Migros Magazin 35 2011 d BL

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ZEHN JAHRE 9/11 10 Nichts ist wie früher Der Berner Salvatore Battaglia hat den Anschlag auf das World Trade Center vor zehn Jahren miterlebt. Und weiss, wie 9/11 New York verändert hat. Bilder Ruben Wyttenbach, Severin Nowacki www.migrosmagazin.ch, vormals WIR BRÜCKENBAUER Nr. 35, 29. August 2011 SCHWACHER EURO 52 Die Migros senkt die Preise für weitere 600 Artikel. STARKE DELIKATESSE 72 Währschafte Berner Platte mit den Mannen vom Matte-Lift. Adressänderungen am Postschalter melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 565 84 01 E-Mail: [email protected] Ausgabe Aare, AZA 3321 Schönbühl-Shoppyland. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631 SERIE WAHLEN 2011 30 Tamara Sidler und ihre Klassenkollegen sind eine Woche lang Nationalräte.

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ZEHNJAHRE9/1110 WährschafteBernerPlatte mitdenMannenvomMatte-Lift. DieMigrossenktdiePreise fürweitere600Artikel. SCHWACHEREURO52 STARKEDELIKATESSE72 Nr.35,29.August2011 AdressänderungenamPostschaltermeldenoderdemregionalenMitgliederdienst:Tel.0585658401 E-Mail:[email protected] www.migrosmagazin.ch,vormalsWIRBRÜCKENBAUER Ausgabe Aare, AZA 3321 Schönbühl-Shoppyland. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631 Bilder Ruben Wyttenbach, Severin Nowacki

Transcript of Migros Magazin 35 2011 d BL

  • ZEHN JAHRE 9/11 10

    Nichts ist

    wie frher

    Der Berner Salvatore Battaglia

    hat den Anschlag auf das World

    Trade Center vor zehn Jahren

    miterlebt. Und weiss, wie

    9/11 New York verndert hat.

    BilderRubenWyttenbach,SeverinNowacki

    www.migrosmagazin.ch, vormals WIR BRCKENBAUER Nr. 35, 29. August 2011

    SCHWACHER EURO 52

    Die Migros senkt die Preise

    fr weitere 600 Artikel.

    STARKE DELIKATESSE 72

    Whrschafte Berner Platte

    mit den Mannen vomMatte-Lift.

    Adressnderungen am Postschalter melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 565 84 01

    E-Mail: [email protected]

    AusgabeAare,AZA3321Schnbhl-Shoppyland.PsdgDPAG

    Ent.bez.A44631

    SERIE WAHLEN 2011 30

    Tamara Sidler und ihre Klassenkollegen

    sind eineWoche lang Nationalrte.

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    Typisch Migros: Dank besseren Einkaufsbedingungen senken wir ab heute Montag schon

    Produkten um durchschnittlich ber 10%. Damit haben wir seit Beginn dieses Jahres schon

    gesenkt. Und wir bleiben weiter dran.

    After Eight

    After Eight, 300 g 6.50 5.80 10,8%

    Baci

    Baci Pralinen, 143 g 5.60 5.00 10,7%

    Baci Pralinen, 200 g 7.80 7.00 10,3%

    Catsan

    Catsan Hygiene Plus, 10 Liter 8.90 8.00 10,1%

    Catsan Hygiene Plus, 20 Liter 17.80 16.00 10,1%

    Catsan Ultra Klumpstreu, 5 Liter 8.00 7.20 10,0%

    Contrex

    Contrex, 1,5 Liter 1.30 1.15 11,5%

    Erdinger

    Erdinger Weissbier alkoholfrei, 6 x 330 ml 8.40 7.50 10,7%

    Heinz

    Heinz Tomaten Ketchup, 342 g 1.85 1.60 13,5%

    Heinz Tomaten Ketchup, 700 g 3.75 3.30 12,0%

    Heinz Hot Ketchup, 570 g 3.95 3.50 11,4%

    Kelloggs

    Kelloggs Corn Flakes, 600 g 4.55 4.00 12,1%

    Kelloggs Chocos, 600 g 5.80 5.20 10,3%

    Kelloggs Tresor Choco Nougat, 500 g 6.30 5.60 11,1%

    Kelloggs Special K Classic, 500 g 5.60 5.00 10,7%

    Rio Mare

    Rio Mare Thunsch Pt, 100 g 2.60 2.30 11,5%

    Rio Mare Thunsch in Olivenl, 3 x 52 g 5.60 5.00 10,7%

    Sheba

    Sheba Terrine Men mit Gegel, 100 g 1.15 1.00 13,0%

    Sheba Elgance Mens, 4 x 100 g 4.60 4.10 10,9%

    Sheba Lachshppchen in Gele, 100 g 1.15 1.00 13,0%

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    ber 4700 Produkte dauerhaft im Preis

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    Smarties, Riesenrolle, 170 g 3.30 2.95 10,6%

    Smarties Mini, 216 g 4.65 4.10 11,8%

    LOreal

    Garnier Nutrisse, Dunkelbraun 30 15.10 13.50 10,6%

    Garnier Belle Color, Dunkelblond 5 11.30 10.10 10,6%

    LOral Excellence Crme, Braun 4 19.80 17.80 10,1%

    LOral Prfrence Rcital, Naturbraun 4 18.80 16.80 10,6%

    LOral Casting Crme Gloss, Dunkelbraun 300 17.80 16.00 10,1%

    LOral Excell 10, Schwarzbraun 3.0 19.80 17.80 10,1%

    Garnier Herba Shine, Schwarzbraun 200 17.00 15.30 10,0%

    LOral Sublime Mousse 30, reines Schwarzbraun 19.80 17.80 10,1%

    LISTERINE

    Listerine Coolmint, 500 ml 8.40 7.40 11,9%

    Listerine Zahn- und Zahneischschutz, 500 ml 8.90 7.90 11,2%

    Carambar

    Carambar Caramel, 350 g 4.35 3.90 10,3%

    Carambar Family, 470 g 5.95 5.30 10,9%

    Krcher

    Krcher Dampfreiniger SC 1122,

    1400 Watt, Tankinhalt 1,2 Liter 299.00 269.00 10,0%

    Krcher Hochdruckreiniger K 2.20 M PLUS,

    1400 Watt, 360 l/h 179.00 159.00 11,2%

    Krcher Window-Vac 50 Plus, Fenstersauger,

    Sprhasche mit Wischeraufsatz 139.00 119.00 14,4%

    Bosch

    Bosch Akku-Schrauber IXO IV, 3,6 V, Lithium-

    Ionen-Akku-Technologie, keine Selbstentladung 69.90 59.90 14,3%

    Bosch Schlagbohrmaschine PSB 500 RA, 500 Watt,

    max. Bohr-: 10/8/25 mm 119.00 99.90 16,1%

    Bosch Multifunktionswerkzeug PMF180E, 180 Watt,

    Sgen, Trennen und Schleifen 149.00 129.00 13,4%

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    JAHRESGEBHR

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    Migros-Magazin 35, 29. August 2011

    44| Ursus Wehrli

    Der Zrcher Kabarettist rumt

    gerne auf. Jetzt will er Ordnung

    in Aquarium und Ameisenhaufen

    bringen. Wir sind gespannt.

    M-Infoline:

    Tel. 0848 84 0848* oder Fax

    0041 44 277 20 09 (Ausland).

    [email protected];

    www.migros.ch

    Cumulus: Tel. 0848 85 0848*

    oder +41 44 444 88 44

    (Ausland). [email protected];

    www.migros.ch/cumulus

    Redaktion Migros-Magazin:

    Limmatstrasse 152

    Postfach 1766, 8031 Zrich,

    Tel. 044 447 37 37,

    Fax 044 447 36 01

    [email protected];

    www.migrosmagazin.ch;

    *Normaltarif

    [email protected]

    Hans Schneeberger, Chefredaktor

    EDITORIAL

    MENSCHEN

    Zehn Jahre nach 9/11 10

    Schweizer in New York erinnern

    sich an den Terroranschlag vom

    11.September 2001.

    Interview mit Moritz Leuenberger 18

    Der alt Bundesrat ber 9/11 als Angriff

    auf unsere liberalen Werte.

    Coloro 23

    Das Artisten-Trio hat gemeinsam den

    Weg zurck zum Erfolg gemeistert.

    Serie Wahlen 2011 30

    Der Verein Schulen nach Bern

    ermglicht Jugendlichen einen Tag als

    Nationalrat im Bundeshaus.

    INTERVIEW

    Ursus Wehrli 44

    NEUES AUS DER MIGROS

    Euroschwche 52

    Die Migros hat hart mit Lieferanten und

    Importeuren verhandelt und senkt die

    Preise von ber 600 Markenartikeln.

    Auf die Heimat gesetzt 58

    Die Migros setzt auf Getreide aus

    naturnaher Produktion.

    Das zweite Flugzeug

    BilderPaoloDutto,VeraHartmann,HerbertZimmermann

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    Es war das zweite Flugzeug, das mein Weltbild ins Wanken brachte.

    Als an diesem Dienstagnachmittag des 11.September 2001

    die Boeing 767 in den Sd-Tower des World Trade Center

    raste, war mit einemMal klar, dass die Welt nicht mehr die

    gleiche sein wrde. Beim ersten Crash hatte man noch auf

    ein Unglck hoffen knnen, bei zwei Kollisionen war klar,

    dass dies hier alles geplant gewesen sein musste. Von langer

    Hand und mit tdlicher Konsequenz.

    Und mit einem Gespr fr die Symbolhaftigkeit des Anschlags:

    Bin Laden und seine selbstmrderischen Helfer hatten

    sich das vielleicht wichtigste Symbol des westlichen

    Kapitalismus zum Ziel genommen und zerstrt. Und ber

    2700Menschen mit in den Tod gerissen.

    Ganze Bibliotheken sind seither mit Analysen, Erklrungs-

    versuchen und Prognosen gefllt worden. Und die Ver-

    nderungen waren ja auch dramatisch: Afghanistan,

    der Irak, das Aufkommen eines radikaleren Islamismus

    die Welt ist nicht mehr die gleiche wie eine Dekade zuvor.

    In dieser Ausgabe werfen wir mit Schweizer Augenzeugen in

    New York einen Blick zurck auf diesen unheilvollen Tag.

    Und gleichzeitig erzhlt uns der damalige

    Bundesprsident Moritz Leuenberger,

    wie er diesen dramatischen Herbst mit 9/11,

    Swissair-Grounding, Attentat in Zug

    und Unfall im Gotthardtunnel erlebt hat.

    Da dieser Tag fast jedem Menschen unvergessen

    bleibt, haben wir zudem die Protagonisten

    in dieser Ausgabe nach ihren damaligen

    unmittelbaren Gefhlen befragt.

    Eine spannende Lektre!

    9/11 ein Moment, den

    man nie vergisst

    Hans Schneeberger (51),

    Aarau: Ich war an diesem

    Nachmittag auf der Redaktion

    der Schweizer Illustrierten.

    Die dramatischen Bilder hatten sogar die sonst oft

    so hektischen Journalisten paralysiert. Alle starrten

    gebannt auf den Bildschirm.

    In den Boxen 9/11 ein Moment,

    den man nie vergisst erzhlen

    die Protagonisten in dieser Zeitung,

    wie sie den Terroranschlag in New

    York vor zehn Jahren erlebten.

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    DIESEWOCHE

    |

    5

    126| Adrian Stern

    Der Snger zeigt,

    wo er seine Songs

    schreibt, wie er

    sich entspannt und

    wem er sein Herz

    geschenkt hat.

    102| Lebenslust trotz Rollstuhl

    Mit 19 verunfallte Ramona Spielmann und ist seither querschnittgelhmt.

    Sie musste ihr ganzes Leben umkrempeln. Den Mut verlor sie trotzdem nie.

