Montanuniversität Leoben Lehrstuhl für Gießereikunde Univ. Prof. Dr.-Ing. Peter Schumacher

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Montanuniversität Leoben Lehrstuhl für Gießereikunde Univ. Prof. Dr.-Ing. Peter Schumacher Franz-Josef-Strasse 18, 8700 Leoben Diplomarbeit: SCHMELZEQUALITÄT Betreuer: Univ. Prof. Dr.-Ing. Peter Schumacher Firmenbetreuer: Dipl.-Ing. Bernhard Stauder, Nemak Linz Diplomand: Katharina Haberl AUFGABENSTELLUNG: Die Qualität der Schmelze einer Gießerei ist von entscheidender Bedeutung. Es gibt viele Einflussfaktoren auf die Qualität der Schmelze. Ziel der Arbeit ist es, den Einfluss und die Auswirkungen der Oxide auf die Schmelzequalität einer AlSi-Legierung der Nemak Linz darzustellen und geeignete Messmethoden für Oxide zu finden. THEORETISCHE GRUNDLAGEN: Durch Turbulenzen in der Schmelze entstehen aus den Oxidfilmen der Oberfläche gefaltete Oberflächenfilme, die im Gussstück zu nichtmetallischen Einschlüssen werden. Man unterscheidet 2 Arten von Oxiden: alte Oxide (harte Einschlüsse) neue Oxide (Bifilme) Alte Oxide entstehen vor oder während dem Schmelzen und haben eine voluminöse Morphologie. Neue Oxide bilden sich während des Füllens und des Gießens und haben eher eine flächige Morphologie. Für die Messung der Schmelzequalität gibt es verschiedenste Messungen. Je nach betrachteter Messung werden bestimmte Arten von Oxiden besser in der Schmelze aufgefunden als andere. DURCHFÜHRUNG: Folgende Messmethoden wurden für die Beurteilung der Qualität gewählt: Erweiterte Unterdruck-Dichte Messung (UD-Messung) Porous Disc Filtration Analysis (PoDFA) •H 2 -Messung • Schwingversuch • Zugversuch Erweiterte UD-Messung: Die Proben werden unter Unterdruck abgegossen. Die Poren werden ausgewertet. ZUSAMMENFASSUNG: Als Messmethoden der untersuchten AlSi-Legierung eignen sich: für alte Oxide: Zugversuch und PoDFA für neue Oxide: Schwingversuch bzw. die kostengünstige und einfache erweiterte UD-Messung Es sind somit um die Qualität einer Schmelze zu messen, mehrere Messungen (zwei) erforderlich, um eine gültige Aussage treffen zu können. ERGEBNISSE: Es wurde gefunden, dass Oxide allgemein einen starken Einfluss auf die Schmelzequalität haben. Im Speziellen hat die Art der Oxide einen Einfluss auf bestimmte Qualitätsmerkmale: alte Oxide (harte Einschlüsse) wirkten sich stark auf die PoDFA- Messungen und die Zugversuche aus neue Oxide (Bifilme) wirkten sich stark auf die Porenauswertung der erweiterten UD-Messung und die Schwingversuche aus REM-Aufnahmen der Bruchflächen der Schwing- und Zugversuche bestätigten diese Messergebnisse. PoDFA: Die Schmelze wird durch einen Filter gedrückt, das Filtrat wird analysiert. Tiegel mit Schmelze Unterdruck- Dichte-Gerät Unterdruckkammer Pumpe 80 mbar REM Bruchfläche Schwingprob e: Poren REM Bruchfläche Zugprobe: Einschluss Das Diagramm zeigt den schematischen Verlauf der bruchauslösenden Oxide bei variierender Spannung und Schwingspielen.

