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Oktober | 2016 Das Magazin von ENGEL für die Kunststoffindustrie Mit inject 4.0 das volle Potenzial der Fertigung nutzen ENGEL heißt Messebesucher auf der K in der smart factory willkommen Seite 12 Kundennähe und Qualität als Grundlage für den Erfolg ENGEL seit 30 Jahren in Asien, für Asien Seite 8 Neue Spritzeinheiten für noch mehr Präzision, Ergonomie und Effizienz Franz Pressl und Bernhard Lettner im Techtalk über die neue Maschinengeneration Seite 10 Ungeplante Stillstände vermeiden ENGEL e-connect.monitor unterstützt die vorausschauende Instandhaltung Seite 15

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Oktober | 2016

Das Magazin von ENGEL für die Kunststoffi ndustrie

Mit inject 4.0 das volle Potenzial der Fertigung nutzenENGEL heißt Messebesucher auf der K in der smart factory willkommen Seite 12

Kundennähe und Qualität als Grundlage für den ErfolgENGEL seit 30 Jahren in Asien, für Asien Seite 8

Neue Spritzeinheiten für noch mehr Präzision, Ergonomie und EffizienzFranz Pressl und Bernhard Lettner im Techtalk über die neue Maschinengeneration Seite 10

Ungeplante Stillstände vermeidenENGEL e-connect.monitor unterstützt die vorausschauende Instandhaltung Seite 15

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Liebe Kunden und Geschäftspartner,

diese Ausgabe der Injection ist die letzte, die in meiner Verantwortung als CEO erscheint. Deshalb möchte ich Ihnen in dieser Ausgabe danken. Dafür, dass Sie die Entwicklungen und Innovationen der ENGEL Gruppe kontinuierlich verfolgen und dafür, dass Sie sich immer wieder für ENGEL Produkte und Lösungen entscheiden. Genau das ist der Maßstab, an dem man den Erfolg eines Unternehmens erkennen kann. Der Erfolg spiegelt wider, ob es dem Unternehmen – und damit den Mitarbeitern und dem Management – gelingt, für Sie als Kunde einen Mehrwert zu schaffen, Ihnen Sicherheit zu geben und Ihnen als Partner so nahe zu sein, dass die Produkte und Lösungen optimal Ihre Anforderungen erfüllen. An diesem Ziel habe ich über 35 Jahre lang ständig gearbeitet, in ver-schiedenen Funktionen. Auch als Geschäftsführer stand für mich immer der Kunde im Mittelpunkt. Dies beginnt bei der Produktausrichtung. Ob Holmlostechnik, Zwei-Platten-Maschinen oder integrierte Automatisie-rung – alle Entwicklungen folgen dem Ziel, Ihnen, unseren Kunden, mehr und vor allem etwas Besseres anzubieten. Auch die Globalisierung ist kein Selbstzweck. Vielmehr geht es darum, Ihnen überall auf der Welt die gewohnten ENGEL Leistungen zu bieten, Ihnen vor Ort unsere Produkte günstig, schnell und sicher zu liefern. Auch im After-Sales-Service passen wir ständig die Kapazitäten in den einzelnen Regionen an, qualifizieren unsere Mitarbeiter konsequent weiter und optimieren unsere Systeme so, dass wir die Reaktionsgeschwindigkeit immer weiter erhöhen. Nur wenn wir diese und viele weitere Herausforderungen gut lösen, können wir für Sie langfristig ein starker und stabiler Partner und damit letzten Endes erfolgreich sein. Kontinuität in der Eigentümerstruktur und im Management sind weitere Werte, die wir als Familienunternehmen und die ich persönlich priorisiere. Damit konnten wir auch schwierige Zeiten, wie die Hochwasserkatastrophe 2002 oder die Wirtschaftskrise 2008/2009, gut überstehen und sogar noch gestärkt daraus hervorgehen. Es ist mir ein wesentliches Anliegen und es erfüllt mich mit Freude und Stolz, das Unternehmen in dieser Stärke in der Führung an die nächste Generation, die ebenfalls aus der Eigentümerfamilie stammt, zu über-geben. Ich werde dem Unternehmen weiterhin eng verbunden bleiben. In diesem Sinne wünsche ich dem Führungsteam und besonders Herrn Dr. Stefan Engleder als neuem CEO der ENGEL Gruppe viel Erfolg! An der Philosophie von ENGEL „der Kunde steht für uns im Mittelpunkt“ wird sich auch in Zukunft nichts ändern.Ich freue mich darauf, viele von Ihnen auf der K Messe in Düsseldorf zu treffen und mich persönlich für die tolle Zeit, die wir zum Teil gemeinsam erleben durften, zu bedanken.

IMPRESSUMHerausgeber: ENGEL AUSTRIA GmbH | Ludwig- ENGEL-Straße 1, A-4311 Schwertberg, www. engelglobal.com Redaktion: Susanne Zinckgraf, ENGEL / Martin Streicher, ENGEL (verantwortlich)Gestaltung: NEUDESIGN – Büro für visuelle Kommunikation

Injection ist das Kundenmagazin von ENGEL. Es erscheint regelmäßig als deutsche, englische, türkische und polnische Ausgabe. Nachdruck von Beiträgen nach Abstimmung mit der Redaktion und mit Quellenhinweis gerne gestattet.Die in dieser Ausgabe genannten Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. können auch ohne besondere Kennzeichnung Marken und als solche gesetzlich geschützt sein.

Dr. Peter Neumann

CEO ENGEL Holding

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Liebe Kunden und Geschäftspartner,

etwas Neues hat auch immer etwas Spannendes. Es eröffnen sich neue Möglichkeiten, manches verändert sich und hin und wieder mag es Über-raschungen geben. Spannend in diesem Sinne wird der Generationen-wechsel in der ENGEL Geschäftsführung vor allem für mich. Eines aber kann ich Ihnen versprechen: Für Sie, unsere Kunden und Partner, wird sich in der Zusammenarbeit mit ENGEL nichts ändern. Unser Ziel ist es weiterhin, führend im Schaffen von Kundennutzen zu sein. Zu den Wer-ten, die wir als ENGEL leben, gehört die Kundennähe. Sie macht ENGEL erfolgreich und ist auch für mich am wichtigsten. Kundennähe bedeutet für mich, nicht nur auf bestehende Kundenwünsche einzugehen, sondern auch Ihre zukünftigen Wünsche und Bedürfnisse zu antizipieren und in Produkte und Dienstleistungen umzusetzen, mit denen Sie die Herausfor-derungen von morgen erfolgreich lösen werden. ENGEL ist ein Familien-unternehmen. Ein Wechsel in der Geschäftsführung bedeutet bei ENGEL Kontinuität. Das, was mein Urgroßvater, meine Großeltern und mein Onkel Peter Neumann aufgebaut haben, möchte nun ich gemeinsam mit Ihnen weiterentwickeln. Auf der K werden Sie auf unserem Messestand zahlreiche Innovationen er-leben, die in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden entwickelt wurden. Ob unsere neuen hydraulischen Spritzeinheiten oder die inject-4.0-Lösung für die prädiktive Instandhaltung – viele neue Lösungen werden schon vor ihrer Messepremiere mit Testanwendern in der Praxis erprobt und weiter optimiert. An dieser Philosophie wird sich nichts ändern. Für Kontinuität steht der Generationenwechsel bei ENGEL auch deshalb, weil ich bereits seit vier Jahren die Forschung und Entwicklung leite und für diesen Bereich auch in meiner neuen Position als CEO verantwortlich sein werde. Kundennähe zeigt sich bei ENGEL auch in der lokalen Präsenz. Wir sind heute der einzige westliche Spritzgießmaschinenbauer, der mit drei Produk-tionswerken in Asien präsent ist. Diesen Weg werden wir auch in Zukunft gehen und unsere Teams vor Ort weiter stärken. Als Familienunternehmen haben wir kurze Entscheidungswege, und wir sind unabhängig von exter-nen Investoren. So können wir langfristig planen und gleichzeitig rasch und flexibel auf die sich dynamisch entwickelnden Märkte reagieren.Den Wechsel in der Geschäftsführung haben wir in den letzten Jahren sorgfältig vorbereitet. Schon seit meinem Studium begleitet mich Peter Neumann mit seinen Erfahrungen und seinem Rat, und hierfür danke ich ihm sehr. Die K 2016 wird meine neunte K-Messe und meine dritte bei ENGEL sein. Dennoch ist die K 2016 für mich ganz besonders spannend. Vor allem freue ich mich darauf, Sie persönlich kennenzulernen. Kontinuität und Kundennähe bei ENGEL heißen, dass auch ich als CEO für Sie, unsere Kunden und Partner, jederzeit ein offenes Ohr habe.

Dr. Stefan Engleder

CTO ENGEL Holding

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ENGEL weltweit. vor Ort.

„Mit einer Übernahme-quote von 98 Prozent trägt die Ausbildung im eigenen Haus entscheidend zur Sicherung unserer Fach-kräfte bei.“Johannes Höflinger, Ausbildungsleiter von ENGEL

Bestnoten für ENGEL-Lehrlinge Lehrlingswettbewerb der WKOÖ

Die Lehrlinge von ENGEL AUSTRIA gehören zu den besten im Land. Mit einem ersten und einem dritten Platz konnte das zweite Lehrjahr von ENGEL im Lehr-

lingswettbewerb 2016 der Wirtschaftskammer Ober-österreich (WKOÖ) diesen Ruf mit Bravour verteidigen. Julian Obermayr ist der beste angehende Konstrukteur in Oberösterreich. Florian Wölfl belegt den dritten Platz unter den angehenden Maschinenbautechnikern. In der Sparte Industrie stellten sich insgesamt 835 jun-ge Männer und Frauen aus 126 Betrieben der Fach-jury. „Wir sind sehr stolz auf unseren Nachwuchs“, freut sich Johannes Höflinger, Ausbildungsleiter von ENGEL AUSTRIA. „Der Erfolg unserer Lehrlinge bestä-tigt einmal mehr unser Ausbildungskonzept.“ Auch bei der diesjährigen Freisprechfeier von ENGEL gab es besondere Ehrungen. Stefan Nöbauer, frisch gebackener Mechatroniker, und Thomas Mayrho-fer, Maschinenbaukonstrukteur, beendeten alle vier Klassen der Berufsschule mit der Note sehr gut und haben auch die Lehrabschlussprüfung mit Auszeich-nung abgelegt. Beide dürfen nun für drei Monate für ein Praktikum ins ENGEL Großmaschinenwerk nach Shanghai, bevor sie am Standort St. Valentin in der Instandhaltung bzw. der Entwicklung ins Berufsleben starten.

Mehrkomponententechnik eröffnet neue ChancenLSR-Seminar in Bangkok

Anwendungen mit Flüssigsilikon gewinnen in Südost-asien weiter rasant an Bedeutung und gleichzeitig stei-gen die Anforderungen an die Qualität der produzierten Teile. Mit welchen innovativen Technologien sich die neuen Herausforderungen wirtschaftlich lösen lassen, war Thema des LSR-Seminars Anfang September im

Mit der Plast Alger sehr zufrieden: Loucif Hamid, Gebietsverkaufslei-ter North Africa von ENGEL, und Philippe Sterna, Geschäftsführer von ENGEL France, hier im Bild mit Fabio Cantoni, CEO von ENGEL Partner Cantoni Stampi.

Unter den Besten 2016: Florian Wölfl (links) und Julian Obermayr.

