Migros magazin 44 2015 d lu

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Wakeboarding Jamie Huser: Mit elf der beste Wakeboarder der Schweiz. Seite 30 Jugendliche Flüchtlinge: Was sie bei uns erwartet. Seite 10 MM44, 26.10.2015 | www.migrosmagazin.ch Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 041 - 455 70 38, E-mail: genossenschaſt[email protected] Ausgabe Luzern, AZA 1953 Sion Response Zentral Bild: Daniel Winkler

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Transcript of Migros magazin 44 2015 d lu

  • Wakeboarding

    JamieHuser:

    Mit elf der beste

    Wakeboarder

    der Schweiz.

    Seite 30

    Jugendliche

    Flchtlinge:

    Was sie bei

    uns erwartet.

    Seite 10

    MM44, 26.10.2015 | www.migrosmagazin.ch

    BitteWohnungswechsel der Postmelden oder dem regionalenMitgliederdienst: Tel. 041 - 455 70 38, E-mail: [email protected]

    AusgabeLuzern,AZA1953SionResponseZentral

    Bild:DanielWinkler

  • Nicht im abgebildeten Preis inbegriffen: Geschirr, Partydekoration, Krug, Servietten.

    Details zu den Einzelpreisen finden Sie auf www.migros.ch/m-budget.

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    MEHR

    IM SACK.

  • DEditorial

    Sie strmen

    weiter

    DieWahlschlacht ist geschlagen, die Schweiz

    hat ein neues Parlament gewhlt. Es zeichnet

    sich ab, dass die Asylpolitik hrter und die Ab

    grenzung zurEU schrfer wird und dass es

    kologische Themen noch schwerer haben

    werden. Dochwhrend sich hierzulande noch

    die Sieger auf die Schultern klopfen und die

    Verlierer dieWunden lecken, strmen die

    Menschenweiter ber dasMittelmeer und

    den Balkan RichtungNorden.

    Eines der heikelsten und drngendsten

    Flchtlingsprobleme sind die unbegleiteten

    minderjhrigen Asylbewerber. JungeMen

    schen, die sich alleine auf die Reise gemacht

    haben. Und es werden immermehr. Allein aus

    Eritrea sind dieses Jahr schonmehr als 1000

    Junge unbegleitet in die Schweiz gekommen.

    Welche Schwierigkeiten sich bei der Vermitt

    lung, Unterbringung und schulischen Betreu

    ung dieser jungenMenschen ergeben undwie

    sie sich fhlen, schildernwir ab Seite 10.

    Wermit der Idee spielt, eines dieser Kinder

    aufzunehmen, dem empfehle ich das Inter

    viewmit Damaris Br vomVerein Family

    network auf Seite 19. Schliesslich gilt es,

    sich vor demEntscheid einige

    Faktoren gut zu berlegen.

    Ein anderes Thema: Jedes Jahr

    ermittelt die internationale

    Werbeagentur Young&Rubicam

    die strkstenMarken eines

    Landes. Siemisst diese an den

    Werten Vertrautheit,Wert

    schtzung, Relevanz und

    Differenzierung. ImBereich

    Zeitungsmarken hat das

    MigrosMagazin den zweiten

    Platz erobert. Diese Anerken

    nung unserer Arbeit freut uns

    natrlich undwir danken

    unseren Leserinnen und

    Lesern herzlich dafr.

    Hans Schneeberger, Chefredaktor

    [email protected]

    10

    20

    Die strksten Zeitungsmarken der Schweiz:

    1. 20 Minuten 6. Blick

    2. Migros-Magazin 7. NZZ am Sonntag

    3. Coop-Zeitung 8. Sonntagszeitung

    4. NZZ 9. Blick am Abend

    5. Tagesanzeiger 10. SonntagsBlick

    4 | MM44, 26.10.2015

  • 10CFXKIQ7DQAwEwBf5tPbacRzDKiwqqMqPVMH5P6oaVjBsjqNj4PbYn-_91Qpwkawglo6y4a5dHOFkozQNGpu6ha9G-_vinkpg_o6gRHOqi1G4Ts0a1-f8AsfLBXxyAAAA

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    55

    34

    24

    Kultur ist

    Teil unserer

    Identitt.

    Ohne sie

    ntzt uns

    Geld nichts.

    Menschen

    8DieseWoche

    Sonderschler in Regelklassen:

    ein Problem fr die Schulen?

    10Dossier

    Jugendliche Flchtlinge in der

    Schweiz: Stimmen, Schicksale.

    20Portrt

    Kleiner Vierbeiner ganz gross:

    Dackel Jimmy aufberholkurs.

    24Reportage

    Zwei Engel auf ihrermutigen

    Friedensmission in Kolumbien.

    29Bnz Friedli

    30Portrt

    JamieHuser: Der elfhrige

    SchweizerMeister tritt in

    Mexiko gegen dieWeltelite an.

    34 Interview

    SamKeller, derDirektor der

    Fondation Beyeler, ber Kunst,

    Karriere undKulinarisches.

    Migros-Welt

    50DauerbrennerRaclette

    53 Favorit: der neueMuffin

    55Saisonkche

    Knackig: 3 RezeptemitNssen.

    67ButterfeineMargarine

    69Neues frsGourmetregal

    70 LaktosefreierGenuss

    75Verpackungen

    WenigerMaterial mehr

    Nachhaltigkeit.

    76Migros-Kulturprozent

    RichardDubugnon und sein

    neuesWerk derWaadtlnder

    Komponist im Interview.

    83TotaleWaschkraft

    85Pflege frFeinesundEdles

    87 Farbwechsel frsHaar

    90Neues aus IhrerRegion

    Aktionen, Reportagen

    und interessanteNews

    aus denGenossenschaften.

    Leben

    98Gesundheit

    Mehr Skispass dank Training:

    bungen zumNachmachen.

    101 Familie

    Was tun,wenn das Kind

    wieder zumBabymutiert?

    102 Ernhrung

    104Kinder

    107 Zoodoktor

    109Glcksgriff

    111 Bittemeldedich

    112Rtsel/Impressum

    116Cumulus

    118MeineWelt

    ZuBesuch beimTrio Artemis.

    75

    M-Infoline: Tel. 0800 840848oder Fax 0041 44 277 20 09

    (Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch

    Cumulus:Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).

    [email protected]; www.migros.ch/cumulus

    RedaktionMigros-Magazin: Limmatstrasse 152,

    Postfach 1766, 8031 Zrich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08.

    [email protected]; www.migrosmagazin.ch

    *Normaltarif

    Bilder:HolgerSalach,ChristopheChammartin,ChristineBenz,GunterRubin,Zvg

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  • Darauf freuenwir uns

    Nazareth:Die legendreHard-

    rock-Band aus Schottland tritt am

    Donnerstag in der Konzertfabrik

    Z7 in PrattelnBL auf.

    Architektur0.15:DieWerkschau

    fr Architektur setztmit zehn

    Schweizer Architektinnen einen

    weiblichen Schwerpunkt. Ab

    31. Oktober,MaagHalle, Zrich.

    UnntzesWissen

    Andere

    Lnder,

    andere

    Sitten

    In Shanghai laufen

    vieleMenschen

    auch tagsber im

    Pyjama auf der

    Strasse rum.

    Fast zwei Drittel

    der Einwohner

    des australischen

    Bergbauortes

    Coober Pedy

    leben inunter

    irdischenWohn

    hhlen.

    Statt jemandem

    einen Korb geben

    sagtman in Russ-

    land jemandem

    eineWasser

    melone geben.

    Quelle: Stern/Neon

    Mein Bild derWoche Ein Schuss ein Schrei das war Karl May! Hier wird von

    Schauspielern in der Westernstadt Tombstone in Arizona eine Schiesserei nachge-

    stellt. Spiel und Spass fr Darsteller und Touristen. Nur, dass dieseWoche fr ein-

    mal echte Kugeln in der Waffe waren: Ein Cowboy streckte einen anderen nieder.

    Wie die scharfe Munition in den Revolver gelangen konnte, ist unklar. Schwierig

    kann es nicht gewesen sein. Das lockere Gesetz macht den Zugang zuWaffen

    einfach. Pro Jahr sterben in den USA 33000 Menschen durch eineWaffe. Diese

    Zahlen folgen einer einfachen Logik: Je mehr Waffen im Umlauf sind, desto mehr

    wird geschossen. Auch bei uns. Der Cowboy hat Glck gehabt und berlebt.

    Leseprobe

    Entschuldigen Sie, was lesen Sie gerade?

    OlafKnauer (47),Projektleiter aus Bern

    a) Facebook

    b)MeineMails

    c) Ein Buch

    Auflsung:c)EinBuchaufderApp,undzwarDanielSuarezKill

    Decision.DerThrillermitThemenwieSpionage,knstliche

    IntelligenzundKriegmitMaschinenistsehrzeitgemss.

    Menschen

    MM44

    BettinaOberli

    (42) ist Autorin

    undRegisseurin

    von erfolgreichen

    Filmenwie Die

    Herbstzeitlosen,

    Tannd und

    Lovely Louise.

    Bilder:AP/Keystone(2),MarcoZanoni

  • DieseWoche

    Sonderschler bringen

    Lehrer an ihre Grenzen

    Kinder mit speziellen Bedrfnissen stellen fr Schulen eine grosse Herausforderung dar.

