Migros magazin 49 2015 d bl

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Fahrplanwechsel 2015 SBB-Chef Andreas Meyer verspricht pünktlichere Züge. Seite 40 Advents- kalender Attraktive Preise, Tag für Tag! Seite 36 MM49, 30.11.2015 | www.migrosmagazin.ch Was treibt junge Schweizer in die Arme von Terroristen? Seite 19 Bitte Wohnungswechsel der Post melden oder dem regionalen Mitgliederdienst: Tel. 058 575 55 44, [email protected] Ausgabe Basel, AZA 4002 Basel. Psdg DP AG Ent. bez. A 44631 Bild: Christian Schnur

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Transcript of Migros magazin 49 2015 d bl

  • Fahrplanwechsel 2015

    SBB-Chef Andreas

    Meyer verspricht

    pnktlichere Zge.

    Seite 40

    Advents-

    kalender

    Attraktive Preise,

    Tag fr Tag!

    Seite 36

    MM49, 30.11.2015 | www.migrosmagazin.ch

    Was treibt

    junge Schweizer

    in die Arme

    von Terroristen?

    Seite 19

    BitteWohnungswechsel der Postmelden oder dem regionalenMitgliederdienst: Tel. 058 575 55 44,[email protected]

    AusgabeBasel,AZA4002Basel.PsdgDPAGEnt.bez.A44631

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  • GEditorial

    Der grosse

    Tag

    Grosse Ehre, grosses Lob:Eine internationale

    Jury hat demMigros-Magazin und denMigros-

    Medien insgesamt vier renommierte Auszeich-

    nungen verliehen. Der International Creative

    Media Award geht jedes Jahr an besonders

    schn gestaltete Zeitschriften, Zeitungen oder

    andereMedienprodukte. DasMigros-Magazin

    erhlt 2016 je einen Award of Excellence

    fr die herausragend gestaltete Ausgabe

    Nachbarn sowie fr das Dossier Islam in

    Nummer 38. Gar die goldene Auszeichnung

    erhielt das Green-Gourmet-Kochbuch, das die

    Saisonkche imAuftrag desMigros-Genos-

    senschafts-Bundes gestaltet hat. Herzlichen

    Dank allen Beteiligten, allen voran Art

    Directorin Doris Oberneder!

    Etwas weniger Grund zumFeiern hat

    SBB-Chef AndreasMeyer. DemHerrn ber

    28000Bhnlerinnen und Bhnler steht ein

    heikler Tag bevor: Am 13. Dezember wird in

    Zrich die Durchmesserlinie erffnet und

    der umfassendsteWechsel der SBB-Fahrplne

    der letzten 20 Jahre durchexerziert. Die

    Durchmesserlinie verkrzt die

    Fahrzeiten in Ost-West-Richtung

    noch einmal deutlich und bindet

    gleichzeitig die Ostschweiz nher

    an den Rest des Landes.

    Doch das ist noch lange nicht

    alles:GleichzeitigmussAndreas

    Meyer, der sein erstesGeld bei

    den SBB in derWagenreinigung

    verdient hat, bis 2020 rund 550

    MillionenFranken einsparen.

    Im Interviewmit Andrea

    Freiermuth undRemoLeupin

    erklrt er, wie er die Pendler bei

    der Stange und denVater bei

    Launehaltenwill.

    Hans Schneeberger, Chefredaktor

    [email protected]

    xx

    xx

    xx

    xx

    10

    24

    Manche rztlichen

    Kollegen wandten sich von

    mir ab. Adel Abdel-Latif

    Bild:DanielAufderMauer

    Portrt

    Adel Abdel-Latif

    (44)

    Arzt,Verhandlungs-

    berater,Mister

    Schweiz 1996

    Fragtemanmichvor

    zehn Jahren,ob ich als

    Muslim vonDiskrimi-

    nierung betroffen sei,

    warmeineAntwort ein

    klaresNein. Heute ist es

    anders. Als 2009 ber

    dieMinarette abge-

    stimmtwurde,war ich

    als Radiologe an der

    Hirslanden-Klinik

    St.Anna in Luzern ttig.

    Manche rztlichen

    Kollegenwandten sich

    vonmir ab, nachdem

    ichmich in denMedien

    gegen diese Initiative

    ausgesprochenhatte.

    Ausserdemerfuhr ich,

    dassmehrereChemo-

    therapiepatientinnen,

    die aufgrund ihres

    Haarausfalls Kopf-

    tcher trugen, auf der

    Strasse verbal angegrif-

    fenwurden, daman sie

    frMusliminnen hielt.

    Es stimmtmich trau-

    rig, dass ichmich an-

    dauernd fr die furcht-

    barenVerbrechen eini-

    gerweniger Verrckter

    rechtfertigenmuss.

    Ein Katholikmuss auch

    nicht beweisen, dass er

    nicht pdophil ist, nur

    weilmanche katho-

    lischenPriester Kinder

    missbraucht haben.

    Aufgeheiztwirddie

    StimmungvonRechts-

    populisten, die auf

    Stimmenfang sind. Aber

    viele Schweizer Brger

    lassen sich nichtmehr

    sooffensichtlichmani-

    pulieren.Wie das jngs-

    te Beispiel zeigt, stellen

    sie Fragen und entlar-

    ven PolitikerwieChris-

    tophMrgeli, diemit

    aus demZusammen-

    hang gerissenen Bildern

    negative Stimmungund

    Werbung in eigener

    Sachemachenwollen.

    Aufgezeichnet von:

    Andrea Freiermuth

    DOSSIER ISLAM | MM38, 14.9.2015 | 11

    MM22, 26.5.2015 | www.migrosmagazin.ch

    Nachbarn

    Eine Sonderausgabe

    ber die Menschen in unserer Nhe

    BitteWohnungswechsel der Postmelden oder dem regionalenMitgliederdienst: Tel. 058 565 84 01, E-Mail: [email protected]

    AusgabeAare,AZA1953SionResponseZentral,PsdgDPAG,Ent.bez.A44631

    Illustration:Badoux

    4 | MM49, 30.11.2015

  • M-Infoline: Tel. 0800 840848oder Fax 0041 44 277 20 09

    (Ausland). www.migros.ch/kundendienst; www.migros.ch

    Cumulus:Tel. 0848 85 0848* oder +41 44 444 88 44 (Ausland).

    [email protected]; www.migros.ch/cumulus

    RedaktionMigros-Magazin: Limmatstrasse 152,

    Postfach 1766, 8031 Zrich, Tel. 058 577 12 12, Fax 058 577 12 08.

    [email protected]; www.migrosmagazin.ch

    *Normaltarif

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    Vertrauen

    derKunden

    ist das

    hchste

    Gut.

    AndreasMeyer,CEOder SBB

    Menschen

    8DieseWoche

    Beim 21. Klimagipfel in Paris

    geht es umneueKlimaziele

    nach demKyoto-Protokoll.

    10Portrt

    Schmutzli verzweifelt gesucht:

    Ein spezieller Personalmangel

    in der Adventszeit.

    14 E-Sports

    Kampf der Spielgiganten:

    Computerspieler Dennis Berg

    tritt an derWM in Seoul an.

    19Analyse

    Vonder Eulach andenEuphrat:

    Wenn jungeSchweizer sich der

    Terrormiliz IS anschliessen.

    22Portrt

    Erziehungswissenschaftlerin

    Melanie Bolz ber denAlltag in

    denBildungskrippen.

    24Reportage

    NeueNutzung bewahrt alte

    Schulhuser vor demAbriss.

    32Portrt

    Allein unterNonnen: Fridolin

    Schwitter tritt im Frhjahr ins

    KlosterNotkersegg SG ein.

    35 Leserforum

    36Adventskalender

    Vom 1. bis 24. 12. verlost das

    Migros-Magazin tglich Preise.

    39Bnz Friedli

    40 Interview

    SBB-Chef AndreasMeyer ber

    Sparen, Sicherheit und den

    neuen Fahrplan.

    Migros-Welt

    51 Spendenaktion

    Ferien fr bedrftige Familien.

    54Samichlausgaben

    57 Schoggi ganz inGold

    59Saisonkche

    WrzigeWeihnachtsbckerei.

    69Gewrzleitfaden

    71 Sirup:AprozChai gewinnt

    72Poulet einmal anders

    75Allround-Bratbutter

    77BouillonvonBonChef

    78 Feine Flans undCremes

    79Knuspriges zumApro

    81Gut fr die Zhne

    82Power fr diePutzfee

    84 10Dinge, die Zeit sparen

    86Mega-Jackpot

    Vier glcklicheGewinner.

    88Soja

    Nachhaltiger Anbau in Italien.

    95Neues aus derRegion

    Aktionen, Reportagen,News

    aus denGenossenschaften

    Leben

    103Bewegung inder Schule

    Im Stehen lufts besser.

    105 Finanzwort des Jahres

    Frankenschock.

    107Burn-out-Syndrom

    Wieman sich schtzen kann.

    109Sauerkrautzeit

    111 Pflege fr dieHnde

    114Kinder

    Mimosen: Die schreckhaften

    unter den Pflanzen.

    117Glcksgriff

    119Rtsel/Impressum

    124Cumulus

    126MeineWelt

    Das Komikerduo Lapsus

    alias PeterWinkler und

    ChristianHhener.

    Bilder:Kuster&Frey,TinaSteinauer,ClaudiaLinsi,BasilStcheli

    MM49, 30.11.2015 | 5

  • Eine Aktion der Migros fr:

    migros.ch/weihnachten

    Jedes zehnte Kind in der Schweiz leidet unter Armut. Die Migros sammelt fr

    bedrftige Kinder in der Schweiz und verdoppelt die Gesamtspendensumme um

    bis zu 1 Million Franken. Helfen Sie mit und spenden Sie mit den Schoggi-Herzen

    in Ihrer Migros.

  • Darauf freuenwir uns

    JubilumSeit 40 Jahren enga-

    giert sich die Eidgenssische

    Kommission fr Frauenfragen

    (EKF) fr die Rechte von Frauen

    undMdchen.

    SamichlausAmSonntag bringen

    Samichlaus und Schmutzli pfel,

    Birnen,Mandarinen undNsse.

    UnntzesWissen

    Aus derWelt

    der Adligen

    Der Knig des

    3-Millionen-Volks

    der Ewe inGhana

    heisst Cphas

    Bansah und

    betreibt eine

    Autowerkstatt in

    Ludwigshafen (D).

