Migros magazin 20 2016 d aa

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MM20, 17.5.2016 | www.migrosmagazin.ch Sonderausgabe Der neue Gotthardtunnel bringt uns das Tessin noch näher. Eine Liebeserklärung Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 565 84 01, E-Mail: [email protected] Ausgabe Aare, AZA 1953 Sion Response Zentral, Psdg DP AG, Ent. bez.A 44631 Bild: Mats Silvan / Ascent Xmedia GmbH / Getty Images

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Transcript of Migros magazin 20 2016 d aa

  • MM20, 17.5.2016 | www.migrosmagazin.ch

    Sonderausgabe

    Der neueGotthardtunnel

    bringt uns dasTessin noch nher.

    EineLiebeserklrung

    BitteWohnungswechsel der Postmelden oder dem regionalenMitgliederdienst: Tel. 058 565 8401, E-Mail: [email protected]

    AusgabeAare,AZA1953SionResponseZentral,PsdgDPAG,Ent.bez.A44631

    Bild:MatsSilvan/AscentXmediaGmbH/GettyImages

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    3

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  • DEditorial

    Ciao a tutti

    inTicino!

    Die Frage sei erlaubt: Sindwir Schweizer

    wirklich so ignorant?Wollenwir unser Land

    gar nichtmehr kennenlernen? Bewegenwir

    uns nur noch in unserem eigenen Sprach

    raum oder zwischenKhlschrank undTV?

    Der Zufall wollte es, dass das Zrcher

    Forschungsinstitut Sotomo just imVorfeld

    unserer Spezialausgabe zur Erffnung des

    neuenGotthardtunnels eine Studie verf

    fentlicht hat. Darin erfhrtman, wie vernetzt

    die drei Sprachregionen der Schweiz sind.

    Das Resultat ist erschreckend:Wussten

    Sie, dass fast ein Viertel der St. Galler und

    Bndner noch nie in derWestschweiz war?

    Dass ein Viertel der Genfer sich noch nie

    in der Deutschschweiz umgeschaut hat?

    Besonders aussen vor ist das Tessin:

    Fast die Hlfte der befragten Romands

    waren noch nie ber lngere Zeit im

    sdlichstenKanton. Zwei Drittel der

    Deutschschweizer gehenweniger als

    einMal jhrlich ins Tessin; in den

    Kantonen Bern und St. Gallen

    war etwa jeder Zwanzigste noch

    nie sdlich des Gottardo.

    Der neueNeat-Tunnel bietet

    uns allen Gelegenheit,wieder

    einmal die Sonnenstube

    der Schweiz zu besuchen.

    Auch die Redaktion des

    MigrosMagazins hat sich

    imTessin umgesehen und ist

    auf sympathischeMenschen,

    wunderschne Landschaften,

    begeisterte Eishockeyfans

    gestossen und hat eigene nos

    talgische Erinnerungenwieder

    aufleben lassen. Folgen Sie uns

    in diesemHeft auf der Reise durch

    einen immer noch speziellenKanton.

    Hans Schneeberger, Chefredaktor

    [email protected]

    M-Infoline: Tel. 0800 840848oder Fax 0041 44 277 20 09

    (Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch

    Cumulus:Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).

    [email protected]; www.migros.ch/cumulus

    RedaktionMigros-Magazin: Limmatstrasse 152,

    Postfach 1766, 8031 Zrich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08.

    [email protected]; www.migrosmagazin.ch

    *Normaltarif

    38

    30

    110

    DieWelt desMaestro ausMendrisio

    Der Tessiner ArchitektMario Botta hatmit seinen geometrischen

    Przisionsbauten internationalen Ruhmerlangt. Auchmit ber

    70 Jahren denkt er noch lange nicht ans Krzertreten.

    LebensnervAmbri-Piotta

    Der Tessiner Kult-Eishockeyclub prgt

    das Selbstverstndnis einer ganzen

    Region. Und sichert die Existenz

    zahlreicher Betriebe.EinAugenschein

    Tomaten-ZugviaChiasso

    Aufgegleist: Longobardi-Tomaten

    gelangen neumit der Bahn statt

    per LKW in die Schweiz. DasMigros-

    Magazin hat die erste Tour begleitet.

    4 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • 20

    10

    26

    16

    96

    TessinerOriginale

    Tiziana Poretti stehtWoche frWoche

    amPolentatopf, umLeben ins Dorf Sessa

    zu bringen.Menschen, deren Engagement

    dasHerz berhrt drei Beispiele

    Liebekennt keine (Kantons-)Grenzen

    Tessinerin liebtDeutschschweizer:

    Familie Erni Brugnoli hat quasi

    dasGotthardmassiv berwunden.

    Drei Paare und ihreGeschichte

    NeuePerspektiven imSden

    Anna Barbara von der Crone hat

    in Barbengo den Traumvomeigenen

    Weingut verwirklicht.Wenn es Deutsch-

    schweizer ins Tessin zieht drei Portrts

    WegbereiterderAlpentransversale

    AdolfOgi zieht Bilanz: der ehemalige

    Bundesrat ber den harten Kampf

    umdenGotthardbasistunnel,

    sportlichen Ehrgeiz und legendre

    Momente seiner Amtszeit

    Die schnstenPltze rundumdie SchweizerCte dAzur

    Hhenwanderungen vor atemberaubender Bergkulisse, Unterknftemit spektakulrer

    Panoramasicht, Grottimit Tradition und Italianit: Tipps fr Tessin-Entdecker

    Bilder:ClaudioBader,MichaelSieber,LaurentBurst,LorenzoMaccotta/Contrasto,RenRuis;

    Illustration:illumueller.ch

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 5

  • TI

    I

    Tessin

    Der Sden

    rckt nher

    Der neue Gotthardtunnel bringt Reisende

    aus dem Norden noch schneller ins Tessin

    33 Seiten ber Menschen, Orte und Erlebnisse

    in der Sonnenstube der Schweiz.

    Bilder:Westend61/GettyImages,Fotolia,Keystone

    6 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • 11 Zeuge aus alter Zeit:

    Der Ponte dei Salti, auch

    Rmerbrcke genannt,

    fhrt bei Lavertezzo

    ber die Verzasca.

    2KnstlerdorfAscona:

    Berhmte Schriftsteller

    wie etwa ThomasMann,

    Gerhart Hauptmann oder

    HermannHesse haben hier

    Station gemacht.

    3Gotthard-Basistunnel:

    Mit rund57Kilometern Lnge

    der lngste Eisenbahntunnel

    derWelt. (Bild: Eingang zum

    Nordportal in ErstfeldUR)

    2

    3

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 7

  • 12

    3

    1 AtemberaubendeKulisse:Blick auf

    LocarnounddenLagoMaggiore von

    derPilgerkircheMadonnadel Sassoaus.

    2TorzumSden: Seit demMittelalter bis

    ins 20. JahrhundertwarderGotthardpass einer

    derwichtigstenAlpenbergngeEuropas.Mit den

    Tunneln hat sichdieReisezeitmarkant verkrzt.

    3WildesTessin:DieRustici-SiedlungOdro

    oberhalb vonVogorno imVerzascatal.

    Gotthard

    Grosser Bahnhof fr den neuen

    Eisenbahntunnel

    Erffnungsfeier 1. Juni:

    DerBundesrat, Staats-

    undRegierungschefs aus

    demAusland feiern die

    Erffnung desTunnels.

    Volksfest, 4. und 5. Juni:

    Auf vier Festpltzen in

    Erstfeld/RynchtURund

    Pollegio/BiascaTI gibts

    zahlreicheAttraktionen

    fr die Bevlkerung.

    TV-Sendungen:Das

    Schweizer Fernsehen SRF

    begleitet die Tunnel-

    erffnung von Juni bis

    Dezembermit diversen

    Sondersendungen sowie

    Dokus und Spielfilmen.

    Ausstellung: ImVerkehrs-

    haus inLuzern luft

    noch bis zum 23. Oktober

    die Sonderausstellung

    Neat Tor zumSden.

    App:Die AppGottardo

    2016 liefert Infos zum

    Gotthard. AbJuni kommt

    eineVirtual-Reality-

    Anwendunghinzu.

    Bahn:Mit demFahrplan-

    wechsel vom 11. Dezember

    2016nehmendie SBB

    denGotthard-Basistunnel

    regulr inBetrieb.

    Weitere Infos:

    www.alptransit.ch, www.sbb.ch,

    www.srf.ch

    8 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • Bilder:P.Kaczynski/mauritiusimages,NicoSchaerer/swiss-image.ch,Hemis/AlamyStockPhoto

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 9

  • IVINO

    AnnaBarbara von

    derCrone

    Man nimmt

    die Dinge

    lockerer hier

    EswarderWein,der

    AnnaBarbaravonder

    Crone 1994nachBar

    bengobrachte, genauer:

    dieChance, einenWein

    anbauzuerffnen.Von

    derCroneund ihr in

    zwischenverstorbener

    Mannarbeitetenzuvor

    anderETHalsAgrono

    menund lebten inHerr

    libergZH. Eswarunser

    Traum,einenWein

    betriebaufzubauen,

    undes reizteuns,dies in

    einemanderenLandes

    teil zu tun.Nachdem

    ihrMann2002 in einer

    Lawineumgekommen

    war,machtedieMutter

    vonvierKindernallein

    weiter, untersttzt von

    Freunden.Unter ihnen

    warPaoloVisini, der seit

    zehn Jahrenauch ihr

    Lebenspartner ist.

    Alswiranfingen, lie-

    fertenwirvorallem in

    dieDeutschschweiz,

    sagt vonderCrone,

    inzwischengebees

    aber auchvieleTessiner

    Kunden.DieReben sind

    auf siebenHektaren

    verteilt. Wir versu

    chen, aus jedemBoden

    und jederTraubedie

    Besonderheitenher

    auszuarbeitenundwe

    nig einzugreifen.Der

    Fokus liegt aufMerlot.

    DieWinzerin fhlt

    sichwohl imTessin.

    Die Leute sind sehr

    kinderfreundlich, ber

    unsere Kinderwaren

    wir sofort berall

    dabei. Es gebe aber

    durchaus Klischees,

    die ein KornWahrheit

    beinhalteten: So lasse

    dieGenauigkeit hie

    und da schon zuwn

    schen brig. ImTessin

    nimmtmandieDinge

    locker durchaus auch

    impositiven Sinne.

    www.cantinabarbengo.ch

    Im Tessin nimmtman die

    Dinge lockerer durchaus

    auch impositiven Sinne:

    Weinbauerin Anna Barbara

    von der Crone

    10 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • Menschen

    Neustart

    im Sden

    Meist ist es das Klima, das Deutschschweizer wie

    Anna Barbara von der Crone, Peter Preisig oder

    Barbara Egli ins Tessin lockt. Manchmal fr immer.

