Moderationsmethode · Die Moderationsmethode kann zur Problem- und Ideenfindung, Problemlösung...

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VERWANDTE MATERIAL & MEDIEN SOZIALFORM LERNZIEL LERNPHASE NEUN-FELDER-TAFEL 3 2 Konkretisierung Aktivierung 1 1 2 3 Einsteigen Erarbeiten Integrieren Auswerten Moderationsmethode oder: Metaplan-Technik Die Moderationsmethode kann zur Problem- und Ideenfindung, Problemlösung so- wie zur Vorbereitung von Entscheidungen eingesetzt werden. Der Moderator hilft der Gruppe, eigenverantwortlich zu arbeiten und Lösungen für ihre Fragen oder Probleme zu finden. Er beteiligt sich nicht inhaltlich, sondern ist nur für die Methode verantwortlich. Er führt die Gruppe durch die Phasen der Methode, führt in ihre Regeln und Materialien ein und agiert durch Fragen als Ge- sprächshelfer. > A Fallbesprechung > A Zukunftswerkstatt > M Pinnwand, Pinnwandpapier, Karten, Moderationsstifte, Pinn- nadeln 2 Std bis 2 Tage bis 15 TN AKTIONSFORM Moderationsmethode 1/3 1 Einsatzmöglichkeiten • zur Problem- und Ideenfindung • zur Erarbeitung von Problemlösung • für Entscheidungsprozesse, bei de- nen das Thema eine mittlere bis hohe Komplexität aufweist und bei denen relativ viele Betroffene beteiligt wer- den sollen 2 So wird’s gemacht Der Moderator führt die TN durch die verschiedenen Phasen der Moderation. 1. Anwärmen • Begrüßung TN und Einstieg (> L Ein- steigen). • Stellen Sie die Methode und ihre Re- geln vor (s. „Didaktisch-methodische Hinweise“). 1. Anwärmen Den Anfang gestalten, persönli- chen Zugang ermöglichen, Trans- parenz schaffen, Zielklarheit her- stellen 2. Sammeln Erheben von Themen von Bespre- chungspunkten, Sammeln von Problemen 3. Bewerten Zusammenfassen von Themen- bzw. Problemschwerpunkten (The- menspeicher); gewichten und aus- wählen 4. Bearbeiten der ausgewählten Themen, ar- beitsteilig in Kleingruppen mit vor- gegebenen Szenarios oder schritt- weise in der Gesamtgruppe 5. Entscheiden Lösungen präsentieren, diskutie- ren, entscheiden, Vereinbarungen über die Konsequenzen treffen, Absprachen treffen 6. Abschließen Rückblick: Reflexion über Ablauf und Ergebnis der Sitzung; Bilanz und Feedback Phasen der Moderation Quelle: Lehmeier/Müller 2003 Quelle: methoden-kartothek.de, veröffentlicht unter CC BY-SA

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VERWANDTE

MATERIAL & MEDIEN

SOZIALFORM

LERNZIEL

LERNPHASE

NEUN-FELDER-TAFEL

32

Kon

kret

isie

rung

Aktivierung

1

1

2

3

Einsteigen

Erarbeiten

Integrieren

Auswerten

Moderationsmethodeoder: Metaplan-Technik

Die Moderationsmethode kann zur Problem- und Ideenfindung, Problemlösung so-wie zur Vorbereitung von Entscheidungen eingesetzt werden.Der Moderator hilft der Gruppe, eigenverantwortlich zu arbeiten und Lösungen für ihre Fragen oder Probleme zu finden. Er beteiligt sich nicht inhaltlich, sondern ist nur für die Methode verantwortlich. Er führt die Gruppe durch die Phasen der Methode, führt in ihre Regeln und Materialien ein und agiert durch Fragen als Ge-sprächshelfer.

> A Fallbesprechung

> A Zukunftswerkstatt

> M Pinnwand, Pinnwandpapier,

Karten, Moderationsstifte, Pinn-

nadeln

2 Std bis 2 Tage

bis 15 TN

AKTIONSFORM

Moderationsmethode 1/3

1 Einsatzmöglichkeiten

•zurProblem-undIdeenfindung•zurErarbeitungvonProblemlösung•für Entscheidungsprozesse, bei de-nendasThemaeinemittlerebishoheKomplexität aufweist und bei denenrelativ viele Betroffene beteiligt wer-den sollen

2 So wird’s gemacht

Der Moderator führt die TN durch dieverschiedenenPhasenderModeration.

