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Kindheitspädagogik Wegweiser Modul 5.2 Praktikum II 5. Semester

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Kindheitspädagogik

Wegweiser

Modul 5.2 Praktikum II

5. Semester

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung ............................................................................................................. 3

2 Modulbeschreibung ............................................................................................. 4 3 Ziele für das Praktikum ........................................................................................ 7

Einrichtung als Organisation ....................................................................................... 7 Alltagsgestaltung .......................................................................................................... 7

Pädagogische Professionalität entwickeln ............................................................... 8

Zusammenarbeit mit Kollegen und Kolleginnen ...................................................... 8

Zusammenarbeit mit Familien und anderen Bezugssystemen ............................. 8

Weiterentwicklung der Reflexionsfähigkeit ............................................................... 9

4 Wahl der Praxisstelle ........................................................................................... 9 Vorbereitung auf das Praktikum ................................................................................. 9

Kriterien für die Wahl der Praxisstelle ....................................................................... 9 Bewerbung um einen Praktikumsplatz .................................................................... 10

5 Rollen, Funktionen und Aufgaben der Beteiligten ............................................. 10 der/die Praktikant/in.................................................................................................... 10 der/die Mentor/in ......................................................................................................... 10

die praxisbegleitende Dozentin ................................................................................ 11 das Praxisamt.............................................................................................................. 11

6 Ausbildungsplan ................................................................................................ 12

7 Supervision ........................................................................................................ 12 8 Praxisbegleitende Lehrveranstaltungen ............................................................ 13

Inhalt ............................................................................................................................. 13

Ziele .............................................................................................................................. 13

9 Praktikumsbericht .............................................................................................. 14 Teil I .............................................................................................................................. 14

Teil II ............................................................................................................................. 15 Beurteilung ................................................................................................................... 17

10 Praktikumsbescheinigung ............................................................................... 17 11 Literaturhinweise ............................................................................................. 18 Anhang ..................................................................................................................... 18

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1 Einleitung Die Entwicklungen und Veränderungen in der Kindertagesbetreuung stellen hohe Anforderungen

an die Qualifikation und Professionalität von Pädagoginnen und Pädagogen. Im Sinne eines

ganzheitlichen Bildungsbegriffs werden heute eine lebensweltorientierte Erziehung, Bildung und

Betreuung benötigt, um Kinder familiennah und professionell pädagogisch zu begleiten. Mit dem

BA-Studiengang Kindheitspädagogik stellt sich die Evangelische Hochschule Berlin (EHB) dieser

Herausforderung und bietet seit dem Sommersemester 2009 ein wissenschaftlich fundiertes und

zugleich praxisnahes Hochschulstudium. Der 7-semestrige Studiengang Kindheitspädagogik ist

modular aufgebaut und verbindet die wissenschaftliche Theorie mit den Anforderungen der Praxis.

Der Studiengang Kindheitspädagogik qualifiziert für die Aufgaben von Erzieherinnen und Erzie-

hern, für Leitungsfunktionen und Fachberatung im Elementarbereich, für die Tätigkeiten im päda-

gogischen Bereich von Grundschulen sowie für die Unterstützung von Familien bei Erziehungs-

aufgaben.

Besondere Schwerpunkte des Studiengangs sind die inhaltliche und pädagogisch-methodische

Auseinandersetzung mit Spracherwerb und Sprachbildung sowie Religion als Dimension von Bil-

dung. Nach bestandener Prüfung verleiht die EHB den Akademischen Grad Bachelor of Arts. Die

staatliche Anerkennung wird auf Antrag bei der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und

Forschung unmittelbar danach erteilt.

Ziel des Studiengangs Kindheitspädagogik an der EHB ist es, Studentinnen und Studenten

gleichermaßen die wissenschaftlichen Grundlagen im Bereich Erziehung, Betreuung und Bildung

in der Kindheit anzubieten, als auch für die praktischen Anforderungen des beruflichen Alltags zu

qualifizieren. Fachliche, theoretische, methodische, soziale und selbstreflexive Kompetenzen, die

im Studium an der Hochschule erworben werden, sind gekoppelt mit Handlungskompetenzen, die

sich die Studentinnen und Studenten im Rahmen von Praktika im Bereich von Kindertageseinrich-

tungen und Grundschulen aneignen. Die Praxisqualifizierung durch verschiedene Praktika ist im

Studium impliziert und zieht sich durch das gesamte Studium.

Die beiden Praktika im zweiten und fünften Semester umfassen jeweils zehn Wochen und finden

im Bereich von Kindertageseinrichtungen oder im Grundschulbereich statt. Im Rahmen dieser

Praktika lernen die Studentinnen und Studenten Arbeitsfelder der Kindheitspädagogik sowie un-

terschiedliche pädagogische Konzepte und ihre praktische Umsetzung kennen. Sie setzen sich

mit den komplexen allgemeinen und berufsspezifischen Anforderungen an pädagogische Fach-

kräfte auseinander und erfassen und reflektieren das Berufsbild der Erzieherin/des Erziehers, so-

wie der Kindheitspädagoginnen/en. Darüber hinaus liegen die Qualifizierungsziele der Praktika

darin, Kindern in unterschiedlichen Bildungsbereichen pädagogische Erfahrungsangebote zu ma-

chen sowie die eigene Reflexions- und Teamfähigkeit auszubilden. Der Theorie-Praxistransfer

spielt durch diese enge Verzahnung eine wichtige Rolle für die Hochschulausbildung.

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2 Modulbeschreibung

Modulbeschreibung für den BA-Studiengang „Kindheitspädagogik“

an der Evangelischen Hochschule Berlin

Nr. und Titel des Mo-duls

Modul 5.2: Praktikum II

Studienbereich Studienbereich 2: Bildungsprozesse und pädagogisches Handeln

Modulverantwortliche

Kerstin Nitsche

Modulstatus

Pflichtmodul

Häufigkeit des Angebo-tes

Jährlich

Studienniveau und Semester

3. Studienjahr, 5. Semester

Voraussetzungen für Teilnahme

Erfolgreiche Teilnahme an den Modulen der vorangegangenen Semester

Anzahl der ECTS-Punkte

15

Studentischer Arbeits-aufwand

450 Stunden

Gesamtziel und Bedeu-tung des Moduls bezo-gen auf die berufliche Qualifikation

In ihrem zweiten Praktikum erweitern und vertiefen die Studentinnen und Studenten ihre theoretischen und praktischen Erfahrungen. Sie bearbeiten eine Forschungsfrage im Rahmen von Handlungsforschung und reflektieren ihre Erfahrungen im Rahmen des praxisbegleitenden Tutori-ums.

