Molekülsynthesen - FAU€¦ · Kapitel 1: Einführung Molekülsynthesen Vorlesung für...
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Kapitel 1: EinführungFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Schwerpunkt: RetrosyntheseSchwerpunkt: Retrosynthese
Lehrmaterial:Lehrmaterial: 1. S. Warren, Organic Synthesis – The Disconnection Approach, Wiley
2. K. C. Nicolaou, E. J. Sorensen, Classics in Total Synthesis, VCH2. K. C. Nicolaou, E. J. Sorensen, Classics in Total Synthesis, VCH
3. D. Seebach, Angewandte Chemie 1979, 91, 259-278
Kapitel 1: Einführung
MolekülsynthesenVorlesung für Molekularwissenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 1: EinführungKapitel 1: Einführung
Kapitel 1: Einführung
Beispiel: Zielmolekül Taxol OHOO
O
O
OO
OHO
O HOO
NH OH O
OO
1962: isoliert aus der pazifischen Eibe (Taxus brevifolia);1971: Strukturbestimmung anhand Röntgenstrukturanalyse1979: Entdeckung der Interaktion mit Mikrotubulig1992: Zulassung durch die Federal Drug Administration (USA) als Medikament
gegen BrustkrebsHerbst 1995: Totalsynthese durch drei Gruppen (Nicolaou, Danishefsky, Holton)
- Literaturstellen auf Anfrage
Kapitel 1: Einführung Postulate und Nomenklatur
OHOO
OO
OBeispiel: Zielmolekül Taxol
OHO
O HOO
NH OH
OO
OOO
1. Als Retrosynthese wird der rationale Weg zur Synthese eines Zielmoleküls(target molecule TM) bezeichnet. Das Molekül wird schrittweise in immer kleinere( g )bzw. einfachere Komponenten zerlegt, bis schließlich wohlfeile Startmaterialienerhalten werden. Die Umkehrung der Retrosynthese ergibt dann die Synthesedes Zielmoleküls.
Kapitel 1: Einführung
OHHO O
OHO
HO HOHOH
Kapitel 1: Einführung Postulate und Nomenklatur
2 Di i hti t R kti i d i h Ch i i d l d h2. Die wichtigsten Reaktionen in der organischen Chemie sind polar, d. h. zumKnüpfen und Lösen von Bindungen werden nukleophile (Donor „d“) und elektro-phile (Akzeptor „a“) Zentren (Lewis-Säure-Base-Kombinationen) verwendet.Beispiel: Estersynthese
O Oδ−
d
Beispiel: Estersynthese
OH OH+ H+
Oδ+
δ−ad
Kapitel 1: Einführung
3 Di i t Zi l l kül d i h S th th lt di H t t
E tKetonsek Alkohol
3. Die meisten Zielmoleküle der organischen Synthese enthalten die HeteroatomeStickstoff und Sauerstoff als funktionelle Gruppen (Amino-, Imino-, Hydroxy-,Ether-, Carbonylfunktion.Beispiel: Taxol
OHOO
OEster sek. AlkoholBeispiel: Taxol
OHO
O HOO
NH
OOsek. Amid
cyclHO OOH OH OOtert. Alkohol
cycl. Ether
4. Diese Heteroatome bewirken am Kohlenstoffgerüst ein Reaktivitätsmuster mitalternierenden Akzeptor- und Donorzentrenalternierenden Akzeptor und Donorzentren.Beispiel: Acetylaceton, Acrylsäureethylester
O O Oδ+ δ+δ δ− δ+δ+
Oδ+ δ+δ−
a d aδ δδ
a d a
Kapitel 1: Einführung Postulate und Nomenklatur
5. Viele Substanzklassen werden durch 4. nicht erfasst. Offenbar kann man indiesen Fällen keine einfache Strategie wählen. Das Konzept der Umpolungmuss eingeführt werden. Umgepolte Reaktivität liegt dann vor, wenn in einemMolekül die alternierende Donor/Akzeptor-Reihenfolge unterbrochen wird.Beispiel: Aminosäuren, Zucker, Maleinsäure
δ
Oδ−
O
OHδ−
δ−
δ−
δ+δ+ δ− δ−
a aOH
Oδ+
aH2N
aδ+ O
HOHO
OHOHδ
δ−
δ δ
δ+ δ+ δ+OH
O
HO
Oδ+ δ+
a ad da OH
δ−δ− δ− δ−
6. Als Synthone werden strukturelle Einheiten in einem Molekül bezeichnet, die mitmöglichen Reaktionen in Beziehung gebracht werden können. Der Reaktionstyp(polar, radikalisch, pericyclisch) spielt keine Rolle bei dieser Betrachtung.Synthone sind oftmals reaktive Teilchen, genauso häufig sind sie aber nur aufd P i i t tdem Papier existent.Beispiel: Benzoesäure
Kapitel 1: Einführung7. Eine retrosynthetische Transformation wird durch den Retrosynthesepfeily y p
gekennzeichnet. Über den Pfeil wird die Art der Trennung sowie die angestrebteSynthesereaktion geschrieben. Im Molekül wird die Trennung durch einegeschwungene Linie gekennzeichnet.Beispiel: Benzoesäure
δ−
δ+
OH
Oδ− δ− O
δ+
δ−
C-CH
HH
HOHOH
δ
Grignard-H H H HgReaktionH H
hier keine Zuordnung von Elektronender getrennten Bindung; oft werdengeladene Synthone verwendet
Kapitel 1: Einführung Postulate und Nomenklatur
8 Ein Reagens ist die Verbindung (oder Zwischenstufe) die für die synthetischen
δ−
8. Ein Reagens ist die Verbindung (oder Zwischenstufe), die für die synthetischenOperationen verwendet wird.Beispiel: Benzoesäure
δ
δ+
OH
Oδ− δ− O
δ+
δ−
C-COH δ
OHδ+
Grignard-GrignardReaktion
OCδ++
MgBrCO
Phenylanion
δ++
Phenylanion
Kapitel 1: Einführung9. Die Umwandlung einer funktionellen Gruppe in eine andere wird als FGI –
Postulate und Nomenklatur
g ppfunctional group interconversion – bezeichnet und über dem Retrosynthesepfeilvermerkt. Die Umwandlungsreaktion wird ebenfalls angeführt.Beispiel: Benzoesäure
δ−Retrosynthese
δ+
OH
Oδ−
FGI C C-Cδ− Nδ+
Nitril-Hydrolyse
Sandmeyer-Reaktion
C Nδ−
+N2
PhenykationCyanidumgepolt!
Diazonium-kation
NHNH2
Anilin
Kapitel 1: Einführung10.Die Einführung einer zusätzlichen funktionellen Gruppe in ein Molekül wird als
Postulate und Nomenklatur
g ppFGA – functional group addition – bezeichnet und über dem Retrosynthesepfeilvermerkt. Die Methode zur Entfernung wird angeführt. Häufig wird die FGA zurAktivierung bzw. Reaktionssteuerung eingeführt.Beispiel: Retrosynthese und Synthese eines Esters – Malonestermethode
EtO C EtO C CO Etδ−δ+ δ+Retrosynthese
FGAEtO2C EtO2C CO2Et
C-C
δ
δ+
Decarboxy-lierung
Malonester-Synthese
EtO2C CO2Et+
Brδ+ δ+ δ+δ
EtO2C CO2Etδ−δ δ+
Kapitel 1: Einführung
EtO2C CO2Et
Synthese
BrEtO2C CO2Et
N OEt
EtO2C CO2Et
NaOEt
N O CNaOH, H2O
NaO2CEtOH, H+,
TMTMRückfluss
- CO2- H2O
TMTM
Kapitel 1: Einführung Analyse
O
1. Erkennung der einzelnen Komponenten im Zielmolekül
Beispiel: Zielmolekül Sildenafil „Viagra®“ HNN
N
O
Og p
- funktionelle Gruppen- bekannte Untereinheiten- insbesondere bei chiralen Elementen nach einfachen
N
ONaturstoffen (z. B. Zucker, Aminosäuren) suchenchiral pool ausnutzen
SN
N
O
OO
OHOH
2. Auftrennen des Moleküls mit bekannten Methoden bzw.vertrauten Reaktionenz. B. Sulfonamidierung
OO OON
OO
O ClSO3H O
O
NH O
OSO
O Cl SO
O NN
Kapitel 1: Einführung Analyse
3. Fortführen der Trennungen bis hin zu „guten“ StartmaterialienBeispiele:
OH X
O
OCOOH
YO
ONH2
X OX
n
X
n n
O
X = OH, NH2, Hal, NO2
OH
OHO
HOOH
OH H2N (S) COOH
Kapitel 1: Einführung Synthese
1. Syntheseplan unter Ausnutzung der fertig gestellten Analyse anfertigen
2 Anpassung der Synthese an die Laborwirklichkeit2. Anpassung der Synthese an die Laborwirklichkeit.Es gilt: Zeit ist teurer als Chemikalien.
Kapitel 1: Einführung Voraussetzungen
1. Reaktionen und ihre Mechanismen beherrschen- ChemoselektivitätBeispiel: Alkylierung eines Phenols in Gegenwart einer CarbonsäureBeispiel: Alkylierung eines Phenols in Gegenwart einer Carbonsäure
COOHK2CO3, MeICOOMe K2CO3, MeI COOH
OHOH OMe- StereoselektivitätB i i l i Dih d li i G t t Dih d li
KMnO4 1. RCO(OO)HOH OH
Beispiel: cis-Dihydroxylierung im Gegensatz zur trans-Dihydroxylierung
2. H+/H2OOH OH- UmlagerungenBeispiel: Pinakolumlagerung
HO OH OHO OHH+ O
Kapitel 1: Einführung Voraussetzungen
- NebenreaktionenBeispiel: Friedel-Crafts-Alkylierung
Cl Cl
AlCl3 AlCl3
A F i d l C ft A li d K t R d ktiAusweg: Friedel-Crafts-Acylierung, dann Keton-ReduktionO
N H KOHCl
AlCl3
ON2H4, KOH
2. Datenbanken beherrschen- Sci-Finder, Beilstein, Chemikalien-Kataloge;
bei chiralen Verbindungen an chiral pool denken- bei chiralen Verbindungen an chiral pool denken
Kapitel 2: AromatenchemieFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 2: AromatenchemieKapitel 2: Aromatenchemie
Kapitel 2: Aromatenchemie Elektrophile aromatische Substitution
N-substituierte Zielmoleküle
NH2 NO2FGI C NRetrosynthese: NH2 NO2FGI
Reduktion Nitrierung
C-Ny
CO2Me CO2MeReduktion Nitrierung
CO2Me
Synthese: NH2NO2Synthese: NH2NO2HNO3, H2SO4 H2, Pd/C (o. ä).
CO2MeCO2MeCO2Me
Regiochemie stimmt! Chemoselektivitätstimmt!stimmt!
O-substituierte Zielmoleküle
O-Funktionalitäten an Aromaten sollten sich bereits in den Ausgangsmaterialienb fi d d äh d d S th h d TM t d !befinden und während der Synthese nur noch an das TM angepasst werden!
Kapitel 2: Aromatenchemie Elektrophile aromatische Substitution
C-substituierte ZielmoleküleFriedel-Crafts-Alkylierung und Acylierung für Cn-Bausteine (s. Kapitel 1):
Cl Cl
AlCl3 AlCl3
Alkylierung unzuverlässig; oft Umlagerungen und Mehrfachsubstitution; gut für AnAlkylierung unzuverlässig; oft Umlagerungen und Mehrfachsubstitution; gut für An-bindung tertiärer Gruppen, die später leicht entfernt werden können (FGA).
Ausweg: Friedel-Crafts-Acylierung, dann Keton-Reduktiong y g,
R1
ClR
O R2R1
Reduktion
R2R1
ClR2
AlCl3
OReduktion
(H, OH)
keine Umlagerung, keine Mehrfachsubstitution; Reduktion liefert Alkohole oder Alkane.
Kapitel 2: Aromatenchemie Elektrophile aromatische Substitution
Einführung von C1-Bausteinen:
C-substituierte Zielmoleküle
H E+ E
R RE Reagenz Reaktion
CH Cl CH O + HCl + ZnCl ChlormethylierungCH2Cl CH2O + HCl + ZnCl2 Chlormethylierung
CHO CHCl3 + OH- Reimer-Tiemann; geeignet für Phenole, dann ortho-Formylierung
DMF + POCl3 Vilsmeier-Haack;nur für elektronenreiche Aromaten
CH3OCHCl2 + TiCl4 Riecke
CO + HCl + AlCl3Zn(CN)2 + HCl Houben-Hoesch
andere Möglichkeiten: Ar-MgBr + DMF; ArONa + CO2
Kapitel 2: Aromatenchemie
S
Elektrophile aromatische Substitution
Weitere typische elektrophile aromatische Substitutionen:
Chlorierung: Cl2 + FeCl3
Bromierung: Br2 + Fe
Sulfonierung: H SOSulfonierung: H2SO4 conc.
Chlorsulfonierung: ClSO3H
Zweitsubstitutionen:Zweitsubstitutionen:
desaktivierend, meta-dirigierend: -NO2, -COX, -CN, -SO2X
schwach desaktivierend, ortho/para-dirigierend:
aktivierend ortho/para dirigierend:
-Hal
OH NH Alkylaktivierend, ortho/para-dirigierend: -OH, -NH2, -Alkyl
+/- I und M-Effekte!
Kapitel 2: Aromatenchemie ortho/para-Substitution
Kontrolle der ortho-Substitution
OH O OHOH OBr
K CO
[3,3]sigma-trop
OH
K2CO3
OHCHCl3,
OHCHCl3,KOH CHO
OHNaOH,
CO
OHCOOH
OHKOH,CO CO2
COOH
COOH
CO2
COOH
Kapitel 2: Aromatenchemie Seitenketten-Modifikation durch FGI
FGIN b tit i t Zi l l külbereits bekannt: NH2 aus NO2 durch Reduktion
FGIN-substituierte Zielmoleküle
Amide aus NH durch Umsetzung mit Acetanhydrid/PyridinAmide aus NH2 durch Umsetzung mit Acetanhydrid/PyridinAmine aus NH2 durch Alkylierung bzw. reduzierende Aminierung bzw. Reduktion vonAmiden R R
1. ROCl1. RCHO, -H2ONH2HN NH
2. NaBH3CN 2. LiAlH4
R R
NH
R
FGI NH
R
O C-N NH2
Reduktion Amid
(O-substituierte Zielmoleküle)
Kapitel 2: Aromatenchemie Seitenketten-Modifikation durch FGI
FGIC-substituierte ZielmoleküleReduktionen
FGI1. SiHCl32. SiHCl3, Et3N3. KOH/MeOHZn/Hg, HCl0.5 eq LiAlH4
XO HO HHOH
HHH
z. B.
q 4
H2, Pd/C,für X = Cl
z. B.
RO RHOH
RHH
z. B.RM B
z. B.NaBH4
1. TosCl2. LiAlH4
RMgBrfür X = NMe2
Kapitel 2: Aromatenchemie
R d k i A b li h R k i i ä
Seitenketten-Modifikation durch FGI
Reduktionen nur an Aromaten: benzylische Reaktivität
R'HOR
R'HR
H2, Pd/C
weitere Reduktionsmöglichkeiten
R RR'Cl
RR'H
R
Na, t-BuOH
Kapitel 2: Aromatenchemie Seitenketten-Modifikation durch FGI
FGIC-substituierte ZielmoleküleOxidationen
FGI
1. CrO3KMnO4 KMnO4
HO OH OH OHH
H HH
3 Ac2O2. H2So4
z B
z. B.1. Br2, hν2 NaOAc
Ag2O
R OR OHH
R HH
z. B.MnO2
2. NaOAc3. OH KMnO4
O
O
R
RC(O)OOH
Kapitel 2: Aromatenchemie Seitenketten-Modifikation durch FGI
Die Sandmeyer-Reaktion bzw. Abkömmlinge
Cu(I)Cl Cl
BrCu(I)Br
C (I)CN CNNaNO2,HOAcNH2 N2
Cu(I)CN CN
IKI
1. HBF4 2. Δ
H
F
H3PO2X
1. HBF4 2. Δ
ROH/Δ OR
Diazoniumsalze sind synthetisch sehr wertvoll, da sie vielfältigst umgesetzt werdenkö Di R kti i d l tli h d kl hil ti h S b titkönnen. Die Reaktion wird gelegentlich zu den nukleophilen aromatischen Substitu-tionen gerechnet.
Kapitel 2: Aromatenchemie Nukleophile aromatische Substitution
Nukleophile aromatische Substitution
Cl NaNH2NH22
+NH2
über Arin
Eliminierungs-Additions-Mechanismus
ClH NH2
-NH3
H
Cl
NH2 NH2
- NH2
+NH3 NH2
-Cl
Kapitel 2: Aromatenchemie Nukleophile aromatische Substitution
Bei substituierten Verbindungen:
BrOCH3
NaNHOCH3 OCH3
NaNH NH2
OCH3 OCH3
Br NaNH2 NaNH2
NH2
NH2
NH2NaNH2
stabileres Anion als Zwischenstufe;z. B. ortho-Lithierung
OCH3NaNH2
id A ig
OCH OCHOCH OCH OCH
Bracideres Anionneben OCH3
OCH3 OCH3OCH3
NaNH2
OCH3 OCH3
NaNH2
NH2
NH2
Br NH2
stabileres Anion als Zwischenstufe,da Ladung näher am -I Substituent
Kapitel 2: Aromatenchemie Nukleophile aromatische Substitution
NO2 NO2NO2
R-NH2
NO2
NO
F
NO
HN
R
HFNO2 NO2-HF
Additions-Eliminierungs-Mechanismus
NO2
R NH2FN
O OF R H
NO O
F RR-NH2
O2N
F
O2N
NH2
-H
O2N
NH
M i h iMeisenheimer-Jackson-Salz
NO2 HN F
NO O
F R
O2N
NR
-F
O2N
NH
R
Kapitel 2: Aromatenchemie Nukleophile aromatische Substitution
Beispiel
Br BrHNO3CNHNO3,
H2SO4 NO2 CN NO2
R R R
CN CN HNO3,H2SO4
CNNO2
HNO3,H2SO4
CN
xR RR
O2Nx
Kapitel 3: Strategie I Die Reihenfolge der EreignisseFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
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MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 3: Strategie IKapitel 3: Strategie I
Kapitel 3: Strategie I
Richtlinie 1: ortho/meta/para dirigierende Einflüsse beachten!Richtlinie 1: ortho/meta/para-dirigierende Einflüsse beachten!
Retrosynthese: aC C
O
Br
O
C-C
F.-C.Alkylierung
Br+
b
Alkylierung
bC-Ca C-C
F.-C.Acylierung
+ ClO
y g
Synthese: ClOBr O
AlCl3 AlCl3AlCl3 AlCl3
Kapitel 3: Strategie I
Richtlinie 2: Den am stärksten elektronziehenden (M>>I!) Substituen
Die Reihenfolge der Ereignisse
Richtlinie 2: Den am stärksten elektronziehenden (M>>I!) Substituen-ten in Retrosynthese zuerst entfernen, in der Syntheseam Ende einbringen!
Retrosynthese:
OM
NO2O2N C-N
OM
C-C
OMOMe Nitrierung OMe F.-C.-Alkylierung
OMe
M th lkäuflich
Methylgruppe steht meta
Cl HNO3,H SO NOO N
Synthese:
OMe OMeAlCl3
H2SO4
OMe
NO2O2N
Kapitel 3: Strategie I Die Reihenfolge der Ereignisse
Richtlinie 3: FGI haben häufig Einfluss auf die Regiochemie!Richtlinie 3: FGI haben häufig Einfluss auf die Regiochemie!
FGI Reaktion EffektGruppe Effekt FGI, Reaktion, EffektGruppe, Effekt
CH3, ortho/para COOH, Oxidation, meta3 p
CH3, ortho/para CCl3/CF3, Halogenierung, meta
NO2, meta NH2, Reduktion, ortho/para
Kapitel 3: Strategie I
Cl FGI Cl C-Cl
Retrosynthese
Cl3Crad. Chlorierung
H3CChlorierung
H3C
Cl2 Cl2Synthese
H3C
Cl2,FeCl3
H3C
Cl Cl2,PCl5
Cl3C
Cl
3 3 3
Kapitel 3: Strategie I Die Reihenfolge der Ereignisse
Richtlinie 4: Diazoniumchemie einsetzen! oder: Aromatische AmineRichtlinie 4: Diazoniumchemie einsetzen! oder: Aromatische Aminesind gut!
Über Diazoniumsalze gelingt die Einführung vieler Substituenten. Zudem hat dienotwendige aromatische Aminogruppe einen stark aktivierenden und ortho/paranotwendige aromatische Aminogruppe einen stark aktivierenden und ortho/para-dirigierenden Einfluss.
RetrosyntheseCO H CN NH NHCO2H
Cl
FGI
CNCl
NH2
ClNH2
C-Cl
Hydrolyse Sandmeyer Chlorierung
NO2
FGI
R d kti Nit i
C-N
Reduktion Nitrierung
käuflich
Kapitel 3: Strategie I
NO2 HN
O
NH2
Synthese
HNO3,H2SO4
NO2
1. H2, Pd/C2 Ac2O
HN
1. Cl2,FeCl32 HCl H2O
NH2
Cl
H2SO4 2. Ac2O 2. HCl, H2O
CN COOHCNCl
1. NaNO2,H SO
NaOH,
COOHCl
H2SO4
2. Cu(I)CN
H2O
Kapitel 3: Strategie I
Richtlinie 5: Aromatische Amine sind gut! auch zum Aktivieren/
Die Reihenfolge der Ereignisse
Richtlinie 5: Aromatische Amine sind gut! – auch zum Aktivieren/Dirigieren/Schützen!