    Texte: Ralf Kaminski Bilder: Claudio Bader

    Peter Preisig

    Ich bin und bleibe der Deutschschweizer

    Erstaunlich,was soalles ineinenWohnwagenpasst: zwei

    Betten, eineSitzecke, eineMinikche, ein kleinesBad, eine

    Entertainment-Anlage. Ich fhlemich sehrwohl hier, sagt

    PeterPreisig, wohler als inmeinermodernen5 1/2-Zimmer-

    Eigentumswohnung inFlawilSG. Preisigwohnt seit drei Jahren

    unterderWocheaufdemCampingplatz Joghi eBubu inCade-

    nazzo, andenWochenenden ist er bei seiner Familie inder

    Deutschschweiz. SeineFrauunderhabensich zwar getrennt,

    aber ihm ist eswichtig, denbeidenTeenager-Kindernwenigs-

    tens teilzeitlich ein normales Familienleben zuermglichen.

    Er ist aus Jobgrnden imTessingelandet.Seit 2010 arbeitete

    der gelernteDachdecker undKranfhrer vonderDeutsch-

    schweiz aus regelmssig auf TessinerBaustellen. Als einesTages

    voneinemKunden inMinusiodasAngebot kam, fr ihn zu

    arbeiten, sagtePreisig zu. DieArbeitszeit ist geregelter und

    krzer als vorher.Dasser sich auf einemCampingplatz ein-

    quartierte, hattemehrereGrnde. Ichmagdaseinfache

    Wohnen. Ichwuchs auf einemBauernhof auf, und ich campierte

    schon immergern. Hinzukommt: Eine gnstigeEinzimmer-

    wohnung inderGegendwrde ihnber800Frankenpro

    Monat kosten; imWohnwagen lebt er fr nichtmal dieHlfte.

    DerCampingplatz ist vorallemvonDeutschschweizern

    bevlkert,einpaarwenige sindwiePreisig das ganze Jahrda.

    WagenundZelte sindumeinenkleinenPool gruppiert, die

    Infrastruktur ist einfach, aber zweckmssig. Zunchst htten

    esdieKinder etwas seltsamgefunden, dass ihrVater auf einem

    Campingplatz lebt, sagt Preisig, inzwischenkommensie ganz

    gerne zuBesuch.Dasser unddieGerantinderAnlagedarber

    hinausnocheinPaarwurden, kamungeplant, ist aber ein

    schnerNebeneffekt.

    InzwischenkannPreisigauchganzpassabel Italienisch.

    Wir habenvieledeutscheundDeutschschweizerKunden,

    damuss ich abund zudolmetschen. Integriert jedoch fhlt

    er sichnochnicht imTessin. Ichbinundbleibe derDeutsch-

    schweizer.Obwohl die Leute grundstzlich sehroffensind

    und jedemeineChancegeben. www.campooljoghiebubu.ch

    I

    CAMPING

    Fhlt sich auf demCamping

    wohler als in seinerWohnung:

    Dachdecker Peter Preisig

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 11

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  • Barbara Egli

    Ich liebe das

    Klima und

    die Menschen

    DieAussichtvon

    BarbaraEglisdreiTer

    rassen ist fantastisch.

    IhrHaussteht inVico

    MorcotehochamHang

    berdemLagodi Luga

    no. Jeweils imSommer

    verlagertdieZrcher

    Kulturmanagerin ihren

    Lebensmittelpunkt fr

    zwei, dreiMonate in ihr

    TessinerDomizil.

    DieBeziehungder

    Eglis zumTessin reicht

    weit zurck. IhrVater

    hattebereits 1959ein

    Hausan jenemHang in

    VicoMorcotegebaut,

    damit ernicht insHotel

    musste,wenner seine

    Kleiderfabrik inBalerna

    besuchte. Spterer

    warberdasNachbar

    haus,das seit 1989Bar

    baraEgli gehrt. Ich

    liebedasKlimaunddie

    Menschen. Unddoch

    sieht sieeinigesauch

    kritisch. Etwaglaubt sie

    nicht, dassderneue

    Tunnel zudeutlichmehr

    Touristen fhrenwird.

    Dafrmssteman

    kreativerwerden.Statt

    dessenherrschtStill

    stand,beidenHotels

    undbeidenRestau

    rants. Schlimmfindet

    sieauch,wiekonzeptlos

    alles verbautwird: Das

    liegt amTessinerFilz.

    Dochalldaswird

    zweitrangig,wennsie

    sich imSommer ihre

    Auszeit inVicoMorcote

    gnnt. Egli betreibt in

    Zrichmit einerKunst

    historikerindieAgentur

    art_worksundorga

    nisiertKunstfhrungen

    undreisen.Diese

    Arbeit kannsieprob

    lemlosauchvomTessin

    ausmachen.Unddie

    Sonne,denSeeunddie

    tolleAussicht gibts

    gratisdazu.

    http://agenturartworks.ch

    I

    SOLE

    Wnscht sich von

    den Tessiner Gastro-

    nomenmehr Kreati-

    vitt: Kulturmanagerin

    Barbara Egli

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 13

  • AarmassivAarmassiv Intschi-Zone Urseren-Garvera-ZoneTavetscher

    Zwischenmassiv

    0 10 205 15 25

    Zrich

    Gotthard

    Ceneri

    Ltschberg

    Genf

    Milano

    Basel

    Bern

    Gotthard-Basistunnel 57,1 km 2016 Schweiz

    Die lngsten Eisenbahntunnels im Vergleich

    Seikan-Tunnel 53,85 km 1988 Japan

    Eurotunnel 50,5 km 1994 zwischen Frankreich und Grossbritannien

    Ltschberg-Basistunnel 34,6 km 2007 Schweiz

    Neuer Guanjiao-Tunnel 32,6 km 2014 China

    Guadarrama-Tunnel 28,4 km 2007 Spanien

    Zugangsstollen

    Amsteg

    Zugangsstollen

    Sedrun

    Durchschlag

    15.Oktober 2010

    Nordportal

    460m.M.

    2,3 km

    max. Felsberlagerung

    Erstfeld

    Gotthard-Basistunnel

    Gotthard-Scheiteltunnel

    Zugangsstollen

    Anschlussstelle

    Gotthard, Ceneri und Ltschberg

    Erstfeld

    Amsteg

    Sedrun

    Faido

    Bodio

    Wassen

    Gschenen

    Airolo

    Gotthard-Scheiteltunnel

    Bauzeit: 1872 bis 1882

    Lnge: 15,003 km

    Kapazitt: 180 Gterzge pro Tag

    3305 Personen waren am Bau beteiligt

    Gotthard-Basistunnel

    Bauzeit: 1999 bis 2016

    Lnge: 57,104 km (Ostrhre)

    Kapazitt: 210 Gterzge pro Tag

    2600 Personen waren am Bau beteiligt

    I

    Das Jahrhundertbauwerk

    Der Gotthard-Basistunnel ist der lngste Eisenbahntunnel der Welt. Am 1. Juni wird

    er erffnet 69 Jahre nach einer ersten Idee fr die Nord-Sd-Verbindung.

    Text: Yvette Hettinger Infografik:Michael Stnzi

    Von Erstfeld bis Bodio

    durch den Berg

    Am 11. Dezember2016nimmtdieSBBden fahr

    planmssigenBetrieb imGotthardBasistunnel

    auf. Die Reise fhrt dann zwischen Erstfeld

    undBodio durch denBerg unddauert von

    Zrich nach Lugano 25Minutenweniger lang

    als heute. Die Zahl derGterzge auf dieser

    Streckewird sich erhhen.

    14 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • Piora-Mulde Penninische GneiszoneGotthardmassiv

    30 40 50 6035 45 55

    1945 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005

    2010

    2015 2020

    Zugangsstollen

    Faido

    Bodio

    Sdportal

    312 m.M.

    57 km

    Tunnel-Gesamtlnge

    2,3 km

    max. Felsberlagerung

    28,2 Mio. t

    ausgebrochenes Material

    46 C

    max. Gesteinstemperatur

    Kosten:

    12,2 Mrd. Franken

    4 Mio. m3

    Beton

    125 000 t

    Stahlbgen

    3200 km

    Kupferkabel

    C

    H

    F

    C

    H

    F

    C

    H

    F

    1947:

    Ingenieur undVerkehrsplaner

    Carl EduardGruner entwirft

    eine erste Idee einesGotthard-

    Basistunnels als Teil eines

    Schnellbahnsystems.

    Von der Idee zur Erffnung: Meilensteine aus 69 Jahren

    Das Projekt in Zahlen

    1995:

    Der Bundesrat genehmigt

    die Linienfhrung mit den

    Tunnelportalen Erstfeld im

    Norden undBodio imSden.

    151,8 Kilometer Tunnelsystem

    werden geplant.

    1971:

    Der Bundesrat erteilt den SBB

    denAuftrag, ein Bauprojekt

    fr dieGotthard-Basislinie

    ErstfeldBiasca auszuarbeiten.

    1975 liegt das Projekt vor.

    1998:

    Die Sondierarbeiten am

    Sorgenkind Piora-Mulde

    ergeben: DasGestein auf

    Tunnelhhe ist fest genug

    fr die Bohrarbeiten und

    Sprengungen.

    1989:

    Der Bundesrat beschliesst eine

    Netzvariante ausGotthard-Basis-

    tunnel, Ltschberg-Basistunnel

    undHirzeltunnel (als Anbindung

    an dieOstschweiz).

    1999:

    Mit den ersten Sprengungen

    in AmstegURbeginnen

    die Bauarbeiten auf der

    Alpennordseite offiziell.

    Im Juli 2000 folgen erste

    Sprengungen in Bodio TI.

    1992:

    DasStimmvolk akzeptiert die

    NeueEisenbahn-Alpentrans-

    versale (Neat). ImOktober 1993

    beginnendieSondierbohrun-

    gen inderPiora-Mulde.

    2010:

    Zwischen SedrunGR

    undFaido TI erfolgt der

    ersteHauptdurchschlag.

    Die 57Kilometer derOst-

    rhre sind vollstndig

    durchbrochen.

    Quellen:AlpTransit, railway-technology.com,

    Tages-Anzeiger

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 15

  • Adolf Ogi

    Ich hatte

    viele schlaflose

    Nchte und

    vierMal

    Nierensteine

    Adolf Ogi gilt als Vater der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale.

    Zur Erffnung des Gotthardbasistunnels erinnert sich der Kandersteger

    alt Bundesrat an den hartenKampf umdas Tunnelnetz, aber auch

    an lustige Begebenheiten wie seine legendre Tannenbumli-Rede .

    Text:Yvette Hettinger, Anne-Sophie Keller Bilder:Michael Sieber

    16 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • INEAT

    ObNeujahrsrede, Energiesparen

    beimEierkochen oder Tunnel-

    bau: Adolf Ogiwar immer gut

    fr unkonventionelle Ideen.

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 17

  • Heute sollte ich Tantiemen

    frmeinen Spruch ver

    langen. Ichwre ein reicher

    Mann: Adolf Ogi ber

    Freude herrscht!

    Adolf Ogi, wir sitzen imBro Ogi.

    Was passiert hier?

    Ich erhalte jeden Tag grosseMengen an

    Korrespondenz: Anfragen,Wnsche,

    Ratschlge, Einladungen. Jemandmuss das

    alles bewltigen, dafr habe ich eine Sekre

    trin eingestellt. Ich hatte vllig unter

    schtzt, was nachmeiner Zeit als Bundesrat

    an Zuschriften eintreffenwrde. Zum

    Beispiel von Schlern oder Studenten. Dann

    untersttze ich diverse Stiftungen, vor allem

    im Interesse der Jugend.