Kompetenzen / Qualifi-kationsziele

Fach- und Theoriekompetenzen Die Studentinnen und Studenten können zwischen pädagogischen Theorien, Programmen und Konzepten einerseits und der Realität pä-dagogischen Handelns andererseits unterscheiden, sie zueinander ins Verhältnis setzen und reflektieren. Sie vertiefen ihre Fach- und Theorie-kompetenz und ihre Fähigkeit zur Handlungsforschung.

Methoden- und Handlungskompetenzen Die Studentinnen und Studenten setzen ihre im Studium erworbenen methodisch-pädagogische Kompetenzen in praktisches Handeln um, festigen sie und reflektieren sie. Sie sind dazu in der Lage, sowohl mit Gruppen als auch mit einzelnen Kindern zu arbeiten und dabei die räumlichen, materiellen und zeitlichen Rahmenbedingungen angemes-sen zu gestalten. Sie können Interessen, Bedürfnisse und Themen der Kinder systematisch beobachten oder erfragen, dokumentieren und im Rahmen pädagogischer Handlungsstrategien angemessen aufgreifen. Darüber hinaus können sie die Wirkung ihres pädagogischen Handelns reflektieren und auf der Grundlage dieser Reflektion weitere Impulse setzen.

Sozialkompetenzen Die Studentinnen und Studenten können sich in die Perspektive der Kinder und der pädagogischen Fachkräfte hineinversetzen und Interak-tionen mit ihnen angemessen gestalten. Sie sind dazu in der Lage, die Teamarbeit in der Praxisstelle aufgabenorientiert und produktiv mitzu-gestalten.

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Selbstreflexive Kompetenzen Die Studentinnen und Studenten entwickeln eine realistische Perspek-tive hinsichtlich der Weiterentwicklung ihres persönlichen Kompetenz-profils. Sie reflektieren ihre eigene Rolle und Wirkung in der Interaktion mit Kindern und pädagogischen Fachkräften kritisch und verarbeiten ih-re Erkenntnisse als einen Teil ihrer eigenen berufsbiographischen Ent- Wicklung.

Modulinhalte

Das Praktikum im fünften Semester umfasst mindestens 10 Wochen und wird in einer Kindertageseinrichtung, einer Grundschule oder einer anderen Institution durchgeführt, in der Kinder im Alter zwischen 0 und 12 Jahren Betreuung, Bildung und Erziehung erfahren. Die Praktikums-ordnung ist Grundlage für das Praktikum. Das Praktikum wird durch ein Seminar begleitet.

Im Praktikum bringen die Studentinnen und Studenten ihre bereits im Studium erworbenen methodisch-pädagogischen Kompetenzen ein. Darüber hinaus nutzen sie ihre im Studium bereits erworbenen Kom-petenzen zur Bearbeitung einer selbst gewählten Forschungsfrage.

Die Vorbereitung des Praktikums unterstützt die Erarbeitung der For-schungsfrage im Rahmen des Praktikums und gibt Hinweise zum Auf-bau des Praktikumsberichts.

In der praktischen Tätigkeit und im Praktikumsbericht stellen die Stu-dentinnen und Studenten einen Zusammenhang zwischen den bisheri-gen Studieninhalten und der praktischen Umsetzung her, setzen sich mit dem Verhältnis zwischen Theorie und Praxis auseinander und re-flektieren das eigene professionelle Selbstbild vor dem Hintergrund der berufspraktischen Erfahrungen.

Die Nachbereitung des Praktikums dient der Präsentation der Erfahrun-gen aus dem Praktikum mit verschiedenen Präsentationstechniken (z.B. Videoaufnahmen, Beobachtungsprotokolle) und der Reflexion der ge-machten Erfahrungen.

Im Rahmen der verpflichtenden Supervision werden die Studentinnen und Studenten darin unterstützt, berufliche Fähigkeiten zu entwickeln, zu erweitern und wirksam einzusetzen.

Lehrmethoden Praktische Arbeit in der Kindertageseinrichtung, Tutorium

Verteilung der studen-tischen Arbeitszeit

Lehr- und Lernaktivitäten Geschätzter studentischer Arbeits-aufwand in Std.

Lehrveranstaltungen 30

Selbststudium (einschließlich Vor- und Nachbereitung des Praktikums und Prüfungsvorbe-reitung)

90

Praxistage (einschließlich Theo-rie-Praxis Reflexion)

320

Supervision 10

Gesamtarbeitszeit 450

Anforderungen an das Selbststudium

Aufarbeitung der Literatur hinsichtlich der Forschungsfrage

Beareitung der Forschungsfrage

Anfertigung des Praktikumsberichts

Art und Umfang der Prüfungsleistungen / Voraussetzung für die Vergabe von Leis-tungspunkten

Bescheinigung der Praxisstelle

Bescheinigung über die Teilnahme an fünf Supervisionssitzungen

Praktikumsbericht einschließlich der Bearbeitung der Forschungsfrage

Regelmäßige und aktive Teilnahme am Tutorium

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Literatur Die Studentinnen und Studenten verwenden, je nach Schwerpunkt und eigener Forschungsfrage, die Literatur aus den vorangegangenen Modu-len.

Gültigkeitsprüfung In Geltung seit: WiSe 2009/10; Änderungen zum SoSe 2013.

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3 Ziele für das Praktikum

In den Praktika werden die fachlichen, theoretischen, methodischen, sozialen und selbstreflexiven

Kompetenzen, welche im Hochschulstudium erworben werden, durch handlungsorientierte Kom-

petenzen ergänzt. Die Studentinnen und Studenten können so theoretische Kenntnisse und Me-

thoden in konkreten beruflichen Handlungssituationen anwenden, vertiefende Lernprozesse wer-

den angeregt.

Hauptziel des zweiten Praktikums ist es, ein Handlungsforschungsprojekt durchzuführen und zu

reflektieren (Teil II des Leistungsnachweises). Daneben soll auch die Einrichtung, in der das Prak-

tikum stattfindet, kurz beschrieben und der gesamte Verlauf des Praktikums kritisch reflektiert

werden (Teil I des Leistungsnachweises).