R(+I/+M) R R R1 NaNO /HC
R
X
1. NaNO2/HC2. H3PO2
XNO2 NH2 NH2
Amine gewinnen die Konkurrenz
Retrosynthese:
OHH2N FGI OHO2N FGA OHO2N C-N
Substituenten stehenCO2H Reduktion CO2H Reduktion CO2HH2N Nitrierung
denkbar schlecht zueinander
OH FGI OH C-N OH
CO2HH2N Reduktion CO2HO2N Nitrierung CO2H
Kapitel 3: Strategie I
Retrosynthese:Synthese:Retrosynthese:
OHH2N FGI OHO2N FGA OHO2N C-N
Synthese:
OHH2N OHO2N OHO2N1. NaNO2/HC2. H3PO2
"Fe(II)(OH)2"alkalisch
1. HNO3,2. OH-, H2O
Substituenten stehendenkbar schlecht
CO2H Reduktion CO2H Reduktion CO2HH2N NitrierungCO2H CO2H CO2HH2N
denkbar schlecht zueinander
OH FGI OH C-N OHOH OH OHHNO3,H2SO4
1. H2, Pd/C2. Ac2O
CO2HH2N Reduktion CO2HO2N Nitrierung CO2HCO2HH2N CO2HO2N CO2H
Kapitel 3: Strategie I
Richtlinie 6: Substituenten die nur schlecht“ eingebracht werden
Die Reihenfolge der Ereignisse
Richtlinie 6: Substituenten, die nur „schlecht eingebracht werdenkönnen – z. B. OH, OR – nicht manipulieren, sondern einStartmaterial mit diesen Gruppen verwenden!
Richtlinie 7: „Gute“ Startmaterial verwenden!oder allgemeiner:
OOH
CHO
OH
COOH
NH2
COOHO
OOH
OH
CH3
OHCHO COOH COOHO
OH OH
Salicylderivate Anthranilsäure Phthalsäure-anhydrid
Dihydroxy-benzole
Kresoleo, m, p
HNN
N
O
O
o, m, p
NN
O Sildenafil
Biphenyl Mesitylen
SN
N
O
O
Sildenafil„Viagra“®
Kapitel 3: Strategie I
Richtlinie 8: Reaktionssequenzen vermeiden die größere Mengen an
Die Reihenfolge der Ereignisse
Richtlinie 8: Reaktionssequenzen vermeiden, die größere Mengen anNebenprodukten liefern !
HNO3,H2SO4
CHO CHO COOH
+schlecht:
NO2 NO250 %
CHOCrO3, Ac2O
OAcAcO
H2SO4, H2O
besser:
NO2NO2
C O3, c2O
NO2
2SO4, 2O
Kapitel 4: C-X-Trennungen CarbonsäurederivateFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
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MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
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Kapitel 4: C X TrennungenKapitel 4: C-X Trennungen
Kapitel 4: C-X-Trennungen
Allgemein:
C-X+R X
C-XX R
R Y
Y ist gute Abgangsgruppe,z. B. Br, I, OTs, etc.
Nukleophile Reaktionen an Carbonsäurederivaten und Reaktionen an gesättigten Zentren (SN1, SN2)
C b ä d i t li f f l d A lk tiCarbonsäurederivate liefern formal das Acylkation:
RO C-X O
ORX
O
Kapitel 4: C-X-Trennungen
Tipp: Carbonsäurederivate immer auf Carbonsäure zurückführen:C-XO OC
RO
XR
O
OH+ HX
Begründung: alle Derivate sind leicht aus Carbonsäure zugänglich
RO
ROSOCl2 HOR'
RO
ROH
RCl-HCl,
-SO2
PyridinR
OR'
Kapitel 4: C-X-Trennungen Carbonsäurederivate
HN(R'')2
Pyridin
RO
ROSOCl2 HOR'
RO HN(R'')2
RO
y
ROH
RCl-HCl,
-SO2
PyridinR
OR'R
N(R'')2
HOR'
HN(R'')2Ac2O
RO
O
HN(R )2
OR
O
Carbonylreaktivität nimmt zu
Kapitel 4: C-X-Trennungen
Direkte milde Methode zur Herstellung von Estern und Amiden aus Carbonsäuren
Carbonsäurederivate
Direkte, milde Methode zur Herstellung von Estern und Amiden aus Carbonsäuren
RO DCC
RO
NHN(R'')2
RO
DCUOH DMAP ON
N(R'')2
- DCU
O
N C NNH
O
NH
N
N C N
DCC DCUN
DMAP
keine Säure zur Aktivierung notwendig; säurenfrei (vgl. SOCl2) und Hilfsbase inkatalytischen Mengen;
In Summe eine effiziente Methode zum Wasserabfangen und damit zur Einstellungdes Gleichgewichts auf der Seite der Ester oder Amide
Kapitel 4: C-X-Trennungen Alkohole, Ether, Alkylhalogenide, Thiole
Nukleophile SubstitutionenNukleophile Substitutionen
+R XC-X
X R Y ist gute Abgangsgruppe,z B Br I OTs etc
R Yz. B. Br, I, OTs, etc.
Tipp: R-X immer auf Alkohol zurückführen R'OHTipp: R-X immer auf Alkohol zurückführen
Begründung: aus Alkoholen sind die meisten R-X Derivate einfach zugänglich
R OH,Base R-O-R'
R'SH,meisten R X Derivate einfach zugänglich R SH,Base
R-S-R'1. (NH2)2C=S
ROH RX
X = Hal, OTs, OMs
2. OH-/H2OR-S-H
Hal-OMs = CH3SO
O , ,
Nu(-)
HalR-Hal
OTs = SO
O CH
CH3SO
O
NuR-NuOTs = S
OO CH3
Kapitel 4: C-X-Trennungen Produkte nukleophiler Reaktionen
NaNOBr
NaNO2,
Harnstoff,DMSO
NO2typische SN2 Reaktion; ansonstenR-ONO Produkt!
Br
NaN3,DMF
N3
Nitro- und Azidoverbindungensehr nützlich zum Einstieg in dieAmin-Chemie3
Tertiäre Systeme sind leichtüber den SN1 Mechanismus
R2
über den SN1 Mechanismusaus den entsprechendenAlkoholen, Halogeniden oderAlkenen zugänglich.
R1 R3 +HAlkenen zugänglich.
R2R2
OH +H XR2
X
R1 R3R1 R3
R2
Br
-H2O R1 R3
R1 R3
Br polaresLösungs-mittel
Kapitel 5: Strategie II - ChemoselektivitätFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
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MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 5: Strategie II ChemoselektivitätKapitel 5: Strategie II - Chemoselektivität
Kapitel 5: Strategie II - Chemoselektivität
Chemoselektivität: Adressierung einer bestimmten funktionellen Gruppe im MolekülChemoselektivität: Adressierung einer bestimmten funktionellen Gruppe im Molekül
NH2 Ac2OHN
O
NH2 gewinnt, weil nukleophiler
HO HO O
Stichwort: besseres Nukleophil
OH
HO
NaH,MeI OMe
HO+
OMe
MeOHO HO MeO
Stichwort: statistische Synthese
S2 R-Br R-Br R-S-RR-S
Stchwort: Produkt reaktiver als Edukt
Kapitel 5: Strategie II - Chemoselektivität
Richtlinie 1: Die reaktivere funktionelle Gruppe in einem Molekül kannRichtlinie 1: Die reaktivere funktionelle Gruppe in einem Molekül kannimmer allein zur Reaktion gebracht werden!
O O O OH
C-O
O OHY
K2CO3,Aceton
O O
Ester
OH
+Aceton
Problem: zwei nukleophileZentren!
O O O
OH-Gruppen sind basischer als COOH-Gruppen und somit auch die besserenNukleophile! Zur Erinnerung: Basizität und Nukleophilie gehen (in der Regel) Hand inNukleophile! Zur Erinnerung: Basizität und Nukleophilie gehen (in der Regel) Hand inHand
Kapitel 5: Strategie II - Chemoselektivität
Richtlinie 2: Wenn eine funktionelle Gruppe zweimal reagieren kannRichtlinie 2: Wenn eine funktionelle Gruppe zweimal reagieren kann,dann läuft eine Reaktion nur dann gut, wenn das Produktder ersten Reaktion weniger reaktiv als das Edukt ist!
C-O +O Cl
O
OH O
EsterClCl
OCOCl
O ClPhCH2OHCOCl2
i kti !weniger reaktiv!Grund: +M-Effekt des O-Atoms!Hinweis: Ester reagieren mit Grignard-Reagenzien durch!
R-CO2EtR'-MgBr
R'
O
RR'-MgBr
R R'
OH
R RR'
Kapitel 5: Strategie II - Chemoselektivität
Richtlinie 3: Ungünstige Fälle können mit Hilfe von SchutzgruppenRichtlinie 3: Ungünstige Fälle können mit Hilfe von Schutzgruppenangegangen werden!
OR RON
+ O ClCO2HH2N CO2HO NH
H2, Pd/C
- Toluol
OH ,H2O
SH2N R-Br
R SNH2
Br R-SHSH2N
R SNH
Br R-SH
maskiertes Sulfid
Kapitel 5: Strategie II - Chemoselektivität
Richtlinie 4: Eine von zwei identischen funktionellen Gruppen kannRichtlinie 4: Eine von zwei identischen funktionellen Gruppen kannselektiv umgesetzt werden, wenn das Produkt wenigerreaktiv als das Edukt ist!
NO2 NaHS,MeOH
NH2 Grund für die Selektivität:Produkt ist elektronenreicher und
NO2 NO2
nicht mehr so leicht reduzierbar!
Richtlinie 5: Eine von zwei identischen funktionellen Gruppen kannRichtlinie 5: Eine von zwei identischen funktionellen Gruppen kannmit einem Reagenz mit Hilfe des statistischen Effektsumgesetzt werden!
N
HO OH
Na,Xylol
HO ONaEtBr
HO O62%62%
Bemerkung: unzuverlässig; nur zu Beginn einer Synthesesequenz anzuraten
+HO OH NaO ONa
Kapitel 5: Strategie II - Chemoselektivität
Richtlinie 6: Eine von zwei identischen funktionellen Gruppen kannRichtlinie 6: Eine von zwei identischen funktionellen Gruppen kannselektiv umgesetzt werden, wenn das Edukt nur einmalreagieren kann!
O
OCOOH Ac2O MeOH COOMe SOCl2 COOMe
O
OCOOH COOH COCl
Richtlinie 7: Wenn zwei nahezu identische funktionelle Gruppenvorhanden sind, gelingt eine gezielte Umsetzung nur einervorhanden sind, gelingt eine gezielte Umsetzung nur einerder beiden Gruppen nicht!
OH NHNH2
OH
OH
NH2
COOH
COOH
OH COOH
guter Rat: Finger weg!
Kapitel 6: 2-Gruppen C-X Trennungen 1,1-Difunktionalisierte VerbindungenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 6: 2 Gruppen C X TrennungenKapitel 6: 2-Gruppen C-X Trennungen
Kapitel 6: 2-Gruppen C-X Trennungen
Verbindungen mit zwei Heteroatomen an einem C Atom lassen sich auf die KetoVerbindungen mit zwei Heteroatomen an einem C-Atom lassen sich auf die Keto-funktion zurückführen
R OMe R RR OMe
R' OMe
R
R'OMe
R
R'O + MeOH
Beispiel:OMe 1,1-diX O
+ 2 MeOHOMe
Acetal+ 2 MeOH
H ,MeOH
li h A t l i d t bil (Ch l t ff kt)cyclische Acetale sind stabiler (Chelateffekt)
OOOR'R R'R
O+ OHHO
Kapitel 6: 2-Gruppen C-X Trennungen 1,1-Difunktionalisierte Verbindungen
R X
R' Y
R
R'O + HX + HY
zahllose Derivate, z. B.:
R'RSSO O
R'RHN NH
R'RCl Cl
R'RX = Y
RRRR RR RR
Acetal Aminal Thioacetal Dichlorid
X ≠ YO NH
R'RHO OMe
R'RCl OMe
R'RHO CN
R'RR'RR'R R'R R'R
Halbacetal Halbaminal α-Chlorether Cyanhydrin
Kapitel 6: 2-Gruppen C-X Trennungen
Cyanhydrine und ihr synthetischer Nutzen
1,1-Difunktionalisierte Verbindungen
R OH RO + HCN
Cyanhydrine und ihr synthetischer Nutzen
R' CN R'O + HCN
Beispiel:
1,1-diXOH
NH2FGI
OHCN
O
+ HCNHydrierung Cyanhydrin
O
KCN, HOH
CNH2, PtO2
OHNH2
NaNO2,HOAc,
O
H2O
Ringerweiterung!Ringerweiterung!läuft über Diazonium-Ion,Carbeniumion, Umlagerung
Kapitel 6: 2-Gruppen C-X Trennungen
Aminosäuresynthese (Strecker Reaktion)
1,1-Difunktionalisierte Verbindungen
Aminosäuresynthese (Strecker-Reaktion)
+HCNR
FGIR
1,1-diX
R-CHO+
NH3
(NH4)2CO3,C
R NaOH, H2Od
R
+H2N CO2H Hydrolyse H2N CNNH3
R-CHOHCN
H2N CNoder
H , H2OH2N CO2H
gut mit Aldehyden, gelegentlich auch Ketone
α-Chlorether RR OR'' 1,1-diX R
R'O +R' Cl ROH HCl+
sehr reaktiv, zum Schützen von Alkoholen einsetzbar:,
N
+R-OH MeOO Cl MeO
O ORH , H2O
MEM-chlorid
Kapitel 6: 2-Gruppen C-X Trennungen 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
Verbindungen mit 1 2 Substitutionsmuster sind unnatürlich“ polarisiert:Verbindungen mit 1,2-Substitutionsmuster sind „unnatürlich polarisiert:
1 2 diXONu
R
O C-Oδ1,2-diXO R
Nu
Ester
FGIOH
NuOH
O=
δδ
δ δXNu
δ
δ δ
E id i d h kti ( d h ifti !)Epoxide sind sehr reaktiv (und sehr giftig!)
OH
OH
XOH
saure Ringöffnung:
RH
RX
R X
saure Ringöffnung:
t ti ll t bil C b i ipotentiell stabileres Carbeniumion
OX
Obasische Ringöffnung:
RX
R Xgeringste sterische Hinderung
Kapitel 6: 2-Gruppen C-X Trennungen 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
B i i l
Cl OH1 2 diX
OHC O
2 x
Beispiel:
O
N FGI
O
N 1,2-diX
OH
NC-O
EsterOH
NH2
COOHO O O
POCl3Anthranilsäure
OÜberschuss
Kapitel 6: 2-Gruppen C-X Trennungen 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
CarbonylverbindungenCarbonylverbindungen
NuO 1,2-diX O
δ =O
Hal
Hinweis: Aminosäuren sind 1,2-difunktionalisiert!
RNu
Rδ
RHal
,Darstellung von α-Halogencarbonylderivaten
O Br2, OH O O Br2, OH O
R R RBr
RBr
BrBr
OBromierung unter basischen Bedingungen führt bis zur Tribrom-Carbonylverbindung; i. d. Regel dann Haloform-Reaktion
+ RHOCHBr3
HO OH OBr2
R R RBr Bromierung im sauren Milieu!
Kapitel 6: 2-Gruppen C-X Trennungen 1,3-Difunktionalisierte Verbindungen
=R
O
Nu
1,3-diX
R
O
R
O
Michael-Systemauch Carbonyläquivalente einsetzbar:
FGI
RO NH2
FGI
HydrierungRO
CN CN
bei schwachen Nukleophilen: Protonenkatalyse
CHO HBr CHOBr
Alkohole können durch FGI zu Carbonylderivaten werden:
1 3-diXO
C O FGIO O
1,3-diX
Cl
OC-O
Ester Cl
OH FGI
Reduktion Cl
OH OH
Kapitel 7: Strategie III – Polaritätsumkehr/CyclisierungenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 7: Strategie IIIKapitel 7: Strategie III –Polaritätsumkehr/Cyclisierungen
Kapitel 7: Strategie III – Polaritätsumkehr/Cyclisierungen
Wiederholung: Umgepolte Reaktivität liegt dann vor wenn in einem Molekül dieWiederholung: Umgepolte Reaktivität liegt dann vor, wenn in einem Molekül diealternierende Donor/Akzeptor-Reihenfolge unterbrochen wird.Beispiel: α-Halo-ketone, Epoxide (Kap.6, 1,2-diX-Trennungen)
Halogenierung von Carbonsäuren:
Br B B
ROH
O
Br2,roter Phosphor
RBr
OR
Br
O
BrEtOH
ROEt
O
Br
O O O O
1 Cl
α-Chloressigsäurechlorid kommerziell erhältlich (industrielles Produkt)
OH
O
1. Cl22. POCl3
ClCl
OO O
Kapitel 7: Strategie III – Polaritätsumkehr/Cyclisierungen
Di Bild 5 d 6 Ri i t i i hti T i bk ft di i hDie Bildung von 5-und 6-Ringen ist eine wichtige Triebkraft, die man sich zuNutze machen kann!
Beispiel:
N
O
N
C-O
Ether
OHHO 2 x 1,2-diX
NHOO
p
NR
NR
Ether NH2R
Morpholine sind Bestandteile vieler Medikamente
OHHO O
NH2R
O
NR
OHHOH
N
O
RR R
Kapitel 7: Strategie III – Polaritätsumkehr/Cyclisierungen
C O OHBeispiel:
O
C-O
Ether OH
OHBeispiel:
R RProblem: ortho-disubstituiertes Benzol;para-Isomer entsteht wahrscheinlichpleichter!
C-C 1,2-diX
O
RFriedel-Crafts
O
RClOH
++
CHORHCl
i t bil d hR Crafts R instabil, dahersehr reaktiv!
CHOR
OH
CHOR
HCl O
RClO
RRCl Rkein Katalysator notwendig!
Kapitel 7: Strategie III – Polaritätsumkehr/Cyclisierungen
Zusammenfassung der bisherigen Strategie KapitelZusammenfassung der bisherigen Strategie-Kapitel
Für die Analyse:
1. Funktionelle Gruppen erkennen2. Auftrennung mit Hilfe verlässlicher Methoden, darunter auch FGI
a) Bindungen zu Aromaten trennen C-C, C-Xb) C-X Bindungen trennen, insbesondere
i) Bindungen zu Carbonylgruppen, CO-Xii) 2-Gruppen-Trennungen, 1,1-diX, 1,2-diX, 1,3-diXiii) Bi d i Riiii) Bindungen in Ringen
3. Solange wiederholen, bis einfache, u. U. käufliche Edukte entstehen.
Fü di S hFür die Synthese:
1. Syntheseplan anhand der Analyse erstellen und mit Reaktionen/Bedingungen hversehen
2. Rationale Abfolge der Ereignisse beachten3. Chemoselektivität beachten4 Syntheseplan an 2 und 3 anpassen4. Syntheseplan an 2 und 3 anpassen
Kapitel 7: Strategie III – Polaritätsumkehr/Cyclisierungen
B i i l S lb t lBeispiel: SalbutamolSalbutamol ist ein Asthma-Medikament und mit Adrenalin verwandt. Es wirktbronchodilatorisch, d. h. es führt zu einer Erweiterung der Bronchien undBronchiolen.
HOHO
HO NHOH
HO NHOH
Salbutamol Adrenalin
Retrosynthese 1:
HO
HO N
1,2-diX HO
HO + H2N
y
HO NHOH
HOO
bislang keine Darstellung von Epoxiden behandelt
Kapitel 7: Strategie III – Polaritätsumkehr/Cyclisierungen
Retrosynthese 2:
HO 1,2-diXHOFGI
NHOH
NHO
C-N
HO HO
HO HO
HO
BrH2N+
HOC-Br
HOHO
O O
C C HO FGI HOHO
O
C-C
Friedel-C f
FGIHO HO HO
O
Salicylsäure vorzügliches Startmaterial! Für Synthese mögliche Vereinfachungen
O Crafts O
Salicylsäure vorzügliches Startmaterial! Für Synthese mögliche Vereinfachungen beachten: Bestes Edukt ist Aspirin! Schutzgruppen?
Kapitel 7: Strategie III – Polaritätsumkehr/Cyclisierungen
Synthese
O
O
AlCl HOBr2,CHCl HO
HO
O AlCl3
HO
HO CHCl3
HO
HO
BrO O O O O
Ph N 1 LiAlH4Ph NH
HO
HO
NHO
HO
N
1. LiAlH42. H2,Pd/C
O OPh
OH H
Bemerkungen:1. Reduktion des Ketons und der Carbonsäure in einem Schritt2. Schutz des Amins vor Weiterreaktion und anschließende Abspaltung der p g
Benzylgruppe
Kapitel 8: Amin-SyntheseFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 8: Amin SyntheseKapitel 8: Amin-Synthese
Kapitel 8: Amin-Synthese
Wiederholung: Die Ethersynthese ist verhältnismäßig einfach da das SauerstoffWiederholung: Die Ethersynthese ist verhältnismäßig einfach, da das Sauerstoff-atom in der Regel nur zwei Bindungen eingeht. Daher treten Mehrfachalkylierun-gen nicht auf.Amine insbesondere primäre sind nur durch geschickte ReaktionsführungAmine, insbesondere primäre, sind nur durch geschickte Reaktionsführungerhältlich.
Unbrauchbare Synthese:
R NH2MeI
R NH R NMeI MeI
R N I
Die Produkte sind jeweils reaktiver als die Edukte, daher Mehrfachalkylierung!In Einzelfällen sind Ausnahmen möglich, wenn sterische oder elektronische Effekteins Spiel kommenins Spiel kommen.
Cl CO2HNH3
H3N CO2HNH3
H3N COO
HO Ph NH HO
HO
O OBr HO
O ON
Ph
Kapitel 8: Amin-Synthese
Lösung des Problems: Alkylhalide als Elektrophile vermeiden!Lösung des Problems: Alkylhalide als Elektrophile vermeiden!
Wiederholung: Reduktion von Amiden und reduzierende Aminierung sind bereitserwähnt worden!
R NH2
R1-COClR
HN R1
O
LiAlH4R
HN R1
H HO H H
+R1
OR NH2- H2O R1
NR LiAlH4 R1
NR
H(*)+
R2OR NH2
R2N
oderNaB(CN)H3
R2N
HH
B i d R t th A i l h i FGI f l !Bei der Retrosynthese von Aminen muss also vorher eine FGI erfolgen!