    Die Zahl der Sonderschler wchst gleichzeitig sollen sie in die Regelklassen integriert

    werden. Viele Lehrer fhlen sich mit den neuen Aufgaben alleingelassen.

    Text: Andrea Freiermuth

    O

    bman Sonderschler in

    Regelklassen integrie

    ren soll oder nicht, ist

    einemssige Frage. Ihre

    Integration ist ein verbindlicher

    Auftrag: 2002 hat das Schweizer

    Volk das Gesetz zur Gleichstellung

    von Behinderten angenommen.

    Die integrative Frderung ist eine

    Folge davon.

    Der Systemwechsel hat aller

    dings seine Tcken. Viele Lehr

    krfte fhlen sich berfordert und

    alleingelassen. Die Integration ist

    schweizweit eine grosse unkoordi

    nierte Baustelle, sagt Jrg Brhl

    mann (61), Leiter Pdagogische

    Arbeitsstelle des Dachverbandes

    Lehrerinnen und Lehrer Schweiz

    (LCH). Es ist dilettantisch, die

    Sonderschler einfach in eine

    Regelklasse zu schicken und zu

    hoffen, dass es dann schon gut

    kommt.Mit ein paar Zusatzstun

    den frHeilpdagogen alleine sei

    die Herausforderung nicht zu

    meistern. Teilweise wird die Inte

    gration auch fr Sparbungen

    missbraucht. Es ist teurer, eine

    Sonderschule separat zu fhren,

    als Heilpdagogen zur Unterstt

    zung in die Klasse zu schicken.

    Als Verteter der Lehrerschaft for

    dert Brhlmann eine sorgfltige

    Einfhrung des integrativen

    Ansatzes und Budgets fr schul

    interne Projekte.

    Die steigende Zahl an Sonder

    schlern erklrt Jrg Brhlmann

    unter anderemmit dem gesell

    schaftlichenWandel: Die Bereit

    schaft zur Therapie ist gestiegen.

    Frher sei es eher als Stigma

    betrachtet worden, wenn ein Kind

    einer speziellen Frderung bedurf

    te. Heute erhalten rund dieHlfte

    der Kinder imVerlauf ihrer Schul

    karriere Untersttzung. MM

    Zahlen

    5067

    Kinder und Jugendliche

    sind imKanton Zrich

    als Sonderschler ein

    gestuft. In den letzten 15

    Jahren hat sich ihre Zahl

    mehr als verdoppelt.

    217

    Millionen gab der Kan

    ton Bern 2014 fr Son

    derschler aus, eine Zu

    nahmeum 22Prozent in

    den letzten fnf Jahren.

    0

    Zahlen auf nationaler

    Ebene sind zur Thema

    tik erhltlich. Siewerden

    in denKantonen unter

    schiedlich erhoben.

    Quellen: Erziehungsdepartemente

    Bern und Zrich.

    Umfrage

    LetzteWoche fragten

    wir:

    Wie vielMuskelnmuss

    einMann fr Sie haben?

    21%Viel, aber er sollte

    nicht aussehenwie ein

    Bodybuilder

    48%So viel, dass er im

    Alltag ntzlich ist

    27%Muskeln spielen fr

    mich keine Rolle

    4%So viel, wie es nur

    irgendwie geht

    Die Integration von krperlich, geistig oder sozial beeintrchtigen Kindern in Regelklassen ist ein politischer Auftrag.

    Bild:Fotolia

    8 | MM44, 26.10.2015 | MENSCHEN

    Was denken

    Sie ber Son-

    derschler in

    Regelklassen?

    Migrosmagazin.ch

  • Experteninterview

    Die Integration ist ein

    politischer Auftrag, aber nicht

    in jedemFall sinnvoll

    Umfrage

    Was halten Sie von

    Sonderschlern in

    Regelklassen?

    SaraKummer (15), Schlerin,

    Dielsdorf ZH: Frher habenwir

    ber solche Kinder gelacht, jetzt sind

    wir reifer. Jemanden auszugrenzen,

    weil er anders ist, ist nicht richtig.

    PriskaWilla (51), Family-Manage-

    rin, Zrich: Obdie Integration funk-

    tioniert oder nicht, ist sicherlich von

    vielen Faktoren abhngig.Manmuss

    von Fall zu Fall entscheiden.

    Jacqueline Ilunamien (31), Spiel-

    gruppenleiterin, Zrich: Ich finde

    die Idee sehr gut. Durch die Erfahrung

    mitmeinen Kindernweiss ich aber,

    dass es schwierig ist. Es fehlt oft an

    ausgebildeten Lehrern undMitteln.

    Beatrice Kronenberg, erneut hat die

    Zahl der Sonderschler in vielen

    Kantonen zugenommen.Warum?

    Mit Kindernmit dem Status Son

    derschler lassen sich Ressourcen

    generieren. Undweil manRessour

    cenwill, vergibtman diesen Status

    heute schneller.

    Das drfte ganz in Ihrem Sinn sein.

    Denn der Zweck Ihrer Stiftung ist

    die Frderung der Heil- und

    Sonderpdagogik.

    Ziel unserer Stiftung ist es ganz und

    gar nicht, mehr Sonderschler zu

    produzieren, sondern dafr zu

    sorgen, dass die richtige Frderung

    am richtigenOrt passiert.Das Prob-

    lem ist, dass bisher kaum unter-

    sucht wurde, was die teuren sonder-

    pdagogischenMassnahmenwirk-

    lich bringen.Wirkungsstudien haben

    hierzulande keine Tradition.

    Was halten Sie von der integrativen

    Frderung von Sonderschlern in

    Regelklassen?

    Die Integration ist ein politischer

    Auftrag, hinter demwir stehen. Es

    gibt derzeit noch zu viele Kinder,

    die Sonderschulen besuchen.

    Man hrt von Klassen, in denen

    Sonderschler den Unterricht

    massiv stren.

    Wenn dem so ist, luft etwas falsch.

    Die Integration ist nicht in jedem

    Fall sinnvoll. Siemuss zumWohl des

    betroffenenKindes sein, gleichzeitig

    aber drfen die anderenKinder der

    Klasse nicht zu kurz kommen.

    Bei welchen Diagnosen ist die Inte-

    gration sinnvoll, bei welchen nicht?

    Diese Fragemussman von Fall zu Fall

    beantworten: Zwei Kindermit der

    gleichenDiagnose knnen sehr un

    terschiedlich sein. Das eine Kindmit

    Trisomie 21 lsst sich gut integrieren,

    das andere nicht. Zudemmussman

    bei der Integration systemisch den

    ken. Das heisst, den ganzenKontext

    einbeziehen: Die Situation in der Fa

    milie, die Tragfhigkeit der Regel

    klasse sowie die Erfahrung der Lehr

    kraft. Dafr gibt es seit Kurzem ein

    standardisiertes Abklrungsver

    fahren einen Fragebogen, der diese

    Punkte detailliert abfragt.

    Trotzdem gibt es nach wie vor Lehr-

    krfte, die sich berfordert und

    alleingelassen fhlen.

    Die Lehrpersonen brauchen gezielte

    Untersttzung. Das beginnt schon

    bei der Ausbildung: Siemssen auf

    die Kindermit speziellen Bedrfnis

    sen vorbereitet werden. Auch die

    Zusammenarbeitmit heilpdagogi

    schen Fachleutenwill gelernt sein.

    Funktioniert diese nicht, wird das,

    was als Untersttzung gedacht ist,

    eher als Belastungwahrgenommen.

    Jemehr Lehrkrfte fr eine Klasse

    zustndig sind, destomehr Koordi-

    nation braucht es und desto weni-

    ger eng ist die Beziehung zwischen

    Lehrkraft und Schler.

    Fr die Schler ist es kein Problem,

    zwei Ansprechpersonen imKlassen

    zimmer zu haben. Problematisch

    ist eher das Fachlehrersystem, bei

    dem die Schler den Lehrer stndig

    wechseln.

    Gibt es Schulen, welche die Heraus-

    forderungen der Integration

    besonders gut lsen?

    Ja, etwa im Sdtirol. Dort kommen

    die zustzlichen Ressourcen, die fr

    einzelne Kinder gesprochenwerden,

    der ganzenKlasse zugute. Konkret

    heisst das, dass die Lehrkraft von

    einerHeilpdagogin untersttzt

    wird, immer von derselben. Je nach

    Programmarbeitet die Heilpdagogin

    mit jeweils anderen Schlern, da wo

    ihr Spezialwissen gefragt ist undwo

    es die Klasse als Ganzes am besten

    sttzt. In der Schweiz ist es oft so,

    dass eine bestimmte Fachkraft spezi

    ell fr ein Kind in denUnterricht

    kommt; bleibt es krank zuHause, geht

    sie wieder. Damit bleibt der Sonder

    schler der Sonderfall in der Klasse.

    Das ist nicht im Sinne der Integration

    zudemwird die Klasse damit als

    stabile Basis beansprucht, profitiert

    aber selbst nicht unbedingt davon.

    BeatriceKronen-

    berg (60), Direk-

    torin der Stiftung

    Schweizer Zent-

    rum frHeil- und

    Sonderpdagogik.

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 9

  • Dossier

    Jung, fremd

    und allein

    Jade, Abdulali, Yumis und Aziz sind ohne ihre Familien

    in die Schweiz geflchtet wie Hunderte andere

    minderjhrige Asylsuchende. Ihre Zahl steigt markant.

    Die Asylzentren sind berfordert, es fehlt an Pltzen.