Das übergeordnete Lernziel des Praktikums ist die Entwicklung einer beruflichen Identität auf der

Basis eines professionellen, reflektierten Selbstbildes. Dieser komplexe Prozess bedeutet für das

Praktikum, eine erste Verbindung zwischen Theorie und Praxis der Kindheitspädagogik herzustel-

len. Hierzu erlangt der/die Praktikant/in zunächst Kenntnisse über die jeweilige Einrichtung und

die verschiedenen Tätigkeitsbereiche. Die Gestaltung von Bildungsangeboten wird erprobt und re-

flektiert.

Der/Die Praktikant/in orientiert sich bei dem Erwerb von Professionalität dabei an folgenden Zie-

len:

Einrichtung als Organisation

Der/die Praktikant/in lernt neben der Organisationsstruktur einer Einrichtung auch die des jeweili-

gen Trägers kennen. Rechtliche Grundlagen, Größe, Lage und Ziele der Einrichtung werden dabei

ebenso erfasst, wie die Aufgaben- und Verwaltungsgliederung, die Gestaltung der Arbeitsprozes-

se und der Arbeitsteilung dieser Organisation. Er/sie erweitert die Fähigkeit, die Einrichtung als ein

sich entwickelndes System verstehen, des Weiteren erkennt er/sie seine/ihre Mitverantwortung in

diesem Entwicklungsprozess. Weiterhin erkennt er/sie die strukturelle Einbindung im gesellschaft-

lichen Kontext.

Alltagsgestaltung

Der/die Praktikant/in erkennt und reflektiert die Prinzipien der Tages-, Wochen- und Monatsgestal-

tung der Praxisstelle. Er/sie erkennt die Bedeutung der Phasen des Tagesablaufs und vertieft die

Kenntnisse dahingehend, welche Aufgaben sich daraus für den/die Pädagogen/in ergeben. Er/Sie

erweitert die Fähigkeit, seine/ihre Handlungsschritte, Vorhaben und Planungen daraus abzuleiten,

mit dem Team zu besprechen und selbständig durchzuführen. Der/die Praktikant/in plant zusam-

men mit den Kindern und dem Team die Tages- und Wochengestaltung.

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Pädagogische Professionalität entwickeln

Der/die Praktikant/in gewinnt einen vertiefenden Einblick in die Anforderungen des Berufs und die

Tätigkeiten in einer Einrichtung. Der/die Praktikant/in wird sicherer darin, eine professionelle Be-

ziehung zu Kindern und Erwachsenen aufzubauen und dabei das Verhältnis von Nähe und Dis-

tanz auszubalancieren. Er/sie lernt auf Kinder zu reagieren, angemessene und fördernde Hand-

lungsstrategien zu entwickeln und Impulse zur Weiterentwicklung zu geben, hierbei übernimmt

der/die Praktikant/in verstärkt die aktive Rolle. Der/die Praktikant/in lernt auf dem Hintergrund sei-

ne/ihrer Beobachtungen, die individuelle Entwicklung des Kindes zu erkennen und Verhaltens-

muster und deren Wirkung zu beschreiben, einzuschätzen und gegenüber Eltern bzw. Kolle-

gen/innen darzustellen. In Auseinandersetzung mit den eigenen und fremden Erwartungen an die

pädagogische Professionalität wird ein individuell tragfähiges Berufsrollenkonzept weiter erarbei-

tet.

Zusammenarbeit mit Kollegen und Kolleginnen

Der/die Praktikant/in erweitert die Fähigkeit, eine angemessene, berufsbezogene Beziehung zu al-

len Mitarbeitern/innen der Einrichtung aufzunehmen, zwischen persönlichen und fachkollegialen

Kontakten zu unterscheiden und das Verhältnis zwischen Nähe und Distanz dabei professionell zu

gestalten. Er/sie erkennt und reflektiert die Rolle und Aufgabe als Praktikant/in und die Bedeutung

als pädagogische Fachkraft in unterschiedlichen Arbeitszusammenhängen der Einrichtung.

Der/die Praktikant/in stellt die eigene pädagogische Arbeit verstärkt den Kollegen/Kolleginnen vor

und reflektiert sie. Der/die Praktikant/in gestaltet eine professionelle Beziehung zu den Kolle-

gen/innen und der Leitung der Einrichtung, auf ein Auseinandersetzen mit unterschiedlichen

Ideen, Erziehungszielen und Sichtweisen folgt ein professioneller und konstruktiver Umgang da-

mit. Erziehungsprozesse und Bildungsangebote werden gemeinsam reflektiert.

Zusammenarbeit mit Familien und anderen Bezugssystemen

Der/die Praktikant/in beteiligt sich vermehrt am Kontakt zu den Familien und anderen Bezugsper-

sonen entsprechend der in der Praxisstelle praktizierten Form der Zusammenarbeit. Er/sie lernt

dabei unterschiedliche Formen der Arbeit mit Familien kennen. Der/die Praktikantin erweitert die

Fähigkeit, Kontakt zu Familien aufzunehmen, entwickelt hierzu Vorstellungen, bespricht sie mit

dem Team und übernimmt selbstständig Aufgaben. Durch beobachtete Teilnahme an Elternaben-

den und/oder Elterngesprächen werden Ziele und Methoden kennengelernt, um eigene Kontakte

knüpfen zu können. Er/sie lernt Gespräche mit Bezugspersonen (z.B. Eltern, rechtl. Vertretung

des Kindes, Lehrkräften) strukturiert vorzubereiten, durchzuführen und die Ergebnisse festzuhal-

ten. Der/die Praktikant/in entwickelt eine Haltung, die es ihm/ihr ermöglicht, sich in die Kultur der

Familie und andere Bezugssysteme hineinzuversetzen.

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Weiterentwicklung der Reflexionsfähigkeit

Der/die Praktikant/in vertieft durch regelmäßige Gespräche mit dem/der Anleiter/in, dem Team

und im praxisbegleitenden Seminar seine/ihre Fähigkeit zur systematischen Reflexion. Dabei wird

neben der Reflexion der eigenen Einstellung und des eigenen Verhaltens auch die Realität des

Berufsalltags fachlich hinterfragt (z.B. „Was hat dazu geführt?“, „Was habe ich dazu beigetra-

gen?“, „Was ist meine Rolle und Aufgabe als Erzieher/in?“). Er/sie formuliert begründete Ein-

schätzungen und entwickelt entsprechende Perspektiven. Das eigene Handeln wird kritisch be-

leuchtet und auf dem Hintergrund theoretischen Wissens beschrieben und reflektiert.

