Migros magazin 39 2014 d lu

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NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014 www.migrosmagazin.ch IN FORM I 90 Herzfehler: Harter Start ins Leben REISE-EXTRA Fremde Welten zum Entdecken Sie rufen, und die Stars kommen Nadja Schildknecht und Karl Spoerri sind die Gründer des Zurich Film Festivals. Was vor zehn Jahren klein begann, lockt heute die grossen Stars an die Limmat. I 16 Herbstflussfahrten ab Fr. 295.– | siehe Seite 74 | www.mittelthurgau.ch Bild: Christian Schnur Hier ist es zu Hause. www.aida.ch Einmalig. Immer wieder. EXTRA EXTRA Reisen Nr. 39 | 22. September 2014 Bild: Mirko Ries Anzeige Hallo Vietnam! Fotograf Mirko Ries: Ein liebevoller Blick auf ein Land voller Widersprüche. | 16 Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 041 - 455 70 38 E-mail: [email protected] Ausgabe Luzern, AZA 1953 Sion Response Zentral

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  • NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

    www.migrosmagazin.ch

    IN FORM I 90

    Herzfehler:

    HarterStart

    ins Leben

    REISE-EXTRA

    Fremde

    Welten zum

    Entdecken

    Sie rufen, unddie

    Stars kommen

    Nadja Schildknecht und Karl Spoerri sind die Grnder

    des Zurich Film Festivals.Was vor zehn Jahren klein

    begann, lockt heute die grossen Stars an die Limmat. I 16

    Herbstflussfahrten

    ab Fr. 295. | siehe Seite 74 | www.mittelthurgau.ch

    Bild:ChristianSchnur

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    DIESEWOCHE

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    INHALT

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

    |

    Ein Politfantast? Vielleicht.Ein Sozialromantiker?

    Mag sein. Aber in erster Linie ist Philipp Ruch, der

    Schweizer Theaterregisseur, dermit seinen Flchtlings-

    Aktionen in Berlin fr Furore sorgt, einMensch, der das

    Leid nicht ignorierenwill (Seite 22). Das Elend derMillio-

    nen Syrer, die auf der Flucht sind. Er will Bewusstsein

    schaffen,will helfen, bewegen, Verstndnis wecken.

    Der Brgerkrieg in Syrien ist laut Uno-Flchtlings-

    hilfswerk die schlimmste humanitre Notsituation

    unserer Zeit.Und die schieren Zahlen knnten einen

    verzweifeln lassen: 9 von 23MillionenMenschen sind auf

    der Flucht, 3Millionen haben das Land bereits verlassen.

    Vor allem die Nachbarstaatenwerden berrannt. Der

    Libanon, ein Land von der Grsse derWestschweiz,

    musste 1,12Millionen Flchtlinge aufnehmen.Das ist ein

    Viertel der Bevlkerung. In Jordanien kamen zu 6,5Mil-

    lionen Einwohnern seit Beginn des Krieges fast 700000

    Syrer dazu. In der Trkei sind es bald gegen eineMillion.

    Die Schweiz hat bisher 7000Syrer aufgenommen,

    weitere 500 sollen bis Ende 2015 folgen.Natrlich kom-

    men jetzt sofort die Argumente: Wir knnen nicht die

    Probleme der ganzenWelt lsen,Was ist mit all den

    Illegalen, die reinkommen?,Jeder Flchtling zieht

    zehn andere nach.Aber irgendwie verblassen sie vor

    demHintergrund dieser humanitren Katastrophe

    Europa steht vor einer gewaltigenHerausforderung.

    Und die Situation ist viel komplexer als bei frheren

    Flchtlingsdramen, als in erster LinieMenschen aus dem

    gleichen Kultur- und Religionsraum hierherdrngten. Die

    Mobilitt ist grsser geworden, Schlepperbandenmachen

    Geschfte, und viele, die bereits hier sind, versuchen An-

    gehrige nachzuholen, koste es,was es wolle.

    Die europischen Staaten sind gefordert.Ob es da die

    richtige Taktik der Schweiz ist, sichmittels scharfer Ini-

    tiativen,wie sie zurzeit die SVP plant, aus der Verantwor-

    tung zu nehmen? Irgendwannwerdenwir darauf eine

    Antwort an der Urne gebenmssen. Aber was passiert in

    der Zwischenzeit?

    MIGROS-WOCHE

    6 | Aktuelles

    MENSCHEN

    10 | Frischekur fr Schweizer Jugis

    Wellness,W-Lan, Designlounge: Die

    altbackenen Jugendherbergen haben

    sich zu modischen Hostels gewandelt.

    14 | Waidmannsheil!

    Wissenswertes zur Jagdsaison.

    16 | Zurich Film Festival

    Die ZFF-Grnder Nadja Schildknecht

    und Karl Spoerri ber Highlights und

    Herausforderungen.

    22 | Politisches Theater

    Regisseur Philipp Ruch rttelt

    Menschen und Politiker auf.

    29 | Kolumne: Der Hausmann.

    AKTUELL

    32 | Interview

    Migros-Prsident Andrea Broggini ber

    die Migros der Zukunft.

    37 | Preisbarometer

    SCHAUFENSTER

    38 | Feine Bio-Meringues-Rezepte

    41 | Aromareicher Kaffeegenuss

    42 | Energie zu jeder Tageszeit

    45 | Handgeflochtene Zpfe

    47 | Passion-Joghurts fr Geniesser

    49 | Ssse Verfhrungen von Choc Midor

    50 | Captormania-Fans aufgepasst!

    Jetzt kommen die Knigs-Clan-Joker

    65 | Alles fr die Kaffeepause

    67 | Neu: Wasserenthrter von Total

    69 | Der Haustier-Fotowettbewerb

    Fotografieren Sie Ihren Liebling und

    gewinnen Sie eine Kamera.

    71 | Gut duftend durch den Tag

    SAISONKCHE

    72 | Schriftsteller Martin Walker

    Im idyllischen Prigord bereitet der

    Krimiautor eine mrderisch gute

    Tarte tatin mit roten Zwiebeln zu.

    IHREREGION

    77 | Neues aus Ihrer Genossenschaft Bilder:ClaudioBader,IngeJucker,EstherMichel,Keystone,Infografik:DanielRttele

    110 | MEINE WELT

    Die Schauspiel-

    schule war ein Akt

    der Rebellion:

    Clownin Gardi

    Hutter gewhrt

    Einblick in ihren

    Fundus und in

    ihr Privatleben.

    M-Infoline: Tel. 0848 84 0848* oder Fax 0041 44 277 20 09

    (Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch

    Cumulus: Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).

    [email protected]; www.migros.ch/cumulus

    Redaktion Migros-Magazin: Limmatstrasse 152, Postfach 1766,

    8031 Zrich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08.

    [email protected]; www.migrosmagazin.ch

    * Normaltarif

    EDITORIAL

    Hans Schneeberger, Chefredaktor

    Humanitre

    Katastrophe

    EDITORIAL

    Hans Schneeberger, Chefredaktor

    Humanitre

    Katastrophe

    [email protected]

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    1 Raclette Abend

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    1 Massage 25 Min. und 1 Fango

    |

    MIGROS-MAGAZIN

    |

    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014 DIESEWOCHE

    INHALT

    |

    5

    LEBEN

    82 | Reisen

    Natur und gutgelaunte Menschen:

    Die Sdsteiermark ist ein Paradies fr

    Geniesser.

    90 | In Form:Wenn das Baby mit einem

    Herzfehler zurWelt kommt.

    95 | Digital: Schrfer fernsehen dank

    OLED-Bildschirm.

    96 | Auto: Familie Odermatt hat den

    Mazda 3 getestet und danach gleich

    einen bestellt.

    MEINEWELT

    110 | Gardi Hutter

    Die Clownin ber Selbstzweifel, Tabu-

    themen, das Leben auf dem Land und

    ihr neues Musical.

    RUBRIKEN

    9 | Leserbriefe

    99 | Glcksgriff

    101 | Rtsel und Spiele

    107 | Impressum

    108 | Cumulus

    14 |MENSCHEN

    Grosse Infografik:

    Alles,was Sie

    schon immer ber

    die Jagdwissen

    wollten vom

    Steinbock bis zum

    Schweisshund.

    82 | REISEN

    Als sei ein Riese

    mit demRechen

    durch die Land-

    schaft gefahren:

    Eine Reise durch

    dieWeinberge der

    Sdsteiermark

    verwhntAugen

    undGaumen.

    32 | AKTUELL

    Welches Joghurt

    isstMigros-

    PrsidentAndrea

    Broggini? Undwie

    denkt er ber den

    Online-Handel und

    die gesellschaftli-

    cheVerantwortung

    derDetail-

    hndlerin?

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    HerbstlicheReiseideen

    Das Val Piora TI (Bild), der Creux

    du Van NE oder das Kastanien-

    festival im Bergell GR: Ideen fr

    einen goldenen Herbst.

    MacGyver, Bonanza und ...

    Im Videointerview verraten

    Nadja Schildknecht und Karl

    Spoerri, Grnder des Zurich Film

    Festivals, ihre Lieblingsserien

    und -filme.

    ModerneJugis

    Fredi Gmr ist CEO der Jugend-

    herbergen. Im Interview verrt

    er, warum nicht nur Junge dort

    bernachten und wer die

    grssten Konkurrenten sind.

    In derDose

    Eltern fllt es schwer, mit ihren

    Kindern ber den Tod zu reden.

    Mammamia!-Kolumnistin

    Bettina Leinenbach findet es

    einfacher als gedacht.

    UralterHerzfehler

    Das hypoplastische Linksherz-

    syndrom (siehe Seite 90) ist

    kein neues Phnomen. Es wurde

    bei einer 6500 Jahre alten

    Mumie diagnostiziert.

    EinMal Business stattHolzklasse fliegen?