    Waswollen die Leute von Ihnen?

    Oft arbeiten sie an einerDiplom oder

    Abschlussarbeit.Meistensmelden sie sich bei

    mir, wenn esmit derNeat odermit Politik zu

    tunhat. Einigewollenwissen,wie ich alsKan

    derstegermit einemPrimarschulabschluss

    Bundesratwerden konnte. DerWeg vonKan

    dersteg nachBernundNewYork zurUnound

    wieder zurck nachKandersteg das interes

    siert offenbar. Auch Sport und dieUno sind

    sehr beliebte Themen.

    Ein zentrales Thema in Ihrem Leben sind

    Tunnel. Der Gotthard-Basistunnel als

    Herzstck der Neat wird bald erffnet.

    Schon in den 1950erJahren hat Bundesrat

    Willy Sphler bereits erste Abklrungen fr

    den Tunnel gemacht und die Kommission

    Eisenbahntunnel durch die Alpen einge

    setzt. Sie sollte fnf Varianten von neuen

    Bahnlinien durch die Alpen prfen. Als Bun

    desrat Roger Bonvin vor ber 40Jahren Ver

    kehrsminister wurde, studierte er die Emp

    fehlungen der Kommission und fand: Die

    Schweiz solle ein Transitland sein und dafr

    bruchtenwir eine integrierte Politik Schie

    nen/Strasse. Dazu gehrte auch der Ausbau

    der LtschbergBergstrecke auf Doppelspur

    und der Bau der Gotthardbasislinie. Er be

    auftragte die SBBmit der Planung. Bundes

    ratWilli Ritschard setzte eine Kontakt

    gruppe Gotthard/Splgen ein. Die Vernehm

    lassung fhrte zu einer Pattsituation.

    Es sollte noch ein langerWeg bis zum

    heutigen Tunnel werden.

    Vor 30 Jahren kamBundesrat Leon

    Schlumpf und sagte, manmsse das Ganze

    in einen gesamteuropischenKontext

    setzen. Da gab es schon Transitprojekte wie

    LyonTurin durch den Frjus oder Salz

    burgInnsbruckBrennerItalien.

    Schlumpf fand daher, es brauche bei uns

    nicht dringlich einen Ausbau. Dawar vor al

    lemFinanzminister Otto Stich glcklich, der

    auf seine Kasse achtete. Dann kamder Ogi.

    Und erklrte die Verkehrspolitik zur

    Chefsache.

    Genau. Ich sprte, dass ein Zeitfenster offen

    war. 1988 kam ich ins Amt. 1980war der

    GotthardStrassentunnel erffnet worden.

    Er war zu einemMagneten fr den euro

    pischen Lastwagenverkehr geworden, und

    die damalige Europische Gemeinschaft

    (EG) machte viel Druck. Sie wollte eine neue

    Autobahn bei uns oder einen Ausbau der

    bestehenden auf sechs bis acht Spuren.

    Zudem forderten auslndische Fuhrhalter

    und dieEG, dass wir nebst demAusbau der

    Autobahn 40Tonnen schwere Lastwagen

    zuliessen und nicht nur die 28Tonner wie

    bisher.Wirmussten etwas tun.

    Sie haben sich fr die Neue Eisenbahn-

    Alpentransversale (Neat) starkgemacht.

    Von 1988 bis 1993war ich 37Mal imAusland

    beimeinen Verkehrsministerkollegen, um

    zu sagen:Wir bauen keine Autobahn, wir

    bauen die Neat. Aber ich redete an eine

    Wand, berhrte dieHerzen nicht. Also:

    Wechsel zur Strategie Chumund lueg.

    Ich lud die Verantwortlichen in die Schweiz

    ein, nach Birrfeld, wowir den Verlad eines

    Lastwagens oder Containers auf die Schiene

    demonstrierten. Anschliessend flogenwir

    die Gstemit demHelikopter nachWassen,

    direkt vor die kleine Kirche. Ich sagte: Hier

    ist die Autobahn, hier die Eisenbahn, hier

    die Kantonsstrasse, hier die Reuss. Und da

    ist der Lrm! Es hat keinen Platz fr

    eine zweite Autobahn.Wenn es jemand

    nicht begriff, bearbeitete ich ihn in der

    Kirche vor demKreuz nochmals.

    Werwar am zhsten?

    Der belgische Politiker JeanLucDehaene

    sagte: Tu pourraismais tu ne veux pas.

    Ich sagte: JeanLuc, on va prendre le Zvieri

    Kandersteg. Dann flog ichmit ihm im

    Helikopter nachKandersteg und vorher

    zur dunklen, schwarzen Eigernordwand.

    DemPiloten sagte ich vorher, er solle ganz

    nah an die Felswand ran und etwas wackeln.

    Dann lockerte ich heimlich Dehaenes Gurt.

    Er fragte, was los sei, er hatte Angst. Ich

    antwortete: Hier knnenwir wirklich keine

    Autobahn bauen. Das war nicht diploma

    tisch und auch nicht akademisch, aber

    wirkungsvoll. Von da anwar er der beste

    Vertreter unserer Verkehrspolitik. Dieses

    Umdenken in Europa brauchte es.

    Wrden Sie sich das nochmals antun?

    Wenn ich gewusst htte, was da alles auf

    einen zukommt, undwenn ich alle Details

    schon damals gekannt htte, weiss ich nicht,

    ob ich dieNeat nochmals beantragenwrde.

    Die verschiedenenGesteinsschichten am

    GotthardmachtenProbleme, dasTavetscher

    massiv, dieweiche PioraMulde. Es gabGeo

    logen, die sagten, dass derDurchschlag nicht

    mglich sei. Ich hatte viele schlafloseNchte

    und vierMalNierensteine.

    Aber Sie haben die Neat durchgesetzt.

    Ichwollte nochmehr: Bahn und Bus 2000

    beenden. Dann das Gleis fr denHucke

    packkorridor im Ltschberg absenken,

    damit vierMeter hohe LKWs hindurch

    kamen. Ichwollte die SBahnen frdern und

    das Nationalstrassennetz fertig bauen.

    Da bin ich gescheitert, unter anderem im

    Suliamt. Es gab viele Einsprachen und

    Beschwerden, allein Tausende fr die

    48Kilometer lange Strecke zwischenMatt

    stetten und Rothrist fr die Bahn 2000.

    Aber ich sagte auch: Ich will denGotthard

    und den Ltschberg, gleichzeitig. Klar hatte

    ich Zweifel, ichmusstemich oft selber

    motivieren. Doch ich wollte dieses Ziel

    erreichen.Wir hatten lang genug nach

    Zur Person

    Sportler und alt Bundesrat

    AdolfOgi (73)wurde 1972, im JahrderOlym

    pischenSpiele inSapporo, alsDirektordes

    SchweizerSkiverbandsbekannt. 1978 trat er

    derSVPbei, 1979wurdeer indenNationalrat

    gewhlt. Ab 1984 amtierte als erSVPPrsident

    undab 1987 alsBundesrat, zunchst als

    VorsteherdeseigenssischenVerkehrs und

    Energiewirtschaftsdepartements, von 1995bis

    2000 alsVerteidigungsminister. Von 2001bis

    2007warOgiUno-Sonderberater fr Sport

    imDienst vonEntwicklungundFrieden.

    NachdemTodseinesSohnsMathias schuf

    er 2009eineStiftung fr JugendSportprojekte

    (www.freudeherrscht.ch).AdolfOgi lebtmit

    seiner Frau in seinemGeburtsort Kandersteg

    und inFraubrunnenBE.

    18 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • gedacht, seit 1950, und der Verkehr nahm

    zu. Esmusstemal jemand sagen: Ja, wir

    machens. Politisch knnteman es heute

    wohl nichtmehr durchsetzen, denGotthard

    und den Ltschberg gleichzeitig zu bauen.

    In wenigen Tagen wird der Gotthard

    basistunnel erffnet. Sind Sie stolz?

    Ach, stolz! Das ist doch nicht das richtige

    Wort. Es ist eine ungeheure Leistung des

    Schweizervolks. Esmusste dieses 23Mil

    liarden Franken schwere Projekt absegnen.

    Mit 63 Prozent hat es Ja gesagt. Das war ein

    grosser Erfolg, damals am 27. September

    1992. Dafrmussteman Einsatz zeigen,

    berzeugungsarbeit leisten, von Basel bis

    Chiasso, jeden Abend.

    Was ist Ihr Programm an den Erffnungs

    feierlichkeiten?

    Ich habe eine Einladung und darf an der

    Erffnung am 1.Juni 2016 teilnehmen.

    Nun hat das Stimmvolk gerade demBau

    des zweiten GotthardAutotunnels

    zugestimmt.Was halten Sie davon?

    Da bin ich selbstverstndlich auf der Linie

    des Bundesrats: Es ist staatspolitisch richtig.

    Wir knnen nicht denKanton Tessin wh

    rend Jahren von der Deutschschweiz ab

    schneiden, wir als Land der vier Kulturen

    und Sprachen, der 26Kantone. Die Tessiner

    httenwhrend der Sanierung des alten

    Tunnels keine Strassenverbindung zur

    Deutschschweiz, wenn das Stimmvolk sich

    anders entschieden htte.

    Dennoch, das Ziel war und ist die

    Verlagerung des Gterverkehrs auf

    die Schiene. Nach der Erffnung des

    Ltschbergs sagten Sie, das sei mglich,

    wennman es richtigmache.Wie wre

    es denn richtig?

    Ja, der Ltschberg ist ein grosser Erfolg.

    100 Zge fahren jeden Tag durch diesen

    Tunnel. Und der Gotthard wird dank der

    Doppelspur ein noch grsserer Erfolg wer

    den. Aber dafrmssen jetzt die ntigen

    Zufahrtsachsen in und nach Italien und

    Deutschland gebaut werden, damit die

    Schiene eines Tages attraktiver ist als die

    Strasse. Das kostet noch einmal viel Kraft

    und Innovationswille.

    Die Verlagerung auf die Schiene ist kein

    typisches SVPAnliegen. Aber Sie haben ja

    immer eher am linken Rand der SVP poli

    tisiert. Knnen Sie sich heute nochmit

    Ihrer Partei identifizieren?

    Achwas, links! Ich werde die SVP hier nicht

    kritisieren. Ich bin nicht immermit ihr

    einverstanden, das darf auch so sein. Das

    warmal die Bauern, Gewerbe und Brger

    partei, von dort komme ich her. Ich kenne

    auch Christoph Blocher sehr gut, wir wur

    den beide 1979 ins Parlament gewhlt.Wir

    hatten eigentlich immer einen gutenDraht

    zueinander.Wennsmal nicht gepasst hat,

    trafenwir uns inmeinerHeimat Kander

    steg, sind zumBlausee gewandert und haben

    dort Fisch gegessen. Dann hattenwir wieder

    ein paarMonate Ruhe.

    Die SVP hat sich aber in der Zwischenzeit

    etwas verndert.

    Ja, sie hat sich in einerWeise entwickelt,

    diemir nicht immer Freude bereitet. Aber

    sie hat nicht alles falsch gemacht. DieWahl

    ergebnisse vom letztenHerbst zeigen das.