Die hier aufgezeigten Ziele des Praktikums beschreiben auf allgemeinem Niveau grundlegende

Ziele der Hochschule und sollen eine Orientierung für alle an der Ausbildung beteiligte Personen

darstellen. Sie gelten als vorläufig und sollten nach jedem Durchgang überprüft und ggf. überar-

beitet werden.

4 Wahl der Praxisstelle

Da die Arbeitsmöglichkeiten von Erziehern und Erzieherinnen vielfältig sind, müssen Studentinnen

und Studenten während ihrer Praktika Gelegenheit erhalten, sich exemplarisch vertiefend mit ver-

schiedenen Arbeitsfeldern auseinander zu setzen. Um die Gelegenheit des Kennenlernens der

Vielfalt von Arbeitsfeldern tatsächlich zu nutzen, ist auf Seiten des Studierenden eine weitsichtige,

vorausschauende, aufeinander aufbauende Planung der Gestaltung der verschiedenen Praxis-

phasen notwendig.

Vorbereitung auf das Praktikum

In den ersten vier Semestern erwerben die Studierenden grundlegende Kenntnisse zu Themen

der Erziehung und Bildung von Kindern im Alter zwischen 0-12 Jahren. Der/die Praktikant/in be-

findet sich im 5. Semester der Ausbildung und absolviert das zweite Praktikum. Durch das praxis-

begleitende Seminar werden die Studentinnen und Studenten zusätzlich auf das Praktikum vorbe-

reitet und währenddessen auch begleitet.

Kriterien für die Wahl der Praxisstelle

Die Studentinnen und Studenten wählen ihre Praxisstelle selbst. Sie können sich bei der Wahl ih-

rer Praxisstelle im Praxisamt und bei den Dozentinnen/en im Studiengang über für sie geeignete

Einrichtungen informieren. Bei der Praxisstelle für das zweite Praktikum muss es sich um eine an-

dere Einrichtung handeln als diejenige, in der das erste Praktikum absolviert wurde. Nach der

Praktikumsordnung wird mindestens eines der beiden Praktika in einer Kindertageseinrichtung

absolviert.

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Bewerbung um einen Praktikumsplatz

Neben der telefonischen Kontaktaufnahme mit der Praxisstelle empfiehlt die Hochschule den Stu-

dentinnen und Studenten eine aussagekräftige, schriftliche Bewerbung um einen Praktikumsplatz

an die Einrichtung oder den Träger ihrer Wahl zu richten. Vor dem Hintergrund dieser Bewerbung

kann es zu einem Vorstellungsgespräch kommen. Der/die Praktikant/in legt sein/ihr Interesse an

der Praxisstelle dar. Es wird ein Termin vereinbart, an dem sich die Beteiligten ihre Entscheidung

mitteilen, ggf. kommt es zu einer Hospitation. Hat der/die Studierende einen Praktikumsplatz ge-

funden, stellt er/sie bei der Hochschule einen Antrag auf Genehmigung des Ausbildungsplatzes in

dieser Praxisstelle (Anerkennungsformular siehe Anhang). Zwischen der Praktikantin/dem Prakti-

kanten, der Praxisstelle und der Hochschule muss vor Beginn des Praktikums eine schriftliche

Praktikumsvereinbarung abgeschlossen werden.

5 Rollen, Funktionen und Aufgaben der Beteiligten Das Praktikum ist gemäß Praktikumsordnung Bestandteil des Hochschulstudiums. Der Erfolg des

Praktikums ist entscheidend von der Kompetenz und von der Kooperation aller am Ausbildungs-

prozess Beteiligten abhängig. An dieser Stelle kann nur angedeutet werden, was die Hochschule

leistet und erwartet.

der/die Praktikant/in

Der/die Praktikant/in ist weder Arbeitnehmer/in noch Praktikant/in im Sinne des Berufsbildungsge-

setzes. Er/sie ist Studierende/r der Hochschule, der/die auf der Grundlage eines individuellen

Ausbildungsplanes ausgebildet wird. Die tägliche Ausbildungszeit in der Praxisstelle richtet sich

nach den Bestimmungen, die für die Vollzeitbeschäftigten der Praxisstelle gelten. Gemäß Prakti-

kumsordnung beträgt die Arbeitszeit 32 Wochenstunden, die an vier Tagen in der Woche zu leis-

ten sind. In der Arbeitszeit sind 4 Stunden Vor- und Nachbereitungszeit pro Woche enthalten, wel-

che in der Einrichtung abzuleisten sind. Der/die Praktikant/in macht sich mit den Regeln der Ar-

beitsorganisation der Einrichtung (z.B. Krankmeldeverfahren) vertraut, wobei maximal fünf Fehlta-

ge pro Praxisblock anfallen dürfen. Darüber hinausgehende Fehltage sind in der Einrichtung

nachzuholen. Der/die Praktikant/in fertigt gegen Ende des Praktikums einen Praktikumsbericht

über seine/ihre fachpraktische Tätigkeit und legt ihn der Hochschule zu einem festgesetzten Ter-

min vor.

der/die Mentor/in

Für die Anleitung und für die laufende Beratung der Studierenden in der Praxisstelle wird von der

Einrichtung eine geeignete Fachkraft mit mindestens zweijähriger Berufserfahrung als Mentor/in

bestimmt. Er/sie ist kompetente/r Ansprechpartner/in der Praktikanten und Praktikantinnen und

der Hochschule in allen die Ausbildung betreffenden Fragen. Er/sie organisiert die wöchentlich

stattfindenden Mentoringgespräche, in denen die Praktikanten und Praktikantinnen ihre Beobach-

tungen und Erfahrungen reflektieren und Überlegungen zum weiteren Ausbildungsverlauf mit Hilfe