    Die Fluggesellschaft Swiss hat die Tarife in der Businessklasse

    massiv gesenkt. Fr Frhbucher ist das hochklassige Erlebnis auf

    Langstreckenflgen fr weniger als 2500 Franken pro Person zu

    haben. Mehr zum Thema: www.migrosmagazin.ch/wildswelt

  • MIGROS-WOCHE

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    AKTUELLES

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    FRISCH IN DERMIGROS

    Sss kombiniert

    Da Birnen einen geringeren Suregehalt als

    pfel aufweisen, schmecken sie ssslicher

    und harmonieren zuammen mit krftigem

    Kse wie Roquefort besonders gut. Whrend

    der Wildsaison sind die Frchte halbiert, in

    etwas Port- oder in Rotwein aufgekocht und

    mit Preiselbeeren garniert ein absolutes

    Must zu Wildspezialitten. brigens je lnger

    die Birnenhlften im Sud liegen, umso

    krftiger wird die Farbe.

    Genuss ohneRisiken

    DieMigros bietet neu in ihren Restaurants und Take-Aways Gerichte und

    Produkte frAllergiker an.

    I

    n der Schweiz sind rund

    20 Prozent der Bevlke-

    rung von einer Nahrungs-

    mittelallergie oder -intole-

    ranz betroffen. Besonders

    weit verbreitet sind Gluten-

    und Milchzuckerunvertrg-

    lichkeiten. Fr Allergiker ist

    es oft schwierig, auswrts zu

    essen,da ein entsprechendes

    Angebot in vielen Gastro-

    nomiebetrieben fehlt.

    Ab Oktober nun finden

    Allergikerneu in40verschie-

    denen Migros-Restaurants

    und Take-Aways in der gan-

    zen Schweiz gluten- und

    laktosefreie Mens, Sand-

    wiches, Brtchen, Kuchen,

    Mesli sowie Salatsaucen

    undMilch. DieMigros ver-

    hilft den Betroffenen damit

    zu mehr Lebensqualitt,

    sagt Georg Schppi, Ge-

    schftsleiterderStiftungaha!

    AllergiezentrumSchweiz.

    Bereits heute bietet die

    Migros den Betroffenen ein

    breites Allergiker-Sortiment

    an und verspricht im Rah-

    men von Generation M,

    dieses bis 2016 um einen

    Drittel auszubauen. Unab-

    hngig davon zieht nun die

    Migros-Gastronomie nach:

    Bei uns haben sich in den

    letzten Jahren vermehrt

    Kunden gemeldet und Aller-

    gikermens und Allergiker-

    produkte gewnscht, sagt

    Sandro Bedin, Leiter Food-

    Entwicklung Gastronomie

    beim Migros-Genossen-

    schafts-Bund. Diesem

    Bedrfnis werden wir jetzt

    gerecht. CP

    InMigros-Restau-

    rantsknnen

    Allergikerbeden-

    kenloszugreifen.

    Bilder:Keystone,bugnplay.ch

    REGION LUZERN

    Neues Festival:Woerdz

    AmSpoken-Word-FestivalWoerdz vom 15.bis

    19.Oktober regiert das gesprocheneWort in

    der Stadt Luzern. Bei SpokenWordwerden

    Erzhlungen vor einemPublikumvorgetragen.

    Nebst einemProgrammmit nationalen und

    internationalen Grssen, lanciert das Festival ein

    Kulturvermittlungsprogrammmit Schlern der

    Kantonsschule Alpenquai. Die Gewinner knnen

    amFestival auftreten. SogenannteHrduschen

    bieten Interessierten ein Reinhren ins Spoken

    Word. Eine davon steht imUntergeschoss des

    Migros-Supermarkts Schweizerhof Luzern.

    Mehr zurMigros Luzern auf Seite 77

  • AKTUELLES

    |

    7

    MIGROS-WOCHE

    Gesucht: Junge

    Dsentriebs

    Handy und Internet knnen

    nicht nur zum SMS-

    Schreiben und Surfen

    genutzt werden. Bugnplay

    ermuntert Kinder und

    Jugendliche, kreativ mit den

    neuen Medien umzugehen.

    Das Migros-Kulturprozent

    schreibt den Medien- und

    Roboterwettbewerb nun

    bereits zum neunten Mal

    aus. Die Teilnehmer bauen

    Roboter, drehen Trickfilme

    oder erschaffen digitale

    Kunstwerke. Die besten

    Ideen honoriert das Migros-

    Kulturprozent mit Bar-

    preisen bis zu 1000 Franken.

    Der kreative Umgangmit

    den neuen Medien trifft den

    Nerv der Zeit: Vergangenes

    Jahr haben insgesamt

    163 Kinder und Jugendliche

    aus der ganzen Schweiz

    88 Projekte eingereicht.

    Einer von ihnen war der

    neunjhrige Finn (Bild).

    Mehr Infos:

    www.bugnplay.ch

    ZAHL DERWOCHE

    720000

    Imposant: Ob M-Budget, Famigros, Generation M oder die Migros selbst

    auf Facebook betrgt die Zahl der Migros-Fans insgesamt ber

    720 000 Personen. Kein Zufall: Der enge Dialog mit den Kunden gehrt

    seit jeher zur Kultur der Migros in Zeiten sozialer Netzwerke wie

    Twitter oder eben Facebook ein nicht zu unterschtzender Trumpf.

    Weitere Reisedaten und tagesaktuelle Angebote verfgbar.

    Preise in CHF pro Person bei 2 Personen im Doppelzimmer inkl. Flughafen-/Sicherheits-

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    Nicht inbegriffen: Kombi-Versicherungspaket CHF 33 bis CHF 98, evtl. Bearbeitungs-

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    1 Woche im Le Djerba

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    1 Woche im Fihalhohi Island

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    Hotel und Flug ab Genf

    Jeweils am Mi.

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    Mauritius

    1 Woche im Veranda Grand Baie

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014 FORUM

    LESERBRIEFE

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    Wieso baut dieMigros einenGolfpark

    nach dem anderen? Als Landwirtin bin

    ich gegen den sinnlosen Verbrauch von

    Kulturland, auf dem Nahrungsmittel

    angebaut werden knnen. Der grosse

    Anteil ankologischerAusgleichsflche

    bei einem Golfplatz dient gerne als

    Pro-Golf-Argument.NebenLandwirten

    sind aber auch Grne, WWF und Pro

    Natura gegen den geplantenGolfpark in

    WdenswilZH.Fr einensolchenLand-

    verschleiss ist die Schweiz einfach zu

    klein. Sandy Bossert, 8820Wdenswil

    MM38: Golfplatz ohne Handicap. Artikel zumThemaGolfplatz als Gewinn

    fr die Natur.

    Fr Landverschleiss ist

    die Schweiz zu klein

    Schreiben Sie uns:Wir freuen uns ber Briefe und Mails zu Artikeln im Migros-Magazin. Je krzer Ihr Brief, desto grsser die Chance, dass er verffentlicht

    wird. Zuschriften knnen durch die Redaktion gekrzt werden. Per Post an Redaktion Migros-Magazin, Leserbriefe, Limmatstrasse 152, Postfach 1766, 8031

    Zrich, oder per Mail an [email protected]. Und vergessen Sie bitte nicht, Ihre Adresse und Ihre Telefonnummer anzugeben.

    Als leidenschaftliche Golferin werde

    ich immer wieder mit dem Vorurteil

    konfrontiert, dass Golfpltze eine Ver-

    schwendung von Land und eine

    Verschandelung der Landschaft seien.

    UnddasvonMenschen,dienochnie auf

    einem Golfplatz waren. Ich staune

    immer wieder, was fr seltene Pflanzen

    und Tiere es da zu entdecken gibt. Vor

    einigen Wochen haben wir sogar an

    einem Wasserhindernis einen Biber

    entdeckt, der sich gemtlich geputzt

    hat. Franziska-Ajischa (via Facebook)

    MM38: Eine Kasse fr alle?. Artikel ber die wich-

    tigsten Fragen undAntworten zur Einheitskasse.

    Warumein gutesSystem

    verschlechtern?

    Hhere Krankenkassenprmien be-

    wegen in diesen Wochen einmal mehr

    die Gemter. Das ist verstndlich. Die

    steigenden Prmien sind jedoch Folge

    von Arzt-, Spital und Medikamenten-

    preisen sowie teilweise der Begehrlich-

    keitenvonunsPatienten.Wiewollendie

    vorwiegend linken Befrworter der

    Einheitskasse diese Kosten senken? Sie

    werden Leistungen, die heute von der

    Zusatzversicherung bezahlt werden, in

    die Grundversicherung packen.Warum

    wollen gewisse Leute gute, bewhrte

    SchweizerErrungenschaften leichtfertig

    verspielen?

    Bruno Fh, 6340 Baar

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    MENSCHEN

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    JUGENDHERBERGEN

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    FrischerWind inden

    Premiere: Am 5. September erffnete in Saas-Fee die weltweit erste Wellness-

    vergangener Tage abgelegt haben. Die modischen Hostels sind eine Antwort des

    I

    ndisches Pouletcurry mit Saisonge-

    mseundParfmreis,Spargel-Toma-

    tenrisottomitRucolaundgebratenem

    Broccoli oderRindsfiletstreifenTeriyaki

    mit IngwerundmarktfrischemGemse:

    DieMenauswahlnotabenezuPreisen

    zwischen 12.50und 26.50Frankenge-

    hrt nicht zu einer Trendbeiz in einer

    Schweizer Grossstadt. Sie ist Teil des

    kulinarischen Angebots der Jugendher-

    Ein Restaurant,modernes

    Design und viel Licht: Das

    Angebot der gut zwei Jahre

    alten Jugendherberge in

    Interlaken unterscheidet

    sich optisch nichtmehr

    stark von einemHotel.

    berge Interlaken BE, die vom interna-

    tionalen Jugendherbergen-Netzwerk

    Hostelling International als Best

    Hostel 2013 ausgezeichnetwurde.

    Viele asiatische Touristen in der

    Jugendherberge von Interlaken

    BeimBesuch an einemMontagabend ist

    das Restaurant etwas verwaist. Eine

    HandvollAsiatenspieltmit ihrenSmart-

    phones. Ein junges Paar aus Fernost hat

    eine Nudelsuppe im Plastikbecher mit-

    gebracht. Whrend sich an der Rezep

    tion abends um 20 Uhr eine Schlange

    frsCheck-inbildet, lesendie auffallend

    jungenGste inderLoungegleichdane-

    ben dank kostenlosemWi-Fi Mails auf

    ihren Tablets.