    Was bereitet Ihnen politisch Sorgen?

    Das Verhltnis zu Europa. DieEU ist in

    erster Linie ein Friedensprojekt.Wir sind

    mittendrin und profitieren davon. Doch die

    EU hat unglaubliche Problememit ihren

    Lndern. Da kann sie sich nicht noch um

    diejenigen kmmern, die nicht regelmssig

    mit amTisch sitzen, wie wir. Ich sage nicht,

    wir sollten der EU beitreten, aber frher

    war der Kontakt schon einfacher zur EU

    und zu anderen Lndern , und das Ver

    stndnis fr uns war grsser.

    Sie sind nun 73 Jahre alt. Anstatt sich

    Sorgen um die Schweiz zumachen, knn

    ten Sie wandern, Ski fahren, das Berner

    Oberland geniessen.Was treibt Sie an?

    Nun, ich habe gerade zweiMonate lang in

    Kandersteg gewohnt und dort das Skifahren

    und Langlaufen genossen. Aber wie gesagt,

    an jedemTag kommt Post vonMenschen,

    die etwas vonmir wollen.Wenn ich kann,

    helfe ich gern. Ganz besonders bei den Jun

    gen. Die Jugendlichen von heute sind die

    Leader vonmorgen. Auch aus diesemGrund

    habenwir nach demKrebstodmeines Sohns

    Mathias die JugendsportStiftung Freude

    herrscht gegrndet.

    Sport war fr Sie immer ein grosses

    Thema.Was bedeutet er privat fr Sie?

    Sport ist die beste Lebensschule.Man lernt

    zugewinnen, ohne berheblich zuwerden,

    man lernt zu verlieren, ohne inWeltunter

    gangsstimmung zu geraten.Man lernt zum

    Beispiel, Schiedsrichterentscheide zu akzep

    tieren, undbt sich inTeamgeist, Durchhalte

    wille, Leistungsfhigkeit undHilfsbereit

    schaft. JedesKind sollte dieMglichkeit

    haben, Fehler zumachen, ohne dass esKon

    sequenzenhat. Das geht in derKultur und im

    Sport.Man erfhrt:Wie reagiertmeinTempe

    rament,meinCharakter bei einer rotenKar

    te?Oderwenn ich gewinne?Bleibe ich fair?

    Sie reden von Fairness.Wie haben Sie

    den FifaSkandal erlebt?

    Das ist schlimm. Inmeiner Zeit als Sportmi

    nister verhalf auch ich Josef Blatter zu seinem

    Posten als Prsidenten.Manhat viel fr ihn

    gemacht, aber er hat es leider versumt

    Sind Sie enttuscht von Josef Blatter?

    Es ist eine Tragdie. Sein tiefer Fall tutmir

    leid. Er war imFebruar nicht einmalmehr

    zumFifaKongress eingeladen. Das ist hart

    und demtigend. Fussball ist sein Leben.

    Und pltzlich wird er davon ausgeschlossen.

    Ermuss wirklich bssen. Auf der anderen

    Seite hat er in entscheidendenMomenten

    offensichtlich denDurchblick verloren und

    den Rcktritt verpasst.

    Seit 24 Jahren ist Ihr Freude herrscht!

    ein geflgeltesWort. Nervt das langsam?

    Nein. Ichwurde viel belchelt. Heute sollte

    ich Tantiemen frmeinen Spruch verlan

    gen. Ich wre ein reicherMann. So ein

    Spruchmuss einem zuerstmal im richtigen

    Moment in den Sinn kommen.

    Und die Neujahrsrede 2000 vor dem

    Tannenbumli?

    Auch dafrmussman zuerst eine Idee

    haben. Alle Bundesprsidenten vormir

    haben aus demBundeshaus referiert.

    Meine Frau sagte: Geh dochmal raus!

    Also habe ichmichmit einemTannli vor

    den Ltschbergtunnel gestellt. Zugegeben,

    die Aufnahmewar nicht einwandfrei:

    Ichmusste regelrecht schreien, und vor

    meinemGesicht wirbelte der Schnee.

    Man httemeinen knnen, ich htte

    Schaum an den Lippen. Doch ich habe

    sehr viel Zuspruch fr die Rede erhalten.

    Authentisch zu sein, warmir immer

    wichtig. Die Anerkennung dafr erfahre

    ich noch heute. Sogar wenn ich in Zrich

    herumlaufe, sagen die Leute auf der

    Strasse: Gressech, Herr Ogi. MM

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 19

    Bald Fifa-

    Chef? Ogi

    beantwortet

    Leserfragen

    www.migmag.ch/

    ogi

  • Familie Erni Brugnoli

    Die einzige

    Sprachewar

    die der Liebe

    Bei Familie Erni

    Brugnoli in Sursee LU

    scheint es keinen

    Gotthardmehr zu

    geben: Als Xenia Erni

    Brugnoli (34) ihren

    Mann, Lukas Erni (36),

    vor 14 Jahren in Zrich

    kennenlernte, konnten

    sie sich kaumverstn

    digen heute fhlt er

    sich im Italienischen

    genauso heimischwie

    sie sich inMundart und

    Hochdeutsch.

    Der Funke sprang

    bei einemEssen, als

    beide in Zrich studier

    ten. MeinRisotto hat

    sie umgehauen!,

    sagt er. Doch sieweiss:

    Eswar seine offene,

    kommunikativeArt.

    Ichwnschtemir stets

    eine Tessiner Ragazza,

    sagt er. Die Freund

    lichkeit, die er als Kind

    imTessin erlebt habe

    undnoch erlebe,

    die Leichtigkeit, das

    entspreche ihm. Tes

    siner brauchen kein

    Rahmenprogramm.

    CaffundGrappa

    das gengt.Die legere

    Art seiner Frau findet

    erwunderbar. Er ist

    mehr Sdlnder als

    ich, sagt sie. Sie sei

    die ruhigere vonbei

    den.Hchstens bei

    seinemBedrfnis,

    jeden Lebensbereich

    optimal zu versichern,

    zeige sich derDeutsch

    schweizer.

    Lukas Erni ist heute

    Kardiologe, seine

    Frau arbeitet als Italie

    nischundFranzsisch

    lehrerin und das

    lieber in derDeutsch

    schweiz. Hier luft

    alles fairer und korrek

    ter ab, findet sie.

    Trotzdem ist eins klar:

    Irgendwannmchten

    sie imTessin leben.

    Er istmehr Sd

    lnder als ich:

    Xenia Erni Brugnoli

    mit Ehemann

    Lukas Erni und den

    Kindern Sofia (2)

    undAlexander (4)

    I

    YOU

    20 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • Liebe ber den

    Gotthard hinweg

    Was bringt Ticinesi und Deutschschweizer zusammen? Was verbindet sie

    als Liebespaare, was trennt sie? Drei Beziehungsgeschichten

    Texte:Monica Mller Bilder: Ren Ruis

    Die Liebe schlug einwie einBlitz.Manfredo

    Sturzenegger hatte sich gerade ein Spiel von

    Juventus Turin imBernerWankdorf-Stadion ange-

    schaut und rattertemit einemFreund auf seiner

    Lambretta heimwrts, als derHimmel grollte.

    MarliesNussbaumer tratmit einer Freundin aus

    demKino in den strmendenRegen. Der Zufall

    wollte es, dass sieUnterschlupf in derselben Bar

    suchten: Era amore a prima vista, schwrmtMan-

    fredo Sturzenegger (74). Liebe auf den ersten Blick.

    AuchdieBernerinwarvomcharmantenTessiner

    fasziniert. 1969 heirateten sie in Brissago, ein Jahr

    spter, nachdemer seinWirtschaftsstudiumabge-

    schlossenhatte, zogen sie nach Lugano. Mich hat

    es schon immer in denSden gezogen, sagtMarlies

    Sturzenegger (70). Denkt sie an die erste Zeit im

    Tessin zurck, sieht sie sich imBadeanzug auf dem

    Balkon sonnenbaden. Ich fhltemichwie in den

    Ferien. Das Leben sdlich desGotthards seiweni-

    ger steif, easier undManfredo ein echter Latiner,

    weniger bnzlig, attraktiver und besser angezo-

    gen als einDeutschschweizer. IhrMann erwidert

    das Kompliment: Ichweiss nicht, ob ichmit einer

    Tessinerin eine solch tiefe Bindung und Freund-

    schaft htte haben knnen. Und er kenne nieman-

    den, der zupackender und verlsslicher sei als sie.

    Bei der Erziehung der beiden Kinder Thomas und

    Sarah zogen siemeist am selben Strick. Manchmal

    habe ich ihm reingefunkt, gestehtMarlies Sturzen-

    egger. Sie habemehr durchgehen lassen.

    DasPaar unterhlt sichmeist auf Italienisch,

    istMarlies Sturzenegger aber sauer auf ihren

    Mann, bekommt er das auf Berndeutsch zu hren.

    Ihre Kinder knnen sich gut aufDeutsch verstn-

    digen, sind aber eindeutig im Italienischen daheim.

    Enkel Luca, der im selbenHauswohnt, lernt in

    der Schule zwarmhseligDeutsch, bei derHobby-

    wahl scheinen jedoch seineWurzeln in der Svizzera

    Tedesca denAusschlag gegeben zuhaben: Er ist

    unter die Schwinger gegangenund spieltHandorgel.

    Menschen

    Marlies undManfredo Sturzenegger

    Geliebt wird auf Italienisch gestritten auf Berndeutsch

    Innerschweizer

    Tne vor

    Tessiner Kulisse:

    Ehepaar Stur

    zeneggermit

    Enkel Luca (9)

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 21

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    LindaWthrich und Nicola Giudici

    Sie ist pnktlich und gut organisiert er immer zu spt und chaotisch

    Als sie sich zumerstenMal kssen, trommeln

    Guggenmusiker undwirbeln Konfetti durch die

    Luft: An der Fasnacht in Bellinzona sehen sich Linda

    Wthrich (25) undNicolaGiudici (26) in ihren

    Kostmen auf einmalmit anderenAugen. Seit drei

    Jahren kennen sie sich, beide studieren in Freiburg.

    DerMedizinstudent aus Locarno unddie Psycho-

    login aus Bern haben sich schon immer gut ver-

    standen und gernmiteinander geplaudert. Sie

    haben sogar erwogen, fr die Zeit whrend des

    Masterstudiums eineWohngemeinschaft in Basel

    zu grnden. Wirwaren schon damals ineinander

    verknallt, realisierten es aber nicht, resmiert

    LindaWthrich. Sie htten sich unzhlige E-Mails

    geschickt unter demVorwand, eine gemeinsame

    Wohnung zu finden, stets auf Italienisch.

    Schondamals sprach LindaWthrichfliessend

    Italienischdank eines sechsmonatigenRom-

    Aufenthalts. Ihrer Tante in Rimini hatte sie schon

    als kleinesMdchen immer gesagt: Eines Tages

    mchte ich nach Italien auswandern.Nochheute

    lacht die Familie gern ber denSpruch ihrerMutter:

    Suchdir besser einenTessiner, das ist einfacher.

