Momente einer Katastrophe - Wellteam · 2018. 1. 8. · snger Alex Ligertwood ist vor al-lem als...

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Sechs neue Auszubildende, davon fünf Industriekauf- leute und ein Informatikkaufmann, haben beim Well- pappenhersteller und –weiterverarbeiter Wellteam ihre Ausbildung gestartet. »Wellteam wächst stetig weiter und braucht qualifizierten Nachwuchs, den das Unternehmen am liebsten selbst ausbildet«, er- klärte Ausbildungsleiterin Iris König. Die Auszubil- denden betreuen neben ihren normalen Tätigkeiten in Eigenregie auch viele verschiedene Projekte, die Raum für Kreativität, Eigenverantwortung und selbst- ständige Arbeit schaffen. Außerdem werden in regel- mäßigen Schulungen internes Wissen, aber auch Ers- te-Hilfe-Maßnahmen oder Knigge-Regeln vermittelt. Insgesamt beschäftigt Wellteam 27 Auszubildende. Das Foto zeigt die Auszubildenden David Braun, Dila- ra Mutu, Jan Niehaus, Stefanie Reger, Dennis Sto- binski und Eva Szmit mit Ausbildungsleiterin Iris Kö- nig und IT-Ausbildungsbetreuer Jürgen Kohl. . Neue Auszubildende beim Wellteam

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Page 1: Momente einer Katastrophe - Wellteam · 2018. 1. 8. · snger Alex Ligertwood ist vor al-lem als Stimme von Santana be-kannt. Er singt im »Schiller« nicht nur, sondern spielt auch

Von Sophie H o f f m e i e r

H e r f o r d (HK). Zwei Le-genden aus dem Musikge-schäft waren am Freitag zuGast im »Schiller«. Brian Au-ger und Alex Ligertwood zeig-ten, dass sie über die Jahrenichts von ihrer Energie undihrem Gespür für die Bühneverloren haben.

Brian Auger ist mittlerweile 76Jahre alt und auch Alex Ligert-wood geht auf die 70 zu. Doch vonAltersmüdigkeit keine Spur. Dasbewiesen sie mit der Band »Oblivi-on Express« bei ihrem Konzert imHerforder »Schiller«. Sie nahmendas Publikum mit auf eine Reise indie 1960er. In ohrenbetäubenderLautstärke, wo so mancher ihrerAltersgenossen wohl schon dasWeite gesucht hätte, lebten sie sichvoll aus. Das ganze »Schiller«schien zu vibrieren.

Schon als Brian Auger, von Jubelbegleitet, die ersten Tasten an-schlägt, wird klar, dass er nichtsverlernt hat. Bekleidet mit einemunkonventionellen bunten Hemd,das ein chinesischer Drache ziert,sitzt der Brite vor dem Instrument,das ihn berühmt gemacht hat. Sei-ne Finger gleiten spielerisch überdie Tasten der Hammond Orgelund erzeugen dabei einen sattenSound, der zwischen den anderenInstrumenten klar heraus sticht.Auger gilt als Wegbereiter desAcid-Jazz und hat den britischenSoul-Funks geprägt. Schon musi-kalische Größen wie Eric Clapton,Rod Stewart, Eric Burdon, VanMorrison oder auch Jimi Hendrixwussten sein Talent zu schätzen.Bekannt ist er besonders für denHit »Wheels on Fire« mit Julie Dri-scoll.

Am Schlagzeug wird er an die-sem Abend von seinem Sohn Kar-ma begleitet. Neben der optischen

Ähnlichkeit hat Brian Auger offen-bar auch sein musikalisches Talentan die nächste Generation weiter-gegeben.

Der schottische Blues und Soul-sänger Alex Ligertwood ist vor al-lem als Stimme von Santana be-kannt. Er singt im »Schiller« nichtnur, sondern spielt auch mehrere

Percussion-Instrumente und tanztüber die Bühne. Der 69-Jährigehat dabei seinen Hut stets tief insGesicht gezogen. Seine helle, souli-ge Stimme bringt Töne voller Ge-fühl hervor.

Zusammen erzeugen die Musik-urgesteine Rhythmen, die quasi einhalbes Jahrhundert umfassen.

Eine ganz schöne Zeitspanne...Der Konzert ist zwar nicht aus-

verkauft, doch diejenigen, die dasind, lassen hier ein Stück ihrer Ju-gend aufleben.