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Betreuer: Univ. Prof. Dr.-Ing. Peter Schumacher Firmenbetreuer: Dipl.-Ing. Bernhard Stauder, Nemak Linz. Diplomand: Katharina Haberl. Unterdruckkammer. Tiegel mit Schmelze. Pumpe. Unterdruck- Dichte-Gerät. REM Bruchfläche Schwingprobe: Poren. REM Bruchfläche Zugprobe: Einschluss. - PowerPoint PPT Presentation

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Montanuniversität LeobenLehrstuhl für Gießereikunde

Univ. Prof. Dr.-Ing. Peter SchumacherFranz-Josef-Strasse 18, 8700 Leoben

Diplomarbeit: SCHMELZEQUALITÄT

Betreuer: Univ. Prof. Dr.-Ing. Peter SchumacherFirmenbetreuer: Dipl.-Ing. Bernhard Stauder, Nemak Linz

Diplomand: Katharina Haberl

AUFGABENSTELLUNG:

Die Qualität der Schmelze einer Gießerei ist von entscheidender Bedeutung.

Es gibt viele Einflussfaktoren auf die Qualität der Schmelze.

Ziel der Arbeit ist es, den Einfluss und die Auswirkungen der Oxide auf die

Schmelzequalität einer AlSi-Legierung der Nemak Linz darzustellen und

geeignete Messmethoden für Oxide zu finden.

THEORETISCHE GRUNDLAGEN:

Durch Turbulenzen in der Schmelze entstehen aus den Oxidfilmen der

Oberfläche gefaltete Oberflächenfilme, die im Gussstück zu nichtmetallischen

Einschlüssen werden.

Man unterscheidet 2 Arten von Oxiden:

• alte Oxide (harte Einschlüsse)

• neue Oxide (Bifilme)

Alte Oxide entstehen vor oder während dem Schmelzen und haben eine

voluminöse Morphologie. Neue Oxide bilden sich während des Füllens und

des Gießens und haben eher eine flächige Morphologie.

Für die Messung der Schmelzequalität gibt es verschiedenste Messungen.

Je nach betrachteter Messung werden bestimmte Arten von Oxiden besser

in der Schmelze aufgefunden als andere.

DURCHFÜHRUNG:

Folgende Messmethoden wurden für die Beurteilung der Qualität gewählt:

• Erweiterte Unterdruck-Dichte Messung (UD-Messung)

• Porous Disc Filtration Analysis (PoDFA)

• H2-Messung

• Schwingversuch

• Zugversuch

Erweiterte UD-Messung:

Die Proben werden unter Unterdruck abgegossen. Die Poren werden

ausgewertet.

ZUSAMMENFASSUNG:

Als Messmethoden der untersuchten AlSi-Legierung eignen sich:

• für alte Oxide: Zugversuch und PoDFA

• für neue Oxide: Schwingversuch bzw. die kostengünstige und

einfache erweiterte UD-Messung

Es sind somit um die Qualität einer Schmelze zu messen, mehrere Messungen

(zwei) erforderlich, um eine gültige Aussage treffen zu können.

ERGEBNISSE:

Es wurde gefunden, dass Oxide allgemein einen starken Einfluss auf die

Schmelzequalität haben. Im Speziellen hat die Art der Oxide einen Einfluss auf

bestimmte Qualitätsmerkmale:

• alte Oxide (harte Einschlüsse) wirkten sich stark auf die PoDFA-

Messungen und die Zugversuche aus

• neue Oxide (Bifilme) wirkten sich stark auf die Porenauswertung

der erweiterten UD-Messung und die Schwingversuche aus

REM-Aufnahmen der Bruchflächen der Schwing- und Zugversuche bestätigten

diese Messergebnisse.

PoDFA:

Die Schmelze wird durch einen Filter gedrückt, das Filtrat wird analysiert.

Tiegel mit Schmelze

Unterdruck-Dichte-Gerät

Unterdruckkammer

Pumpe

80 mbar

REM Bruchfläche Schwingprobe: Poren

REM Bruchfläche Zugprobe: Einschluss

Das Diagramm zeigt den

schematischen Verlauf der

bruchauslösenden Oxide

bei variierender Spannung

und Schwingspielen.