    Es dauerteweni-

    ger als einen

    Monat, bis nach

    derHochzeit von

    PrinzWilliamund

    KateMiddleton

    exakte Replika von

    KatesHochzeits-

    kleid zu kaufen

    waren.

    DieQueen be-

    nutzt ihreHand-

    tasche, um ihren

    Angestellten

    Zeichen zu

    geben. Stellt sie

    die Tasche auf den

    Tisch, heisst das:

    Mir reichts. Ich

    mchte gehen.

    Quelle: Stern/Neon

    Menschen

    MM49

    Mein Bild derWoche Wir werden ins Bild gesetzt. Uns wird Bescheid gesagt. Wir

    werden ber Ereignisse auf dem Laufenden gehalten. Pausenlos berfluten uns

    Bilder, Fotos, Schnappschsse in Zeitungen, im Internet, im Fernsehen. Unser

    Hirn ist permanent damit beschftigt, visuelle Eindrcke zu verarbeiten. Auch

    diese Frau hier wurde ins Bild gesetzt wortwrtlich. Das Foto irritiert, weil es

    wie eine Tuschung daherkommt. Man muss ein zweites Mal hinsehen: Die rus-

    sische Knstlerin Maria Gasanova bemalt Krper und stellt diese in eine Szene-

    rie, die wie ein Gemlde aussieht. So spielt sie mit unserer Wahrnehmung, die

    vor lauter Impulsen manchmal am liebsten die Augen schliessen wrde.

    Leseprobe

    Entschuldigen Sie, was lesen Sie gerade?

    ClaudiaGraf (36),Assistentin ausHerisauAR

    a) Ein ganz neues Leben von JojoMoyes

    b) Verschwrung vonDavid Lagercrantz

    c) Urfaust vonGoethe

    Auflsung:a)WeilichFrauenbchereinfachliebe.

    BettinaOberli

    (42) ist Autorin

    undRegisseurin

    von erfolgreichen

    Filmenwie Die

    Herbstzeitlosen,

    Tannd und

    Lovely Louise.

    Bilder:Keystone,IlyaNaymushin/Reuters,DanielAmmann

  • DieseWoche

    Die Schweiz macht sich

    frsWeltklima stark

    Diese Woche beginnt in Paris der 21. Klimagipfel. ber 170 Staaten haben

    bereits verbindliche Klimamassnahmen versprochen, darunter die USA

    und China. Auch die Schweiz engagiert sich fr einen neuen Klimavertrag.

    Text: Anne-Sophie Keller

    V

    om 30.November bis

    11.Dezember debattie-

    ren 196 Lnder in Paris

    ber das Klima. Die

    Uno-Klimakonferenz soll zu einem

    Nachfolgevertrag zumKyoto-

    Protokoll fhren, in dem 1997

    verbindliche Ziele zumTreibhaus-

    gasausstoss der Industrielnder

    festgelegt wurden. Schon imVor-

    feld der Konferenz haben bis jetzt

    176 Staaten schriftlich Klimaziele

    festgelegt, darunter die grossen

    KlimasnderUSA und China.

    Damit auch die Entwicklungs-

    und Schwellenlnder ihre Ziele er-

    reichen knnen, haben die Indus-

    trielnder an Treffen vonWelt-

    bank und Internationalem

    Whrungsfonds 65Milliarden

    US-Dollar zugesagt.

    DenGipfel in Paris habenDiplo-

    maten sorgsam vorbereitet, und

    Beobachter gehen derzeit davon

    aus, dass ein Klimaschutzabkom-

    men zustande kommt obwohl es

    eineMammutaufgabe ist, bei 196

    Staatenmit 196 verschiedenen

    Interessen einenKonsens zu fin-

    den. Umweltorganisationen be-

    zweifeln, dass dieMassnahmen des

    neuenKlimavertrags reichenwer-

    den, um eine globale Erwrmung

    von ber zwei Grad zu verhindern.

    Auch die Schweiz ist durch den

    fortschreitendenGletscher-

    schwund stark vomKlimawandel

    betroffen. Zudem verursacht die

    Schweiz rund 50Millionen Tonnen

    Treibhausgase pro Jahr, was

    einemPro-Kopf-Verbrauch von

    rund fnf Tonnen entspricht

    der klimavertrgliche Ausstoss

    betrgt eine Tonne. Sie wird

    sich deshalb unter der Leitung

    von Bundesrtin Doris Leuthard

    fr einen neuenKlimavertrag

    einsetzen. MM

    Das Klima in Zahlen

    0,74

    GradCelsiuswrmer

    ist das globale Klima

    in den vergangenen

    100 Jahren geworden.

    325

    derweltweit insgesamt

    351Naturkatastrophen

    im Jahr 2009 hingen

    mit demKlimawandel

    zusammen.

    10

    Meter imDurchschnitt

    sind dieGletscher seit

    1980 kleiner geworden.

    Quelle: Climatecentre.org

    Umfrage

    VergangeneWoche

    wolltenwirwissen:

    Haben Sie nach den

    Anschlgen in Paris

    (mehr) Angst?

    42%Nein, frmich hat

    sich nichts gendert.

    Es gibt bei uns grssere

    Risiken als Terror.

    41%Hchstens an

    ffentlichenOrtenmit

    vielenMenschen.

    16% Ja, ich habe generell

    mehr Angst, denn neu

    nimmt der IS nicht bloss

    Gegner ins Visier.

    Bizarrer Versuch, die Eisschmelze zu verlangsamen: Planen auf demRhonegletscher.

    Bilder:PeterKlaunzer/Keystone,SaskiaWidmer,zVg

    8 | MM49, 30.11.2015 | MENSCHEN

    Welchen

    Einfluss hat

    die/der Einzel-

    ne aufs Klima?

    Migrosmagazin.ch

  • Experteninterview

    Kein Land hat Freude am

    Energiesparen, darumbraucht

    es ein gemeinsames Ziel

    Strassenumfrage

    Was tun Sie, um unser

    Klima zu schtzen?

    NadineCaflisch (21), Fachan

    gestellteGesundheit, LaaxGR:

    DasThemaKlimaschutz ist beimir

    malmehr,malwenigerprsent. Abund

    zudusche ich zu lange, dannhabe ich

    schonein schlechtesGewissen.

    RobertRiesen (40), auf Stellen

    suche, BachenblachZH: Ich habe

    seit Lngeremkein Automehr und

    benutze bei BedarfMobility. Zudem

    esse ich regionale Produkte auch

    damit die Bauern berleben knnen.

    VincentBtscher (24), Student,

    ErlenbachZH: Ich trenne zum

    BeispielmeinenMll und recycle.

    Wenn jeder etwas Kleines beitragen

    wrde, htte das bestimmt einen

    positiven Effekt auf das Klima.

    Gabi Hildesheimer, am Pariser

    Klimagipfel soll ein neuer Klima-

    vertrag verabschiedet werden.

    Welches sind die grsstenHrden?

    Die Emissionenmssten bis 2050

    global ummindestens 50 Prozent

    sinken. Das geht nur, wenn alle Ver-

    antwortung bernehmen. Kein Land

    hat Freude amEnergiesparen, darum

    braucht es ein gemeinsames Ziel. Das

    Kyoto-Protokoll hat nur die Indus-

    trielnder in die Pflicht genommen;

    das Pariser Abkommen ldt nun alle

    Lnder ein, einen Beitrag zu leisten.

    Zahlreiche Industrielnder haben

    bereits ber 64Milliarden US-

    Dollar Untersttzungsgelder fr

    die Entwicklungslnder zugesagt.

    Wie werden diese eingesetzt?

    Die Beitrge sollen Entwicklungs-

    und Schwellenlnder dazu bewegen,

    ihreMassnahmen auch tatschlich

    umzusetzen. Diese Lnder brauchen

    Untersttzung, damit Umweltschutz

    ihre Entwicklung nicht behindert.

    Die Industrielnder stehen in einer

    historischen Verantwortung im

    Hinblick auf die aktuelle Situation.

    Bis 2020will die Schweiz die Treib-

    hausgas-Emissionen um 20 Prozent

    reduzieren.Was ntzt das dem

    globalen Klima, wenn ein Landwie

    China 23,4 Prozent der Emissionen

    verantwortet?

    Die Schweiz ist fr die Emissionen

    in Chinamitverantwortlich.Wir

    importieren sehr viele Gter und

    verursachen dieHlfte unserer Emis-

    sionen imAusland, etwa durch die

    Produktion unserer iPhones und

    Autos. Zudem ist es fr die Glaubwr-

    digkeit in der internationalen Politik

    essenziell, dass wir auch die Emissio-

    nen im eigenen Land reduzieren.

    Laut einer GfK-Umfrage frchten

    sich 11 Prozent der Befragten vor

    Umweltproblemen 1988waren es

    noch 74 Prozent.Was bedeutet das

    fr die Schweizer Umweltpolitik?

    Das Thema leidet unter einemAb-

    ntzungseffekt. Klimaprobleme sind

    schon so lange so dringend, dass die

    Leute allmhlich das Interesse am

    Thema verlieren. AuchMeldungen

    ber stets neue Temperaturrekorde

    wie in den vergangenenWochen

    verlieren an Bedeutung, wenn eine

    Nachricht die andere jagt. Zudem

    hat dieWelt derzeit durch die

    Flchtlingsdebatte andere Priorit-

    ten.Wrde in Paris ein neues Abkom-

    men geschlossen, knnte das neuen

    Schwung in die Debatte bringen.

    Der Stnderat hat am 23.September

    das ersteMassnahmenpaket zur

    Energiestrategie 2050 angenom-

    men.Welches sind die wichtigsten

    Schritte in den nchsten Jahren?

    Ein erster wichtiger Schritt ist die

    Erhhung der Energieeffizienz.

    40 Prozent des Stroms gehen ohne

    Nutzen verloren, beispielsweise beim

    Transport. Zudemmssten erneuer-

    bare Energien ausgebaut werden.

    AmDienstag dieserWoche befasst

    sich das Parlamentmit der Vorlage

    GrneWirtschaft. Der Bundes-

    rat will, dass natrliche Ressourcen

    effizienter genutzt werden.

    Welchen Stand hat die Vorlage?

    Keinen leichten. Ich frchte, das neu-

    gewhlte, eher wirtschaftlich orien-

    tierte Parlament wird die positive

    Wirkung aufWirtschaft undUmwelt

    nochweniger erkennen als das alte.

    Schadet Umweltschutz derWirt-

    schaft?

