Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen...

35
1 Moment mal! Evangelische Religion Lehrerband Teildruck Die Verkaufsauflage erscheint unter der ISBN 978-3-12-007304-8 Wie bin ich gemacht? Welche Bilder haben Menschen von Gott? Wer war Jesus?

Transcript of Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen...

Page 1: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

1Moment mal!E v a n g e l i s c h e R e l i g i o n

Moment mal!• Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden

und miteinander vernetzen• aktiven und vielfältigen Religionsunterricht mitgestalten• selbstständig und nachhaltig lernen• Methodenkompetenz erwerben• über „große Fragen“ nachdenken und diskutieren

Mom

ent

mal

!

1

Lehrerband

Lehr

erba

nd

W241061 TeildruckDie Verkaufsauflage erscheint unter der ISBN 978-3-12-007304-8

W i e b i n i c h g e m a c h t ?

W e l c h e B i l d e r h a b e n M e n s c h e n v o n G o t t ?

W e r w a r J e s u s ?W i e g e h e n w i r m i t e i n a n d e r u m ?

E v a n g e l i s c h – k a t h o l i s c h : W i e v e r s c h i e d e n s i n d w i r ?

DO01_3-12-007304_Umschlag.indd 2 03.02.2020 11:21:18

Page 2: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Hinweis § 60a UrhG: Weder das Werk noch seine Teile dürfen ohne eine solche Einwilligung eingescannt und in ein Netzwerk eingestellt werden. Dies gilt auch für Intranets von Schulen und sonstigen Bildungseinrichtungen. Fotomechanische oder andere Wiedergabeverfahren nur mit Genehmigung des Verlages.

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020. Alle Rechte vorbehalten. www.klett.deDas vorliegende Material dient ausschließlich gemäß § 60b UrhG dem Einsatz im Unterricht an Schulen.

Herausgeberin/Herausgeber: Dr. Bärbel Husmann, Hannover; Rainer Merkel, GöttingenAutorinnen und Autoren: Imke Heidemann, Braunschweig; Christhard Löber, Ebergötzen; Kirsten Rabe, Bohmte; Nele Rahlf, Wedel; Martina Sewerin, Hannover; Rebekka Tannen, AurichMit Beiträgen von: Martina Hoffmeister, Aurich; Dr. Joachim Jeska, Osnabrück; Dennis Kramer, Dülmen; Annette Maschmeier, Witten; Detlev Schneider, Lauterbourg/Frankreich

Entstanden in Zusammenarbeit mit dem Projektteam des Verlages.

Gestaltung: KOMA AMOK Kunstbüro für GestaltungSatz: Fotosatz H. Buck, KumhausenDruck: Göhring Druck, Waiblingen

Printed in GermanyTeildruck W241061. Die Hauptauflage erscheint unter der ISBN 978-3-12-007304-8.

Verwendete AbkürzungenSuS Schülerinnen und SchülerZM ZusatzmaterialSB SchulbuchRU Religionsunterricht

DO01_3-12-007304_Umschlag.indd 3 03.02.2020 11:21:18

Page 3: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Moment mal! 1Evangelische Religion

Lehrerband

Herausgegeben vonBärbel Husmann und Rainer Merkel

Erarbeitet vonImke Heidemann, Christhard Löber, Kirsten Rabe, Nele Rahlf, Martina Sewerin und Rebekka Tannen

DO01007304_001_003_Vorspann.indd 1 03.02.2020 09:34:22

Page 4: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Inhalt

Moment mal! – Zum didaktischen Konzept

Wie bin ich gemacht?Einen Moment noch …Didaktischer KommentarÜbersicht: ZusatzmaterialZusatzmaterial

Welche Bilder haben Menschen von Gott?Einen Moment noch …Didaktischer KommentarÜbersicht: ZusatzmaterialZusatzmaterial

Judentum – Wie verwandt sind Juden, Christen und Muslime?Einen Moment noch …Didaktischer KommentarÜbersicht: ZusatzmaterialZusatzmaterial

Wer war Jesus?Einen Moment noch …Didaktischer KommentarÜbersicht: ZusatzmaterialZusatzmaterial

Warum feiern wir?Einen Moment noch …Didaktischer KommentarÜbersicht: ZusatzmaterialZusatzmaterial

Die Bibel – Was ist das für ein Buch?Einen Moment noch …Didaktischer KommentarÜbersicht: ZusatzmaterialZusatzmaterial

Evangelisch – katholisch: Wie verschieden sind wir?Einen Moment noch …Didaktischer KommentarÜbersicht: ZusatzmaterialZusatzmaterial

1

2

3

4

5

6

7

DO01007304_001_003_Vorspann.indd 2 03.02.2020 09:34:22

Page 5: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Wie gehen wir miteinander um?Einen Moment noch …Didaktischer KommentarÜbersicht: ZusatzmaterialZusatzmaterial

Operatoren mit Definitionen

8

Kopiervorlagenverzeichnis passt zu Schulbuchseite

Welche Bilder haben Menschen von Gott?ZM 1 Biblische Verse zu den Einstiegsbildern 28/29ZM 2 Verschiedene Übersetzungen von Dtn 5,6‒9a 32/33ZM 3 Stimmt so doch gar nicht! 32/33ZM 4 Lied: Bist du ein Haus aus dicken Steinen … 34/35ZM 5 Blüte zum Vaterunser 36/37ZM 6 Psalm 23 als Rap 38/39ZM 7 Erntedank – Ein Lückentext 38/39ZM 8 Gottesvorstellungen 42/43 ZM 9 Klassenarbeit im Fach Religion

2

3

DO01007304_001_003_Vorspann.indd 3 03.02.2020 09:34:22

Page 6: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Einen Moment noch …Über Gottesbilder nachzudenken und sie darzustellen, provoziert erfahrungsgemäß bei SuS am Beginn der Sekundarstufe I bald die Frage, ob es überhaupt erlaubt sei, sich ein Bild von Gott zu machen oder sogar ein Bild von Gott zu malen. Einwände werden schnell laut und münden in dem Argument, dass es doch in der Bibel das Bilderverbot (Ex 20,4; Dtn 5,8) gebe. Diese Unterrichtserfahrungen und Aussa-gen im Kontext der SuS-Frage „Darf ich Gott malen?“ werden im vorliegenden Kapitel von Moment mal! 1 durch die einleitende Lernaufgabe als didaktischer Aufhänger produktiv aufgenommen und zu-gleich „interreligiös“ ausgeweitet. Indem die strikte Anwendung des Bilderverbotes im Islam in die Aufgabe einbezogen wird, kann ein vernetztes interreligiöses Lernen angestoßen werden. Kinder aus evangelisch-reformierten Gemeinden in Ostfriesland, der Grafschaft Bentheim, in Lippe oder dem Rheinland werden ebenso überrascht sein wie muslimische Kinder, dass es überhaupt bildliche Dar-stellungen Gottes gibt. Dieses Vorgehen entspricht dem Anspruch, zum Leben in einer interkulturellen und interreligiösen Gesellschaft zu befähigen. Dies gilt natürlich in besonderer Weise, wenn muslimi-sche oder evangelisch-reformierte Kinder am Evangelischen Religionsunterricht teilnehmen.Die konkrete Auseinandersetzung mit dem Bilderverbot des Dekalogs sowie mit der Erzählung vom Goldenen Kalb bedarf einer Differenzierung zwischen der bildlichen Darstellung Gottes und dem kulti-schen Verehren eines Gottesbildes. Das Bilderverbot in den beiden Dekalogfassungen (Ex 20,4f. und Dtn 5,8f.) gehört nicht ursprünglich zur JHWH-Religion. Es handelt sich vielmehr um ein spätes theolo-gisches Konzept aus exilisch-nachexilischer Zeit. Dieses wurde ausgebildet, da das Volk Israel in Kana-an auf eine religiöse Kultur traf, in der Kultbilder verehrt und angebetet wurden. Das allerdings wider-sprach je länger je mehr dem Alleinverehrungsanspruch JHWHs. So wurden Götterbilder abgelöst durch nicht bildliche Darstellungen, z. B. in der deuteronomistischen Namenstheologie und der pries-terlichen Herrlichkeitstheologie. Insgesamt ist in der Religionsgeschichte Israels eine Entwicklung vom Sehen zum Hören erkennbar, selbst wenn es anfangs wohl auch JHWH-Bilder gegeben hat, u. a. als häusliche Statuen. Trotzdem ist festzustellen, dass der Verlust von Götterbildern auch mit einem Identi-tätsverlust einherging. Vielleicht lässt sich ein Rest bildlicher Verehrung in der Menorah als Kultobjekt entdecken. Eine ebensolche Funktion kann schließlich auch die Torah als Schriftrolle erfüllen, die zu-weilen wie ein Götterbild behandelt wird. Sie kann als Ort von Gelübdesprechung dienen, sie begleitet Feldzüge, wird in Prozessionen vom Herstellungsort in den Kultraum überführt und feierlich begraben, wenn sie ausgedient hat. Festzuhalten ist, dass sich das Bilderverbot nicht gegen eine anthropomor-phe Beschreibung Gottes richtet, für die es im Alten Testament ohnehin eine große Zahl von Beispie-len gibt. Zentral geht es darum, die Vorstellung von Gott nicht zu fixieren oder für nicht erneuerbar zu halten, sodass das Bilderverbot auch die prinzipielle Offenheit für neue Vorstellungen von dem einen Gott markiert. (Vgl. zum vorangegangenen Abschnitt: Michaela Bauks, Art. Bilderverbot (AT), in: Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), www.wibilex.de, zuletzt eingesehen am 10.05.2019)Damit wird die Position von Glaubensgemeinschaften wie der evangelisch-lutherischen oder der römisch-katholischen Kirche verstehbar, die bewusst Bilder von Gott auch in ihren Kirchengebäuden zulassen. Hier ergeben sich Synergien mit dem Kapitel „Evangelisch – Katholisch: Wie verschieden sind wir?“ (SB S. 130 ff.).

Entsprechend der Konzeption des Lehrwerkes stehen in diesem Kapitel nicht nur Fragen der Kinder im Zentrum der Einstiegsaufgabe, sondern durchziehen das gesamte Kapitel. Beim Fragen nach Gott eröffnet das Kapitel dementsprechend Räume, um große theologische Fragen altersgemäß stellen zu können sowie grundsätzlich zum ehrlichen und kritischen Nachfragen zu animieren. Durch die Auseinandersetzung mit vielfältigen Text- und Ausdrucksformen, auch mit liturgischem Hin-tergrund, steht die Förderung der religiösen Sprach- und Ausdrucksfähigkeit der SuS im Vordergrund des Kapitels. Sie sollen auskunftsfähig darüber werden, welcher Bilder und Vorstellungen Menschen von Gott haben und worin diese Vielfalt begründet ist. Zentral ist dabei die Kommunikation mit Gott im Gebet. Diese Kommunikationsform und -situation enthält eine direkte Rede, die ein Gegenüber im-pliziert und Beziehung stiftet. Der Reichtum an Vorstellungen von Gott kann in der Auseinanderset-zung mit Gebeten didaktisch eingefangen werden und Sprachbilder in den Mittelpunkt rücken. Beten ist für die SuS sicherlich ein eher fremder Zugang, was eigene Gebetspraxis angeht. Gleichwohl gibt es eine Fülle medial vermittelter Bilder betender Menschen (Fußballstars, Trauernde etc.). Daher kann man davon ausgehen, dass die meisten SuS wissen, was ein Gebet ist und dass Menschen in Situationen beten, in denen sie göttlichen Beistand erbitten wollen. Sie werden aber wenig bis keine

4

2  Welche Bilder haben Menschen von Gott?

DO01007304_004_032_Kap02.indd 4 03.02.2020 08:22:07

Page 7: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Erfahrung damit haben, dass ein Gebet auch ein Dank- oder Lobgebet sein kann oder eine Klage for-muliert. Für die Praxis des Religionsunterrichts ist Beten ein Zugang, der ins innerste Zentrum von Gott-Mensch-Beziehungen führt und Bereiche höchst individueller Religiosität berührt. Insofern ist die-ser Zugang didaktisch herausfordernd, denn das Beten gehört zwar in den Bereich religiöser Praxis und damit zu den Gegenständen des Religionsunterrichts, kann aber nicht als Tätigkeit in den Unter-richt selbst integriert werden. Der Zugang zu Gottesbildern über das Beten ist hier dennoch bewusst gewählt, weil Gottesbilder in Beziehung zu Gott entstehen. Dieser Gottesbezug wird im Gebet greifbar und anschaulich – auch beim Lob und Dank und bei Klage und Trauer.SuS erkennen bei der Erarbeitung der Gebetsthematik, dass jedem Gebet ein Bild von Gott zugrunde liegt, und sie sollen dessen Wurzeln in der Bibel wiederfinden. Zudem können sie anhand dieser bibli-schen Texte Lob, Dank, Trauer und Klage beschreiben und schließlich in ihr eigenes Leben und ihren Alltag übertragen. Sie setzen sich dabei auch mit gegenwärtigen Menschen und ihren Gottesbildern auseinander und können eigene Bilder von Gott aussprechen und bedenken. Ebenso gehen sie der Frage nach, inwiefern das Beten hilfreich sein kann. Dazu gehört auch die Frage, ob sich Gottesbilder einzelner Menschen lebensgeschichtlich verändern können. Den SuS sollen dabei Chancen eröffnet werden, sich selbst zu positionieren und einen möglichen Wandel des Gottesbildes im eigenen Leben als produktiv zu begreifen. Am Ende des Kapitels sollen sie sehr bewusst zwischen anthropomorphen und symbolischen Darstellungen Gottes unterscheiden und deren Chancen und Grenzen benennen können. Sie sollen erste Ansätze eines eigenen Standpunktes zur Frage nach Gott entwickeln und sich respektvoll mit Gottesvorstellungen anderer Menschen, auch aus anderen religiösen Kontexten, aus-einandersetzen.Die unterschiedlichen Gestaltungsaufgaben im Kapitel helfen, das Erarbeitete zu sichern und auf die eigene Lebenswelt und -deutung zu beziehen. Die Interview-Aufgabe (SB S. 44 f.) führt die SuS bewusst aus der Schule hinaus und in den Alltag von Jugendlichen und Erwachsenen hinein. Dabei kann es ge-winnbringend sein, vor Beginn der Interview-Phase eine eigene Einschätzung festzuhalten und diese anschließend mit dem Ergebnis zu vergleichen, um den Erkenntnisfortschritt zu dokumentieren. Der Religionsunterricht kann durch die Interview-Aufgabe und deren Präsentation bzw. eine ergänzende Foto-Ausstellung (vgl. auch S. 47) zudem im Schulleben sichtbar werden und zu Diskussionen auch innerhalb der Schulgemeinschaft führen.

Zum Weiterlesen• Husmann, Bärbel/Biewald, Roland (Hg.): Spiritualität. Impulse zur Reflexion religiöser Praxis im

Religionsunterricht. Themenhefte Religion 11. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2013• Jankowski, Bernd/Fuchs, Ottmar (Hg.): Beten. Jahrbuch für biblische Theologie. Band 32. Göttingen:

Vandenhoeck und Ruprecht 2019• Kurschus, Annette (Hg.): Du sollst dir kein Bildnis machen. Bild und Bibel – 12 Vorträge. Bielefeld:

Luther-Verlag 2016• Maull, Ibtissame Yasmine: Gottesbilder und Gottesvorstellungen vom Kindes- zum Jugendalter:

Eine qualitativ-empirische Längsschnittuntersuchung. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2017• Nauer, Doris: Gott – woran glauben Christen? Verständlich erläutert für Neugierige. Stuttgart:

Kohlhammer 2017

5

Welche Bilder haben Menschen von Gott?  2

DO01007304_004_032_Kap02.indd 5 03.02.2020 08:22:07

Page 8: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Didaktischer Kommentar

Welche Bilder haben Menschen von Gott? – zu Doppelseite 28/29

Grundsätzliches Gemäß Rainer Oberthür, der in dem im SB auf Seite 35 abgedruckten Antwortbrief schreibt: „(…) aber die Dinge der Welt und besonders die Menschen können Gott sichtbar machen“, wird der Einstieg in die Thematik über drei Bilder eröffnet. Die ausgewählten Fotografien greifen Vorstellungen von Gott und Assoziationen mit Gott auf, die sich auch an vielen Stellen des gesamten Kapitels wiederfinden. Ebenso verweisen die drei Motive auf die didaktischen bzw. thematischen Schwerpunkte, die in den folgenden Doppelseiten entfaltet werden.

