(modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1...

44
1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

Transcript of (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1...

Page 1: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

1

Material zur Prüfungsvorbereitung

telc Deutsch C1 (modifiziertes Format)

Modelltest

von Margret Rodi und Beatrix Andree

Page 2: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

2

Impressum

Von Margret Rodi.

Leseverstehen Teil 1, Hörverstehen Teil 1 und Mündlicher Ausdruck von Beatrix

Andree.

Audios:

Aufnahme, Schnitt, Postproduktion: Christoph Tampe, Plan 1, München

Sprecherinnen und Sprecher: Ulrike Arnold, Farina Brock, Kathrin Gaube, Nina

Pietschmann, Evelyn Plank, Maren Rainer, Walter von Hauff, Crock Krumbiegel,

Matthias Christian Rehrl, Marc Stachel, Peter Veit

Hinweise zur Bewertung der Prüfungsteile Schriftlicher Ausdruck und Mündlicher

Ausdruck finden Sie in den Info- und Übungsmaterialien zur Prüfung telc Deutsch C1

(Modifiziertes Format 2016) unter:

https://www.telc.net/pruefungsteilnehmende/sprachpruefungen.html sowie im Anhang

des Lehrerhandbuchs Aspekte neu C1 (978-3-12-605040-1).

Page 3: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

3

Test Übersicht Testformat ................................................................................ 4

Leseverstehen ......................................................................................... 5

Sprachbausteine ...................................................................................... 16

Hörverstehen ........................................................................................... 18

Schriftlicher Ausdruck .............................................................................. 23

Mündliche Prüfung ................................................................................... 24

Antwortbogen S30 ................................................................................... 31

Informationen

Lösungsschlüssel ..................................................................................... 37

Transkripte der Hörtexte .......................................................................... 38

Page 4: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

4

Page 5: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

5

Leseverstehen, Teil 1

Lesen Sie den folgenden Text. Welche der Sätze a-h gehören in die Lücken 1-6? Es

gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Zwei Sätze können nicht zugeordnet werden.

Markieren Sie Ihre Lösungen für die Aufgaben 1-6 auf dem Antwortbogen.

Lücke (0) ist ein Beispiel.

Sie lesen den folgenden Artikel in einer Zeitschrift:

Glück als Schulfach

Glück und Schule – ob das zusammenpasst, wurde an der Willy-Helpach-Schule in

Heidelberg ausprobiert. 0 Ist Glück tatsächlich lehr- und lernbar?

Unter Glück verstehen wir einen positiven Zufall: Ich habe Glück gehabt. Oder einen

Zustand: glücklich sein. 1 .

Ein dauerhaftes Gefühl des Wohlbefindens würde man eher als Lebensglück oder

Lebenszufriedenheit bezeichnet werden. Aber wie erreichen wir Lebenszufrieden-

heit? Bloßer Willen reicht hier nicht aus.

Maslow hat in den 50er-Jahren eine Bedürfnispyramide aufgestellt. Auf den unters-

ten Stufen befinden sich die Mangelmotive: körperliche Grundbedürfnisse und Si-

cherheitsbedürfnisse. 2 Laut Maslow können wir nach Befriedigung der

niedrigeren Bedürfnisse in die oberen Schichten des menschlichen Glücks vorsto-

ßen. Auf den ersten Blick scheint die Theorie plausibel, könnten die Mangelbedürf-

nisse durch Konsum doch recht leicht zu befriedigen sein. Die höheren Stufen des

Glücksempfindens wären durch Identitätsfindung und Erkennen und Nutzen der ei-

genen Potenziale zu verwirklichen. Doch die Realität sieht leider anders aus. Laut

Maslows Bedürfnispyramide müssten in den reichen, wohlhabenden Ländern mehr

glückliche Menschen leben als in ärmeren Ländern. 3 .

Der Direktor der Willy-Helpach-Schule, Ernst Fritz-Schubert, ist davon überzeugt,

dass Sinnlosigkeit krank macht, dass Sinnfindung der Schlüssel zum Lebensglück

bedeutet.

4 Sie sollen ihre vielfältigen Potenziale erkennen lernen und durch Freude

an ihrem eigenen Tun eine Beziehung „zum gelingenden Leben“ herstellen. Die

Schülerinnen und Schüler sollen erkennen, dass sie Glück wählen und erlernen kön-

nen.

Das Unterrichtsfach Glück gliedert sich in fünf „Glücksbausteine“. Der erste Baustein

lautet: „Freude am Leben“. Dieser Baustein beinhaltet eine Unterstützung bei der

eigenen Identitätsfindung. 5 In dem zweiten Baustein mit dem Titel „Freude an

der Leistung“ geht es um ein mentales Training. Als Ziel wird die eigene innere Hal-

tung definiert. Der dritte Baustein vermittelt die Freude an der Bewegung. Nummer

vier beschäftigt sich mit dem Körper als Ausdrucksmittel. Auf der „Bühne des Le-

bens“ wird emotionales Lernen vermittelt. 6 .

Page 6: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

6

Alte philosophische (Aristoteles) und neue psychologische und neurobiologische Er-

kenntnisse (Bauer, Frankl, von Hentig) wurden so zu einem beeindruckenden Kon-

zept zusammengefasst und mit viel Enthusiasmus und Sachkenntnis unter dem Dach

der Schule zum Wohle der Schülerinnen und Schüler ins Leben gerufen. Viel Glück!

Page 7: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

7

Beispiel:

z Dort wurde nämlich das Schulfach Glück eingeführt.

a Danach folgen die sozialen Motive: Die Ich-Bedürfnisse und an der Spitze der

Pyramide steht das Bedürfnis nach Selbsterfüllung.

b Der letzte Baustein behandelt die Ernährung und das damit einhergehende

körperliche Wohlbefinden.

c Und es kann durch eigene Leistung erworben werden.

d In der Psychologie bedeutet Glück ein zeitlich begrenztes Gefühl der Hoch-

stimmung, ein Gefühl von großer innerer und äußerer Energie.

e Deshalb möchte er seinen Schülern Wege zum Glücklichsein aufzeigen.

f Forschungsergebnisse lassen jedoch den Schluss zu, dass wachsender

Wohlstand nicht proportional wachsendes Glück bzw. wachsende Lebenszu-

friedenheit bedeutet.

g Zum Glücklichsein gehört wesentlich mehr: Selbstachtung, Einfühlungsvermö-

gen, Freundschaft, Liebe, Humor und Optimismus.

h Es sollen Antworten auf die Frage gefunden werden: „Wer bin ich und wie

wirkt mein Handeln auf andere?“

Page 8: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

8

Leseverstehen, Teil 2

Lesen Sie den folgenden Text. In welchem Textabsatz a-e finden Sie die Antworten

auf die Fragen 7-12? Es gibt jeweils nur eine richtige Lösung. Jeder Absatz kann

Antworten auf mehrere Fragen enthalten. Markieren Sie Ihre Lösungen für die Auf-

gaben 7-12 auf dem Antwortbogen.

Beispiel:

In welchem Abschnitt …

0 warnt die Autorin?

In welchem Abschnitt …

7 erläutert die Autorin detailliert körperliche Prozesse?

8 ist die Autorin überrascht?

9 lobt die Autorin sich selbst?

10 zeigt die Autorin Alternativen auf?

11 argumentiert die Autorin wissenschaftlich?

12 zeigt die Autorin Verständnis für diejenigen, die sich nicht ins Eisbad trauen?

Kalt, aber gesund!

a

Ja! Ich habe es getan! Und habe jetzt, finde ich, allen Grund, mächtig stolz auf mich

zu sein. Denn in einen See zu steigen, auf dessen Wasseroberfläche neben sich

munter tummelnden Enten Eisbröckchen schwimmen, erfordert doch eine gewisse

Selbstüberwindung. Meine Freundin, die solange am Ufer fröstelnd von einem Fuß

auf den anderen trat, meinte: „Bist du jetzt komplett verrückt geworden? In dem kal-

ten Wasser holst du dir doch den Tod!“ Aber ich fühlte mich nach diesem zugegebe-

nermaßen kurzen Bad im eiskalten Wasser ehrlich gesagt so lebendig wie schon

lange nicht mehr. Auf die Idee mit dem Eisbaden hatte mich ein Kollege gebracht,

der darauf schwört und meint, er sei praktisch erkältungsfrei, seit er sich regelmäßig

ins kalte Nass traue. Dieser Kollege ist allerdings ein ganz harter Typ, einer, dem

man nicht unbedingt alles nachmachen muss. Und doch: Die steigende Zahl an Eis-

badenden, die ich allein im letzten Winter beobachten konnte, hat mich neugierig und

mutig werden lassen. Warum es also nicht doch einmal selbst versuchen?

Page 9: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

9

b

Eisbaden, so sagen viele, härtet ab und lässt die Zahl der Infekte, unter denen man

während einer Erkältungssaison durchschnittlich zu leiden hat, deutlich absinken.