    Nein. Umweltschutz erfordert zwar

    Investitionen, je nach den politischen

    Rahmenbedingungen rechnen sich

    diese aber frher oder spter.Wenn

    die Unternehmen sich frhzeitigmit

    Umweltschutz befassen, schaffen sie

    sich sogar einenWettbewerbsvorteil.

    Was tun Sie privat fr das Klima?

    Ich ernhremichmglichst saisonal,

    regional und verzichte auf Fleisch.

    Und ichwerfe keine Lebensmittel

    weg. So kannman den kologischen

    Fussabdruck halbieren. Zudemheize

    ichmit 100 Prozent Biogas, und krz-

    lich bin ich erstmals seit 30 Jahren

    wieder privat geflogen. MM

    GabiHildes

    heimer (59)nahm

    alsMitglied der

    SchweizerDelega-

    tion anmehreren

    Klimakonferenzen

    teil und leitete

    16 Jahre lang

    dasNetzwerk fr

    nachhaltigesWirt-

    schaften (bu).

    Heute arbeitet

    sie bei FehrAdvice

    & Partners.

    MENSCHEN | MM49, 30.11.2015 | 9

  • Lustig ist das

    Schmutzli-Leben

    undmanchmal

    bedrckend.

    ThomasFetz und

    seinChlaus

    machendasBeste

    daraus.

    10 | MM49, 30.11.2015 | MENSCHEN

  • Portrt

    Schmutzli,

    verzweifelt

    gesucht

    Um Leute wie Thomas Fetz reissen sich Klausgesellschaften

    im ganzen Land: Es herrscht ein akuter Mangel an

    Samichlausgehilfen. Der 51-jhrige Schmutzli bestreitet in

    der Adventszeit mehrere Auftritte pro Abend.

    Text: Yvette Hettinger Bilder: Tina Steinauer

    S

    amichlauszeit ist, wenn der Luft

    schutzkeller beimStrassenverkehrs

    amt Zrich in festlicher Dekoration

    erstrahlt.Wenn Tannenastgirlanden

    die Betonwnde schmcken und Sami

    chluse und Schmutzli durch die verwinkel

    ten Rumewuseln. Lmpli, Laternen und

    Lebkuchen an jeder Ecke, und ber der gan

    zenGemtlichkeit der Duft vonHackbraten.

    In der Einsatzzentrale der St.Nikolaus

    gesellschaft der Stadt Zrich hat sich Tho

    mas Fetz (51) gerademit einemwarmen

    Essen gestrkt und steht kaffeeschlrfend in

    mitten des emsigenTreibens, umdiemeter

    langenEinsatzplne an einerWand zu stu

    dieren. Er hat sich noch nicht umgekleidet

    und siehtmit seinemwildenBart trotzdem

    schon auswie der Schmutzli, in den er sich

    wenigeMinuten spter verwandelnwird.

    Es ist der 6.Dezember 2014 und Fetz

    erste Saison. Ein paar Tage zuvor hat der

    Speditionskaufmann aus Dielsdorf ZH das

    Rekrutierungsverfahren der St.Nikolaus

    gesellschaft bestanden und ist zum Schmutz

    li ernannt worden. Nun gilt es ernst.

    Umhalb vier sind Samichlaus, Schmutzli

    und Eseli bereit. Das Eseli von heute ist auf

    vier Rdern unterwegs und trgt eine rote

    Strickjacke. Immerhin, Haare und Schnauz

    sind eselsgrau. Das Trio quetscht sich in

    einen silberfarbenenKleinwagen das Eseli

    ans Steuer und dst los in Richtung Zrich

    Hngg. Der Rest des Tages istminutis

    geplant, und dasmuss so sein, denn Chlaus

    undGehilfen haben Einstze im Stunden

    takt vor sich.

    Eshat nie genugSchmutzli undSamichluse

    fr alleAnfragen

    Auch zum diesjhrigen Samichlaus sind

    die Stadtzrcher Samichluse und ihre

    Gehilfen gefordert. ber 30Chluse,

    50Schmutzli und ebenso viele Chauffeure

    leisten gegen 1000Einstze.NurKunden,

    die zeitlich flexibel sind, haben die Chance,

    jetzt noch einen Chlaus buchen zu knnen.

    Doch trotz aller Flexibilittmssen auch

    heuer wieder gut 150Anfragen negativ

    beantwortet werden, deshalb suchtman in

    Zrich schon seit Jahren dringendNach

    1

    1Vorbereitung ist

    alles: Neo-Schmutzli

    Fetz (vorne) studiert

    den Einsatzplan.

    2 Titelgeschichte

    Dipl. Schmutzli.

    Vor einem Jahr

    begleitete das

    3

    4

    5

    Migros-Magazin

    Thomas Fetz zum

    Aufnahmetest.

    3Bei den dementen

    Damen ist Schmutzli

    Fetz noch etwas un-

    sicher und verhalten.

    4 ImSeniorenheim

    beginnt der

    gemtliche Teil

    des Schmutzli-

    nachmittags.

    5 LausbubDimitri

    zwischenHerzklop-

    fen undbermut.

    Aber das Versli sitzt.

    2

    MENSCHEN | MM49, 30.11.2015 | 11

  • Wettbewerbsfrage:

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    Wer kennt die richtige Antwort?

    Bis Sonntag, 13. Dezember 2015, im Internet auf

    www.lilibiggs.ch/verlosung anklicken. Viel Glck!

    Teilnahmeberechtigt sind Personen mit Wohnsitz in der Schweiz. Die Preise werden nicht bar ausbezahlt.

    Detaillierte Teilnahmebedingungen unter www.lilibiggs.ch.

    Wettbewerbsfrage:

    Sternfrmig

    Herzfrmig

    Kreisfrmig

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  • paysafecard:

    Immer mehr Menschen sind im Internet

    unterwegs. Sie kaufen ein und bezahlen

    ihre Einkufe gleich online. Das ist praktisch.

    Aber auf die Sicherheit sollte man keinesfalls

    verzichten!

    Wenn Sie im Internet so sicher wie mglich

    bezahlen wollen, kommt die Eingabe von

    Kontonummer oder Kreditkartennummer

    nicht in Frage. Sie brauchen ein

    Zahlungsmittel, das ganz ohne solche

    sensiblen, persnlichen Daten auskommt.

    Dafr wurde im Jahr 2000 das Prepaid-

    Zahlungsmittel paysafecard geschaffen.

    Inzwischen zahlen Millionen Menschen rund

    um die Welt Tag fr Tag mit paysafecard

    wie mit barem Geld: Sie kaufen einen

    16-stelligen PIN-Code (z.B. am Kiosk oder

    am Postschalter). Diesen PIN geben Sie

    dann beim Bezahlen im Internet ein fertig!

    paysafecard verrechnet keine zustzlichen

    Gebhren und Ihre Daten sind absolut

    sicher, denn es werden schlicht keine

    persnlichen Daten bei der Bezahlung

    eingegeben.

    Ihr

    Marc Riedi

    CEO paysafecard Schweiz

    Tipp frs Internet

    Online-Bezahlen wie mit Bargeld

    Mehr dazu unter

    www.paysafecard.com/security

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    wuchschluse und -schmutzli. Ein Blick

    ber die Stadtgrenze hinaus zeigt: Anderen

    geht es nicht besser. Die Samichlausgesell-

    schaft in Baar ZG sucht alle Arten vonHel-

    fern und Dienerinnen und rechnet vor,

    dass pro Abend nicht weniger als 40Men-

    schen gebraucht werden. In Ebikon LU

    nimmtman schon 13-jhrige Chluse und

    Schmutzli auf. InWinterthur ZH hat ein

    dreifacher Vater aus der Not heraus die eige-

    ne kleine Klausgesellschaft ins Leben geru-

    fen und sorgtmit seiner Aktion Rent-a-

    Chlaus dafr, dass wenigstens ein paar Kin-

    dermehrHerzklopfen bekommen.

    Das will auch Thomas Fetz: fr Freude

    sorgen und natrlich fr ein bisschen

    Aufregung. An diesemDezembernachmittag

    sitzt er in voller Schmutzlimontur im

    Wagen, spht durch die beschlagenen Schei-

    ben in die Dmmerung hinaus und zupft

    seine Kapuze zurecht.

    Er sei demChauffeur dankbar, dass er die

    Heizung abgestellt habe, sagt er. Der Chauf-

    feur seinerseits schimpft leise ber andere

    Verkehrsteilnehmer.Der Samichlaus auf

    demBeifahrersitz studiert ein paar Blt-

    termit Informationen zum ersten Ziel.

    Umvier trifft die Truppe in der Demenz-

    abteilung eines Seniorenheims ein. Die

    Stimmung in der kleinen Cafeteria ist heiter

    bis ruhig. Eine ltere Dame sitzt scheinbar

    unbeteiligt amTisch, eine andere schkert

    bermtigmit demBesuch. Chlaus und

    Schmutzli schtteln jeder einzelnen Frau

    dieHand, lcheln und bemhen sich, Hei-

    terkeit zu verbreiten. Nicht ganz einfach.

    Kaum eine Stunde spter sitzt das Trio

    wieder imAuto undmacht eine Art De-

    briefing. Ambesten kannst dumich unter-

    sttzen, wenn dumir die Namen der Leute

    zuflsterst, erklrt der Samichlaus. Dann

    diskutiertman berHandy-Abos und

    Zeitungen. Der Chauffeur rgert sich ber

    eine Frau, diemit Kopfhrer ber die Strasse

    huscht. Fetz ist still. SolcheBesuchemachen

    mich nachdenklich, sagt er.

    Der Einsatz im zweiten Altersheim

    fllt ihm schon leichter. Er hat alle Namen

    imGriff und scherztmit den Senioren.

    Eine Dame fragt keck: Chmed er immer

    z zweit? Ja! Werum, hnd er Angscht

    elleige? Alle lachen, und Fetz gert so sehr

    ins Plaudern, dass der Samichlaus zweimal

    mahnenmuss: Schmutzli, ezmuesch echli

    ruig sii. Dann gibts Brunsli undGersten-

    suppe zumProbieren, undweiter gehts.

    NachdenerstenAuftritten ist das Eis

    gebrochenundder Schmutzli entspannt

    In Dbendorf ZHwartet der kleine Dimitri.

    Im Licht einer grossenKerze vor derHaus-

    tr stecken Samichlaus und Schmutzli noch-

    mals die Kpfe zusammen und lesen, was sie

    in ihremBuch ber den kleinen Lausbuben

    notiert haben. Drinnen hampelt der blonde

    Knabe aufgeregt herum. Er ist ganz schn

    beeindruckt, besonders vom grossenMann

    in der braunenKutte. Allerdings nicht so

    sehr, dass er sein Sprchli nicht tadellos

    vortragen knnte. ZumAbschied klatscht er

    Samichlaus und Schmutzli kumpelhaft ab.