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des/der Mentors/in konkretisieren. Die wöchentlichen Anleitungsgespräche sind im Rahmen der

fachpraktischen Ausbildung unverzichtbar und dauern etwa eine Stunde. Der/die Mentor/in erstellt

in Kooperation mit dem/der Praktikant/in und in Abstimmung mit der Hochschule einen individuel-

len Ausbildungsplan (Form und Inhalt siehe weiter unten) und legt diesen dem Praxisamt spätes-

tens zwei Wochen nach Beginn des Praktikums vor. Der/die Mentor/in führt mit der Praktikan-

tin/dem Praktikanten und der praxisbgleitenden Dozentin ein Gespräch während des Praxisbe-

suchs. Am Ende des Praktikums stellt der/die Mentor/in als Vertreter/in der Praxisstelle die Prakti-

kumsbescheinigung über die abgeleisteten Zeiten des Praktikums und die Leistung der Studentin-

nen und Studenten aus und bestätigt die erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Teilnahme (Ausführ-

liches siehe weiter unten). Die Beurteilung wird dem/der Studierenden zur Kenntnisnahme vorge-

legt und der Hochschule bis spätestens vier Wochen nach Ende des Praktikums übersandt. Wäh-

rend der praktischen Studiensemester wird von der Hochschule in der Regel ein Treffen für die

Mentor/innen organisiert. Neben der Möglichkeit, Fragen und Problemstellungen aus der Tätigkeit

als Mentor/in anlässlich der Treffen zu erörtern, bietet sich die Gelegenheit, praxisrelevante The-

men zu diskutieren.

die praxisbegleitende Dozentin

Eine Dozentin/ein Dozent des Studiengangs ist für die Organisation des Praktikums zuständig.

Dies betrifft die Anerkennung von Praxisplätzen, die Beratung der Studentinnen und Studenten

und die Vermittlung bei möglichen Konflikten im Zusammenhang mit dem Praktikum. Als praxis-

begleitende Dozentin setzt die Hochschule geeignete Lehrkräfte ein. Diese halten engen Kontakt

zur Praxisstelle, besuchen die Studierenden einmal während des Praktikums in der Praxisstelle

und führen dort mit der Praktikantin/dem Praktikanten und dem/der Mentor/in ein Praxisgespräch.

Die Dozentin führt auch die praxisbegleitenden Lehrveranstaltungen zu festgelegten Terminen

durch. Die Veranstaltung umfasst 2 SWS und soll die in der fachpraktischen Ausbildung gewon-

nenen Erfahrungen auswerten und aufarbeiten. Die praxisbegleitende Dozentin hat neben der

Lehrfunktion auch eine beratende Funktion, d.h. sie gibt Anregungen und Hilfe bei der Durchfüh-

rung von Aufgaben des/der Praktikanten/in. Etwa 13 Studentinnen und Studenten werden von ei-

ner Dozentin im praxisbegleitenden Unterricht betreut.

das Praxisamt

Das Praxisamt ist für formale Angelegenheiten, die Praxissemester (2. und 5. Semester) betref-

fend, zuständig. Dies betrifft die Bearbeitung von Ausbildungsvereinbarungen, die Beratung der

Studierenden und die Vermittlung bei möglichen Konflikten im Zusammenhang mit dem Prakti-

kum.

Ansprechpartnerin des Praxisamtes:

Frau Wunnenberg

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6 Ausbildungsplan

Der Ausbildungsplan (siehe Anhang) ist eine wichtige Hilfe zur Strukturierung des Praktikums. Er

ist ein sehr geeignetes Instrument zur konkreten Beschreibung von Ziel- und Schwerpunktsetzung

sowie der Zeitplanung. Er legt fest, was der/die Praktikant/in in dieser Einrichtung, bei dem/der

Mentor/in lernen kann und soll. Diese Zielvereinbarung dient der Arbeitsplanung, der Verständi-

gung über zu erwartende Ergebnisse, der regelmäßigen Überprüfung der Qualität der Arbeit und

schließlich der Weiterentwicklung des/der Praktikanten/in.

Der Ausbildungsplan soll unbedingt die Erfahrungen, den Kenntnis- und den Ausbildungsstand

des/der Praktikanten/in berücksichtigen und die besonderen Kompetenzen des/der Mentors/in und

die besonderen Gegebenheiten der Praxisstelle nutzen. Er beschreibt den Weg, den Mentor/in

und Praktikant/in gemeinsam gehen werden. Der Ausbildungsplan legt Ziele und Aufgaben für das

Praktikum fest, er ist zwischen Hochschule, Mentor/in und Praktikant/in abgestimmt und spiegelt

den Ausbildungsverlauf als ständig zu überprüfenden Prozess.

Für das Praktikum sind für alle Studierenden allgemeine, verbindliche Ausbildungsziele von der

Hochschule entwickelt und festgelegt worden (siehe Punkt 3). Diese vorgegebenen inhaltlichen

Zielvorstellungen müssen unbedingt flexibel gehandhabt werden, um das persönliche Tempo von

Entwicklungs- und Lernprozessen des/der jeweiligen Praktikanten/in zu respektieren, d.h. deren

individuelle Erfahrungen, Wünsche, Vorstellungen und Interessen sind einzubeziehen. So gese-

hen ist der Ausbildungsplan immer ein individueller Plan. Der Ausbildungsplan spiegelt aber auch

die spezifischen Ausbildungsziele der Einrichtung und die sich daraus ergebenden besondere

Aufgaben des/der Praktikanten/in wider.

Die Hochschule legt mit diesem Leitfaden für das Praktikum einen Vorschlag zur Struktur und zum

Inhalt des Ausbildungsplanes vor, der in Kooperation aller an der fachpraktischen Ausbildung be-

teiligter Personen konkretisiert werden muss. Der Ausbildungsplan ist spätestens zwei Wochen

nach Praktikumsbeginn, mit Unterschrift des/der Mentors/in und des/der Studierenden dem Praxi-

samt zur Kenntnis vorzulegen.

7 Supervision

Während des Praktikums nehmen die Studentinnen und Studenten an 5 Sitzungen (à 90 Minuten)

Supervision teil. Die Supervision unterstützt die Praktikanten/-innen darin, berufliche Fähigkeiten

zu entwickeln, zu erweitern und wirksam einzusetzen. Die Studentinnen und Studenten finden

sich hierzu zu Gruppen von mind. 5 Personen zusammen und suchen sich den/die Superviso-

ren/in selbst. Vom Praxisamt erhalten sie hierzu eine Liste mit möglichen Supervisoren/innen.

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8 Praxisbegleitende Lehrveranstaltungen

Während des Praktikums finden, wie in der Praktikumsordnung geregelt, innerhalb der Vorle-

sungszeit vor, während und nach dem Praktikum praxisbegleitende Lehrveranstaltungen statt, die

der Vorbereitung und der Reflexion der Praktika dienen.