    DieVertrautheit zwischen ihmundLinda

    habe auchdamit zu tun, dass sie sich in seiner

    Sprache sowohlfhle, glaubtNicola. Sie spricht

    Italienischwie eineTessinerin, sagt er anerken-

    nend. Vielleicht sei der Zusammenhalt auch so

    stark,weil die Tessiner sich alsMinderheit verstn-

    denund interkantonale Zwiste,wie siemanche

    Deutschschweizer pflegen, ihnen fremd seien.

    Dabei gebe esdurchausUnterschiede:Nicola lache

    gern ber Schenkelklopfer, ihr Humor hingegen sei

    anspruchsvoller, sagt Linda. Die Frage nach den

    kulturellenGegenstzen aber amsiert beide:

    Linda ist immer pnktlich und gut organisiert, sehr

    zuverlssig; sie isst gern schon um 18Uhr, sagt

    Nicola. Nicola ist immer zu spt dran, ziemlich

    chaotisch, undwill so sptwiemglich essen, am

    liebsten immer nur Pasta, ergnzt Linda.

    IstdieRedevomLeben imSden, vonder

    Sonne, derWrmeundder Jovialitt, geraten

    beide insSchwrmen. SobalddieHrdengeschafft

    sindLindaabsolviert eineWeiterbildung zur

    Psychotherapeutin,Nicola lernt fr dasStaats-

    examen, gehts ab indieFerien andenGardasee.

    An der Fasnacht

    in Bellinzona hat es

    Zoomgemacht:

    LindaWthrich

    undNicolaGiudici

    22 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

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    Alter von ber 18 Jahren, mit Ausnahme der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Citron (Schweiz) S.A., PSA und PSA Finance, der Familien der Mitarbeitenden sowie der Mitarbeitenden der Verkaufspunkte und der beauftragten Werbeagenturen. Ohne Kaufverpflichtung.

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    Der Liebestrank

    Gaetano Donizettis romantische KomdieDer Liebestrank

    wird als turbulente Neuinszenierung auf der Ruffinibhne

    erstmals im Rahmen der Oper im Steinbruch St. Margare-

    then prsentiert.

    Inkl. Operette auf der SeebhneMrbisch

    Viktoria und Ihr Husar

    Eine rare Perle der glamoursen Revue-Operette, die nicht

    sehr oft gezeigt wird. Die bekannten Melodien von Paulg g

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    1. Tag, Montag 8. August 2016 - Anreise

    Fahrt ab dem gewhlten Einsteigeort nachWien,

    wo uns die Kche unseres Hotels bereits mit

    einem feinen 3-Gang Abendessen herzlich Will-

    kommen heisst.

    2. Tag, Dienstag 9. August 2016 - Stadtrund-

    fahrt, Schloss Schnbrunn & Heurigen Abend

    Nach einem ausgiebigen Frhstcksbuffet

    stimmt Sie eine Stadtrundfahrt durchs sommer-

    liche Wien auf die kommenden Tage ein. Selbst-

    verstndlich darf neben den vielen Sehens-

    wrdigkeiten auch ein Besuch mit Fhrung im

    Schloss Schnbrunn nicht fehlen! Danach fahren

    wir zum berhmten Wiener Prater, wo Sie eine

    Fahrt mit dem legendren Riesenrad erleben.

    Nach dem Anblick von Wien aus der Vogelpers-

    pektive erwartet uns am Abend eine echte Wie-

    ner Institution - ein gemtlicher Heurigenabend

    mit lokalen Spezialitten,Wein und Musik.

    3. Tag, Mittwoch 10. August 2016 das Bur-

    genland und der Wein & Der Liebestrank im

    Rmersteinbruch

    Der Vormittag steht Ihnen zur freien Verfgung.

    Am Nachmittag begeben wir uns auf die Spuren

    des kstlichen Weins des Landes. Wir besichti-

    gen denweltberhmtenWeinort Rustmit seinen

    Weinkellereien und berzeugen uns bei einer

    Degustation von der Qualitt der edlen Tropfen.

    Spter laden wir Sie zu einem frhen pannoni-

    schen Nachtessen mit lokalen Spezialitten und

    ungarischer Zigeunermusik ein ehe uns dann im

    Rmersteinbruch in St. Margrethen die Inszenie-

    rung der komischen Oper Der Liebestrank von

    Gaetano Donizetti auf der Ruffinibhne erwar-

    tet. Der Rmersteinbruch gehrt seit 2001 zum

    Weltkulturerbe der Unesco und bietet den per-

    fekten Rahmen fr dieses Musikerlebnis.

    4. Tag, Donnerstag 11. August 2016 -

    Wienerwald-Rundfahrt

    Heute erwartet uns nach dem Frhstck eine

    romantische Rundfahrt durch den Wienerwald.

    Die vertrumte Gegend bietet viele Sehenswr-

    digkeiten, die vomTouristentrubel bis jetzt noch

    weitgehend verschont worden sind. Dazu zhlt

    auch das Stift Heiligenkreuz sowie das Jagd-

    schlsschen Mayerling, in dem der unglckliche

    Kronprinz Rudolf mit seiner Geliebten Selbst-

    mord beging. Spter geht es weiter zur mysti-

    schen Seegrotte Hinterbrhl ein faszinierendes

    Schaubergwerk mit dem grssten unterirdi-

    schen See Europas. Nachtessen im Hotel.

    5. Tag, Freitag 12. August 2016 Neusiedler-

    see Rundfahrt & Seefestspiele Mrbisch

    Den heutigen Tag gehen wir gemtlich an. Am

    Nachmittag fahren wir dann an den Neusied-

    lersee, wo wir bei einer Schifffahrt die berwl-

    tigende Schnheit des Gebietes von See aus

    bewundern. Danach erwartet uns eine romanti-

    sche Pferdekutschenfahrt durch den idyllischen

    Nationalpark Seewinkel. AmAbend erwartet uns

    dann auf der eindrcklichsten Seebhne der

    Welt die Operette Viktoria und Ihr Husar. Das

    Werk von Paul Abraham gehrt zum Besten, was

    die Operettenwelt zu bieten hat.

    6. Tag, Samstag 13. August 2016 Heimreise

    Nach dem Frhstck treten wir mit vielen unver-

    gesslichen Eindrcken im Gepck die Heimreise

    an.

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    inkl. 3-Gang-Menu, lWein &Musik

    1 x pannonisches Nachtessen im

    Burgenlandmit Zigeunermusik

    Interessante Stadtrundfahrt inWien inkl.

    Fhrung und Besichtigung Schloss Schn-

    brunn und Fahrt mit dem Riesenrad

    AusflugWienerwald mit Stift Heiligenkreuz

    & Seegrotte Hinterbrhl

    Halbtagesausflug Neusiedlersee mit Schiff-

    fahrt Neusiedlersee & Pferdekutschenfahrt

    HalbtagesausflugAuf den Spuren desWeins

    mit denWeinkellereien in Rust und Degustation

    1 x Eintrittskarte frDer Liebestrank in

    St. Margarethen am 10.8.2016 (mittlere Kat. 3)

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    Bnz Friedli

    Ticinesi vomDienst

    Wer spricht denn hier von der Sonnen

    stube?Meine Erinnerung sagt das Gegen-

    teil. Da war dieWoche in einemRustico im

    Maggiatal, und es hat einfach nur geschifft;

    eineHerbstwanderung von Cardada nach

    Mergoscia, whrend der es regnete, wie es

    sonst nur in Filmen regnet, und zuletzt

    warenwir nass bis auf Haut und Socken;

    ans Open-Air-Kino auf der Piazza Grande

    in Pelerinenmuss ich denken; und an ein

    Wochenende amLagoMaggiore: An der

    Promenademachte unsere Tochter einige

    ihrer ersten Schritte im strmenden Regen.

    Aii, aii, aii, musica! Sind vielleicht die

    Bewohnerinnen und Bewohner unseres Sd-

    kantons ein wenig gefangen imKlischee der

    strahlenden Frhlichkeit, der ewigen Bocca-

    lino-Gemtlichkeit? Du bisch eeerzig, sagt

    die geweseneMiss aus demTessin zu jedem,

    der es hrenwill. Ein sonniges Gemt, diese

    Christa Rigozzi, stets bemht, everybodys

    darling zu sein, jedermanns Schtzchen.

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    Und dannwill die vielfach Kufliche, scusi:

    Vermarktbare auch noch als politische Stim-

    me ernst genommenwerden, wenn sie etwa

    fr einen neuen Autotunnel durch denGott-

    hard weibelt. (Ma certo: Damit sie dereinst

    mit dem gesponserten herzigen Autli hurtig

    zumnchstenWerbetermin nach Zrich

    brausen kann )

    Als Tessinerin vomDienst hat FrauRigozzi

    nahtlos anNellaMartinetti angeschlossen,

    immer aufgedreht, immer lustig, immer die

    Ulknudelmimend.Wobei es auch demdrolli-

    genAkzent geschuldet seinmag,wennman-

    cheTicinesi stets fr gute Laune sorgenwie

    etwa der FussballerMauroLustrinelli: Isch

    abe erausgefnde innemini Studie, dass isch

    grosse gewchseTschutteler, ische besser

    geaignet furreKopfe-Balle.NochFragen?

    Trgtmich die Erinnerung?Nein, dasmit

    der Sonnenstube stimmtwirklich nicht.

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    Macht aber auch gar nichts, ichmag das

    Tessin auch verregnet. Und ichwnschte

    mirmehr Vertreterinnen und Vertreter aus

    dem italienischsprachigenKanton, die darauf

    verzichten, Vorurteile zu bedienen. Lara Gut

    zumBeispiel, die gefllt mir. Nenntmich

    niemehr Schtzchen! Ich bin keins, hat

    sie schon fter an die Adresse der Sport-

    journalisten und Boulevardbltter gesagt.

    Gewiss, wenn sie will, kann auch die Gesamt-

    weltcupsiegerin ein sonniges Gemt sein.

    Aber eben nur, wenn sie will. Und nicht, wenn

    andere es von ihr erwarten. Brava! MM

    Bnz Friedli (51)

    hat verregnete

    Erinnerungen.

    I

    LARA

    GUT

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 25

  • IARTE

    Franco Lafranca

    Es gefllt mir, die Ideen

    von anderen zu verstehen

    Er spricht leise und sanft, erzhlt von

    seinemLeben in brchigen Stzen, als

    wrde er lieber zuhren. Franco Lafrancas

    Leben ist wieder einmal imUmbruch. Seine

    Kunstdruckerei Limpressione Stamperia darte

    in Locarno, seit 25 Jahren sein kleines Reich,

    verwandelt er gerade in eine Galerie des

    Kunstdrucks, wie er sagt. DiemeistenDruck-

    maschinenwird er seinem langjhrigen

    Mitarbeiter Giuseppe bergeben. In den frei

    werdenden Rumen der neuenGaleriewill er

    knftig Knstler, Dichter und Schriftsteller

    zusammenbringen und in bescheidenem

    Rahmen seinen Kunstverlagweiterfhren.

    Lafrancahat in seinen63 Jahrenschon

    mancheUmwlzungenerlebt.Mit 15 stieg

    er als Lehrling in dieWelt desDruckens ein.