    Texte: Pierre Lderrey, Andrea Freiermuth, Peter Aeschlimann

    Bilder: Christophe Chammartin

    10 | MM44, 26.10.2015 | MENSCHEN

  • Serie (2/4)

    Kinderarmut

    in der Schweiz

    Anlsslich einer Spendenaktion

    derMigros beleuchten

    wir die Situation armer Kinder.

    DieseWoche:

    Jugendliche Flchtlinge, die

    allein indie Schweiz kommen.

    1. Teil:Was genau heisst Armut

    in der Schweiz? (MM42, 12.10.)

    3. Teil: Infografik zurKinderarmut.

    4. Teil:Schweizer Familien, die

    jeden Franken umdrehenmssen.

    Die Kongolesin

    Jade ist via Angola

    und Paris in die

    Schweiz ge

    kommen,wo eine

    Tante von ihr lebt.

    J

    ade schaut aus demFenster,

    ohne die schne Aussicht auf den

    Genferseewahrzunehmen. Man

    hatmir gesagt, dass die Leute

    hier in Lausanne fr diesen Blick viel

    Geld bezahlen. Aber ich liebe Schuhe

    und habemeine fnf oder sechs Paar

    auf das Fensterbrett gestellt. So

    lften sie aus, und ich kann sie gut

    sehen. Die 16-Jhrige lacht laut

    heraus. Sie hat ein Einzelzimmer im

    AsylheimChablais in LausanneVD,

    ein seltenes Privileg fr unbegleitete

    Minderjhrige, die illegal in die

    Schweiz gekommen sind.

    Jade kommt aus demKongo. Dort

    lebte ichmitmeinen Eltern und drei

    jngerenGeschwistern in einem

    Dorf.Mein Vater blieb dort, alsmeine

    MuttermitmeinenGeschwistern und

    mir in derHoffnung auf ein besseres

    Leben nach Angola ging. DieMutter

    schickte sie dannweiter zu einer

    Bekannten in Paris, allein. Doch ich

    blieb nur ein paarMonate: Da ich ille-

    gal dort war, durfte ich nicht einmal

    dieWohnung verlassen.

    So reiste sie am 12. April weiter in

    die Schweiz zu einer Tante imWaadt-

    land. Ich hatte sie nie zuvor ge

    sehen, aber wir lernen uns gerade

    besser kennen. Sie reichte auch das

    Asylgesuch fr Jade ein. Hier luft

    alles ganz gut, wenn ich lustig drauf

    bin. Ich darf nur nicht zu viel nach-

    denken. Ich bekomme kaumNach-

    richten vonmeiner Familie, das nervt

    mich.

    DieKinder sindoft traumatisiert

    Jadeweiss um ihre unsichere Situa-

    tion. Ihre Zukunft ist ein einziges

    grosses Fragezeichen. Ich lebe von

    Tag zu Tag.Wenn esmirmal nicht so

    gut geht, esse ich Kekse, auchwenn

    ichweiss, dass ich aufmeine Linie

    achtgebenmuss, sagt sie und lacht.

    Jade ist eine von vielen unbegleite-

    tenminderjhrigen Asylsuchenden in

    der Schweiz. Ihre Zahl ist in den letz-

    ten zwei Jahren stark angestiegen.

    Jade:

    Ich lebe

    vonTag zu

    Tag.

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 11

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  • 12

    3

    1Der Afghane Ab-

    dulali wnscht sich

    ein besseres Leben

    in Europa.

    2 Die Flchtlinge

    werden immer jn-

    ger, sagt der Asyl-

    und Flcht-

    lingskoordinator

    Ruedi Fahrni.

    3 Zentrumsleiterin

    Aline Berthod

    warnt, dass die

    Kapazitten bald

    ausgeschpft sind.

    Frher waren es noch 20 pro Jahr,

    inzwischen sind es 130, sagt Ruedi

    Fahrni (53), Asyl- und Flcht-

    lingskoordinator des Kantons Lu-

    zern. Manchmal kommen sechs

    gleichzeitig an einemTag. Zudem

    werden sie immer jnger. In den

    letzten achtWochen kamen fnf Elf-

    und zwei Zwlfjhrige in Luzern an,

    eines derMdchen aus dem fernen

    Afghanistan.

    Bisher waren die Kinder und Ju-

    gendlichen in einemnormalen Asyl-

    zentrumuntergebracht, in einem

    eigenen Stockwerk, abgeschirmt von

    den Erwachsenen. ImNovember er-

    ffnenwir nun aber in der Agglome-

    ration Luzern ein eigenes Zentrum,

    speziell fr unbegleitete Jugend-

    liche, sagt Fahrni. Sie brauchen eine

    besondere Betreuungmit sozialpda-

    gogisch ausgebildetemPersonal. Die

    Kinder habenHeimweh, sind oft

    traumatisiert. Viele reden nicht

    ber ihre Erlebnisse. Man darf sich

    gar nicht vorstellen, was sie unter-

    wegs alles erlebt haben.

    Lngerfristig werden Pflegefami-

    lien fr die Kinder gesucht doch von

    denen gibt es lngst nicht genug (sie-

    he Interview, Seite 19). Manchmal

    werdenKinder in die Obhut einer

    Fraumit der gleichenHerkunft gege-

    ben. Auch anderswo in der Schweiz

    sorgen die vielen Flchtlinge fr

    Platzprobleme. Allein imAugust

    kamen insgesamt 244 unbegleitete

    minderjhrige Jugendliche an, sechs-

    malmehr als noch zu Jahresbeginn.

    Zwischen Januar und August kamen

    1233 gegenber 794 imVorjahr und

    337 im Jahr 2013. Drei Viertel von

    ihnen sindmnnlich.

    Abdulaliwill seiner Familie helfen

    Einer von ihnen ist der Afghane Ab-

    dulali (17). Von seiner Geburtsstadt

    Kabul reiste er zunchstmit seinen

    Eltern und zwei Brdern in den Iran.

    Mein dritter Bruder ist in Afgha-

    nistan geblieben, es war zu schwer fr

    ihn, unser Land zu verlassen. Sein

    Vater arbeitete bis zu einer schweren

    Rckenverletzung als Schreiner,

    danach konnte er kein Geldmehr

    nachHause bringen.

    Abdulali wollte seiner Familie hel-

    fen und ging in die Trkei, um dort

    als Schweisser zu arbeiten. Wir wa-

    renmehrere Jugendliche, die Arbeit

    war hart, vor allem auch, weil wir kein

    Trkisch sprachen, erzhlt er.

    Wie viele Jugendliche imAsylheim

    Chablais in Lausanne schwankt er

    zwischen der berschumenden

    Energie eines Jugendlichen und einer

    Art berdruss vielleicht ist es auch

    Angst. Am 7. Dezember 2014 kam er

    in der Schweiz an, dieses Datumwird

    er nie vergessen. Er erhielt einen

    F-Ausweis, eine vorlufige Aufnahme,

    die nur bis zu seinem 18. Lebensjahr

    gilt.Wenn er Glck hat und sich

    integriert, kann dieser Ausweis

    verlngert werden.

    Abdulali spricht bereits recht gut

    Franzsisch. In der Trkei sagtemir

    ein Freund, dassman inWesteuropa

    etwasmehr Geld verdient. Von der

    Schweiz hatte ich noch nie gehrt. Als

    ichmit einemFreund in sterreich

    ankam, erzhltemanmir von Zrich.

    Ich versuchtemein Glck und kam

    alleine her, nach Vallorbe.

    Im berfllten Empfangs- und

    Verfahrenszentrum verbrachte er

    zwei sehr schwereWochen inmit-

    ten von Erwachsenen und Familien.

    Auch dasHeimChablais ist bervoll.

    Aber es geht schon, sagt Abdulali.

    Abdulali:

    Ich hoffe,

    dass ich

    eine Lehre

    anfangen

    kann.

    Bild:Keystone

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 13

  • Eritrea Afghanistan Somalia

    Guinea Nigeria Andere

    Die Leute sind nett, und ich

    habe viele gleichaltrige

    Freunde gefunden, vor allem

    einen Eritreer und einen Af

    ghanen,mit denen ich zum

    Franzsischkurs gehe.Was

    die Zukunft bringt? Abdulali

    wrde gerne Schreiner wer

    den, wie sein Vater. Viel

    leicht kann ich nchstes Jahr

    eine Lehre anfangen.

    Auch Yumis (15) lebt in ei

    nemAsylheim in Lausanne.

    Ichwollte ein anderes, bes

    seres Leben,murmelt er auf

    Englisch. Seine Eltern und die

    siebenGeschwister sind noch

    immer in Somalia. ber seine

    anstrengende Reise will er

    nicht viel sagen. Ich bin ber

    Italien gekommen, wo ich ei

    nige Zeit geblieben bin. Und

    am 1. August bin ich in Vallor

    be angekommen, sagt er nur.

    Am 1. August vielleicht ein

    Zeichen. Nun ist er imAsyl

    heimChasseron, einem ehe

    maligen besetztenHaus, das

    auf den Abriss wartet und in

    der Not als Unterkunft fr

    unbegleiteteminderjhrige

    Flchtlinge dient.

    Yumis will einen Beruf er

    lernen, weiss aber noch nicht

    genau, welchen. Ichweiss

    nur, dass ich hier lebenwill.