HintergrundinformationenDie Fotoauswahl zeigt symbolische, anthropomorphe sowie christologische Darstellungen von Gott und spiegelt somit eine Unterschiedlichkeit wider. Das Foto links oben betont zum einen den engen Zusammenhang zwischen einem Bild von Gott und der eigenen Gottesbeziehung. Ebenso klingt hier das Erfahren Gottes in den Mitmenschen und Miteinander bereits an. Das Motiv des Lichts im Bild un-ten links wird auch innerhalb des Kapitels mehrfach aufgegriffen und kann eine erste Berücksichti-gung schon zu Beginn finden und sich der darin enthaltenen Symbolik annähern. Bei der rechten Dar-stellung des leibhaftigen leidenden Vaters von Tilman Riemenschneider wird eine anthropomorphe Vorstellungsweise zum Ausdruck gebracht. Für einen angemessenen Zugang zu der Thematik bietet sich die Bündelung der Attribute, die sich in den Bildern von Gott finden, über die Formulierung „Gott ist wie …“ an. (Vgl. zweite Aufgabe unter „Können“ auf S. 47).Die Motive aller drei Abbildungen lassen sich auf biblische Texte zurückbeziehen. Eine passende Aus-wahl, die noch nicht auf die Bibelstellen der Doppelseiten 32/33 zurückgreift, findet sich im Zusatz-material ZM 1. Über die Darstellung Riemenschneiders kann schon zu Beginn des Lernprozesses die Frage aufgewor-fen werden, ob man Gott überhaupt im menschlicher Gestalt darstellen darf, und ob dies eine christ-liche Besonderheit sein könnte.

Lösungen zu den Aufgaben von ZM 1Bildbeschreibung und Zuordnung zu Psalmen:• Gott als Liebe, die der Mensch empfangen, geben und teilen darf: 1 Joh 4,7; Dtn 6,5; Dtn 4,29• Gott als Vater, der mit seinem Sohn leidet: Lk 23,46; Joh 1,18; Joh 16,32• Licht/Baum als Schöpfung, in der sich Gott zeigt: Gen 1,11‒12; Ps 104,16

Möglicher Unterrichtsverlauf

Welche Bilder haben Menschen von Gott?

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

1 Präsentation der Bilder ohne LeitfrageSuS beschreiben Bilder und stellen Mutmaßungen über ihren thematischen Kontext an

S. 28

2 SuS erläutern die Frage, warum die abgebildeten Motive Bilder für Gott sein können

S. 28

3 SuS verfassen kurze Texte zu den drei Bildern beginnend mit „Gott ist wie?“

S. 47, Können, zweite Aufgabe

4 SuS erfassen arbeitsteilig das Gottesbild in den ihnen zugeteilten Bibelversen. Sie ordnen sie den Bildern zu.

ZM 1S. 28

5 SuS diskutieren im Plenum:Gründe für die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Gottesbildern Die Frage danach, ob man Gott in menschlicher Gestalt darstellen darf (alternativ: sollte)

6

2  Welche Bilder haben Menschen von Gott?

DO01007304_004_032_Kap02.indd 6 03.02.2020 08:22:07

Page 9: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Darf ich Gott malen? – zu Doppelseite 30/31

Grundsätzliches Die Einstiegsaufgabe nimmt eine Frage auf, die SuS immer wieder hartnäckig und kritisch einwenden, wenn sie mit Gottesbildern wie auf Seite 28 konfrontiert werden: „Darf ich Gott malen?“ Diese Frage steht – nicht zuletzt mit Blick auf den Beginn des Dekalogs in Ex 20,4; Dtn 5,8 – am Anfang der Unter-richtssequenz und wird dadurch verschärft, dass das islamische Bilderverbot mit eingespielt wird. Ver-netzendes interreligiöses Lernen kann somit möglich werden. Die Lösung der situativen Aufgabe soll nicht gleich zu Beginn des Lernprozesses erfolgen, sondern den SuS muss deutlich sein, dass sie erst durch die Bearbeitung des Kapitels wichtige Informationen für einen differenzierten Antwortversuch sammeln. Dennoch sollten auf jeden Fall im Sinne einer Lernausgangslagendiagnose erste Reaktionen und Meinungen auf die Situation ausreichend Raum bekommen.

Hintergrundinformationen Trotz der interreligiösen Bezugnahme auf den Islam bedarf es keiner intensiven Beschäftigung mit dem Islam als Voraussetzung. In der Regel haben die SuS schon Erfahrungen in der Begegnung mit Muslimen – sei es durch Mitschüler/-innen oder durch Reisen in muslimische Länder.

Bilderverbot im IslamObwohl der Koran im Unterschied zur Hebräischen Bibel/zum Alten Testament kein ausdrückliches Bil-derverbot kennt, wird es im Islam meist wesentlich ernster genommen als im Christentum. Fast alle Traditionen des Islam verbieten heute bildliche Darstellungen Muhammads, und zwar mit der Begrün-dung, dass die Erschaffung von Lebewesen nur Gott allein zustehe. Die islamische Kultur ist deshalb für ihre herausragende Architektur und durch ornamentale und kalligraphische Ausschmückungen be-rühmt, nicht aber durch Malerei und Bildhauerei im westlichen Sinne. (Vgl. Peter Kliemann: Das Haus mit den vielen Wohnungen. Eine Einführung in die Religionen der Welt, Calwer: Stuttgart 2004, S. 174)Andererseits gibt es aus dem persischen Raum zahlreiche Miniaturen, die ganz selbstverständlich Muhammad und auch sein Gesicht zeigen. Diese Miniaturen sind auch im „Koran für Kinder und Er-wachsene“, den die muslimischen Religionspädagoginnen Lamya Kaddor und Rabeya Müller 2008 im Beck-Verlag herausgegeben haben, abgebildet. Die Autorinnen schreiben dazu in ihrem Nachwort auf S. 227: „Den Kommentaren [zu den Koran-Versen] wurden Miniaturen aus der islamischen Tradition zur Seite gestellt. In ihnen werden Propheten und der Erzengel Gabriel mit ihren Gesichtszügen darge-stellt. Die Entscheidung ob wir wegen der verbreiteten Annahme eines Bilderverbots die Gesichtszüge wegretouschieren lassen, ist uns nicht leichtgefallen. Um insbesondere jüngeren Lesern einen unver-stellten Zugang zur islamischen Kunst zu bieten, haben wir uns für den unveränderten Abdruck der Originale entschieden. Eltern, Lehrer oder Erzieher, die mit diesem Koran für Kinder und Erwachsene arbeiten, sollten Kinder und Jugendliche beim Betrachten der Bilder auf die Frage eines möglichen Bilderverbots hinweisen. Auf keinen Fall sollten diese Miniaturen als Herausforderung verstanden werden. Sie sind Ausdruck der Hochschätzung vor der künstlerischen Tradition des Islams.“ (Lamya Kaddor und Rabeya Müller, Der Koran. Für Kinder und Erwachsene, Beck-Verlag, 2008, Nachwort auf S. 227)Eine ausführliche Erläuterung zur Geschichte und Begründung des Bilderverbots im Islam findet sich bei Muhammad Salim Abdullah: Islam für das Gespräch mit Christen. Gütersloh, 2. Aufl. 1995.

Einen ersten Austausch über die Frage „Darf ich Gott malen?“ ermöglicht die Auseinandersetzung mit dem Bild „Gott erschafft Sonne, Mond und Sterne“ von Meister Bertram. Das Bild ist Teil eines großen Flügelaltars, der ursprünglich in der Hamburger St. Petri-Kirche stand und jetzt in der Hamburger Kunsthalle zu besichtigen ist. Die Darstellung Gottes in Menschengestalt kann zunächst provozieren. Weiterführend sollten drei Aspekte im Bild besonders berücksichtigt werden: erstens die Vorstellung Gottes als Schöpfer, zweitens die Zentrierung der Handhaltung und drittens die goldene Hintergrund-farbe, die darauf verweist, dass es sich nicht um eine naturalistische Darstellung handelt. Die Handhal-tung kann als segnend gedeutet werden, aber auch als Trinitätssymbol (drei ausgestreckte Finger). Mittels des Bildes werden die SuS an dieser Stelle dafür sensibilisiert, dass es konkrete und zugleich umfassende Rollenbilder (Schöpfer des Universums), aber auch partielle, symbolische Darstellungsfor-men (Hand) gibt, wenn Menschen zum Ausdruck bringen, wie sie sich Gott vorstellen und welcher Be-ziehung sie zu ihm haben. Auch als Vorbereitung auf Aufgabe 2 kann über die Arbeit mit dem Bild die Frage aufgeworfen werden: „Beschreibt, was es bedeutet, wenn Menschen sich Gott als Schöpfer vor-

7

Welche Bilder haben Menschen von Gott?  2

DO01007304_004_032_Kap02.indd 7 03.02.2020 08:22:07

Page 10: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

stellen. Der Vergleich des Gemäldes mit der Darstellung Gottes als Dreieck mit Auge (vgl. Darstellung auf S. 13) entwickelt den Aspekt der symbolischen Darstellungsform von Gott (s. Aufgabe 1) weiter. Das Auge als Zeichen väterlicher Wachsamkeit und Vorhersehung verbindet sich dabei mit der Dreizahl als Hinweis auf den trinitarischen Gott. In der Ikonografie ist das Zeichen ab dem 17. Jahrhundert ge-bräuchlich und meistens ergänzt durch einen umgebenden Strahlenkranz.

Weitere unterschiedliche Bilder von Gott werden auf der rechten Doppelseite erarbeitet. Dazu dient zu Beginn ein sehr traditioneller Text (Ps 23) und die Begegnung mit der Großeltern-Generation. Ebenso lässt sich an dieser Stelle auch eine Forschungsaufgabe stellen, indem die SuS ermuntert werden, zu Hause nachzufragen, wer diesen Psalmtext kennt und was er oder sie damit verbindet. Das Moment mal! bietet einen Stolperstein und kann die Diskussion eröffnen. Der 23. Psalm lässt sich darüber hin-aus auch kreativ umsetzen: Die SuS können Aspekte des Textes zeichnen oder eine Collage erstellen, um sich durch die Visualisierungen den Inhalt anzueignen. Inhaltlich führt Psalm 23 in eine Welt, die den SuS fremd ist, wenngleich jede und jeder sicherlich eige-ne Vorstellungen von der Aufgabe eines Hirten hat. Bei diesen eigenen Vorstellungen unterstützt durch die Fotografie unterhalb des Psalms ist anzuknüpfen (Aufgabe 2), aber nicht stehenzubleiben. Hinzuweisen ist nämlich auf die Lebenswelt der israelitischen Kleinviehnomaden, die stets auf der Su-che nach geeigneten Weideplätzen waren (Mangel- und Wegmotiv). Insgesamt sollte deutlich werden, dass es zentral um Gottes Führung und Leitung geht sowie um das gute Leben der Schafe (Versor-gung, Heil und Ruhe). Lehrkräfte sollten darüber hinaus um die zahlreichen Anspielungen auf die Geschichte des Volkes Israel wissen, insbesondere die Ereignisse um Exodus und Wüstenwanderung:• Mit dem kurzen „Stecken“ wehrt der Hirte tierische und menschliche Feinde von der Herde ab, mit

dem langen „Stab“ lenkt er die Tiere oder trennt miteinander kämpfende Schafe.• Finsternis ist einer der Schrecken der Wüste, weil es nachts „stockfinster“ wird.• Mit dem Bild JHWHs als Gastgeber (Vers 5‒6) wendet sich auch das Verständnis des Sprechenden

(des Psalmbeters): Er ist nun nicht mehr das Tier, sondern der glückliche Gast im geschützten Haus.• Die Salbung mit parfümiertem Öl durch den Gastgeber ist eine besondere Ehrung.• In Vers 6 wird der Sprechende zum „Dauergast“ im Haus Gottes, die Formulierung weist womöglich

gar über den Tod hinaus.

Lösungen zu den Aufgaben

Aufgabe 1Das Auge ist ein Sinnbild, ein Zeichen für Gott. Es verweist auf seine Allgegenwärtigkeit. Menschen drücken in diesem Symbol auch aus, dass Gott für sie wie ein Aufpasser ist, der sie beschützt und bei ihnen ist. Hier wird also nur ein Teil für das Ganze dargestellt. Im Bild ist das etwas anders. Gott er-scheint als ganze Gestalt und handelnd in seiner Schöpferrolle bzw. Schöpfertätigkeit. Aber auch hier sind Anklänge von Symbolisierungen: die goldene Farbe und die Handhaltung. Das „Ganze“ Gottes ist nicht darstellbar.

Aufgabe 2Die Aufgaben eines Hirten sind: aufmerksam, wachsam, beschützend treu zu sein; den Weg zu zeigen und vorzugeben; die Herde zusammenzuhalten und zu versorgen; einzelne Schafe wieder einzufangen. Die Aufgaben und Eigenschaften erfahren Menschen in ihrem Glauben auch mit Gott.

Aufgabe 3Die Antwort steht in Vers 13f.: Gott ist einer, der jedem Menschen nachgeht, der verloren zu gehen droht. Und er freut sich, wenn Menschen, die in die Irre gegangen sind, wieder bei ihm sind.

Möglicher Unterrichtsverlauf

Darf ich Gott malen?

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

1 Präsentation der SituationSuS äußern erste ReaktionenSuS entwickeln erste Antwortversuche

Text S. 30

AufgabeS. 30

8

2  Welche Bilder haben Menschen von Gott?

DO01007304_004_032_Kap02.indd 8 03.02.2020 08:22:07

Page 11: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

2 Bildliche Darstellungen Gottes: Wie wird Gott dargestellt? Was wird dargestellt?

S. 30

3 Symbolische Darstellungen Gottes S. 31, Aufgabe 1

4 Sprachliche Bilder von Gott in Ps 23: beschriebene Eigenschaften, Handlungen Hilfsimpuls: Rückgriff auf das Foto zur Veranschaulichung der Auf-gaben eines Hirten

S. 31, Ps 23

S. 31, Aufgabe 2

S. 31, Foto

5 Gottesbild in Mt 18,12‒14alternativ: Moment mal!

S. 31, Aufgabe 3S. 31

Welche Bilder von Gott kennt die Bibel? – zu Doppelseite 32/33

Grundsätzliches Im Mittelpunkt dieser Doppelseite steht die Auseinandersetzung mit vielfältigen biblischen Bildern von Gott. Personale sowie symbolische Vorstellungen finden in der Auswahl ihre Berücksichtigung und werden zum Teil im Laufe des Kapitels weiterentfaltet. Auch die von SuS oft angeführte biblische Be-zugstelle, das Bilderverbot (Dtn 5,6‒9a), wird in diesen Zusammenhang integriert und interkonfessio-nelle sowie interreligiöse Unterschiede im Umgang mit ihm verdeutlicht.Die SuS erfahren mit der Erarbeitung dieser Doppelseite, dass die biblischen Vergleiche von Gott mit Dingen oder Lebewesen sehr unterschiedlich sein können. Sie erkennen, was gemeint ist, wenn man von Gottes-„Bildern“ redet. Dies können Standbilder, die zentrale Methode dieser Doppelseite, unmit-telbar erfahrbar machen.

