Migros magazin 12 2014 d bl
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Zgeln leicht gemacht!
Alles fr Ihren Umzug auf Seite 98.
NR. 12 | 17. MRZ 2013
www.migrosmagazin.ch
BESUCH IMNATURGARTEN I 8
DieSaison ist
erffnet
VIRTUELLEWHRUNG I 16
Werbraucht
Bitcoins?
FRSCHLER I 87
Die besten
Lerntipps
LAUF-EVENTS 2014 I 94
Startpltze
zu gewinnen
Meister
der Zeit
DerUhrenbranche geht es gut
auch dankUhrmachernwie Philippe
Dufour imValle de Joux.
Bild:MatthieuSpohn
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DIESEWOCHE
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INHALT
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NR. 12, 17. MRZ 2014
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MIGROS-MAGAZIN
|
WennmanvomGenfersee herkommend auf der Route
deMarchairuz RichtungNorden ber die bewaldeten
Hhen fhrt, liegt es pltzlich vor einem.Das Valle de
Joux, eine der schnsten Regionen der Schweiz. Sanfte
Hgel, gesundeWlder, kleineWeiler, ein wunderschner
See. Undwohl in wenigen Gegenden der Schweiz sind
Wirtschaft und Region eine derart symbiotische Bezie-
hung eingegangenwie in dem kleinen Tal an der franz-
sischen Grenze. Dort,wo all die teuren Uhren ihren Ur-
sprung haben. Audemars Piguet, Jaeger-LeCoultre, Patek
Philippe. All dieMarken, dieman in der brutalen Krise der
Uhrenindustrie in den 70er-Jahren bereits verloren
glaubte. Damals, als billige Chronometer aus Japan die
Welt berschwemmten.
Doch die Region hat berlebt.Sie hat sich auf Hand-
werk, Uhrenmachertradition und hchste Qualitt der
Produkte konzentriert und hat gar noch neue Firmen
angezogen.Heute ist das Valle de Joux eine der dyna-
mischstenWirtschaftsregionen der Schweiz, die Arbeits-
losenrate ausgesprochen tief, das Bruttosozialprodukt pro
Kopf so hochwie in Zrich.Heute bietet die Regionmehr
Arbeitspltze an, als sie Einwohner hat.
Natrlich haben auch in Le Brassus oder Le Sentier
heute die grossenMarken das Sagen, auch siemussten
ihre Produktionsprozessemodernisieren,mussten eine
gewisse Arbeitsteilung einfhren. Aber noch immer gibt
es kleine, erfolgreicheManufakturen.Wie die von Philippe
Dufour. Er stellte allein wunderschne Kunstwerke her,
auf uraltenMaschinen, die er in der Krise der 70er erwor-
ben hat.
ZweiWochen vor der Baselworld,der wichtigsten
Ausstellung der Branche in Europa, habenwir demValle
und der Schweizer Uhrenbranche ein Spezial gewidmet.
Weil die Branche das Beste der Schweiz verkrpert: Tradi-
tion, brillantes Handwerk, Regionalitt bei gleichzeitiger
Offenheit fr die ganzeWelt und Erfolg natrlich
EDITORIAL
Hans Schneeberger, Chefredaktor
Perfekte
Symbiose
MIGROS-WOCHE
6 | Aktuelles
GENERATIONM
8 | ber die Hecke geschaut
Besuch imGarten vonUrs Schaffner. Ein
Paradies fr Tiere und Pflanzen.
MENSCHEN
16 | Interview: Bitcoin-Pionier Jon Matonis
21 | Kolumne: Der Hausmann
UHRENSPEZIAL
24 | Valle de Joux
In einer der dynamischsten Regionen
der Schweiz entstehen Luxusuhren fr
die ganzeWelt. Ein Besuch.
30 | Michel Jordi
Der Erfinder der Swiss EthnoWatch
ber die Schlechtwetterphasen seiner
Karriere und sein neues Projekt.
32 | Nicht ohnemeine Uhr
Prominente prsentieren ihren
liebsten Chronometer.
38 | Die genauste Uhr der Erde
Zahlen und Fakten aus derWelt
der Zeitmesser.
40 | Armin Strom
Der Berner war einer der Ersten, der das
Innenleben von Uhren sichtbar machte.
SCHAUFENSTER
45 | Frhlingsbasteleien
48 | Ein Herz fr faire Artischocken
51 | Himmlische Adoro-Kugeln von Frey
52 | Bio-Toastbrot zum Zmorge
63 | Leichter Spaghetti-Genuss
65 | Medisana schtzt die Blase
67 | Angry Bird zumTrinken
69 | Neue Dfte fr denWschekorb
71 | Balsam fr gestresste Haut
73 | Fr das Beste imMann
Bilder:AndreasEggenberger,JormaMller,iStockphoto,Keystone
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16 | INTERVIEW
Bitcoin-Pionier Jon
Matonis ber die
virtuelleWhrung
und derenNutzen
fr uns alle.
74 | SAISONKCHE
Schriftsteller Tim
Krohn holt
Mnchsbart
insHaus und
geniesst ihnmit
Risotto und
Jakobsmuscheln.
-
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Unser Hahnenwasser belebend frisch
Einfach sprudeln
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|
MIGROS-MAGAZIN
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NR. 12, 17. MRZ 2014 DIESEWOCHE
INHALT
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RedaktionMigros-Magazin: Limmatstrasse 152, Postfach 1766,
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Kino: Zeit imFilm
Die zehn besten Filme aller Zeiten, bei denen
sich alles um die Zeit dreht. Fehlt Ihr
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Bitcoin: Zahlen in derSchweiz
Welche Bars, Restaurants und Lden die
virtuelleWhrung hierzulande akzeptieren.
Video: Smartphone imTest
Sehen Sie im Videotest, wie gut sich das
Handy LG G Flex fr den Alltag eignet.
Uhren: LohnendeMarken
Welche Uhrenmarken sich auch als
Investment auszahlen.
Joggen: Richtig ernhren
Die Ernhrung vor und nach dem Sport ist
wichtig. Mit dieser Ernhrung verbessern Sie
Ihre Joggingleistungen.
Garten: BesuchderGiardina
Almut Berger stattete der Giardina einen Be-
such ab und brachte 20 schne Bilder mit.
MammaMia:MehDrck!
Kolumnistin Bettina Leinenbach erklrt, wa-
rum drckele Spass macht.
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Fr den Film Der Hundertjhrige, der aus
dem Fenster stieg und verschwand.
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SAISONKCHE
74 | Tim Krohn kocht einenMnchsbart
IHREREGION
79 | Neues aus Ihrer Genossenschaft
LEBEN
85 | Immermehr Teilzeit-Mnner
87 | Lerntipps fr gestresste Schler
93 | Notoperation beim Zoodoktor
94 | So joggtman richtig
97 | Serie: Brautkleid reloaded
99 | LGG Flex: Banane oder Smartphone?
MEINEWELT
110 | Claudia Lsser
RUBRIKEN
11 | Forum,Online
101 | Glcksgriff, Rtsel, Impressum
108| Cumulus
110 |MEINEWELT
TV-LadyClaudia Lsserwird nervs,
wenn sie keinen Sport treiben kann.
45 | SCHAU-
FENSTER
SchauenSie,
wie herzig
dieses Bibeli in
einemselbst
gebastelten
Frhlingskranz
aussieht!
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MIGROS-WOCHE
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AKTUELLES
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NR. 12, 17. MRZ 2014
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MIGROS-MAGAZIN
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REGION BASEL
Ballett fr den guten
Zweck
Einen etwas anderen Ballettabend gibt es
am Samstag, 5. April, im Theater Basel
zu erleben, wenn die Krebsliga beider
Basel zur Benefiz-Gala ldt. Ein von
Richard Wherlock, dem Chefchoreografen
des Theaters Basel, speziell zusammenge-
stelltes Programm, ein feiner Apro und die
Gewissheit, mit seinem Eintritt vollum-
fnglich die Krebsforschung der Region
zu untersttzen, machen diese Benefiz-
Gala zu einem unvergesslichen Event.
Weitere Informationen zum Event und zu Ver-
gnstigungen nchsteWoche auf den Regio-
nalseiten oder auf www.klbb.ch
Der Verein Solikarte untersttzt
Asylsuchende und Nothilfebezger.
Bisher konnten Inhaber der roten
Solikarte anonym ihre Cumulus-
Punkte der gemeinntzigen Organi-
sation zukommen lassen. In Zu-
kunft funktioniert die Zusammen-
arbeit zwischen dem Verein und der
Migros nach einem neuen Modell.
Der Verein ist ab sofort eine der von
Migros in ihrem Cumulus-Pro-
gramm empfohlenen Spendenorga-
nisationen. Neu mssen alle bis-
herigen Solikarten-Sammler
eine eigene Cumulus-Nummer
beantragen, um die gesammelten
Punkte weiterhin spenden zu kn-
nen. Der Verein wird in diesen Tagen
seine Mitglieder auffordern, dem
Cumulus-Programm beizutreten.
Total ist die Nummer 1
Das Migros-Waschmittel Total ist in der
Studie Most Trusted Brands Katego-
riensieger bei den Waschmitteln und
setzte sich dabei in der Schweiz gegen
namhafte Konkurrenz durch. In den letzten
Jahren hatten sich die internationalen
Marken Persil und Ariel auf dieser Position
abgewechselt. Die reprsentative Studie
Most Trusted Brands von Readers
Digest ermittelt jhrlich die vertrauens-
wrdigsten Marken in verschiedenen
Kategorien ohne Vorgabe von Marken. Sie
wird seit 2001 durchgefhrt und zhlt zu
den grssten Verbraucherstudien in Europa.
Insgesamt wurden 17 676 Konsumenten in
zehn europischen Lndern befragt.
M-ONLINE
Neu gibts Dner
aus der Dose
Migipedia.ch suchte ein neues Fertiggericht. Aus ber 1000 Kunden-
vorschlgen setzte sich die Dner Bx durch, die jetzt in den
grsseren Migros-Filialen erhltlich ist.