Aber hält diese Behauptung auch einer medizinischen Überprüfung stand? Ja, das

tut sie. Untersuchungen ergaben nämlich, dass regelmäßiges Eisbaden das Immun-

system stärkt. Außerdem tun kurze, vernünftig dosierte Kälteschocks dem Körper

auch in anderer Hinsicht gut: Nicht umsonst werden zum Beispiel Fußballprofis nach

einem anstrengenden Spiel ins Eisbad geschickt, damit die überlasteten Muskeln

sich erholen können. Was passiert aber jetzt eigentlich genau im Organismus bei

einem Eisbad? Während des ersten Eintauchens in das um die 4 Grad warme (oder

vielmehr kalte) Wasser bleibt einem erstmal regelrecht die Luft weg. Man muss sich

ganz bewusst dazu zwingen, ruhig und gleichmäßig weiterzuatmen. Und selbstver-

ständlich ist der Körper einem heftigen Temperaturreiz ausgesetzt. Außen an der

Haut verringert sich die Temperatur drastisch, während sie in der Körpermitte, wo

sich die lebensnotwendigen Organe befinden, zuerst noch konstant bleibt. Aber dann

beginnt der Körper, auf die extremen Herausforderungen zu reagieren, indem er als

Kohlenhydrate gespeicherte Energie in Wärme umwandelt. Dadurch weiten sich die

Gefäße wieder, die sich beim ersten Kontakt mit dem Eiswasser spontan kontrahiert

hatten. Dies führt zu einer optimierten Blutzirkulation und macht so den Kreislauf

wieder stabil. Eisbader berichten dann von einem wunderbaren, angenehmen Pri-

ckeln auf der Haut. Eisbaden fördert also auf jeden Fall die Durchblutung des gesam-

ten Körpers.

c

Aber Vorsicht: Man sollte nie allein ins Eis gehen, sondern immer jemanden in der

Nähe haben, der einem notfalls hilft, falls der Kreislauf nicht mehr mitmacht. Und alle,

die Herz- oder sonstige gesundheitliche Probleme haben, sollten auf jeden Fall vor-

her die Erlaubnis ihres Arztes einholen. Für alle gilt: bloß nichts übertreiben! Schon

ein kurzes Eisbad reicht, um den Körper anzuregen; mehr als fünf Minuten sollte man

keinesfalls im Wasser bleiben, um Erfrierungen zu vermeiden. Und die weniger Käl-

teliebenden können immer noch auf sanftere Art und Weise etwas für ihre Gesund-

heit tun. Man kann ja auch einfach regelmäßig in die Sauna gehen oder bequem

morgens zu Hause Wechselduschen machen und sich danach im geheizten Bade-

zimmer anziehen.

d

Wenn Eisbaden so gesund ist, sollten es dann nicht viel mehr Menschen praktizie-

ren? Sollten nicht Ärzte es empfehlen, Krankenkassen dafür Werbung machen? Ei-

gentlich ja. Doch ihre Überzeugungsversuche wären vermutlich größtenteils verge-

bens, denn die meisten Menschen finden den Gedanken an einen derartigen Kälte-

schock so abschreckend, dass sie sich nicht dazu überwinden können, ins eiskalte

Nass zu tauchen. Aber mal ehrlich - wer kann es ihnen verdenken?

Page 10: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

10

Ohne meinen knallharten Kollegen wäre auch ich niemals im Winter in den See ge-

stiegen. So stehen die Chancen dafür, dass das Eisbaden eine Massenbewegung

wird, eher schlecht, und es wird wohl bei den ca. 2000 bis 3000 Eisbadern in

Deutschland bleiben, die sich schon ab Herbst in kleinen Gruppen treffen, um sich

nach und nach auf die größeren Herausforderungen des Winters vorzubereiten.

e

Und wussten Sie eigentlich, welch lange Tradition das Eisbaden hat? Mir war tat-

sächlich neu, dass das Eisbaden auf eine lange Geschichte zurückblicken kann.

Schon Johann Wolfgang von Goethe hackte im Winter das Eis des Flusses Ilm auf,

um dort zu baden. In Tschechien wird seit den 50er-Jahren des 20. Jahrhunderts am

zweiten Weihnachtsfeiertag ein Eisschwimmen in der Moldau veranstaltet. Es gibt

aber auch Menschen, die aus religiösen Motiven heraus ins eisige Wasser steigen. In

der russisch-orthodoxen Kirche wird am 19. Januar die Taufe von Jesus Christus

gefeiert. Deshalb gibt es in Russland die Tradition, an diesem Tag kreuzförmige Lö-

cher in das Eis von Flüssen zu hacken. Dann baden die Gläubigen in dem eisigen

Wasser. Dieses Ritual soll ihr Gewissen reinigen und sie außerdem vor Krankheiten

schützen.

Fazit: Warum auch immer man das Eisbaden praktiziert, es tut auf jeden Fall gut!

Page 11: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

11

Leseverstehen, Teil 3

Lesen Sie den folgenden Text und die Aussagen 13-23. Welche der Aussagen sind

richtig (+), falsch (–) oder gar nicht im Text enthalten (x)? Es gibt jeweils nur eine

richtige Lösung. Markieren Sie Ihre Lösungen für die Aufgaben 13-23 auf dem Ant-

wortbogen.

_________________________________________________ (Überschrift)

1 Kiro singt – und seine Kolleginnen und Kollegen schauen nicht gerade begeistert,

denn seine Stimme klingt alles andere als schön. Nur einen Zuhörer stimmt allein

die Tatsache euphorisch, dass Kiro von sich aus so etwas wie eine Melodie her-

vorgebracht hat, und das ist sein Entwickler. Kiro ist nämlich ein Roboter. Und

gleichzeitig ist er das wohl unberechenbarste Ensemblemitglied in einer Oper über

Menschen und Maschinen. Und die Tatsache, dass weder der Dirigent noch der

Roboterentwickler wissen, wie Kiro reagieren wird, verlangt von denen, die mit ihm

gemeinsam musizieren sollen, eine extrem hohe Bereitschaft zu Flexibilität und

Spontaneität.

2 Ein Roboter als Opernsänger – das ist zugegebenermaßen eine eher seltene Er-

scheinung. Aus der industriellen Produktion sind Roboter hingegen nicht mehr

wegzudenken. Schon seit Jahrzehnten erledigen sie monotone Tätigkeiten wie

beispielsweise Fließbandarbeiten, körperlich anstrengende oder gefährliche Auf-

gaben wie das Heben schwerer Lasten oder das Hantieren mit giftigen Chemika-

lien. Eine neue Entwicklung in diesem Bereich aber sind mit künstlicher Intelligenz

ausgestattete Automaten, die ständig dazulernen. Sie spüren, wenn sie ihre

menschlichen Kollegen gefährden, und müssen deshalb auch nicht mehr in extra

abgetrennten Bereichen arbeiten wie ihre Vorgänger, sondern sie agieren Seite an

Seite mit den Menschen.

3 Noch wichtiger, aber gleichzeitig auch umstrittener als in der Produktion ist die

Interaktion zwischen Mensch und Roboter in der Pflege. In manchen Kliniken

räumen Roboter schon das benutzte Geschirr ab. Sie verfügen jedoch auch noch

über ganz andere Fähigkeiten. Heutzutage, wo jede Pflegetätigkeit dokumentiert

werden muss, übernehmen sie teilweise auch schon die Führung der Krankenak-

ten. Eigentlich eine elegante Lösung, könnte man meinen, empfinden doch viele

Pflegekräfte dieses Buchführen über jede einzelne Medikamentengabe und

Wundversorgung als lästige Routine. Doch eine elegante Lösung bleibt es nur, so-

lange die Roboter das Pflegepersonal lediglich entlasten statt es überflüssig zu

machen. Denn für hilfebedürftige Patienten kann nichts die menschliche Interakti-

on mit ein paar freundlichen Worten oder aufmunternden Gesten ersetzen. Kritiker

plädieren deshalb dafür, dass Menschen nicht gegen Roboter ausgetauscht wer-

den, sondern dass die Roboter den Menschen lediglich mehr Zeit verschaffen soll-

ten für das, was nur lebende Personen können, nämlich Empathie und Wärme zu

geben.

Page 12: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

12

4 Die Digitalisierung schreitet auch in einem weiteren Bereich fort, von dem man

früher oft dachte, er sei gegen Automatisierung gefeit: in dem der Wissensvermitt-

lung. Es gibt zum Beispiel schon für Kleinstkinder unzählige Lernprogramme und

auch Online-Kurse bekommen immer mehr Zulauf. Es scheint einfach so verführe-

risch, zu lernen, wann, wo und mit wem man will. Aber eines können weder Lern-

programme noch Onlinekurse bisher so gut wie Lehrkräfte aus Fleisch und Blut,

mit denen man sich im selben Raum befindet: Loben und motivieren, aber auch

ein detailliertes individuelles Feedback über den Lernprozess geben, neue Lern-

strategien und Lerntechniken aufzeigen und vor allem auch mal trösten, wenn je-

mand an der Komplexität der Materie zu verzweifeln droht.

5 Lehrkräfte und medizinisches Personal scheinen also zumindest mittelfristig in

vielerlei Hinsicht noch unersetzbar zu sein. Da ist eine andere Berufsgruppe, die

auch immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Kunden hat, schon un-

mittelbarer bedroht: die Taxifahrer. Denn in manchen Ländern sind schon selbst-

fahrende Autos auf den Straßen unterwegs. Sie verfügen ebenfalls über künstliche

Intelligenz und lernen bei jeder Fahrt dazu, indem sie Verkehrssituationen und die

jeweils optimale Reaktion speichern.

6 Eben diese Anwendung bietet nun einen guten Ansatzpunkt zur Diskussion der

ethischen Probleme, die die Nutzung künstlicher Intelligenz aufwirft. Wer haftet,

wenn eine Maschine einen Unfall verursacht? Und welche moralischen Werte le-

gen wir an, wenn wir zum Beispiel die Steuerung eines autonom fahrenden Wa-

gens programmieren? Interessanterweise differieren solche Werte von Kultur zu

Kultur. So wird im westlich geprägten Kulturkreis der Minimierung der Zahl von

unschuldigen Unfallopfern mehr Bedeutung beigemessen als anderswo, wo das

Wohl der fahrenden Personen in der Prioritätenliste weiter oben steht. Da die

diesbezügliche Diskussion noch lange nicht abgeschlossen ist, sind selbstfahren-

de Kraftfahrzeuge auf Deutschlands Straßen bisher noch nicht zugelassen.