Inhalt

An den Seminartagen sind die Praxiserfahrungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die von

der Hochschule gestellten Aufgaben und die Erstellung des Praktikumsberichts zentraler Lernge-

genstand. Die Erfahrungen werden gemeinsam ausgewertet und mit den in der Hochschulausbil-

dung erworbenen fachtheoretischen Kenntnissen verknüpft. Die Themen in der Seminargruppe

ergeben sich also aus den bisherigen Lernerfahrungen der bisherigen Ausbildung sowie aus den

aktuellen Praxiserfahrungen der Teilnehmer/innen im Praktikum. Aufgabe der Gruppe ist es, aus

den Erfahrungen der Einzelnen zu lernen, sie auf Vergleichbarkeit hin zu überprüfen und Allge-

meines darin zu entdecken.

In der Gruppe werden gemeinsam Handlungsstrategien für die Praxis entwickelt, es werden

wechselseitig Anregungen gegeben und es wird im Sinne einer kollegialen Beratung nach Prob-

lemlösungen gesucht. So werden Formen der Kooperation eingeübt, die im Beruf der Kindheits-

pädagogin/des Kindheitspädagogen als Teamfähigkeit gefordert sind.

Die Dozentin steuert diesen gruppengeförderten Lernprozess durch Anregungen und entspre-

chende Aufgabenstellungen, nimmt sich jedoch zunehmend zurück. Die Seminargruppe über-

nimmt zunehmend Verantwortung für die Form und den Inhalt des Seminartages im Sinne eines

projektorientierten Unterrichts.

Die praxisbegleitende Dozentin betreut den in der Praktikumsordnung geforderten Praktikumsbe-

richt.

Ziele

Die Praktikantinnen und Praktikanten vertiefen die Fähigkeit, ihr professionelles Handeln und ihre

Berufsrolle als Erzieher/in in einer fachlich angemessenen Sprache zu beschreiben und in der

Seminargruppe zu reflektieren. Sie werden sicherer darin, verallgemeinerbare Anteile bei indivi-

duellen Erfahrungen zu sehen und auch, dass diese in gewissem Umfang auf andere Personen

und Ereignisse übertragbar sind.

Sie lernen Beobachtungen, Erfahrungen, Standpunkte und Meinungen unter verschiedenen Per-

spektiven zu betrachten, wodurch ein Prozess der Selbstreflexion und die Reflexion der Berufsrol-

le angeregt wird.

Die Gruppenmitglieder lernen, gezielte Informationsfragen zu stellen, um das Dargestellte zu ver-

stehen. So wird die Subjektivität des von einem Einzelnen Wahrgenommenen durch die Gruppe

verdeutlicht und kann thematisiert werden. Sie lernen Handlungsentwürfe für unterschiedliche pä-

dagogische Situationen konzeptionell zu begründen und ihr Handeln sowie ihr Verhalten fachlich

zu begründen. Sie lernen, pädagogisches Denken und Handeln zu reflektieren, dessen Umset-

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zung im Team zu besprechen und die Ergebnisse kritisch zu reflektieren. Sie lernen, Konflikte mit

der Praxisstelle, dem/der Anleiter/in oder anderen Kolleginnen und Kollegen angemessen darzu-

stellen und Lösungswege zu entwickeln.

9 Praktikumsbericht Die Studentinnen und Studenten fertigen zum Ende des Praktikums einen Praktikumsbericht über

die fachpraktische Arbeit an und legen diesen bis zu einem festgelegten Datum der praxisbeglei-

tenden Dozentin vor.

Gegenstand des Praktikumsberichts ist neben der Darstellung des Forschungsprojektes die kriti-

sche Auseinandersetzung mit der Berufsrolle als Erzieher/in im pädagogischen Arbeitsfeld und die

Herstellung des Zusammenhangs zwischen den bisherigen Studieninhalten und der eigenen pä-

dagogischen Arbeit. Mit dem Praktikumsbericht soll eine Darstellung und kritische Reflexion der

Erfahrungen und Erlebnisse im Praktikum und der eigenen Professionalisierung geleistet werden.

Die formale Gestaltung des Berichts orientiert sich an den an der Hochschule üblichen Standards

für schriftliche Arbeiten. Der Praktikumsbericht besteht aus zwei Teilen, die nachfolgend erläutert

werden. Er wird getippt abgegeben und sollte 20 Seiten nicht überschreiten.

Teil I

1. Allgemeine Informationen zur Praxisstelle (nicht mehr als 1 Seite)

Beschreiben Sie die Praxisstelle und die Gruppe, in der Sie Praktikum machen kurz und nutzen

Sie dazu nur die relevanten Informationen.

Begründung für die Wahl der Praxisstelle

Kurze Beschreibung der Einrichtung und der wesentlichen Merkmale der Konzeption

a) Einrichtung als Organisation / Personal / allgemein

b) Gruppenstruktur / Gruppenebene / Altersgruppe

2. Reflektion des Praktikums (nicht mehr als 3 Seiten)

Reflektieren Sie Ihre Aufgaben, Ihre Möglichkeiten und Ihre Rolle während des gesamten Prakti-

kums und ziehen Sie daraus Schlussfolgerungen für Ihr Selbstverständnis als Erzieherin bzw. als

Erzieher. Hier geht es vor allen Dingen um Ihren eigenen Lernprozess, die Einschätzung Ihres

Lernzuwachses und die nachvollziehbare Darstellung dessen. Beschreiben Sie eine Dilemma-

Situation.

Hinweis für die Beschreibung der Dilemma-Situation

Beschreiben Sie konkrete praxisbezogene Entscheidungs- und Handlungssituationen mit ‚Dilem-

macharakter’, die Sie selbst erlebt bzw. beobachtet haben. Gemeint sind pädagogische Situatio-

nen, in denen spontan oder routinemäßig professionelle Handlungsentscheidungen getroffen wer-

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den (müssen), in denen es aufgrund der Komplexität, Offenheit, Ungewissheit und Unvorherseh-

barkeit sozialer Situationen aber auch alternative Möglichkeiten des Handelns gegeben hätte.

Analysieren Sie den Verlauf der Situation, entwickeln Sie mehrere Lesarten / Deutungen / Inter-

pretationen der Situation; beziehen Sie die Perspektiven der verschiedenen beteiligten Akteure

ein; entwerfen Sie retrospektiv noch andere Möglichkeiten, in der beschriebenen Situation zu

handeln; begründen Sie die getroffenen Handlungsentscheidungen ausführlich; setzten Sie ggf.

den konkreten Einzelfall in Beziehung zu anderen Fällen und Situationen; beziehen Sie Ihre eige-

ne biografische Entwicklung ein.