    Besser gesagt: in dieWelt des Papiers. Denn

    wenn Franco von Papier spricht, lachen sogar

    seine Augen. DenBerufwechselte er, als der

    Offsetdruck denBleisatz ersetzte. Er entdeckte

    die Fotografie undden Film. An der Kunsthoch-

    schule Brera inMailand eignete er sich das tech-

    nische Rstzeug an. Bei Dreharbeitenmit Regis-

    seurenwie SergioGenni imTessin oderNelo

    Risi in Italien sammelte erwichtige Erfahrungen.

    AberdannkamdiedigitaleRevolution,

    einerneuter technologischerWandel.

    Aufmehreren langenReisen suchteer nach

    Orientierungund landetewieder auf demalten

    Weg: Er erhielt vonRinaldoBiandadessen

    Kunstdruckerei. Undsokonnteer zu seiner ers-

    tenLiebe zurckkehren.DieserWegwarerfolg-

    reich. Knstler ausdemNordenundSden

    suchten ihnauf, er arbeiteteunter anderemmit

    GeorgBaselitz, FelixMller,mit denTessinern

    LucaMengoni undAlessandroMartini zusam-

    men.Die italienischeDichterinAldaMerlini

    fand in ihmeinengleichwertigenKnstler.

    DennLafrancaswar immer schonmehrKnstler

    alsHandwerker:Mit seiner Landart-Kunst

    schmckt er seineLiegenschaft inSabbione,

    einemder idyllischstenWeiler imBavonatal.

    Aber seine grssteKunstwarund ist

    vielleicht noch immerdieKunst des

    Zuhrens. Franco Lafranca versteht, was

    einMaler, Dichter oder Schriftstellerwill;

    er kann sich in seinGegenber hineindenken.

    So entsteht aus einem langwierigen, sinn-

    suchenden Prozess letztlich ein gemeinsames

    Werk. Es geflltmir, die Ideen von anderen

    zu verstehen, schmunzelt Franco. Das gibt

    der ArbeitQualitt.

    Menschen

    Tessiner

    Seelen

    Originale wie Franco Lafranca, Tiziana Poretti und

    Klosterbruder Roberto lassen unsere Herzen hherschlagen.

    Sie verkrpern die menschlich schnsten Seiten des Tessins.

    Texte: Peter Schiesser, Andrea Freiermuth, Laura di Corcia Bilder: Claudio Bader

    26 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • IPOLENTA

    Tiziana Poretti

    Ichwollte

    wieder Leben ins

    Dorf bringen

    UnterdemTorbogen

    derPiazzavonSessa

    steht ein grosserTopf.

    Darinblubbern zehn

    Liter Polenta. Seit sechs

    Jahrenbereitet Tiziana

    Poretti (53) dasTradi

    tionsgericht auf dem

    Dorfplatz zu, jeden

    Dienstag vonOktober

    bisMai.

    Poretti zogvor20 Jah-

    renmit ihremMann

    undden zweiKindern

    vonRiveranachSessa.

    Ich schloss rasch

    Freundschaftenund

    war fasziniert vomZu

    sammenhalt unterden

    Nachbarn. Irgendwann

    habe sichdieStimmung

    imDorf jedochvern

    dert: Viele zogenweg,

    dieGassenwurden

    leer. So sei sie auf die

    Ideemit derPolenta

    gekommen: Ichwollte

    wieder Leben insDorf

    bringen.

    DieBewohnerdes

    700-Seelen-Dorfs

    nahmendasAngebot

    dankbar an. Jeweils um

    11Uhrfinden sichdie

    erstenDorfbewohner

    ein. Eswirdgeplaudert,

    getratscht undgelacht.

    ImWindschatten von

    Poretti bietet dieDorf

    beiz jeweils ein zur

    Polentapassendes

    Gericht zumMitneh

    menan.Marktfahrer

    haben sichdazugesellt.

    DerPolentaverkauf

    frdertnicht nurdas

    Sozialleben, er fllt

    auchdieDorfkasse:

    DenGewinn spendet

    Poretti derGemeinde,

    diedamit denKirch

    turmundBrunnen res

    tauriert hat.Undweil

    dasGeschftsogut

    luft, heizt sie ihren

    Topf inzwischenauch

    inNovaggio, Ponte

    TresaundCaslanoein.

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 27

    Tiziana

    Poretti verrt

    ihr Polenta-

    Rezept.

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    polenta

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    sucht. BruderRoberto ist einePerson, die

    zuerst die eigeneSeeledurchleuchtet, bevor

    er andereMenschenmustert.Geboren

    wurdeer 1933 in Bellinzona. 1954 trat er in

    denKapuzinerordenein. IchbesuchteAus

    stellungen imTessinund inderdeutschen

    Schweiz. IchpflegtedenKontakt zu vielen

    Knstlern,wasmir neueMglichkeiten

    erffnete, erinnert er sich.Undprzisiert

    sogleich, dass er sich vonAnfanganauf sak

    raleKunst konzentriert habe.Dabei expe

    rimentierte ermit denunterschiedlichsten

    Formen:Glasmalerei,lgemlde,Wandma

    lerei oderderGestaltungvonKreuzwegen.

    IndenFormenundFarben seinerKunst-

    werkegeht esBruderRobertodarum,den

    HauchdesGttlichen zuerspren. Kunst

    weistmeinerMeinungnach immereine

    spirituelleKomponente auf, auchnicht

    religiseKunst, zumindest dann,wennes

    demKnstler gelingt, seinemWerkeine

    hhereBedeutung zugeben. Persnlich

    schtze ichPaul Klee sehr,weil seineArbei

    ten aufdasWesentlichegehen.Aber es

    bleibt natrlichdas Leidender anderen,

    das einKlosterbrudernicht bersehenkann.

    AuchdasGesichtGottes kannvonLeid

    gekennzeichnet sein,weilGottmit dem

    Menschen leidet, genausowieer sich ge

    meinsammit demMenschen freuenkann.

    BruderRoberto lebtebisMitteder

    1960er-Jahre imKonventderKapuziner

    vonFaido.Danachwurdeermit der Leitung

    desKlosters SantaMaria inBigoriobetraut.

    Er hatwenigZeit fr sichundnutzt vor allem

    denVormittag frdasGebetunddieMedi

    tation.Dochwie kannmanseinenErkennt

    nissenundLehren folgen? Manmussden

    Dingen ihrewahreBedeutunggeben, sagt

    Roberto. Wir sindviel zu stark aufGeld

    fokussiert. SofindetmankeinGlck.Dies

    mssteman jungenMenschenbeibringen,

    dieoftorientierungslosundverwirrt sind.

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 29

  • Ambr-Piotta

    Ein Dorf kmpft

    gegen den Abstieg

    Der Eishockeyclub Ambr-Piotta ist der Lebensnerv der Oberen Leventina,

    die mit der Erffnung des neuen Gotthardbasistunnels noch mehr isoliert wird:

    Kriselt der Verein, dann geht es auch dem Bergdorf schlecht.

    Text: Peter Aeschlimann Bilder: Laurent Burst

    D

    ie Frage teilt Innerschweizer Eis-

    hockeyfans in zwei Lager:EV Zug

    oderHCAmbr-Piotta? ImNorden

    fhltman sich eher den Zugern

    verbunden, im Sden den Tessinern.

    Niemandweiss, wo genau die Grenze ver-

    luft, wo die Sympathien fr den reichen

    Eissportverein aufhren undwo das Feuer

    fr die Underdogs aus demBergdorf ennet

    demTunnel zu brennen beginnt. Vielleicht

    ist es der Gruonbach, der imUrner Talboden

    eingangs Flelen in den Vierwaldstttersee

    mndet. Im kleinenOrt an der Axenstrasse

    befindet sich der einzige Fanshop des

    HCAmbr-Piotta in der Deutschschweiz.

    An diesem Samstag imFebruar hngen

    dieWolken tief ber demReusstal, dichter

    Nebel verdeckt die Sicht aufs gegenber-

    liegendeUfer und das Schartihreli, es ist

    kalt und schneit seit dem frhenMorgen

    ohneUnterbruch. EinWetter, fast so trb

    wie Ambrs Aussichten auf eine Teilnahme

    an den Play-offs.Der Verein dmpelt seit

    Wochen am Strich, ein Sieg heute Abend

    gegen den Abstiegskandidaten aus Biel

    ist Pflicht. Wennwir absteigen, ist fertig,

    sagt Benjamin Tresch (25), der Prsident

    des Ambr-Fanclubs Uri aus SchattdorfUR.

    Neben ihmhaben zwei weitere Fans den

    Weg in den Fanshop gefunden. Sie sind ner-

    vs, auchwenn sie das nicht zugeben. Vom

    Verbleib Ambrs in der hchsten Liga hngt

    wirtschaftlich die ganze Obere Leventina ab.

    Die Pista la Valascia, das 1959 in eine Lawi-

    nenzone gebaute Stadion desHockeyclubs,

    ist dasHerz der GemeindeQuinto. Hrt es

    auf zu schlagen, davon ist der Urner Fan-

    clubprsident berzeugt, hrt auch der Ort

    auf zu existieren. Das wird nicht passie-

    ren, sagt Tresch und klopftmit denKn-

    cheln auf denHolztisch, bislang habe es im-

    mer gereicht. (Und er sollte auch heuer recht

    bekommen:MitteMrz endete die Saison

    fr Ambr-Piottamit demKlassenerhalt.)

    100 Franken,wennderHCgut spielt

    Seit ber 30 Jahrenmischt Ambr in der

    hchsten Spielklassemit. Den grssten

    Erfolg feierte das Team 1999mit dem Sieg

    im europischen Super Cup gegenHK

    MetallurgMagnitogorsk aus Russland. Im

    selben Jahr hatteman auch letztmals Chan-

    cen auf den Titel in der SchweizerMeister-

    schaft scheiterte aber imFinal an Lugano.

    Seither kmpftman sportlich und finanziell

    immerwieder gegen den Abstieg. Als 2002

    gar der Lizenzentzug drohte, musste der

    hochverschuldete Club auf die Schnelle

    2,5Millionen Franken auftreiben. Selbst die

    Fans griffen in die Tasche und retteten

    30 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • schliesslich ihr Ambrmit Tausenden von

    kleinen Spenden.

    Auch Benjamin Tresch berweist dem

    Verein ab und zu einenGeldbetrag: Meis-

    tens sind es umdie 100Franken, wenn sie

    gut spielen, vielleicht auchmal 200. Alle

    machen das so, sagt er. Der 25-Jhrige trgt

    einen blauenKapuzenpulli mit demLogo

    des Fanclubs, zwei gekreuzte Eishockey-

    schlger und einmrrisch dreinblickender

    Stier. Umden Bauch hat er sich einen blau-

    weissen Schal gebunden, und auf demKopf

    trgt er eine von Zeit und Bier geformte

    Kappe der AnnaheimDucks, seines Lieb-

    lingshockeyteams aus denUSA. MeineUni-

    form an allen Spieltagen seit Ewigkeiten,

    sagt er und lacht. Drei Jahre lang hat er kein

    einziges Heim- oder Auswrtsspiel der

    Biancoblu verpasst. Erst als die Schwester

    an einem Samstag heiratete, riss die Serie.