    Und ichmchte, dassmeine

    Familie herkommt.Wie viele

    ist er in Lausanne bei der Bil

    dungsanstalt fr schulische

    und berufliche Integration

    eingeschrieben. Aber auch

    dort sind die freien Pltze

    begrenzt.

    Die Schweiz hat 1997 die

    UNKinderrechtskonvention

    unterzeichnet, was sie zum

    Schutz, zur Betreuung und

    Frderung vonKindern ver

    pflichtet das gilt auch fr

    Flchtlingskinder und er

    fordert daher besondere

    Massnahmen.

    EinigeRegionen tun zuwenig

    Somssen sie etwa eine Schu

    le besuchen knnen undmit

    einer angemessenen erziehe

    rischen Betreuung getrennt

    von den Erwachsenen unter

    gebracht werden. Genf zum

    Beispiel hat ihnen einen Fl

    gel seines Zentrums Saconnex

    reserviert, der heutemit 110

    Minderjhrigen gegenber

    40 im Frhling komplett

    voll ist.

    Auch sonst platzen viele

    Unterknfte aus allenNh

    ten, und laut demUNKinder

    rechtsausschuss unterneh

    menmanche Regionen zu

    wenig fr eine angemessene

    Unterbringung. DasHeim

    Chasseron hatte kaum geff

    net, da war es auch schon

    voll, sagt Evi Kassimidis,

    Sprecherin derWaadtlnder

    Empfangstelle frMigran

    tinnen undMigranten.

    Auch imWallis ist die Lage

    nicht besser. Dort beherbergt

    das ZentrumLeRados in

    Sitten 42 Jugendliche intern,

    whrend 11weitere extern in

    Einzimmerappartements in

    der Nhe untergebracht sind.

    NchsteWoche kommen

    drei Neuzugnge, damit w

    renwir dann an der Grenze

    unserer Kapazitten, sagt

    Aline Berthod, Leiterin des

    Zentrums.

    Trotz der stetig wachsen

    den Arbeitslast unternehmen

    die 32Jhrige und ihr Team

    alles, um die Jugendlichen

    bestmglich zu betreuen.

    Wir habenwirklich Glck,

    ein Gebude ganz fr uns zu

    haben. Insbesondere liege

    ihr eine entspannte Stim

    mung amHerzen. Viele

    Jugendliche kommen nach

    monatelangemHerumirren

    zu uns, damchtenwir uns so

    gut wiemglich um sie

    kmmern knnen.

    Das geschehe vor allem

    durch den Fokus auf Sprache

    und Ausbildung dank eines

    klaren politischenWillens,

    der uns dieMittel dazu ver

    schafft. So kann das zehn

    Auch der Somalier Yumis hofftauf ein besseres Leben in der Schweiz. Er ist am 1. August hier angekommen.

    Yumis:

    Ich wnsche

    mir, dass

    meine Familie

    nachkommt.

    Zahlen und Fakten

    Starker Anstieg

    Die Zahl der unbegleitetenminder-

    jhrigenAsylsuchenden ist zuletzt

    stark gestiegen. Auffllig: die hohe Zahl

    Eritreer. Jugendliche ab 15 Jahrenmssen

    in Eritrea einenNationaldienst absolvie-

    ren, was viele in die Flucht treibt.

    Quelle: Staatssekretariat frMigration.

    2004

    2005

    2006

    2007

    2008

    2009

    2010

    2011

    2012

    2013

    2014

    2015

    Minderjhrige Flcht-

    linge insgesamt

    1400

    200

    0

    400

    600

    800

    1200

    1000

    1010

    190

    87

    222

    2

    18

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 15

    Weitere

    Zahlen und

    Fakten zur

    Entwicklung:

    Migrosmagazin.ch

  • Der Syrer Aziz ist ein grosser Fussballfan. Erwill keineDetails ber seine Reise in die Schweiz preisgeben.

    kpfige Betreuerteam, das von

    mehreren Praktikanten, Zivil

    dienstleistenden undKchen

    hilfen auslndischer Gemein

    schaften untersttzt wird, einen

    minderjhrigen Flchtling bis

    zumAusbildungsende begleiten

    und nicht nur bis zur Voll

    jhrigkeit.

    Einer von Berthods Schtz

    lingen ist der 14jhrige Aziz, ein

    grosser Fussballfan. In Syrien

    spielte ich aber nurmit Freun

    den, nicht in einerMannschaft.

    Da einer der Betreuer ein ehe

    maliger Spieler des FC Sion und

    Sitten die Fussballhauptstadt

    derWestschweiz ist, kann Aziz

    mit anderen Bewohnern des

    Zentrums Le Rados in Bramois

    trainieren. Ich konnte sogar

    Sion im Stade de Tourbillon

    spielen sehen. Vielleicht erlebe

    ich dort auch das Spiel gegen

    Liverpool am 10. Dezember,

    fgt Aziz enthusiastisch an.

    Bilder nur aus demFernsehen

    Spricht dieser Jugendliche, der

    noch so viel Kindliches an sich

    hat, nicht von Fussball, ist er auf

    derHut. Obwir ein Fotomachen

    drfen?Nur, wennman sein Ge

    sicht nicht sieht. Auch bei seinen

    Erzhlungen ist er zurckhal

    tend, wasmehr als verstndlich

    ist.Eine zerrttete Kindheit

    und die Konfrontationmit

    Dingen, mit denen kein Kind

    konfrontiert sein sollte, prgen

    all die Geschichten dieser

    Jugendlichen.

    Aziz ist vor einem Jahr insWal

    lis gekommen. Zusammenmit

    seiner Familie hatte er Syrien

    verlassen, umnach Libyen zu

    gehen. Einermeiner Brder ist

    in Deutschland. Die anderen

    sind noch immer in Libyen.

    Ihnen gehe es gut, Aziz hat dank

    Internet hufigKontaktmit

    ihnen.

    Er selbst wollte in die Schweiz

    kommen, von der er Bilder im

    Fernsehen gesehen hatte. Vor

    allem vonGenf und Bern, sagt

    Aziz. Er reistemit einem

    Bekannten seines Vaters, dem

    er anvertraut wordenwar. Wir

    sind in Altsttten angekommen,

    dort waren sehr vieleMenschen,

    sehr viel Lrm.Hier ist es viel

    besser. MM

    Spendenaktion

    Hilfe fr

    bedrftige

    Kinder

    Die Migros fhrt

    auch dieses Jahr in

    derVorweihnachts

    zeiteine Spenden

    aktion durch. Dies

    mal sollbedrf-

    tigen Kindern in

    der Schweizge

    holfen werden.

    Die Migros wird

    den Gesamtbetrag

    mit bis zu einer

    Million Franken

    verdoppeln.

    Das Geld fliesst zu

    gleichen Teilen an

    die Hilfswerke

    Caritas, Heks,

    Pro Juventute

    undWinterhilfe,

    die es fr ausge

    whlte Projekte

    einsetzen. Wenn

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    50 Franken sen

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    Wir danken fr

    Ihre Teilnahme!

    Aziz: Meine

    Brder sind in

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    Interview

    Wir inspizieren keine

    Khlschrnke

    Der kantonale Sozialdienst

    Aargau stellt Platzierungs

    anfragen fr unbegleitetemin

    derjhrige Asylsuchende an

    familynetwork.ch. Der Verein

    vermittelt anschliessend

    geeignete Pflegefamilien.

    Damaris Br, was sind die

    Vorteile einer Familien

    platzierung?

    Sie dient der Integration. In

    Familien lernt ein Flchtlings

    kind auf natrlicheWeise die

    Schweiz kennen: die Sprache,

    die Schule, den Alltag. Aber

    auch so profane Dinge wie

    Hrnli mit Ghacktem.

    Welche Voraussetzungen

    muss eine Familie erfllen?

    Siemuss primr offen sein fr

    Neues, interessiert an fremden

    Kulturen undGeduld haben.

    Die Betreuung sollte rund um

    die Uhr gewhrleistet sein.

    Sie prfen Familien, bevor

    diese ein Kind aufnehmen

    drfen.

    Es geht umsKennenlernen

    und ums Vorbereiten auf eine

    herausfordernde Aufgabe.Wir

    sprechenmit denMenschen,

    wollen spren, was siemo

    tiviert. Auf keinen Fall aber

    inspizierenwir deren

    Wohnung oder Khlschrank.

    Lassen sich gengend

    Familien finden?

    Es ist nicht einfach, Familien

    zu finden, die sich auf das

    Abenteuer einlassen. Deshalb

    fhrenwir nun auch Infoaben

    de durch. Fr den ersten haben

    wir 40Anmeldungen, das

    Thema interessiert die Leute.

    Welche Flchtlingskinder

    kommen fr eine Familien

    platzierung infrage?

    Kinder und Jugendliche, die

    ohne Eltern in der Schweiz an

    kommen.Momentan sind die

    seMenschen zwischen 11 und

    16 Jahre alt. ltere Teenager,

    die sich in einemAblsepro

    zess von der Familie befinden,

    werdenwann immermglich

    eher inWGs untergebracht.

    Inwiefern bestimmt das

    Flchtlingskindmit?

    Grundstzlich sucht der Kan

    ton einen Platz fr ein Kind,

    vielMitsprache gibt es da

    nicht.Nach allem, was sie

    erlebt haben, sind die Be

    troffenen oft nicht in der

    Lage,Wnsche zu ussern.

    Alles, was sie sich fr denMo

    ment wnschen, ist Sicherheit

    und ein Dach ber demKopf.