HintergrundinformationenDas Spektrum der biblischen Gottesbilder wird mit der folgenden Doppelseite ausgeweitet. In der Aus-wahl an Bibelstellen wird Gott als Fels, Burg, Retter, Mutter, Licht, Glück, Liebe, Richter und Adler be-nannt. Dtn 5,6‒9a ist komplexer. Bei der Inszenierung der Standbilder (Aufgabe 1) sollte diese Textstel-le von einer leistungsstärkeren Gruppe umgesetzt werden. Bei der Auswertung der Standbilder sollten durch passende Adjektive die Qualitäten der Bilder in einem Tafelbild gesichert werden. Es bietet sich an, die Standbilder der SuS zu fotografieren, um zum einen die Fülle einzufangen und zum anderen sie besser untereinander vergleichen zu können. Das fotografierte Standbild zu Dtn 5,6‒9a kann darüber hinaus im folgenden Lernprozess auf die verschiedenen Mögleichkeiten der Übersetzung bezogen werden (ZM 2). Die klare Aussage „Wir können von Gott nur in Bildern sprechen“ (Aufgabe 2) ist ein vertiefender Im-puls, der die Vielfalt der biblischen Bilder von Gott begründen hilft und ein Scharnier zu einem erneu-ten, schon differenzierteren Antwortversuch auf die Frage „Darf ich Gott malen?“ zu verstehen ist ( Aufgabe 3). Weitere Impulse für den Antwortversuch finden sich in dem Infokasten. Um die darin enthaltenen In-formationen nicht nur lesend zu erfassen, gibt es einen produktiven Vorschlag zur Erarbeitung im Leh-rerhandbuch in Form einer Fehlersuche (ZM 3) Der darin enthaltene interreligiöse Blick auf das Juden-tum kann ebenfalls in ZM 2 durch die Übersetzungsmöglichkeit von Dtn 5,6‒9a von Martin Buber unterstützt werden. Weitere Erkenntnisse für den Antwortversuch auf die Einstiegsaufgabe liefert die Beschäftigung mit Ex 32,1‒9.

Folgende fachwissenschaftlichen Hintergründe können für die Lehrkraft weiterführend sein: Hinter dem „Goldenen Kalb“ in Ex 32 verbirgt sich ein stiergestaltiges Kultbild, das Aaron nach Anstif-tung durch das Volk am Sinai aufgestellt hat. Das deutsche Wort „Kalb“ lässt in erster Linie ein unschul-diges, junges Tier assoziieren, gemeint ist vom hebräischen Wort her aber wohl vielmehr ein starker, kämpferischer Jungstier, der von jugendlicher Kraft und Vitalität erfüllt ist. Die Entstehungsgeschichte von Ex 32 ist recht kompliziert, Ex 32,1‒6 ist allerdings der älteste Kern der Erzählung und war mögli-cherweise ursprünglich sogar unpolemisch. Die Positionierung dieser Erzählung im Anschluss an den Exodus aus Ägypten und die Gabe des Dekalogs aber lässt sehr deutlich werden, dass es sich aus kano-nischer Perspektive um einen schweren Verstoß gegen das Bilderverbot handelt. Das errettete Volk

9

Welche Bilder haben Menschen von Gott?  2

DO01007304_004_032_Kap02.indd 9 03.02.2020 08:22:07

Page 12: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

verlässt bereits auf dem Weg durch die Wüste den von Gott gewiesenen Weg (Ex 32,8) und erst das unbedingte Eintreten des Mose bei Gott bewirkt die erneute Rettung, die jedoch eine Strafe nicht aus-schließt (Ex 32,25‒29). Bei all dem ist zu bedenken, dass es in Ex 32,1‒6 nicht primär um das Bilderver-bot geht, sondern um die Frage, wie Gott für die Menschen gegenwärtig ist. Und genau damit ist an-gebahnt, dass es im Folgenden um das Gebet geht. (Vgl. Christoph Dohmen: Exodus 19‒40, HThK.AT, Freiburg: Herder 2004, 288‒300; Klaus Koenen, Art. Goldenes Kalb, in: Das wissenschaftliche Bibellexi-kon im Internet (WiBiLex), www.wibilex.de. [24.05.2019])

Im Unterricht ist das gemeinsame Lesen von Ex 32,1‒9 sinnvoll. Die auf Seite 33 dargestellte standbild-hafte Szene der Oberammergauer Passionsspiele sollte in die Erzählung eingeordnet werden. An die-ser Stelle bietet sich ein Vergleich mit dem Foto des Standbildes der SuS zu Dtn 5,6‒9a an. Mit den SuS kann diskutiert werden, was mit der Redeweise „Tanz ums Goldene Kalb“ gemeint sein kann (vgl. Rub-rik Wissen, SB S. 47). In diesem Kontext kann der Frage nachgegangen werden, wie schnell der Ruf nach einem Gott aufkommen kann, den man anfassen und im wahrsten Sinne begreifen kann, weil man möchte, dass er tatsächlich gegenwärtig ist. Abschließend können die SuS in Kleingruppen über-legen, welche „Goldenen Kälber“ es in unserer Zeit/in ihrem Umfeld gibt und wie diese möglicherweise „angebetet“ werden. Die Frage, wie groß die „Macht des Geldes“ und der Geldwirtschaft heute sind, kann dabei eine Rolle spielen.

Lösungen zu den Aufgaben

Aufgabe 1• 2 Sam 22,2: beschützender, stabiler Retter• Jes 66,12‒13: tröstende, fürsorgliche Mutter• Ps 27,1a: Licht und Glück, das zuversichtlich und frei von Angst macht• 1 Sam 24,16: schlichtender Richter, der aber Partei für den Sprechenden ergreift• Dtn 32,11‒12c: wachsamer, beschützender Adler, der von seinen Jungen Selbstständigkeit verlangt,

aber bei Schwäche helfend eingreift• Dtn 5,6‒9a: befreiender Retter aus Not und Unterdrückung, der liebt, und der keine „Nebenbuhler“

haben möchte

Aufgabe 2Bilder helfen, Gott in seinen unterschiedlichen Eigenschaften gut zu beschreiben. Sie drücken Gefühle und Erfahrungen klar aus, sodass andere die Vorstellung von Gott auch gut verstehen können, denn ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

Möglicher Unterrichtsverlauf

Welche Bilder von Gott kennt die Bibel?

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

1 L führt in die Methode Standbild am Beispiel von Ps 23 ein S. 33 unten

2 Erarbeitung von Standbildern (arbeitsteilig)Auswertung und Bündelung

S. 33,Aufgabe 1

3 Deutung der Vielfalt der Vorstellungen S. 33, Aufgabe 2

4 SuS diskutieren die Vereinbarkeit der Bilder mit dem Bilderverbot mithilfe der Aussagen des InfokastensSuS arbeiten den Umgang damit in anderen Religionen und Kon-fessionen heraus

S. 32, Info

ZM 3

4 (alter nativ)

SuS deuten Ex 32,1‒9 vor dem Hintergrund des Bilderverbots und beziehen die Situation am Sinai auf die Lebenswelt

S. 33 oben

S. 47, Wissen,dritte Aufgabe

5 Erarbeitung einer Antwort auf die Frage „Darf ich Gott malen?“ als erste Stufe der Erarbeitung der Einstiegsaufgabe

10

2  Welche Bilder haben Menschen von Gott?

DO01007304_004_032_Kap02.indd 10 03.02.2020 08:22:07

Page 13: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Wie kann ich Gott erfahren? – zu Doppelseite 34/35

GrundsätzlichesIn der Auseinandersetzung mit der vorausgegangenen Doppelseite konnten die SuS erkennen, dass die Gottesvorstellungen eng mit den Lebenserfahrungen der Menschen verbunden sind. Auf dieser Doppelseite soll der Beziehungsaspekt vertieft werden und die SuS können sich auf die Suche nach der Erfahrbarkeit Gottes machen. Eine Haltung des Fragens soll hier Raum finden und in besonderer Weise gefördert werden. Das in Psalm 27,1a benannte Bild des Lichtes (s. S. 32) für Gott wird als Motiv ebenfalls weiterentfaltet. Die didaktischen Schwerpunkte dieser Doppelseite greifen nicht nur auf vor-ausgehende Aspekte zurück. Sie entlasten auch zentrale Aspekte der folgenden Seiten vor. Dies gilt besonders für die Doppelseite 38/39, in deren Mittelpunkt die Tischgebete stehen.

HintergrundinformationenAls Hinführung zu der Frage „Wie kann ich Gott erfahren?“ dient die Auseinandersetzung mit dem Gemälde „Sonnenlicht im Esszimmer“ von 1889.

Info: Viggo JohansenViggo Johansen (1851‒1935) war ein dänischer Maler. Er kam 1875 das erste Mal nach Skagen und zählt zum weiteren Kreis der dortigen Künstlerkolonie, wie es sie zu dieser Zeit an vielen Orten in Euro-pa gab. Sie bestand im Wesentlichen aus Künstlern, die sich aus der Königlich Dänischen Kunstakade-mie in Kopenhagen kannten. Johansen war nicht wie die anderen Künstler vorwiegend von der rauen Landschaft oder den Einwohnern von Skagen beeindruckt, die bereitwillig Modell standen, sondern er lernte dort auch seine künftige Frau kennen, die er 1880 in Skagens Kirche heiratete. Seine Bildmotive sind vor allem Interieur-Bilder und Szenen aus dem Familienleben. Die Behandlung des Lichts in den Bildern teilt Johansen mit vielen Künstlern der Künstlerkolonie Skagen. Von 1906 bis 1920 lehrte er an der Königlich Dänischen Kunstakademie als Professor. (Angaben nach www.skagenskunstmuseer.dk; zuletzt eingesehen am 07.01.2020). Das gezeigte Bild ist im Bestand des Nationalmuseums Stockholm.

Die Bildbeschreibung (vgl. Aufgabe 1) und eine anschließende Deutung können folgende Aspekte besonders herausstellen:• Im Mittelpunkt des Raumes befindet sich ein feierlich gedeckter Tisch, der durch das Sonnenlicht an-

gestrahlt und betont wird.• Eine nähende oder stickende Frau sitzt im Hintergrund links. Sie scheint auf Gäste zu warten. Im

Moment ist das Sonnenlicht im Raum zu Gast. Das Licht wird ihr sicherlich den Rücken wärmen.Die SuS können Mutmaßungen darüber anstellen, wen die Frau wohl erwartet. Den Gedanken des Be-suchs verfolgt das Märchen „Auf Gott warten“, das dem Lernalter der Kinder angemessen die Frage nach der Erfahrbarkeit Gottes im Leben veranschaulichen kann. Das Märchen hat die Botschaft, dass Gott einem im bedürftigen Gegenüber, in der Barmherzigkeit oder im Mitgefühl begegnet und erfahr-bar wird. Aufgabe 3 schlägt vor, die Kernaussage des Märchens herauszuarbeiten, indem eine mögliche Antwort Gottes auf die Frage „Wo mochte der liebe Gott geblieben sein?“ formuliert wird. Diese Frage lässt sich vertiefen, indem das Märchen weitergedacht wird. Mögliche Gedanken und Gefühle der Frau auf die Antwort Gottes und deren Reflexion durch die Frau können herausgearbeitet werden. Ergänzend zur Gedankenblase kann auch ein Herz für die Gefühle bereitgestellt werden. Damit würde sich ein visuel-ler Bezug zu dem Antwortbrief Rainer Oberthürs auf der rechten Seite ergeben.Die Frage nach der Erfahrbarkeit Gottes beleuchtet dementsprechend auch der Briefwechsel zwischen dem elfjährigen David und Rainer Oberthür. Eine Stärke dieses Austauschs ist nicht nur die Qualität und Adressatenbezogenheit des Antwortversuchs, sondern auch die Ermutigung, Fragen zu stellen. Eine Kultur des Fragens und Hinterfragens ist für den RU elementar und bedarf des Raumes, der Pfle-ge und der Ermutigung. Rainer Oberthürs Antwort nimmt den Vergleich mit dem Licht wieder auf und veranschaulicht das Beziehungsgeflecht zwischen Gott und dem Menschen: Das Licht und die Dinge der Welt machen sich gegenseitig sichtbar und besonders die Menschen können Gott sichtbar machen (vgl. Aufgabe 4). Diese These kann der Vergleich bzw. eine Zusammenschau der Ergebnisse der Erarbei-tung des Gemäldes Johansens (s. auch Aufgabe 2) und des Kernaussage des Märchens gut begreifbar machen.

11

Welche Bilder haben Menschen von Gott?  2

DO01007304_004_032_Kap02.indd 11 03.02.2020 08:22:07

Page 14: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Von der Bedeutung der Liebe und Güte berichtet auch das Gleichnis „Der Vater und seine Söhne“ (Lk 15,11‒32). Indirekt geht es auch hier um Helligkeit, nämlich um eine der „hellsten“ Gottesvorstellun-gen der Bibel: Gott ist gütig, verzeihend, liebevoll, geduldig, großzügig.Das Lied „Bist du ein Haus aus dicken Steinen“ (ZM 4) kann die Suche Gottes in der Welt gewinnbrin-gend vertiefen, da es gemäß dieser Doppelseite viele Fragen stellt, sich mit aussagekräftigen Bildern von Gott auseinandersetzt und die Schwierigkeit, Gott verstehen und denken zu können, thematisiert.

Lösungen zu den Aufgaben

Aufgabe 1Das Bild zeigt ein Esszimmer; im Mittelpunkt des Raumes steht ein feierlich gedeckter Tisch; Sonnen-licht tritt durch Fenster im Hintergrund links ein; Tisch wird angestrahlt; eine nähende oder stickende Frau sitzt im Hintergrund links; sie hat eine wartende Haltung; ihr Rücken wird vom Licht angestrahlt.

Aufgabe 2Bei Johansen ist das Licht sichtbar und lässt den Raum und bestimmte Objekte erstrahlen; das Son-nenlicht ist im Esszimmer (Titel). Für Oberthür sind das Licht und die Dinge nur im Miteinander sicht-bar. Ebenso spricht er von einem anderen Licht: dem Licht des Glaubens.

Aufgabe 3Mögliche Gedanken und Gefühle der Frau: • „Ich habe Gott nicht in den Menschen erkannt. Jetzt habe ich ihn verpasst. Das macht mich traurig.“• „Gott ist in diesen Menschen? Ich habe ihn mir ganz anders vorgestellt. Ich bin verwirrt.“• „Kriege ich eine neue Chance? Beim nächsten Mal bitte ich die Menschen in mein Haus. Ich schäme

mich.“

Aufgabe 4• „Gott ist in den Dingen und besonders in den Menschen der Welt sichtbar.“• „Gott begegnet in den großen Fragen des Lebens.“• „Gott ist erfahrbar im Glauben im Herzen.“

Aufgabe 5„Er verzeiht, auch wenn man Fehler gemacht hat. Er nimmt die Menschen, die zu ihm (zurück)kommen wieder auf und erwartet sie sogar, indem er Ausschau nach ihnen hält. Er liebt seine Kinder.“

Möglicher Unterrichtsverlauf

Wie kann ich Gott erfahren?