HN
FGIa)
Cl + H2N
HN
O
FGI
a)a) O
+
NFGI
b)b)
NH2 + O
Kapitel 8: Amin-Synthese
P i ä A iPrimäre Amine
+R1
ONH3- H2O R1
HNLiAlH4 R1
NH
H(*)+
R2ONH3
R2HN
oderNaB(CN)H3
R2N
HH
Da Imine instabil sind wird die Reaktion im Eintopf-Verfahren durchgeführt DieDa Imine instabil sind, wird die Reaktion im Eintopf Verfahren durchgeführt. DieReduktion von primären Amiden ist eher selten und nicht zuverlässig.
Unverzweigte primäre AmineUnverzweigte primäre Amine
R Broder
LiAlH
KCNR CN R CH2NH2
H2, PtO2, H
LiAlH4
NH2 1. HONO CN H2, Pd/C CH2CN
2. Cu(I)CN
LiAlH4KCNCl CNNH2LiAlH4Cl CN
AlCl3, Et2O
Kapitel 8: Amin-Synthese
Verzweigte primäre Amine
R1
OR1
NLiAlH4 R1
NH
H(*)
NH2OH, HCl, HO
Verzweigte primäre Amine
R2O
R2N
oderH2, Kat.
R2N
HH
NaOAc- H2O
O i i d t bil!Oxime sind stabil!
1. - HR1
1. - HR1
R2(*) H2, Kat.
R1R2
(*)R NO2
2. R1-XR NO2
2. R2-XR NO2
( ) 2,R NH2
( )
Nitroverbindungen sind außerordentlich wertvoll!Nitroverbindungen sind außerordentlich wertvoll!
Die Ritter-Reaktion (Carbokation greift N an, dann Hydratisierung)
R OH
R1R2
(*)MeCN
H R N
R1R2
(*)O
R NH2
R1R2
(*)OH /H2O
R OH H R NH
Kapitel 8: Amin-Synthese
N NR Br
oder LiAlH4
R N3 R NH2H2, Kat.NaN3
oder1. PR32. H2O, OH
Azid-Anionen sind exzellente Nukleophile!
Organische Azide sind unter den nahezu neutralen Bedingungen einer Staudinger-Reaktion reduzierbar. Das mit z. B. Tributylphosphan entstandene Phosphazenkann mit Wasser leicht hydrolysiert werdenkann mit Wasser leicht hydrolysiert werden.
OH FGI OH 1 2-diX
Retrosynthese:
RNH2
OH FGI
RN3
OH 1,2-diX
RO + N3
O NaN3N
OH H2, PtO2NH2
OHSynthese:
R Dioxan,Rückfluß
RN3
oder LiAlH4
RNH2
Kapitel 8: Amin-Synthese
R i fü d NH S thReagenzien für das NH2 Synthon:
Natriumamid NaNH2 ist kommerziell erhältlich, allerdings wirkt es in der Regel eherals Base denn als Nukleophil. Häufig wird daher eine Eliminierung beobachtet.p g g
ONH3
OKOH
O
O
O
NH3NH
O
KOH
EtOHoft auch:
N
O
K
oft auch:K in THF
R-BrN
O
RN2H4 NH
O
N
O
RNH
O
+ R-NH2
Das Kaliumsalz des käuflichen Phthalimids muss unbedingt wasserfrei sein, um brauchbare Resultate zu erzielen! (Gabriel Synthese)brauchbare Resultate zu erzielen! (Gabriel-Synthese)
Kapitel 9: Strategie IV – SchutzgruppenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 9: Strategie IV SchutzgruppenKapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen
Kapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen
Schutzgruppen: Zur Umgehung einfacherer Probleme der ChemoselektivitätSchutzgruppen: Zur Umgehung einfacherer Probleme der Chemoselektivitätdienen Schutzgruppen.
Beispiel: NaBH4p
COOEtO
COOEtOH
O ?O
OH
Lösung: Acetalbildung, dann Reduktion, dann Acetalspaltung
COOEtO
HO OH
HCOOEt
O O
LiAlH4
O-H2O
OH H OHO O
OH H
+H2O
OH
O
Kapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen
Forderungen an eine Schutzgruppe:
Aldehyde/Ketone
Forderungen an eine Schutzgruppe:1. Die Schutzgruppe muss leicht angebracht und wieder entfernt werden können!2. Die Schutzgruppe muss gegenüber den Reagenzien beständig sein, die die
nicht geschütze funktionelle Gruppe angreifen würden!nicht geschütze funktionelle Gruppe angreifen würden!3. Die Schutzgruppe muss gegenüber allen weiteren Reagenzien, die im Verlauf
der Synthese zum Einsatz kommen, beständig sein!T W G P G M W t P t ti G i O i Ch i t 3 d Editi
Wichtige Schutzgruppen und ihre Eigenschaften
T. W. Greene, P. G. M. Wuts, Protective Groups in Organic Chemistry, 3rd Edition, Wiley-Interscience, 1999.
g g pp gFunktionelle
GruppeSchutzgruppe Anbringung Entfernung Resistenzen Sensibilität
Aldehyd RCHO
AcetalRCH(OR′)2 R′OH, H+ H2O, H+ Nukleophile,
Basen, R d k i
Elektrophile,Oxidations-
i l ( U )Reduktions-mittel
mittel (u. U.)
Keton KetalKetonRCOR′
KetalRCR′(OR′′)2 R′′OH, H+ H2O, H+ ″ ″
Kapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen Carbonsäuren
FunktionelleGruppe
Schutzgruppe Anbringung Entfernung Resistenzen Sensibilität
Carbonsäure EsterCarbonsäure RCOOH
EsterRCO2Me CH2N2 z.B. K2CO3 schwache
Basen, Elektrophile
Starke Basen, Nukleophile, Reduktions-Elektrophile edu t o s
mittelRCO2Et EtOH, H+ H2O, OH- ″
RCO B B OH H+ H /K t d ″ ″RCO2Bz BzOH, H+ H2/Kat. oder HBr
″ ″
RCO2t-Bu Isobuten, H+ H+ ″ ″2 ,
RCO2CH2CCl3 CCl3CH2OH Zn, MeOH ″ ″
AnionRCO2
-Base Säure Nukleophile Elektrophile
Kapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen Alkohole
FunktionelleGruppe
Schutzgruppe Anbringung Entfernung Resistenzen Sensibilität
Alkohol EtherAlkohol ROH
EtherROBz BzBr, Base H2/Kat.
oder HBrElektrophile,
Basen, Oxidation
HX, mit X = Nukleophil
SilyletherTMS, TES,TBDMS,
TMSCl,TESCl,
TIPSOTf
H2O, H+
F-Oxidation,
Nukleophile,Säuren,
OH- (TMS)
AcetalH+
TIPS, u. ä. TIPSOTf,Base
C,N-Basen
Mem MEM-Cl, B
ZnBr2 ″ ″
OTHP , H+H2O, H+ Basen Säuren
BaseEster
R′CO2R R′COCl NH3, MeOH Elektrophile,B
NukleophileBasen,
Oxidation
Kapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen Phenole/Thiole
Phenol Ether
FunktionelleGruppe
Schutzgruppe Anbringung Entfernung Resistenzen Sensibilität
PhenolArOH
EtherArOMe MeI, K2CO3
(auch Me2SO4)HI, HBr,
BBr3
Basen,schwache
Nukleophile
Elektrophile greifen Ring
an (SEAr)
AcetalArOCH2OMe MeOCH2Cl HOAc, H2O Basen, Elektrophile
Nukleophile an (SEAr)
schwache Elektrophile
greifen Ring an (SEAr)
ThiolRSH
ThioesterRSAc AcCl, Base H2O, OH- Elektrophile Oxidation
Kapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen Amine
Amin Amid
FunktionelleGruppe
Schutzgruppe Anbringung Entfernung Resistenzen Sensibilität
Urethan
AminRNH2
AmidRNHCOR′ RCOCl,
u. U. BaseH2O, OH-, H2O, H+
Elektrophile
UrethanRNHCOOR′
R = Bz BzOCOCl H2/Kat. oder HBr
Elektrophile Nukleophile,Basenoder HBr Basen
RNHCOOR′R = t-Bu (t-BuOCO)2O H+ ″ ″
Phthalimid
N2H4 Elektrophile OxidationO O
pN
O
R O
O
Kapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen
Beispiel:Beispiel:
OMe OMe OMeOMe
OH
1. NaH
2.Cl O
OMe
OMEM
OMe
OMEM
NaIO4,
OsO4Cl
OO HO
HO
OMeNaBH4 1. NaH
OMe
OMEMHO
2. BzBr OMEMO
Kapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen
Beispiel:
HO2C HO2C
Beispiel:
+
2
H2NHN CO2Me
O
2
H2NO
OH H2N CO2MeH2N CO2HO
PhO
PhPh
Asparagin Phenylalaninp g y
Problem: ohne Schutzgruppen entsteht bei der Kopplungsreaktion ein Gemisch ausAsp-Asp, Phe-Phe, Phe-Asp und Asp-Phe (das gewünschte Produkt)! Ausserdemp p, , p p ( g )besteht die grundsätzliche Gefahr der Polymerisation.
Kapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen
OHO2C
H NOH
Ph O Cl
OHO2C
HNOH
BzOH, HBzO2C
HNOBz
H2NO
HNO
O OPh
HNO
O OPh
α Amino Carbonsäureester ist
-I
LiOH, H2O,Aceton
BzO2C
HNOH
α-Amino-Carbonsäureester ist aktiver als der weiter entfernte!
HNO
O OPh nur eine funktionelleGruppe frei
H2N CO2H H2N CO2MeMeOH,
Ph PhSOCl2
C b ä d A K l kti i t d !Carbonsäure des Asp muss zur Kopplung aktiviert werden!
Kapitel 9: Strategie IV – Schutzgruppen
BzO2CHO
Cl Cl
BzO2CCl
H2N CO2Me
HNO
OH
O OPh
HOCl HN
O
O
O OPh ClCl
Ph
O OPh O OPh ClCl
BzO2CH
HO2CH
HNHN CO2Me
OPhO OPh
H2, Pd/C
HOAc, H2OH2N
HN CO2Me
OPhPhO OPh 2 Ph
Alternative Kopplungsbedingungen für Amide und Ester (Steglich)
N
+R COOH R1 NH2
DCC, DMAPR N
HR1
O NC
N
N
HNDicyclohexylcarbodiimid
N,N-Dimethylaminopyridin
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – AlkoholeFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 10: Ein Gruppen C C Trennungen IKapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I –Alkohole
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole
Die Organische Chemie ist die Kunst C C Bindungen zu knüpfen (und zu lösen)Die Organische Chemie ist die Kunst, C-C Bindungen zu knüpfen (und zu lösen).
Heteroatom-Substituenten werden in der Regel über nukleophile Reaktionen inMoleküle eingeführt Ausnahmen sind z B elektrophile aromatische SubstiMoleküle eingeführt – Ausnahmen sind z. B. elektrophile aromatische Substi-tutionen.C-C-Verknüpfungen sind aber sowohl mit C-Nukleophilen – z. B. RMgBr, RLi – alsauch mit C Elektrophilen z B R Br RCOX möglichauch mit C-Elektrophilen – z. B. R-Br, RCOX – möglich.
R1 OH R1
OHR1
OR + =1,1 C-CR2 R R2 R2
ROH
OR +1,2 C-C R
R1 R1
R +RO O = O
,
1 2 C C R +RR1 R1
=R1
ROR O
1,2 C-C
R +O
R1
R O
R11,3 C-C
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole
Carbanionische Reagenzien:Carbanionische Reagenzien:
R Cl + n BuLi n BuCl + R LiR-Cl + n-BuLi n-BuCl + R-Li
R-Hal + 2 Li LiCl + R-LiEther
R Hal + 2 Li LiCl + R Li
R-Hal + Mg R-Mg-HalEther
g g
RO Base
RO
R1 R1
R HBase
R
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole 1,1 C-C
Synthese von AlkoholenSynthese von Alkoholen
Beispiel:
Retrosynthese
NMe2 NMe21 1 C C
NMe2
Ph OO
C-O
Ester Ph OH
1,1 C-C
O
1,3-diX
OO
+ HNMe2
S thSynthese
HNMe2NMe2 PhLi
NMe2 (EtCO)2ONMe2
OEt2O
O Ph OHPyridin
Ph OOO
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole
B i i l
1,1 C-C
Beispiel:
Retrosynthese
N OH
2 x1,1 C-C
N OEt1,3-diX
NH OEt+Ph Ph O O
Synthese
OEt NH N OEt 2 PhMgBr N OH
O O Ph Ph
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole
Synthese von Aldehyden und Ketonen aus Alkoholen durch Oxidation
1,1 C-C
Synthese von Aldehyden und Ketonen – aus Alkoholen durch Oxidation
Beispiel:
Retrosynthese
C5H11
OFGI C5H11
OH O1,1 C-CC5 11
Oxidation
C5 11
BrMg C5H11
+
OHFGI 1,1 C-C MgBr
CH2O+Oxidation
Synthese
Br 1. Mg, Et2O2. CH2O
O1. n-HexMgBr C5H11
O
3. PCC 2. PCC
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole
O id ti itt l fü di Üb füh Alk h l Ald h d d K tOxidationsmittel für die Überführung von Alkoholen zu Aldehyden und Ketonen
Name Methode RCH2OH zu RCHO2
Na2Cr2O7, H2O, H+ Für leichtflüchtige Aldehyde: aus Reaktionsgemisch abdestillieren
J C O H SO A t Fü l i htflü hti Ald h dJones CrO3, H2SO4, Aceton Für leichtflüchtige Aldehyde: aus Reaktionsgemisch abdestillieren
Collins CrO3, Pyridin CH2Cl2 als LösungsmittelPCC CrO3, Pyridin*HCl Pyridinium-chlorochromat; in CH2Cl2
PDC (Pyridin-H)2Cr2O7, Pyridinium-dichromat; in CH2Cl2( y )2 2 7, y ; 2 2
Moffat Me2SO + DCC
Swern Me SO + (COCl) über AlkylchloridSwern Me2SO + (COCl)2 über Alkylchlorid
MnO2 „aktivierter Braunstein“; für Aldehyde
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole
Synthese von Carbonsäuren
1,1 C-C
Synthese von Carbonsäuren
Methode über C-Nukleophile:
R-Mg-Br RCO2MgBr
R-Li RCO2Li
H2O, HRCO2H
CO2
CO2R-Li RCO2Li
M th d üb C El kt hil
gut für Halogenide an tertiären Zentren
R Br R CN RCO HCN H2O, H
Methode über C-Elektrophile:
R-Br R-CN RCO2Hoder
H2O, OH
gut für aktivierte Substrate: primäre, allylische und benzylische Halogenide
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole 1,2 C-C
Synthese von AlkoholenSynthese von Alkoholen
OHO R-Mg-BrR
OH
R1R1
Epoxid sollte nicht zu hoch substituiert sein da sonst Gemische entstehen!Epoxid sollte nicht zu hoch substituiert sein, da sonst Gemische entstehen!
Beispiel:
Retrosynthese
1,2 C-C OPh
OHSynthesey
RCO3H O PhMgBrPh
OH
wichtig: Nukleophiler Angriff an Epoxid ist stereo- (trans!) und chemospezifisch!
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole 1,2 C-C
Synthese von CarbonylverbindungenSynthese von Carbonylverbindungen
R1 R2 FGIR1 R2 1,2 C-C O
O OHOxidation R2
Beispiel:Beispiel:
Retrosynthese
CO2H FGI
Oxidation
OH 1,1 C-CMgBr
O+
Oxidation
Synthesey
OBr
1. Mg, Et2O OH Ag2O CO2H
O2.
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole
Wiederholung: Alkohole dienen als Edukte für eine Fülle wichtiger Substanz
1,2 C-C
Wiederholung: Alkohole dienen als Edukte für eine Fülle wichtiger Substanz-klassen! Ihre Oxidation liefert Aldehyde, Ketone und Carbonsäuren und durchFolgereaktionen deren Derivate, z. B. Amine durch reduzierende Aminierung vonAldehyden/Ketonen oder Reduktion von AmidenAldehyden/Ketonen oder Reduktion von Amiden.Die Umsetzung mit anorganischen Säurehalogeniden liefert Alkylhalogenide, die innukleophilen Substitutionsreaktionen eingesetzt werden können.Weitere Derivate: Ester TosylateWeitere Derivate: Ester, Tosylate.
Iterationsprinzip:
Beispiel:
1,2 C-C C-Br 1,2 C-C
Beispiel:Retrosynthese
+OH Br
O
SubstitutionOH
MgBr
+O
OSynthese
1 Mg Et OHBr,
H SO 1 Mg Et OBr
1. Mg, Et2O
O2.OH
H2SO4Br
1. Mg, Et2O
2. OOH
Kapitel 10: Ein-Gruppen C-C Trennungen I – Alkohole
1 3 C C T d i i ät K it l b h !1,3 C-C Trennungen werden in einem späteren Kapitel besprochen!
Problem der Chemoselektivität:
R 1 2 Angriff
R1
R 1,2-Angriff
1,4-AngriffR1
O
Kapitel 11: Grundprinzipien A - Wahl der TrennungFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 11: Grundprinzipien A Wahl derKapitel 11: Grundprinzipien A - Wahl der Trennung
Kapitel 11: Grundprinzipien A - Wahl der Trennung
Die Wahl der ersten Trennung von Atomen eines Zielmoleküls, üblicherweise eineC-CTrennung, hat entscheidenden Einfluß auf den weiteren Verlauf der Synthese.Eine grundlegende Entscheidungshilfen werden durch die Stichworteg g g„Größtmögliche Vereinfachung“, „Symmetrie“, „Hohe Ausbeuten“ und „GuteStartmaterialien“ gegeben.
a) b)c)
e) a) c) und e) sind 1 2 C-C Trennungena) )
d)
e) a), c) und e) sind 1,2 C-C Trennungenb) und d) sind 1,1 C-C Trennungen.
OHd)
Gibt es eine „beste“ Trennung und wenn ja, welche?
Kapitel 11: Grundprinzipien A - Wahl der Trennung
Größtmögliche Vereinfachung1. Molekül in zwei annähernd gleich große Teile schneiden, statt immer nur
kleine Stückchen entfernen.kleine Stückchen entfernen.2. An einer Verzweigung trennen, da unverzweigte Einheiten eher kommerziell
erhältlich sind.
Beispiel:
Retrosynthese 1,1 C-CO +
OH
O + BrMg
OMe2. An einer Verzweigungtrennen, da unverzweigteEinheiten eher kommerziell 1,1 C-CHO
OMe
O OMeEinheiten eher kommerziellerhältlich sind. Sitzt an einemC-Atom eines Rings ein C-Substituent, so ist dort die N
HO
N+
,Verzweigung vorgegeben!
N NMgBr
Kapitel 11: Grundprinzipien A - Wahl der Trennung
SymmetrieSymmetrie im Molekül ausnutzen!
1 1 C-C2 x
O FGI
Beispiel:Retrosynthese
OH
1,1 C-C
OEt
O+
MgBr
FGI
OH
O1,2 C-C
MgBr+
Verzweigungg
Synthese
Br
1. Mg, Et2O
2 O OH
PBr3
Br
1. Mg, Et2O
2OBr 2. OH Br 2.
OEt OH
Kapitel 11: Grundprinzipien A - Wahl der Trennung
Hohe AusbeutenJe weiter die Synthese fortgeschritten ist, um so höher sollten die Ausbeuten jeSchritt liegen, da die Edukte immer kostbarer werden. Das bedeutet gleichzeitig,Schritt liegen, da die Edukte immer kostbarer werden. Das bedeutet gleichzeitig,dass die Reaktionen immer selektiver werden und keine Nebenprodukteentstehen.
B i i l1,1 C-Ca)
M BBeispiel:Retrosynthese
OHb) a)
MgBr + CH2O
1,2 C-Cb)O+
MgBr
Synthese Br1. Mg, Et2O
Aryl-Grignard stabiler 2. CH2O CH2OH
Br 1 Mg Et2O OH
als Benzyl-Grignard!
Br 1. Mg, Et2O
2. O
OH
75%
Kapitel 11: Grundprinzipien A - Wahl der Trennung
Gute StartmaterialienZeit ist die teuerste Resource einer Synthese. Die Suche nach kommerziellerhältlichen Startmaterialien ist daher angezeigt. Wenn diese Chemikalien billigerhältlichen Startmaterialien ist daher angezeigt. Wenn diese Chemikalien billiggenug sind, kann man oft schlechte Ausbeuten in den ersten Syntheseschritten inKauf nehmen.
Kommerziell erhältlichte, wohlfeile aliphatische Verbindungen:
- unverzweigte Ketten mit einer endständigen funktionellen Gruppe: C1 – C8Alkohole, Alkylhalogenide, Säuren, Aldehyde, AmineAlkohole, Alkylhalogenide, Säuren, Aldehyde, Amine
- verzweigte Verbindungen mit einer funktionellen Gruppe mit folgendem Skelett:
X X X X X X
li h Alk h l d K t C C- cyclische Alkohole und Ketone: C4 – C8
- Ketone:
O O O O
Kapitel 11: Grundprinzipien A - Wahl der Trennung
Monomere für die Polymersynthese:- Monomere für die Polymersynthese:
ClVinylchloridButadien Isopren Styrol
Acrylate (R = H) und Methacrylate (R = Me)R R R
VinylchloridButadien Isopren Styrol
OR1R
OCN
R
CHO
R
OH OH NH2
OOH CH3
Wiederholung: Kommerziell erhältlichte, wohlfeile aliphatische Verbindungen:
CHO COOH COOHO
OOH OH
Salicylderivate Anthranilsäure Phthalsäure- Dihydroxy- KresoleSalicylderivate Anthranilsäure Phthalsäure-anhydrid
Dihydroxy-benzoleo, m, p
Kresoleo, m, p
Biphenyl Mesitylen
Kapitel 11: Grundprinzipien A - Wahl der Trennung
Beispiel:Retrosynthese a) 1,1 C-C
BrO
Synthesemöglichkeitbislang nicht behandelt
+OHa)
b)Grignard
O
CHO
CHO b) 1,1 C-C O
+Br Aldehyd muss
geschützt werden!Grignard CHO
Synthese Br BrMg
CHO
Br
O
OOHHO
HBr1. Mg, Et2O
BrMg
O
O
O O
OCH3COCl, OH
AlCl3
CHO
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität AFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 12: Strategie V Stereoselektivität AKapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität A
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität A
Die biologischen (und auch die physikalischen) Eigenschaften von organischenVerbindungen hängen stark von ihrer Stereochemie ab.Stereospezifität: Eine Reaktion ist stereospezifisch, wenn ihr Mechanismus einenStereospezifität: Eine Reaktion ist stereospezifisch, wenn ihr Mechanismus einenganz bestimmten stereochemischen Ausgang verlangt.Stereoselektivität: Eine Reaktion ist stereoselektiv, wenn ihr Mechanismusmehrere alternative, chemisch äquivalente Wege erlaubt, und der schnellste Weg, q g , g(kinetische Kontrolle) oder der Weg zum stabilsten Produkt (thermodynamischeKontrolle) eingeschlagen wird.