    BESSER LEBEN

    Warum Paare getrennt leben 101

    Lebenslust trotz Rollstuhl 102

    Psychologie: Blitzlichterinnerung 109

    Warum wir noch genau wissen, wo

    wir whrend den Anschlgen

    auf das World Trade Center waren.

    Tiere: Krht der Hahn 111

    Bauern schwren auf Tiere als

    Wetterpropheten. Meteorologe Horst

    Malberg weiss, was dran ist.

    Auto: Skoda 1.6 TDI Greenline 113

    Testfamilie Leu ist angetan vom

    sparsamen und gerumigen Kombi.

    RUBRIKEN

    Migros-Woche 6

    Leserbriefe 8

    Bild der Woche 27

    Auf ein Wort 38

    Kolumne: Der Hausmann 40

    Bitte melde dich 117

    Rtsel/Impressum 123

    Cumulus 124

    MEINE WELT

    Adrian Stern 126

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    DAS BESTE

    Saucisson, Nsse und Pilze 72

    Herbststimmung in der Berner

    Altstadt. Zu Besuch bei Matte-Liftboy

    Hermann Vogel.

    Slowfood fr Schnelle 78

    Warum Berufsmilitrpilot Michael

    Meister gerne Bioprodukte isst.

    Vollkornbrote 80

    Frisch und fruchtig 83

    Die passenden Erfrischungen

    fr heisse Sommertage.

    Home-Office 84

    In der Migros finden Sie alles, was

    Sie fr Ihr Bro brauchen.

    SAISONKCHE

    Signore Lifestyle 88

    Haarknstler Valentino setzt auch

    beim Bresaola-Carpaccio Akzente.

    Hauchdnn serviert 92

    Es muss nicht immer Fleisch sein.

    Feine Rezepte fr Fisch-, Gemse-

    und Obst-Carpaccios.

    IHRE REGION

    Neues aus Ihrer Genossenschaft 95

  • 6|

    Migros-Magazin 35, 29. August 2011

    Eistanz mit Denise Biellmann

    Auf spiegelglatter Flche gastiert Holiday on Ice Anfang Dezember in

    der St.-Jakobs-Arena in Basel. Es bietet pures Vergngen von der

    ersten bis zur letzten Minute und spricht dabei alle Sinne und Emotio-

    nen an. Von der spektakulren Erffnung weg kann das Publikum einen

    Abend lang in Fantasie schwelgen. Stars und Sternchen posieren im

    Blitzlichtgewitter der Fotografen auf einem spiegelglatten, roten

    Teppich. Sie und die Zuschauerinnen und

    Zuschauer sind hier, um zu feiern.

    Die grenzenlose Leidenschaft fr den

    Eistanz, inspiriert von den schnsten

    Holiday-on-Ice-Momenten der letzten

    Jahrzehnte, bringt einmal mehr atemberau-

    bende, farbenfrohe und total neue Szenen

    nach Basel. Von Anfang an liegt ein

    Knistern in der Luft. Denise Biellmann,

    die man kaum jemandem vorstellen muss,

    ist der Stargast des Abends.

    Mehr dazu in einer Woche auf den Regional-

    seiten der Migros Basel sowie unter www.

    topact.ch und www.ticketcorner.ch

    AUS DER REGION MIGROS BASEL

    Preisabschlag

    Die Migros senkt ihre Preise schon wieder. Dieses

    D

    ieMigros ist stolz darauf, den

    Kunden das beste Preis-Leis-

    tungs-Verhltnis zu bieten.

    Deshalb verhandelt sie hart mit

    den Lieferanten von auslndi-

    schen Markenartikeln, damit sie

    Whrungsgewinne wegen des

    schwachen Euros weitergegeben

    knnen. Letzte Woche senkte die

    Migros bereits die Preise vonmehr

    als 500Markenartikeln. Dies Wo-

    che sind es sogar noch mehr

    ber 600 Markenartikel werden

    gnstiger.

    Die Kundinnen und Kunden

    profitieren dabei gleich zweifach.

    Sie kaufen gnstiger ein undms-

    sen dabei nicht auf ihre Lieblings-

    marken verzichten.

    Lesen Sie mehr dazu ab Seite 52.

    NEWS

    Lob aus Deutschland

    Auf Einladung der

    CVP referierte Volker

    Kauder, CDU/CSU-

    Fraktionschef im

    Deutschen Bundestag,

    an einer Veranstaltung

    in Zrich ber das

    Thema Schweiz und

    Deutschland gemein-

    same Herausforderungen und

    Chancen. Bereits bei einer

    frheren Gelegenheit hatte er

    die Migros als den besten

    Lebensmittel-Grossverteiler,

    den es auf der ganzen

    Welt berhaupt gibt

    bezeichnet. Nun doppel-

    te Kauder nach und

    outete sich auch als

    begeisterter Leser des

    Migros-Magazins, aus

    dem man vieles ber

    die Schweiz erfahre.

    Solch ein Lob verdient natrlich

    anstandslos ein Gratis-Abo.

    Kauder hatte bis anhin fr sein

    Migros-Magazin-Abonnement

    gezahlt.

    Volker Kauder.

    Kunden kreieren neue Konfitren

    Vor sechs Monaten fragte die

    Migros ihre Kunden auf Migi-

    pedia, der Internetplattform der

    Migros, nach einer Idee fr eine

    neue Konfi-Sorte.

    Insgesamt 1102

    Ideen gingen ein.

    Die Siegerin,

    Erdbeermund, und

    die Zweitplatzier-

    te, Herbstsnde,

    stehen ab sofort in den

    Migros-Regalen. Das Glas gibt

    es fr 2.80 Franken. Die beiden

    Konfitren tragen wie jedes

    zusammen

    mit Kunden

    entwickelte

    Produkt den

    neuen Sticker

    von Kunden

    entwickelt.

    Ssse Perlen

    Kinder, das wird ein frher Trauben-Spass! Das Frhjahr verwhnte die

    Rebstcke mit reichlich Sonne, dafr bedanken die sich jetzt mit praller

    Fruchtigkeit und Ssse in den Trauben. Weinbauern aus vielen Regionen

    der Schweiz berichten, dass die Weinlese dieses Jahr rund eine Woche

    frher beginnen wird. Aus dem Wallis zum Beispiel kommen dann

    die sogenannten Tafeltrauben. Die gelangen unter dem Label Aus der

    Region. Fr die Region. in regionale Migros-Filialen. Andere Gegenden

    werden wie gewohnt mit sssen Frchten aus Italien versorgt.

    FRISCH IN DERMIGROS

  • MIGROSWOCHE

    |

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    Crme Gloss

    Dunkelbraun

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    Ketchup

    Alter Preis: Fr. 1.85

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    Fr. 1.60

    Sheba Terrine Men mit Geflgel

    Alter Preis: Fr. 1.15

    Neuer Preis: Fr. 1.

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    Alter Preis: Fr. 5.60

    Neuer Preis: Fr. 5.

    Smarties, 170 g

    Alter Preis: Fr. 3.30

    Neuer Preis: Fr. 2.95

    Kelloggs Corn

    Flakes, 600 g

    Alter Preis:

    Fr. 4.55

    Neuer Preis:

    Fr. 4.

    zum Zweiten

    Mal bei ber 600 importierten Markenartikeln.

    10 000 Franken

    gegen den Hunger

    Bei einer spontanen Sammel-

    aktion fr die Hunger leidenden

    Flchtlinge inOstafrika haben die

    Mitarbeiter desMigros-Genossen-

    schafts-Bundes in Zrich rund

    4000 Franken aus dem eigenen

    Sack gespendet. Die erfolgreiche

    Aktion zeigt eindrcklich, wie

    sich eine Einzelinitiative lohnen

    kann: Daria Mnch, eine Mit-

    arbeiterin der Migros-Infoline

    hatte die Sammelaktion spontan

    angeschoben. Dass das Schicksal

    der Flchtlinge bewegt, zeigten

    bereits die ersten Tage, an denen

    eifrig gespendet wurde. Bis am

    Schluss kamen so 3941.60 Fran-

    ken zusammen.

    Migros-Chef Herbert Bolliger

    ist beeindruckt: Das ist eine

    grossartige Sache und auch ein

    Ausdruck desMigros-Geistes. Die

    Generaldirektion mchte die Ak-

    tion deshalbmittragen und rundet

    den Betrag auf 10000 Franken

    auf. cp

    Spenden helfen wenigstens den Hunger zu stillen. Wie hier in Somalia.

  • 8|

    Migros-Magazin 35, 29. August 2011

    MM 34: Zum Leserbrief von

    FDP-Prsident Fulvio Pelli

    ber das Interview mit

    Michael Hermann im MM 33.

    Die Schweiz hat ihren

    Lebensraum verkauft

    Dass die Schweiz wirtschaftlich

    erfolgreich ist, mag ja stimmen.

    Aber die Finanzen sind doch

    nicht das Einzige! Die Schweiz

    ist ein hoffnungslos bervlker-

    tes Land. Wir haben doch nicht

    mehr 1848 und 2,5 Millionen

    Einwohner, sondern ber acht

    Millionen. berall fehlt der

    Raum, die Agglomerationen

    wachsen zusammen, Erholungs-

    gebiete und Kulturland schrump-

    fen, Asphalt- und Betonflchen

    dehnen sich aus, die Gewsser

    sind belastet, die Luft ist schmut-

    zig. Die allzu dichte Bevlkerung

    fhrt zu seelischen Strungen,

    Suchtkrankheiten, Kriminalitt,

    Neurosen. Das ist doch die

    realistische Betrachtungsweise!

    Im Grunde genommen hat die

    Schweiz ihren Lebensraum

    verkauft. Eine Verbesserung

    drfte schwierig sein.

    Jean-Jacques Hegg

    8600 Dbendorf

    Einmal mehr leiert der FDP-

    Prsident die alte Forderung

    nach noch tieferen Steuern fr

    alle herunter. Von linearen

    Steuersenkungen profitieren

    vor allem die Wirtschaft und die

    Wohlbetuchten. Fr den

    Mittelstand und die unteren

    Einkommen fallen sie hchstens

    als Fnflibergeschenke an. Da

    scheint mir die sehr moderate

    Erbschaftssteuer, die erst noch

    zur Strkung der AHV und der

    Kantone dient, doch einiges

    gerechter zu sein. Erich Michel

    8800 Thalwil

    MM 34: Wir befinden

    uns in einer dramatischen

    Situation, Interview

    mit Klaus W. Wellershoff.

    Wechselkurs ist

    realittsfremd

    Mit Interesse lese ich (70 Jahre)

    jede Woche Ihr Magazin. Ich

    gratuliere Ihnen, dass Sie Herrn

    Irgendwann hrte ich auf, das Unkraut zwischen den Kiesel-

    steinen auszuzupfen. Eine Zeitlang wuchs Rotklee, und

    es machte mir Spass, den Hummeln zuzuschauen oder den

    kleinen Hslischnecken, die an den Stngeln hochkrochen. Die

    Rossschnecken sind Nahrung fr den Igel, der jeweils im

    Bltterhaufen seinen Winterschlaf verbringt. Im Sommer stelle

    ich immer eine flache Schale mit Wasser bereit, damit er davon

    trinken kann. Vreni Messmer

    9300 Wittenbach

    MM 34: Perfekt verludert, Gartengeschichte ber den

    Trend, Grten verwildern zu lassen.

    Das knnte

    mein Sitzplatz

    sein

    Beim Tpfchengang

    scheiden sich die Geister.

    Wellershoff, meiner Ansicht

    nach einer der besten konomen

    unseres Landes, zu diesem

    Interview verpflichten konnten.

    In seiner volksnahen Art ist es

    ihm gelungen, einen Teil der

    wirtschaftlichen Probleme in

    verstndlicher Art darzulegen.

    brigens: Was Ihr Magazin von

    anderen Konsummagazinen und

    Gratisperiodikas unterscheidet,

    sind die aktuellen Hintergrund-

    berichte. Fahren Sie so weiter.