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

1 Beschreiben und Deuten des Gemäldes (Motive: Licht und Warten) S. 34 obenS. 35, Aufgabe 1

2 „Auf Gott warten“ S. 34 untenS. 35, Aufgabe 3

3 Davids Frage

Antwort 1 (SuS aus der Perspektive des Märchens) Antwort 2 (aus der Perspektive Oberthürs)

S. 35

S. 35, Aufgabe 4

4 Gottesbild in Lk 15,11‒32 S. 34, Aufgabe 5

5 „Bist du ein Haus aus dicken Steinen?“ (Lied) ZM 4

12

2  Welche Bilder haben Menschen von Gott?

DO01007304_004_032_Kap02.indd 12 03.02.2020 08:22:07

Page 15: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Wie und wann sprechen Menschen zu Gott? – zu Doppelseite 36/37

Grundsätzliches Im Gleichnis „Der Vater und seine Söhne“ (Lk 15,11‒32) wird aufgezeigt, wie Jesus von Gott spricht. Auf dieser Doppelseite werden Anlässe des Sprechens mit Gott und Gebetsformen sowie die damit ver-bundenen Gottesvorstellungen genauer in den Blick genommen.

HintergrundinformationenIn der Auswahl an Zitaten rund ums Beten kommen unterschiedliche Einstellungen zum Gebet zum Ausdruck. Ein altes bzw. traditionelles Zitat (Inschrift, Melanchthon) steht neben fünf modernen Aussa-gen, vor allem aus dem Bereich der Medien und dem Sport. Diese Aussagen lassen sich in Bilder um-setzen oder in bestimmten Körperhaltungen ausdrücken. Über eine Mindmap (Aufgabe 2) kann das bisher Erarbeitete gebündelt und als Ausgangsbasis für den nächsten Lernschritt festgehalten werden. Sinnvolle Kategorien der Mindmap zum Thema Beten sind: Ort, Zeitpunkt, Art und Weise, Grund, Wir-kung.Feste christliche Gebetsformen und -praxen auch in ihrer interkonfessionellen Ausprägung werden mittels der Text- und Bildimpulse der rechten Seite thematisiert. Das Vaterunser als bedeutendes christliches Gebet wird vielen SuS bekannt sein. Das Motiv des Vaters ist von den SuS durch die Aus-einandersetzung mit Lk 15,11‒32 erschlossen worden (vgl. S. 35). Die sieben darin enthaltenen Bitten können in einer Blüte (ZM 5) arbeitsteilig ausgestaltet werden. Folgende einleitende Satzformel kann ergänzt werden: Der Betende bittet um …Die Umsetzung der Zitate zum Beten in Körperhaltungen hat die SuS für die Ausführung des Kreuzzei-chens, dem Bekenntnis zur Dreieinigkeit, sicherlich sensibilisiert. Die SuS können mithilfe der vier Bil-der auf der Seite unten die Gesten nachvollziehen und Deutungen anstellen. In konfessionell-koopera-tiven Gruppen können die katholischen SuS diese Gesten auch demonstrieren und deren Bedeutung und Situierung im Gottesdienst und im täglichen Leben erklären.

KreuzzeichenDie Handlung wird auf www.katholisch.de so erklärt: Beim Kreuzzeichen berühren wir zuerst die Stirn. Wir denken an Gott Vater, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der über allem steht. Dann geht die Hand nach unten. Wir denken an Jesus Christus, der sich zu uns nach ganz unten bege-ben hat. Er kam in einem Stall zu Welt, als Kind armer Eltern. Und er stieg tief hinab in das Reich des Todes, um dann am dritten Tage glorreich aufzuerstehen. Zum Schluss geht unsere Hand nach links und nach rechts. Der Heilige Geist erfasst uns ganz, er hüllt uns wie in einen Mantel und schützt uns mit seiner Liebe und Kraft vor allem Bösen. (Magret Nußbaum, Das Kreuzzeichen, v. 21.12.2015, unter: www.katholisch.de/glaube/unsere-gebete/das-kreuzzeichen; zuletzt eingesehen am 26.05.2019)

Die anspruchsvolle Aufgabe 4 betont die Nähe der christlichen Konfessionen in der Botschaft des Kreuzzeichens. Wenn man ein Gebet mit dem Bekenntnis zum dreieinigen Gott verbindet, zeigt man deutlich seine Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft und der christlichen Glaubenslehre. Durch die Gesten wird die Erfahrbarkeit Gottes als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist unmittelbar spürbar: Gott ist nicht nur „oben“ (Gottvater), sondern auch „unten“ (Gottes Sohn), und er ist „zwischen uns in Bewegung“ (Gottes Heiliger Geist). Ein Rückgriff auf Rainer Oberthürs Aussage „Das Licht des Glaubens überstrahlt das Licht des Verstandes. Wenn du glaubst, dann stimmst du mit deinem Herzen zu, dass Gott wirklich da ist.“ kann die herausfordernde Auseinandersetzung mit der Trinität den SuS dieses Alters erleichtern und einen Zugang anbahnen. Der Impuls des Moment mal! gibt den Verständnispro-blemen der SuS hinsichtlich dieser Vorstellung Raum.

13

Welche Bilder haben Menschen von Gott?  2

DO01007304_004_032_Kap02.indd 13 03.02.2020 08:22:07

Page 16: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Lösungen zu den Aufgaben

Aufgabe 1

Zitat Wie? Wann? Gott ist …

Santos am Abend Gesprächspartner

di Lorenzo still vor dem Essen

Naidoo still

Melanchthon Helfer, Tröster

Shakira Ps 91 mit Vater vor Konzerten treuer, stärkender Begleiter

Sido

Aufgabe 2• Ort (Zimmer, Tisch, Kirche, Natur …)• Zeitpunkt (Essen, Abend, vor wichtiger Aufgabe)• Art und Weise (innerlich, festes Gebet, still, mit gefalteten Händen, zum Himmel gestreckt)• Grund (Bitte um etwas, Treue, Entlastung, Freude, Dankbarkeit, Hilfe, bei Sorgen) • Wirkung (Trost, Kraft, Erleichterung)

Aufgabe 3In die Mitte der Blüte kann ein Schlüsselbegriff notiert werden, der die Bitten bündelt. Mögliche Begriffe wären: Gott, Vater, Gebet, Bitte, Vaterunser, etc.Sieben Blütenblätter:1. Gottes Name soll geheiligt werden.2. Gottes Reich möge kommen.3. Gottes Wille möge geschehen.4. Gott möge uns jeden Tag Brot zu essen geben.5. Gott möge unsere Schuld vergeben.6. Gott möge uns nicht in Versuchung führen.7. Gott möge uns vom Bösen erlösen.

Aufgabe 4Wenn man ein Gebet mit dem Bekenntnis zum dreieinigen Gott verbindet, zeigt man deutlich seine Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft und der christlichen Glaubenslehre. In früheren Zeiten gab sich jemand, der das Kreuzzeichen schlägt, eindeutig als katholischer Christ zu erkennen. Heute bekreuzigen sich auch manche evangelische Christen. Durch die Gesten wird die Erfahrbarkeit Gottes als Vater, als Sohn und als Heiliger Geist unmittelbar spürbar und kann das Herz berühren.

Möglicher Unterrichtsverlauf

Wie und wann sprechen Menschen zu Gott?

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

1 Gebetshaltungen und -orte: Beschreibung der drei Fotos und Analyse der Zitate

S. 36

S. 37, Aufgaben 1 und 2

2 Vaterunser – kein Stoßgebet, kein Muss-Gebet, aber Jesu Gebet S. 37 S. 37, Aufgabe 3 (mit ZM 5)

3 Das Kreuzzeichen – beim Beten durch Gesten auch den trinitari-schen Gott bekennen

S. 37

S. 37, Aufgabe 4

4 „Wie kann ein Gott drei sein?“ S. 37, Moment mal!

14

2  Welche Bilder haben Menschen von Gott?

DO01007304_004_032_Kap02.indd 14 03.02.2020 08:22:07

Page 17: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Warum soll ich Gott danken? – zu Doppelseite 38/39

Grundsätzliches Mit dieser Doppelseite wird das Gebet als Kommunikation mit Gott weiter entfaltet und mit der Frage „Warum soll ich Gott danken?“ veranschaulicht. Dankbarkeit als Haltung ist bei den SuS des Doppel-jahrgangs 5/6 schon in Hinblick auf Alltagssituationen angelegt, weniger aber als eine elementare reli-giöse Einstellung. Dankbarkeit ist eine Sozialisationserfahrung. Sie kann eingeübt bzw. erarbeitet wer-den. Im Kontext von Ritualen wie dem Tischgebet oder Festen der Dankbarkeit kann diese Haltung wahrgenommen, gedeutet und erprobt werden.

HintergrundinformationenGerade das Essen wird von vielen Kindern als Selbstverständlichkeit hingenommen. Diese Haltung lässt sich gut mit dem Impuls des Moment mal! kritisch hinterfragen und die religiöse Dimension akzentuieren. Als Beispiele stehen konkrete Tischgebete aus christlicher und jüdischer Glaubenspraxis im Zentrum dieser Doppelseite, mit deren Auseinandersetzung auch die religiöse Sprachfähigkeit ge-fördert werden soll. Es handelt sich sowohl um moderne als auch traditionelle Texte, in denen verschie-dene Vorstellungen von Gott und seinem Wirken angesprochen werden. Es ist wichtig, dass die Gebete in angemessener Form präsentiert werden. Dies kann durch farbige, mit besonderer Schrift gestaltete Visualisierungen geschehen. Jedes Kind erhält ein Gebet, dessen Präsen-tation eingeübt wird. Die Gebete können arbeitsteilig mit Blick auf Dank und Bitte analysiert werden (Aufgabe1).Am Ende der Analyse (oder auch vorgeschaltet!) sollten die Texte als gesprochene Texte erklingen. Wie Aufgabe 3 vorschlägt, kann hier auch mit überraschenden, anderen Formen experimentiert werden. Beim spielerisch-musikalischen Umgang mit den Gebetstexten ist es sinnvoll herauszuarbeiten, wie eine bestimmte Sprachform die Aussage eines Gebetes unterstützt oder aber konterkariert. Als Hilfe kann ZM 6 dienen.Das Kiddusch zum Schabbat-Abend ermöglicht zwei Verknüpfungen: Zum einen ergibt sich ein Bezug zu Jesus von Nazareth und seiner Frömmigkeit, zum anderen zeigt es auf, dass das Judentum bis heute eine lebendige Religion ist und dass auch Jüdinnen und Juden im 21. Jahrhundert vor dem Essen beten. Damit wird die Verwurzelung des Christentums im Judentum ebenso erkennbar wie die Verbindung dieser beiden Religionen. Zudem bietet sich hier eine Möglichkeit, interreligiöse Verbindungslinien in der Lebenspraxis der beiden Religionen zu ziehen.Bezeichnungen für Gott im Kiddusch sind: Ewiger, unser Gott, König der Welt (Aufgabe 4). Der Ver-gleich zeigt, dass andere Begriffe gewählt werden. Sie drücken eine deutliche Verehrung aus. Hinge-gen ist der Bezug zu Gott als Gebendem und Segnendem den christlichen und jüdischen Gebeten gemein.Dankgebete können im Rahmen der Doppelseite formuliert werden (Aufgabe 5), um die Sprachform des Dankes durch eine Schreibübung zu vertiefen. Ob ein solches eigenes Gebet tatsächlich als Gebet gesprochen wird, entzieht sich unterrichtlicher Beschäftigung mit Gebeten. Insofern können und sol-len auch SuS diese Aufgabe machen, denen eine Haltung des Dankes in Bezug auf ihr „täglich Brot“ fremd ist oder/und die atheistische oder agnostische Einstellungen mitbringen.In Aufgabe 6 wird die kleine liturgische Form des Dankens im Gebet ausgeweitet und das Fest „Ernte-dank“ in den Blick genommen. Die SuS machen sich über das Foto der Erntedank-Gaben bewusst, wo-für an diesem Fest gedankt wird. Als Ergänzung kann ZM 7 mit den SuS erarbeitet werden, um die Hin-tergründe des Festes zu klären. Für eine abschließende Diskussion sind folgende Fragen interessant: Was würdest du als Erntedank-Gabe dazu legen? Warum würdest du diese Gabe wählen? Wieso kann ein solches Fest grundsätzlich aber auch besonders in der heutigen Zeit ein wichtiger Denkanstoß sein? In Bezug auf den letzten Frageimpuls ist eine sinnvolle Verknüpfung mit dem Moment mal! gegeben.

15

Welche Bilder haben Menschen von Gott?  2

DO01007304_004_032_Kap02.indd 15 03.02.2020 08:22:07

Page 18: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Lösungen zu den Aufgaben

Aufgabe 1

Dank für … Bitte um …

„Komm, Herr …“ Essen als Gabe Jesu Segnen des Essens

„O Gott, von dem …“ Essen als Gabe Gottes und Zeichen seiner Liebe

Segnen des Essens

„Guter Gott …“ Güte Gottes und Besitz Fähigkeit, Gottes Gaben weiter zu verschenken

„Für dich …“ schmackhaftes Essen

„O Gott, denen …“ Brot für HungerndeHunger nach Gerechtigkeit

„Herr, segne …“ Segnen des täglichen BrotsHilfe für notleidende Menschen

Aufgabe 2Folgende Vorstellungen von Gott finden sich in den Gebeten wieder: • Jesus als Gebender und Segnender• Gott als Geber der Schöpfungsgaben, d. h. als Schöpfer• Gott als Segnender• Gott als Grundlage des Lebens überhaupt• Gott als Vorbild, zu helfen• Gott als Helfender

Aufgabe 3Beispiele:Sprechen ist anders als Lesen: Lesen ist intimer, Sprechen ist öffentlicher.Chorisches Sprechen ist anders als Sprechen als Einzelne/Einzelner: Man ist als einzelne Person nicht so wichtig und nicht so erkennbar. Die Gemeinschaft trägt, man kann sich hinter ihr auch verstecken. Niemand hört, wenn die Stimme piepst oder kiekst oder wenn man nicht im Brustton der Überzeu-gung sprechen kann. Die Gemeinschaft hilft, eine Sprache zu sprechen, die unter Umständen nicht die eigene ist. Offene Frage: Muss man und kann man immer alles hundertprozentig mit eigenen Überzeugungen abdecken?

Aufgabe 4Bezeichnungen für Gott im Kiddusch sind: Ewiger, unser Gott, König der Welt. Der Vergleich zeigt, dass andere Begriffe gewählt werden. Sie drücken eine deutliche Verehrung aus. Hingegen ist der Bezug zu Gott als Gebenden und Segnenden den christlichen und jüdischen Gebeten gemeinsam.

Aufgabe 5Kriterien für ein Dankgebet sind: Inhaltlich: Essen wird nicht als selbstverständlich betrachtet, sondern als Gottes Gabe. Dies muss in irgendeiner Weise zum Ausdruck kommen, entweder als ausdrücklicher Dank oder auch als Lob (wie im Kiddusch).Es muss keine Bitte integriert werden, dies kann aber sein.Sprachlich: Das Dankgebet muss in irgendeiner Form eine Anrede an Gott (oder Jesus) enthalten.Das Dankgebet muss keine Reime enthalten, dies kann aber sein.

Aufgabe 6Honig, Blumen, Kompott, Getreide, Birnen, Kürbis, Zucchini, Möhren, Kartoffeln, Äpfel, Quitten, Mais

16

2  Welche Bilder haben Menschen von Gott?

DO01007304_004_032_Kap02.indd 16 03.02.2020 08:22:08

Page 19: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Möglicher Unterrichtsverlauf

Warum soll ich Gott danken?

