Mittelstand 2.0 Social Media Readiness und Nutzungspotenziale - … · 2019. 8. 21. · 3...
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Mittelstand 2.0 – Social Media Readiness und Nutzungspotenziale goetzpartners Studie zum Einsatz von Social Media in mittelständischen Unternehmen
September 2014
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Mittelstand 2.0
Executive Summary
Mittelständische Unternehmen agieren aufgrund eines Mangels an Handlungsempfehlungen in Bezug auf mittelstandsspezifische Social Media Strategien nach wie vor zurückhaltend in der Nutzung von Social Media. Der durchschnittliche Nutzungsgrad über verschiedene Social Media hinweg liegt lediglich bei 36%.
Hinsichtlich der Einsatzmöglichkeiten von Social Media im Mittelstand sind die spezifischen Charak-teristika mittelständischer Unternehmen zu berücksichtigen. Insbesondere organisationale Aspekte sowie Faktoren aus dem Umfeld der Unternehmensführung können die Nutzung von Social Media in mittelständischen Unternehmen erschweren.
Mittelständische Unternehmen weisen aufgrund ihrer Spezifika eine unterschiedliche Social Media Readiness auf (Beginner, Explorer, Enabler und Champion). Abhängig von ihren individuellen Cha-rakteristika sollte ein stufenweises Vorgehen beim Einsatz von Social Media gewählt werden.
Im Mittelstand bietet sich eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten für Social Media entlang der gesamten unternehmerischen Wertkette. Vorrangig die sekundären Wertschöpfungsaktivitäten sowie funk-tionsübergreifende Prozesse wie Projekt-, Wissens- und Dokumentenmanagement lassen sich durch die Nutzung sozialer Medien effektiver und effizienter ausgestalten.
Durch den Einsatz von Social Media können mittelständische Unternehmen in ausgewählten Berei-chen zu Großunternehmen aufschließen. Insbesondere in den Funktionen Personalmanagement, For-schung & Entwicklung, Customer Service sowie im Projektmanagement bietet sich diese Möglichkeit.
Die größten Chancen der Social Media Nutzung liegen für Mittelständler in einer Steigerung der Inno-vationskraft durch Crowdsourcing sowie in der Optimierung des CRM. Es bestehen allerdings auch Risiken im Hinblick auf die Datensicherheit sowie einen möglichen Imageverlust.
Die Studie basiert auf der von goetzpartners geförderten Dissertation von Dr. Johannes Krämer
Qualitative Befragung von insgesamt 14 mittel-ständischen Unternehmen in Deutschland
Zeitraum der Datenerhebung: erste Jahreshälfte 2012
Fragebogendesign, operative Befragung sowie Auswertung und Analyse der Ergebnisse: Dr. Johannes Krämer im Rahmen seiner Dissertation an der Otto-Friedrich-Univer-sität Bamberg
Die Studieninhalte wurden durch aktuelle empirische Ergebnisse angereichert
Autoren: Dr. Alexander Henschel, Dr. Johannes Krämer, Elena Greguletz
Über die Studie
Mittelständler laufen dem Thema Social Media im Ver-gleich zu Großunterneh-men noch immer hinterher
Die Potenziale für mittel-ständische Unternehmen sind enorm:
Steigerung der Kundenzu-friedenheit um 20-30%
Steigerung der Innova-tionskraft um bis zu 70%
Senkung der Marketing-kosten um bis zu 60%
Zukünftig ist mit einem deut-lich stärkeren Social Media Engagement mittelständi-scher Unternehmen zu rech-nen
Die Messbarkeit des Social Media Erfolgs gewinnt im-mer stärker an Bedeutung
Quellen: Krämer (2014), Mittelstand 2.0 – Typabhängige Nutzungspotenziale von Social Media in mittelständischen Unternehmen;
Bernet_PR (2013), ZHAW Studie Social Media Schweiz 2013; IMPULSE WISSEN (2014), Ausgezwitschert
Auf einen Blick
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Key Facts zu Social Media im Mittelstand
im Durchschnitt
75.000€ geplante Investitionen in Social Media (bis 2017)
im Durchschnitt
24.000€ bisherige Investitionen in Social Media
Mittelständler
Großunternehmen
VS.