Turn-key-Lösungen gefragtPlast Alger in Algerien

Bereits zum dritten Mal stellte ENGEL auf der Plast Alger in Algier, Algerien, aus, und das erneut mit sehr großem Erfolg. „Die Qualität der Messebesucher ist in Algier sehr hoch“, sagt Philippe Sterna, der als Geschäfts-führer von ENGEL France auch für den Vertrieb in Al-gerien verantwortlich ist. „Besonders stark nachgefragt wurden auf der Messe Turn-Key-Lösungen“, berichtet Sterna. „Für unsere Kunden ist unsere umfangreiche anwendungstechnische Erfahrung neben der techno-logischen Kompetenz ein wichtiges Entscheidungskri-terium.“ In Algerien werden vor allem in den Bereichen Pharmazie, Kosmetik und Lebensmittelverpackungen ENGEL Lösungen eingesetzt.

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„Unsere Kunden wissen, dass wir weltweit viel Erfahrung mit Mehrkompo-nentenprozessen haben. Sie fragen deshalb ver-stärkt integrierte Lösungen bei uns an.“Aram Tongurai, Geschäftsführer von ENGEL Machinery (Thailand)

Von links: Christoph Hinteregger, Präsident des Kuratoriums der HTL Bregenz, Rudolf Reichart, Werkstättenlehrer der HTL Bregenz, Klaus Mittmannsgruber, Gebietsverkaufsleiter bei ENGEL, Christoph Steger, Vertriebsgeschäftsführer von ENGEL, Jörg Maninger, Abteilungsvor-stand Kunststofftechnik der HTL Bregenz, HTL-Direktorin Claudia Vögel und Schüler.

Schüler lernen auf ENGEL MaschineHTL Bregenz erhält Leihmaschine

Mit einer ENGEL e-victory Spritzgießmaschine inklusive Linear roboter unterstützt ENGEL die kunststofftech-nische Ausbildung an der HTL Bregenz. Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung wurde die Leihmaschine übergeben und kurz darauf von den Schülern in Be-trieb genommen. „Die praktische Ausbildung hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert“, sagt Claudia Vögel, Direktorin der HTL Bregenz. „Die sehr gute Zusam-menarbeit mit der Industrie trägt maßgeblich zur hohen Qualität unserer Ausbildung und zum ausgezeichneten Ruf unserer Absolventen bei.“

LSR-Experten für Südostasien: Leopold Praher von ENGEL AUSTRIA, Paul Fattinger von Elmet, Jason Hsieh und Tatinan Thaikhrew, beide Momentive, Aram Tongurai von ENGEL Machinery (Thailand) und Oliver Franssen von Momentive.

Höchste Effizienz in der Fitting-Produktion Iranplast in Teheran

Die Fertigung von Fittings stellt besondere Anforderun-gen an die Spritzgießtechnik. Aufgrund der Kernzüge ist das Werkzeug meistens sehr groß, während der Schließkraftbedarf vergleichsweise klein ist. Mit seinen holmlosen Spritzgießmaschinen der Baureihen ENGEL victory und ENGEL e-victory ermöglicht ENGEL für die-se Anwendungen effiziente Lösungen. Wie diese in der Praxis aussehen können, präsentierte Varzidehkar, der Vertriebspartner von ENGEL im Iran, Mitte April auf der Iran Plast in Teheran. Im Mittelpunkt standen dabei Turn-key-Lösungen. Auch ENGEL Partner ifw, der sich auf High-tech-Werkzeuge für Fittings spezialisiert hat, war in Teheran mit von der Partie.

Plastics Institute of Thailand in Bangkok, zu dem ENGEL gemeinsam mit Momentive Performance Materials und Elmet eingeladen hatte. Nach mehreren erfolgreichen Veranstaltungen in China und Korea präsentierten sich die Partnerunternehmen jetzt erstmalig in Südostasien. „Mit steigenden Qualitätsanforderungen rücken inte-grierte Prozesse in den Fokus. Mehrkomponenten-prozesse mit Thermoplast/Silikon-Verbindungen zum Beispiel sind für viele Verarbeiter hier in der Region ein neues Thema“, sagt Aram Tongurai, Geschäftsführer von ENGEL Machinery (Thailand). Anhand von Mus-terteilen und Videos stellten die Referenten aktuelle Projekte vor und zeigten neue Möglichkeiten auf. Dabei ging es zum Beispiel um Sensorgehäuse für die Durch-flussmessung mit integrierter LSR-Dichtung. Nach den Vorträgen standen die Experten für Einzelge-spräche zur Verfügung. Die Teilnehmer brachten hierfür Musterteile, CAD-Zeichnungen und Produkt ideen mit.

Die neue Fertigungsanlage wird auch für die Abschluss-prüfungen der Vorarlberger Lehrlinge in den Fachrich-tungen Kunststoffformgebung und Kunststofftechnik zur Verfügung stehen. „Ich bin mir sicher, dass sich auch die Lehrlinge über die ENGEL Maschine freuen“, sagt Klaus Mittmannsgruber, Gebietsverkaufsleiter bei ENGEL. „Die meisten arbeiten im Betrieb bereits mit ENGEL Maschinen und können ihre Prüfung nun in der gewohnten Steuerungsumgebung ablegen.“

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„Die Eigenschaften der Liquidmetal-Materialien faszinieren jeden, der mit Kunststoffen oder Metallen arbeitet. Jetzt geht es da-rum, wie wir diese best-möglich nutzbar machen.“Heinz Rasinger, Leiter des Geschäfts-bereichs Teletronics von ENGEL

Vorschau

K 2016, Düsseldorf, Deutschland, 19. bis 26. Oktober

MuCell – Mit wenig Druck zum Erfolg, Schwertberg, Österreich, 22. bis 23. November

Composites Europe, Düsseldorf, Deutschland, 29. November bis 1. Dezember

Expoplast, Montreal, Kanada, 30. November bis 1. Dezember

Plast Eurasia, Istanbul, Türkei, 7. bis 10. Dezember

Niedrige Stückkosten dank IntegrationMedical Seminar in Kasachstan

Gemeinsam mit seinem Vertriebspartner Textima Ex-port Import hatte ENGEL im Juni zu einem Medical Seminar ins Worldhotel Saltanat in Almaty, Kasachstan, eingeladen. Viele Kunststoffverarbeiter aus der Region nutzten die Chance, aktuelle Anforderungen und Trends zu diskutieren, sich über innovative Technologien zu in-formieren, Erfahrungen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Neben ENGEL präsentierten Kebo und Motan Colortronic ihre Lösungen. Themen in den Vorträgen waren die Wahl des Werkzeugbauers, Reinraum-Kon-zepte und Spritzgießmaschinen für den Medical-Einsatz. Dabei wurde deutlich, dass es nicht nur auf Hygiene, Präzision und Hochleistung ankommt, sondern auch auf das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten einer Fertigungszelle. Anhand von Videos und Musterteilen wurden aktuelle Reinraum-Anwendungen präsentiert. Unter anderem ging es um die Fertigung von Petrischa-len auf einer holmlosen ENGEL victory, die One-Shot-Produktion von Tropfkammern mit integriertem Filter auf

Rolf Saß (links), Geschäftsführer von ENGEL Deutschland, hat die Spritzgießmaschine während der Polymer Optics Days 2016 an Prof. Hopmann übergeben. (Bild: IKV/Fröls)

Großes Interesse an Liquidmetal Hannover Messe 2016

Mit seinen völlig neuen Materialeigenschaften und der effizienten Verarbeitbarkeit im Spritzguss revolutioniert Liquidmetal die Fertigung hochwertiger Metallkompo-nenten. Das Potenzial dieser neuen Materialklasse hat ENGEL im Frühjahr auf der Hannover Messe präsentiert.

Bauteile aus Liquidmetal sind extrem hart, aber zugleich hochelastisch. Sie haben ein geringes spezifisches Gewicht, sind korrosionsbeständig und biokompatibel. Dieses Eigenschaftsspektrum prädestiniert die neuen

Materialien für den Einsatz in mechanisch hochbean-spruchten Präzisions- und Funktionsbauteilen. Von der Medizintechnik über Elektronik, Automotive und Luft- und Raumfahrt bis hin zur Sportgeräte-

industrie kamen Messebesucher aus den unterschied-lichsten Branchen an den Messestand.

einer ENGEL e-victory Hybridmaschine und die Her-stellung von Nadelhaltern für Insulinpens auf einer voll-elektrischen ENGEL e-motion Hochleistungsmaschine. Alle diese Anwendungen haben gemeinsam, dass dank Prozessintegration und Automation besonders niedrige Stückkosten erzielt werden.

Forschung zu optischen KomponentenENGEL Maschine fürs IKV-Technikum

Im Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) an der RWTH Aachen steht seit Kurzem eine neue vollelektrische ENGEL e-motion 160 Spritzgießmaschine. Sie wurde gezielt auf die Anforderungen der Herstellung optischer Komponenten ausgelegt und unterstützt hochpräzise Spritzgieß- und Spritzprägetechniken. Auf dem For-schungsprogramm des IKV stehen innovative Ansätze für die Prozessführung zum mehrschichtigen Aufbau von dickwandigen Optiken mit dem Ziel, die optische Abbildungsgenauigkeit zu verbessern und die Zyklus-zeit zu senken.

Institutsleiter Professor Christian Hopmann bedankte sich bei Engel für die Bereitstellung der hochmodernen Spritzgießmaschine: „Wir freuen uns sehr, dass wir mit dieser Maschine die Aktivitäten im Bereich Spritzgie-ßen optischer Komponenten weiter ausbauen können. ENGEL unterstützt diese Arbeiten seit geraumer Zeit. In Sachen Effizienz und Präzision ist das für unsere Arbeiten ein bedeutender Schritt nach vorne.“

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„Die Automobilindustrie ist in Nordamerika wieder der Wachstums- und Innovationstreiber“, so Füreder. „Die Autoabsatzzahlen bewegen sich auf einem hohen Ni-veau. Hinzu kommt, dass viele Verarbeiter ihre Ma-schinenparks modernisieren.“ Um diesen dynamischen Anforderungen gerecht zu werden, investiert ENGEL kontinuierlich in die Erweiterung seiner Ressourcen. „Kooperationen mit Technologiezentren sind nur ein Beispiel für viele Initiativen zur besseren Betreuung unserer Kunden“, erklärt Mark Sankovitch, President ENGEL North America.

