MIBA. Die Eisenbahn Im Modell 2012-11

download MIBA. Die Eisenbahn Im Modell 2012-11

If you can't read please download the document

description

MIBA

Transcript of MIBA. Die Eisenbahn Im Modell 2012-11

  • www.miba.de

    November 2012B 8784 64. Jahrgang

    Deutschland 6,90sterreich 7,60 Schweiz sFr. 13,80

    Italien, Frankreich, Spanien 8,95

    Portugal (cont) 9,00 Belgien 8,05

    Niederlande 8,75 Luxemburg 8,05

    Schweden skr 96, Norwegen NOK 89,

    1112

    11|

    2012

    IM MIBA-TEST: 225 IN H0 VON LILIPUT

    Dienstbarer DieselWEINERT-WEICHEN IN DER PRAXIS

    Feine SchienenwegeIM MIBA-TEST: 94.5 IN H0 VON MRKLIN

    Extraschwerer E-Kuppler

    LIPPSTADT NORD 1:45-PROJEKT NACH VORBILD

    MO

    DE

    LLB

    AU

    -PR

    AX

    IS

    ME

    SS

    WA

    GE

    N I

    M E

    IGE

    NB

    AU

    |

    MO

    DE

    LLB

    AH

    N-A

    NLA

    GE

    L

    IPP

    STA

    DT

    NO

    RD

    |

    MIB

    A-T

    ES

    T LIL

    IPU

    T-22

    5 U

    ND

    MR

    KLI

    N-9

    4 IN

    H0

    Im Test:Rocos Z21 Digitalzentralemit WLAN-Router undTouch-Screen-Bedienung!

  • ZEITGLEICH:

    7.

    05; , 95( ; 065( 3, 46+, 33) ( / 5 (

  • A ls seinerzeit der gute alte WeWaW die MIBA ins Leben rief, da wnschte er sich ausdrcklich eine rege Beteiligung der MIBA-Leser. Denn diese neue Publikation sollte von Le-sern fr Leser sein immer aber mit dem hohen Anspruch, den John Allan jenseits des groen Teiches schon seit ei-nigen Jahren prakti-zierte.

    Und tatschlich: Viele Modellbahner berichteten ber ihre Anlagen und damals noch mehr als heute ber ihre Fahrzeugbauten. Schon nach kurzer Zeit war aus dem zunchst kleinen und dnnen Heftchen eine angesehene Fachzeitschrift ge-worden, in der man sich als Modell-bahner gern mit seinen Hobby-Ergeb-nissen wiedersah.

    So ging es auch einem damals unbe-kannten jungen Mann namens Bruno Kaiser, der vor genau 40 Jahren einen Bericht ber seine Eisenbahnanlage einsandte. Als Antwort kam eine einfa-che Postkarte (Gustav Heinemann war Bundesprsident und das Porto kostete 30 Pfennige) von WeWaW zurck, die der Empfnger heute noch in Ehren hlt. In drren Worten und mit vorge-fertigtem Wortlaut nicht zutreffen-des streichen wurde ihm die Verf-fentlichung seines Berichtes vom Her-

    ausgeber persnlich zugesagt. Nicht ohne dem Ganzen gleich von Anfang an ein prgnantes, gut merkbares Krzel zu verpassen: Die MKeBa, die Mngersdorfer Kellerbahn, denn der AkFi trieb bei der MIBA nach wie vor seine Blten.

    Wer htte gedacht, dass damit der Startschuss fr eine ganz besonders treue Mitarbeit fiel, die bis heute mit unzhligen Artikeln anhlt? Dafr gebhrt Dir, lieber Bruno, ein herz-licher Dank aus Leserschaft und Re-daktion und ein Glckwunsch fr das 40-jhrige Dienstjubilum!

    Was hat sich in dieser Zeit nicht alles gendert? Die Ansprche an die Qualitt von Modellen und Anlagen, nicht zuletzt auch an die Qualitt der Berichte ber diese Miniaturbahnen sind sicherlich gestiegen. Nicht gen-dert hat sich aber in all den Jahren der Wunsch der MIBA-Macher nach reger Mitarbeit aus der Leserschaft: Mgen die Jngeren die gleiche Be-geisterung und Ausdauer besitzen wie bk meint Ihr Martin Knaden

    MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 3

    ZUR SACHE

    Fr VerndererPhantasie und Kreativitt trifft Technik und Emotion.

    IM KLEINEN GROSS

    www.faller.de www.facebook.com/faller.de www.faller.de/de/googleplus

    Seitenweise Inspiration:Der neue Katalog ist da!

    Lippstadt Nord ist beim Vorbild nur ein kleiner Bahn-hof. Im Modell jedoch angesichts der Baugre 0 durchaus ein beachtlicher Brocken. Stephan Rieche berichtet ber die Anlage. Foto: Stephan RiecheZur Bildleiste unten: Martin Knaden hat die neue Digital-Zentrale Z21 von Roco und Fleischmann getestet und gibt die ersten Eindrcke bei der Bedienung der App Z21 HD wieder. Auerdem testete er zusammen mit Bernd Zllner die brandneue BR 94.5 von Mrklin und die ebenso neue Diesellok 225 von Liliput. Lutz Kuhl machte fr diese Ausgabe einen Praxistest mit dem neuen Gleis von Weinert.Fotos: MK (3), lk

    Wnsche und Glckwnsche

  • 4 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Die Temperaturen lassen es einen befrchten: Der Sommer und damit auch unser Sommerrtsel ist zu Ende. Erfahren

    Sie die Auflsung der gefragten Orte sowie die glcklichen Gewin-ner der ausgelobten Preise. Die Leserschaft war ber den Schwierig-keitsgrad brigens geteilter Meinung, wie Ludwig Fehr berichtet.Foto: Archiv Michael Meinhold

    Nach den Silberlingen nahm sich Piko eines weiteren Bundes-bahn-Klassikers an und liefert die ersten beiden Wagen der

    Gruppe 53. David Hfner stellt die Wagen in Vorbild und Modell vor. Foto: dh

    70

    92

    Sie waren wahre Zug-Tiere, die schweren Fnfkuppler der BR 94.5. Martin Knaden stellt pnktlich zum Erscheinen des

    neuen Mrklin-Modells das Vorbild in gebhrender Weise vor.Foto: Dipl.-Ing. Herbert Stemmler

    16

    #PPTUFS1PXFS#SJOHU1PXFSBVGEJF4DIJFOF

    .JU,FISTDIMFJGFOTUFVFSVOH

    /VU[CBSGS;FOUSBMFOWPO6IMFOCSPDL.'SLMJO MFJTDINBOO 1JLP -FO[&46 7JFTTNBOO VWB

    .FIS-FJTUVOHGSXFOJH(FME

    6IMFOCSPDL&MFLUSPOJL(NC).FSDBUPSTUS#PUUSPQ5FMXXXVIMFOCSPDLEF

    #PPTUFS 1PXFS

  • Heute beinahe vollkommen

    verschwunden, waren kostengnstige, im Kiesbett verlegte Trassen vor allem bei Schmalspur- und Nebenbahnen lange Zeit verbreitet. Eine Gegebenheit, welche die Umsetzung ins Modell verdient, wie Sebastian Koch findet. Foto: Sebastian Koch

    Nicht vollkommen neu, sondern stark berarbeitet und mit einer Menge an Kleinteilen versehen ist Fallers Bausatz Hofgut. Otto Humbach und Christoph Linsmeier zeigen,

    wie sich mit ein wenig bastlerischem Geschick ein individueller Blickfang gestalten lsst, der auch ber die Epoche III hinaus eine gute Figur macht. Foto: OH

    Im Original einst ein Unikat auf deutschen Schienen, bastelte sich Guido Weckwerth das Gespann aus 202 002 und Mess-Steuerwagen in 1:87. Hier berichtet er vom Ent-

    stehungsprozess und gibt Ratschlge fr den Nachbau. Foto: MK

    RUBRIKINHALT

    MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 5

    Mnchberg liegt bekanntermaen

    nicht im Gebiet der frhe-ren DDR. Trotzdem gingen die Eisenbahnfreunde aus Franken daran, eine Anlage im Stile einer Kleinbahn in der Prignitz der 60er-Jahre zu bauen. So ist ihnen ein glaubwrdiges Stck von Ulbrichts DDR mit einem guten Schuss Humor gelun-gen. Foto: Horst Meier

    52

    24

    74

    80

    MODELLBAHN-ANLAGE DB in den 60ernLippstadt Nord 8Ein Stck Alltag irgendwo in der PrignitzUlbrichts DDR 52

    VORBILDDie preuische T 16.1/BR 94.5Zug-Tiere 16Baureihe 225 von DB-CargoGterzug-Diesel 62

    MIBA-TESTDie Baureihe 94.5 in H0 von MrklinRobuster Rangierer 20

    Die Baureihe 225 in H0 von LiliputDienstbarer Diesel 66

    MODELLBAHN-PRAXISSortimentsklassiker neu arrangiertBesuch auf dem Faller-Hofgut 24Ein bekannter Bausatz einmal ganz andersDienstgebude fr viele Zwecke 58Weichen und Gleise von Weinert (2)Feine Schienenwege sauber verlegt 88Ein Mess-Steuerwagen fr DrehstromtechnikMessen und Steuern 74

    Trasse mit Kiesbettung fr SchmalspurbahnenEinfachste Gleise 80

    NEUHEITDie Roco/Fleischmann-Digitalzentrale Z21Zentrale der Zukunft 28

    AUSSTELLUNGZwei Modellbahnmessen laden einHerbstzeit ist Ausstellungszeit 32

    GEWINNSPIELAuflsung Sommer-Gewinnspiel 2012Zu leicht oder doch zu schwer? 70

    VORBILD + MODELLVorbild und Roco-Modell der Reihe 109Sdbahn Bijou 84Pikos Schnellzugwagen der Gruppe 53DB-Klassiker aus Sonneberg 92

    RUBRIKENZur Sache 3Leserbriefe 7Bcher 94Veranstaltungen Kurzmeldungen 96Neuheiten 100Kleinanzeigen 112Vorschau Impressum 122

  • MIBA-SPEZIAL

    Die Spezialisten

    ww

    w.m

    iba.

    de

    Erhltlich im Fachhandel oder direkt beim MIBA-Bestellservice, Am Fohlenhof 9a, 82256 Frstenfeldbruck, Tel. 0 81 41/534 81 0, Fax 0 81 41/5 34 81-100, E-Mail [email protected]

    MIBA-Spezial 92/12Modellbahn-BeleuchtungBest.-Nr. 120 89212

    MIBA-Spezial 93/12Gter auf die BahnBest.-Nr. 120 89312

    MIBA-Spezial 84/10BahnhofsbasteleienBest.-Nr. 120 88410

    Grundlagen der Vegetation

    Was, Wann und Wo?Kleine Bahn in groer Landschaft

    Fauna an der FeldbahnBume im Selbstbau

    Der drapierte Draht

    Juli 2010B 10525Deutschland 10,sterreich 11,50Schweiz sFr. 19,80Italien, Frankreich, SpanienPortugal (cont) 12,50Be/Lux 11,60Niederlande 12,75Norwegen NOK 125,

    SPEZIAL8585S

    PE

    ZIA

    L

    Felder, Wiesen und Auen

    ModerneMaterialien zurModellbahngestaltung

    MIBA-Spezial 85/10Felder, Wiesen und AuenBest.-Nr. 120 88510

    MIBA-Spezial 86/10Eine Bhne fr die BahnBest.-Nr. 120 88610

    MIBA-Spezial 87/11Strae und SchieneBest.-Nr. 120 88711

    MIBA-Spezial 88/11Vom Vorbild zum ModellBest.-Nr. 120 88811

    MIBA-Spezial 83/10Der Computer als WerkzeugBest.-Nr. 120 88310 inkl. DVD

    MIBA-Spezial 89/11Fahren nach Fantasie + VorbildBest.-Nr. 120 88911

    MIBA-Spezial 90/11Modellbahn nach US-VorbildBest.-Nr. 120 89011

    MIBA-Spezial 91/12Modellbahn-KleinstanlagenBest.-Nr. 120 89112

    So mancher Anlagenbauer in spe plant sein Leben lang, ohne dass jemals einer der zahlreichen Entwrfe das Licht der Anlagenwelt erblickt. Das will die neue MIBA-Spezial-Ausgabe verhindern. Fast nie lassen sich Gleisanlagen des Vorbilds mastblich umsetzen. Die Kunst liegt darin, sie soweit zu reduzieren, dass sie die Platz-verhltnisse nicht sprengen, aber dennoch abwechslungsreichen Betrieb bieten. Rangieranlagen, kleine Endbahnhfe oder auch nur die Parade-strecke im Regal jedes Anlagenmotiv hat seinen ganz eigenen Reiz. Mit diesem Grundgedanken im Kopf stellen MIBA-Pla-nungsspezialisten wie Ivo Cordes, Manfred Peter und viele an-dere sowohl ausgefuchst kleine als auch grozgig konzipierte, in jedem Fall aber praxistaugliche Gleisplne fr anspruchsvol-len Bahnbetrieb vor.