Je nach individuellen Interessen und konkreter praktikumsbezogener Erfahrung können sich die

Schlüsselsituationen mit ‚Dilemmacharakter‘ auf folgende Bereiche beziehen:

Entwicklungs- und Bildungsprozesse eines oder mehrerer Kinder und deren pädagogi-

sche Begleitung

Interaktionssituationen zwischen Kind und Pädagoge/Pädagogin (z.B. Setzen von Gren-

zen…)

Kooperationsbeziehung zwischen Pädagoge/Pädagogin bzw. dem Team und Praktikant/in

Zusammenarbeit mit Eltern

Eigener Bildungsprozess der Praktikantin/des Praktikanten.

Gruppenprozesse und Dynamiken (Team, Gruppe).

Teil II

Forschungsbericht (max. 15 Seiten)

1. Einleitung

Formulieren Sie möglichst eindeutig und konkret ein Forschungsthema aus dem Bereich

der Kindheitspädagogik.

Erklären Sie, warum Sie dieses Forschungsthema für relevant für den Bereich der Kind-

heitspädagogik halten. Diese Erklärung kann theoriegeleitet oder empirisch sein, sich aus

politischen Zusammenhängen oder aus Erfahrungswissen bzw. alltäglichen Einschätzun-

gen ergeben, die Sie überprüfen möchten.

Geben Sie dem Leser einen Überblick, was ihn in den folgenden Kapiteln der Arbeit er-

wartet.

2. Theoretische Einbettung

Stellen Sie theoretische und andere empirische Inhalte und Erkenntnisse dar, die für die

Bearbeitung ihrer Forschungsfrage relevant sind. Sie können dies in mehreren Unterkapi-

teln tun.

3. Fragestellung der empirischen Untersuchung

Formulieren Sie eine möglichst eindeutige und klare Forschungsfrage, die sich auf die

oben dargestellten theoretischen Inhalte und Erkenntnisse bezieht.

4. Untersuchungsdesign

4.1 Erhebungsmethode

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Stellen Sie dar, welche Methode Sie gewählt haben, um Ihre Forschungsfrage zu beant-

worten und beschreiben Sie Ihr Vorgehen bei der Erhebung.

Sie können hierbei auf Ihnen bekannte (Beobachtungs-)Verfahren zurückgreifen, kreativ

eine eigene Methode entwickeln oder Ihnen bekannte Methoden miteinander oder mit Ei-

genentwicklungen kombinieren (z.B. beobachten, befragen, Checklisten, zählen und mes-

sen).

Es muss klar werden, warum Sie glauben mit diesen Methoden Ihre Forschungsfrage be-

antworten zu können. Kontextinformationen wie etwa der Tagesablauf, die Gruppenstruk-

tur oder die Organisation der Einrichtung bzw. der Gruppe können hier relevant sein.

4.2 Stichprobenbeschreibung

Beschreiben Sie, wen oder was Sie befragt, beobachtet, gemessen usw. haben.

Beschreiben Sie, in welchen Situationen Sie erhoben haben.

Bei der Stichprobenbeschreibung muss klar werden, warum Sie wen und wann untersucht

haben, um Ihre Forschungsfrage zu beantworten. Kontextinformationen wie etwa der Ta-

gesablauf, die Gruppenstruktur oder die Organisation der Einrichtung bzw. der Gruppe

können hier relevant sein.

4.3 Auswertungsmethode

Beschreiben Sie, wie Sie Ihre Erhebung ausgewertet haben, bzw. welche Methode Sie

hierfür angewendet haben. Sie können hier auf bekannte Auswertungsverfahren zurück-

greifen, kreative eigene Auswertungsverfahren entwickeln oder beides miteinander kom-

binieren.

Sie können auch anhand der Theorie (Kap. 2) Merkmale identifizieren, nach denen Sie

auswerten.

Es muss klar werden, warum Sie glauben, mit diesen Auswertungsmethoden Ihre For-

schungsfrage beantworten zu können.

5. Darstellung der Ergebnisse

Stellen Sie die Ergebnisse dar, die Sie mit Hilfe Ihrer Auswertungsmethode identifizieren

konnten.

Es geht hier mehr um die Darstellung als um die Interpretation.

Um die Ergebnisse darzustellen können Sie auch Tabellen nutzen.

6. Diskussion

Stellen Sie dar, inwiefern Sie mithilfe Ihrer Untersuchung Erkenntnisse zu Ihrer For-

schungsfrage gewonnen haben. Was konnten Sie beantworten, was könnte man vermu-

ten, was bleibt offen?

Inwiefern stimmen Ihre Ergebnisse mit theoretischen und anderen empirischen Inhalten

und Erkenntnissen überein? Woran könnte das liegen?

Welche Konsequenzen für die pädagogische Praxis ergeben sich Ihrer Meinung nach aus

den Ergebnissen Ihrer Untersuchung?

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Beurteilung

Die Beurteilung des Leistungsnachweises bezieht sich nicht auf Quantität und Qualität der Ergebnisse

der Handlungsforschung.

Beurteilt wird in Teil I des Leistungsnachweises die Reflektionsfähigkeit bezüglich der Einschätzung

des eigenen Lernprozesses während des gesamten Praktikums.

Die Beurteilung in Teil II des Leistungsnachweises bezieht sich auf die Nachvollziehbarkeit des For-

schungsprozesses. Hier ist ausschlaggebend, wie die Forschungsfrage begründet, theoretisch einge-

bettet, empirisch bearbeitet und auf ihre praktische Relevanz geprüft wurde.

10 Praktikumsbescheinigung

Am Ende des Praktikums fertigt der/die Mentor/in als Vertreter/in der Praxisstelle eine Praktikumsbe-

scheinigung (siehe Anhang) an. Diese besteht aus einer "Bestätigung der Praxiszeiten" und dem

Vermerk über die erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Teilnahme. Außerdem gehört zur Praktikums-

bescheinigung auch eine inhaltliche Beurteilung über den Praktikanten/die Praktikantin. Diese wird

dem/der Studierenden zur Kenntnisnahme vorgelegt. Die Praktikumsbescheinigung wird dem Praxi-

samt der Hochschule bis spätestens vier Wochen nach Ende des Praktikums übersandt.