    Max Beler, 6460 Altdorf

    Die einzig ehrliche Probleml-

    sung wre, die Wechselkurse der

    aktuellen Kaufkraft anzupassen:

    Stattdessen bleibt der Wechsel-

    kurs einer realittsfremden,

    profitorientierten Spekulation

    berlassen. Joachim Reuss

    7000 Chur

    MM 34: Quotenknig Stefan

    Gubser, Mann der Woche.

    Stefan Gubser hat

    keine Starallren

    Ich habe mich riesig ber den

    Artikel gefreut. Endlich wieder

    mal etwas Gutes ber Stefan

    Gubser. Ich hatte das Glck,

    diesen sehr netten Schauspieler

    persnlich kennenzulernen.

    Mein Mann war damals im

    Rohlstuhl und konnte nicht

    mehr sprechen. Stefan Gubser

    hat sich mit ihm ganz normal

    unterhalten, als wrde er uns

    schon ewig kennen. Er ist ein

    sehr warmherziger, guter

    Mensch ohne Starallren

    Liselotte Bsch

    8964 Rudolfstetten

    MM 34: Geduld bringt

    trockene Kinder, Artikel

    ber Windeln.

    Das Umfeld verletzt

    oft am meisten

    Ich bin froh um den Artikel, der

    gerade rechtzeitig zum Kinder-

    gartenstart kommt. Whrend

    meine ersten Tchter mit zwei

    Jahren mehr oder weniger

    trocken waren, bereitet mir

    meine jetzt viereinhalbjhrige

    Tochter immer noch Sorgen.

    Dabei sollte sie ja im Kindergar-

    ten trocken sein. Gerade von

    Mttern, deren Kinder schon

    frh trocken waren und die sich

    deshalb fr besonders fhig

    halten, wird man nicht selten als

    unfhig verurteilt, und man

    bekommt ungefragt Ratschlge.

    Das Umfeld stresst und verletzt

    oft ammeisten. Manuela Bregenzer

    8640 Rapperswil

    Eltern knnen sehr wohl beein-

    flussen, wann das Kind am Tag

  • LESERBRIEFE

    |

    9

    EinBuschauffeurmussmehrmals am

    Tagmitanhren,wasdie Leute fr

    dummeGesprche amHandy fhren.

    RuthMettler-Redi, 6417 Sattel

    Schreiben Sie uns: Wir freuen uns ber Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je krzer Ihr Brief, desto grsser die Chance, dass er verffentlicht wird. Zuschriften

    knnen durch die Redaktion gekrzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Postfach 1751, 8031 Zrich, oder per Mail an [email protected]. Und

    vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.

    oder nicht, mehrmals am Tag

    mitanhren, was fr dumme,

    laute Gesprche die Leute mit

    demHandy fhren. Die setzen

    sich dann noch sehr oft auf die

    vordersten Pltze, genau hinter

    den Chauffeur. Fahrgste, die sich

    daran stren, dass andere mit dem

    Handy telefonieren, knnen

    jederzeit den Bus verlassen. Der

    Chauffeur kann das nicht. Ganz

    ehrlich, haben Sie schonmal

    erlebt, dass in einem Linienbus

    leise telefoniert wird? Aus

    Erfahrung kann ich sagen: Nein.

    Da knnen die Linienbusse noch

    so leise sein, der Fahrgast hat

    noch immer das Gefhl, er msse

    ins Handy schreien.

    Ruth Mettler-Redi, 6417 Sattel

    BilderBildPetraBecker/JahreszeitenVerlag,Fotolia

    Neuer Gartentrend:

    verwildern lassen.

    9/11 ein Moment, den man nie vergisst

    Rachel Fink (34), Rschlikon: Ich habe

    damals als Dentalhygienikerin gearbeitet.

    Ich komme aus Amerika und war seit fnf

    Tagen in der Schweiz. Mein Chef hrte Radio

    und war pltzlich ganz aufgeregt. Da mein Deutsch

    damals nicht gut war, habe ich zuerst nicht verstanden,

    um was es geht. Als er mir die Lage erklrte, war ich

    schockiert und traurig. Zum Glck ist meinen

    Verwandten, die in New York leben, nichts passiert.

    9/11 ein Moment, den man nie vergisst

    Eliane Wlti (57), Biel: Ich war zu

    Hause am Bgeln. Die Kinder kamen von der

    Schule nach Hause und sagten, ich solle den

    Fernseher anschalten. Die Bilder aus New

    York schockierten uns. Das Gert lief den ganzen Tag.

    An einen normalen Tagesablauf war nicht zu denken.

    sauber wird. Jeweils im Sommer

    liess ich bei meinen drei Kin-

    dern, als sie zwei Jahre alt waren,

    die Windeln weg. Sehr schnell

    und ohne Druck wurden sie

    sauber. Elke-Maria Kurmann

    4500 Solothurn

    MM 34: Wer nicht hren will,

    tuts trotzdem, Artikel ber

    Handygesprche im V.

    Der Chauffeur kann

    nicht aussteigen

    Der Text sollte heissen: Wer nicht

    hren will, muss mithren, auch

    wenn er das nicht will! Warum

    fragen Sie nicht einen Berufs-

    chauffeur? Der muss, ob er will

    MM 34: Lehrabschluss mit 57, Artikel zu Rosa Ranieli,

    die ihren Traumberuf nach 40 Jahren erlernt hat.

    Solche Beitrge machen Mut

    Ich habe einen hnlichenWeg gemacht wie Rosa Ranieli. Zur

    Ehrenrettung meiner Eltern soll hier gesagt werden, dass es ihr

    Wunsch war, mich im KV zu sehen, ich jedoch in pubertrem

    Trotz einen anderenWeg eingeschlagen habe. Sehr viel spter,

    mit vier Jugendlichen in Ausbildung und auf mich alleine gestellt,

    wurde mir klar, dass ich eine solide Ausbildung brauchte, um

    meine Familie zu ernhren. Mit 47 Jahren hatte ich dann den

    KV-Abschluss und eineMenge Selbstvertrauen im Sack zwei

    Jahre spter habe ich meine Traumstelle in einem Schulsekreta-

    riat gefunden. Ich hoffe, dass solche Beitrge vielenMenschen

    Mut machen, auch im erwachsenen Alter noch etwas anzupa-

    cken, es lohnt sich. Eliane Wlti

    2500 Biel

    MM 34: Geduld bringt trockene Kinder,

    Artikel ber Windeln.

    Es geht auch ohne Windeln

    Will man sein Baby von Geburt an bei seinem Geschft unter-

    sttzen, muss man lernen, die Signale wahrzunehmen und zu

    spren, wann das Baby muss, damit man es dann ber ein

    geeignetes Gefss halten kann, um ein windelfreies Aufwachsen

    zu ermglichen. Rachel Fink

    8803 Rschlikon

  • 10

    |

    Migros-Magazin 35, 29. August 2011

    Der Tag, an dem

    die Welt stillstand

    Zehn Jahre sind seit 9/11 vergangen, und trotzdem erscheint es so, als

    wre es erst gestern gewesen. Der schreckliche Moment, als sich

    zwei Flugzeuge in die Twin Towers bohrten und die Trme wie

    Kartenhuser zusammensackten, hat sich den Menschen fr immer

    ins Gedchtnis gebrannt. Acht Schweizer in New York erzhlen, wie

    sie den Terroranschlag erlebt haben und heute damit zurechtkommen.

    Andreas

    Frischknecht (38)

    Anwalt, aus Bern,

    seit August 2001 in New York.

    Ich habe damals an derNewYork

    University studiert und beim Bat-

    tery Park, ganz nahe beim World

    Trade Center (WTC), gewohnt.

    Kurz nach neun habe ich dasHaus

    verlassen, um zu einer Vorlesung

    zu gehen. Kaum draussen, sah ich

    einen der Trme des WTC bren-

    nen und hrte auch schon erste

    Sirenen. Ich rief sofort meine El-

    tern an, um sie zu beruhigen und

    ihnen zu versichern, dass sie sich

    keine Sorgen zu machen brauch-

    ten. Sie allerdings sagten, dass bei

    ihnen im Fernsehen beide Trme

    brannten. Kann ja nicht sein,

    dachte ich, das muss an der Pers-

    pektive der TV-Kamera liegen.

    Wieder draussen sah auch ich

    es: Beide Trme brannten. Immer

    mehr Leute standen da und starr-

    ten, und Gerchte machten die

    Runde, dass Flugzeuge hineinge-

    flogen sein sollten. Spter sah ich

    im Fernsehen, dass eine der Ma-

    schinen dabei nur knapp ber

    mein Gebude geflogen war. Ich

    machte mich dennoch auf den

    Weg zur Uni. In der U-Bahn re-

    deten selbst Wildfremde mit-

    einander und spekulierten.

    Surreal, wie in

    einem Science-Fiction-Film

    Wieder draussen, ging ich Rich-

    tungUni und hatte von dort einen

    direktenBlick runter auf dasWTC.

    Es war surreal, wie aus einem die-

    ser Filme, in dem Ausserirdische

    angreifen: Alle Autos hatten ge-

    stoppt, die Leute standen rund um

    die Fahrzeuge, starrten Richtung

    WTC,whrend die Autoradios lie-

    fen. Immer mehr Gerchte zirku-

    lierten. Dann sah ich, wie der ers-

    te Turm einstrzte. Die Leute

    rasteten aus, einMann neben mir

    wurde vllig hysterisch.

    Auch ichwar fassungslos, aber

    nachdem ich mich vom ersten

    Schock erholt hatte, bernahm

    meine praktische Seite: Mir war

    sofort klar, dass ich so schnell

    nicht wieder nach Hause komme,

    weil meine Wohnung direkt im

    Katastrophengebiet lag. So ging

    ich erst mal im nchsten K-Mart

    Unterwsche und eine Zahnbrs-

    te kaufen. Dann weiter in die Vor-

    lesung, die erstaunlicherweise

    trotz allem stattfand.

    Die erste Woche kam ich bei

    Schweizer Studienkollegen unter,

    danach hat mich die Uni in einem

    Hotel einquartiert. Das Gebiet, in

    dem sich meine Wohnung befin-

    det, war drei Wochen lang Sperr-

    zone. Einmal durfte ich rein, um

    ein paar Sachen zu holen, zu Fuss

    in den 20.Stock hoch und wieder

    runter. Ich erinneremich noch an

    denGestank aus denWohnungen.

    Der Strom war natrlich unter-

    brochen, und all die Lebensmittel

    in den Khlschrnken rotteten vor

    sich hin.

    9/11 hat die Welt verndert

    und auch die Menschen hier. Das

    Undenkbare ist an diesem Tag

    denkbar geworden. ImHinterkopf

    weiss man, dass so etwas wieder

    passieren kann.

    Ich rief sofort meine Eltern an.

    Andreas Frischknecht beim

    Battery Park. Im Hintergrund die

    Baustelle des Ground Zero.

  • MENSCHEN9/11

    |

    11

    Rosa

    Schupbach (83)

    Pensionierte Volkswirtschafterin

    und noch immer aktive

    Hilfspolizistin bei der New Yorker

    Polizei, aus Zrich, seit 1959 in

    New York.

    Ichwar zuHause inmeinerWoh-

    nung an der Upper East Side, als

    pltzlich eine Freundin aus der

    Schweiz anrief undmich ganz auf-

    geregt fragte, ob bei mir alles okay

    sei. Ich sagte ja, wieso? Sie sagte,

    ich soll mal den Fernseher ein-

    schalten. So hatte ich erfahren,

    was passiert war. Es war ein

    Schock! Ein Angriff auf die

    Um mich zu

    beruhigen,

    beschloss ich

    zu bgeln.

    Rosa Schupbach in ihrer

    Wohnung an Manhattans Upper

    East Side.

  • 12

    |

    Migros-Magazin 35, 29. August 2011

    Die Erinnerung daran treibt

    mir bis heute die Trnen

    in die Augen.