    Die Doppelzimmer mit Dusche/WC

    undAussicht aufdieAareundden Inter-

  • |MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014 MENSCHEN

    JUGENDHERBERGEN

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    SchweizerJugis

    Jugendherberge. Sie steht fr denWandel bei den Jugis, die denMief

    Tourismusstandorts Schweiz auf die oft kritisierten hohen Preise.

    Zimmer mit einer grosszgigen Privat-

    terrasse. Interlaken ist eine von

    52 Schweizer Jugendherbergen, die sich

    in die Kategorien Simple, Classic

    und Top unterteilen. Top heisst:

    moderne Architektur und private Zim-

    mer. Auch Top ist Gstaad BE, die als

    52.Jugi Anfang Juni mit 158 Betten

    erffnete als moderne Interpretation

    klassischer Saanenlnder Chalets.

    Industriechic

    in Interlaken BE

    Die Jugendherberge Interlaken beim Bahnhof Ost hat

    am 5. Mai 2014 ihr zweijhriges Bestehen gefeiert.

    Zimmer: 60, davon 18 Doppelzimmer.

    Maximal 220 Gste.

    Preise: Ab 37.30 Franken pro Person im Sechsbett

    zimmermit Etagendusche inklusive Frhstcksbuffet,

    Bettwsche und Taxen. Zweibettzimmermit Dusche/

    WC 128.60 Franken pro Person.

    Tipp: Doppelzimmermit Terrasse buchen.

    Sie sind nur 4 Franken teurer.

    Besonderes: Viele asiatische Gste, Rucksacktouris

    ten, aber auch solche mit Rollkoffer.

    Infos: www.youthhostel.ch/de/hostels/interlaken

    Ueli Zrcher:

    Unsere Doppel-

    zimmer sind

    immer als Erste

    ausverkauft.

    lakner Hausberg Harder sind nur mit

    demNtigsteneingerichtet: zwei relativ

    schmale Betten, zwei Nachttische, zwei

    Lampen, ein kleiner, viereckiger

    Schreibtisch mit einem Hocker, ein

    Kleiderschrank.Wer imJugi-Zimmer

    einen Fernseher oder eine Minibar

    erwartet, sollte ins Hotel wechseln. Das

    saubereHolzparkett sorgt fr einbehag-

    liches Wohngefhl. Die Doppelzimmer

    sind beliebt, Massenschlge in Jugis

    weitweniger.DasbesttigtUeli Zrcher

    (48), Betriebsleiter in Interlaken: Ge-

    fragt sindkleinereZimmereinheiten.Die

    Doppelzimmer sind immer zuerst aus-

    gebucht. Uns besuchen auch Familien,

    die sich ein Vier-Sterne-Hotel leisten

    knnten, aber lieber bei uns bernach-

    ten, weil hier die Kinder herumrennen

    drfen. Zum Angebot gehren sogar

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    JUGENDHERBERGEN

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    MIGROS-MAGAZIN

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    RiesigerHolzbau

    in denAlpen

    Etwas versteckt amWaldrand, am sdlichen

    Ufer des St. Moritzersees befindet sich die

    Jugi von St. Moritz-Bad GR.

    Zimmer: 306 Betten.

    Preise: Ab 36 Franken pro Person im Vierbett-

    zimmer.

    Ein Doppelzimmermit Dusche/WC kostet ab

    77 Franken pro Person.

    Tipp: Nur 400Meter von der Jugi entfernt

    ist das neue Bad von St. Moritz.

    Besonderes: Dachmit Solaranlage. Ganz-

    jahresbetrieb. Stilvolle Lobbymit TV, Bar und

    Lounge.

    Infos:www.youthhostel.ch/de/hostels/

    st-moritz

    Roland Fischer:

    Bei uns fhlen

    sich Gstewohl,

    die es gern unkom-

    plizierter haben

    als imHotel.

    Der Speisesaal

    wurde zumFon-

    due- und Raclette-

    stbli umfunk-

    tioniert.

    Die Lobby der

    Jugendherberge in

    St.Moritz erinnert

    an ein Designhotel,

    wasman von den

    Mehrbettzimmern

    nicht behaupten

    kann.

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MENSCHEN

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    JUGENDHERBERGEN

    Wie der Neubau in Interlaken

    erfllt der jngste Jugi-Zuwachs

    diehchstenkologischenMinergie-

    Standards.

    EineWeltpremiere in Saas Fee:

    erstesWellness-Hostel

    In diesem fr die Non-Profit-Orga-

    nisation speziellen Jahr 2014 feiern

    dieSchweizer Jugendherbergen ihren

    90.Geburtstag erfolgte mit der

    Erffnung des Wellness-Hostels in

    Saas-FeeVSeinweitererMeilenstein.

    Es ist das erste Hostel weltweit, das

    ber ein eigenes Sport- und

    Wellnesszentrumverfgt. 168Betten

    stehen zur Auswahl.

    Die neuesten Schweizer Jugis

    sind exemplarisch fr die Entwick-

    lung: Der Mief vergangener Tage ist

    weg. Heute weht ein moderner

    Zeitgeist durch die Unterknfte. Das

    zeigen auch die stark variierenden

    Preise. In St.Moritz beispielsweise,

    das wie Saas-Fee ebenfalls Top

    klassifiziert ist, kostet eine Nacht im

    Doppelzimmer mit Dusche/WC im

    Winter 97 Franken pro Person.

    Betriebsleiter Roland Fischer (48)

    sagt: Die neue Generation unserer

    Familienzimmer entspricht einem

    Drei-Sterne-Hotel. Unser Preis-

    Leistungs-Verhltnis ist fr St.Mo-

    ritz extrem gut.

    Die Jugi gehrt mit ihren 306

    Betten zu den grssten Anbietern im

    Engadin und ist im Gegensatz zu

    den meisten Betrieben vor Ort das

    ganze Jahr geffnet. In der Lobby

    steht ein Fernseher neben einer Bar

    und einer Lounge. Im Chemine

    lodert ein Feuer. Die Materialien er-

    innern an ein Designhotel. Ein Spei-

    sesaal wurde letztes Jahr zum

    Fondue- und Raclettestbli um-

    funktioniert.DasPrinzipder Jugend-

    herbergen gilt auch hier: Die Zimmer

    sind zum bernachten, in den

    Aufenthaltsrumen trifft man sich

    zumDiskutieren,Tischtennisspielen

    oder Surfen im Internet. Gerade im

    Sommer bernachten bei uns viele

    Sportler.Hier fhlen sichGstewohl,

    die es gern unkomplizierter als in

    einemHotel haben, sagt Fischer.

    Der Betriebsleiterwohntwh-

    rend der Saison in derJugi

    ZuClassic (gnstig und gut) zhlt

    der Standort Richterswil am Zrich-

    see. Dort bezahlt man fr ein Bett im

    Viererzimmer 37 Franken pro Nacht.

    Classic heisst aber auch: Dusche

    und WC befinden sich auf der Etage

    und nicht im Zimmer. Wir ermg-

    lichenFerien frMenschen,dienicht

    auf der Sonnenseite des Lebens

    stehen, sagt Betriebsleiter Daniel

    Walser (40), der whrend der Saison

    selbst in der Jugiwohnt.

    In Richterswil bernachten viele

    Familien, Angehrige von Behinder-

    tenheimen,dadasHaus rollstuhlgn-

    gig ist, aber auchEinzelreisendeoder

    Handwerker,die fr eineArbeit gleich

    mehrereTage eineBleibe suchen.Die

    ehemalige Seidenfabrik steht nur ein

    paarMeter vomSee undder ffentli-

    chen Badi entfernt. Das Beizli im

    grosszgigen Park bietet saisonale

    Gerichte, Glace und Getrnke an. Da

    kommt schnell Ferienstimmung auf.

    Texte: Reto E.Wild

    Bilder:Michael Sieber

    HistorischesHaus

    amZrichsee

    Die Jugendherberge Richterswil ZH befindet

    sich in einer ehemaligen Seidenfabrik, direkt

    am Zrichsee und ist umgeben von einem

    grossen Park.

    Zimmer: 15 Zweibett-, 11 Vierbett- und ein

    Sechsbettzimmer.

    Preise: Ab 37 Franken pro Person imMehr-

    bettzimmer, ab 99 Franken pro Person im

    Doppelzimmer inklusive Frhstcksbuffet.

    Tipp: Abendessen ab 17.50 Franken.

    Besonderes: Rollstuhlgngiges Gebude.

    Infos:www.youthhostel.ch/richterswil

    DanielWalser:

    Ferien fr

    Menschen, die

    nicht auf der

    Sonnenseite des

    Lebens stehen.

    LESENSIEONLINE

    Das Preisdumping ist unsere grsste Konkurrenz

    Fredi Gmr (55), seit 1996 CEO der Schweizer Jugendher-

    bergen, verrt im Interview seine Lieblingsjugendherberge. Er

    erklrt, wie sich die Gste gewandelt haben, kennt die grssten

    Konkurrenten der Jugis, weiss, welche Trends die Zukunft im

    Low-Budget-Bereich bringt und weshalb in Saas-Fee die weltweit

    ersteWellness-Jugendherberge erffnet wurde.

    www.migrosmagazin.ch

    In der Jugendherberge in Richterswil bernachten nicht nur

    Touristen, sondern auchHandwerker, die aufMontage sind.

    In Richterswil bernachtet

    der Gast in einer

    ehemaligen Seidenfabrik.

    Bilder:RetoE.Wild,PD

    Die Zimmer sind einfach und zweckmssig. Dusche und Toilette

    befinden sich auf der Etage.

  • GR BE AG ZH VS SG LU TI TG SO FR VD SZ BL JU SH ZG GL UR AR OW NE NW AI BS GE**

    20000

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    800000

    1993 2003 2013

    Rehe:

    41 973

    Gmsen:

    12 227

    Wildschweine:

    5741

    Rotfchse:

    25 135

    Baum-

    marder:

    107

    Rothirsche:

    10411

    HUFTIERE

    RAUBTIERE

    Dachse:

    2715

    Steinmarder:

    1218

    MENSCHEN

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    JAGD

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    Waidmanns-

    heil!

    Obschon sie nur ein paarWochen

    dauert, ist die Jagdsaison fr Jger

    das Highlight des Jahres.