Neue Player, ehrgeizige Ziele und noch mehr LeichtbauWenn es um die Zukunft der Fertigung geht, steht vor allem ein Thema im Fokus: Industrie 4.0. „Die Auto-mobilindustrie ist extrem offen für dieses Thema“, so Füreder. Entsprechend viel Anklang fand der Vortrag von Dr. Stefan Engleder, CTO von ENGEL, der die neu- en Möglichkeiten präsentierte. Mit intelligenten Assis-tenzsystemen und den neuen Condition-monitoring-Lösungen aus dem inject 4.0 Programm wollen die Verarbeiter die Nachvollziehbarkeit der produzierten Teilequalität weiter steigern. Auch in den Fahrzeugen finden immer mehr Fahras-sistenten Einsatz und stellen neue Anforderungen, wie es der Vortrag von Drew Winter von WardsAutomotive deutlich machte. Als weitere Herausforderung nannte er die Veränderungen in der Anbieterstruktur durch neue Player wie Tesla oder Google sowie die wachsende Bedeutung der Energieeffizienz. Haig Stoddard, eben-falls WardsAutomotive, zeigte klar, dass hinsichtlich der 2025 CAFE Standards noch einiges aufzuholen ist. Mit einem Global Energy Outlook schloss Larry Gros von ExxonMobil an dieses Thema an. Jim Moore von Magna und Steve Jarzynski von Hi-Tech Mold &

Engineering beschrieben ihre Ansätze, den Anforde-rungen gerecht zu werden und Entwicklungszeiten zu verkürzen.„Bei ENGEL sind wir uns dessen bewusst, wie kritisch die Erreichung der 2025 CAFE Standards ist. Unsere Aufgabe sehen wir darin, Technologien zu entwickeln, die es den OEMs erleichtern, die strengeren Vorgaben zu erfüllen“, meint Wolfgang Degwerth, Vice President ENGEL North America. Leichtbau ist die Antwort Num-mer 1, wenn es um Verbrauchs- und Gewichtsreduktion geht. Zu diesem Thema referierten Pal Swaminathan von Lanxess, Levi Kishbaugh von Trexel, Srikanth Pilla von der Univerity of Clemson und Peter Egger vom ENGEL Technologiezentrum für Leichtbau-Composites.Auch in der abschließenden Podiumsdiskussion war Leichtbau ein dominierendes Thema. „Ähnlich wie in Europa bereiten in Nordamerika die Universitäten – zum Teil bereits in Zusammenarbeit mit Tier-1-Lieferanten – Leichtbautechnologien den Weg in die Anwendung“, sagt Michael Fischer, Verkaufsleiter Technologien von ENGEL, der die Diskussion moderierte.

Kapazität vor Ort für Kundenversuche und Vorführungen Um noch tiefer in die technologischen Möglichkeiten einzusteigen, waren die Konferenzteilnehmer nach den Vorträgen ins Technology Center von SA Engineering eingeladen. Dort zeigten fünf Maschinenexponate, wie sich mit Hilfe von maßgeschneiderten Systemlösungen die Produktivität und Wirtschaftlichkeit in der Fertigung steigern lassen. Außer mit SA Engineering kooperiert ENGEL in der Region Detroit mit Hi-Tech Mold & Engineering, um in unmittelbarer Nähe zu den Automobilkunden Maschi-nen für Versuche, Vorführungen und Entwicklungs-projekte bereitzustellen.

Nicht nur aus den USA, sondern auch aus Kanada und Mexiko kamen die Teilnehmer des ersten ENGEL trend.scaut in Nordamerika, zu dem ENGEL Ende Juni nach Livonia bei Detroit eingeladen hatte. „Mit unserer Automobilkonferenz zu den Anwendern zu gehen, war die richtige Entscheidung“, resümiert Franz Füreder, Lei-ter der Business Unit Automotive von ENGEL. „Vor Ort können wir die lokalen Anforderungen noch besser diskutieren. Die Automobilexperten konnten konkrete Anregungen für ihre individuellen Herausforderungen mitnehmen.“

trend.scaut America: Automobilindustrieist Wachstums- und Innovationstreiber

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ENGEL seit 30 Jahren in Asien – für Asien 30 Jahre ENGEL in Asien – dieses Jubiläum feierte ENGEL im Frühjahr in Shanghai gemeinsam mit seinen Kunden und Partnern. Als erster europäischer Spritzgieß- maschinenbauer gründete ENGEL 1986 in Hongkong eine eigene Vertriebsnieder- lassung und ist bis heute der einzige, der vor Ort in Asien in mehreren Werken Maschi-nen produziert. Kundennähe, Qualität und ein tiefes Verständnis der lokalen Anforde-rungen – darin sieht ENGEL die Basis für den kontinuierlichen und anhaltenden Erfolg.

Nach der Gründung von ENGEL Machinery Hongkong ging es Schlag auf Schlag. Um der stetig steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wurden zusätzliche Ver-kaufsbüros, Servicestandorte und schließlich weitere Niederlassungen in Singapur, Korea, China, Indien, Thailand und jüngst in Vietnam eröffnet. Hinzu kommen zahlreiche Vertretungen. Bis heute ist ENGEL dabei,

seine Präsenz und die Fertigungskapazitäten in Asien kontinuierlich auszubauen. Im Jahr 2001 wurde das Produktionswerk für Spritzgießmaschinen im kleinen und mittleren Schließkraftbereich in Pyungtaek-City, Süd-Korea, eröffnet. Seit 2007 werden in Shanghai Großmaschinen produziert. Beide Werke produzieren für den lokalen Bedarf. „Asien ist mit seinen sehr gro-ßen und sich vielfach sehr dynamisch entwickelnden Märkten eine starke Säule des weltweiten Erfolgs von ENGEL und trägt damit auch zum Wachstum unserer österreichischen Standorte bei“, betont Dr. Christoph Steger, Vertriebsgeschäftsführer von ENGEL. „Unser frühes Engagement in Asien sicherte uns den Zugang zu den namhaften Elektronikkonzernen, die von Asien aus international gewachsen sind. Damals wie heute legen diese Unternehmen großen Wert darauf, dass die Partner und Zulieferer in der Nähe ihrer Zentrale sowie ihrer Werke ansässig sind.“

Produktion vor Ort sichert kurze LieferzeitenDie Fertigung vor Ort sichert den Kunden von ENGEL kurze Lieferzeiten und die flexible Anpassung der Spritzgießmaschinen, Roboter und Systemlösungen an die spezifischen Anforderungen der asiatischen Märkte. 85 Prozent seines Asienumsatzes erwirtschaf-tet ENGEL mit der lokalen Produktion. Der Bereich Teletronics gehört nach wie vor zu den starken Umsatzträgern. Einen noch größeren Umsatz-anteil macht inzwischen die Automobilindustrie aus. Weitere wichtige Zielbranchen sind Packaging und Me-dical, die beide vom starken Bevölkerungswachstum und steigenden Wohlstand profitieren. Neben den großen, multinationalen Konzernen zählen immer mehr lokale Kunststoffverarbeiter zum Kunden-stamm von ENGEL in Asien. „Wir beobachten, dass sich die kleinen Produzenten und Zulieferer immer stärker spezialisieren“, sagt Robert Bodingbauer, Geschäftsführer von ENGEL Machinery Korea. „Der Trend geht zu mehr Qualität, und diese muss sich schnell und kostengünstig produzieren lassen. Damit rücken die Gesamteffizienz, die Lebenszykluskosten und schließlich neueste Technologien in den Fokus.“

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Die Erfolgsgeschichte von ENGEL in Asien ist mit dem Namen Robert Bodingbauer eng verwoben. 1986 ging Bodingbauer für ENGEL nach Hongkong und zeichnet auch in seiner aktuellen Position in Korea für den kon-tinuierlichen Ausbau des Vertriebs- und Servicenetzes in Gesamtasien mitverantwortlich. Mit vier Mitarbeitern ist ENGEL in Asien gestartet, heute sind es allein in China mehr als 500 und in Korea über 180.

Weltweit höchste QualitätWeltweit eine einheitlich hohe Qualität zu liefern, ist bei ENGEL seit jeher die oberste Prämisse. So gelten in den asiatischen Werken die gleichen strengen Quali-tätsmaßstäbe wie in Österreich; eine in Asien produ-zierte Maschine ist von einer in Österreich produzierten Maschine des gleichen Typs nicht zu unterscheiden. „Die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Produkten und innovativen Technologien wird ENGEL auch in Zukunft den Erfolg in Asien sichern“, ist Robert Boding-bauer überzeugt. Insgesamt steigen die Anforderungen an die Qualität kontinuierlich an, wenn in den einzelnen Ländermärkten auch mit unterschiedlichem Tempo. China gehört eindeutig zu den Vorreitern.

Als Systemexperte mit einer hohen Automatisierungs-kompetenz wird ENGEL in Asien vor allem für tech-nologisch anspruchsvolle Anwendungen angefragt. Der Anteil an Systemlösungen, die ENGEL inklusive Automatisierung, Verfahrenstechnik und weiterer Pe-ripherie aus einer Hand liefert, steigt. „In China gehört ein Roboter in vielen Bereichen bereits zum festen Bestandteil einer Spritzgießmaschine. Die Herstellung hochwertiger Teile erfordert reproduzierbare Zyklus-zeiten, die sich nur mittels Automatisierung erreichen lassen“, erläutert Gero Willmeroth, Geschäftsführer von ENGEL Machinery Shanghai. Auch Willmeroth lebt seit vielen Jahren in Asien und steht gemeinsam mit Robert Bodingbauer für das langfristige Commitment und die Kontinuität von ENGEL in Asien.

Zweitmarke WINTEC erschließt neue Zielgruppe2014 setzte ENGEL mit der Gründung des Tochter-unternehmens WINTEC in Changzhou, China, einen weiteren Meilenstein in seiner Asienstrategie. Ziel

der Zweitmarke ist es, qualitativ hochwertige Spritz- gießmaschinen für Standardanwendungen in Asien zu bauen. „Auch Standardprodukte stellen hohe An-forderungen an die Qualität und die Prozesskonstanz“, betont Peter Auinger, Geschäftsführer von WINTEC. „Sie benötigen in der Regel aber einen geringeren Op-

tionsumfang und weniger individuelle Lösungen. Darin besteht der Unterschied zu den Spritzgießmaschinen der Marke ENGEL. Bei der Qualität jedoch machen wir keine Kompromisse. Deshalb sind wir in der Lage, für Standardanwendungen langlebige und zuverlässige Spritzgießmaschinen anzubieten.“ Qualität und Kundennähe bilden also auch bei WINTEC den roten Faden. In Changzhou wurde ein eigenes Produktionswerk errichtet. Unabhängig von ENGEL baut sich das Tochterunternehmen eine eigene Ver-triebs- und Servicestruktur auf.

Duale Berufsausbildung nach China exportiertMit insgesamt drei Fertigungswerken hat die ENGEL Gruppe auch in Asien einen großen Bedarf an Fach-kräften. Um diesen langfristig zu sichern, startete ENGEL Machinery Shanghai vor zwei Jahren mit einem eigenen Ausbildungsprogramm. Nach dem Vorbild der vielfach ausgezeichneten Lehrwerkstatt am Stammsitz Schwertberg wurde im Großmaschinenwerk in China eine eigene Lehrwerkstatt errichtet. Mit dem Angebot einer dualen Berufsausbildung gehört ENGEL in China zu den Vorreitern.

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Eine neue Generation nimmt Form an – so war es schon lange vor dem Start der K Messe auf der ENGEL Website und in der aktuellen Werbekampagne zu lesen. Wir haben bei Bernhard Lettner und Franz Pressl, den Produktmanagern für die ENGEL duo und ENGEL victory Maschinen, nachgehakt, was sich dahinter verbirgt.

Herr Lettner, Herr Pressl, spannen Sie uns nicht länger auf die Folter. Um welche neue Generation geht es?BERNHARD LETTNER: Im Grunde genommen geht es sogar um zwei Generationen, sprich Maschinen-

baureihen, die ENGEL victory und ENGEL duo. Für diese beiden hydraulischen Bau-reihen haben wir komplett neue Spritzein-heiten entwickelt und damit einhergehend das Maschinendesign an verschiedenen Stellen überarbeitet. Auf der K werden wir das Ergebnis erstmalig präsentieren, und wir sind gespannt auf die Reaktion der Messe-besucher. Mit den neuen Features erreichen die Maschinen eine noch höhere Präzision, Ergonomie und Effizienz. Das machen wir auf unserem Messestand deutlich.