7 Durch die zunehmende Verbreitung intelligenter Roboter kommen wir nicht mehr

umhin, eine grundsätzliche Diskussion über die Zukunft der Arbeit zu führen. Vor

30 Jahren mussten wenigstens Personen mit akademischer Ausbildung keine

Angst davor haben, von Robotern ausgestochen zu werden. Doch heute, wo

selbst in der Anwaltsbranche der Schriftverkehr teils automatisiert ist und komple-

xe juristische Korrespondenz durch Computerprogramme erledigt wird, machen

digitale Systeme auch Angestellte überflüssig, die bisher die anspruchsvolleren

Aufgaben übernahmen. Es scheint ein unaufhaltsamer Prozess zu sein, dass al-

les, was digitalisiert und automatisiert werden kann, auch digitalisiert wird – und

Politiker, die daran etwas ändern oder diese Veränderungen zumindest bewusst

mitgestalten wollen, erscheinen seltsam machtlos.

Page 13: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

13

8 À propos Politik: Wie wir Informationen beschaffen, austauschen und bewerten,

auch das hat sich im Zeitalter der digitalen Kommunikation fundamental verändert.

Zwar sind fast alle Informationen überall sofort greifbar, aber die individuelle Auf-

merksamkeitsspanne hat sich mittlerweile so verkürzt, dass die Geduld für die

Lektüre längerer Texte oft nicht reicht - sie müssen unterhaltsamen Informations-

happen weichen. Und darin sehen Skeptiker der Digitalisierung auch eine Gefahr

für unsere Demokratie. Kaum jemand nutzt z. B. vor Wahlentscheidungen das In-

ternet mit seinen schier unerschöpflichen Quellen zu weiterführenden Recher-

chen, wenn ihn oder sie auch über Twitter verbreitete Kurznachrichten erreichen

und - vermeintlich - ausreichend informieren. Wahlentscheidungen fallen damit oft

weniger für politische Programme als für die Personen, die diese vertreten.

9 Was in der politischen Debatte zu beobachten ist, hält natürlich auch in der priva-

ten Kommunikation Einzug. Wer schreibt z. B. noch Briefe mit Stift und Papier und

hat die Geduld, auf eine Antwort per Post zu warten? Wir kommunizieren dank der

neuen Möglichkeiten in immer kürzeren Zeitabständen miteinander, aber diese

Kommunikation bleibt tendenziell oft eher auf der Oberfläche. Das wird wohl in ab-

sehbarer Zeit auch so bleiben, da sich die technischen Entwicklungen und die

damit einhergehenden Veränderungen der Gewohnheiten nicht zurückdrehen las-

sen.

10 Ein weiteres Problem der Digitalisierung, das Skeptiker schon lange konstatieren,

ist der zunehmende Verlust der Privatsphäre. Wir geben unsere privaten Daten

nicht nur freiwillig den großen Internetkonzernen preis, wir akzeptieren auch still-

schweigend, dass sie zum Gold des digitalen Zeitalters geworden sind. Denn was

wäre die Alternative? Auf die neuen Kommunikationsmöglichkeiten - die nun mal

mit der Preisgabe von Daten verbunden sind - oder gar das Smartphone verzich-

ten? Für viele wäre das sicher keine Lösung, leiden sie doch regelrecht unter

Phantomschmerzen, wenn sie ihr Handy einmal nicht dabei haben. Aber zu Recht

geben Kritiker zu bedenken, dass die gesammelten Daten irgendwann auch ge-

gen die Nutzer verwendet werden könnten - zum Beispiel von Krankenkassen, die

dann denjenigen höhere Beiträge abverlangen, deren Schrittzähler-App zu wenig

Bewegung dokumentiert.

11 Und seit die Computer uns Menschen selbst in einem so komplexen Spiel wie

dem asiatischen Go besiegt haben, von Schach ganz zu schweigen, müssen wir

unumschränkt eingestehen, dass sie sogar lernfähig sind, was Strategien angeht.

In nicht allzu ferner Zukunft werden Rechner Software entwickeln, die Roboter

lenkt, die wiederum ständig verbesserte Maschinen bauen. Menschen braucht

man dann in der industriellen Produktion gar nicht mehr.

Page 14: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

14

12 Oder doch noch? Denn in bestimmten Bereichen werden Menschen nicht so

schnell ersetzbar sein, weil es weiterhin spezifisch menschliche Kompetenzen

gibt, die Roboter nicht so schnell werden meistern können. Dazu gehört, sich mit-

hilfe der Interpretation von Gefühlsäußerungen spontan in einer ungewohnten Si-

tuation zu orientieren oder sich auf der Grundlage eigener Erfahrungen und Erin-

nerungen prinzipiell neue, kreative Lösungen für die verschiedenartigsten Proble-

me auszudenken.

13 Unsere Zukunft wird digital sein – daran besteht keinerlei Zweifel. Aber ob wir uns

neben singenden Robotern wie Kiro auch an mehr Roboterpräsenz im Alltag ge-

wöhnen müssen, das wird sich noch zeigen. Und ob wir Menschen gesünder und

glücklicher, unser Demokratien lebendiger, unsere persönlichen Freiheiten größer,

unsere Umwelt sauberer und unsere Arbeit befriedigender sein wird – das liegt in

unseren Händen. Noch.

Page 15: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

15

Welche der Aussagen sind richtig (+), falsch (-) oder nicht im Text enthalten (x)?

13 Bei der Zusammenarbeit mit dem Roboter Kiro müssen die Opernsängerinnen

und -sänger viel improvisieren.

14 Bei der direkten Zusammenarbeit von Menschen mit Robotern der neuesten Ge-

neration gibt es viele Unfälle.

15 Roboter werden vermehrt in privaten Haushalten eingesetzt.

16 Der Einsatz von Pflegerobotern sollte dazu führen, dass Krankenhauspersonal

eingespart werden kann.

17 Bücher werden in Zukunft beim Lernen kaum mehr eine Rolle spielen.

18 Die flächendeckende Einführung selbstfahrender Autos scheitert bisher an mora-

lischen Fragen.

19 Die Automatisierung ist ein Prozess, der sich politisch nur schwer kontrollieren

lässt.

20 Unser Kommunikationsverhalten wird sich bald noch einmal grundlegend verän-

dern.

21 Die Krankenkassen haben verschiedene Präventionsprogramme gegen Online-

sucht entwickelt.

22 Bald werden digitale Systeme eigenständig miteinander kommunizieren.

23 Roboter werden demnächst Menschen komplett ersetzen können.

Welche der Überschriften a, b oder c trifft die Aussage des Textes am besten? Mar-

kieren Sie Ihre Lösung für die Aufgabe 24 auf dem Antwortbogen.

24 a Die Arbeitswelt von morgen – pro und contra Robotereinsatz

b Mensch gegen Maschine – die Computer sind schon schlauer als wir

c Unsere digitale Zukunft – Risiken und Chancen

Page 16: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

16

Sprachbausteine

Lesen Sie den folgenden Text. Welche Lösung (a, b, c oder d) ist jeweils richtig?

Markieren Sie Ihre Lösungen für die Aufgaben 25-46 auf dem Antwortbogen. Lücke

(0) ist ein Beispiel.

Thema Arbeitsvertrag – das Wichtigste in Kürze

Ein Arbeitsvertrag 0 die jeweiligen Rechte und Pflichten von Arbeitgeber und

Arbeitnehmer. Der Arbeitnehmer erklärt sich dazu bereit, sogenannte abhängige Ar-

beit 25 , der Arbeitgeber verpflichtet sich dafür zur Zahlung einer Vergütung.

Bestehen Sie unbedingt 26 , Ihren Arbeitsvertrag schriftlich zu bekommen!

Denn nur bei 27 eines schriftlichen Vertrags haben Sie notfalls bei Ausei-

nandersetzungen mit Ihrem Arbeitgeber vor Gericht einen gültigen Nachweis dar-

über, was Sie mit ihm 28 haben.

Prinzipiell 29 zwischen zwei Arten von Verträgen unterschieden. Bekommen

Sie einen 30 Vertrag, muss darin stehen, wann das Arbeitsverhältnis en-

det. In Verträgen ohne Befristung muss die Kündigungsfrist genannt 31 .

Sie beträgt normalerweise vier Wochen zum Monatsende. Davon abweichende Fris-

ten können aber 32 vereinbart werden. Mittlerweile stellen tatsächlich viele

Unternehmen nur noch befristet ein, 33 sie mehr Flexibilität in der Perso-

nalplanung haben. Diese Praxis wird von den Gewerkschaften kritisiert, nicht zuletzt,

weil sie in vielen Fällen gleichzeitig 34 eine heimliche Verlängerung der

Probezeit bedeutet. Nach deutschem Recht darf die Befristung ohne entsprechenden

Sachgrund auf ein- und derselben Stelle 35 nur maximal zwei Jahre dau-

ern.

Einer 36 im Arbeitsvertrag sollte die Tätigkeitsbeschreibung sein. 37

detaillierter diese ist, desto schwieriger ist es für den Arbeitgeber, den Arbeitnehmer

für andere als die im Vertrag aufgeführten Aufgaben 38 . Deshalb ist vor

allem in 39 Unternehmen die Tätigkeitsbeschreibung oft nicht sehr detailliert.

40 Experten für Arbeitsrecht ist dies aber nicht negativ zu bewerten. Es hat im

Gegenteil 41 für beide Seiten: Arbeitgeber können ihren Mitarbeitern je

nach Bedarf Aufgaben zuweisen, und diese wiederum sind

den, 42 sie mehr Abwechslung im Arbeitsalltag haben.

Natürlich ist auch das Gehalt ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsvertrags. Es wird

43 zu Monatsbeginn oder am 15. des jeweiligen Monats ausgezahlt.

Genauso wenig 44 Arbeitsort und Arbeitszeit im Arbeitsvertrag fehlen. Der

Arbeitsort ist, wenn nicht anders 45 , der Sitz des Unternehmens. Die Ar-

beitszeit beträgt in Deutschland meistens zwischen 38 und 40 Stunden. Das Wo-

chenende ist, falls es die Tätigkeit nicht anders erfordert, normalerweise frei. 46

hat der Arbeitnehmer Anspruch auf mindestens 20 Tage Urlaub pro Jahr.