Punkten fr den
guten Zweck
D
er neue Mi-
gros-Dner in der
Bchse trifft
offenbar den Nerv der
Zeit bei der Lancie-
rung vergangeneWoche
gab es Schlagzeilen im
Blickund in20Mi-
nuten.Angefangenhat
alles vor einem Jahr:
Damals suchte die Mi-
gros-Kundenplattform
Migipedia.ch ein neues
Fertiggericht in der
Dose, das neben der
Raviolibchse seinen
Stammplatz imVorrats-
schrank erhalten soll. Das Echo war
gross: ber 1000 verschiedene Vor-
schlge wurden eingereicht. Acht Fer-
tiggerichtideen schafften es in die End-
Die Migros verlost
100 x die Dner Bx.
Mitmachen: QR-Code
scannen oder unter
www.migipedia.ch
Die Freude
ist gross
Beim Wettbewerb des
Migros-Magazins im Rahmen der
M-Industrie-Sondernummer hat
sie den Hauptpreis gewonnen:
Sandra Rubin (45) aus
Murgenthal AG. Ich musste den
Brief ein paar Mal durchlesen, bis
ich den Gewinn realisiert habe,
sagt Rubin. Ich habe mich
riesig gefreut. Was macht die
kaufmnnische Angestellte mit
den Migros-Gutscheinen im
Wert von insgesamt 10 000
Franken? Ihre vierkpfige
Familie habe schon Wnsche
angemeldet: Einen neuen
Laptop zum Beispiel,
sagt Rubin.
auswahl, wurden gekocht
unddegustiert.Schliesslich
wurde im Herbst 2013 ber
die drei populrsten Ge-
richte auf Migipedia.ch ei-
ne finale Abstimmung auf-
geschaltet. In einem Kopf-
an-Kopf-Rennen setzte
sich die Dner Bx mit 37,8
ProzentderStimmengegen
die beiden Mitstreiter
durch.
Produziert wird der
Dner in der Dose vom
M-Industrieunternehmen
Bischofszell Nahrungsmit-
tel AG. Das Schweizer
Dner-Pouletfleisch stammt von Royal
Dner, dem grssten Dner-Kebab-
ProduzentenderSchweiz.DieDnerBx
ist in allen grsseren Filialen erhltlich.
Ersetzt auf Wunsch die
Bchsen-Ravioli: Die
neue Dner Bx.
Die Freude
Migros-Magazins im Rahmen der
M-Industrie-Sondernummer hat
sie den Hauptpreis gewonnen:
Murgenthal AG. Ich musste den
Brief ein paar Mal durchlesen, bis
ich den Gewinn realisiert habe,
sagt Rubin. Ich habe mich
riesig gefreut. Was macht die
kaufmnnische Angestellte mit
den Migros-Gutscheinen im
Wert von insgesamt 10 000
Franken? Ihre vierkpfige
Familie habe schon Wnsche
angemeldet: Einen neuen
Bild
er:
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nz
o
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MIGROS-WOCHE
AKTUELLES
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Wir gratulieren
AlbinHeimann
Am Sonntag hat Albin Heimann seinen
100. Geburtstag gefeiert. Der Zrcher
war ein Bekannter von Gottlieb Duttweiler:
Kurz nach der Grndung des Landesrings
der Unabhngigen (LdU) Mitte der 30er-Jah-
re wurde er Mitglied in Duttis Partei. Zwi-
schen 1967 und 1979 war er Stnderat.
Zudemwar Heimann ab 1958 Mitglied
der Verwaltungsdelegation des Migros-
Genossenschafts-Bundes. Er war seiner Zeit
voraus: Als Prsident derMigrol lancierte er
einen ersten Versuch zumVertrieb bleifreien
Benzins, das sich aber ohne die entsprechen-
den staatlichen Vorschriften noch nicht ver-
kaufen liess. Der Politiker verstand sich stets
als Vertreter einer freienWirtschaft, die je-
doch ihre soziale Verantwortung wahrnimmt.
Das Migros-Magazin gratuliert dem Jubilar
herzlich!
FRISCH IN DERMIGROS
Einermit Pep
Mit seinen lang gezogenen,
schlauchfrmigen Blttern und
seinem leicht scharfen Aroma ist
Lauch in der Kche meist der
Mittelpunkt. Er gibt aufgrund
seines wrzigen Geschmacks
vielen Gerichten das gewisse
Etwas. Er passt in Suppen, Saucen,
Eintpfe oder in eine Quiche.
Ganz herrlich mundet roher,
feingeschnittener Lauch mit Apfel,
etwas Apfelsaft, Naturejoghurt
und Mayonnaise gewrzt.
Albin Heimann einMann,
der seiner Zeit vorauswar.
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GENERATIONM
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GARTEN
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NR. 12, 17. MRZ 2014
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MIGROS-MAGAZIN
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W
ennUrs Schaffner (69) von Requisi-
ten spricht, gehts nicht um Theater,
zumindest nicht im klassischen Sinn.
Fr den begeisterten Naturgrtner aus Subin-
gen SO sind Requisiten das, was er in seinem
Garten derTierwelt zurVerfgung gestellt hat:
Ast-,Laub-undSteinhaufen,Trockenmauern,
Wurzelstcke, Nisthilfen. Was die tierischen
Akteure darausmachen,erlebt derMenschmal
als Lustspiel, mal als Drama Regie aber fhrt
immer dieNatur.
An diesem feuchtkalten Februartag ist die
Gartenbhne nahezu verwaist. Der Nebel wa-
bert von der Aare hinber ins Quartier, wo Urs
Schaffner mit seiner Frau Ruth (67) in einem
Einfamilienhausausden50er-Jahrenwohnt. In
denkahlenHimbeerstaudenkrakeelt einTrupp
Stare.Dieses Jahr sind sie zehnTage frher als
blichausSpanienzurckgekehrt,erzhlt der
pensionierte Werkbetriebsleiter. Er fhrt ein
Gartentagebuch ber all das, was auf seinen
400 Quadratmetern kreucht und fleucht. Jah-
relanghabe immerdasgleicheStarenprchen in
der Birke vor demHaus gebrtet.
Fr den Igel gibts einen Laubhaufen,
dafr frisst er dann die Schnecken
DieBirke ist, da zu gross geworden, inzwischen
gefllt. Statt als Kinderstube fr Stare wird sie
dieses Jahr Insekten wie Balkenschrtern, Ro-
senkfernundBockkferlarvenalsFutterquelle
dienen. In den vom Bockkfer vorgebohrten
Lchern haben Solitrbienen berwintert,
weiss Schaffner, sie werden demnchst aus-
fliegen. Die Bienen sind auf frh blhende
FutterpflanzenwiedieKornelkirscheangewie-
sen.DerHobbykologehat siemitweiterenhei-
mischen Struchern wie Traubenkirsche, Ho-
lunder,Schneeball undPfaffenhtchen in einer
Hecke gesetzt. 46 Vogelarten hat diese schon
Futter undNistmglichkeiten geboten.
Mit sechs Meter Hhe der mchtigste
Strauch im Garten ist ein Hasel. Er beschattet
im Sommer den Sitzplatz. Zu seinen Fssen,
zwischen den ersten Brlauchblttern und
Buschwindrschen, schlft ein weiterer Gar-
tenbewohner: Ein Igel hat sich tief unter einem
Laubhaufenvergraben,dem ihmdieGartenbe-
sitzer imHerbst aufgehuft hatten. ImGegen-
zug wird er in ein paar Wochen die Schnecken
dezimieren,bevor sie sichberRuthSchaffners
Gemsegarten hermachen knnen.
Selbst wenn ein Naturgarten manchmal
unordentlich erscheint, herrscht ein fragiles
Gleichgewicht sagt Urs Schaffner. Jedes
Lebewesen istStckeinesNetzes,womit esun-
trennbar mit den anderen verwoben ist. Als
letzten Sommer beispielsweise die Blattluse
berhand zu nehmen drohten, errichtete er
Steinhaufen fr Marienkfer, deren rgsten
Fressfeind. Von den Steinhaufen profitieren
Bhne frei
fr dieNatur
UrsSchaffner ist in seinemGarten vor allemKulissenbauer.Auf
400Quadratmetern hat er eineBhnegeschaffen,die von
zahllosen einheimischenTier- undPflanzenartenbespieltwird.
Auf Safari vor der
eigenenHaustr:
Urs Schaffner
entdeckt in seinem
Gartenreich tglich
Neues.
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MIGROS-MAGAZIN
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NR. 12, 17. MRZ 2014
GARTEN
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GENERATIONM
auch Spinnen, Ameisen,Wildbienen, Raupen,
diverse Kfer und die Bergmolche: In ein paar
Wochen werden sie im Teich laichen. Die
Molche sinddieLieblingeunsererEnkelkinder,
neben den Libellen, die jeweils wie Helikopter
bersWasser schweben.
ber 200 Insektenarten hat der Subinger in
seinemGartenbestimmtundoft auch fotogra-
fiert, darunter 40 Arten Schmetterlinge und
Kleinfalter, die vonWildblumenwie Fingerhut
undNatterkopf, Bergflockenblumen oder dem
Goldhabichtskraut profitieren. Besonders be-
geistern lsst er sich von denNachtfaltern, die
sich an warmen Sommerabenden auf den sss
duftendenBltendesWaldgeissblatts oderder
Nachtkerze einfinden. Und dann sind da noch
dieHornissen,grossartigeSchdlingsvertilger.
UrsSchaffnerhatte ihnenextra einenNistkas-
ten unter dem Hausdach montiert. Er lacht:
Sie haben ihn verschmht und stattdessen
lieber einenMeisenkasten bezogen.
Der Mensch denkt, die Natur lenkt fr
Schaffner macht das den Reiz eines Naturgar-
tens aus. Ich kann jeden Tag vor meiner Tr
auf Safari gehen und entdecke jedes Mal wie-
der berraschendes, sagt er. Sei es eine Bi-
sonzikade,einEinwanderer ausAmerika.Oder
das Nest einer Mnchsgrasmcke. Es war so
gutgetarnt,dass iches langebersehenhabe.
Naturgrten sindhoffnungsvolleGrten,
sagt Urs Schaffner, sie bringen Natur und
Mensch nher.Damit sie funktionieren kn-
nen,braucht es jedocheineVernetzung. In sei-
ner Nachbarschaft ist vor ein paar Jahren ein
Teichangelegtworden.Obwohlunser eigener
Teich ber 30 Jahre alt ist, haben hier noch nie
Frsche gelaicht. Aber vielleicht ndert sich
das jetztmitdemneuenBiotopnebenanhof-
fen kannman immer imNaturgarten.