Welche Bedeutung hat diese Entwicklung für ENGEL und die Kunststoffbranche? FRANZ PRESSL: Zusammen mit der Schließeinheit bilden die Spritzeinheiten das Herz einer Spritzgießmaschine, denn diese beiden zentralen Elemente sind für die Leis-

tungsstärke und die Effizienz verantwortlich. Man kann sagen, dass es sich bei den ENGEL victory und ENGEL duo schon fast um neue Spritzgießmaschinen handelt. Spritzeinheiten werden ja nicht im Messezyklus alle drei Jahre neu entwickelt. Was wir in Düsseldorf vorstellen, basiert auf einer mehrjährigen Entwicklungsarbeit.

LETTNER: Von hoher Bedeutung ist die Entwicklung auch deshalb, weil es sich bei der ENGEL victory und ENGEL duo um die weltweit meistverkauften ENGEL Spritzgießmaschinen handelt. ENGEL hat kontinuierlich und konsequent auch seine hydraulischen Maschinen fit gemacht für die zukünftigen Anforderungen. Denn ob hydraulisch, hybrid oder vollelektrisch ist nicht eine Frage der Philosophie, sondern der individuellen An-forderungen des Verarbeitungsprozesses und der je-weiligen Teileklasse. Was zählt sind die Stückkosten. Bei der Produktion technischer Teile zum Beispiel ist eine hydraulische Maschine, ausgestattet mit einer energieeffizienten Antriebstechnik, oft die erste Wahl.

Wenn über einen längeren Zeitraum an etwas gear-beitet wird, fließen in der Regel viele Erfahrungen ein …PRESSL: Genau so muss man sich das vorstellen. Die F&E-Teams und auch wir als Produktmanager arbeiten sehr eng mit den Kollegen in der Anwendungstechnik, im Service und in den Business Units zusammen und sind selbst regelmäßig vor Ort bei unseren Kunden. Das heißt, wir erhalten viele Rückmeldungen aus dem Markt und berücksichtigen diese bei unserer Entwick-lungsarbeit. Oft werden konkrete Kundenwünsche oder Anregungen im Standard neuer Produkte erfüllt, und darüber hinaus ist ENGEL ja dafür bekannt, dass wir auch Antworten auf ganz individuelle sowie auf bran-chen- oder länderspezifische Anforderungen geben können.

ENGEL victory und ENGEL duo mit neuen Spritzeinheiten

Für noch mehr Präzision, Ergonomie und Effizienz

Bernhard Lettner (links) und Franz Pressl (rechts)

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Wie lassen sich bei Spritzeinheiten, die ja nicht nur aus der auf die Anwendung abgestimmten Schnecke bestehen, individuelle Anforderungen berücksich-tigen?LETTNER: Zum Beispiel über das Spektrum der Baugrößen. Wir haben auf Basis unserer Erfahrungen mit den bisherigen Spritzeinheiten die Größen neu gegliedert und außerdem die Leistungsdaten wie Ein-spritzdruck, Einspritzgeschwindigkeit und Plastifizier-leistung für die aktuellen und zukünftigen Anforderun-gen optimiert. Damit können wir jetzt bei der Auslegung der Maschinen auch in Bezug auf die Spritzeinheiten die Anforderungen unserer Kunden noch gezielter be-rücksichtigen.

Mehr Präzision, Ergonomie und Effizienz – dieses Fazit hatten Sie eingangs vorweggenommen. Star-ten wir mit der Präzision, was hat sich hier getan? PRESSL: Die neuen Spritzeinheiten ermöglichen bei gleicher Schneckendrehzahl verbesserte Plastifizier-leistungen sowie eine höhere Prozessstabilität. Die Stellschrauben hierfür sind die Temperatur- und die Druckregelung im Massezylinder. Der Traversentempe-rierung galt bei der Entwicklung ein besonderes Augen-merk. Der Temperaturregelbereich wurde vergrößert, um über ein breiteres Materialspektrum ein Verkleben in der Einzugszone und die Aufnahme von Feuchtigkeit sicher auszuschließen. Sowohl beim Kühlen als auch Heizen der Traverse erreichen wir jetzt eine deutlich höhere Energieeffizienz. Was die Regelbarkeit der Drü-cke betrifft, hilft uns das überarbeitete Kolbendesign. LETTNER: Beim Thema Präzision geht es ja immer auch um Schwankungen der Umgebungsbedingun-gen oder im Rohmaterial. Bei den elektrischen Spritz-gießmaschinen können wir seit einiger Zeit mit Hilfe der Software iQ weight control Sollabweichungen automatisch erkennen und noch im selben Schuss ausgleichen. Auf diese Weise lässt sich Ausschuss aktiv verhindern und die Produktivität erhöhen. Dieses intelligente Assistenzsystem ist inzwischen in mehr als 1000 Maschinen im Einsatz. In Verbindung mit unseren neuen Spritzeinheiten stellen wir jetzt auf der K eine neue Version vor, die auch auf Spritzgießmaschinen mit hydraulischen Spritzeinheiten eingesetzt werden kann.

Der zweite wichtige Nutzwert lautet Ergonomie. Inwiefern macht die neue Generation den Verarbeitern das Leben leichter? LETTNER: Hier geht es vor allem um das Design der neuen Maschi-nen. Bei der ENGEL duo haben wir die Schaltschränke und Pumpen neu angeordnet, was bei einigen Ausführungen Stellfläche einspart. Noch wichtiger ist, dass wir damit die Übersichtlichkeit und Zugäng-lichkeit der Maschinenkomponenten verbessern konn-ten. Die neuen Abdeckungen sind zweigeteilt und mit integrierten Griffen ausgeführt. Sie lassen sich sehr schnell öffnen, was beispielsweise bei der Wartung der Pumpen Zeit spart. PRESSL: Einen großen Effizienzschub ermöglichen wir auch, wenn es um das Wechseln des Massezylinders geht. Die ausgebauten Zylinder können jetzt ohne zu-sätzliche Vorrichtung außerhalb der Maschine abgestellt werden, weil wir sie mit stabilen Standfüßen ausgerüs-tet haben. Für den Aus- und Einbau der Zylinder sind keine Sonderwerkzeuge notwendig, und auch bei den großen Einheiten müssen nur wenige Schrauben gelöst bzw. festgezogen werden. Außerdem haben wir die elektrischen Schnittstellen der Massezylinderheizung hinsichtlich Kompatibilität und Ergonomie neu gestal-tet. Der Zylinderwechsel gestaltet sich also wesentlich einfacher und schneller, was zu kürzeren Stillstandszei-ten führt. Wir haben das Prinzip der Werkzeugschnell-spannung auf die Massezylinder übertragen.

Bei der Effizienz spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wir sprachen über Rüstzeiten, Ausschuss, Energie.PRESSL: Zur sehr hohen Energieeffizienz tragen zum einen die angesprochenen Veränderungen in der Tra-verse bei. Wir haben die Energieflüsse, zum Beispiel vom beheizten Massezylinder zur gekühlten Traverse, genau untersucht und konnten maßgebliche Verbes-serungen erzielen. Zum anderen kommt hier ecodrive zum Tragen. Die seit vielen Jahren bewährte ENGEL Servohydraulik gehört bei den neuen Maschinenmo-dellen zum Standardumfang. Die Pumpen arbeiten mit ecodrive bedarfsgerecht. Nebeneffekte sind, dass die Maschinen leiser laufen und sich das Hydrau lik öl weniger stark erwärmt, was den Aufwand für die Küh-lung reduziert.

Ab wann können die neuen Maschinen bestellt werden? LETTNER: Vertriebsstart ist auf der K. In einem ersten Schritt können die ENGEL victory Maschinen ab der Spritzeinheit 860 (Schneckendurchmesser von 45 bis 55 mm) und die ENGEL duo Maschinen bis Größe 23060 (Schneckendurchmesser von 135 bis 170 mm) in der neuen Ausführung bestellt werden. Die weiteren Baugrößen werden dann sukzessive folgen.

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Wie sich das Potenzial von smart machine in der Praxis ausschöpfen lässt, demonstriert ENGEL während der K 2016 mit der Herstellung von inject 4.0 Logos.

Durch die Vernetzung und Integration von Produktions-systemen, die systematische Nutzung von Maschinen, Prozess- und Produktionsdaten und den Einsatz dezen-traler, intelligenter Assistenzsysteme optimieren sich die Fertigungsprozesse in einer smart factory kontinuierlich selbst und erlauben ein sehr flexibles Reagieren auf die sich immer schneller verändernden Anforderungen. Die Folge sind eine höhere Effizienz, Produktivität, Ver-fügbarkeit und Qualität.Auf der K 2016 macht ENGEL die smart factory real erlebbar. Für alle drei Bereiche – smart machine, smart production und smart service – hat ENGEL Lösungen im Programm, die die Verarbeiter schon heute dabei unterstützen, ihre Prozesse fit zu machen für die neu-en Herausforderungen. Industrie 4.0 ist für ENGEL in vielen Bereichen längst gelebte Praxis, und kontinuier-lich entwickelt ENGEL sein inject 4.0 Programm weiter. Erfahrung und Innovation greifen ineinander.

smart machine: Prozessschwankungen automatisch ausgleichenDie Mensch/Maschine-Schnittstelle spielt in der Fabrik der Zukunft eine noch größere Rolle als heute. Werden

Smart machine, smart service und smart production sind die dreiSäulen der smart factory.

Mit inject 4.0 das volle Potenzial der Fertigung nutzen

inject 4.0 – so lautet die Antwort von ENGEL auf die Herausforderungen der vierten industriellen Revo-lution. Auf der K 2016 präsentiert der Maschinen-bauer sein umfassendes Programm an bereits etablierten und neuen Lösungen für die smart factory.

die Prozesse durch die zunehmende Integration und Automatisierung immer komplexer, muss ihre Steue-rung umso einfacher werden. Sich selbst adaptierende, dezentrale Systeme steigern die Prozessfähigkeit und Qualität, ohne dass sich der Maschinenbediener zu-sätzliches Spezialwissen aneignen muss. So analysieren zum Beispiel die iQ Software-Pro-dukte kontinuierlich kritische Prozessparameter, um Abweichungen zu erkennen und auszugleichen, noch bevor Ausschuss entsteht. Während iQ weight control das eingespritzte Schmelzevolumen kon-stant hält, ermittelt iQ clamp control die Werkzeug-atmung, um die Schließkraft kontinuierlich nachzure-geln. Auch wenn sich die Umgebungsbedingungen ver-ändern oder die Granulatqualität schwankt, sorgen die Lösungen durchgehend für eine hohe Produktqualität. Mit dem neuen iQ flow control rückt ENGEL nun auch die Werkzeugtemperierung in den Fokus (Seite 16). Wie sich das Potenzial von smart machine in der Praxis ausschöpfen lässt, demonstriert ENGEL während der Messe mit der Herstellung von inject 4.0 Logos auf einer vollelektrischen und holmlosen ENGEL emotion 80 TL Spritzgießmaschine.