    USA, ich wusste nicht,

    was ich tun sollte. Um

    mich zu beruhigen, beschloss

    ich, etwas zu bgeln. Vor lau-

    ter Aufregung habe ich dann

    den Ofenreiniger auf die W-

    sche gespritzt. Es war einer der

    schwersten Tage, die ich in den

    USA erlebt habe. Ich fhlte

    mich persnlich angegriffen.

    Am nchsten Tag ging ich

    schon frh zu meinem Polizei-

    posten an der East 67th Street.

    Es war ja fast Ausnahmezu-

    stand, man kam nicht mehr

    rein in die Stadt, vieles war

    abgeriegelt. Im Strassenblock

    beim Polizeiposten befindet

    sich zudem das russische Kon-

    sulat, eine jdische Synagoge

    und die Brandwache ermuss-

    te sicherheitshalber abgeriegelt

    werden. Mein Job war es, die

    Strassensperre zu bewachen.

    Wochenlang Gestank und

    gelber Staub berall

    Ich stand den ganzen Tag an

    der Barriere, hatte kaum Zeit,

    etwas zu kaufen oder zu essen,

    und da kamen pltzlich Wild-

    fremde und boten mir Wasser

    an oder einen Kaffee. Ich erin-

    neremich an eine Schulklasse,

    die Kekse brachte die Hilfs-

    bereitschaft war riesig. So nett

    und solidarischwaren die Leu-

    te noch nie zumir, wenn ich in

    Uniform unterwegs war.

    Ich habe auch die einzige

    Schweizerin gekannt, die beim

    Anschlag umgekommen ist,

    Selina Suter. Sie sass wie ich

    im Vorstand der Swiss Ameri-

    can Historical Society und

    arbeitete als Sachbearbeiterin

    einer Personalvermittlungs-

    firma im 79.Stock des WTC.

    Selbst bei uns, an derUpper

    East Side oben, hat man noch

    wochenlang diesen grsslichen

    Gestank von Ground Zero ge-

    rochen, und gelber Staub hat

    sich auf den Fenstersimsen

    niedergesetzt darin wohl

    auch die berreste von toten

    Menschen. Noch heutemache

    ich mir Sorgen, wenn ich

    pltzlich die Motoren eines

    tief fliegenden Flugzeugs hre.

    Ich fhle mich definitiv nicht

    mehr so sicher wie vorher.

    Nina Froriep im Flur vor

    ihrem frheren Bro.

    Durch die Tr hinter ihr

    schleuste sie Leute in

    die Sperrzone.

  • MENSCHEN9/11

    |

    13

    Nina Froriep (46)

    Filmproduzentin, aus Zrich,

    seit 1989 in New York.

    An jenem Vormittag machte ich

    mich erst nach 10 Uhr auf den

    Weg ins Bro, das damals sdlich

    der Canal Street lag. Schnell merk-

    te ich, dass eine seltsame Stim-

    mung in der Luft lag. Ich sprach

    eine Frau an und fragte, was los

    sei. Sie sahmich unglubig an und

    erklrtemir, dass Flugzeuge in die

    Trme des World Trade Centers

    geflogen waren und einer einge-

    strzt sei. Ich fing an zu rennen,

    gegen den Strom der Menschen,

    die alle nach Norden marschier-

    ten. Ich hatte zwei junge Frauen

    und einen Filmemacher in mei-

    nemBro undmachtemir furcht-

    bare Sorgen.

    Als ich um eine Strassenecke

    bog, sah ich pltzlich den einen

    Turm dort stehen. Ich starrte auf

    die Leerstelle, wo bisher immer

    der zweite Turm gestanden hatte,

    versuchte das Bild zu begreifen,

    das sich mir bot. Keine drei Tage

    zuvor hatte ich noch in der Top of

    theWorld-Bar desWTC bis in die

    frhen Morgenstunden getanzt.

    Die Sekretrin schrie nur

    noch hysterisch

    Im Bro angekommen, fand ich

    alle unversehrt vor. Wir starrten

    aus dem Fenster und sahen

    aschebedeckteMenschen, die sich

    gegen Norden bewegten. Einige

    rannten. Ich versuchte meine

    Mutter in der Schweiz anzurufen,

    aber die internationalen Verbin-

    dungen funktionierten nicht.

    Whrend wir aus dem Fenster

    auf den einzelnen brennenden

    Turm starrten, brach dieser vor

    unseren Augen zusammen. Ich

    werde diesenMoment nie verges-

    sen, die Erinnerung daran treibt

    mir bis heute die Trnen in die

    Augen. Meine Sekretrin schrie

    nur noch hysterisch.Mir war klar,

    dass ich hier in furchtbarer Weise

    Geschichte erlebte, und ich dach-

    te noch, gut, dass der Turm implo-

    diert und nicht seitwrts gekippt

    ist und so noch mehr Menschen

    zu Schaden brachte.

    Ich schickte alle nach Hause,

    blieb selbst aber an meinem

    Schreibtisch sitzen, der nun von

    einer feinen Staubschicht bedeckt

    war. Ein grsslicher Geruch von

    brennendem Metall, Gummi und

    vielleicht Fleisch breitete sich aus.

    Aber irgendwie schien mir, ich

    knnte meine kleine Firma be-

    schtzen, indem ich hier an

    meinem Tisch sitzen blieb.

    In den ersten 24 Stunden war

    ich im Schadenbegrenzungs-

    modus und versuchte, panische

    Freundinnen zu beruhigen.Meine

    vertraute Umgebung hatte sich in

    eine Kriegszone verwandelt. Die

    Gegend sdlichmeines Bros war

    Sperrgebiet. Aber mein Gebude

    stand genauso auf der Grenze,

    dass man durch den Nebenein-

    gang an der Canal Street rein und

    dann unkontrolliert durch den

    Haupteingang in das Sperrgebiet

    gehen konnte. Einige meiner

    Freunde, die aus ihren Wohnun-

    gen evakuiert worden waren, ge-

    langten so ins Sperrgebiet.

    Heute, zehn Jahre spter bin

    ich fassungslos, wie weit die

    Angst vor dem Anderen um sich

    gegriffen hat, insbesondere wenn

    es umMuslime geht. Das war auch

    die Motivation fr meinen Film

    Abrahams Children, in dem es

    um muslimische Kinder in New

    York geht, und was sie alles er-

    leben und aushalten mssen.

    New York hat mit diesem An-

    schlag seine Unschuld verloren.

    Viele Amerikaner haben erst

    durch 9/11 berhaupt realisiert,

    dass es Terrorismus gibt und ver-

    hielten sich zum Teil, als sei mit

    diesem Anschlag der Terrorismus

    erfunden worden. Das illustriert

    die Naivitt und Selbstbezogen-

    heit, die zuvor geherrscht hat. Fr

    sie war es ein Weckruf, dass es

    auch eine Welt ausserhalb der

    USA gibt.

    Mary Pratt (42)

    Foto-Producerin,

    aus Solothurn,

    seit 1994 in New York.

    Ichwar zumZeitpunkt des An-

    schlags an der Upper West Side

    an einer geschftlichen Bespre-

    chung. Danach begab ich mich

    zur Subway, die zu meinem r-

    ger ausser Betrieb war. Teils zu

    Fuss, teils mit dem Bus, machte

    ich mich auf denWeg. Es dauer-

    te mehrere Stunden, bis ich im

    West Village ankam, wo ich

    wohnte, und in dieser Zeit er-

    fuhr ich in sehr kleinen Dosen,

    was geschehen war.

    Allerdings konnte ich es

    nicht richtig glauben; ich erin-

    nere mich noch gut daran, dass

    ich beschloss, nicht auf das Ge-

    rede zu hren. Die Indizien ver-

    strkten sich jedoch: Da war et-

    wa ein schwarzer Mann beim

    Washington Square Park, der

    von Kopf bis Fuss von weissem

    Staub berzogen war und ziem-

    lich gespenstisch aussah.

    In diesem Moment kam er-

    staunlicherweise der Anrufmei-

    nes Vaters durch, und so war er

    der Erste, der mir glaubwrdig

    sagte, was passiert war. Aber

    selbst als ich kurz darauf zuHau-

    se war und den Fernseher ein-

    schaltete, dauerte es noch Stun-

    den, bis ich das Ausmass der

    Katastrophe wirklich begriff.

    Dekadente Prada-Party

    drei Tage danach

    Ich erinnere mich noch gut an

    den beissenden Geruch, der

    wochenlang anhielt und an die

    Lastwagen, die riesige, noch

    heisse Stahlteile wegtranspor-

    tierten. Und ichweiss noch, was

    ich fr ein komisches Gefhl im

    Bauch hatte, als ich drei Tage

    nach den Anschlgen die exklu-

    sive Ladenerffnungsparty von

    Prada in Soho besuchte die

    Dekadenz kam mir so fehl am

    Platz vor, und dennoch war mir

    die Ablenkung mehr als recht.

    Bekanntlich haben nach 9/11

    viele New Yorker Kleinunter-

    nehmer und Freelancer massiv

    gelitten. Bei mir war es genau

    das Gegenteil: Meine kleine

    Fotoproduktionsfirma, noch

    nicht mal ein Jahr alt, kam da-

    mals erst richtig in Schwung.

    Wenige Tage nach der Tragdie

    erhielt ich den Auftrag fr eine

    Fotokampagne, die am 11. Sep-

    tember fallengelassen worden

    war und nun dringend realisiert

    werden sollte.

    NewYork ist eine ausgespro-

    chen widerstandsfhige Stadt,

    ebenso wie ihre Bewohner. Ich

    war immer schon ein Fan dieser

    zwei klotzigen Trme undwerde

    das World Trade Center vermis-

    sen. Es mag sich merkwrdig

    anhren, aber ich bin dankbar,

    dass ich damals hier war, in

    meiner Stadt, ich fhle mich

    New York dadurch verbun-

    dener.

    Es dauerte

    Stunden,

    bis ich das

    Ausmass der

    Katastrophe

    begriff.

    Mary Pratt beim Washington

    Square Park, wo sie einem

    mit weissem Staub bedeckten

    Mann begegnete.

  • 14

    |

    Migros-Magazin 35, 29. August 2011

    Audrey

    Manley (44)

    Kunsthistorikerin, in den USA

    aufgewachsen mit Schweizer

    Eltern aus Pontresina GR,

    in New York seit 1989.

    Als der erste Turm fiel, war ich

    zu Hause in unserer Wohnung

    sdlich der Canal Street, hatte

    meine Mutter am Telefon und

    starrte gerade aus dem Fenster

    auf das brennende World Trade

    Center. Ich schrie, liess den

    Apparat fallen und rannte in die

    Kche, um inDeckung zu gehen.

    Ich hatte einfach Angst, wusste

    nicht, was noch alles passieren

    knnte. Dann entschied ich

    mich, demRatmeinerMutter zu

    folgen und zu gehen.

    Ich packtemeinHandy, Geld,

    schloss die Wohnung ab und

    rannte ziemlich panisch auf die

    Strasse. Zu dem Zeitpunkt be-

    wegte sich eine gigantische

    Staubwolke weg vom WTC. Ich

    lief mit dem Strom mit. Inzwi-

    schen funktionierten dieHandys

    nicht mehr richtig, ich erreichte

    niemanden, weder meine Eltern

    imNordenNewYorks, nochmei-

    nen Mann im Bro oder meine

    Schwester, die auch gerade in der

    Stadt war. Endlich nach ber

    einer halben Stunde er-

    reichte ich meinen

    Vater. Ich weinte und

    sagte ihm, er msse

    versuchen, die anderen

    zu erreichen, damit wir

    uns treffen und einen

    Weg aus der Stadt

    finden konnten. Wir

    einigten uns auf eine

    Strassenecke bei der

    Grand Central Station.

    Tatschlich schaffte

    mein Vater es, mit den

    anderen zu telefonie-

    ren, und wir fielen uns

    bald darauf in die Arme.