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

1 Wofür danken oder/und bitten Mensch, die Tischgebete sprechen?Welche Gottesvorstellung haben sie?

S. 38S. 39, Aufgabe 1S. 39, Aufgabe 2

2 Erprobung und Beurteilung (z. B.: Hilft Gemeinschaft?) S. 39, Aufgabe 3ZM 6

3 Jesus als Sprecher des KidduschGottesbild im Kiddusch im Vergleich mit christlichen Tischgebeten

S. 39

S. 39, Aufgabe 4

4 Formulieren von Dankgebetstexten S. 39, Aufgabe 5

5 Erntedank als Fest umfassenden Danks S. 39, Aufgabe 6ZM 7

6 Wozu danken? Was ändert sich? S. 38Moment mal!

Hilft Beten? – zu Doppelseite 40/41

GrundsätzlichesDie folgende Doppelseite fokussiert den Gottesbezug im Umgang mit Leid und Trauer auf sehr unter-schiedliche Weise. Während die rechte Seite mit der Trauer um ein verstorbenes Haustier einen lebens-weltlichen Zugang bietet, geht der Jugendroman-Auszug der Wirksamkeit des Betens für den Beten-den nach.

HintergrundinformationenIn dem Textauszug auf der linken Seite geht es humorvoll und auch provokativ um ein Gespräch zwi-schen Thomas und Jesus. Letzterer gibt sich hier nicht so würdevoll und allwissend, wie es sicherlich von einigen SuS erwartet wird. Um diesen überraschenden Moment stärker für den Unterrichtsverlauf nutzbar zu machen, bietet es sich an, zunächst die SuS mit einer Vorstellungsübung (Traumreise) die Situation nacherleben zu lassen. Folgender Impuls kann die SuS-Vorstellungen aktivieren: Stellt euch vor, dass ihr abends in eurem Bett liegt. Ihr schließt die Augen und denkt über den Tag nach. Nicht alles ist heute gut gelaufen. Darüber denkt ihr nach und seid unzufrieden. Ihr habt gehört, dass manchmal ein Gebet helfen soll. Was wäre, wenn ihr zu Jesus beten würdet. Wie würdet ihr ihn ansprechen? Wie würde er in euren Vorstellungen aussehen? Was würde er euch wohl antworten? Und wie würde er es sagen? Würde er besondere Worte gebrauchen?Das Verhältnis von Thomas und Jesus lässt sich gut in einem Schaubild visualisieren. Die Metho-den-Karte auf Seite 15 sollte dabei unterstützend herangezogen werden. Aufgabe 2 vertieft den Gedanken, dass die Kommunikation zwischen Jesus und Thomas, auch wenn sie keine richtige Lösung gebracht hat, doch für Thomas hilfreich gewesen sein könnte. Der Überstieg in die eigene Situation erfolgt durch die Impulse der rechten Seite. Es ist sinnvoll, dass die SuS zunächst jede und jeder für sich eigene Erfahrungen von Traurigkeit und der Überwindung von dieser festhalten (Aufgabe 3). In Kleingruppen werden diese miteinander geteilt, wobei die Lehrkraft diese Gruppenarbeitsphase sensibel begleiten sollte. Es ist durchaus denkbar, dass traurige Momente erinnert werden, die für SuS belastend waren oder noch sind.Durch den Text im SB auf Seite 43 und Aufgabe 4 kommt ein schülernahes Thema in den Unterrichts-prozess, das sicher einige SuS gut nachempfinden können, weil auch sie bereits erlebt haben, dass ein Haustier verstorben ist. Insofern ist auch hier die Sensibilität der Lehrkraft gefragt. Sollte ein Schüler oder eine Schülerin vom Tod des eigenen Haustieres erzählen wollen, so sollte diesem Anliegen Platz eingeräumt werden. Der Trostbrief sollte jedoch an Jonas geschrieben werden, um Distanz zum eige-nen Erleben deutlich zu wahren.

17

Welche Bilder haben Menschen von Gott?  2

DO01007304_004_032_Kap02.indd 17 03.02.2020 08:22:08

Page 20: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Dass die Psalmen des AT ermutigende Texte auch in unserer Zeit sein können, entdecken die SuS bei der Bearbeitung der Aufgabe 5. Hier sollte herausgearbeitet werden, dass die Psalm-Formulierungen in der Beschreibung schlimmer Situationen sehr bildhaft sind, also für viele mögliche Situationen zu-treffen können. Tröstend wirken Worte, die „einfach“ Gottes Schutz und Zuwendung behaupten. Sie stehen sozusagen kontrafaktisch neben dem Leid und der Beter erinnert sich selbst, indem er die Wor-te spricht, an Gottes vergangene und immer weiter geltende Zuwendung, auch wenn er das selbst zum Zeitpunkt des Sprechens gar nicht so erfährt oder glauben mag. Zugleich stellt sich bei der Lektüre die Frage, wie das in den beiden Psalmen erkennbare Bild eines stets wachsamen und rettenden Gottes zu verstehen ist. Hier lässt sich gut darüber ins Gespräch kommen, wie weit solche Vorstellungen tra-gen und dass sie an ihre Grenzen stoßen, wenn ihnen keine vorgängige positive Gottesbeziehung zugrunde liegt.Als guter Abschluss, der neben Trauer auch die Freude als Gebetsanlass verdeutlicht, kann an dieser Stelle die sechste Aufgabe der Rubrik Wissen (S. 47) den Lernprozess der Doppelseite abschließen.

Lösungen zu den Aufgaben

Aufgabe 1Beispiel:

JESUS Thomas

Aufgabe 2 Folgende Textstellen zeigen dies auf: • die Annahme/Zuneigung Jesu: „Thomas, ich bin froh, dass es dich gibt!“ (Z. 19); „Du bist nämlich mein

Lieblingsjunge.“ (Z. 24) und „Du kannst ruhig Jesus sagen.“ (Z. 24),• positiver Körperkontakt: „und legte ihm die Hand auf den Kopf“ (Z. 20),• das Vertrauen Jesu in Thomas: „Du bist stark, Thomas.“(Z. 21); „Hier oben sind wir stolz auf dich.“

(Z. 22),• die Möglichkeit, reden zu können: „aber es war doch nett, dass er ab und zu auf ein Schwätzchen

vorbeikam.“ (Z. 25 f.),• das schnelle Einschlafen: „Dann schlief er ein.“ (Z. 27).

Aufgabe 3Beispiele:1. Trennung der Eltern, Tod der Großmutter, Versetzung nicht geschafft, beim Fußball nicht aufgestellt

worden, Tod eines Haustieres2. Zuwendung eines Freundes oder der Eltern/Großeltern durch Worte oder Umarmungen, geteiltes

Leid, beten

Aufgabe 4Kriterien für einen guten Trostbrief:• Eingehen auf die Situation (Tod von Asterix),• keine Floskeln („kommt Zeit, kommt Rat“),• keine schnellen Ratschläge („Kauf dir doch ein neues!“),• keine Vertröstungen („wird schon wieder“),• Einfühlung signalisieren („Es tut mir leid …“, „Ich kann mir vorstellen, wie …“),• nicht nur von eigenen Dingen erzählen, aber durchaus eigene Erfahrungen teilen, auch die, dass die

Trauer nicht schnell vergeht,• ernsthaft sein (nicht: „Das ist doch nur ein Tier!“).

Aufgabe 5Entscheidend für die Zuordnung ist bei Ps 91 die Übertragung des Sprachbildes (Netz des Jägers, Schutz unter Flügeln, auf Händen von Engeln getragen, über Löwen und Kobras hinwegschreiten, um-gebende Schutzmauer) auf eine konkrete, mögliche Situation (wie Mobbing, Bewahrt-worden-Sein vor einem Unfall in einer gefährlichen Situation, Schutz in schwieriger Lage durch den Klassenlehrer oder die Mutter).

18

2  Welche Bilder haben Menschen von Gott?

DO01007304_004_032_Kap02.indd 18 03.02.2020 08:22:08

Page 21: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Bei Ps 121 kann die Frage helfen: „Wo hattest du das Gefühl: Das hätte jetzt leicht schief gehen können – ist es aber nicht?“ Oder: „Da hatte ich einen Schutzengel!“ Mögliche Situationen:• einen Unfall überlebt haben,• doch nicht den Job verloren haben (in Bezug auf ein Elternteil),• doch nicht sitzengeblieben,• …Es ist auch möglich, den betreffenden Vers für jemanden als Zuspruch auszusuchen, dem es schlecht geht, der krank ist, der Angst hat usw.

Möglicher Unterrichtsverlauf

Hilft Beten?

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

1 Traumreise: Abendgespräch mit Jesus

2 Jesus im Roman – Gebet als Hilfe S. 40S. 41, Aufgaben 1 und 2

3 Trauer und Trost – fremde und eigene Erfahrungen S. 41S. 41, Aufgaben 3 und 4

4 Psalmworte als Trostpotenzial S. 41, Aufgabe 5

5 „Hilft Beten?“ – ein Line-Up oder Gestaltung von Psalm-Versen S. 47, Wissen, sechste Aufgabe

Wie verändert sich mein Gottesbild – zu Doppelseite 42/43

Grundsätzliches Unsere Bilder von Gott sind keineswegs starr und unveränderbar, sondern wandeln sich im Laufe des menschlichen Lebens aufgrund von Alter, Erfahrung, Bildung und Umfeld. Mit dieser Doppelseite wer-den die SuS über Text- und Bildimpulse angeregt, über eigene Veränderungen ihrer eigenen Vorstellun-gen nachzudenken.

HintergrundinformationenSuS können in einer Phase, in der sich die Vorstellungen von einem möglicherweise anthropomorphen Gottesbild zu einem symbolischen Verständnis wandeln, zunächst einmal erkennen, dass Wandlungen im Gottesbild nicht ungewöhnlich sind. Dazu dient insbesondere die Geschichte von Svea und Marie (SB S. 42), in der verschiedene Gründe für die Wandlung der Gottesbilder anklingen: Svea benennt ihre eigene empirische Naturforschung über die Struktur des Himmels. Marie verweist auf ihre Leidenser-fahrungen im familiären Kontext. Beide sind zu einer symbolischen Vorstellung von Gott gekommen (Wind bzw. Burg). Im Unterrichtsgespräch lässt sich auf die Bilder von Seite 28 zurückgreifen. In einem zweiten Schritt soll bewusst auf Grundschulkinder geblickt werden. Die zwei abgedruckten Bilder offenbaren, dass es bereits bei Kindern symbolische Gottesvorstellungen gibt (Gott als Licht), wie sich andererseits Jugendliche in recht hoher Zahl finden, die anthropomorphe Gottesbilder haben.Das Ziel von Aufgabe 2 besteht darin, die Differenz zwischen anthropomorph und symbolisch zu erken-nen und im Zusammenhang mit Aufgabe 3 behutsam auf die eigene Entwicklung zu beziehen. Es ist sinnvoll, den Austausch in Kleingruppen zu verlegen und ausschließlich die zentralen Ergebnisse im Plenum einbringen zu lassen. Die SuS sollen auf keinen Fall den Eindruck bekommen, dass sie „vorge-führt“ werden könnten.Ob es sich bei dem Wandel von einem anthropomorphen Gottesbild hin zu einem symbolischen tat-sächlich um einen Bruch handelt (Bild vom Scherbenhaufen), kann anhand von Aufgabe 4 thematisiert werden. Insgesamt sollte der oder die Lehrende sehr sensibel sein, um auf der einen Seite mögliche Wege zum Wandel von Gottesbildern anzubahnen, ohne auf der anderen Seite bestimmte Gottesbilder für überholt oder einer bestimmten Altersstufe nicht mehr angemessen zu bezeichnen. Weitere Anre-

19

Welche Bilder haben Menschen von Gott?  2

DO01007304_004_032_Kap02.indd 19 03.02.2020 08:22:08

Page 22: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

gungen zur Diskussion können Zitate im Zusatzmaterial (ZM 8) bieten. Sie sind dem Buch entnommen: Gaby von Thun: Der liebe Gott sieht aus wie ein Elefant, oder? Kinder machen sich ein Bild von Gott, Reinbek bei Hamburg: Wunderlich 2008.

Lösungen zu den Aufgaben

Aufgabe 1Beide sind zu einer symbolischen Vorstellung von Gott gekommen.Sveas Gottesbilder: • früher: alter Mann mit weißem Bart auf Wolke• heute: warmer Wind, etwas Schönes• Gründe: eigene Erforschung der Natur über die Struktur des HimmelsMaries Gottesbilder: • früher: Gott wohnt in den Wolken • heute: unsichtbare Burg• Gründe: Probleme in der Familie

Aufgabe 2 Emma stellt sich Gott symbolisch als Licht vor; Paul stellt sich Gott menschenähnlich vor.

Aufgabe 3Notsituationen oder negative Lebenserfahrungen können dazu führen, dass sich die Gottesbilder von Menschen wandeln. Das kann positiv sein, wenn Gott als helfend empfunden wurde, aber auch nega-tiv, sodass Gott als strafend oder auch fern oder nicht anwesend wahrgenommen wurde. Bei Marie hat sich das Gottesbild durch eine problematische Zeit zu einer symbolischen Vorstellung (Burg) verändert.

Möglicher Unterrichtsverlauf

Wie verändert sich mein Bild von Gott?

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

1 Symbolische Bilder von Gott: Präsentation einer Wolke an Tafel oder Smartboard – Deutung durch SuS

2 Wandlungen von anthropomorphen zu symbolischen Gottesbildern S. 42S. 43, Aufgabe 1

3 Vergleich mit verschiedenen Gottesbildern gleichaltriger Kinder (zu zweit)

S. 43, Aufgabe 2

4 Vergleich mit eigenen Wandlungen oder Schwierigkeiten (in Klein-gruppen)

S. 43, Aufgabe 3

5 Wandlung oder Zerbrechen? – Beschreibung des Fotos und Bezug zur Frage der Doppelseite

S. 42

ZM 8

Wie stellen sich Menschen Gott vor? – zu Doppelseite 44/45

Grundsätzliches Kern dieser Doppelseite ist die aktive Auseinandersetzung mit Gottesvorstellungen in der eigenen Le-benswelt der SuS. Die SuS werden animiert, sich selber der Frage zu stellen sowie eigene Befragungen von Mitmenschen zu entwickeln, durchzuführen und auszuwerten. Schwerpunkte der vorausgehenden Kapitel sollen in den Interviews berücksichtigt werden. Folgende Aspekte sind denkbar: • konkrete Gottesvorstellungen,• Veränderungen der Gottesbilder und deren Hintergründe im Lebenslauf,• Haltung zum Bilderverbot,• Einstellungen zum Beten,• Zusammenhänge zwischen Dank und Trauer und dem Gottesglauben.

