Mikronährstoffe bei Parodontopathien · on adult periodontitis. Mol Aspects Med 1994; 15 (Suppl.):...

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Diese Broschüre wurde überreicht durch:

Mikronährstoffe bei Parodontopathien

Informationen für Fachkreise

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Allgemeines

Der Anteil von Menschen, die ihre Zähne auch im Alter behalten, ist in den letzten 4 Jahrzehnten von 30 % auf 65 % angestiegen. In diesem Zusammenhang spielen Erkrankungen des Parodont eine besondere Rolle (Shay und Ship, 1995). Schätzungen zufolge leiden 70 - 80 % der Bevölkerung in Deutschland zumindest einmal im Leben an einer Form der Parodontopathie. Schon bei Kindern im Alter von 4 bis 13 Jahren zeigen sich entzündliche Zahnfleischerkrankungen.

Da es sich bei Parodontopathien um hartnäckige und nicht selten chronische Erkrankungen handelt, ist eine unterstützende ganz-heitliche Behandlung von besonderem Interesse. Zu den möglichen Ursachen von Parodontopathien gehört auch ein Mangel an Vitaminen.Wissenschaftliche Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Parodontopathien und der Ernährung gibt. So geht ein Gewichtsverlust mit parodontalen Erkrankungen einher (Weyant et al., 2004), geringe Plasmaspiegel von verschiedenen Vitaminen begünstigen ebenfalls Parodonto-pathien (Nishida et al., 2000, Cohen et al., 1993). Die Ernährung undggf. die bilanzierte zusätzliche Gabe von bestimmten Mikronähr-stoffen ist deshalb neben einer sorgfältigen Mundhygiene und Zahnpflege sowie dem Nikotinverzicht eines der wichtigsten Mittel den Verlauf der Erkrankung zu verbessern. Verschiedene wissen-schaftliche Untersuchungen zeigen, dass Mikronährstoffe wie Vitamine, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und Vitaminoide wie das Coenzym Q 10 eine besondere Rolle bei Parodontopathien spielen.

Nach epidemiologischen Daten ist das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen bei chronischen Entzündungsprozessen im Zahn-bereich erhöht. Patienten mit Zahnfleischerkrankungen haben ein

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keine 0 - 20 % 21 - 40 % > 40 %

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30 %

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Inzidenz von zerebro-kardiovaskulären Erkrankungen

Initialer parodontaler Knochenabbau

Inzidenz von zerebro-vaskulären Erkrankungen in Abhängigkeit vonparodontalem Knochenabbau (nach Beck et al, 1996)

Herzinfarkt

Tödlicher Herzinfarkt

Schlaganfall

deutlich erhöhtes Risiko für zerebro-kardiovaskuläre Erkrankungen verglichen mit Menschen, die ein gesundes Zahnfleisch aufweisen (Beck et al., 1996, Kocher et al., 1999). Wahrscheinlich bewirken die Entzündungen im Mundraum die Freisetzung pro-inflammatorischer Substanzen, die eine systemische Entzündungsreaktion triggern. Auffällig ist auch, dass die Risikofaktoren für beide Erkrankungen sehr ähnlich sind, z. B. erhöhtes C-reaktives Protein (CRP), Fibrinogen und Cholesterin (Wu et al., 2000).

Eine erfolgreiche Behandlung von Entzündungen im Zahnbereich kann deshalb auch eine ganzheitliche Auswirkung haben.

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Mikronährstoffe

Als Mikronährstoffe werden verschiedene Substanzen verstanden, die der Körper meist nicht selbst herstellen kann, sondern täglich mit der Nahrung aufnehmen muss. Dazu gehören Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe, Aminosäuren und Stoff-wechselintermediate wie Carnitin oder Coenzym Q 10.

In den letzten Jahren ist deutlich geworden, dass viele chronische Erkrankungen mit einem erhöhten Bedarf an solchen Mikronähr-stoffen einhergehen. Oft ist es dabei nicht möglich, diesen besonderen Bedarf über eine Umstellung der Ernährung zu decken. In solchen Fällen ist es sinnvoll, die Therapie langfristig mit ergänzenden Mikro-nährstoffprodukten diätetisch zu unterstützen.

Einfluss von Mikronährstoffen auf Parodontopathien

Im Bereich der Parondontopathien sind neben den Mikronährstoffen, die direkt auf die Entzündungsreaktionen einwirken, auch Substanzen wichtig, die für die Stabilität von Knochen und Zähnen und für die Synthese des Bindegewebes verantwortlich sind. Dazu gehören Calcium, Vitamin D, Vitamin C und Zink.

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Coenzym Q 10

Coenzym Q 10 ist eine ubiquitär vorkommende lipidlösliche Substanz, die als Elektronen-Carrier in der mitochondrialen Atmungskette und damit an der ATP-Synthese beteiligt ist. Außerdem ist Coenzym Q 10 ein wichtiges Antioxidanz im lipophilen Milieu und kann Vitamin E reduzieren (Hahn et al., 2005).