    Welche Erfahrungen haben

    Sie bislang gesammelt?

    Fr die Familien ist es berei

    chernd und interessant. Gibt es

    Probleme, hilft ein Familien

    begleiter.Wasman sicher

    sagen kann: Es sind ganz nor

    male Kinder, die pubertieren

    oder auchmal einen schlech

    ten Tag haben, genau gleich

    wie Schweizer Kinder auch.

    Wie verhindert man, dass es

    zu Dramen kommt, wenn ein

    Kindwieder gehenmuss?

    Das kannman nicht, eine Be

    ziehungwird immer aufgebaut.

    Das liegt in der Natur der

    Sache. Es gilt daher, denmg

    lichen Abschied stets imHin

    terkopf zu behalten, aber trotz

    dem eine Beziehung zumKind

    zuzulassen. MM

    Damaris Br ist Projektleiterin bei

    familynetwork.ch inOftringen AG.

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 19

  • Sie heissenGolda von der

    Mardereiche,Miss Sophie

    vomEigental oder Jimmy von

    der krummenWeide. Adelige

    aus einem fantastischenKnigreich?

    Nein, Hunde. Dachshunde genau, oder

    einfach: Dackel. An einemHerbst-

    samstag treffen sich die Vierbeiner auf

    der Rennbahn inRifferswilZH. Der

    Schnellste unter ihnen soll gekrt

    werden eine ernsthafte Sache.

    Auf der Ziellinie wartet Ursula

    Ganz-Blttler (57). Sie schwenkt

    einen stacheligen Plastikball, Jimmys

    Geheimwaffe. Das Spielzeug ist

    ihmheilig. Ist es weg, will er es zu-

    rck, da kennt er nichts.Nach dem

    Startschuss spurtet der kleine

    Rauhaardackel los, pfeilgerade

    und unter frohemGejaule, nur

    die 80Meter im Blick, die ihn von

    seinemBall trennen.

    AmAnfang sieht es gut aus, Jimmy

    fhrt souvern, doch dann erfolgt ein

    Angriff aus seinemWindschatten

    heraus. Ein Konkurrent droht, rechts

    an Jimmy vorbeizuziehen.Was dann

    passiert, ist bis heute nicht restlos ge-

    klrt. Im erstenMoment spricht der

    Speaker von einemFoul. Jedenfalls

    strzt der Angreifer, berschlgt sich

    imGras und verliert das Rennen.

    Das zeigen Amateuraufnahmen auf

    Facebook. Jimmy gewinnt in seiner

    Alterskategorie. Nur einer ist an die-

    semTag noch schneller: Seriensieger

    Janis vomRamat Gan, der Usain Bolt

    unter den Schweizer Dackeln.

    Jimmy hatte einfach Glck, sagt

    Ursula Ganz-Blttler ein paar Tage

    spter in ihrer Kche in StansNW.

    Der Rempler sei bestimmt keine

    Absicht gewesen. Klar ist: Der zwei-

    einhalbjhrige Rde ist kein Kuschel-

    tier. EinWesenstest fr Rassehunde

    attestierte ihm einen ausgesprochen

    sportlichen Charakter. Stillstehen

    ist seine Sache nicht. Als er einst an

    einem Schnheitswettbewerb die ver-

    sammelten Zchter htte begeistern

    sollen, machte Jimmy schnell klar,

    dass ihm diese Art Veranstaltung

    berhaupt nicht passte. Nachdem er

    alle anderenHunde aus demRing

    verbellt hatte, wurde derWilde von

    der krummenWeide ohne Bewertung

    nachHause geschickt.

    EinHelfer in schwierigenZeiten

    Jimmy istmein Sportminister, sagt

    Ursula Ganz-Blttler, er sorgt dafr,

    dass ich rausgehe. Als vor ein paar

    Jahren die akademische Karriere der

    Soziologin ins Stocken geratenwar,

    fiel sie in ein Loch. An der Universitt

    hatteman ihr zu verstehen gegeben,

    dassman sie nichtmehr bentigte.

    Man verweigerte ihr, die ber Film-

    und Fernsehwissenschaften habili-

    tiert hatte, eine Befrderung.

    Und dann kamder Krebs. Ichwar

    berqualifiziert und drohte trotzdem

    in die Armut abzurutschen, sagt

    Ganz-Blttler heute, da die Krankheit

    besiegt ist und sie wieder Tritt gefasst

    hat im Leben. Ihre aktuelle Haupt-

    einnahmequelle bildet aber nachwie

    vor eine Liegenschaft, die sie von der

    Mutter geerbt hat. Sie will zurck in

    denwissenschaftlichen Betrieb oder

    in den Journalismus. Ich stecke

    voller Energie, muss es einfach etwas

    langsamer angehen. Knneman

    denn gleichzeitig depressiv und

    glcklich sein, habe sie in den schwie-

    rigen Zeiten ihre Therapeutin immer

    wieder gefragt. Vermutlich war ich

    einfach nur sauer.

    Zeit, Gassi zu gehen. Ursula Ganz-

    Blttler schnallt sich das Bauch-

    tschli um, in dem sie dieHunde-

    guetsli aufbewahrt. Jimmyweiss, was

    nun kommt. Voller Vorfreude rennt

    er imKorridor der Altbauwohnung

    hin und her, springt an seiner Besit-

    zerin hoch, winselt vor Ungeduld und

    scharrt an der Tr. Im kleinenGarten

    vor demHauswidmet er sichminu-

    tenlang seinem geliebten Plastikball,

    klemmt ihn zwischen seine kleinen

    weissen Zhne und duckt sich, ganz

    der Jagdhund, der er ja eigentlich ist,

    im hohenGras.

    Kinder hat Ursula Ganz-Blttler

    nicht, jetzt sind Jimmy und dieWG

    ihre Familie. Hunde sind ein wun-

    derbares Training frs Leben, sagt

    sie.Man lerne, mit Verlust umzuge-

    hen. Vor Jimmy hatte sie bereits drei

    Dackel: Bnz von Tannhorn, Aron von

    Federal und Flavia vom Schnenberg.

    Was sie verband: Alle waren strrisch

    und verspielt. ImGartenmacht

    Jimmy der Beschreibung seines Frau-

    chens alle Ehre. Ganz aufgeregt steckt

    er sein Revier ab. Ob er ahnt, dass er

    schon bald Besuch von einerHunde-

    dame empfangen darf? ImFrhling

    soll Jimmy von der krummenWeide

    nmlich Papi werden. MM

    Portrt

    Jimmy zeigt allen

    denMeister

    Er schafft die 80 Meter in 10,89 Sekunden: Jimmy von der krummenWeide zhlt

    zu den schnellsten Dackeln der Schweiz. Seiner Besitzerin Ursula Ganz-Blttler

    bedeutet der kleine Frechdachs aber noch viel mehr.

    Text: Peter Aeschlimann Bild: Holger Salach

    20 | MM44, 26.10.2015 | MENSCHEN

    Jimmys

    Meisterlauf

    und seine

    Kunststcke

    im Video

    Migrosmagazin.ch

  • Manchmal etwas strrisch,

    verspielt und blitzschnell:

    Rauhaardackel Jimmy liebt

    es, sichmit anderenHunden

    zumessen.

    Dachshund

    Jger und

    Kinderbuchheld

    DerTeckelwurde in

    Deutschland gezchtet,

    umDachse aus unter

    irdischenBauten zu

    treiben.Nicht erst seit

    demKinderbuch Fri

    dolin (1959) gelten

    Dackel aber auch als

    beliebte Familienhunde.

    Ihr selbstbewusster

    Charakter und ihreVer

    spieltheit fordern von

    denBesitzern einiges

    an Erziehungsarbeit ab.

    Auch Jimmy ist ein

    vielbeschftigterHund.

    AlsDeckrde steht der

    Sohn von Flavia von der

    Amtsschlade und Lumpi

    vomFrankenstolz in

    ternational zur Verf

    gung. Auf derHome

    pageder Zchterin

    heisst es: Jimmy ist ein

    souverner Rde, der

    gerne lernt und sehr rei

    sefreudig ist. Er gehrt

    demEnsemble Dackel

    zauber an, einerGrup

    pe von achtDackeln, die

    Kunststcke einbt und

    an Shows vorfhrt.

    Jimmys Spezialitt ist das

    Springen durch Ringe.

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 21

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  • Sie greifenmutig ein, kommen den

    bewaffnetenTruppen dabei gefhr-

    lich in dieQuere. Ihr einziger Schutz:

    ein Schriftzug auf T-Shirt undWeste.

    Die Baslerin Tanja Vultier (31) und ihrMann

    EduardoAcosta (42) sind als Peace Angels

    unterwegs fr die internationale Friedens-

    undMenschenrechtsorganisation Peace

    Brigades International (PBI), die unbewaff-

    nete Schutzbegleitung inKrisenregionen

    bietet. SeitMrz leben die beiden inKolum-

    bien, wo seit ber 50 Jahren einKrieg

    zwischen staatlichen Sicherheitskrften,

    Paramilitrs,FARC-Rebellen undweiteren

    Guerillagruppierungen tobt.

    Gemeinsammit sechs anderen Freiwilli-

    gen begleitet das Ehepaarwhrend 18Mona-

    ten bedrohteMenschen bei derenArbeit.