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smart production: hohe vertikale und horizontale Datenintegration Mit sieben hochintegrierten und automatisierten Ferti-gungszellen plus der iQ Demomaschine ist der Messe-stand von ENGEL schon ein ordentlicher Kleinbetrieb. Um den aktuellen Zustand der einzelnen Maschinen, deren Auslastung und Output von einem zentralen Rechner aus einsehen und auswerten zu können, sind sämtliche Produktionseinheiten über ENGEL e-factory miteinander vernetzt. Das MES ist modular aufgebaut, damit es sich an die individuellen Anforderungen des Verarbeiters anpassen und nach Bedarf flexibel mit-wachsen kann. Neu zur K 2016 ist das Modul Energy, das die detaillierte Darstellung, Auswertung und Opti-mierung von Energieverbräuchen erlaubt. Mit Energy ist ENGEL e-factory in der Lage, das Anfahren der Ma-schinen und Fertigungszellen automatisch zu steuern und Energiespitzen zu vermeiden. Die Stromkosten für den Maschinenpark lassen sich damit reduzieren. In vielen Betrieben bildet ENGEL e-factory bereits heute die Basis, einzelne Produkte über ihren kompletten Entstehungsprozess bis zu den Rohstoffen lückenlos zurückzuverfolgen. inject 4.0 macht die Rückverfol-gung in Zukunft noch einfacher. Die während der K gefertigten inject 4.0 Logos werden einzeln mit einem individuell generierten QR-Code markiert. Auch noch lange nach der Messe lässt sich damit über das Inter-net nachvollziehen, wann und unter welchen Prozess- bedingungen das Spritzgießteil hergestellt wurde.

smart service: zustandsbasierte, prädiktive InstandhaltungUm die Verfügbarkeit von Maschinen und Fertigungs-zellen zu steigern, setzt smart service auf kurze Wege, die Fernwartung und einen Blick in die Zukunft. Der neue ENGEL econnect.monitor wird es möglich machen, den Zustand von prozesskritischen Maschi-nenkomponenten im laufenden Betrieb zu analysieren und eine zuverlässige Ausfallprognose zu erstellen (Seite 15). Während smart machine und smart production weit-gehend im Verantwortungsbereich des Verarbeiters liegen, ergeben sich für smart service in einigen Fäl-len Vorteile, wenn ENGEL als Zulieferer auf bestimmte, vom Kunden dafür freigegebene Daten zugreifen kann. Gegenseitiges Vertrauen ist hier wichtig, reicht aber bei Weitem nicht aus. ENGEL setzt für den Datentransfer konsequent auf State-of-the-art-Sicherheitstechnik und lässt seine Systeme regelmäßig von unabhän-gigen Experten überprüfen. Darüber hinaus arbeitet ENGEL gemeinsam mit seinen Kunden und Partnern daran, OPC UA als gemeinsames Informationsmodell in der Kunststoffbranche auch im Bereich condition monitoring zu etablieren. Mit seiner serviceorientierten, plattformunabhängigen und frei skalierbaren Struktur bietet das Kommunikationsprotokoll viel Flexibilität. Hin-zu kommt, dass sicherheitstechnische Features bereits ein integraler Bestandteil der Architektur sind.

Smart machine: Intelligente Assistenzsysteme wie iQ weight control gleichen Prozessschwanken aus, noch bevor Ausschuss entsteht.

smart service: Die zustandsbasierte, prädiktive Instandhaltung erlaubt es, die Lebensdauer von kritischen Maschinenteilen voll auszuschöpfen und ungeplante Anlagenstillstände zu ver-meiden.

smart production: Mit ENGEL e-factory hat der Verarbeiter die gesamte Fertigung vom zentralen Rechner aus im Blick.

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Kundenportal e-connect fit für die smart factory

Das Kundenportal e-connect verkürzt die Wege in die ENGEL Welt. Um auch den Anforderungen der neuen digitalen Lösungen aus dem inject 4.0 Programm optimal gerecht zu werden, hat ENGEL die Plattform von Grund auf überarbeitet. Auf der K 2016 präsentiert ENGEL eine Vorschau auf das neue Look-and-Feel und die neuen Funktionalitäten.

Rund um die Uhr der Erste sein – die Vorschau auf das überarbeitete Kundenportal zeigt, wie es geht: Mit e-connect kappt ENGEL lästige Wartezeiten und redu-ziert den bürokratischen Aufwand, zum Beispiel wenn es um Ersatzteile geht. Der ENGEL Kunde kann sich online über Preise und Verfügbarkeiten informieren. Sämtliche Maschinen und Fertigungszellen, die ENGEL vom ersten Auftrag an geliefert hat, sind im System hinterlegt und deren aktueller Status einsehbar. Für eine maximale Übersicht kann der Anwender die individu-elle Struktur seines Maschinenparks im System exakt nachbilden und die Fertigungsanlagen auch online unterschiedlichen Hallen oder Abteilungen zuordnen.

Zustand kritischer Komponenten online abrufbarZukünftig sieht der Verarbeiter an dieser Stelle auch, wie es um den Zustand kritischer Maschinenkomponen-ten bestellt ist, denn die neue Smart-service-Lösung e-connect.monitor wurde ins Kundenportal integriert. Die zustandsbasierte, prädiktive Instandhaltung ermög-licht es, die Lebensdauer der Maschinenkomponenten voll auszuschöpfen und dennoch ungeplante Anlagen-stillstände zu vermeiden. Dafür wird der Zustand der Komponenten mit Hilfe von Sensoren überwacht, die Messdaten über von ENGEL entwickelte mathemati-sche Modelle ausgewertet und die Restlebensdauer der Komponente berechnet. Auf der K stellt ENGEL

zwei Module seiner neuen Lösung vor, zum einen für Schnecken und zum anderen für Spindeln. Während der Zustand der Schnecken in regelmäßigen Abstän-den im Rahmen von Serviceeinsätzen gemessen wird, findet das Monitoring der Spindeln kontinuierlich und automatisch an der Maschine statt. In beiden Fäl-len werden die Ergebnisse der Auswertung auf der e-connect Plattform gespeichert und können dort vom Kunden weiterverarbeitet werden.e-connect.monitor gehört zum inject 4.0 Programm, mit dem ENGEL seine Kunden unterstützt, den Herausfor-derungen der vierten industriellen Revolution erfolgreich zu begegnen. Kontinuierlich entwickelt ENGEL neue Produkte und Dienstleistungen für die smart factory. Das econnect Portal ist optimal dafür gerüstet, jederzeit weitere Anforderungen schnell umzusetzen.

Kunde und ENGEL jederzeit auf demselben Wissensstand Ob für den Tausch einer Maschinenkomponente oder aus einem anderen Grund, lassen sich Service Re-quests direkt über e-connect bei ENGEL platzieren. Dies ist für den Anwender nicht nur sehr komfortabel, sondern es beschleunigt zudem die Auftragsabwick-lung. Unmittelbar nachdem der Anwender die Anfor-derung gestellt hat, wird diese automatisch an das zuständige Serviceteam geschickt. Ohne Zeitverzug wird dort mit der Bearbeitung begonnen. Da die Ser-vicetechniker von ENGEL dieselbe Datenbasis nutzen, ist sichergestellt, dass der Kunde und das ENGEL Team zu jeder Zeit auf einem gemeinsamen Wissensstand sind. Die Servicetechniker haben den Überblick über die Anlagenhistorie, was die Lösungsfindung be-schleunigen kann. Jeder Serviceauftrag wird vollständig in e-connect dokumentiert. Neben den neuen Funktionalitäten wird das ENGEL Kundenportal noch mehr Klarheit und Übersicht so-wie eine noch einfachere Navigation bieten. Es hält für die Kunden von ENGEL jederzeit eine Fülle an In-formationen bereit, von Produktbeschreibungen, über Veranstaltungstipps bis hin zu den Kontaktdaten der ENGEL Ansprechpartner. Im Kalender sind außerdem alle Termine, wie Serviceeinsätze, Verkäuferbesuche oder gebuchte Seminare, notiert. Auch die ENGEL e-learning Plattform ist von e-connect nur einen Klick entfernt.

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Instandhalter stehen tagtäglich vor einer großen Herausforderung. Sie sollen eine sehr hohe Verfügbar-keit der Fertigungsanlagen garantieren und gleichzeitig die Kosten für Wartungsarbeiten und das Einlagern von Ersatzteilen reduzieren. Die bisher vorherrschenden Instandhaltungsstrategien werden dieser Anforderung nicht vollständig gerecht. Weil der Instandhalter den Zustand der Maschine nicht kennt, werden verschleiß-anfällige Komponenten oft turnusmäßig ausgetauscht. Dies minimiert die Verfügbarkeit und Kosteneffizienz, da in vielen Fällen der Austausch zu früh und damit zu oft erfolgt. Und wer wartet, bis eine Komponente ausfällt, riskiert längere Stillstandszeiten, Lieferengpässe und Kollateralschäden an umliegenden Maschinenteilen. Industrie 4.0 eröffnet mit der zunehmenden Vernetzung von Produktionssystemen und der systematischen Nutzung von Maschinendaten jetzt neue Chancen. Die Vision der zustandsbasierten, prädiktiven Instandhaltung wird Wirklichkeit.

Zustand der Schnecke im laufenden Betrieb prüfenUm den Zustand der Plastifizierschnecke einer Spritz-gießmaschine zu beurteilen, muss diese nicht länger ausgebaut werden. Auf Basis von modernster Sensorik hat ENGEL ein Messsystem entwickelt, das sich einfach installieren lässt, um im laufenden Betrieb die verschleiß-relevanten Parameter zu ermitteln. Diese Messung dauert nur wenige Minuten, während für die Beurteilung der

Schnecke bei großen Spritzgießmaschinen bislang oft zwei komplette Arbeitstage Stillstand eingeplant wer-den mussten, um die Schnecke ziehen, reinigen und vermessen zu können. Die Messergebnisse werden auf Basis mathematischer Modelle ausgewertet und gespeichert, um bei regel-mäßiger Messung eine zuverlässige Prognose über die zu erwartende Restlebensdauer der Schnecke zu stellen. Diese Prognose erlaubt es den Instandhaltern, die Schnecke zum richtigen Zeitpunkt zu tauschen und den dafür notwendigen Anlagenstillstand im Voraus zu planen. Langfristig unterstützt die Zustandsüberwachung die Pro-zessoptimierung. Über die Auswertung der Verschleiß-parameter können kritische Prozesseinstellungen er-kannt und vermieden werden.

Spindeln online im Auge behalten ENGEL e-connect.monitor lohnt sich besonders für pro-zesskritische Maschinenkomponenten, die nicht kons-tant im Fokus der Instandhalter stehen. Hierzu zählen die Spindeln zum Antrieb der axialen Bewegungen in elektrischen Spritzgießmaschinen. Da pro Maschine mehrere Spindeln arbeiten und der Ausfall einer einzi-gen die komplette Anlage stilllegt, erfolgt die Zustands-überwachung der Kugelgewindeantriebe kontinuierlich. Zukünftig werden die von den Sensoren erfassten Daten in Echtzeit an das Kundenportal ENGEL e-connect über-tragen und dort automatisch ausgewertet.

Um den Zustand der Plastifizierschnecke zu beurteilen, muss diese nicht länger ausgebaut werden. Innerhalb von wenigen Minuten erfassen die Messsensoren des neuen ENGEL e-connect.monitor die verschleißrelevanten Parameter.

Ungeplante Stillstände vermeiden

Maschine, wie geht es Dir heute? – Auf diese Frage erhalten Spritzgießverarbeiter zukünftig immer mehr Antworten. Das neue ENGEL e-connect.monitor macht es mög-lich, den Zustand von prozesskritischen Maschinenkomponenten im laufenden Betrieb zu prüfen, die Daten online auszuwerten und die Restlebensdauer der Komponenten zu prognostizieren. Wie sich damit ungeplante Anlagenstillstände vermeiden und die Instandhaltungskosten reduzieren lassen, demonstriert ENGEL auf der K 2016 am Beispiel von Plastifizierschnecken und Spindeln. ENGEL e-connect.monitor erweitert das inject 4.0 Programm von ENGEL und setzt auf dem Weg zur smart factory den nächsten Meilenstein.