    Der Bahnhof allerdings

    war lngst evakuiert, es

    fuhren keine Zge. Und

    die Busse, waren so

    voll, dass man keine

    Chance hatte reinzu-

    kommen. Also gingen

    wir zu Fuss.

    Als wir den Central

    Park erreichten, wurde

    es vllig surreal. Dort

    waren Leute auf dem

    Rasen, die Frisbee spiel-

    ten undmit ihrenHun-

    den herumtollten, als

    wre nichts geschehen.

    Weiter oben an derMa-

    dison Avenue sassen

    die Gste draussen in

    kleinen Restaurants

    und assen ihren Lunch.

    Am liebsten htte ich

    diese Leute gepackt und

    angeschrien, ob ihnen

    eigentlich klar ist, was

    gerade passiert.

    Schliesslich erreichten wir

    weiter oben an der 125th Street

    einen weiteren Bahnhof, und

    dort fuhren Zge. Inzwischen

    flogen auch Kampfjets ber die

    Stadt, was uns ein Gefhl grsse-

    rer Sicherheit gab. Wir schafften

    es raus aus der Stadt und erreich-

    ten das Haus meiner Eltern am

    spten Nachmittag.

    9/11 hat das Land verndert.

    Die New Yorker sind freundli-

    cher und sanfter, bis heute. Aber

    viele Menschen sind auch ngst-

    licher geworden. Und viele regen

    sich ber die Sicherheitskontrol-

    len an den Flughfen auf. Ich

    nicht. Ich bin froh darber. Das

    Land ist sicherer geworden.

    In jenen

    Tagen waren

    wir alle

    Amerikaner.

    Hans Kaeser nahe der

    Grand Central Station,

    wo er damals aus seinem

    Bro evakuiert wurde.

    Hans Kaeser (58)

    Wirtschaftsanwalt,

    aus Zrich,

    seit 1981 in New York.

    Meine Kanzlei befand sich da-

    mals imMetLife-Gebude bei der

    Grand Central Station. Kurz vor

    9 Uhr steckte einer meiner Part-

    ner seinen Kopf inmein Bro und

    meinte, es sei wohl ein Sportflie-

    ger insWTC geflogen. Drben bei

    ihm sahen wir dann den dicken

    schwarzen Rauch, der in denHim-

    mel aufstieg. Zurck in meinem

    Bro, erschien auf meinem Bild-

    schirm eine blinkende Warnung:

    Gebude evakuieren! Dies ist ein

    Notfall, keine bung!

    Unten auf der Strasse waren

    bereits Hunderte von Menschen,

    alle etwas unschlssig, wohinman

    sich nunwenden sollte. Ich schlug

    einigenmeiner Partner den nahe-

    Audrey Manley in ihrer Wohnung am Broadway, die sie damals fluchtartig

    verlassen hat.

    Im Central Park spielten die

    Leute Frisbee, als wre nichts

    geschehen.

  • MENSCHEN9/11

    |

    15

    Salvatore

    Battaglia (44)

    Krankenpfleger,

    aus Mittelhusern BE,

    seit 1991 in New York.

    Mein Bro lag damals direkt

    beim Bahnhof Hoboken, New

    Jersey, und hatte eine wunder-

    schne Sicht auf dasWorld Trade

    Center. Pltzlich sagte meine

    Arbeitskollegin, es sei komisch,

    wie alle Leute vor dem Bahnhof

    nach oben schauten. Erst dann

    sah ich den Rauch beim WTC

    und einen Flugzeugschwanz.

    Whrend eines Telefongesprchs

    sah ich durchs Fenster. In dem

    Moment schoss von rechts ein

    Flugzeug ins Blickfeld. Die Ma-

    schine verschwand hinter dem

    WTC, eine Sekunde spter sah

    ich einen riesigen Feuerball wie

    in einem Schwarzenegger-Film.

    Whrend der nchstenMinu-

    ten breitete sich panikartig Angst

    aus. Die Telefonleitungen funk-

    tionierten noch, und in unserem

    Bro voller Auslnder versuch-

    ten natrlich alle, ihre Familien

    in Europa zu erreichen. Ich rief

    meinen damaligen Freund bei

    uns zu Hause an, um ihn zu war-

    nen und sicher zu sein, dass er

    okay war.

    Schliesslich sahen wir

    die Trme des WTC

    einstrzen, ich glaube,

    ich habe noch nie ein so

    schreckliches Bild ge-

    sehen. Es hat extrem

    wehgetan. Fr mich

    war es fast so, als wre

    ein Mensch gestorben,

    der mir nahe stand.

    Und ich sprte auch

    Wut.Die verstrkte sich

    noch, als ich spter

    dann Bilder im Fernse-

    hen sah, wie sie irgend-

    wo in der arabischen

    Welt gefeiert haben.

    Ich ging dann raus

    auf die Strasse und half

    in einer Notfallstation

    mit, die vor dem Bahn-

    hof aufgebaut worden

    war. Einige der Leute

    aus dem Katastrophen-

    gebiet waren wie in

    Mehl getaucht, andere

    sahen aus, wie wenn

    nichts passiert wre.

    Viele waren es nicht.

    Und da war kein

    Blut, nur unglaublicher

    Schmerz in denGesich-

    tern und Augen.

    Spter amNachmit-

    tag realisierte ich, dass

    ich an dem Tag wahr-

    scheinlich nicht nach

    Hause ins East Village

    kommen wrde; es

    fuhren weder Fhren

    noch Zge nach New

    York. Ich hatte mich

    schon auf eine Nacht

    imBro vorbereitet, als gegen 22

    Uhr ein Gercht aufkam, dass es

    doch einen Zug ohne Halt bis an

    die 33.Strasse geben knnte. Der

    Zug fuhr tatschlich, aber ausser

    mir sass praktisch niemand drin.

    Auch das East Village war leer.

    Wochen spter versuchte ich,

    zum Ground Zero zu gehen, um

    mir ein Bild zumachen. Ich habe

    es nicht geschafft, der Stress war

    zu gross. berall waren Touris-

    ten, die fotografierten, und

    Leute, die versuchten Fotos vom

    Anschlag zu verkaufen. Das hat

    mich richtig wtend gemacht.

    Erst vier, fnf Monate spter

    schaffte ich es, mir Ground Zero

    anzusehen.

    gelegenenHarvard Club vor. Dies

    nicht zuletzt deshalb, weil der sich

    in einem alten Townhousemit nur

    sechs Stockwerken befindet. Dort

    waren in der Haupthalle bereits

    zwei Fernseher aufgestellt wor-

    den, auf denen sich die Tragdie

    in allen Einzelheiten verfolgen

    liess.

    Als wir uns von den Bildern

    des Grauens losreissen konnten,

    beschlossen jene, die in den Vor-

    orten lebten, sich zu Fuss aufzu-

    machen, in der Hoffnung, weiter

    im Norden eine Transportmg-

    lichkeit zu finden. Die Park Ave-

    nue war mit Abertausenden von

    Menschen berflutet, viele davon

    mit kleinen Radios an den Ohren,

    und fast alle mit frischen Trnen-

    spuren auf ihren Gesichtern.

    Acht Vter von befreundeten

    Familien kehrten nie zurck

    Wir marschierten gute drei Kilo-

    meter nordwrts. Ich erinnerte

    mich an eine Hertz-Autovermie-

    tung an der 89.Strasse. Die klima-

    tisierte Ruhe, die uns dort emp-

    fing, war surreal. In Erwartung

    einer schwierigen Fahrt durch

    rauchgeschwrzte Trmmerfelder

    mieteten wir das grsste vierrad-

    getriebene Auto im Angebot. Zu

    unserem Erstaunen jedoch waren

    alle Strassen leergefegt, wir waren

    in Rekordzeit zu Hause.

    In unserem kleinen Vorort in

    Westchester County wurde in

    Windeseile bekannt, welche Vter

    noch vermisst wurden. Am sel-

    ben Abend besuchten wir be-

    freundete Familien und sprachen

    den bangenden AngehrigenMut

    zu. Bei acht Familien jedoch

    kehrte der Vater nie wieder

    zurck. Alles Leute, die wir gut

    gekannt haben. Damit nahm die

    Tragdie eine sehr persnliche

    Dimension an.

    Amnchsten Tag, auf dem all-

    morgendlichen Spaziergang mit

    dem Hund, realisierte ich pltz-

    lich, dass vor jedemHaus die ame-

    rikanische Flaggewehte, das hatte

    es vorher noch nie gegeben. Etwas

    beschmtmachte ichmich auf die

    mhsame Suche nach einer der

    letzten Fahnen. Sie wehte wh-

    rend des ganzen Jahres stolz vor

    meinemHaus. In jenen Tagenwa-

    ren wir alle Amerikaner.

    Salvatore Battaglia beim Bahnhof Hoboken, New Jersey. Im Hintergrund das

    Gebude, von dem aus er damals den Anschlag auf die Twin Towers verfolgte.

    Als wre ein Mensch

    gestorben, der mir nahe stand.

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  • Migros-Magazin 35, 29. August 2011

    MENSCHEN9/11

    |

    17

    Damals

    war ich im

    Berufsmodus,

    ich versprte

    keine Panik.

    Adrian Mller auf dem Dach

    seiner Wohnung in Brooklyn.

    Von hier aus hat er die

    brennenden Trme fotografiert.

    Chaos, Staub und Erschpfung:

    Adrian Mller fotografierte das

    Inferno am Tag des Anschlags.

    Adrian Mller (35)

    Fotograf, aus Luzern,

    seit 2000 in New York.

    Ich sass beim Frhstck in mei-

    nem Loft-Apartment in Brooklyn

    mit direktem Blick auf das WTC,

    als mir der Rauch bei einem der

    Trme auffiel. Aha, es brennt,

    dachte ich, und holte ein Fernglas,

    um es mir genauer anzuschauen.

    Ich sah Papier herumflattern und

    realisierte, dass es ein ziemlich

    grosses Feuer sein muss. Dann er-

    blickte ich aus dem Augenwinkel,

    wie sich ein Flugzeug nherte.

    Whrend ich mich noch wunder-

    te, kam es auch schon zu einer

    gewaltigen Explosion. In demMo-

    ment war mir klar, dass das nur

    ein Terroranschlag sein konnte.

    Ich holte meine Kamera und ging

    auf unser Dach, um zu fotografie-

    ren. Von dort aus habe ich verfolgt

    und dokumentiert, wie der erste

    Turm fiel. Die enorme Rauch-

    wolke trieb wegen der Windrich-

    tung exakt auf mich zu.

    Gegen den Strom mit dem

    Velo ins Katastrophengebiet

    Ich ging rasch in die Wohnung

    runter, schloss alle Fenster und

    machte mich mit meiner Kamera

    auf den Weg zum WTC. Mit dem

    Velo fuhr ich ber die Brooklyn

    Bridge gegen den Strom der

    Leute, die zu Fuss aus Manhatten

    flchteten. Whrend dieser Fahrt

    fiel dann auch der zweite Turm.

    Ich kam bis zwei, drei Blocks an

    das Katastrophengebiet heran,

    dann stiess ich auf erste Absper-

    rungen. Und ich habe alles foto-

    grafisch festgehalten: den Exodus,

    die Staubwolke, die ersten Ret-

    tungsbemhungen, stundenlang,

    und auch die kommenden Tage.

    Damals war ich sozusagen im

    Berufsmodus und versprte weder

    Panik noch Trauer. Die Gefhle

    kamen spter, als sich der erste

    Jahrestag nherte. Ich ging ins

    Archiv, sah mir an, was ich da

    fotografiert hatte, und erst dann

    hat es mich wirklich gepackt.

    Nach demAnschlag warenwir

    wegen derWindrichtungwochen-

    lang Rauch, Staub und Gestank

    ausgesetzt. Auf dem Dach fanden

    wir immer wieder neue Do-

    kumente, Papiere aus den Bros

    der zerstrten Trme. Und es dau-

    erte sicher ein Jahr, bis ich mich

    daran gewhnt hatte, die Trme

    vom Frhstckstisch aus nicht

    mehr zu sehen.