Im Bereich der Parodontopathien spielt Coenzym Q 10 eine besondere Rolle. Schon in den 70-iger Jahren ist festgestellt worden, dass das Zahnfleisch von Patienten mit entsprechenden Erkrankungen oft eine erniedrigte Coenzym-Q-10-Konzentration aufweist (Iwamoto et al., 1975, Hansen et al., 1976). Interventionsstudien konnten dann einen direkten Einfluss von Q 10 bei Zahnfleischerkrankungen zeigen: So kann die topische Anwendung von Coenzym Q 10 signifikant Gingivitis, Zahnfleischbluten und Taschentiefe reduzieren (Hanioka et al., 1994). Außerdem konnten durch die Gabe von Coenzym Q 10 die Symptome von Gingivitis und Peridontitis vermindert werden (Wilkinson et al., 1975).

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Antioxidantien

Antioxidantien wie Vitamin C werden seit langem eingesetzt, um Zahn-fleischerkrankungen zu verhindern. In einer kontrollierten doppel-blinden Studie führte die Gabe von Multivitaminen mit Vitamin C zu signifikanten Verbesserungen der Zahnfleischgesundheit und einer Reduktion der Taschentiefe (Munoz et al., 2001). Ein niedriger Vitamin- C-Wert im Plasma geht mit einem erhöhten Risko an Parodontopathien einher (Nishida et al., 2000a). Ein schlechter Vitamin-C-Status korreliert außerdem direkt mit dem Ausmaß an Zahnfleischentzündung; dies deutet auf einen Einfluss von Vitamin C in einem frühen Stadium der Gingivitis hin (Leggott et al., 1986).

An der Friedrich-Schiller Universität in Jena wurde kürzlich der Einfluss von Vitamin C aus Grapefruit bei Peridontitis untersucht. Es zeigte sich, dass schon nach 2-wöchigem Grapefruitkonsum der Vitamin-C-Status anstieg und die Zahnfleischblutungen zurückgingen (Staudte et al., 2005). Die gute Wirkung der Grapefruit ist wahrscheinlich nicht nur auf das Vorhandensein von Vitamin C, sondern auch auf weitere synergistisch wirkende Inhaltsstoffe zurückzuführen.

Vitamin E mildert die Entzündung bei Parodontopathien (Cohen et al., 1993) und hemmt die Kollagenasen (Asman et al., 1994).

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Vitamin D und Calcium

Vitamin D und Calcium spielen nicht nur im Bereich der Knochen-gesundheit eine besondere Rolle. Eine Untersuchung von Nishida et al. (2000b) konnte zeigen, dass Patienten mit einer Calcium-Aufnahme unterhalb der Empfehlungen ein doppelt so hohes Risiko für Zahn-fleisch-Erkrankungen aufwiesen als Patienten, die ausreichend mit Calcium versorgt waren.

Calcium gehört zu den Mikronährstoffen, die in Deutschland nicht optimal aufgenommen werden.

B-Vitamine

Im Bereich der B-Vitamine spielt die Folsäure eine besondere Rolle. Eine Auswertung der NHANE-Studie (National Health and Nutrition Examination Survey) zeigt, dass eine niedrige Folatkonzentration im Serum mit der Entwicklung von Parodontopathien bei älteren Menschen assoziiert ist (Yu et al., 2007). Die Daten kamen von 844 Menschen, die älter als 60 Jahren waren; die Assoziation von Folsäuremangel und dem Auftreten von Parodontopathien ist unab-hängig von Geschlecht, Alter, Hautfarbe und Bildungsstatus.

Mundwasser mit Folsäure kann Gingivitis und die einhergehende Entzündung bei Schwangeren bekämpfen (Thomson und Pack, 1982).

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Zink

Auch Zink ist im Serum von Patienten mit Parodontopathien erniedrigt (Polenik und Senft, 1984). Eine Supplementierung mit Zink hatte positive Effekte bei entsprechenden Patienten (Polenik, 1993).

Die kombinierte Gabe von Mikronährstoffen

Anders als pharmakologische Wirkstoffe arbeiten Mikronährstoffe in einem Netzwerk. Dies gilt insbesondere für Antioxidantien (Hahn et al., 2005). Deshalb sollte der Bedarf an Mikronährstoffen bei bestimmten Erkrankungen durch ein bilanziert zusammengesetztes Produkt erfolgen, das speziell an die besonderen Ernährungserfordernisse angepasst ist. Eine solche ergänzende bilanzierte Diät ist orthoparadent®, das zur ergänzenden diätetischen Behandlung von Parodontopathien entwickelt wurde. orthoparadent® enthält wichtige Vitamine, Calcium, Spurenelemente, sekundäre Pflanzenstoffe und Coenzym Q 10 und ist damit speziell auf den erhöhten Bedarf bei Parodontopathien abgestimmt.

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Literatur

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