    Thomas Fetz entspannt sich.

    Besuchewie bei Dimitri seien ein unter-

    haltsamer Ausgleich zu anderen Auftrgen,

    resmiert er.Wobei ja auch die Vielfalt

    spannend sei. Bis zumEnde seiner ersten

    Schmutzlisaisonwird er in der Strafanstalt

    Pschwies schwere Jungs gesehen, im

    Waldhsli Dutzende von Familien emp-

    fangen, Vereinsfeiern undweitere Kinder

    besucht haben. Zurck bleiben ein wenig

    Stolz auf den gelungenen Einstieg ins

    Schmutzlidasein und eine tiefe Befriedi-

    gung, wie er sagt. Und die Gewissheit, dass

    er auch in diesem Jahr wieder als Schmutzli

    unterwegs sein will. MM

    Samichlaustage sind

    krftezehrend. In der

    Einsatzzentrale strken

    sich dieHelfer.

    MENSCHEN | MM49, 30.11.2015 | 13

    Wie sich

    Thomas Fetz

    2014 als

    Schmutzli

    bewarb.

    Migrosmagazin.ch

  • E-Sports-WM

    Der Kampf der

    Spielgiganten

    Spitzen-Gamer und ihre Fans fllen heute ganze Stadien. Diese Woche treten die

    weltbesten Computerspieler an der E-Sports-WM in Sdkorea an. Einer von ihnen ist

    der Informatiker Dennis Berg, Captain des Schweizer League of Legends-Teams.

    Text: Ralf Kaminski

    Bilder:RiotGames,BasilStcheli,zVg

    14 | MM49, 30.11.2015 | MENSCHEN

  • Ein Raunen geht durch den

    Saal, dann anerkennender

    Jubel und schliesslich freudi-

    ger Applaus. Auf der Leinwand

    imZrcherKino Stssihof haben sich

    eben die fnf Kmpfer derKOOTigers

    in einem cleverenManver auf jene

    der SKTelecom gestrzt, siemit

    diversen fantastischenComputer-

    spielwaffen niedergemacht und damit

    berraschend die Runde gewonnen.

    Nun steht es 2zu1 zwischen den

    beiden sdkoreanischen Teams zur

    Freude vonDennis Berg (22) und sei-

    nenKollegen, die an jenem Samstag

    EndeOktober gemeinsammit rund

    50 anderen Fans und Spielern zum

    Public Viewing des League of

    Legends-World Championship

    Finals in Berlin gekommen sind.

    Htte sich das favorisierte SK-Team

    durchgesetzt, wre der Final bereits

    zu Ende gewesen (wer als Erstes drei

    von fnf Runden gewinnt, siegt), so

    geht esmindestens nochmals eine

    Rundeweiter.

    Computerspiele imTeam

    WasBergda sobegeistert schaut,

    nennt sichE-Sportsnichts anderes

    als zweiMannschaften, die ineinem

    Computerspiel gegeneinanderan-

    treten, vorPublikum. Inzwischenfin-

    dendieseTurniere ingewaltigenAre-

    nenstatt, diesehier inderBerliner

    Mercedes-Benz-Arena, deren17000

    Pltze innertSekundenausverkauft

    waren.Parallel dazuknnendieFans

    anunzhligenPublicViewings rund

    umdieWeltdieLivebertragungauf

    Grossleinwndenmitverfolgen, in

    Sportarenen,KinosoderPubs.

    Wie im klassischen Sport gibts

    Moderatoren, die atemlos jeden

    Zug kommentieren und einordnen,

    es gibt Fangemeinschaften, Spon

    soren, Preisgelder: ESports ist zu

    einemMilliardengeschft geworden.

    Online-Kanle wie Twitch.tv sind

    entstanden, auf denenman pausenlos

    solche Spiele verfolgen kann; die Seite

    hat hnlich viele Zugriffe wie die Fifa.

    Beobachter der Szene erwarten, dass

    E-Sports in 10 bis 20 Jahren klassi-

    sche Sportartenwie Fussball berholt

    haben und zumFreizeitsport Num-

    mer eins aufsteigenwird.

    Dennis Berg ist aber nicht einfach

    ein x-beliebiger Fan, er gehrt selbst

    zu den besten League of Legends-

    Spielern (LoL) der Schweiz und tritt

    als Captain seines Teams Anfang

    Dezember an der E-Sports-WM in

    Sdkorea fr die Schweiz an. Auch

    deshalb interessiert ihn das Duell in

    Grosse Show in

    der Berliner

    Mercedes-Benz-Arena:

    Das SK-Telecom-Team

    triumphiert im League

    of Legends-Final am

    31.Oktober.

    MENSCHEN | MM49, 30.11.2015 | 15

  • Berlin, denn dort treten drei Super-

    stars der Szene an, junge Sdkorea-

    nermit globaler Fangemeinde, die

    von E-Sports leben knnen. In der

    Schweiz kanndas praktisch niemand,

    sagt Berg, aber in Sdkorea ist es ein

    gewaltiges Geschft.

    Die Prsenz der drei sdkoreani-

    schen Stars in Berlin ist ein bisschen

    so, wie wenn Federer, Djokovic und

    Nadal gleichzeitig in einemTennis-

    match imEinsatz stnden. Die Fans

    in Sdkorea hngen sich Poster ihrer

    Gamer-Idole zuHause bers Bett,

    und das Siegerteam in Berlin kann

    sich auf eineMillion Franken freuen.

    Bis imHalbfinal waren auch noch

    zwei europischeMannschaften im

    Rennen, die hatten aber, wie so oft,

    keine Chance gegen die Sdkoreaner.

    Und amEnde gewinnt das SK-Team

    3zu1.

    Seine ersten Computergames hat

    Dennis Bergmit fnf Jahren gespielt,

    seit vier Jahren spielt er LoL, seit gut

    zwei Jahren nationale und interna-

    tionale Turniere. Heute gehrt er zu

    den Top Ten in der Schweiz. Dass er

    sich auf LoL spezialisiert hat, sei Zu-

    fall, aber das Spielmache immer noch

    Spass. Dabei treten zwei fnfkpfige

    Teams gegeneinander an, jeder steu-

    ert einen Spielcharaktermit unter-

    schiedlichen Fhigkeiten undWaffen

    durch ein Fantasy-Spielsetting. Ziel

    ist es, die gegnerische Festung zu

    erobern, dazu braucht es einerseits

    strategisches Geschick, andererseits

    aber auch flinke Finger, um in den un-

    vermeidlichenKmpfen zu bestehen.

    LoL ist nur eines von diversen

    E-Sports-Spielen fast alle erfordern

    eine hnlicheMischung aus Strategie,

    Konzentration undGeschwindigkeit.

    In Seoul werden neben LoL auch

    Hearthstone und StarCraft II gespielt.

    EntwicklungslandSchweiz

    Mir liegt strategischesDenken,und

    ichbinehrgeizig, daswar schon frher

    beimMonopoly so, sagtBergaufdie

    Frage,weshalber indiesemSpiel so

    erfolgreich ist.Hinzukommt: spielen,

    spielen, spielen. InVorbereitungauf

    dieWMtrainiertder Informatikeraus

    DietikonZHrundzweiStunden tg-

    lichalleinundetwavierStundenpro

    WochemitdemTeam.DieTrainings

    undAbsprachensindextremwichtig,

    dennLoL ist einTeamsport.Ein idea-

    lesTraining ist zumBeispiel, sich in

    schwierigeSituationenzubringen,die

    mannormalerweisevermeidetund

    dannzuversuchen,daheilwieder

    rauszukommen.Manmuss laufend

    neueStrategienentwickeln, das

    machtes so interessant.

    Berg gehrt zwar zu den Besten in

    der Schweiz, aber die Schweiz ist im

    E-Sport nicht sehr bedeutend. Die

    Lebenshaltungskosten hier sind so

    hoch, dass Gamer es sich nicht leisten

    knnen, nur zu spielen. In Osteuropa

    hingegen gibt es einige, die neben

    E-Sports keinen Job brauchen und

    viel mehr Zeit haben zu trainieren.

    Die spielen dann natrlich auf einem

    anderenNiveau. Einsam an der

    Spitze steht jedoch Sdkorea, wo

    manE-Sports schon seit ber zehn

    Jahren betreibt.

    Die Schweiz sei demgegenber

    geradezu ein Entwicklungsland, sagt

    Vinzenz Kgler, Prsident des

    Schweizerischen E-Sports-Verbands.

    Der Stellenwert von E-Sports ist

    hier imVergleichmit traditionellen

    Sportarten relativ gering, denmeis-

    ten ist gar nicht bewusst, dass es fr

    Videospiele berhaupt einen profes-

    sionellenWettkampf gibt. Generell

    haben Computerspieler im deutsch-

    sprachigen Raumnicht das beste

    Image. Doch das verndert sich lang-

    sam, denn unter Jugendlichen ist

    Gaming sehr beliebt, zunehmend

    auch bei weiblichen.

    DopingundSexismus

    Berg schtzt, dass 10 bis 20 Prozent

    imE-Sports Frauen sind. Aber die

    meisten spielen nicht gut genug, um

    ganz vornemit dabei zu sein. Auch

    im Schweizer Team fr Sdkorea gibt

    es keine Frau. Zudem sind die Gamer

    auch immerwiedermalmit Sexis-

    musvorwrfen konfrontiert. Berg

    relativiert: Der Ton ist berall rau

    und sexistisch, wo viele 14-jhrige

    mnnliche Jugendliche unterwegs

    sind. Auch ichmussmir immerwie-

    dermal Beschimpfungen anhren,

    Sprchewie Mann, bist du hsslich

    E-Sports-Fans

    im Zrcher Kino

    Stssihof. Unter

    ihnen auch

    Dennis Berg, der

    in Seoul fr die

    Schweiz antritt

    (Bild rechts).