    Text und Recherche: Dora Horvath, Infografik: Daniel Rttele

    Quellen: Eidgenssische Jagdstatistik, BAFU, JagdSchweiz * Neozoa = vomMenschen eingefhrte Tiere wie z. B. Sikahirsch, Bisamratte oder Rostgans ** Jagdverbot seit 1974

    KantonalerVergleich: Bndner und

    Berner schiessen diemeisten Tiere

    Erlegte Tiere nach Kanton, Jagdjahr 2013

    Schden durchWildschweine:

    Aargau stark betroffen

    Wildschweinschden im Kanton

    Aargau, in Franken

    Wildschweine sind nicht nur

    saumssig clever, sondern

    vermehren sich auch rapide.

    Die Allesfresser sind schwierig

    zu jagen, da sie sehr gut hren

    und riechen. Zudem lernen sie,

    in welchen Gebieten es fr sie

    gefhrlich ist. Kommen sie auf

    der Suche nach Essbarem vom

    Wald auf die Felder, so richten

    sie mit ihren Eckzhnen

    erhebliche Schden an. Im

    Aargau sorgt das fr Zndstoff

    zwischen Bauern und Jgern.

  • Wald-

    schnepfen:

    1666

    Ringel-

    tauben:

    1020

    Blsshhner:

    518

    Trken-

    tauben:

    135

    Enten:

    6010

    Hauben-

    taucher:

    75

    Kormorane:

    1074

    Feldhasen:

    1866

    Schnee-

    hasen:

    1195

    Neozoa*:

    165

    Neozoa*:

    86

    Wild-

    kaninchen:

    5

    Raben-

    vgel:

    12 455

    Haustauben:

    4041

    Hhner-

    vgel:

    860

    Alpen-

    murmel-

    tiere:

    6448

    VGEL

    DIVERSE

    SUGETIERE

    Mnner:

    28500

    Frauen:

    1500

    1046

    0

    0

    0

    0

    0

    0

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    keine Daten verfgbar

    0

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MENSCHEN

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    JAGD

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    15

    WelcheTiere in der

    Schweiz vor der Jagd

    geschtzt sind

    Um die Artenvielfalt zu erhalten,

    sind viele Tiere in der Schweiz vor Jagd geschtzt. Dennoch

    knnen geschtzte Tiere unter besonderen Umstnden von den

    Behrden zumAbschuss freigegeben werden. So wurde der Br

    M13 am 19. 2. 2013 im Puschlav GR erlegt, da er angeblich Men-

    schen gefhrdet hatte. Auch Steinbcke sind geschtzt. Sie leben

    in stabilen Populationen, die genau beobachtet werden. Jhrlich

    wird eine bestimmte Anzahl Tiere fr die Jger zum Abschuss

    freigegeben, damit die Zahl des Steinwilds nicht weiter ansteigt.

    Steinbcke respektive die Trophen sind bei Jgern sehr begehrt.

    vor Jagd Abschsse/Spezialabschsse

    geschtzte im Jagdjahr 2013

    Tiere

    |

    Steinbock

    |

    Fischotter

    |

    Hermelin/Mauswiesel

    |

    Br

    |

    Iltis

    |

    Luchs

    |

    Wolf

    |

    Biber

    |

    Eichhrnchen

    |

    Auerhuhn

    |

    Bekassine (Schnepfenart)

    |

    Gnsesger

    |

    Graugans

    |

    Graureiher

    |

    Haselhuhn

    |

    Hckerschwan

    |

    Rackelhuhn

    |

    Rebhuhn

    |

    Saatkrhe

    |

    Steinadler

    |

    Steinhuhn

    |

    brige Schnepfen

    |

    Wachtel

    |

    Weisskopfmwe

    |

    weitere Greifvgel und Eulen

    |

    Wildtaube

    |

    Wildgans

    Reh, Fuchs undCo.:

    Diese Tierewurden

    letztes Jahr erlegt

    In der Schweiz jagdbare Tiere,

    die im Jagdjahr 2013 erlegt wurden.

    Aktive Jger

    in der Schweiz

    Jahr 2013

    Die Jagdhunde

    Stberhunde suchen selbstndig im unbersichtlichen Gelnde

    nachWild. Sie treiben es bellend auf die wartenden Jger zu.

    Vorstehhunde zeigen dem Jger, dass sieWild gefunden haben.

    Sie verfolgen und scheuchen dasWild aber nicht selber auf.

    Apportierhunde suchen das erlegteWild, vor allem Flugwild,

    und bringen es dem Jger.

    Schweisshunde suchen nach blutendem, verletztemWild.

    Schweissen heisst in der Jgersprache bluten.

    Erdhundewerden bei der Baujagd eingesetzt. Sie knnen Fchse,

    Dachse oder Kaninchen durch Bellen aus dem Bau locken.

    JagendeHunde (Bracken)werden eingesetzt, um dasWild zu

    finden und dem Jger zuzutreiben.

  • 16

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    MENSCHEN

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    ZURICH FILM FESTIVAL

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    Zehn Jahre ZFF htten Sie das gedacht, als

    Sie 2005 damit losgelegt haben?

    Spoerri:Man denkt ja in der Regel nicht

    so weit voraus, wenn man etwas Neues

    anfngt, aber letztlich geht jedes Start-

    up davon aus, dass es funktionieren

    wird, sonst versucht man es gar nicht

    erst.

    Schildknecht:Wir hatten vonAnfang an

    eine Vision, aber wussten natrlich

    nicht,obundwieweit sie sich realisieren

    lsst.

    Wie sah denn diese Vision aus? Filmfestivals

    gabs ja doch schon recht viele.

    Spoerri: Zrich ist eine perfekte Stadt

    fr ein Filmfestival

    Schildknecht:eshat die grssteKino-

    dichte Europas, eine perfekte Infra-

    struktur, fast die ganze Schweizer Film-

    branche ist hier vertreten

    Spoerri:undtrotzdemgabeskeinFes-

    tival. Daswolltenwir ndern.

    Warumgab es denn bisher keins?

    Schildknecht:Aus politischenGrnden,

    aber daswusstenwir damals nicht.

    Spoerri: Die Hintergrnde realisierten

    wir erst, als wir mit der Planung schon

    recht weit waren. Das Filmfestival von

    Locarno war nach dem Zweiten Welt-

    krieg zunchst als Touristenattraktion

    gegrndet worden, hinzu kamen spter

    die Festivals in Solothurn, Nyon, Frei-

    burgetc.UndesentstandeinKonsens in

    der Branche: Zrich braucht nicht auch

    noch ein Filmfestival. Deshalb traute

    sichniemandso recht ran.Aberwir sind

    Wir haben ein

    gutesGefhl fr

    neueTalente

    Nach zehn Jahren hat sich das Zurich Film Festival in der Schweiz

    etabliert. Die Grnder Nadja Schildknecht und Karl Spoerri ber

    bescheideneAnfnge, laute Kritik, denVergleichmit anderen

    Festivals und die Herausforderung, Filmstars nach Zrich zu locken.

    Vertreter einer neuen Generation und

    sind deshalb wohl unvoreingenomme-

    ner an die Sache gegangen.

    Schildknecht:Wir waren auch nicht so

    involviert in das filmpolitischeGesche-

    henundsinddeshalbmit einer gewissen

    Naivitt undwenigerHemmungen vor-

    gegangen.FrhereVersuchewarenmeist

    schon ganz am Anfang von der Stadt

    Zrichabgeblocktworden,weilmanan-

    dere Festivalstdte nicht kon-

    kurrenzieren wollte.Meist scheiterte es

    deshalb an der Finanzierung, oder man

    traute sich gar nicht erst auf dieses Eis-

    feld.Alswirbemerkthaben,wie schwie-

    rig es wird, waren wir schon weit

    draussen aufdemFeld (lacht). ImNach-

    hinein knnen wir sagen: Die vielen

    Hrdenwarengut,siehabenunsunddas

    Festival strker gemacht.

    AmAnfangkamengeradeausBranchen-und

    KritikerkreisenvieleUnkenrufe.Was,nochein

    Filmfestival? Die bringen ja nur Stars und

    MainstreamfilmeWiewar das fr Sie?

    Schildknecht:Dabeihattenwir zuBeginn

    fast keine Mainstreamfilme. Man hat

    uns schnell in eine Schublade gesteckt,

    ohne richtig hinzusehen.

    Spoerri:Das war schon irritierend, aber

    man kann in solchen Situationen nicht

    viel tun nur versuchen, die Kritiker

    Lgen zu strafen.

    Schildknecht: Heute gehren einige der

    grssten Kritiker von damals zu den

    eifrigsten Befrwortern des Festivals.

    Aber wir mussten uns das erarbeiten.

    Damals wurden wir vielfach belchelt

    und grundstzlich angezweifelt. Das ist

    vorbei, denke ich.

    Wird heute fairer kritisiert?

    Spoerri: Es wird noch immer gern das

    Haar inderSuppegesuchtunddamitdas

    Gesamte runtergezogen.Soetwasrgert

    uns schon, besonders wenn es Spitz-

    findigkeiten sind.

    Schildknecht: Aber natrlich gab und

    gibt es auch berechtigte Kritik, auf die

    wir mit Anpassungen reagiert und die

    uns auch weitergebracht haben. Unser

    Ziel sind zufriedene Zuschauer und das

    Festival weiterzuentwickeln.

    Spoerri: Bis jetzt ist uns dieses organi-

    scheWachstum ganz gut gelungen.Wir

    haben klein und mit wenig Geld und

    Publikum angefangen und sind graduell

    immer etwas grsser geworden. So soll

    es auchweitergehen.

    Wie bedeutend ist das ZFF heute auf der

    Karte der internationalen Filmfestivals?

    Spoerri:WirsindeinklassischesHerbst-

    festival, die fangen in Venedig an, dann

    kommenToronto,SanSebastian,Zrich

    und London. Die Verleiher und

    Produzenten kennen und schtzen uns

    inzwischen. Aber klar, Venedig und

    Toronto haben einen anderen, hheren

    Stellenwert als wir, die gibt es auch

    schon deutlich lnger. Was ein grosser

    Vorteil fr uns ist: Wir werden als Fes-

    tival wahrgenommen, das den ganzen

    deutschsprachigen Raum abdeckt das

    erhht unsere Chancen, interessante

    Europapremieren zu bekommen.