Page 17: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

17

Beispiel

0 a beschreibt

b ernennt

c kennt

d zählt

25 a geleistet b leisten wird c leisten d zu leisten

26 a daran b darauf c damit d dazu

27 a Abschluss b Aufschluss c Beschluss d Entschluss

28 a entsprochen b vereinbart c vertragen d zugestimmt

29 a hat b ist c war d wird

30 a befristende b befristenden c befristete d befristeten

31 a werden b worden c würden d wurden

32 a beiseite b besonders

c einzeln d gesondert

33 a aufgrund b damit c denn d infolge

34 a so zu sagen b so zusagen c so-zu-sagen d sozusagen

35 a in der Art b in Folge c in der Norm d in der Regel

36 a die ersten Punkte b den ersten Punkten c der ersten Punkte d des ersten Punktes

37 a Je b Um c So d Wie

38 a anzuweisen b einzusetzen c zu verwenden d zu besetzen

39 a kleiner b kleinere c kleineren d kleinerem

40 a Bei b Für c Laut d Zufolge

41 a Einschränkungen b Erfolg c Favoriten d Vorteile

42 a da b denn c ob d wie

43 a entweder b oder c sondern d weder

44 a dürfen b können c müssen d wollen

45 a angab b angeben c angegeben d angibt

46 a Außerhalb b Mehr c Speziell d Zusätzlich

Page 18: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

18

Hörverstehen, Teil 1

Sie hören die Meinungen von acht Personen. Sie hören die Meinungen nur einmal.

Entscheiden Sie beim Hören, welche Aussage (a-j) zu welcher Person (Spreche-

rin/Sprecher 1-8) passt. zwei Aussagen passen nicht. Markieren Sie Ihre Lösungen

für die Aufgaben 47-54 auf dem Antwortbogen.

Lesen Sie jetzt die Aussagen a-j. Sie haben dazu eine Minute Zeit.

Genug Zeit?

a Wir sollten uns überlegen, was wir wirklich wollen.

b Es kann befreiend wirken, die Ansprüche herunterzuschrauben

c Wir wären viel glücklicher, wenn wir uns auf uns selbst konzentrieren würden.

d Die Deutschen sind doch Freizeitweltmeister.

e Ich habe den Umgang mit Zeit gelernt.

f Schnelligkeit wird mit Effizienz verwechselt.

g Es gibt ein breites Angebot, um das Leben zu verlangsamen.

h Alles wird immer schneller und wir gewöhnen uns daran.

i Wie wir mit Zeit umgehen, ist erlernt.

j Man sollte einige Regeln im Arbeitsbereich ändern.

Page 19: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

19

Hörverstehen, Teil 2

Sie hören eine Radiosendung. Sie hören die Sendung nur einmal. Entscheiden Sie beim Hören, welche Aussage (a, b oder c) am besten passt. Markieren Sie Ihre Lö-sungen für die Aufgaben 55-64 auf dem Antwortbogen. Lesen Sie jetzt die Aufgaben 55-64. Sie haben dazu drei Minuten Zeit.

55 Wenn Frau Bode Auto fährt, a denkt sie über aktuelle Termine in ihrer Arbeit nach. b konzentriert sie sich voll auf diese Aufgabe. c telefoniert sie oft mit Angehörigen. 56 Das Gehirn kann a komplizierte Informationen nicht synchron verarbeiten. b mehr als zwei einfache Aufgaben parallel erledigen. c effektiv zwischen verschiedenen schwierigen Aufgaben wechseln. 57 Frauen sind laut Frau Bode beim Multitasking a deutlich erfolgreicher als Männer. b genauso überfordert wie Männer. c wegen ihrer Sozialisation im Vorteil. 58 Der Arbeitsalltag ist im 21. Jahrhundert a aufgrund der modernen Medien leichter geworden. b objektiv stressiger als im 20. Jahrhundert. c stark geprägt durch die Digitalisierung. 59 Der Begriff „Multitasking“ a bezeichnet ein Verhalten, das viele Arbeitsmediziner erstrebenswert finden. b steht dafür, dass verschiedene Befehle zugleich befolgt werden. c wurde im Kontext arbeitspsychologischer Forschungen geprägt. 60 Nach der Unterbrechung einer Aufgabe a braucht man ungefähr eine Viertelstunde, um sich wieder in sie hineinzuden- ken. b geht man wieder mit neuem Schwung an die Sache. c ist die Konzentration normalerweise sofort wiederhergestellt. 61 Um wirklich effektiv arbeiten zu können, empfiehlt Frau Bode a das Handy nur zu privaten Zwecken zu nutzen. b einen zweiten Bildschirm am Arbeitsplatz. c E-Mails nur zu bestimmten Zeiten zu beantworten. 62 Untersuchungen zufolge leiden Büroangestellte am meisten darunter, dass sie a unter starkem Termindruck stehen. b viele Aufgaben gleichzeitig erledigen müssen. c von Kolleginnen oder Kollegen gemobbt werden.

Page 20: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

20

63 Die größte Herausforderung heutzutage ist es, a immer für Familie und Freunde erreichbar zu sein. b sich von Ansprüchen des Arbeitgebers abzugrenzen. c sich selbst Zeiten der Erholung zu gönnen. 64 Um arbeitsbedingten Stress abzubauen, sollte man laut Frau Bode a mit anderen die Probleme aus der Arbeit besprechen. b sich immer wieder bewusst auf sich selbst konzentrieren. c zweimal die Woche intensiv Sport treiben.

Page 21: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

21

Hörverstehen, Teil 3

Sie hören einen Vortrag. Sie hören den Vortrag nur einmal. Sie haben Handzettel mit den Folien der Präsentation Sie hören einen Vortrag. Sie hören den Vortrag nur ein-mal. Sie haben Handzettel mit den Folien der Präsentation erhalten. Schreiben Sie die fehlenden Informationen stichwortartig in die freien Zeilen 65-74 in der rechten Spalte. Die Lösung 0 ist ein Beispiel. Lesen Sie jetzt die Stichworte. Sie haben dazu eine Minute Zeit. Präsentation

Ihre Lösungen

Vortragsreihe „Aspekte der Karriere-planung“ Heute: Karin Reuter

0 „Tipps zur Unternehmensgründung“

_____________________________________

_____________________________________

_____________________________________

_____________________________________

_____________________________________

0 „…“

Voraussetzungen für die Gründung Wichtige Charakterzüge sind:

65 __________________________________

_____________________________________

_____________________________________

66 __________________________________

_____________________________________

_____________________________________

65 … Unerlässliche Ressourcen sind: 66 …

Die Geschäftsidee Vor eigener Gründung prüfen:

67 __________________________________

_____________________________________

_____________________________________

68 __________________________________

_____________________________________

_____________________________________

67 … Alternative zur eigenen Gründung: 68 …

Page 22: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

22

Präsentation Ihre Lösungen

Wichtige Elemente des Business-plans Inhaltliche Aspekte wie:

69 __________________________________

_____________________________________

_____________________________________

70 __________________________________

_____________________________________

_____________________________________

69 …

sowie finanzielle Aspekte wie:

70 …

Die Finanzierung Beim Startkapital unbedingt berücksich-tigen, dass…

71 __________________________________

_____________________________________

_____________________________________

72 __________________________________

_____________________________________

_____________________________________

71 …

Außerdem realistisch einschätzen, ob … 72 …

Weitere wichtige Formalitäten: Pflichten von Unternehmerinnen

73 __________________________________

_____________________________________

_____________________________________

74 __________________________________

_____________________________________

_____________________________________

73 …

Das Risiko einschränken, indem … 74 …

Sie haben jetzt fünf Minuten Zeit, Ihre Antworten zu den Aufgaben 65-74 auf den Antwortbo-

gen zu übertragen.

Page 23: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

23

Schriftlicher Ausdruck

Wählen Sie eines der folgenden zwei Themen. Schreiben Sie einen Text, in dem Sie

Ihren eigenen Standpunkt dazu erarbeiten und argumentativ darlegen. Ihr Text soll

etwa 350 Wörter umfassen.

Sie haben 70 Minuten Zeit.

Thema 1

Die Gewerkschaftszeitung Ihrer Firma lädt Leserinnen und Leser jeden Monat ein, kontrovers über ein Thema zu diskutieren und die eigene Meinung darzulegen. In der aktuellen Ausgabe geht es um folgende Frage: Müssen wir für die Firma immer er-reichbar sein?

Führen Sie Argumente an, legen Sie Vor- und Nachteile dar und begründen Sie am Schluss Ihre eigene Position. Die folgenden Aussagen geben Ihnen erste Ideen:

„Ich finde, alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ein Recht auf ungestörte Freizeit. Sonst können sie sich nie richtig von der Arbeit erholen.“

„Für mich in meiner verantwortungsvollen Position ist es selbstverständlich, im Notfall auch am Wochenende erreichbar zu sein. Irgendwer muss doch die Entscheidungen treffen, wenn es Probleme gibt!“

oder

Thema 2

Im Internet sind Sie in einem Diskussionsforum auf folgende Frage gestoßen: Soll man Mädchen und Jungen in bestimmten Fächern getrennt unterrichten? Das Forum hat alle Nutzerinnen und Nutzer dazu eingeladen, sich kritisch mit diesem kontrover-sen Thema auseinanderzusetzen und ihre eigene Meinung darzulegen. Schreiben Sie einen Beitrag für dieses Forum.

Führen Sie Argumente an, legen Sie Vor- und Nachteile dar und begründen Sie am Schluss Ihre eigene Position. Die folgenden Aussagen geben Ihnen erste Ideen:

„Auf jeden Fall! Mädchen trauen sich zum Beispiel in Physik viel mehr und sind viel aktiver bei den Experimenten dabei, wenn sie unter sich sind.“

„Ich bin dagegen - später im Arbeitsleben müssen sie ja auch miteinander klarkom-men. Und dann können die Mädchen schon mal üben, sich gegen die Jungen durch-zusetzen.“

Page 24: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

24

Mündliche Prüfung

Aufbau der Mündlichen Prüfung

Zu Beginn führen die Prüfenden und Teilnehmenden ein kurzes Gespräch, in dem

sie sich miteinander bekannt machen.