Beispiel:Beispiel:
CHO CHO
HO HO
Maiglöckchen-Duft nahezu geruchslos
Verbindungen sind nicht chiral; Diastereomere; nur ein Stereoisomer ist einDuftstoff das nicht riechende Isomer ist das stabilere; die Synthese des DuftstoffsDuftstoff, das nicht riechende Isomer ist das stabilere; die Synthese des Duftstoffsmuss also stereospezifisch sein!
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität A
Im Rahmen der Vorlesung werden keine Methoden der enantioselektivenSynthese durchgenommen!
Optisch aktive Verbindungen
Vielmehr werden entweder Verbindungen verwendet, die bereits die korrekteAnordnung der Stereozentren aufweisen (chiral pool) oder es erfolgt – im Fallevon Enantiomerengemischen – eine Trennung der Enantiomere durchDiastereomerenbildung.Zur Modifizierung optisch aktiver Verbindungen dürfen nur solche Reaktionen zumEinsatz kommen, die stereospezifisch sind oder solche, die nicht zurE i i i füh !Epimerisierung führen!
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität ABeispiel zur Racematspaltung:Beispiel zur Racematspaltung:Retrosynthese
H FGI H C-NHN ∗ Ph
FGI
Reduktion
HN ∗ Ph
O
Cl
O
H2N ∗ Ph+C N
AmidLithium-Salz
HON PhFGI
O PhC-N
als chiraleBase einsetzbar(siehe LDA)
SyntheseRacemat-
Reduktion Oxim
O Ph NH2OH, H HON Ph LiAlH4 H2N ∗ PhRacemat-spaltung
Ph(R)
H2N MH
Cl
O+
O
Ph(R)HN
M H
LiAlH4 Ph(R)HN
M HH2N Me O O Me H Me H
Racematspaltung durch z. B. Überführung in ein Salz mit chiraler Säure
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität ABeispiel zu optisch aktiven Startmaterialien:Beispiel zu optisch aktiven Startmaterialien:Retrosynthese
OR C-C O
XC-X O
OHFGIOR
OC C O
OR +C X O
OFGI
Reduktion
OO
O
EtO C-O OO
O
HO C-OO
HO NH2H
CO H
S-(+)-Glutamin-säure
Ester SubstitutionCO2H
Die Substitution am chiralen Zentrum der Glutaminsäure ist der kritische Schritt! O
HO NH2H
CO H
NaNO2, H OO
O
HOH EtOH, TsOH O
O
O
EtOH
CO2H O(Retention derKonfiguration)
O
N BH EtOHOH
H 1 T Cl P idiR
HNaBH4, EtOH OO
H 1. TsCl, Pyridin
2. R2CuLi
OO
H
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität AStereospezifische Reaktionen
Stereospezifische Reaktionen
Stereospezifische ReaktionenSubstitution: SN2 R2
∗
R1X
R3R2
∗R1
NuR3Nu Inversion!
∗R ∗R OH
Findet die Reaktionan einem chiralenZNu O
NuZentrum statt, sobeobachtet man In-version.
SN2 mit Nachbargruppeneffekt
OEt OEt
O
OEtX
O
OEtNu
NuRetention!
NuOEt
XO O
OEt
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität A
Eliminierung: E2
Stereospezifische Reaktionen
BEliminierung: E2
HB
Anti-periplanare Anordnung von Hund X zwingt die Substituenten indefinierte Positionen!
Xdefinierte Positionen!
Elektrophile Additionen an AlkeneElektrophile Additionen an AlkeneBromierung trans-Addition Epoxidierung cis-Addition
O O
BrBr
Hmeso(R,S)
Br2 H H+
RCO3H
H
Br2BB
HBr
H+
H H(S,S) (R,R)
RCO3H HO
Br
H
Br
Br
H
(R,R) (S,S)
+ RCO3H
H
Hmeso(R,S)
( , ) (S,S)
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität A Stereospezifische Reaktionen
Elektrophile Additionen an Alkenecis-Dihydroxylierung cis-AdditionElektrophile Additionen an Alkene
OH OH
trans-Dihydroxylierung trans-Addition
Hmeso
OsO4 +OHH
OHH
1. RCO3HOH
H
HO
OH
meso(R,S)
2. H2O
(R,R) (S,S)
mesoOsO4
H HOH
H1. RCO3H OHHO
H
H
OH
H+meso
(R,S)OsO4
OH
H
H2. H2O H OH(R,R) (S,S)
über Epoxid, oft saure Katalyse,Gefahr von SN1 oder E1 Reaktionen Hydrierung
Die katalytische Hydrierung einer Doppelbindung erfolgt in der Regel im SinneDie katalytische Hydrierung einer Doppelbindung erfolgt in der Regel im Sinneeiner cis-Addition. Dreifachbindungen ergeben mit Lindlar-Katalysator cis-Doppelbindungen.
U lUmlagerungenRetention an der wandernden Gruppe (spricht für eher anionischen Charakter der Gruppe); Inversion am angegriffenen C-Atom.
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität ABeispiel:Beispiel:Retrosynthese
(R)
O
(S) 1,1-diX (R) (S) 1,2 C-C (S)X
(S)O (R)
O Acetal(R)O
HOHO O (R)
HOHO
+stereo-spezifischeAlkylierung?Alkylierung?
(R)
(S)HOFGI 1,2 C-C
(S)
(R)HOO
Me +2 xC-O HO
HOFGI
(R)
HOHO
Epoxid-öffnung
(S)
HO
Me +Epoxidierung
HO
HOHydrierung
SyntheseHO O Cl
OOH
O
H2,
Lindlar-Kat. HOHO
H
O
O (S)
(R)O
OO
HOgroßtechnischhergestellt!
meso!
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität A
(S)
(R)O
OO
1. Me2CuLi (S)O
O OH
(S)O
O
OH+
2 Racemat-
H
OO
(R)(S)HO
(S)O(R)
O OH(R)
O
gewünschtes Produkt
2. Racematspaltung O
1. TsCl, Pyridin
O(R)(R)I (R)
O O(R)
(S)H (R)
(S)O (R)
(S)
2. NaI OR2NLi
OO (S)
O
Die vorhandenen Chiralitätszentren beeinflussen den
O
Die vorhandenen Chiralitätszentren beeinflussen denstereochemischen Ausgang der Alkylierung, daEpimere gebildet werden, die unterschiedlichenEnergieinhalt haben Das gewünschte Isomer wirdEnergieinhalt haben. Das gewünschte Isomer wirddeutlich bevorzugt gebildet. Das Isomerengemischdes Zielmoleküls besteht zu 85 % aus dembiologisch aktiven Material, die restlichen 15%biologisch aktiven Material, die restlichen 15%enthalten das Isomer mit einer axialen Methylgruppeam C-Atom benachbart zur Acetalfunktion.
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität A Stereoselektive Reaktionen
Stereoselektive ReaktionenStereoselektive Reaktionen
+O
=O O
>99%
In Cyclohexanen sitzen große Substituenten in äquatorialer Position.Die tert.-Butylgruppe wird als cyclohexane-lock bezeichnent
OOH
HH
OHoder
H-AlR3
stabiler, da all-eH OH
H wird unter Gleichgewichts-bedingungen gebildet;
z. B. Reduktion mit NaBH4,
besser zugänglich, da π-Orbitale günstiger stehen; kinetische
C=O π-Orbitale stehen in der Ring“ebene“
4dann Äquilibrierung mit
Al(Oi-Pr)3
Kontrolle; Reduktion mit LiAlH(Ot-Bu)3
Kapitel 12: Strategie V – Stereoselektivität A Stereoselektive Reaktionen
Kontrolle stereoselektiver ReaktionenKontrolle stereoselektiver ReaktionenNMe2 1,1 C-C NMe2 1,3-diX
+ HNMe2
OHPh OGrignard O
ONMe2 Me2N OHO HNMe2
ONMe2
H H
Me2NO
Me2N
H
OH
PhPhLi
wird unter kinetischerKontrolle eher angegriffen
Hier wird nur die relative Anordnung der Substituenten betrachtet und nicht die absolute Konfiguration!
Kapitel 13: Ein-Gruppen C-C Trennungen II – CarbonyleFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 13: Ein Gruppen C C Trennungen IIKapitel 13: Ein-Gruppen C-C Trennungen II –Carbonylverbindungen
Kapitel 13: Ein-Gruppen C-C Trennungen II – Carbonyle
Carbonylverbindungen durch 1,1 CC Trennungen
Carbonylreaktivitäten erzwingen besondere Beachtung!
+R1 R2
O 1,1 C-C
R1
OR2MgBr
R1 R2 R1 g
Problem: Keton reagiert in Gegenwart von Grignard-Reagenzien o. ä. weiter.
Lösung: Carbonylderivate verwenden, die reaktiver sind als Ketone und/ oder
bei sorgfältiger Steuerung der Reaktionmöglich allerdings keine Garantie für
ösu g Ca bo y de ate e e de , d e ea t e s d a s eto e u d/ odeReaktivität der metallorganischen Reagenzien modulieren.
O R2MgBr Omöglich, allerdings keine Garantie für Erfolg.R1 Cl -70 °C R1 R2
R2M BO
R2MgBrR1
O
ClR2
2CdCdCl2 R1
O
R2
sicherer Weg, allerdings sehrgiftige Organocadmium-Verbindungen
R2Li
g
Kapitel 13: Ein-Gruppen C-C Trennungen II – Carbonyle
W it K t th
1,1 C-C
R1 CNR2MgBr R2
NH2O, H O
Weitere Ketonsynthesen
R -CNR1
NMgBr
R1 R2
O R2MgBr R2O
MgBrH2O, H
1
O
2R1 NMe2 R1
MgBr R1 R2NMe2
O R2Li R2OLi H2O, H
R1
O
R2
R2Li O
R1 OH R1 R1 R2OLiR1 OLi
Das Lithiumion wirkt als starke Lewissäure und „bindet“ die negative Ladung.
Kapitel 13: Ein-Gruppen C-C Trennungen II – Carbonyle
C b l bi d d h Alk li E l t
1,2 C-C
Carbonylverbindungen durch Alkylierung von Enolaten
O 1,2 C-C O
RetrosyntheseO 1 Base O
Synthese (oft schwierig)O
R1RO
R1R +O
R1
1. Base
2. R-Br
O
R1R
Synthese taugt oft nicht weil:Synthese taugt oft nicht, weil:- Produkt kann alkyliert werden;- Enolat kann mit Edukt oder Produkt
reagieren;Synthese (erfolgreich) reagieren;Synthese (erfolgreich)
O
R1
1. BaseO
EtO
O
R1
O
EtO
O
R1
O
EtO
R-Br
REtO REtO REtO
OO OR1. H2O, OH OO
H- CO2
OHR
R1EtOR
R1R2. H
R1OR
2R1R
Akti i li f t b R lt t !Aktivierung liefert bessere Resultate!
Kapitel 13: Ein-Gruppen C-C Trennungen II – CarbonyleWichtige Reagenzien für Carbonyl-Synthone
1,2 C-C
OH EtO OEt= OEt=
Wichtige Reagenzien für Carbonyl Synthone
O O O O O O
Wiederholung:Malonester-Synthese Acetessigester-Synthese
CO2H1,2 C-CFGI OH
OMgBr +Reduktion
Alternative:Synthese
O
OEt
1. EtOH, EtOO
EtO
O
OEt
O
EtO
BrCO2Et
CO Et
CO2H
CO2Et
1. H2O, OHCO2H
2. H
Vorteil: kein Epoxid (giftiges Gas); keine Oxidation
Kapitel 13: Ein-Gruppen C-C Trennungen II – CarbonyleBeispiel:
1,2 C-C
2 x1,2 CCC18H37 C18H37X OO
Beispiel:Retrosynthese
+C2H5 COOHC2H5X
OEtEtO
Synthese
O 1. MeOH, MeOO OO I C2H5 CO2Me t-BuO
Synthese
OMeMeO OMeMeO CO2Me
C18H37IO
OMe
O
MeO
O
OMe
O
MeO1. H2O, OH
2 H C2H5 COOH
C18H37
C2H5 C2H5H37C182. H C2H5 COOH
1 3 Diole durch FGI (Reduktion) erhältlich1,3-Diole durch FGI (Reduktion) erhältlich
Kapitel 13: Ein-Gruppen C-C Trennungen II – Carbonyle 1,3 C-C
O
R1R
1,3 C-C O
R1R + Michael-Addition
Beispiel:
Problem: 1,2 oder 1,4-Angriff am Michael-System! Harte Nukleophile gehenan CO (1,2), weiche Nukleophile addieren an die Doppelbindung (1,4).
Beispiel:Retrosynthese
O1 3 C C
O
Synthese
O O
R
1,3 C-CR +
R-Li
n-Bu3P, CuIRR 3 R
erzeugt R2CuLi, weiches Alykl-nukleophil
Bei Verwendung von steriscch gehinderten Carbonylverbindungen gelingt dieBei Verwendung von steriscch gehinderten Carbonylverbindungen gelingt die 1,4-Addition auch mit Grignard-Reagenzien.
O
BrMg, Et2O
MgBrO O
O
Kapitel 13: Ein-Gruppen C-C Trennungen II – Carbonyle
Beispiel:
1,3 C-C
OH
Beispiel:Retrosynthese
= HO
OH
HFGI
EtO
OO
HOReduktion
unter kinetischerKontrollegroße Substituenten
äquatorial
Angriffvon Hydrid
äquatorial
EtO C
O 1,3 C-C
EtO C
O
+EtO2C EtO2C +
Angriff erfolgt bei diesem Isomerauf der dem Ester abgewandtenauf der dem Ester abgewandten
Seite
Edukt ist leicht zugänglich aus Acetessigester und Methylvinylketon – eineEdukt ist leicht zugänglich aus Acetessigester und Methylvinylketon eine sogenannte Robinson-Annelierung (s. späteres Kapitel).
Kapitel 13: Ein-Gruppen C-C Trennungen II – Carbonyle
O O OO
α, βO
O1,3 C-C
O
O
CO2Et CO2Etunges. CO
CO2EtSynthesey
OMgBr
O O
+Racemat-spaltung
O
CO2EtCuI
CO2Et CO2Et
+
CO2Etrac
OH
LiAlH4LiAlH4
HO
Angriff von der besser zugänglich- HObesser zugänglichenSeite; kinetische Kontrolle
Kapitel 14: Strategie VI - RegioselektivitätFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 14: Strategie VI RegioselektivitätKapitel 14: Strategie VI - Regioselektivität
Kapitel 14: Strategie VI - Regioselektivität
Wiederholung:Chemoselelktivität bedeutet, dass bei einer Reaktion eine funktionelle Gruppevor einer anderen bevorzugt wird.vor einer anderen bevorzugt wird.Neu:Regioselektivität bedeutet, dass bei einer Reaktion eine ganz bestimmte Stelleeiner funktionellen Gruppe vor einen anderen Stelle bevorzugt wird.pp g
Wiederholung:Ambidente Nukleophile besitzen zwei reaktive Zentren:p
C N
O O
C N
z. B. C- versus N-Alyklierung z. B. C- versus O-Alyklierung
OFrage des Angriffs an CO oder an das Ende der Doppelbindung
Ambidente Elektrophile:
OEtFrage des Angriffs an CO oder an das Ende der Doppelbindung
Kapitel 14: Strategie VI - Regioselektivität Regioselektive Alkylierungvon Ketonen
Regioselektive Alkylierung von KetonenRegioselektive Alkylierung von Ketonen
Base,Schwierige Problematik;
R1 R2
MeI R1 R2
O
B
Grundsätzlich gilt:Die höher substituierte Doppelbindung istdie thermodynamisch stabilere, daher wird
t th d i h K t ll dR RO
Base,MeI
R1 R2
O
unter thermodynamischer Kontrolle dashöher substituierte Enolat gebildet, welchesalkyliert wird. Unter kinetischer Kontrollewird das weniger hoch substituierte EnolatO wird das weniger hoch substituierte Enolatzur Reaktion gebracht.
Kapitel 14: Strategie VI - Regioselektivität Regioselektive Alkylierungvon Ketonen
Beispiel:Beispiel:Retrosynthese
Ph
O
1,2 C-C
O+ Ph X
1,2 C-C
O+ X
O O O
Synthese
Ph
O
OEt
O
1. OEt
2 O
OEt
O
1. OEt
2 O
OEt
O
1. H2O, OH
2 H Δ
Ph
Br2. 2.Ph Br
2. H, ΔO
Aktivierung lieferteindeutige Enolat-
bild !bildung!
Kapitel 14: Strategie VI - Regioselektivität
Beispiel:
Regioselektive Alkylierungvon Ketonen
Beispiel:Retrosynthese
Ph1 1 C C
PhFGI
Ph 2 x Ph Br+
O
1,1 C-C
O
NMe2FGI
O
OEt1,2 C-C Ph Br
MeI
+PrMgBr +CH2(CO2Et)2
Durch Überführen in Ester-Enolatchemie ist die Frage, welche Seite des Ketonsg ,enolisiert, hinfällig! Die Aktivierung ergibt bessere Resultate – Malonester-synthese!Synthese Phy
CH2(CO2Et)21. OEt
2 MeIEtO
O
OEt
O
1. OEt
2
EtO
O
OEt
O
Ph1. H2O, OH
2. H, Δ2. MeI O O 2.Ph Br
O O,
Ph PhP M B
Ph
O
OH1. SOCl2
2. HNMe2 O
NMe2PrMgBr
O
Kapitel 14: Strategie VI - Regioselektivität Regioselektivität beiMichael-Reaktionen
Regioselektivität bei Michael ReaktionenRegioselektivität bei Michael-ReaktionenGrundsätzlich gilt:1. Das 1,4-Additionsprodukt ist dasthermodynamisch stabilere, da die
1,4-Additionoder
konjugierte Addition R1 R2
ONuthermodynamisch stabilere, da dieC=O Bindung erhalten bleibt.2. Die 1,2-Addition ist eher reversibelals die 1,4-Addition. Je stabiler also
R1 R2
O Nu
Nu
123
4
N
,das Nukleophil, umso mehr wird die1,4-Addition bevorzugt.3. Kinetisch betrachtet ist die C=O-
1,2-Additionoder
direkte Addition
Nu
R1 R2
NuOH Position die härtere, das Ende der
C=C-Bindung die weichere. Harte,sehr basische Nukleophile greifendaher eher die C=O-Bindung an,weiche Nukleophile addieren an dieC=C-Bindung.
Die Härte der C=O-Position wird auch durch die Wahl des Carbonylderivatsbeeinflußt. Eine 1,2-Addition ist mit Aldehyden und Säurechloride eher zuerwarten während Ketone und Ester eher 1 4-Additionen liefern Allerdingserwarten, während Ketone und Ester eher 1,4-Additionen liefern. Allerdingskann hier keine generell gültige Aussage gemacht werden.
Kapitel 14: Strategie VI - Regioselektivität
1,4-Addition:Neutralverbindungen wie Amine oder Alkohole, Thiolate (RS-), stabile Carbanionen,u. U. Grignardverbindungen (besser CuLiR2-Variante);
1,2-Addition:Lithiumorganyle NH - RO- hydridische Reduktionsreagenzien;Lithiumorganyle, NH2 , RO , hydridische Reduktionsreagenzien;
Hydrierung von Michael SystemenHydrierung von Michael-Systemen
H2 Pd/CO Die katalytische Hydrierung verläuft
i ht i i h di h ä h Bi d
R OEt
OH2, Pd/C
R OEt nicht ionisch, die schwächere Bindungwird daher angegriffen. (sogenanntekonjugierte Reduktion)
R OHLiAlH4α,β-ungesättigte Ester werden selektivdurch LiAlH4 zu Allylalkoholen redu-ziert. Für die entsprechenden Ketoneziert. Für die entsprechenden Ketoneund Aldehyde wird NaBH4 verwendet.
Kapitel 15: Alken-SynthesenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 15: Alken SynthesenKapitel 15: Alken-Synthesen
Kapitel 15: Alken-Synthesen
Eliminierung von H2O – E1-Mechanismus
HO H
+ + +
Nur brauchbar, wenn Eliminierung keine Produktgemische ergeben kann. TypischeSäuren: KHSO H PO POCl /PyridinSäuren: KHSO4, H3PO4, POCl3/Pyridin
Beispiel:Retrosynthese
RPh
Ph FGIR
Ph
PhOH
2x1,1 C-C
2 PhMgBr EtO2C R+
y
Ph Dehydrati-sierung
Ph
Synthese 2 PhMgBr OH POCl3,P idi2 PhMgBr
EtO2C R RPh
PhOH Pyridin
RPh
Ph
Kapitel 15: Alken-Synthesen
Eliminierung von HX E MechanismusEliminierung von HX – E2-MechanismusBeispiel:Retrosynthese
RFGI
Dehydroha
ROH 1,2 C-C
R O+RBr FGI
Dehydroha-logenierung
Substitution
SyntheseOH PB Br
RROH PBr3
RBr KOt-Bu
FGI HO 1,1 C-C O
Dehydratisierungen können auch bei Dien-Synthesen zur Anwendung kommen.Beispiel:
FGI
Dehydrati-sierung
HO 1,1 C C O
+sierung
MgBrI2, Δ
Kapitel 15: Alken-Synthesen
Die Wittig Reaktion ODie Wittig-Reaktion
BrRPPh3
PPh3R PPh3RH R1
O
Base3 3
O P
PhPhPh
R1+H
R1 RH R
R1Ph3P=O
C CO
P-CBeispiel: C-C
Wittig+ H2C PPh3
P-CMeI
pRetrosynthese
C-CPHPh3
+ CH2O
P-CBr
WittigCH2O
Synthese
OExocyclischeDoppelbindungSynthese
MeI1. PPh3
2.BuLiH2C PPh3
pp gkaum durchEliminierungerzeugbar!