    Die ZFF-

    Grnder

    Nadja Schildknecht

    (41) und Karl Spoerri

    (41) sind die Ko-Di-

    rektoren von Spoun-

    dation Motion Pic-

    ture, das hinter dem

    Zurich Film Festival

    steckt. Schildknecht

    wurde bekannt als in-

    ternationales Model,

    Spoerri hatte frher

    eine Talentagentur.

    Sie lebt in Ksnacht

    ZH und hat einen

    Sohn. Er lebt

    in Rschlikon ZH.

    Einer der ersten

    grossen ZFF-Preis-

    trger: Action-Star

    Sylvester Stallone.

    Bilder:ChristianSchnur,Keystone

  • |17

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MENSCHEN

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    ZURICH FILM FESTIVAL

    Betrachten Sie irgendein Festival als direkte

    Konkurrenz, mit der Sie auch um Premieren

    und Stars rivalisieren?

    Spoerri: Das London Film Festival, das

    nachuns imOktober stattfindet.Die ja

    gen uns immerwieder Filme ab,weil sie

    oft darauf bestehen, dass ein neuer Film

    bei ihnenalsEuropapremiere luft.Aber

    manchmal gelingt es uns auch, Produ

    zenten und Verkufer zu berzeugen,

    dassderFilmbeiunsbesserplatziert ist.

    London allerdings ist mit Abstand die

    wichtigste Filmstadt in Europa und ein

    wichtiger Markt es braucht also gute

    Argumente.

    Schildknecht: Unsere grosse Strke ist

    die Stadt Zrich, die nicht nur an sich

    attraktiv, sondern auch innerhalbEuro

    pas ideal gelegen ist. Sie ist klein

    genug, dass die Gste von einem zum

    anderenAuffhrungsort gehen knnen,

    dasgibtdemFestival einensehrpersn

    lichen Charakter. Es macht sogar die

    Stars nahbarer als blich.

    Was zeichnet das ZFF Ihrer Meinung nach

    inhaltlich aus?

    Spoerri:Wir haben ein gutes Gefhl fr

    neue Talente und Entwicklungen. Am

    ZFF laufen immer wieder Werke, die

    spter fr Furore sorgen, zum Beispiel

    PrisonersmitHugh Jackman 2013.

    Wie ist das Verhltnis zu Locarno, sieht man

    sich gegenseitig als Konkurrenz?

    Schildknecht: Dieses Konkurrenzver

    hltnis ist uns zu Beginn aufgedrngt

    worden, aber nach zehn Jahren kann

    man sagen, dass beide Festivals gut ne

    beneinander Platz haben. Locarno hat

    dieSommerfilme,wir konzentrierenuns

    auf dieHerbsttitel.

    Locarno fokussiert auchmehrauf Arthouse-

    Filme als das ZFF, oder?

    Spoerri: Wir suchen nach Filmen mit

    einer eigenenHandschrift,die aber auch

    die Chance haben, ein Publikum zu fin

    den. Eine gute Programmation bietet

    dem Publikum eine reiche Auswahl an,

    ohne dabei beliebig zu wirken. Wir

    zeigen auch viele kleine, unabhngige

    Produktionen nur ist die Medien

    berichterstattung meist auf die grossen

    fokussiert, was den MainstreamEin

    druck verstrkt.

    Haben Sie die Ziele erreicht, die Sie sich vor

    zehn Jahren gesetzt haben?

    Schildknecht: Eines unserer Ziele war,

    dass die Stadt whrend des Festivals ins

    Kinofieber gert, und das ist heute

    durchaus der Fall. Und dass wir mal so

    grosse Stars nach Zrich holen knnen,

    wagten wir damals nicht zu hoffen. Da

    von habenwir hchstens getrumt.

    Das war ja rasch ein Markenzeichen des ZFF,

    echte Filmstars nach Zrich zu locken. Wie

    haben Sie das gemacht? Luft so etwas ein-

    fachberPreise?EinerdererstenPrmierten

    war ja SylvesterStallone,nicht ebenbekannt

    fr herausragend knstlerischeWerke.

    Spoerri: Das war natrlich eine ideale

    Kritikerprovokation, die uns sehr viel

    Medienaufmerksamkeit beschert hat

    etwasBessereskanneinem jungenFesti

    val gar nicht passieren.

    Einige der

    grsstenKritiker

    von damals

    gehren heute zu

    den eifrigsten

    Befrwortern.

    2012 beehrten

    Richard Gere und

    Susan Sarandon

    das ZFF.

    Nadja Schild-

    knecht und Karl

    Spoerri entwickel-

    ten 2004 die

    ersten Ideen fr ihr

    neues Filmfestival.

    Sean Penn holte

    sich 2011 den

    Golden IconAward

    in Zrich ab.

  • Bilder:Keystone,ZFF

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    MENSCHEN

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    ZURICH FILM FESTIVAL

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    Spoerri:Nein,nurwenigePersonensind

    entscheidend. Sehr wichtig sind der

    persnlichePresseagent desStars sowie

    der Agent, der dessen neuen Film be

    treut. Nicht zu unterschtzen ist auch

    der lokale Verleiher. Wenn dieser den

    Film hier nicht zeigen will, dann klappt

    es ohnehin nicht.

    Schildknecht: Wenn der Star dann zu

    gesagthat,bekommtmanesaberdurch

    aus noch mit ein paar Leuten mehr zu

    tun. Pltzlich tauchen sieben Assisten

    ten mit diversen Ansprchen auf, das

    kann dann fr das Gstemanagement

    schon kompliziert werden.

    Wie pflegeleicht sind denn die Stars?Gibt es

    manchmal auch schwierige Flle?

    Spoerri: Bisher nicht.

    Schildknecht: Je grsser der Star, desto

    professioneller verhlt er sich. Oft sind

    jene die komplizierten Flle, die es noch

    nicht ganz geschafft haben.

    Weltweit Schlagzeilen machte das ZFF mit

    Ehrengast Roman Polanski, der 2009 bei der

    Einreise zum Festival verhaftet worden war.

    Wiewar Ihre erste Reaktion?

    Schildknecht: Das war ein Gefhl, das

    man gar nicht beschreiben kann. Eswar

    uns zu Beginn nicht bewusst, was alles

    noch folgenwrde.Besonders schwierig

    war es,mit den gespaltenen Reaktionen

    umzugehen: Die einen waren emprt,

    dass er verhaftet worden war, die an

    deren fandenesangesichtsderVorwrfe

    durchaus gerechtfertigt. Das Krisen

    management war sehr schwierig; wir

    waren ein kleines Team und eigentlich

    fast schonmitdemFestival an sichber

    fordert, geschweige dennmit sowas. Es

    war jedenfalls eine Erfahrung, die ich

    keinem wnsche sicher einer der

    schwierigsten Momente in den zehn

    Jahren ZFF.

    Polanski kam2011dochnochundholte seinen

    Preisab.Waresschwierig, ihnnochmals indie

    Schweiz zu locken?

    Spoerri:Nein,eswar sogar seinWunsch.

    Schildknecht: Er hegt dem Festival ge

    genber keinenGroll.

    Was sagen Sie zur neusten Polanski-Affre

    amFilmfestival in Locarno?AmEndewar die

    Kritik an seiner Einladung so gross, dass er

    absagte.

    Spoerri:DaswnschtmankeinemFesti

    val. Wir kennen solche Absagen aus

    eigener Erfahrung. Sie sind schwierig,

    ganzbesonderswenndasFestival bereits

    luft.

    Die Polanski-Affre war der schwierigste

    Moment, gabs auch einen schnsten?

    Schildknecht: Oh, ganz viele. Fr mich

    sind es die Begegnungen am Festival

    selbst, die vielen Tausenden von Besu

    chernmachenmich glcklich.

    Spoerri: Ich finds immer schn, wenn

    das Festival vorbei und alles gut ge

    gangen ist. Es kann ja immer einiges

    schiefgehen, und auf vieles haben wir

    nur begrenzt Einfluss.

    145 Filme aus

    29 Lndern

    Das Zurich Film Festi

    val zeigt ab 25. Sep

    tember elf Tage lang

    145 Filme aus 29 Ln

    dern darunter

    14 aus der Schweiz.

    17 Filme sindWeltpre

    mieren, 49 Erstlings

    werke. Erffnen wird

    das Festival Bundes

    rtin Simonetta

    Sommaruga. Zum

    internationalen Star

    aufgebot gehren der

    Filmkomponist Hans

    Zimmer, die Darstel

    ler Liam Neeson,

    Diane Keaton, Cate

    Blanchett und An

    tonio Banderas sowie

    Regisseur Ulrich Seidl.

    Neu werden dieses

    Jahr auch TVSerien

    gezeigt.

    http://zff.com

    Schildknecht:DavonabgesehenhatStal

    lone als Schauspieler, Regisseur, Autor

    und Produzent sehr viel bewegt und

    seinen Preismehr als verdient.

    War es zu Beginn einfacher, jemanden wie

    Stallone anzulocken, als einen Superstar wie

    Harrison Ford, der letztes Jahr zu Gastwar?

    Spoerri: Stallone ist ein grosser Name

    und schwierig zu bekommen.

    Schildknecht: Es ist generell schwierig,

    Stars oder wie ich sie lieber nenne:

    Persnlichkeitenzubekommen,selbst

    fr ein etabliertes Festival. Grundstz

    lich sind die Chancen grsser, wenn er

    oder sie gleich noch einen neuen Film

    prsentieren kann und Positives vom

    Festival gehrt hat. Aber auch dann

    bleibt es schwierig,dennoft sinddie in

    teressanten Personen vielbeschftigt,

    undmanchmal knnenwir sie uns auch

    schlicht nicht leisten.

    Was kostet denn so ein Star?

    Schildknecht: Es ist nicht so, dass er

    kostet, sondern die ganze Organisation

    rundherum.UnddasinddieBedrfnisse

    extrem unterschiedlich. Wenn der Star

    auf Promotionstour in verschiedenen

    Stdten stoppt, geht das eher, denn so

    knnen sich die verschiedenen Organi

    sationen die Kosten teilen.

    Wennman jemandenwieHarrisonFordeinla-

    denwill,mussmansichdadurcheineArmada

    von PR-Leuten kmpfen, oder wie luft das

    normalerweise?