    Texte Ralf Kaminski

    Bilder Ruben Wyttenbach,

    Adrian Mller

  • 18

    |

    Migros-Magazin 35, 29. August 2011

    Es war ein

    Angriff auf unsere

    liberalen Werte

    Moritz Leuenberger war Bundesprsident, als in New York die

    Twin Towers einstrzten und das war nur eine von vielen

    Katastrophen, auf die er im schwarzen Herbst 2001 reagieren

    musste. Ein Gesprch ber Terrorangst, Risiken und die Folgen

    des Anschlags auf die freie Welt.

    Moritz Leuenberger,

    wo waren Sie, als die Anschlge

    in New York passierten?

    Ich war in einer Sitzung, und nie-

    mand hat mich den Bundespr-

    sidenten informiert. Nach der

    Sitzung habe ich es von einem

    Mitarbeiter erfahren, der es von

    seiner Freundinwusste. Ich setzte

    mich gleich vor den Fernseher.

    Da standen die Trme schon

    nicht mehr?

    Nein, das war erst etwa drei Stun-

    den spter. Dass ich nicht um-

    gehend informiert wurde, kam

    natrlich zur Sprache, mit einiger

    Vehemenz. Es hat auch gewirkt:

    Bei den anderen Katastrophen je-

    nes Herbsts bin ich dann immer

    sofort informiert worden.

    Wissen Sie noch, was

    Sie damals dem Volk sagten?

    Die politisch wichtigste Botschaft

    war, dass der Angriff auf dasWorld

    Trade Center ein Angriff auf unse-

    re liberale Gesellschaftsordnung

    ist, auf unsere Werte, auf unsere

    Toleranz und Offenheit. Dass

    diese Werte als Reaktion auf die

    Anschlge auch in Frage gestellt

    werden knnten. Aber dass wir sie

    nun erst recht hochhalten mss-

    ten. Ausserdem: Blosse Rache

    frdert die Spirale von Hass und

    Gewalt, und das knne nicht die

    Antwort sein. Das habe ich sinn-

    gemss neben unserer Solidari-

    tt auch US-Prsident Bush in

    einem Telegrammmitgeteilt.

    Einen direkten telefonischen

    Kontakt mit Bush gab es nicht?

    Nein, da haben so viele telefoniert,

    das habe ich gar nicht erst ver-

    sucht. Aber dassman einem ande-

    ren Volk via seinen Prsidenten

    die Anteilnahme ausdrckt, ist

    einewichtigeund schneTradition.

    Unmittelbar nach dem Attentat

    im Zuger Parlament im gleichen

    Herbst hat der tschechische Prsi-

    dent Vaclav Havel mir seine Soli-

    daritt zukommen lassen, weil er

    das sofort als Angriff auf die De-

    mokratie verstanden hat.

    Gab es nach den Anschlgen

    ngste, dass nun auch die

    Schweiz bedroht sein knnte?

    Oh ja. Die ngste waren massiv.

    Wenn ein Attentat in New York

    mglich war, dann doch im gan-

    zen Westen, auch bei uns. Die

    Angst vor terroristischen Aktivi-

    tten war schon vorher latent da,

    aber nachher war sie akut. Es gab

    auch konkrete Folgen: Die welt-

    weiten Sicherheitsvorkehrungen

    im Flugverkehr wurden auch in

    der Schweiz eingefhrt.Wirmuss-

    ten massiv aufrsten. Dazu kam

    die Auseinandersetzung mit den

    tieferen Ursachen von Terroris-

    mus: die konomischenUngleich-

    heiten, die Facetten des Islams,

    das Verhltnis zwischen den Kul-

    turen. Daraus ergab sich eine

    grosse Diskussion. Dass dieMina-

    rett-Initiative lanciert und ange-

    nommen wurde, ist indirekt auch

    auf 9/11 zurckzufhren.

    Sie waren im Herbst 2001

    gefordert. Erst 9/11, dann das

    Attentat in Zug, das Swissair-

    Grounding, der Lastwagenunfall

    im Gotthardtunnel, der Cross-

    air-Absturz bei Bassersdorf,

    alles innert dreier Monate. Was

    ging in Ihnen vor?

    Eswar eine harte Zeit, fr uns alle.

    Nach dem Crossair-Absturz liess

    ichmich dazu hinreissen zu sagen:

    Hrt denn das nie auf? Das

    wurdemir teilweise als zu emotio-

    nal angekreidet. Aber viele sagten

    mir auch, dass ich genau das ge-

    sagt habe, was sie gedacht htten.

    Gefhle darf auch ein Bundespr-

    sident zeigen, finde ich.

    Fhlten Sie sich angesichts

    der Unglcksserie auch mal

    berfordert?

    Nie. Man hat mir ja in den 15 Jah-

    ren im Bundesrat immer wieder

    vorgeworfen, ich nehme mein

    Amt nicht so ernst und tatsch-

    lich habe ich meine Rolle gele-

    9/11, Attentat in Zug, Crossair-Absturz,

    gentlich mit gewisser Distanz ge-

    sehen. Aber in diesen Momenten

    habe ich mich zu 100 Prozent mit

    meiner Aufgabe identifiziert.

    Haben Sie Ihre Reden jeweils

    selbst verfasst?

    Ja, aber in Absprachemit anderen.

    Einerseits war damein Stab, ande-

    rerseits habe ich auch mit Freun-

    den geredet. Beim Attentat von

    Zug zum Beispiel war ich gerade

  • MENSCHEN9/11

    |

    19

    Das war etwas ganz anderes: der

    wirtschaftliche Zusammenbruch

    eines Unternehmens. Da habe ich

    auch anders reagiert, habe sogar

    Sprche gemacht. Zum Beispiel

    (denkt kurz nach): Die Flugzeuge

    bleiben am Boden, der Bundesrat

    geht vor Wut in die Luft, irgend-

    wie so. Es war eine ganz andere

    Kategorie, es gab klare Ursachen,

    die zu vermeiden gewesen wren,

    etwa die Hunter-Strategie der

    Swissair-Spitze. Auch die Folgen

    waren nicht zu vergleichen mit

    den anderen beiden Ereignissen.

    Der Unfall im Gotthard und der

    Crossair-Absturz waren klassische

    Grossunflle, die wir in unser

    Risikodenken einkalkulieren. So

    brutal es klingt, aber wir rechnen

    mit solchen Unfllen und ben

    Rettungsplne. Natrlich ndert

    das nichts am Schock und an der

    Trauer, wenn das Risiko Gestalt

    annimmt.

    Oft hat man bei Politikern den

    Eindruck, da werde ein

    Betroffenheitsritual abgespult.

    Ich hoffe, den Eindruck hatteman

    beimir nie. Und es war auch nicht

    so. Es hat mich jedes Mal wahn-

    sinnig mitgenommen. Aber dabei

    darf ich es als Bundesprsident

    nicht bewenden lassen, ich muss

    politisch reagieren und die Zu-

    kunft ansprechen. Oft wird ja nur

    die harte Bestrafung der Tter

    gefordert, das ist mir zu simpel.

    9/11 war von den Terroristen

    sehr medienwirksam

    inszeniert, die Bilder hngen

    bis heute in unseren

    Kpfen. Hat dieser Anschlag

    den Umgang mit der Macht der

    Bilder verndert?

    Sicher ist die Macht der Bilder

    enorm. Ein paar Monate nach

    dem schwarzen Herbst habe ich

    einen weiteren Katastrophenort

    besucht, an den sich heute kein

    Mensch erinnert, weil keine ein-

    zige Kamera dabei war. Es hatte im

    Emmental eine schwere

    berschwemmung gege-

    Swissair-Grounding, Gotthardunfall: Fnf Katastophen in drei Monaten eine harte Zeit fr Moritz Leuenberger.

    mit dem senegalesischen Prsi-

    denten unterwegs, der auf Staats-

    besuchwar. Ichmusste ihn stehen

    lassen undmachtemich sofort auf

    den Weg nach Zug. Whrend der

    Fahrt habe ich mit Freunden tele-

    foniert, einer davon ein Psychiater

    von ihnen flossen Aussagen in

    meine Erklrung ein.

    Die Verunsicherung war gross

    im Land nach 9/11, und

    sptestens mit dem Grounding

    hatten viele das Gefhl, jetzt

    gehe dann mit der Swissair

    auch gleich die Schweiz unter

    Die fnf Katastrophen haben fr

    mich nicht die gleiche Bedeutung.

    9/11 und Zug sind die ganz gros-

    sen, ergreifenden Ereignisse. Zug

    ging mir besonders nahe. Ich war

    dort, der Boden war noch blut-

    durchtrnkt, die Srge mit den

    Leichen gleich daneben, darunter

    auch Leute, die ich persnlich ge-

    kannt habe. Die weltpolitische

    Bedeutung von 9/11 ist natrlich

    grsser, klar. Aber Zugwar persn-

    licher, rein durch die Nhe. Ich

    glaube auch, dass 9/11 nicht ohne

    Einfluss auf das Verhalten des Zug-

    Attentters war. DerMassenmord

    inNewYork knnte seineHemm-

    schwelle gesenkt haben.

    Und das Grounding?

    9/11 ein Moment, den man nie vergisst

    Moritz Leuenberger (65), Zrich: Ich weiss noch, wie

    ich dachte: Kann das wirklich Realitt sein? Mir war aber

    auch sofort klar, dass dies ein historisches Ereignis war, zu

    dem ich mich als Bundesprsident ussern musste.

  • Migros-Magazin 35, 29. August 201120

    |

    MENSCHEN9/11

    Chronologie

    des Schreckens

    Am Vormittag des 11. Sep-

    tembers 2001 steuerten

    Al-Kaida-Terroristen

    zwei Verkehrsflugzeuge in

    die beiden Trme des World

    Trade Centers in New York.

    Diese fielen innert zweier

    Stunden in sich zusammen

    und verwandelten den

    sdlichen Teil Manhattans fr

    Wochen in ein Katastrophen-

    gebiet. Rund 2750 Menschen

    starben fast 40 Prozent

    verbrannten bis zur Un-

    kenntlichkeit. 16 Menschen

    konnten lebend aus den

    Trmmern geborgen werden.

    Eine weitere Maschine

    steuerten die Terroristen

    bei Washington DC ins

    Pentagon, dabei kamen 189

    Menschen ums Leben. Ein

    viertes Flugzeug strzte in

    Pennsylvania ab, 44 starben.

    Die Flugzeuge waren von

    19 Selbstmordattenttern

    gekapert worden. Von den

    vier Todespiloten hatten drei

    in Deutschland studiert und

    zuvor eine Flugausbildung in

    den USA absolviert. Der

    Terrorangriff auf das WTC

    verursachte einen Schaden

    von ca. 40 Milliarden Dollar.

    1,6 Millionen Tonnen Schutt

    mussten beseitigt werden.

    In zwei Jahren soll das

    541 Meter hohe One World

    Trade Center fertig sein.

    ben, mit Toten. Aber Kata-

    strophen finden auch dort

    statt, wo es keine Kameras gibt.

    Bei 9/11 allerdings haben die Bil-

    der die symbolhafte Bedeutung

    des Anschlags als Angriff auf die

    freie Gesellschaft verstrkt.

    Sieht man sich die aktuelle Lage

    der westlichen Welt an,

    scheinen die Terroristen von

    damals auf gutem Weg, ihr Ziel

    zu erreichen: Seit 2001 geht es

    abwrts. Haben die Anschlge

    dazu beigetragen, oder haben

    wir das ganz alleine geschafft?

    Ich glaube nicht, dass dasmit 9/11

    zu tun hat. Hchstens indirekt.