1. Anwärmen•BegrüßungTNundEinstieg(> L Ein-

steigen).•StellenSie dieMethode und ihreRe-geln vor (s. „Didaktisch-methodischeHinweise“).

Auswerten

1. Anwärmen

Den Anfang gestalten, persönli-

chenZugangermöglichen, Trans-

parenz schaffen, Zielklarheit her-

stellen

2. Sammeln

ErhebenvonThemenvonBespre-

chungspunkten, Sammeln von

Problemen

3. Bewerten

Zusammenfassen von Themen-

bzw.Problemschwerpunkten(The-

menspeicher);gewichtenundaus-

wählen

4. Bearbeiten

der ausgewählten Themen, ar-

beitsteiliginKleingruppenmitvor-

gegebenenSzenariosoderschritt-

weiseinderGesamtgruppe

5. Entscheiden

Lösungen präsentieren, diskutie-

ren, entscheiden, Vereinbarungen

über die Konsequenzen treffen,

Absprachentreffen

6. Abschließen

Rückblick: Reflexion über Ablauf

und Ergebnis der Sitzung; Bilanz

undFeedback

PhasenderModeration

Quelle:Lehmeier/Müller2003

Quelle: methoden-kartothek.de, veröffentlicht unter CC BY-SA

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Moderationsmethode 2/3

AKTIONSFORM

•Schaffen Sie Transparenz über dasVorgehen und Klarheit zu den ZielenderModeration.

•StimmenSieindasProblem/Themaein.PackenSiedasProblemineinepräziseFrageundvisualisierenSiediese.

2. SammelnWichtig: In allen folgenden SchrittentreffendieTNdieEntscheidungen.•SammelnSiedazuProbleme/Themenbzw. deren Teilaspekte (> A Karten-abfrage oder > A Zurufabfrage).

•Ordnenbzw.clusternSiedieErgebnisse.•BildenSieOberbegriffezudenjeweili-genClustern.

3. Bewerten•GewichtenSiedieProblem-/Themen-gruppen anhand einer vorgegebenenFrage (> A Punktabfrage).

•BildenSieeineRangordnung.

4. Bearbeiten•Formulieren und visualisieren Sie zuden gewählten Problem-/Themen-gruppenjeweilseineFrage.

•LassenSiedieFrageninKleingruppenvonca.3–5TNbearbeiten(> S Grup-penarbeit 4: Gruppenbildung).

•GebenSieeinBearbeitungsschemavor.

Beispiel: Fragen für die Kleingruppen

1.Ist-Kritik:WorinbestehtgenaudasProblem?

2.Soll-Vorstellungen: Welche Lö-sungsmöglichkeitensinddenkbar?

3.Evtl.Widerstände:WelcheLösungs-möglichkeitensindrealisierbar?

4.Evtl. erste Maßnahmen: Welchekonkreten Schritte schlagen Sievor? Wer macht was mit wem biswann?

5. Entscheiden•DieGruppenstellendieErgebnissevor

(> S Gruppenarbeit 5: Präsentation von Gruppenergebnissen).

•DieErgebnissewerdenschriftlichdisku-tiert:JedePositionwirdaufeinerKartenotiert,zugeordnetundangeheftet.

•Lassen Sie (konkrete) Vorschläge/Maßnahmen/Empfehlungen gewich-ten (> A Punktabfrage).

•Vereinbaren Sie Konsequenzen undtreffen Sie verbindliche Absprachen(Maßnahmenpläne).

6. Abschließen•ReflektierenSiekurzüberdenAblaufunddieErgebnisse.

•Räumen Sie Zeit für ein Fazit undFeedbackderTNein(> L Auswerten, > A Feedback).

•VereinbarenSieeinenFolgeterminmitdenTN.