    Selbst fr ein etabliertes

    Festival ist es schwierig, grosse

    Stars zu bekommen.

    Vor zwei Jahren

    stellte Helen Hunt

    in Zrich ihren

    neuen FilmThe

    Sessions vor.

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MENSCHEN

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    ZURICH FILM FESTIVAL

    Dieses Jahr bekommt Filmkomponist Hans

    Zimmer den Lifetime-Award.Warumer?

    Spoerri: Er ist einer der ganz grossen

    Komponisten Hollywoods und hat die

    Filmmusikgeprgtwiekaumeinanderer

    seiner Generation. Seine Musik ist

    verspielt, variabel und untersttzt die

    Geschichte des Films. Seine Komposi

    tion optimiert jedes Bild.

    Welche anderen grossen Namen kommen

    diesmal nach Zrich?

    Schildknecht: Zum Beispiel Diane Kea

    ton.Wir zeichnensie fr ihrLebenswerk

    ausundzeigen ihrenneuenFilmAndso

    it goes als Galapremiere.

    Spoerri: Auch LiamNeeson kommt und

    zeigt sein neustes Werk Walk Among

    the Tombstones.

    Schildknecht: Antonio Banderas stellt

    seinen Film Automata vor, und Be

    nicio Del Toro prsentiert Paradise

    Lost. Zudem wird Cate Blanchett im

    Festivalzentrum auf demSechseluten

    platz die PeterLindberghAusstellung

    erffnen und danach im Kino noch fr

    Fragen des Publikums zur Verfgung

    stehen.Es lohnt sich,dieTickets schnell

    zu kaufen, sie sind sicher rasch aus

    verkauft.

    Wie finanziert sich das Festival?

    Schildknecht:Wir mssen etwa sieben

    Millionenzusammenbringen,damit sich

    dasFestival finanzieren lsst.Wirhaben

    ber 100 Partner aus der Privatwirt

    schaft, einen Supporterverein mit ber

    70 Mitgliedern, Stiftungen, ffentliche

    Gelder und die Ticketeinnahmen. Alles

    zusammen gibt das Jahresbudget.

    Spoerri: Wir rechnen jeweils mit etwa

    gleich viel Einnahmen von den Besu

    chernwie imVorjahr, letztesMal hatten

    wirmit 71000Besuchern ein sehr gutes

    Jahr.DasWetter ist dabeiwichtig,esdarf

    weder zu schn noch zu nass sein.

    Gemeinsam mit der NZZ am Sonntag

    geben Sie zudem seit diesem Jahr das Film-

    magazin Frame heraus.Wie kames dazu?

    Spoerri: Wir haben eine Marktanalyse

    gemacht und festgestellt, dass es in der

    Bevlkerung ein grosses Interesse gibt

    frdieThemenFilmundKinopro Jahr

    werden in der Schweiz zwischen 13 und

    15MillionenTicketsverkauft.Dass es fr

    so einen grossen Markt keine fundierte

    journalistische Publikation gab, fanden

    wir seltsam. Also gingen wir zur NZZ

    am Sonntag und schlugen ihnen das

    Projekt vor. Das Magazin ist sowohl bei

    den Lesern als auch im Anzeigenmarkt

    sehr gut aufgenommenworden.

    Wie viel Ihrer Zeit nimmt das ZFF in An-

    spruch?

    Schildknecht: 100Prozent.Wirbeschf

    tigen20Mitarbeiter zu 100Prozent,und

    jenherdasFestival kommt,destomehr

    werden es bis zu 60 sind dann in

    unserem Bro ttig. Dazu kommen 280

    Volontre amFestival selbstund40Per

    sonen im Gstemanagement. Es sind

    auch deshalb so viele, weil wir alles

    selbstmachen.WenndasFestival vorbei

    ist, geniessen wir ein, zwei Wochen

    Ferien und beginnen dann mit den

    Vorbereitungen fr das nchste.

    Wie kames zu Ihrer Zusammenarbeit fr das

    Filmfestival?

    Spoerri:2004habe ichdieRechte frdas

    englische Filmfestival onedotzero

    aus London erworben und nach Zrich

    gebracht.DaswarderStartschuss frdie

    Zusammenarbeit.

    Schildknecht: Damals realisierten wir,

    dass wir ganz gut harmonieren und be

    gannen, die ersten Ideen fr das ZFF zu

    entwickeln.

    Werden Sie beim 20-Jahr-Jubilum noch im-

    mer gemeinsam frs ZFF im Einsatz stehen?

    Schildknecht: Wer weiss schon, was in

    zehn Jahren ist. Aber die Motivation ist

    immer noch gross, und die Ambition zu

    wachsenweiterhin stark.

    Spoerri: Wir stehen jedenfalls beide

    noch immer mit grosser Leidenschaft

    hinter demZFF.

    Schildknecht:Anders ginge es gar nicht.

    Interview: Ralf Kaminski

    Nadja Schild-

    knecht und Karl

    Spoerri ber

    ihre Lieblingsfilme

    und -serien.

    2009wurde er ver-

    haftet, 2011 holte

    er seinen Preis

    doch noch ab:

    RomanPolanski.

    Der australische

    Filmstar Hugh

    Jackman erhielt

    2013 den Golden

    IconAward.

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    AUF EINWORT

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    Welche sind die hufigsten

    Streitpunkte,mit denen Sie

    konfrontiert sind?

    Die Lnge und Gefhr

    lichkeit der Wege

    letztlich geht es immer

    umdie Frage, ob einWeg

    objektiv zumutbar ist.

    Das ist ein vager Begriff.

    Deshalb wird jeder Fall

    individuell anhand von

    drei Kriterien beurteilt:

    LngeundArtdesWeges

    sowie die Person des

    Kindes: Wie alt ist es,

    wie sind seine Gesund

    heit und der kognitive Entwick

    lungsstand?

    Die Klagen hufen sich. Sind die Schul

    wegewirklich schwieriger geworden?

    Ja, die Schulwege sind lnger

    geworden, weil Wohnsiedlungen

    vermehrt ausserhalb von Dorf

    zentrenentstehenund immerfter

    Schulhuser zusammengelegtwer

    den. Auch der Strassenverkehr hat

    zugenommen, wegen des Kinder

    gartenobligatoriums sind mehr

    kleine Kinder unterwegs, und El

    ternwehren sich heute eher.

    Welche Lsungen gibt es?

    Krzlich hatte ich den Fall eines

    Wegs,der einergefhrlichenStras

    se ohne Trottoir entlangfhrte.

    HierhatdieGemeindeeinenSchul

    bus eingerichtet. In einem anderen

    Fallwurde sogar eineStrassenber

    fhrung gebaut. Ein Lotsendienst

    kann auch Abhilfe schaffen. Und

    gewisseGemeinden zahlendasBil

    lett fr ffentliche Verkehrsmittel.

    Die kleine Kinder gar nicht allein benut

    zen knnen.

    Genau. Dann muss die Gemeinde

    gemss einer aktuellen Recht

    sprechung eine Begleitperson zur

    Verfgung stellen.

    Manchmal wird ein Kind in ein ent

    ferntes Schulhaus eingeteilt, obwohl es

    eines gbe, das viel nher liegenwrde.

    Grundstzlich ist die Einteilung

    nicht anfechtbar, ausser der Weg

    wird dadurch wirklich massiv ln

    gerodergefhrlicher,oderdasKind

    muss als Einziges aus einem Quar

    tier insSchulhausBstattA,wie alle

    anderen.

    Die Gemeinde muss fr einen sicheren

    Schulweg sorgen. Gilt das auch fr die

    Strecke zumHort oderMittagstisch?

    Das ist strittig. Ich bin der Mei

    nung: ja, zumindest dort, wo die

    Gemeinde ein Betreuungsangebot

    von Gesetzes wegen zur Verfgung

    stellenmuss.

    Interview: Yvette Hettinger

    Bilder:SandorHorvath,StevanBukvic/tilllate.com,MariusMaissen,SFF

    GEFHRLICHE SCHULWEGE

    Es sindmehr kleine

    Kinder unterwegs

    In der laufenden Herbstsession wurde eine Interpellation fr sicherere Schulwege

    eingereicht. Bei Rechtsanwalt Sandor Horvath hufen sich derweil die Klagen.

    Sandor Horvath, ntzen

    politische Vorstsse wie

    die Interpellation frsiche

    rere Schulwege von Mat

    thias Aebischer etwas?

    Ja, sie knnen dazu bei

    tragen, dass Kantone

    und Gemeinden in

    Schulwegfragen strker

    sensibilisiert werden.

    Sie sind Vorstandsmitglied

    vonFussverkehrSchweiz

    und beraten und vertreten

    als Anwalt jhrlich 20 bis

    30 Eltern und Kinder in

    Sachen Schulweg. Welche

    Beschwerden habenChancen?

    Wenn ein kleines Kind mittelstark

    bis stark befahrene Strassen ber

    queren odermehr als 1,5 Kilometer

    zurcklegen muss. Das knnen

    Vier bis Sechsjhrige kaum. Ge

    fhrliche, schlecht beleuchtete

    Strecken und solche durchWeiden

    mit Mutterkhen mssen auch

    nicht hingenommenwerden.

    Und wenn ein Kindergrtler durch ein

    menschenleeres Quartier gehen muss

    und die Eltern Angst vor einer Entfh

    rung haben?

    Dann ist das eine diffuse Angst.

    Doch der Weg durch ruhige Quar

    tierstrassen ist fr ein Kind ab vier

    Jahren grundstzlich zumutbar.

    In Ebikon LU hat

    die Gemeinde eine

    Strassenber

    fhrung gebaut,

    umden Schulweg

    krzer und sicherer

    zumachen.

    FRAUDERWOCHE

    Perfekt gestylt

    Schwarze Hose, Blazer, Foulard und

    kurze Haare: Mit diesem Styling ist

    SVP-NationalrtinNatalie Rickli

    (37) das modische Highlight des

    Bundeshauses. Stilexperte Clifford

    Lilley (63) fhrte letzteWoche fr

    20 Minuten einen Style-Check

    in derWandelhalle durch. Lilley

    gefallen offenbar Kurzhaarschnitte

    bei Politikerinnen besonders. Denn

    auch die von ihm gelobte SP-Natio-

    nalrtin Barbara Gysi trgt die

    Haare kurz. Damit unterstreiche sie

    ihr politisches Engagement.