Kapitel 15: Alken-Synthesen
Die Wittig Horner Emmons ReaktionDie Wittig-Horner-Emmons-Reaktion
CO2MeO
Beispiel:Retrosynthese
C-C
Wittig
O
+ P CO2MeOEt
EtOO
y
Wittig OEt
Synthese
P CO2MeOEt
EtOO
CO2MeBrP(OEt)3
P CO2MeOEt
EtOOMeO
y
CO2Me
(Arbuzov-Reaktion) nukleophiler alsWittig-Reagenz
+ PO
EtOOEt
O
Kapitel 15: Alken-Synthesen
Stereoselektivität in Wittig ReaktionenStereoselektivität in Wittig-Reaktionen
PPh3R1 + R2 CHO R2R1 R1R2
+R R
E (trans) Z (cis)
Stabilisierte Ylide, also solche, die Aryl-, COR-, C=C-, CN-, usw. Gruppen tragen,, , y , , , , pp g ,liefern mit Aldehyden überwiegend die E-Isomere. Ylide mit Alkylresten ergebenüberwiegend die Z-Isomere.
B i i lBeispiel:Retrosynthese
H FGI
O
H
FGI
Epoxidierung
C-CPh3P +
O
Wittig
Kapitel 15: Alken-Synthesen
Dien Synthese via Wittig ReaktionDien-Synthese via Wittig-Reaktion
1C-C besser da stabilesBeispiel:Retrosynthese
R1+
R1 R2
C C
Wittig
PPh3 R2 CHObesser, da stabilesYlid trans-Alkenliefert
RC-C
WittiCHO
R1+ R2 PPh3
gut, wenn R1, R2
Aryl istWittig Aryl ist
Als kleiner Leckerbissen:
Br
Br
PPh3 PPh3
Ph3P
PPh3 PPh3Beispiel:Synthese
Ph3P
OH K2CO3 OPPh3 - Ph3P=O O
CHOPPh3
CHOChromen
Kapitel 15: Alken-Synthesen
Die McMurry Reaktion (Reduktive Carbonylkupplung)Die McMurry-Reaktion (Reduktive Carbonylkupplung)
R1 R2 C-C R2
O2R2
O2"Aktiviertes Titan" R1 R2
R1R2McMurry R1
O2R1
O2R1R2
TiCl4, Zn/CuTiCl4, LiAlH44 4TiCl4, C8KTiCl3, ZnGut für symmetrische Olefine;
Die Reaktion toleriert i. d. R. bereits vorhandeneDoppel- und Dreifachbindungen, Halogene, Aromaten, Ether;Carbonylverbindungen werden angegriffen.
Beispiel:pSynthese
CHOOHC TiCl4, C8K
THF
Kapitel 15: Alken-Synthesen
Die Olefin MetatheseDie Olefin-Metathese
+R4
R1 R3
R2
C-C R1
R2 R4
R3
R4R2Metathese R2 R4
M CH21 M M CH
Mechanismus
R1
R2
+ M
R2R1
M
R1 R2
CH2CH2
+
R1 R3M
R1 R2+
R4 R3
M
R2R1R3R
4 R4
R1 R3
R2M CH2+
R RKatalysatoren
NN
Ru CH
P
PClCl
Ru CHO
ClCl
SO2
N
Kapitel 15: Alken-SynthesenBeispiele:Beispiele:
XR1Katalysator
Y
X
Y
X = O, NH, CH2Y = O
R2 DCM oderDCE oder
Toluol
n R2 = CH3, Cl, Br, Fn
Y = O, -
KatalysatorROMP
yROMP
Kapitel 16: Alkine – Synthese und NutzenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 16: Alkine Synthese und NutzenKapitel 16: Alkine – Synthese und Nutzen
Kapitel 16: Alkine – Synthese und Nutzen
Eliminierung von 2 x HXBeispiel:
Br2
BrKOH
Br
O Cl ClOPCl5
Cl Cl KOH
Abspaltung von 2 x N2
O2 N2H4
NNH2
Pb(OAc)4
O NH2N
Kapitel 16: Alkine – Synthese und Nutzen
Verwendung von Alkin-BausteinenVerwendung von Alkin-BausteinenNaNH2,NH3 (fl.) H Na
HH
EtMgBr H MgBr + Et-HΔ BrMg MgBr
+g H MgBr + Et H +HH
Nukleophile!
RXRH
OR1X
R1R
OBase
H
O
R1 R2
HR1
R2OH R
O
R3 R2
RR3
R2OH
R2
O
R1H
R1HO
R2
O
R1R
R1HO
H R
Kapitel 16: Alkine – Synthese und NutzenBeispiel:
1,1 C-C
Beispiel:Retrosynthese
OHHO
1,1 C CHH +
O
Synthese
1 Base 1 Base
O
HH1. Base2. HO
H
O
1. Base2. OHHO
O O
Kapitel 16: Alkine – Synthese und Nutzen
Wichtige Reaktionen:Wichtige Reaktionen:
Hydrierung H2, Pd, BaSO4,Chinolin
R1Rcis-Hydrierung mit:- Lindlar-Katalysator: Pd-CaCO3mit PbO vergiftet;
R1R
C oH H
HRN
mit PbO vergiftet;- Rosenmund-Katalysator:Pd, BaSO4, mit Chinolin vergiftet.
H
H
R
R1
Na,NH3 (fl.) Reduktion zum trans-Alken über
anionische Zwischenstufen
HydratisierungOH , Hg(II),
H O
Hydratisierung liefert bei endstän-digen Alkinen immer das Methyl-
RHRH2O g y
keton. In anderen Fällen wird derAngriff von Wasser an derStelleerfolgen, die das stabileregCarbeniumion liefert.
HO FGI
HRC-C
R-Br+HRAlkin-
Hydratisierung
HR R Br+
Kapitel 16: Alkine – Synthese und Nutzen
B i i lBeispiel:Retrosynthese
OFGI C-CBr HO HO
H
Synthese
HOH
2 eq BuLi O 1. EtI
2. H2O
HO PBr3 Br
2. H2O
Kapitel 16: Alkine – Synthese und Nutzen
B i i lBeispiel:Retrosynthese
O O FGI
O
FGI
OH
Hydratisierung Oxidation
+ H
O
+Synthese
1. EtMgBr
OH
PDC
O
H
O
g
2.
PDC
H
H , H2OO O
NH
Kapitel 16: Alkine – Synthese und Nutzen
B i i lBeispiele:Synthese
OH Hg(II) OH
H , H2OO
1 2 difunktionelle Verbindungen zugänglich!1,2-difunktionelle Verbindungen zugänglich!
OH Hg(II)O
H , H2O
(tert. Alkohol wird dehydratisiert, Alkin wird hydratisiert!)
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-ReaktionenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 17: Zwei Gruppen TrennungenKapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen –Diels-Alder-Reaktionen
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-Reaktionen
O
O
O
H O
O
H H
O H O OO
O
regio- und stereoselektivregio- und stereoselektiv
EWG EWGRetrosynthese
EWG
+EWG
Diels-Alder
EWG: electron-withdrawing group
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-Reaktionen
Beispiel:
CHO CHO
Beispiel:Retrosynthese
+CHO
Diels-Alder
CHO100 °C
CHOSynthese
+Bombenrohr(Autoklav)
CO Et
Beispiel:Retrosynthese
FGI
Ester
CO2Et
EtO2C
Diels Alder
CO2Et
CO Et+
Ester-pyrolyse
Diels-Alder CO2Et
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-Reaktionen
OEsterpyrolyse
O > 250 °C O O > 250 °C O
H
O
OEt
Esterpyrolyse
OO
H> 250 C
OO
HO
H OEt > 250 C OH OEt
Stereospezifität und Stereoselektivität
CO2Me150 °C
CO2Me
+150 C
Bombenrohr(Autoklav)
MeO2C CO2Me
Stellung der Substituenten im Dienophil bleibt erhalten!
PhCO Me
Ph H
+CO2Me
CO2Me
CO2Me
CO 2
Ph CO2Me Ph H
Stellung der Substituenten im Dien bleibt erhalten!
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-Reaktionen
Endo SelektivitätEndo-Selektivität
+ O
OH
HOO
+H
+ O
OO
O
O
H
H
O
O
+
exo-Produkt
OH
endo-Produkt
Das endo-Produkt wird üblicherweise gebildet;as e do odu t d üb c e e se geb det;endo ist das kinetische, exo das thermo-dynamische Produkt.
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-Reaktionen
Beispiel 1:
+CHO CHO
Beispiel 1:
+
Problem: welche Stellung haben die Substituenten am 6-Ring (drei Stereozentren)?g g ( )
OHC H OHC H OHCH H CHO
H
HH
HH
=H
=H
H
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-Reaktionen
Beispiel 2:Beispiel 2:
O O
N
OHHO
PhO
Ph
+ N
O
N
OHH Diels-Alder+ N
O
OPh O
HO
H
Ph OPh
H
EtN
O
HH
O
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-Reaktionen
Regioselektivität
SnCl4
ORegioselektivität
+O
4
O„ortho“ Produkt „meta“ Produkt
SnCl4
O
+O
SnCl4
O
„para“ Produkt „meta“ Produkt
Die Diels-Alder-Reaktion ist ortho/para-spezifisch.
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-Reaktionen
Versteckte“ Dienophile und Diene„Versteckte“ Dienophile und Diene
R2
OR1 1. LDA
R2
OSiMe3R1
Silyl EnoletherR22. TMS-Cl R2 Silyl-Enolether
OSiMe3 OSiMe3 H OH
R2
OSiMe3R1 +
3 H
O O
O1
N1
NH
O O
Enamin
R2R1R2R1H
H , -H2O
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-Reaktionen
1. LDA O
O
O 2. TMS-Cl OSiMe3 Me3SiO
O
H
O
O
O
OMe2NH
O
O2
H , -H2O
NMe2 NMe2
O
2 2
Kapitel 17: Zwei-Gruppen Trennungen – Diels-Alder-Reaktionen
Weitere nützliche FGI für Diels Alder Reaktionen
OFGI O
Weitere nützliche FGI für Diels-Alder-Reaktionen
FGI
Wittig Diels-Alder+
g
O
HC-O
HHOFGI
H
O
O
O
H Ether HHOReduktion H
O
OO
Diels Alder
O +Diels-Alder O
Kapitel 18: Strategie VIII – CarbonylkondensationenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 18: Strategie VIIIKapitel 18: Strategie VIII –Carbonylkondensationen
Kapitel 18: Strategie VIII – Carbonylkondensationen
Carbonylkondensationen liefern (in erster Näherung) 1,3-difunktionalisierteVerbindungen. Außerdem dienen solche Carbonylverbindungen alsAusgangsmaterialien für die verschiedensten 1,3-disubstituierten Moleküle.
OH OH1 2 3
OAc
NH1 2
31
232 3 NH2
O O
1 3
R1 R2
O OH
R1 R2
O OH 1,3-difunkt. 1,3-diCO
R1 R2
O OH
Kapitel 18: Strategie VIII – Carbonylkondensationen
Natürliche bzw ″logische″ Synthone: 1 2 AdditionNatürliche bzw. logische Synthone: 1,2-Addition
Nukleophil Elektrophilp pSynthon Reagenz
O OH OH O
XR
XR
R1Y R1Y
Y = H AldehydEnolat (basisch) Enol (sauer)
X = H AldehydOAlkyl Ester
yAlkyl KetonAryl ArylketonReaktionsprodukt: OAlkyl Ester
N(Alkyl)2 sek. AmidAlkyl KetonAryl Arylketon
pβ-Hydroxy-carbonylverbindung
O OAryl Arylketon
R1 R1ZZ = Cl, OR2
Reaktionsprodukt: 1,3-Dicarbonylverbindung
Kapitel 18: Strategie VIII – Carbonylkondensationen
Natürliche bzw ″logische″ Synthone: 1 4 Addition (Michael)
Nukleophil Elektrophil
Natürliche bzw. logische Synthone: 1,4-Addition (Michael)
Synthon Reagenz
O O
R1 R1
OR
O O
OR
O O2 LDA 1. E
2. H , H2O OR
O OE
, 2
Kapitel 18: Strategie VIII – Carbonylkondensationen
Säurestärken organischer Verbindungen und die zur Deprotonierung ver-Säurestärken organischer Verbindungen und die zur Deprotonierung verwendeten Basen - I
Organische pKS der Verbindung Base ErzeugungpKS
p S konjugierten Säure
Alkyl-H aliphatisch 42 n-BuLi/RMgBr 42/42käuflich/RBr + Mg
Phenyl-H aromatisch
CH2=CHCH2-H allylisch
40
38
40PhLi käuflich
käuflich/PhenylCH2-H benzylisch
Me(SO)CH2-H DMSO
37
35
37?/36
35/35
NaH/R2NLikäuflich/R2NH+ n-BuLi LDA
NH2 /Me(SO)CH2Na + NH3 fl./NaH + DMSO
Ph3C-H
HC≡C-H
30
25
30
25
Ph3C
NCCH2-H Acetonitril
EtO2CCH2-H Ethylacetat
25
25
25
25
CH3(CO)CH2-H Aceton 20 20
Kapitel 18: Strategie VIII – Carbonylkondensationen
Säurestärken organischer Verbindungen und die zur Deprotonierung ver-Säurestärken organischer Verbindungen und die zur Deprotonierung verwendeten Basen - II
Organische pKS der Verbindung Base ErzeugungpKS
p S konjugierten Säure
19 t-BuOK 19Ph(CO)CH2-H Acetophenon käuflich
18
17
18EtO , MeO Na + ROHPh3P CH2-H Wittig-Vorstufe
CH3(CO)CClH-H
16
13
16OHPh(CO)CPhH-H käuflich
(EtO2C)2CH-H Malonester
11
10 10
EtO2CC(CO)H2-H Acetessigester
O2NCH2-H Nitromethan Na2CO3/R3N käuflich
EtO2CC(P Ph3)H-H
9
6
EtO2CC(CN)H2-H Cyanethylacetat
NaHCO3/AcO /Pyridin 6/5/5 käuflich
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
FriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 19: Zwei Gruppen TrennungenKapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen –1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigte Carbonylverbindungenungesättigte Carbonylverbindungen
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
R1 R2
O O 1,3-diCO
R1 R2
O O+ =
R2
O
XR R R R RX
O OH 1,3-diCO O OH OO FGI
R1 R2
O OH ,
R1 R2
O OH+ =
R2
O
HR1 R2
O FGI
Dehydratationy
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
1 3 Dicarbonylverbindungen1,3-Dicarbonylverbindungen
BeispielRetrosynthese: 1 3 diCORetrosynthese:
Ph
O O 1,3-diCO
Ph
O+
O
EtO
Synthese:
Ph
OH + Ph
O O
OEtOEt
O O O O O O
PhH
Ph PhOEt
1. Gleichgewichtsreaktionen!2. Stöchiometrische Menge anBase notwendig!
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
BeispielBeispielRetrosynthese:
O OOOa)
b)
a) OO
EtO+O O
b)heikel, da sterischstark gehindert!
woher?b)
O O O
stark gehindert!
OEtOEtOEt
O+
O O
symmetrisches Edukt!
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
Synthese:
OEt
OO
+
O O
OEtOEt
O
+ OEt
OO
O
O
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
Intramolekulare Variante
CO Et
O a) a) O OCO2Et
b) EtO OEt+
wenig elegant; nur gelegentlich zurb)
g g ; g gAktivierung benutzt
CO2Et
OOEt
EtO2CCO2Et=
Dieckmannsche Esterkondensation(intramolekulare Variante der Claisenschen Esterkondensation)
H t l S thHeterocyclen-Synthese
2CO2EtEtO2C
OCO2Et
OEtCO2Et+ 2MeNH2
N N
OEt
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
Synthese symmetrischer Ketone
CO2Et 1. OH, H2OOEtR CO2Et R R
O
, 2
2. H , ΔR R
O
OEt
β-Hydroxy-carbonylverbindungen
O OH 1,3-diCO O O
+
Base
Möglichkeiten der FGI berücksichtigen!
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
Beispiel
PhO OWittig 1,3-diCO
O
BeispielRetrosynthese:
+
PhO
g ,OOEt +
+ Ph3P Ph
O OH OPh
Synthese:
NaOHO
CrO3
PyridinO2 xPh3P Ph
TMAldehyd ist reaktiver,
Stabilisiertes Ylid liefert trans-Olefinα,β-ungesättigte Carbonylverbindungen,β g g y g
OH O Säureoder O
Reaktion häufig
Base
gnicht vermeidbar!
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
O OH O 1,3-diCO2 x
OFGI
DehydratisierungDehydratisierung
α,βO
2 xO
2 x
gut für symmetrische Edukte bzw. Edukte unterschiedlicher Reaktivität;ansonsten Frage nach Regioselektivitätansonsten Frage nach Regioselektivität
O O
Oα,β O
O O
O
+O +Base
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
Beispiel
α,β
BeispielRetrosynthese:
PhCHO
Ph OCHO
+
Synthese:
Üb hPh O
CHO+
Überschuss
PhCHO
NaOH, H2O,
EtOHCHO CHOÜberschuss an Benzaldehyd verhindert Selbstkondensation des aliphatischen Aldehyds – nur brauchbar bei Reaktionen mit billigen Edukten!
Kapitel 19: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,3-Difunktionalisierte und α,β-ungesättigteCarbonylverbindungen
Beispiel
O C-X α,β
BeispielRetrosynthese:
+CONH2 CO2HEpoxidierung
OCO2H
Synthese:beide Komponenten haben gleiches
C-Gerüst (C4)
2 x OBase
CHO
Ag2O
CO2HCHO CO2H
1. SOCl2 RCO3H O
2. NH3 CONH2 CONH2
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in CarbonylkondensationsreaktionenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler imVorlesung für Molekularwissenschaftler im
5.ten und 6.ten Fachsemester
Kapitel 20: Strategie IX Kontrolle inKapitel 20: Strategie IX – Kontrolle inCarbonylkondensationsreaktionen
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
Beispiel
α,β+Ph Ph O
BeispielRetrosynthese:
+PhO
PhO
li i b P itiSynthese:
B O
enolisierbare Positionen
PhO
Base PhO
OPh
O OH
b hb !!!unbrauchbar!!!Grundsätzliche Fragen:
elektrophile Zentreng
1. Welche Carbonylverbindung enolisiert?2. Welche Seite bei unsymmetrischen Ketonen wird enolisiert?3. Welche Carbonylverbindung reagiert als Elektrophil?
oder anders gefragt: Wie kontrolliere ich gemischte Carbonylkondensationen?
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
Reaktivität von CarbonylverbindungenReaktivität von Carbonylverbindungen
Stabilität des Enols/Enolats
Elektrophilie
R-CONR′2 R-CO2R′ (R-CO)2O R-COCl
R-CHOR-CO-R′
Die am leichtesten enolisierbaren Carbonylverbindungen sind auch dieelektrophilsten! Begründung: Substituenten mit –I und/oder –M-Effektenerhöhen sowohl den elektrophilen Charakter des Carbonyl-Kohlenstoffatoms als auch durch eben diese Effekte die Stabilität einesCarbanions. Substituenten mit +I und/oder +M-Effekten wirken entgegengesetzt.Ester, Aldehyde, Amide, Säurechloride können nur auf einer Seitereagieren – Probleme machen nur unsymmetrische Ketone.
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
SelbstkondensationenSelbstkondensationenWenn eine Carbonylverbindung mit sich selbst zur Reaktion gebracht wird,erübrigen sich Fragen der Chemoselektivität. Ausnahme: unsymmetrischeKetone!
Beispiele:CHO Base
OH
CHO
CHO
OAl(O-tBu)3
OH
O
HO
iPrMgBrCO2Et
Ph CO2Etg
Ph PhO
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
Beispiel:
BaseO O OH O
O
Base
kinetische Kontrolle (z B LDA -78 °C)
Sä
OH
(z. B. LDA, 78 C)
SäureO OH O
thermodynamische Kontrolle (z. B. p-TosOH)( p )
Unsymmetrische Ketone ergeben bei der Reaktion mit Säure oder mit Baseunterschiedliche Produkte. Umsetzung mit Base führt zum Entfernung des
id t P t (ki ti h K t ll ) Sä b h dl li f t üb iacidesten Protons (kinetische Kontrolle), Säurebehandlung liefert über eineGleichgewichtseinstellung das stabilere, höher substituierte Enol(thermodynamische Kontrolle).
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
Intramolekulare Kondensationen
O O
= O
aO O
OH
Oa
b
== O
Ob OOb OHO
Sowohl unter sauren als auch basischen Bedingungen entsteht der SechsringSowohl unter sauren als auch basischen Bedingungen entsteht der Sechsring(Route a). Unter sauren Bedingungen findet Wasserabspaltung statt.
Fünf- und Sechsringe werden deutlich bevorzugt gebildet.Fünf und Sechsringe werden deutlich bevorzugt gebildet.
Kleine Ringe, insbesondere Dreiringe sind nicht durch Kondensationsreaktionenerhältlich (Reversibilität des Angriffs auf die Carbonylgruppe)!( g y g pp )
Erinnerung: siehe Ergebnis der Dieckmann-Kondensation!
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
Kreuzkondensationen mit Verbindungen, die nicht enolisieren können
OR1 R2 H OEt Cl A tAlk CO EtR1 R2 R1, R2 = H, OEt, Cl, Ar, tAlk, CO2Et
O O O O
z. B.: H
O
Ph OEt
O
H H
O
Cl OEt
O
Beispiel:
CO2Et+
a bislang als Trennung
CO2Et
CO2EtAr
ab
CO2EtAr Br +
b
g gnicht gut/unbekannt
CO2Eta b
CO2EtAr +
EtO OEt
O
NaH
Möglichkeit zur Einführungeiner aktivierenden Gruppe
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
BeispielBeispielSynthese:
H3C CHO + Ph Ph
O Ph
Ph CHO
Base
XAldehyd ist viel reaktiver alsDiphenylketon!