    104 Seiten im DIN-A4-Format, Klebebindung, ber 180 Fotos, Gleisplne und SkizzenBest.-Nr. 12089412 10,-

    je Ausgabe 10,

    Noch lieferbar:

  • MIBA-Anlagenplanung

    Didaktisch hervorragendIch habe vor einigen Tagen das Buch Anlagen-Planung fr vorbildgerechten Modellbahn-Betrieb von Otto Kurbju-weit erworben. Seit lngerer Zeit hat mich keine Publikation aus Ihrem Ver-lag so gefesselt wie dieses Lehrbuch, das sich durch die herausragende di-daktische Aufarbeitung des Themas auszeichnet. Es gibt allerdings auch ei-nige Lngen, und auf den Seiten 83 bzw. 85 sind die gleichen Abbildungen gedruckt, obwohl sie sich im Hinblick auf die Darstellung unterschiedlicher Ebenen voneinander unterscheiden mssten. Ulf Gutowski (E-Mail)

    Whrend der Druckphase dieser Publi-kation hat sich in der Tat der von Ihnen beschriebene Fehler eingeschlichen, ohne dass wir noch die Mglichkeit ge-habt htten, korrigierend einzugreifen. Wir bitten um Nachsicht und mchten Sie dazu auf den Link https://shop.vg-bahn.info/miba/shop/anlagen-pla-nung-_933.html verweisen, wo Sie die korrekte Zeichnung herunterladen knnen, um sie auszudrucken und in die Ausgabe einzukleben. Das gilt auch fr das falsche Bild auf S. 48 oben.

    MIBA 9/2012 Gleisbremse in Baugre 1

    Nicht der Kleinste der WeltIm Hinblick auf Ihre Ausgabe 9/2012 und den Beitrag Neues vom Tftler aus Kln muss ich eine (sicher nicht ganz ernst gemeinte und so aufzufas-sende) Reklamation vorbringen! Auf Seite 78 wird ber einen Hemmschuh fr die Spur 1 berichtet, bei dem es sich um den kleinsten Hemmschuh der Welt handeln soll. Das ist so aber nicht ganz richtig, weil dieser vergleichsweise vo-lumige Hemmschuh gar nicht der kleinste seiner Art sein kann, denn da existiert noch Platz nach unten. Mir ist ein Hemmschuh in N bekannt, der noch kleiner ist, was ich auch filmisch belegen und was berdies jeder nach-vollziehen kann, wenn er in den Kata-log der Firma Weinert schaut und dort einen Hemmschuh in N vorfindet.

    Und ich wage selbst da nicht zu be-haupten, dass dies schon der kleinste Hemmschuh der Welt sei. Ich vermute nmlich, dass es Modellbauer gibt, die einen Spur-Z-Hemmschuh aus einem Staubkorn gefeilt haben ...

    Mal ganz abgesehen von dieser mei-ner Kritik an der leichten bertreibung in Ihrer September-Ausgabe mchte

    MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 7

    LESERBRIEFE

    Leserbriefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder; im Interesse grtmglicher Meinungs-vielfalt behalten wir uns das Recht zu sinnwahrender Krzung vor.

    ServiceLeserbriefe und Fragen

    an die RedaktionVGB Verlagsgruppe Bahn GmbH

    MIBA-VerlagAm Fohlenhof 9a

    82256 FrstenfeldbruckTel. 0 81 41/5 34 81-225Fax 0 81 41/5 34 81-200

    E-Mail: [email protected]

    AnzeigenVGB Verlagsgruppe Bahn GmbH

    MIBA-AnzeigenverwaltungAm Fohlenhof 9a

    82256 FrstenfeldbruckTel. 0 81 41/5 34 81-151Fax 0 81 41/5 34 81-200

    E-Mail: [email protected]

    ABONNEMENTSMZVdirekt GmbH & Co. KG

    MIBA-AboservicePostfach 10 41 3940032 Dsseldorf

    Tel. 02 11/69 07 89-985Fax 02 11/69 07 89-70

    E-Mail: [email protected]

    BESTELLSERVICEVGB Verlagsgruppe Bahn GmbH

    MIBA-BestellserviceAm Fohlenhof 9a

    82256 FrstenfeldbruckTel. 0 81 41/5 34 81-0

    Fax 0 81 41/5 34 81-100E-Mail: [email protected]

    FACHHANDELMZV GmbH & Co. KG

    Ohmstrae 185716 Unterschleiheim

    Tel. 089/3 19 06-200Fax 089/3 19 06-194

    ich die Gelegenheit nutzen, mich fr die vielen schnen Anlagenberichte und zahllosen Tipps zu bedanken, die mir ber Ihre Zeitschrift zugingen. Ohne die MIBA wre ich wohl immer ein Spielbahner geblieben. So aber konn-te ich versuchen, das theoretisch Ge-lernte und in der MIBA Gesehene und Gelesene mit meinen Mglichkeiten umzusetzen. Ob mir das gelungen ist, kann bei YouTube unter http://www.youtube.com/watch?v=1NvBQ1lJjtY geprft werden. Frank Khnel (E-Mail)

    MIBA 9/2012 Trapeztafel

    Echte AlternativeZum angesprochenen Baustein gibt es als Alternative die Ampelsteuerung von Pollin (Bestellnummer 810123). Dieser Baustein funktioniert universeller, als sein Name andeutet: Man kann bis zu 13 Verbraucher (LEDs oder Relais) an-steuern. Gegenber den Vorgnger-Versionen ist das mitgelieferte Pro-gramm verbessert worden. Aber nicht nur das! Die Vorteile liegen auch darin, dass alle bentigten Komponenten mit-geliefert werden. Man muss sie eben nur selbst lten. Zudem fllt der Pol-lin-Baustein (alle Bauteile inklusive, sogar Schraubklemmen sind enthalten) mit 8,95 sehr preisgnstig aus. ber-dies enthlt er Treiber fr die Verbrau-cher dadurch wird der Prozessor ent-lastet, man knnte je zwei 20-mA-LEDs an jeden der 13 Ausgnge anschlieen und muss nur eine ausreichende Stromversorgung sicherstellen. Die be-ntigten 1-A-Steckernetzteile gibt es schon fr weniger als 5,. Die Aus-gnge sind bereits mit je einem Vor-widerstand bestckbar, LEDs lassen sich dadurch direkt anschlieen. Wer das nicht will, kann die Widerstnde weglassen, durch Drahtbrcken erset-zen und Relais anschlieen. Die Aus-gnge knnten auch gemischt werden. Nachteilig ist die geringere Anzahl mglicher Verbraucher. Doch kann man durch geschicktes Programmieren die Bausteine auch kaskadieren, womit sich dieser Nachteil relativiert. Beispie-le fr (m)eine Ampelsteuerungspro-grammierung und weitere Anwendun-gen finden sich bei www.mikrocontrol-ler.net, noch leichter bei Google unter ampelpluslauf. Ich habe beim Zu-sammenbau alle ICs gesockelt. Fr den Prozessor war das sowieso vorgesehen, und bei den Treiber-ICs hatte ich ein besseres Gefhl, sie nicht beim Einl-ten zu verbraten. Die Mehrkosten: we-nige Cent! Herbert Nieder (E-Mail)

  • 8 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Die Spurweite 0 war fr beide eine ganz neue Erfahrung in Bezug auf unser Hobby. Der Schritt, um von H0 auf 0 umzusteigen, bedeutete einen kompletten Neuanfang. Als Grundvor-aussetzung stand der komplette Selbst-bau im Vordergrund. Auerdem sollten die Kosten gering gehalten werden und

    nicht in die hohen Kleinserien-Regio-nen abdriften, die frher fr Null ty-pisch waren. Der sich daraus ergeben-de Schluss, vieles selbst zu machen, war mitunter schon eine Herausforde-rung und stellte sich als nicht immer einfach heraus. Das gilt insbesondere, wenn man eine Anlage nach einem

    konkreten Vorbild bauen mchte, wie es bei den Erbauern der Fall war. Denn als echte Lippstdter wollten wir den Bahnhof Lippstadt Nord ins Modell um-setzen.

    Da der Bahnhof aber nur nach alten Gleisplnen und durch zahlreiche Fo-tos nachgebaut werden konnte, wurde bestimmt das ein oder andere berse-hen. Doch ein Stck originale Eisen-bahngeschichte nachzustellen hat ge-radezu einen Virus ausgelst, sodass weitere Module entstehen werden.

    Kenner der Vorbildszene wissen, dass der Bahnhof Lippstadt Nord an der Westflischen Landes-Eisenbahn (WLE) liegt, also kein DB-Bahnhof ist. Zur Klrung der Zusammenhnge da-her nun ein paar vorbildliche Anmer-kungen: Keimzelle der heutigen WLE ist die 1883 erffnete private Warstein-

    DB in den 60ern

    Lippstadt NordChristian Heine und Norbert Kicker hatten einiges in Gre H0 zusammengebaut. Nun sollte es etwas in Spur 0 werden. Ste-phan Rieche begleitete die beiden Erbauer beim berblick ber ihre Anlage Lippstadt Nord.

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 9

    Lippstadter Eisenbahn, die von Kom-munen und der preuischen Provinz Westfalen getragen wurde. Die WLE brachte der im Sauerland gelegenen Stadt Warstein den Zugang zum Eisen-bahnnetz an der Staatsbahnstrecke HammPaderborn. 1898 verlngerte die WLE ihre 31 Kilometer lange Stammstrecke WarsteinLippstadt um weitere 29 Kilometer von Lippstadt ber Wadersloh bis Beckum an der Staatsbahnstrecke HammHannover.

    Hier wurde dann im Norden der Stadt Lippstadt ein Bahnhof errichtet, welcher ber zwei Bahnsteige, einen Gterschuppen mit befestigter Lade-strae, eine Gleiswaage, ein Ladeprofil, eine Kopframpe und eine Waggondreh-scheibe verfgte. Die zehn Weichen wa-ren in der Anfangszeit als Handwei-chen eingerichtet und mussten vor den Zugfahrten und beim Rangierbetrieb von den Weichenstellern mit der Hand in die gewnschte Lage gestellt wer-den. Der Bahnhof besa seit dem Bahnbau zwei Einfahrsignale, die mit-tels Drahtzgen ber Stellblcke ge-stellt wurden. Diese Stellblcke befan-den sich auf dem Bahnsteig vor dem Bahnhofsgebude und bei der Wrter-

    MODELLBAHN-ANLAGE

    Links: bersicht ber den Bahnhof Lippstadt Nord. Gerade ist ein Gterzug aus Richtung Beckum eingefahren, der viele bunte Ze-mentwagen am Haken hat. Die massiven Schilderstnder sind brigens nicht vollkom-men unmastblich. Sie waren im Vorbild wirklich so, weil an ihnen relativ schwere Straenlampen hingen.

    Szenen am Bahn-bergang an der Wiedenbrcker Stra-e: Die Schranken sind gesenkt und der Personenzug aus Be-ckum berquert den bergang. Anschlie-end ffnen sich die Schranken und es kehrt wieder Ruhe ein. So bleibt auch Zeit fr einen klei-nen Plausch am Stra-enrand. Andere nutzen die nun freie Strae zu einer Aus-fahrt im schicken Ca-briolet.

  • 10 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    bude an der Schrankenanlage Lip-pestrae.

    Im Jahr 1911 errichtete die WLE am Bahnbergang Bruchbumerweg ein Stellwerk, um die Signale und Weichen zentral bedienen zu knnen. In den fol-genden Jahren nderte die WLE mehr-mals die Gleisanlagen und Signalein-richtungen, die auch Vernderungen im Stellwerk erforderlich machten. ber Jahrzehnte war der Bahnhof Lippstadt Nord der bedeutendste Bahn-

    Eine Kf rangiert Gterwagen im Gleisan-schluss des Kornhauses, wo die Wagen mit-tels Waggondrehscheibe ber die Strae in das eigentliche Kornhaus gelangen.

    Derweil fhrt der Personenzug auf Gleis 1 in den Bahnhof ein, kommt am Empfangsge-bude zum Halten und lst beim Federvieh leichte Nervositt aus. Davon vllig unbeein-druckt blickt der Herr auf dem Bahnsteig nicht von seiner Zeitung auf und setzt die Lektre fort. Seine Frau wird ihm schon rechtzeitig auf die Sprnge helfen.

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 11

    hof an der Strecke nach Beckum. Hier waren stndig zehn Personen im Bro-dienst und ebenso viele im Stellwerk, Gterboden- und Schrankendienst be-schftigt. Hinzu kamen Lokomotivfh-rer und Heizer.

    Der weitere Weg hnelt dem Schick-sal zahlloser anderer privater und staatlicher Nebenbahnen. 1975 fuhren die letzten planmigen Personenzge durch den Bahnhof Lippstadt Nord. Im Jahr 1983 fanden letzte Gleisplannde-rungen statt, die den Ausbau zweier Weichen zur Folge hatten. Das Ende des Bahnhofs Lippstadt Nord kam schlielich 1986. Die Gleisanlagen wurden abgebaut und das Stellwerk stillgelegt, es verblieb nur noch das Durchgangsgleis, auf dem heute Kalk-stein fr die Zementwerke in Beckum-Neubeckum transportiert wird. Loka-len Eisenbahnfreunden gelang es aber, dass das Stellwerk erhalten blieb und als eisenbahntechnisches Denkmal in den Besitz der Stadt berging. Seitdem kmmern sich Mitglieder eines Frder-vereines um den Erhalt dieser alten mechanischen Sicherheitstechnik der Eisenbahn. Im letzten Jahr feierte das Stellwerk seinen 100sten Geburtstag, was letztlich der Anlass war, diesen Bahnhof mit seinen Gleisanlagen wie-der auferstehen zu lassen.

    Einige Zeit spter kommt der Zug wie-der zurck und passiert dabei erneut die Waggon-drehscheibe, auf der der Gterwa-gen keine groen Fortschritte ge-macht hat wahrscheinlich ist gerade Mittagspause

  • 12 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Der Bau des Bahnhofes hat Christian Heine und Norbert Kicker die letzen zweieinhalb Jahre beschftigt, daher war bislang ein WLE-spezifischer Fahrzeugbau nicht zu realisieren. Des-halb verkehren auf der Anlage derzeit berwiegend (noch) DB-Fahrzeuge, was sich aber demnchst ndern wird. In Planung sind eine DE 2000 von Siemens und Schttgutwagen des WLE-typischen Typs Fd 60; dazu mehr nach Fertigstellung. Gefahren wird von der Fahrzeugthematik abgese-hen nach Original-Fahr-plan, und auch der Rangier-betrieb im Bahnhofsgelnde kommt dabei nicht zu kurz.