Teil 1A: Präsentation (ca. 3 Minuten)

Teilnehmerin bzw. Teilnehmer A erhält ein Aufgabenblatt mit zwei Themen. Eines

dieser Themen soll sie oder er in ca. 3 Minuten präsentieren.

Teil 1B: Zusammenfassung und Anschlussfragen (ca. 2 Minuten)

Nach der Präsentation von Teilnehmerin bzw. Teilnehmer A fasst Teilnehmerin bzw.

Teilnehmer B zusammen, was für sie bzw. ihn besonders bemerkenswert war. Er soll

nicht eine eventuell bereits am Ende der Präsentation erfolgte Zusammenfassung

wiederholt werden. Außerdem stellt Teilnehmerin bzw. Teilnehmer B mindestens ei-

ne Frage zum Thema der Präsentation. Auch die Prüfenden dürfen Fragen stellen.

Im Anschluss daran folgen die Präsentation von Teilnehmerin bzw. Teilnehmer B und

die Zusammenfassung mit Nachfrage seitens Teilnehmerin bzw. Teilnehmer A. Dazu

dürfen während der Präsentation Notizen gemacht werden.

Teil 2: Diskussion (6 Minuten)

Die Teilnehmenden erhalten ein Thema, das sie miteinander diskutieren sollen. Es

soll ein Austausch von Argumenten stattfinden. Falls die Diskussion nicht das erfor-

derliche sprachliche Niveau erreicht, greifen die Prüfenden mit Hilfe von ergänzen-

den Fragen ein.

Page 25: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

25

Teilnehmer/in A

Teil 1A Präsentation (3 Minuten)

Aufgabe

In einem Kulturverein sollen Sie ein Kurzreferat (ca. 3 Minuten) halten. Wählen Sie

eines der Themen aus. Sie können sich Notizen machen (Stichworte, keinen zu-

sammenhängenden Text). Denken Sie auch an eine Einleitung (Beispiel, eigene Er-

fahrung, …) und an einen Schluss bzw. ein Fazit. Ihr Vortrag soll gut gegliedert sein

und das Thema klar und detailliert darstellen. Im Anschluss werden Ihnen Fragen

gestellt.

Themen

Welche positiven oder negativen Erfahrungen haben Sie mit dem öffentlichen

Nahverkehr in Deutschland gemacht? Berichten Sie!

Berichten Sie über das Bildungssystem in einem Land Ihrer Wahl. Welche Vorteile

und welche Nachteile sehen Sie im Vergleich zu dem System in Deutschland?

Teil 1B Zusammenfassung und Anschlussfragen (2 Minuten)

Aufgabe

Machen Sie sich Notizen, während Ihre Partnerin oder Ihr Partner ihre bzw. seine

Präsentation vorträgt. Im Anschluss an die Präsentation sagen Sie dann zusam-

menfassend, was Ihre Partnerin oder Ihr Partner vorgetragen hat.

Stellen Sie dann Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner Anschlussfragen.

Page 26: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

26

Teilnehmer/in B

Teil 1A Präsentation (3 Minuten)

Aufgabe

In einem Kulturverein sollen Sie ein Kurzreferat (ca. 3 Minuten) halten. Wählen Sie

eines der Themen aus. Sie können sich Notizen machen (Stichworte, keinen zu-

sammenhängenden Text). Denken Sie auch an eine Einleitung (Beispiel, eigene Er-

fahrung, …) und an einen Schluss bzw. ein Fazit. Ihr Vortrag soll gut gegliedert sein

und das Thema klar und detailliert darstellen. Im Anschluss werden Ihnen Fragen

gestellt.

Themen

Berichten Sie über das Krankenversicherungssystem/Sozialsystem in einem Land

Ihrer Wahl. Welche Vorteile und welche Nachteile sehen Sie im Vergleich zu dem

System in Deutschland?

Wägen Sie ab: Was ist/war Ihnen bei der Wahl Ihres letzten/kommenden Urlaubs-

ziels wichtiger – ein Urlaub zum Erholen/Entspannen oder die Entdeckung von et-

was Neuem/Abenteuerlichem?

Teil 1B Zusammenfassung und Anschlussfragen (2 Minuten)

Aufgabe

Machen Sie sich Notizen, während Ihre Partnerin oder Ihr Partner ihre bzw. seine

Präsentation vorträgt. Im Anschluss an die Präsentation sagen Sie dann zusam-

menfassend, was Ihre Partnerin oder Ihr Partner vorgetragen hat.

Stellen Sie dann Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner Anschlussfragen.

Page 27: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

27

Teilnehmer/in C

Teil 1A Präsentation (3 Minuten)

Aufgabe

In einem Kulturverein sollen Sie ein Kurzreferat (ca. 3 Minuten) halten. Wählen Sie

eines der Themen aus. Sie können sich Notizen machen (Stichworte, keinen zu-

sammenhängenden Text). Denken Sie auch an eine Einleitung (Beispiel, eigene Er-

fahrung, …) und an einen Schluss bzw. ein Fazit. Ihr Vortrag soll gut gegliedert sein

und das Thema klar und detailliert darstellen. Im Anschluss werden Ihnen Fragen

gestellt.

Themen

Berichten Sie über die Rolle/Stellung des Mannes in Ihrem Heimatland.

Viele Menschen haben ein zeitraubendes Hobby. Sie widmen ihre ganze freie Zeit

diesem Zeitvertreib. Beschreiben Sie Vor- und Nachteile solchen Vergnügens.

Teil 1B Zusammenfassung und Anschlussfragen (2 Minuten)

Aufgabe

Machen Sie sich Notizen, während Ihre Partnerin oder Ihr Partner ihre bzw. seine

Präsentation vorträgt. Im Anschluss an die Präsentation sagen Sie dann zusam-

menfassend, was Ihre Partnerin oder Ihr Partner vorgetragen hat.

Stellen Sie dann Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner Anschlussfragen.

Page 28: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

28

Teilnehmer/in A / B / (C)

Teil 2 Diskussion (6 Minuten)

Sie unterhalten sich mit Freunden. Diskutieren Sie mit Ihrer Partnerin bzw. Ihrem

Partner über das folgende Thema:

Demonstrationen und/oder Streik bringen nichts.

Aufgabe

Wie verstehen Sie diese Aussage?

Sagen Sie, inwieweit Sie mit der Aussage übereinstimmen oder sie ablehnen.

Geben Sie dazu Gründe und Beispiele an.

Gehen Sie auch auf die Argumente Ihrer Partnerin oder Ihres Partners ein.

Page 29: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

29

Teilnehmer/in A / B / (C)

Teil 2 Diskussion (6 Minuten)

Sie unterhalten sich mit Freunden. Diskutieren Sie mit Ihrer Partnerin bzw. Ihrem

Partner über das folgende Thema:

Der Umweltschutz geht uns alle an.

Aufgabe

Wie verstehen Sie diese Aussage?

Sagen Sie, inwieweit Sie mit der Aussage übereinstimmen oder sie ablehnen.

Geben Sie dazu Gründe und Beispiele an.

Gehen Sie auch auf die Argumente Ihrer Partnerin oder Ihres Partners ein.

Page 30: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

30

Teilnehmer/in A / B / (C)

Teil 2 Diskussion (6 Minuten)

Sie unterhalten sich mit Freunden. Diskutieren Sie mit Ihrer Partnerin bzw. Ihrem

Partner über das folgende Thema:

Fernsehen kann bilden.

Aufgabe

Wie verstehen Sie diese Aussage?

Sagen Sie, inwieweit Sie mit der Aussage übereinstimmen oder sie ablehnen.

Geben Sie dazu Gründe und Beispiele an.

Gehen Sie auch auf die Argumente Ihrer Partnerin oder Ihres Partners ein.

Page 31: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

31

Leseverstehen

Page 32: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

32

Hörverstehen

Page 33: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

33

Page 34: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

34

Schriftlicher Ausdruck

Page 35: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

35

Page 36: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

36

Page 37: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

37

Leseverstehen, Teil 1

1 d

2 a

3 f

4 e

5 h

6 b

Leseverstehen, Teil 2

7 b

8 e

9 a

10 c

11 b

12 d

Leseverstehen, Teil 3

13 +

14 –

15 x

16 –

17 x

18 +

19 +

20 –

21 x

22 +

23 –

24 c

Sprachbausteine

25 d

26 b

27 a

28 b

29 d

30 d

31 a

32 d

33 b

34 d

35 d

36 c

37 a

38 b

39 c

40 c

41 d

42 a

43 a

44 a

45 c

46 d

Hörverstehen, Teil 1

47 f

48 a

49 h

50 b

51 i

52 g

53 j

54 d

Hörverstehen, Teil 2

55 b 56 a 57 b 58 c 59 b 60 a 61 c 62 b 63 c 64 b

Hörverstehen, Teil 3

65 Ausdauer und Risi-

kobereitschaft

66 Fachwissen, Kapital

und Unterstützung

durch die Familie

67 Gibt es potentielle

Kunden, wie ist die

Wettbewerbs-

situation, welche Al-

leinstellungsmerk-

male kann ich vor-

weisen?