    Dass die USA in Afghanistan ein-

    marschiert sind und im Irak einen

    Krieg begonnen haben, waren Fol-

    gen der Anschlge und vor allem

    der Irakkrieg hat zu jener Ver-

    schuldung beigetragen, die ein

    Teil der aktuellen Krise ist. Das

    Ausmass der Verschuldung ist

    aber hausgemacht und htte sich

    vermeiden lassen, zum Beispiel

    mit einer Schuldenbremse, wie

    wir sie in der Schweiz kennen. Zu-

    dem leben wir in jeder Beziehung

    ber unsere Verhltnisse. Darin

    liegt das Hauptproblem, und das

    hat mit 9/11 nichts zu tun.

    Aber man hat sich

    im Westen auf das neue Bse

    eingeschossen: die Muslime.

    Es gibt Leute, welche diese Ver-

    krzung machen und versuchen,

    daraus Kapital zu schlagen. Aber

    es gab nach den Anschlgen auch

    eine bewusstere Auseinanderset-

    zung mit dem Islam, und zwar

    ganz seris. Es wurden viele B-

    cher publiziert und auch gekauft.

    Natrlich gab es dann auch akzen-

    tuierte Konflikte, aber es gab ge-

    nauso den Dialog. Und wir haben

    ja auch immer betont, dass es

    letztlich keinen anderenWeg gibt

    als denDialog. Ansonstenwrden

    wir unsere Grundlagen einer libe-

    ralen Gesellschaft aufgeben.

    Bis heute gibt es

    Verschwrungstheoretiker,

    die glauben, die USA htten

    bei den Anschlgen ihre

    Finger selbst im Spiel gehabt.

    Das ist Unsinn. Es gibt historische

    Ereignisse, dieman nicht leugnen

    darf, das wre verantwortungs-

    los.

    Wie war das fr Sie, als Osama

    bin Laden erschossen wurde?

    Das war ein Akt von grosser Sym-

    bolkraft. Mir wre es zwar lieber

    gewesen, man htte ihn vor Ge-

    richt gestellt. Und doch hat es

    weltweit Erleichterung ausgelst,

    auch bei mir. Eine Bedrohung ist

    eliminiert worden. Aber es ist wie

    bei der Hydra: Man weiss nicht,

    wie viele Kpfe wo nachwachsen.

    Ich glaube, es wre falsch, sich da

    zu viele Hoffnungen zu machen.

    Und wenn wir von 9/11 reden,

    mssen wir auch von Zug reden

    und vonNorwegen. Der Anschlag

    in Oslo hat viele Parallelen mit

    Zug. Dunkle Seiten in menschli-

    chen Seelen gibt es auch in unse-

    rer Kultur.

    Es scheint, die Demokratien

    der Welt sind angesichts

    der Bedrohung bereit, weniger

    Freiheit fr mehr Sicherheit in

    Kauf zu nehmen. Wann ist eine

    Grenze erreicht?

    Es ist ein stetes Abwgen zwischen

    Risiko und Freiheit. Insgesamt

    neigenwir dazu, das Risiko zu ver-

    drngen, zugunsten der Freiheit

    ich laufe auch lieber ohne Body-

    guards herum. Unmittelbar nach

    Attentaten oder Unfllen wollen

    immer alleMassnahmen frmehr

    Sicherheit, aber das schwcht sich

    meist rasch ab. Zwei Jahre nach

    Zug waren die Sicherheitsschran-

    ken im Bundeshaus schon wieder

    umstritten. Nach demLastwagen-

    unfall im Gotthard war sogar das

    Transportgewerbe mit einem

    Kreuzungsverbot einverstanden;

    drei Monate spter wurde dann

    schonwieder von Schikanen gere-

    det. Ich habe aber Verstndnis da-

    fr, eine gewisse Verdrngung von

    Schreckensszenarien ist mensch-

    lich und gehrt zur Lebensfreude,

    die wir doch eigentlich mchten.

    Interview Ralf Kaminski

    und Sabine Lthi

    Bilder Christian Benedikt

    Mirwre es lieber, man htte

    Bin Laden vor Gericht gestellt.

    www.migrosmagazin.ch

    Inwiefern vernderte 9/11 die

    Weltpolitik? Fnf Thesen von der

    USA bis zur Schweiz.

    Was ist uns mehr wert: Freiheit oder Sicherheit?

    Moritz Leuenberger luft lieber ohne Bodyguards herum.

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    Dank verschieb- und ausbaubaren Sitzen

    lassen sich Velos locker verstauen.

    Familie Schneider hat im letzten Migros-

    Magazin von der Gratis-24-Stunden-Er-

    lebnisfahrtmit dem VWMultivan gelesen

    und es sofort probiert. Diese Chance

    wollte ich mir nicht entgehen lassen,

    erklrt Mutter Irene (41): Als berra-

    schung habe ich einen Ausflug mit Pick-

    nick geplant. Ihre Kinder Martin (12),

    Miriam (8) und Rebecca (7) trauen ihren

    Augen kaum, alsMami im Familienfreund

    von VW vorfhrt. Sie sind sofort be-

    geistert vom Siebenpltzer und knnen

    sich kaum entscheiden, auf welchem der

    bequemen Sitze sie Platz nehmen sollen.

    Miriam meint auf dem Weg zum Picknick

    keck: Mami htte locker nochmehr ein-

    kaufen knnen, das Auto hat ja so viel

    Platz. Papi Kurt (44) stimmt zu: Soha-

    ben sogar noch die Velos Platz. Aber wen

    wundert dasbei 5800Liter Stauraum!

    Mit wenigen Handgriffen schiebt er Rck-

    bank und Einzelsitze zurecht, und schon

    lassen sich die Velos unterbringen. Bei

    Bedarf knnte man die Sitze ausbauen.

    Ein cleveres System, lobt er. Ist alles

    sicher verstaut, geht es mit Mutter Irene

    am Steuer in Richtung Ausflugsziel. Ich

    bin erstaunt, wie handlich er sich fhrt

    fast wie eine Limousine, erklrt die

    41-Jhrige: Toll auch das DSG-Getriebe,

    da merkt man gar nichts von den Gang-

    wechseln. So etwas nenne ich Komfort!

    Kurt meint mit Blick auf die Tankanzeige:

    Sparsam ist er auch. Obwohl wir schon

    einige Zeit unterwegs sind, hat sich der

    Zeiger nicht gerhrt. Neben der Umwelt

    schont der Multivanmit einem Verbrauch

    ab 6,4 l /100km auch das Familienbud-

    get. So kann man sich ab und zu ein

    Picknick am Waldrand gnnen, bilan-

    ziert Kurt. Seine Kinder htten sicher

    nichts dagegen. Sie waren wie die Eltern

    von den erlebnisreichen 24 Stunden mit

    dem Multivan begeistert und htten

    den VW am liebsten behalten. Wollen Sie

    den vielseitigen Familienfreund ebenfalls

    kennen lernen? Dann melden Sie sich

    noch heute unter www.multivan.ch zur

    Erlebnisfahrt an!

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    Vielseitiger Familienfreund

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    Gepckraum: 4,3 m

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    MEHR INFOS:www.multivan.ch

    Fr kleine wie grosse Einkufe ist

    der VW Multivan der ideale Begleiter.

  • Migros-Magazin 35, 29. August 2011

    MENSCHENCOLORO

    |

    23

    A

    lles lief so gut. Das Artisten-

    trio Romano Carrara (45),

    Cornelia Clivio (47) und Lo-

    renz Matter (41) hatte sich mit

    seiner Videoshow Stage TV ins

    Herzen des Publikums gespielt.

    Ihr frisch entwickeltes Programm

    versprach endlich den grossen

    Durchbruch: ein Multimediamix

    aus Farbprojektionen, Pantomi-

    me, Jonglage undArtistik. 300000

    Franken hatten die drei bereits in

    die aufwendige Computertechnik

    investiert, zwei Jahre lang an den

    Przisionsprojektionen geprobt

    und getftelt. Nun waren sie ber

    Monate weltweit ausgebucht,

    hatten gerade eine Japantournee

    begonnen und jagten von einer

    Show zur nchsten.

    Dann ging bei Lorenz Matter

    gar nichtsmehr. Bei Auftritten be-

    gann er unkontrolliert zu zittern,

    er litt unter Reizhusten, Nacht-

    schweiss, hatte einen Ruhepuls

    von 120. Zunchst glaubte er an

    einen Burn-out. Frher oder sp-

    ter wre sowieso einer von uns

    zusammengeklappt, so stressig

    war diese Zeit. Wir waren nur am

    Herumjetten: heute Japan, mor-

    gen Salzburg, jeden Tag an einem

    anderenOrt. Es folgten qulende

    Wochen des Wartens. 2008 kam

    schliesslich die Diagnose: Lymph-

    knotenkrebs im letzten Stadium.

    Ohne Behandlungwar das tdlich.

    Frmich brach eineWelt zusam-

    men, sagt Cornelia Clivio, Bh-

    nenpartnerin und Ehefrau von

    Lorenz Matter. Wir mussten so-

    fort die ganze Tour absagen.

    ber 100 Auftritte wurden stor-

    niert. Coloro schien beendet,

    noch ehe das Projekt richtig in die

    Gnge gekommen war.

    Nach dem Krebs kam eine

    schwere Herzerkrankung

    Beeindruckt davon, dass Matter

    berhaupt so lange derart leis-

    tungsfhig bleiben konnte, ent-

    schied sich seine rztin fr eine

    besonders aggressive Chemothe-

    rapie und sie wirkte. Schonwh-

    rend der Behandlung begann Lo-

    renz heimlich den Handstand zu

    ben und plante eine neue Tour.

    Aufgeben war nie eine Option,

    sagt er. Im Gegenteil: Er wollte

    mglichst schnell wieder gesund

    werden, damit ihnen niemandmit

    einer hnlichen Idee zuvorkom-

    men konnte.

    2009war LorenzMatter krebs-

    frei. Dann kam der nchste Ab-

    sturz: Die rzte stellen beim

    41-Jhrigen eine schwere Herz-

    erkrankung fest. Die Hauptschlag-

    ader, die vomHerzen indieGefsse

    fhrt, kann jederzeit reissen.

    An dieser Krankheit ist sein

    Ihr Erfolg ist keine Illusion

    Coloro verzaubern Europa. Das grenzt fast an ein Wunder, denn das Artistentrio stand

    2008 vor dem Aus. Ein Mitglied erkrankte an Krebs. Aufgeben war jedoch nie eine Option.

    Coloro setzt sich aus

    den jeweils ersten

    beiden Buchstaben der

    drei Vornamen der

    Akteure zusammen.

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    Reiseprogramm

    1. Tag SchweizRegensburgRiedenburg Bus-

    fahrt nach Regensburg (Abfahrt Zrich 08.15 Uhr,

    St. Margrethen 09.30 Uhr). Nach Ankunft Einschif-

    fung und um 16.00 Uhr heisst es Leinen los.

    2. Tag DietfurtNrnberg Geniessen Sie den

    Vormittag an Bord. Am spteren Nachmittag se-

    hen Sie whrend einer Stadtbesichtigung/-rund-

    gang* einige der vielen Baudenkmler der Meis-

    tersingerstadt Nrnberg innerhalb der imposan-

    ten Stadtmauern. Weiterreise am Abend.

    3. Tag Bamberg Bei einer Stadtbesichtigung*

    lernen Sie am Vormittag Bamberg, eine der

    schnsten Stdte Deutschlands, kennen. Je-

    der europische Baustil seit der Romanik hat in

    Bamberg bei mindestens einem wichtigen Ge-

    bude seine Spuren hinterlassen. Am Nachmit-

    tag Schifffahrt.

    4. Tag Wrzburg Am Nachmittag lernen Sie die

    Barockstadt Wrzburg mit seiner Residenz und

    Altstadt bei einer Stadtbesichtigung* kennen.

    5. Tag WertheimMiltenberg Erleben Sie die

    mittelalterliche Atmosphre Wertheims whrend

    eines Stadtrundgangs* am Vormittag. Besuch des

    Glasmuseums. Am Nachmittag Weiterfahrt nach

    Miltenberg. Nach dem Abendessen individueller

    Stadtrundgang durch die Perle des Mains mit

    ihren schnen mittelalterlichen Fachwerkhusern.