36% aktueller Nutzungs- grad von Social Media
63% potenzieller Nutzungs-
grad von Social Media
Heute
Zukünftig
Steigerung der Innovationskraft
um bis zu 70%
Senkung der
Marketingkosten
um bis zu
60%
Steigerung der Kundenzufrieden-heit um
20-30%
22% verfügen über eine Social Media Strategie
32% führen eine Social Media Erfolgs- messung durch
52% verfügen über
eine Social Media Strategie
60% führen eine Social
Media Erfolgs- messung durch
Durch den herrschenden Mangel an mittelstandsspezifischen Empfeh-lungen für Social Media Strategien fällt die Nutzung von Social Media im Mittelstand noch immer deutlich geringer aus als im Durchschnitt über alle Unternehmensgrößen (ca. 85%).
Für die Zukunft planen Mittelständler allerdings eine starke Zunahme des Social Media Einsatzes, der sich auch in steigenden Investitionen widerspie-gelt. Vor allem Kollaborations- und Informationsmanagement-Tools sowie Mashups werden für den Mittelstand zukünftig stark an Bedeutung gewinnen.
Als wesentliche Ziele der Social Media Nutzung im Mittelstand können die Informationsdistribution zu internen und externen Stakeholdern, das CRM sowie die Imagebildung identifiziert werden. Das Erreichen dieser Ziele ist jedoch von mehreren erfolgskritischen Faktoren abhängig. Neben einer dezidierten Social Media Strategie sowie der Bereitstellung notwendiger finanzieller und personeller Ressourcen ist insbesondere ein klares Commitment auf Führungs- und Ausführungsebene erforderlich.
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Ein Mangel an strategischen Handlungsempfehlungen
induziert einen geringen Nutzungsgrad von nur 36%
Aktuelle Nutzung von Social Media im Mittelstand
Generierung von Social Media Know-how auf obers-ter Führungsebene, da im Mit-telstand nach wie vor das Top Management über den Einsatz von Social Media entscheidet
Ausloten der konkreten Po-tenziale, die aus der Nutzung von Social Media für das ei-gene Unternehmen resultieren
Klare Definition von Verant-wortlichkeiten und Schnitt-stellen bei zunehmendem Social Media Einsatz
Ableitung einer auf das jewei-lige Unternehmen individuell zugeschnittenen Social Media Strategie
Quellen: BVDW (2012), Einsatz und Nutzung von Social Media in Unternehmen; Krämer (2014), Mittelstand 2.0 – Typabhängige Nutzungspotenziale von Social Media in mittelständischen Unternehmen
Handlungsempfehlungen für den Mittelstand
64%
14%
45%
29%29%
51%57%
69%70%70%
36%
Beziehungs- mgmt.
(Social Net- work Sites)
Infor- mations- mgmt.
(Social Book-marking etc.)
Kommuni- kation
(Microblogs, Podcasts etc.)
Mashups Kollabo- ration (Wikis)
Potenzielle Nutzung Aktuelle Nutzung
Aktuelle und potenzielle Nutzung von Social Media
Top 5 Erfolgsfaktoren der Social Media Nutzung
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4
4
5
5
Commitment auf Führungsebene
Bewusstsein über Transparenzsteigerung
Commitment auf Ausführungsebene
Personelle & finanzielle Ressourcen
Social Media Strategie
Organisation und Unternehmensführung können den
Einsatz von Social Media im Mittelstand erschweren
Social Media und die Charakteristika mittelständischer Unternehmen
Schaffung eines Bewusst-seins darüber, wie die unter-schiedlichen Mittelstands-spezifika im eigenen Unter-nehmen ausgeprägt sind
Durchführung eines Social Media Readiness Checks inkl. Überprüfung der Kompa-tibilität einzelner Social Media mit unternehmensindividuel-len Eigenschaften
Anpassung von Führungs-, Organisations- und Anreiz-systemen, um diese "Social Media ready" zu gestalten
Sensibilisierung der Mitar-beiter für die Implikationen des Social Media Einsatzes im Unternehmen
Handlungsempfehlungen für den Mittelstand
Quelle: Krämer (2014), Mittelstand 2.0 – Typabhängige Nutzungspotenziale von Social Media in mittelständischen Unternehmen
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Die durchgeführte Studie zeigt insge-samt eine sehr hohe Kompatibilität im Sinne einer grundsätzlichen Nutz-barkeit von Social Media in mittelstän-dischen Unternehmen.