    T-Shirt undWestemit dem PBI-Schriftzug

    sollen die bewaffnetenGruppen abschre-

    cken:Mit Auslndern legen sie sich nicht

    gerne an, Zeugen knnen sie nicht gebrau-

    chen, ebensowenig die internationale

    Aufmerksamkeit, wenn denFreiwilligen

    etwas zustiesse.Mit ihremEinsatz wollen

    die Peace Angels sicherstellen, dass kolum-

    bianische Friedensaktivisten nicht in ihrer

    Bewegungsfreiheit eingeschrnkt sind.

    Zustzlich zu diesen Begleitdiensten leisten

    die Freiwilligen viel sogenannte Advocacy-

    Arbeit: Sie treffen sichmit Diplomaten, Be-

    hrdenvertretern und ranghohenMilitrs,

    analysieren imRahmen eineswchentlichen

    Pressescannings die politische Lage.

    Jeder TageinunwgbaresAbenteuer

    Tanja Vultier und ihrMann leben in Apar-

    tad, einer kolumbianischenKleinstadtmit

    130000Einwohnern nahe der Grenze zu

    Panama. Drei Tage imMonat haben sie frei,

    ausserdem stehen ihnenwhrend ihres Ein-

    satzes sechsWochenFerien zur Verfgung.

    FrKost und Logis ist gesorgt, dazu gibt es

    von derOrganisation ein Taschengeld von

    rund 150Franken imMonat. Eigenes Geld

    mssen sie inKolumbien keines ausgeben.

    Apartad liegt inmitten vonBananen-

    undlpalmenplantagen, die Luft ist feucht-

    heiss, stndig kreisenMilitrhelikopter ber

    der Region. Das Leben im PBI-Haus ist hek-

    tisch, Privatsphre gibt es kaum.Whrend

    des Interviews via Internettelefonie ver-

    schwindet Tanja Vultier immerwieder aus

    demBild: Einmal nimmt sie die Zeitung in

    Empfang, die ihr der Postbote durch das

    Gatter reicht, kurz darauf ertnt der ohren-

    betubende Lrm von Strassenarbeiten.

    Dann unterbricht eineKollegin das Ge-

    sprch: Ein Bewohner des nahe gelegenen

    Friedensdorfs San Jos de Apartad, eine

    geschlosseneGemeinschaft, die sich seit

    18 Jahren vombewaffnetenKonflikt ab-

    schirmt,muss zumNotar in die Stadt. Dafr

    braucht er Tanja VultiersHilfe, weil er sich

    fern der Friedensgemeinde unsicher fhlt.

    In schnellemSpanisch klrt Vultier die

    Umstnde und lchelt dann entschuldigend:

    Tutmir leid, ichmuss weg. Aber so ist

    es hier eben manweiss nie genau, was

    der Tag bringt.

    Die Friedensengel vonPBIwerden nur auf

    Anfrage der kolumbianischenBevlkerung

    aktiv.Meist bittenMenschenrechtsvertei-

    diger oder Personen in Fhrungspositionen

    umBegleitung bei ffentlichenTerminen.

    Eduardo Acosta ist gerademehrere Tage im

    kolumbianischenHinterland unterwegs,

    Tanja Vultier ist soeben von einer dreitgi-

    gen Tourmit einemAnwalt zurckgekehrt.

    Mit ihm ist sie in ein abgelegenes Gebiet

    gereist, um einer Familie zu helfen, die von

    ihremLand vertrieben und bedrohtwurde.

    Daswar ein Abenteuer!, erzhlt die junge

    Frau in breitemBaseldeutsch und streicht

    ihre nassen schulterlangenHaare zurck.

    Wirmussten verschiedene Busse nehmen,

    Reportage

    Schutzengel an

    vorderster Front

    Tanja Vultier und ihr Mann leisten als Peace Angels einen Freiwilligeneinsatz

    im kriegsgeschttelten Kolumbien, um bedrohte Friedensaktivisten zu beschtzen.

    Text: Silja Kornacher

    Die Organisation

    Im Einsatz

    fr den

    Weltfrieden

    PeaceBrigades

    International (PBI)

    engagiert sich seit

    1981 fr Schutz-

    begleitung, gewalt-

    freie Konfliktlsung

    unddieWahrung

    derMenschen-

    rechte in Krisen-

    gebietenweltweit.

    Freiwilligewie

    Tanja Vultier und

    EduardoAcosta

    begleiten Aktivis-

    ten bei ihrer ge-

    fhrlichenMission

    fr Frieden und

    Gerechtigkeit. Die

    PBI-Teams sind

    derzeit inMexiko,

    Guatemala, Hon-

    duras undKolum-

    bien (seit 1994)

    sowie in Kenia und

    Indonesien im

    Einsatz. DieOrga-

    nisation ist von der

    UNO anerkannt.

    PBI Schweiz

    Die nationale Sek-

    tionmit Sitz in Bern

    ist ein spenden-

    finanzierter Verein

    mit 500Mitgliedern

    und 150Aktiven.

    24 | MM44, 26.10.2015 | MENSCHEN

  • 1 Eduardo Acosta

    vor demHaus der

    kumenischen Kom

    mission fr Gerech

    tigkeit und Frieden

    (Humanitre Zone

    Camelias in Curba

    rad, Kolumbien).

    2 Eduardo bei

    Pflckarbeitenmit

    Enrique Petro, einem

    bedrohten Anfhrer

    der vertriebenen

    Gemeinschaften von

    Curbarad.

    3 ImDienst: Tanja

    Vultier begleitet

    Mitarbeitende der

    Kommission fr

    Frieden undGerech

    tigkeit zur Finca

    einer bedrohten

    Bauernfamilie.

    4 In Arbeitskleidern:

    Eduardo und Tanja

    vor der Zentrale der

    Peace Brigades Inter

    national in Bogot.

    1

    2

    3

    4

    Bilder:LucaZanetti(1),Zvg

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 25

  • mit einer improvisierten Fhre den Fluss

    berqueren,Mototaxis nehmen und stun

    denlang zu Fuss durch dieWildnis stapfen.

    VomWohlstandsland ins Kriegsgebiet

    Angst vor Angriffen hat Tanja Vultier keine:

    Ich bin als abenteuerlicherMensch viel

    gereist.Mirmacht so schnell nichts Angst.

    Abgesehen von der blichenKleinkriminali

    tt wie etwaDiebstahl hat es noch keine

    grsseren ZwischenfllemitPBI in Kolum

    bien gegeben. Ihre Familie habe sich anfangs

    grosse Sorgen gemacht: In der Schweiz

    herrscht wegen derDrogenkriminalitt ein

    schlechtes Bild vonKolumbien.Mittler

    weile hat sich die Sorge aber gelegt. Obschon

    Tanja Vultier sich inKolumbienwohlfhlt,

    vermisst sie ihre Familie und ihre Freunde.

    Ich bin so oft unterwegs, dass es schwierig

    ist, Kontakt zu halten. Eineinhalb Jahre

    sind schon eine lange Zeit. Aberwirmussten

    unsereWohnung sowieso untervermieten.

    Da spielt es keine Rolle, fr wie lange.

    Tanja Vultier, die Geschichte, Jura und

    Spanisch studiert hat, liess sich von nichts

    und niemandem von ihren Plnen in Bezug

    auf PBI abbringen. Auch das fast einjhrige

    Aufnahmeverfahren, fr das sie einen Fern

    kurs und ein Assessment in Spanien absol

    vieren undDutzende vonAufstzen ber die

    politische Lage schreibenmusste, schreckte

    sie nicht ab. Von einer Freundin ihrerMut

    ter, die selbst einmal Freiwillige gewesen

    war, hatte sie von derOrganisation gehrt.

    Eine Anstellung als Fundraiserin frPBI ver

    strkte schliesslich ihrenWunsch, sich vor

    Ort einzusetzen. IhrenMann, den sie vor

    13 Jahren bei einemAuslandsjahr in Ecuador

    kennengelernt hat und der seit fnf Jahren

    in der Schweiz lebt,musste sie nicht lange

    berreden er fhlt sich inKolumbien fast

    wie daheim inEcuador. Eduardo Acosta hat

    Jura studiert und arbeitete in der Schweiz als

    Krankenpflegeassistent. Dass er nun tglich

    mitMenschenrechten konfrontiert ist, reizt

    ihn besonders: Es istmotivierend,mich

    fr den Frieden in einemLand zu engagie-

    ren, das nicht weit entfernt ist von dem

    Ort, wo ich geboren bin.

    Tanja Vultier weiss um ihr Privileg, in der

    Schweiz aufgewachsen zu sein. ImAus

    tauschjahr in Ecuadormerkte ich erstmals,

    was fr einGlck ich imLeben hatte.Mir

    hat es an nichts gefehlt. Dass dieMenschen

    inKolumbien seit 50 Jahren unter dem

    Konflikt leiden und in stndiger Angst leben

    mssen, findet sie unfair. Ichwnschemir,

    dass das demRest derWelt nicht egal ist.

    EinWandel zeichnet sich auf der politi

    schenBhne indes bereits ab: Ende Septem

    ber haben sich der kolumbianische Prsident

    und dieFARC auf eine Beilegung desKon

    flikts geeinigt damit scheint der Frieden

    wahrscheinlicher als je zuvor. EineGenug

    tuung. Auch fr die Peace Angels. MM

    1 EduardoAcosta

    auf demHof der

    Familie Cabezas

    auch sie ist bedroht

    wegen ihres Kampfes

    umdas eigene Stck

    Land.