Ph Ph Ph CHOXBase
CHO
Daher Warnung:Reaktivität der Komponentenb ht !CHO beachten!
Wi hti di l El kt hil h K t l kt hil iWichtig: die als Elektrophil vorgesehene Komponente muss elektrophiler seinals die Enol/Enolat-KomponenteBeispielRetrosynthese:Retrosynthese:
Ar1 Ar2
O α,β
Ar1
O
Ar2 H
O+
Nur Keton kann enolisieren,Aldehyd ist elektrophiler!Ar1 Ar2 Ar Ar H y p
O O B OSynthese:
Ar1
O
Ar2 H
O+
BaseAr1 Ar2
OSynthese:„Chalcon“
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
Beispiel OβBeispiel
Retroynthese:Nur Keton kann enolisieren Aldehyd
CO2H
α,β O+ CO2H
CHO
enolisieren, Aldehydist elektrophiler! Aber: Regiochemie ist wichtig daherH PO
OO CO H
Synthese: ist wichtig, daher säurekatalysierte Reaktion!
H3PO4
CO2H
O+ CO2H
CHO
y
BeispielpRetroynthese:
OO O 1,3-diCO OCO M
OO
O
MeO2C OMe+
OMe
O
CO2MeCO2Me
Synthese: 1,3-diX
O MeOH O Base
M O C OM
O O
CO2MeCO2Me
OMe MeO2C OMe
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
Formaldehyd – die ideale, nicht enolisierbare Carbonylkomponente?
H3C CHOCH2O, HO OHBeispiel
Synthese:dreimal Aldol, dannH3C CHO
Base HO OHSynthese: Cannizzaro
Formaldehyd ist extrem reaktiv, Kontrolle ist ausgesprochen schwierig!
Daher: Formaldehyd-Äquivalente mit geringerer Reaktivität gesucht!
BeispielSynthese:
HH2C NR2CH2O + HNR2 H2C NHR2
R2
R1
OH
R2
R1
OHH2C NR2
R2
R1
O
NR2Mannich-Reaktion
R R R
O OB
O
Häufige Folgechemie:
R2
R1NR2
MeIR2
R1NR2
BaseR2
R1
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
BeispielBeispielRetrosynthese: OMe
OC-O
OMe
O
OMe
OC-O FGI
OO
Acetal OHOH
1,2-diX
OM OMOMe
O
R N
MannichOMe
O C-COMe
Synthese:R2N Friedel-Crafts
OMe CH3COCl OMe 1. Me2NH, CH2O, HCl OMe NaHCO3CH3COCl,
AlCl3O
C 2O, C
2. NaHCO33. MeI
O
NR2
NaHCO3
OMe
O H2O2,
OMe
O H , H2O
OMe
O Me2COTM
OH
O OHOH
HTM
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
K k d ti it ifi h E l Ä i l tKreuzkondensationen mit spezifischen Enol-Äquivalenten
Aktivierung von Ketonen mittels –CO2Et zur regioselektiven Alkylierung bereitsbekannt
BeispielSynthese: H3C CHO + OEt
O
CO2Et
Base
XBase
CHO
O O HOA O O -H2O O O
BeispielSynthese:
+EtO OEt
O O HOAc,
R2NHH3C CHO EtO OEt
O O
HO
H2O
EtO OEt
O O
1. HO , H2O
2. H , Δ CO2Et
Extrem milde Reaktionsbedingungenfür den Kondensationsschritt, damit2. H , Δ
3. EtOH, H2
Knoevenagel-Reaktiondie schnellste Reaktion abläuft (kin.Kontrolle).
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
α βB i i lCN
CONH2
α, β
OCN
CONH2
+NH4OAc HOAc
BeispielRetrosynthese u.Synthese:
NH4OAc, HOAc,
reflux, -H2O
BeispielpRetrosynthese:
Ph Diels-Alder Ph+
α, β +Ph
OHC
CO2EtCO2Et
CO2EtEtO2C+
CO2EtEtO2C
Synthese:
Ph+CO EtEtO C +Ph
OHC HOAc,Ph
Δ
CO2EtCO2Et
+CO2EtEtO2C + OHC ,
R2NH CO2EtEtO2C
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
S th 1 3 Di b l bi dSynthese von 1,3-Dicarbonylverbindungen
BeispielRetrosynthese:y
+
O1,3-diX
O O1,3-diCO O
X
Synthese:
+OPh OHPh OPh OPh
X
aktivierenSynthese:
EtO2C Mg, O
OEtO
Cl EtO2CO
OPh
g,
EtOH OPh
OMg
OPh
O O
OPh
EtO2C 1. HO , H2O
2. H , Δ OPh
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
Witti d R f t k R ktiWittig- und Reformatsky-Reaktion
Wittig-Reaktion und Varianten bekannt (Kap. 15). Grundsätzlich erzeugt mangezielt Enolat- oder Enoläquivalente, d.h. es stellt sich nicht die Frage, welcheg q , g ,Carbonylverbindung bei einer Kreuzkondensation enolisiert!
O R2R1HOCO2Et
Br CO2EtZn
BrZn CO2EtR1 R2
O
BrZn CO2Et
R2R1
Reformatsky-Reaktion
BeispielRetrosynthese: 1,3-diCOOH
Synthese:
+CO2Et
CO2EtO
Br CO2Et1. Zn
2. Et2CO
OH
CO2Et2
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
OHBeispiel
CO2H
OH
HO
1,3-diCO
HO
O+ CO2H CO2Et
FGIBeispielRetrosynthese:
FGI
Mannich
A O
O1,3-diX
O
Mannich-Kaskade
O
AcOSynthese:
CH2O,Et2NH 1. MeI AcOH
O2
H O
N2. EtO
O 12 h
AcO
O
BrZn CO EtOH
1 HO H2OOH
BrZn CO2Et
CO2EtAcO
1. HO , H2O
2. HCO2H
HO
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
E iEnamine
R1 CHO + R2NHH
-H2OR1 NR2 R1 NR2
Insbesondere gut geeignet für den Einsatz bei Aldehyden, denn deren Elektrophilewird unterdrückt! Auch mit Säurechloriden gut verwendbar.
R1 NR2E
R1 NR2
E H , H2OR1 O
E
BeispielRetrosynthese: O α, β
O
+ O+ O
O OSynthese:
ONH
O
HN
O
ON
O
H H2OO
H , H
- H2O
O H , H2O
Kapitel 20: Strategie IX – Kontrolle in Carbonylkondensationsreaktionen
Th d i h K t ll d h Ei t ll d Gl i h i htThermodynamische Kontrolle durch Einstellung des Gleichgewichts
B i i l
Insbesondere bei der Reaktion unsymmetrischer Ketone von Interesse.
BeispielSynthese: O
PhCHOOPh
O O
Ph+O O
PhBase
wird dem GGWentzogen
Beispiel
OR HCO Et
OR
OHC OR CHO
OR
O
BeispielSynthese:
R HCO2Et
Base
R+
R CHO
Base
R
wird dem GGWwird dem GGWentzogen
Gleichgewicht verschiebt sich in Richtung stabiler Enolate; dadurch wird auchWeiterreaktion verhindert.
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
FriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitUniversitäättErlangenErlangen--NNüürnbergrnberg
Institut fInstitut füür Organische Chemier Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III –1,5-Difunktionalisierte Verbindungen,
Michael-Addition und Robinson-Annelierung
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
1,5-Dicarbonylverbindungen
BeispielSynthese:
R1
R2
O
OOEtO
1. NaOEt
2.R1 R2
O O
OEtO
1. OH , H2O
2. H , ΔR1 R2
O O
R1 R2
O O
1,5-diCO
R1 R2
O O+
a) b)
a)
1,5-diCO
R1 R2
O O+
b)
Reaktionskontrolle wichtig; Aktivierung wie bekannt
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
1,3-Dicarbonylverbindungen
BeispielRetrosynthese:
O
CO2H
12
3
4
5
1,5-diCO O
+ OH
O= EtO OEt
O O
Zyklen intakt lassen!
Synthese:
ONaOEt
EtO OEt
O O
+O
CO2Et
CO2Et
1. OH , H2O
2. H , Δ
O
CO2H
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
BeispielRetrosynthese:
NO
CH(OMe)2
NH2CH(OMe)2 =
NH2
MeO
OMe
OMe
OMe
O
MeO
OMe
OMe
OMe
FGI reduzierendeAminierung
FGAO
MeO
OMe
OMe
OMe
CO2Et symmetrischesKeton! (Kap. 19)
O
OMe
OMe
EtO2 x1
23
45 +CHO OEt
O
= EtO OEt
O O
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
Synthese:
MeO OMe
O O NaOMe,
CHOO
MeO2C
CO2Me
HC(OMe)3
HOMe
MeO2C
CO2Me
OMe
NaCl,
nasses DMF OMeMeO2C
OMe NaH O
MeO
OMe
OMe
OMe
CO2Et
NaCl,
nasses DMF
O
MeO
OMe
OMe
OMe NH4OAc
NaCNBH3
NH2
MeO
OMe
OMe
OMe
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
Aktivierung durch Enamine
ONH
H
N+ CO2Me
N
OMe
O
N
OMe
O H
H2O
O
OMe
O
Synthese:
Enamine liefern einfache und saubere Methode der Aktivierung; besonders geeignet für reaktive Aldehyde
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
Michael-Akzeptoren via Mannich-Reaktion
Synthese:
Vinylketone sind nicht übermäßig stabil. Herstellung in situ ist oft empfehlenswert
O
H
Me2NH,CH2O
O
NMe2 MeI
O
NMe3I
NaOEt
EtO OEt
O O
OCO2Et
CO2Et
ONaOEt
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
Die Robinson-Annelierung
OCO2Et
Ph Ph
α, β-unges.Carbonylverb.
OCO2Et
Ph Ph
O 1,5-diCO
OCO2Et
+Ph Ph
O
Als Robinson-Annelierung bezeichnet man eine Zweistufenreaktion, die aus einer ersten Michael-Addition und einer unmittelbar folgenden intramolekularen Aldolreaktion besteht.
Retrosynthese:
Synthese:
OCO2Et+Ph Ph
ONaOEt
OCO2Et
Ph Ph
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
BeispielRetrosynthese:
EtO2C CO2Et
+
O
O
O
O α, β-unges.Carbonylverb.
O
O
O
1,5-diCOO
O
O 1,3-diCO
O
O
EtO 1,5-diCO
O
+
Bizyklen durch zwei konsekutive Robinson-Annelierungen
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
EtO2C CO2Et
O
+ NaOEt
O
O
EtOCO2Et O
O
CO2Et 1. OH , H2O
2. H , Δ
O
O KOH (cat.),MeOH
O
O
O
O
O
O
NH
H
Synthese:
wird hier ausnahmsweise
isoliert; wahrscheinlichzur Racematspaltung!
Kapitel 21: Zwei-Gruppen-Trennungen III – 1,5-Difunktionalisierte Verbindungen, Michael-Addition und Robinson-Annelierung
Cyclohexanderivate durch Robinson-Annelierung
O O
O
Häufig findet bei der Robinson-Annelierung von 1,5-Diketoverbindungen als abschließende Reaktion eine Wasserabspaltung statt. Die entstehenden Cyclohexenone sind stabiler als nicht dehydratisierte Produkte.
Beispiel:
O
O
CO2Et
NaOEtO
CO2Et
NaOEta)
a)b)
b)
OH
O
CO2Et
×
Kapitel 22: Strategie X – Verwendung aliphatischer NitroverbindungenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitUniversitäättErlangenErlangen--NNüürnbergrnberg
Institut fInstitut füür Organische Chemier Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 22: Strategie X – Verwendung aliphatischer Nitroverbindungen
Kapitel 22: Strategie X – Verwendung aliphatischer Nitroverbindungen
NO
OR
OH , H2ON
O
OR N
O
OR
Nitroverbindungen sind enolisierbar, sind aber im Gegensatz zu Carbonyl-verbindungen nicht nukleophil angreifbar, d. h. sie gehen keine Selbstkon-densationen ein.
Nitro-Enolate
pKS = 18! NO2 entspricht zwei Estergruppen!
Reduktion von organischen aliphatischen Nitroverbindungen
NO
OR
LiAlH4
oder H2, Pd/CNH2R
NO
OR1
R2
TiCl3R1
R2
O
Kapitel 22: Strategie X – Verwendung aliphatischer Nitroverbindungen
Alkylierung von Nitroverbindungen
Beispiel:Retrosynthese:
Cl
NH2FGI
Reduktion Cl
NO2
Cl
Cl
+ NO2
primäres Amine an tertiärem Zentren!Durch Alkylierung von Nitromethan sind höher substituierte Nitroverbindungen zugänglich.
R1
R2
O
CH3NO2,
Base R1
R2
OHNO2
- H2O
R1
R2
NO2H2, Pd/C
R1
R2
NO2
Reaktion mit Aldehyden/Ketonen
Beispiel:Synthese:
Henry-Reaktion gutes Michael-System!
Kapitel 22: Strategie X – Verwendung aliphatischer Nitroverbindungen
Beispiel:Retrosynthese:
H2NNH2
FGI
Reduktion
H2NNO2
α, βH2N O
FGI
ReduktionNC
O1,5-diCO
NCO+
ONC
NaOH NCO
CH3NO2,
NEt3NC NO2
OH
P2O5
NC NO2
H2, Co/NiH2N
NH2
Synthese:
Kapitel 22: Strategie X – Verwendung aliphatischer Nitroverbindungen
Nitroolefine in Diels-Alder-Reaktionen und Folgechemie
NO2
R2R1+ R1
R2
NO2 H2, Kat.R1
R2
NH2
kann interessante Chemie ergeben…
Beispiel:Retrosynthese:
Ph
NHEt reduktiveAminierung
C-N Ph
NH2
+O
FGI
Reduktion
Ph
NO2 Diels-Alder-Reaktion
+NO2
Ph
α, β
Ph O + CH3NO2
Kapitel 22: Strategie X – Verwendung aliphatischer Nitroverbindungen
Nitroverbindungen als Nukleophile in Michael-Reaktionen
BeispielRetrosynthese:
NH
OC-N
Amid
EtO2C NH2
FGI
Reduktion
EtO2C NO2
"1,5-diCO"EtO2C NO2
+Synthese:
EtO2C
NO2 EtO2C NO2
H2, Kat.NH
OR4N OH
Intramolekulare Zyklisierung durch Thorpe-Ingold-Effekt stark begünstigt!(zwei geminale Methylgruppen erzwingen eine für die intramolekulare Kondensation geeignete Konformation
Kapitel 22: Strategie X – Verwendung aliphatischer Nitroverbindungen
Ketone aus Nitroverbindungen
BeispielRetrosynthese:
NO
OR1
R2
TiCl3R1
R2
O
Diels-Alder-Reaktion
+O
FGI
NO2 NO2
α, β O
+CH3NO2
″ungewöhnliche″Substitution
OSiMe3
FGI
Diels-Alder-Reaktion
OSiMe3
+FGI
Enolether O
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV – 1,2-Difunktionalisierte VerbindungenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitUniversitäättErlangenErlangen--NNüürnbergrnberg
Institut fInstitut füür Organische Chemier Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV –1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV – 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
Trennung zwischen den funktionalisierten C-Atomen
R2
YX
R1
X
R1 R2
Y+ =
R2
OH
″ungewöhnliche″Polarität
Elektrophilwohlbekannt
Drei Reagenzien mit der gezeigten ″ungewöhnlicher ″ Polarität sind bereits bekannt:Anionen von aliphatischen Nitroverbindungen (Kap.22), Anionen von Acetylenen(Kap. 16) und Cyanidionen.
Reagenzien für das Acyl-Anion-Synthon
Beispiel:Synthese:
HH
1. NaNH2, NH3 (fl.)
O2.HO
Hg(II),H , H2O
HOO
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV – 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
Beispiel:Retrosynthese:
OH OMeO α, β
OMeO
O 1,5-diCO
OMeO
O
+andere Trennungwegen des quarternärenZentrums nicht möglich!
Problem: wie macht man dieses ungesättigte Keton?
OMeO
FGI
Eliminierung
OMeO
X X = OMe OMeO
OMe
FGI
Hydratation
OMe
MeO
C-O
Ether
OH
HOkommerziell
erhältlich (Kap. 16)
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV – 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
Synthese:
OH
HO
Me2SO4,
NaOH
OMe
MeO
HgO,H2SO4,
MeOH, H2O
OMeO
OMe
TsOH OMeO
CHONH
H
N
OMeO
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV – 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
Beispiel:Retrosynthese
1,1-diX
+ HCN
OHNH2
FGI
Hydrierung
OHCN
Cyanhydrin
O
Benzoin-Kondensation
Beispiel: Synthese:
CHO CNO
OH
nur bei nicht-enolisierbaren Aldehyden; vorzugsweise aromatische Aldehyden
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV – 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
1,2-Difunktionalisierte Verbindungen aus Alkenen
Alkane sind gut zugänglich über eine Fülle von Reaktionen – Eliminierungen, Wittig-Reaktion und Analoga, Mc-Murry-Reaktion, Metathese etc.
Die Wittig-Reaktion besitzt das eingangs erwähnte Nukleophil-Elektrophil-Schema.
Ph3P
R1 R2
OH+ R1 R2
RCO3H R1 R2
O "Nu"
R1 Nu
HO R2
Br2
R1 Br
Br R2
OsO4u . ä.
R1 R2
HO OH
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV – 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
α-Funktionalisierung von Carbonylverbindungen (Kap. 6)
Hinweis: Aminosäuren sind 1,2-difunktionalisiert!
RNu
O 1,2-diX
R
O
δ
δ = R
OHal
Darstellung von α-Halogencarbonylderivaten
+
R
O Br2, OH
R
O
R
OBr
Br2, OH
R
OBr
BrBr
R
O
HOCHBr3
Bromierung unter basischen Bedingungen führt bis zur Tribrom-Carbonylverbindung; i. d. Regel dann Haloform-Reaktion
H
R
O
R
OH
R
OBr
Br2
Bromierung im sauren Milieu!
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV – 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
R1
R2
O SeO2R1
R2
O
O
α-Oxidation zu 1,2-Di-Carbonylverbindungen
HO
HO
OH
NH
C-N
reduktiveAminierung
HO
HO
OH
O
FGI
Reduktion
HO
HO
O
O
α-OxidationHO
HO
O
Beispiel:Retrosynthese
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV – 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
Synthese
O
MeO
MeO
OMeO
MeO
OSeO2 H2N
H2, Raney-Ni
MeO
MeO
OH
NH
HO
HO
OH
NH
HBr
Kapitel 23: Zwei-Gruppen-Trennungen IV – 1,2-Difunktionalisierte Verbindungen
Kommerziell erhältliche 1,2-difunktionalisierte Verbindungen
CO2RCO2R
CHOCHO
O
OOxalsäure und
DerivateGlyoxal
(wässr. Lsg)Diacetyl
u. ä.
CO2RCHO
HO O
O
Cl
Cl
O
Glyoxylsäureund Derivate
Brenztrauben-säure und Derivate
Chloracetyl-chlorid u. ä.
CO2RCH2OH
HO O
OH
HO
HO
CO2R
CO2R
Glykolsäureund Derivate
Milchsäureund Derivate
Weinsäureund Derivate
H2N CO2R
R1
Aminosäurenund Derivate
HO OH
HO NH2
H2N NH2
Glykol
Ethanolamin
Ethylendiamin
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und UmkehrungFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitUniversitäättErlangenErlangen--NNüürnbergrnberg
Institut fInstitut füür Organische Chemier Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 24: Strategie XI –Radikalreaktionen in der Synthese.
FGA und Umkehrung
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
Radikalreaktionen Beispiel:
Typische Vorurteile gegenüber Radikalreaktionen: wenig selektiv, harsche Be-dingungen, Umlagerungen.
Br2, hν+ +
Br
Br
Br
+Br Br
+Br
Br
etc.
Nützliche Radikalreaktionen: 1. Funktionalisierung allylischer und benzylischer Gruppen2. C-C-Bindungsbildung durch Radikaldimerisierung3. Reaktionen unter Beteiligung reaktiver Metalle
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
Funktionalisierung allylischer und benzylischer Gruppen
R2 O+
R1
R
O Base
R2 R
R1 O NaBH4
R2 R
R1 OH
Beispiel:Synthese von Allylalkoholen – ionische Variante
Alkohole sind nützliche Vorstufen
Synthese von Allyl/Benzylalkoholen – radikalische Variante
Br2, hν Br
R2 R
R1
R2 R
R1 BrNBS
hνoder
DBPO bzw.AIBN
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
Beispiel:Retrosynthese
S
NHHN
O
CO2H12
3
4
5
678
9S
O2N1
2
3
45
6
78
91,3-diX
C-SHS
O2N
+
C-SBr
AllylischeBromierung
NBS
DBPOBr
AcSH,Et3N
S
OOH
HS
NO2O
O
Et3NS
O2N
Synthese:
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
Beispiel:Retrosynthese
O
OO
C-O
Ether
2 x HO
OH
O
O
FGIBr
Br
O
O
O
O
BenzylischeBromierung FGI O
OH
Benzoin-Kondensation O
H
Spiroketal,chiral!
Synthese:O
H CN
O
OH
HNO3O
O
etc.
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
C-C-Bindungsbildung durch RadikaldimerisierungNur brauchbar für die Synthese symmetrischer Verbindungen
2 x
Cl +500 °C
im Prinzip nur industriell brauchbar
Kolbe-Elektroylse
OH
O NaOH2 x R
ONa
O2 x R
Elektrolyse
- 2 e2 x R
RR
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
Beispiel:Synthese
Dewar-Benzol:Valenzisomeres
des Benzols
O
O
O
hν
CO2Me
CO2Me
Na/NH3 (fl.)