Für knapp 63% der Befragten harmo-nieren die Eigenschaften von Social Media sehr stark mit den Charakteristika des Mittelstands. So sind Social Media zum Beispiel aufgrund ihrer leichten Integrierbarkeit in bestehende IT-Landschaften auch mit der oftmals eher schwachen IT-Ausstattung von Mittel-ständlern kompatibel.
Insbesondere im Hinblick auf organi-sationale und führungsbezogene Aspekte kann es aber auch zu Prob-lemen beim Einsatz von Social Media im Mittelstand kommen. So steht beispiels-weise ein autoritärer Führungsstil in stark patriarchalisch geprägten Unter-nehmen dem Bottom-up Prinzip von Social Media gegenüber. Außerdem können ausgeprägte Hierarchiestufen und ein hoher Formalisierungsgrad zu Konflikten mit dem hierarchieüber-greifenden, informellen Charakter von Social Media führen.
Kompatibilität von Social Media mit dem Mittelstand
Kompatibilität von Social Media mit einzelnen Charakteristika mittelständischer Unternehmen
2,6%
14,6%
19,9%
62,9%
Weiß nicht/k. A.
(Stark) konfliktär
Weder noch
(Stark) kompatibel
83%
82%
70%
67%
37%
37%
16%
19%
16%
33%
27%
16%
26%
33%
1%
4%
1%
1%
3%
4%
Unternehmensführung/Controlling
Organisation/Unternehmensziele
Markt/Ressourcen
Gesellschaftspolitische Verankerung 7%
IuK - technologische Ausstattung 10% 7%
Standorte/Internationalisierung
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Mittelständler sollten ein stufenweises Vorgehen bei
der Einführung von Social Media wählen
Social Media Reifegrade mittelständischer Unternehmen
Mittelständische Unternehmen weisen eine unterschiedliche Social Media Readiness auf, die in einem vierstufigen Reifegradmodell typisiert werden kann:
Beginner
Explorer
Enabler
Champion
Typisch für die Entwicklung vom Beginner zum Champion sind insbesondere die Steige-rung des generellen Aktivi-tätsniveaus, die zunehmende Strategieorientierung sowie die steigende Einbindung ex-terner Akteure in das unter-nehmerische Handeln
Unter Berücksichtigung der individuellen Charakteristika mittelständischer Unterneh-men dient dieses Stufenmo-dell als Leitlinie für die Op-timierung des Social Media Einsatzes
Implikationen für den Mittelstand
Quellen: Business Intelligence Group (B.I.G.) (2011), Excellence Kreis entwickelt Reifegradmodell; Camiade/Claisse (2011), Das Reifegrad-Modell Social Media Marketing; Simmet (2014), Social Media 5 - Stufen der Professionalisierung
CHAMPION "influence"
BEGINNER "observe"
Keine operativen oder strategischen Ziele
Erste Einzelinitiativen, die individuell ge-steuert werden; kein systematischer Einsatz
Bsp.: erstes Social Media Monitoring; keine aktive Kunden-kommunikation
EXPLORER "react"
Operative Ziele
Initiativen werden punktuell gesteuert und von der Team-/ Projektleitung unter-stützt
Bsp.: Erste Social Media Präsenzen für Marketing-, PR- und HR-Zwecke; klassi-sche One-Way-Kom-munikation von Un-ternehmensseite; erster interner Einsatz von Social Media
ENABLER "interact"
Spezifische Social Media Strategie
Initiativen werden von eigenverantwortli-chen Teams durch-geführt und von der Führungsebene unter-stützt
Bsp.: Aufbau einer eigenen Community in Social Media als echter Interaktionsan-satz; der Kunde steht aktiv im Dialog mit dem Unternehmen und wird als Marken-botschafter zum Ver-stärker der eigenen Kommunikation
Integrierte Social Media Strategie
Auf Social Media aus-gerichtetes Unterneh-men mit konse-quenter Integration von Social Media in Geschäftsprozesse auf allen Ebenen
Social Media als Enabler für neue Ge-schäftsmodelle