    16 | MM49, 30.11.2015 | MENSCHEN

  • DasWM-Team

    Sie treten fr die Schweiz in Seoul an

    Dennis Berg aliasKoala

    (22), Informatiker aus

    DietikonZH

    Spiel: League of Legends

    Turniere: seit 3 Jahren

    Training proMonat:

    ca. 40 Stunden

    Spieleigenschaften: strate

    gischesDenken und Ehrgeiz

    AdrianAebischer alias

    Yama (27), Informatiker

    aus Freiburg

    Spiel: League of Legends

    Turniere: seit 8 Jahren

    Training proMonat: Ist eher

    einHobby, praktisch tglich

    Spieleigenschaften: Zeit

    management, gttliches

    Makro undMikrospiel

    Joshua LimaliasWild

    Joshy (19), Informatiker

    aus SeonAG

    Spiel: League of Legends

    Turniere: seit 2 Jahren

    Training proMonat: schwer

    zu beziffern. Ich lese viel

    undmache auch Fitness,

    den ganzenRest der Freizeit

    bin ich amGamen, teils zum

    Spass, teils als Training

    Spieleigenschaften: Ehrgeiz,

    Fhigkeit zur Selbstkritik,

    Fleiss und die richtige

    Mentalitt

    AliN. alias Lagyli (21),

    Informatiker aus Zrich

    Spiel: League of Legends

    Turniere: seit 1 Jahr

    Training proMonat:

    ca. 25 Stunden

    Spieleigenschaften:

    Intelligenz, Flair fr

    das Spiel

    YannickWidmer alias

    younTheory (23),

    Informatik-Student aus

    St-LgierVD

    Spiel: Hearthstone

    Turniere: seit knapp 1 Jahr

    Training proMonat:

    ca. 150 Stunden

    Spieleigenschaften:

    Liebe zumSpiel, viel Erfah

    rung, guteUntersttzung

    durchmein TeamQualitas

    Helvetica

    EloiMinh-DaoQuach

    alias Elroye (19),

    MaturandausGenf

    Spiel: StarCraft II

    Turniere: seit knapp3 Jahren

    Training proMonat:

    seit Schulende 8 bis 12 Stun

    den pro Tag in Vorbereitung

    auf ein Turnier, ohne Turnier

    aber deutlichweniger

    Spieleigenschaften: viel

    Spielerfahrung, viel Training

    oder so was.Mit der Zeit ignoriert

    man das einfach. Und ganz wie im

    klassischen Sport ist auchDoping ein

    Thema. Der Counter-Strike-Spieler

    Kory Friesen liess sich vor Kurzem

    zitieren, dass alle Spitzenspieler im

    E-Sports gedopt seien, mit konzen-

    trationssteigerndenMedikamenten

    wie Ritalin oder Adderall.

    Berg sagt, Doping sei im Schweizer

    E-Sports kein grosses Thema. Ich

    glaube nicht, dass wir hier ein Prob-

    lem damit haben. Dennochwird in

    der Branche derzeit diskutiert, ob

    knftig vor grossen Turnieren Tests

    stattfinden sollen.

    Tatschlich ist eine gute Konzen-

    tration extremwichtig bei E-Sports.

    Berg sieht zu, dass er vor Turnieren

    gengend schlft, etwas gegessen hat,

    aber nicht zu viel und nicht zu fettig.

    Und er analysiert Verhalten und

    Strategien der gegnerischen Teams.

    Die Gegner der Schweiz in Sdkorea

    werden vorOrt ausgelost es nehmen

    23Nationen teil. Beim letzten grossen

    Turnier in Bukarest 2014 schaffte

    Berg esmit seinemTeambis ins Vier-

    telfinal, dort scheiterten sie dann an

    Sdkorea. Diesmal hofft er, dass sie es

    bis insHalbfinal schaffen. Zu gewin-

    nen gibts auf den ersten drei Pltzen

    insgesamt rund 20 000Franken.

    Natrlich steht in Seoul dasTur-

    nier imMittelpunkt, aber Bergwar

    nochnie in Sdkorea, und dieMann-

    schaftwird schon ein paarTage vorher

    anreisen. Ein bisschen Sightseeing

    machenundmit anderen Spielern um

    dieHuser ziehen, sagt Berg. Denn

    das ist ein netterNebeneffekt dieses

    Hobbys. Man lernt viele Leute aus

    der ganzenWelt kennenund geht sich

    dann auch gegenseitig besuchen.Das

    ist schon sehr cool. MM

    7th E-SportsWorldChampionship

    in Seoul, Sdkorea: 2. bis 5. Dezember.

    Infos zumSchweizerNationalteam: Sesf.ch

    MENSCHEN | MM49, 30.11.2015 | 17

    Faszinierende

    Welt des

    E-Sports im

    Video:

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  • Dschihad

    Von der

    Eulach an den

    Euphrat

    Junge Leute aus dem Umfeld einer Winterthurer Moschee

    haben sich der Terrormiliz Islamischer Staat in Syrien und im

    Irak angeschlossen. Wie sie radikalisiert wurden, ist ungeklrt.

    Eine Schlsselrolle drfte der inzwischen verstorbene

    Thaibox-Weltmeister Valdet Gashi gespielt haben.

    Text: Peter Aeschlimann

    DerDeutsche Valdet Gashi war ein erfolgreicher Thaiboxer, ehe er sich dem IS anschloss.

    InWinterthur bot er Kampfsporttrainings fr jungeMuslime an. Im Sommer dieses Jahres soll er

    bei einemamerikanischen Luftangriff bei Kobane ums Leben gekommen sein.

    E

    ins der letzten Bilder, das der 18-jh-

    rige Christian auf seinemFace-

    book-Profil gepostet hat, zeigt ihn

    mit grner Sturmmaske und zwei

    Sturmgewehren imAnschlag.

    Der jungeMannwar, was der Schweizer

    Nachrichtendienst als dschihadistisch

    motivierten Reisenden bezeichnet eine

    Person, die nach Syrien reist, um sich dort

    der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) anzu-

    schliessen. Doch hinter dem technokra-

    tischen Begriff verbergen sich persnliche

    Dramen.Wie das umChristian. Der junge

    Winterthurermit italienischenWurzeln

    kehrte seinerHeimat imFebruar dieses

    Jahres den Rcken. Inzwischen soll er

    tot sein, vermutlich wurde er Opfer eines

    US-Raketen-Angriffs.

    Noch vor einem Jahr deutete nichts dar-

    auf hin, dass Christians Leben ein gewalt-

    sames Ende findenwrde. Der Teenager galt

    unter Freunden als sympathisch und lebens-

    lustig. Er brachte gute Schulnoten nach

    Hause, spielte in der Freizeit Fussball.Bilder:ScreenshotSRF,Facebook

    MENSCHEN | MM49, 30.11.2015 | 19

  • PltzlichDschihadist: Der 18-jhrige Christian

    ausWinterthur prsentiert sich auf Facebook

    in Kriegermontur und -pose.

    Der Lehrmeister warmit dem angehenden

    Polymechaniker zufrieden.

    Dann, irgendwann imHerbst 2014, nach

    einer Sportverletzung und einigenWochen

    Arbeitsunfhigkeit, war alles anders: Chris-

    tian verkaufte seine Playstation und konver-

    tierte zum Islam. Er besuchte fortan regel-

    mssig dieMoschee, betete fnfmal amTag.

    Seinemuslimischen Freundewaren zuerst

    begeistert vomneuenGlaubensbruder. Doch

    bald wandten sie sich von ihm ab. Er war

    ihnen fremd geworden, zu extrem.Chris

    tian brach die Lehre ab. Er liess sich einen

    Bart wachsen, hrtemit demTrinken auf

    und vertrat immer radikalere Ansichten.

    DerVater, einKatholik, stellte seinen Sohn

    schliesslich vor die Tr.Nach einigen

    Nchten imHotel fandChristianUnter-

    schlupf bei einer Person aus demUmfeld der

    Moschee unddannwar er pltzlichweg,

    ber die Trkei nach Syrien abgereist, wo er

    sich unter demNamenAbdulMalik al-Itali

    dem IS anschloss.

    Was bringt einen jungenMenschen dazu,

    von der sicheren Eulach an den brandge-

    fhrlichen Euphrat zu reisen? Kurt Pelda,

    Kriegsreporter und Trger des Schweizer

    Menschenrechtspreises, hlt sich regel-

    mssig in Syrien auf und hatte via Facebook

    Kontaktmit Christian. Er nenntmehrere

    Faktoren, die zu einer Radikalisierung fh-

    ren knnen: Auffallend sei, dass es sich bei

    den jungenDschihadreisenden oft um

    Schul- oder Lehrabbrecher handle, um No-

    bodys, die von falschen Freunden Respekt

    erhalten, der ihnen sonst verwehrt bleibt.

    DieManipulatoren trichterten ihnen ein,

    dass es ihre heilige Pflicht sei, denMuslimen

    in Syrien oder im Irak zu helfen. Und dann

    spielt auch die Abenteuerlust eine Rolle. Die

    IS-Propaganda im Internet verfngt.

    ErschreckendesUnwissen

    Es sei erschreckend, sagt Kurt Pelda, wie

    wenig dieseMenschen ber die tatschliche

    Situation in Syrien oder im Irak wssten.

    So staune er immerwieder ber den

    Schwachsinn, den dieMchtegern-

    Gotteskrieger in den sozialenMedien teil-

    ten: meistens Verschwrungstheorien, die

    eigentlich leicht zu durchschauenwren.

    Nur: Oft sind die Leute intellektuell nicht

    dazu in der Lage, so Pelda. Hinzu kommt,

    dass es bequemer sei, imNetz nach einer

    Besttigung der eigenen Ansichten zu

    suchen statt nach einemWiderspruch.

    EinenMonat eher als Christian verschwand

    auch Valdet Gashi, 27-jhrig, und bekann-

    tester Dschihadreisender aus demUmfeld

    der AnNur-Moschee inWinterthur. Als

    zweifacherWeltmeister imThaiboxenwar

    der Deutschemit kosovarischenWurzeln

    ein gefeierterMedienstar in Asien. Hier

    lernte er auch seine sptere Frau kennen.

    Der zweifache Vater leitete inWinterthur

    muslimische Kampfsporttrainings, an denen

    auch Christian teilgenommen hatte. Nach-

    dem dieMedien Valdet Gashis Sympathien

    fr den IS aufgedeckt hatten, brach er seine

    Projekte inWinterthur ab.Wie sein Zgling

    Christian soll er im Sommer bei einem

    amerikanischen Luftangriff in Syrien ums

    Leben gekommen sein.