    Die Anlage

    Die Anlage ist als Modulan-lage aufgebaut, auf der Be-trieb von Punkt zu Punkt mglich ist. Dazu hat die An-lage links und rechts ange-baute Fiddle-yards, welche die Bahnhfe Warstein und Beckum darstellen. Die Anla-ge besteht insgesamt aus zehn Modulen mit einer Ln-ge von ca. 12m und einer Tiefe von 60cm. Dazu kom-men noch 2,40m pro Fidd-leyard auf beiden Seiten.

    Die Modulksten entstan-den durch Verwendung von 12mm dicken Multiplexplat-ten, die so auf Ma geschnit-ten wurden, dass Modulks-ten von 120 x 60cm entstan-den. Nach Bohren der Lcher mit einer Schablone fr die Schraubverbindun-gen an den Stirnseiten konn-ten die Einzelteile verleimt

    und verschraubt werden. Im Kasten wurde dann auf Eckverbindungen lie-gend eine 40mm dicke Styrodurplatte passend mit Weileim eingeklebt. Durch das Aufbringen lsungsmittel-haltiger Farbe erhielten die Ksten ei-nen Schutz, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu verhindern.

    Jetzt konnte schon zum sauberen Verlegen der Elektrik ein Kabelkanal im Kasten angebracht werden, der Ka-bel mit einem Querschnitt von 2,5 mm aufnimmt. Sichere elektrische Verbin-dungen der Module gewhrleisten In-dustriesteckverbindungen, die unter den Ksten verschraubt sind.

    Gleise

    Nach reichlichen Informationen ber verschiedene Hersteller fiel die Ent-scheidung zum Selbstbau von Gleisen und Weichen. Die Schwellen entstan-den durch Verwendung von Massivholz

    (Meranti), das auf Schwel-lengre geschnitten und gehobelt wurde. Danach wurden mit einer Kratzbrs-te die Hirnholzseiten und die Lngsseiten der Schwellen derart bearbeitet, dass die Holzstruktur wieder aus dem glatt gehobelten Holz hervortrat.

    Nach Verlegen und Verlei-men der Schwellen mit Hilfe einer Lehre, die den Abstand der Schwellen festlegte, wur-den diese mit brauner Ab-tnfarbe gestrichen. Nach deren Trocknen wurden Weilichter auf alle Schwel-len gesetzt, sodass die Mase-rung des Holzes gut zu er-kennen ist. Nun wurde das Code-125-Gleisprofil von Peco mit Kleineisenteilen be-festigt, die man sich aus Re-sin gegossen hatte. Dazu ka-men Hakenngelchen zum Einsatz, die aus Klammern von Handtackern zurechtge-schnitten waren. Nach dem Verlegen der Gleise mit Spurlehren wurden die Gleisprofile mit Rosttonfarbe von Gunze mittels einer Air-brushpistole gealtert. Als al-les farblich stimmte, wurde Granitschotter zwischen den Schwellen verteilt und an-schlieend mit Arcylmatt-lack fixiert.

    Tja, das waren noch Zeiten, als der Kauf eines (Rhren-) Fernsehers eine schweitreibende Angelegenheit war. Ob die Damen ihren neuen Fernseher wohl transportiert bekommen?

    Zerren und Ziehen am Prellbock auch diese beiden Herren zeigen vollen Krpereinsatz und gehen einer schweitreibenden Beschfti-gung nach

    Ein Gterzug von Warstein ber Lippstadt nach Beckum gezogen von einer BR 64 berquert den Bahnbergang Wiedenbrcker Strae und dampft durch den Bahnhof Lipp-stadt Nord.

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 13

    Landschaftsbau

    Bei der Gestaltung der Vegetation wur-de darauf geachtet, dass alles stimmig wirkt und den Eindruck einer frh-herbstlichen Jahreszeit wiedergibt. Das Begrnen der Module begann zunchst mit viel gesiebter Erde aus dem Garten. Auf diesen Untergrund wurden dann sozusagen Nass in Nass mit einem Elektrostat von Heki verschieden Gras-fasern in die noch feuchte Erde hinein-geschossen. Zustzlich kamen als Bo-dendecker Belaubungsmaterialien von MiniNatur und Heki zum Einsatz. Mit kleinen Grasbscheln wurde dann noch abschlieend das homogene Ge-samtbild der Vegetation abgestimmt. Das frhherbstlich trockene Laub ent-stand aus zermahlenem Echtlaub.

    Stimmungmig dazu passend ent-standen unterschiedlichste Bume im Selbstbau. Ausgangsmaterial war hier wiederum die Natur. Feine ste von verschiedenen Struchern kamen zum Einsatz. Mit zustzlichen sten aus ge-drilltem Bindedraht, die in die Baum -rohlinge eingebohrt und verklebt wur-den, entstanden schne preiswerte Bume. Anschlieend wurden sie noch farblich behandelt und mit Belau-bungsmaterial von MiniNatur begrnt.

    Gehwege und Pflasterungen auf den Bahnsteigen wurden mit Porcellin ge-gossen und mit Schablonen sowie einer Reinadel graviert. Farblich wurden diese Flchen mit grauen Arcylfarbt-nen angemalt. Nach dem Trocken der Grundfarbe wurden hier mit verdnn-ter schwarzbrauner Arcylfarbe die Fu-gen hervorgehoben. Nach weiterer Tro-

    ckenzeit wurden mit einem fast trocke-nen Pinsel hnlich wie schon bei den Schwellen erwhnt weie Lichter ge-setzt. Im gleichen Verfahren entstan-den auch alle Straen.

    Gebudebau

    Die Gebude waren eine spannende Angelegenheit und konnten nur durch Selbstbau entstehen. Da das Empfangs-gebude vor 26 Jahren abgerissen worden war, blieb nur das Umrechnen vorhandener Fotos. Alle anderen Ge-bude konnten ausgemessen, auf den Spur-0-Mastab umgerechnet und ge-zeichnet werden. Die Anlagentiefe von

    60cm lie aber nur den Bau von Halb-reliefgebuden zu, was wiederum beim Bau bercksichtigt werden musste.

    Der Aufbau der Gebude entstand aus einer Hobbyplatte in Wei, die man in verschiedenen Farben im Baumarkt erhlt. Diese Platte kann sehr gut gra-viert werden und lsst sich mit einem scharfen Messer hervorragend schnei-den. Das Gravieren des Backsteins auf diese Hobbyplatte entstand durch eine Lehre, die jeden Stein vorgab. Das hrt sich zwar zeitaufwendig an, hatte aber den Vorteil, dass der beim Vorbild ver-wendete Kreuzverband realisiert wer-den konnte und nach und nach schnell die gewnschten Backsteinwnde ent-

    Man beachte die gelungene Alterung der Fahrzeuge, die den guten Mann mit Zeitung unterm Arm genauso kaltlsst, wie alles, was um ihn herum passiert.

  • 14 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    standen. Nach dem Anpassen der ein-zelnen Gebudeteile wurden diese mit Ruder-Kleber verklebt. Im Anschluss an das farbliche Gestalten des Rohbau-es der Gebude konnten auch Fenster und Tren angebracht werden. Sie wurden, wie es sich fr Christian Heine als Tischler gehrt, aus Holz gefertigt. Die Dachflchen wurden ebenfalls aus der erwhnten Bastelplatte zugeschnit-ten und angepasst. Nach dem Verkle-

    ben dieser Teile bekamen sie ihre Ziegel: In Streifen geschnitte-

    ne Wellpappe, bei der nach einer Seite die Welle platt gedrckt worden war, wurde leicht berlappend mit Kleber fixiert. Anschlieend erhielten die Dachflchen noch Firststeine, die aus Pappe geschnitten wurden. Nach einer Trockenzeit wurden die Dachflchen mit verschiedenen Rot-Orange-Tnen bemalt. Auch hier kam eine ordentliche Alterung zum Einsatz. Auf diese Weise entstanden preiswerte Gebude, die nicht auf jeder Anlage zu finden sind.

    Rangierarbeiten in Lippstadt Nord. Die Dampflok bringt der Kf genug Wagen, sodass die Kleine immer gut zu tun hat. Und selbst das liebe

    Federvieh bekommt keine Ruhe

    Nicht nur Kohle spielte eine groe Rolle im Gterverkehr der 60er-Jahre, auch Stckgut wurde noch viel mit der Bahn transportiert.

    Das Stellwerk bekam zur Krnung noch die originale Inneneinrichtung mit Hebelbank, Schrankenbock, Schreibtisch und alles, was dazu ge-hrt.

    Ein ganz besonderes Projekt waren die Bahnbergnge mit den umfangrei-chen Schrankenanlagen, die natrlich auch funktionieren sollten. Nach aus-fhrlichem Sammeln von Informatio-nen und Bildern entstanden zuerst Zeichnungen. Danach wurden aus ver-schiedenen Messingprofilen Schran-kenbume mit Gitterbehang, Lager-bock und Lutewerk erstellt. Durch die Verwendung von Servos bekamen sie noch den passenden Antrieb.

    So entstand in den letzten zweiein-halb Jahren diese Anlage, die wie alle modularen Anlagen immer noch er-weitert werden wird. Derzeit ist ein Gterschuppen im Bau, der vorne an den Anlagenkasten herangesetzt wird und so dem vordersten Gleis seinen Sinn gibt. Anschlieend geht es an die Fahrzeuge, die WLE-spezifisch werden sollen. ber den Fortgang werden wir gerne in der MIBA berichten.

    Stephan Rieche

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 15

    Zum Abschluss noch einmal der prchtige Bahnbergang an der Wiedenbrcker Strae, diesmal aber mit Dampflok. Die DB-64er ist brigens gar nicht so falsch auf der WLE, denn diese hatte ganz hnliche 1C1-Loks. Man beachte die Inneneinrichtung des Stellwerkes!

    Neuheiten www.fleischmann.de

  • 16 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Durch die Erhhung der Radsatz-fahrmasse von zulssigen 14 Ton-nen auf 16 Tonnen war es mglich, viele Bauteile in verstrkter Ausfh-rung zu bauen. So wuchs zum Beispiel die Dicke der Rahmenbleche von 23 mm, was sich an der T 16 vielfach als zu schwach erwiesen hatte, auf 25 mm. Auch die senkrechten und waagerech-ten Rahmenversteifungen wurden krf-tiger ausgefhrt. Zudem wurde der Rahmen hinten um 160 mm verlngert, um einen greren Kohlenkasten un-terbringen zu knnen. Dieser bot nun Platz fr 3 Tonnen Brennstoff.

    Augenfllig war auch die Vergre-rung der Wasserksten, die nun ver-sehen mit einem entsprechenden Aus-schnitt bis ber das Schwingenlager hinaus nach vorn reichten. Damit

    wuchs der Wasservorrat immerhin von 7 m2 auf 8 m2. Um die Streckensicht nicht einzuschrnken, waren die Was-serksten vorn an der Oberseite abge-schrgt.

    Wie schon beim letzten Baulos der T16, das ebenso wie die ersten T 16.1 im Jahr 1913 abgeliefert wurde, hatten die verstrkten Maschinen einen vierrei higen berhitzer. Ein Vorwr-mer war unter Einhaltung der 16 t Achslast nicht mehr mglich. Maschi-nen, die jedoch fr hher belastbare Strecken vorgesehen waren, erhielten zunchst einen flachen Speisewasser-vorwrmer der Bauart Weir.

    Ab dem Baujahr 1925 wurden nur noch die zylindrischen Vorwrmer der Bauart Knorr verbaut. Sie erhielten ih-ren Platz auf dem Kesselscheitel zwi-

    schen Dampfdom und hinterem Sand-kasten. Ab 1921 erhielt die T 16.1 zu-stzlich zum Dampfdom anstelle der Speisewasserventile auf dem ersten Kesselschuss nun auch einen Speise-dom mit Winkelrost-Speisewasserrei-nigung. Der Dampfdom wurde nach hinten auf den zweiten Kesselschuss versetzt; der Knorr-Vorwrmer rckte infolgedessen auf die linke Seite des Kessels, der Achsdruck stieg auf 17 t.

    1924 endete die Beschaffung der 94.5, inzwischen bereits ab Werk mit dieser neuen Reichsbahn-Betriebs-nummer beschriftet. Damit hatte Schwartzkopff nach smtlichen Exem-plaren der T 16 auch den wesentlichen Teil der insgesamt 1236 Stck T 16.1 geliefert. Nennenswerte Stckzahlen waren noch von Hanomag gekommen, Grafenstaden und Henschel lieferten nur wenige Stck. Zur DRG gelangten dennoch nur 1116 Lokomotiven dieser Gattung (94 502 bis 1377 und 95 1501 bis 1740), weil ihre robuste Konstruk-tion die Maschinen als ideale Repara-tionsleistung nach dem Ersten Welt-krieg erscheinen lie.

    Unter den Rangierlokomotiven Preu-ens hatte die T 16.1 mit ihrer indizier-ten Leistung von 1070 PS eine heraus-ragende Stellung. Das Merkbuch von 1924 verzeichnet eine Befrderung von 1800 t Wagenmasse bei 40 km/h in der Ebene, auf 5--Rampen wurden noch 890 t mit 30 km/h und auf 10--Ram-pen 600 t mit 25 km/h befrdert. Auf Strecken mit 25 Neigung waren im-merhin noch 280 t bei 20 km/h mglich und zulssig.