Text: Almut Berger, Bilder: Daniel Rihs
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Bilder aus demBiogarten
20 Bilder zeigen, was in Urs
Schaffners Naturgarten alles
kreucht und fleucht.
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Engagement der Migros.
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frHobbygrtner
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denMigros eine grosse Auswahl an
kologischen Produkten. Sie sind mit
dem LogoMigros Bio Garden gekenn
zeichnet. Diverse Dngemittel helfen,
Blumen wie Rosen oder Gemse und
Strucher mit den passenden Nhr
stoffen zu versorgen. Der Biodnger
enthlt keine chemischsynthetischen
Zustze, sondern besteht aus natr
lichen Rohstoffen. Ebenfalls in Bio
qualitt sind sieben Sorten Gartenerde
sowie Torfersatz und Gartenkompost
erhltlich. Die Gartenerdenmit dem
Label Migros Bio Garden enthalten
wie alle Erden der Migros keinen Torf.
Auch zwlf biologische Pflanzenschutz
mittel sind im Angebot.
1. Die Samen
stnde der
Kardendistel sind
beimDistelfink
beliebt.
2. Ein toter Stein
haufen?Nein,
Winterquartier
vonMolch,Marien
kfer und Raupe.
3. Totholz liefert
Baumaterial fr
die Papierpalste
vonHornisse und
Wespe.
4. ImWildbienen
hotel haben sich
Grabwespenlarven
eingemietet.
1 2
3
4
-
Molveno ist ein Sommerkurort von inter-
nationalem Ruf am Ufer des trkisblauen
Molvenosees und liegt am Fusse der impo-
santen Brenta Dolomiten. Die Brenta-Gruppe
ist ein bekannter Dolomitenkomplex, sein
hchster Gipfel ist mit 3172 m der Cima Tosa.
Wir unternehmen eine Rundfahrt durch die
phantastische Bergwelt rund um den Natur-
park Adamello Brenta. Ein weiterer Hhe-
punkt der Reise ist die 3-Seen-Rundfahrt mit
Riva del Garda, am Nordufer des Gardasees.
Ihr Reiseprogramm
1. Tag: SchweizMolveno.
Hinfahrt via Arlberg, Innsbruck, Brennerpass,
durch das Sdtirol und weiter ber die wunder-
bare Bergstrecke nach Molveno.
2. Tag: Brenta DolomitenVal di Sole.
Der heutige Tagesausflug fhrt uns um die fan-
tastische Bergwelt der Brenta Dolomiten. Unter
sachkundiger Fhrung fahrenwir demMolveno-
see entlang und bestaunen den Naturpark
Adamello Brenta. Der Park bildet mit 618 km
eine der flchengrssten Schutzzonen der Al-
pen. Durch das Rendenatal erreichen wir das
Genuatal, wo wir unter anderem die Nardis
Wasserflle besuchen,welche sichmehr als 130
m in die Tiefe strzen. Weiterfahrt zum be-
kannten Wintersportort Madonna di Campiglio.
ber den Carlo Magno Pass und Dimaro, Val di
Sole, Val di Non (Heimat der Golden Delicious)
und den Tovelsee (wetterabhngig), der auf-
grund seiner ehemaligen Rotfrbung weltweit
bekannt ist, gelangen wir nach Molveno.
3. Tag: Fakultativer Ausflug Trient
mit Schloss Buonconsiglio.
Trient ist eine geschichtstrchtige Stadt, in der
italienische auf mitteleuropische Kultur trifft.
Unter den Alpenstdten ist Trient einzigartig, da
die Renaissance die Stadt stark geprgt hat und
dank krzlich durchgefhrten Restaurierungsar-
beiten erstrahlen die Zeugnisse dieser Epoche
wieder in neuem Glanz. Auf einem gefhrten
Stadtrundgang besichtigen wir das Schloss
Buonconsiglio und entdecken in den Strassen
und Gassen die vielen bezaubernden von Fres-
ken berzogenen Gebude. Am Nachmittag
Rckfahrt ins Hotel.
4. Tag: Tenno-, Garda- und Toblinosee.
Der Vormittag steht in Molveno zur freien Verf-
gung. Nachmittags 3-Seen-Rundfahrt. Vorbei
am Tennosee erreichen wir Riva del Garda am
Nordufer des Gardasees. Der Ort liegt einge-
bettet in den Auslufern der Brenta Dolomiten
und mitten in der mediterranen Vegetation des
Gardasees. Als Wahrzeichen der Stadt gilt der
leicht schiefe Torre Apponale. Ein 34 m hoher
Uhrturm aus dem 13. Jahrhundert, der das Bild
Brenta Dolomiten-Rundfahrt
3-Seen-Rundfahrt mit Tenno-, Garda- und Toblinosee
Fakultativ: Trient und Schloss Buonconsiglio
Brenta Dolomiten mit Val di Sole
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Reisen in guter Gesellschaft
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5 Tage
ab Fr.
545.
der Hafenpromenade prgt. Individueller Auf-
enthalt. Rckfahrt ber Arco zum Toblinosee,
mit dem auf einer Halbinsel liegenden Schloss.
Kurzer Aufenthalt, danach Rckkehr nach Mol-
veno. Heute Abend erwartet uns ein spezielles
Trentiner-Abendessen bei Kerzenschein mit Mu-
sik und Tanz im Hotel.
5. Tag: Rckreise MolvenoSchweiz.
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NR. 12, 17. MRZ 2014 FORUM
LESERBRIEFE
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Whrend die Jngere von Anfang an
sehr gut und gerne losgelassen hat, hat
derlteredamitvielmehrMhe.Wich
tig ist uns ebenfalls, die Kinder so zu
nehmen, wie sie sind, und sie und ihre
Bedrfnisse stets ernst zunehmen,ohne
Druck und Zwang. Denn Gras wchst
nicht schneller,wennmandaranzieht
JedesKindwird loslassen,wennmandas
Loslassen zulsst die einen etwas
ringer,die anderen etwas langsamer.
Fatal ist jedoch, wenn Eltern (oftmals
Mtter) nicht loslassen wollen und ihre
Kinder bremsen. berbehtende und
berbesorgte Helikoptereltern er
weisen ihren dauernd berwachten und
in Watte gepackten Kindern einen
Brendienst.Loslassenbeginntnmlich
bereits mit der Geburt mit dem Durch
MM 11: Die Kunst des Loslassens, Artikel ber das Selbstndigwerden von Kindern.
Helikoptereltern erweisen ihren
Kindern einen Brendienst
Schreiben Sie uns:Wir freuen uns ber Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je krzer Ihr Brief, desto grsser die Chance, dass er verffentlicht wird.
Zuschriften knnen durch die Redaktion gekrzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031 Zrich, oder per Mail an
[email protected]. Und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.
trennenderNabelschnurund ist ein ste
tiger Begleiter whrend der Beziehung
zwischenKind und Eltern.
AndreaMordasini, 3014 Bern
MM 11: Mit der Zeit wird es besser, Artikel ber den
Suizid eines Geschwisters.
Aus eigenerSicht ist es
eine Erleichterung fr alle
Esgibt einenZustand, indemmansich
selber, das eigene Leben und alle Zu
kunftsaussichten sounertrglich findet,
dass es ausserhalb derVorstellungskraft
liegt, irgendjemand selbst nahe ste
hendeMenschenknntegrossenWert
auf das eigene Weiterleben legen. Dann
hat die Entscheidung zu gehen nichts
mitSchmollen,Rcksichtslosigkeit oder
Egoismuszu tun,sondern ist aus eigener
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|MIGROS-MAGAZIN
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NR. 12, 17. MRZ 2014 ONLINE
WWW.MIGROSMAGAZIN.CH
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MammaMia!: Bundesrtin Ida, Kolumne ber den
richtigen Zeitpunkt der Einschulung.
Dasverplante Leben
fngt frh genugan
Meinen Respekt. Es ist toll, wenn ein
Kindungeachtet seinerReifeoderWerte
nochKindseindarf.DasverplanteLeben
fngt frh genug an. Bis dahin soll es
gengend Zeit haben, sich selbst zu
erforschen. N.Nellissen
Soeben habe ich meinen lteren Sohn
fr den Frhkindergarten angemeldet.
Eigentlich wre er fr die Spielgruppe
vorgesehengewesen,daerdemWindel
alter entwachsen ist.AberdaunsereGe
meinde sowohl fr die Spielgruppen als
auch frdenChindsgi zustndig ist,ver
schickensiemitdenAnmeldungenauch
gleich eine Entscheidungshilfe mit. Da
wird nicht nur nach dem Knnen, son
dernauchnachdemWollengefragt,was
fr mich der ausschlaggebende Punkt
war. Da der Vorkindergarten nur drei
halbe Tage in der Woche beansprucht,
kann ich es mit gutem Gewissen ver
IhreMeinung
ist gefragt!
Immermehr Leserinnen und Leser nutzen die Mglichkeit, ihre
Meinung zu Artikeln auf derWebsite www.migrosmagazin.ch
zu hinterlassen. Dort knnen sie mit den Journalisten in regen
Austausch treten. Profitieren auch Sie von dieser Mglichkeit.
antworten.Sohat ernochelf halbeTage,
in denen er ganz Kind sein darf
Lena Koch
Ihre Tochter hrt auf ihre innere Stim
me, sagen Sie. Das hat sie nicht gestoh
len, denn das tun Sie als Mutter ganz
offensichtlich auch! Dazu kann man
Ihnen nur gratulieren!
Elisabeth Grimm
Garten: Ei, ei, ei zumZweiten!, Blog zumThemaHhner
im eigenen Garten.
Ei, ei, FrauBohnenblust,da
ist ja viel los in deinemBlog
Das Thema Hhner interessiert mich
sehr! Bin ich doch seit bald einem Jahr
stolze Besitzerin von drei Brahmahh
nern, einemBrahmaGggel und einem
kleinen, fleissigen,wuscheligenSeiden
huhn. Ich liebe sie alle!