    Rund ein halbes Dutzend jungerMen

    schen ist vonWinterthur aus in Richtung

    Wste aufgebrochen, um den IS zu unter

    sttzen.Auf deren Schicksale konzentriert

    sich die derzeitige Berichterstattung. Um-

    stritten ist, ob es inWinterthur eine IS-Zelle

    gibt. Kurt Pelda ist von deren Existenz ber-

    zeugt undmoniert, dass der Staat zuwenig

    dagegen unternehme. Das ist Panikmache,

    widerspricht Extremismusexperte Samuel

    Althof:Wer ohne Beweise Gerchte kol-

    portiere, vergrssere die Angst undVerun-

    sicherung in der Bevlkerung. Das ist

    kontraproduktiv imKampf gegen den Ter-

    rorismus. Seit den Terroranschlgen vom

    13.November in Paris verzeichnet Althof

    als Leiter der Fachstelle Extremismus- und

    Gewaltprvention einen leichten Anstieg

    bei entsprechenden Anfragen. Ein Berufs-

    schullehrer etwa suchte Rat, nachdem ein

    Schler imUnterricht damit geprahlt hatte,

    wie toll er die Anschlge von Paris fnde.

    Ein dummer Spruch, umbei denKollegen

    zu punkten, sagt Althof.

    Dochwann ist die Sorge berechtigt?

    Wenn sich jemand abschotte, sein soziales

    Umfeld austausche und Beziehungen

    beende, so Althof, oder wenn sich jemand

    usserlich verndere, sich einen Bart wach-

    sen lasse und pltzlich Gewalt gutheisse.

    Aber selbst dann bedeutet das noch lange

    nicht, dass eine Person auf demWeg zum

    IS ist. Falls der Verdacht begrndet sei,

    mssemanmit den Betroffenen intensiv

    das Gesprch suchen und derenUmfeld

    ausleuchten. Den grssten Fehler, denman

    machen knne, sei ein Ausschluss. Also

    genau das, was Christian widerfahren ist,

    als er vomVater rausgeworfenwurde.

    Das ist die tiefste und am strksten chroni-

    fizierbare Verletzung, dieman einer Tochter

    oder einem Sohn zufgen kann, sagt

    Samuel Althof, dann kann alles verloren

    sein. Sein Tipp: auf keinen Fall die elterlich

    liebende Position aufgeben, sondern die

    eigenenWerte weitergeben, damit eine

    Person keinenGrund hat, abzureisen.

    Teenager aufAbwegen

    Nichts von ihren Plnen abhalten konnte

    das Geschwisterpaar Visar (17) und Edita

    (15) ausWinterthur. Beide besuchten die

    Moscheen inWinterthur und Embrach;

    auch Visar nahm anGashis Trainings teil.

    ImWinter vor einem Jahr schmiss er das

    KV und seine Schwester die Schule, um

    sich in Syrien dem IS anzuschliessen. Die

    Suche des Vaters nach denKindern verlief

    bisher erfolglos. Es heisst, die Teenager

    hielten sich im syrischen Rakka auf, Edita

    sei inzwischen verheiratet.

    NebenChristian, Gashi, Visar undEdita

    sind dreiweitere Personen bekannt, die

    zuerst inWinterthur gebetet und spterKon-

    takte zum IS aufgebaut haben.Der dortige

    Moscheeverein lsst aber ber diverse

    Medien verlauten: Damit habenwir nichts

    zu tun. In einem Interviewmit dem

    Tages-Anzeiger sagte der Prsident:

    ValdetGashi steckt hinter allem.

    Es sei nicht primr die Gewalt, die auf

    Jugendliche anziehendwirke, sagt Kriegs-

    reporter Kurt Pelda. AmAnfang htten

    Dschihadreisende vermutlich den aufrich-

    tigenWunsch zu helfen, als Sanitter oder

    Journalisten etwa. DieMotive, nach Syrien

    oder in den Irak zu reisen, seien also nicht

    unbedingt bse. Dass sie dann etwas ande-

    resmachenmssen, lernen sie in der Regel

    erst vor Ort. Doch dann ist es zu spt. MM

    Bild:ScreenshotSRF/Rundschau

    20 | MM49, 30.11.2015 | MENSCHEN

  • 10CFWKoQ6AMAwFv6hL3_bKOioJjiAIHkPQ_L9i4BB3Z25ZwpJ-TPO6z1tAQUrxZuZhLScS4VqTVwaQmRU29ioG098uZEVRPd5FAMk8ukuT3gI2r57u83oAZ9EvPHUAAAA=

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  • Melanie Bolz, wie sehe ich einer

    Kindertagessttte an, dass

    sie eine Bildungskrippe ist?

    Auf den ersten Blick vielleicht

    an den Rumlichkeiten. Es kn

    nen ungewhnliche Dinge an

    denWnden hngen, etwa Zei

    tungsartikel aus verschiedenen

    Lndern oder ein Bild vom

    TajMahal.Wasman nicht sieht:

    Esgibt eine intensive und lange

    Eingewhnung des Kindes, bei

    der ein Elternteil dabei ist.

    Sind die Spielsachen aufs

    Lernen angelegt?

    Natrlich gibt es bei uns die

    obligaten Legosteine und Bau

    kltze. Daneben aber vielleicht

    auch ein paar unfrmige ste,

    die sich nicht stapeln lassen.

    Was ist das Ziel der Bildungs

    krippe? Eine steilere Schul

    karriere?

    Nein.Wirwollen, dass die Kin

    der Freude amLernen haben

    und sich diese erhalten knnen.

    Denn jedes Kindwill lernen.

    Dafr braucht es eine anregende

    Umgebung und Erwachsene, die

    sich aufs Kind einlassen und es

    nicht zum Singen zwingen, wenn

    es liebermalenwill.

    Schweizer Schulpreis 2015

    Kinder sollen

    entscheiden

    Bildung beginne vor demKindergarten, betonen die Organisatoren

    des Schweizer Schulpreises. Wie das imAlltag der 55 Bildungskrippen

    aussieht, erklrt die ErziehungswissenschaftlerinMelanie Bolz.

    Text:Yvette Hettinger

    Schulpreis 2015

    Auszeichnung

    fr frhkindliche

    Bildung

    ZumzweitenMalwerden

    am2.Dezember Schulen

    mit demSchweizer

    Schulpreis ausge

    zeichnet. Erwurde 2013

    erstmals vergebenund

    ging in denHauptkatego

    rien andieOberstufen

    schuleWdenswilZH

    unddieGemeindeschu

    len vonMartignyVS.

    Neuwirddieses Jahr eine

    Institutionmit dem

    SchweizerPreis fr

    FrhkindlicheBildung

    2015gekrt. DerVerein

    ForumBildunghat diese

    Auszeichnungmit der

    Untersttzungdes

    MigrosKulturprozents

    ins Leben gerufen.

    Finalisten: siehe Seite 23

    Das geht doch in normalen

    Krippen auch.

    Natrlich wrde kein Erwach

    sener je sagen, dass er nicht auf

    dieWnsche des Kindes eingeht.

    Dennoch gibt esmancherorts

    ein Programm. Dann heisst es:

    Heutemachenwir dies und

    das. Stellt sich die Frage:

    Wessen Bedrfnis wird damit

    befriedigt? Bei fixen Program

    men oft das der Erwachsenen.

    In der Bildungskrippe gilt

    derWunsch des Kindes?

    Dort hat es so weit wiemglich

    dieWahl, zumBeispiel zwischen

    demMal, demBau und dem

    Bewegungsraum. Klar, gibt es

    auch Ausflge in denWald oder

    in den Park. Aber auch dort

    knnen die Kinder whlen,

    womit sie sich befassenwollen.

    brigens wird das in einzelnen

    Kindergrten und Schulen auch

    schon so gehandhabt.

    Undworin besteht die Rolle

    der Betreuer?

    Sie begleiten die Kinder und

    geben ihnenHilfestellung oder

    Anregung, wenn sie das brau

    chen. Vielleicht sieht es so aus,

    als ob die Betreuer nur in einer

    Melanie Bolz (37) ist Erziehungs

    wissenschaftlerin und Projekt

    leiterin von Bildungskrippen.ch.

    22 | MM49, 30.11.2015 | MENSCHEN

    Schulpreis-

    Finalisten

    und ihre

    Strken:

    Migrosmagazin.ch

  • In der Bildungskrippe

    knnen Kleinkinder

    lesen lernen,mssen

    aber nicht.

    Neuer Preis fr

    Kindertagessttten

    Die Finalisten

    und was die Jury

    ber sie sagt

    1. Kindertagessttte

    Frechdachs, Zrich:

    Diese Kita geht sehr

    kreativmit den beeng-

    tenVerhltnissen der

    Stadt um.Den tollen,

    wilden Kinderspielplatz

    im ansonsten cleanen

    Quartier hat sich die Kita

    hart erkmpft.

    2.Kinderhaus Imago,

    Dbendorf ZH:

    Uns hat die individuelle

    Betreuung gefallen, die

    teilweise eins zu eins

    stattfindet.

    3. Kindertagessttte

    Leuehhli,Winter

    thur ZH: Die Leuehhli

    ist auf die Betreuung

    vonKleinstkindern spe-

    zialisiert. Uns hat unter

    anderemdie gemtliche

    Atmosphrebegeistert.

    4.KSAZwrglihus,

    KantonsspitalAarau:

    Das Zwrglihus hat

    viel Umschwung und

    passt seine Einsatzplne

    so an die Schichten

    der Eltern an, dass die

    Kinder von ihren

    Bezugspersonen be-

    treutwerden knnen.

    5. Crche intercom

    munale Lle aux

    Mmes,VsenazGE:

    Hier ist die Architektur

    besonders,mit einer

    offenen Treppe ohne

    Schranken.

    www.schweizerschulpreis.ch

    Ecke sitzen und nichts tun.

    Doch sie schauen genau hin und

    notieren ihre Beobachtungen.

    Ist ein Kind nicht berfordert,

    wenn es keine Anleitung

    bekommt?

    Nicht, wenn seine Signale rich

    tig gedeutet werden. UndKinder

    zeigen sehr klar, was sie wollen

    undwas nicht.

    Was passiert mit denNotizen

    ber die Kinder?

    Die Betreuer tauschen sich ber

    ihre Beobachtungen aus, um

    herauszufinden, was sie dem ein

    zelnenKind noch zustzlich an

    bieten knnen.Manchmal sucht

    man aufgrund derNotizen auch

    dasGesprchmit denEltern.

    Etwa, wennman findet, einKind

    fhle sich nicht wohl in derKita.

    Was fr Eltern bringen

    ihre Sprsslinge in die

    Bildungskrippe?

    Allemglichen, auch solchemit

    Migrationshintergrund. Ihnen

    sind primr die ffnungszeiten

    wichtig, die Erreichbarkeit und

    die Atmosphre. Kriterien, die

    auch bei allen anderenKinder

    tagessttten relevant sind.