Bsp.: Vollständige Integration des Kunden in den Wert-schöpfungsprozess; der Kunde als Co-Creator des Produkts oder der Dienst-leistung
>95% Mittelständler <5% Mittelständler
Der Social Media Einsteiger lässt im Vergleich zum
Profi-Anwender viele Chancen ungenutzt
Gegenüberstellung der Social Media Reifegrade "Beginner" und "Champion"
"Don't try to eat an ele-phant at once" – für die Pro-fessionalisierung des Social Media Engagements sind Ge-duld und Ausdauer erforder-lich
Unternehmen scheitern häufig, weil die Entwicklung vom Beginner zum Champion zu rasant angegangen wird
Mittelständler sollten sich sukzessive an den nächsten Social Media Reifegrad herantasten und ihre Erfah-rungen gezielt in das weitere Social Media Engagement ein-fließen lassen
Handlungsempfehlungen für den Mittelstand
Quelle: goetzpartners
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Keine eigenen Social Media Präsenzen
Keine internen Social Media Anwendungen
Aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen häufig kein eigenes Social Media Budget
Erstes Monitoring von Inhalten in sozialen Netzwerken, die sich auf das Produkt/die Marke beziehen (z.B. Erfahrungsberichte von Kun-den), allerdings keinerlei Reaktion/ Kundenkommunikation von Unter-nehmensseite
Auf einer Vielzahl der verfügbaren öffentlichen Social Media Kanäle vertreten und in direkter Interaktion mit internen und externen Stakeholdern
Das Unternehmen beeinflusst aktiv seine Fans/Follower, die gezielt zu Markenbotschaftern ausgebaut werden, um die Marken-/Produktbekanntheit zu steigern (virales Marketing)
Social Media Inhalte beeinflussen maßgeblich die Wert-schöpfung des Unternehmens (z.B. durch die Integration von Customer Insights in Forschung & Entwicklung, wodurch der Kunde zum Co-Creator des Produkts/der Dienstleistung wird)
Auch interne Social Media Anwendungen werden erschöp-fend und global genutzt (z.B. unternehmenseigenes Wiki, Corporate Blog etc.)
Klar definiertes und abgegrenztes Social Media Budget, das häufig von einem eigens eingestellten Social Media Manager verwaltet wird
CHAMPION BEGINNER
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Mittelständlern bieten sich vielfältige Nutzungspoten-
ziale für Social Media entlang der gesamten Wertkette
Social Media Value Chain Mapping
Evaluation der in verschiede-nen Unternehmensbereichen ungenutzten Möglichkeiten zum Einsatz von Social Media und Matching mit deren Po-tenzialen
Berücksichtigung der überge-ordneten Unternehmens-strategie im Rahmen der Entscheidung für den Einsatz von Social Media entlang der Wertschöpfungskette
Selektive Auswahl einzelner Social Media mit besonders hohem Potenzial anstelle des Versuchs auf möglichst vielen Social Media Plattformen aktiv zu sein
Handlungsempfehlungen für den Mittelstand
Quellen: Porter (1985), Competitive Advantage; Becker (1996), Stabilitätspolitik für Unternehmen; Krämer (2014), Mittelstand 2.0 – Typabhängige Nutzungspotenziale von Social Media in mittelständischen Unternehmen
Die wesentlichen Nutzungspotenziale für Social Media liegen in den sekundären Wertschöpfungsaktivitäten sowie in den funktionsübergreifenden Prozessen. Durch die Einfachheit sowie die überwiegend geringen Kosten der Social Media Nutzung bietet sich auch mittelständischen Unternehmen ein breites Spektrum an An-wendungsmöglichkeiten.
Insbesondere der Einsatz von Wikis für das Projekt- und Wissensmanagement sowie die Nutzung von Social Network Sites im Personalmanagement sind bei Mittelständlern zunehmend beliebt.