GabyWlchli
Bei uns ist das Hhnerhaus bereits vor
handen, allerdings seit Lngerem nicht
mehr bewohnt. Wir berlegen uns
deshalb, es zu renovieren und wieder in
Betrieb zu nehmen. Ich habe mir schon
einige Bcher aus der Bibliothek aus
geliehen undmich schlau gemacht.Mir
wrde eine ProSpecieRaraRassewie
das Appenzeller Spitzhaubenhuhn ge
fallen. Ich habe gelesen, dass man die
auchalsKkenoder Junghennenkaufen
kann, ichweiss allerdings nicht, obman
sie auch bekommt, wenn man nicht
beim Programm mitmacht. Mal sehen,
wie lange sichdieRenovierungsarbeiten
hinziehen!! :) Rosa Kohl
DerStallwirdaber schn!Ambestenge
flltmirdasHuhn,dasschoneingezogen
ist.Was istdas freineRasse?WollenSie
wirklich den ganzen Auslauf mit einem
Dach versehen? Wir haben ber unser
Gehege gelbe Plastikbnder gespannt,
um Raubvgel fernzuhalten. Zudem ist
dieTrmit einemelektronischenWch
ter gesichert. Wir haben noch nie
ProblememitMarderoderFuchsgehabt.
Sandra
Ei, ei, ei, Frau Bohnenblust, da ist ja
extrem viel los in deinem Garten und
Blog, ich komme kaum nach mit Lesen.
Sind die Leser endlich aus demWinter
schlaf aufgewacht? ;) Finde ich toll,
euerHhnerhaus,vor allem,dass ihrna
trlich wieder viel Recyclingmacht. Ob
es wohl an Ostern schon Eier von den
eigenenHhner gibt?
Marisa Flores
Online-Interviewmit Suizid-Experte ThomasMichel ber
Prvention und Trauerarbeit.
Wie lassen sichTraumati
sierungenverhindern?
DasThema istdurchsuizidaleGedanken
einesFamilienangehrigensehrprsent.
Die Hilflosigkeit der betroffenen Fami
lie,besondersderGeschwister, ist gross.
Wogibt esUntersttzung frMenschen
imallernchstenUmfeld?DieBelastung
in dieser Unsicherheit prgt den Alltag
auf ungesunde Weise. Wie lassen sich
Traumatisierungenverhindern?Warum
wird in den Kliniken nicht die ganze
Familie betreut? F.C.
Wann sollen Kinder
in den Kinder
garten?Nicht zu
frh, findet
MammaMiaKo
lumnistin Bettina
Leinenbach.
REDENSIEMIT
Mitdiskutieren und kommentieren
Hat Ihnen ein Artikel besonders gut gefal-
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MENSCHEN
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INTERVIEW
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NR. 12, 17. MRZ 2014
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MIGROS-MAGAZIN
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Jon Matonis, Bitcoins sorgen derzeit fast
tglich fr negative Schlagzeilen. Was luft
schief?
Lassen Sie sich nicht ins Bockshorn ja-
gen!Bitcoinssindsehrwiderstandsfhig,
und das Bitcoin-System wird nicht so
schnell zerbrechen.
Woher nehmen Sie diese Zuversicht?
Ganz einfach. Bitcoins folgen den Ge-
setzmssigkeiten desMarktes.
Undwas istmit dermglicherweise betrge-
rischen Pleite des Bitcoin-HndlersMt. Gox?
Der FallMt.Gox zeigt doch gerade, dass
bei denBitcoins derMarkt funktioniert.
Anders als bei den Banken musste nie-
mand gerettet werden, weil er too big
to fail ist.Wer versagt, geht pleite und
kann nicht darauf hoffen, von Regie-
rungen und Zentralbanken gerettet zu
werden.
Ist der Fall Mt. Gox nicht ein mglicherweise
fataler Vertrauensverlust in die Bitcoins?
Keineswegs. Das Bitcoin-Netzwerk
funktioniert. Sie knnen das mit dem
Herunterladen von Filmen und Musik
aus dem Internet vergleichen. Das wird
nicht so schnell wieder verschwinden,
obwohl esdieFilm-undMusikindustrie
liebend gerne htte.Die einzigeArt,wie
man Bitcoins zum Verschwinden brin-
genknnte,wre,dassmandas Internet
ausschaltenwrde.Knnen Sie sich das
vorstellen?
Trotzdem:Bitcoinswerden immerwiedermit
Verbrechen, mit Drogen- und Waffenhandel
in Verbindung gebracht.
Glauben Sie mir: Es werden heute noch
sehr viel mehr Drogen und Waffen mit
Dollar und Euro gehandelt als mit Bit-
coins. Jede Whrung kann von Krimi-
nellenmissbrauchtwerden.
Verschiedene Staaten haben jedoch den
Kampf gegen Bitcoins aufgenommen. China
und Russland haben sogar Verbote ausge-
sprochen.Warum?
Das ist eine gute Frage, nur sollten Sie
diese der chinesischen und russischen
Regierung stellen.
WasfasziniertSiepersnlichandenBitcoins?
Ich habe als Devisenhndler fr die
Kreditkartenfirma Visa gearbeitet und
dabei tglich rund 160 verschiedene
Whrungen gehandelt. Ich habe auch
digitaleWhrungenund lokaleParallel-
whrungen studiert.Mich habenWh-
rungen stets fasziniert.
Wiewrden Sie Bitcoins definieren?
Als Geld ohne Regierung.
Warum ist es so wichtig, dass Regierungen
nichtsmit Geld zu tun haben?
Knige konnten einst ihre eigene Wh-
rung prgen und haben dieses Recht
missbraucht, um die Whrungen zu
manipulieren. Moderne Regierungen
machen etwashnliches. Sie entwerten
dasGeld durch Inflation, eine ganz per-
fideFormvonSteuern.DerDollar hat so
inden letzten 100 Jahren97Prozent sei-
nesWerts verloren.
Bitcoins sind bloss ein abstrakter Algorith-
mus.Wie soll unsdasvor Inflation schtzen?
Sie knnen nicht willkrlich vermehrt
werden.Eswirdniemehrals21Millionen
Bitcoinsgeben (Boxaufder letztenSeite).
WelcheArtvonMenschen interessiert sich fr
Bitcoins?
Es ist eine bunt gemischte Schar. Die
Anhnger einerGoldwhrungmgendie
Bitcoins, weil die Menge, wie beim gel-
benMetall,beschrnkt ist.LinkeStaats-
kritiker schtzen die Transparenz, die
Bitcoins mglichmachen. Bitcoins sind
der rgste Feind der Korruption.
Welche sind die Vorteile der Bitcoins?
Die Zwischenhndler werden abge-
schafft. IchkannheuteBitcoins rundum
den Globus schicken und muss dabei
keine hohen Kosten frchten wie beim
Wechseln von Franken in Dollar oder
Euro. IchkannBitcoins auchproblemlos
auf meinem Computer aufbewahren,
ohne dass ich jemandem darber Re-
chenschaft ablegen muss. Jetzt, wo
selbst das Schweizer Bankgeheimnis de
facto abgeschafft worden ist was ich
brigens sehr bedaure , wird das von
grosser Bedeutung.
Bitcoins machen es mglich, dass jeder sein
eigenes Bankgeheimnis hat?
Ja, das kann man so sagen und jeder
Mensch hat Anrecht auf diese Art von
Privatsphre.
Wer heute sein Geld in Bitcoins umwandelt,
muss sich dafr mit sehr starken Kurs-
schwankungen herumschlagen.
Auch der Preis fr Gold und Silber, spe-
ziell fr Silber, ist sehr volatil. Bitcoins
Nicht nurBitcoins,
jedeWhrung kann
missbrauchtwerden
Bitcoins sorgen fr Schlagzeilen, in den letzten Tagen vor allem fr negative.
Woher stammt die Faszination fr das virtuelle Gold, und stimmt es, dass es
vor allem von Kriminellen bentztwird? Bitcoin-Pionier JonMatonis nimmt
Stellung.
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|MIGROS-MAGAZIN
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NR. 12, 17. MRZ 2014
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MENSCHEN
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INTERVIEW
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17
ZurPerson
Jon Matonis bezeich-
net sich als Krypto
konom. Er hat lan-
ge alsWhrungsspe-
zialist bei Banken und
Kreditkartenunter-
nehmen gearbeitet.
Heute ist er Vor-
standsmitglied der
Bitcoin Foundation,
schreibt fr Finanz-
zeitungen und hat
eine Kolumne im
Wirtschaftsmagazin
Forbes. Jon Ma-
tonis wird am 19. Mrz
als Referent am
10. Europischen
Trendtag des Gott-
lieb-Duttweiler-
Instituts in Rschli-
kon ZH auftreten.
JonMatonis
glaubt felsenfest
an Bitcoins.
gibt es erst seit fnf Jahren. Ichbinber
zeugt,dassdieKursausschlge sich ein
pendelnwerden.Bitcoins sindnochBa
bys,die ihre erstenSchrittemachenund
dabei von den Regierungen nach Mg
lichkeit behindert werden.
Nehmen wir an, Bitcoins werden ein Riesen
erfolg. Brauchen wir dann gar keine Banken
mehr?
WirwerdenweiterhinGeschftsbanken
brauchen, aber keine Zentralbanken
mehr.NormaleBankenwerdennachwie
vor Spargelder sammeln und Kredite
leihen.
DieZentralbankenhabenmit ihrerGeldpolitik
verhindert,dassdieWirtschaftskrisezueiner
Depressionausgewachsen ist.WiewollenSie
das ohne Zentralbanken schaffen?
Das ist Propaganda der Zentralbanken.
Ich hingegen wrde behaupten: Ohne
die Zentralbanken htte es die Krise gar
nicht gegeben. Die Zentralbanken sind
der Grund der Krise, nicht die Kur da
gegen. Zentralbanken bedeuten zentra
lePlanung,nichtMarkt.WennSie anei
nen freienMarkt frZahnpastaglauben,
warum glauben Sie nicht auch an einen
freienMarkt frWhrungen?
Zentralbanken wurden geschaffen, weil
Mrkte gelegentlich versagen. Was htten
Sie 2008 ohne Zentralbanken gemacht?