    Was ist das Prinzip von

    infans, demKonzept der

    Bildungskrippen?

    Der wichtigste Leitsatz lautet

    Keine Bildung ohne Bindung

    und Beziehung.

    Was fr Personal arbeitet

    in einer Bildungskrippe?

    Das gleiche wie in allen Krippen:

    Ein Teil hat den anerkannten

    eidgenssischen Abschluss,

    ein Teil ist in der Ausbildung.

    Bildungskrippen haben nicht

    mehr Betreuer und auch nicht

    mehr Geld als andere, zumal sie

    auch nichtmehr kosten. MM

    Das Kinderhaus Imago

    betreut behinderte und

    nicht behinderte Kinder.

    Bild:ChristineBrlocher/Ex-Press

    MENSCHEN | MM49, 30.11.2015 | 23

  • Eine gute Idee macht S

    Das schne Gebude einfach abreissen, wenn fr immer Schulschluss ist? In Davos,

    Amriswil, Drstelen und Hottwil haben ehemalige Schulhuser eine neue Bestimmung

    gefunden: als wissenschaftliches Institut, Museum, Wohnhaus oder Gsteunterkunft.

    Text: Franziska Hidber Bilder: Kuster & Frey

    Alte Schulhuser

    24 | MM49, 30.11.2015 | MENSCHEN

  • t Schule

    Schulmuseum in Amriswil TG

    Wo die Schulgeschichte lebt

    HansWeber (76) ist kein ngstlicherMann.Aber um

    Mitternacht wrde er das Schulmuseumnie aufsuchen.

    Er senkt die Stimme zu einemFlstern: Man sagt, das

    Frulein Brauchli treibe dann ihr Unwesen!Weber

    lacht herzhaft. Er istMuseumsleiter und Prsident der

    privaten Stiftung SchulmuseumMhlebach. Aline

    Brauchli auf das Frulein legte sie grossenWert!

    war Lehrerin und unterrichtete 44 Jahre lang im Schul-

    zimmer im ersten Stock, 66 Jahre verbrachte sie in der

    Lehrerwohnung imErdgeschoss; ihr Foto hngt noch

    immer an derWand.Hinter denMauern aus dem Jahr

    1846 schlummern unzhlige Geschichten, undHans

    Weber weiss sie zu erzhlen.

    Wodas Frulein Brauchli frher kochte und schlief,

    finden seit 2002 interaktiveWechselausstellungen

    statt, aktuell zumThema Ansichtssache das Bild in

    der Schule. Und zu sehen gibt es vieles, zumBeispiel

    im historischen Schulzimmer. Hier knnenKinder und

    Erwachsene in den altenHolzbnken die Feder ins

    Tintenfass tunken odermitMilchgriffeln auf Schiefer-

    tafeln schreiben, Texte in historischer Schulschrift

    lesen, dasHarmonium testen oder gar eine Lektionwie

    anno dazumal erleben.WennWeber erzhlt, dass in

    diesemRaum einst bis zu 100Kinder sassen, erntet er

    oft unglubiges Staunen. Undmanchmal bekommt er

    danach Post.Wie das Krtchen, auf das ein Schlermit

    Tinte und in schnster Kurrentschrift schrieb: Ich

    fand das Schulmuseum saugeil. Das Frulein Brauchli

    htte bestimmt seine helle Freude daran gehabt.

    www.schulmuseum.ch

    Das Schulmuseum im ehemaligen Schulhaus

    Mhlebach in Amriswil TG versetzt Besucher

    in lngst vergangene Zeiten.

    1 Thurgauer Schul-

    geschichten sam-

    meln und erzhlen:

    die grosse Passion

    von Museumsleiter

    Hans Weber.

    2 Einst fast abgeris-

    sen, gilt das heutige

    Museumsgebude

    mit dem seltenen

    Lehmmauerwerk

    als schtzenswert.

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    MENSCHEN | MM49, 30.11.2015 | 25

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  • Wohnhaus in Drstelen ZH

    Von der Schul- zurWohnstube

    Lck, habt ihr eine grosse Stube! Das bekommt

    Giana (10) fters zu hren,wenn sie ein Gspnli mit

    nachHause bringt. GianasMutter, Jeanette Val (47),

    sitzt am langenHolztisch. Frher spielten die Kinder

    hiermanchmal Versteckis.Mit hier ist das ehe

    malige Klassenzimmer gemeint. Vomunvernderten

    Grundriss zeugt dieWandtafel, clever als Schranktr

    genutzt. VaterMichael Helbling (48) zeigt auf den

    Billardtisch im hellen, loftartigen Raummit Original

    holzboden, vielen Fenstern undmoderner Kche: Wer

    kann schon so ein Ding in denWohnbereich stellen?

    Als der Kundenmaurer das ersteMal ber diese

    Schwelle trat, verliebte er sich sofort. Ich weiss noch,

    wie ich dachte:Wow, hiermchte ich wohnen!Das

    war kurz nach der Schulschliessung 1998. Dann ging

    alles schnell: Im Jahr 2000 zogenMichael Helbling und

    Jeanette Valmit Yannik (heute 21) undMaurice (heute

    18) alsMieter in die ehemaligeHauswartswohnung im

    ersten Stock ein. 2003 konnte die Familie das Schulhaus

    erwerben, 2004 begann siemit demUmbau es war der

    Auftakt zu einer turbulenten Zeit. Wirmachten so viel

    wiemglich selber, sagt Helbling. Jeanette Val scht

    telt denKopf, wenn sie daran denkt: Zwischendurch

    bestand die Kche aus einer einzigenHerdplatte, und

    dasmit vier Kindern!Mary (15) undGianawuchsen

    von Anfang an im Schulhaus auf. Das Gebude aus dem

    Jahr 1892 gilt als schutzwrdig, es gab gesetzliche Auf

    lagen. Meine Trume von einer Terrasse oder einem

    Balkon blieben Schume, sagt Jeanette Val.

    Haben turbulente Jahre des Umbaus hinter sich: Jeanette

    Val (l.) und Michael Helbling (r.) mit den Kindern Maurice,

    Giana (u. l.) und Mary (nicht auf dem Bild: Tochter Yannik).

    1 Das ehemalige Klassenzimmer der Gesamt-

    schule ist heute Zentrum des Familienlebens:

    Hier wird gekocht, gegessen und gespielt.

    2 Das Atelier im Dachstock nutzt die

    vierfache Mutter Jeanette Val, um ihre

    Hg, ihre Hftgrtel, zu fertigen.

    3 Aus dem Schulhaus in Drstelen ist

    ein charmantes Bijou geworden, aus dem

    Pausenplatz ein grosszgiger Garten.

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    Samenstadt Alta

    Finnische Seenplatte

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    Ihr tolles Reiseprogramm:

    1. Tag, Dienstag 5. Juli 2016 Anreise Hannover

    Fahrt im komfortablen Extrabus nach Hannover.

    2. Tag, Mittwoch 6. Juli 2016 Dnisches Seeland

    Via die sonnige Ostseeinsel Fehlmarn, die Farb-

    rcke und das wunderbare dnische Seeland er-

    reichen wir am Abend Schweden. bernachtung

    in Vxj.

    3. Tag, Donnerstag 7. Juli 2016 - Stockholm

    Fahrt nach Stockholm mit tollen Landschaften

    und Inga Lindstrm-Romantik. Danach zeigen wir

    Ihnen die Hhepunkte Stockholms. Am Abend

    legt unsere moderne Fhre Richtung Finnland ab.

    bernachtung an Bord.

    4.Tag, Freitag 8. Juli 2016 Helsinki & finnische

    Seenplatte

    Von Turku geht es in die finnische Hauptstadt Hel-

    sinki, wo wir zu einer eindrcklichen Stadtfhrung

    erwartet werden. Spter Fahrt durch die finnische

    Seenplatte - Traumlandschaften in grn und blau!

    bernachtung im Raum Kuopio.

    5. Tag, Samstag 9. Juli 2016 Rovaniemi & Lappland

    Durch die unendlichenWeiten der finnischenWl-

    der erreichen wir Rovaniemi, Stadt am Polarkreis

    und Heimat des Weihnachtsmanns. bernach-

    tung im Raum Levi.

    6. Tag, Sonntag 10. Juli 2016 - Nordkap

    Wir erreichen Norwegen und die legendre Nord-

    kapinsel. Am Abend erleben wir hier den Hhe-

    punkt unserer Reise wir stehen am Nordkap und

    geniessen den Ausblick aufs ewige Eismeer bei

    nchtlicher Mitternachtssonne!

    7. Tag, Montag 11. Juli 2016 Nordkap - Alta

    - Kiruna

    Die Samenstadt Alta mit den berhmten Fels-

    zeichnungen und der Nordlicht Kathedrale sumt

    heute unseren Weg durch Norwegen, Finnland

    und Schwedisch Lappland. bernachtung im

    Raum Kiruna.

    8. Tag, Dienstag 12. Juli 2016 - Umea

    Nach der erneuten berquerung des Polarkreises

    heisst unser heutiges Etappenziel Umea, die Stadt

    der Birken.

    9. Tag, Mittwoch 13. Juli 2016 Hohe Kste & Falun

    Das UNESCOWeltkulturerbeHohe Kste mit den

    fantastischen Granitklippen und die Kupferberg-

    werkstadt Falun begeistern uns heute. bernach-

    tung im Raum Falun.

    10. Tag, Donnerstag 14. Juli 2016 Dalarna &

    Vtternsee

    Durch die Provinz Dalarna erreichen wir am Nach-

    mittag den wunderschnen Vtternsee mit sei-

    nem klarenWasser. bernachtung in Jnkping.

    11. Tag, Freitag 15. Juli 2016- Kopenhagen

    Nach letzten Eindrcken vom Bilderbuchland

    Schweden fahrenwir via Kopenhagen zurck nach

    Hannover.

    12. Tag, Samstag 16. Juli 2016 Heimreise

    Mit vielen unvergesslichen Eindrcken im Gepck

    treten wir heute die Heimreise an.