Primäre Wertschöpfungs- aktivitäten
F&E Wikis, Social Net- work Sites, Social Bookmarking
Einkauf Instant Messaging, Social Network Sites, Wikis
HR Social Network Sites, Weblogs, Vodcasts, Microblogs
PR Weblogs, Microblogs, Social Network Sites
F&C Newsaggregatoren, Weblogs, Instant Messaging
Projektmanagement Instant Messaging, Wikis, Social Book- marking
Wissensmanagement Wikis, Weblogs, Micro- blogs, Social Bookmar- king, Newsaggregatoren
Service & Support Instant Messaging, Microblogs, Wikis
Vertrieb Instant Messaging, Pod-/Vodcasts, Newsaggregatoren
Marketing Weblogs, Microblogs, Vodcasts, Social Net- work Sites
Dokumentenmanagement Wikis, Instant Messaging
Einkauf
Human Resources (HR)
Public Relations (PR)
Finanzmanagement & Controlling (F&C)
Eingangs- logistik
Operations Ausgangs-
logistik Marketing & Vertrieb
Service & Support
Forschung & Entwicklung (F&E)
Absatz- märkte
Beschaf- fungs- märkte
Projektmanagement
Wissensmanagement
Dokumentenmanagement
Sekundäre Wertschöpfungs- aktivitäten
Funktionsübergreifende Prozesse
Erweiterung der Wertschöpfungskette
Social Bookmarking Systeme
Verschlagwortung und Bewertung F&E-relevanter Informationen (z.B. Bran-chen News, Entwickler-Blogs etc.)
Optimierung der Informationseffizienz im Rahmen von Research Projekten
Beitrag zur Steigerung der oftmals geringen Innovationskraft mittel-ständischer Unternehmen
Wikis
Zunehmende Internationalisierung mittelständischer Unternehmen
Notwendigkeit zur Zusammenarbeit in verteilten Teams
Einfache Kollaborations-Plattformen für Realtime-Projektkoordination und Dokumentenmanagement
Integration externer Projektteams
Customer Service Communities
Customer Service über Microblogs und Social Network Sites wird in zuneh-mendem Maße erwartet
Kurze Reaktionszeiten des Social Media Customer Service notwendig
Reduktion der Servicekosten durch Support Communities ("Kunden helfen Kunden")
Social Network Sites
Kostengünstige Personalmarketing-Kampagnen (Employer Branding)
Lokalisierung und unmittelbare Ansprache potenzieller Bewerber
Reduktion von Nachteilen gegenüber Großunternehmen im "War for Talent"
Standort- und länderübergreifende Vernetzung der Belegschaft
Ausgewählte Einsatzmöglichkeiten verdeutlichen die
vielfältigen Potenziale für den Mittelstand
Ausgewählte Anwendungsszenarien für Social Media im Mittelstand
Auswahl geeigneter Anwen-dungsszenarien für das eigene Unternehmen
Anfangs Beschränkung auf ei-nige wenige, vorrangig un-ternehmensinterne Anwen-dungsfelder
Später sukzessive Auswei-tung des Social Media Enga-gements auf weitere Anwen-dungsszenarien auch im ex-ternen Unternehmensumfeld
Handlungsempfehlungen für den Mittelstand
Quelle: goetzpartners
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PERSONALMANAGEMENT FORSCHUNG & ENTWICKLUNG
PROJEKTMANAGEMENT CUSTOMER SERVICE
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Social Media bieten Mittelständlern eine Vielzahl
an Chancen, sind aber auch mit Risiken verbunden
Chancen & Risiken der Social Media Nutzung
Identifikation der für das Un-ternehmen wichtigsten Chan-cen durch eine strukturierte Gegenüberstellung von Social Media Potenzialen und Optimierungsbedarfen in un-ternehmerischen Funktionen und Prozessen
Zeitnahe, vollständige und nachhaltige Nutzung sich bietender Chancen
Betreiben eines aktiven Risikomanagements
Identifikation für das Un-ternehmen besonders kri-tischer und ggf. existenz-bedrohender Risiken
Aufstellung eines detaillier-ten Reaktionsplans
Aktives und permanentes Social Media Monitoring
Handlungsempfehlungen für den Mittelstand
Quelle: Krämer (2014), Mittelstand 2.0 – Typabhängige Nutzungspotenziale von Social Media in mittelständischen Unternehmen
Als größte Chancen in der Nutzung von Social Media werden die Optimierung des CRM, die Realisierung von Vorteilen im Recruiting durch ein Social Media basiertes Employer Branding sowie die Verbesserung des Informationsmanage-ments gesehen.