20

2  Welche Bilder haben Menschen von Gott?

DO01007304_004_032_Kap02.indd 20 03.02.2020 08:22:08

Page 23: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

HintergrundinformationenMit der Methoden-Karte auf Seite 44 werden die SuS angeleitet, strukturierte Interviews zu führen. Was sie beachten müssen, ist hier genau beschrieben. Als Lehrkraft sollte man sie ermutigen, eigene Fragen zu entwickeln, um schließlich zu einem gemeinsamen Fragebogen zu kommen. Der kreative Prozess in der Lerngruppe sollte nicht dadurch verkürzt werden, dass man den SuS ein eigenes Inter-view-Konzept samt Fragebogen vorlegt. Aus diesem Grund verzichtet auch das Lehrerhandbuch darauf, einen Muster-Fragebogen abzudrucken. Die unterrichtliche Erfahrung zeigt zudem, dass SuS an dieser Arbeit große Freude haben und sehr engagiert Frageimpulse entwickeln. Die Lehrkraft sollte darauf achten, dass nicht zu viele Interviewfragen entwickelt werden, weil das zu einer uferlosen Auswertung führt, die nicht inspirierend, sondern frustrierend wird.Für die Auswertung sollte dennoch genügend Zeit eingeplant werden. Es empfiehlt sich, zunächst in Kleingruppen die Aufgaben 1 und 2 zu bearbeiten, ehe im Plenum eine Zusammenfassung erfolgt, die festgehalten werden sollte. Zur Reduzierung und Fokussierung der Materialfülle wird empfohlen, dass die Kleingruppen nur die fünf oder sieben wichtigsten Ergebnisse aus ihren Interviews herausfiltrie-ren. Schließlich ist miteinander zu überlegen (wenn das nicht bereits in der Vorbereitungsphase er-folgt ist), wie die Ergebnisse präsentiert werden, damit sie einem größeren Kreis zugänglich gemacht werden können. Insgesamt sind mehrere Schulstunden notwendig (Grundfragen und Erstellen der Fra-gebögen; Interviews durchführen; Auswertung und Präsentation).Weitere für die Einstiegsaufgabe des Kapitels weiterführende Impulse liefern die sechs abgedruckten Gestaltungen der Jugendlichen auf Seite 45 hinsichtlich der Frage, was sie mit Gott verbinden. Die mit-tels der vorausgegangenen Doppelseite gewonnenen Erkenntnisse können hier angewandt werden, sodass das Symbolische innerhalb des Vergleichs der Gestaltungen in Aufgabe 4 besser nachvollzogen werden kann, Rückbezüge zu den Gottesvorstellungen in den biblischen, literarischen Texten oder Ge-beten entdeckt werden und die Titelfindung erleichtern. An dieser Stelle des Lernweges können die SuS nun selber aktiv werden und eigene Gestaltungen entwickeln (Aufgabe 5). Im Sinne einer Siche-rung des eigenen Erkenntnisprozesses bzw. des eigenen Standpunktes ist es wichtig, dass die SuS in einem kurzen Text ihre Gestaltung erläutern. Das Moment mal! kann diesen Gestaltungsprozess eröff-nen und Vorüberlegungen anstoßen. Eine Alternative kann an dieser Stelle auch die erste Aufgabe der Rubrik Wissen sein (S. 47). Ebenso finden sich unter der Rubrik Anwenden gute Impulse für die Präsen-tation der Gestaltungen der SuS in Form einer Ausstellung.

Lösungen zu den Aufgaben

Aufgabe 1Beispiele:• Gott als Begleiter in schweren Lebenslagen• Gott, der da ist, wenn sonst keiner da ist• Gott als das große Rätsel• Gott als einer, der bei glücklichen Lebenswenden seine Hand im Spiel hatte• …

Mögliche Vergleichspunkte:• Alter der Menschen• religiös erzogen oder nicht• positive oder negative Gottesvorstellung

Aufgabe 2Beispiele für Veränderungen:• Verlust des Glaubens an Gott• Entwöhnung von Glaubens- und Gebetspraxis• Heirat eines nicht gläubigen Partners/einer nicht gläubigen Partnerin• Intensivierung oder Entstehen einer Gottesbeziehung durch den Kontakt eigener Kinder im Kinder-

garten mit religiösen Fragen• Intensivierung oder Entstehen einer Gottesbeziehung durch einen gläubigen Partner/eine gläubige

Partnerin• Erfahrungen von Bewahrt-worden-Sein• Erfahrungen in der Konfirmandenzeit• …

21

Welche Bilder haben Menschen von Gott?  2

DO01007304_004_032_Kap02.indd 21 03.02.2020 08:22:08

Page 24: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

Aufgabe 3Mögliche Kategorien für die Zusammenfassung:• Gott als Person• Gott als Prinzip• Gott als nicht existent• Gott als Gesprächspartner im Gebet• Ursachen für Veränderungen von Gottesbildern• …

Aufgabe 4Beispielhafte Titel von links oben nach rechts unten:• Gott – ein Baum, der Schutz bietet und bei dem man sich anlehnen kann • Gott – Schutz für die ganze Welt• Gott – „always there for you“• Gott – Wer ist das?• Gott – die Liebe, die alles zum Leuchten bringt• Gott – der Unfassbare

Aufgabe 5Kriterium für eine gute Gestaltung ist die Passung zwischen Bild und Erklärtext.

Möglicher Unterrichtsverlauf

Wie stellen sich Menschen Gott vor?

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

1 Was verbindest du mit Gott? – SuS notieren eine Antwort für sich (Moment mal!)

2 Vorbereitung von Interviews: Erstellen eines gemeinsamen Leit-fadens

S. 44

außerhalb des RU

Durchführung der Interviews

3 Auswertung der Interviews S. 34, Aufgaben 1 und 2

4 Vorbereitung der Präsentation der Ergebnisse S. 45, Aufgabe 3

5 Fremde und eigene Gestaltungen von Gottesvorstellungen S. 45, Aufgaben 4 und 5

Welche Bilder haben Menschen von Gott? – zu Doppelseite 46/47

GrundsätzlichesDen differenzierten Rückblick auf das Kapitel ermöglicht diese Doppelseite. Die Abbildung der großen Allah-Kalligrafie in der Eski Cami (der „Alten Moschee“ in Edirne/Westtürkei) und der Fokus der ab-schließenden Aufgabe führen zur Einstiegsaufgabe zurück. Dort hatte der muslimische Mitschüler Mehmet darauf hingewiesen, dass es im Islam verboten sei, Bilder von Gott zu malen (SB S. 30). Die Kalligrafie als Folge des Bilderverbots kann den unterschiedlichen Umgang mit dem Bilderverbot ver-anschaulichen.Im Judentum wird der Umgang mit JHWH anders gehandhabt: Der Name Gottes taucht in Schmuck-form niemals auf. Er gilt auch in geschriebener Form als „heilig“. (Der freiere Umgang von Marc Chagall mit diesem Namen – siehe seine Lithographie „Mose und der brennende Dornbusch“ – steht auf einem anderen Blatt). Auf der rechten Seite finden sich weiterführende Aufgaben unter den Rubriken Wissen, Können und Anwenden. Im Rahmen des LBs wurden geeignete Einbettungen dieser Aufgaben in den Lernprozess der Doppelseiten bereits vorgeschlagen.

22

2  Welche Bilder haben Menschen von Gott?

DO01007304_004_032_Kap02.indd 22 03.02.2020 08:22:08

Page 25: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

HintergrundinformationenDie SuS erkennen an der Kalligrafie, wie dieses Verbot im Islam umgesetzt wird, und sollen nun die Vor- und Nachteile dieser Darstellungsart tabellarisch auflisten.Im Anschluss an eine solche Tabelle können die SuS eine ähnliche Tabelle über die Vor- und Nachteile bildlicher Darstellungen von Gott machen. Dazu lässt sich einerseits auf die anthropomorphen Bilder eingehen (z. B. SB S. 28, 30, 43), aber auch auf die symbolischen Darstellungen (z. B. SB S. 28, 31, 43,45). Der Verweis auf die evangelisch-reformierte Kirche wird grundlegende Informationen nötig machen, zumindest in Gegenden, in denen es keine evangelisch-reformierten Gemeinden gibt. Hier kann man einen Rechercheauftrag für alle SuS erteilen oder aber ein Referat vergeben. Im Zusammenhang mit dem strikten Einhalten des Bilderverbotes ist mindestens darauf hinzuweisen, dass die evangelisch-re-formierten Kirchen in der Regel sehr viel nüchterner ausgestattet sind als evangelisch-lutherische oder römisch-katholische Kirchen und dass man in ihnen selbst Kruzifixe oder andere Darstellungen nicht findet. Möglicherweise ist eine Exkursion mit kirchenpädagogischem Ansatz in einer nahe gelegenen evangelisch-reformierten Kirche durchführbar (Literaturtipp: Alfred Rauhaus: Kleine Kirchenkunde. Re-formierte Kirchen von innen und außen, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2007). In Moment mal! 2 ist im Kapitel „Wie modern muss die Kirche sein?“ eine Doppelseite der ev.-reformierten Konfession gewidmet. Ein Vorschlag für eine Klassenarbeit zu diesem Kapitel steht im Zusatzmaterial (ZM 9) zur Verfügung.

Lösung zur Aufgabe

Folgende Aspekte können hier angeführt werden:

Vorteile Nachteile

dekorativ zu schlicht

kunstvoll nicht anschaulich

drückt eine Botschaft klar aus engt das Nachdenken ein

ist klar wirkt dominant

berücksichtigt das Bilderverbot ist nicht individuell

legt Gott nicht fest Größe ist auch eine Festlegung

Möglicher Unterrichtsverlauf

Welche Bilder haben Menschen von Gott?

Lernschritt Inhalt Material, Aufgabe

1 Welche Bilder von gibt es im Islam? S. 46

2 Vor- und Nachteile S. 46, Aufgabe

3 Aufnehmen der Ausgangsfrage S. 47, Können, erste Aufgabe

Übersicht über die Arbeitsblätter/Kopiervorlagen

ZM 1 Biblische Verse zu den EinstiegsbildernZM 2 Verschiedene Übersetzungen von Dtn 5,6‒9a ZM 3 Stimmt so doch gar nicht!ZM 4 Lied: Bist du ein Haus aus dicken Steinen …ZM 5 Blüte zum VaterunserZM 6 Psalm 23 als RapZM 7 Erntedank – Ein Lückentext ZM 8 GottesvorstellungenZM 9 Klassenarbeit im Fach Religion

23

Welche Bilder haben Menschen von Gott?  2

DO01007304_004_032_Kap02.indd 23 03.02.2020 08:22:08

Page 26: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann Textquelle: BasisBibel, Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft 2012

Name: Klasse: Datum: ZM 1 2

Biblische Verse zu den Einstiegsbildern

Die Bäume des Herrn erhalten Wasser genug, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.

(Ps 104,16)

Und Jesus schrie laut: „Vater, in deine Hände gebe ich mein Leben.“ Nach diesen Worten starb er.

(Lk 23,46)

Ihr Lieben, wir wollen einander lieben. Denn die Liebe kommt von Gott. Und wer liebt, hat Gott zum Vater und kennt ihn.

(1 Joh 4,7)

Seht doch! Die Stunde kommt, ja, sie ist schon da: Man wird euch auseinandertreiben, jeden dorthin, wo er herkommt. Und mich lasst ihr allein zurück! Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.

(Joh 16,32)

Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.

(Dtn 6,5)

Und Gott sprach: „Die Erde soll Pflanzen sprießen lassen, Gewächse, die Samen tragen. Sie soll auch Bäume hervorbringen mit eigenen Früchten und Samen in den Früchten!“ Und so geschah es. Die Erde brachte Pflanzen hervor, Gewächse mit ihrem eigenen Samen in den Früchen. Und Gott sah, dass es gut war.

(Gen 1,11‒12)

Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine, der selbst Gott und Stellvertreter des Vaters ist – der hat uns über ihn Auskunft gegeben.

(Joh 1,18)

Wenn du aber daselbst den Herrn, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, ja wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele.

(Dtn 4,29)

Aufgaben für eine zugeteilte Bibelstelle 1. Benenne das Gottesbild des Bibelverses. 2. Ordne es den Bildern auf Seite 28 zu.

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann

Name: Klasse: Datum: ZM 2 2

Verschiedene Übersetzungen von Dtn 5,6‒9a Übersetzung nach Martin Luther (2017) Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis machen in irgendeiner Gestalt, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist. Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. Die Bibel. nach Martin Luthers Übersetzung. Lutherbibel. revidiert 2017, Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft 2016

Einheitsübersetzung (2016) [offizielle Übersetzung für die Katholische Kirche] Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Kultbild machen, keine Gestalt von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen. Die Bibel. Einheitsübersetzung. Neuausgabe 2016, Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Bibel in gerechter Sprache (2006) [Übersetzung evangelischer, katholischer und jüdischer Wissenschaftler] Ich bin Adonaj*, deine Gottheit, weil ich dich aus Ägypten, dem Haus der Sklavenarbeit, befreit habe. Für dich soll es keine anderen Gottheiten geben – mir ins Angesicht. Mache dir kein Kultbild noch irgendeine Gestalt dessen, was im Himmel oben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde ist. Beuge dich ihnen nicht, arbeite nicht für sie. Ulrike Bail (Hrsg.), Bibel in gerechter Sprache, Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus 2006

Zürcher Bibel (2007) [Übersetzung, die in evangelisch-reformierten Kirchen gebräuchlich ist] Ich bin der HERR, dein Gott, der dich herausgeführt hat aus dem Land Ägypten, aus einem Sklavenhaus. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Gottesbild machen, keinerlei Abbild von etwas, was oben im Himmel, was unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist. Du sollst dich nicht niederwerfen vor ihnen und ihnen nicht dienen. Hrsg. Kirchenrat der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, Zürcher Bibel, Zürich: Theologischer Verlag/Genossenschaft Verl. der Zürcher Bibel (2007)

Die Schrift – verdeutscht von Buber/Rosenzweig (12. Aufl. 1997) [poetische Übersetzung, die den hebräischen Urtext besonders zur Geltung bringt] ICH bin dein Gott, der dich führte aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Dienstbarkeit. Nicht sei dir andere Gottheit mir ins Angesicht. Nicht mache dir Schnitzgebild, – alle Gestalt des, was im Himmel oben, was auf Erden unten, was im Wasser unter der Erde ist, neige dich ihnen nicht, diene ihnen nicht. Die Schrift – verdeutscht von Martin Buber/ Franz Rosenzweig, Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 12. Aufl. 1997

*Adonaj, wörtlich: HERR, sprechen Jüdinnen und Juden, wenn sie im hebräischen Bibeltext den Namen Gottes (JHWH) sehen. Damit sie daran erinnert werden, sind im hebräischen Schriftbild die Buchstaben JHWH mit den Vokalen versehen, die zu Adonaj gehören. Luther hat aus Respekt vor dem Namen Gottes im Deutschen immer mit Herr (siehe Info-Text S. 121) übersetzt. Aufgabe Lies die Übersetzungen. Markiere Unterschiede farbig in den Versen.

DO01007304_004_032_Kap02.indd 24 03.02.2020 08:22:08

Page 27: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann Textquelle: BasisBibel, Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft 2012

Name: Klasse: Datum: ZM 1 2

Biblische Verse zu den Einstiegsbildern

Die Bäume des Herrn erhalten Wasser genug, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat.

(Ps 104,16)

Und Jesus schrie laut: „Vater, in deine Hände gebe ich mein Leben.“ Nach diesen Worten starb er.

(Lk 23,46)

Ihr Lieben, wir wollen einander lieben. Denn die Liebe kommt von Gott. Und wer liebt, hat Gott zum Vater und kennt ihn.

(1 Joh 4,7)

Seht doch! Die Stunde kommt, ja, sie ist schon da: Man wird euch auseinandertreiben, jeden dorthin, wo er herkommt. Und mich lasst ihr allein zurück! Aber ich bin nicht allein, denn der Vater ist bei mir.

(Joh 16,32)

Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.

(Dtn 6,5)

Und Gott sprach: „Die Erde soll Pflanzen sprießen lassen, Gewächse, die Samen tragen. Sie soll auch Bäume hervorbringen mit eigenen Früchten und Samen in den Früchten!“ Und so geschah es. Die Erde brachte Pflanzen hervor, Gewächse mit ihrem eigenen Samen in den Früchen. Und Gott sah, dass es gut war.

(Gen 1,11‒12)

Kein Mensch hat Gott jemals gesehen. Nur der Eine, der selbst Gott und Stellvertreter des Vaters ist – der hat uns über ihn Auskunft gegeben.

(Joh 1,18)

Wenn du aber daselbst den Herrn, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, ja wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele.

(Dtn 4,29)

Aufgaben für eine zugeteilte Bibelstelle 1. Benenne das Gottesbild des Bibelverses. 2. Ordne es den Bildern auf Seite 28 zu.