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Weniger Ausschuss, mehr Energieeffizienz

Zur K 2016 erweitert ENGEL sein Angebot an intelligenter Peripherie und stärkt damit erneut seine Systemkompetenz. Die integrierten Temperierlösungen umfassen die elektronischen Temperierwasserverteiler ENGEL eflomo, Temperiergeräte mit drehzahlgeregelter Pumpe und die neue Software iQ flow control. Zusammen erhöhen sie die Stabilität von Spritzgießprozessen, reduzieren den Ausschuss und steigern die Energieeffizienz.

Pumpenleistung automatisch regulierenEin Großteil der in den weltweiten Spritzgießbetrieben produzierten Schlechtteile resultiert aus Fehlern bei der Temperierung. Der Temperierung gilt deshalb schon seit vielen Jahren ein besonderes Augenmerk der ENGEL Produkt- und Technologieentwicklung. Zur K 2010 kam mit ENGEL flomo ein elektronischer Tem-perierwasserverteiler auf den Markt, der die wartungs-intensiven Kühlwasserbatterien ersetzt und sämtliche Kühl- und Temperierkreisläufe von Spritzgießwerk-zeugen überwacht und dokumentiert. Mit der Weiter-entwicklung ENGEL e-flomo lassen sich zudem der Durchfluss und die Temperaturdifferenz automatisch regeln, und zur K 2016 geht ENGEL jetzt noch einen Schritt weiter. ENGEL e-flomo und Temperiergerät ver-schmelzen auf Steuerungsebene zu einer Einheit. Mit Hilfe der neuen Software iQ flow control passt sich die Pumpendrehzahl auf Basis der von ENGEL e-flomo ermittelten Messwerte automatisch dem aktuellen Be-darf an. Während ENGEL e-flomo die Prozesskonstanz erhöht und damit das Ausschussrisiko senkt, sorgt die automatische Drehzahlregelung dafür, dass für die Temperierung weniger Energie benötigt wird. Da die Pumpe nicht mehr permanent mit maximaler Leistung,

sondern bedarfsabhängig arbeitet, werden zudem die beweglichen Komponenten geschont und die Tempe-riergeräte erreichen eine längere Standzeit. Auf seinem Messestand präsentiert ENGEL die neue Temperierlösung mit Temperiergeräten von HB-THERM, die Bestandteil des Systems sind.

OPC UA für eine maximale DatensicherheitiQ flow control ermittelt nicht nur die jeweils optima-le Drehzahl, sondern ermöglicht es auch, dass sich ENGEL e-flomo und Temperiergerät als ein integrier-tes System bedienen lassen. Alle Temperierparame-ter werden zentral am Display der Spritzgießmaschine eingestellt, überwacht und protokolliert. Dabei wird der jeweils optimale Betriebspunkt der Temperiergeräte au-tomatisch bestimmt und eingestellt. Die Kommunikation zwischen der CC300 Steuerung der ENGEL Spritzgießmaschine und dem Temperier-gerät erfolgt über OPC UA. Aufbauend auf den vollen Funktionsumfang von OPC UA hat ENGEL ein Kommu-nikationsmodell für Temperiergeräte definiert. Strategie von ENGEL ist es, dieses zu öffnen, um zukünftig auch Temperiergeräte anderer Hersteller einbinden zu können.

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ENGEL e-flomo und Temperiergerät verschmelzen auf Steuerungsebene zu einer Einheit.

OPC - UA

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Im neuen Design erreicht die ENGEL e-speed 500/90 eine noch höhere Dynamik, Präzision und Energieeffizienz.

Auf der K 2016 vom 19. bis 26. Oktober in Düsseldorf wird ENGEL seinen Anspruch auf die Technologieführerschaft mit einer Vielzahl spannender Exponate einmal mehr unter Beweis stellen. Die dort präsentierten Anwendungen stiften dank innovati-ver Prozesstechnologien, maßgeschneiderter Fertigungskonzepte und intelligenter Steuerungstechnik einen hohen Kundennutzen.

ENGEL mit neuesten Technologien auf der K

Mit ihrem innovativen Antriebskonzept garantieren die Spritzgießmaschinen der Baureihe ENGEL e-speed im Dauer-Schnelllauf hohe Effizienz, und das auch bei ho-hen Schussgewichten und mit hohen Schließkräften. Zur K 2016 geht ENGEL jetzt noch einen Schritt weiter. Dank IML-Integration lassen sich lange Dünnwandver-packungen abfüllfertig im Spritzguss produzieren. Für die Herstellung von Kartuschen für den Bau- und Heim-werkerbedarf wird eine ENGEL espeed 500/90 mit einer IML-Automatisierung von Beck Automation kombiniert. Das 16-fach-Werkzeug kommt von Otto Hofstetter, und Systempartner für die Labels ist Verst-raete. Zum ersten Mal ist es möglich, Kartuschen mittels IML zu dekorieren. Das extreme Durchmesser/Längen-Verhältnis der Kartuschen erfordert spezielle IML-Lösungen.

Halle 15, Stand C58

Teletronics: Hohe Prozessintegration mit extremer Dünnwandtechnik

Ob Notebooks, Tablets oder Smartphones, bei der Herstellung von Handhelds liegt der Schlüssel zu weniger Gewicht und mehr Stabilität im Einsatz in-novativer Composite-Materialien für die Gehäuse.

Ziel einer Entwicklungskoope-ration von ENGEL, LEONHARD KURZ und Bond-Laminates (LANXESS Gruppe) ist es, zudem die Fertigungseffizienz deutlich zu steigern. Auf der K 2016 prä-sentieren die drei Unternehmen das Ergebnis ihrer Arbeit: die Spritzgießfertigung eines äußerst robusten, einsatzfertigen Gehäuses mit hochwertiger Oberfläche in extremer Dünnwandtechnik. Die hochautomatisiert arbeitende Fertigungszelle wurde gezielt für die patentierte Materialkombination aus einem thermoplastischen endlosfaserverstärkten Halbzeug und der IMD-Folie ausgelegt. Sie integriert drei Verarbeitungstechnologien: ENGEL organomelt, ENGEL variomelt und In-Mould-Decoration (IMD). Das Herz der Zelle bilden eine ENGEL insert 500V/130 single Maschine mit einer Rolle-zu-Rolle-IMD-Einheit, ein ENGEL easix Roboter und ein Infrarot-Ofen.

Die Gehäuse haben eine Wanddicke von lediglich 0,6 mm.

Infrarot-Öfen zum Aufheizen faserverstärkter Halbzeuge erweitern das Angebot von ENGEL an Peripheriesystemen aus der eigenen Entwicklung und Fertigung.

Die Kartuschenherstellung nutzt die Vorteile der Hy-bridmaschine, die eine elektrische Schließ- und eine servohydraulische Spritzeinheit hat, optimal aus. Das Ausformen der langen Hohlkörper mit einer Wanddi-cke von nur 1,2 mm erfordert eine sehr hohe Dynamik und Einspritzleistung. Trotz des vergleichsweise hohen Gesamtschussgewichts von 800 Gramm werden sehr kurze Zykluszeiten erreicht.

Packaging: Hochleistung in einer neuen Dimension

Die Kartuschenherstellung nutzt die Vorteile der Hybridmaschine optimal aus.

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Mit der ENGEL v-duo hat ENGEL eine kompakte und energieeffiziente Maschine für Faserverbundanwendungen entwickelt.

Die In-situ-Polymerisation von ε-Caprolactam ermöglicht bei der Fertigung von faserverstärkten Kunststoffbautei-len mit thermoplastischer Matrix hocheffiziente Prozesse und die flexible Auslegung der Bauteile. Ausgehend von trockenen, vorgeformten Verstärkungstextilien werden beim In-situ-Verfahren Polymerisations- und Formge-bungsprozess in einer Spritzgießmaschine vereint. Seit

Mit DecoJect werden die gewünschten Oberflächeneigenschaften über eine Folie realisiert.

Um für den Autoinnenraum eine hohe Oberflächenquali-tät mit viel Flexibilität für kleine Losgrößen und niedrigen Stückkosten zu vereinen, lösen IMD-Technologien immer häufiger das Lackieren ab. Mit der DecoJect Folienlösung präsentiert ENGEL gemeinsam mit Partnern den nächs-ten Entwicklungsschritt: Die Kombination von Spritzguss mit IMG (In-Mould-Graining) im Rolle-zu-Rolle-Prozess. Im Unterschied zu herkömmlichen IMD-Verfahren wird nicht einfach der Lack von der Folie aufs Bauteil übertra-gen, sondern die Folie wird ausgestanzt und verbleibt am Bauteil. Auf diese Weise kommen zusätzlich zu Farbe und Muster auch Oberflächenstruktur und Haptik ins Spiel. Am Messestand von ENGEL wird die DecoJect Techno-logie erstmals vollautomatisiert arbeiten. Auf einer ENGEL

Die neue ENGEL easiCell integriert auf kompakter Fläche Roboter und weitere Prozesseinheiten.

der Präsentation einer ersten Prototypmaschine vor vier Jahren hat ENGEL die Anlagenkomponenten stetig opti-miert und ein völlig neues Reaktivaggregat entwickelt, das sich mit ENGEL Maschinen unterschiedlicher Bauarten kombinieren lässt. Auch technologisch unterscheidet sich das neue Aggregat deutlich vom 2012 vorgestellten Prototyp. Als einziger Anbieter am Markt kann ENGEL das feste Monomer bedarfsorientiert aufschmelzen und verarbeiten. Die Vorteile sind eine deutlich kürzere Verweilzeit des Materials in der Aufschmelzzone, eine reduzierte thermische Belastung und somit eine gestei-gerte Produktqualität. Repräsentativ für das breite Ein-satzspektrum werden auf einer ENGEL v-duo 1560/700 faserverstärkte Schaufeln produziert.

Technical Moulding: In-situ-Polymerisation und Spritzguss vereint

Die In-situ-Polymerisation eröffnet der Fertigung von faserver-stärkten Kunststoffbauteilen neue Chancen.

duo 5160/1000 Spritzgießmaschine werden Musterteile, die Türverkleidungen nachempfunden sind, gefertigt. Alle 60 Sekunden verlässt ein einbaufertiges Bauteil die Fertigungszelle. Erst die sehr enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit vieler Partnerfirmen macht diese Effizienz möglich. Außer ENGEL sind beteiligt: Benecke-Kaliko (Continental Gruppe), Georg Kaufmann Formenbau, Galvanoform Gesellschaft für Galvanoplastik, HRSflow, ICO SYSTEM international coating und Borealis. Mit seiner Automati-sierungskompetenz leistet ENGEL einen wesentlichen Beitrag zur hohen Wirtschaftlichkeit und Flexibilität des Verfahrens. Der ENGEL easix Roboter ist gemeinsam mit der Laserstation für den Feinbeschnitt der Folien auf äußerst kompakter Fläche in einer ENGEL easiCell integriert.

Automotive: DecoJect bringt Farbe, Struktur und Haptik ins Spiel

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Bis zu 500 Borsten lassen sich im Ein-Komponentenprozess aus-formen.