    Die preuische T 16.1/BR 94.5

    Zug-TiereSie war die krftige Schwester der preuischen T 16, die T 16.1. Ihr Bau war mglich, weil nach 1910 die meisten Hauptstrecken der KPEV fr 16 t Radsatzfahrmasse ausgebaut

    worden waren. So verstrkt war den Maschinen ein langes, arbeitsames

    Leben vergnnt. Martin Knaden skizziert die Geschichte der 94.5 und insbesondere

    die DB-Zeit dieser schweren Rangierlok.

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 17

    VORBILD

    Linke Seite oben: Fast die erste T 16.1, aber nur fast. Hinter der Betriebsnummer 94 503 verbirgt sich die 1913 von Schwartzkopff im ersten Baulos gebaute Kln 8126.Foto: Archiv Michael Meinhold

    Kleines Foto: Am 30.11.1965 sonnt sich 941064 vom Bw Tbingen in der tiefstehen-den Sonne. Foto: Dipl.-Ing. Herbert Stemmler

    Oben: Nicht alle DB-Maschinen der BR 94.5 hatten den hohen Kohlenkastenaufsatz.

    Rechts: Wenn Dampf- und Speisedom keinen Platz lieen fr den Vorwrmer, rckte das Bauteil ins Sichtfeld des Heizers.Fotos: H. Oesterling, Archiv Michael Meinhold

    Der E 769 nach Freudenstadt brauchte gleich drei Lokomotiven: Whrend 82 040 als Zuglok und 82 041 als Schiebelok fungieren, leistet 94 1268 Vorspanndienste. Foto: Dipl.-Ing. Herbert Stemmler

  • 18 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Auer im schweren Rangierdienst kamen die Maschinen aber auch im Steilstreckendienst zum Einsatz und lsten mancherorts viele Zahnradloko-motiven ab. Zu den Steilstrecken mit 94.5-Einstzen zhlen IlmenauSchleusingen, DillenburgWallau, Bop-pardBuchholz und RastattFreuden-stadt.

    Diese Maschinen waren den Steil-streckenvorschriften entsprechend mit Gegendruckbremsen ausgestattet. Erkennbar waren diese Verzgerungs-hilfen an der Luftsaugffnung (zumeist seitlich in der Rauchkammer einge-baut) und am Schalldmpfer hinter dem Schlot.

    Die grten Stckzahlen besa die RBD Essen, die die Maschinen fr zahl-reiche bergabefahrten zu Stahlwer-ken und Zechen bentigte. Auch auf smtlichen Rangierbahnhfen drften die 94.5 zu finden gewesen sein. Nur die Reichsbahndirektionen Knigsberg, Augsburg, Oldenburg und Schwerin hatten keine T 16.1.

    Von den ursprnglich weit ber 1000 Loks der Gattung 94.5 der DRG kamen nach dem Zweiten Weltkrieg knapp 700 Maschinen zur Bundesbahn, die DR hatte rund 250 im Bestand. (Man-gels genauer Zahlen knnen hier nur gerundete Werte angegeben werden.) Die Einstze hnelten den Vorkriegs-diensten. Zwar versuchte die Bundes-bahn, in ihrem Neubauprogramm von 1950 die 94.5 durch die Baureihe 82 zu ersetzen, doch gelang dies weder im Hinblick auf die Stckzahl noch auf die Einsatzdauer.

    Erst mit dem sog. Strukturwandel ging die Zahl der betriebsfhigen 94.5 merklich zurck. Insbesondere die Auslieferungen von V 60 und V 90

    Nochmal die Strecke BaiersbronnFreuden-stadt Stadt. Beim hier abgebildeten D970 sind sogar drei Preu-en bei der Arbeit auf dem malerischen Christophstal-Viadukt. Vorn 941249, dahinter 94820 und als Schie-belok folgt 941025.

    Unten: Es geht auch weniger anstrengend: In Tbingen Hbf war-tet 94 1383 mit einem leichten Schienenbus-beiwagen und einem Behelfspersonenwa-gen auf Abfahrt. Fotos: Dipl.-Ing. Herbert Stemmler

    Ganz unten: Die be-kannte Szene aus Laufach, diesmal aber nicht mit T 20, sondern mit 94 1138 (10.5. 1956). Foto: H. Oester-ling/Archiv Meinhold

  • machten viele Rangierdampfer ent-behrlich. Die Umzeichnung auf die EDV-gerechte Bezeichnung 094 erhiel-ten noch 114 Maschinen, viele von ih-nen jedoch nur auf dem Papier.

    Zum Jahresbeginn 1973 waren noch gerade mal zwlf Maschinen im Be-stand der DB. Im Jahr darauf beschloss die Hauptverwaltung der Bundesbahn, dass Dampfloks nicht zum Image eines modernen Unternehmens passten. Sie

    verfgte auf einen Schlag die Ausmuste-rung von 61 Dampfloks, darunter auch die letzten 94.5 obwohl einige von ih-nen bis zu diesem Zeitpunkt nicht mal abgestellt waren. Als vorletzte 94er wur-den am 2.12.1974 die 094 616 und die 094 640 ausgemustert, beim Bw Hamm folgten ihnen am 24.12. die 094 055 und die 094 730. Letztere kam im Juni 1975 mit einer Sondergenehmigung noch zu der Ehre, gemeinsam mit 078

    246 einen Zug fr Eisenbahnfreunde befrdern zu drfen.

    Heute existieren nur noch wenige ehemalige T 16.1. Gleich vier finden sich in Ilmenau: 094 184-9, 94 1292-5, 094 692-1 und sogar betriebsfhig die ehemalige Denkmalslok aus Gn-nern, 094538-6. In Nrdlingen ist die 094 697-0 zu besichtigen und im DDM Dampflokmuseum Neuenmarkt steht 094 730-9. MK

    Bachmann Europe Plc Niederlassung Deutschland 90518 Altdorf bei Nrnberg Informationen im Fachhandel und unter www.liliput.de

    In Mannheim waren die 94.5 noch lange aktiv. 94 1698 steht mit ihrer Fuhre am 3.7.1965 in Mannheim Rangierbahnhof. Foto: Helmut Oesterling/Archiv Michael Meinhold

  • 20 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Die Vorbildwahl ist durchaus ge-schickt getroffen: Kaum eine Dampflok aus Kaisers Zeiten geniet eine hnliche Popularitt wie die gute alte P 8 und eben die hier zu betrach-tende T 16.1. Beide durften zu Bundes-bahnzeiten noch lange genug zuletzt als 038 bzw. 094 in Diensten stehen, um auch jngeren Eisenbahnfreunden ins Bewusstsein zu rcken und dort zu bleiben.

    Pellt man das Modell aus der Verpa-ckung, fallen zunchst die zahlreichen Details am Kessel auf. Preuentypisch blieb kaum ein Stck des Verdampfers unbelegt. Dabei bilden Schornstein, Dampfdom und die beiden Sandksten mit dem Kessel ein zusammenhngen-des Bauteil, was am bergang zur Kes-selrundung sehr feine Stufen ermglicht und unschne Spalten vermeidet.

    Der Knorr-Vorwrmer und das Si-cherheitsventil sind als Kunststoffteile angesetzt, whrend Schlot und Glocke

    aus Metall bestehen. Aus Kunststoff besteht wiederum der Generator, wel-cher leider etwas zu hoch sitzt, da am Bauteil zustzlich zum Haltewinkel auf der Rauchkammer noch mal eine Art Sockel angeformt ist. Auerdem muss dieser Dynamo ohne jegliche Leitungen auskommen: Weder Dampf-Zuleitungen noch -Ableitungen noch die Elektro-leitung sind dargestellt.

    Folglich bleibt der obere Anschluss vom Dampfentnahmedoppelventil an der rechten Seite des Dampfdoms unge-nutzt. Das gilt leider auch fr das nm-liche Ventil auf der linken Seite, denn auf eine Darstellung des Hilfsblsers wurde einschlielich seiner Zuleitung ebenfalls verzichtet.

    Dahingegen haben Luft- wie Speise-pumpe vollstndige Anschlsse. Auch die Verrohrung zum Vorwrmer lsst keine Verbindung missen. Dabei wur-den die Leitungen vorbildgerecht in un-terschiedlichem Durchmesser erstellt.

    Im Verlauf dieser Leitungsbndel sind brigens die Kesselspeiseventile ledig-lich angedeutet.

    Die zu den Dampfentnahmeventilen fhrenden Stellstangen wurden samt der Doppelhalter in Kunststoff gespritzt. Das macht einerseits die Halter etwas filigraner, andererseits sollte man aber die recht elastischen Stangen beim Handling der Lok nicht verformen. Die Griffstangen an der Rauchkammer sind stattdessen ebenso wie ihre Pendants an Fhrerhaus und Tender aus stabilem Draht gefertigt.

    Angeformt an den Kessel findet man noch weitere Details: Schmier- und Druckluftleitungen sind ebenso minu-tis dargestellt wie die Waschluken. An-graviert sind auch die Sandfallrohre, die man sich aber durchaus freistehend gewnscht htte. In feiner Gravur wer-den smtliche Nietreihen an Wasserks-ten und Fhrerhaus gezeigt. Lediglich die Rckfront der Lok zeigt keine Nie-ten, was bei einer DB-Maschine nach einer Reparatur durchaus richtig sein kann.

    Am Rahmen sind als Zurstteile vier freistehende Bremsschluche und in die vorderen Zylinderdeckel Kolbenstan-genschutzrohre einzusetzen. Letztere werden weitgehend von den robust ge-formten Trittstufen am Puffertrger ver-deckt. Unter dem Fhrerhaus wurden Bremszylinder und die zugehrige Bremswelle am Rahmen angeformt.

    Bei der Steuerung sind smtliche Stangen aus Blechstanzteilen geformt.

    Die Baureihe 94.5 in H0 von Mrklin

    Robuster RangiererMrklin rundet sein Programm an Dampflokomotiven mit einer weiteren Preuin ab. Da das Rangieren bekanntlich das Salz in der Modellbahner-Suppe ist, kommt eine starke Rangierlok den Fans sicherlich recht. Wie das gute Stck letztlich umgesetzt wurde, beschreiben Martin Knaden und Bernd Zllner.

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 21

    Schieberschubstange und Aufwerf hebel bilden dabei leider ein durchgehend glattes Blech, das hinter dem Steue-rungstrger noch dazu wegen seines Glanzes besonders auffllt. Die Kunst-stoffteile Kreuzkopf und Gegenkurbel haben hingegen eine feine Gravur und sind zudem farblich gut auf die Metall-teile abgestimmt.

    Der Lokaufbau zeigt ber alle Teile sehr gleichmig ein sattes, seiden-glnzendes Schwarz. Auch beim Rot des Fahrwerks sind keinerlei Farbunter-schiede von Kunststoff- und Metallteilen auszumachen. Die Anschriften sind wie bei Mrklin blich gestochen scharf ge-druckt. Alle Schilder sind mit zustzli-chem schwarzem Grund in Silber aus-gefhrt, die brigen Anschriften in Wei.

    Technik

    Nur zwei Schrauben mssen gelst wer-den und schon lsst sich das Gehuse vllig problemlos vom Fahrwerk tren-nen. Es prsentiert sich ein sehr ber-sichtliches Innenleben, das in Fahrzeug-mitte vom lngs angeordneten Motor mit Schwungscheibe bestimmt ist. Des-sen Drehmoment wird ber ein vllig gekapseltes Schnecken-/Stirnrad-Ge-triebe auf die vierte Treibachse bertra-gen. Den Antrieb der brigen Treibach-sen bernehmen die Kuppelstangen.

    Hinter dem Motor befindet sich am Boden von Fhrerhaus und Kohlekasten die Hauptplatine mit dem aufgesteckten Decoder. Darunter wurde der Lautspre-

    MIBA-TEST

    Mit einer kurzen bergabe ist 94 1343 auf dem Weg zum Anschlieer.

    Die Tenderrckseite hat ebenso wie der DB-typische hohe Kohlenkasten keine Niet-reihen. Offensichtlich wurde bei der Vorbildlok hier ein Reparaturblech eingeschweit.

    Die Kunststoffteile der Steuerung Gegenkurbel, und Kreuzkopf passen farblich recht gutzu den dunklen Stangen aus Blech.

    Die Anschriften der Lok in Alu und Wei.

    Unten: Die Lokfhrerseite der 94 1343 zeigt teils gravierte, teils angesetzt Leitungen.

  • 22 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    cher so gut versteckt, dass er weder von oben noch von unten erkennbar ist. Eine Mulde im Rahmen bildet zugleich die Schallkapsel. Damit der Klang unge-hindert nach auen dringen kann, sind hier ffnungen vorhanden.

    Die Lok sttzt sich auf der ersten und der vierten (angetriebenen) Achse ab, letztere trgt auf beiden Rdern Haftrei-fen. Diese Achsen sind mit geringem Seitenspiel in Messingbuchsen gelagert. Die brigen Radstze sind hhenbeweg-lich und durch je zwei auf der Achse schleifende Druckfedern abgefedert. Sie haben das notwendige Seitenspiel zum Durchfahren des obligato rischen 360-mm-Radius.

    Im brigen konnte die nicht zu ver-meidende Vergrerung des Gesamt-achsstandes auf 3,4 mm begrenzt wer-den, weil der Treibraddurchmesser bis auf das zulssige Grenzma (im Modell ca. 0,3 mm) verkleinert und die Spur-kranzhhe abweichend von der Mr-klin-Hausnorm auf 1,2 mm verringert wurde. Im Hinblick auf die weitgehend baugleiche Trix-Version wurden dem Modell an der dritten und vierten Treib-achse auf beiden Seiten Radschleifer spendiert, die an der Rckseite der R-der arbeiten.