Es wre besser gewesen, wenn das
Finanzsystemausgemistetwordenwre.
Ohne die Zentralbanken als Retter in
letzter Instanz htten die Banken viel
verantwortungsvoller handeln mssen,
undwennsie esnichtgetanhtten,dann
wrensiewie jetztMt.Goxpleitege
gangen. Mit Bitcoins wird ein inter
nationales Finanzsystem mglich, das
nichtmehr auf Zentralbanken angewie
senseinundverantwortungsloseBanker
bestrafenwird.
Das System der Bitcoins beruht auf einem
komplexen Algorithmus, und die meisten
Menschen wissen nicht einmal, was ein
Algorithmus ist.Wie knnen sie Vertrauen in
Bitcoins haben?
Weil sie Vertrauen in den Markt haben.
Bitcoins sindwieGold.Esgibt keineRe
gierung, die sagt: Ihr msst Gold ver
trauen. Die Menschen vertrauen Gold,
weil es anders als Papiergeld nicht
manipulierbar ist. Als digitales Gold
werdenBitcoins zueinerglobalenWh
rung,ander sichandereWhrungenwie
der Franken orientieren knnen.
WarummgendiemeistenMainstreamko
nomenBitcoinsnicht?NobelpreistrgerPaul
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MENSCHEN
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INTERVIEW
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19
Krugman hat in der New York Times dazu
aufgerufen,mansolledieFingerdavon lassen.
Paul Krugman ist ein staatsglubiger
konom.Erglaubt andieZentralbanken
und kann sich freies, auf Markt
mechanismen basierendes Geld nicht
vorstellen.
Knnen Bitcoins und Zentralbanken nicht
friedlich zusammenleben?
Sieknnenzusammenleben,abernur im
Wettbewerb. Es wird ein langer und
harter Kampfwerden.
Wie knnen Zentralbanken ihre Geldpolitik
betreiben, wenn sie gleichzeitig gegen Bit-
coinswetteifernmssen?
SieknnennurnochdieGeldmengeihrer
eigenen Whrung kontrollieren. Sie
werdenanMachtundEinflussverlieren.
Es gibt bereits verschiedene Kopien von
Bitcoins.Wie beurteilen Sie das?
Es gibt inzwischen ber 100 digitale
Whrungen.Das schafft grosse Verwir
rung.Es istwiebei verschiedenenMass
einheiten, Meter und Yards beispiels
weise oder Celsius und Fahrenheit bei
den Temperaturen. Eswird sich irgend
wann ein solch duales System ergeben.
Wie langewird es noch Bitcoins geben?
Sehr lange. Regierungen werden kom
men und gehen, Bitcoins bleiben. Auf
Flohmrktenkannmanheute alteGeld
scheineundMnzenalsSammelobjekte
kaufen. Ich stelle mir vor, dass man
knftig auf den Flohmrkten Euro und
Dollarnotenwird erwerben knnen.
Waswirdmit demSchweizer Franken sein?
Ich weiss nicht. Ich mag Franken, vor
allem die 1000erNote, wertmssig die
grsste, die es berhaupt gibt.
Wie werden Bitcoins sich in den nchsten
zehn Jahren entwickeln?
Die Akzeptanz von Bitcoins wird viel
grsser sein. Es wird vllig normal und
sehr einfach sein, Bitcoins zu bentzen.
Vor allem in den Schwarzmrkten wer
den sich Bitcoins durchsetzen, und das
ist ein sehr bedeutender Markt. Heute
schon stellen alle Schwarzmrkte der
Welt eine 10BillionenDollarWirt
schaft dar. Das ist hinter den USA die
zweitgrsste Volkswirtschaft. Bitcoins
werden sich auch in den Entwicklungs
lndern durchsetzen und knnten zur
wichtigstenWhrung in Afrikawerden.
Warum sollen Menschen weiterhin Steuern
zahlen, wenn sie mit Bitcoins auf den
Schwarzmrkten ttig sein knnen?
Die Nationalstaaten werden tatschlich
beweisen mssen, dass sie den Men
schen noch etwas wert sind und ihnen
einen Gegenwert fr die Steuergelder
liefern. Wenn die USRegierung einen
Krieg finanzieren will, muss sie knftig
zuerst ihre Brgerinnen und Brger um
Erlaubnis fragen. Heute besteht diese
Pflicht nicht. Die Regierung kann einen
Krieg beschliessen und die Zentralbank
finanziert ihnmit Papiergeld.
Mit anderen Worten: Wenn Bitcoins sich
durchsetzen, wird der ewige Frieden ausbre-
chen?
Genau. Das haben Sie ausgezeichnet
formuliert.
Interview: Philipp Lpfe
Bild: Kai Jnemann
Illustration: Demian5
Bitcoins
Bitcoins sind eine virtuelleWhrung. Ein
Japaner namens Satoshi Nakamato wahr
scheinlich ein erfundener Name hat einen
Algorithmus entwickelt, einemathematische
Herleitung im Sinn von: a=b und b=c, dann ist
a=c, nur viel komplizierter. Dieser produziertmit
einer komplexen Software einzelne Bitcoins.
DieMenge der Bitcoins ist begrenzt. Grund
dafr ist ein vordefiniertes mathematisches
Verfahren, das die virtuelleWhrung in Umlauf
bringt. Besitzer von Hochleistungscomputern
werdenmit Bitcoins belohnt, wenn diese kom
plexe mathematische Probleme lsen.Wer wie
viel erhlt, wird berechnet.Weil die komplexe
Formel allerdings nur bis ins Jahr 2140 funk
tioniert, geraten bis zu diesem Zeitpunkt ma
ximal 21 Millionen Bitcoins in Umlauf. Es gibt
keine zentrale Verwaltungsstelle oder eine
Organisation, die das bestimmt.
Vorteil der virtuellenWhrung ist es, kos
tenlose Transaktionen durchfhren zu knnen.
Wer Geld ins Ausland berweist oder als
Geschftsinhaber Kreditkartenzahlungen ak
zeptiert, zahlt immer einen gewissen Prozent
satz Provision an Banken. Dieser entfllt bei
Bitcoinberweisungen, da nur direkte Trans
aktionen zwischen zwei Inhabern entspre
chender Konti mglich sind.
Bitcoins knnen wie Gold in normale
Whrungen wie Franken und Dollar um
getauscht werden. Der Kurs schwankt aller
dings extrem. Die virtuelleWhrung kann ge
stckelt werden, und zwar bis zu acht Stellen
hinter dem Komma. Fr ein Bier kannman
somit zum Beispiel 0,00000007 Bitcoin
bezahlen.
Zahlenmit
Bitcoins:
Der Gast ber
weist demWirt
den Rechnungs
betrag von seinem
Bitcoinkonto per
Handy oder Tablet.
Worauf die Trans
aktion von Bitcoin
servern verschls
selt, berprft,
wieder entschls
selt und demWirt
gutgeschrieben
wird. Beide erhal
ten eine Bestti
gung auf ihr Gert.
Voraussetzung ist,
dass Gast und
Wirt ein Bitcoin
konto haben.
LESENSIEONLINE
MitBitcoinbezahlen
Es gibt in der Schweiz zahlreiche Firmen,
die Bitcoin akzeptieren. Zum Beispiel das
Restaurant Gotthard in Brugg AG (Bild).
www.migrosmagazin.ch
-
Diese Woche bei Charles Vgele:
Stretch-Hose in Corinna Passform,
elastische Superstretch-Qualitt 29.95
Strickjacke mit
Rundhalsausschnitt,
reine Baumwolle
39.95
Kurzarm-Shirts mit abgerundetem
V-Ausschnitt, reine Baumwolle 14.95
2 fr
40.
gltig von 17.03.23.03.2014
2 fr
20.
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NR. 12, 17. MRZ 2014 ANNALUNAGOESWEST
KOLUMNE
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21
Er erzhlt immer wieder gern von
dem ganz privaten Sexkino,mein lieber
Freund Jrg,das erwhrend seiner Stu-
dienzeit im Berner Lnggassquartier
genoss. Und das kam so: Im Nachbar-
gebude,gleichvis--vis und imdritten
Stockwohnhaftwie er,hauste ein junges
Prchen, das sich zu jeder Tages- und
Nachtzeit, am liebsten aber sonntag-
morgens,ausschweifendemGeschlechts-
verkehr hingab. Der Gebudeabstand
betrug wenige Meter. Manchmal hrte
er sie nur, und die Ausdrcke, welche
die beiden jeweils von sich gegeben ha-
ben sollen, sind kaum druckwrdig
Meist aber konnte Jrg auch zuschauen,
denn seine liebestollen Nachbarn trie-
ben es in allen Variationenmit Vorliebe
unter derDusche.Die befand sich gleich
gegenber seinem Kchenfenster, und
sie hatte eine Einwegscheibe, wie man
sie ausKriminalfilmenkennt,will heis-
sen: Der Fensterinstallateur hatte eine
Scheibe eingesetzt, durch die man nur
hinaus-, nicht aber hineinsphen kn-
nen sollte. Nur hatte er sie und wir
werdennie erfahren,ob er es absichtlich
oder ausVersehen tat verkehrt herum
montiert. Das sportliche junge Paar
whnte sichunbeobachtet beimLiebes-
Bnz Friedli
wird auch mal
laut.
spiel unter laufendemWasser vor dem
Badezimmerfenster es sah ja auch
nicht hinaus. Jrg aber sahbestenshin-
ein,under hat denAnschauungsunter-
richt genossen.Potzheilandtonner!,
pflegt er nach dem dritten Bier zu
sagen, da hesch no ppis chnne
lehre!
Warum mir die Geschichte
einfiel? Weil ich am Dienstag
unserenDuschvorhangzurReini-
gung brachte, er war unten etwas
unappetitlich angegraut selbst mit
Javelwasser war da nichts auszurich-
ten , und es war der fensterseitige
Duschvorhang. Weshalb die lieben
Nachbarn in den letzten Tagen durch-
aus in unser Badezimmer sehen konn-
ten. Wenn sie denn wollten. Aber ich
glaube, die hatten Gescheiteres zu tun.
Und ehe Sie nun zumFller greifen
und mir einen dieser leidenschaftlich
zornigen Mahnbriefe schreiben, man
solle keine solch wsten Sachen in der
Zeitung bringen und vor allem keine
Schimpfwrter Sie, Herr Friedli!