68 ein bestehendes Un-

ternehmen überneh-

men oder ein Unter-

nehmen in Lizenz er-

öffnen

69 die Geschäftsidee

und die persönlichen

Qualifikationen

70 der Preis des Pro-

dukts bzw. der

Dienstleistung und

der Kapitalbedarf für

das Unternehmen

71 die ersten Monate, in

denen es noch wenig

Einnahmen gibt, fi-

nanziell überbrückt

werden müssen

72 man genug einnimmt,

um die laufenden

Kosten des Unter-

nehmens sowie den

privaten Bedarf zu

decken

73 man muss ein Ge-

werbe anmelden und

beim Finanzamt eine

Steuernummer bean-

tragen

74 indem man Versiche-

rungen abschließt

Page 38: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

38

Hörverstehen, Teil 1 Thema „Genug Zeit?“ Sprecher 1 Der Wecker klingelt, die Uhr tickt, aufste-hen, arbeiten, Haushalt, Familie, Hygiene … tick, tack, tick, tack, täglich 1.440 Minu-ten, 24 Stunden am Tag und doch für viele Menschen zu kurz. Viele klagen über Zeitmangel. Immer mehr Arbeit und immer weniger Freizeit. Unbegrenzt flexibel, ständig verfügbar, dies ist das Mantra der Globalisierung, aus der wir nicht so ein-fach aussteigen können. Doch das Gefühl, immer schneller leben zu müssen, macht uns krank. Wir werden von unseren Ver-pflichtungen erdrückt, während das Leben an uns vorbeizieht und das Wesentliche zu kurz kommt. Beschleunigung ist zum Synonym für effizientes Wirtschaften ge-worden. Auch im privaten Leben. Wenn mit wachsender Beschleunigung allerdings die Ziele verloren gehen, dann unterliegen wir einer dramatischen Fehleinschätzung, die auch ökonomisch nicht zu vernachläs-sigen ist. Dann wird nämlich Hektik und Hast mit Effizienz gleichgesetzt. Ein naives „Zurück-zur-Natur“ ist kein Ausweg aus dieser „Geschwindigkeitsfalle“. Die Lösung liegt vielmehr darin, dass wir alle erken-nen, dass Qualität Zeit braucht. Sprecher 2 Nun, da sollten wir uns auch mal fragen, was eigentlich das Wesentliche ist. Wenn natürlich ein eigenes Haus, ein Zweitwa-gen für die Ehefrau und jedes Jahr eine Fernreise mit dem Flugzeug wichtig sind, dann müssen wir dafür auch arbeiten und Zeit opfern. Da müssen wir uns dann schon mal fragen, ob dieser Wohlstand so haltbar ist oder ob wir nicht einen anderen Wohlstand brauchen: einen immateriellen Wohlstand, einen „Zeitwohlstand“. Man kann eben nicht beides haben. Und da kommt unsere persönliche Lebenseinstel-lung ins Spiel. Da können wir Prioritäten setzen. Wer also wirklich aus dem Hams-terrad aussteigen möchte, sollte sich fra-gen: Sind mir die Dinge, für die ich mich so anstrenge, für die ich so viel Zeit investie-re, wirklich wichtig? Könnte ich auf man-che Dinge nicht einfach verzichten?

Sprecher 3 Ist unser Zeitmangel tatsächlich immer selbst verschuldet? Doch wohl nicht ganz! Im Zuge der Industrialisierung wurde die Zeit nämlich ökonomisch verwaltet. Zeit ist Geld. Die gesellschaftliche und vor allen Dingen die wirtschaftliche Entwicklung haben eine Eigendynamik entwickelt, die Hast und Hektik in alle Lebensbereiche hineinträgt. Immer schneller, höher, weiter – ja wohin wollen wir eigentlich? Mit dem Handel, besonders dem Export, hat sich die Idee durchgesetzt, mithilfe von Schnel-ligkeit größere Gewinne zu machen. Da hat sich gezeigt, dass Schnelligkeit Vortei-le bringt. So hat sich das „Tempo-Virus“ auch in anderen Lebensbereichen ausge-breitet. Und wir Menschen gewöhnen uns offenbar an ein immer schnelleres Lebens-tempo. So bewegen sich Menschen in Städten schneller als Menschen auf dem Land. Sie sprechen schneller und schauen auch öfter auf die Uhr. Sprecher 4 Vielleicht sind unsere Ansprüche ja auch zu hoch. Möglichst viele Sportarten mal gemacht zu haben, möglichst viel und weit verreist zu sein, möglichst viele Dinge zu besitzen und das alles natürlich bei mög-lichst gutem Einkommen, einer Wohnung in bester Lage und so weiter und so fort. Vielleicht sollten wir uns lieber mal wieder auf die guten alten Werte besinnen und nicht so sehr dem Geld, den materiellen Dingen hinterherrasen. Das wäre dann kein Verlust, sondern eine Art Befreiung! Weil man dann auch wieder mehr Zeit hätte. Und plötzlich stellt man fest, dass man viel glücklicher ist, viel zufriedener. Ja, ich denke, das ist es, was uns fehlt. Sprecher 5 In agrarischen Gesellschaften hatten und haben die Menschen genügend Zeit, aber wenig materielle Dinge. In den Industrie-staaten ist es genau umgekehrt. Die Men-schen haben viele materielle Dinge, aber keine Zeit. Wir haben die natürliche Zeit durch die mechanische Zeit ersetzt – zu-nächst in Form der mechanischen Uhr und später durch immer mehr Maschinen, die die Zeiteinteilung und den Lebensrhyth-mus der Menschen bestimmen.

Page 39: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

39

Der Zeit teilt man eine kulturell vereinbarte Bedeutung zu. Die muss man erlernen. Zum Beispiel haben die Missionare zu Beginn der Missionierung der indianischen Bevölkerung Nordamerikas erst einmal die erwünschte Zeit-Bedeutung beigebracht, weil sonst das Unterrichten nach einem Stundenplan völlig unmöglich gewesen wäre. Das Zeitempfinden oder Zeitgefühl ist also etwas kulturell Erlerntes. Und wir sollen wohl lernen, uns an eine schnelle Zeit anzupassen. Doch nicht alle Men-schen möchten das. Sprecher 6 Zeit vergeuden, sie zu vertrödeln oder zu verschwenden, rumzugammeln, das alles beinhaltet doch schlechte Bewertungen. Wertneutral würde es einfach heißen: Nichts zu tun, also im Augenblick einfach keine Ziele zu verfolgen, einfach keine Listen abzuarbeiten. In der Antike wurde dies als Muße bezeichnet und positiv be-wertet. Muße zu haben, war die Voraus-setzung für ein glückliches Leben. Heute spricht man davon, die Seele baumeln zu lassen, einfach mal nichts zu tun. Jeder hat doch für sich persönlich die Chance, sein Leben zu entschleunigen, das heißt wieder langsamer zu werden, auf die Bremse zu treten. Es gibt sogar schon richtige Slow-Bewegungen, z.B. Slowfood: langsames Kochen und genussvolles Es-sen, oder Cittaslow: Steigerung der Le-bensqualität in Städten. Es steigt die Zahl der bekennenden „Slobbies“, der „slower but better working people“. Zeit ist das wichtigste aller Luxusgüter. Sprecher 7 Die Ladenöffnungszeiten werden gelo-ckert, der Ruhesonntag wird nicht immer eingehalten, Feiertage werden geopfert, Arbeitszeiten werden verlängert: Wir be-wegen uns hin zu einer Rund-um-die-Uhr-Gesellschaft. Es braucht also auch eine grundlegende Diskussion im Arbeitsbe-reich, die gesellschaftlichen Rahmenbe-dingungen müssen sich ändern. Man soll-te einfach wieder mehr über die eigene Zeit verfügen können. Dazu gehört auch, dass die biologischen Lebensrhythmen besser eingehalten werden. Man müsste die Freizeit von Familienmitgliedern und

Freunden besser synchronisieren können. Man braucht mehr zeitliche Möglichkeiten, um an gesellschaftlichen Entscheidungs-prozessen mitzuwirken, und ebenso natür-lich ausreichend lange Freizeit, um die Arbeitskraft zu regenerieren, um zu kon-sumieren und um Muße zu haben. Sprecher 8 Im internationalen betriebswirtschaftlichen Vergleich sind die Deutschen doch ganz schön freizeitverwöhnt. Sie haben meis-tens eine unbefristete Anstellung, sowohl mit festen Arbeitszeiten, freien Wochen-enden und sechs Wochen Jahresurlaub. Außerdem haben sie jede Menge Feierta-ge, die, falls sie auf einen Donnerstag o-der Dienstag fallen, mit Freitag oder Mon-tag als Brückentag gleich als verlängertes Wochenende oder Kurzurlaub genutzt werden. Stress kann man das nicht nen-nen. Außerdem gibt es verschiedene Mög-lichkeiten, seine Arbeitszeit zu reduzieren: eine Dreiviertelstelle, einen Halbtagsjob oder ein ganzes Jahr unbezahlten Urlaub. Das alles ist möglich. Ich habe eher das Gefühl, dass man einen Deutschen selten in seinem Büro antrifft. Hörverstehen, Teil 2 Interview zum Thema Multitasking Rainer Holsten: Herzlich willkommen bei „Arbeitswelt aktuell“, unserer wöchentli-chen Sendung mit Informationen und Dis-kussionen rund um die Arbeit. Heute zum Thema: „Multitasking - geht das wirklich?“ Mein Name ist Rainer Holsten, und zu Gast bei uns im Studio ist heute die Ar-beitspsychologin Sarah Bode. Schön, dass Sie da sind!

Sarah Bode: Danke für die Einladung. Ja, ich freue mich auch, heute hier zu sein.

Rainer Holsten: Frau Bode, darf ich Sie gleich ganz direkt was fragen?

Sarah Bode: Aber natürlich, dazu bin ich ja da.

Rainer Holsten: Haben Sie während Ihrer Autofahrt hierher ins Studio denn telefo-niert?

Page 40: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

40

Sarah Bode: Nein, das habe ich bewusst nicht getan. Wissen Sie, wenn ich selbst am Steuer sitze, dann achte ich lieber ausschließlich auf den Verkehr. Ich will ja schließlich lebend ankommen und vor al-lem auch keine anderen Verkehrsteilneh-mer gefährden. Obwohl es ja inzwischen diese Freisprechanlagen gibt und man die Hände frei hat, telefoniere ich prinzipiell nicht im Auto. Dann müssen meine Lieben eben etwas warten, die reden sowieso lieber direkt mit mir und wollen meine volle Aufmerksamkeit. Das Steuer ist übrigens ebenso wenig der richtige Ort, um sich Gedanken über die nächsten Bürotermine zu machen oder diese gleich am Telefon auszumachen, finde ich.