    Das Modell lsst sich ber den gesam-ten Regelbereich bei sehr geringer Ge-ruschentwicklung recht gefhlvoll be-wegen, was fr den vorbildgerechten Einsatz als Rangierlok sehr wichtig ist. Leider konnte man sich bei Mrklin nicht zu einer annhernd mastbli-chen bzw. NEM-konformen Hchstge-schwindigkeit durchringen. Entspre-chend ist der Auslauf des Modells nur bei Maximalgeschwindigkeit nennens-wert und fllt bei Vorbildgeschwindig-

    Nach Lsen der beiden Schrauben lsst sich das Gehuse ohne Hakeln abheben. Als Antrieb dient ein kompakter Industriemotor, der von zwei Kunststoffklipsen auf dem Rahmen gehalten wird.

    Auf der Verteilerpla-tine liegt die 21-po-lige Schnittstelle, die den mfx-Decoder trgt. Auf der Unter-seite der Verteiler-platine spitzen ganz klein noch die win-zigen LEDs fr die rckwrtige Be-leuchtung hervor.

    Zu beachten ist die Angabe der Brems-untersuchung: Unt. O 2.12.60

    Direkt unter der Ver-teilerplatine ist der Lautsprecher einge-baut, der mit opti-mal kurzen Kabeln angeschlossen ist. Hier ist auch der An-schluss des roten Ka-bels, das zunchst neben dem Getrie-bekasten verluft und dann unterhalb des Motors in einer ffnung des Rah-mens verschwindet, bis es

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 23

    keit deutlich ab. Die gemessene Zugkraft ist fr den typischen Einsatzzweck durchaus ausreichend. Allerdings wird insbesondere bei Rckwrtsfahrt unter Last der Lauf sehr unruhig, was offen-bar mit dem zu groen Spiel von 0,5 mm zwischen Messingbuchse und Rah-men bei der Treibachse zusammen-hngt.

    Das Dreilicht-Spitzensignal wechselt mit der Fahrtrichtung und wird durch warmweie LEDs erzeugt. Bei Vor-wrtsfahrt leuchtet dann auch die ff-nung des Schornsteins mit; dies kann jedoch entweder durch eine geeignete Abdeckung von innen oder die Nach-rstung eines Rauchgenerators verhin-dert werden. Fr dessen Einbau und elektrischen Anschluss ist das Modell bereits vorbereitet. Passend zur univer-

    sellen Einsatzmglichkeit als Rangier-lok gibt es vorn und hinten einen kulis-sengefhrten Normschacht.

    In seiner Faltblisterverpackung ist das Modell bestens geschtzt. Die Bedie-nungsanleitung zeigt, wo die wenigen Zurstteile hingehren, gibt die bli-chen Wartungshinweise und stellt in einer tabellarischen bersicht die Soundfunktionen in Abhngigkeit von der Betriebsart dar. Eine Ersatzteilliste mit Explosionsdarstellung rundet das Ganze in gewohnter Weise ab.

    Fazit

    Ein solide gemachtes Modell mit Digital-steuerung und vielfltigen Soundfunk-tionen. Der Dampflokfreund wnscht sich aber auch im Hinblick auf den Preis an einigen Stellen durchaus noch mehr Details: Generatorleitungen, Spei-seventile, angesetzte Bremszylinder. In jedem Fal l wurden trotz der vorbildbedingten Radstand-Kompro-misse die Gesamtproportionen gut getroffen. bz

    Matabelle Baureihe 94.5 in H0 von Mrklin

    Vorbild 1:87 ModellLngenmae Lnge ber Puffer: 12 660 145,52 145,3 Lnge ber Puffertrger: 11 360 130,57 130,5

    Puffermae Pufferlnge: 650 7,47 7,4 Puffermittenabstand: 1 750 20,11 19,8 Puffertellerdurchmesser: 450 5,17 5,0 Pufferhhe ber SO: 1 050 12,07 12,9

    Hhenmae ber SO Schlotoberkante: 4 550 52,30 51,9 Kesselmitte: 2 650 30,46 30,45

    Breitenmae Breite Fhrerhaus und Wasserksten: 2 900 33,33 33,4 Breite Umlauf: 3 100 35,63 34,8 Zylindermittenabstand: 2 160 24,83 29,0

    Achsstnde Lok Gesamtachsstand: 5 800 66,67 70,1 Puffertrger zu Kuppelachse 1: 2 550 29,31 27,5 Kuppelachse 1 zu Kuppelachse 2: 1 450 16,67 17,525 Kuppelachse 2 zu Kuppelachse 3: 1 450 16,67 17,525 Kuppelachse 3 zu Kuppelachse 4: 1 450 16,67 17,525 Kuppelachse 4 zu Kuppelachse 5: 1 450 16,67 17,525 Kuppelachse 5 zu Puffertger: 3 010 34,60 32,9

    Raddurchmesser Treib- und Kuppelrder: 1 350 15,52 14,9

    Speichenzahl Treib- und Kuppelrder: 14 14

    Radsatzmae entsprechend Mrklin-Hausnorm Radsatzinnenma: 14,0+0,1 14,2 Spurkranzhhe Treibrad: 1,35+0,05 1,2 Spurkranzbreite: 0,9+0,1 1,0 Radbreite: 3,2+0,12 3,1

    Messwerte BR 94.5Gewicht Lok: 282 g

    Haftreifen: 2

    Messergebnisse Zugkraft Ebene: 97 g 30 Steigung: 88 g

    Geschwindigkeiten (Lokleerfahrt) Vmax: 103 km/h bei Fahrstufe 128 VVorbild: 60 km/h bei Fahrstufe 90 Vmin: ca. 2,8 km/h bei Fahrstufe 1 NEM zulssig: 78 km/h bei Fahrstufe 128

    Auslauf vorwrts/rckwrts aus Vmax: 80 mm aus VVorbild: 30 mm aus VNEM zul.: 48 mm

    Lichtaustritt: geschaltet

    Schwungscheibe Anzahl: 1 Durchmesser: 14,0 mm Lnge: 8,2 mm

    Art.-Nr. 37160, Digital mit Sound, uvP: 329,95 Art.-Nr. 37165, analog, uvP: 279,95 Art.-Nr. 22160, DC-Trix, uvP: 259,95

    in der Nhe des Mittelschleifers wieder aus dem Rahmen austritt und an der Kontaktplatte verltet ist. Auch deutlich zu sehen: Erste und vier-te Kuppelachse sind fest im Rahmen mit Buchsen gelagert, die anderen Radstze werden von je zwei Federn aufs Gleis gedrckt. Fotos: MK

  • 24 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Besuch auf demFaller-Hofgut

    Das Arrangement fr dieses Bild gestaltete sich nicht ganz einfach. Opa und Enkel waren zwarrecht willig und auch geduldig, der Bauer hingegen ziemlich mrrisch, weil er auf seinem Bull-dog warten musste, bis ein Zug kam. Dass gleich eine S 3/6 vornedran war, war reine Glck -sache. Reine Nervensache war es allerdings im richtigen Moment auf den Auslser zu drcken.

    Sortimentsklassiker neu arrangiert

    Keine Formneuheit, immerhinaber ein modifizierter Klassi-ker, ergnzt mit einer Mengeniedlicher Kleinteile, findetsich im Faller-Bausatz 130372Hofgut. Mit etwas bastleri-schem Geschick entsteht dar-aus ein individueller und stim-mungsvoller Blickfang. Mit sei-nen Fachwerkmauern passt derHof natrlich besonders gut ineine frnkische Szenerie. Derfolgende Bilderbogen von OttoHumbach und Christoph Lins-meier zeigt neben vielen at-traktiven An- und Einsichten indas Ensemble auch einigewichtige Bastelschritte ins -besondere bez. Rauputz zurVerfeinerung des Bausatzes.

    Auf der Anlage von seinerRckseite, im kleinen FallerKatalog-Bild von vorne pr-sentiert sich hier das ausge-wogene Gesamtensemble.

  • MODELLBAHN-PRAXIS

    MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 25

    Danach folgt ein Anstrich mit Revell Wei-matt 05. Gealtert wird miteinem weichen Pinsel und Wasserfarben aus dem Malkasten. Je nachBeigabe von Splmittel fliet die Farbe in die Vertiefungen. Wnschtman eine eher oberflchliche Patina, lsst man das Splmittel weg

    Heuernte auf dem Hofgut. Die Heumanndl wurden aus Pfeifenreinigerngeflochten und entsprechend bemalt. Eine ganze Menge Landvolk in z.T.herrlich typischen Posen findet man im groen Preiser-Sortiment Aufdem Bauernhof (Kat.Nr. 13001). Aus demselben Hause stammt auch dasPferdegespann mit Odelbansen (Kat. Nr. 30414). Das Wegkreuz findetman im Kapellenbausatz Hirschbichl bei Kibri unter der Kat.Nr. 39780.

    Von groer Bedeutung fr die realistische Wirkung von Wnden undMauern ist eine plastische Putzstruktur. Die Spritzlinge von Umfas-sungsmauer und Torbogen des Kunststoff-Bausatzes sind bereitswerkseitig recht krftig strukturiert. Die brigen Mauerteile bekom-men einen Putzauftrag mit Moltofill oder wie hier mit Holzspachtel.

    und arbeitet mit ei-nem ziemlich trocke-nen Borstenpinsel.Falls man mit demErgebnis nicht zufrie-den ist, splt mandas Ganze mit Was-ser einfach wiederab. Eine grifffeste Fi-xierung erreicht manmit mattem Klarlack.

  • 26 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Die Luftaufnahmen zeigen das Ensemble samt passendem Zubehr von verschiedenen Seiten. Der modulare Auf-bau des Bausatzes gestattet ein Aufstellen des Bauernhofes in verschiedenen Zusammenstellungen.

    Auch hier hilft ein anschlieen-der Auftrag mit dunkler Wasser-farbe zu mehr Struktur.Grundstzlich sollten alle Plas-tikteile mit vorwiegend mattenFarben nachgearbeitet werden,um ihnen den unnatrlich wir-kenden Glanz zu nehmen. Etwasproblematisch im Falle des Hof-gutes stellte sich dabei die Be-arbeitung des in den Mauer-spritzlingen bereits dunkel-holz-farben eingefrbten Fachwerkesdar. Anstelle des Pinsels kam hierein Folienstift zum Einsatz (links).

    Das verputzte und gealterte Mauerwerk des Nebengebudes mit be-reits eingesetzten, holzfarben gestrichenen Fensterlden. Wer es ganzgenau nimmt,

    streicht auch die im normalen Modellbetrieb kaum sichtbaren Spar-ren- und Lattungsbereiche unterhalb der Dachtraufe vorbildgetreuholzfarben an.

    Unten: Hier sieht man diverse noch nicht farblich berar-beitete Kleinteile des Bausatzes. Auch sie wurden wiebeschrieben spter noch patiniert. Der Marktstand ist indiesem Bausatz sogar formneu!

  • Epoche III: Noch wird das Pferd auf diesemHof als Arbeitskraft bentigt, aber ebensowie die Tage der Dampflokomotiven sind sei-ne Tage auch schon gezhlt. Der Hofhundkann sich hingegen sicher sein, dass seineWachdienste auch in Zukunft noch gebrauchtwerden. Fotos: OH (5), Christoph Linsmeier (11)

  • 28 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Zunchst aber zu den Kabelanschls-sen bereits bekannter Peripherieger-te. Roco verwendet mit seiner Multi-maus den X-Bus, Fleischmann setzte mit seinem Lokboss auf das Loco-Net. Konsequenterweise hat die Z21 beide Anchlsse zu bieten, den X-Bus sogar dreimal. Daneben gibt es noch An-schlsse fr die Roco-Rckmeldung und Booster. Haupt- und Programmier-gleise werden ber beiliegende Schraubklemmenstecker angeschlos-sen.

    Der Clou liegt aber in der Netzwerk-fhigkeit. Der in der Z21-Packung fix und fertig vorkonfigurierte WLAN-Rou-ter wird mit seinem ebenfalls beiliegen-den Ethernet-Kabel an der LAN-Buch-se angeschlossen und stellt somit die

    Die Roco/Fleischmann-Digitalzentrale Z21

    Zentrale der ZukunftZur Spielwarenmesse 2012 berraschten Roco und Fleischmann mit einer vllig neuen Digitalzentrale. Der gesamte Messestand war auf die Prsentation des revolutionren Bedienkonzepts ausgerichtet. Im Sptsommer waren dann endlich die ersten Gerte verfgbar. Martin Knaden beschreibt seine Eindrcke.

    Eine Digitalzentrale zeichnet sich heutzutage durch vielfltige Funk-tionen und universelle Anschlsse aus. Fahren, Schalten und Melden gehren dabei quasi zu den Basics. Wer eine neue Zentrale am Markt platzieren will,

    muss dem Kunden daher einen Mehr-wert bieten. Die Roco-Entwickler setzen hierbei auf Touch-Bedienung. Die Z21 trgt so gesehen ihren Namen durch-aus zu Recht, denn Touch ist der Trend dieses noch jungen Jahrhunderts.

    Schon der Begr-ungsbildschirm lsst in zehn Feldern die Funktionsvielfalt der App erahnen. Zentral in der Mitte prangt das Dreieck, das den Zugang zum Steuerungspult er-mglicht.

    Unsere ersten Ein-drcke haben wir auch in einem Film zusammengefasst. Den Film knnen Sie laden unter http://www.miba.de/download/z21-erste-Schritte.mp4 oder mit diesem QR-Code:

    Der Inhalt der Packung 10820: Neben der Zentrale Z21 gibt es noch den vorkonfigu-rierten WLAN-Router. Das Verbindungskabel zwischen beiden Gerten liegt ebenso bei wie die jeweiligen Netzteile.Unten: Auf der Rckseite der Z21 sind alle notwendigen Anschlussbuchsen versammelt. Die Gleise werden ber Schraubklemmen-stecker angeschlossen.