Birch-Rediktion
CO2Me
CO2Me
1. NaOH/H2O
2. Ac2O
O
O
O
1. NaOH/H2O
COONa
COONaElektrolyse
- 2 e
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
Reaktionen unter Beteiligung reaktiver Metalle
Acyloin-Kondensation
Pinakol-Synthese
R1 R2
O + eR1 R2
O Dimerisierung O
R2 R2
O
R1 R1
H HO
R2 R2
OH
R1 R1
Elektronen von unedlen Metallen, z. B. Mg in inerten Lösungsmitteln (Benzol,THF, etc.)
OMe
OR
OMe
OR
+ e Dimerisierung O O
MeO OMeR R
-2 OMe
O O
R R
+2 eO O
R R
HO OH
R R
HO OH
R R
Elektronen von unedlen Metallen, z. B. Na in inerten Lösungsmitteln (Benzol,THF, Xylol, etc.)
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
CO2Et
CO2Et
(CH2)n
2 Na2 Na
(CH2)n
O
OH
H
Beispiel:Synthese
Intramolekulare Variante für große Ringe geeignet (n bis 42). Unterschied zu Dieckmann-Kondensation: Ring um ein C-Atom größer.
O O
R R
O O
R R
O OH
R R
2 ClSiMe3Me3Si SiMe3 H
H2O
Moderne Variante
Abfangen des En-diolats mit Chlortrimethylsilan führt zu einem isolierbarenZwischenprodukt, das leicht gespalten werden kann. Ausbeuten gehen hoch, Nebenreaktionen werden verhindert.
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
Beispiel:Retrosynthese
O
HO Ar
ArO
C-O
Ester
ArAr
COOH
OH
OHAr
Ar
COOH
O
O
ArAr
O
O
FGIAr
ArOH
OAr
O
OEt2 x
ArO
OEt2 x1. Na
2. ClSiMe3
ArAr
O
O
Me3Si
SiMe3
H
H2OAr
ArOH
O
CrO3
JonesAr
ArO
O
1. NaOEt
2. OC(OEt)2
ArAr
O
O CO2Et
H
H2O O
HO Ar
ArO
Synthese
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
Beispiel:Retrosynthese
FGI
Reduktion
O
O
FGI
Oxidation
O
OHAcyloin-
Kondensation
C-C
EtO2CCO2Et
C-C
Kolbe-Elektrolyse
2 x EtO2C
COOHO
O
O
CO2H
CO2HO
O
FGI
Oxidation
kleinstes Cycloalkin!
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
Synthese
EtO2CCO2Et
O
O
O
O
O
Cl2
NaOH, H2Oeine Art
Haloform-Reaktion
CO2H
CO2H Ac2O EtOH,
H
EtO2C
COOH
Elektrolyse
MeOH, Petrolether,Na, Rückfluß
Na
Xylol
O
OH
Cu(OAc)2O
O
NH2NH2N
N
Pb(OAc)4
NH2
NH2
Methode zur Alkindarstellung
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
FGA: Functional Group Addition
FGA
OH
1,1 C-C
GrignardO
Br
+
Beispiel:Retrosynthese
Bereits bekannt zur Aktivierung von Carbonylverbindungen
RO FGA
AktivierungR
O
CO2Et
C-C O
CO2Et
+ R-Br
Synthese
OBr
1. Mg
2. OH
I2 H2,
Pd/C
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
MeOO
FGAC-C
Friedel-Crafts
MeO OCl
MeO OCl
O
MeO+ O
O
O
Beispiel:Retrosynthese
Synthese
MeO
O
O
O
MeO OCl
O
SnCl4 Zn, Hg
HCl conc. MeO OOH
1. SOCl2
2. AlCl3 MeOO
Substituenten stehen „falsch“
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
Entfernung funktioneller Gruppen
In der Regel handelt es sich um reduzierende Verfahren, da meist O-haltigeGruppen entfernt werden bzw. Doppelbindungen hydriert werden.
ROH AlkenH2,
Kat.
RH
RBr RMgBr RHMg H2O
RBr RHH2,
Kat.
RCO2R1 RCH2OH RCH2OTsLiAlH4 TsCl,
Pyridin
LiAlH4
Ar R
OH H2,
Pd/Cnur benzylisch
Ar R
Kapitel 24: Strategie XI – Radikalreaktionen in der Synthese. FGA und Umkehrung
R1 R
O Zn, Hg
HCl conc. R1 R Clemmensen
R1 R
O
R1 R
R1 R
O
R1 R
N2H4N
H2NKOH,
GlykolR1 R Wolf-Kishner
SHHS
BF3
SSR1 R
H2,
Raney-Nickel
Mozingo
Kapitel 25: Zwei-Gruppen-Trennungen V – 1,4-Difunktionalisierte VerbindungenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitUniversitäättErlangenErlangen--NNüürnbergrnberg
Institut fInstitut füür Organische Chemier Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 25: Zwei-Gruppen-Trennungen V –1,4-Difunktionalisierte Verbindungen
Kapitel 25: Zwei-Gruppen-Trennungen V – 1,4-Difunktionalisierte Verbindungen
Trennung der zentralen Bindung: „Unnatürliche“ elektrophile Synthone
R1 R2O
OR1
OR2
O+
„unnatürliches“elektrophiles
Synthon; bereitsbekanntBeispiel:
RetrosyntheseO CO2Et
C-C
1,4-diCO
O
+ Br CO2Et
u. U. Probleme mit der selektiven Enolatbildung, daher aktiviertes Keton einsetzen!
O
NH
OH+ N
O
1.
2. H , H2O
Br CO2EtO CO2Et
Synthese:
Kapitel 25: Zwei-Gruppen-Trennungen V – 1,4-Difunktionalisierte Verbindungen
O
CO2Et
2. Br CO2Et
1. NaOEtO
CO2Et
CO2Et
1. OH , H2O
2. H , H2OΔ
O CO2Et
Alternative Synthese:
Änderung der Oxidationsstufe
R1 R2O
OHR1
OR2
OH+ R2
O
Beispiel:Retrosynthese
OH
CO2H
OHO
O+
aktivieren alsMalonester,
in Synthese ver-seifen und decar-
boxylieren
Kapitel 25: Zwei-Gruppen-Trennungen V – 1,4-Difunktionalisierte Verbindungen
Unsymmetrische Trennung : „Unnatürliche“ nukleophile Synthone
R1 R2O
OR1
OR2
O+
„unnatürliches“nukleophiles
Synthon; bereitsbekannt
Bekannte Beispiele: Cyanide, Acetylide, Nitroverbindungen incl.Folgechemie
+NH
Ph
O O
C-N
AmidHO2C CO2H
Ph
NC CO2H
PhFGI 1,4-diCO
CN CO2H
Ph
Beispiel:Retrosynthese
OPh NC CO2Et
NaOEt CO2Et
Ph CN KCN
CO2Et
Ph CN
NC COOH
Ph
HOOC
H ,
H2O
Synthese:
Kapitel 25: Zwei-Gruppen-Trennungen V – 1,4-Difunktionalisierte Verbindungen
Kommerziell erhältliche Ausgangsverbindungen
HOOH OHHO
OHHO
Butan-1,4-diol cis-Buten-1,4-diol Butin-1,4-diol
H2NNH2 X
X
X = Br, ClHO
NH2
Butan-1,4-diamin 1,4-Dihalobutane 4-Aminobutan-1-ol
XO X = Br, Cl
OO HO NH2
COOHOγ-subst. ketone γ-Butyrolacton 4-Aminobutan-1-ol
HOOH
O
OO
O
O
O
O
O
Bernsteinsäure(Succinat)
SuccinanhydridPhthalsäureanhydrid Maleinsäureanhydrid
Kapitel 25: Zwei-Gruppen-Trennungen V – 1,4-Difunktionalisierte Verbindungen
1,4-Difunktionalisierte Verbindungen über FGA
HOOH
R1
R2
FGAOHHO
R1 R2
R1 H
O
R2 H
OHH+ +
Beispiel:Retrosynthese
Synthese:
R1 H
OHH
1. Na/NH3 (fl.)
2.
HO
R1H
R2 H
O
1. Na/NH3 (fl.)
2.
2 eq. OHHO
R1 R2
H2,
Pd/C HOOH
R1
R2
Kapitel 26: Strategie XII – Wiederherstellung einer Bindung (reconnection)FriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitUniversitäättErlangenErlangen--NNüürnbergrnberg
Institut fInstitut füür Organische Chemier Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 26: Strategie XII –Wiederherstellung einer Bindung
(reconnection)
Kapitel 26: Strategie XII – Wiederherstellung einer Bindung (reconnection)
Synthese von 1,2- und 1,4-difunktionalisierten Verbindungen über C=C-Bindungsbruch
R1R2
1. O3
2. Me2S R1 H
O
R2 H
O+
R1R2
1. O3
2. H2O2 R1 OH
O
R2 OH
O+
R1R2
OsO4
oderKMnO4
R1R2
OH
OH
NaIO4
oderPb(OAc)4
R1 H
O
R2 H
O+
Ozonolyse mit reduktiver Aufarbeitung
Ozonolyse mit oxidativer Aufarbeitung
cis-Dihydroxylierung und nachfolgende Glykolspaltung
Methoden zur C=C-Bindungsspaltung
Wiederherstellung einer Bindung (reconnection): Während der Retrosynthese wirdeine C=C-Bindung erzeugt, die in der Synthese wieder gebrochen wird.
Kapitel 26: Strategie XII – Wiederherstellung einer Bindung (reconnection)
R1
O
R2
R3
O
R1
O
R2 O
R3
R1
O
R2
R3
R3
R1
O
R2 O
R3
O3
keine Verwendung „unnatürlicher“ Synthone
Neues Reagenz für „unnatürliches“ Synthon:
O
R3 R3
Nützlich vor allem bei sehr reaktiven Reagenzien.
Beispiel:
CHOCO2Et
CHOCO2Et
Br+CO2Et
Br+
sehr heikel!
Kapitel 26: Strategie XII – Wiederherstellung einer Bindung (reconnection)
R O
Wittig
C-CO
OO OOR
PPh3+
Aldehyd ist zwar reaktiver,Wittig-Reagenz ist aber
wahrscheinlichnicht differenzierend genug
Schutzgruppe am Keton notwendig, aber problema-
tisch in Gegenwart des Aldehyds
Beispiel:Retrosynthese
bessere Retrosynthese:
R O reconnectionFGI OOR
Wittig
C-CO OO
OO C-O
Acetal
O OBr+
CO2Et
Kapitel 26: Strategie XII – Wiederherstellung einer Bindung (reconnection)
Beispiel:Retrosynthese OHC CO2Et
O
CO2Et
OO
OO
OHC CO2Et
O
CO2Et
reconnectionCO2Et
O
CO2Et
Ph α, β CO2Et
O
CO2Et
+FGA
CO2Et
O
CO2Et
CO2Et
Aktivierung
2 x1,4-diCO
CO2Et
O
BrCO2Et 2 x
Synthese:
2. CO2Et
O
Br
CO2Bz 1. NaHCO2Et
O
CO2Et
CO2Bz H2,
Pd/CCO2Et
O
CO2Et
PhCHO
Baseetc.
Kapitel 26: Strategie XII – Wiederherstellung einer Bindung (reconnection)
Ähnliche Zugänge zu 1,4-difunktionalisierten Verbindungen ohne reconnection
Br+R
O
R
O
R
O
X
HX
Br+R
O
R
O
R
O
O
Hg(II),
H , H2O
Neues Reagenz für „unnatürliches“ Synthon:
X
R3 R3
Kapitel 26: Strategie XII – Wiederherstellung einer Bindung (reconnection)
O
Oα, β O
O
O
OO
O+
Beispiel:Retrosynthese
Synthese:Synthesebekannt!
O
O
1. Base
2. Cl
O
O
O3O
O
O
BaseO
O
Alternative Synthese:O
O
1. Base
2. Br
O
O
OO
O
BaseO
O
Hg(II),
H , H2O
Kapitel 27: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,6-Difunktionalisierte VerbindungenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitUniversitäättErlangenErlangen--NNüürnbergrnberg
Institut fInstitut füür Organische Chemier Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 27: Zwei-Gruppen-Trennungen –1,6-Difunktionalisierte Verbindungen
Kapitel 27: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,6-Difunktionalisierte Verbindungen
1,6-Difunktionalisierte Verbindungen aus Cyclohexen-Derivaten
Cyclohexene sind gut über die Diels-Alder-Reaktion zugänglich. Substituerte Cyclo-hexene können z. B. aus Cyclohexanonen erhalten werden.
O3
incl.Aufarbeitung
CO2HCO2H
CHOCHOoder12
3
45 6
ORMgBr
OHR H
RO3
incl.Aufarbeitung
CO2HO
R
O
R1
O
R1
R1
R1
1,6-diCODiels-Alder R1
R1+
Kapitel 27: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,6-Difunktionalisierte Verbindungen
1,6-diCO
O Oα, β
CHO
O
reconnect
FGIOH
Grignard O
Beispiel:Retrosynthese
Synthese:1. O3
2. Me2S
O 1. MeLi
2. H CHO
O
KOH
MeOH
O
Kapitel 27: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,6-Difunktionalisierte Verbindungen
O
R1
O
R1
R1
R1
1,6-diCODiels-Alder R1
R1+
Wichtig: Diels-Alder-Produkt hat in der Regel bereits eine Carbonylgruppe bzw. eine äquivalente Funktionalität. Daher sind im Cyclohexen-Produkt auch 1,4-und 1,5-Dicarbonylbeziehungen vorhanden.
+
O
R
O
O3 HOOCHOOC
O
O OHTotal-
hydrierungFGI
Oxidation
OH
Vorgriff auf späteres Kapitel
Kapitel 27: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,6-Difunktionalisierte Verbindungen
Beispiel:Retrosynthese
MeO2CMeO2C
OMeOMe
H
H
1,6-diCO
reconnect
OMeOMe
H
H Ether
FGI
Reduktion
OHOH
H
H
C-O
H
H
O
O
O
Diels-Alder
O
O
O
+
definierte Stereochemie!Konzertierte Reaktion: D.-A.
Synthese:
O
O
O
+
1. O3
2. H2O23. CH2N2
H
H
O
O
O
LiAlH4 OHOH
H
H
NaH
MeI
OMeOMe
H
H
MeO2CMeO2C
OMeOMe
H
H
Diazomethan inetherischer Lösung:neutrale Veresterung
Kapitel 27: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,6-Difunktionalisierte Verbindungen
Beispiel:Retrosynthese
O+ CO2H
CHOH3PO4,
80 °C O
CO2H
SnCl4
HCO2H
O
CrO3
H
α, β
+
OOO O
CO2H
Lacton/Acetal
C-O
OHCO2HHO2C
HO
CO2H
OCO2HHO2C
CO2H
CO2HHO2C
HCO2H
H H H
O
1,6-diCO
reconnectHCO2H
O
Diels-Alder
O
CO2H
O+ CO2H
CHO
TM
Synthese:
Kapitel 27: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,6-Difunktionalisierte Verbindungen
1,6-Difunktionalisierte Verbindungen durch Baeyer-Villiger-Oxidation
O RCO3HO
ONaOH
H2OHO
O
ONa
käuflich 6-Hydroxyhexansäure
Beispiel:Retrosynthese
OO
OMe
FGI
Reduktion
HOO
OMe
1,6-diCO
reconnectO
O
Synthese:
H
OO
OMeO
OMeOH
HOO
OMePCC
Kapitel 27: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,6-Difunktionalisierte Verbindungen
Beispiel:Retrosynthese
Synthese:heikel, da man Isomere trennen muss!
n-OctOH
O 1,6-diCO
reconnect OO
Baeyer-Villiger
O
FGI
OxidationOH
FGI
Reduktion OH
C-C
GrignardOMe
OH
O
OHOH
H2,
Kat.
OH
Isomeren-trennung CrO3
O
mCPBA
OO
n-OctLi
n-OctOH
O
Kapitel 27: Zwei-Gruppen-Trennungen – 1,6-Difunktionalisierte Verbindungen
1,6-Difunktionalisierte Verbindungen durch Verwendung von 1,4-difunktionali-sierten Verbindungen
O O
1,3-diCO
O
CO2EtC-C
O Br CO2Et+
Beispiel:Retrosynthese
Synthese:aktivieren!
O
O
HBr
EtOHBr CO2Et
O
CO2Et O
CO2EtCO2Et
HClconc.
O
COOHPPA
O O
NaOEt
PPA = Poly-phosphorsäure
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für CarbonyltrennungenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler im 5 tenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 28: Generelle Strategie BKapitel 28: Generelle Strategie B –Strategie für Carbonyltrennungen
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Gewünscht: schnelle und sichere Strategie für Carbonyltrennungen komplexerGewünscht: schnelle und sichere Strategie für Carbonyltrennungen komplexerMoleküle.
Beispiel für langwierige Methode:O α, β OO
g gRetrosynthese
CO2EtEtO2C CO2EtEtO2C
O
OO1
21,3-diCO O
O
OEt OO
oder+A
Enolat
CO2EtEtO2C 3 CO2EtEtO2CCO(OEt)2
EtO2C
OO1 OO
+B
nicht selektivherstellbar!
O
CO2EtEtO2C
O1
21,4-diCO
34
O
CO2EtEtO2C
O
Br +B
gut, da aktiviert!CO2EtEtO2C CO2Et
OO1
21,5-diCO
51
OO
+C
CO2EtEtO2C
23 4
1CO2EtEtO2C
+
gut, da aktiviert!
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
1 OD
1
OO
2 3 4
6
5
1,6-diCO CO2EtO
schaut gut aus, daDiels Alder Produkt
CO2EtEtO2C1 4
reconnectDiels-Alder-Produkt
Pfade B und C
OO 1,5-diCOCO Et
O O
+CO2Et
CO2Et +
O
gute Startmaterialien
CO2EtEtO2C
O1,4-diCO
CO2EtO
EtO2C Br+ gute Startmaterialien
CO2EtEtO2C
Die möglichen Retrosynthesen B und C sind äquivalent, da beide die gleichenStartmaterialien benutzen. Der Unterschied liegt nur in der Reihenfolge derg gReaktionen – Michael-Addition, dann Alkylierung, bzw. umgekehrt.
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Pfad D
CO2EtO
Diels-Ald OAlder
CO2EtO
+wohlfeileMaterialien
IsoprenIsopren
Angewendete Synthese:N OEt
OO
OCO2Et
O
EtO2C Br
1. NaOEt
2.CO2Et
O NaOEt,cat.
CO2EtEtO2CEtO2C Br2.
CO2Et
N ONH
HOAc
O
CO2EtEtO2C
O
CO EtEtO2CCO2EtEtO2C CO2EtEtO2C
auch möglich;Experiment entscheidet!
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Freisetzen“ des Kohlenstoffskeletts eines Moleküls durch Spaltung von C-„Freisetzen des Kohlenstoffskeletts eines Moleküls durch Spaltung von CX-Bindungen; nur bekannte Synthone verwenden
Beispiel:
M O OO
M O OH M O
Retrosynthese
1
2
MeO O
CO Me
C-O
MeO
CO2H
OH
CO2Me
23 4
a
b
MeO
CO2HCO2Me
O
+2
3OMe
CO2MeEster OMe
CO2Mea)
1,4-difunkt. OMe
CO2Me
unbekanntesund „unnatürliches“
MeO
CO2H
O
+
MeO
+C-C
O
OSynthon;
b)1,3-difunkt. OMe
CO2Me+
OMe
+Friedel-Crafts
O
O
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Synthese:Synthese:
HO MeO OO O MeO OMe2SO4
Base
O O
AlCl
CO2H MeOH
HHO OMe
AlCl3OMe
MeO O MeO OH
OMe
CO2Me BrZn CO2Me
OMe
CO2MeCO2Me
H
OOMe OMe
MeO O
OMe
CO2Me
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Beispiel:Beispiel:Retrosynthese O
O
H C-O OHO
H1
2
34
4
Stereochemie deutet auf
OH Acetal OH
H 5
Vorgeschlagene 1,4- bzw.1,5-mögliche Diels-Alder-Reaktion hin! Trennung zerstören die Symmetrie
und geben keine guten Ergebnisse.
OHO
HFGA OH
O
H C-C OHHEtO2C
Symmetrie!OH
HOH
HEtO2C1,3-diCO OH
HEtO2C
O Di l O
+1,6-diCO
reconnect
OHOH
HFGI
Reduktion
H
O
O Diels-Alder
O
O
reconnectH
ReduktionH O O
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Synthese:
O H ODiels-Alder LiAlH4 OH
H MeO OMeSynthese:
+ O
O H
O
O
OHOH
H H
HO 1. KMnO4
2. NaIO4 MeO2CH
O NaHH
OO
HO 3. CH2N2
MeO2CH
OH
OMeO2C
O
OH schützen, um
1. OH , ΔH
OO
,Oxidation zu vermeiden.
2. H , ΔH
O
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Beispiel:
O OCHO
Beispiel:Retrosynthese
+OHCα, β
1 4-diCO
C-CCHO
Br
O
O Ph O Ph
1,4 diCOO Ph
Br
woher?1 5 dif kti ll b
TM
1,5-difunktionell, aber:nicht aus Michael-Addition!
O O
Retrosynthese – 2.ter Versuch
OHCC-C
OBr
+
O Phreconnect
O Ph O Ph
EtO2C
sieht gut aus, aber:Angriff an der ungehinderten
Seite der Doppelbindung
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Retrosynthese – 3 ter VersuchRetrosynthese 3.ter Versuch
O O
O OC-C
CuLi2 +
α, βO
+
O
PEtO OEt
O
O PhMichael-Addition O Ph
2
O PhEtO OEt
aktives Aceton-äquivalentq
(Wittig-Horner),analog Acetessig-
esterO
C-OO
FGIOH
O PhEther
OHReduktion
OHzumindestens
eine Möglichkeit;sicherlich statistischesicherlich statistische
Reaktion
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
SyntheseSynthese
OH OH OH O Ph
H2,
Ni
Na,
Ph Br+
CrO3
OH OHPh Br
O Ph O Pheigentlich scheußlich, viele Isomere, aber: freier Alkohol leicht abtrennbar;
Oxidation zum Keton liefert aus dem Gemisch eine Verbindung!O
BrP(OEt)
OO
POO
P(OEt)3 O O
OPEtO OEt
NaOH
MgBr
CuI
OsO4,
NaIO4
O
O PhO PhaO
O Ph O Ph
NaOH O
EtOH O
Ph
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Kettenverlängerung und verkürzungen einsetzenKettenverlängerung und -verkürzungen einsetzen
Beispiel:RetrosyntheseRetrosynthese
O O1 3-diCO
OCO2Et1 6
1,3 diCO CO2Et2
34
5
reconnectnicht möglich!