Hinweise für die Erstellung der Beurteilung

Die Beurteilung bezieht sich in ihren Aussagen auf die Lernziele des Praktikums, auf die Entwick-

lung des/der Praktikanten/in und auf seine/ihre Lernschritte. Der Lernprozess ist zu beschreiben

und nicht die persönlichen Eigenschaften des/der Praktikanten/in. Für den Aufbau der Beurteilung

heißt das, dass die Abfolge der Lernschritte die Gliederung bestimmt.

Die Beurteilung orientiert sich an den im Ausbildungsplan formulierten Lernzielen, die sich auf fol-

gende Gegenstände der Ausbildung beziehen:

1. Einrichtung als Organisation

2. Alltagsgestaltung

3. Pädagogische Professionalität entwickeln

4. Zusammenarbeit mit Kolleginnen

5. Zusammenarbeit mit Familien und anderen Bezugspersonen

6. Weiterentwicklung der Reflexionsfähigkeit

Das bedeutet, dass der/die Mentor/in zu den genannten Gegenständen der Ausbildung und zu

den entwickelten Lernzielen Aussagen trifft, die den Lernprozess des/der Praktikanten/in be-

schreiben und die verdeutlichen, ob und in welcher Weise die Lernziele erreicht wurden. Hierbei

gilt es besonders, die geleistete Auseinandersetzung mit der Berufsrolle zu würdigen.

Am Ende muss die Feststellung über die erfolgreiche oder die nicht erfolgreiche Teilnahme am

Praktikum getroffen werden.

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11 Literaturhinweise

Bernler, Gunnar; Johnsson, Lisbeth (1995): Das Praktikum in sozialen Berufen. Ein sys- tematisches Modell zur Anleitung, übers. von Ursel und Ulrich Bracher, Weinheim: Beltz.

Ellermann, Walter (2002): Das sozialpädagogische Praktikum, Weinheim: Beltz. Fischöder, Karin u.a. (2008): Besprechen und Reflektieren in der Praxis. Leitfaden für

Praktikumsgespräche, 2. Aufl., Berlin: Cornelsen Scriptor.

Grüner, Heike (2006): Auf dem Weg zur Erzieherin. Eine Praxisbegleitung im Kindergar- ten, 4. Aufl., Donauwörth: Auer.

Hübner, Bernhard; Rocholl, Georg (1984): Soziales Praktikum. Sozialpädagogische Ar-

beit mit Kindern, Frankfurt a. M.: Diesterweg.

Marona-Glock, Karin; Höhl-Spenceley, Uta (2007): Praxisanleitung. Anleiter/-innen- Qualifikation in sozialpädagogischen Berufen, Berlin: Cornelsen Scriptor.

Schlicht, Hermann-Josef (2001): Das Praktikum in der Ausbildung. Tipps und Hilfen für

angehende Erzieherinnen, München: Don Bosco.

Schulz, Sonja; Jochmann, Herbert (2003): In die Praxis starten. Praktikumsleitfaden für Erzieher/innen in Heim und Jugendarbeit, Berlin: Cornelsen.

Viernickel, Susanne; Völkel, Petra (2009): Beobachten und Dokumentieren im pädagogi-

schen Alltag, Freiburg: Herder.

Anhang

Ausbildungsplan Praktikumsbescheinigung

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Ausbildungsplan

Gegenstand der

Ausbildung

Lernziele der

Hochschule

Lernziele der

Praxisstelle

Persönliche

Lernziele

Aufgaben/Methoden

1. Einrichtung als

Organisation

Kennenlernen der

Organisation einer

Tageseinrichtung.

Verständnis darüber,

die Einrichtung als

sich entwickelndes

System zu erkennen.

2. Alltags-

gestaltung

Übersicht und Reflek-

tion über Tages- und

Wochengestaltung.

Planung, Durchfüh-

rung und Besprechen

von Tages- und Wo-

chengestaltung.

3. Pädagogische

Professionalität

entwickeln

Professionelle Bezie-

hung zu Kindern und

Erwachsenen auf-

bauen.

Vertiefenden Einblick

in die Anforderungen

des Berufs.

Entwicklung eines

tragfähigen Berufs-

konzepts.

4. Zusammenar-

beit mit Kollegen

und Kolleginnen

Gestaltung einer be-

ruflichen Beziehung

zu Anleiter und Anlei-

terinnen und zu den

Mitarbeitern und Mit-

arbeiterinnen der

Einrichtung.

Teamarbeit in der

Praxisstelle aufga-

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benorientiert und

produktiv mitgestal-

ten.

Erziehungs- und Bil-

dungsangebote wer-

den gemeinsam re-

flektiert.

5. Zusammenar-

beit mit Familien

und anderen Be-

zugssystemen

Hineinversetzen in

Kultur der Familien

oder anderen Be-

zugspersonen.

Kontaktaufnahme zu

Familien und Be-

zugspersonen.

Teilnahme an Eltern-

gesprächen und/oder

-abenden.

6. Weiterentwick-

lung der Reflexi-

onsfähigkeit

Weiterentwicklung

der Fähigkeit, die

Realität des Berufs-

alltages fachlich zu

hinterfragen.

Verbindung von The-

orie und Praxis

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Absender (Praxisstelle)

Evangelische Hochschule Berlin (EHB) Praxisamt Postfach 370255 14132 Berlin

Praktikumsbescheinigung (Bestätigung der Praxiszeiten und Beurteilung)

- Studiengang Kindheitspädagogik -

Hiermit wird bescheinigt, dass die/der Studierende__________________________________ geb. am ______________ in der Zeit vom ___________________ bis _____________________ in der Praxiseinrichtung:

_______________________________________________________

_______________________________________________________

ein Praktikum gemäß § 3 der Praktikumsordnung für den Bachelorstudiengang „Kindheitspädagogik“ an der EHB im geforderten Umfang von 10 Wochen (320 Stun-den) erfolgreich abgeleistet hat. Die/ der Studierende fehlte aus Krankheitsgründen_______Tage Bei mehr als 5 Fehltagen wurden diese in der Praxisstelle

nachgeholt nicht nachgeholt

____________ ___________________ _______________________ Ort, Datum Stempel der Einrichtung Unterschrift der Praxisanleitung

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Schriftliche Beurteilung:

(Die Beurteilung kann auch auf einem gesonderten (Brief-)Papier abgegeben werden!)