    MANNDERWOCHE

    Perfekt gerollt

    Im Herrichten und Prsentieren

    von Barbecuespezialitten ist Ro

    bert Brunner (20) aus Turbenthal

    ZH unschlagbar. Der Metzger hat

    letzteWoche an der Europameis-

    terschaft der Jung-Fleischfachleute

    nicht nur die Goldmedaille in der

    Barbecue-Disziplin geholt, sondern

    auch Silber in der Kategorie

    Herstellen eines gefllten oder

    rollierten Bratens. Dank weiterer

    Silbermedaillen erreichte das

    Schweizer Team den zweiten Ge-

    samtplatz. Gut gemetzget.

    SandorHorvath

    (45) ist Rechts

    anwalt und

    Vorstandsmitglied

    von Fussverkehr

    Schweiz.

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    Ein Schweizer

    rttelt Berlin auf

    Philipp Ruch ist Theaterregisseur, seine Bhne sind die

    Strassen von Berlin. Dort will erMenschen und Politiker

    dazu bewegen, Stellung zu beziehen zumBeispiel zum

    syrischen Flchtlingselend.

  • Bild:KayNietfeld/dpa

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    inenTermin imKanzleramt inBer

    linsowas schafftnicht jeder,und

    erst recht nicht ein Knstler. Phil

    ipp Ruch schon. Allerdings hat es dafr

    einen gewissen moralischen Druck ge

    braucht, aber das ist seine Spezialitt.

    Ruch (33) ist Theaterregisseur und

    KopfdesZentrumsfrPolitischeSchn

    heit (ZPS), einer Gruppe von Aktions

    knstlern, die seit einigen Jahren mit

    ihrenffentlichenVorfhrungenSchlag

    zeilenmacht. 2009versuchte sie,Kanz

    lerin Angela Merkel auf Ebay zu

    versteigern,ummitdemErlsRettungs

    inseln fr Flchtlinge im Mittelmeer zu

    verankern.2012setztedasZPSeinKopf

    geldvon25000EuroaufdieGesellschaf

    ter desWaffenherstellers KraussMaffei

    Wegmann aus. Folgen: ein gewaltiger

    Medienwirbel und ein gescheiterter

    Panzerdealmit SaudiArabien.

    Aktionstheater zur Rettung

    syrischer Flchtlingskinder

    Den Termin im Kanzleramt verschaffte

    sich Ruchmit seiner neusten Aktion: Er

    will die Bundesregierung dazu bringen,

    mehr Flchtlinge aus Syrien aufzuneh

    men, wo seit 2011 ein heftiger Brger

    krieg tobt. Bis Ende Jahr rechnen die

    Hilfswerkemit 3,6Millionen Flchtlin

    gen, die Hlfte davon Kinder. Ruch zog

    mit zwei Holocaustberlebenden und

    den Medien vors Kanzleramt und ver

    kndete, man htte einen Termin. Den

    bekamen sie dann prompt demmora

    lischenGewichtderHolocaustberle

    benden konnte sich die Regierungszen

    trale nicht entziehen. Inge Lammel (90)

    und Kurt Gutmann (87) waren 1939 als

    Philipp Ruch vor demReichstag

    in Berlin. Bei seinen ffentlichen

    Aktionen schmiert sich der

    Theaterregisseurmeist schwarze

    Farbe ins Gesicht. Dies symboli

    siere die Spurreste der ver

    brannten politischenHoffnungen

    Deutschlands, in denen unsere

    Gruppe gernewhlt.

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    Appenzeller

    Fondue gibts in Ihrer Migros

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    Bei der GrossenAbendshow 1 aus 100mitten in Berlin konnte das Publikumabstimmen,welches von 100 syrischen

    Flchtlingskindern von der deutschen Bundesregierung gerettetwerden soll.

    jdische Flchtlinge vom deutschen

    Kriegsgegner Grossbritannien aufge

    nommen worden sie berlebten als

    einzige ihrer Familien den Genozid an

    den deutschen Juden whrend des

    Zweiten Weltkriegs. Heute setzen sie

    sich dafr ein, dass Deutschland eine

    solche berlebenschance auch mg

    lichst vielen syrischen Kindern gibt.

    Kurz darauf liess Ruchmitten in Ber

    lin eine fiktive Quizshow auffhren, in

    derdasPublikum jedenAbendeinesvon

    100 syrischen Flchtlingskindern aus

    whlendurfte,dasvonderBundesregie

    rung gerettet werden sollte. Slogan:

    Nur ein Kind gewinnt, 99 knnen

    weitersterben.Daswirkte.Vorunse

    rerAktionwarvorgesehen,5000Flcht

    lingeaufzunehmen,sagtPhilippRuch,

    eine Woche spter waren es pltzlich

    10000. Ein Tropfen auf den heissen

    Stein, aber immerhin.

    Ruch spricht mit leidenschaftlicher

    Intensitt ber seine Sache; man sprt

    dieVerwunderungberdieweit verbrei

    teteGleichgltigkeit vonPolitik,Medien

    und der Bevlkerung gegenber den

    Grueln der Welt. Es ist nicht leicht,

    diesen Panzer zu durchdringen. Aber

    die Aktionen des ZPS bezwecken genau

    das, sie appellieren an die Ideale der

    Menschlichkeit und dasmit Erfolg.

    DabeiwarRuch langeZeit einunpoli

    tischer Mensch. Geboren 1981 in Dres

    denalsSohneinesSchweizerVatersund

    einer deutschenMutter, erlebte er seine

    Kindheitsjahre in der DDR. Meine

    Eltern haben sich dort kennen und lie

    ben gelernt. Kurz vor dem Mauerfall

    1989 bersiedelte die Familie in die

    Schweiz, nach Bern mglich war das

    wegen der Nationalitt seines Vaters.

    Es war ein gewaltiger Kulturschock.

    Nur schon die Glac! Aus der DDR

    kannte ich nur Wassereis. Seine alte

    Heimat hat er nicht vermisst, und den

    Berner Akzent hrtman noch heute.

    Nach der Schule arbeitete er zwei

    Jahre bei einer Filmpromotionsfirma in

    Zrich. Eigentlich ein Traumjob.

    Aber trotzdem zog es ihn zurck nach

    Deutschland.Ichwollte aneinemruhi

    genOrtDrehbcher schreiben.Also zog

    ichnachParey,daskleinsteDorf inBran

    denburg. Dort war es zwar wunder

    schn, aber letztlich doch zu einsam.

    Ich wollte zurck zur Natur, auf dass

    dort grosse Kunst entstehe nach

    anderthalb Monaten bin ich schreiend

    davongerannt, sagt Ruch und lacht.

    Quakende Frsche sind schlimmer als

    jeder Verkehrslrm.

    Die Schweiz ist kosmopolitischer

    als Deutschland

    Er realisierte, dass erMenschenumsich

    braucht. So kam er 2003 nach Berlin,

    studierte politische Philosophie und

    blieb. Seine Jugend in der Schweiz hat

    ihn jedochgeprgt.DieSchweiz ist viel

    kosmopolitischer als Deutschland. In

    hiesigen Zeitungen findet praktisch nur

    deutscheNabelschau statt.Die Schwei

    zer Medien hingegen berichten aus der

    ganzen Welt. Dennoch geschah seine

    PolitisierungerstwhrenddesStudiums

    an der HumboldtUniversitt. Ent

    scheidend dafr waren seine Professo

    Wosind die Flchtlinge?

    Die Grafik zeigt, in welchen Lndern die bisher

    rund 3 Millionen syrischen Flchtlinge unter

    gekommen sind. Die Hauptlast tragen der

    Libanon, die Trkei und Jordanien. Das reiche

    Europa beherbergt nur gerade 4 Prozent.

    Quelle: UNHCR

    Libanon: 1 117 095 Irak: 225 475

    Trkei: 789 678 gypten: 138 101

    Jordanien: 602 182

    Europa: 123 600

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    Zentrum fr

    Politische

    Schnheit

    Der schweizerisch

    deutsche

    Doppelbrger Philipp

    Ruch (33) hat das

    Zentrum fr Politi

    sche Schnheit

    (ZPS) 2008 gegrn

    det. Er bezeichnet es

    als Sturmtruppe zur

    Errichtungmora

    lischer Schnheit,

    politischer Poesie

    undmenschlicher

    Grossgesinntheit.

    Das Aktionstheater

    des ZPS soll gesell

    schaftlichen Druck

    auf Politiker, Medien

    und Meinungsmacher

    erzeugen.

    politicalbeauty.de

  • Bild:RubenNeugebauer

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    MENSCHEN

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MIGROS-MAGAZIN

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    Vor dem ZPS hat er kurz mit der Politik

    geliebugelt und einen Blick ins Innen

    leben der SPD geworfen. Aber dort ist

    alles so starr und geregelt. Ich wollte

    wissen, wo bei der Partei Raum ist, um

    Ideen zu entwickeln, um Neues zu

    wagen, etwas zu bewegen.DiesenRaum

    gibt es nicht. KeinWunder, ist der Aus

    druck Politverdrossenheit in allerMun

    de.Erhabenochnieeineunpolitischere

    Jugend erlebt als die in Berlin. Mir

    macht das Angst. Aber das ist auch die

    Schuld von inspirationslosen Politikern

    wie Merkel und Steinbrck. Haben die

    irgendeine berzeugung, fr die sie zu

    sterben bereit sind?Wrde Merkel sich

    in Syrien vor die Zivilisten stellen und

    rufen: Nur bermeine Leiche!?

    Politische Poesie als Gegenmittel

    zur Politverdrossenheit

    Genau da setzt das ZPS an. Es will An

    stsse geben, um Leidenschaften und

    Engagement zu wecken. Und das mit

    hilfe politischer Poesie, wie Ruch das

    nennt. Willy Brandts Kniefall in War

    schau 1970, diese Vershnungsgeste

    daswareinAktpolitischerSchnheit.Er

    whlt die Menschen noch heute auf,

    wenn sie ihn sehen. Politik, die begeis

    ternwill, braucht politische Poesie.