    6. Tag Frankfurt Geniessen Sie am Vormittag die

    beschauliche Fahrt auf dem Main. Die verschie-

    denen Facetten der Mainmetropole Frankfurt ler-

    nen Sie am Nachmittag whrend eines Stadtrund-

    gangs* kennen.

    7. Tag RdesheimBoppardKoblenz Fahrt mit

    dem Winzerexpress und Besuch von Siegfrieds Me-

    chanischem Musikkabinett* in Rdesheim. Am Mit-

    tag Weiterfahrt auf dem romantischen Rhein. Stadt-

    besichtigung* von Boppard am spten Nachmittag.

    Nach dem Abendessen knnen Sie einen individuel-

    len Spaziergang durch Koblenz, eine der schnsten

    und ltesten Stdte Deutschlands, unternehmen.

    8. Tag DsseldorfSchweiz Ausschiffung nach

    dem Frhstck. Rckreise um ca. 11.00 Uhr per

    Bus in die Schweiz.

    * im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar

    Programmnderungen vorbehalten.

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    Das brandneue Schiff der Basler Reederei Scyl-

    la Tours bietet 124 Passagieren ein geschmackvol-

    les Ambiente. Wie bei den Schwesterschiffen Swiss

    Emerald, Swiss Sapphire und Swiss Jewel benden

    sich auf dem Oberdeck ausschliesslich Suiten. Alle

    Kabinen (Suiten) liegen aussen, sind komfortabel

    und luxuris eingerichtet und mit Dusche/WC,

    TV, Radio, Minibar, Safe, Haartrockner, Haustele-

    fon und Klimaanlage ausgestattet. Auf dem Ober-

    und Mitteldeck haben die Kabinen einen franz-

    sischen Balkon, auf dem Hauptdeck kleinere Fens-

    ter (nicht zu ffnen). Im grosszgigen Restaurant

    nden alle Gste gleichzeitig Platz. Zur Bordein-

    richtung gehren Panorama-Lounge mit Bar, Lido-

    bar mit Aussenterrasse, Foyer mit Rezeption, Bou-

    tique, Internet-Corner, Fitnessraum, grosses Son-

    nendeck mit Whirlpool, Lift. Nichtraucherschiff

    (Rauchen auf dem Sonnendeck erlaubt.)

    Unsere Leistungen

    Kreuzfahrt in gebuchter Kategorie

    Vollpension an Bord

    Busfahrt SchweizRegensburg (Einsteigeor-

    te Zrich/Sihlquai, St. Margrethen), Dssel-

    dorfSchweiz (Aussteigeorte Basel, Zrich)

    Alle Schleusen- und Hafengebhren

    Thurgau Travel Reiseleitung

    Nicht inbegriffen

    Versicherungen, Getrnke, Trinkgelder, Ausge,

    Auftragspauschale Fr. 35. pro Auftrag (entfllt

    bei Buchung ber www.thurgautravel.ch)

    Preise pro Person in Fr.

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    Mini Suite Hauptdeck 2180. 1090.

    2-Bettkabine Mitteldeck* 2580. 1290.

    Mini Suite Oberdeck* 3380. 1690.

    Suite Oberdeck* 3780. 1890.

    Zuschlag 2-Bett zur Alleinben. HD 290.

    Zuschlag 2-Bett zur Alleinben. MD 390.

    Ausugspaket (7 Ausge) 180.

    Annullations- und Extrarckreisevers. 55.

    * mit franzsischem Balkon

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    Schiffes der Scylla-Flotte fand am

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    Die Entstehung gesunder Haare und Ngel

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    Nagelmatrix vermehren sich durch Zellteilung und schieben sich

    so langsam nach oben . Dabei reifen sie und bilden das faserige

    Eiweiss Keratin, den Hauptbestandteil der Haare und Ngel. Keratin

    verleiht Haaren und Ngeln ihre Festigkeit.

    So wirkt Biotin

    Biotin wirkt auf die Vermehrung der Haar- und Nagelmatrix-

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    Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.

    MENSCHENCOLORO

    |

    25

    Vater gestorben. Das, sagt

    Lorenz Matter, sei fr ihn

    der Tiefpunkt gewesen. Er wusste,

    dass man diese Gefssschwche

    operierenkann, aber danach jemals

    wieder Akrobatik zu machen,

    schien ihm absolut unmglich. Zu

    schwer der Eingriff, zu einge-

    schrnkt die Leistungsfhigkeit.

    Lorenz Matter wollte die

    Operation verschieben

    Er trat dennoch auf. Ich musste

    einfach wieder einmal leben kn-

    nen, sagt er. Krperlich ging es

    ihm gut, und er war noch nicht

    bereit, sein Leben als Artist ad

    acta zu legen. Ichwar berzeugt,

    dass ich nach der OP nicht mehr

    wrde auftreten knnen. Also

    wollte ich den Eingriff verschie-

    ben, noch ein paar Jahre Coloro

    machen und es geniessen, ehe ich

    mich mit einer totalen Lebens-

    wende abfinden msste.

    Doch nun intervenierten seine

    Partner. Bei jedemAuftritt konnte

    Lorenz Matter tot zusammenbre-

    chen. Mit dieser Verantwortung

    wollten sie nicht leben. Schliess-

    lich fhrte Starchirurg Ren Prtre

    den Eingriff durch.

    ImFrhjahr 2010 funktionierte

    das Herz wieder einwandfrei, und

    die Angst, nie mehr auftreten zu

    knnen, war weg die Kondition

    allerdings auch. Nach einer solch

    schweren Operation kommt man

    nicht einmal mehr eine Treppe

    hinauf. Irgendwann habe ich ein-

    fach einen Termin festgelegt, an

    dem ich wieder auftreten wrde.

    Nur so konnte ich es schaffen.

    Mit zwei Jahren Versptung

    sind Coloro nun wieder voll im

    Rennen und angesagter denn je.

    2010wurden sie fr ihre innovati-

    ve Show als Knstler des Jahres

    ausgezeichnet. Seit Mrz treten

    siemit demRock Circus imZelt

    auf und touren durch Deutsch-

    land, Italien, Frankreich und die

    Schweiz.

    ImNachhineinwar diese Zeit

    auch gut fr uns, sagt Romano

    Carrara. Es war einWendepunkt,

    eine Gelegenheit fr uns alle, uns

    wieder neu zu orientieren und

    ber grundlegendeDinge nachzu-

    denken.Wennman so auf Punkt

    null zurckgeworfen werde, ms-

    seman noch einmal neu entschei-

    den, wie man leben wolle, sagt

    Lorenz Matter. Fr Coloro ist die

    Antwort klar: als Artisten, alles

    andere wrde sie nicht glcklich

    machen. Das ist einfach unsere

    Leidenschaft.

    Text Sonja Bonin

    Bilder Florian Kalotay

    www.coloro.ch

    www.daszelt.ch

    Das sind Coloro: Lorenz

    Matter, Romano

    Carrara und Cornelia

    Clivio (von links).

    9/11 ein Moment, den man nie vergisst

    Lorenz Matter (41), Dietlikon ZH: Wir

    waren im Theater Ticino in Wdenswil ZH

    mitten im Aufbau fr das Bhnenstck Stage

    TV, als ich ein SMS mit der Nachricht erhielt.

    Wir waren aber stark absorbiert und realisierten erst

    am Abend vor dem TV, was wirklich geschehen war.

  • Dr. med.

    Padia Rasch

    Leitende rztin

    Fachkurhaus Seeblick

    _________________________

    Ziele der

    Stoffwechseltherapie

    rasch und gesund Depotfett

    abbauen.

    Cholesterinwerte reduzieren.

    Krper entgiften und

    vitalisieren.

    krpereigene Abwehrkrfte

    gezielt strken.

    dauerhafte Erfolge erzielen.

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    Ich fhle mich wohler, aktiver,

    wacher und habe mehr Le-

    bensfreude. Magrit Olnhoff

    Ich hatte zu viel

    Gewicht und ei-

    nen zu hohen

    Blutdruck. Nach

    meiner Pensionie-

    rung wollte ich

    etwas dagegen unternehmen

    und habe mich im Seeblick an-

    gemeldet. Bald schon konnte

    ich die Medikamente reduzieren

    und hatte trotzdem, oder eben

    gerade deswegen, super Werte!

    Ich fhle mich wohler, aktiver,

    wacher und habe mehr Lebens-

    freude. Meine Erwartungen ha-

    ben sich 100% erfllt. Ich werde

    ganz viel vom hier Gelernten in

    den Alltag integrieren, das wird

    ein neuer roter Faden in meinem

    Leben. Nchstes Jahr komme

    ich wieder hierher, eventuell mit

    Kolleginnen.

    Urschliche und komplemen-

    trmedizinische Behandlung

    von Stoffwechselstrungen.

    Die Teilnehmer der Kurwo-

    chen lernen, die speziell fr sie

    entwickelten Konzepte in die

    Praxis umzusetzen. Es handelt

    sich vor allem um bergewicht,

    Diabetes, Herz-Kreislauferkran-

    kungen, Blutdruckstrungen,

    funktionellen Magen-Darm-

    Strungen und deren Folgen.

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    Weg mit berflssigen Kilos

    Entgiften und vitalisieren Sie

    Ihren Krper. In einer Vital-

    kur- und Kurswoche lernen Sie

    bergewicht, Bluthochdruck,

    zu hohes Cholesterin, Diabetes

    sowie Erschpfungs- und M-

    digkeitszustnde in den Griff zu

    bekommen. Sie erzielen schon

    nach kurzer Zeit berzeugende

    Fortschritte.

    Erfolglos habe ich mich von

    Dit zu Dit gehungert

    Dies ist die Aussage von vie-

    len Hilfesuchenden. Schuld am

    Misserfolg hat der sogenannte

    Jo-Jo-Effekt, das Zusammen-

    spiel von Verhaltensmustern

    und krperlichen Grundbedrf-

    nissen. Die daraus entstehende

    Negativwirkung wird unter-

    schtzt, denn sie erschwert die

    Behandlung ernhrungsabhn-

    giger Strungen. In einer Vital-

    kur- und Kurswoche wird Ihnen

    gezeigt, wie Sie dank der EPD-

    Ernhrungstherapie diese Pro-

    bleme lsen. Informationen zu

    EPD finden Sie auf www.epd-

    ernaehrungsprogramm.ch.

    Spezial-Angebot

    Die siebentgige Intensiv-Vi-

    talkur- und Kurswoche oder

    ein mehrwchiger Kuraufent-

    halt im spezialisierten Fach-

    kurhaus Seeblick ist der An-

    fang zu einer ausgezeichneten

    Gesundheit.

    Spezialpreis ab Fr. 998.- (im

    DZ) statt Fr. 1242.- inkl. Ver-

    pflegung, Kurse & Unterlagen,

    Benutzung Whirlpool, Tepida-

    rium usw. (diverse Therapien

    und Massagen im Haus).

    BuchenSie jetzt IhreVi-

    talkur- undKurswoche.

    Das Fachkurhaus ist jede

    Woche offen. (Ausnahme:

    17.-23.12.2011)

    Nchstmgliche Wochen:

    Sa. 03.09. - 09.09.11

    Sa. 10.09. - 16.09.11

    Sa. 17.09. - 23.09.11

    Sa. 24.09. - 30.09.11

    Sa. 01.10. - 07.10.11

    Mein Wunschtermin

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    senden Sie mir Ihre

    kostenlosen, unverbind-

    lichen Unterlagen und

    Referenzbeispiele zu.

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    Fachkurhaus Seeblick | 8267

    Berlingen | Tel. 052 762 00 70

    oder 071 666 83 40

    www.seeblick-berlingen.ch

    bergewicht, Bluthochdruck, hohes

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