    Wenn derHCAmbr-Piotta

    spielt, ist Benjamin Tresch

    (rechts) immer dabei.

    Er ist zudemPrsident

    des Ambr-FanclubsUri

    und untersttzt die

    Eishockeyaner finanziell.

    I

    HCAP

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 31

  • Seit ihn der Vatermit neun Jahren das erste

    Mal an einenMatch von Ambrmitgenom

    men hatte ausgerechnet zumTessiner-

    derby gegen die Erzrivalen aus Lugano ,

    ist derMetallbauer rund 600Mal durch

    den Gotthardtunnel gefahren.Weshalb tut

    er sich das an,Wochenende frWochenende

    diese zweimal 17Kilometer durch den Berg?

    Wegen der familiren Stimmung, sagt

    Benjamin Tresch, der auch seine Freundin

    in der Fankurve kennengelernt hat, so was

    gibt es in der Schweiz kein zweitesMal.

    Das garstigeWetter hlt ihn auch heute

    nicht davon ab, ins Auto zu steigen. Er sagt:

    Wenns schneit und kalt ist, fhltman das

    Eishockey doch erst so richtig. UndMar

    grithHerger, die den Fanshop in Flelen

    betreut und in ihrer Freizeit blauweisse

    Patchworkkissen herstellt und verkauft,

    pflichtet bei: Ichwrde vermutlich sterben,

    wenn ich ein Spiel verpassenwrde.

    Im Schritttempo geht es Richtung Gott

    hardtunnel. Grund sind zwei Rumungs

    fahrzeuge, die sich durch denMatsch auf der

    Strasse pflgen, die zumNordportal fhrt.

    Graubraune Fontnen ergiessen sich in die

    Reuss, die vor Gschenen parallel zur Auto

    bahn verluft. Kurz vor demLochwenden

    sie ab, die Kolonne nimmtwieder Fahrt auf.

    EishockeymachtedasDorf bekannt

    Auf der anderen Seite das gleiche Bild: Em

    siges Schneetreiben verwandelt die Sonnen

    stube in einWintermrchenland. Benjamin

    Tresch lassen die prekren Sichtverhltnis

    se kalt. Er kennt denWeg, nimmt die Aus

    fahrt Quinto, fhrt ber das stillgelegte Flug

    feld, wo derTCS seine Schleudertrainings

    durchfhrt, und parkiert seinenKombi beim

    kleinen Bahnhof von Ambr. DieMnner in

    den orangenWesten, die den Verkehr regeln,

    begrssen denUrnermit Handschlag.

    Zwei Stunden vor dem Spiel herrscht im

    Ort viel Betrieb. Cars laden Supporter des

    Gegners und desHeimteams ab, von berall

    her stapfen Fangruppen Richtung Valascia,

    alle Dialekte sind zu hren: Es kommen

    Berner, Ostschweizer, Romands. Sie sind

    Studenten, Anwlte, Bauern, rzte ihr

    gemeinsamerNenner ist derHCAmbr

    Piotta. Ist das Stadion ausverkauft, verzehn

    facht sich die Bevlkerung von Ambr:

    Aus einem verschlafenenKaffmit ein paar

    hundert Einwohnernwird eine alpine

    Hockeyfestungmit bis zu 7000Fans.

    Wie wichtig das Profieishockey fr die

    Obere Leventina ist, weiss auch der Brger

    meister von Ambr, Valerio Jelmini: Dank

    dem Sport kennt die Schweiz unser kleines

    Dorf. Das ergebeMglichkeiten fr den

    Tourismus. Der Verein sei ausserdem der

    grsste Arbeitgeber in der Gemeinde

    Quinto, ein Anker, der vielen Kleinbetrie

    ben in der Region das berleben sichere. Zu

    diesen Betrieben gehrt auch dasHotel

    1Gbe es den Eishockeyclub nicht, wrde Ambr-Piotta in der Bedeutungslosigkeit versinken.

    2Alles in Blau-Weiss gibt es im Fanshop inUri.

    1

    2

    32 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

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    Monte Pettinemit dem dazugehrenden

    Restaurant. Gefhrt wird es seit drei Jahren

    von Reto Stirnimann (41) und seiner Fami

    lie. Der Davoser war 2007 als Eishockeyprofi

    nach Ambr gekommen. Nach vier Saisons

    als Spieler und einer als Assistenzcoach

    kndigte ihm der Verein. Doch Stirnimann,

    der sich in die Gegend umAmbr verliebt

    hatte, wollte bleiben und fand eine neue

    Aufgabe alsWirt in der kleinenGaststtte

    nahe dem Stadion.

    Eine Stunde vor demMatch gegen Biel

    zapft Stirnimann hinter der Bar Bier, ein

    Beamer projiziert SRF 2 auf dieWand. Im

    Speisesaal, der wie stets, wenn Ambr spielt,

    rappelvoll ist, ist der Lrmpegel hoch. Habt

    ihr reserviert?, fragt die Bedienung. Nein,

    aber Platz hats immer, man rckt zusam

    men. Es gibt Salat, Fleisch undKartoffel

    stock whrschafte Kost. Die Fans prosten

    sichmit Rotwein und Bier zu, Benjamin

    Tresch trinkt einWasser. Ein kleines Bier

    gnne ichmir nur, wenn Ambr heute Abend

    gewinnt, sagt er.

    Dann gehts in die Curva Sud, in die Fan

    kurve. Der Boden ist feucht, derWind pfeift

    durch die offene Struktur des alten Stadions.

    In der Valascia sind Fanschals keine Requi

    siten, sondern berlebenswichtig, weil man

    ja nicht erfrierenmchte.Obwohl ein

    Rauchverbot gilt, riecht es nach Tabak

    und Gras die Nerven, vermutlich.

    Bedingungslose Liebe zumClub

    Ganz oben in der Kurve treffen sich die

    Urner, eine herzliche Umarmung hier, ein

    Highfive da.Weiter unten, wo dieHardcore

    Fans von AmbrPiotta fr Stimmung sor

    gen, wehen die blauweissen Fahnenmit den

    Konterfeis von CheGuevara und dem

    Apachenhuptling Geronimo. Helden der

    linken Subkultur, wie sie der Kern der

    Kurve, die Fangruppierung Giovent

    Biancoblu, die weissblaue Jugend, seit ih

    remGrndungsjahr 1988 verehrt. Die anti

    faschistische Giovent gibt in der Kurve den

    Takt an,mit ihren Pauken undMegafonen.

    Die anderen knapp 30Fanclubs wissen um

    die Verdienste der Ultras und respektieren

    den Fhrungsanspruch, auchwenn nicht

    alle die politischen Ansichten teilen.Was

    alle in der Curva Sud vereint: die bedin

    gungslose Liebe zumHCAmbrPiotta.

    An diesemAbend luft es gut fr die Blau

    Weissen. In der zehntenMinute schiesst

    Alexandre Giroux das 1:0. Nach dem ersten

    Drittel fhren die Tessiner bereitsmit drei

    Toren Vorsprung. Das Stadion tobt. Benja

    min Tresch stimmt endlich ein in die Fan

    gesnge. Auch das zweite Drittel geht an

    Ambr, der Ehrentreffer gelingt den Bielern

    erst im Schlussdrittel. AmEnde steht auf

    der Anzeigetafel 5:1 fr die Gastgeber. In der

    Pista la Valascia stimmen sie LaMontana

    ra an, die Hymne der Biancoblu.

    Nach dem Spiel geht die Feier in der Bar

    vor dem Stadionweiter. Benjamin Tresch

    macht sich auf denHeimweg. In seiner

    Wohnung in SchattdorfUR legt er den blau

    en Pulli, den Schal und die Kappe in den

    Schrank. Jetzt ist gut, sagt er und holt

    sich ein Bier aus demKhlschrank. MM

    SONDERAUSGABE TESSIN | MM20, 17.5.2016 | 33

  • Rosalie (28) arbeitet fr

    die Zukunft ihrer Kinder

    Publireportage

    Erfahren Sie mehr ber Rosalie und ihre

    Familie: www.dasrichtigetun.caritas.ch

    Die 28-jhrige Buerin Rosalie Ounya weiss, was harte Arbeit heisst. Die vier-

    fache Mutter aus dem Tschad hat in ihrem Leben bisher vor allem eines kennen-

    gelernt: den Kampf gegen die Armut. Doch Rosalie arbeitet fr ein besseres

    Leben. Dabei wird sie von der Caritas untersttzt.

    Ein Leben von der Hand in den Mund

    das ist die bittere Realitt vieler Bau-

    ernfamilien im Tschad. Sie bleiben in

    der Armut gefangen, weil sie die Mittel

    nicht haben, um in ihre Betriebe zu

    investieren: fr Werkzeug, besseres

    Saatgut oder Ochsen zum Pflgen.

    Die Caritas hilft den Kleinbauern,

    mit angepasstem Saatgut und mehr

    landwirtschaftlichem Wissen bessere

    Ertrge zu erwirtschaften. Dabei

    setzen wir auf die Vermarktung von

    Produkten aus der Karit-Nuss und

    auf den Anbau von Erdnssen.

    Dazu frdern wir die Grndung

    von Bauerngenossenschaften und

    untersttzen sie beim Aufbau ihrer

    Organisation. Wir helfen den Genos-

    senschaften, gute Lagerhuser zu

    bauen, in denen die Ernten richtig

    gelagert werden knnen.

    Wir sorgen fr die gute Zusammenar-

    beit zwischen den Genossenschaften

    und der Bauernbank, um faire Kredite

    zu ermglichen. Damit die Klein-

    bauern optimale Produktions- und

    Marktbedingungen erhalten, verhan-

    deln wir mit den Behrden und der

    Industrie. Dieses Projekt erreicht

    450000 Menschen.

    Spendenkonto: 60-7000-4

    Fr Online-Spenden:

    www.caritas.ch/tschad

    Rosalie Ounya gnnt sich keine Ruhe.

    Den sssen Tee, den die siebenjhrige

    Tochter Fortune ihr reicht, trinkt sie in

    hastigen Schlucken. Sie hat keine Zeit,

    um sich in den Schatten zu setzen und

    der Sonne auszuweichen. Das gibt

    am Schluss etwa zehn Liter Speisel,

    schtzt Rosalie, whrend sie den

    braunen Brei aus gemahlenen Karit-

    Nssen knetet. Sie wischt mit dem

    Handrcken den Schweiss von der Stirn:

    Wenn ich alles l verkaufen kann, ver-

    diene ich etwa 15 Franken. Vom kleinen

    Bauernbetrieb allein, den Rosalie zusam-

    men mit ihrem Mann Gilbert (34) betreibt,

    kann die sechskpfige Familie nicht

    berleben. Jeden Tag muss das Paar

    kmpfen, damit die Familie genug zu

    essen hat und die Kinder zur Schule ge-

    hen knnen. Aber Fabrice (10), Adimadje

    (9), Fortune (7) und der kleine Macaine

    (2) sollen dereinst nicht mehr von der

    Hand in den Mund leben mssen wie ihre

    Eltern. Rosalie ist sich bewusst, dass be-

    scheidener Wohlstand nur mglich wird,

    wenn die ganze Gemeinschaft das will.