»Ich bin mit der Musik aufge-wachsen. Das Konzert hat michzurück in alte Zeiten versetzt«, er-zählt Konzertbesucher Siegfried

Kestner. »Früher habe ich Musikvon Brian Auger gehört, aber ihndann aus den Augen verloren. Ichbin echt erstaunt, dass er kaummerklich älter wirkt«, sagt MeinolfGottschalk. Das findet auch UteSchütt: »Die Musiker haben überall die Jahre nichts von ihremCharme verloren.«

Das Hauptinstrument des britische Rockorganisten Brian Auger (links) istdie Hammond-Orgel. Alex Ligertwoods (zweiter von rechts) Markenzei-

chen ist die kräftige, soulige Stimme. Zusätzlich spielt er aber auch Gitar-re und Percussion. Foto: Sophie Hoffmeier

Herford (HK). Die Krebsbera-tungsstelle des Kreises lädt zueiner Informationsveranstaltungzum Thema »Ernährung beiKrebs« ein. Christina Koch, Diätas-sistentin am Klinikum, informiertüber gesunde Ernährung beiKrebserkrankungen. Die Veran-staltung beginnt am Dienstag, 20.Oktober, um 15 Uhr in der Krebs-beratungsstelle im Personalwohn-heim des Klinikums, Block B (3.Stock) und richtet sich sowohl anKrebsbetroffene als auch an Ange-hörige. Da die Teilnehmerzahl be-grenzt ist, wird um Anmeldungunter Tel. 05221/942605 gebeten.

Ernäherung beiKrebserkrankung

Herford (HK). In der zweitenHerbstferienwoche, also vom 12.bis 16. Oktober, bietet die Volks-hochschule in Herford das Inten-sivseminar »Business Englisch«an, das täglich von 9 bis 16 Uhrunter der Leitung von ElizabethFauver läuft. Vorhandene Schul-englischkenntnisse werden hierfür die mündliche und schriftlicheAnwendung im Berufsalltag aufge-frischt. Das Seminar ist als Bil-dungsurlaub anerkannt. Um An-meldung wird gebeten. Weitere In-formationen gibt es bei der VHSunter Telefon 05221/590511 oderauch im Internet:

@ ____________________________vhsimkreisherford.de

Englische Spracheauffrischen

Zwei Legenden auf der BühneBrian Auger und Alex Ligertwood im »Schiller« – Von Altersmüdigkeit keine Spur

Im Kreis Herford wird auchheute wieder geblitzt. Die Poli-zei und der Kreis Herford kont-rollieren Autofahrer auf der Hä-verstraße und auf der Hüller-straße in Kirchlengern, auf derHerforder Straße in Vlotho, aufder Koblenzer Straße in Löhne,auf der Hiddenhauser Straße inEnger sowie auf der Schwei-chelner Straße in Hiddenhau-sen.

Die Polizei behält sich weitereKontrollen vor.

HierstehenBlitzer

LOKALESWESTFALEN-BLATT Nr. 231 Montag, 5. Oktober 2015

Auf demJakobsweg

Herford (HK). Vierzehn Tagelang wollen sie die zweite Etappedes Jakobsweges in Spanien be-wältigen: Dirk Heckmann und Ire-ne Esser, beide hauptamtlich Mit-arbeitende des Evangelischen Er-wachsenenbildungswerkes West-falen und Lippe, haben imvergan-genen Jahr mit einer Gruppe eineÜberquerung der Pyrenäen vomfranzösischen Baskenland bis insnordöstliche Spanien durchge-führt. Dabei wuchs das Interesse,die Tour fortzusetzen. Wer das Pil-gern auf dem Jakobsweg kennen-lernen möchte und sich allein nichttraut aufzubrechen, ist in derGruppe gut aufgehoben. Es han-delt sich um ein klassisches Ruck-sackpilgern, bei dem die Teilneh-menden ihr Gepäck selbst tragen.Übernachtet wird in einfachen Pil-gerherbergen. Gestartet wird amSonntag, 25. Oktober, ab FlughafenDüsseldorf. Die Gruppe fliegt zu-nächst nach Bilbao, von wo sie amEnde am Sonntag, 8. November,auch zurückkehrt. Andachten, Lie-der, Gesprächsrunden und verab-redete Schweigezeiten geben denPilgertagen eine Struktur. Anmel-dung: Telefon 05221/988 471.

Sechs neue Auszubildende, davon fünf Industriekauf-leute und ein Informatikkaufmann, haben beim Well-pappenhersteller und –weiterverarbeiter Wellteamihre Ausbildung gestartet. »Wellteam wächst stetigweiter und braucht qualifizierten Nachwuchs, dendas Unternehmen am liebsten selbst ausbildet«, er-klärte Ausbildungsleiterin Iris König. Die Auszubil-denden betreuen neben ihren normalen Tätigkeitenin Eigenregie auch viele verschiedene Projekte, die

Raum für Kreativität, Eigenverantwortung und selbst-ständige Arbeit schaffen. Außerdem werden in regel-mäßigen Schulungen internes Wissen, aber auch Ers-te-Hilfe-Maßnahmen oder Knigge-Regeln vermittelt.Insgesamt beschäftigt Wellteam 27 Auszubildende.Das Foto zeigt die Auszubildenden David Braun, Dila-ra Mutu, Jan Niehaus, Stefanie Reger, Dennis Sto-binski und Eva Szmit mit Ausbildungsleiterin Iris Kö-nig und IT-Ausbildungsbetreuer Jürgen Kohl. .