DiesesMagazinwird auch vonKindern
gelesen! Der Herrgott wird Sie stra-
fen!,nehmenSienocheinenSchluck
Kafi, lehnen Sie sich zurck, und seien
Sie froh, dass wir in der Schweiz leben.
Ist es nicht gut, dass man hier ber
alles offen reden darf, und sei es
ber falsch eingesetzteBadezim-
merscheiben? Ich finde schon.
Schreibt inRussland jemand,der
dortige Herrscher sei ein durch-
geknallter Kriegstreiber, werfen
ihn Putins Schergen in den Knast.
Ich drfte, wenn ich wollte, hier un-
gestraft schreiben, dassmir Frau Leut-
hards Lavieren um die Zweitwohnun-
gen auf den Geist geht und dass ich
HerrnMaurersTanzumdenGripenmit
Sorge verfolge.Nur so als Beispiele.
Undwrenwir inAmerika, ichdrf-
te gewisse Wrter nicht ffentlich ge-
brauchen ichhtte den Jrghier nicht
mit seinemPotzheilandtonnerzitie-
rendrfen,geschweigemit dem,was er
noch hufiger sagt: Heilandsack!
Gewisse Ausdrcke sind dort fr Zei-
tungen, TV und Radio per Gesetz ver-
boten.Aber sind sie damit ausderWelt?
ImGegenteil.Siewerden erst richtig in-
teressant.
Bei uns daheim gilt: Lieber mal ein
lautesWort als ein schlechtesGefhl im
Bauch. Da musste sich Anna Luna in
Kentucky ziemlich anpassen,glaub ich.
Als ihr kurz nach Ankunft ein Fuck!
rausrutschte,wurde ihreGastschwester
kreidebleich und ermahnte sie: Sag
das niiiiie mehr! Strenge Erziehung,
drben! Solang die Kinder im Haus
sind. Unlngst entdeckte Anna Lunas
Gastmutter via Facebook, dass die
Freundin ihresSohnes,der eben erst da-
heimauszog, schwanger ist.Auf diesem
WegvomGrossmutterglck erfahren zu
mssen, erzrnte sie. Und sie stauchte
den Sohn amTelefon zusammen: Ge-
trau dich bloss nicht nach Hause, es
setzt Schlge ab! Er, cool: Du wirst
mich doch nicht vor der neuen Aus-
tauschschlerin schlagen?Sonst erzhlt
sie der ganzen Schweiz, Amerikanerin-
nen schlgen ihre Kinder
DERHAUSMANN
Jrg blickte durch
Der Blog: Bnz Friedlis Tochter Anna Luna be-
richtet whrend ihres Austauschsemesters in den
USA in einem Blog, wie es ihr fern von zu Hause
ergeht. Ihr Bruder Hans antwortet aus Schweizer
Sicht. Lesen Sie auf www.migrosmagazin.ch, wie
man in Amerika flucht, wennman nicht fluchen
darf.
Bnz Friedli live: 22. 3. Unterseen BE, 25. 3. Basel,
Buchhandlung Thalia.
Illustrationen:AlinaGnter
Wer bei uns
daheim am
hufigsten flucht?
Der Vati,
glaubs.
Frs Fluchen gibts
hier viele Ersatzwrter.
Man sagt zum Beispiel
shoot
statt
shit.
hufigsten flucht?
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MENSCHEN
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AUF EINWORT
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SCHNHEITSOPERATIONEN
MitVerjngungschirurgie
fngtmanheute frher an
Schweizer sollenWeltmeister in Sachen Schnheits-OPs sein. Chirurg Daniel Knutti bezweifelt
dies. Trotzdem: Fettabsaugen, Brustvergrsserung und Lidstraffung haben Hochkonjunktur.
DanielKnutti, im internatio-
nalen Vergleich werden pro
10 000 Einwohner nirgends
mehr Schnheitsoperatio-
nen gemacht als in der
Schweiz.
Diese Zahlen darf man
nicht allzu ernst neh
men, sie basieren auf
einer Studie, deren Da
tenbasis viel zudnn ist.
Was hingegen stimmt:
Wir haben im europi
schenVergleicheineho
heDichte an plastischen
Chirurgen, und tenden
ziell nimmt auch die
ZahlderOperationen leicht zu.Das
liegtprimrdaran,dassdieSchweiz
wohlhabend und die Einwohner
zahl inden letzten Jahrengestiegen
ist.ZudemsindsolcheEingriffe ge
rade bei Jngerenviel akzeptierter:
Wer sich zum Beispiel die Brust
vergrssern lsst, steht auch dazu.
Werden die Patienten auch hier immer
jnger, sowie in denUSA?
InderSchweizvermeidenwir reine
Schnheitsoperationen unter 18
Jahren, weil die Urteilsfhigkeit in
der Pubertt oft noch nicht aus
gereift ist und es zudem die
Zustimmung der Eltern braucht.
Ausnahmen gibt es in schwerwie
genden Fllen, aber grundstzlich
sindChirurgenundBevlkerung in
der Schweiz relativ vernnftig
FRAUDERWOCHE
Erste Prsidentin
Der Obwaldner Patentjgerverein
bescherte der Schweiz eine Premie
re: MitNadja Kchler (29) whlte
er erstmals berhaupt eine Frau an
die Spitze eines Schweizer Jagd
vereins. Die Sarner Kauffrau war im
Patentjgerverein bereits als Vize
prsidentin und Aktuarin aktiv. Der
Neuen Luzerner Zeitung sagte
sie, sie gehe schon seit 2008 auf
die Jagd. Wennmir auch noch
kein Hirsch vor die Flinte gekommen
ist, so doch Gmse, Reh und auch
ein Dachs.
MANNDERWOCHE
Ehrenpreis
Am 21. Mrz werden im Zrcher
Schiffbau die Schweizer Filmpreise
vergeben. Ein Preistrger ist jetzt
schon bekannt: Der Filmemacher
Alexander J. Seiler (85) erhlt den
Ehrenpreis fr sein filmisches und
publizistisches Gesamtwerk. Seiler
gehrt zu den Pionieren des Neuen
Schweizer Films und beschftigte
sich insbesondere mit den Themen
Heimat und Migration. Er ist zudem
Mitbegrnder der Solothurner
Filmtage und der Promotions
agentur Swiss Films.
und weniger extrover
tiert als in den USA. Ei
nen gewissen Trend zu
jngeren Patienten gibt
es in der Verjngungs
chirurgie.Man lsst das
Gesicht nicht mehr erst
mit 55 straffen, sondern
fngt schon frher an.
Besonders gefragt ist of-
fenbar das Fettabsaugen.
Das ist tatschlichwelt
weit die hufigste Ope
ration. Sie taugt aber
nicht zur Gewichtsre
duktion, sondern dient
lediglich der Konturverbesserung.
Es kommenalsonormalgewichtige
Leute, die ein Polster loswerden
wollen, das sie sonst nicht weg
bringen.
SindauchschonLeutebeimFettabsau-
gen gestorben?
Ja, das gabs. Technisch kann man
mehr als zehn Liter Fett absaugen,
was aber mit einem erheblichen
Blutverlust verbunden ist und das
Risiko des Eingriffs enorm erhht.
Heute sind es meist nicht mehr als
zwei, drei Liter, das ist risikoarm.
Grundstzlich gilt: Je jnger und
gesnder die Patienten, desto ge
ringer das Risiko.
Nimmt die Zahl derMnner unter Ihren
Kunden zu?
Es sindseit Jahrenetwagleichviele,
etwa 10 bis 20 Prozent der Kund
schaft. Der gesellschaftliche Druck
auf Frauen, schn zu scheinen, ist
weiterhinviel hher als aufMnner.
Wie oft lehnen Sie eine Operation ab?
Dauernd,sicher einMalproWoche,
hauptschlich wegen unrealis
tischer Erwartungen, zu hohen
technischen Aufwands oder
gesundheitlicher Risiken. Jeder
Chirurgmuss sich fragen,woer sei
ne ethische Grenze zieht. Meine
Erfahrung ist: Je ehrlicher manmit
denPatienten ist,destobesser.Man
mussdenLeutensagen,wennetwas
nichts bringt oder zuweit geht.
Gibt es viele schwarze Schafe in der
Schweizer Schnheitschirurgie?
Es gibt sie. Ich rate den Leuten im
mer, vor einer Operation Zweit
und Drittmeinungen einzuholen.
Undman sollte sich nur an qualifi
zierte Fachleutewenden.
Hat sich die Idee verstrkt, dass man
nicht nur sein Leben, sondern auch
seinen Krper selbst formen kann?
Ganz klar. Die Bereitschaft, Dinge
zu akzeptieren, die man nicht
ndern kann, war frher strker.
Allerdings haben die Leute unter
kleinen Unschnheiten vielleicht
auch ihrLeben langgelittenheute
lsst sich sowas oft korrigieren.
Interview: Ralf Kaminski
Bilder:GettyImages,StefanoSchrter,Keystone
Daniel Knutti (61)
ist Prsident der
Schweizerischen
Gesellschaft
fr sthetische
Chirurgie.
Die Korrektur von
Augenfltchen,
Trnenscken
undAugenlidern
gehrt zu den
hufigsten
Eingriffen in
der Schnheits
chirurgie.
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EinTal, das anders tickt
Sonderfall Valle de Joux: Trotz seiner abgelegenen Lage ist das Tal im Jura eine
derwirtschaftlich erfolgreichsten Regionen der Schweiz dank der Uhrenindustrie.
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in Bauernhaus, eine Holzscheune
und ein dampfender Misthaufen.
Gleich vor dem Hof sind zwei
rechteckige Flachdachbauten mit ver-
spiegelten Fensterfronten und einem
riesigen Parkplatz zu sehen, auf
dem Sicherheitsbeamte patrouillieren.
Willkommen im Valle de Joux, dem
Hochtal im Waadtlnder Jura, wo sich
Bauer und Manager frohes Schaffen
wnschen und das Bruttosozial-
produkt mit rund 90000 Franken pro
Kopf gleich gross ist wie im Kanton
Zrich.