    Einzelkmpfertum bringt das Dorf nicht

    weiter. Deshalb ist Rosalie Mitglied einer

    Frauenorganisation, die von der Caritas

    untersttzt wird. Gemeinsam wollen die

    Frauen die Vermarktung von Butter und

    l aus der Karit-Nuss verbessern. Am

    Ende soll daraus ein sicheres Einkom-

    men resultieren. Die Chancen stehen gut,

    denn die Nachfrage von internationalen

    Kosmetikunternehmen nach Karit-Butter

    ist als Alternative zum Palml steigend.

    Tschad: Zukunft fr

    die Kleinbauern

    Bilder:AlexandraWey

    Das Projekt wird getragen von der Direktion fr

    Entwicklung und Zusammenarbeit DEZA und der

    tschadischen Regierung und zusammen mit

    Swissaid durchgefhrt.

  • Engagement Migros

    Die Manifesta 11

    macht vom 11. Juni

    bis zum 18. Sep

    tember halt in

    Zrich. Untersttzt

    wird die euro

    pische Kunst

    biennale vom

    Frderfonds En

    gagement Migros.

    Die Veranstaltung

    will zeitgenssi

    sche Kunst und die

    lokale Bevlkerung

    zusammenbringen.

    30 internationale

    Knstler erarbeiten

    dafr mit Zrcher

    Berufsleuten

    Kunstprojekte

    von Filmen, ber

    Skulpturen bis

    zu Imbissen.

    Verlosung:

    DasMigros-Magazin

    verlost 20x2

    Manifesta-Tickets.

    Teilnahme: www.

    migrosmagazin.ch/

    gluecksgriff.

    Teilnahmeschluss:

    22. Mai.

    Migros-Welt

    MM20

    EinManifesta-Duo:

    Der US-Knstler

    John Arnold (links)

    und der Koch Fabian

    Spiquel werden mit

    Snacks aus ihrem

    Projekt Imbissy die

    Imbissbuden Zrichs

    beliefern.

    Zitat derWoche

    Wenn wir uns die Welt nicht besser vorstellen knnten, als sie ist,

    wrden wir morgens nicht mehr aufstehen.

    Karin Frick, Forschungsleiterin amGottlieb-Duttweiler-Institut, in derNZZ vom6.Mai ber positive Zukunftsvisionen

    Grillsaison

    Fein der Reihe nach

    Spiessli gehren zudenKlassikern auf dem

    Grill. Sie haben eine kurzeGarzeit und sind

    ideal fr alle, die gernmehrere Fleischsorten

    probieren und trotzdemnoch Platz fr Beilagen

    und eineNachspeise habenmchten. In den

    Supermrkten derMigros Aare sind jetzt fix-

    fertige Spiessli fr den gelungenenGrillabend

    erhltlich. An den bedienten Fleischtheken

    werden verschiedene frische Spiesse nach

    hauseigener Rezeptur zusammengestellt.

    Bei den Spiessli aus derMigros sind alle Fleisch-

    stcke so geschnitten, dass die verschiedenen

    Sorten gleichzeitig gar und saftig sind.

    MehrvonderMigrosAare ab Seite 82

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    Tickets fr die

    Manifesta 11 zu

    gewinnen.

    Bilder:ChristianSchnur,zVg

  • Die gute bersicht im VW Caddy

    begeistert Tanja Schneider (39).

    Familienausflug mit Picknick und

    vielseitigem VW Caddy.

    standen auch bei Ehemann Patrick Schneider

    (41) hoch im Kurs: Zudem fand ich das Navi-

    gationssystem sehr praktisch. Bevor er von

    seinen Shnen Eric (8) und Robin (11) unterbro-

    chen wird: Wir fanden das ganze Multimedia-

    system cool! Konnten wir es doch ganz easy mit

    unserem Smartphone vernetzen und so unsere

    eigene Musik statt nur Radio hren! Machen

    Sie es wie Familie Schneider und sammeln Sie

    selbst mit dem Hochdachkombi im Alltag Er-

    fahrung. Der vielseitige VW Caddy der vierten

    Generation steht fr Sie bereit, und die Chance

    auf eine unvergessliche 24-Stunden-Erlebnis-

    fahrt fr die ganze Familie sollten Sie sich nicht

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    probiert und sich wie Familie Schne

    unter www.caddy.ch einen vielseiti

    Caddy fr eine 24-Stunden-Erlebnisfahrt reser-

    viert. Machen Sie es wie Tanja Schneider (39),

    nutzen Sie diese einzigartige Chance und mel-

    den Sie sich noch heute zu den Caddy Test Days

    an. Wir hatten enorm viel Spass mit dem VW

    Caddy, erklrt die zweifache Mutter, dabei

    habe ich beim Begriff Hochdachkombi eher an

    ein Handwerkerauto gedacht. Ich musste mich

    jedoch eines Besseren belehren lassen! Der

    Caddy sieht gut aus, bietet dank hherer Sitzpo-

    sition beste Rundumsicht, ist mit seinen Schie-

    betren praktisch und bietet viel Stauraum.

    Der Caddy bietet Platz fr zwei bis sieben Per-

    sonen oder 190 bis 3880 Liter Gepck, um ge-

    nau zu sein, und zudem so hilfreiche Details wie

    einen umklappbaren Beifahrersitz, um selbst

    sperrige Gegenstnde locker zu verstauen. Ob

    beim Wocheneinkauf, Pflanzentransport, Kurz-

    ausflug mit Picknick oder beim Theaterbesuch

    am Abend, der Caddy war immer ein idealer

    Begleiter, schwrmt die kaufmnnische Ange-

    stellte. Vor allem die Laufruhe des effizienten

    Diesels und das feine Doppelkupplungsgetrie-

    be samt Start-Stopp-Automatik fand ich toll.

    Tanja Schneider konnte sich whrend der

    24-Stunden-Erlebnisfahrt zudem fr die vielen

    ntzlichen Helfer wie die Rckfahrkamera und

    die Einparkhilfe begeistern. Technische Details

    wie die automatische Distanzregelung ACC,

    das Umfeldbeobachtungssystem Front Assist

    samt City-Notbremsefunktion oder die zuver-

    lssige Fernlichtregulierung Light Assist

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    Viel Platz: Der mit klapp- und aus-

    baubaren Sitzen flexible Laderaum

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    1,90m; Fahrgast-/Gepckraum bei 7-/5-/2-Sitzer:

    190 bis 3880 l; Wendekreis: 11,1 bis 12,2m SERIEN-

    AUSSTATTUNG: Berganfahrassistent, Multikolli-

    sionsbremse, City-Notbremsefunktion, ABS

    und ESP, Klimaanlage, Tempomat, Radio

    mit DAB

    +

    /CD u. a. PREIS: ab 18900

    Franken (inkl. MwSt.)

  • Migipedia

    Neues Saucenaroma gesucht

    Die neue Sauce soll nachMglichkeit

    wenig Salz enthalten.

    Migros-Logistik im FernsehenDer deutsche Fernsehsender

    SWR hat eine Dokumentation zum Thema Gtertrans-

    port auf der Schiene gedreht. Lediglich 17 Prozent der

    Gter in Deutschland werden per Bahn transportiert, der

    grsste Teil wird noch immer von LKWs geliefert. Die

    Folgen sind verstopfte Autobahnen und verrgerte Auto-

    fahrer. Die Dokumentation der Reihe betrifft zeigt am

    Beispiel der Schweiz, dass es auch anders geht. Der An-

    teil der Bahntransporte hierzulande betrgt 41 Prozent.

    Dazu trgt auch die Migros als grsste Kundin von SBB

    Cargo bei. Die Sendung zeigt, wie eine Bananenlieferung

    fr die Migros von Holland bis in die Migros-Filiale in

    der Schweiz gelangt.

    Dokumentation betrifft, am 18.Mai um20.15Uhr auf SWR

    In derMigros gibt es bereits eine breite

    Auswahl an Fertigsaucen. Besonders

    beliebt bei den Kundinnen undKunden

    sind zumBeispiel Curry-, Rahm- und

    Jgersauce. Nun suchtMigipedia, die

    Konsumenten-PlattformderMigros,

    nach einemneuenAroma fr eine

    Trockensauce. Es soll berraschend

    und unwiderstehlich fein schmecken.

    Wie alle Fertigsaucen derMigros soll

    auch die neue Kreation nachMglichkeit

    mitwenig Salz sowie ohne geschmacks-

    verstrkende Zusatzstoffe undKonser-

    vierungsmittel produziertwerden.

    Idealerweise sollen sie auchVegetarier

    undVeganer geniessen knnen.

    Nun ist die Kreativitt derMigipedia-

    Nutzerinnen und -Nutzer gefragt.

    Fr die besten Ideen gibt es

    Migros-Gutscheine imGesamtwert

    von 1000 Franken zu gewinnen.

    Alle Infos zur Ideensuche auf

    www.migipedia.ch

    PersonellerWechsel

    Neuer Migros-

    Handelschef

    Beat Zahndwurdevon

    derVerwaltungdes

    Migros-Genossenschafts-

    BundesMGB zumneuen

    Leiter desDepartements

    Handel derMigros-Gruppe

    gewhlt. Dazu gehren

    UnternehmenwieDenner,

    Globus, LeShop und

    DigitecGalaxus. Der

    58-Jhrige tritt dieNach-

    folge vonDieter Berning-

    haus an, der sich als

    Verwaltungsrat undUnter-

    nehmer neuenAufgaben

    widmet. Zahnd ist seit 1991

    fr dieMigros ttig und

    leitet seit elf Jahren sehr

    erfolgreich dieGenossen-

    schaftMigros Aare.

    ErfolgreicherMigros-

    Manager: Beat Zahnd

    Bilder:TibertKeller,GettyImages,RemoNeuhaus

    MIGROS-WELT | MM20, 17.5.2016 | 37

  • Migros-Gtertransport

    Ab auf

    die Schiene

    Bisher kamen Longobardi-Tomaten per Lastwagen in die Schweiz. Neu legen sie die

    Strecke von Scafati bei Neapel bis nach Suhr im Aargaumit der Bahn zurck.

    Eine Umstellung, die organisatorisches Geschick erfordert, dafr aber die Umwelt schont.

    Text: Thomas Tobler Bilder: Lorenzo Macotta/Contrasto & Paolo Dutto

    Suhr

    Chiasso

    Scafati

    Maddaloni

    38 | MM20, 17.5.2016 | SONDERAUSGABE TESSIN

  • MarkusHelg

    80Prozent

    weniger CO

    2

    MakusHelg, dieMigros transportiert

    Longobardi-Konserven neumit der

    Bahn statt mit Lastwagen in die

    Schweiz.Was sind die Vorteile?

    Stattmit 24 Tonnen pro LKWknnen

    Bahnwagenmit 28,5 Tonnen beladen

    werden. Dadurch reduzieren sich die

    Frachtkosten. Zudem ist der Bahntrans

    port viel umweltfreundlicher. Dank der

    Umstellung kann eine Einsparung von

    rund 600 TonnenCO

    2

    erzielt werden. Das

    entspricht einerReduktion von 80Prozent

    gegenber demTransport auf der Strasse.

    Mit welchenHerausforderungen ist

    ein solches Projekt