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann

Name: Klasse: Datum: ZM 2 2

Verschiedene Übersetzungen von Dtn 5,6‒9a Übersetzung nach Martin Luther (2017) Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Bildnis machen in irgendeiner Gestalt, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist. Du sollst sie nicht anbeten noch ihnen dienen. Die Bibel. nach Martin Luthers Übersetzung. Lutherbibel. revidiert 2017, Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft 2016

Einheitsübersetzung (2016) [offizielle Übersetzung für die Katholische Kirche] Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Kultbild machen, keine Gestalt von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen. Die Bibel. Einheitsübersetzung. Neuausgabe 2016, Katholische Bibelanstalt GmbH, Stuttgart

Bibel in gerechter Sprache (2006) [Übersetzung evangelischer, katholischer und jüdischer Wissenschaftler] Ich bin Adonaj*, deine Gottheit, weil ich dich aus Ägypten, dem Haus der Sklavenarbeit, befreit habe. Für dich soll es keine anderen Gottheiten geben – mir ins Angesicht. Mache dir kein Kultbild noch irgendeine Gestalt dessen, was im Himmel oben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde ist. Beuge dich ihnen nicht, arbeite nicht für sie. Ulrike Bail (Hrsg.), Bibel in gerechter Sprache, Gütersloh: Gütersloher Verl.-Haus 2006

Zürcher Bibel (2007) [Übersetzung, die in evangelisch-reformierten Kirchen gebräuchlich ist] Ich bin der HERR, dein Gott, der dich herausgeführt hat aus dem Land Ägypten, aus einem Sklavenhaus. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir. Du sollst dir kein Gottesbild machen, keinerlei Abbild von etwas, was oben im Himmel, was unten auf der Erde oder was im Wasser unter der Erde ist. Du sollst dich nicht niederwerfen vor ihnen und ihnen nicht dienen. Hrsg. Kirchenrat der Evangelisch-Reformierten Landeskirche des Kantons Zürich, Zürcher Bibel, Zürich: Theologischer Verlag/Genossenschaft Verl. der Zürcher Bibel (2007)

Die Schrift – verdeutscht von Buber/Rosenzweig (12. Aufl. 1997) [poetische Übersetzung, die den hebräischen Urtext besonders zur Geltung bringt] ICH bin dein Gott, der dich führte aus dem Land Ägypten, aus dem Haus der Dienstbarkeit. Nicht sei dir andere Gottheit mir ins Angesicht. Nicht mache dir Schnitzgebild, – alle Gestalt des, was im Himmel oben, was auf Erden unten, was im Wasser unter der Erde ist, neige dich ihnen nicht, diene ihnen nicht. Die Schrift – verdeutscht von Martin Buber/ Franz Rosenzweig, Stuttgart: Deutsche Bibelgesellschaft, 12. Aufl. 1997

*Adonaj, wörtlich: HERR, sprechen Jüdinnen und Juden, wenn sie im hebräischen Bibeltext den Namen Gottes (JHWH) sehen. Damit sie daran erinnert werden, sind im hebräischen Schriftbild die Buchstaben JHWH mit den Vokalen versehen, die zu Adonaj gehören. Luther hat aus Respekt vor dem Namen Gottes im Deutschen immer mit Herr (siehe Info-Text S. 121) übersetzt. Aufgabe Lies die Übersetzungen. Markiere Unterschiede farbig in den Versen.

DO01007304_004_032_Kap02.indd 25 03.02.2020 08:22:08

Page 28: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann

Name: Klasse: Datum: ZM 3 2

Stimmt so doch gar nicht!

Info: Bilder von Gott Gott kann und soll man nicht darstellen. An dieses Gebot haben sich Juden zu allen Zeiten gehalten. Auch im Tempel in Bethlehem gab es keine bildlichen Darstellungen von Gott. Muslime sehen es genauso. Auch Christen fertigten mehrere hundert Jahre keine Bildnisse von Gott an. Im frühen Mittelalter fand man viele Argumente, weshalb Gottes-Darstellungen dennoch erlaubt wären, zum Beispiel: Bilder helfen Menschen, die nicht sehen können, sich etwas vorzustellen. Oder: Jesus war Mensch und Sohn – und den Menschen kann man schließlich darstellen. Oder: Jeder weiß doch, dass ein gemaltes Bild nur ein Bild ist und sonst nichts. Juden, Muslimen und evangelisch-reformierten Christen leuchten diese Argumente sehr ein.

Aufgabe Im Info-Text haben sich fünf Fehler eingeschlichen. Finde sie! Vergleiche dazu diese Version mit der im Buch auf Seite 32. Markiere die Fehler oben im Text. Notiere dann die falschen und dahinter die korrekten Worte.

1.falsch: richtig:

2. falsch: richtig:

3. falsch: richtig:

4. falsch: richtig:

5. falsch: richtig:

Lösungen: Gebot Verbot Bethlehem Jerusalem sehen lesen Sohn Mensch (fehlendes Wort) nicht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann Textquelle: Bist du ein Haus aus dicken Steinen. Text: Reinhard Bäcker © Menschenkinder Verlag und Vertrieb Gesellschaft, aus: CD „Viele kleine Leute“, Menschenkinder Verlag

Name: Klasse: Datum: ZM 4 2

Lied: Bist du ein Haus aus dicken Steinen … Refrain: Mein Gott! Ich kann dich gar nicht sehen, und doch sagst du: Ich bin bei dir. Mein Gott! Wie soll ich das verstehen? Ich bitte dich: Komm, zeig es mir! Mein Gott! Wie soll ich das verstehen? Ich bitte dich: Komm, zeig es mir! 1. Bist du ein Haus aus dicken Steinen mit Fenster und mit einem Dach? Gibst du den Großen und den Kleinen stets ein Zuhause Tag und Nacht? Gibst du den Großen und den Kleinen stets ein Zuhause Tag und Nacht? 2. Bist du ein Lied, das alle singen, weil seine Melodie so schön, bei dem wir lachen, tanzen, springen und lauter gute Dinge sehn, bei dem wir lachen, tanzen, springen und lauter gute Dinge sehn? 3. Bist du ein Licht mit bunten Strahlen, das meinen dunklen Weg erhellt? Kann ich dich wie die Sonne malen, die morgens in mein Zimmer fällt, kann ich dich wie die Sonne malen, die morgens in mein Zimmer fällt? 4. Bist du ein Schiff mit starken Masten, das auch im größten Sturm nicht sinkt und allen, die in Angst geraten, die wunderbare Rettung bringt, und allen, die in Angst geraten, die wunderbare Rettung bringt? 5. Bist du ein Freund, dem ich vertraue und dem ich alles sagen kann, mit dem ich eine Bude baue und über Mauern springen kann, mit dem ich eine Bude baue und über Mauern springen kann? Aufgaben 1. Markiere die fünf Bilder für Gott in den einzelnen Strophen des Liedes. 2. Erkläre, was die einzelnen Strophen über Gott aussagen können. 3. Welche der beiden Strophen würde Rainer Oberthür gefallen? Begründe deine Meinung. 4. Nimm Stellung zum Refrain.

DO01007304_004_032_Kap02.indd 26 03.02.2020 08:22:08

Page 29: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann

Name: Klasse: Datum: ZM 3 2

Stimmt so doch gar nicht!

Info: Bilder von Gott Gott kann und soll man nicht darstellen. An dieses Gebot haben sich Juden zu allen Zeiten gehalten. Auch im Tempel in Bethlehem gab es keine bildlichen Darstellungen von Gott. Muslime sehen es genauso. Auch Christen fertigten mehrere hundert Jahre keine Bildnisse von Gott an. Im frühen Mittelalter fand man viele Argumente, weshalb Gottes-Darstellungen dennoch erlaubt wären, zum Beispiel: Bilder helfen Menschen, die nicht sehen können, sich etwas vorzustellen. Oder: Jesus war Mensch und Sohn – und den Menschen kann man schließlich darstellen. Oder: Jeder weiß doch, dass ein gemaltes Bild nur ein Bild ist und sonst nichts. Juden, Muslimen und evangelisch-reformierten Christen leuchten diese Argumente sehr ein.

Aufgabe Im Info-Text haben sich fünf Fehler eingeschlichen. Finde sie! Vergleiche dazu diese Version mit der im Buch auf Seite 32. Markiere die Fehler oben im Text. Notiere dann die falschen und dahinter die korrekten Worte.

1.falsch: richtig:

2. falsch: richtig:

3. falsch: richtig:

4. falsch: richtig:

5. falsch: richtig:

Lösungen: Gebot Verbot Bethlehem Jerusalem sehen lesen Sohn Mensch (fehlendes Wort) nicht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann Textquelle: Bist du ein Haus aus dicken Steinen. Text: Reinhard Bäcker © Menschenkinder Verlag und Vertrieb Gesellschaft, aus: CD „Viele kleine Leute“, Menschenkinder Verlag

Name: Klasse: Datum: ZM 4 2

Lied: Bist du ein Haus aus dicken Steinen … Refrain: Mein Gott! Ich kann dich gar nicht sehen, und doch sagst du: Ich bin bei dir. Mein Gott! Wie soll ich das verstehen? Ich bitte dich: Komm, zeig es mir! Mein Gott! Wie soll ich das verstehen? Ich bitte dich: Komm, zeig es mir! 1. Bist du ein Haus aus dicken Steinen mit Fenster und mit einem Dach? Gibst du den Großen und den Kleinen stets ein Zuhause Tag und Nacht? Gibst du den Großen und den Kleinen stets ein Zuhause Tag und Nacht? 2. Bist du ein Lied, das alle singen, weil seine Melodie so schön, bei dem wir lachen, tanzen, springen und lauter gute Dinge sehn, bei dem wir lachen, tanzen, springen und lauter gute Dinge sehn? 3. Bist du ein Licht mit bunten Strahlen, das meinen dunklen Weg erhellt? Kann ich dich wie die Sonne malen, die morgens in mein Zimmer fällt, kann ich dich wie die Sonne malen, die morgens in mein Zimmer fällt? 4. Bist du ein Schiff mit starken Masten, das auch im größten Sturm nicht sinkt und allen, die in Angst geraten, die wunderbare Rettung bringt, und allen, die in Angst geraten, die wunderbare Rettung bringt? 5. Bist du ein Freund, dem ich vertraue und dem ich alles sagen kann, mit dem ich eine Bude baue und über Mauern springen kann, mit dem ich eine Bude baue und über Mauern springen kann? Aufgaben 1. Markiere die fünf Bilder für Gott in den einzelnen Strophen des Liedes. 2. Erkläre, was die einzelnen Strophen über Gott aussagen können. 3. Welche der beiden Strophen würde Rainer Oberthür gefallen? Begründe deine Meinung. 4. Nimm Stellung zum Refrain.

DO01007304_004_032_Kap02.indd 27 03.02.2020 08:22:08

Page 30: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann

Name: Klasse: Datum: ZM 5 2

Blüte zum Vaterunser

Aufgabe Gestaltet in Gruppen zu jeder der sieben Bitten des Vaterunsers ein Blütenblatt. Setzt die Blüte hinterher zusammen und füllt die Mitte der Blüte passend aus.

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann Textquelle: Psalm 23 als Rap. Text: Michael Bülow (Ev.-Luth. Kreuzkirchengemeinde (SELK), Witten), unter: https://halleluja-division.de.tl/Psalm-23-_-in-verschiedenen-Textfassungen.htm (26.05.2019)

Name: Klasse: Datum: ZM 6 2

Psalm 23 als Rap Der HERR ist mein Hirte, mir wird nie was fehlen; ich brauche mich nicht durch das Leben zu quälen! Und brechen auch Brücken und gibt's keinen Steg, ER führt mich doch immer, ER weiß einen Weg. Wo grün mir das Gras wächst auf Wiesen und Weiden, 5 da lässt ER mich rasten, ich werde nichts leiden. Erquicken will ER mich und heilen die Seele, ER will, dass mir nie eine Straße hier fehle. Und ist es auch finster und dunkel um mich, so ist ER doch bei mir und wendet sich nicht 10 von mir ab oder weg, denn ER bleibt stets bei mir, ich weiß ganz bestimmt: DU bist allezeit hier. DU schützt mich und stützt mich mit Stab und mit Stecken, DU rufst mich und willst mein Vertrauen erwecken. Und vor meinen Feinden, vor denen mir graut, 15 hast DU deinen Tisch für mich längst gebaut. DU salbest mein Haupt und schenkst mir voll ein, ich werde für immer als Gast bei DIR sein. Barmherzig und gut sein, das kann mir gelingen, mein ganzes Leben – ich darf es DIR bringen. 20 Ich will bei DIR bleiben und nie von DIR lassen, ich freu' mich und kann es im Leben nicht fassen: DU bist ja der Hirte und bist mir nicht fern, ich will bei DIR bleiben – im Hause des HERRN. Aufgaben 1. Vergleiche den Rap mit Psalm 23. Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede. 2. Würde es dir gefallen, wenn im Gottesdienst Texte als Rap vorgetragen werden? Begründe deine

Meinung.

DO01007304_004_032_Kap02.indd 28 03.02.2020 08:22:09

Page 31: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann

Name: Klasse: Datum: ZM 5 2

Blüte zum Vaterunser

Aufgabe Gestaltet in Gruppen zu jeder der sieben Bitten des Vaterunsers ein Blütenblatt. Setzt die Blüte hinterher zusammen und füllt die Mitte der Blüte passend aus.

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann Textquelle: Psalm 23 als Rap. Text: Michael Bülow (Ev.-Luth. Kreuzkirchengemeinde (SELK), Witten), unter: https://halleluja-division.de.tl/Psalm-23-_-in-verschiedenen-Textfassungen.htm (26.05.2019)

Name: Klasse: Datum: ZM 6 2

Psalm 23 als Rap Der HERR ist mein Hirte, mir wird nie was fehlen; ich brauche mich nicht durch das Leben zu quälen! Und brechen auch Brücken und gibt's keinen Steg, ER führt mich doch immer, ER weiß einen Weg. Wo grün mir das Gras wächst auf Wiesen und Weiden, 5 da lässt ER mich rasten, ich werde nichts leiden. Erquicken will ER mich und heilen die Seele, ER will, dass mir nie eine Straße hier fehle. Und ist es auch finster und dunkel um mich, so ist ER doch bei mir und wendet sich nicht 10 von mir ab oder weg, denn ER bleibt stets bei mir, ich weiß ganz bestimmt: DU bist allezeit hier. DU schützt mich und stützt mich mit Stab und mit Stecken, DU rufst mich und willst mein Vertrauen erwecken. Und vor meinen Feinden, vor denen mir graut, 15 hast DU deinen Tisch für mich längst gebaut. DU salbest mein Haupt und schenkst mir voll ein, ich werde für immer als Gast bei DIR sein. Barmherzig und gut sein, das kann mir gelingen, mein ganzes Leben – ich darf es DIR bringen. 20 Ich will bei DIR bleiben und nie von DIR lassen, ich freu' mich und kann es im Leben nicht fassen: DU bist ja der Hirte und bist mir nicht fern, ich will bei DIR bleiben – im Hause des HERRN. Aufgaben 1. Vergleiche den Rap mit Psalm 23. Nenne Gemeinsamkeiten und Unterschiede. 2. Würde es dir gefallen, wenn im Gottesdienst Texte als Rap vorgetragen werden? Begründe deine

Meinung.