Medical: 1-K-Interdentalbürsten mit bis zu 500 Borsten

„scrub!“ – so heißt eine neue Interdentalbürste, die pheneo in Kürze auf den Markt bringen wird. Auf der K 2016 feiert sie ihre Vorpremiere, denn auch ihr Herstel-lungsprozess ist eine Weltneuheit. Bis zu 500 Borsten lassen sich direkt im Einkomponenten-Spritzguss ge-meinsam mit der Seele und der Grifffläche ausformen. Auf der Messe kommt dafür eine vollelektrische ENGEL e-motion 170/100 T Spritzgießmaschine in Reinraumaus-führung zum Einsatz. Das im Borstenbereich sehr filigra-ne Hochleistungs-Präzisionswerkzeug mit acht Kavitäten kommt von Hack Formenbau, und für die Automatisie-rung zeichnet Hekuma verantwortlich. Präsentiert wird eine hochintegrierte, automatisierte Fertigungszelle, die auch die Kameraprüfung umfasst. Bei einem Gesamtschussgewicht von nur 1,93 Gramm acht Kavitäten mit jeweils bis zu 500 Borsten vollständig zu füllen, stellt nicht nur an das Werkzeug, sondern auch

an die Spritzgießmaschine extrem hohe Anforderungen. Um Schwankungen in den Umgebungsbedingungen oder im Rohmaterial auszugleichen, kommen die iQ Pro-dukte aus dem inject 4.0 Programm von ENGEL ins Spiel.

Packaging: Integriertes Spritzblasen in bis zu 96 Kavitäten

Das Spritzblasen erlaubt die wirtschaftliche Herstel-lung gebrauchsfertiger Kleinbehälter in einem einzigen Arbeitsschritt. Der Kavitätenzahl waren dabei bislang Grenzen gesetzt. Gemeinsam mit seinen Systempartnern

Foboha und Alpla Werke Alwin Lehner ist es ENGEL gelungen, den integrierten Prozess für den Einsatz von Vielkavitäten-Werkzeugen weiterzuentwickeln und dabei die Zykluszeiten deutlich zu reduzieren. Auf Basis der Würfeltechnologie ist ohne Kompromisse bei der Zyk-luszeit und Präzision ein Upscale auf bis zu 96 Kavitäten möglich. Bei hohen Produktionszahlen reduzieren sich dadurch deutlich die Stückkosten.In einem 8-fach-Würfelwerkzeug, das für den Proof-of-Principle gebaut wurde, werden auf einer vollelektrischen ENGEL e-motion 740/220 T WP Spritzgießmaschine Kleinbehälter aus Polypropylen produziert. System-partner für die Blastechnik ist Bauer Kompressoren. Als integrierter Prozessbestandteil lässt sich der Gasdruck über die CC300 Steuerung der ENGEL Spritzgieß-maschine regeln.

Technical moulding: holmlos für effiziente LSR-Prozesse

Die Bedeutung der Mehrkomponententechnik wächst auch in der LSR-Verarbeitung mit zunehmender Dynamik. In vielen Anwendungen ermöglicht es erst der integrierte Spritzgießprozess, Thermoplast und Silikon lagesicher miteinander zu verbinden. Ein Beispiel hierfür sind Druckspeichermembrane, die in Druck-ausgleichsbehältern Einsatz finden. Während der K wird ENGEL die Zwei-K-Teile auf einer ENGEL victory 200H/200L/160 combi mit integriertem ENGEL viper 40 Linearroboter produzieren. Das Werkzeug und die LSR-Dosierpumpen kommen von Elmet, das LSR ist ein Produkt von Wacker Silicones. Die Herstellung der Zwei-Komponenten-Bauteile schöpft das Effizienzpo-tenzial der holmlosen Schließeinheit der ENGEL victory Maschine optimal aus. Das voluminöse Werkzeug reicht bis an den Rand der Aufspannplatten und passt damit

auf eine vergleichsweise kompakte 160-Tonnen-Spritz-gießmaschine.

Im Spritzblasprozess lassen sich bis zu 96 Behälter pro Schuss fertigen.

Die gratarme, abfallfreie, nacharbeitsfreie und vollautomatisierte Verarbeitung von LSR ist die Voraussetzung, High-tech-Produkte aus Flüssigsilikon wirtschaftlich herzustellen.

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Dank Schwenkarm und innovati-ven Leichtbautechnologien vereint der neue Servo-Angusspicker eine hohe Dynamik mit einem niedrigen Energieverbrauch.

Automatisierungsprogramm erweitert

Produktivität und Effizienz sind nicht zuletzt eine Frage des optimalen Automatisie-rungskonzepts. Um sowohl integrierte Systemlösungen zum Spritzgießen als auch Stand-alone-Roboterzellen noch individueller an die jeweiligen Anforderungen anzu-passen, erweitert ENGEL sein Roboterprogramm. Im unteren Anforderungsbereich ergänzt ein neuer Servo-Angusspicker das Spektrum, und die ENGEL easix Baureihe wächst um eine Scara-Ausführung.

Servo-Angusspicker für mehr Dynamik und eine höhere WirtschaftlichkeitDer neue Servo-Angusspicker ENGEL e-pic B basiert auf der Technologie des 2014 eingeführten ENGEL e-pic Z Pick-and-Place-Roboters. Um eine hohe Dyna-mik mit einem kompakten Design und einem niedrigen Energieverbrauch zu vereinen, entwickelte ENGEL eine völlig neuartige Kinematik, die Linearbewegungen mit einem Schwenkarm kombiniert. Auch der neue Anguss-picker besitzt einen Schwenkarm, kommt aber ohne z-Achse aus. Stattdessen lässt er sich direkt am Sockel um bis zu 110° drehen und benötigt so besonders wenig Platz. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich der Wartungs-aufwand durch den Wegfall der Achse reduziert. Wie auch beim Place-Roboter besteht der Schwenkarm des Servo-Angusspickers aus einem innovativen Com-

posite-Material, das die be-wegten Massen gering hält und zusätzlich die Dynamik und Energieeffizienz steigert. Der Servo-Angusspicker wurde für Manipulations-gewichte bis zu 1 kg und zum Einsatz auf Spritzgieß-maschinen mit Schließkräf-ten von 600 bis 2.200  kN konzipiert. In diesem Spek-trum lässt er sich sehr ein-fach montieren, ohne dass maschinenspezifische An-passungen – zum Beispiel die Installation eines sepa-raten Ständers zum Höhen-ausgleich – vorgenommen werden müssen. Die mit dem ENGEL e-pic Z eingeführte frei programmierbare Steue-rung RC16 bietet auch dem Servo-Angusspicker viel Flexibilität. Sie lässt sich in die CC300 Steuerung der ENGEL Maschinen integ-rieren. Zudem besitzen alle ENGEL e-pic Modelle im Standard eine Euromap-67-Schnittstelle.

Der Servo-Angusspicker ist immer dann eine beson-ders wirtschaftliche Lösung, wenn es darum geht, Angüsse sehr schnell zu entfernen, die Spritzgießteile aber frei aus der Maschine fallen oder manuell ent-nommen werden.

ENGEL easix Vierachser sorgt beim Pick-and-Place für Tempo Beim Pick-and-Place, bei der Bestückung von Grei-fern, beim Conveyer Tracking sowie beim Stapeln und Palettieren sind Scara-Roboter mit ihren vier Achsen den größeren Sechsachs-Robotern häufig überlegen. Sie erreichen mehr Picks pro Minute und sind zudem in der Anschaffung günstiger. Damit ermöglicht die Erweiterung des ENGEL easix Programms um eine Vierachs-Ausführung noch passgenauere Automati-sierungskonzepte. Die auf der Technologie von Stäubli basierenden Scara-Roboter lassen sich ebenso wie die Sechsachs-Roboter der ENGEL easix Baureihe vollständig in die CC300 Steuerung integrieren. Auf diese Weise greifen die Roboter auf die Datenbasis der Maschine zu, was die Gesamteffizienz steigert. Maschine und Roboter stimmen ihre Bewegungsabläufe automatisch aufein-ander ab und Totzeiten, die herkömmlich aus Kommu-nikationsschnittstellen resultieren, werden vermieden. Es können mehrere Mehrachs- und Linearroboter auf einmal in eine Maschinensteuerung integriert werden. Zudem lassen sich die Roboter auch untereinander vernetzen. Mit den Stand-alone-Lösungen ist ENGEL der Pionier in der Kunststoff branche.

ENGEL easix jetzt auch mit vier Achsen: Bei bestimmten Anwen-dungen erreicht der Scara-Roboter eine höhere Dynamik.

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ENGEL Plastifiziersysteme noch näher am Kunden

Ob innovative Additive und höhere Füllstoffanteile, der Trend, Gewicht und Material zu sparen, engere Maßtoleranzen oder höherwerti-ge Oberflächen: Die Anforderun-gen an die Plastifiziereinheiten steigen, was deren kontinuierli-che Weiterentwicklung motiviert. „Unsere Herausforderung besteht darin, dafür zu sorgen, dass sich auch neue Materialien trotz der zum Teil zunehmenden Belastung für die mechanischen Komponenten immer schneller und mit immer höherer Qualität ver-

arbeiten lassen“, sagt Günther Klam-mer, Leiter des Bereichs Plastifizier-systeme. Seit 1995 begleiten ihn die Schnecken durchs Berufsleben. Klammer und sein Team schöpfen aus einem reichen Erfahrungsschatz. Sie sind sowohl für die Entwicklung und Herstellung der Plastifiziereinheiten als auch für die prozesstechnische Bera-tung der Kunden verantwortlich.

Entwicklung, Produktion und Support Der neu etablierte Prozess des Concurrent Develop- ment stellt sicher, dass die Erfahrungen und Anregun-gen der Anwender in die Entwicklung neuer Produkte einfließen und ENGEL kontinuierlich seine Fertigungs-konzepte optimiert. „Unser Ziel ist es, den Kundennutzen weiter zu steigern“, sagt Klammer. „Deshalb arbeiten wir eng mit unseren Kollegen in der Anwendungstechnik und im Service zusammen und sind selbst vor Ort bei unseren Kunden. So können wir für die ganz individu-ellen Anforderungen aus den unter schiedlichsten Bran-chen die passenden Lösungen anbieten.“ Um die Plastifiziereinheiten ganzheitlich sowie im Zu-sammenspiel mit den anderen Komponenten der Spritz-gießmaschine betrachten zu können, bündelt das Team rund um Herrn Klammer viele verschiedene Kompeten-zen, von der Metallurgie und Schweißtechnik über die Rheologie und Kunststofftechnik bis zur Konstruktion,

NC-Programmierung, Ferti-gungstechnik und Support. Die Experten erforschen die kom-

plexen physikalischen und che-mischen Zusammenhänge des

Plastifizierprozesses und arbeiten zudem an der Optimierung der eige-

nen Fertigungsprozesse. ENGEL verbin-det eine hohe Fertigungstiefe mit schlanken,

ressourcenschonenden Produktionsprozessen und garantiert damit eine durchgehend hohe Qualität und kurze Lieferzeiten. Rund 6000 Schnecken und Zylinder mit Durchmessern von 15 bis 170 mm produziert ENGEL aktuell pro Jahr. Bis 2020 soll diese Zahl verdoppelt werden. Dafür inves-tiert ENGEL 17 Mio. Euro in neue Werkzeug maschinen, neue Wärmebehandlungseinrichtungen und die Materi-alflüsse. Eine vollintegrierte CAx-Prozesskette wird die Produktivität weiter steigern.

