma, um Spenden für den Verein „Selbsthilfe nierenkran-ker Kinder und Jugendlicher“ zu sam-meln. Die Geschäftsführer Dr. Ingmar Schörck und Roman Fuhrmann konnten schließlich 10.000 Euro an den Vereins-vorsitzenden Clemens Brauner überrei-chen. Den Kontakt hergestellt hatte der Kabarettist Matthias Brodowy, der auf der Jubiläumsgala auftrat und gleich-zeitig Schirmherr des Vereins ist. „Diese großartige Spende ermöglicht es uns, neue Fernsehgeräte für die Kinderdialy-se anzuschaffen, einen Stillstuhl für die Station zu kaufen und unser Projekt für gesunde Geschwisterkinder im Februar zu finanzieren. Ganz herzlichen Dank dafür“, sagte Brauner. sc

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Unter dem Motto „10 für 10“ – zehn Produkte für zehn Euro – verkauft

die Naturkosmetikfirma Logocos bei be-sonderen Gelegenheiten ihre sogenannte Wundertüte, eine Aktion zugunsten des Vereins „Kleine Herzen“. „Drei Euro pro Tüte geben wir direkt an den Verein“, sagt Inka Behnsen von Logocos Naturkosmetik in Salzhemmendorf. Fast 9.000 Euro sind bei solchen Wundertüten-Verkaufsaktio-nen in der Region zusammengekommen.

Seit fünf Jahren unterstützt das Unter-nehmen Projekte des Vereins. „Wir haben lange nach einem seriösen Spendenpartner gesucht. Die ,kleinen Herzen‘ haben uns total überzeugt“, sagt Inka Behnsen. In diesem Jahr ist das Geld in den Umbau der Patientenküche auf der Station 68 ge-flossen. Der Raum besticht nun durch helle und freundliche Farben und bietet den kleinen Patienten wie den Eltern eine kleine Oase zum Verschnaufen und Abschalten. „100 Familien im Jahr trifft die Diagnose herzkrankes Kind wie eine Bombe – da

hilft jeder kleine Baustein, der die Situation ein bisschen entschärfen kann“, erklärt die Vereinsvorsitzende Ira Thorsting. „Der Ver-ein springt hier in eine Lücke, die die MHH aus eigenen Mitteln nicht schließen kann“, betont Klinikdirektor Professor Dr. Philipp Beerbaum. „Für die Seele und das Wohl-befinden von Patienten und Eltern sind diese kleinen Inseln enorm wichtig.“ sc

Wundertüten für kleine Herzen Kosmetikfirma spendet 9.000 Euro

Hilfe, die ankommt: Inka Behnsen, Ira Thorsting und Professor Philipp Beerbaum (von links).

Lockende Losverkäufer

Eine Spende über 12.500 Euro konnte Bärbel Dütemeyer, Vorsitzende des Ver-eins für krebskranke Kinder Hannover e.V., entgegennehmen – und zwar von Kristin Lippold vom Designer Outlet Sol-tau. In dem Verkaufszentrum war diese Summe beim „Late Night Shopping“ am 21. August zusammengekommen. Dort hatten Prominente wie Popsänger und Songwriter Johannes Oerding, Mode-ratorin und Model Jana Ina Zarella und Schauspielerin Sabine Postel Lose für die Charity-Tombola verkauft. „Wir freuen uns sehr, dass wir als Verein in diesem Jahr ausgewählt wurden und so eine tolle Un-terstützung des Designer Outlets Soltau erfahren. Den Spendenerlös können wir ideal nutzen, um den Kindern und Fami-lien durch eine schwere Zeit zu helfen und den Weg etwas zu erleichtern“, bedankte sich Dütemeyer, die Lippold anlässlich der Spendenübergabe die Kinderklinik zeigte. Die Spenderin war begeistert: „Es ist schön zu sehen, was für eine heraus-ragende Arbeit hier geleistet wird.“ mc

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