    2 Abenteuerliche

    Reise: Tania Vultier

    auf der letzten Etappe

    mit demTfftaxi von

    Apartad Richtung

    Humanitre Zone in

    Camelias. Knapp vier

    Stunden Fahrtmit Bus

    und Jeep liegen bereits

    hinter ihr.

    2

    1

    Bilder:Zvg

    26 | MM44, 26.10.2015 | MENSCHEN

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    Bnz Friedli

    Verdammt schn

    Lagerfeuerstimmung irgendwo in Kentucky.

    Eine laue Nacht, in denHerbstferienwars,

    kein Licht weit und breit, nur der bare Ster

    nenhimmel und unser Feuer. Nicht Camp

    fire nennen sie es in denweiten Ebenen jener

    Farmlands, sondern Bonfire. Dicke ste,

    Scheiter, halbe Strnke haben sie aufgetrmt,

    die Flammen lodern hoch, ums ganze Rund

    des Feuers sitzen Freunde, Verwandte, alle

    einander zugehrig, verschwgert, verbrdert

    selbst dann, wennman sich wie der zahnlose

    Bauer Robert und ich erst seit Stunden kennt.

    Gemeinschaftsgefhl zelebrieren, ja, das kn

    nen sie, die lieben Amerikaner. Herzerwr

    mend. Und sie brtelnMarshmallows, diese

    klebrigen kleinenDinger aus Schaumzucker,

    die an einem Stecken bers Feuer gehalten

    noch viel klebriger werden, klemmen die fast

    zerflosseneMasse dann zusammenmit einem

    Stck dunkler Schokolade zwischen zwei

    Grahambiskuits, fertig sind die SMores.

    Und lecker sind sie, verdammt lecker.

    Wobei, dasWort verdammtmuss ich um

    alles in derWelt vermeiden, denn sie sind

    fromm, unsereGastgeber, und,Himmelhei

    land!, es gibt eine ganze AnzahlWrter, die ich

    in ihrer Anwesenheit besser nicht ausspreche.

    Aber singfreudig sind sie. Einer zckt eine

    Gitarre, schon erklingt Lied umLied, den gan

    zenKanon derUSPopulrkultur von Ama

    zing Grace bis Country Roads singen sie,

    von uraltenHits wie Last Kiss bis zu jnge

    renwie When You SayNothing at All

    und jngstenwie All ofMe, alles ist allen

    gelufig, als sngen sie aus einem grossen

    gemeinsamen Liederbuch.

    Wunderschnwars, auch wir sangenmit.

    Dann forderten sie eineNiederlnderin in der

    Runde auf, ein Lied aus ihremLand zu singen,

    und sie trug Brabant vor, einenHeimweh

    Song. Schliesslich warenwir an der Reihe,

    aber ausser demRefrain des Guggisberg

    lieds und den ersten Zeilen von Alperose

    kamuns nichts in den Sinn Come on!,

    spttelten sie. Verdammt, hattenwir denn

    kein Lied? Ich setzte zu Scharlachrot an:

    Die isch ja filmriif, die Szene, i dere Fritig

    nacht, abermeine Tochter wusste schon

    bei der zweiten Strophe nichtmehrmit.

    AmEndewar es der Schwan, denwir beide

    auswendig kannten und vorsangen: E Schwan

    sowiiss wi Schnee, auf Berndeutsch zu

    nchst, und dannmusstenwirs auch noch

    bersetzen: A swan as white as snow

    AusgerechnetGl, ber den ichmich so oft

    lustigmachte, ausgerechnet er hat offenbar das

    Volkslied schlechthin der letzten Jahrzehnte

    geschaffen.Das Lied, an dasman sich erinnert,

    wennman fern derHeimat zumSingen aufge

    fordertwird.Muss ich ihmerzhlen, sollte ich

    ihmmalwieder begegnen, demGl. MM

    Bnz Friedli live: 28. 10. inOlten SO (mit FrleinDaCapo),

    29. 10. inWidnauSG, 3. 11. in EschlikonTG.

    Bnz Friedli (50)

    singtmit.

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 29

  • Seinen kleinen Bruder Jamie

    nennt Sascha Gattiker nur noch

    Phenomenon, oder auf Deutsch:

    Phnomen. Ich habe noch nie

    jemanden gesehen, der so schnell neue

    Tricks lernt.Manchmal kann ich es gar nicht

    glauben, sagt der 24-Jhrige, der auch der

    Trainer von Jamie ist.

    Wie talentiert er ist, bewies der elfjhrige

    Wakeboarder Ende August an den Schweizer

    Meisterschaften auf demLac de Joux im

    KantonWaadt. JamieHuser startete nicht

    in der Kategorie Boys, wie das eigentlich

    blich ist, sondern bei denMnnern und

    holte sich den Sieg. Frmichwar das keine

    grosse berraschung. Ich weiss ja, wie gut

    er fhrt, sagt Sascha Gattiker, der selber

    Profi-Wakeboarder ist.

    Wer glaubt, dass das Talent am grossen

    Wasser wohnt, der irrt. Der Blondschopf

    Jamie ist tief in den Bndner Bergen, in

    FlimsGR, zuHause. Hier wchst er auf, hier

    geht er in die Primarschule. Sein Vater Beat

    Gattiker (54) machte denWassersport in der

    Schweiz populr: 1983 grndete er die erste

    Wakeboard-Schule Europas.

    DieWakeboard Academy liegt amZrich-

    see undwirdmittlerweile von Sohn Sascha

    gefhrt. Jamie trainiert dort so viel, wie

    es dieWetterbedingungen und Jahreszeiten

    in der Schweiz zulassen, also von Frhling

    bis Herbst.

    Das ersteMal berhaupt auf einem

    Wakeboard stand er imAlter von gut drei

    Jahren. Daran kann ichmich nichtmehr

    erinnern. Aber es gibt Fotos davon, sagt

    Jamie. Und Bruder Sascha sagt: Jamie hat

    schon immer ein wahnsinnig gutes Brett-

    gefhl gehabt.Das zeige sich nicht nur

    beimWakeboarden.

    ImWinter surft Jamie inderHalfpipe

    ImWinter zieht es Jamie in die Berge. Dann

    saust ermit seinem Snowboard die Schnee-

    piste von LaaxGR hinunter. Natrlich nicht

    einfach so. Er bt Tricks in derHalfpipe,

    probiert Sprnge auf demKicker aus.Wenn

    er es lieber wrmer hat, schnappt er sich das

    Skateboard und lsst es in der Skatehalle

    krachen. Hauptsache, er hat ein Brett unter

    den Fssen.

    SeinHerz gehre aber schon demWake-

    boarden, sagt Jamie. Deshalb fliegt er auch

    jedenWinter fr zwei bis dreiWochen nach

    Florida. Der Sonnenstaat derUSA ist der

    Hotspot der internationalenWakeboard-

    Szene. Hier kann Jamie jeden Tag boarden,

    ihm steht sogar ein eigener, amerikanischer

    Portrt

    Jamies

    perfekte

    Welle

    Steigt Jamie Huser aufs Brett, haben selbst die Grossen

    einen schweren Stand: Der Elfjhrige ist Schweizer Meister

    im Wakeboarden in der Kategorie der Mnner. Auch an

    der WM in Mexiko will er ganz nach oben aufs Podest.

    Text: Andreas Bttig Bild: Daniel Winkler

    Trainer zur Verfgung. Eigentlichmsste

    Jamie hierhin ziehen. In Florida sind die

    grossen Firmen, die Sponsoren, das Geld,

    sagt Sascha Gattiker. Jamie selber konnte

    nach demGewinn des Schweizer-Meister-

    Titels einen Sponsor fr sich gewinnen,

    der seine gesamte Ausrstung zahlt.

    Darauf ist er stolz.

    Luft alles nach Plan, sollen noch viele

    weitere Sponsoren dazukommen. Jamie

    trumt davon, nach Florida zu ziehen. Ich

    mchte die Oberstufe in denUSAmachen,

    30 | MM44, 26.10.2015 | MENSCHEN

    Volle Action:

    Wakeboard-

    Videos von

    Jamie Huser

    Migrosmagazin.ch

  • sagt er. Dass ihr Sohnemann bald allein in

    den Vereinigten Staaten leben knnte,

    von diesemGedanken ist JamiesMutter,

    SandraHuser (43), allerdings wenig begeis

    tert. Frmich ist es eineHorrorvorstel

    lung, ihn nichtmehr anmeiner Seite zu ha

    ben. Das Verhltnis zu ihrem Sohn sei ein

    enges. Ich fahremit ihm zuWettkmpfen

    und fieberemit ihmmit.Nurwenn er

    zu seinenwaghalsigen Sprngenmit Dre

    hungen undberschlgen ansetze, msse

    siemanchmal wegschauen.

    Wakeboarden ist kein ungefhrlicher

    Sport. Hinter demMotorboot, verbunden

    mit einem Seil, beschleunigen die Fahrer auf

    einem verkrzten Surfbrett bis zu 70 Stun

    denkilometer. Strztman, ist die Landung

    hart. Verletzungenwie Kreuzbandrisse,

    Verstauchungen, Beinbrche undGehirn

    erschtterungen sind keine Seltenheit.