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 29

    Verbindung zu mobilen Endgerten her. Auf diesem Weg lsst sich die Zen-trale auch mit iOS-Gerten wie dem iPhone oder iPad von Apple (ab iOS 4.2) und Android-Gerten (ab Version 2.3) ber den Touchscreen bedienen.

    Dazu ldt man aus dem von Apple betriebenen AppStore oder bei Google Play die kostenlose App Z21 mobile fr Smartphones oder Z21 HD fr Ta-blets. Der Ladevorgang dauert nicht mal eine Minute; nach der automatisch einsetzenden Installation ist die Appli-kation sofort einsatzbereit.

    Da das Signal vom Touchscreen zur Zentrale ber WLAN luft, muss man natrlich in den Einstellungen das Smartphone oder Tablet am WLAN-Netz des Z21-Routers anmelden. Das daraufhin abgefragte individuelle Pass-wort kann von einem Aufkleber auf der Unterseite des Routers abgelesen wer-den.

    Nun ist es ratsam, zunchst die Loko-motiven zu konfigurieren. Im Dialogfeld Lok-Einstellungen findet man zwlf berwiegend moderne Roco-Maschinen (warum eigentlich so wenige Fleisch-mann-Loks?), deren Werte Lok adresse und Funktionstastenbelegung bereits voreingestellt sind. Wer ber der linken Spalte auf das +-Zeichen tippt, kann hier weitere Loks hinzufgen.

    Dabei ist die Kamera-Funktion in der mittleren Spalte (erreichbar durch An-tippen des neutralen Lokbildes) beson-ders ntzlich, da man mit ihr ein klei-nes Symbolbild seiner hinzugefgten Lok selbst erstellen kann. Die Zuord-nung der Funktionen insbesondere der Soundfunktionen erfolgt in der rechten Spalte ber Wahlrder.

    Taurus-Fahrer haben noch die Mg-lichkeit, einen konfigurierten Fhrer-stand (weitere sollen folgen) zu laden. Dafr ist eine Internetverbindung not-wendig. Das Fhrerstandssymbol taucht nun neben dem Tachofeld auf.

    NEUHEIT

    In der Tablet-Version liegen jeweils zwei Be-dienfelder nebeneinan-der. Das knnen wie hier zwei Steuerungs-pulte sein, ber das Weichensymbol sind auch die Stellpultfunk-tionen erreichbar (ver-gleiche Abbildung wei-ter unten). Bei den klei-neren Bildschirmen von Smartphones ist je-weils nur ein Feld dar-gestellt.

    In den Lok-Einstellungen knnen Parameter wie Bezeichnung, Digital-adresse und die Funktio-nen eingestellt werden. ber das +-Zeichen links oben wird eine neue Lok eingegeben. Diese erscheint zunchst mit einem neutralen Lokbild, das jedoch ber die gerteeigene Kame-ra durch ein echtes Foto der betreffenden Lok ersetzt werden kann.

    Hat man bei den Lok-Einstellungen ber Konfigurierte Fhrer-stnde den Taurus-Fhrerstand geladen (wozu das Tablet kurz-zeitig mit einem Router verbunden werden muss, der Zugang zum Internet hat), erscheint neben dem Geschwin-digkeitsfeld ein zustz-liches Symbol. Bis zum Jahresende werden deutlich mehr Fhrer-stnde angeboten.

  • 30 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Gefahren wird mit dem Steuerungs-pult, das vom Begrungsbildschirm aus ber das zentrale Dreieckssymbol erreichbar ist. Der Bildschirm ist hier beim Smartphone komplett ausgenutzt, bei Tablets ist er in eine rechte und linke Hlfte geteilt. Diese beiden Seiten kn-nen sowohl als Fahrpult wie auch als Stellpult gewendet werden.

    Besonders interessant ist bei der Z21-App aber die Steuerung ber eine Fh-rerstandsansicht. Hier wurden die Mg-lichkeiten eines Tablets konsequent aus-genutzt: Die Taster sind animiert und dienen wie beim groen Vorbild zum Steuern der Lok.

    Freilich muss man sich zunchst mit den Bedienelementen vertraut machen. Dafr gibt es den Hilfe-Button, der aus-fhrliche Erluterungen bereit hlt. (Da-mit Sie nicht mehrfach zwischen Fh-rerstand und Hilfefenster umschalten mssen, haben wir den wichtigsten Teil auf dieser Seite abgedruckt.) Hat man diese Funktionen gelernt, kann es losgehen: Stromabnehmer heben,

    Hauptschalter ein, Spitzenlicht ein-schalten und abfahren.

    Auf den ersten Metern erfordert die Bedienung der virtuellen Hebel noch die volle Konzentration, zumal man mit den Fingern auf dem Touchdisplay keine Tasten erfhlen kann. Doch schon bald hat man sich in seine Rolle als echter Lokfhrer am virtuellen Pult einge-whnt und kann die Fahrt genieen.

    Als zuknftige Erweiterungen sind Fhrerpulte zustzlicher Loks angekn-digt. Gespannt sein darf man auf den Dampflok-Fhrerstand. Auch eine Ka-mera, die von der fahrenden Lok aus ihre Bilder an den WLAN-Router sendet, sodass die Modellstreckenfahrt im Fh-rerstandsfenster erscheint, ist denkbar. In jedem Fall ist das Gesamtsystem op-timal geeignet fr kommende Funk-tionserweiterungen, was eine hervor-ragende Investitions sicherheit mit sich bringt. Apropos Investitionen: Ein viel-fltig nutzbares iPad wollten Sie doch ohnehin haben, oder? MK

    1 Hauptschalter (vorn = ein)2 Kombi-Bremse3 Zugkraftsteller4 AFB-Hebel (Automatisches Fahren und Bremsen)5 Tachometer6 Zugkraftanzeige/Bremskraftanzeige7 Richtungsschalter

    8 Lichtschalter (vorn = ein)9 Schalter fr Fernlicht 1 und 210 Taster fr Horn (hoch/tief)11 Not-Aus-Schalter12 Kompressor13 Fahrmotorlfter14 Stromabnehmer heben/senken15 Trffner (nicht belegt)

    Kurz + knapp Digitalzentrale Z21

    mit vorkonfiguriertem WLAN-Router

    Art.-Nr. 10820

    uvP: 399,

    Modelleisenbahn GmbH

    www.roco.cc

    erhltlich im Fachhandel

    Schalter 1: Der Hauptschalter muss eingeschal-tet sein. Dane-ben der Panto-Schalter 14

    Hebel 4: Auto-matischer Fahr- und Bremshe-bel (mit Fahr-stufenanzeige)

    Hebel 3: Der Zug-kraftsteller (mit Prozent angaben) regelt die Be-schleunigung.

    Taster 10: oben Horn hoch, unten Horn tief

    Hebel 2: Kombi-Bremse fr Luft- und E-Bremse. Soll demnchst einzeln schaltbar sein.

  • 32 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Auch in diesem Jahr drfen sich die Besucher der beiden Ausstellungen in Kln und Friedrichshafen auf ein ab-wechslungsreiches und ansprechendes Programm freuen. MIBA-Leser knnen sich durch die beigefgten Ermi-gungs-Coupons auf denen alle wichti-gen Infos zu finden sind gleich dop-pelt freuen.

    Programm in Kln

    Nicht zuletzt aufgrund des 40-jhrigen Jubilums der Spur Z wird es auf der IMA eine Sonderschau geben, die die Spurweite entsprechend wrdigt. Orga-nisiert und zusammengestellt wird die Sonderschau von Z-Urgestein Roland Kimmich. Darber hinaus werden aber

    auch Z-Anlagen unterschiedlichster Gre zu sehen sein.

    Mit Franz Stellmaszyk wird ein wei-terer Altmeister vor Ort sein und seine Spur1-Anlage mit dem Thema Brem-sen gestern und heute prsentieren.International werden Anlagen aus Eng-land und Frankreich mit entsprechen-den Themen erwartet.

    Fr Kinder und Jugendliche bietet der BDEF einen Workshop, in dem sie lernen, Modellhuser zu bauen, Figuren anzumalen, eine Flche zu begrnen oder einen Waggon zusammenzubauen. Das komplette Diorama drfen die Teil-nehmer mit nach Hause nehmen.

    Die drei parallel stattfindenden Ver-anstaltungen Internationale Modell-bahnausstellung, Klner Echtdampf Treffen und die Lego Fan-Welt Deutschland knnen mit nur einer Eintrittskarte besucht werden.

    Programm in Friedrichshafen

    hnlich bunt gemischt prsentiert sich das Programm auf der Faszination Mo-dellbau in Friedrichshafen. Passend zur kalten Jahreszeit stellt der Eisen-bahn-Club Spreewaldbahn Cottbus e.V. eine Winteranlage zur Zeit der Epoche II aus.

    Der Club der Modelleisenbahner Wrzburg e.V. wird gleich zwei Anlagen prsentieren, wovon eine nach dem Vorbild einer frnkischen Nebenbahn gestaltet ist. Eine Anlage mit funktions-fhigem Fahrsimulator stellen die Mit-glieder des Modelleisenbahnvereins Friedrich List aus Leipzig dem Publi-kum vor.

    Zwei groe Modellbahnmessen laden ein

    Herbstzeit ist AusstellungszeitDie 11. Faszination Modellbau in Friedrichshafen und die 29.Internationale Modellbahn Ausstellung in Kln begeistern mit vielfltigem Programm.

    Fr junge Menschen heit es nicht nur kucken und fotogra-fieren: Um gerade den Nachwuchs an das Hobby Modell-bau heranzufhren, veranstaltet der BDEF einen Work-shop, nach dem die Teilnehmer ihr Diora-ma mit nach Hause nehmen drfen.Fotos: Messe Sinsheim

    In Kln zu sehen: die Winteranlage der Eisenbahnfreunde LippstadtFoto: Lippstdter EF

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 33

    Modelle nach Vorbildfahrzeugen von der Isle of Man vorfhren.

    Darber hinaus sind auf beiden Aus-stellungen zahlreiche namhafte Modell-bahnhersteller mit ihren Produkten vor Ort. Auch die VG Bahn wird in Kln (Halle 4.1, Stand 1490) und Friedrichs-hafen (Halle A4, Stand 4106) mit ihrem Sortiment vertreten sein. dh

    AUSSTELLUNG

    Auhagen GmbHOT Httengrund 25 D-09496 Marienberg

    Tel.: +49 (0) 37 35. 66 84 66

    Neben vielen Modell-bahn-Anlagen in allen Gr-en und Mastben wird in Kln auch fr die Echtdampffreunde in der Halle 4.2 eine Menge geboten werden.

    Internationalen Verkehr zeigt hinge-gen die N-Anlage der Modelleisenbahn und Eisenbahnfreunde Halle-Stadtmit-te, die sich den Schnellverkehr Japans zum Thema gemacht haben. Wer sein Herz hingegen an Fahrzeuge aus dem Eisenbahn-Mutterland verloren hat, wird bei den Rocky Mountain Steamers fndig, die funktionsfhige Echtdampf-

  • 52 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Schon immer beschftigen sich die Mnchberger Eisenbahnfreunde mit ungewhnlichen Modellbahnen. So entstanden im Laufe der Zeit Anlagen auf Bierdeckeln, in Fernsehgehusen, nach Vorbildern oder unsere wohl ein-

    malige Vereinsanlage, die vom Fhrer-stand der V 200 027 aus gefahren wird.

    Im vorliegenden Beispiel geht es zur Zeit Ulbrichts schmalspurig durchs Reichsbahnland. Und das mit einem guten Schuss hintergrndigem Humor.

    Geographisches

    Unsere Schmalspurbahn knnte in der Prignitz aber auch anderswo in der Deutschen Demokratischen Republik zuhause sein. Sie spielt Ende der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts irgendwo im Norden der DDR. Die Stadt Havelburg, in deren Umgebung unsere Anlage angesiedelt ist, ist fiktiv. Nach unseren Vorstellungen liegt sie am sdlichen Rand einer Seenplatte. Havelburg, der Ausgangspunkt unserer Schmalspurbahn, liegt an einer bedeu-tenden Hauptstrecke in Richtung Ost-see/Skandinavien. Havelburg Hbf ist ein richtiger kleiner Verkehrsknoten. Nicht nur, dass hier eine Nebenstrecke

    Der Plan der einfachen, aber durchdacht ge-steuerten Vorfhranlage.

    Ein Stck Alltag irgendwo in der Prignitz

    Ulbrichts DDRWas veranlasst einen Verein, sich beim Anlagenbau auf ein gnzlich neues Terrain zu wagen? Neugier? Neue Herausforde-rungen? Oder schlicht die Lust am Trend zu auergewhnlichen Anlagen? Hier ist Letzteres der Fall, gepaart mit einer Portion Wissensdurst ber die Digitaltechnik und deren Mglichkeiten. So entstand ein Stck DDR nach frnkischen Ideen.

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 53

    abzweigt, auch die in 750-mm-Spur-weite ausgefhrte Bahn nach Peters-dorf hat am Hbf ihren Ausgangspunkt. Bereits Ende des vorletzten Jahrhun-derts gebaut, wird die Bahn auch noch im Jahr 1967 von der Deutschen Reichsbahn betrieben und unterhalten. Unsere Strecke verluft ber Havelburg Vorstadt, Havelburg West (hier zweigt die Stichstrecke nach Hirsch ab) fast genau nach Westen. Nachdem der Gro-e See (Seebahnhof) passiert wurde, wird in einer Schleife nach Norden ab-gedreht und der Endbahnhof Peters-dorf (kleines Bw) erreicht.