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    in guten und gehobenen

    Mittelklassehotels Fr. 1690.-

    Nicht inbegriffen/zustzlich whlbar:

    Einzelzimmerzuschlag (Hotels): 435.-

    Kabinenzuschlge Fhre Stockholm-Turku:

    - Doppelkabine aussen Fr. 55.-

    - Einzelkabine innen: Fr. 70.-

    - Einzelkabine aussen: Fr. 170.-

    Buchungsgebhr: Fr. 20.- pro Person

    Sie whlen Ihren Bus-Einsteigeort:

    Aarau, Basel, Bern, Luzern, Pfffikon SZ, Sargans,

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  • 1Gasthaus Bren, Hottwil AG

    bernachten im Schulhaus

    Geri Keller (55) ist ein Hiesiger. In der Turnhalle,

    wo immermal wieder Theater gespielt oder Pilates

    gemacht wird, hat er selbst als Bub geturnt, in den

    Schulzimmern im ersten Stock das Einmaleins und

    die Schnrlischrift gelernt wie seine beiden lteren

    Kinder. Der Jngste aber hat hier nur noch ein Schul-

    jahr erlebt, dannwurde die Schule im Sommer 2006

    geschlossen es gab zuwenige Schulkinder im

    270-Seelen-Dorf zwischen Laufenburg und Brugg

    imMettauertal. Geri Keller hatte von Anfang an eine

    Vision, wasmit demGebude geschehen knnte: Das

    Schulhaus liegt mitten in der Natur und direkt am

    Flsserweg ideal fr eine Gruppenunterkunft.

    Der Flsserweg ist quasi Kellers viertes Kind: Der

    Hottwiler hat den Anstoss zum beliebten Themen-

    Wanderweg gegeben. Bis Ende des 19. Jahrhunderts

    diente er als Heimweg der Flsser zurck nach Stilli,

    nachdem sie ihre Flosse via Aare und Rhein nach Lau-

    fenburg gebracht hatten. Damals wie heute strken sich

    dieWanderer im Bren: Hier ist Keller aufgewachsen,

    hier wirtet er heutemit seiner Frau Esther (49). Das

    Paar betreibt imAuftrag der GemeindeMettauertal

    auch das Gstehaus Flssermit fnf Zimmern und

    30Betten: Aus der Vision ist Realitt geworden.

    Seit der Einweihung im Juni 2013 luft es rund.

    Allein im letzten Jahr hattenwir 25Gruppen hier,

    sagt Geri Keller und zhlt auf: Schulen, Vereine, Sport-

    klubs, Jodelchrli, Biker. Guggenmusiken, Jugendgrup-

    pen, Firmen. Studenten kamen zumLernen, Radfahrer

    zumTrainieren, Familien zumFeiern. Keller gefllt,

    wie die Gste das Dorf beleben: Es gab bereits Turnie-

    re zwischen auswrtigen und einheimischenGruppen.

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    1 Hast du in der

    Schule geschla-

    fen? In Hottwil AG

    ist diese Frage

    frei von Ironie: Aus

    dem ehemaligen

    Schulhaus ist eine

    Gsteunterkunft

    geworden.

    2Geri Keller

    ist in Hottwil

    aufgewachsen.

    Gemeinsam mit

    Ehefrau Esther

    betreibt er mit

    viel Herzblut das

    Gstehaus Flsser.

    3 Turnhalle und

    Sportplatz stehen

    Einheimischen

    und Gsten

    gleichermassen

    zur Verfgung.

    2

    3

    MENSCHEN | MM49, 30.11.2015 | 29

  • Auf dem Dach der ehemaligen Schule

    untersucht das Physikalisch-Meteorolo-

    gische Observatorium in Davos seit

    1976 die natrlichen Einflsse aufs Klima.

    30 | MM49, 30.11.2015 | MENSCHEN

  • 10CFWKoQ6AMAwFv6hL3_bKOioJjiAIHkPQ_L9i4BB3Z25ZwpJ-TPO6z1tAQUrxZuZhLScS4VqTVwaQmRU29ioG098uZEVRPd5FAMk8ukuT3gI2r57u83oAZ9EvPHUAAAA=

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  • Fridolin und die

    sieben Schwestern

    Als Wirtschaftsfrderer machte Fridolin Schwitter Karriere. Dann suchte er nach einem neuen

    Sinn im Leben und trat auf Zeit dem Kapuzinerorden bei. Das geistliche Dasein liess ihn nicht mehr

    los: Nun versucht er sein Glck im Kloster Notkersegg in St. Gallen bei sieben Ordensschwestern.

    Text: Andreas Bttig Bild: Herbert Zimmermann

    B

    ruder desKapuzinerordens zu sein,

    hat fr Fridolin Schwitter (55) nicht

    nur geistliche, sondern auchwelt

    liche Vorteile. Auf Zugfahrten ge

    niesst er gelegentlich imSpeisewagen ein

    Glas Fendant. Dabeimacht ermit seiner

    braunenKapuzinerkutte offenbar Eindruck,

    zahlenmusste er jedenfalls bislang nicht oft.

    Einmal batmich das Servicepersonal, als

    Gegenleistung den Speisewagen zu segnen.

    Daswar kein Problem: Eine Segnung ist kein

    Sakrament. Also konnte ich das auch als

    Laienbruder tun, sagt Schwitter.

    ZuwenigWelt imKloster

    Schwitter sitzt an einem altenHolztisch in

    einem der vielen Rume des Klosters

    Wesemlin in Luzern. Er trgt seine braune

    Kapuzinerkutte. Darunter lugt der Kragen

    eines Businesshemds hervor. Seinen Job als

    Wirtschaftsfrderer der Stadt Luzern gab er

    vor sechs Jahren auf, um als Bruder auf

    Zeit in denKapuzinerorden einzutreten.

    Ichwar damals 49. Mir war bewusst, dass

    ichmehr als die ersteHlftemeines Lebens

    hintermir hatte. Ich wollte umsteigen,

    etwas anderesmachen.

    Schon alsManager hatte er sich Auszeiten

    gegnnt und sichmonatelang auf Reisen

    begeben. Eine solche Reise sollte seinen

    weiteren Lebensweg bestimmen. In Laos

    war ich zu Besuch in einemKloster. Ich sah,

    wie wichtig solche Einrichtungen in diesem

    Land sind. Das interessiertemich. Er be

    gann, sich auch in Europamit Klosterorden

    zu befassen. Die Kapuziner sind ein sehr

    weltoffener Orden. Ich fand das Angebot gut,

    als Bruder auf Zeit eintreten zu knnen, be

    vor ichmich definitiv verpflichtenmusste.

    Als bekannt wurde, dass derWirtschafts

    frderer Schwitter Bruder Fridolin wird, war

    der Rummel um seine Person gross. Es gab

    Portrt

    einige Vorurteile. Vielemeinten, dassman

    quasi eingesperrt sei, wennman ins Kloster

    gehe. Das ist nicht der Fall, sagt Schwitter,

    er habe seine Zeit imKloster frei gestalten

    knnen. Er lebte in denKapuzinerklstern

    Brig, Rapperswil, Fribourg und Luzern. Bei

    Letzterem leitete er die Spendenkampagne

    zur Sanierung des KlostersWesemlin.

    Schwitter nahm also ein bisschen von sei

    nem alten Lebenmit ins Kloster.

    Der Tag der Entscheidung, ob er nach der

    Zeitbruderschaft definitiv ins Kloster ein

    tretenwill, kam; Schwitter entschied sich

    dagegen. ImHerzen htte ichmir einen

    Eintritt eigentlich gewnscht. Die Ordens

    ausbildung bei den Kapuzinern ist in

    meinen Augen aber leider nicht auf der

    Hhe der Zeit, begrndet er seinen Ent

    schluss. Orden, die bekanntlich von der

    Kirche unabhngig sind,mssten sich zwin

    gendmit gesellschaftsrelevanten Fragen

    befassen und ihre Ttigkeit und Ausrich

    tung, auch in der Ausbildung, an diesen

    orientieren. Damitmeint Schwitter bei

    spielsweise die Frage nach demVerhltnis

    des Christentums zu den anderen vierWelt

    religionen. Oder auchwie in der Kirchemit

    Geschiedenen und gleichgeschlechtlichen

    Paaren umgegangenwerden soll.

    Trotzdemwird Fridolin Schwitter dem

    Klosterleben nicht den Rcken kehren. Er

    wird ab Frhjahr 2016 imKapuzinerinnen

    kloster Notkersegg in St. Gallen zuHause

    sein. Natrlich kann ich aus kirchenrecht

    licher Sicht dort nicht in denOrden ein

    treten. Aber ich werde die Klosterschwes

    tern imAlltag als Frater Familiaris zum

    Beispiel imGarten oder bei sonstigen hand

    werklichen Ttigkeiten und auch bei admi

    nistrativen Arbeiten untersttzen. Er wolle

    mithelfen, dass solche Institutionen die

    Gegenwart bewltigen knnen, um so die

    Zukunft zu gestalten.

    Mit denSchwestern indiePensionierung

    Ursprnglich waren imKloster Notkersegg

    40 Schwestern zuHause. Heute sind es

    noch 7, mit einemhohenDurchschnitts

    alter, wie Schwitter sagt. Die Schwestern

    leben ein sehr einfaches Leben. Das hat

    mich beeindruckt. Finanziell ist die Ent

    lhnung daher eher gering, die Lebensquali

    tt demgegenber aber sehr hoch.

    Ein kommerzieller Job sei fr ihn nicht

    mehr infrage gekommen, sagt Schwitter.

    Ichmachemir keine Illusionen. Auf einen

    55Jhrigen hat niemand gewartet. Im

    Frauenkloster knne er sogar ber das

    Pensionsalter hinaus bleiben. Das ist ein

    Thema,mit dem ich als Kapuzinerbruder

    des fteren konfrontiert wurde. Manche

    Menschenwissen nach der Pensionierung

    nicht, was siemit ihremLeben anfangen

    sollen, und suchen Rat, sagt Schwitter.

    Viele sindmit ihremBeruf verheiratet.

    Er selber hatte vor sechs Jahren denMut,

    sich aus dieser beruflichen Ehe scheiden

    zu lassen. Bereut habe ich dies bis heute

    nicht. MM

    WasmachenSie anWeihnachten?

    Weihnachtenverbringe ichunter anderem

    hier imKloster. Da gehrt natrlich das

    Kirchlichemit denMessen dazu. Dann bin

    ich beimeiner Familie, beimeinen Eltern,

    zuGast. AnWeihnachten bin ich sehr

    gerne draussen, gehe imNapfgebiet oder

    rund umdenPilatuswandern.

    32 | MM49, 30.11.2015 | MENSCHEN

  • Ist ab Frhjahr 2016

    imFrauenkloster

    Notkersegg zuHause:

    Bruder Fridolin.

    MENSCHEN | MM49, 30.11.2015 | 33

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