DerMotor istdieUhrenindustrie.Alle
wichtigen Marken im Luxussegment
sind im Valle de Joux prsent Aude-
mars Piguet, Jaeger-LeCoultre, Patek
Philippe, Breguet, Blancpain. Zudem
wirkt dieUhrenindustrie alsMagnet fr
verwandteBranchenwieetwadieMedi-
zinaltechnik oder Feinmechanik.
Stolz prsentiert Eric Duruz (57), seit
13JahrenmitderregionalenWirtschafts-
frderungbetraut,dieZahlen:Wir sind
unter den Top Five der dynamischsten
Regionen der Schweiz. In den letzten
zehn Jahren habe sich der Umsatz der
ansssigen Firmen verdreifacht. Diese
realisiertenundplantenderzeitAusbau-
projektemit einemInvestitionsvolumen
von 100Millionen Franken.
ZuverdankenhabendieBewohnerdes
Tals den wirtschaftlichen Erfolg unter
anderem ihrenVorfahren,diemehrheit-
lich von Hugenotten abstammen. Die
Religionsflchtlinge aus Frankreich be-
siedeltendieunwirtlicheHochebeneund
verbrachten die langen Winter mit me-
chanischen Tfteleien. Damit schufen
sie sich im 19.Jahrhundert bis weit ber
die Landesgrenzen hinaus den Ruf als
Experten fr Uhrwerke, die nicht nur
StundenundSekundenmessen knnen,
sondernallerlei Extrasbietenwie etwa
Mondphasen,StoppfunktionoderLut-
werke,dieStunden,Viertelstundenoder
sogarMinuten schlagen.
Einen Eindruck, wie anno dazumal
gearbeitet wurde, erhlt man im Atelier
von Philippe Dufour. Der 66-Jhrige
betreibt in Le Solliat, am sdwestlichen
Ende des Lac de Joux, eine Einmann-
manufaktur. Die Komponenten seiner
Uhren stellt er zu 80 Prozent selber her,
zum Teil mit uralten Maschinen, die er
whrend der Krise in den 70er-Jahren
zum Schrottpreis gekauft hat damals,
als alle glaubten,dassmechanischeUh-
ren wegen der japanischen Quarzuhren
keine Zukunftmehr htten.
Meister fr komplexeMechanik
undMangastarmit Fanklub
Seit Dufour vor rund 20 Jahren die erste
Uhr unter seinem Namen lancierte, hat
er 215Stckzusammengebaut.Vomver-
gleichsweise gnstigen Modell Simpli-
cit fr 50000 Franken gibt es 200
Stck. Mehr als die Hlfte davon be-
findet sich in Japan, wo es sogar einen
Philippe-Dufour-Fanklub gibt und der
Uhrmacher ausderSchweiz alsProtago-
nist in einem japanischenComic, einem
Manga, auftaucht.
Eigentlich istDufour lngst keinUhr-
machermehr,sonderneher einKnstler.
Wobei er auch etwas von einemChirur-
gen hat, wenn er sich im weissen Kittel
undmitAugenlupeber seineWerkbank
beugt undmit feinstenWerkzeugen das
Innere eines Uhrwerks richtet.
Dufour gilt unter Sammlern als einer
der grssten Meister fr komplexe me-
chanische Uhren. Werbung hat er noch
nie gemacht. Trotzdem wird er der
Nachfrage kaum Herr zumal er sich
nur noch mit Modellen beschftigt, die
pro Stck ein Jahr Arbeit erfordern.
ImmerwiedermalhattePhilippeDu-
four ein paar Angestellte, aber er hat so
hoheAnsprche, dass es niemand lange
bei ihm aushlt. Die Jungen haben
keineDisziplinundkeinDurchhaltever-
mgenmehr,beklagt sich derMeister.
Noch mehr als ber den Nachwuchs
wettert Dufour ber die Konzerne, die
heute die Uhrenindustrie dominieren:
Sieverteilendie einzelnenArbeitenauf
verschiedeneMitarbeiter,damit sieUn-
gelernte anstellenknnen. ImGegenzug
brauchen sie dann George Clooney, um
ihre Produkte loszuwerden.
DasFamilienunternehmenAudemars
Piguet ist noch selbstndig. Aber auch
diese Marke, die seit ihrer Grndung
1875 imValle de Joux ansssig ist, setzt
auf die Ausstrahlung von Markenbot-
schafternwie etwa LionelMessi.
Die Maschinen, mit denen Philippe
Dufour arbeitet, stehen bei Audemars
Piguet imfirmeneigenenMuseum.Es ist
eine Zeitkapsel, die nur ausgewhlten
Kunden zugnglich ist und in der zwei
Uhrmacher, die antike Uhrwerke repa-
rieren, zum Inventar gehren. Die bei-
den Horlogers nehmen sich Zeit fr die
Besucher, zeigen ihnen mikroskopisch
kleineKomponenten,alteBauplneund
mechanischeUhrwerke,diewie einHerz
zu pulsieren scheinen.
Fr viele Schweizer ist dasValle
de Joux kein idealerArbeitsort
Die Angestellten, die zu Dutzenden in
den modernen Produktionshallen
sitzen, drfen hingegen keine Fragen
beantworten. Ihre Zeit ist zu kostbar.
Dabei wrdeman gerne erfahren, ob sie
tatschlich bloss angelernt sind und ob
sie vielleicht aus Frankreich kommen.
Im Valle de Joux gibt es rund 7000
Arbeitspltze, aber nur 6646 Einwoh-
ner, inklusive Rentner und Kinder. Der
Bedarf an Arbeitskrften wird mit rund
4200Grenzgngern gedeckt. Bei Aude-
mars Piguet will man nicht ber Zahlen
sprechen. Jene von Jaeger-LeCoultre,
der grssten und ltestenManfaktur im
Valle, sind bekannt: Die Hlfte der
1300Mitarbeiter kommtvon jenseitsder
Grenze.
Schweizer indiese abgelegeneEckezu
locken, ist schwierig. Als ich einst
einem Arbeitslosen aus der Nhe von
LausanneeinenJobangebotenhabe,sag-
te er mir, es wre ihm zu weit, erzhlt
Wir
gehren
zu den
dyna-
mischsten
Regionen
der
Schweiz.
Eric Duruz,Wirt-
schaftsfrderer
Im abgelegenenValle
de Jouxwohnen
6646Menschen, und
7000 arbeiten dort.
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Philippe Badaut (70), der in seiner Dru-
ckereiwhrend 33 Jahren das Lokalblatt
Feuille dAvis de la Valle de Joux
herausgegebenunddenStabvorKurzem
an seinen Sohnweitergereicht hat.
IndiesemBlattwarenAnfangFebruar
auch die Resultate der Abstimmung
ber die SVP-Masseneinwanderungs-
Initiative nachzulesen: 1002 Ja zu 1342
Nein. Das heisst, rund 57 Prozent der
Combier,wie sichdieBewohnerderTal-
senke (franz.Combe)nennen,habendie
Beschrnkung der Personenfreizgig-
keitabgelehnt.Unddas,obwohl imValle
de Joux anteilsmssig sechsmal mehr
Grenzgnger als im Tessin arbeiten, wo
die Initiative angenommenwurde.
Wervon Lausanne hochfhrt, ist
mehrAuslnder als ein Franzose
Den Einheimischen ist bewusst, dass
die Firmen nicht nur wegen Image und
Know-how in der Region investieren,
sondern auch wegen der Arbeitskrfte
aus Frankreich, erklrt Wirtschafts-
frderer Duruz. Zudem gbe es keine
Probleme mit Dumpinglhnen, da sich
dieUhrenindustrieandieGesamtarbeits-
vertrge halte. Dass es dennoch einige
Ja-Stimmen gegeben hat, erklrt sich
Philippe Dufour in
seiner Einmann-
manufaktur: Die
Komponenten
seiner Uhren stellt
er zu 80 Prozent
selber her zum
Teil mit uralten
Maschinen, die er
zumSchrottpreis
gekauft hat.
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10.50
Frey Eili Heidelbeer, Limited Edition, UTZ
Milchschokolade mit cremiger Heidelbeerfllung,
500 g
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6.60
Frey Hase Milch extra fein, UTZ
extra feine Milchschokolade, 210 g
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6.50
Frey Maxi-Eier Extra, UTZ
Milchschokolade gefllt mit Haselnusskrokant,
186 g
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6.50
Frey Maxi-Eier Pralinor, UTZ*
Milchschokolade mit Haselnusscremefllung,
186 g
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9.40
Frey Risoletto Osterei, UTZ
Mini-Milchschokoladeriegel mit Reis-Crispies
und Caramelfllung, 372 g
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9.50
Frey Soccer Rabbit Suisse, UTZ
feine Milchschokolade; auch mit andern
Lnder-Trikots erhltlich, 245 g
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9.50
Frey Soccer Rabbit Brasil, UTZ
feine Milchschokolade; auch mit andern
Lnder-Trikots erhltlich, 245 g
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6.50
Frey Bunny Shiny weiss, UTZ
aus feiner weisser Schokolade, 170 g
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ANGEBOTE GELTEN NUR VOM 18.3. BIS 31.3.2014, SOLANGE VORRAT
*Erhltlich in grsseren Migros-Filialen.
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DASVALLEDE
JOUX IN ZAHLEN
7000
Arbeitspltze gibt es
im Valle de Joux. Das
sind mehr Jobs als
Einwohner. Denn es
leben bloss
6646
Menschen in diesem
Senktal am Rand der
Schweiz.
4200
Franzosen fahren
tglich zur Arbeit
ber die Grenze.
90000
Franken betrgt das
Bruttosozialprodukt
pro Kopf.
100Mio.
Franken werden
derzeit in Ausbau
projekte investiert.
32
Uhrenmarken bezie
hungsweise Zulieferer
haben einen Stand
ort im Valle de Joux.
1
Jahr braucht Philippe
Dufour, um eine ein
zige Uhr herzustellen.
Duruz vor allem mit den Verkehrs
problemen: Morgens und abends sind
dieStrassen rundumden idyllischenLac
de Joux verstopft. Zwar frdern Be
hrden und Industrie Projekte wie
Fahrgemeinschaften, Mitarbeiterbusse
und eine neue Bahnlinie, aber die
Autokolonnen haben sich bisher nicht
aufgelst.