    Dennoch sieht Ruch sich nicht als

    Politaktivist. Ich bin Theaterregisseur

    und Aktionsknstler. Das ZPS hat keine

    politischen Ziele, es macht Kunst.

    Aber politische Nebenwirkungen sind

    natrlich erwnscht. Ruch will den Be

    griff des Theaters dahin zurckfhren,

    wo er herkommt: Ichwill imWortsinn

    einTheater veranstalten,Lrmmachen,

    aufrtteln, zumDenken anregen.

    Fr seine Projekte arbeitet er oft mit

    etablierten Theatern zusammen, teil

    weise werden diese von denen auch

    finanziell untersttzt. Die Kerngruppe

    um Ruch besteht derzeit nur aus fnf

    Leuten. Fr die Aktionskunst stehen

    aber teils Hunderte im Einsatz, ehren

    Eine seinerAktio-

    nen trug Philipp

    Ruch (stehend,

    rechts) gar einen

    Termin beimBun-

    deskanzleramt ein,

    gemeinsammit

    denHolocaust-

    berlebenden Inge

    Lammel (90) und

    Kurt Gutmann

    (87). Die beiden

    wurden 1939 als

    jdische Flcht-

    lingskinder von

    Grossbritannien

    aufgenommen und

    berlebten nur

    deshalb. Heute

    pldieren sie fr

    mehr deutsche

    Grosszgigkeit ge-

    genber syrischen

    Flchtlingen.

    ren: der politische Philosoph Volker

    GerhardtundderPolitikwissenschaftler

    HerfriedMnkler.Diebeidensindsich

    spinnefeind.Aber ihr ganzunterschied

    licher Zugang zum Humanismus hat

    mich geprgt. Die Spannung zwischen

    beidenmachtemich erstmglich.

    Ruch lebtmit einer deutschenRegis

    seurin und dem gemeinsamen zweijh

    rigen Sohn im Prenzlauer Berg. Derzeit

    steht er kurz vor demDoktorat in politi

    scher Philosophie, finanziert hat er sich

    bisher ber sein Stipendium und mit

    EinstzenalsRegieassistentundDrama

    turg auf regulren Theaterbhnen.

    Aber im klassischen Theater entsteht

    leider viel zu wenig. Nach dem Stck

    wird alles mental in einen Karton ge

    packt,woVorsichtKunstdraufsteht.

    Auchdeshalbgrndete er 2008dasZen

    trumfrPolitischeSchnheit.Theater

    und Film im klassischen Sinne sind

    scheintoteMedien. In derAktionskunst

    liegt die Zukunft des Theaters.

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    MENSCHEN

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    Schlimmste humanitre

    Notsituation unserer Zeit

    Der Brgerkrieg in Syrien dauert nun schon

    dreieinhalb Jahre und hat die schlimmste

    humanitre Notsituation unserer Zeit aus-

    gelst, wie das Uno-Flchtlingshilfswerk

    (UNHCR) es formuliert. Fast die Hlfte der

    syrischen Bevlkerung ist auf der Flucht: 3 Mil-

    lionen Syrer im Ausland, weitere 6,5 Millionen

    innerhalb Syriens die Hlfte davon Kinder.

    Die Schweiz hat laut dem Bundesamt fr

    Migration zwischen September und November

    2013 3700 Visa fr syrische Flchtlinge mit

    Verwandten in der Schweiz ausgestellt. Im

    regulren Asylverfahren wurden seit Kriegs-

    beginn 3000 Syrer aufgenommen. Zudem

    nimmt die Schweiz bis Ende 2015 500

    besonders schutzbedrftige Flchtlinge

    aus Syrien auf. 60 befinden sich bereits im

    Land, eine weitere Gruppe folgt im Herbst.

    Fortschritte gibt es beim Projekt der Schwei-

    zerischen Flchtlingshilfe, syrische Flchtlin-

    ge bei Privaten unterzubringen. Laut General-

    sekretr Beat Meiner knnen noch diesen

    Monat erste Flchtlinge im KantonWaadt

    platziert werden. Nach der Vereinbarung mit

    diesem Kanton hofft Meiner, dass es nun auch

    in anderen Kantonen vorwrtsgeht. Bisher

    hatten brokratische Abklrungen die Plat-

    zierung von Flchtlingen verzgert, obwohl

    sich nach der Lancierung der Idee im Herbst

    2013 landesweit rund 150 Privatpersonen bei

    der Hilfsorganisation gemeldet hatten.

    Es ist

    nicht

    leicht, den

    Panzer der

    Gleich-

    gltigkeit

    zu durch-

    dringen.

    amtlich.Viele haben gutbezahlte Jobs,

    die sie aber nicht inspirieren. Also ma-

    chen sie bei uns mit. Jede Aktion

    braucht monatelange, mglichst dis-

    krete Vorbereitungen, finanziert durch

    Sponsoren und Spenden.

    Und Ruch kann sich durchaus vor-

    stellen, so etwas auch in der Schweiz zu

    machen.Eshngt anderFinanzierung

    vielleicht ist jadasMigros-Kulturpro-

    zent interessiert? Reizen wrde es ihn

    auf jeden Fall. Auch in der Schweiz

    laufenDinge schief, StichwortMassen-

    einwanderung.Obwohl, fr die Deut-

    schen sei das Abstimmungsergebnis

    pdagogisch wertvoll. Da erleben sie

    mal am eigenen Leib, wie es ist, von

    einem reicheren Land als unerwnscht

    betrachtet zuwerden.Dennochhlt er

    viele der SVP-Aktivitten fr absolut

    menschenverachtend. Gut mglich

    also, dass Ruch bald auch der Schweiz

    demonstriert, wie politische Schnheit

    aussieht. Text: Ralf Kaminski

  • zuHause

    teurer

    essen?

    KomiteeNeinzurGastroinitiative,c/oSBC,Seilerstrasse9,3001Bern

    Wird die Gastroinitiative angenommen, droht

    der Bundeskasse ein Loch von 750 Millionen

    Franken.

    Als Kompensation fr die Steuerausflle plant

    der Bundesrat, den reduzierten Mehrwert

    steuersatz fr Lebensmittel und alkoholfreie

    Getrnke, fr Bcher, Zeitungen und Medika

    mente um ber 50 Prozent zu erhhen.

    Dadurch steigen die Preise fr Lebensmittel,

    die schon heute in der Schweiz vergleichswei

    se teuer sind. Die Zeche zahlen in erster Linie

    Familien und Personen mit mittleren und tiefen

    Einkommen, die meistens zu Hause essen.

    Deshalb:

    Diese Organisationen lehnen die Gastroinitiative ab:

    Interessengemeinschaft Detailhandel Schweiz IG DHS

    Schweizerischer BckerConfiseurmeisterVerband SBC

    Schweizer FleischFachverband SFF

    Stiftung fr Konsumentenschutz SKS

    Associazione Consumatrici e Consumatori della

    Svizzera Italiana ACSI

    Schweizerischer Drogistenverband SDV

    Swiss Retail Federation SRF

    Verband Schweizer Medien

    Schweizer Bauernverband SBV

    www.nein-gastroinitiative.ch

    Zu Hause essen darf

    nicht teurer werden!

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    MIGROS-MAGAZIN

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    NR. 39, 22. SEPTEMBER 2014

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    MENSCHEN

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    KOLUMNE

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    Post von einer bestrzten Leserin

    aus Pfffikon: Daniela fhlt sich als

    Hausfrau, Teilzeitarbeitende, Mutter

    und vor allem als Frau verschaukelt.

    Finde ich doch in meinem Briefkasten

    ein Anti-Age-Pflegekartnli! Ein

    GrossverteilerunseresVertrauensdrei

    Mal drfen Sie raten! hat ihr ein

    Werbepckchen geschickt und den Tag

    offenbar ordentlich versaut. Will frau

    denn sowas lesen: kaschiert die Zei-

    chen des Alterns, mildert Falten und

    Flecken?, seufzt Daniela. Spren

    dieseWerbeguruswirklich,dass ich seit

    einigenWochenvermehrt indenSpiegel

    schaue? Ihr sei klar,dass sie als regist-

    rierte Kundin dank Punktekarte

    imGlashaus sitze.Aber:Ichbin45 Jah-

    re alt und eigentlich gut im Schuss.

    Umgehend suchte sie Trost in ihrem

    Mdels-Chat, aber, ach, die anderen

    Frauen hatten das Pckchen auch

    bekommenundwarenhnlichniederge-

    schlagen. Und nun will Daniela wissen,

    ob ich als mnnliche Hausfrau auch

    solcherlei Post erhielte.

    Lass uns Du sagen, liebe Daniela!

    Und erlaube, dass ich deinen Satz auf

    mich anpasse: Ich bin 49 und eigentlich

    gut im Schuss. Ich kann dir nachfhlen,

    auch ich bekomme in Drogerien gele-

    gentlichungefragtAnti-aging-Produkte

    in die Hand gedrckt, meist von ent-

    schuldigendenWortenbegleitet:Also,

    dasteht jetztantiagingdrauf,aber,

    hstel hstel, nehmen Sies nicht per-

    snlich! Was alles noch schlimmer

    macht. Ichnehmean,wir sindunseinig:

    Wir werden keine Botox-Einden aus

    unserenGesichternmachen.Wirwollen

    nur nicht dauernd auf die paar Fltchen

    hingewiesen werden, stimmts? Sollen

    wir uns weil dieWerbung ja sonst im-

    mer auf Junge zielt trsten, dass man

    uns berhaupt mal als werberelevante

    Zielgruppeeinstuft?Oder solltenwirdie

    Cumulus-Karte auf unsere Tchter

    berschreiben, um knftig keine Ms-

    terchen fr Oldies mehr zu erhalten,

    sondern Slbelein fr die Teeniehaut,

    Slipeinlagen fr Anfngerinnen und

    irgendwelche Energydrinks? Kanns

    irgendwie auch nicht sein. Aber ich

    weiche aus. Denn das Fiese ist: Nein,

    Daniela, ich habe besagtes Pckchen

    nicht erhalten. Vermutlich kein Zufall,

    denn unsKerlen ist das lterwerden er-

    laubt.Wir haben ja tolle Vorbilder:Herr

    Clooney ist auch inGraunochsexy,Herr

    Eastwood auch mit Falte