Im Hinblick auf das Employer Bran-ding können Mittelständler zum Beispiel auf einfache und kostengünstige Weise eine innovative Arbeitgebermarke auf-bauen, die ihre klassischen Nachteile gegenüber Großkonzernen im "War for Talent" zumindest teilweise kompen-sieren kann.
Risiken werden von den Teilnehmern der Studie im Wesentlichen im Hinblick auf die Datensicherheit, das Unterneh-mensimage und die Produktivität der Mitarbeiter gesehen.
Vor allem Imageschäden können für mittelständische Unternehmen sehr schnell zum Existenzrisiko werden. Las-sen sich diese nicht unmittelbar besei-tigen, droht eine Abwärtsspirale, die im Verlust des Kundenvertrauens, rückläu-figen Umsätzen und letztlich in Liquidi-tätsengpässen endet.
Top Risiken der Social Media Nutzung im Mittelstand
Top Chancen der Social Media Nutzung im Mittelstand
4
4
4
5
5
5
Erschließung neuer Zielgruppen/Märkte
Realisierung von Crowdsourcing - Potenzialen
Optimierung des Informationsmanagements
Employer Branding/Vorteile im Recruiting
Verbesserung interne/externe Kommunikation
Optimierung des CRM
2
3
4
5
6
7
Risiken durch Transparenzsteigerung
Probleme beim Datenschutz
Risiko des Produktivitätsverlustes
Gefahr eines Imageschadens
Verlust der Kontrolle über die Kommunikation
Reduktion der Datensicherheit
Die Messung des Social Media Erfolgs spielt auch
für Mittelständler zunehmend eine zentrale Rolle
Bewertung des Social Media Nutzens
Bereits bei der Festlegung der Social Media Strategie sollte auf klar definierte und mess-bare Ziele geachtet werden
Im Idealfall wird im Rahmen der Strategiedefinition eine Balanced Scorecard einge-setzt, die Unternehmensziele und Social Media Ziele mitein-ander verknüpft
Controllingsysteme sollten so ausgestaltet sein, dass sie eine quantitative Bewertung des Social Media Erfolgs er-möglichen
Handlungsempfehlungen für den Mittelstand
Quelle: Krämer (2014), Mittelstand 2.0 – Typabhängige Nutzungspotenziale von Social Media in mittelständischen Unternehmen
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Nach mehrheitlicher Ansicht der Studienteilnehmer ist eine zumindest qualitative Bewertung des Nutzens von Social Media grundsätzlich möglich.
Social Media Verantwortliche geraten jedoch sowohl in mittelständischen Unternehmen als auch in Konzernen zunehmend in Bedrängnis, da sie den Erfolg ihres Social Media Engagements nur in Ausnahmefällen monetär bewerten können. Vor allem für Mittel-ständler stellt dies ein erhebliches Problem dar, da diese häufig über nur schwach ausgeprägte, für die Erfolgsmessung aber erforderliche Controllingsysteme verfügen.
Als Möglichkeiten für die Operationalisie-rung der Erfolgsmessung werden unter-schiedliche Ansätze diskutiert. In erster Linie kann die Bewertung des Nutzens einzelner Social Media mit Hilfe von Kennzahlen erfolgen. Eine Bewertung über alle eingesetzten Social Media hin-weg steigert allerdings die Komplexität, sodass eine Operationalisierung der Er-folgsmessung für mittelständische Unternehmen schnell zu aufwendig werden kann.