    Wir knnen mit dem Anlagenthema Schmalspurig durchs Reichsbahn-land nur einen kleinen Ausschnitt aus dem letzten Jahrhundert wieder aufer-stehen lassen; einer Zeit, als es im Os-ten Deutschlands noch Schmalspur-bahnen gab, die fr die Menschen und die Betriebe einer Region unverzicht-bar waren. Wir wollen aber auch an die damalige Zeit erinnern, als es noch zwei deutsche Staaten mit der gegen-stzlichen Wahrnehmung ihrer politi-schen Landschaft gab.

    Gehen Sie mit uns auf eine Reise in eine andere Epoche. Erleben Sie noch einmal Schmalspurromantik pur. Be-gleiten Sie uns nach Havelburg Vor-stadt! Schauen Sie mit uns beim Bcker vorbei, ob das frische Bckerbrot schon fertig ist. Beobachten Sie die Strche, die auf Futtersuche sind. Haben Sie schon die jungen Hasen im Stall direkt neben der Bahnlinie entdeckt oder dem Zeitungsleser am Bahnhof Havelburg Vorstadt ber die Schulter gesehen? Hat der VEB Gartenzwerg Walter Ul-bricht schon neue Gterwagen erhal-ten? Gibt es etwas Neues bei der PGH Funk und Technik? Lagern auch die richtigen Trabi-Ersatzteile in der Gara-ge? Werden die Zune bei Meister Kratzer heute noch fertig werden? Wird Familie Krause alles fr die Reise ins FDGB-Ferienheim in ihren Trabi kriegen? Kommt der Dampfzug pnkt-lich oder nimmt man lieber den Bus?

    Alle diese Fragen beantworten sich bei genauer Betrachtung der Anlage und ihrer zahlreichen Details.

    Die Anfnge

    Am Anfang stand eine digitale H0e-Anfangspackung von Roco. Aus Alt-bestnden fand sich noch ein Bemo Schweineschnuzchen. Eine weitere Roco-H0e-Neuheit, die 99 4652, gesell-te sich hinzu. Jetzt musste nur noch ein

    Reger Zugverkehr herrscht auf der schmalspurigen Strecke zwischen Havelburg-Vorstadt und Petersdorf. In den 60er-Jahren waren die diversen Schmalspurnetze in der ehemaligen DDR fr Menschen und Betriebe noch sehr wichtig.

    Mit dem Wismarer Schienenbus wurde ein groer Teil des Personenverkehrs auf der Strecke abgewickelt.

    Der fiktive Ort Ha-velburg an der Havel liegt im Gebiet der Mritzer Seenplatte an einer stark fre-quentierten Haupt-strecke Richtung Ostsee/Skandinavi-en. Die dortige Schmalspurbahn bin-det weitere Ort-schaften, wie Peters-dorf und Hirsch an die Hauptbahn an.

    MODELLBAHN-ANLAGE

  • 54 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    passendes Motiv gefunden werden. Da es sich bei den Fahrzeugen um Model-le nach Vorbildern der Deutschen Reichsbahn handelt, war das An-lagenthema schnell gefunden: Schmal-spurig durchs Reichsbahnland.

    Die H0e-Anlage ist ca. 2,4 m lang und rund 0,65 m tief. Sie spielt Ende der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts irgendwo im Norden der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Die Anlage fhrt einen automatischen Vier-Zug-Betrieb mit Abstellen und Ankuppeln von Gterwagen vor. Sie ist als Ausstellungsanlage fr die ober-frnkischen Mnchberger Eisenbahn-freunde konzipiert und wurde von Die-ter West (Modellbau) und Volker Seidel (Computertechnik etc.) gebaut.

    Der Leitgedanke der Anlage war, sich grundlegend mit der Computertechnik und dem Thema Digital-Technik zu be-fassen, um technisch mithalten zu knnen. Die beiden Erbauer kennen die Situation in der DDR um 1967 nur von Bildern. Nach Recherchen in der einschlgigen Fachliteratur, bei Zeit-zeugen und im Internet kann in der Zwischenzeit ein kleiner Ausschnitt aus der alltglichen Wirklichkeit Ende der 60er-Jahre gezeigt werden. Von Anfang 2007 bis Mitte 2008 wurde an der H0e-Ausstellungsanlage gebaut.

    Die Anlage wird mit Rocomotion 5.9 im Automatikbetrieb gefahren (unter anderem Rangierbetrieb mit automati-schem Abstellen und Ankuppeln von Wagen). Rocomotion basiert auf Rail-road & Co. TrainController der Firma Freiwald Software und dem Interface 10785 der Firma Roco. Fr Rocomo-tion sprach vor allem der gnstige Preis und die volle Kompatibilitt zum Roco-Digitalverstrker 10764 (neu: Multizentralepro 10832).

    Die ursprngliche Planung sah einen Betrieb mit der Roco-Lokmaus 2 vor. Nach dem Erscheinen der Multimaus wurde diese fr den Betrieb der Anlage vorgesehen, da die Lokmaus 2 nur vier Weichen mit dem DCC-Weichendeco-der-achtfach (Roco 10775) schalten kann.

    Bei der Inbetriebnahme von Roco-motion und der Software TrainControl-ler kam es in Verbindung mit der Multimaus (Version 1.00) zu Betriebs-strungen. Hier konnten wir, dank der schnellen Hilfe des Forums von Rail-road & Co. sowie der Firmware Up-date-Seite von Roco, den Fehler durch eine neue Version der Multimaus-Soft-ware beheben.

    Die Einsatztruppe der rtlichen Feuer-wehr ist zu einer bung angetreten. Der Anbau an die Bckerei geht schon seit Monaten nicht vorwrts, weil es an Dachziegeln man-gelt.Die geduldig warten-den Kufer in der Schlange vor dem Bckerladen wussten oft nicht, ob es die hei ersehnten Back-waren noch gab, wenn sie dran waren.

    Im VEB (volkseigener Betrieb) Gartenzwerg Walter Ulbricht kommen gerade neue Scke mit Keramikmasse mit dem IFA-LKW an. Nun kann die Produktion wieder aufgenommen und neue Devisen aus dem verpnten Westen erworben werden.

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 55

    Muse und Kompatibilitten

    Um eine reibungslose Zusammenarbeit zwischen Multimaus und Rocomotion zu gewhrleisten, mssen ltere Ver-sionen der Multimaus auf die Version 1.02 upgedatet werden. Dies ist mit der Software von Roco und dem Interface 10785 kein Problem. Eingebaut sind fnf Roco-Rckmeldemodule 10787 mit insgesamt 40 Rckmeldern davon wurden 26 Anschlsse mit Schutzgas-rohrkontakten (SRK oder auch Reed-Kontakte genannt) belegt. Diese steu-ern die Roco-Rckmeldemodule direkt und sind in Rocomotion als Kontakt-melder ausgewiesen (nur die Triebfahr-zeuge sind mit Magneten ausgerstet). 14 Anschlsse sind als Gleisbesetztmel-der vorgesehen.

    Da Rocomotion nur Kontaktmelder verarbeiten kann, wurden als Umset-zer Littfinski DatenTechnik-Gleisbe-legtmelder GMB-8 eingebaut. Diese werden in Rocomotion jetzt als Gleisbe-setztanzeige verwendet.

    Im Gleis- oder Blockplan von Roco-motion wurde der tatschliche Gleis-verlauf eingegeben. Insgesamt sind 14 Traffic-Boxen (Blcke) angelegt wor-den. In den Traffic-Boxen knnen Mel-der angelegt und Zge zugewiesen werden.

    Es knnen Brems- und/oder Halte-melder, sowie Besetztmelder angelegt werden. Zum Einsatz kommt ein PC mit Pentium III, 797 MHz, 256 MB RAM, XP Home 2002, SP3. Die Multimaus kommt im Roco-Verstrker als Master, das In-terface 10785 als Slave zum Einsatz. Die Weichen (acht Stck, davon sechs mit motorischen Antrieben) werden

    Meister Kohlhepp hat die Eidechse (Multicar 22) des VEB Kohlenhandels in krftezehrender Handarbeit mit der Schaufel beladen. Nun kann der kleine Einsitzer seine Fracht an die Haushalte des Stdtchens verteilen.

    Die Huser sind im charakteristischen DDR-Grau gehal-ten. Im Hinterhof verabschiedet sich Familie Krause vor der Fahrt ins Ferien-lager.

    TV-Gerte waren Luxus und nur selten auch in den Schaufenstern zu sehen. Bei den An-tennen musste man aufpassen, dass man sie nicht zu offensichtlich nach Westen ausge-richtet hatte

    Viele kleine, typische Szenen kann man beim Einblick in die beleuchteten Zimmer erken-nen. Mini-LEDs verhelfen zur richtigen Aus-leuchtung der filigran gestalteten Zimmer samt Einrichtung. Frau Schnepffenkter freut sich ber den ge-lungenen Fleischeinkauf. Jetzt kann ihr Hu-bert heute Abend mal wieder Slze essen.

  • 56 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    von einem DCC-Weichendecoder ge-schaltet. Die Motorantriebe erhalten dabei ihre Energie ber vorgeschaltete Relais. Bei der Verwendung des Inter-net Explorer 8 kann Rocomotion 5.8 brigens nicht mehr gestartet werden. Also sollte man entweder Firefox ver-wenden oder auf die Version 5.9 upda-ten.

    Fahrzeuge und Steuerung

    Das Rollmaterial stammt von verschie-denen Herstellern. So kommen ein Wis-marer von Bemo (aus Altbestnden, daher erhielt er ein neues Fahrwerk mit Pendelachsen und einen Digitalde-coder Roco 10745), zwei Dampfloks HF 110 C von Roco (beide als 99 4652 im Gegenlauf eingesetzt, um eine zurck-kehrende Lok zu simulieren!), die mit LokSound micro V3.5 von ESU ausge-rstet sind, die Dampflok 99 4616 aus einer H0e-Anfangspackung und ver-schiedene Personen- und Gterwagen von Roco, Liliput und aus tschechischer Kleinserie zum Einsatz.

    Anfangs war die 99 4616 mit dem originalen Roco-Decoder 10735 ausge-rstet zwischenzeitlich haben die Er-bauer beschlossen, auch die 99 4616 mit Sound auszursten. Da der ESU-LokSound micro V3.5 aber in der Lok nicht unterzubringen ist, vor allem am Platz fr den Lautsprecher mangelt es, wurde kurzerhand ein Packwagen zum Soundwagen umfunktioniert. Jetzt befinden sich dort der Decoder sowie der Lautsprecher, gleichzeitig wurde die Stromabnahmebasis der Lok ver-lngert und verbessert.

    Als Reservefahrzeuge werden ein weiterer Wismarer von Bemo (eben-falls mit Roco-Decoder 10735) und eine U (als DR 99 4712 mit ESU-LokPilot) von Liliput vorgehalten. Die Kf 6003, eine HF 130 C (ebenfalls aus Altbe-stnden, daher Umbau/Neubau auf Basis Merker+Fischer-Bausatz mit Ro-co-Decoder 10735) wird in Krze den Reservelokbestand noch erweitern. Auch sie wird einen Lautsprecherwa-gen mitfhren, in dem ebenfalls ein ESU-LokSound 3.5 fr die richtige Sound-Kulisse sorgt. Der Umbauvor-schlag fr die H0e-HF 110 C von Roco stammt aus der Zeitschrift Modell-eisenbahner, Ausgabe 1/2007.

    Um die von Haus aus bereits guten Fahreigenschaften der mit Schleppten-der ausgersteten HF 110 C von Roco noch weiter zu verbessern, hat unser Feinmechaniker Dieter West beide

    Am Ortsausgang findet man lndliche Huser in typischer Ziegelbauweise. Die Gebude ent-standen im Kitbashing-Verfahren unter der Verwendung von Baustzen von Auhagen, Faller, Kib-ri und anderen. Wichtig waren auch die zugehrigen Grten, fr eine gewisse Selbstversorgung.

    Die Farbgebung der Gebude und Stra-en wurde ebenso gut getroffen wie die spartanische Ausstat-tung des Ortes. Allein die Verspannung der Stromleitung ber die Dachstnder er-zeugt viel Atmosph-re, gelingt aber auch nur auf einer kom-pakten Anlage.

    Rocos 99 4652 vor einem kurzen Gterzug. Die Loks erlauben im Zusammenspiel mit der Computersteuerung sogar das Abhngen oder Ankuppeln von Wagen an festen Stellen. Dies wird ber Reedkontakte und Zeitglieder gesteuert.

    Die Anlage Schmalspurig durchs Reichsbahnland wird zusammen mit einer weiteren Gastanlage des MEC 01 Mnchberg und den vereinseigenen H0- und N-Modulanlagen der HEB Hobbyeisen-bahner sowie zwei zustzlichen Gastanlagen aus Holland bei den 5. Weiskircher Modellbahntagen am 24. und 25.11.2012 in Rod-gau zu sehen sein. Dann kann man sich vor Ort von den sehens-

    werten Details dieser auch gut einsehbaren Anlage berzeugen. Die Veranstaltung hat Samstag von 10-18 Uhr und Sonntag von 10-17 Uhr geffnet. Weitere Infos unter www.heb-ev.de

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 57

    Lokomotiven mit einer zustzlichen Stromabnahme im Tender ausgerstet.

    Weiter ist die Anlage auch mit Hin-tergrundsound ausgerstet. Auf einem MP3-Player sind verschiedene Ge-ruschdateien gespeichert, die in einer Endlosschleife abgespielt werden. ber Aktivboxen (aus dem Computerzube-hrhandel) kommen die Gerusche so richtig zur Geltung (abgespielt werden u.a. Anlassen und Abfahren eines Trab-bis, Dampflokgerusche, Lokpfiffe, En-tengeschnatter, Regen, Wind und Don-ner). Die Anlage ist mit einem Beleuch-tungskasten versehen, in welchem neben der Beleuchtung auch die Laut-sprecher integriert sind. Die Blenden des Beleuchtungskastens gewhrleis-ten den Abschluss der Anlage nach oben.