Neue Auszubildende beim Wellteam

Momente einer Katastrophe

Autorin Karin Jäckle liest im Frühherrenhaus Von Annika T i s m e r

H e r f o r d (HK). Der 11.März 2011 hat die Welt verän-dert. Die Nuklearkatastrophevon Fukushima hat für Entset-zen gesorgt, die Geschichtender betroffenen Menschen ha-ben erschüttert. Für AutorinKarin Jäckle ist es vor allemeine Momentaufnahme gewe-sen, die ihr nicht mehr ausdem Kopf gegangen ist.

Am Freitag war die Autorin imRahmen der Offenen Kirche imFrühherrenhaus zu Gast. Vor etwa50 Interessierten las sie aus ihremBuch und schilderte, wie es denMenschen in Japan nach der Ka-tastrophe ergangen sein könnte.»Ich habe einen Bericht über einenPhantombildzeichner gelesen, derBilder von den Tsunami-Opfernangefertigt hat, damit sie von ihrenAngehörigen identifiziert werdenkönnen«, blickte die Autorin zu-rück. Die Geschichte dieses Men-schen beeindruckte und beschäf-tigte sie so sehr, dass sie beschloss,ein Buch über ihn zu schreiben:»Ich wusste sofort: Das wird meinBuch.« Nur einen Tag später setztesie sich gleich morgens an ihrenSchreibtisch und schrieb. Stunden-lang brachte sie die ersten Wörterauf das Papier, viele weitere Seitensollten in den kommenden neunMonaten folgen. »Wenn ich sonstetwas schreibe, schreibe ich mor-gens neue Zeilen und lese sieabends Korrektur. Dieses Mal habe

ich aber das ganze Buch fertig ge-schrieben und es erst zum Schlussnoch einmal zur Überprüfung ge-lesen«, erinnerte sie sich.

Inzwischen ist »Der lange Atem«mit dem Evangelischen Buchpreisausgezeichnet worden, Jäckle er-hielt ihn in der vergangenen Wo-che im Assapheum in Bethel. InHerford las sie von diesem einenMenschen, der durch seine Zeich-nungen versuchte, zumindest einwenig Heilung zu schaffen und dersich doch immer wieder viele Fra-gen stellen musste: »Darf ein ange-deutetes Lächeln in die Gesichtergezeichnet werden?« war eine da-von.

Interessiert, aber auch betroffenhörten die Anwesenden der Auto-rin zu, die Geschichte zog sie sofortin ihren Bann und gab jedem aucheinige Momente der Nachdenklich-keit mit nach Hause.

Autorin Karin Jäckle im Frühher-renhaus. Foto: Annika Tismer

Herford (HK). Die Pilzfreunde Herford und Umgebung treffen sichheute um 19 Uhr im Hotel-Restaurant »Waldesrand«. Interessierte sindwillkommen, Pilze können zum Bestimmen mitgebracht werden. Infor-mationen beim Vorsitzenden Hans-Dieter Wolf (Telefon 05221/80534).

Monatstreffen der Pilzfreunde Neue Therapieansätze bei AphasieSelbsthilfegruppe informiert im AWO-Stadtteilzentrum

Herford (HK). Die Selbsthilfe-gruppe für Aphasiker und ihre An-gehörigen lädt bei ihrem nächstenTreffen am Montag, 12. Oktober,zu einer Informationsveranstal-tung ins AWO-Stadtteilzentrum,Kastanienallee 29, in Herford ein.Um 16.30 Uhr berichten die Logo-pädinnen Lene Schumann und As-trid van Beek vom Therapiezent-rum Heidestraße in Herford überneue Therapieansätze bei Aphasie.

Aphasie ist eine erworbeneSprachstörung, die nach einer

Hirnschädigung auftreten kann(meist Schlaganfall, auch Kopfver-letzungen nach Unfall, Tumor oderentzündlichem Gehirnprozess)und bedeutet »Verlust der Spra-che«. Durch die Aphasie sind allesprachlichen Fähigkeiten betrof-fen: Sprechen und Verstehen, Le-sen und Schreiben. Inneres Den-ken, persönliches und allgemeinesWissen sind nicht oder nur geringgestört. Aphasie ist eine Sprach-störung, keine Denkstörung. Oftleiden Aphasiker unter Begleit-

symptomen. Verlust und Störungder eigenen Muttersprache sindschwer zu verarbeiten.

Hilfe zur Selbsthilfe für Betroffe-ne und Angehörige gibt es in derSelbsthilfegruppe, immer am zwei-ten Montag im Monat von 16.30bis 18 Uhr im AWO-Stadtteilzen-trum Kastanienallee. Informatio-nen gibt es dort unter der Telefon-nummer 05221/82051 oder beiKarin Manteufel (Telefon05225/1803) und Elke Eisenbur-ger (Telefon 05221/2753229).