    Jamie hat bisher nur eine Gehirnerscht

    terung erlitten und blieb von schwereren

    Verletzungen verschont. Er hofft, dass das

    auch in Zukunft so bleibt vor allem aber

    an derWeltmeisterschaft inMexiko, die

    noch bis am 31. Oktober dauert. Dort tritt

    er am Strand von Cancn in der Kategorie

    U14 an, was fr den Elfjhrigen nicht ganz

    einfach sein wird. Die 14Jhrigen sind zum

    Teil richtigmuskelbepackteMnner. Aber

    wenn Jamie sich konzentriert und nicht

    strzt, kann er es trotzdem aufs Podest

    schaffen, sagt Sascha Gattiker. Es wre

    nicht die erste berraschung. MM

    www.facebook.com/jamiehuser

    Bezwang bislang

    fast jedeWelle:

    JamieHuser in

    seinemKinder-

    zimmer in Flims.

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 31

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    Biomed AG. 09.2015. All rights reserved.

    Leserforum

    MM43: Portrt Gefangen imeigenenKrper

    Mit MS nur eine verschwindend

    geringere Lebenserwartung

    Zuerst vielen Dank fr die

    Berichterstattung ber Jann

    Kessler und seinen Film ber

    Multiple Sklerose. Ich finde es

    sehr wichtig, dass auf die

    Krankheit aufmerksam ge

    macht wird, auchweil immer

    wieder auffllt, dass viele sie

    nicht kennen oder z.B. mit

    Muskelschwund verwechseln.

    Beimir wurde imMrz 2013

    ebenfallsMultiple Sklerose

    festgestellt. Ich finde die Arbeit

    von JannKessler sehr bemer

    kenswert, doch strtmich am

    Artikel die einseitige Sicht

    weise:Wennman als neu

    Betroffene oder Angehriger

    einesMSPatienten dies liest,

    erhltman das Gefhl, das

    LebenmitMS sei vorbei. Ich

    finde es bedenklich, wenn nur

    ber den schwerenKrank

    heitsverlauf bei JannKesslers

    Mutter berichtet wird.Meiner

    Meinung nach ist es nicht

    zwingend, dass es jedemEr

    krankten so ergeht. Vor allem

    strtmich in Zahlen und

    Fakten der Satz: Diemeisten

    leben viele Jahrzehntemit

    ihrer Krankheit. DurchMS

    hatman nur eine verschwin

    dend geringere Lebenserwar

    tung als ein gesunderMensch!

    Leider erweckt der Artikel fr

    mich den Eindruck, dass das

    LebenmitMS nichtmehr le

    benswert sei.

    Katarina Bischoff

    MM43:Mammamia:

    Zuziehen!

    Passt auf eure

    Kinder auf!

    Ich werdemeinen Kindern im

    Kindersitz auchweiterhin die

    Winterjacken nicht ausziehen,

    weil ich es erstens fr vllig

    bertrieben halte und zweitens

    das Risiko eines Unfalls im

    Vergleich zum sicheren Frieren

    einfach nichts anderes zulsst.

    Tina Schulz (online)

    BeimAngurten in Babyscha-

    len habe ich es noch nicht be

    obachtet oder nie darauf ge

    achtet. Das ndert sich jetzt be

    stimmt. AberHelme? Schreck

    lich:Mtze drunter, die

    Schnalle gar nicht zu oder so,

    wie du es beschrieben hast,

    oder dann sitzt derHelm total

    schief. Ich bin Erzieherin und

    auch bei Fahrzeugen immer fr

    Helme. Aber dann bitte auch

    richtig, wirmssen uns eben

    die Zeit nehmen anstelle von

    Erklrungen hinterher. Leute,

    passt auf eure Kinder auf!

    Corinna Li (online)

    Htteman imArtikel nicht

    wenigstens erwhnen knnen,

    wieso das strammeZuziehen

    beimKindersitz so wichtig ist?

    Barbara Grubmller (online)Bild:DanielAufderMauer

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 33

  • Interview

    Es lohnt sich

    nicht, bei uns

    einzubrechen

    Die Gauguin-Ausstellung bescherte der Fondation Beyeler in Riehen BS

    einen neuen Besucherrekord. Jetzt setzt Direktor SamKeller auf die russische

    Avantgarde. Der Basler ber den explodierendenKunstmarkt, seinen Garten und

    seine private Kunstsammlung, die fr Einbrecher eine schlechte Beute wre.

    Text:Reto E.Wild, Andrea Freiermuth

    34 | MM44, 26.10.2015 | MENSCHEN

  • Die Kultur ist Teil

    unserer Identitt.

    Wennwir sie nicht haben,

    ntzt unsGeld nichts.

    Bilder:AnneGabriel-Jrgens/13Photo

    MENSCHEN | MM44, 26.10.2015 | 35

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    mit Dusche/WC, Fhn, Telefon, Safe, TV und individuell

    regulierbarer Klimaanlage ausgestattet. Die Kabinen auf

    Mitteldeck undOberdeck (15m2) verfgen ber franz.

    Balkon und zustzlichTisch und zwei Sessel (ausserMit-

    teldeck hinten). Die Kabinen auf demHauptdeck (13m2)

    haben kleinere, nicht zu ffnende Fenster. Bordausstat-

    tung: Foyermit Rception, Shop, grosszgiges Restau-

    rant, grosser Panorama-Salonmit Tanzflche und Bar,

    Sauna- und Fitnessbereich, SonnendeckmitWhirlpool

    (nicht in Betriebwhrend den Schnupperfahrten), Liege-

    sthlen und Sonnenschirmen. GratisWLAN. Lift zwischen

    Mitteldeck undOberdeck.Nichtraucherschiff (Rauchen

    auf dem Sonnendeck erlaubt).

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    Hauptdeck hinten 340 1590

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    Mitteldeck hintenmit franz. Balkon 440 1890

    Mitteldeckmit franz. Balkon 490 1990

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    ZuschlagAlleinbenutzungHaupdeck 190 290

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    Ausflugspaket (2/9Ausflge) 39 290

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    * Suitenicht zurAlleinbenutzungmglich

    Inklusive Kreuzfahrt,Vollpension (Reise 2),Mahlzeiten

    gemss Programm (Reise 1).WeitereDetails sowieMe-

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    SchnupperfahrtundTulpenblteaufdemRhein

    mit luxuriserMSAntonioBelluccibbbbb

    Reise1:BaselBreisachStrasbourgBasel

    SchnupperfahrtendurchsElsass2015

    3TageabFr. 290. (Rabatt Fr. 100. abgezogen,Hauptdeck)

    1.TagBaselBreisach Individuelle Anreise und Ein-

    schiffung ab 11.00 Uhr. Abfahrt und Mittagessen. Im Laufe

    des Nachmittags Kabinenbezug. Ab 16.00 Uhr Willkom-

    mens-Apro. Museumsbesuch und Fhrung durch den

    Gewlbekeller der Geldermann Privatsektkellerei in Brei-

    sach.* Rckkehr zum Schiff und 4-Gang Nachtessen.

    2.TagBreisachStrasbourg Brunch von 08.0011.00

    Uhr. Stadtrundfahrt-/gang.* Freie Zeit und Rckkehr an

    Bord. Das Highlight dieser Schnupperfahrt ist das 6-gngi-

    ge Galadinner mit kleiner, aber feiner Crewshow.

    3.TagStrasbourgBasel Nach dem Frhstcksbuffet um

    ca. 09.00 Uhr Ankunft. Ausschiffung und ind. Heimreise.

    * imAusflugspaket enthalten, vorabbuchbar

    Programmnderungenvorbehalten

    Abreisedaten 2015 Eshet solangshetRabatt

    01.11. 150

    05.11. 150

    13.11. 100

    15.11. 150

    17.11. 200

    19.11. 150

    21.11. 100

    23.11. 200

    11.12. 100

    anallenDaten nur nochwenige Kabinen verfgbar

    * Lesungmit RolandP. Poschung

    MitMusiker RobBartha

    29.11.19.12. mit Weihnachstmarkt in Strasbourg

    Reise2:BaselAmsterdamBasel

    ZurTulpenblte2016

    9TageabFr. 1040. (Rabatt Fr. 550. abgezogen,HD hinten)

    1.TagBasel Ind. Anreise. Einschiffung ab 16.00 Uhr. Um

    17.00 Uhr heisst es Leinen los! 2.TagStrasbourg Stadt-

    rundfahrt* und Altstadtrundgang. 3.TagKnigswinter

    Passage Loreley. Ausflug* Schloss Drachenburg mit Besich-

    tigung. 4.TagDordrechtRotterdam Vormittags Aus-

    flug* Mhlen von Kinderdijk (UNESCO-Weltkulturerbe).

    Nachmittags Stadt- und Hafenrundfahrt* durch Rotterdam.

    5.TagAmsterdam Am Morgen Ausflug* Keukenhof mit

    seiner einmaligen Blumenpracht (ab 13.08. Ausflug zur In-

    sel Marken). Nachmittags Grachtenfahrt.* 6.TagDuis-

    burg Ausflug* Zollverein (UNESCO-Weltkulturerbe).

    7.TagRdesheim Vormittags Schifffahrt Romantischer

    Rhein mit Loreley. Fahrt mit Winzerexpress* zum Weingut

    A. Strzel mit Weinprobe. 8.TagBaden-Baden Ausflug*

    nach Baden-Baden. Ab Kehl Weiterfahrt in Richtung Basel.

    9.TagBasel Ausschiffung und ind. Heimreise.

    * ImAusflugspaket enthalten, vorabbuchbar

    Programmnderungenvorbehalten

    Abreisedaten 2016 Eshet solangshetRabatt

    24.03. 550