Rainer Holsten: Womit wir schon mitten im Thema wären. Viele Studien zum The-ma Multitasking haben mittlerweile eindeu-tig bewiesen, dass wir unser Gehirn über-fordern, wenn wir ihm mehrere Aufgaben zugleich stellen.

Sarah Bode: So ist es. Zwei Dinge zeit-gleich erledigen, das geht gerade noch so. Aber nur, wenn es simple Routinetätigkei-ten sind wie zum Beispiel telefonieren und währenddessen Staub wischen oder fern-sehen und dabei etwas essen. Aber Sie können nicht gleichzeitig eine Bedie-nungsanleitung lesen und nebenher Ihrer Freundin erklären, wie sie ihr Fahrrad re-parieren soll, das ist zu komplex. Und es ist immer auch ein immenser Verlust von Energie und Zeit, wenn man zwei an-spruchsvolle Aufgaben nebeneinanderher macht. Denn de facto funktioniert das nur nacheinander und ist ein permanentes und letztlich zeit- und kraftraubendes

Rainer Holsten: Sie sind also sehr skep-tisch, was Multitasking angeht?

Sarah Bode: Ja, durchaus.

Rainer Holsten: Kommen wir zu einer weiteren spannenden Frage. Weit verbrei-tet ist ja die Meinung, dass Frauen beim Multitasking erfolgreicher seien als Män-ner. Was halten Sie davon?

Sarah Bode: Es wird ja immer argumen-tiert, Frauen seien traditionell aufgrund ihrer Erziehung und der Tatsache, dass sie mehr Aufgaben bei der Kindererzie-hung übernehmen, für das Multitasking eher prädestiniert als die Männer. Aber das ist weit gefehlt. Frauen sind ebenso gestresst wie Männer, wenn sie mehrere Aufgaben zugleich erledigen sollen.

Rainer Holsten: Na das beruhigt sicher viele unserer männlichen Zuhörer... Aber kommen wir zu einem weiteren Aspekt: Viele sagen ja, dass wegen unserer stän-digen Verfügbarkeit dank der elektroni-schen Geräte das Arbeitsleben heute viel stressiger sei als früher. Wie stehen Sie zu dieser These?

Sarah Bode: Interessanterweise kann man nicht eindeutig beweisen, dass das Arbeitsleben heute stressiger ist als früher, auch wenn viele das subjektiv so empfin-den mögen. Was sicher stimmt, ist die Tatsache, dass das Tempo höher ist als früher, und das kommt eben durch die veränderte Art zu kommunizieren, die computertechnischen Neuerungen, die unser gesamtes Arbeitsleben durchdrin-gen und bestimmen. Unbedingt einfacher geworden ist es dadurch nicht. Früher musste man vielleicht einen Brief fünfmal abtippen, bis er endlich fehlerfrei war. Das war natürlich auch extrem anstrengend und lästig. Heute muss man dafür aber oft viel schneller auf Nachrichten reagieren, das ist ein nicht zu unterschätzender Stressfaktor.

Rainer Holsten: Das Wort Multitasking kommt ja ursprünglich aus dem Bereich der Informatik. Können Sie uns noch ein-mal genau erläutern, was es bedeutet?

Sarah Bode: Multitasking bezeichnet schlichtweg die Tatsache, dass ein Be-triebssystem verschiedene Anweisungen parallel befolgen kann.

Rainer Holsten: Und mit Psychologie hat dieser Begriff also gar nichts zu tun?

Page 41: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

41

Sarah Bode: Heutzutage wird er oft in einem weiteren Sinne verwendet, dann schon. Man hört diesen Begriff ja mittler-weile auch von vielen Betriebsärzten. Die sprechen sich übrigens gegen Multitasking aus, um die Gesundheit der Arbeitnehmer zu schützen.

Rainer Holsten: Das Multitasking überfor-dert uns also. Es klagen doch auch fast alle über die nie enden wollende Flut von immer sofort zu bearbeitenden E-Mails?

Sarah Bode: Ja, so ist es. Viele öffnen jede frisch angekommene Mail und unter-brechen sich so ständig selbst in ihren eigentlichen Aufgaben. Dabei haben Stu-dien eindeutig bewiesen, dass man da-nach nicht gleich wieder voller Elan und mit frischer Energie bei der Sache ist, im Gegenteil: Bei etwas komplexeren Aufga-ben braucht man ca. 15 Minuten, bis man wieder auf dem Stand ist, wo man aufge-hört hatte. Ständig auf jede Mail sofort zu reagieren, ist also im Grunde eine enorme Arbeitszeitverschwendung.

Rainer Holsten: Was dann aber tun? Ha-ben Sie denn ganz konkrete Empfehlun-gen für unsere Hörerinnen und Hörer?

Sarah Bode: Ja. Es ist im Grunde ganz einfach. Man kann seine Leistung deutlich verbessern, indem man, um es verkürzt zu formulieren, die Kommunikationsmittel beherrscht und sich nicht umgekehrt von ihnen beherrschen lässt. Natürlich müssen Sie während der Arbeitszeit mal auf das Handy schauen, vor allem, wenn es ein Diensthandy ist. Oder Sie möchten einfach nur wissen, ob Ihre Kinder gut zu Hause angekommen sind. Das ist ja alles durch-aus legitim. Aber wesentlich ist, dass Sie selbst bestimmen, wann Sie das tun, und nicht der Signalton der eingehenden Nachricht. Dasselbe gilt für Mails. Viele haben an ihrem Arbeitsplatz einen zweiten Bildschirm, auf dem dauernd das Mailpro-gramm geöffnet ist. Das ist meiner Ansicht nach ein Fehler, weil man sich dadurch permanent ablenken lässt. Nehmen Sie sich einfach mal für einen Tag vor, nur alle zwei Stunden auf neu eingehende Nach-richten zu reagieren - und Sie werden

staunen, wie viel Sie auf einmal schaffen! Denn wir können nur so richtig kreativ werden, wenn wir in den Zustand des so-genannten Flow kommen. Und den er-reicht man eben nur, wenn man sich für längere Zeit auf eine Sache wirklich kon-zentriert.

Rainer Holsten: Das klingt äußerst viel-versprechend, das probiere ich gleich morgen mal aus!

Sarah Bode: Ja, ich kann das wirklich nur empfehlen, denn Multitasking ist in Büros heutzutage der größte Stressfaktor.

Rainer Holsten: Ach, das ist ja interes-sant. Und ich dachte immer, es seien die lieben Kolleginnen und Kollegen, die ei-nem das Leben oft so schwer machen!

Sarah Bode: Natürlich sind Konflikte mit Kollegen oder im Extremfall auch Mobbing ein Stressfaktor, aber eben nicht der schlimmste. Dieser Faktor rangiert sogar noch hinter dem ständigen Zeitdruck, der durch die allgemeine Verdichtung der Ar-beit auch stark zugenommen hat. Man hört ja von allen Seiten, dass immer weni-ger Menschen immer mehr Aufgaben in einer immer kürzeren Zeit erledigen müs-sen. Und dieser Druck hört ja oft nicht auf, wenn man das Büro verlässt.

Rainer Holsten: Was dann aber tun in einer Zeit, in der von uns allen erwartet wird, ständig erreichbar zu sein?

Sarah Bode: Viele Chefs finden es mitt-lerweile selbstverständlich, dass man auch nach Feierabend oder im Urlaub auf Mails reagiert - also in Zeiten, die eigentlich der Erholung von der Arbeit dienen sollten. Entspannen kann ich mich aber nur, wenn ich komplett abschalte.

Page 42: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

42

Das Interessante ist: Wir selbst erlauben uns diese Ruhemomente meist nicht - ob-wohl genau das die eigentliche Aufgabe für uns ist. Für die Erholungszeiten von der Arbeit gibt es schließlich gesetzliche Bestimmungen, auf die man sich Vorge-setzten gegenüber berufen kann, und auch bei Familie, Freunden und Bekann-ten stößt man sicher auf Verständnis, wenn man sich mal für einen halben Tag abmeldet. Aber immer wieder dem Impuls zu widerstehen, doch mal eben das Handy wegen neuer Nachrichten zu checken, das ist das eigentlich Schwierige. In manchen Fällen, vor allem in der jüngeren Generati-on, ist daraus schon eine regelrechte Sucht geworden.

Rainer Holsten: Sich in der Freizeit mal auf sich selbst zu besinnen, das ist sicher sehr wichtig. Was empfehlen Sie denn noch, um den arbeitsbedingen Stress ab-zubauen?

Sarah Bode: Viele suchen da ja ihr Heil in möglichst anstrengender körperlicher Be-tätigung und gehen regelmäßig zum Sport. Das ist sicher nicht schlecht, aber alle können das ja nicht, schon aus rein physi-schen Gründen. Viel wichtiger finde ich es, sich einen Raum zu schaffen, in dem man zu sich selbst kommen kann. Sei es bei einem Waldspaziergang ohne Handy, bei einer kurzen Meditation am Morgen oder bei einer Entspannungsübung oder in der Sauna am Abend. Viele schwören ja auch darauf, nach Feierabend dann noch mal ausführlich über die Probleme aus dem Büro zu reden, aber davon halte ich nicht so viel. Ich finde einen sauberen Schnitt zwischen Berufs- und Privatleben besser, um auf andere Gedanken zu kommen.

Rainer Holsten: Liebe Frau Bode, liebe Hörerinnen und Hörer, damit sind wir am Ende unserer Sendung angekommen und verabschieden uns in einen hoffentlich erholsamen Feierabend ohne Multitasking! Vielen Dank, dass Sie dabei waren!