Mehr Leistung, kürzere Zykluszeiten Seine erhöhte Schlagkraft wird der Bereich Plastifi-ziersysteme auf der K 2016 in einem eigenen Expert Corner auf dem ENGEL Messestand präsentieren. Mit im Gepäck sind zwei neue Schnecken für die Auto-mobil- und Packaging-Industrie. Die auf Basis inno-vativer Simulationsmodelle entwickelte Automotive-Schnecke mit optimierter Rückstromsperre wurde mit ausgewählten Kunden bereits mehrfach in der Praxis getestet. Sie erzielt bei der Herstellung von Stoßfän-gern und Interieur-Teilen aus PP- und PC-Blends sowie ABS auf ENGEL duo Spritzgießmaschinen zuvor nicht erreichte Leistungswerte. Die neue Barriereschnecke für Hoch leistungsanwendungen in der Packaging- industrie wurde vor allem im Design weiterentwickelt mit dem Ziel, die Zykluszeiten zu verkürzen. Ihr volles Potenzial werden die neuen Schnecken in Kombination mit den komplett überarbeiteten Spritz- einheiten ausspielen, die ENGEL ebenfalls auf der K 2016 zum ersten Mal dem Weltpublikum präsentiert.

Mehr als 20 Jahre Erfahrung: Günther Klammer leitet den Bereich Plastifiziersysteme.

Der Kunde steht im Bereich Plastifiziersysteme im Mittelpunkt: ENGEL richtet seine Plastifizierlösun-

gen auf die individuellen Anforderungen aus und garantiert gleichzeitig höchste Fertigungsqua-lität und kurze Lieferzeiten.

Geht es um die Qualität und Leistungsfähigkeit von Spritzgießmaschinen, rückt auch die Plastifiziereinheit ins Rampenlicht. Schnecke, Rückstromsperre und Zylinder sind für die Schmelzequalität, die Wiederholgenauigkeit des Spritzgießprozesses sowie die Lebensdauer und Wirtschaftlichkeit der Maschine maßgeblich. Um auf die individu-ellen Anforderungen seiner Kunden an Plastifiziersysteme noch besser reagieren zu können, hat ENGEL seinen Bereich Plastifiziersysteme neu aufgestellt.

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Leichtbau auf höchstem EffizienzniveauKnapp 30 Millionen Gehäuseteile für Türschlösser, die vor allem in BMW und Daimler Modellen, aber auch bei VW, Ford und PSA Einsatz finden, produziert die SuK Kunst-stofftechnik GmbH in Kierspe pro Jahr. Die Plattformstrategie der Automobilkonzerne lässt die Volumina einzelner Komponenten ansteigen und stellt die Zulieferer vor zum Teil neue Herausforderungen. Sie müssen eine herausragende Produktqualität mit höchster Effizienz und Verfügbarkeit ihrer Fertigung vereinen.

Insgesamt verlassen Tag für Tag 400 Standardpaletten voll bepackt mit anspruchsvollen Kunststoffteilen das Werk. 2007 hat Martin Witulski den 1973 gegründe-ten Kunststoffverarbeiter Schütrumpf & Kückelhaus gekauft, in SuK umbenannt und konsequent auf Wachstum ausgerichtet. Nach mehreren Erweiterun- gen wurde Ende 2010 in Kierspe ein komplett neues und noch einmal deutlich größeres Werk bezogen. Für das kommende Jahr ist der nächste große Aus-bauschritt geplant. Selbst 2009, als viele Verarbeiter Umsatzrückgänge verzeichneten, ist SuK um mehr als 30 Prozent gewachsen. Im letzten Geschäftsjahr erwirtschaftete das Unternehmen mit 133 Mitarbeitern einen Umsatz von 21,3 Millionen Euro.

Von Anfang an hat sich SuK auf technologisch an-spruchsvolle Teile fokus-siert. Kontinuierlich werden die Prozesse optimiert, Ef-fizienzpotenziale aufgespürt und die Qualität gesteigert. „Am Standort Deutschland haben wir mit einfachen Teilen keine Chance. Hier

müssen wir uns spezialisieren“, so Geschäftsführer Martin Witulski. Die Türschlosskomponenten sind ganz klar eine der Spezialitäten des Unternehmens.

Eine weitere sind Mehrkomponententeile, die für Kunden in den Branchen Automobil, Elektronik und Anlagenbau produziert werden. Fünf der 52 Spritzgießmaschinen im Werk sind rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche mit Schloss-komponenten für BMW und Daimler ausgelastet. Die Kunden von SuK sind führende Hersteller automobiler Schließsysteme. In das BMW- und Daimler-Projekt ist SuK seit 2011 eingebunden. Die Kiersper entwickelten die Vorserienwerkzeuge und waren maßgeblich an der Design- und Prozessoptimierung beteiligt, bevor im April 2014 die Serienproduktion anlief.

Leicht und trotzdem maßkonstantDie Herausforderung bei der Produktentwicklung be-stand darin, das Bauteilgewicht gegenüber bisherigen Modellen zu reduzieren und die Stückkosten weiter zu senken. Die Gewichtsreduktion sollte mittels MuCell erfolgen. „Bereits in meiner früheren Tätigkeit habe ich für Automobilkunden MuCell-Prozesse entwickelt“, so Witulski. „Damals waren wir die Ersten in Deutsch-land, die von Trexel eine Anlage bekamen.“ Heute kauft SuK die Fertigungszellen als Gesamtpaket von ENGEL, inklusive maßgeschneiderter Automatisierung.Jedes Schlossmodul besteht aus drei Einzelteilen: dem Gehäuse, dem inneren und dem äußeren Deckel. Alle drei Teile sind geometrisch komplex, besonders

Dank MuCell konnte das Bauteilgewicht der Türschlosskomponenten um zehn Prozent reduziert werden.

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anspruchsvoll sind aber die Deckel, wo die Dorne und Buchsen sitzen. Nehmen wir das Beispiel Daimler: Zwei Stufendorne, ein großer und ein kleiner, werden ins Werkzeug eingelegt und mit PBT im MuCell-Prozess umspritzt. Die Fertigungszelle umfasst eine ENGEL victory 180 Maschine, ein 2+2-fach-Werkzeug, in dem zwei linke und rechte Teile entstehen, zwei ENGEL viper Roboter in den Baugrößen 6 und 40 und eine Boxentransferanlage. Der vollautomatisierte Prozess ist die Voraussetzung für die hohe Effizienz der Se-rienproduktion. Pro Schuss positioniert der kleinere Roboter jeweils vier kleine und vier große Dorne auf dem Werkstückträger. Von dort nimmt der ENGEL viper 40 den kompletten Satz auf, platziert die Inserts in den Ka-vitäten und entnimmt die Fertigteile. Deren Qualität wird im laufenden Prozess geprüft. Dafür befinden sich im Greifer Sensoren, die das Fließwegende überwachen.

Wertvolle Sekunden sparen Die Automatisierung ist einer der Schlüssel für die hohe Effizienz. Ein weiterer liegt in der reproduzierbaren Bau-teilqualität. Selbst enge Bereiche und Hinterschnitte werden mittels MuCell gefüllt. Die Bauteile weisen we-der Einfallstellen noch Verzug auf. „Die Maßkonstanz ist für die automatisierte Montage erforderlich“, ver-deutlicht Betriebsleiter Sven Wieland. „Hinzu kommt: Passen die Teile nicht perfekt zusammen, kann dies zu unangenehmen Geräuschen führen, und das wird heute nicht mehr akzeptiert.“ Nicht zuletzt leistet die Präzision der Schließeinheit einen Beitrag zur Reproduzierbarkeit. Dabei fiel die Entscheidung für eine holmlose ENGEL victory aus anderen Gründen. „Dank Holmlostechnik können wir eine deutlich kleinere Maschine einsetzen und damit sowohl die Investitions- als auch die Betriebskosten niedrig halten“, berichtet Rainer Heller, der technische Leiter von SuK. Auch die Automatisierung profitiert vom barrierefreien Werkzeugraum. „Dass der Roboter von der Seite aus einfahren kann, verkürzt die Zykluszeit

um 2 bis 3 Sekunden“, so Wieland. „Wenn wir bei einer Neuanfrage eine Sicherheit von zwei bis drei Sekunden einplanen, kann es passieren, dass wir nicht in die Auswahl kommen.“ Das Beispiel der Türschlosskomponentenproduktion zeigt, welche unterschiedlichen Effizienzfaktoren be-rücksichtigt werden, um in der automobilen Großserie zu bestehen. „Für jede Anwendung überlegen wir ge-meinsam mit ENGEL, wie die dafür optimale Anlage aussehen kann“, betont Witulski. „Dass ENGEL ein familiengeführtes Unternehmen ist, ist von Vorteil. Die Wege sind kurz und unsere Ansprechpartner in Hagen haben viel Spielraum.“

Industrie 4.0 im VisierUm den langfristigen Erfolg zu sichern, hat sich Mar-tin Witulski früh Gedanken über die Zeit nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben gemacht. Viele Möglichkeiten wurden evaluiert und das Unterneh-men vor zwei Jahren schließlich an Luxshare verkauft. Luxshare mit Stammsitz in Dongguan, China, hat sich zum Ziel gesetzt, die Automobilsparte weiter auszu-bauen. „Unser Technologie-Know-how ist für Luxshare eine wichtige Ergänzung“, sagt Witulski. „Umgekehrt ist es für uns jetzt leichter, den sich extrem dynamisch entwickelnden chinesischen Markt zu bearbeiten.“ Viele neue Herausforderungen nehmen SuK und Luxshare gemeinsam an. MuCell wird weltweit wei-ter an Bedeutung gewinnen, ist Witulski überzeugt. In Bezug auf die Flexibilität wirft SuK gerne einen Blick über den Tellerrand der eigenen Branche. „Ein On-line-Versandhändler liefert im Raum Berlin innerhalb von zwei Stunden. Davon möchten wir lernen. Neben der Qualität wird die Geschwindigkeit in Zukunft über unsere Wettbewerbsfähigkeit entscheiden.“ Hierbei soll Industrie 4.0 helfen. „Wir möchten, dass unsere Kunden den Bearbeitungsstand ihrer Aufträge online einsehen können. Ein weiteres Projekt wird sein, dass wir unsere Fertigung über das Smartphone überwachen.“

Von links: Geschäftsführer Martin Witulski, Betriebsleiter Sven Wieland, technischer Leiter Rainer Heller, Christoph Born von ENGEL Deutschland, kaufmännische Leiterin Gabriele Taferner und Produktionsleiter Kyriakos Schoinas.

Die Holmlostechnik erleichtert auch manuelle Arbeiten.

Zwei ENGEL viper Roboter überneh-men das Handling der Einlege- und Fertigteile.

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Eine neue Generation nimmt Form an.

Auf Bewährtes bauen, Gutes noch besser machen, Neues wagen – das ist es, was ENGEL und seine Kunden so erfolgreich macht. Auf der K 2016 präsentieren wir eine neue Generation von Spritzgiessmaschinen, die getreu unserem Motto be the fi rst völlig neue Standards setzt. So viel sei jetzt schon verraten: hinsichtlich Energiee� zienz, Ergonomie und Präzision gehen wir keine Kompromisse ein. Neugierig geworden? Ab 19. Oktober auf Stand C58 in Halle 15 erfahren Sie mehr.

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