    Wie bereits erwhnt beruht Rocomo-tion auf dem Steuerprogramm Railroad & Co. TrainController. Bei Fragen zum Einsatz dieses Softwareproduktes informieren Sie sich bitte direkt beim Hersteller Railroad & Co.. Informa-tionen zum Achtfach-Gleisbelegtmelder und zu weiteren Produkten von Littfin-ski DatenTechnik finden Sie auf dessen Homepage unter www.ldt-infocen-ter.com. Volker Seidel

    Die Situation an der Rckwand mit den Rckmeldern, den Gleisbelegtmeldern, den Relais, dem In-terface und dem Ver-strker. Alle Fotos: Horst Meier

    Zwei baugleiche Schlepptender-Loks simulieren einen vol-len und einen ge-leerten Zug.

    NEUK

    ONST

    RUKT

    ION !

  • 58 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Die Kataloge der einschlgig be-kannten Zubehrhersteller hatte ich schon zum x-ten Male auf der Su-che nach einem Nebengebude fr eine Industrieanlage durchgeblttert. Sein Zweck musste eigentlich nicht nher bestimmbar sein es sollte ein Gebu-de sein, das beispielsweise als Lager-raum fr gefhrliche Stoffe dient und daher nicht unmittelbar neben dem Fabrikkomplex stehen darf. Aber auch eine Nutzung als Garage fr Gert-schaften wie einen Gabelstapler oder als Aufenthaltsraum fr die Belegschaft wren denkbar. Auerdem sollte das gesuchte Objekt aus mehreren Gebu-deteilen bestehen, eben so, als ob es im Laufe der Zeit durch Anbauten erwei-tert worden wre. Irgendetwas Passen-

    des war aber einfach nicht zu finden, auch das wiederholte Stbern in mei-nem Bausatzfundus brachte zunchst keinen Erfolg. Aber dort lag noch das gute alte Stellwerk Ottbergen von Ki-bri im Regal. Mit seinem Ziegelmauer-werk knnte es doch ganz gut zu den Fabrikgebuden passen vielleicht lie sich daraus etwas machen

    Der Kibri-Bausatz ist in der bekann-ten Stecktechnik ausgefhrt. Die Teile werden dabei nur ineinander geklipst; Klebstoff ist hier meistens nicht oder nur wenig ntig. Diese Verbindungs-form hat zwar auch einige Nachteile wie etwa die teilweise recht massive Ausfhrung von einigen Steckteilen, bietet aber den Vorteil, dass sich mal eben auf die Schnelle die Wnde zu-sammenfgen und wieder auseinan-dernehmen lassen so kann man leicht verschiedene Varianten ausprobieren.

    Meine ursprngliche Idee, den mitt-leren Gebudeteil zweigeschossig aus-zufhren, musste wegen der glatten Schilderflchen im mittleren Ge-schoss verworfen werden. Dafr sollte der Mittelteil aber wenigstens erkenn-bar hher ausgefhrt und mit einer Torffnung versehen werden.

    Mit einem Bleistift habe ich entlang der horizontalen Ziegelfugen die Schnittkanten markiert; die brigen

    Ein bekannter Bausatz einmal ganz anders

    Ein Dienstgebude fr viele Zwecke Manchmal lsst sich ein Bausatz mit wenig Aufwand so vern-dern, dass er auf den ersten Blick nicht wiederzuerkennen ist. Thomas Mauer nahm sich dazu das Modell des Stellwerks Ott-bergen von Kibri vor und machte etwas ganz anderes daraus

    Versteckt im Hinterhof der Firma Mller & Shne fand der unscheinbare kleine Ziegel-bau seinen Platz. In dieser Form ist sein Ver-wendungszweck recht unspezifisch; der Schuppen knnte fr alles Mgliche benutzt werden.

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 59

    Trennkanten knnen mit Lineal und Bleistift angerissen werden. Eine er-neute Steckprobe mit den Wandteilen lsst das zuknftige Aussehen schon recht gut erahnen. Die waagerechten Schnitte lassen sich einfach entlang der Fugen ausfhren, whrend die restli-chen Schnitte mit Hilfe eines Lineals erfolgen sollten. Die Schnittkanten ver-subert man durch einfaches Abzie-hen mit dem Bastelmesser ein Nach-feilen sollte eigentlich nicht ntig sein.

    Wie bei allen Plastikbaustzen wird der Gesamteindruck des Gebudes durch die Farbgebung geprgt; beson-ders die Ziegelsteinmauern lassen sich in mehreren Arbeitsschritten recht ef-fektvoll hervorheben. Zunchst erhiel-ten alle Wandteile einen Grundanstrich mit einer Emailfarbe (hier Revell Nr. 83); danach sollten die Fugen farblich ausgelegt werden. Benutzt man hierfr ebenfalls Emailfarben, besteht die Ge-fahr, dass sich die Grundfarbe wieder anlst eine Trockenzeit von mehreren Tagen (je nach Farbhersteller) ist durchaus einzukalkulieren. Wer wie ich eher ungeduldig ist, sollte deshalb auf wasserlsliche Farben (etwa Plaka- oder Abtnfarben) zurckgreifen, wel-che die erste Farbschicht nicht anlsen.

    MODELLBAHN-PRAXIS

    Das gute alte Stellwerk Ott-bergen von Kibri soll zu ei-nem Nebengebude umge-baut werden. Die Wnde sind schnell zusammengesteckt und die Schnittkanten kn-nen mit Bleistift markiert werden. Der mittlere Gebu-deteil soll erkennbar hher ausfallen und eine Torff-nung erhalten.

    Die Mauern erhielten einen rotbraunen Grundanstrich; die Fu-gen wurden mit verdnnter Abtnfarbe ausgelegt. Die Fenster werden nur mit verdnnter graubrauner Emailfarbe patiniert.

  • 60 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Eine gut mit Wasser verdnnte Farb-brhe wird dabei mit einem breiten Pinsel aufgetragen. Ist der Farbanteil in der Brhe nicht zu gro, braucht man die erhabenen Steinflchen auch nicht abzuwischen; am besten probiert man die Wirkung an einem lackierten Rest-stck einmal aus. Die Wandteile wer-den zum Trocknen waagerecht (!) bei-seite gelegt. Mit Aquarellstiften gibt man dem Ganzen den letzten Schliff, auf dem Grundanstrich werden dabei mit den Stiften Farbnuancen gesetzt.

    Beim Lackieren der Gebudeteile kann man auch gleich schon ein wenig Patina auftragen, wie etwa bei den Fensterrahmen. Da hier die Verglasung mit angespritzt ist, sollte man einen kompletten Neuanstrich erst gar nicht in Betracht ziehen. Ein Versuch fhrt meistens nur zu einem Gekleckse also muss die Patina aus stark ver-dnnter graubrauner Emailfarbe rei-chen. Bei den Bausatztren knnen noch Scharniere und Trgriffe farblich hervorgehoben werden. Neben einer ruhigen Hand bentigt man vor allem einen guten Pinsel mit einer sauber ge-formten Spitze.

    Die zurechtgeschnittenen Wandteile wurden nun entsprechend dem Bau-plan zusammengefgt. Bis auf das Dach fr den mittleren Gebudeteil be-ntigt man keine ergnzenden Teile; das Dach aus dem Bausatz kann wegen der berdachung des Erkers nicht ver-wendet werden. Ein Umbau lohnt sich nicht, da die Nahtstellen kaum zu ka-schieren sind. Deshalb habe ich einfach zwei neue Dachflchen aus der Blech-dachplatte von Kibri (Art.-Nr. 4148) zugeschnitten, die Mae habe ich von dem nicht verwendeten Bausatzspritz-ling abgegriffen. Die beiden Teile wer-den auf die beiden Bauteile geklebt, die den Dachberstand an den beiden Gie-beln darstellen und gleich exakt die gewnschte Dachneigung festlegen.

    Als Firstabschluss klebte ich ein qua-dratisches Polystyrolprofil (Plastruct oder Evergreen) auf. Zuvor sollten die Firstkanten noch etwas mit dem Bas-telmesser abgezogen werden, um eine gengend breite Auflageflche zu er-halten. Ergnzt wird das Dach mit Dachrinnen von Auhagen (Art.-Nr. 48643), der Originalkamin musste noch entsprechend der Dachneigung angepasst werden.

    Jetzt fehlte noch das zweiflglige Tor, das ich aus Brawa-Bretterplatten (Art.-Nr. 2801) zugeschnitten habe. Ein Tor-flgel erhielt ein dnnes senkrecht auf-

    Wenn die farbli-che Gestaltung mit den Aquarell-stiften abge-schlossen ist, wird das Stell-werk laut Bau-plan zusammen-gefgt.

    Das mittlere Dach entsteht aus der Blechdachplat-te von Kibri, die auch genau zu den Bausatzteilen passt. Die beiden Giebelteile aus dem Bausatz le-gen auch gleich die exakte Dachneigung fest.

    Als Firstabschluss setzt man einfach ein Polystyrolpro-fil auf.

    Die Dachrinnen stammen von Au-hagen; der Kamin musste noch ent-sprechend der Dachneigung an-gepasst werden.

  • MIBA-Miniaturbahnen 11/2012 61

    geklebtes Profil, das bei geschlossenem Tor ber den zweiten Flgel reicht und so den Spalt in der Mitte verdeckt. Die eigentliche Toraufhngung habe ich der Einfachheit halber gar nicht darge-stellt und dazu nur ein L-Profil aus dem Vollmer-Sortiment (Art.-Nr. 5021) zu-geschnitten. Dieses Profil verdeckt die gedachte Fhrung.

    Die Torgriffe sind aus feinem Draht gebogen. Sie wurden mit Alleskleber in kleine Lcher, die ich mit einem Hand-bohrer in die Bretterplatten eingelas-sen habe, eingesetzt. Um den Hhen-ausgleich zu der Bodenplatte des Bau-satzes herzustellen, musste noch eine kleine Rampe aus dem Reststck einer 2 mm starken Kunststoffplatte zuge-schnitten und schrg angefeilt werden. Nach dem Bemalen habe ich die Torfl-gel nur soweit geffnet eingeklebt, dass das Innere des Schuppens nicht weiter einsehbar ist.

    Mit nur wenig Aufwand entstand auf diese Weise ein vllig anderes Bau-werk. Denkbar sind auch weitere Ver-nderungen von Fenstern, Tren und Toren. Auch das direkte Ansetzen an andere Gebude ist ohne weiteres durchzufhren, indem man beispiels-weise den hlzernen Anbau weglsst und das berstehende Dach krzt.

    Natrlich lsst sich auch die Detail-lierung noch weiter treiben. Hier w-ren die etwas zu dicken Fallrohre zu nennen, die aus Draht ersetzt werden knnten. Bei geffneten Toren wre auch eine Inneneinrichtung denkbar. Bei meinem Industrieprojekt wird das Gebude teils verdeckt hinter einem Fabrikgebude stehen fr diesen Standort ist die Detaillierung vollkom-men angemessen. Die abgesgten obe-ren Stockwerke sind auch nicht verlo-ren mit einem neuen Sockel knnte daraus jetzt problemlos wieder ein se-parat stehendes Stellwerk entste-hen Thomas Mauer

    Das zweiflglige Tor wurde aus Bretterplatten von Brawa zugeschnitten. Ein L-Profil aus dem Vollmer-Sortiment verdeckt die Torfhrung. Die Torgriffe sind aus Draht gebo-gen; die kleine Rampe entsteht aus Kunststoffplatten.

    Ob neben dem Gleis oder im Hinterhof das Gebude knnte vielen Zwecken die-nen hier dazu zwei provisorisch aufge-stellte Beispiele.

    Dass es sich bei dem kleinen Bau ur-sprnglich einmal um ein Stellwerk handelte, sieht man auf den ersten Blick nicht so ohne weite-res Fotos: Thomas Mauer

  • 62 MIBA-Miniaturbahnen 11/2012

    Totgesagte leben bekanntlich lnger. Auch bei Schienenfahrzeugen scheint dieses Sprichwort des fteren zuzutreffen, man denke beispielsweise an die Einstze der BR 103 im ICE-Er-satzverkehr im Winter 2008/2009 oder an die letzten beiden Nrnberger 614er-Garnituren, die bis zum Som-

    merfahrplan 2011 als Pendolino-Ersatz nicht nur bereitstanden. Auch wenn es um die Befrderung fensterloser Zge geht, berlebt manche Lok ihr seitens der DB gegebenes Haltbarkeitsdatum. So auch die BR 225, bei der einem der Kultspruch zum VW-Kfer auf den Lip-pen liegt: Sie luft und luft und luft

    Notlsung

    Betrachtet man die Geschichte der BR 225, muss man in die Zeit zurckge-hen, in der noch Knig Dampf die Be-frderung wichtiger Zugleistungen ob-lag. Nach dem Ansinnen der damaligen Bundesbahn sollten die Leistungen so rasch wie mglich verdieselt werden, was bei zunehmend umgesetzter Aus-musterungen von Dampflokomotiven Mitte der 60er-Jahre zu einem dringen-den Bedarf an Lokomotiven mit einer Leistung von 1900 PS fhrte.

    Zwar waren zu diesem Zeitpunkt be-reits Maschinen mit 2500 PS Motorleis-tung und mit elektrischer Zugenergie-versorgung der spteren BR 218 in Planung, doch verlssliche Erfahrun-gen lagen fr eine Serienbeschaffung

    Baureihe 225 von DB Cargo

    Gterzug-DieselAufgrund dringenden Bedarfs kurzfristig geschaffen, waren die Ma