Einer, der seit 25 Jahren zwischen
Frankreich und der Schweiz pendelt, ist
DenisNicolaus.Der 50Jhrige istVize
prsident der Grenzgngervereinigung
Groupement transfrontalier und arbei
tetbeiBlancpain.ProblememitSchwei
zern hatte Nicolaus bisher keine. Es
gibt keine Feindseligkeiten. Warum
auch?Diejenigen,dievonLausanneher
kommen,sindmehrAuslnder alswir.
Wenn man sich aufrege, dann ber die
Faux frontaliers, die Grenzgnger, die
nicht aus dem franzsischen Jura stam
men, sondern aus anderen Regionen
Frankreichs.
Washlt dieUhrenindustrie imValle
du Joux vom Ja zur SVPInitiative? Bei
Audemars Piguet gibt man sich zuge
In den Produk
tionshallen von
Audemars Piguet
herrscht Arbeits
teilung: JederAn
gestellte ist fr
das Einsetzen von
zehn Komponen
ten zustndig.
Das firmeneigene
Museumzeigt
Schachteln, in
denenUhrteilchen
gelagertwurden.
knpft: Dazu mchten wir uns nicht
ussern, da noch nichts entschieden ist
undwirdenEinfluss aufunsereProduk
tion noch nicht einschtzen knnen.
Jaeger LeCoultre hlt es nicht fr ntig,
auf die Frage zu antworten. Und Fabien
Graber,alsDirektordercoleTechnique
de la Valle du Joux fr den Nachwuchs
verantwortlich, hat ein Redeverbot.
WarumdieUhrenindustrie doch
nicht nach Frankreich abwandert
Einzig von Wirtschaftsfrderer Duruz
ist ein Statement erhltlich: Die Bot
schaft,diewirdenUnternehmengeben,
ist problematisch. Jetzt gelte es gut zu
kommunizieren und den Schaden mit
gengend hohen Kontingenten zu be
grenzen. Dass die Firmen abwandern,
hlt er frunwahrscheinlich:InFrank
reich arbeiten die Angestellten nur 35
Stunden und das Arbeitsrecht ist lang
sam und kompliziert. Das schrnkt die
FlexibilittderArbeitgeber ein.Zudem
seien die Steuern in Frankreich hher.
So oder so: Der Nachwuchs ist um
schwrmt. Im Espace Horloger, dem
einzigenffentlich zugnglichenMuse
umimTal,werben interaktiveStationen
und 3DAnimationen fr Berufe rund
um die Uhrmacherei. Derweil macht
sich in der cole Technique eine neue
Generation bereit. Hatte die Schule in
den 80erJahren noch sechs Studenten
sind es heute 270,Tendenz nachwie vor
steigend. Text: Andrea Freiermuth
Bilder:Matthieu Spohn
SEHENSIEONLINE
Die Zeit im Film
Ausschnitte aus den zehn schnsten
Zeitreisefilmen aller Zeiten.
www.migrosmagazin.ch
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Michel Jordi,was ist fr Sie eine schneUhr?
Eine gute Frage (berlegt). Heute kauft
man keine Uhr mehr, um die Zeit abzu-
lesen, dafr hat man das Handy. Eine
Uhr ist vor allem fr den Mann ein
Accessoire, das etwas ber seinen
Lebensstil aussagt. Wenn ich sehe, was
fr eineUhr jemand trgt,kann ichdar-
aus Schlsse ber ihn ziehen.
Wie viele Uhren besitzen Sie selbst?
Sicher ein paar Hundert. Von der Swiss
EthnoWatchhabe ichvon jederVariante
einebehalten. InmeinemWohnzimmer-
schrank liegen immer rund zehnUhren,
die ich regelmssig trage.
Welche zumBeispiel?
Heute trage ich eine meiner neusten
Kreationen, eine Swiss Icon. Sie heisst
RedHorizonundgehrt zumeinenLieb-
lingsuhren. Im Laden kostet sie 6900
Franken. Fr einen gediegenen Abend
whle ich die Club 100 aus Titan und
Rotgold fr 10000 Franken.
Tragen Sie auchUhren der Konkurrenz?
Nein.
Ihre Philosophie lautet,eine Ikone zu schaf
fen,dieunsereTraditionenzuwahrenweiss.
Wann haben Sie die besten Ideen?
Nicht am Brotisch. Ich mache viel
Sport und bin gerne in der Natur. Pro
Jahr fahre ich gegen 3000Kilometermit
demVelo, imWinter jogge ich oder gehe
Ski fahren.Wenn ichmichbewege,habe
ich die besten Ideen. Als Unternehmer
machtman sich eh stndig Gedanken.
Swissnessscheint Ihnendabei immerwichtig
zu sein.Weshalb?
Ich bin stolz, Schweizer zu sein, und
finde es sehr schade, dass viele nicht zu
schtzenwissen,waswir indiesemLand
haben. InmeinenProduktenmchte ich
weitergeben,wie ich die Schweiz sehe.
Wie sehen Sie denn die Schweiz?
Wirwohnen ineinemParadies. Ichkann
das sagen,weil ich inmeinemLebensehr
vielgereistbin.Schon1971,mit23 Jahren,
ging ich fr ein halbes Jahr nach Tokio
und schloss dort ein Joint Venture ab.
Meine Frau ist Sdkoreanerin, und wir
sind noch immer viel unterwegs.
In IhrerKarrieregabesnichtnurSchnwetter
phasen.NachdenErfolgenmit LeClipundder
Swiss Ethno Watch mussten Sie 2002 um
Nachlassstundung bitten.Wieso?
Es gab diverse Grnde. Einer war sicher
derLebenszyklusdesProdukts:DieEth-
noWatchhatte denZenit berschritten.
Vermehrtwarenmechanischeundnicht
nur Quarzuhren gefragt. Gleichzeitig
wurde der Markt von billigen Ethno-
Kopien berschwemmt,man konnte sie
praktischan jedemKiosk fr99Franken
kaufen. Dazu kamen der Konkurs der
Swissair, bei der wir mit dem Bord-
verkauf ber zwei Millionen Franken
Umsatz pro Jahr machten, und der
11.September 2001: Das zollfreie Ge-
schft brachnachdenTerroranschlgen
zusammen, weil die Leute aus Angst
nichtmehr reisten.
InsgesamthabenSie dreiMal Schiffbruch er
litten.WashatSieangetrieben, immerwieder
einen neuenAnlauf zu nehmen?
Churchill sagte:Nevergiveup.Soein
Typbin ichauch.AlsUnternehmerhabe
ich den Drang, immer wieder weiterzu-
machen. Umfallen ist keine Schande.
Wichtig aber ist es, die Kraft zu haben,
neu anzufangen. Dafr brauchte ich
allerdings immereineErholungszeit von
mehreren Monaten. Meine Energie
kommt aus dem Magen pltzlich
beginnen die Ideenwieder zu sprudeln.
Wiesowird die Swiss Icon ein Erfolg?
Ich bringe zustzliche Erfahrung mit,
und das Produkt ist designmssig viel
unabhngiger von einem Lebenszyklus
als die Ethno-Uhren. Zudem habe ich
starke Partner: Urs Hammer (frherer
McDonalds-Schweiz-Chef, Anmerkung
d. Red.) und Hans-Peter Zehnder (vom
gleichnamigenHeizungsbau-undKlima-
technikkonzern), bei einem Aktien-
kapital von 2,5Millionen Franken.
Sie sind Sohn eines Grenchner Uhrmachers.
Wie hat sich die Branche in all den Jahrzehn
ten verndert?
Seit den90er-Jahrenhat sichalles kom-
plett verndert.Ausschlaggebendwaren
die CNC-Maschinen, die es erlauben,
mit kleineren Quantitten sehr przise
mechanischeUhrenherzustellenohne
grosse Werkzeugkosten. Breguet und
Jean-Claude Biver mit Blancpain haben
alsErstedasPotenzial dermechanischen
Uhren erkannt. Frher wurden Uhren
zwischen 2000 und hchstens 20000
Franken gekauft. Pltzlich gaben Kun-
den weit ber 100000 Franken fr eine
Uhr aus. Das erst ermglichte es den
Uhrenherstellern, eigene Boutiquen zu
erffnen. Dadurch geraten traditionelle
Uhrenhndler immermehrunterDruck.
Frher betrug ihre Marge 50, bei Rolex
sind es noch 30 Prozent.
Unddie Schweizer sind die Einzigen, die noch
mechanische Uhren herstellen?
Fast.Ausserunsundden Japanernhaben
alle anderenLnderdiese Industrie auf-
gegeben.Aber Japanhatnichtdengleich
guten Ruf wie die Schweiz, die Konsu-
menten sind nicht bereit, fr eine
Ein Stehauf-
mnnchen
Seit 1986 sorgte
Michel Jordi (66) mit
seinen Uhren immer
wieder fr Aufsehen.
Erst mit Le Clip, dann
mit der Swiss Ethno
Watch. 2002musste
seine Firma in die
Nachlassstundung.
2004 wagte er den
Sprung in die Haute
Horlogerie. Jordi ist
seit bald 40 Jahren
mit der Sdkorea
nerin KiYoung ver
heiratet, Vater einer
Tochter und eines
Sohns und wohnt in
der Nhe von Nyon
VD. Sohn Raphael
(32) arbeitet eben
falls in Jordis Firma.
DieSchweizerUhrenbranche
ist in derPoleposition
Die Swiss EthnoWatch hatMichel Jordi bekannt gemacht. Heute versucht der 66jhrige
Uhrenunternehmer, sichmit der Swiss Icon gegen die Grossen der Branche zu behaupten.
Michel Jordi trgt nur Uhren aus der
eigenen Kollektion, hier eine Swiss Icon.
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|MIGROS-MAGAZIN
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NR. 12, 17. MRZ 2014
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SPEZIAL
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UHREN
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mechanische Uhr aus Japan 1000 Fran-
ken odermehr zu bezahlen.
Das heisst auch, dass die Schweizer Uhren
industrie usserst spezialisierte Angestellte
braucht.Wie leicht finden sich die?
OhneGrenzgngergeht esnicht.Letztes
Jahr exportierte die Schweiz Uhren