Hörverstehen, Teil 3

Vortragsreihe „Aspekte der Karriere-planung“ Gastgeber: Meine sehr geehrten Damen und Herren, schön, dass Sie auch heute wieder so zahlreich erschienen sind! Herz-lich willkommen zu einem weiteren Vortrag aus unserer Reihe „Aspekte der Karriere-planung“. Als Referentin konnten wir für heute Frau Karin Reuter gewinnen. Sie ist sicher vielen von Ihnen als erfolgreiche Unternehmerin bekannt und wir freuen uns, dass Sie uns heute Strategien für eine erfolgreiche Unternehmensgründung präsentieren wird. Frau Reuter, ich heiße auch Sie herzlich willkommen!

Karin Reuter: Besten Dank für diese freundliche Begrüßung. Lassen Sie mich gleich etwas vorwegschicken: Ich werde in meinem Vortrag jeweils nur die weibliche Anredeform benutzen, aber natürlich sind die anwesenden Herren auch angespro-chen. Ja, auch ich bin sehr positiv überrascht von dem regen Interesse an diesem The-ma. Vor allem finde ich es ermutigend, dass so viele junge Zuhörerinnen da sind. Zuerst möchte ich Ihnen einen kurzen Überblick darüber geben, was Sie in der nächsten Viertelstunde erwartet. Anfangs werde ich diskutieren, welche Voraussetzungen für eine Unternehmens-gründung grundsätzlich erfüllt sein sollten. Natürlich spielt dabei, und das ist mein zweiter Punkt, die Geschäftsidee eine tra-gende Rolle. Die muss sich dann drittens in einem Businessplan konkretisieren. Oh-ne Geld kann man kein Unternehmen gründen, deswegen werde ich als Punkt vier vertieft auf das Thema Finanzierung eingehen. In dem abschließenden fünften Punkt geht es unter anderem um Steuern und Versicherungen, keine unwichtigen Aspekte, die jedoch viele unterschätzen.

Page 43: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

43

Lassen Sie uns nun mit Punkt eins begin-nen. Im Prinzip kann natürlich jede ein Unternehmen gründen. Die entscheidende Frage ist, ob dieses Unternehmen erfolg-reich wird und auf dem Markt bestehen kann. Sicher kennen viele von Ihnen den Spruch: „Ich bin selbstständig - ich arbeite selbst und das ständig!“, dessen wesentli-che Botschaft ja ist: Als selbstständige Unternehmerin brauchen Sie auf jeden Fall Ausdauer, viel Ausdauer! Und gleich-zeitig müssen Sie auch bereit sein, viel aufs Spiel zu setzen. Die zweite wichtige Charaktereigenschaft, die eine Unterneh-merin auf jeden Fall haben sollte, ist also die Risikobereitschaft. Denn, um ein weite-res bekanntes Sprichwort zu zitieren: „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“ Das gilt natürlich auch und vor allem in der freien Wirtschaft. Wenn Sie gründen wollen, brauchen Sie zusätzlich zu Ihren persönlichen aber auch noch weitere ideelle und materielle Vo-raussetzungen, z.B. Ihr Fachwissen. Dass Sie sich außerdem der Unterstützung durch Ihre Familie sicher sein können, ist unabdingbar. Gegenwind bekommen Sie von der Konkurrenz genug, da sollten we-nigstens Ihre Angehörigen hinter Ihnen stehen. Und natürlich brauchen Sie auch Kapital, aber dazu später noch mehr De-tails. Gehen wir also einmal davon aus, dass Sie einen langen Atem haben und bereit sind für ein Experiment mit ungewissem Ausgang, und dass die ideellen und finan-ziellen Mittel vorhanden sind. Dann brau-chen Sie - und dies ist nun mein zweiter Punkt - eine durchschlagende Geschäftsi-dee. Nur seine eigene Chefin sein zu wol-len reicht nicht. Zwar müssen Sie nicht unbedingt den Preis für die originellste Geschäftsidee des Jahres einheimsen, aber folgende drei Fragen sollten Sie auf jeden Fall beantworten können: Erstens: Gibt es potentielle Kunden? Fragen Sie sich also zunächst einmal: Würde ich selbst dieses Produkt kaufen oder diese Dienstleistung in Anspruch nehmen wol-len? Zweitens: Wie ist die Wettbewerbssi-tuation? Sie müssen also auch überprü-fen, ob nicht schon vier andere vor Ihnen dieselbe Idee hatten und der Markt schon gesättigt ist. Und drittens: Welche Allein-

stellungsmerkmale kann ich vorweisen? Sie haben selbstverständlich die höchsten Erfolgschancen, wenn Sie etwas anbieten, was vorher noch niemand gemacht hat, wie zum Beispiel ein Bier mit Mangoge-schmack oder eine Kombination aus Kochbuchladen und Kochschule. Aber lassen Sie sich nicht abschrecken: Sie können natürlich auch gründen, wenn Ihnen die kreativen Ideen fehlen: Haben Sie z.B. schon einmal darüber nachge-dacht, ein bereits bestehendes Unterneh-men zu übernehmen? Meine Friseurin hat sich kürzlich so selbstständig gemacht: Sie hatte jahrelang als Angestellte gearbeitet und dann den Salon übernommen, als Ihre Chefin aus Altersgründen aufgehört hat. Das hatte natürlich auch den großen Vor-teil, dass sie die Stammkundschaft, das Ladenlokal und die anderen Angestellten gleich mit übernehmen konnte - für alle also eine Win-Win-Situation. Eine weitere Möglichkeit ist es, ein Unternehmen in Lizenz zu eröffnen. Das geht in allen Branchen, vom Nachhilfeinstitut bis zum Fast-Food-Restaurant. Gehen wir jetzt aber einmal davon aus, dass Sie wirklich Ihre ureigene Geschäfts-idee haben. Dann ist jetzt der nächste Schritt der Businessplan, womit wir beim dritten Punkt meines Vortrags wären. Mein Tipp: Schreiben Sie Ihren Businessplan auf jeden Fall selbst! Denn nur so können Sie sich wirklich klar darüber werden, ob Ihre Geschäftsidee Hand und Fuß hat. Was gehört nun aber in einen Business-plan? Da sind zum Ersten die inhaltlichen Aspekte wie die Geschäftsidee und die persönlichen Qualifikationen. Über die Geschäftsidee habe ich ja schon gespro-chen. Bei den persönlichen Qualifikationen führen Sie nicht nur Ihre Ausbildung an, sondern auch Ihre bisherigen Berufserfah-rungen und alle sonstigen Qualifikationen, die für Ihr Unternehmen relevant sind.

Page 44: (modifiziertes Format) - Klett Sprachen · 1 Material zur Prüfungsvorbereitung telc Deutsch C1 (modifiziertes Format) Modelltest von Margret Rodi und Beatrix Andree

44

Im zweiten Teil des Businessplans erläu-tern Sie dann finanzielle Aspekte wie den Preis des Produkts bzw. der Dienstleistung und den Kapitalbedarf für das Unterneh-men insgesamt. Sie müssen sich ja ent-scheiden, ob Sie zum Beispiel industriell gefertigte Brötchen für 5 Cent das Stück oder handgemachte glutenfreie Biobröt-chen für 50 Cent das Stück anbieten wol-len. Auch bei der Berechnung des Kapitalbe-darfs gilt es einiges zu bedenken: Muss ich in Gebäude, Maschinen oder Geräte investieren? Welche Waren, welches Ma-terial brauche ich? Will ich gleich Mitarbei-terinnen einstellen oder fange ich erstmal allein an? Wie mache ich Werbung, wie akquiriere ich Kundinnen?

Und damit sind wir auch schon beim vier-ten Punkt angelangt, den Details zur Fi-nanzierung: Sie müssen bei der Berech-nung des Startkapitals unbedingt berück-sichtigen, dass die ersten Monate, in de-nen Sie wenig oder gar keine Einnahmen haben werden, finanziell überbrückt wer-den müssen. Sie benötigen also finanzielle Rücklagen. Außerdem müssen Sie realis-tisch einschätzen, ob Sie genug einneh-men, um die laufenden Kosten des Unter-nehmens sowie Ihren privaten Bedarf zu decken, denn schließlich müssen Sie ja auch wohnen, etwas essen und Kleidung kaufen. Aber keine Angst, es gibt auch vielerlei Möglichkeiten der Gründungsför-derungen. Einige Adressen habe ich Ihnen zusammengestellt, die bekommen Sie am Ende mit. Dann komme ich auch schon zum letzten Punkt, den Formalitäten: In Deutschland haben Unternehmerinnen auch viele Pflichten: So müssen Sie ein Gewerbe anmelden. Das müssen alle, die Dienst-leistungen oder Waren verkaufen oder damit handeln. Außerdem müssen Sie beim Finanzamt eine Steuernummer be-antragen. Das Finanzamt wird sich nach Ihrer Gründung relativ schnell mit Forde-rungen bei Ihnen melden. Engagieren Sie unbedingt eine Steuerberaterin, da können Sie wirklich viel Nerven und auch Geld sparen! Ein Unternehmen zu gründen birgt immer etliche Risiken. Zum Glück kann man im-

merhin einige von ihnen etwas einschrän-ken, indem man Versicherungen ab-schließt. Lassen Sie sich beraten, welche Versicherungen einerseits für Ihr Unter-nehmen, andererseits für Sie selbst in Frage kommen. Sie sollten überlegen, ob und wie Sie zum Beispiel Ihre Räume und Waren, aber auch wie Sie sich selbst ge-gen Unfall oder Arbeitsunfähigkeit versi-chern, und auch für Ihr Alter sollten Sie natürlich vorsorgen. Lassen Sie sich dazu unbedingt beraten. Die einschlägigen Ad-ressen finden Sie ebenfalls auf meinem Informationsblatt. So, ich hoffe, dass ich Sie mit diesen vie-len Details nicht abgeschreckt habe, und stehe für Fragen gerne zur Verfügung!

Gastgeber: Frau Reuter, wir danken Ihnen sehr für diese hilfreichen Informatio-nen! Und jetzt haben Sie, liebes Publikum, die Gelegenheit, noch Fragen zu stellen.