Bewertungsmöglichkeit des Social Media Erfolgs
Operationalisierung der Erfolgsmessung
42,9%
57,1%
Bewertung möglich
Bewertung nicht möglich
2
2
3
3
3
6
Entwicklung eines qualitativen Gespürs
Nutzung von Bewertungsmodellen/Tools
Berechnung monetärer Effekte
Operationalisierung ggf. zu aufwendig
Bewertung mit Hilfe von Kennzahlen
Befragung von Stakeholdern
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Case Story: Social Media im Customer Service und
Vertrieb eines mittelständischen Kabelnetzbetreibers
Social Media als Stimulus für die Nachfragegenerierung
Der gesamte Sales Funnel ist mittlerweile sehr stark durch Social Media geprägt
Identifikation der Phasen im Sales Prozess, die durch Social Media besonders pro-fitieren können
Definition konkreter Social Media Aktivitäten/Maß-nahmen zur Unterstützung der jeweiligen Kundenkontakt-punkte
Beispiel Integration von Social Media im Customer Service:
Spezifisches Customer Service Profil in sozialen Netzwerken
Service Communities ("Kunden helfen Kunden")
Social Media Monitoring
Automatisierte Auswertung von Kundenfeedback (Customer Service Cockpit)
Handlungsempfehlungen für den Mittelstand
Quelle: goetzpartners
Anfrage Interessent Marketing Qualified
Lead
Sales Accepted
Lead
Sales Qualified
Lead
Con-version
Nachfrage-generierung
Nachfrage-Qualifizierung
Routing Kauf Aftersales/ Service
Social Media Customer Service Cockpit
Real Time Transparenz über die "Stimmung" im Markt durch automatisiertes Social Media Dashboard
Customer Service Community
Reduktion der Service-kosten um 20% durch Self Service Portale wie u.a. "Kunden helfen Kunden"
Aktives Social Media Monitoring
Optimierung der Produkt-entwicklung und Steigerung der Kundenakzeptanz durch Customer Insights
Customer Service Profil
Steigerung der Kunden-zufriedenheit um 20-30% durch interaktiven, individu-ellen Ratgeber für alle Kun-denanliegen (24/7)
So
cia
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Die Social Media Strategie sollte auf Basis eines
detaillierten Readiness Checks entwickelt werden
Der goetzpartners Social Media Readiness Check
goetzpartners erstellt inner-halb von 3 Wochen einen voll-ständigen Social Media Readiness Check
Zentrales Ergebnis aus Analy-se des Status Quo, Überprü-fung der Social Media Kompa-tibilität und Value Chain Mapping ist eine Strategy Map für die zukünftige Social Media Nutzung
Diese enthält neben konkre-ten Handlungsempfehlungen auch bereits erste Vorschläge zur Social Media Integra-tion im Unternehmen
Auf Basis der Strategy Map entscheiden unsere Kunden die weiteren Schritte und stellen sich auf Basis unserer Analysen – und auf Wunsch mit unserer Unterstützung – ihre individuelle Social Media Strategie zusammen
Quelle: goetzpartners
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Strukturiertes Scree-ning relevanter Social Media in Bezug auf das Unternehmen
Analyse intern vorhan-dener, für den Einsatz von Social Media rele-vanter Daten
Erstellung eines Profils für die aktuelle Social Media Nutzung des Unternehmens
Inhaltliche Analyse der bestehenden Social Media Aktivitäten
Überprüfung der Kom-patibilität von Social Media mit den unter-nehmensindividuellen Mittelstandsspezifika
Konsolidierung der Kom-patibilitätsanalyse im "Social Media Readi-ness Level" des Unter-nehmens
Identifikation und Bewertung von Nutzungspotenzialen entlang der gesamten Wertschöpfungskette
Abgleich der geplanten Social Media Aktivitäten mit der übergeord-neten Unternehmens-strategie
Auswahl und Bewertung für die jeweiligen An-wendungsfelder geeig-neter Social Media Tools
Formulierung von klaren Handlungsempfeh-lungen zur Social Media Nutzung unter Berück-sichtigung unterneh-mensindividueller Spe-zifika
Aufzeigen strate-gischer Implikationen auf Gesamtunterneh-mensebene
Kalkulation eines ini-tialen Business Case für das Social Media Engagement
Skizzierung eines Um-setzungsplans für den Social Media Rollout
3 Wochen
Status Quo- Analyse
Kompatibilitäts- check
Value Chain Mapping
Strategy Map
Offering goetzpartners
Über goetzpartners
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goetzpartners steht für unabhängige Beratung entlang der Kernfragen unternehmerischen Handelns: Strategie, M&A und Transformation. Kunden erzielen durch den einzigartigen Ansatz messbar mehr Erfolg – denn die Kombination von Corporate Finance und Management Consulting schafft nachhaltig Mehrwert.
Im Jahr 1991 gegründet, zählt goetzpartners heute zu den zehn größten deutschen Beratungs-unternehmen. International ist das Unternehmen mit 250 Beratern und 12 Büros in 9 Ländern präsent.
250 Berater
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