DO01007304_004_032_Kap02.indd 29 03.02.2020 08:22:09

Page 32: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann Textquelle: Das Erntedankfest, unter: https://www.wasistwas.de/archiv-geschichte-details/das-erntedankfest.html

Name: Klasse: Datum: ZM 7 2

Erntedank – Ein Lückentext

Das Erntedankfest ist eines der ältesten Feste überhaupt. Früher lebten viele Menschen auf dem Land. Im

Winter waren sie von der eingebrachten (1) abhängig. Deshalb dankten sie

(2) am Ende der Erntezeit für das Gedeihenlassen der Früchte. Das Erntedankfest zeigt,

dass das tägliche (3) eben gar nicht so alltäglich ist, sondern hart erarbeitet werden muss.

Die Idee des Erntedankfestes geht wahrscheinlich auf vorchristliche Religionen zurück. Schon im Judentum 5

und in römischen Religionen feierte man im Herbst die lebensnotwendigen, reichen (4) der

Erde. Das bei uns verbreitete Erntedankfest geht vermutlich auf römisches Brauchtum zurück und wird seit

dem 3. Jahrhundert nach Christi Geburt gefeiert. Erntedank in den christlichen Kirchen In der evangelischen Kirche feiert man Erntedank am (5) nach Michaelis 10

(29. September). In der katholischen Kirche gibt es keinen festgelegten Termin, meistens ist es aber der erste

Sonntag im Oktober. Körbe mit Früchten oder eine Erntekrone werden an den Altar gebracht. Die Krone ist aus

Ähren geflochten und mit Feldfrüchten geschmückt. Im (6) wird Gott für

die gute Ernte gedankt. In manchen Gemeinden werden (7) mit

Festessen und Tanz gefeiert, in ländlichen Gegenden gibt es Jahrmärkte und es ist Brauch, 15

(8) auf dem Feld zu verbrennen. Erntedank früher und andernorts Die Erntefeste sind in früheren Jahrhunderten durch die Gutsherren entstanden, die alle Mägde und Knechte

zum Beispiel mit Erntebier und einem festlichen Essen bewirteten.

In Schottland gibt es übrigens heute noch zum Erntedankfest die Ernte-Suppe Hotch-Potch. Eine Suppe aus 20

frischem Fleisch und den besten Gartengemüsen. Sie ist eine Spezialität und gilt als besonders heilkräftig.

In einigen Landstrichen wird aus den letzten Strohgarben eine Erntepuppe hergestellt, die als Opfergabe auf

dem Feld bleibt. Anderswo wird die Erntepuppe zum Fest mitgenommen. Heute sieht man noch manchmal

solche Puppen auf dem Feld. Die sind dann meistens aus Strohballen gefertigt.

So unterschiedlich das (9) in den verschiedenen Regionen und Ländern auch 25

ist, eines ist überall gleich: Am Erntedankfest bedanken sich die Menschen bei Gott für die Erde und ihre

Früchte und für die Fülle an Früchten und , die es bei uns gibt. Aufgabe Lies den Text und fülle die Lücken aus. Der Wortspeicher kann dir helfen.

Brot, Strohpuppen, Gottesdienst, Gaben, Nahrungsmitteln, Ernte, Gott, ersten Sonntag, Brauchtum, Gottesdienste

Lösungen: (1) Ernte; (2) Gott; (3) Brot; (4) Gaben; (5) ersten Sonntag; (6) Gottesdienst; (7) Gottesdienste; (8) Strohpuppen; (9) Brauchtum; (10) Nahrungsmitteln

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann Textquelle: Gaby von Thun: Der liebe Gott sieht aus wie ein Elefant, oder? Kinder machen sich ein Bild von Gott, Reinbek bei Hamburg: Wunderlich 2008, S. 50, 48, 100, 94, 14

Name: Klasse: Datum: ZM 8 2

Gottesvorstellungen „Es gibt Momente, in denen wir verzweifelt sind und jemanden brauchen, dem wir unsere Sorgen anvertrauen können. Wir brauchen jemanden, der uns versteht. In diesen Zeiten steht uns Gott immer beiseite und hilft uns, mit diesen Situationen klarzukommen: Wir fühlen uns von Gott gehalten.“ Teresa, 14 Jahre „Ich glaube an Gott, der uns beschützt und Frieden will, seine Hand ist ein Friedenszeichen und ein Zeichen, das uns begrüßt, zusammenhält und festhält. Mein Glaube ist auch, dass wir mit Gott in Verbindung treten können, wenn wir ihn brauchen. Gott ist eine Hand, die nur Gutes will.“ Josefin, 12 Jahre „Gott ist wie eine strahlende Blume, die über alle Bewohner der Erde wacht. Ob weiß oder schwarz, ob gut oder böse. Gott ist für alle da und bietet jedem Schutz.“ Julia, 14 Jahre „Ich glaube an Gott. Ich kann ihn mir nicht richtig vorstellen. Ich denke, er ist ein großer gelber Punkt, aber er ist auch nicht die Sonne. Diesen gelben Punkt stelle ich mir wunderschön vor, er leuchtet und schimmert.“ anonym Frage: Hast du Gott schon mal gespürt? Wo war das? Antwort von Bilal (9 Jahre): In der Moschee, als ich ganz viel für meine Vorfahren betete. „Ich sehe Gott als eine Energiequelle, die ich als Schleier um unsere Erde dargestellt habe. Doch für das alles, was sich auf der Erde und im Alltag der Menschheit abspielt wie: Kriege, Streit, Liebe, Freundschaften, Familien, Kulturen, Essen und Trinken sind die Lebewesen, die auf unserer Erde existieren, selbst verantwortlich. Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal.“ Lisa, 13 Jahre Aufgaben 1. Lies die Zitate. 2. Wähle zwei aus, die du besonders findest. Begründe deine Wahl.

DO01007304_004_032_Kap02.indd 30 03.02.2020 08:22:09

Page 33: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann Textquelle: Das Erntedankfest, unter: https://www.wasistwas.de/archiv-geschichte-details/das-erntedankfest.html

Name: Klasse: Datum: ZM 7 2

Erntedank – Ein Lückentext

Das Erntedankfest ist eines der ältesten Feste überhaupt. Früher lebten viele Menschen auf dem Land. Im

Winter waren sie von der eingebrachten (1) abhängig. Deshalb dankten sie

(2) am Ende der Erntezeit für das Gedeihenlassen der Früchte. Das Erntedankfest zeigt,

dass das tägliche (3) eben gar nicht so alltäglich ist, sondern hart erarbeitet werden muss.

Die Idee des Erntedankfestes geht wahrscheinlich auf vorchristliche Religionen zurück. Schon im Judentum 5

und in römischen Religionen feierte man im Herbst die lebensnotwendigen, reichen (4) der

Erde. Das bei uns verbreitete Erntedankfest geht vermutlich auf römisches Brauchtum zurück und wird seit

dem 3. Jahrhundert nach Christi Geburt gefeiert. Erntedank in den christlichen Kirchen In der evangelischen Kirche feiert man Erntedank am (5) nach Michaelis 10

(29. September). In der katholischen Kirche gibt es keinen festgelegten Termin, meistens ist es aber der erste

Sonntag im Oktober. Körbe mit Früchten oder eine Erntekrone werden an den Altar gebracht. Die Krone ist aus

Ähren geflochten und mit Feldfrüchten geschmückt. Im (6) wird Gott für

die gute Ernte gedankt. In manchen Gemeinden werden (7) mit

Festessen und Tanz gefeiert, in ländlichen Gegenden gibt es Jahrmärkte und es ist Brauch, 15

(8) auf dem Feld zu verbrennen. Erntedank früher und andernorts Die Erntefeste sind in früheren Jahrhunderten durch die Gutsherren entstanden, die alle Mägde und Knechte

zum Beispiel mit Erntebier und einem festlichen Essen bewirteten.

In Schottland gibt es übrigens heute noch zum Erntedankfest die Ernte-Suppe Hotch-Potch. Eine Suppe aus 20

frischem Fleisch und den besten Gartengemüsen. Sie ist eine Spezialität und gilt als besonders heilkräftig.

In einigen Landstrichen wird aus den letzten Strohgarben eine Erntepuppe hergestellt, die als Opfergabe auf

dem Feld bleibt. Anderswo wird die Erntepuppe zum Fest mitgenommen. Heute sieht man noch manchmal

solche Puppen auf dem Feld. Die sind dann meistens aus Strohballen gefertigt.

So unterschiedlich das (9) in den verschiedenen Regionen und Ländern auch 25

ist, eines ist überall gleich: Am Erntedankfest bedanken sich die Menschen bei Gott für die Erde und ihre

Früchte und für die Fülle an Früchten und , die es bei uns gibt. Aufgabe Lies den Text und fülle die Lücken aus. Der Wortspeicher kann dir helfen.

Brot, Strohpuppen, Gottesdienst, Gaben, Nahrungsmitteln, Ernte, Gott, ersten Sonntag, Brauchtum, Gottesdienste

Lösungen: (1) Ernte; (2) Gott; (3) Brot; (4) Gaben; (5) ersten Sonntag; (6) Gottesdienst; (7) Gottesdienste; (8) Strohpuppen; (9) Brauchtum; (10) Nahrungsmitteln

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann Textquelle: Gaby von Thun: Der liebe Gott sieht aus wie ein Elefant, oder? Kinder machen sich ein Bild von Gott, Reinbek bei Hamburg: Wunderlich 2008, S. 50, 48, 100, 94, 14

Name: Klasse: Datum: ZM 8 2

Gottesvorstellungen „Es gibt Momente, in denen wir verzweifelt sind und jemanden brauchen, dem wir unsere Sorgen anvertrauen können. Wir brauchen jemanden, der uns versteht. In diesen Zeiten steht uns Gott immer beiseite und hilft uns, mit diesen Situationen klarzukommen: Wir fühlen uns von Gott gehalten.“ Teresa, 14 Jahre „Ich glaube an Gott, der uns beschützt und Frieden will, seine Hand ist ein Friedenszeichen und ein Zeichen, das uns begrüßt, zusammenhält und festhält. Mein Glaube ist auch, dass wir mit Gott in Verbindung treten können, wenn wir ihn brauchen. Gott ist eine Hand, die nur Gutes will.“ Josefin, 12 Jahre „Gott ist wie eine strahlende Blume, die über alle Bewohner der Erde wacht. Ob weiß oder schwarz, ob gut oder böse. Gott ist für alle da und bietet jedem Schutz.“ Julia, 14 Jahre „Ich glaube an Gott. Ich kann ihn mir nicht richtig vorstellen. Ich denke, er ist ein großer gelber Punkt, aber er ist auch nicht die Sonne. Diesen gelben Punkt stelle ich mir wunderschön vor, er leuchtet und schimmert.“ anonym Frage: Hast du Gott schon mal gespürt? Wo war das? Antwort von Bilal (9 Jahre): In der Moschee, als ich ganz viel für meine Vorfahren betete. „Ich sehe Gott als eine Energiequelle, die ich als Schleier um unsere Erde dargestellt habe. Doch für das alles, was sich auf der Erde und im Alltag der Menschheit abspielt wie: Kriege, Streit, Liebe, Freundschaften, Familien, Kulturen, Essen und Trinken sind die Lebewesen, die auf unserer Erde existieren, selbst verantwortlich. Jeder Mensch hat sein eigenes Schicksal.“ Lisa, 13 Jahre Aufgaben 1. Lies die Zitate. 2. Wähle zwei aus, die du besonders findest. Begründe deine Wahl.

DO01007304_004_032_Kap02.indd 31 03.02.2020 08:22:09

Page 34: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

© Ernst Klett Verlag GmbH, Stuttgart 2020 | www.klett.de | Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten.

Autorin: Imke Heidemann

Name: Klasse: Datum: ZM 9 2

Klassenarbeit im Fach Religion Thema: Welche Bilder haben Menschen von Gott?

Name: 1. Nenne vier biblische Bilder von Gott und gib an, aus welchem biblischen Buch oder aus welcher biblischen

Geschichte sie stammen. Bild von Gott Quelle

2. Fülle den Lückentext aus, indem du passende Begriffe einfügst. Bilder von Gott Gott kann und soll man nicht darstellen. An dieses haben sich Juden zu allen Zeiten

gehalten. Auch im Tempel gab es keine bildlichen Darstellungen von Gott.

Muslime sehen es genauso. Auch Christen fertigten mehrere hundert Jahre keine Bildnisse von Gott an. Im

frühen Mittelalter fand man viele Argumente, weshalb Gottes-Darstellungen dennoch erlaubt wären, zum

Beispiel: Bilder helfen Menschen, die nicht können, sich etwas vorzustellen. Oder:

Jesus war Mensch und , den Menschen kann man schließlich darstellen. Oder: Jeder weiß

doch, dass ein gemaltes Bild nur ein Bild ist und sonst nichts. Juden, Muslimen und evangelisch-reformierten

Christen leuchten diese Argumente ein. 3. Gottesbilder können sich im Laufe des Lebens verändern. Nenne mögliche Veränderungen und Gründe für

diese Veränderungen anhand von Beispielen auf einem Extrablatt. 4. Wie kann ich Gott erfahren? Das fragt sich auch Hugo. Lies den Text und beantworte die unten

aufgeführten Aufgaben.

Ich gehe in Mamas und Papas Arbeitszimmer. Da steht der Familiencomputer. Familiencomputer sagen meine Eltern immer, aber wie oft lassen sie mich noch gleich spielen? Dieses Mal will ich allerdings gar nicht spielen: Papa hat gesagt, dass manche Menschen an Gott glauben. Ich gebe Gott bei Google ein. Zum Glück lässt sich das leicht buchstabieren. Es erscheint eine Menge langer Worte, die ich überhaupt nicht verstehe. Zum Beispiel monotheistisch. Aber eine Sache finde ich trotzdem heraus: Gott ist Herr über Leben und Tod. Ich suche weiter online, dieses Mal in den Gelben Seiten. Bei Person gebe ich Gott ein und bei Adresse schreibe ich Himmel, aber das gibt null Treffer. Keine Telefonnummer, nix. Gott im Himmel! Das ist ja genauso schwer, wie eine Person zu finden, deren Anschrift die Erde ist. Hätte der Himmel doch wenigstens eine Postleitzahl oder einen Straßennamen gehabt. Zum Beispiel Paradies-Allée Nr. Unendlich.

Rainer Oberthür liest den Text. Was könnte er zu Hugos Suche sagen und was könnte er ihm auf die

Frage „Wie kann ich Gott erfahren?“ antworten? Schreibe einen Brief aus der Perspektive Rainer Oberthürs auf einem Extrablatt.

5. Erkläre, wie, wann und warum Menschen beten. Notiere deine Erklärungen auf einem Extrablatt. Nenne

dabei zwei Angaben pro Frage (wie, wann, warum).

DO01007304_004_032_Kap02.indd 32 03.02.2020 08:22:09

Page 35: Moment mal! 1 - Klett · Moment mal! 1 Evangelische Religion Moment mal! • Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden und miteinander vernetzen • aktiven und vielfältigen Religionsunterricht

1Moment mal!E v a n g e l i s c h e R e l i g i o n

Moment mal!• Kompetenzen und Wissen systematisch erwerden

und miteinander vernetzen• aktiven und vielfältigen Religionsunterricht mitgestalten• selbstständig und nachhaltig lernen• Methodenkompetenz erwerben• über „große Fragen“ nachdenken und diskutieren

Mom

ent

mal

!

1

Lehrerband

Lehr

erba

nd

W241061 TeildruckDie Verkaufsauflage erscheint unter der ISBN 978-3-12-007304-8

W i e b i n i c h g e m a c h t ?

W e l c h e B i l d e r h a b e n M e n s c h e n v o n G o t t ?

W e r w a r J e s u s ?W i e g e h e n w i r m i t e i n a n d e r u m ?

E v a n g e l i s c h – k a t h o l i s c h : W i e v e r s c h i e d e n s i n d w i r ?

DO01_3-12-007304_Umschlag.indd 2 03.02.2020 11:21:18