3 Didaktisch-methodische Hinweise

DievorgestellteTechnikistvonderUn-ternehmensberatung Metaplan GmbH(Quickborn), vor allem von EberhardSchnelle, Mitte der Siebzigerjahre ent-wickelt worden. Workshops, Meetings,TeamsitzungenoderandereFormenvonergebnisorientierten Besprechungensind heute Alltag in vielen Organisa- tionen. Die Moderationsmethode bieteteine strukturierte Arbeitsform, um dieEffektivität,EffizienzundQualitätdieserZusammenkünftezuverbessern.Mit derModerationsmethode wird einePhilosophieverfolgt, inderMitsprache,Mitbestimmung und Mitverantwortungder Beteiligten im Mittelpunkt stehen.NichtüberdieKöpfederMenschenhin-weg,sondernmitdenKompetenzenderGruppe wird gearbeitet. Die dadurchangestrebteTransparenzüberEntschei-dungsprozesse und dieBeteiligung derTNkönnendieIdentifikationderTNmitdenErgebnissenbegünstigen.Deshalb sollte die Methode auch nichteingesetzt werden, wenn Entscheidun-gen bereits feststehen. „Scheinbetei-ligung“ oder das nachträgliche „Hin-moderieren“ zu bereits getroffenenEntscheidungen kommen leider immerwieder vor. Sieuntergraben jedochdasVertrauen in Leitung und ModerationunddiskreditierendieMethode.Besseristes,diebestehendenEntscheidungen

alsGrundlage füreineErarbeitungderUmsetzungspläne zu nutzen. HierfürkanndieModerationsmethodesehrguteingesetztwerden.DieModerationsmethodehatmitder> A ZukunftswerkstattdenhistorischenHin-tergrund, das demokratische Anliegenundz.T.dieRegelngemeinsam.DesWei-terenkönnendieTechnikenderModera-tionsmethode (z.B. > A Mind-Mapping, > A Zurufabfrage, > A Kartenabfrage, > A Punktabfrage)auchinLehr-/Lern-prozessen sehr gut eingesetzt werden.

Regeln der ModerationDie folgenden Regeln können für IhreTNaufeinem> M Flipchart visualisiert werden (> M Visualisierung).

Kooperationsregeln:

1.max.30Sek.Redezeit, 2.alleIdeenschriftlicherfassen, 3.Einwände notieren und optisch

kennzeichnen(z.B.Symbol:Blitz), 4.keinEinigungszwang, 5.ausredenlassen.

Regeln für das Beschriften der Karten:

1.Nur einenGedankenproKarteno-tieren!

2.Maximal dreizeilig, groß und deut-lich in Druckschrift schreiben!Klein-undGroßbuchstabenverwen-den!

3.Moderationsstifteverwenden! 4.MöglichstinkurzenAussagesätzen,

nichtinSchlagwörtern!

Tipps für den Moderator•FührenSiewennmöglicheineMode-ration zu zweit durch (Aufgabentei-lung:Diskussionsleitungund> M Vi-sualisierung).

•AchtenSieaufdie> A Gesprächsfüh-rung.

•VerhaltenSiesichneutral;äußernSiekeineeigeneMeinungzumThemaundkommentierenoderbewertensiekei-neBeiträge.

•StellenSiepräzise> A Fragen.•BeziehenSiealleTNein.

Quelle: methoden-kartothek.de, veröffentlicht unter CC BY-SA

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AKTIONSFORM

Moderationsmethode 3/3

LiteraturhinweiseDauscher/Maleh2006;Graessner2008;Hartmann/Rieger/Funk2007;Klebert/Schrader/Straub2006;Lehmeier/Müller2003;Mehrmann1993;Neuland2003;Schnelle-Cölln/Schnelle1998;Sperling/Stapelfeldt/Wasseveld2007

AutorenUlrichPapenkort,MirjamSoland

VORTEILE & CHANCEN

+Mitsprache,Mitbestimmung,Mitver-antwortung aller TN

+hilfreicheStrukturierungundVisuali-sierung

+GleichbehandlungundGleichberech-tigung aller TN

NACHTEILE & PROBLEME

–aufwendigeDokumentation–materialaufwendig–Ergebnissekönnennichteinfach

direkt kopiert und an die TN verteilt werden.

•Sprechen Sie „Störungen“ an (> A Störungen).

•Geben Sie eine konkrete ZeitspannefürdieBearbeitungan.

Moderationstechniken

> A Mind-Mapping > A Brainstorming > A Zurufabfrage > A Kartenabfrage > A Punktabfrage Themenspeicher Zwei-/Vierfelder-Tafel Problemanalyse-Schema Maßnahmenliste

„Beachten Sie, dass die Moderations-

methode ursprünglich eine Arbeits-

und keine Lernmethode ist. Bedenken

Sie stets, wie intensiv Sie die Methode

oder welche Elemente Sie in Kursen

nutzen können.“

Dr. Balkes rät

Quelle: methoden-kartothek.de, veröffentlicht unter CC BY-SA