FGIFGI
O O O OCN C-C Br OHFGI FGI CO2Et
ReduktionReduktion
1,5-diCOO
Ketogruppe schützen!
CO2Et+
aktivieren!
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
SyntheseSynthese
OCH2(OEt)2,
O OCH2(OEt)2,
EtO 1. NaOH, H2O
2. H , Δ3. EtOH, H
CO2EtCO2Et
HO OH
H3. EtOH, HCO2Et
OO OO 1. TosCl, OO 1 HCl H O
CO2Et
OO LiAlH4OO
OH,
Pyridin
2. KCN
OOCN
1. HCl, H2O
2. EtOH, HCl
O O OCO2Et EtO
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Alternative RetrosyntheseAlternative Retrosynthese
CO2EtO
FGAOH
α, βOH
CO Et2
CO2Et O CO2Et+
Alternative Syntheseaktivieren!
Alternative Synthese
OH 1. CH2(OEt)2,P idi Pi idi
OH OH
O
OPyridin, Piperidin,
HOAc
2. EtOH, HCO2Et
H2
Raney-Ni
CO2EtOH
CrO3
HOAc, y
O O OCO2Et EtO
Kapitel 28: Generelle Strategie B – Strategie für Carbonyltrennungen
Zusammenfassung der StrategieZusammenfassung der Strategie
1. Alle funktionellen Gruppen zu O-basierten Gruppen mit FGI umwandeln, z. B.zu OH, CO etc.; Freilegen des Kohlenstoffskeletts;
2. Alle difunktionellen Beziehungen erkennen;
3. Oxidationszustände der O-Funktionalitäten anpassen und 1,n-diCO-Trennungen vornehmen;
4. Falls notwendig, alle Trennungen durchspielen, bis eine „gute“ herauskommt;
5 Falls notwendig funktionelle Gruppen hinzufügen (FGA); Kohlenstoffkette5. Falls notwendig, funktionelle Gruppen hinzufügen (FGA); Kohlenstoffketteverlängern oder verkürzen, falls angebracht;
6 Falls ein schlechter“ Schritt (statistische Synthese Isomerentrennung etc )6. Falls ein „schlechter Schritt (statistische Synthese, Isomerentrennung, etc.)notwendig ist, dann diesen an den Anfang der Synthese (Ende Retrosynthese).
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte HeterocyclenFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler im 5 tenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 29: Einführung in die RingsyntheseKapitel 29: Einführung in die Ringsynthese –gesättigte Heterocyclen
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
Baldwinsche Regeln für RingschlußreaktionenBaldwinsche Regeln für Ringschlußreaktionen
Ringschlußreaktionen lassen sich empirisch klassifizieren in Abhängigkeit von derNatur des angreifenden Nukleophils und dem Ort des Angriffs.g p gDabei werden folgende Abkürzungen verwendet:
Tet: tetragonales Nukleophil, sp3, z. B. Amin, Hydroxy, Carbanion;Trig: trigonales Nukleophil, sp2, z. B. Enolat, Vinylanion;Dig: digonales Nukleophil, sp, z. B. Alkinanion;
Exo: angegriffenes Atom ist im gebildeten Ring, aktivierendes Element außerhalb;Endo: sowohl angegriffenes Atom als auch altivierendes Atom im gebildeten Ring.
Exo
Nu Y Nu Y
Exo
Nu Y Nu Y
Endo
Nu Y Nu Y
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
Regel 1Regel 1
a) Bei 3- bis 7-Ringsynthesen sind Exo-Tet-Prozesse günstig;b) Bei 5- und 6-Ringsynthesen sind Endo-Tet-Prozesse ungünstig;) g y g g;
Regel 2
a) Bei 3- bis 7-Ringsynthesen sind Exo-Trig-Prozesse günstig;) g y g g g;b) Bei 3- bis 5-Ringsynthesen sind Endo-Trig-Prozesse ungünstig;c) Bei 6- und 7-Ringsynthesen sind Endo-Trig-Prozesse günstig
R l 3Regel 3
a) Bei 3- und 4-Ringsynthesen sind Exo-Dig-Prozesse ungünstig;b) Bei 5- bis 7-Ringsynthesen sind Exo-Dig-Prozesse günstig;) g y g g g;c) Bei 3- bis 7-Ringsynthesen sind Endo-Dig-Prozesse günstig
Die Regeln leiten sich sowohl von empirischen Ergebnissen ab als auch durch Be-trachtung der wechselwirkenden Orbitale. „Ungünstig“ heißt hier, dass der Prozessschwieriger durch zu führen ist als ein „günstiger“.
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
E t h id d i t di F h d Güt d Üb l d h l i k d
Weitere Betrachtungen
Entscheidend ist die Frage nach der Güte der Überlappung der wechselwirkendenOrbitale.
Weitere Betrachtungen
Ringbildungen als intramolekulare Reaktionen sind gegenüber intermolekularenReaktionen üblicherweise aus entropischen Gründen kinetisch bevorzugt. Jenäher die beiden reaktiven Zentren liegen, um so wichtiger wird dieser Punkt.
Bildung von Ringen
Ringgröße Kinetik Thermodynamik NuE Nu
3
4
+++ -- -
NuE E
6-Ring: konformationelle Flexibilität ermöglicht5
6
++ ++ ++
6 Ring: konformationelle Flexibilität ermöglichtRingschluß
NuE
ENu Nu E
7 + ++ 4-Ring: auch bei günstigster Konformationgroßer Abstand der Bindungspartner
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
In Summe: 5-, 6- und 7-Ringe sind leicht zu machen und werden bevorzugt gebildet.3-Ringe sind ebenfalls gut zugänglich, thermodynamisch aber instabil und besitzenhohe Reaktivität (z. B. Epoxide).( p )4-Ringe bedürfen häufig besonderer Methoden und sind allgemein schwierig zusynthetisieren.
Beispiel:Beispiel:Synthese von n-Ringen nach Perkin
Br CO2EtEtOBrBr
n-2EtO2C CO2Et+
n-3
2
CO2EtEtO
4-Ring wird sehr langsam geformt!Interessante Beobachtung
BrBr
n-2EtO2C+
EtO
O O
CO2Et
O-Alkylierung zum 6-Ring!
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
Gesättigte und ungesättigte Heterocyclen BeispieleGesättigte und ungesättigte Heterocyclen – Beispiele
OHN
HN O O O NH
Oxiran Azirin Aziridin Oxetan Dioxetan Azetidin
O NH
SH
Oxolan Azolidin Thiol(THF) (Pyrrolidin) (Thiophen)
und viele mehr!
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
Gesättigte HeterocyclenGesättigte Heterocyclen
3-RingeR
CO3H
+ RO
R
Cl
+ R
MCPBA
RBr2, NaOH
ROH
BrNaOH
RO
Halogenhydrin
O OHR R O
R MgBr + R1 R2
ClR1 R2
Cl
R KOHR1
R2
R O
CO2EtO
Darzenssche Glycidestersynthese
Cl CO2EtNaOEt
Cl CO2EtRCHO
ClO
REtO2C
R
O
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
4-Ringe4-RingeRetrosynthese
N
CO2EtBr CO2Et
Br
O O
C-N
NR RNH2+ O O
Aminkommerziell erhältliche1 4-difunkt Verbindung1,4 difunkt. Verbindung
Br P BrRNH
CO2Et
Synthese – mit viel Glück!!!
O OBr2, Prot
Br CO2EtRNH2
N
2
RHell-Vollhard-Zielinsky und
Lacton-Spaltung
In seltenen Ausnahmefällen gelingt die Vierringbildung unter nukleophilen BedingungenIn seltenen Ausnahmefällen gelingt die Vierringbildung unter nukleophilen Bedingungen.
HO OTsNaH
O
H H H Ha
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
5-Ringe5 RingeRetrosynthese
C-S
XXC-X
OHHOSSulfid
XX OHHO
aus Butin-1,4-diol
OHHO ClClPCl3 Na2S
Synthese
OHHO ClCl SSulfolen
ähnlich auch für N-Derivate
Kleine Extra-Info:
ähnlich auch für N-Derivate
S
MCPBA
SO O
Δ
-SO2
„Butadien inder Flasche“
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
5-Ringe mit mehr als einem Heteroatom5-Ringe mit mehr als einem HeteroatomRetrosynthese
C-N
HN NHO
C-N
X
O
X O
O
HO
O
+ OC(OEt)2
beste TrennungO beste Trennung
Synthese
O OC(OEt)2
NaH
O
O
EtO
NH2NH2
HN NHO
O OC(OEt)2
Pyrazolon-Derivat;wichtige Bausteine in
M dik tMedikamenten
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
RetrosyntheseRetrosynthese
O CO2MeC-S
CO2MeO CO2MeO
SCl Cl Cl
schwieriges System!
„Bessere“ Retrosynthese
O CO2Me1 3 diCO CO2Me C SMeO2C SH
S
2 1,3-diCO
S
MeO2C2 C-S
+CO Me
kommerziell erhältlich
CO2Me
MeO C SH Pyridin CO2MeNaOMeSynthese
MeO2C SH + CO2Mey
S
MeO2C NaOMe
O CO2Me
S
2
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
5-Ringe mit mehr als einem Heteroatom über 1 3-dipolare Addition5-Ringe mit mehr als einem Heteroatom über 1,3-dipolare Addition
Viele 1,3-Dipole enthalten mehr als ein Heteroatom und eignen sich daher besondersgut für die Synthese von 5-Ring-Heterocyclen.
XY
ZR3
ZY
XR3
R1 R2 R1 R2
Beispiele:
NH
R1 R2 R1 R2
NNC N N
H Δ
-N2 R1 R2N2
O
Diazomethan aus: N NH2H3C
N O
KOH,
EtherC N N
H
H
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
Beispiele:Beispiele:
R1 R2 R1 R2
ON
R3 C N OR3
Nitril-OxidR R R R
ON
R3 C N O R3 Imin-Oxid;Nitron
R1 R2 R1 R2Nitron
OO
OO
OO O O
R1 R2 R1 R2 R1 R2
OX Y
+
Ozon/Ozonolyse
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
Beispiel:Beispiel:Retrosynthese
CO2Et
N O1,3-dipolare
N OCO2Et+
AdditionStereochemie definiert; spricht für konzertierte Reaktion! (s. DA-Reaktion)
Synthese
MCPBA 150 °C HgON N
O
H
NOH
NO
CO2EtCO2Et
N O
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
6-Ringe6 Ringe
Syntheseplanung abhängig von Oxidationsstufe gut, da 1,5-difunkt.; Ringschlussfast nicht zu vermeiden
O Baeyer-
X O
C-X
CO2EtX
O yVilliger (X = O)
X O XBeckmann(X = NH) H Trennung bei Retrosynthese
häufig am Anfang; zum Ende derSynthese Bindung knüpfen
X
C-X
XR RO
Synthese Bindung knüpfen
X XR ROH
X
C-X
XR RYH Trennung bei Retrosynthese
häufig am Ende; zu Beginn derSynthese Bindung knüpfen
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
Beispiel:Beispiel:Retrosynthese
HN C-N NH2O FGI CN
O
O O
2
Reduktion
CN
OO O O1,5-diCO CN
O
OSynthese
OOH1. H2, Raney-Ni,NaOH NaOH
CNO H2, Raney-Ni H
N
OOH2. H2SO4 CN
OMeOH
O
Ringschluß erfolgt unterden Reaktionsbedingungen
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
Beispiel: OC-N
Oα, β2 x O
3 x
Beispiel:Retrosynthese
NH 1,3-diX
3
Synthese
OO
O NH3,
CaCl2 NHH
Beispiel:Retrosynthese
OFGA
OCO2Et CO2EtEtO2C CO2Et
2 x +N
Phaktivieren N
Ph
1,3-diCO N
Ph
2 x 1,3-diX2 x +
Ph NH2
Synthese nach bekanntem Muster
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
6-Ringe mit mehr als einem Heteroatom6 Ringe mit mehr als einem HeteroatomHN O C-N
X+H2N O
Beispiel:Retrosynthese
NH
O
X
O
+NH2CO2H
Bei Heterocyclen mit mehr als einem Heteroatom wird häufig keine intramolekulare
S th
Bei Heterocyclen mit mehr als einem Heteroatom wird häufig keine intramolekulareCyclisierung angewendet, sondern eine Mehrkomponenten-Cyclokondensation!
+H2N O H ,
NH
HN O
Synthese
CO2H+
NH2 ΔNH
OZur Beachtung:
S S n-BuLi S S E S S
E
Ag
Zur Beachtung:
S S S S E S S g
(HgO)E CHO
Kapitel 29: Einführung in die Ringsynthese – gesättigte Heterocyclen
7-Ringe teils mit mehr als einem Heteroatom7 Ringe, teils mit mehr als einem HeteroatomBeispiel:Retrosynthese NH FGA NH
O O
Reduktion Beckmann
ONH OH
NOH
H POO
LiAlH
Synthese
NH2OH,
H
H3PO4 NH LiAlH4 NH
Beispiel:Retrosynthese
N
N
ClO
C-N
NH
NH
ClO
Cl
Cl+O
NH
ClNClPh
NHClPh
Cl OClPh
bekannte Aromatenchemie
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-RingeFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler im 5 tenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 30: (Kohlenstoff) 3 RingeKapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
CyclisierungenCyclisierungen
3-Ringbildung ist kinetisch begünstigt. Da 3-Ringe thermodynamisch instabil sind,verlaufen Ringbildungen über Carbonylkondensationen aufgrund ihrer inhärenteng g y gReversibilität nicht. In der Regel werden daher intramolekulare SN2-Reaktionen zumAufbau von3-Ringen angewendet.Beispiel:
OBr
OHO
OC-C FGI
Beispiel:Retrosynthese
RBr
RHO
R
O1,4-difunkt. OO + R
CO2Et
Synthese
OR
CO2EtO NaOEt
O
O
R
OHBr
ΔBr
O
R
Base
R
O
O Δ R Rfunktioniert gut,weil Anion stabilisiert!
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
Beispiel:
ΔO
ONaOH
O
O
OHCl O
Beispiel:Synthese
ClCl HO2C
ONaOH
O
ClCl
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
Cycloadditionen/InsertionenCycloadditionen/Insertionen
Beispiel:
Cyclopropylketone
Beispiel:Retrosynthese
O O2 x C-CR R O
R''HC
R''R'
Carben-addition R'
+ HCR''N2
S th
Stereochemiebestimmt Produkt
Synthese
O CH2N2 O h ν
R
R'O OR
ClO
R''
CH2N2HC
O
R''N2
h ν
oderAg
RHC
O
R'' R''
O
R'
Singulett-carben
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
Beispiel:Beispiel:Retrosynthese
O O O
2 x C-C
Carben
CHN2 OH
Malonester
C-C
Carben-addition
Malonester-synthese
Br OH OHOOHFGI FGI
R d kti
OHOFGI
D h d t tiReduktion Dehydratation
OHO
OH1,3-diCO O
+ H CO
+ H2COEt
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
SyntheseSynthese
OB Z CH CO Et
OEtO
OH
OEtO Br
BrZnCH2CO2Et OH SOCl2,
Pyridin
1. Na, EtOH
2. PBr3
CO2Et
CO2Et COOH O
Δ
EtO2C CO2Et
NaOEt
21. KOH, H2O
2. H ,
1. (COCl)2
2. CH2N2
CHN2
O
Cu
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
Beispiel:Beispiel:Retrosynthese
C-C FGI
OCOClFriedel-
CraftsCO2Et
Crafts
2 x C-C
+ HCO
Carben-addition
OEtN2
Retrosynthese sieht gut aus, aber:Synthese
O
+ HCO
OEtN2 CO2Et+
CO2Et
kann cyclisieren kann nichtcyclisieren!!
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
CyclopropaneCyclopropane
N
Synthesemethoden
H2C N N-N2
HC
H
CHCl3KOH
ClC
Cl Cl im Produkt mit Na/tBuOH entfernen!CHCl3Phasen-transfer-katalyse
Cl Cl Cl im Produkt mit Na/tBuOH entfernen!
+F2ClC-COONaΔ
FC
F NaCl + CO2
CH2I2Zn/Cu
ICH2ZnI Simmons-Smith-Reaktion; gut für allylische Alkohole
Carbenoid: Vorläufer eines Carbens
bei chiralen Systemen liegt der Dreiringauf der Seite der OH-Gruppe!
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
Beispiel:Beispiel:Retrosynthese
HO OH O2 x C-C
Carben
FGI
R d kti
α,β
Carben-addition
Reduktion
OFGA 2 x C-C
OEtO2C
EtO C
O
O1,5-diCO
OEtO2C
EtO2C CO2Et+
Synthese1,7-di-Carbonylverbindung!
OO
+NaOEt2 x O
O
EtO2CEtO2C NaOH
OHOOC
HOOC
EtO2C CO2Et
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
OHOOC
HOOC Δ
OHOOC
O
HOOC
NaBH4
OH CH2I2,Zn/Cu
HO
4
Abbau über Hoffmannschen Säureamidabbau,dann Diazoniumsalz verkochenodertrockenes Silbersalz der Carbonsäure mit Bromversetzen, erzeugt Alkylbromid, dieses am Endemit Na/tBuOH entfernen.
Kapitel 30: (Kohlenstoff)-3-Ringe
EpoxideEpoxideWeitere Herstellungsmethode
OM I B
OS MeI S I Base S
Schwefel-YlidAziridineHerstellungsmethoden
NaN3OH PPh3
OH HO
3
N3
PPh3
N-N2PPh3
H
HOH
NPPh3
O
N
PPh3
HO
N
PPh3
NH
NH
NH
NH + OPPh3
Kapitel 31: Synthese von DodecahedranFriedrichFriedrich--AlexanderAlexander--UniversitätUniversitätErlangenErlangen--NürnbergNürnberg
Institut für Organische ChemieInstitut für Organische ChemieNorbert JuxNorbert Jux
MolekülsynthesenVorles ng für Molek lar issenschaftler im 5 tenVorlesung für Molekularwissenschaftler im 5.ten
und 6.ten Fachsemester
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
CO2CH3H3CO2C
2 Di l
I2,
NaHCO3I
I
CO2CH32 x Diels-
Alder CO2CH3
NaHCO3
Iod-Lactonisierung
nach Corey
OO
OO
Racemat!!!
OHI
INaOCH3,
CH OH
Na2Cr2O7,
H SO O
OI
I Zn/Cu,
CH OH
Racemat!!!
OHOHO
O
CH3OHOMe
MeO
H2SO4 O OO
OMeMeO
CH3OH
O SPh2
OO
H
O OO
OMeMeO
OOO
OMeMeO
Epoxidbildungmit Trosts
Diphenylcyclopropyl-sulfoniumylid
Umalgerungzum 4-Ring-Keton
sulfoniumylid
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
CO2CH3
OO
O
H
Umlagerung OO
OOOO
OMeMeO
Umlagerungzum 4-Ring-Keton
OO
OMeMeOO
H3CO2C
CO CH CO CHab hier alle
H2O2
CO2CH3
OO
P4O10,
CO2CH3O
H2,
20 C-Atomevorhanden!
H3CO2C
OO H3CSO3H
H3CO2C
Bayer-Villiger-Oxidation Eaton-Eliminierung
und anschließende
OPd/C
Hydrierung nur vonAußenseite möglich!und anschließende
Sukh-Dev-Acylierung
CO2CH3
Außenseite möglich!
OCO2CH3
OH HNaBH4
OH HHCl,
CH OH
ClH H
H3CO2CO H H O H H
O
CH3OH
H3CO2CCl H H
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
CO2CH3 CO2CH3PhOH2C CO2CH3ClH H
1. Li/NH3,H H
PhOH2CH H
+
H3CO2CCl H H 2. PhOCH2Cl
(1 eq)H H
O
H H
HOCH2OPhReduktionen,
Enolatbildung,Alk li
zentrale Bindung weg!48%Alkylierung
CO2CH3
H HPhOH2C CO2CH3
H HPhOH2C
eg48%
H
H
H
H
h νH H
Homo-
TsOH
H H
O
H H
OH
Norrish-Cyclisierung
CO2CH3
H HPhOH2C
HN=NH
CO2CH3PhOH2C
H H
CH3OH
8 Ringe!
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
CO2CH3PhOH2C CHOPhOH2C PhOH2COH
2 3PhOH2C
1. DIBAL-H
2 PDC
PhOH2C
h ν
PhOH2C
2. PDC Homo-Norrish-
CyclisierungReduktion zumAlkohol, dann Oxidation zum
Ald h d9/12 Ringe!
Aldehyd9/ ge
1. Li/NH3,O
HOH2COH
PDC
OHC O
KOHEtOH
2. H
PDC KOH
Retro-Claisen
O
h
OH
h ν
Homo-Norrish-
1. TsOH
2. HN=NH
Cyclisierung es fehltnur noch
gestr. Bindung
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
Pd/CPd/C
250 °C
Platonische Kohlenwasserstoffe:
Tetrahedran, Cuban, Dodecahedran
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
I dIod-Lactonisierungg
nach Corey
I2, II
COOH NaHCO3 COO OOO
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
E idbild Umlagerungzum 4-Ring-Keton
Epoxidbildungmit Trosts g
Diphenylcyclopropyl-sulfoniumylid
SPh2 - Ph2S H
O
2
OPh2S
Ph2SO
-H
OH
OH
OH O
analog Pinakol-Umlagerung
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
Eaton EliminierungEaton-Eliminierungund anschließende
Sukh Dev AcylierungSukh-Dev-Acylierung
OO H
OHO
OHO -H
OHO H
O-H2O
-H
2O O
Kapitel 31: Synthese von Dodecahedran
HomoHomo-Norrish-
CyclisierungCyclisierungO
h ν
OH
H h νH
HO
h ν OH
OH
HO h ν O
HOHNorrish II
H